Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 04:28:06:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erhob sich und holte das alte Familienalbum, und er zeigte uns Bilder von seinen Schwestern.
Er hatte fünf Schwestern.
„Keine meiner Schwestern rauchte", sagte er.
„Wenn ein Mädchen rauchte und sich stark schminkte, betrachtete man sie als unmoralisch.
Von unehelichen Kindern wusste man so gut wie nichts.
Die uneheliche Geburt eines Kindes galt als Skandal!
Heute denkt man anders darüber, man hat sich einfach damit abgefunden.
Ehebruch war so schlimm wie Mord.
Eine Scheidung war unvorstellbar.
So etwas durfte es einfach nicht geben.
Eine Abtreibung galt als glatter Mord.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…
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Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!

Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im Felde' gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich aber auch zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt, befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl zum großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt, nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die mancherlei Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während meines nunmehr 1/4jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat ...
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen haben zu Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird auch auf die traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens, dasjenige des 'Morgens der Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitp(ilger) nach Zion
Herm. Crämer

WT 1970 1. 7. S. 399
Das erstemal im Dienst von Haus zu Haus

Aus Connecticut berichtet eine Frau, die Familie hat, wie sie anfänglich über diese Tätigkeit dachte: „Als ich am Schluß einer Zusammenkunft die Bekanntmachungen für den Felddienst hörte, fragte ich, was das sei. Die Zeugin, die mich unterwies, sagte mir, es handle sich dabei um das Verkündigen der Botschaft der Bibel von Haus zu Haus. Sie fragte mich dann, ob ich einmal mitgehen möchte, um zu sehen, wie das geschehe. Ich antwortete kurz: ,Ich kann nicht von Haus zu Haus gehen. Das tun nur Bettler!' Ein anderer Zeuge, der meine Antwort hörte, entgegnete darauf freundlich: ,Jesus Christus, der Sohn Gottes, ging auch von Haus zu Haus und von Dorf zu Dorf!' Seine Äußerung stimmte mich nachdenklich, und ich nahm mir vor mitzugehen." — Luk. 8:1.

Eine Mischung aus Stolz und Scham – ein typisch deutsches Problem.
Die Verwendung der „Worthülsen" des ersten Weltkrieges reichte in Deutschland bis in die 1980er Jahre.
Heute legen wir Wert darauf dass nachfolgende Begriffe nicht mehr verwendet werden:

felddienst
felddienstbekanntmachungen
felddienstbericht
felddienstberichte
felddienstberichten
felddienstdurchschnitte
felddiensterfahrungen
felddienstergebnisse
felddienstes
felddienstgebiet
felddienstgedanken
felddienstpunkte
felddienstsituationen
felddiensttag
felddiensttasche
felddiensttätigkeit
felddiensttreffpunkt
felddienst-treffpunkt
felddienstverkündiger
felddienstvorkehrungen
felddienstzeit
felddienstzusammenkunft

Königreichsdienst 3/1970 S. 1
Brief des Zweigbüros

Meine lieben Mitverkündiger auf der ganzen Erde!
Aus 200 Ländern gingen Felddienstberichte für den Monat Dezember ein. Ich dachte, Ihr möchtet gerne erfahren, was vor sich geht. Nun, wir haben im Dezember eine neue Höchstzahl von 1 345 111 Verkündigern erreicht. Diese Zunahme von 88 327 Verkündigern über dem Durchschnitt des vergangenen Jahres macht uns alle sehr glücklich! Aber noch etwas anderes ist sehr aufschlußreich: Während der ersten vier Monate des Dienstjahres 1970 symbolisierten 55 754 Personen ihre Hingabe durch die Taufe. Wenn wir diese Zahl als ein Anzeichen für das werten dürfen, was wir während der nächsten acht Monate zu erwarten haben, dann könnten es bis Ende August ungefähr 150 000 Täuflinge sein. Besteht diese Möglichkeit? Ja, wenn es der Wille Jehovas ist.

Königreichsdienst 3/1970 S. 3
Vertraut auf den Geist Jehovas

Ein weiterer Kreisdiener berichtet, daß er feststellen kann, daß Verkündiger, die besonders auf Jehovas Geist vertrauen, in ihrem Dienst glücklicher sind. Auch wenn er bei der Felddienstzusammenkunft die Verkündiger ermuntert, ihren Dienst wirkungsvoller zu gestalten, und Anregungen zur Verbesserung gibt, ermuntert er sie ebenfalls, zu Jehova um Segen für ihre Bemühungen aufzublicken. Wenn Verkündiger den Predigtdienst mit dieser Einstellung verrichten, dann danken sie Jehova für den Erfolg, den sie erleben, und sind nicht betrübt oder entmutigt, wenn sie in ihrem Gebiet wenig Widerhall bei den Menschen finden.

WT 1982 15. 5. S. 27
Der Pfad der Gerechten wird ständig heller

Für einige hat es vielleicht den Anschein gehabt, als verlaufe dieser Weg nicht immer in gerader Richtung. Erklärungen, die von Jehovas sichtbarer Organisation gegeben wurden, enthielten mitunter Änderungen, die wie eine Rückkehr zu früheren Standpunkten erschienen. Doch in Wirklichkeit ist dem nicht so gewesen. Man könnte es mit dem vergleichen, was Segler als „kreuzen" bezeichnen. Bei Gegenwind manövrieren sie die Segel so, daß das Schiff bald nach rechts, bald nach links fährt, sich aber ständig dem Ziel nähert. Und im Falle der Diener Jehovas ist dieses Ziel die „neuen Himmel und eine neue Erde", die Gott verheißen hat (2. Pet. 3:13).

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Hat es den Anschein wir revidieren unsere Lehrmeinungen von Zeit zu Zeit?

Aber Nein! Wir kreuzen im Wind!

Epheser 4:14:
„ . . . die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum."

1925 – Trost für die Juden.
Wer sind „die Juden"?: Ein Jude ist somit ein natürlicher Nachkomme Jakobs (Israels), der Glauben an die von Jakob bezüglich Juda gesprochenen Worte hat (Seite 8)
Folgendes sollte dieser Jude glauben: 12.) daß der Messias noch kommen wird; und obschon sein Kommen sich verzögert, dennoch „will ich warten bis er kommt. (Seite 9)
Unerfüllte Erwartungen: Manche verlieren ihren Glauben, weil die Verheißungen Gottes nicht immer zu der Zeit in Erfüllung gehen, da sie nach Erwartungen der Menschen in Erfüllung gehen sollten (Seite 13)
Juden dürfen nicht bekehrt werden!: Da die christlichen Bekenntnisse in Unwissenheit über Gottes Absichten mit den Juden waren, so versuchten sie die Juden zu bekehren und zu Gliedern der christlichen Glaubenssysteme zu machen. Ihr Versuch schlug fehl, weil es nicht Gottes Vorhaben war, daß die Juden mit diesen Einrichtungen sich verschmelzen sollten. Das beharrliche Bemühen, die Juden zu bekehren, hatte die Wirkung, sie von der Bibel abzuwenden. Ein Christ, der die Bibel versteht, hat überhaupt nicht den Wunsch, Proselyten zu machen. (Seite 57/58)
Die Zeit ist jetzt!: Diese Prophezeiungen müssen ihre Erfüllung nach Beendigung der langen Mühsal Israels haben, und diese Zeit ist jetzt herbeigekommen. (Seite 61)
Das Tal der verdorrten Gebeine. Ein Menschliches Skelett besteht aus 206 Knochen. Der Zionismus wurde in Basel in der Schweiz im Jahre 1897 als Körperschaft organisiert. Auf der Konferenz, die die Organisation ins Leben rief, waren genau 206 Delegierte, genau die Zahl der Knochen des menschlichen Körpers. Das war kein Zufall, sondern vom Herrn angeordnet…

Man hatte wirklich geglaubt dass es durch Gottes Fügung kam, als man mit 1914 einen geschichtlichen Zufallstreffer gelandet hatte.
Nun glaubte man unter der gleichen Fügung, mit dem gleichen Selbstverständnis und einer genauso gearteten Bibelauslegung mit 1925 wieder Prophezeiung auslegen zu können.
Die Irrtümer waren genauso absurd wie die, die man mit 1914 hinaus posaunte.
Nur mit dem Unterschied das diesmal nicht wieder der Zufall ihnen den Gefallen tat wenigstens den Anschein einer Erfüllung zu gewähren, wie es mit 1914 passierte.
Im Gegenteil die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg ließen keinen Zweifel an der Absurdität der Leihenauslegungen.

1931 – Unter der Überschrift „Kein weiterer Verzug" Gottes ergebenes Volk auf der Erde betonte die Wichtigkeit der Daten 1914, 1918 und 1925. Sie hatten vieles über diese Daten zu sagen und was dann alles geschehen würde, aber alles, was sie vorhersagten, traf nicht ein.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 146 / Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 143)

1931 – Sie reden gegen die Zeugen Gottes und sagen im wesendlichen von den Knechten des Herrn, sie wären „Schwachköpfe", und es werde noch viel Wasser ins Meer fließen, ehe eine der großen, von diesen angekündigten Heimsuchungen die jetzt im Frieden lebende Christenheit treffen würde.Gottes Königreich hat zu wirken begonnen. Sein Tag der Rache ist gekommen, Harmagedon steht nahe bevor und wird gewisslich über die Christenheit kommen, und zwar sehr bald. Gottes Gericht ist über der Christenheit und muß in kurzem an ihr vollstreckt werden.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 147 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 144/145)

1931 - Auf seiten der Treuen Jehovas auf der Erde gab es, was die Jahre 1914, 1918 und 1925 angeht, eine gewisse Enttäuschung, die eine Zeitlang andauerte. Später lernten die Treuen, daß diese Daten eindeutig in der Schrift festgelegt waren; und sie lernten auch, damit aufzuhören, Daten für die Zukunft festzusetzen und vorherzusagen, was sich zu einem bestimmten Datum ereignen würde, Sie sollten sich vielmehr in bezug auf das, was sich ereignen sollte, auf Gottes Wort verlassen, was sie auch tun.
(Vindication Band 1, 1931, Seite 338-339 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 332)

1931 - Ein abgezehrter, unrasierter Landstreicher war der alleinige Antragsteller für die US-$ 75.000 teure südkalifornische Villa von David, König von Israel, seit sie vor einem Jahr auf diese biblische Figur übertragen wurde.
Dies wurde heute von Richter Joseph Rutherford offenbart, dem zeitweisen Besitzer der luxuriös möblierten Villa im spanischen Stil in der 440 Braeburn Road im exklusiven Bezirk Kensington Heights.
Bei einer der seltsamsten je verzeichneten Besitzübertragungen hat Rutherford, Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung und der Watch Tower Bible and Tract Society, den prächtigen Besitz treuhänderisch für die alten Könige und Propheten Israels übernommen.
Der Totschläger Goliaths und seine Mitgenossen dürfen das 10-räumige, moderne Haus mit seinen Landschaftsgärten und einer Terrasse so bald übernehmen, wie ihre Legitimationen von Rutherford und den Beamten seiner Gesellschaft, die dazu von Gott autorisiert wurden, anerkannt wurden.
„Eines morgens, als ich vom Haus zur Garage ging, kam ein merkwürdig dreinschauendes Geschöpf auf mich zu, tippte an seinen schmutzigen Hut und rief: 'Wie geht's, Richter? Ich bin David'. 'Verschwinde und sag das jemand anderem', sagte ich ihm, und er ging ohne jede weitere Diskussion. Ich konnte auf einen Blick erkennen, daß es nicht David war. Er sah nicht so aus, wie ich mir David vorstellte." Gefragt, wie er denn wohl meinte, daß David und seine erlauchten Brüder im Herrn aussehen würden, öffnete Rutherford ohne Zögern seine riesige Bibel und wies auf einen Vers hin, in dem es hieß, daß die Fürsten des Universums als „vollkommene Menschen" von den Toten auferstehen würden.
„Ich lege das so aus", erklärte der würdevolle Richter, „daß David, Gideon, Barak, Samson, Jephtha, Joseph und Samuel hierher geschickt werden, um die Welt Satans Klauen zu entreißen, modern angezogen wie wir und mühelos in der Lage, unsere Sprache zu sprechen." Rutherford zeichnete ein Bild von der Ankunft der biblischen Delegation vielleicht in Gehröcken, mit hohen Hüten, Spazierstöcken und Gamaschen. In Beth Sarim (Haus der Fürsten), wie Rutherford seine Villa genannt hat, wird David die modernsten Hilfsmittel finden, die die Wissenschaft ersonnen hat.
Wenn die erlauchten Gäste die Wendeltreppe zur ersten Etage hochgehen, werden sie ein großes Büro vorfinden, mit roten Ledersesseln und einem glänzenden Schreibtisch mit indirekter Beleuchtung. Selbst Tastentelefone warten auf die Berührung durch die Fürsten. Wenn sie eine weite Tür öffnen, werden die Söhne Palästinas ein großes Badezimmer erblicken, leuchtend mit glänzenden schwarzen Fliesen mit Dusche und einem reichlich gefüllten Medikamentenschrank.
Was für ein spannendes Erlebnis der breitschultrige Samson, der mit seinen bloßen Fäusten einen Palast zerstörte, haben mag, wenn er ein goldenes Sicherheitsrasiermesser und einen Streichriemen vorfindet! Rutherford baute das Schlafzimmer im ersten Stock, das er zeitweise selbst belegt, groß, um mehreren der erwarteten Eigentümer Platz zu bieten. Mit großen verglasten Fenstern, die auf die purpurfarbenen Cuyamacas im Osten und Kaliforniens erste Mission im Norden blicken, ist das Schlafzimmer fast schmucklos in seiner Möblierung.
Die Herrscher des Universums werden einen einfachen Geschmack haben, so glaubt der Richter offenbar, obwohl die nüchternen Beistelltische mit FictionZeitschriften in munterer Aufmachung protzen.
Rutherford hat Kölnisch Wasser importiert, damit die Fürsten nach der Rasur ihr Gesicht erfrischen können. Ein schwarzes Scheitelkäppchen hängt über einem der Bettpfosten.
Die Ankunft von David und seinen Gefährten wird die größte Neuigkeit aller Zeiten werden, sagte Rutherford voraus. „Ich suche keine Publicity", sagte Rutherford mit einem Zwinkern seiner freundlichen braunen [?] Augen, „aber ich denke, die Welt sollte es wissen, wenn sie kommen. Das wird eine große Neuigkeit." Die Nachricht von seinem „Haus von König David" habe jeden Winkel der Erde erreicht, meinte der Richter. „Überall, wo ich war, fragten mich die Leute nach diesem Ort", sagte Rutherford. „In Chicago bot mir ein millionenschwerer Fabrikant an, noch ein Haus für David zu bauen, aber ich habe das Angebot abgelehnt.
Buchstäblich Tausende sind hierhergefahren, um den Ort zu sehen", sagte Rutherford weiter. „Viele sind an die Tür gekommen, und mein Sekretär hat sie herumgeführt." Die Terrasse mit ihrem silbernen Pool und Olivenbäumen und Palmen leuchtet von Blumen. Weiter unten in Richtung Canyon wurden Wege angelegt, damit David und seine Freunde dort meditierend entlanggehen könnten. Viele Obstbäume, die aus Palästina stammen, werden die Herrscher begrüßen, wenn sie ankommen.
In der Doppelgarage eine Tür weiter steht eine neues 16-Zylinder-Coupé, das den Herrschern zusammen mit allem persönlichen Besitz dort übergeben werden wird.
„Alles wird ihnen gehören, das Haus, das Land, die Möbel und selbst die Kleidung, wenn sie sie benötigen", sagte Richter Rutherford. „Was ich tun werde? Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich werde schon irgendwie klarkommen", lächelte der Richter. Er hatte eine weitere Wachtturm-Wohnung auf Staten Island und praktisch eine gesamte Etage im Bethel [siehe den Fall Moyle gegen Franz et al., 10.-27.5. 1943, N.Y Supreme Court].
Die sieben berühmten Männer werden sich nicht lange Zeit in ihrem Haus in San Diego auszuruhen brauchen, weil sie schon bald die Heere des Herrn führen werden, um Satans Günstlinge in der Schlacht von Harmagedon zu bezwingen, glaubte Rutherford. „Aber sie werden siegen. Der Herr wird den Teufel bestrafen und zeigen, daß die Prediger und Politiker dem Volk falschen Rat erteilt haben", sagte Rutherford zuversichtlich. Rutherford wird am 9. Mai nach Europa fahren, wo er auf Kongressen in Berlin, Paris und London sprechen wird..
(San Diego Sun, Zeitungsbericht, 9.Januar 1931)

1935 - Die Beweise aus der Schrift und die greifbaren Fakten zeigen deutlich an, daß dieses Zeugniswerk nun fast vollendet ist; und wenn es getan ist, wird der universale Krieg beginnen. Der universale Krieg wird sicher kommen und so schnell, und keine Macht kann ihn aufhalten . . . Während der wenigen verbleibenden Monate bis zum Ausbruch der universalen Katastrophe werden die Mächte, die die Nationen der Erde beherrschen, weiterhin Verträge abschließen und den Leuten sagen, daß sie durch diese den Weltfrieden erhalten und Wohlstand bringen werden.
(Universal War Near, 1935, Seiten 3, 26-27)

1938 - Beachte die Worte Jesu, die eindeutig davon abraten, unmittelbar vor oder während Harmagedon Kinder zu bekommen . . . Daher scheint es keine vernünftige oder biblische Anordnung zu geben, direkt vor Harmagedon, wo wir uns jetzt befinden, Kinder auf die Welt zu bringen.
(Watchtower, 1.November 1938, Seite 324)

1938 - Sie hatten gepredigt, daß Gott zu einem frühen Zeitpunkt die „Christenheit" stürzen werde. Viele hatten das Jahr 1925 als Datum betont, und als zu diesem Zeitpunkt nichts geschah, wurde das Datum auf 1932 verschoben Auch 1932 kam, und die „Christenheit" war nicht zerstört, und nun entdeckte man, daß die „Christenheit" um der Klasse der Jonadabe willen noch eine Zeitlang aufbehalten würde, und dies machte die Schar der stolzen „Wahlältesten" sehr wütend.
(Watchtower, 15.Februar 1938, Seite 54)

1938 - Wäre es biblisch gesehen richtig, wenn sie heirateten und Kinder aufzuziehen beginnen würden? Die Antwort lautet Nein, was die Bibel unterstützt . . . Ungehindert und ohne Last geht es ihnen viel besser, so daß sie den Willen des Herrn jetzt tun, wie es der Herr gebietet, und auch ohne Hinderung während Harmagedon sind ...
Wer jetzt eine Heirat in Betracht zieht, würde, so scheint es, besser daran tun, ein paar Jahre zu warten, bis der Feuersturm Harmagedons vorbei ist.
(Face the Facts, 1938, Seiten 46, 47, 50)

1938 - Bereits 1880 wies der Watchtower auf 1914 n.Chr. als dem Datum hin, das das Ende der Welt markiere, zu welcher Zeit große Drangsal über die Nationen käme; aber zu jener Zeit wurde von Gottes Volk auf Erden nicht gesehen, daß diese Drangsal die Schlacht Jehovas gegen Satans Organisation wäre. Viele Jahre lang wurde geglaubt und auch so im Watchtower gesagt, daß die „Zeit der Drangsal" ein furchtbarer Zusammenstoß der verschiedenen Elemente wie Kapital und Arbeit auf der Erde wäre. Erst 1925 wurde die „Zeit der Drangsal" vom biblischen Standpunkt aus verstanden.
(Watchtower, 1.Februar 1938, Seite 35)

1939 - Die im Überfluß vorhandenen biblischen Beweise zusammen mit den vorliegenden greifbaren Tatsachen, die die Erfüllung der Prophezeiung zeigen, beweisen schlüssig, daß die Zeit für die große Schlacht Gottes des Allmächtigen sehr nahe ist, und daß in dieser Schlacht alle Feinde Gottes vernichtet werden und die Erde von Boshaftigkeit gereinigt wird . . . So stehen heute gleichermaßen alle Nationen und Völker der Erde vor dem größten Ausnahmezustand. Sie werden, so wie Gott es gebietet, davor gewarnt, daß die Katastrophe von Harmagedon nun unmittelbar bevorsteht.
(Salvation, 1939, Seiten 310, 361 deutsch Die Rettung Seite 324, 376)

1939 - In San Diego, Kalifornien, gibt es ein kleines Stück Land, auf dem 1929 ein Haus gebaut wurde, Beth Sarim genannt und unter diesem Namen bekannt. Die hebräischen Wörter Beth Sarim bedeuten „Haus der Fürsten", und der Zweck des Landerwerbs und des Hausbaus war, daß es heute auf der Erde Menschen gibt, die ganz an Gott und Jesus Christus und Sein Königreich glauben, und die glauben, daß die treuen Männer der alten Zeit bald durch den Herrn auferweckt werden, zurück auf die Erde kommen und die Verantwortung für die sichtbaren Dinge auf der Erde übernehmen. Der Rechtstitel auf Beth Sarim liegt treuhänderisch bei der Wachtturm-Gesellschaft, um gegenwärtig vom Präsidenten und seinen Hilfskräften in Anspruch genommen zu werden und danach für immer den genannten Fürsten auf der Erde zur Verfügung zu stehen . . . Es steht dort als ein Zeugnis für den Namen Jehovas; und wenn die Fürsten zurückkehren und einige den Grundbesitz in Beschlag nehmen, wird dies eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung sein, die dazu führte, Beth Sarim zu bauen. (Salvation, 1939, Seite 311 deutsch Die Rettung Seite 325/326 mit Bild)

1940 - Das Jahr 1940 wird sicherlich das wichtigste Jahr werden, weil Harmagedon so unmittelbar bevorsteht. Es geziemt sich für alle, die Gerechtigkeit lieben, jede mögliche Anstrengung zu unternehmen, die Theokratie zu verkündigen, während die Vorrechte noch allen offenstehen.
(Informant, April 1940, Seite 1)

1940 - Das Königreich ist da; der König ist inthronisiert. Harmagedon steht unmittelbar bevor. Die glorreiche Herrschaft Christi, die Segnungen für die Welt bringen wird, wird unmittelbar folgen. Daher ist der große Höhepunkt erreicht. Drangsal ist auf alle gefallen, die abseits vom Herrn stehen.
(The Messenger, September 1940, Seite 6)

1940 - Die Prophezeiungen des allmächtigen Gottes, deren Erfüllung nun so sehr aus den greifbaren Tatsachen hervorgeht, zeigen, daß das Ende für die Religionen gekommen ist und damit der völlige Sturz der gesamten Organisation Satans.
(Religion, 1940, Seite 336)

1940 - Das Zeugniswerk für die Theokratie scheint in den meisten Ländern der „Christenheit" so gut wie vollbracht zu sein . . . Jetzt hat die totalitäre Herrschaft die Botschaft von der Theokratie unterdrückt, und es sollte zu erwarten sein, daß alle totalitären Herrscher, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekämpfen, ihre Aufmerksamkeit der völligen Unterdrückung von allem zuwenden, was die theokratische Regierung betrifft. Was bedeutet es also, daß die theokratische Regierung nun in vielen Nationen unterdrückt wird? Es bedeutet, daß schnell die Stunde naht, wenn das „Zeichen" von Harmagedon deutlich offenbart wird und alle, die auf der Seite Jehovas stehen, es sehen und freudig begrüßen werden.
(Watchtower, 1.September 1940, Seite 265. [White, Seite 335, zitiert aus dem Jahrbuch 1942 (Seite 29), kurz vor dem Tode Rutherfords vollendet: „Der hier veröffentlichte Bericht zeigt oberflächlich gesehen, daß das theokratische Zeugniswerk auf der Erde dem Ende zugeht."])

1941 - Harmagedon ist sicher nahe, und während jener Zeit wird der Herr alles von der Erde beseitigen, das Anstoß erregt und unannehmbar ist . . . Von nun an werden wir unsere tiefempfundene Hingabe auf die Theokratie richten, wissend, daß wir bald für immer zusammen auf der Erde reisen werden. Unsere Hoffnung ist, daß wir in ein paar Jahren unsere Ehe vollziehen können und durch die Gnade des Herrn süße Kinder haben werden, die dem Herrn Ehre machen. Wir können unsere Heirat gut aufschieben, bis dauerhafter Friede auf die Erde kommt.
(Children, 1941, Seite 366 deutsch Kinder Seite 365)

1941 – Sollten Männer und Frauen, die beide Jonadabe oder „andere Schafe" des Herrn sind, nun vor Harmagedon heiraten und Kinder zur Welt bringen? Das zu tun mögen sie sich erwählen, doch scheint die Ermahnung oder der Rat der Heiligen Schrift dagegen zu sein. Wenn sie vor Harmagedon verheiratet sind und beide Teile treu bleiben und Harmagedon überleben, so wird ihr Ehebund fortdauern und auch nach Harmagedon bestehen bleiben. Sie erhalten ihr Recht auf ewiges Leben nach Harmagedon, und nach dem Empfang jenes Rechtes auf Leben würden ihre dann geborenen Kinder in Gerechtigkeit zur Welt kommen. Vor Harmagedon geborene Kinder, die von Eltern stammen, welche das Recht auf Leben nicht empfangen hatten, würden nicht mit dem Recht auf Leben geboren, sondern würden das Vorrecht besitzen, sich selbst für den Dienst Gottes und Christi zu entscheiden und zu leben, sofern sie ihre Lauterkeit beweisen. Anders ausgedrückt: Ein jeder muß für sich selbst wählen und persönlich geprüft werden.
Das prophetische Bild scheint die genaue Richtlinie in folgendem zu zeigen: Die drei Söhne Noahs und ihre Frauen befanden sich in der Arche und wurden von der Flut errettet. Sie hatten jedoch keine Kinder bis nach der Flut. Zwei Jahre nach der Flut begannen sie Kinder zu haben. (1. Mose 11: 10, 11.) In die Arche wurden keine Kinder aufgenommen und keine in der Arche geboren; folglich wurden auch keine Kinder aus der Arche heraus* gebracht. Nur acht Personen gingen hinein und kamen aus der Arche heraus. (1. Petrus 3:20; 1. Mose 8: 18.)
Von der Zeit an, da die „ändern Schafe" zum Herrn hin versammelt werden, bis Harmagedon verfließen nur einige wenige Jahre. Diese ganze Zeit ist eine Zeit großer Drangsal, und sie endet mit der größten Drangsal, die die Welt je gekannt hat. Gerade von dieser Zeit redend, sagt Jesus: „Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen!" (Matthäus 24: 19, 21.)
Dies scheint zu bedeuten, daß Eltern, die während Harmagedon kleine Kinder haben, demzufolge viel mehr Leid zu erdulden hätten, weil sie für diese Kleinen sorgen müßten. Schon jetzt bringt es große Verantwortung, Kinder aufzuziehen und für sie zu sorgen, doch dürfte sich die Betreuung kleiner Kinder während der Zeit der großen Drangsal auf Erden noch weit schwieriger gestalten. (Kinder Seite 311-313)

1941 - Als sie das Geschenk erhalten hatten, umklammerten die marschierenden Kinder es, nicht ein Spielzeug für eitles Vergnügen, sondern das vom Herrn beschaffte Instrument für das höchst wirkungsvolle Werk in den verbleibenden Monaten vor Harmagedon.
(Watchtower, 15.September 1941, Seite 28)

1942 - Nun, wo Harmagedon unmittelbar bevorsteht, ist es eine Sache auf Leben oder Tod. Wer zu den anderen Schafen des Herrn gehört, die die große Schar der Harmagedon-Überlebenden bilden und für immer in Freuden auf der Erde leben werden, muß die Antwort auf eine sehr persönliche und wichtige Antwort finden.
(Watchtower, 1.April 1942, Seite 139)

1971 Arbeiteten die Brüder an dem Buch „Hilfe zum Verständnis der Bibel".
Was sagt ein Schreiber des Buches „Hilfe zum Verständnis der Bibel"?

Als mir das Stichwort „Chronologie" zugewiesen wurde, ergaben sich schwierige Fragen.
Eine der wichtigsten Lehren der Zeugen Jehovas besagt, dass das Jahr 1914 das Ende der „Zeiten der Heiden" aus Lukas, Kapitel 21, Vers 24, ist.
In jenem Jahr soll Jesus Christus die aktive Königsherrschaft ergriffen und für Menschenaugen unsichtbar zu regieren begonnen haben.
In Daniel, Kapitel 4, ist von einer Zeitperiode von „sieben Zeiten" die Rede, und das war die Grundlage für die Berechnungen, die zu diesem Jahr führten.
Unter Zuhilfenahme anderer Texte machte man aus diesen „sieben Zeiten" einen Zeitraum von 2 520 Jahren, der 607 v. u. Z. begann und 1914 u.Z. endete.
Das Anfangsjahr 607 v. u. Z. soll der Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems durch den baylonischen Eroberer Nebukadnezar gewesen sein.
Dass das Jahr 607 v. u. Z. mit dieser Bedeutung nur in unseren Schriften vorkam, das wusste ich, den wahren Grund dafür allerdings kannte ich nicht.
Mit diesem einen Stichwort „Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch.
Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren Berechnungen für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte.
Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär tätig, und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu finden, das dieses Jahr historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte.
Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später.
Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort „Archäologie" für das Hilfe-Buch wurde mir bewusst, dass man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von Keilschrifttafeln aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten Babylon stammten.
Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, dass das Neubabylonische Reich (in das Nebukadnezars Regierungszeit fällt) lange genug dauerte, um mit unserem Datum 607 v. u. Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete auf eine um 20 Jahre kürzere Zeitspanne hin.
Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, dass unsere Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war.
Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf verwandt, die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise herabzusetzen, die unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren Berechnungen einen anderen Ausgangsund Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914 wäre nicht zu halten gewesen.
Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown University, um mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu sprechen.
Wir wollten herausfinden, ob es irgendetwas gibt, das auf einen Mangel oder eine Schwäche bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ, die unser Datum 607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen.
Am Schluss war klar, dass es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des Altertums bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab), die Angaben zu fälschen, wenn unsere Zahl stimmen sollte.
Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen gegenübersieht, die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum neubabylonischen Reich) in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln. Die Argumente, die ich vortrug, waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen bewusst, dass hinter ihnen die Absicht stand, eine Jahreszahl zu belegen, für die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Obwohl wir also manche Grundsätze besser einzuschätzen wussten, war am Hilfe-Buch trotzdem vielfach ein deutliches Bemühen erkennbar, den Lehren der Gesellschaft treu zu bleiben.
In gewisser Weise hat die bei der Arbeit gewonnene Erfahrung uns selbst mehr geholfen als dem Werk, das dabei herauskam.
Und doch hat das Hilfe-Buch bei vielen Zeugen zu einem vermehrten Interesse an der Bibel beigetragen.
Von grundsätzlichem Wert waren wohl der Stil und der Ansatz des Buches, sowie das Bemühen der meisten Beteiligten, Dogmatismen zu vermeiden und anzuerkennen, dass manches auch anders gesehen werden kann, und in einen Text nicht mehr hineinzulesen, als die Sachlage hergab.
Doch auch hierin haben wir manches Mal das Ziel verfehlt, weil wir Vorgefassten Meinungen Vorrang gegeben und uns nicht so eng an die Schrift gehalten haben, wie wir es hätten tun sollen.
Ich weiß, dass dies auf mich selbst zutrifft für die Abfassung der Stichworteinträge unter „Bestimmte Zeiten der Nationen", „Treuer und verständiger Sklave" und „Große Volksmenge"; in allen finden sich Argumente, die derzeitige Lehren aus den Wachtturmschriften stützen sollen.
Weil diese Lehren für mich damals einfach Tatsachen waren, handelte ich der im (von mir später selbst verfassten) Vorwort erklärten Absicht zuwider.
Auf Seite 6 der englischen Originalausgabe steht unter der Überschrift „Sein Ziel" folgendes:
„Hilfe zum Verständnis der Bibel will kein Lehrkommentar und kein interpretatives Werk sein."
Soweit es auf übertragene und symbolische Bedeutungen eingehe, geschehe dies nicht „willkürlich oder in Anlehnung an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis". Im Allgemeinen traf das auch zu, doch bisweilen wichen wir von diesem Maßstab ab, weil tief verwurzelte Glaubensansichten sich als zu mächtig erwiesen.

Wann wurde nun Jesus Christus inthronisiert?

Auch Heute noch wird in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft unablässig betont, im Jahr 1914 am Ende der Heidenzeiten sei Jesus Christus im Himmel "inthronisiert" und sein Königreich "aufgerichtet" worden.

Es gibt aber mehrere Bibelstellen, aus denen klar hervorgeht, dass Jesus Christus bereits nach seiner Auferstehung im Jahr 33 u.Z. inthronisiert wurde.

So sagt Jesus in seiner Offenbarung an den Apostel Johannes (möglicherweise um 96 u.Z.):
"Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe" (Offenbarung 3:21).

Wie die nachfolgenden Texte zeigen wurde Satan mit der Auferstehung Jesu möglicherweise aus dem Himmel geworfen.

(Johannes 12:31) Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.

(Johannes 16:11) dann hinsichtlich Gericht, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet worden ist.

(Hebräer 2:14) Da nun die „kleinen Kinder" an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben teilgenommen, damit er durch seinen Tod den zunichte mache, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel,

(Offenbarung 12:8) doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden.
Wichtiger noch aber ist das Jesus bereits nach seiner Auferstehung als König inthronisiert wurde.

(Hebräer 10:12) Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt,

(Römer 8:34) Wer ist es, der verurteilen wird? Christus Jesus ist der, der gestorben ist, ja vielmehr der, welcher von den Toten auferweckt worden ist, der zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt.

(Kolosser 3:1) Wenn ihr aber mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht weiterhin die Dinge, die droben sind, wo der Christus zur Rechten Gottes sitzt.

(1. Petrus 3:22) Er ist zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.

(Matthäus 28:18) Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.

(1. Korinther 15:25) Denn er muss als König regieren, bis [Gott] alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.

(Epheser 1:21) hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen.

(Philipper 2:9) Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm Gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen ist,

Solange jedoch 1914 noch am Leben gehalten werden muss, bleibt die Offizielle Aussage dass Satan 1914 zur Erde geschleudert wurde.

(Psalm 110:1) Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: „Setze dich zu meiner Rechten, Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege."

Historiker sprechen zwar bei 1914 von einem Wendepunkt.

Sie sagen aber nicht das Jesus hier Inthronisiert wurde.

Mit der Auferstehung Jesu begann sich gemäß Hebräer 10:12,13 der Text aus Psalm 110:1 zu erfüllen.

Paulus hebt die machtvolle Position, die Jesus seit 33 u.Z. innehat, in Epheser 1:20-23 deutlich hervor:
... als er [Jehova] ihn von den Toten auf erweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen. Auch hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Das stimmt überein mit dem, was Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung sagte:

"Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).

In den letzten Jahren haben auch die Wachtturm-Veröffentlichungen hervorgehoben, dass die Königreichsherrschaft wirklich im Jahr 33 u.Z. begann.

Zum Beispiel heißt es bereits schon in dem Werk Hilfe zum Verständnis der Bibel darüber:
Als Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr,
begannen seine Jünger zu verstehen, dass sein Königreich ein
himmlisches Königreich sein würde. Zehn Tage später, zu Pfingsten
des Jahres 33 u.Z., erhielten sie den Beweis dafür, dass er "zur Rechten
Gottes erhöht worden" war, da er den heiligen Geist auf sie ausgoss ...
Da Christus jetzt zur Rechten seines Vaters saß und das Haupt der
Versammlung war, kann kein Zweifel darüber bestehen, dass er von
Pfingsten des Jahres 33 u.Z. an als König über sie regierte (Eph. 5:23;
Heb. 1:3; Phil. 2:9-ll).

Demzufolge sitzt Jesus Christus seit dem Jahr 33 u.Z. als gesetzmäßiger
Erbe des Throns Davids auf dem Thron Jehovas im himmlischen
Jerusalem und herrscht über das geistige Israel, so wie die Könige von
David bis Zedekia auf dem "Thron Jehovas" im irdischen Jerusalem saßen
und über das fleischliche Israel regierten.

--!--

Wie aber kann man dann behaupten, "Jerusalem" - verstanden als das Königreich Gottes- sei noch bis 1914 von den Heiden niedergetreten worden?

--?--

Die Heidennationen konnten natürlich nicht "in den Himmel hinaufsteigen" (Johannes 3:13), um Jesu Herrschaft nach Pfingsten 33 u.Z. zu unterbinden.

Auch kann sich das Niedertreten "Jerusalems" nicht auf die Verfolgung des geistigen Israel beziehen, oder die des noch im Fleisch befindlichen Überrests der Königreichserben mit Christus, denn deren Verfolgung hörte mit dem Jahr 1914 nicht auf.

--!--

Diejenigen Zeugen Jehovas, die sich zu der "himmlischen" Klasse zählen, standen seit 1914 unter sehr starker Verfolgung, vor allem während der beiden Weltkriege.

Was aber bedeutete dann das Niedertreten "Jerusalems", und in welchem Sinne hörte es 1914 auf?

Unsere offizielle Erklärung, ist dazu völlig unzureichend:

Die Herrschaft Christi von 33 u.Z. bis 1914 wird als passive Herrschaft angesehen.

Er herrschte lediglich über seine Versammlung, ansonsten wartete er, "bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden" (Hebräer 10:13; Psalm 110:1).
Doch 1914 ist das "Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden" (Offenbarung 11:15).
Von jener Zeit an ging Jesus gegen seine Feinde vor, als erstes gegen Satan und die Dämonen; diese "werden besiegt und in den irdischen Bereich hinab geworfen".

Dies war ein "Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinab gekommen ist und große Wut hat, da er weiß, dass er nur eine kurze Frist hat" (Offenbarung 12:12).

Dieses "Wehe" soll mit dem Ersten Weltkrieg begonnen haben, auf den Hungersnot, Erdbeben, Gesetzlosigkeit und weiteres mehr folgten, alles Teil des Zeichen der "Gegenwart" (parousia) Christi seit 1914 (Matthäus 24:3-22).

Könnte man den Hinauswurf Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel als das Ende des Niedertretens "Jerusalems" durch die Nationen ansehen?

Mit dieser Lösung hat man es im Wachtturm vom 1. Januar 1950, Seite 11, versucht:
"Der Teufel und seine Dämonen erwiesen sich als außerstande, das himmlische Neue Jerusalem zu zertreten, ja wurden selbst unter die Füße des Königs gelegt. - Off. 12:1-13."

Damit würden aber Satan und seine Dämonen mit den Heidennationen identisch, die das "Neue Jerusalem" bis 1914 niedertraten.

Der größte Haken an dieser Deutung ist, dass das Wort für "Heidennationen" (etkne) überall in der Bibel gebraucht wird, um die Nationen der Erde von den Juden zu unterscheiden.

Das ist offenbar auch der Grund, weshalb man heute die Heidennationen nicht mehr mit Satan und seinen Dämonen gleichsetzt.

--!--

Die Frage, in welchem Sinne dann das Niedertreten Jerusalems durch die Nationen 1914 aufhörte, bleibt weiter unbeantwortet.

Weiter erhebt sich die Frage, wie man sagen kann, das "Königreich der Welt" (Offenbarung 11:15) sei 1914 das Königreich Christi geworden, wenn doch vom Standpunkt der Menschen aus sich überhaupt nichts geändert hat.

Die Heidennationen haben nach 1914 genauso weiter geherrscht, wie sie es schon immer getan haben.

Es sieht also ganz danach aus, als sei "das Königreich der Welt" im Jahr 1914 nicht "das Königreich unseres Herrn und seines Christus" geworden.
Diese Worte aus Offenbarung 11:15 beziehen sich anscheinend vielmehr auf die Inthronisierung Christi im Jahr 33 u.Z., wie das aus vielen anderen Schrifttexten hervorgeht.
Seit damals hat er die "Gewalt über die Nationen" und die Macht, sie "gleich Tongefäßen" zu zerbrechen (Offenbarung 2:26, 27; vergleiche Offenbarung 3:21, 22).

Nach seiner Auferstehung sagte er selbst: "Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).

Seither ist er "der Herrscher über die Könige der Erde", und nur dank seiner Erlaubnis herrschen sie bis heute (Offenbarung 1:5).

Daran hat sich 1914 überhaupt nichts geändert.

Jesus hat aber, so verkünden wir beharrlich, vorausgesagt, seine zukünftige "unsichtbare Gegenwart" werde von einer Zeit der "Wehen" (Offenbarung 12:12), bestehend aus Kriegen, Hungersnot, Epidemien, Gesetzlosigkeit und so fort, begleitet sein.

Dieses "Zeichen" seiner "Gegenwart", so heißt es, sei auf Erden seit 1914 sichtbar geworden.

Ist dieses Verständnis von Matthäus 24 richtig?
Bestätigen die Tatsachen diese Behauptungen über eine "unsichtbare Gegenwart" und ein Zeichen, an dem die Nachfolger Christi angeblich diese "unsichtbare Gegenwart" erkennen können?

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der achtzehnte Tag.

Geschrieben von gert am 18. Dezember 2005 16:06:22:

Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 18 goldene Rasiermesser für Samson geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 04:28:06:

Hoer mal anonym, darfst du Orwell überhaupt lesen?
Ist das Buch nicht babylonisch verunreinigt, oder unter den Klauen des Satans entstanden?--- So wie ich das Buch/ die Lage, beurteilen kann, hat Orwell sich quasi geopfert, um es schreiben zu koennen.
Als er schon todkrank war, hat er es in unwirtlichem Klima, auf einer Insel, deren Name mir entfallen ist, das Ding zuende gebracht. Kurz danach ist er an seiner Lungentuberkulose gestorben --- Es scheint, als haette ihn nur diese letzte Aufgabe am Leben erhalten. Irgendwie beeindruckt mich das. Ich bin sicher, der Junge wollte uns was mitteilen.

Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 18:41:33:

Als Antwort auf: Re: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tür 18 goldene Rasiermesser für Samson geschrieben von gert am 18. Dezember 2005 16:06:22:

Erwachet 1983 8. 7. S. 5
Was die Vergangenheit über die Zukunft sagt
DIE Zukunft ist seit langem ein vieldiskutiertes Thema. Gehe in irgendeine Bibliothek, und du wirst darüber wahrscheinlich ein ganzes Regal von Büchern finden. Bei näherem Hinsehen wirst du feststellen, daß viele dieser Bücher vor 20 oder gar 30 Jahren geschrieben wurden. Zum Beispiel zeichnete George Orwell in seinem satirischen Roman 1984, der im Jahre 1949 veröffentlicht wurde, das Bild einer entmenschlichten Gesellschaft unter totalitärer Herrschaft. Seither ist die Bestsellerliste gedrängt voll von Büchern über dieses Thema.
Was haben aber all die Voraussagen und Warnungen bewirkt? Haben sie die Öffentlichkeit und die Behörden veranlaßt, Maßnahmen zur Bewältigung der Probleme und zur Sicherung der Zukunft zu ergreifen?

Daraus entnehme ich das Orwell nicht verboten ist…

Alle meine Kinder mussten sich sobald sie alt genug waren mit dem Roman 1984 auseinandersetzen.

Wir haben darüber Diskutiert.

Über die Frage Eifer und Gehorsam und dem Einfluss unseres großen Bruders in unserem Alltag.
Über welche Dinge man mit seinen Freunden reden kann und über welche man besser nicht reden sollte.
Welche Gefühle man seinem Bruder erzählt und welche besser nicht.

Inwieweit man sein Lebenswerk in den Dienst für Gott stellen kann und inwieweit es Menschenwerk ist.
Wie sie darüber dachten das meine Eltern ihre Kinder Denunzierten und welche Folgen man in unserer Familie sehen kann.
Inwieweit ein fortwährender Kriegszustand dem Machtausübenden nützt.
Inwieweit schöne Dinge hässlich gemacht werden müssen (Kunst und Musik wird gefürchtet wie kaum etwas anderes).
Die Verwendung von „Erfolgszahlenphrasen".
Wie ein Abweichler geächtet wird
Ich möchte behaupten dass noch nie jemand Ausgeschlossen wurde weil er nicht an 1914 geglaubt hat. Sondern man wirft ihm vor ein Fresser zu sein, dem Weintrinken ergeben, ein Freund von Steuereinnehmern und Sündern und Abtrünnigen. (Matthäus 11:19)

Wir haben darüber Diskutiert das ich 1975 geglaubt und gelehrt habe.
Darüber das ich zwar an der Generationslehre gezweifelt, diese aber trotzdem gelehrt habe.
Darüber wie wir heute mit unserem „binnen kurzem Glauben" umgehen.
Welchen Wert wir unseren heutigen „Lehrmeinungen" beimessen.

Natürlich wollen meine Kinder heute genauso naiv wie meine Eltern und ich, Gott vorbehaltlos dienen.
Darauf haben sie ein Recht.
Ihr Umgang mit der Frage inwieweit wir heute Gottes Wort verstehen ist viel Erwachsener als wir Alten je in der Lage waren.
Natürlich wollen meine Kinder heute auch nicht dass ihre Kinder rauchen, Drogen nehmen oder Alkohol abhängig werden.

Dies erreicht man aber nicht durch Gewalt.
Wenn das Kind aus Angst vor den Eltern nicht raucht ist es der Erfolg der Eltern.
Wenn ein Bruder aufgrund der Überredungskunst eines Kreisaufsehers Pionier wird ist es der Erfolg des Kreisaufsehers.

Das Ziel sollte es aber sein das das Kind oder der Bruder sich bereitwillig Gott hingibt.

Wenn ein Bruder Pionier wird muss das seine eigene Leistung sein, sein eigener Erfolg.
Wenn ein Mensch Gottes willen tun möchte, muss das sein eigener Wille sein, nicht aus Angst vor der Wachtturm Gesellschaft.
Wenn meine Kinder heute Gott Dienen ist das ihre Leistung, ihr Verdienst.
Sie machen das heute viel besser und hingebungsvoller, viel verantwortungsvoller und tragfähiger als wir Alten es je gekonnt haben.

Wenn das Kind Rauchen mit Angst und Repressalien in Verbindung bringt besteht die Gefahr das es eines Tages ausgerechnet Rauchen, als Zeichen der Unabhängigkeit benützt.
Die Erwartungshaltung der Generation unserer Eltern war so hoch das dies nicht alle zu leisten im Stande waren.
Die Kinder nicht und die Ehepartner erstrecht nicht.

Ich habe auch versucht meinen Kindern begreifbar zu machen dass es Interessen gibt, einen Keil zwischen Familien zu treiben.
Das es kein Zufall ist das jemand der Macht ausübt, Banden die stärker als die eingeforderten sind, fürchtet.
Die dann sagen, Kinder lieben die Eltern nicht, wenn sie sie nicht den Ältesten ausliefern.
Die sagen, Eltern hassen ihre Kinder wenn sie sie nicht nach einem Gemeinschaftsentzug meiden.

Die Folter des großen Bruders endete in dem Moment, in dem man die, die man liebte, verriet.

Fordere ich heute von meinen Kindern „Kadavergehorsam" muss ich damit rechnen das ich eines Tages auf dem Rücken, den tropfenden Wasserhahn meines Bruders repariere und das Kind des Bruders steht neben mir und sagt ich wäre ein Gedankenverbrecher.

Durch das blinde Vertrauen das ich der Wachtturm Gesellschaft entgegen gebracht habe, habe ich Fehler gemacht.
Keine Frage, das tut mir leid.
Aber ich habe jeden Tag die Möglichkeit neue Fehler zu verhindern.
Zuerst bei mir.
Bei meinen Kindern indem ich Ihnen die meine Fehler und die Fehler meiner Eltern und deren Folgen sichtbar mache.
Und bis zu einem gewissen Grad bei meinen Brüdern indem ich von Ihnen keinen Kadavergehorsam einfordere und sogar sichtbar ablehne.

Ich hätte allerdings eine Alternative.
Ich könnte es so machen wie die Wachtturm Gesellschaft.
Nur wenn ich versuche meine Fehler so zu tilgen wie die Wachtturm Gesellschaft, verurteile ich meine Kinder dazu die gleichen Fehler wieder und wieder zu machen:

*** w86 1. 9. S. 20 Neutrale Christen in einer blutbefleckten Welt ***
Im Jahre 1914 brach der erste totale Krieg auf der Weltbühne aus. Alle Schätze der Nationen, einschließlich ihres Menschenpotentials, wurden dem Krieg gewidmet. Viele der Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, machten lobenswerte Anstrengungen, von Blutschuld frei zu bleiben. Sie wurden erbittert verfolgt, genau wie Jesus es vorausgesagt hatte (Johannes 15:17-20).

Die Vergangenheit wurde getilgt,
die Tilgung wurde vergessen,
die Lüge wurde Wahrheit.
(George Orwell, 1984)

Geschrieben von anonym am 19. Dezember 2005 01:21:10:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Opa setzte sich nun auf den Fußboden, lehnte sich gegen die alte Truhe und begann in einem etwas ernsteren Ton mit uns zu reden:
„Ich habe euch Jungen schon oft erzählt, daß die Zeiten, als ich so alt war wie ihr, anders waren und daß wir heute in den ,letzten Tagen' leben, aber ihr scheint mich nicht zu verstehen.
Ihr seid in eine Welt der Flugzeuge hineingeboren worden, in eine Welt, in der es feste Straßen und Autos gibt.
Die Farmen sind heute mit Maschinen ausgerüstet, die Lebensmittel sind fein säuberlich abgepackt.
Es gibt fertig zubereitetes Fleisch zu kaufen, und das Brot ist gebacken.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der es all das nicht gab."
Opa lächelte und schwieg einen Augenblick, aber wir konnten ihn fast denken hören.
So baten wir ihn, von den Menschen zu erzählen, die er gekannt hatte, und davon, warum er so sicher war, daß wir in den „letzten Tagen" leben.
Gerd sagte:
„Erzähle es uns so, wie es sich verhält, Opa."
Und Großpapa lachte über das ganze Gesicht.
„Ich tu es schon", sagte er, während er sich bequemer an die Truhe anlehnte…

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Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
Kap. 6 S. 94-97 Das Geheimnis des großen Baumes gelüftet

SIEBEN ZEITEN, DIE AUCH UNS BERÜHREN

Nebukadnezar, der durch den großen Baum dargestellt wurde, versinnbildlichte Weltherrschaft. Erinnern wir uns jedoch daran, daß der Baum für eine weit größere Herrschaft und Souveränität steht als die des Königs von Babylon. Er versinnbildlicht die universelle Souveränität Jehovas, des „Königs der Himmel", und zwar besonders in bezug auf die Erde. Vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier wurde Gottes Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde durch das Königreich vertreten, das seinen Sitz in dieser Stadt hatte, in der David und seine Nachfolger auf dem „Thron Jehovas" saßen (1. Chronika 29:23). Gott selbst ließ 607 v. u. Z. diese Souveränität insofern „umhauen" und in Bänder legen, als er Jerusalem von Nebukadnezar zerstören ließ. Seine Souveränität oder Oberherrschaft in bezug auf die Erde, ausgeübt von Königen aus dem Hause Davids, war sieben Zeiten lang gewissermaßen eingeschränkt. Wie lange dauerten diese sieben Zeiten? Wann begannen sie, und was kennzeichnete ihr Ende?

Während Nebukadnezars Zeit des Wahnsinns „[wuchs] sogar sein Haar so lang . . . wie Adlerfedern und seine Nägel wie Vogelkrallen" (Daniel 4:33). Das hat länger gedauert als sieben Tage oder sieben Wochen. In mehreren Übersetzungen heißt es „sieben Zeiten", und alternative Wiedergaben sind „bestimmte (festgesetzte) Zeiten" oder „Zeitperioden" (Daniel 4:16, 23, 25, 32). Eine altgriechische Lesart (Septuaginta) lautet „sieben Jahre". Für Josephus, den jüdischen Historiker des 1. Jahrhunderts, waren die „sieben Zeiten" „sieben Jahre" (Jüdische Altertümer, 10. Buch, Kapitel 10, Absatz 6). Auch bestimmte Hebraisten halten diese „Zeiten" für „Jahre". „Sieben Jahre" lautet die Wiedergabe in der revidierten Elberfelder Bibel und in der Guten Nachricht Bibel; Hermann Menge wählte in seiner Übersetzung (Ausgabe 1949) die Form „sieben Zeiten (= Jahre)".

Bei den „sieben Zeiten" Nebukadnezars handelte es sich offensichtlich um sieben Jahre. In der Prophetie hat ein Jahr im Durchschnitt 360 Tage oder 12 Monate von je 30 Tagen. (Vergleiche Offenbarung 12:6, 14.) Die „sieben Zeiten" oder sieben Jahre des Königs beliefen sich also auf 7 mal 360 Tage, das heißt 2 520 Tage. Wie steht es aber mit der größeren Erfüllung seines Traumes? Die prophetischen „sieben Zeiten" dauerten viel länger als 2 520 Tage. Das lassen die Worte Jesu erkennen: „Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind" (Lukas 21:24). Dieses „Zertreten" begann 607 v. u. Z., als Jerusalem zerstört wurde und es in Juda kein Vorbildkönigreich Gottes mehr gab. Wann sollte das Zertreten enden? „Zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge", wenn durch das sinnbildliche Jerusalem, das Königreich Gottes, wieder Gottes Souveränität in bezug auf die Erde zum Ausdruck käme (Apostelgeschichte 3:21).

Wenn wir von der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. 2 520 buchstäbliche Tage weiterzählen, kommen wir nur bis zum Jahre 600 v. u. Z., einem Jahr, das keine biblische Bedeutung hat. Selbst im Jahre 537 v. u. Z., als die befreiten Juden wieder in Juda waren, gab es auf der Erde keinen Ausdruck der Souveränität oder Oberherrschaft Jehovas, denn Serubbabel, der Erbe des Thrones Davids, wurde nicht als König, sondern nur als Statthalter der persischen Provinz Juda eingesetzt.

Da die „sieben Zeiten" prophetisch zu verstehen sind, müssen wir auf die 2 520 Tage die biblische Regel „Ein Tag für ein Jahr" anwenden. Diese Regel wird in einer Prophezeiung über die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier aufgestellt (Hesekiel 4:6, 7; vergleiche 4. Mose 14:34). Die „sieben Zeiten", in denen die Erde von heidnischen Mächten regiert wurde, ohne daß sich Gottes Königreich einmischte, dauerten somit 2 520 Jahre. Sie begannen mit der Verwüstung Judas und Jerusalems im siebten Mondmonat (am 15. Tischri) des Jahres 607 v. u. Z. (2. Könige 25:8, 9, 25, 26). Von da an bis zum Jahr 1 v. u. Z. waren es 606 Jahre. Die verbleibenden 1 914 Jahre erstreckten sich bis ins Jahr 1914 u. Z. Somit endeten die „sieben Zeiten" oder 2 520 Jahre am 15. Tischri oder 4./5. Oktober 1914 u. Z.

In jenem Jahr liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen" ab, und Gott gab die Herrschaft dem „niedrigsten der Menschen" — Jesus Christus —, der in den Augen seiner Feinde so verachtenswert gewesen war, daß sie ihn an den Pfahl hatten schlagen lassen (Daniel 4:17). Um den messianischen König auf den Thron zu erheben, löste Jehova die sinnbildlichen Eisen- und Kupferbänder, die um den „Wurzelstock" seiner eigenen Souveränität lagen. Auf diese Weise ließ Gott, der Höchste, aus dem „Wurzelstock" einen königlichen „Sproß" herauswachsen als Ausdruck seiner Souveränität in bezug auf die Erde — das himmlische Königreich in den Händen Jesu, des größten Erben Davids (Jesaja 11:1, 2; Hiob 14:7-9; Hesekiel 21:27). Wie dankbar sind wir doch Jehova dafür, daß er den Ereignissen eine segensreiche Wende gab und das Geheimnis des großen Baumes lüftete!

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***1.***
In Daniel 4 Prophezeit Daniel einem heidnischen König dass er krank wird und durch den Willen Gottes wieder gesund wird.
Diese „sieben Zeiten" erfüllten sich gemäß der Bibel an Nebukadnezar.
Damit er - Damit wir erkennen das Gott derjenige ist der seinen Willen verwirklicht.
Eine zweite Erfüllung kann man aus diesen Versen nicht entnehmen.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir aber sie wäre auch auf unseren König anzuwenden.
Aber nehmen wir einfach mal an es wäre so.

***2.***
Daniel spricht von 7 Zeiten.
Selbst die NWÜ begeht nicht den Fehler und sagt 7 Jahre.
Es waren 7 Zeiten.
3.Mose 26:18 verwendet die Aussage „sieben mal soviel Züchtigen".
Damit ist aber nicht gemeint dass man abgezählte 7fache Strafe bekam.
Eine Zeit ist ein unbestimmter Zeitabschnitt.
7 Zeiten sind ein vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
70 Zeiten sind ein langer vollständiger unbestimmter Zeitabschnitt.
Ohne jede Veranlassung behaupten wir die 7 Zeiten wären tatsächliche Jahre.
Aber bitte nehmen wir an es wären 7 buchstäbliche Jahre.

***3.***
Nebukadnezar bezieht sich kurz bevor er Krank wird auf seine Leistungen und Bauwerke.
Daraus erkennen wir dass ihn seine Krankheit am Ende seiner Regentschaft befallen haben muss.
Aus einem technischen Grund ist die Babylonische Geschichte sehr genau nachzuvollziehen.
Die Babylonier verwendeten haltbare Steintontafeln.
Daher weiß man das Nebukadnezar nicht 7 Jahre Krank gewesen sein kann.
Aber bitte nehmen wir also aus welchen Grund auch immer an, dass er 7 Jahre krank war.

***4.***
Wenn er 7 Jahre krank war.
Waren dies 7 Babylonische Jahre?
7 Jahre nach dem Jüdischen Kalender?
Beinhalteten die 7 Jahre Schalttage?
Wie dem auch sei: wenn es buchstäbliche Jahre waren dann sind die genauen tatsächlichen Tage seiner Krankheit Prophetisch aussagekräftig und es gibt überhaupt keine Veranlassung 360 Tage für ein Jahr zu veranschlagen.
Aber bitte nehmen wir also 360 Tage für ein Jahr.

***5.***
7 x 360 Tage ergeben 2520 Tage.
Es gibt auch hier überhaupt keinen Grund dies nun wiederum auf Jahre umzulegen.
(Die Argumentation aus dem Danielbuch S. 96 Abschnitt 27 ist eine bodenlose Frechheit).
Aber bitte warum auch immer nehmen wir also an es handelt sich um 2520 Jahre.

***6.***
Daniel Prophezeit etwas am Ende der Regentschaft Nebukadnezars.
Wir datieren den beginn diese 2520 Jahre aber fast an den Anfang der Regentschaft Nebukadnezars.
Mit welcher Veranlassung Prophezeit Daniel mitten in der bereits laufenden Erfüllung – sozusagen rückwirkend.
Aber nehmen wir halt an es war so.

***7.***
Wann also begannen diese 2520 Jahre?
Aus welchem Grund auch immer gehen wir davon aus, dass diese mit der Zerstörung Jerusalems im 18/19 Jahr der Regentschaft Nebukadnezars begannen.
Obwohl es spätestens seit 1981 (Siehe Dein Königreich komme S. 186 Anhang) keine ehrliche biblische Grundlage mehr für das Jahr 607 gibt, legen wir dies auf das Jahr 607.
Aber bitte nehmen wir halt an, die 2520 Jahre begannen 607 v.u.Z.

***8.***
Aber kann man wirklich, allen ernstes, sagen das Jesus selbst - den Beginn seiner Regentschaft – 1914 - danach berechnet hat (Die Nationen sollen erkennen dass ich Jehova bin S.234 Absatz 51 letzter Satz)?

DANIEL KAPITEL 11

Im Wachtturm, 1. Januar 1959, Seite 16 wird ein neues Buch angepriesen: DEIN WILLE GESCHEHE AUF ERDEN.
Es erkläre in allen Einzelheiten die Prophezeiungen aus Daniel 11 über den 'König des Nordens' und den 'König des Südens', und welche Rolle beide heute im Kampf um die Weltherrschaft spielten.
Es enthalte die feste Zusicherung, dass Gottes Wille noch in unserer Generation geschehen werde.

Im Jahre 1958 war dieses Buch auf dem letzten Stand der Ereignisse, die in der 'bestimmten Zeit des Endes' stattfinden sollten.
Inwiefern war es auf dem letzten Stand?
Weil es eine entscheidende Änderung bezüglich des 'Königs des Nordens' enthielt.
Wenn man nämlich auf das Jahr 1943 zurückblickt, sieht man, dass in dem damals erschienenen Buch 'Die Wahrheit wird euch frei machen' Änderungen nötig wurden.
Wer war im Jahre 1943 der 'König des Nordens'?
Man schaue sich die Rolle Roms an, das damals vom Vatikan unterstützt wurde.
Der Vatikan, so das Buch, habe sich im Jahre 1929 als Staat manifestiert, den Vatikanstaat.
Er habe mit den totalitären Diktaturen Konkordate abgeschlossen und die Botschafter aller Länder, darunter Japan, empfangen, die nach nationalsozialistischem Muster totalitäre Staaten wurden.
Der Vatikan habe die totalitäre Aggression nicht verurteilt.
1939 sei Krieg ausgebrochen, in den mehr als 30 Mitglieder des Völkerbundes verwickelt waren, darunter der von Rom kontrollierte 'König des Nordens' und der anglo-amerikanische 'König des Südens'.
Im Jahre 1960 enthielt der Wachtturm eine Reihe von Besprechungen von Abschnitten aus dem Buch dein Wille geschehe auf Erden. Nacheinander wurde vorgestellt, welche Identitäten dieser 'König' im Laufe der Geschichte durchlaufen hatte.
Es schien, als wollte man niemand auslassen, der diesen Titel getragen haben könnte (ausgenommen das 1943 erwähnte Papsttum).
Während mehr als zwei Jahrtausenden habe der 'König des Nordens' Änderungen erfahren, von der Seleukidendynastie über die heidnischen Herrscher Roms, die römisch-katholischen und die griechischorthodoxen Kaiser, die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, die österreichischen und die deutschen Kaiser, die Herrscher des Nazireiches bis zu den Herrschern des kommunistischen Weltreiches.

Doch wir wollen die Geschichte hinter uns lassen und uns besonders auf die 'Könige' konzentrieren, die in der 'Zeit des Endes' herrschen, bzw. zu der Zeit, als die letzten Tage angeblich anfingen.
Wachtturm 1. Juli 1984, Seite 27, 'Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit':
Im Frühjahr 33 u. Z. äußerte Christus eine erstaunliche Prophezeiung über die 'Zeit des Endes'.
Er zitierte aus Daniel 11:31 und ließ dadurch erkennen, dass es im 20. Jahrhundert zu dramatischen Entwicklungen in Verbindung mit dem 'König des Nordens' und dem 'König des Südens' kommen sollte (Matthäus 24:15).
Es war vorhergesagt worden, dass der 'König des Nordens' 'zur bestimmten Zeit' wider den Süden 'kommen' würde (Daniel 11:29, 30). Wann war das?
Nun, im Jahre 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Heiden endeten und das Königreich Gottes im Himmel aufgerichtet wurde.
In jenem Jahr kämpfte ein deutscher 'König des Nordens' gegen den 'König des Südens', die angloamerikanische Weltmacht.
Deutschland und seine Verbündeten wurden im Ersten und auch im Zweiten Weltkrieg besiegt. er 'König des Nordens' nahm dann eine neue Identität an.
Die 'neue Identität' war leicht angenommen - wann immer die Charaktere für den jeweiligen Job zu alt wurden, mussten neue gefunden werden; es waren dann diejenigen, die jeweils in die Fußstapfen ihrer Vorgänger getreten waren.
So war man im Wachtturm im Sommer 1960 der Meinung, in den Fußstapfen des 'Königs des Südens' befände sich die anglo-amerikanische Doppelweltmacht, während die Rolle des 'Königs des Nordens' nach dem Fall der Achsenmächte und des Nationalsozialismus von der kommunistischen Sowjetunion übernommen worden sei.
Noch besser: Dadurch, dass man nicht den genauen Wortlaut von Daniel 11 zitierte, konnte man bei allen allgemeinen Aussagen doch den Anschein von 'Genauigkeit' erwecken.

Wachtturm, 15. August 1969, Seite 305 'Das Zermalmen der heutigen Nationen durch Gottes Königreich':
Die geschichtlichen Ereignisse, durch die sich diese zuverlässige biblische Prophezeiung erfüllt hat, lassen erkennen, dass die totalitären Staatsmächte, vor allem der Weltkommunismus, als der letzte 'König des Nordens' anzusehen sind und die demokratischen Staatsmächte, vor allem der anglo-amerikanische Zusammenschluss, als der letzte 'König des Südens'. - Dan. 11:1-35.

Diese Könige wurden durch Hauptwortführer vertreten, deren jeweilige Identität nie enthüllt wurde.
Es war daher schon erstaunlich, dass diese Personen von dem Wachtturm ausfindig gemacht wurden.
Der Hauptwortführer des König des Südens (besser bekannt als angloamerikanische Doppelweltmacht) wurde auf einer Reise nach Japan angetroffen und zitiert.

Wachtturm, 1. Juli 1984, Seite 11, 'Voller Zuversicht in einem Zeitalter der Gewalt':
Bei einem Besuch in Japan erklärte der Hauptwortführer des 'Königs des Südens':
'Der einzige Wert der Atomwaffen besteht darin, dass sie sicherstellen, dass sie niemals zum Einsatz kommen'.
Warum hat man sie dann überhaupt?
Weil Satan, der Gott dieser Welt, die Nationen in ein Dilemma gebracht hat, aus dem sie sich nicht befreien können.
Als Erwiderung auf den Stoß, des 'Königs des Südens' kündigte der Hauptwortführer des 'Königs des Nordens' an, man werde 'in den Ozeangebieten' Mittelstreckenraketen stationieren, deren Zielbereich das Festland der USA sei.
Durch all das erfüllt sich Jesu Prophezeiung, dass es auf der Erde 'Angst und Bangen unter den Nationen [geben wird], die wegen des Tosens des Meeres und seiner Brandung weder aus noch ein wissen' (Daniel
11:40; Lukas 21:25; Offenbarung 12:9, 12).

Es hieß, die Könige des Nordens bzw. des Südens seien Symbole für mächtige Nationen und ihre Territorien lägen nördlich bzw. südlich vom jeweils anderen.
Eine einfache Argumentation, an der nichts herumzumanipulieren ist. Doch es ist interessant, wie man die Erde 'drehen und wenden' kann, damit das Ganze wieder passt.

Wachtturm, 15. Oktober 1986, Seite 3,
'Der Kampf um die Weltherrschaft - Wer wird ihn gewinnen':

'Norden' und 'Süden' standen symbolisch für mächtige Nationen, die bestimmte prophetische Rollen spielten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Rollen der beiden 'Könige' zwar von verschiedenen Nationen übernommen, doch diese entsprachen immer der Beschreibung der Prophezeiung. So waren sie stets an ihrer Rivalität zu erkennen, und die von ihnen kontrollierten Gebiete lagen zumeist in etwa nördlich und südlich voneinander.

Die entsprechenden Rollen werden heute zwar mit 'Ost' und 'West' bezeichnet, aber auch das geschieht lediglich symbolhaft, da sich beide Gebiete geographisch nicht so eindeutig abgrenzen lassen.
Die in der Bibel verwendeten Himmelsrichtungen 'Norden' und 'Süden' hatten ebenfalls einen passenden Symbolcharakter, obwohl das zuvor Gesagte auch auf diese Gebiete zutraf.
Warum all diese Änderungen?
Nun, die Weltgeschichte steht nicht still, und die prophetischen Wachtturm-Auslegungen lassen sich erst finden, nachdem die Ereignisse eingetreten sind.
Wenn also hier und da eine Weltmacht in sich zusammenfällt, muss die Identität der beiden 'Könige' neu geschaffen werden.

Wachtturm , 1. Juli 1987, Seiten 12, 13,
'Kein Frieden für die Bösen':

Wir Christen werden jedoch durch die bemerkenswerte Genauigkeit dieser Prophezeiung in unserem Glauben an diejenigen Teile gestärkt, die sich im „Schlussteil der Tage" noch erfüllen müssen.
Wir lesen mit großem Interesse weiter, da wir jetzt von Ereignissen erfahren, die in der nahen Zukunft stattfinden werden. Inzwischen haben Machtverschiebungen auf der Weltbühne zu weiteren Entwicklungen geführt, was die Identität der beiden Könige betrifft. Seit dem Zusammenbruch der nationalsozialistischen und der faschistischen Mächte am Ende des Zweiten Weltkrieges beobachten wir die Rivalität zwischen zwei Supermächten — einer, dargestellt als der König des Nordens, die einen überwiegend sozialistischen Nationenblock beherrscht, und die andere, dargestellt als der König des Südens, die einen großen Teil des kapitalistischen Blocks beherrscht.

'Unterscheidungsvermögen' bedeutete, dass man im Jahre 1984 100%ig sicher war, wer der König des Nordens war, wer sein Gott war und welches Gebiet ihm damals gehörte.
Man konnte sogar den Gebrauch 'konventioneller Waffen' gegen den 'König des Südens' vorhersagen.

Wachtturm, 1. Juli 1984, Seiten 27, 28,
'Beachte Gottes prophetisches Wort für unsere Zeit':

Wendet man 'Unterscheidungsvermögen' an, so besteht (heute, auf dem Höhepunkt der Erfüllung dieser Prophezeiung) kein Zweifel an der Identität des 'Königs des Nordens', der mit dem 'König des Südens' einen abschließenden Machtkampf führt, bei dem alles eingesetzt wird ... So irreligiös der 'König des Nordens' auch zu sein scheint, hat er doch einen Gott. In der Prophezeiung heißt es:
„Aber dem Gott der Festungen wird er in seiner Stellung Herrlichkeit geben" (Daniel 11:38).
Huldigt dieser 'König' dem 'Gott der Festungen', indem er den neuzeitlichen, wissenschaftlichen Militarismus als Retter der Menschen seines Nationenblocks verherrlicht? Ja, tatsächlich! Gemäß der Publikation The Military Balance 1981-1982 (Das militärische Gleichgewicht 1981/82) beziffert das internationale Institut für strategische Studien die bewaffneten Streitkräfte der führenden Nation im Bereich des 'Nordkönigs' auf mehr als 4 000 000, verglichen mit über 2 049 000 der führenden Nation des 'Südens'.
Der 'König des Südens' 'bedrängt' nun seinen Rivalen politisch, ja sogar militärisch (Daniel 11:40).

Es sei ein Wettrüsten im Gange, das die Menschheit mit dem nuklearen Holocaust bedrohe.
Weil der 'König des Nordens' vom 'König des Südens' 'bedrängt' werde, stürme er gegen ihn mit Kriegswagen, Reitern und vielen Schiffen an. Ja, es gäbe für beide 'Könige' zuletzt sogar die Möglichkeit, konventionelle Waffen gegeneinander einzusetzen.
Der 'König des Nordens' würde auch die Kontrolle über die 'begehrenswerten Dinge' der Welt erlangen (Daniel 11:40-43).
Bis 1981 übte der 'König des Nordens' die Macht über etwa 1,5 Milliarden Menschen in 16 Ländern aus, und nur die Zeit werde zeigen, wieweit dieser 'König' seine Macht noch ausdehne.

Im Wachtturm vom 1. Mai 1976 hatte man auf den Seiten 286, 287 geschrieben, dass Jehova Gott 'den ständigen Kampf zwischen diesen beiden Königen vorhersah'.
Doch was geschieht, wenn die Könige ihren ständigen Kampf einmal 'vergessen'?
Die Lösung: ein Wachtturm-Kommentar, um das Problem zu kaschieren, sollte eigentlich alles wieder ins Lot bringen!
Daniel, Kapitel 11, Vers 40 lautet nach der Neuen-Welt-Übersetzung: 'Und in der Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm auf einen Zusammenstoß einlassen, und gegen ihn wird der König des Nordens [...] anstürmen ... '.
Lässt dieses Anstürmen nach, verlangsamt es sich?
Gemäß der Bibel nicht, aber wir wollen weiter lesen und sehen, wie man eine Bibelstelle ignorieren kann, wenn ihre Darsteller sich nicht an das Drehbuch halten.
Wachtturm, 1991, 1. September 1991, Seite 6,
'Was die Bibel zu Frieden und Sicherheit sagt':

Daniel sagte voraus, dass die bittere Rivalität zwischen den beiden Blöcken — die in den vergangenen 45 Jahren tatsächlich festzustellen war — gleichsam auf „Zusammenstöße" hinauslaufen würde wie bei zwei Ringern, die darauf bedacht sind, sich einen Vorteil zu verschaffen. In jüngster Zeit scheinen die Zusammenstöße abzunehmen. So erklärte der sowjetische Außenminister im Mai vergangenen Jahres, daß der kalte Krieg vorüber sei.
Ob dieses scheinbar gute Einvernehmen zwischen den beiden Supermächten vorübergehend oder dauerhaft ist, wird die Zeit zeigen. Eines ist jedoch nicht zu leugnen: Die von Jesus erwähnte Zeitspanne nähert sich ihrem Ende.

Was nun tun, wenn Ereignisse wie der Zusammenbruch der 74 Jahre alten UdSSR im August 1991 sich auf die Auslegung von Daniel, Kapitel 11 auswirken und sie gleichfalls zum Zusammenbruch bringen.
Wir wollen einmal sehen, wie die 'Söhne der Räuber' 'mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen' (Daniel 11:14, Neue-Welt-Übersetzung).
Hier die Einleitung zu letzten Teil des Romans.

Wachtturm, 1. November 1993, Seite 13, Absatz 3,
'Ein König entweiht das Heiligtum Jehovas':

Der Engel, der Daniel diese Dinge offenbarte, sagte: „Was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden" (Daniel 12:4). Ja, die Prophezeiung hat mit der Zeit des Endes zu tun — einem Zeitabschnitt, der 1914 begann. Während dieser gekennzeichneten Zeit würden viele in der Heiligen Schrift „umherstreifen", und mit der Hilfe des heiligen Geistes würde die wahre Erkenntnis, einschließlich des Verständnisses der biblischen Prophezeiungen, überströmen (Sprüche 4:18). Je weiter diese Zeit fortschreitet, desto mehr Einzelheiten aus den Prophezeiungen Daniels werden erhellt.

Wie ist also die Prophezeiung über den König des Nordens und den König des Südens im Jahre 1993, 35 Jahre nach der Veröffentlichung des Buchs 'Dein Wille geschehe auf Erden', zu verstehen?
Was soll man nun daraus schließen?
Sind die Einzelheiten der Prophezeiung Daniels klarer geworden, ist die 'wahre Erkenntnis' überströmend geworden?

Wir wollen uns einmal die Absätze 6, 7 und 8 anschauen, wie dort ein sehr bedeutsamer Vers aus Daniel, Kapitel 11 erklärt wird.

Wachtturm, 1. November 1993, Seite 14:

Die Rolle des Königs des Nordens hatte im Jahre 1914 Deutschland inne, dessen Regent Kaiser Wilhelm war. ('Kaiser' ist von dem römischen Titel 'Cäsar' abgeleitet.) Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Europa war lediglich eine von vielen Konfrontationen zwischen dem König des Nordens und dem König des Südens. Die Rolle des letzteren, des Königs des Südens, nahm damals Großbritannien ein, das rasch Ägypten besetzte, das Herrschaftsgebiet des ursprünglichen Königs des Südens. Im Laufe des Kriegs stellten sich die Vereinigten Staaten, eine der ehemaligen Kolonien Großbritanniens, an seine Seite. Die anglo-amerikanische Weltmacht, das mächtigste Weltreich der Geschichte, war nun König des Südens. Aus früheren Auseinandersetzungen zwischen den beiden Königen war das Römische Reich als König des Nordens stets siegreich hervorgegangen. Diesmal 'war es nicht gleich wie zuerst'. Warum nicht? Weil der König des Nordens den Krieg verlor. Ein Grund war, daß 'die Schiffe von Kittim' gegen den König des Nordens kamen (Daniel 11:30). Was waren das für Schiffe? ... Im Ersten Weltkrieg erwiesen sich die Schiffe von Kittim als die Schiffe Großbritanniens, das vor der Westküste des europäischen Festlands liegt. Später wurde die britische Marine durch Schiffe von dem westlich gelegenen nordamerikanischen Kontinent verstärkt.
Unter diesem Angriff mußte der König des Nordens 'verzagen' und 1918 seine Niederlage eingestehen. Doch er war noch nicht am Ende. 'Er wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen' (Daniel 11:30). So prophezeite es der Engel, und so geschah es.
Wie schenkte der 'König des Nordens' in der Gestalt Kaiser Wilhelms 'denen Beachtung [...], die den heiligen Bund verlassen'(Daniel 11:30)? Das wird nicht erklärt, weil sich Kaiser Wilhelm sehr schnell in Absatz 9 in Adolf Hitler verwandelt (Seite 14):
Nach dem Kriegsende 1918 zwangen die siegreichen Alliierten Deutschland einen demütigenden Friedensvertrag auf, der offensichtlich darauf abzielte, das deutsche Volk für lange Zeit fast ein Hungerdasein führen zu lassen. Die große Not, unter der Deutschland einige Jahre litt, ebnete allerdings den Weg für den Aufstieg Adolf Hitlers. Er kam
1933 an die Macht und begann sofort einen heftigen Angriff gegen 'den heiligen Bund', vertreten durch die gesalbten Brüder Jesu Christi. In dieser Hinsicht handelte er wirksam gegen die loyalen Christen, von denen er viele grausam verfolgte.

Gerade erst war festgestellt worden, dass der 'heilige Bund' durch die 'gesalbten Brüder Jesu Christi' dargestellt wird, und in Vers 30 wird uns gesagt, dass einige den heiligen Bund verlassen werden (Hebräisch: 'azab, lösen, verlassen oder im bildlichen Sinne abfallen).
Wie schenkt Hitler dann den gesalbten Brüdern (nur die aus der Wachtturm-Organisation), die den heiligen Bund verlassen, 'Beachtung'(Daniel 11:30)?
Überhaupt nicht!
Plötzlich sind die, die den Bund verlassen, nicht mehr die gesalbten Brüder Jesu Christi, sondern ganz offensichtlich die Führer der Christenheit!
Man kann nur vermuten, dass der Wachtturm-Schreiber den entscheidenden Punkt, wer wirklich den Bund verlässt, umgehen will –

Absatz 10, Seite 14:
Hitler verzeichnete wirtschaftliche und diplomatische Erfolge und handelte auch auf diesem Gebiet wirkungsvoll.
Im Verlauf weniger Jahre machte er Deutschland zu einem Staat, mit dem man rechnen mußte, und bei diesem Bemühen halfen ihm diejenigen, „die den heiligen Bund verlassen".
Wer war damit gemeint?
Offensichtlich die Führer der Christenheit, die behaupteten, in einem Bundesverhältnis mit Gott zu stehen, aber schon lange aufgehört hatten, Jünger Jesu Christi zu sein.
Hitler gelang es, sich den Beistand derjenigen zu sichern, 'die den heiligen Bund verlassen'.
Der Papst schloss mit ihm ein Konkordat, und sowohl die katholische Kirche als auch die protestantischen Kirchen unterstützten Hitler während seiner 12jährigen Schreckensherrschaft.

Absatz 11 (Seite 15) enthält eine weitere eklatante Doppeldeutigkeit. Das 'Heiligtum' oder der geistige Tempel aus Jesu gesalbten Brüdern wird entweiht und das 'beständige Merkmal', als das 'Schlachtopfer der Lobpreisung' (der Predigtdienst) bezeichnet, wurde entfernt.
Doch der letzte Satz des folgenden Absatzes zeigt eindeutig, dass es doch wieder nicht entfernt wurde:
So erfolgreich war Hitler, dass er einen Krieg anzettelte, wie der Engel korrekt vorausgesagt hatte:
'Und da werden Streitarme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige Opfer entfernen' (Daniel 11:31a).
Im alten Israel war das Heiligtum ein Teil des Tempels in Jerusalem. Doch als die Juden Jesus verwarfen, verwarf Jehova sie und ihren Tempel (Matthäus 23:37 bis 24:2).
Seit dem ersten Jahrhundert ist der Tempel Jehovas daher ein geistiger Tempel mit dem Allerheiligsten im Himmel und mit einem geistigen Vorhof auf der Erde, in dem die gesalbten Brüder Jesu, des Hohenpriesters, dienen.
Seit den 30er Jahren bringt die große Volksmenge gemeinsam mit dem gesalbten Überrest Anbetung dar; deshalb wird von ihnen gesagt, dass sie 'in Gottes Tempel' dienen (Offenbarung 7:9, 15; 11:1, 2; Hebräer 9:11, 12, 24).
Der irdische Vorhof des Tempels wurde durch die erbarmungslose Verfolgung des gesalbten Überrests und seiner Gefährten in den vom König des Nordens beherrschten Ländern entweiht.
Die Verfolgung war so schwer, dass das beständige Opfer — das öffentliche Schlachtopfer der Lobpreisung des Namens Jehovas — entfernt wurde (Hebräer 13:15).
Wie die Geschichte jedoch zeigt, predigten die treuen gesalbten Christen gemeinsam mit den 'anderen Schafen' im Untergrund weiter (Johannes 10:16).

Wie wir uns erinnern, hatte Deutschland 1914 die Rolle des 'Königs des Nordens' übernommen (siehe Absatz 6).
Aber nun gab es ein kleines Problem: Deutschland hatte den 2. Weltkrieg verloren!
Wie sollte man das erklären?
Ganz einfach:
Man teile den König des Nordens in zwei Teile und mache eine Hälfte zu einem Alliierten des ehemaligen großen Gegners.
Absatz 14, Seite 16:
Deutschland war in beiden Weltkriegen der Hauptgegner des Königs des Südens gewesen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in einem Teil Deutschlands eine Neuorientierung, so dass dieser Teil zu einem Verbündeten des Königs des Südens wurde.
Der andere Teil Deutschlands schloss sich dagegen einem anderen mächtigen Reich an.
Der kommunistische Block, zu dem nun auch ein Teil Deutschlands gehörte, stellte sich mit aller Kraft gegen die anglo-amerikanische Allianz, und die Rivalität zwischen den beiden Königen entwickelte sich zum kalten Krieg. (Siehe 'Dein Wille geschehe auf Erden', Seite 264 bis
284.)
Gehen wir weiter zu Absatz 15 (Seite 16):
Die Führer der Christenheit werden Passenderweise als die einzigen Bösewichter abgestempelt.
An dieser Stelle der Bibel (Daniel 11:32a) werden die Bösen 'zum Abfall verleitet'.
Hier sollte man genauer nachdenken: gemäß dem Wachtturm spielte die Christenheit angeblich schon jahrhundertelang die Rolle des großen Abtrünnigen.
Kann jemand, der schon abgefallen ist, zum Abfall verleitet werden?
Der Engel sagte weiter:
'Diejenigen, die in böser Weise gegen den Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten' (Daniel 11:32a).
Wer handelt in boshafter Weise gegen den Bund?
Auch in diesem Fall kann es sich nur um die Führer der Christenheit handeln, die sich zwar als Christen bezeichnen, aber durch ihre Handlungen den Namen des Christentums in den Schmutz ziehen.
Was ist mit den wahren Christen:

Könnten sie zum Abfall verleitet werden und durch wen?
Absatz 19 (Seite 17) versucht eine plausible Erklärung:
Nicht alle, die sich in dieser Zeit dafür interessierten, Gott zu dienen, hatten lautere Beweggründe.
Der Engel äußerte die Warnung:
'Viele werden sich ihnen gewiss mit Glätte anschließen.
Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um sie zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit' (Daniel 11:34b, 35).
Manche zeigten Interesse für die Wahrheit, aber sie waren nicht bereit, sich Gott wirklich hinzugeben und ihm zu dienen.
Andere, die die gute Botschaft scheinbar annahmen, waren in Wirklichkeit Agenten im Auftrag des Staates.
Aus einem Land wurde berichtet:
'Einige dieser skrupellosen Individuen waren geschworene Kommunisten, die sich in die Organisation des Herrn eingeschlichen und großen Eifer an den Tag gelegt hatten, so dass ihnen verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren.'
Interessant, dass solchen Infiltratoren sogar 'verantwortungsvolle Dienste zugeteilt worden waren'.
Aber dies ist nur eine weitere Doppeldeutigkeit, da den Wachtturm-Lesern mitgeteilt wird:

Alle ernannten älteren Männer erfüllen die Voraussetzungen, die in der Bibel für das Amt eines Aufsehers oder älteren Manns umrissen werden ... Ja, die Ältesten werden vom heiligen Geist ernannt, der von Jehova Gott kommt (Johannes 14:26).
Ihre Ernennung erfolgt theokratisch. (Wachtturm, 15. Januar 1994, Seite 17, Absatz 7.)

Nun zum Endsieg von Michael, dem großen Fürsten gegen die zunehmende Macht des 'Königs des Nordens'.
Der nachfolgende Artikel in derselben Ausgabe (Wachtturm, 1. November 1993, Seiten 18-23, 'Der Endsieg Michaels, des großen Fürsten') hat einige nicht schlüssige Dinge über die Kampagne des Königs des Nordens zu sagen.
Auszüge aus den Absätzen 7 und 8, Seite 20:

Obwohl der König des Nordens — vom Standpunkt seines Rivalen aus gesehen — stets drohend gegenwärtig war, konnte er keine Weltherrschaft erlangen. 'Diese sind es, die aus seiner Hand entrinnen werden: Edom und Moab und der Hauptteil der Söhne Ammons' (Daniel 11:41b). In alter Zeit lagen Edom, Moab und Ammon in etwa zwischen Ägypten und Syrien. Sie stehen möglicherweise für heutige Nationen und Organisationen, auf die es der König des Nordens abgesehen hatte, die er seinem Einflußbereich jedoch nicht einverleiben konnte.
Der Engel fuhr fort: 'Er wird fortwährend seine Hand gegen die Länder ausstrecken; und was das Land Ägypten betrifft, es wird sich nicht als eine Entronnene erweisen. Und er wird tatsächlich über die verborgenen Schätze des Goldes und des Silbers und über all die begehrenswerten Dinge Ägyptens herrschen. Und die Libyer und die Äthiopier werden seinen Schritten folgen' (Daniel 11:42, 43). Selbst 'Ägypten', der König des Südens, konnte sich den Folgen der Expansionspolitik des Königs des Nordens nicht entziehen. Er erlitt beispielsweise eine empfindliche Niederlage in Vietnam. Und was ist mit den 'Libyern und den Äthiopiern'? Diese Nachbarländer des alten Ägypten könnten durchaus Nationen darstellen, die geographisch gesehen Grenznachbarn des neuzeitlichen 'Ägypten' sind und zeitweise dem König des Nordens nachgefolgt oder 'seinen Schritten gefolgt' sind.

Was ist nun mit der Schlusskampagne des Königs des Nordens, und wer ist es jetzt und wird es später sein?
Sehen wir uns den umfassenden Mangel an wahrer Erkenntnis des Brooklyner Schreibkomitees an.

Absätze 10-12, Seite 21:
Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen endlos andauern? Nein. Der Engel sagte zu Daniel: 'Es wird Berichte geben, die ihn [den König des Nordens] in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her, und er wird gewiß mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und der Vernichtung zu weihen. Und er wird seine Palastzelte zwischen dem großen Meer und dem heiligen Berg der ‚Zierde' aufpflanzen; und er wird völlig zu seinem Ende kommen müssen, und es wird für ihn keinen Helfer geben' (Daniel 11:44, 45).
Da diese Ereignisse noch in der Zukunft liegen, können wir nicht im einzelnen sagen, wie sich diese Prophezeiung erfüllen wird. Unlängst hat sich in bezug auf die politische Situation der beiden Könige einiges geändert. Die erbitterte Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und den osteuropäischen Staaten hat sich gelegt. Außerdem wurde die Sowjetunion 1991 aufgelöst; sie existiert nicht mehr. (Siehe die Wachtturm-Ausgabe vom 1. März 1992, Seite 4, 5.) Wer ist also heute der König des Nordens? Kann er mit einem der Staaten gleichgesetzt werden, die früher zur Sowjetunion gehörten? Oder ändert sich seine Identität völlig, wie schon einige Male zuvor? Das können wir nicht sagen. Wer wird König des Nordens sein, wenn Daniel 11:44, 45 in Erfüllung geht? Wird die Rivalität zwischen den beiden Königen wieder aufflammen? Und was ist mit den ungeheuren Atomwaffenarsenalen, die in einigen Ländern immer noch vorhanden sind? Die Zeit wird zeigen, wie die Antworten auf diese Fragen lauten.

Eins allerdings weiß man dort! (Absatz 13, Seite 21):
Eines wissen wir allerdings. Der König des Nordens wird bald einen offensiven Feldzug führen, ausgelöst durch 'Berichte . . ., die ihn in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her'. Dieser Feldzug wird seinem 'Ende' unmittelbar vorausgehen. Die Betrachtung weiterer biblischer Prophezeiungen vermittelt uns mehr Aufschluß über diese 'Berichte'.

Welche Erkenntnis hat man über die Berichte, die den König des Nordens in Verwirrung stürzen (wer immer er ist)?
Dazu Auszüge aus den Absätzen 17 und 19 (Seite 22) zusammen mit einer klärenden Fußnote:
Der Bericht 'vom Sonnenaufgang her' könnte sich auf diesen Akt Jehovas beziehen, wenn er auf eine von ihm gewählte Weise den menschlichen Führern ins Herz gibt, die große religiöse Hure zu vertilgen (Daniel 11:44) ... Bei dem Bericht 'vom Norden her' könnte es sich durchaus um Satans Propaganda handeln, durch die der König des Nordens und alle übrigen Könige aufgestachelt werden, Jehovas Volk anzugreifen.

Und dazu die Fußnote:
Andererseits könnte es sich auch erweisen, daß der Bericht 'vom Norden her' von Jehova ausgeht.

Jedoch sind wenigstens die Jahreszahlen der Babylonischen Geschichte genauestens Dokumentiert.

Zuerst einmal liegt das daran das die Babylonische Geschichte als Weltreich nur 70 Jahre umfasst.

Vor allem aber aufgrund der Tatsache das die Babylonier ihre Dokumente in Steintafeln verfassten.
Diese waren wesendlich haltbarer als zum Beispiel der Papyrus der Ägypter.

Aussagekräftiger deswegen weil die Babylonischen Könige sehr abergläubisch und von ihren Göttern abhängig waren.
Wenn eine Gottheit einen Babylonischen König durch eine Niederlage in einer Schlacht gestraft hatte, durfte der babylonische König sich nicht erlauben die Geschichte zu beschönigen weil er fürchten musste von seiner Gottheit um so schlimmer gestraft zu werden. Assyrische Könige dagegen sahen sich selber als Gottheit.
Hier lag es in der Natur der Sache dass sie die Geschichte umschreiben mussten um vor ihren Untergebenen das Scheinbild der unbesiegbaren Göttlichkeit aufrecht zu erhalten.
Dies machten sie zum Beispiel so das sie eine Niederlage zu einem später folgenden Sieg umdatierten damit der Eindruck entstand es wäre nur eine Schlacht aber nicht der Krieg verloren worden.
Hier trifft die Aussage der Wachtturmgesellschaft zu, dass Geschichte umgeschrieben werden kann.
In Verbindung mit Babylon trifft dies aus oben genannten Gründen nicht zu.

Aber die Geschichtsschreibung wie zum Beispiel Inschriften an Gebäuden meinte ich dabei nicht.

Ich spreche von ganz Alltäglichen Dokumenten.
Alltägliche Dokumente die mit einen Datum versehen wurden.
Von den verschiedensten Personen, an den unterschiedlichsten Orten, zu zwecken die nichts mit der Geschichtsschreibung oder der Huldigung eines Königs oder Gottes zu tun hatten.

Die in dem Buch „Dein Königreich komme" angesprochenen tausenden Keilschrift Dokumente.

Dies waren zumeist Handels- und Verwaltungsurkunden.

Seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat man Hunderttausende von Keilschrifttafeln in Mesopotamien ausgegraben.
Zur überwiegenden Mehrzahl stammen sie aus Handel und Verwaltung; sie enthalten Texte wie Verträge, offizielle Schreiben der Tempelarchive und Beurkundungen aller Art.
Wie heutige Geschäftsbriefe sind sie zum Großteil mit Datum versehen, enthalten also das Regierungsjahr des amtierenden Königs, den Monat und den Tag des Monats.
Ein Text aus dem Archiv des Tempels Eanna in Erech, in dem das erste Regierungsjahr Ewil-Merodachs angegeben wird und der von dem für die Zeremonien benötigten Salz handelt, sei hier als Beispiel genannt:

Eineinhalb Talente Salz,
das vorgeschriebene Opfer für den Monat Sivan
für den Gott Usur-amatsu,
brachte Ina-sillis.
Sechster Tag des Monats Sivan,
erstes Jahr von
Amel-Marduk, König von Babylon.

Zehntausende derartig datierter Keilschrifttexte aus der neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden.
Laut Raymond P. Dougherty wurden allein in den 1920er Jahren über 500 datierte Tafeln aus der Zeit Nabonids publiziert.

Es gibt also aus jedem Jahr der gesamten neubabylonischen Epoche viele Hundert solcher mit Datum versehenen Tafeln!
Wegen der überreichen Fülle datierter Texte können Forscher heute nicht nur die Zahl der Regierungsjahre für jeden König ermitteln, sondern auch, in welcher Zeit des Jahres jeder Wechsel eintrat, bisweilen fast auf den Tag genau!

Dies haben R. A. Parker und W. H. Dubberstein in ihrem Werk
Babylonian Chronology gezeigt.

So ist im letzten Text aus der Herrschaftszeit Nabonids das Datum VII/17/17 angegeben (13. Oktober 539, Julianischer Kalender), obwohl in der Chronik des Nabonid gesagt wird, Babylon sei am VII/16/17 gefallen, also einen Tag eher.
Die letzte Tafel aus der Zeit Nabonids stammt aus Uruk, was Parker und Dubberstein zu folgendem Kommentar veranlasst:

"Die letzte Tafel aus Uruk aus Nabonids Zeit trägt interessanterweise das Datum des Tages nach der Eroberung Babylons durch Kyros.
Die Nachricht von dem Sturz war noch nicht bis in die über 200 Kilometer südlich gelegene Stadt gedrungen."

In einer weiteren aufschlussreichen Handelsurkunde, publiziert von R. H. Sack, werden das 43. Jahr Nebukadnezars und das Antrittsjahr seines Sohnes Ewil-Merodach erwähnt.

Das Sklavenmädchen Lit-ka-idi wurde dem Nabu-ahhe-iddina "im Monat Ajaru, 43. Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babylon" übereignet.
Ein paar Monate später, "im Monat Kislimu, im Antrittsjahr von (Amel-)Marduk", wurde der volle Preis für das Mädchen entrichtet.
Später wurde ein weiteres Keilschrift Dokument gefunden das wiederum belegt das das Sklavenmädchen Lit-ka-idi von Nabu-ahhe-iddina weiterverkauft wurde.

Damit wird durch diesen Text die Länge der Regierungszeit Nebukadnezars festgelegt und gezeigt, dass sein Nachfolger Ewil-Merodach hieß.

Aus anderen Handelsurkunden geht hervor, dass die Herrschaft Nebudkadnezars am Ende des Monats Ululu in seinem 43. Jahr endete, womit sein Tod auf die ersten Tage des Monats Oktober 562 v.u.Z. fällt.

Der späteste Text aus Ewil-Merodachs Herrschaftszeit ist datiert V/17/2 (7. August 560) und der früheste Text aus Neriglissars Herrschaft trägt das Datum V/21/Antrittsjahr (11. August 560). Damit lässt sich der Todestag Ewil-Merodachs für die Zeit zwischen dem 7. und 11. August 560 v.u.Z. festlegen.

Wenn die neubabylonische Epoche um 20 Jahre verlängert werden soll, … damit die Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 v.u.Z. fällt, … wo sind dann die vielen Tausende von Texten aus Handel und Verwaltung, die das Datum dieser fehlenden Jahre tragen?

Warum haben wir zwar viele hundert Tafeln aus jedem der ersten 17 Regierungsjahre Nabonids, aber nicht eine einzige aus seinen späteren Jahren, wenn er mehr als 17 Jahre herrschte, wie von der Wachtturmgesellschaft behauptet?

Zwanzig Jahre sind etwa ein Fünftel der ganzen neubabylonischen Epoche.
Man hätte unter den Zehntausenden von datierten Tafeln viele Tausende aus diesen fehlenden 20 Jahren finden müssen.

Nehmen wir aber einmal an, es habe einige fehlende Jahre wirklich gegeben und die vielen Tausend Tafeln aus dieser Zeit sind durch einen unglaublichen Zufall nicht gefunden worden. Warum sollten es dann gerade 20 Jahre sein, die fehlen?

Weshalb können es nicht 17, 13 oder 7 Jahre sein, oder vielleicht einzelne Jahre, die verstreut liegen über die ganze neubabylonische Zeit?

Warum fehlen Tausende von Tafeln gerade nur aus denselben 20 Jahren, die auch sonst in keiner Quelle auftauchen, und nicht aus einer anderen 20-Jahr-Periode?

Hin und wieder werden neue Berge von Tafeln ausgegraben, übersetzt und manchmal publiziert, doch nie kommen die fehlenden 20 Jahre vor.

Das Haus Egibi.

Zahlreiche Handelsurkunden stammen aus den Archiven von "Bankhäusern" in Babylonien.
Das "Bankhaus" namens "Die Söhne des Murasu" hatte seinen Sitz in Nippur und erreichte seine Blütezeit unter Artaxerxes I. und Darius II.

Zwei der bekanntesten Bankhäuser aus der neubabylonischen Zeit gehörten den Familien Nur-Sin und Egibi.
Das Haus Egibi, mit Sitz in Babylon, erscheint schon auf Urkunden zu Anfang des 8. Jahrhunderts v.u.Z.
Von der Zeit Nebukadnezars bis zu Darius I. hatte es eine starke Position, so dass es den Finanzmarkt jener Zeit beherrschte.
Bruno Meissner sagt über dieses Bankhaus:
"Aus dem [Bankhaus] der Firma Egibi Söhne in Babel besitzen wir noch eine solche Fülle von Dokumenten, dass wir an ihrer Hand fast alle geschäftlichen Transaktionen sowie die persönlichen Erlebnisse der Chefs von den Zeiten Nebukadnezars bis in die Darius' I verfolgen können".
Die Entdeckung des Archivs von datierten Urkunden dieser Firma, das mehr als 100 Jahre umfasst, war sehr hilfreich für die Erstellung der Chronologie dieser Zeit.

Die Handelsurkunden des Hauses Egibi wurden von Arabern in der Regenzeit des Jahres 1875-76 in einem Erdhügel nahe Hillah entdeckt, einem Ort etwa sechs Kilometer südöstlich der Ruinen von Babylon.
Man fand etwa 3000-4000 Tafeln in mehreren Tongefässen, die wie normale Wasserkrüge aussahen und mit einer Tonplatte verschlossen und mit Erdpech versiegelt waren.
Die Entdecker brachten die Tafeln nach Bagdad und verkauften sie einem Händler.
In demselben Jahr besuchte George Smith Bagdad und kaufte etwa 2500 dieser bedeutenden Urkunden für das Britische Museum auf.

Während der folgenden Monate wurden die Tafeln von W. St. Chad Boscawen untersucht, und sein Bericht erschien in den Transactions offne Society of Biblical Archaeology 6 (1878) S. 1-78.

Die nun folgenden Angaben sind diesem Bericht entnommen.

Boscawen stellt fest, dass die Tafeln "die verschiedensten Geldgeschäfte eines babylonischen Bank- und Handelshauses, das unter Egibi und Söhne firmierte, erfassen".

Auf den Tafeln sei "jedes nur denkbare Handelsgeschäft enthalten, angefangen beim Kredit über ein paar Schekel Silber, bis zum Verkauf oder der Zusage einer Hypothek für ganze Ländereien im Wert von Tausenden von mana Silber".

Er merkte nach kurzer Sichtung, dass es sich lohnte, die Namen der Firmeninhaber des Hauses Egibi nachzuverfolgen, und nach genauer Analyse beschrieb er folgende Firmenchronik:

Vom 3. Jahr Nebukadnezars an hatte jemand mit dem Namen Sula die Leitung über die Firma Egibi inne, und zwar 20 Jahre lang, bis zum 23. Jahr Nebukadnezars.
Dann starb er, und sein Sohn Nabu-ahi-idina wurde sein Nachfolger.
Dieser hatte die Geschäftsleitung 38 Jahre lang inne, also vom 23. Jahr Nebukadnezars bis zum 12. Jahr Nabonids.
Dann trat sein Sohn Itti-Marduk-Balatu an seine Stelle.
Itti-Marduk-Balatu seinerseits leitete die Firma bis ins erste Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.), mithin 23 Jahre:

Zusammenfassend erhalten wir vom 3. Jahr Nebukadnezars II. bis zum
ersten Jahr des Darius Hystaspis eine Zeit von 81 Jahren:

Sula als Firmenchef.……..20 Jahre
Nabu-ahi-idina……………38 Jahre
Itti-Marduk-Balatu……….23 Jahre
Summe:…………………..81 Jahre

Damit ergeben sich 83 Jahre vom ersten Jahr Nebukadnezars II. bis zum ersten Jahr Darius' Hystaspis.

Zählt man vom ersten Jahr des Darius Hystaspis (521 v.u.Z.; siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 287) 83 Jahre rückwärts, so kommt man auf 604 v.u.Z. als erstes Regierungsjahr Nebukadnezars.

Bereits das Archiv des Hauses Egibi wäre ausreichend, um die Zeitdauer des neubabylonischen Reiches festzulegen.
Anhand dieser vollständigen Sammlung datierter Handelsurkunden des Archivs von einem der "Rothschilds" Babylons "sollte es keine Mühe machen, die Chronologie dieses wichtigen Abschnitts der Geschichte des Altertums ein für allemal festzulegen".

Die in diesen Urkunden enthaltenen Beweise lassen keinen Raum für eine Lücke von 20 Jahren in der neubabylonischen Geschichte ab Nebukadnezar.

Da das Archiv datierte Tafeln bis zum 43. Jahr Nebukadnezars, dem zweiten Jahr Ewil-Merodachs, dem 4. Jahr Neriglissars und dem 17. Jahr Nabonids enthält, bestätigt es das Jahr des Sturzes von Jerusalem um 587 v.u.Z voll und ganz.

Seit dem letzten Jahrhundert hat man noch weitere Sammlungen von Keilschrifttafeln aus dem Haus Egibi entdeckt.
Und dabei sind die Tafeln der Egibis nur ein Bruchteil der vielen Tausende von Urkunden aus Handel und Verwaltung der neubabylonischen Zeit, die entdeckt wurden.

Man kann die Bedeutung der Texte aus Handel und Verwaltung für die Chronologie der neubabylonischen Zeit gar nicht überschätzen.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der neunzehnte Tag.

Geschrieben von anonym am 20. Dezember 2005 01:35:48:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Der Geruch auf dem Dachboden und die alten Zeitungen waren ein idealer Rahmen, um Großpapa nach einigen Dingen zu fragen, über die Gerd und ich nur privat sprachen.
Ich stieß Gerd heimlich an, er sollte mit Fragen beginnen.
„Opa", sagte Gerd, „was war damals so ganz anders?
Die Landwirte hatten keine Traktoren, keine Melkmaschinen, nichts dergleichen.
In der Landwirtschaft und in den Fabriken wurde hart gearbeitet, nicht wahr?"
„Das ist richtig", sagte Opa, „wir hatten keine Traktoren, aber wir hatten Pferde.
Weißt du, was es bedeutet, ein Pferd zu besitzen, es zu füttern, es Hafer aus der Hand fressen zu lassen, es zu bürsten, bis es glänzt?
Ich kann dir sagen, mein Junge, man hat dabei wirklich ein befriedigendes Gefühl, das einem entgeht, wenn man nur einen Traktor besitzt."
„Ja, Opa, aber immer hinter einem Pflug her gehen, Acker um Acker, das muß doch zum Sterben langweilig sein!" entgegnete Gerd.
„Ich bin alt geworden, mein Junge, und ich habe es noch nicht erlebt, daß jemand gestorben ist, weil er hinter dem Pflug her ging.
Dieses Herumsitzen bringt den Menschen um", sagte Großvater.
„Daniel Webster fertigte einmal einen Spezialpflug an, mit dessen Hilfe er auf seiner Farm Stümpfe und Wurzeln herauspflügen konnte.
Er sagte, es habe für ihn keine glücklichere Zeit gegeben, als hinter seinem großen, von seinen Ochsen gezogenen Pflug her zu gehen.
Und ich stimme ihm zu."

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In unserer Argumentenkette heißt es wie folgt:

WT 2004 1. 2. S. 19-20
„Die Szene dieser Welt wechselt"

Ein Geheimnis endlich gelüftet!
Chronologie beschäftigt sich mit der zeitlichen Abfolge von Ereignissen.
Jesus sprach von einer Zeit, während der die Führer der Welt ohne Einmischung des Königreiches Gottes die Bühne beherrschen würden.
Er bezeichnete diese Epoche als „die bestimmten Zeiten der Nationen" (Lukas 21:24).
Nach Ablauf dieser „bestimmten Zeiten" würde Gottes himmlisches Königreich an die Macht kommen, dessen rechtmäßiger Herrscher Jesus ist.
Zu Anfang würde Jesus 'inmitten seiner Feinde' herrschen (Psalm 110:2).
Dann würde das Königreich gemäß Daniel 2:44 alle menschlichen Regierungen „zermalmen und ihnen ein Ende bereiten" und selbst für immer bestehen.
Wann sollte es so weit sein, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" enden und Gottes Königreich zu herrschen beginnt?
Die Antwort, die 'bis zur Zeit des Endes geheim gehalten' worden war, hat mit der biblischen Chronologie zu tun (Daniel 12:9).
Als diese „Zeit" näher kam, sorgte Jehova dafür, dass einer Gruppe demütiger Erforscher der Bibel die Antwort offenbart wurde.
Mit der Hilfe des Geistes Gottes erkannten sie, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 v. u. Z. begonnen hatten und 2 520 Jahre dauern sollten.
Daraus schlossen sie, dass „die bestimmten Zeiten der Nationen" 1914 endeten.
Ihnen wurde auch klar, dass 1914 das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge begann.
Wer die Bibel studiert, könnte sich fragen: Kann ich anhand der Bibel erklären, wie man auf das Jahr 1914 kommt?

Ein Hinweis ist im Bibelbuch Daniel versteckt.
Jehova gebrauchte Nebukadnezar, den König von Babylon, um Jerusalem zu Beginn der „bestimmten Zeiten" im Jahr 607 v. u. Z. zu zerstören.
Deshalb offenbarte er durch diesen Herrscher auch, dass die Nationen insgesamt sieben symbolische Zeiten lang ohne Einmischung Gottes regieren würden (Hesekiel 21:26, 27; Daniel 4:16, 23-25).
Wie lange dauern diese sieben Zeiten?
Laut Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 entsprechen dreieinhalb Zeiten 1 260 Tagen.
Demnach sind sieben Zeiten doppelt so lang: 2 520 Tage. Ist das alles?
Nein, denn Jehova nannte dem Propheten Hesekiel, einem Zeitgenossen Daniels, die Regel, nach der diese Symbolik zu deuten ist: „Einen Tag für ein Jahr, einen Tag für ein Jahr, das habe ich dir gegeben" (Hesekiel 4:6).
Die sieben Zeiten dauern also in Wirklichkeit 2 520 Jahre. Rechnet man von 607 v. u. Z. an 2 520 Jahre weiter, kommt man auf 1914 als Ende der bestimmten Zeiten.

Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben
Kap. 16 S. 138-141 Gottes Regierung kommt zur Macht

WANN GOTTES REGIERUNG ZUR MACHT KOMMT

Wo sagt nun die Bibel das Jahr voraus, in dem Christus beginnt, als König der Regierung Gottes zu herrschen? Im gleichen Bibelbuch, im Buch Daniel (Daniel 4:10-37). Dort wird ein riesiger, in den Himmel ragender Baum als Sinnbild für den babylonischen König Nebukadnezar verwendet. Er war damals der höchste menschliche Herrscher. König Nebukadnezar wurde jedoch gezwungen, anzuerkennen, daß ein Höherer als er herrschte, nämlich der „Höchste" oder der „König der Himmel", Jehova Gott (Daniel 4:34, 37). Somit stellt dieser in den Himmel ragender Baum noch etwas Wichtigeres dar — die Oberherrschaft Gottes, besonders über die Erde. Jehovas Herrschaft kam eine Zeitlang durch das Königtum zum Ausdruck, das er der Nation Israel gab. Von den Königen aus dem Stamme Juda, die über die Israeliten regierten, hieß es daher, sie säßen auf dem „Thron Jehovas" (1. Chronika 29:23).
Gemäß dem Bibelbericht in Daniel, Kapitel 4 wurde der in den Himmel ragende Baum gefällt. Sein Wurzelstock wurde jedoch in der Erde gelassen und in Bänder von Eisen und Kupfer gelegt. Das sollte den Wurzelstock daran hindern zu wachsen, bis für Gott die Zeit käme, die Bänder zu entfernen und ihn wieder wachsen zu lassen. Doch wie und wann wurde Gottes Herrschaft „gefällt"?
Mit der Zeit wurde das Königreich Juda, das Jehova gegründet hatte, so korrupt, daß er es von König Nebukadnezar vernichten oder „fällen" ließ. Das war im Jahre 607 v. u. Z. Damals wurde zu Zedekia, dem letzten König Judas, der auf dem Thron Jehovas saß, gesagt: „Hebe ab die Krone. . . . es wird gewißlich niemandes werden, bis der kommt, der das gesetzliche Recht hat, und ihm will ich es geben" (Hesekiel 21:25-27).
Gottes Herrschaft, dargestellt durch den „Baum", wurde somit im Jahre 607 v. u. Z. „gefällt". Nun gab es keine Regierung mehr, die Gottes Herrschaft hier auf der Erde vertrat. Im Jahre 607 v. u. Z. begann somit eine Zeitspanne, die Jesus Christus später als die „bestimmten Zeiten der Nationen" bezeichnete (Lukas 21:24). Während dieser „bestimmten Zeiten" hatte Gott keine Regierung, die seine Herrschaft auf der Erde vertrat.
Was sollte am Ende dieser „bestimmten Zeiten der Nationen" geschehen? Jehova wollte dann die Herrschaftsgewalt dem geben, „der das gesetzliche Recht hat". Das ist Jesus Christus. Wenn wir also herausfinden können, wann die „bestimmten Zeiten der Nationen" enden, werden wir auch wissen, wann Christus als König zu regieren beginnt.
Gemäß Daniel, Kapitel 4 sollte es sich bei diesen „bestimmten Zeiten" um „sieben Zeiten" handeln. Daniel zeigt, daß Gottes Herrschaft, dargestellt durch den „Baum", „sieben Zeiten" lang auf der Erde nicht vertreten sein würde (Daniel 4:16, 23). Wie lang sind diese „sieben Zeiten"?
Aus Offenbarung, Kapitel 12, Vers 6 und 14 erfahren wir, daß „eine Zeit [d. h. 1 Zeit] und Zeiten [d. h. 2 Zeiten] und eine halbe Zeit", also insgesamt 31/2 Zeiten, 1 260 Tagen entsprechen. „Eine Zeit" entspricht demnach 360 Tagen. Daher sind „sieben Zeiten" 7mal 360 oder 2 520 Tage. Wenn wir jetzt nach der biblischen Regel einen Tag für ein Jahr rechnen, belaufen sich die „sieben Zeiten" auf 2 520 Jahre (4. Mose 14:34; Hesekiel 4:6).
Wir haben bereits gelernt, daß die „bestimmten Zeiten der Nationen" im Jahre 607 v. u. Z. begannen. Rechnen wir von diesem Datum 2 520 Jahre weiter, so kommen wir zum Jahre 1914 u. Z. In diesem Jahr gingen die „bestimmten Zeiten" zu Ende. Heute leben noch Millionen Menschen, die sich an das erinnern können, was 1914 geschah. In jenem Jahr begann mit dem Ersten Weltkrieg eine Zeit schrecklicher Unruhen, die bis heute andauern. Das bedeutet, daß Jesus Christus im Jahre 1914 begann, als König der himmlischen Regierung Gottes zu herrschen. Und da das Königreich bereits seine Macht angetreten hat, ist es jetzt bestimmt an der Zeit, daß wir darum beten, daß es „komme" und Satans böses System der Dinge von der Erde beseitigen möge! (Matthäus 6:10; Daniel 2:44).

Unterredungsbuch S. 88 - S. 89
Daten (Zeitangaben)

Wie lange würde die Herrschaft solcher Regierungen zugelassen werden, bevor Jehova Jesus Christus das Königreich übertragen würde? In Daniel 4:16 ist von „sieben Zeiten" („sieben Jahre", 4:13 in GN 82, auch Fußnote zu Vers 13 in JB) die Rede. Die Bibel zeigt, daß bei der Berechnung prophetischer Zeiträume ein Tag für ein Jahr steht (Hes. 4:6; 4. Mo. 14:34). Um wieviel „Tage" handelt es sich also? In Offenbarung 11:2, 3 wird deutlich gesagt, daß die 42 Monate (3 1/2 Jahre) in dieser Prophezeiung 1 260 Tagen entsprechen. Sieben Jahre wären zweimal soviel, das heißt 2 520 Tage. Bei Anwendung der Regel „Einen Tag für ein Jahr" ergeben sich also 2 520 Jahre.
Wann begannen die „sieben Zeiten" zu zählen? Nachdem die Babylonier Zedekia, den letzten König des Vorbildkönigreiches Gottes, von seinem Thron in Jerusalem entfernt hatten (Hes. 21:25-27). Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. war schließlich die letzte Spur jüdischer Souveränität verschwunden. Damals war der jüdische Statthalter Gedalja, der von den Babyloniern als Verantwortlicher zurückgelassen wurde, ermordet worden, und die übriggebliebenen Juden waren nach Ägypten geflohen (Jeremia, Kapitel 40 bis 43). Die zuverlässige biblische Chronologie zeigt, daß dies 70 Jahre vor dem Jahr 537 v. u. Z. geschah, dem Jahr, in dem die Juden aus der Gefangenschaft zurückkehrten, also Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. (Jer. 29:10; Dan. 9:2; weitere Einzelheiten sind in dem Buch „Dein Königreich komme", Seite 186—189 zu finden).
Wie kommt man dann auf das Jahr 1914? Zählt man von Anfang Oktober des Jahres 607 v. u. Z. 2 520 Jahre weiter, so kommt man auf Anfang Oktober des Jahres 1914 u. Z., wie dies aus der Tabelle hervorgeht.

BERECHNUNG DER „SIEBEN ZEITEN"

„Sieben Zeiten" = 7 × 360 = 2 520 Jahre
Eine biblische „Zeit" oder ein Jahr = 12 × 30 Tage = 360 (Offb. 11:2, 3; 12:6, 14).
In der Erfüllung der „sieben Zeiten" entspricht ein Tag einem Jahr (Hes. 4:6; 4. Mo. 14:34).
Anfang Oktober 607 v. u. Z. bis
31. Dezember 607 v. u. Z. = 1/4 Jahr
1. Januar 606 v. u. Z. bis
31. Dezember 1 v. u. Z. = 606 Jahre
1. Januar 1 u. Z. bis 31. Dezember 1913 = 1 913 Jahre
1. Januar 1914 bis Anfang Oktober 1914 = 3/4 Jahr
Insgesamt: 2 520 Jahre
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(Titus 1:13-16)
Dieses Zeugnis ist wahr.
Gerade deswegen fahre fort, sie mit Strenge zurechtzuweisen, damit sie im Glauben gesund seien und jüdischen Fabeln und Geboten von Menschen, die sich von der Wahrheit abwenden, keine Aufmerksamkeit schenken.
Den Reinen sind alle Dinge rein.
Den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihr Sinn als auch ihr Gewissen ist befleckt.
Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke, weil sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und für jedes gute Werk unbewährt sind.

Rutherford selber sagte das Bibelforscher dazu neigen zu jedem imposanten Ereignis drei Prophezeiungen in der Bibel zu finden.

Wachtturm 15.März 1925 Seite 88 Absatz 51:
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, dass, wenn sie einen zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.

1942 - Die neue Welt ist an den Türen . . . Die Zeit ist kurz. Wer sich nicht informiert und jetzt nicht die neue Welt wählt, die die obrigkeitlichen Gewalten aufrichten werden, wird nie eine Zeit der Segnungen und Herrlichkeiten erleben. (The New World, 1942, Seite 10)

1942 - Der Herr Jesus ist nun zum Tempel gekommen, um dort zu richten, und er hat den Überrest der Glieder „seines Leibes", der noch auf der Erde ist, zu einem Tempel der vollkommenen Einheit mit ihm versammelt (Maleachi 3:1-3), und daher können diese glaubenstreuen Männer der alten Zeit jeden Tag zurückerwartet werden. Die Schrift gibt uns einen guten Grund zu glauben, daß es kurz vor dem Ausbruch Harmagedons sein wird. In dieser Erwartung wurde 1930 das Haus in San Diego, Kalifornien, gebaut, über das religiöse Feinde viel Boshaftes geschrieben haben, und „Beth Sarim" genannt, was „Haus der Fürsten" bedeutet. Es wird nun treuhänderisch verwaltet, bis diese Fürsten wiederkehren. Die neuesten Tatsachen zeigen, daß die Religionisten dieser verurteilten Welt wegen des Zeugnisses für die neue Welt, das dieses „Haus der Fürsten" darstellt, mit den Zähnen knirschen. Für diese Religionisten und ihre Verbündeten wird die Wiederkehr der treuen Männer der alten Zeit zur Herrschaft über die Menschen keinerlei Vergnügen bringen. Aber für die Menschen, von denen die Engel sangen, „Menschen guten Willens", wird es ein Anlaß zu grenzenlosem Jubel sein, und sie werden sich an der Seite dieser fürstlichen Vertreter des himmlischen Königreiches versammeln.
(The New World, 1942, Seite 104-105)

1942 - Dieser Tätigkeit, Gottes Königreich zu verkünden und seinen Namen von den Vorwürfen des Teufels durch die Religion zu reinigen, wurde irrigerweise ein Platz eingeräumt hinter der Zubereitung der Braut Christi für die Hochzeit mit ihm im Himmel, die, wie einige dachten, 1914 stattfinden sollte.
(The New World, 1942, Seite 273-274)

1942 - Ehe der Bote des Herrn zum Tempel kam und anfing, Gottes Willen und Lehre auszulegen, hatte die Hiob-Klasse den Rat mit Worten ohne Erkenntnis verdunkelt.
Es war noch nicht die passende Zeit für die Enthüllung solcher Erkenntnis. Einige der Geweihten dachten, sie müßten zu einer bestimmten Zeit in den Himmel aufgenommen werden, um Gott zu helfen, das Universum zu verwalten.
(The New World, 1942, Seite 308)

1942 - Die glaubenstreuen Handlungen der Männer, die in Israel als Väter bekannt waren, werden im elften Kapitel des Hebräerbriefs erzählt. 1. Mose 12:1-3; 28:13,14; Apostelgeschichte 7:2-5 . . . Diese Männer werden die sichtbaren Vertreter der Theokratie sein, der Regierung, die vom allmächtigen Gott als seine Hauptorganisation erschaffen und aufgebaut ist und die die Welt beherrschen soll. Weitere Beweise dafür, daß diese Fürsten in Kürze als vollkommene Menschen den Dienst auf der Erde aufnehmen werden, finden sich in der Prophezeiung des Daniel. „Du nun gehe hin und ruhe! Du wirst zu deinem Erbteil erstehen am Ende der Tage." (Daniel 12:13) Daniels Schicksal oder Erbteil ist das dieser Fürsten. Wir können jetzt Beweise dafür vorlegen, daß wir am „Ende der Tage" leben, und wir können jeden Tag erwarten, Daniel und die anderen erwähnten Fürsten kommen zu sehen.
(Consolation, 27.April 1942, Seite 13)

1943 - Der Mensch kann weder durch Flugzeuge noch durch Raketen oder andere Mittel oberhalb der Lufthülle gelangen, die unseren irdischen Globus umgibt.
(The Truth Shall Make you Free, Ausgabe 1943, Seite 285)

1943 - Der Schlußkrieg wird höchst plötzlich und als vollkommene Überraschung kommen. Dennoch, das Erscheinen des „Greuels an heiliger Stätte, das Verwüstung verursacht", ist ein untrüglicher Beweis, daß der unbekannte Tag, die nicht bekannte Stunde des Anfangs des Schlußkrieges gefährlich nahe ist.
(The Truth Shall Make You Free, 1943, Seite 341)

1944 - [Die Einrichtung der Vereinten Nationen wurde gesehen] als einer der positivsten Beweise, daß das „Königreich der Himmel" unmittelbar bevorsteht und daß das Ende dieser Welt der Dinge nah ist. Jesus sagte die Aufrichtung dieser antichristlichen Organisation voraus.
(The Kingdom Is at Hand, 1944, Seite 342)

1946 - Die Katastrophe von Harmagedon, größer als das, was Sodom und Gomorra zustieß, steht unmittelbar bevor.
(Let God Be True, 1946, Seite 194)

1951 - Unter der Leitung des Geistes Gottes der Freiheit begann man, die Zeitschrift, die heute als Watchtower [Der Wachtturm] bekannt ist, die aber früher einmal Zion's Watch Tower hieß, ab dem Juli des Jahres 1879 herauszugeben. Schon im ersten Jahr ihres Erscheinens wies sie darauf hin, daß das Jahr 1914 in der Bibel markiert sei.
(What Has Religion Done For Mankind?, 1951, Seite 308)

1953 - Nach fast sechstausend Jahren voll menschlichen Kummers, Leidens und Tod steht schließlich eine dauerhafte Befreiung unmittelbar bevor und wird noch innerhalb der jetzigen Generation Wirklichkeit werden.
(New Heavens And A New Earth, 1953, Seite 7)

1955 - Im Licht der Erfüllung biblischer Prophetie wird deutlich, daß der Krieg von Harmagedon sich seinem Ausbruch nähert.
(You may survive Armageddon into God's new world, 1955, Seite 331)

1955 Allein schon die Tatsache, wie lange Adam und später Eva während der letzten Tage der sechsten Schöpfungsperiode lebten, gehört zu dem Geheimnis Gottes. Daher kann niemand bestimmen, wann sechstausend Jahre des gegenwärtigen Ruhetages Jehovas zu Ende sind. Welche Zeit von seinen 930 Jahren Lebenszeit Adam vor dem Beginn dieses siebenten Ruhetages Jehovas auch verbrachte, diese unbekannte Zeit ist offensichtlich zu dem Datum 1976 hinzuzuzählen.
(Watchtower, 1.Februar 1955, Seite 95)

1961 - Wie in alter Zeit Elia, so wurden sie völlig verzweifelt, des Lebens unsicher, dachten, das Ende des Daseins und des Werkes stehe bevor. Dies war insbesondere der Fall, da der Überrest zu der Klasse der Jungfrauen gehörte, die für Christus als seine Braut Partei ergriff, und weder 1914 noch jetzt, 1918, ihre Hoffnungen erkannte, mit ihm zu himmlischem Leben verherrlicht zu werden.
(Let Your Name Be Sanctified, 1961, Seite 313)

1963 - Von welcher Bedeutung ist dies heute? Es bedeutet, daß die Menschheit im Herbst des Jahres 1967 seit 5992 Jahren auf der Erde lebt. Heißt das nun, daß wir im Jahre 1967 bereits 5992 Jahre in den „Tag" hineingekommen wären, an dem Jehova „von all seinem Werk" geruht hat? (1. Mose 2:3) Nicht unbedingt, denn die Erschaffung Adams entspricht nicht dem Beginn des Ruhetages Jehovas; Jehova ließ Adam noch innerhalb des sechsten Schöpfungstages die Tiere benennen, was Zeit erforderte, und er ging daran, Eva zu erschaffen. (1. Mose 2:18-22) Wieviel Zeit auch zwischen Adams Erschaffung und dem Ende des „sechsten Tages" verstrichen sein mag, so muß man sie von den 5992 Jahren abziehen, um die tatsächliche Länge der Zeit vom Beginn des „siebenten Tages" bis jetzt zu ermitteln.
(Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich, deutsch: 1967, Seite 283; englisch: 1963)

1966 - Gemäß dieser zuverlässigen Bibelchronologie werden 6000 Jahre, von der Zeit der Erschaffung des Menschen an, mit dem Jahre 1975 enden, und die siebente Periode von eintausend Jahren Menschheitsgeschichte beginnt im Herbst des Jahres 1975 u.Z. . . . Es würde sich nicht nur lediglich um Zufall oder Wahrscheinlichkeit handeln, sondern es würde gemäß dem liebenden Vorhaben Jehovas Gottes sein, daß die Herrschaft Jesu Christi, des „Herrn über den Sabbat", parallel mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen läuft.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, deutsch: 1967, Seite 30-31; englisch: 1966)

1966 - Das Gespräch über das Jahr 1975 überschattete alles andere. „Das neue Buch zwingt uns zu erkennen, daß Harmagedon tatsächlich sehr nahe ist", sagte ein Kongreßteilnehmer.
(Watchtower, 15.Oktober 1966, Seite 629)

1966 - In diesem zwanzigsten Jahrhundert wurde ein unabhängiges Studium durchgeführt, das nicht blindlings den traditionellen chronologischen Berechnungen der Christenheit folgte, und die veröffentlichte Zeittafel, die von diesem unabhängigen Studium herrührt, gibt das Datum der Erschaffung des Menschen mit 4026 v.u.Z. an . . .
Sechstausend Jahre der Existenz des Menschen auf Erden werden bald vorüber sein, ja, innerhalb dieser Generation.
(Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, deutsch: 1967, Seite 29-30; englisch: 1966 [Beachte: 4026 v.u.Z. bis 1975 u.Z. = 6000 Jahre])
1967 Denke nur, 1975 markiert das Ende von 6.000 Jahren menschlicher Erfahrung ...
Wird das die Zeit sein, wann Gott die Bösen verurteilt? . . . Es könnte sehr gut sein, aber wir müssen abwarten.
(Watchtower, 1.Mai 1967, Seite 262)

1968 - Die unmittelbare Zukunft wird sicherlich voller Höhepunkte sein, denn dieses alte System nähert sich seinem völligen Ende. Innerhalb höchstens weniger Jahre werden sich die letzten Teile biblischer Prophetie bezüglich dieser letzten Tage erfüllen, was zur Befreiung der überlebenden Menschheit in Christi glorreicher 1000jährigen Herrschaft führt! (Watchtower, 1.Mai 1968)

1968 - Acht Jahre vom Herbst 1967 bringen uns zum Herbst 1975, genau 6.000 Jahre in Gottes siebenten Tag, seinen Ruhetag.
(Watchtower 1.Mai 1968, Seite 271)

1968 - Warum hältst du nach 1975 Ausschau? . . . Was hat es mit diesem Gerede über das Jahr 1975 auf sich? Lebendige Diskussionen, einige auf Spekulationen basierend, sind während der letzten Monate unter ernsthaften Erforschern der Bibel aufgeflammt. Ihr Interesse ist durch den Glauben entfacht worden, daß das Jahr 1975 das Ende von 6.000 Jahren Menschheitsgeschichte seit der Erschaffung Adams markiert. Die Nähe solch eines wichtigen Datums beflügelt tatsächlich die Vorstellung und bietet unbegrenzte Möglichkeiten der Diskussion.
(Watchtower, 15.August 1968, Seite 494)

1968 - „Adam zum Ende des sechsten Tages erschaffen". Sollen wir aus diesem Studium entnehmen, daß die Schlacht von Harmagedon im Herbst 1975 geschlagen sein wird und die langerwartete tausendjährige Herrschaft Christi dann beginnt? Das ist möglich, aber wir warten ab, wie eng sich die siebente Tausendjahrzeit des Bestehens des Menschen mit der sabbatgleichen tausendjährigen Herrschaft Christi deckt . . . Das mag nur ein Unterschied von Wochen oder Monaten sein, aber nicht von Jahren.
(Watchtower, 15.August 1968, Seite 499)

1968 - Ich bin über das, was vor sich geht, ausreichend unterrichtet, um mit Sicherheit sagen zu können, daß diese Welt heute in fünfzehn Jahren zu gefährlich sein wird, um darin zu leben.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 9, Zitat des USAußenministers Dean Acheson im Jahre 1960, [Die Ausgabe 1981 ließ die Worte „heute in fünfzehn Jahren", das heißt 1975, aus])

1968 - In einem vor kurzem erschienenen Buch, betitelt: Famine—1975! [Hunger-1975!], heißt es über die heutige Lebensmittelknappheit: „In den unterentwickelten Gebieten der Tropen und Subtropen grassiert der Hunger in einem Land nach dem anderen und auf einem Kontinent nach dem anderen. Die heutige kritische Situation kann sich nur in einer Richtung entwickeln—zur Katastrophe. Heute hungern die Nationen; morgen verhungern sie. Bis 1975 werden in vielen Hungerländern Rechtlosigkeit, Anarchie, Militärdiktatur, galoppierende Inflation, Zusammenbruch des Verkehrswesens, Chaos und Unruhe an der Tagesordnung sein.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 88-89)

1968 - 1914—ein gekennzeichnetes Jahr. Schon Jahre im voraus erkannten Erforscher der Bibel, daß 1914 ein Jahr von großer Bedeutung sein würde . . . Sie erwarteten große Veränderungen, und die Tatsachen bestätigen, daß 1914 tatsächlich ein gekennzeichnetes Jahr war.
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 91)

1968 - Die Bibel bezeichnet die Zeit, in der wir leben, als die „letzten Tage" oder als die „Zeit des Endes" (2. Timotheus 3:1; Daniel 11:40). Die Tatsachen zeigen, daß diese Zeit von begrenzter Dauer ist, daß sie einen genau festgesetzten Anfang und ein genau festgesetztes Ende hat. Sie begann im Jahre 1914, als Jesus Christus im Himmel als König eingesetzt wurde. Sie wird enden, wenn Gott das gegenwärtige böse System der Dinge vernichten wird. Man wird befreit aufatmen, wenn die Organisationen und Personen, die die Menschen betrügen und bedrücken, und alle, die das Leben ihrer Mitmenschen gefährden, nicht mehr sein werden! Wann wird es soweit sein? Gottes Sohn Jesus Christus gibt die Antwort. Er sagte, nachdem er auf all die vielen Dinge aufmerksam gemacht hatte, die zeigen, daß wir seit 1914 in der „Zeit des Endes" leben: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Welche Generation meinte er? Jesus hatte gerade von Personen gesprochen, die 'alle diese Dinge sehen' würden.
„Diese Dinge" sind die Ereignisse, die sich seit 1914 zugetragen haben und die sich noch bis zum Ende dieses bösen Systems der Dinge zutragen werden (Matthäus 24:33). Selbst Personen, die vor fünfzig Jahren geboren wurden, hatten nicht die Möglichkeit „alle diese Dinge" zu sehen. Sie wurden erst geboren, nachdem die vorausgesagten Geschehnisse bereits zum Teil eingetreten waren. Aber heute sind noch Personen am Leben, die 1914 alt genug waren, um zu beobachten, was geschah, und die sich somit heute noch daran erinnern können. Diese Generation ist nun schon ziemlich alt. Viele, die zu dieser Generation gehörten, sind bereits gestorben. Doch Jesus sagte sehr deutlich: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge geschehen." Einige Personen, die zu dieser Generation gehören, werden das Ende dieses bösen Systems erleben. Das bedeutet, daß das Ende bald kommen muß!
(Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, Ausgabe 1968, Seite 94-95)

1968 - Denkt nur, Brüder, es sind nur noch neunzig Monate, ehe 6.000 Jahre des Bestehens des Menschen vollendet sind . . . Die Mehrzahl der heute lebenden Menschen wird wahrscheinlich noch am Leben sein, wenn Harmagedon ausbricht, und es gibt keine Hoffnung auf eine Auferstehung für Personen, die dann vernichtet werden. So ist es jetzt mehr denn je lebenswichtig, nicht den Geist, mehr tun zu wollen, zu ignorieren.
(Kingdom Ministry, März 1968, p. 4 [Beachte: 1968 + 90 Monate = 1975])

1968 - Während des Ersten Weltkrieges erwartete Gottes Volk, daß er direkt in Harmagedon münden würde, aber Jehova verhinderte einen solchen Höhepunkt zu jener Zeit. Wir unterlagen nicht einer solchen Vorstellung während des Zweiten Weltkriegs.
(Kingdom Ministry, Januar 1968, Seite 5)

1968 - Aber was ist über heute zu sagen? Heute haben wir alle benötigten Beweise, wirklich alle. Und es ist überwältigend! All die vielen, vielen Teile des großen Zeichens der letzten Tage sind hier, und sie bestätigen zusammen die biblische Chronologie.
(Awake!, 8.Oktober 1968, Seite 23)

1968 - Es stimmt, es hat in der Vergangenheit Personen gegeben, die ein „Ende" der Welt vorhersagten und sogar ein bestimmten Datum dafür angaben. Doch es geschah nichts. Das „Ende" kam nicht. Sie hatten sich falscher Prophetie schuldig gemacht.
Warum? Was fehlte? Solchen Leuten fehlten Gottes Wahrheiten und der Erweis, daß Er sie gebrauchte und leitete.
(Awake, 8.Oktober 1968)

1969 - In Anbetracht der Kürze der verbleibenden Zeit ist es nicht nur unweise, sondern extrem gefährlich, die Entscheidung zu treffen, eine Karriere in diesem System der Dinge anzustreben . . . Vielen jungen Brüdern und Schwestern wurden Stipendien oder eine Beschäftigung mit guter Bezahlung angeboten. Sie lehnten sie jedoch ab und setzten geistige Dinge an die erste Stelle.
(Kingdom Ministry, Juni 1969, Seite 3)

1969 - Es dauert nur noch kurze Zeit, und Jehova wird dieses böse System der Dinge vernichten.
(Wachtturm, 15.April 1969, Seite 231)

1969 - Vor einiger Zeit haben ernsthafte Erforscher der Bibel deren chronologische Angaben neu überprüft. Nach ihren Berechnungen wird die Menschheit um die Mitte der 1970er Jahre sechs Millennien auf der Erde sein. Das siebente Millennium nach Adams Erschaffung durch Jehova Gott würde somit in weniger als zehn Jahren beginnen . . . Die heutigen Weltverhältnisse lassen erkennen, daß ein weltweiter Wechsel kurz bevorsteht, und die Tatsache, daß das siebente Millennium der Menschheitsgeschichte bald beginnt, deutet an, daß der von Kriegen heimgesuchten Menschheit eine Änderung zum Guten bevorsteht . . . Der Herr Jesus Christus kann nur „Herr über den Sabbat" sein, wenn die tausend Jahre seiner Herrschaft die siebente Periode einer Reihe von Tausendjahrperioden oder Millennien ist. (Matth. 12:8) Dann ist seine Herrschaft nämlich eine Sabbatherrschaft. Satan hat schon früh in der Menschheitsgeschichte damit begonnen, sein Unwesen zu treiben; er hat die Menschheitsfamilie gezwungen, wie Sklaven schwer für ihn zu arbeiten; er ist auch schuld daran, daß die Erde in den Jahren vor der weltweiten Überschwemmung der Tage Noahs voll Gewalttat war, und er ist verantwortlich dafür, daß heute auf der Erde noch mehr Gewalttaten verübt werden als damals. Bald werden die sechstausend Jahre, in denen er die Menschheit als seine Sklaven ausgebeutet hat, enden, sie werden noch zu Lebzeiten der Generation enden, die, wie Jesus gemäß Matthäus 24:34 vorausgesagt hat, die Weltgeschehnisse seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 bis heute miterlebt hat. Wäre demnach nicht die Zeit, da die sechstausend Jahre, in denen die Menschheit unter Satan, dem Teufel, Sklavendienste geleistet hat, abgelaufen sind, für Jehova Gott der Zeitpunkt, um für die Menschen ein Millennium des Friedens herbeizuführen? Ganz gewiß! Und sein König, Jesus Christus, wird Herr dieses Sabbats sein.
(Wachtturm, 1.Januar 1970, Seite 15; englisch: 1.Okotber 1969)

1971 - Binnen kurzem wird noch in unserem zwanzigsten Jahrhundert 'die Schlacht am Tage Jehovas' gegen das neuzeitliche Gegenstück Jerusalems, die Christenheit, beginnen.
('Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin'—Wie?, deutsch: 1972, Seite 216)

1972 - Natürlich ist es leicht, zu sagen, diese Gruppe handle als ein „Prophet" Gottes. Es ist etwas anderes, das zu beweisen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, den Bericht zu überprüfen. Was geht daraus hervor? (Wachtturm, 1.Juli 1972, Seite 389)

1972 - Geben sie sich dadurch, daß sie Fehler zugeben, als falsche Propheten zu erkennen? Keineswegs, denn falsche Propheten sind nicht bereit, Fehler zuzugeben.
(Wachtturm, 1.Februar 1973, Seite 68; englisch: 1.November 1972)

1972 - Wenn es sein Vorhaben ist, bis zum Ende seines siebenten Schöpfungstages — gemäß der Bibel während einer Zeitspanne von siebentausend Jahren — die Verschönerung der ganzen Erde vollbracht zu haben, dann hat sich die Zeit genähert, da dem Verderben der Erde von seiten ihrer Ausbeuter durch theokratische Macht ein Ende geboten und da die gesegnete Umwandlung in einen entzückenden Garten beginnen wird. Bereits haben nahezu sechstausend Jahre des menschlichen Daseins seit dem Ende des sechsten Schöpfungstages ihren düsteren Verlauf genommen.
Wir müssen uns der Schwelle des tausendjährigen Reiches Jesu Christi nähern, das von dem Paradies begleitet sein wird, wie es Jesus damals dem mitfühlenden Übeltäter am Stamm auf Golgotha verheißen hat.
(Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt (englisch: 1972; deutsch: 1973, Seite 16-17)

1974 - In den Jahren, die seit 1914 u. Z. vergangen sind, haben sich die Glieder des Überrestes der Gesalbten als die, die das tun, ausgewiesen. Vor jenem Jahr hatten sich Glieder dieses gesalbten Überrestes unabhängig von der Christenheit ernsthaft dem Studium des Wortes Gottes gewidmet. Ihnen bedeutete die Bibel mehr als die von Menschen stammenden religiösen Traditionen. Schon 1876 machten sie bekannt, daß im Jahre 1914 die 2 520 Jahre dauernden Zeiten der Nationen ablaufen würden. Das, was sich von jenem Jahr an ereignet hat, zeigt, daß sie sich nicht geirrt hatten.
(Gottes „ewiger Vorsatz" jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht, 1974, Seite 178-179)

1974 - Ja, das Ende dieses Systems ist so sehr nahe! Ist das kein Grund, unsere Tätigkeit zu mehren? . . . Es gibt Berichte von Brüdern, die Haus und Besitz verkaufen und planen, den Rest ihrer Tage in diesem alten System der Dinge im Pionierdienst zu verbringen. Das ist bestimmt eine gute Art, die kurze Zeit vor dem Ende dieser bösen Welt zu verbringen.
(Kingdom Ministry, Mai 1974, Seite 3, englische Ausgabe)

1974 - Dort lesen wir auch, daß diesen tausend Jahren der verheerendste Krieg der ganzen Menschheitsgeschichte vorausgehen muß. Wir sehen jetzt, daß die politischen Herrscher . . . zu diesem größten aller Kriege . . . versammelt werden.
(Wachtturm, 1.Oktober 1974, Seite 589)

1975 - Das Jahr 1925 kam und verstrich. Die gesalbten Nachfolger Jesu waren als Gruppe immer noch auf der Erde. Die Treuen der alten Zeit — Abraham, David und andere — waren nicht auferweckt worden, um Fürsten auf der Erde zu sein (Ps. 45:16). Anna MacDonald erinnert sich: „Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr. Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht worden. Sie hatten gehofft, daß einige der ,alttestamentlichen Überwinder' auferstehen würden.
Statt dies als eine ,Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies mit ,Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten.
(Jahrbuch 1975, Seite 145)

1975 - Im Laufe der Zeit spendete jemand einen Betrag, der dafür gedacht war, in San Diego ein Haus für Bruder Rutherford zu bauen. Man baute es nicht auf Kosten der Watch Tower Society. Das Buch Rettung schrieb 1939 über dieses Grundstück:
„In San Diego, Kalifornien, ist im Jahre 1929 auf einem kleineren Grundstück ein Haus erbaut worden, das die Bezeichnung Beth-Sarim trägt und unter diesem Namen bekannt ist." (Jahrbuch 1975, Seite 194)

Will man den Ausdruck "Zeiten der Heiden" oder "bestimmte Zeiten der Nationen" in Lukas 21:24 verstehen, so ist es von Bedeutung, den Zusammenhang dieser Textstelle zu berücksichtigen.
Geht aus dem Kontext wirklich hervor, dass Jesus mit dem Wort "Jerusalem" nicht das buchstäbliche Jerusalem, sondern das "Königreich Gottes", "das Königreich der Dynastie König Davids" (Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, Seite 95) meinte, oder, wie andere Ausleger der Bibel dachten, "die geistigen Verheißungen Israels"?
Und woher weiß man, dass die "Zeiten der Heiden" mit dem Sturz Jerusalems durch Nebukadnezar begannen oder - nach der Meinung anderer Ausleger - "mit der babylonischen Gefangenschaft Judas" 18 oder 19 Jahre vorher?
Alle diese Auffassungen lassen sich bei genauer Betrachtung des Zusammenhangs von Lukas 21:24 nicht bestätigen.
Die in diesem Text verwendeten Ausdrücke ("Jerusalem", "Heiden" oder "Nationen" usw.) sind eindeutig buchstäblich gemeint.
So bezieht sich der Ausdruck "Heiden" (ethne) offensichtlich auf die nichtjüdischen Nationen.
Die Juden sollten "als Gefangene zu allen Nationen (ethne) geführt werden", d.h. den nichtjüdischen Nationen, und danach würde Jerusalem "von den Nationen zertreten werden", was immer noch nichts anderes bedeuten konnte als die buchstäblichen nichtjüdischen Nationen.
Während der Abwesenheit der buchstäblichen Juden sollte also Jerusalem von buchstäblichen nichtjüdischen Nationen zertreten oder beherrscht werden.
Ist das nicht Hinweis darauf, dass auch das Wort "Jerusalem" sich hier auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem bezieht?
Genau das war es auch, was sich nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z. ereignete:
Die buchstäbliche Stadt Jerusalem wurde von da an von nichtjüdischen Nationen zertreten:
Rom (bis 615), Persien (bis 629), Byzanz (bis 637), von den Sarazenen (bis 1099), dem christlichen Kreuzfahrerstaat (bis 1187), Ägypten (bis 1229), vom Heiligen Römischen Reich (bis 1243), den Türken (bis 1917), Großbritannien (bis 1948) und Jordanien (bis 1967).
Jesu Prophezeiung hat sich buchstäblich erfüllt.
Wenn diese einfache Bedeutung mit allen Einzelheiten der Prophezeiung in Einklang ist, warum sollte man sie dann nicht als die korrekte Bedeutung akzeptieren?
Als Jesus gemäß Lukas 21:20 davon sprach, Jerusalem werde "von Heeren umlagert" sein, meinte er da mit Jerusalem "das Königreich Gottes", "das Königreich der Dynastie des Königs David"?
Offensichtlich nicht, denn die römischen Heere hätten im Jahr 66 u.Z. wohl kaum "das Königreich der Dynastie des Königs David" umlagern können.
Mit dem Begriff "Jerusalem" meinte Jesus offenbar die buchstäbliche Stadt Jerusalem, die von den römischen Heeren im Jahr 70 u.Z. zerstört wurde.
Hätte er das Königreich Davids im Sinn gehabt, so hätte er nicht gesagt, "ihre Verwüstung" (die des Jahres 70 u.Z.) sei "nahe gekommen", oder dass "die, die sich an Orten auf dem Lande befinden," nicht "in sie hineingehen" sollten (in den Jahren 66-70 u.Z.; Lukas 21:20, 21).
Bei dem "Jerusalem" aus Vers 24, das "von den Nationen zertreten werden" würde, könnte es sich wohl kaum um ein anderes handeln als das, das von Heeren umlagert werden sollte, nämlich die buchstäbliche Stadt Jerusalem.
Dann aber kann es sich hier nicht um "das Königreich der Dynastie Davids" handeln.
Wann begann das "Zertreten" des buchstäblichen Jerusalems?
Es stimmt zwar, dass Jerusalem seit seiner Zerstörung im Jahr 587 v.u.Z. die meiste Zeit über von heidnischen Nationen beherrscht wurde (außer während der unabhängigen Herrschaft der Makkabäer 135-63 v.u.Z.), doch Jesus bezog sich offenbar auf das "Zertreten" nach der Zerstörung im Jahr 70 u.Z. Man beachte, dass er nicht sagte:
"Jerusalem wird weiterhin von den Nationen zertreten werden", so als fände das "Zertreten" bereits zu seiner Zeit statt.
Vielmehr liegt das "Zertreten" nach seinen Worten in der Zukunft, denn er gebraucht das Verb in der Zukunftsform: estai patoumene ("wird zertreten werden").
Aus der Beschreibung der Situation ergibt sich, dass Jerusalem vor der Zerstörung noch nicht von den Nationen zertreten wurde.
Als Jesus sagte, Jerusalem würde von Heeren umlagert sein (Vers 20), bedeutete das natürlich, dass die Heere Jerusalem zu diesem Zeitpunkt noch nicht "zertraten" oder beherrschten.
Weshalb sollten sie sonst Jerusalem umzingeln und versuchen, es einzunehmen?
In den Jahren 66 bis 70 u.Z. lag die Herrschaft über Jerusalem in den Händen der Juden, nicht der Heiden.
Doch nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z. wurden die Juden "als Gefangene zu allen Völkern geführt" und die inzwischen zerstörte Stadt wurde von da an von den Nationen "zertreten".
Es gibt also keine Grundlage für die Annahme, dass die "Zeiten der Nationen" zur Zeit Nebukadnezars begannen.
Eine weitere unbewiesene Behauptung besagt, dass mit dem Ende der Heidenzeiten die zweite Gegenwart oder parousia Christi beginnt.
Das hat Jesus aber nicht gesagt.
Die Herrschaft der Nationen über die Erdesollte bei seiner Wiederkunft enden, doch ihre Herrschaft über Jerusalem könnte sehr gut schon vorher zu Ende sein.
In unserem Jahrhundert hat das buchstäbliche Zertreten der buchstäblichen Stadt Jerusalem schrittweise aufgehört: Am 9. Dezember 1917 befreiten die britischen Truppen Jerusalem von den Türken, und im selben Jahr gab es die "Balfour-Deklaration".
Am Freitag, 14. Mai 1948, rief David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel aus, und am 7. Juni 1967 eroberten die Juden die Altstadt von Jerusalem.
Seit jenem Tag haben die Juden die Herrschaft über die Stadt Jerusalem inne, ausgenommen den wichtigsten Teil der Stadt, den Tempelbezirk. Damit hat sich Jesu Prophezeiung, nimmt man sie wörtlich, fast vollständig erfüllt, und zwar buchstäblich.
Bedeutet das aber, dass die Juden wieder das auserwählte Volk Gottes werden, dass der Tempel am alten Standort wiedererrichtet und Jerusalem die Hauptstadt werden wird, von der aus Jesus Christus während seiner Tausendjahrherrschaft die Welt regieren wird usw.?
Auch davon hat Jesus nichts gesagt.
Er sagte lediglich voraus, dass das Zertreten Jerusalems irgendwann in der Zukunft aufhören würde, entweder dadurch, dass die Juden Jerusalem zurückerobern würden, oder durch die endgültige Vernichtung der Nationen. Mehr braucht man der Prophezeiung Jesu nicht hinzuzufügen.
Vielleicht hat er lediglich gemeint, dass Jerusalem wieder von Juden bewohnt werden würde, so wie Tyrus wieder zu Ansehen kam, nachdem es 70 Jahre lang vergessen war (Jesaja 23:15-18), oder wie die Ägypter wieder versammelt und nach Ägypten zurückgebracht werden sollten, nachdem sie 40 Jahre lang unter den Nationen verstreut gelebt hatten (Hesekiel 29:12-14).
Wie dem auch sei, der Textzusammenhang von Lukas 21:24 verweist auf einen buchstäblichen Gebrauch der Begriffe hin, und deshalb muss die Erfüllung dieser Prophezeiung auch in Verbindung mit der buchstäblichen Stadt Jerusalem gesucht werden.

Sind die Heidenzeiten "sieben Zeiten" mit 2520 Jahren?

Hat Jesus, als er gemäß Lukas 21:24 von den Heidenzeiten sprach, die "sieben Zeiten" des Wahnsinns gemeint, die nach dem Bericht in Daniel, Kapitel 4, über Nebukadnezar kamen?
Und sollten diese "sieben Zeiten" des Wahnsinns eine größere Erfüllung haben als nur an Nebukadnezar und eine 2520 Jahre dauernde Herrschaft der Heiden darstellen?
Früher, in den Schriften C. T. Russells und J. F. Rutherfords, waren die Heidenzeiten auch mit den siebenfachen (engl. "seven times") Züchtigungen, die in 3. Mose 26:18, 21, 24, 28 vorhergesagt wurden, identifiziert worden (siehe Bible Examner Oktober 1876, S. 27, und Schriftstudien. Band 2: Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1926, S. 84-85).
Auch in dem Buch Die Neue Weh (englisch 1942, deutsch 1946), Seite 77, wurde diese Gleichsetzung noch beibehalten, scheint aber kurz darauf fallengelassen worden zu sein.
Die Berechnung der 2520 Jahre gründet sich seither allein auf Daniel 4.
Der englische Ausdruck "seven times" kann "sieben Zeiten" wie auch "siebenfach" oder "siebenmal" bedeuten. Bei der Verwendung von deutschen Bibelausgaben (oder den ursprachlichen Texten) kann es zu dieser Verwechslung nicht kommen.
Auch in einigen englischen Bibelübersetzungen (Z-B. der Jerusalem Bible) steht der Ausdruck "sevenfold" statt "seven times" in diesen Text.
Trotz der vielen Argumente, mit denen diese Vermutungen belegt werden sollen (siehe insbesondere Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, S. 94-96), gibt es dafür keinen positiven Beweis, und es lassen sich schwerwiegende Einwände dagegen erheben.

A.
Es ist richtig, dass sich Jesus in seiner letzten großen Prophezeiung (Matthäus 24, 25; Lukas 21 und Markus 13) mindestens an zwei Stellen auf das Buch Daniel bezieht (Hilfe zum Verständnis der Bibel, engl. Ausgabe 1971, S. 95, Abs. 4).
Als er das "abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht" erwähnt, fügt er die Worte hinzu "von dem Daniel, der Prophet, geredet hat" (Matthäus 24:15; Daniel 9:27; 11:31 und 12:11).
Und wenn er sagt, es werde "große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat", zitiert er ganz klar Daniel 12:1:
"Und es wird gewiss eine Zeit der Bedrängnis (in der Septuaginta-Übersetzung steht hier das Wort thüpsis, das auch in Matthäus 24:21 gebraucht wird) eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit."

Doch eine solch klare Bezugnahme auf das Buch Daniel gibt es in Lukas 21:24 nicht.

Das Wort "Zeiten" (kairoi, der Plural von kairos) ist kein klarer Bezug auf die "sieben Zeiten" in Daniel 4, denn dieses Allerweltswort erscheint sehr häufig in den Griechischen Schriften, im Singular wie im Plural, und wird etwa 250mal in der griechischen Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen Schriften gebraucht.
Bei der angenommenen Verbindung zwischen den "Heidenzeiten" in Lukas 21:24 und den "sieben Zeiten" in Daniel 4:20, 29 handelt es sich anscheinend um eine bloße Vermutung.
Offensichtlich gilt, was der bekannte Bibelkommentator F. Godet schreibt:
"Dieses Zeitalter der Heiden war dem Alten Testament völlig fremd".

Frederic Louis Godet: A Commentary on the Gospel ofSt. Luke. Band 2 5. Aufl. Edinburgh 1976. S. 268. (Die Erstausgabe dieses Werkes erschien 1870 in Neuchatel auf Französisch.)
Man kann die Frage stellen, ob Jesus mit dem Ausdruck "Zeiten der Nationen" eine Zeitspanne bezeichnen wollte, deren Dauer damals nur ihm allein bekannt war.
In dem Buch "Die Nationen sollen erkennen, dass ich Jehova bin" - Wie? (englisch 1971, deutsch 1972), S. 234, wird zwar gesagt, dies sei der Fall gewesen, doch sehr wahrscheinlich war es nicht so.
Das trifft besonders dann zu, wenn der Endpunkt dieser Zeitspanne den Beginn der parousia Christi kennzeichnet, wie die Wachtturm-Gesellschaft es sagt.
In seiner letzten großen Prophezeiung stellte Jesus mehrfach fest, dass die Zeit seines zweiten Kommens nicht bekannt sei, nicht einmal ihm selbst (Matth. 24:36, 42, 44, 51; 25:13; Mark. 13:32-37; Luk. 12:40, 46).
Sogar nach seiner Auferstehung sagte Jesus zu seinen Anhängern:
"Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte (chronous e kairous) Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat" (Apg. 1:7). Das schließt vernünftigerweise auch die genaue Länge der Zeiten (kairoi) der Heiden ein, denn diese Aussage war die Antwort auf eine Frage über die Zeit der Wiederherstellung des Königreiches für Israel.

Allem Anschein nach hat Jesus den Ausdruck "Zeiten der Heiden [Nationen, Völker]" (kairoi ethnon) selbst geprägt, um damit die Zeit zu bezeichnen, in der Jerusalem durch die Heiden niedergetreten würde.

B.
Zur Stütze der Ansicht, die "sieben Zeiten" des Wahnsinns Nebukadnezars stellten im Kleinen die Herrschaft der Heiden bis zur Errichtung des Königreiches Christi dar, sind zwei Argumente vorgetragen worden:
1.
"Das Zeitelement ist in allen Visionen und Prophezeiungen des Buches Daniel von herausragender Bedeutung" und "das Buch verweist wiederholt auf das Grundthema seiner Prophezeiungen: die Aufrichtung einer universellen und ewigen Königreichsherrschaft unter der Regierung des 'Sohnes des Menschen'".
Das trifft zwar auf die meisten Visionen und Prophezeiungen im Buch Daniel zu, doch nicht auf alle.
Und soweit uns bekannt, hat keine andere dieser Visionen oder Prophezeiungen mehr als eine Erfüllung.
Eine Ausnahme hiervon bildet dabei die Vision von der Schrift an der Wand, durch die die bevorstehende Eroberung Babylons durch die Meder und Perser angekündigt wird (Daniel 5:28; siehe auch Offenbarung 16:12), und möglicherweise auch die Prophezeiung über "das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht" (Daniel 11:31; siehe Matthäus 24:15).
Im ganzen Buch Daniel und auch sonst in der Bibel gibt es nichts, was auf mehr als nur eine Erfüllung der Vision vom Baum in Daniel 4 hindeuten würde.
Daniel sagt ausdrücklich, dass die Weissagung sich an Nebukadnezar erfüllte:
"All dies widerfuhr Nebukadnezar, dem König" (Daniel 4:28).
Und weiter heißt es (in Vers 33):
"In demselben Augenblick erfüllte sich an Nebukadnezar das Wort selbst."
Der Kommentar von Edward J. Young sagt hier:
"Wörtlich: endete, d.h. es kam zum Ende dadurch, dass es an Nebukadnezar seine vollständige Erfüllung fand".
Auch andere Kapitel verweisen nicht auf "die Aufrichtung einer universellen und ewigen Königreichsherrschaft unter der Regierung des 'Sohnes des Menschen'":
Kapitel l (Daniel und seine Freunde am babylonischen Hof), Kapitel 3 (die drei Hebräer im Feuerofen) und Kapitel 6 (Daniel in der Löwengrube).
Und die Prophezeiung von den 70 Wochen (Daniel 9:24-27) verweist auf Christi erstes und nicht sein zweites Kommen.
Es gibt also keinen Präzedenzfall, demzufolge man für die "sieben Zeiten" des Wahnsinns Nebukadnezars eine größere Erfüllung ansetzen müsste.

2.
Weiter wird gesagt, bestimmte Merkmale von Daniel 4 wiesen auf eine größere Erfüllung hin, wie die Zeit, zu der die Vision gegeben wurde, die Person, die sie erhielt, die Symbolik des Baums und vor allem das Grundthema der Vision, "damit Lebende erkennen mögen, dass der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt" (Daniel 4:17).
"Wir wissen, dass derjenige, dem der Höchste das 'Königreich1 geben will, Christus Jesus ist".
Schauen wir uns diese Argumente näher an.
Wäre der Zeitpunkt der Vision ein Hinweis auf eine größere Erfüllung, dass nämlich die Königslinie Davids 2520 Jahre lang unterbrochen sein sollte, dann hätte sie um die Zeit der Absetzung Zedekias, am besten im selben Jahr, gegeben werden müssen.
In vielen Fällen, in denen der Zeitpunkt einer Prophezeiung von Bedeutung ist und mit ihrer Erfüllung in Zusammenhang steht, wird ein genaues Datum angegeben.
So ist es beispielsweise bei der Prophezeiung von den 70 Jahren (Jeremia 25:1,11).
Im Buch Daniel werden bei den Visionen und Weissagungen gewöhnlich Zeitangaben gemacht: der Traum vom Standbild aus dem zweiten Jahr Nebukadnezars (Daniel 2:1), die Vision von den vier wilden Tieren im ersten Jahr Belsazars (Daniel 7:1), die Vision vom Widder und vom Ziegenbock im dritten Jahr Belsazars, die Prophezeiung über die 70 Wochen im ersten Jahr von Darius, dem Meder, (Daniel 9:1) und die letzte Vision im dritten Jahr des Kyros (Daniel 10:1).
Doch keine derartige Zeitangabe erscheint bei der Vision vom Baum in Daniel 4; wäre sie von Bedeutung gewesen, hätte sie dort stehen müssen.
Einzig in Vers 29 steht ein Zeithinweis, wenn es heißt, der Traum habe sich zwölf Monate später erfüllt.
In welchem Regierungsjahr das geschah, wird zwar nicht gesagt, doch man muss wohl annehmen, dass die "sieben Zeiten" des Wahnsinns gegen Ende der Herrschaftszeit Nebukadnezars lagen.
Nach der Zerstörung Jerusalems belagerte er Tyrus 13 Jahre lang (Josephus: Gegen
Apion, I, 21).
Er ließ zahlreiche Bauwerke errichten.
Aus den Keilschrifttafeln geht hervor, dass Nebukadnezar in erster Linie kein Feldherr, sondern ein Baumeister war.
Er ließ die zwei Tempel Marduks renovieren und stellte 15 weitere Tempel in Babylon wieder her, vollendete die beiden großen Stadtmauern, baute den Palast Nabopolassars wieder auf und errichtete einen weiteren Palast sowie die berühmten hängenden Gärten, womit nur einige seiner baulichen Leistungen aufgeführt sind.
Offensichtlich gegen Ende dieser Bautätigkeit wurde die Vision vom Baum gegeben.
Das geht aus Nebukadnezars stolzen Worten in Daniel 4:30 hervor:
"Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?"
Das deutet auf das Ende der 43jährigen Herrschaft Nebukadnezars hin, mehrere Jahre nach der Zerstörung Jerusalems in seinem 18. Regierungsjahr.
Wie kann dann der Zeitpunkt der Vision irgendeinen Hinweis auf eine größere Erfüllung enthalten, die mit der Absetzung Zedekias viele Jahre zuvor beginnen soll?
Liegt der Anfang der Erfüllung einer Prophezeiung nicht gewöhnlich nach der Zeit, in der sie gegeben wurde, statt vorher?
So ist also der Zeitpunkt dieses Traums anscheinend nicht nur unwesentlich, da er nicht datiert ist, man kann ihn obendrein sogar noch als ein Argument gegen eine Erfüllung beginnend mit der Zerstörung Jerusalems verwenden, da der Traum offenbar mehrere Jahre nach diesem Ereignis gegeben wurde.
Ist die Person, die die Vision erhielt, also Nebukadnezar, ein Hinweis darauf, dass man den Traum auf eine angebliche 2520jährige Unterbrechung der Herrschaft des Königshauses Davids beziehen müsste?
Wahr ist, dass Nebukadnezar das Instrument war, durch das die Unterbrechung herbeigeführt wurde.
Ist es aber nicht unwahrscheinlich, dass Nebukadnezars grausame und bedrückende Ausübung der Weltherrschaft Symbol der Souveränität Jehovas sein soll, dargestellt vom königlichen Haus Davids, während seine vollständige Machtlosigkeit in den "sieben Zeiten" seines Wahnsinns die Weltherrschaft durch die Heiden symbolisieren soll?
Oder spielte er in den "sieben Zeiten" seines Wahnsinns zwei Rollen, die der Machtlosigkeit, in der er das Königshaus Davids während der 2520 Jahre darstellte, und die des wilden Tieres, als Sinnbild der Herrschaft der Heiden über die Erde?
Man sieht, die Parallelen zwischen der buchstäblichen und der größeren Erfüllung sind doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, und darum wird die größere Erfüllung recht kompliziert und verwirrend.
Wäre diese Anwendung nicht einfacher, wenn einer der letzten Könige Judas und nicht Nebukadnezar diese Vision empfangen hätte?
Könnte nicht ein König aus der natürlichen Linie Davids dieses Königshaus besser versinnbildlichen, und wären nicht "sieben Zeiten" des Machtverlusts bei einem solchen König viel geeigneter zur Darstellung des Herrschaftverlusts der Königslinie Davids?
Natürlich müsste der König Judas dann in den "sieben Zeiten" des Wahnsinns immer noch eine Doppelrolle spielen.
Offensichtlich ist also die Person, die die Vision erhielt, kein klarer Hinweis auf eine Erfüllung, die über die vom Propheten Daniel ausdrücklich genannte hinausgeht.
Deutet aber nicht das Grundthema der Vision - "damit Lebende erkennen mögen, dass der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem er will" - auf die Zeit hin, in der Gottes Königreich durch seinen Christus errichtet wird?
Einen solchen Schluss aus dieser Aussage (Daniel 4:17) zu ziehen hieße, mehr in sie hineinzulesen, als sie wirklich sagt.
Jehova ist immer der höchste Herrscher im Königreich der Menschheit gewesen, auch wenn seine Oberherrschaft nicht immer von jedem anerkannt wurde.
Doch David erkannte das: "Jehova selbst hat seinen Thron in den Himmeln fest errichtet; und sein eigenes Königtum hat über alles geherrscht" (Psalm 103:19).
"Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten, und deine Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch" (Psalm 145:13).
Jehova hat also schon immer die Geschichte der Menschheit beherrscht und die Geschehnisse nach seinem Willen gelenkt:
"Und er ändert Zeiten und Zeitabschnitte, indem er Könige absetzt und Könige einsetzt, den Weisen Weisheit gibt und Erkenntnis denen, die Unterscheidungsvermögen kennen" (Daniel 2:21).
Diese Lektion musste Nebukadnezar, wie andere Könige vor ihm und nach ihm, lernen. In den 2520 Jahren von 607 v.u.Z. bis 1914 ruhte Jehovas Oberherrschaft keineswegs, auch wenn die Herrschaft des Königshauses Davids unterbrochen war.
Während dieser Zeit hatten die Heidennationen nicht die unumschränkte Macht.
Jehova ging gegen das babylonische Weltreich vor, indem er Kyros erweckte, um Babylon im Jahr 539 v.u.Z. zu erobern (Jesaja 45:1), und in späterer Zeit zerstörte Alexander der Große das persische Weltreich.
Zudem ist mit dem Ausdruck "den niedrigsten der Menschen" in Daniel 4:17 nicht eindeutig Jesus Christus gemeint, denn Jehova hat in seinen Handlungen mit der Menschheit viele Male mächtige und hochmütige Könige gestürzt und niedrige erhöht. Jahrhunderte später bekräftigte dies Maria, die Mutter Jesu:
"Er [Jehova] hat mächtig gehandelt mit seinem Arm, weithin zerstreut hat er die, die in der Absicht ihres Herzens hochmütig sind.
Er hat Machthaber von Thronen herabgestoßen und Niedrige erhöht" (Lukas 1:51, 52).
Als darum der heilige Wächter in Nebukadnezars Traum verkündete, dass "der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und dass er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt", hat er anscheinend einfach einen allgemein gültigen Grundsatz für Jehovas Handlungen mit der Menschheit ausgesprochen.
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er damit eine Prophezeiung über die Aufrichtung des messianischen Königreichs mit Jesus Christus auf dem Thron verkündet.
Das Grundthema dieser Vision - dass der Höchste der Herrscher im Königreich der Menschheit ist - wird durch die Handlungsweise Jehovas mit dem hochmütigen Nebukadnezar demonstriert, der auf Grund seines Erlebnisses diesen Grundsatz anzuerkennen lernt (Daniel 4:34-37).
Menschen aus jeder Generation, die die Geschichte der demütigenden Erfahrung Nebukadnezars lesen, können dadurch zu derselben Einsicht gelangen.

C.

Die "sieben Zeiten" sollen gemäß einer Berechnung eine Zeitspanne von 2520 Jahren darstellen. Dies gründet sich diese Rechnung auf das so genannte "Jahr-Tag-Konzept".
Da die Wachtturm-Gesellschaft dieses Konzept nicht mehr so allgemein akzeptiert, braucht es hier nicht in aller Breite behandelt zu werden.
Pastor Russell hatte es zwar von den Adventisten übernommen, doch in den 1920er und Anfang der 1930er Jahre wurde es fallengelassen.
Wörtlich "Siebener". In der New International Version wird Daniel 9:24 übersetzt mit "siebzig 'Siebener sind festgesetzt ...", womit der Ausdruck sehr wörtlich wiedergegeben wird.
Siebzig 'Siebener' wovon?
"Siebzig" bezieht sich höchstwahrscheinlich auf die siebzig Jahre in Vers 2, was ein Hinweis darauf ist, dass es sich bei den siebzig "Siebenem" um Jahre handelt.
Aus dem Textzusammenhang ergibt sich demzufolge, dass die neue Zeitspanne, von der der Engel dem Propheten Daniel gegenüber sprach, 490 Jahre lang war.
Zu diesem Schluss kommt man, ohne dass das Jahr-Tag-Prinzip angewendet werden müsste. Siehe auch die hervorragenden Aussagen von Tregelles zu dieser Prophezeiung (Remarks, S. 116-118).

Seither deutet man die 2300 Abende und Morgen (Daniel 8:14) sowie die 1260, 1290 und 1335 Tage (Daniel 12:7,11,12; Offenbarung 11:2, 3; 12:6,14), die man zuvor als Jahre auffasste, nur noch als Tage.
Aus den beiden Bibeltexten, die man früher als Beweis für das Jahr-Tag-Prinzip anführte (4. Mose 14:34 und Hesekiel 4:6), liest man keinen allgemeinen Deutungsgrundsatz mehr heraus, wenngleich man sie für die Berechnung der 2520 Jahre als Stütze zitiert. Wie in Kapitel l, Fußnote 2, gezeigt wurde, ist die Anwendung des Jahr-Tag-Prinzip bei der Prophezeiung von den 70 Wochen nicht einmal nötig, da hier keine Tage erwähnt werden, sondern nur Wochen.
C. T. Russell kam zu dem Schluss, dass es sich bei beiden Zeitabschnitten um Jahre handeln müsse:
"Denn wenn dreieinhalb Zeiten 1260 Tage (Jahre) ist, so müssen sieben Zeiten gerade zweimal so lang sein, nämlich 2520 Jahre" (Schriftstudien. Band 2: Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1926, S. 87).

Die Anwendung des Jahr-Tag-Prinzips auf die "sieben Zeiten" erscheint darum als ziemlich willkürlich, denn auf andere prophetische Zeitabschnitte wird es nicht mehr angewendet (vielleicht mit Ausnahme der 70 Wochen).
Die "sieben Zeiten" sollen 2520 Tagen entsprechen, weil in Offenbarung 12:6, 14 "eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit" (dreieinhalb Zeiten) mit 1260 Tagen gleichgesetzt werden.
Während man aber die 2520 Tage als 2520 Jahre deutet, sollen die 1260 Tage lediglich 1260 buchstäbliche Tage bedeuten, obwohl dreieinhalb Zeiten die Hälfte von sieben Zeiten sind.

Wenn die Deutung der sieben Zeiten von den dreieinhalb Zeiten (1260 Tagen) hergeleitet wird, müssten dann nicht konsequenterweise beide Zeitabschnitte gleich gedeutet werden?

Woher wissen wir, dass die 2520 Tage mit Jahren gleichzusetzen sind, die 1260 Tage aber nicht?

Ganz offensichtlich gibt es für die Annahme, die "sieben Zeiten" bedeuteten 2520 Jahre, keine echte Grundlage.

Der Zusammenhang der Heidenzeiten aus Lukas 21:24 mit den "sieben Zeiten" aus Daniel 4 lässt sich nicht beweisen.

Weiter gibt es keinerlei Beweis dafür, dass Nebukadnezars "sieben Zeiten" eine andere Zeitspanne Vorschatteten, nämlich 2520 Jahre der Vorherrschaft durch die weltlichen Nationen.

Bei diesen Zusammenhängen handelt es sich offensichtlich um nichts als Spekulationen, die in der Bibel selbst keine Basis finden.

Und darum sollten sie fallengelassen werden!

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zwanzigste Tag.

Geschrieben von gert am 20. Dezember 2005 14:45:15:

Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tr 20 Zeiten des Wahnsinns geschrieben von anonym am 20. Dezember 2005 01:35:48:

Ich glaube aus den vorangegangenen Postings geht ganz schluessig hervor, das es zur Zeit nicht um das Ende der WElt geht, sondern um das Ende der etablierten Kirchen. Und zwar allen. Das Ende der etablierten Kirchen faellt aber auch eng mit der "Endzeit" zusammen.
--- So erschreckend das sein mag, es ist in der Offenbarung d. J. niedergelegt. Umso wichtger, sich klarzumachen, worauf man sich stuetzen kann, was an Glaube und Hoffnung uebrigbleibt? DAs Internet traegt in grossem Masstab zur Information der Massen bei. Jeder hat Zugang. Und die freie Fluktuation der Information sorgt dafuer, dass sich Nachrichten in Windeseile verbreiten.---- Ob dem die etablierten Kirchen etwas entgegenzusetzen haben, darf bezweifelt werden. Es ist sogar vorstellbar, dass die Kirchen über das Internet "fallen". Unter dem Gesichtspunkt muesste man sich auch noch mal die "Offenbarung" ansehen, um rauszufinden, ob dieser Prozess nicht irgendwo verschluesselt dargelegt ist?

Geschrieben von gert am 20. Dezember 2005 19:33:41:

Als Antwort auf: Re: Ein........ geschrieben von gert am 20. Dezember 2005 14:45:15:

Das es nochmal zu einem Erstarken und einem neuen Höhepunkt des Papsttums kommt, und die Kirchen neuen Zulauf bekommen ist kein Widerspruch. Es ändert nichts an der Falschheit und Unaufgeklärtheit dieser Religionen, ist lediglich ein Hinweis, wie alt und verkommen der Glaube schon ist. Wer sich bislang nicht mit der Bibel beschäfigt hat, kann den Prozess nicht verstehen. --- Es handelt sich um ein Angstrektion der Suchenden.
Eine hektische Suche nach Sinn und Schutz. Wer den Sinn bislang nicht gefunen hat, wird es nun sehr schwer haben. Man muss kein Prohet sein, um ein Widererstarken des Papsttums vorauszusagen. Sinn und Zweck macht dieses letzte Aufbäumen allerding nicht.

Geschrieben von typus am 20. Dezember 2005 22:23:50:

Als Antwort auf: Re: Ein........ geschrieben von gert am 20. Dezember 2005 19:33:41:

das trifft auch auf Jehovas Zeugen zu:

wie *verkommen der Glaube ist.*

Jehovas Zeugen lügen bzw. täuschen: da sind Blender am Werk.

Teufel noch mal, wird das Zeugen-Volk belogen bzw. getäuscht!

Geschrieben von typus am 20. Dezember 2005 16:44:23:

Als Antwort auf: Re: Ein........ geschrieben von gert am 20. Dezember 2005 14:45:15:

Wer Augen hat der sehe.
Nur Blinde werden geführt.
Wenn ein Blinder einen Blinden führt ....
Oh, Jesus!

Zurück zur Kirche
Menschen suchen wieder Zuflucht in der Religion

Die religiösen Events des Jahres mobilisierten Hunderttausende von Menschen. Doch auch im Alltag beobachten die Kirchen ein zunehmendes Interesse an der Religion.

www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=633635&WDH=TerminVon&thema=Religion%20&%20Philosophie&rub=programmtipps&PHPSESSID=005a82fbcf4cb049458f7583f45e926a

Wie die Menschen verarscht werden, macht doch auch dieser Artikel deutlich.

www.watchtower.org/languages/deutsch/library/w/2004/6/1/article_01.htm

Geschrieben von Drahbeck am 20. Dezember 2005 19:07:28:

Als Antwort auf: Religion ist im Kommen ... Endzeit verschiebt sich dramatisch geschrieben von typus am 20. Dezember 2005 16:44:23:

Der Rubrik "Sturm im Wasserglas" ist offenbar auch die nachfolgende, über die Webseiten von "Jesus.de" verbreitete Meldung zuzuordnen. Sie reduziert sich wohl auf den alten Konflikt, dass seitens des Großbürgertums schon seit Bismarcks Zeiten, die These ventiliert wird:
die Religion
m ü s s e
dem V o l k e
erhalten bleiben.
Vordergründig macht nun ein Blatt ansonsten gerade Verfechter
d i e s e r
These, in einem Falle dagegen Front. Was auf dem ersten Blick wie ein Widerspruch erscheint, löst sich auf den zweiten Blick dergestalt auf. Das Großbürgertum hat kein rechtes Veertrauen mehr zu den etablierten "noch" Großkirchen. Die Sekten und die Islamisten können das Verdummungsgeschäft "besser" an den Mann und die Frau bringen. Schon auch aus diesem Grunde kamen konsequenterweise, die am meisten bejubelnden Kommentare beim letzten KdöR-Sieg der Zeugen (derzeit noch vorläufiger Art), gerade aus der Ecke großbürgerlicher Zeitungen.
Nachstehend der Bericht, den einige  für mitteilenswert ansaheb.

... Dass Papst Benedikt XVI. die von der Bild-Zeitung (Hamburg) und dem Weltbild-Verlag (Augsburg) herausgegebene "Gold-Bibel" in Rom persönlich von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann entgegengenommen hat, stößt auf scharfe Kritik bei   einer Zeitung. Es werde das Geheimnis des Theologen Joseph Ratzinger bleiben, was er an der Aktion dieses Blattes Gutes finden könne, in dem Tag für Tag "die Welt der Sexkiller und der verlassenen Ehefrauen, der durchgeschnittenen Kehlen und der weggespritzten Falten und silikongefüllten Busen dargestellt wird", schreibt der Redakteur. Auch der Umstand, dass der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann (Mainz), und der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), im vorigen Jahr das Vorwort zur "Volks-Bibel" der Bild-Zeitung geschrieben hatten, das jetzt in der "Gold-Bibel" nachgedruckt wurde, ist  nicht nachvollziehbar. "Die Frage ist, was in unseren Kirchen vorgeht, wenn sie nicht dem Wort, das ihnen anvertraut ist, zu Glanz verhelfen, sondern in Publikationen werben, die sich sonst herzlich wenig um die christliche Botschaft scheren."

Eine Illustrierte setzt sich ebenfalls kritisch damit auseinander und geht auf neun Seiten der Frage nach, wie das Blatt Prominente und Politiker behandelt. Fazit über die Boulevard-Zeitung: "Sie erfindet Geschichten, TV-Stars und Politiker fühlen sich unter Druck gesetzt. Wer sich wehrt, fürchtet Strafaktionen." Als Beispiel nennt die Illustrierte den Herausgeber eines anderen Blattes. Dieser hatte   in einem Kommentar ein Blatt ls das "Geschlechtsteil der deutschen Massenmedien" bezeichnet. Nach Veröffentlichung dieses Kommentars haben sich nach seiner Naumanns in seiner Nachbarschaft wiederholt Leute über ihn erkundigt, die sich als Mitarbeiter eines Blattes ausgegeben hätten. Auf seine Beschwerde bei der Chefredaktion wurde geantwortete: "Die Zeitung geht momentan einigen Fragenkomplexen nach, bei denen auch Ihre Person eine Rolle spielt." Ein Sprecher sagte dazu, es handele sich um Recherchen im Zusammenhang mit seiner früherer Tätigkeit als Kulturstaatsminister.

Geschrieben von anonym am 21. Dezember 2005 01:14:18:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa war ein Mann, der über achtzig Jahre Lebenserfahrung hatte.
„Heute", sagte er, „wird von den jungen Leuten viel gelesen.
Sie sehen vieles im Fernsehen und hören noch mehr Radio.
Ihr Sinn ist vollständig im Banne der Probleme, die in meiner Jugendzeit nicht bekannt waren.
Das führt zu Spannungen und Enttäuschungen, und wahrscheinlich werden sie aufgrund dessen, was sie Fortschritt nennen, nicht mehr so alt werden."
So fragte ich Großpapa, ob er lieber unter den Verhältnissen leben wollte, wie sie in der Vergangenheit waren, oder lieber so vieles wissen wollte wie junge Menschen von heute, auch wenn er nicht so lange leben würde.
Er wandte sich langsam um, legte uns die Arme auf die Schultern und sagte:
„Was nützt all die Weisheit in der Welt, meine Jungen, ohne solche Augenblicke wie diese?
Das beschert mir das Leben.
Wir müssen leben.
Und ewig zu leben wäre das Beste, was man sich denken könnte.
Das ist der Grund, weshalb wir Gott dienen sollten, denn er ist der einzige, der uns ewiges Leben zu geben vermag.

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Feldpost: Aus dem Felde 14.Juni 1915
WT September 1915

…das gerade diese Kriegsumstände geeignet sind, uns manche wichtige Lektion beizubringen, die wir unter früheren Verhältnissen nicht so gut gelernt hätten. Obwohl schon unsere Erwartungen für das vergangene Jahr etwas unrichtig waren.

Feldpost: WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, 29. Mai 1915.

Geliebte Geschwister im Bibelhause!
Mit großer Freude erhielt ich Euer zweites Schreiben 'An die Brüder im Felde' und sage ich Euch vielen Dank, auch für das erste Schreiben. ...
Obwohl ich auch jetzt in dieser Kriegszeit besonders erfahren mußte, welch eine Macht unser altes Fleisch ausübt, durfte ich doch wiederum in noch viel größerem Maße erfahren, wie lieb mich der Herr hat. Schon die Tatsache, nach fast 10monatiger Kriegszeit noch gesund und wohlbehalten zu sein, berechtigt zu großem Danke, und das Bewußtsein, in allen Lagen sicher geborgen zu sein in den Vaterarmen Jehovas, treibt mich zur Anbetung. Wie kann man auch jetzt das hohepriesterliche Gebet unseres großen Meisters in Joh. 17 verstehen. Es ist dem Satan nicht möglich, jetzt in der Zeit des Endes, wo er alles verführt, die Auserwählten des Herrn abzubringen von ihrem großen Meister. Derselbe hat, wie für einen Petrus, so auch für uns gebetet, daß unser Glaube nicht aufhöre. Durch das Teilnehmen an diesem schrecklichen Kriege, welchen wir uns wohl etwas anders dachten, will uns, gleich einem Jona, das Murren oder Zweifeln überkommen über die schrecklichen stechenden 'Strahlen' dieses Krieges. Da muß auch uns der himmlische Vater zurufen: 'Ist es billig, daß du zürnest?' (Jona 4). Ist doch jetzt die Zeit des großen Gerichtes, welches über die gegenwärtige arge Welt hereinbricht, und anfangen muß am Hause Gottes. So wollen wir uns darum nicht entmutigen lassen, sondern uns freuen, daß wir gewürdigt sind, Anteil haben zu können an den Leiden des Hauptes ...
Und wie schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten zu dem großen, herrlichen Dienste, den wir an der Welt im Millenium zu tun haben. ...
Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen. Mit den herzlichsten Grüßen aus weiter Ferne, an alle lieben Geschwister verbleibe ich Euer geringer Bruder im Herrn
Martin Modes.

Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1975, S. 145

Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr.
Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht
worden. sie hatten gehofft, daß einige der ‚alttestamentlichen
Überwinder' auferstehen würden. Statt dies als eine
‚Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies
mit ‚Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten."

Auszüge aus einem Vortrag von Konrad Franke vom 20. Januar 1968

Im Laufe der Zeit hat uns Jehova immer mehr verstehen lassen über diese Zeitabschnitte, und vor zwei Jahren schon
wurde das erstemal unsere Aufmerksamkeit auf das Jahr 1975 gelenkt. Mancher war zweifelnd und sagte: Da muß man
vorsichtig sein, ihr habt euch schon einmal blamiert, und wenn ich an 1925 denke, wer weiß, was da wieder rauskommt,
ich werde mich einmal zurückhalten.
Ja, die Gesellschaft oder der treue und verständige Sklave, der ja dazu da ist, uns die Speise zur rechten Zeit zu geben, so
sagen wir es doch wohl, ja, der war jetzt und hat uns davon befreit. Es kam nicht von uns, oder ist jemand von euch auf
diesen Gedanken gekommen? Es kam doch von dieser Stelle! Auf einmal beginnen einige doch zu zweifeln! ...
Du sagst: ich warte mal, die haben sich schon einmal blamiert. Da habe ich ihm gesagt. Weißt du, wenn es ums Blamieren
geht, dann blamiere ich mich mit der Organisation! Ich will nicht allein, abseits, stehen! ...
Doch werden bestimmt welche sagen: Na, na, na, die Gesellschaft ist sich selbst nicht ganz sicher. Sie hat doch auch
gesagt „es könnte sein!" Und das ist eigentlich eine Verfälschung des Sachverhalts! Denn wenn wir von dem Jahre 1975
sprechen und damit zum Ausdruck bringen, daß in diesem Jahr 6 000 Jahre menschlicher Geschichte zu Ende sind, dann
möchte ich euch zeigen, daß diesbezüglich die Gesellschaft nicht den geringsten Zweifel hat! Und wer dieses in den
Vordergrund rücken möchte, der sei eingeladen, den Beweis aus der Literatur der Gesellschaft zu erbringen, daß die
Gesellschaft gesagt hätte, „es könnte sein", daß 1975 sechstausend Jahre zu Ende sind! Das hat sie nie gesagt! Das steht
außer Zweifel fest! ...
Wie kommt es denn eigentlich, daß wir diesbezüglich Zweifel hegen? Trauen wir dem Sklaven nicht mehr? Oder was ist
es, wenn wir plötzlich andere Überlegungen anstellen? Vielleicht sind wir gar nicht so sehr mit dem Königreich verbunden?
Vielleicht beten wir gar nicht so inbrünstig, daß es kommen möge? Vielleicht möchten wir noch ein bißchen länger
Zeit mit dieser alten Welt haben? ...
Es heißt dann weiter und jetzt hört gut zu! „Gemäß dieser zuverlässigen Bibelchronologie werden 6000 Jahre von der
Erschaffung des Menschen an mit dem Jahr 1975 enden! Und die siebente Periode von tausend Jahren Menschheitsgeschichte
beginnt im Herbst des Jahres 1975 unserer Zeitrechnung! Es ist hier kein Wort davon gesagt, „es könnte sein!"
... Wohl dem, der bereits in den Reihen dieser Kämpfer steht. ... Sonst wird Harmagedon kommen und wird uns überrumpeln,
denn wenn nach der Zeitrechnung 1975 im Frühjahr die 1000 Jahre beginnen, dann dürfen wir doch wohl annehmen
auf Grund unserer Belehrung und Unterweisung, daß Harmagedon dann nicht nach dem stattfindet und in den Sabbat
hineinwirkt, in den Tag, das gibt s nicht. Das wissen wir doch wohl. ...

Offener Brief der Wachtturm Gesellschaft vom 1.April 1959.

…Ja ihr Ende ist, wie Der Wachtturm gezeigt hat, so nahe, dass die heutige Jugend unter diesem alten System der Dinge nicht mehr alt werden wird…

Erwachet!, 8. November 1986, Seite 7-8

„Ich stelle mir die Welt im Jahre 2000 als ein wunderschönes Paradies vor. Aber ich denke, daß weder die heutige Welt noch ihre Herrscher dies erleben werden. . .Wir leben in den letzten Tagen des gegenwärtigen Systems."

WT 1.3 2004 S. 13-14
Der 'treue Sklave' besteht die Prüfung!

Vor 1914 erwarteten viele von der treuen Sklavenklasse, in jenem Jahr mit dem Bräutigam im Himmel vereint zu werden. Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Dieser Umstand und noch andere trugen dazu bei, dass manche enttäuscht und einige wenige sogar verbittert waren. Einige von ihnen fingen an, ihre ehemaligen Brüder verbal zu „schlagen", und gesellten sich zu „Gewohnheitstrinkern", religiösen Gruppen der Christenheit (Jesaja 28:1-3; 32:6).
Diese ehemaligen Christen bildeten schließlich den „übelgesinnten Sklaven", und Jesus bestrafte sie mit „der größten Strenge". Auf welche Weise? Er verwarf sie, und damit verloren sie die Aussicht auf Leben im Himmel. Sie wurden aber nicht sofort vernichtet. Zuerst mussten sie in der „Finsternis draußen", außerhalb der Christenversammlung, eine Zeit des Weinens und Zähneknirschens durchmachen (Matthäus 8:12). In der Folgezeit offenbarten noch einige andere Gesalbte eine solch schlechte Gesinnung und schlossen sich dem „übelgesinnten Sklaven" an. Auch einige von den „anderen Schafen" sind ihrem Beispiel der Untreue gefolgt (Johannes 10:16). Alle diese Feinde des Christus finden sich in ein und derselben geistigen „Finsternis draußen" wieder.
Wohlgemerkt, der „treue und verständige Sklave" machte dieselben Prüfungen durch wie „jener übelgesinnte Sklave". Doch statt zu verbittern, ließ er sich zurechtbringen (2. Korinther 13:11). Die Liebe der Einzelnen zu Jehova und zu ihren Brüdern nahm zu. So sind sie in den stürmischen „letzten Tagen" eine „Säule und Stütze der Wahrheit" (1. Timotheus 3:15; 2. Timotheus 3:1).

WT 1. 6. 2004 S. 24
Von dunklen Gefängniszellen in die Schweizer Alpen

Mein Vater war allerdings von der Religion enttäuscht. Im Ersten Weltkrieg hatte er miterlebt, wie „christliche" Soldaten zur Weihnachtszeit zwischen feindlichen Schützengräben Glückwünsche austauschten und sich gleich am nächsten Tag gegenseitig hinschlachteten. Für ihn war Religion der Gipfel der Heuchelei.

WT 1. 1. 2003 S. 21
„Wacht beständig"!

Auch wir dürfen heute in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen, selbst wenn wir darüber enttäuscht sein sollten, dass das Ende des Systems der Dinge scheinbar auf sich warten lässt. Ein gewissenhafter Wächter fällt vielleicht auf einen blinden Alarm herein, aber er sollte trotzdem wachsam bleiben. Das ist seine Aufgabe. Genauso verhält es sich bei Christen.

WT 1. 5. 2003 S. 22
Bekümmerten Trost spenden

Menschen, die jahrelang gelitten haben oder wegen vieler leerer Versprechungen enttäuscht sind, könnte man mit den Israeliten in Ägypten vergleichen, die „aus Mutlosigkeit" nicht hören wollten (2. Mose 6:9). In solchen Fällen empfiehlt es sich, darauf hinzuweisen, wie die Bibel einem helfen kann, mit den gegenwärtigen Problemen fertig zu werden und sich vor den Fallen in Acht zu nehmen, die vielen das Leben unnötig vergällen (1. Timotheus 4:8b).

WT 1. 11. 2003 S. 4
Vertrauen — für ein glückliches Leben unerlässlich

Vergleichbar schmerzlich ist es, wenn unser Vertrauen missbraucht wurde. Bei wiederholtem Vertrauensbruch würden wir uns wahrscheinlich ernsthaft Gedanken über die Wahl unseres Umgangs machen. Es ist jedoch keine Lösung, sich von anderen Menschen abzukapseln, um das Risiko auszuschließen, enttäuscht zu werden. Warum nicht? Weil Misstrauen gegenüber anderen uns selbst die Freude raubt. Auf gegenseitigem Vertrauen beruhende Beziehungen sind für ein befriedigendes Leben unerlässlich.
WT 1. 10. 1997 S. 22
Dankbar für ein langes Leben im Dienst Jehovas

Im August 1914 liefen Leute vor dem Gebäude der Lokalzeitung zusammen, wo es Nachrichten vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu lesen gab. Als Vater dazukam und sah, was los war, rief er aus: „Gott sei's gedankt!" Er erkannte in dem Kriegsausbruch die Erfüllung biblischer Prophezeiungen, von denen er beim Predigen gesprochen hatte (Matthäus 24:7). Viele Bibelforscher dachten, sie würden nun bald in den Himmel auffahren. Als nichts dergleichen geschah, waren einige enttäuscht.

WT 1. 5. 1994 S. 23-24
Warum Jehovas Zeugen beharrlich wachen

Jesus hatte vorausgesagt, daß nach dem Tod der Apostel die wahren Erben des Königreiches (die er mit Weizen verglich) bis zur Zeit der Ernte zusammen mit den Scheinchristen (dem Unkraut) wachsen würden (Matthäus 13:29, 30). Es läßt sich heute nicht mit Sicherheit sagen, wen der Herr alles als Weizen betrachtet hat. Bemerkenswerterweise lebten aber im 14., 15. und 16. Jahrhundert Männer, die die Bibel in die Sprache des einfachen Volkes übersetzten, wobei sie ihre Freiheit, ja sogar ihr Leben riskierten. Andere, die die Bibel als Gottes Wort betrachteten, verwarfen die Dreieinigkeitslehre als unbiblisch. Die Lehren von der Unsterblichkeit der Seele und der Höllenqual wurden von manchen ebenfalls als völlig unbiblisch abgelehnt. Infolge eines vermehrten Studiums der Bibel äußerten im 19. Jahrhundert Gruppen in den Vereinigten Staaten, in England, Deutschland und Rußland die Überzeugung, die Zeit der Wiederkunft Christi würde unmittelbar bevorstehen. Aber die meisten ihrer Erwartungen wurden enttäuscht. Warum? Weitgehend deshalb, weil sie zu sehr auf Menschen vertrauten und nicht genug auf die Bibel.

WT 1. 5. 1994 S. 24-25
Warum Jehovas Zeugen beharrlich wachen

Doch auch sie mußten beharrlich wachen. Warum? Sie wußten zwar, daß das Jahr 1914 durch die biblische Prophetie gekennzeichnet war, aber sie wußten nicht mit Bestimmtheit, was in jenem Jahr geschehen würde. Dadurch wurden sie auf die Probe gestellt. Bruder Russell schrieb in der englischen Ausgabe des Wacht-Turms vom 1. November 1914 (deutsch: Februar 1915): „Laßt uns uns stets daran erinnern, daß wir in der Prüfungsstunde stehen! . . . Wenn jemand sich aus irgendeinem Grunde bewogen fühlt, den Herrn und die Wahrheit zu verlassen und dem Herrn keine Opfer mehr darzubringen, so ist nicht die Liebe Gottes allein in seinem Herzen wirksam gewesen, sondern auch etwas anderes — vielleicht der Gedanke, daß die Zeit nur kurz sei und seine Weihung nur für eine bestimmte Zeit gelte."
Einige gaben den Dienst für Jehova auf. A. H. Macmillan gehörte jedoch nicht zu ihnen. Er gab in späteren Jahren freimütig zu: „Wir erwarteten bisweilen von einem bestimmten Datum mehr, als uns die Bibel zu erwarten berechtigte." Was half ihm, trotzdem sein geistiges Gleichgewicht zu bewahren? Er sagte: „Diese Erwartungen erfüllten sich [zwar] nicht, aber das änderte nichts an Gottes Vorhaben." Und er fügte hinzu: „Ich erkannte, daß wir unsere Fehler zugeben und fortfahren sollten, Gottes Wort zu erforschen, um es noch besser zu verstehen." Demütig ließen jene frühen Bibelforscher ihren Standpunkt von Gottes Wort korrigieren (2. Timotheus 3:16, 17).

Königreichsdienst 4/79 S. 3

Setze das Werk des Jüngermachens nach dem Gedächtnismahl fort
Oder denken wir an die Besucher des Gedächtnismahls, die sich zurückgezogen hatten oder sich zumindest kaum am Versammlungsgeschehen beteiligten. Vielleicht sind sie etwas enttäuscht gewesen, daß ihre zeitlichen Erwartungen in Verbindung mit der großen Drangsal nicht erfüllt wurden.

Jahrbuch 1977 S. 202
Norwegen

Einige, deren Erwartungen für das Jahr 1914 zu groß gewesen waren, waren enttäuscht und wandten sich von der Wahrheit ab. Aber die meisten Brüder blieben treu. Heute wissen wir, daß ihre Annahme, die Heidenzeiten von 2 520 Jahren würden um den 1. Oktober 1914 ablaufen, richtig war. Das messianische Königreich begann damals im Himmel zu regieren. Eines der größten Ereignisse der Menschheitsgeschichte hatte stattgefunden, und die Brüder hatten das Vorrecht, sich an seiner Bekanntmachung zu beteiligen.

Jahrbuch 1974 S. 84
Deutschland

Die Brüder hatten verschiedene Erwartungen auf das Jahr 1918 gesetzt. Einige waren sicher, daß es das Ende ihrer irdischen Laufbahn bedeuten würde, und sie hatten diese Hoffnung ihren Freunden und Bekannten gegenüber immer wieder zum Ausdruck gebracht. Schwester Schünke in Barmen hatte zum Beispiel ihren Arbeitskolleginnen erklärt, falls sie eines Tages nicht zur Arbeit erschiene, sei sie „heimgegangen". Als sich ihre Hoffnungen jedoch nicht erfüllten, zogen sich einige enttäuscht zurück, wie es schon im Jahre 1914 der Fall gewesen war. Andere fragten sich, wie es nun weitergehen werde.

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Häuser waren verkauft,
Hypotheken waren bereits abgeschlossen,
Versicherungspolicen zu Geld gemacht,
Krankenversicherungen waren verfallen,
ärztliche Behandlungen hinausgeschoben
und Schulbildungsmöglichkeiten verpasst.

Wachtturm, 15.10.1976, Seite 632-633:

Es kann sein, daß sich einige Diener Gottes bei ihren Planungen von einer verkehrten Ansicht darüber leiten ließen, was an einem gewissen Datum oder in einem bestimmten Jahr geschehen würde. Vielleicht haben sie aus diesem Grund gewisse Dinge aufgeschoben oder vernachlässigt, die sie sonst getan hätten. Aber sie haben den Sinn der biblischen Warnungen in bezug auf das Ende dieses Systems der Dinge verfehlt . . . Es ist aber nicht ratsam, unser Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten und alltägliche Dinge zu vernachlässigen, die wir als Christen normalerweise tun würden oder die wir und unsere Familie wirklich brauchen . . . Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen, daß nicht das Wort Gottes versagt oder ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte.

Erwachet!, 22. Mai 1995, S. 9

Was die neuere Zeit angeht, so mutmaßten viele Zeugen,
dass die mit dem Anfang der Millenniumsherrschaft verbundenen
Ereignisse eventuell von 1975 an eintreten würden.
Sie dachten, dass in jenem Jahr das siebte Jahrtausend
der Menschheitsgeschichte anbreche.

Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1980, S. 30

Die Brüder schätzten auch die Offenheit, die in diesem Vortrag zum Ausdruck kam, indem
z. B. zugegeben wurde, dass die Gesellschaft für die Enttäuschung, die eine Anzahl
Brüder in Verbindung mit dem Jahr 1975 verspürten, teilweise mitverantwortlich ist.

Licht Band 1 Seite 193

„Das ganze Volk des Herrn blickte in freudiger Erwartung dem Jahre 1914 entgegen. Als diese Zeit gekommen und vorübergegangen war, da bemächtigte sich seiner große Enttäuschung, Kummer und Traurigkeit, und das Volk des Herrn wurde sehr geschmäht.
Die Geistlichkeit und insbesondere ihre Verbündeten machten sie lächerlich und zeigten verächtlich auf sie, weil sie soviel über 1914 und das, was geschehen sollte, gesagt hatten, und ihre Vorhersagen hatten sich nicht erfüllt."

Enttäuschte Erwartungen - das Unrichtige zur richtigen Zeit?

Pastor Russells eigentliche Voraussagen für 1914 haben sich nicht erfüllt.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs herrschten immer noch die Heiden und nicht das Königreich Christi, und das Jerusalem in Palästina wurde noch immer von den Heiden niedergetreten.

Offenbar konnte die Zeitangabe nicht gestimmt haben.
Doch es war keine leichte Sache, diesen einfachen Schluss zu ziehen.

Außerdem war ja etwas eingetreten: der Erste Weltkrieg.

So meinte man, der Zeitpunkt sei doch der richtige gewesen.
Russells Nachfolger glaubten, sie hätten "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet.

Nach und nach entstand ein neues Bild vom Ablauf der Endzeit.
Der Weltkrieg mit den vielen darauf folgenden Krisen wurde nun lediglich als der Beginn des Sturzes der Heidennationen betrachtet:

Wachtturm Juli 1922 Seite 105-106:

Gott gewährte den Nationen eine art Pacht der Herrschaft für 2520 Jahre, welche im August 1914 ablief.
Dann kam der Besitzer, der rechtmäßige Herrscher (Hesekiel 21:27), und begann die Austreibung vorzunehmen.
Es war nicht zu erwarten, dass er plötzlich alles aus dem Dasein schaffen würde, denn das ist nicht die Art der Handlung des Herrn, sondern es war zu erwarten, dass er die streitenden Elemente überwaltete und diese veranlasste, die gegenwärtige Ordnung zu stürzen und dass, während dieses geschieht, seine treuen Nachfolger unter seiner Leitung ein weltweites Zeugnis geben würden.

Im Jahr 1922 aber wurde der Beginn dieses Vorgangs auf 1914 verlegt, und den Sturz der weltlichen Nationen erwartete man für die nahe Zukunft.

J- F. Rutherford legte diese neue Ansicht auf dem Kongress in Cedar Point vom 5. bis 13. September 1922 in seinem Vortrag "Das Königreich der Himmel ist nahe gekommen" dar.
Drei Jahre später wurde im Wachtturm vom 15. April 1925 in dem Artikel "Die Geburt der Nation" eine neue Auslegung von Offenbarung 12 vorgestellt, die mit dem neuen Verständnis der Aufrichtung von Gottes Königreich in Einklang war und besagte, dass das Königreich 1914 im Himmel "geboren" worden sei.

Jesus Christus "nahm seine große Macht an sich und begann seine Herrschaft: die Nationen wurden zornig, und der Tag des Zornes Gottes begann. (Hesekiel 21:27; Offenbarung 11:17, 18)".

Doch wie stand es mit dem Niedertreten Jerusalems durch die Heiden?

Im Herbst 1914 hatte die Verfolgung der Juden in aller Welt praktisch aufgehört, und Pastor Russell sah darin eine Bestätigung seiner Ansicht, die Heidenzeiten seien zu Ende, wenn auch Jerusalem immer noch durch eine heidnische Macht, das türkische Reich, besetzt wurde.
Doch im Dezember 1917, über ein Jahr nach Russells Tod, geschah etwas Bemerkenswertes.
Am 17. Dezember 1917 nahm der britische General Allenby Jerusalem ein und beendete damit die sieben Jahrhunderte türkischer Besatzung.
Dieses Ereignis wurde als herausragendes Zeichen der Zeit angesehen.

Dieses Ereignis wurde von christlichen Kommentatoren mehrerer Denominationen als Zeichen der Zeit angesehen.
Man erinnerte sich, dass John A. Brown schon 1823 in seinem Buch The Even-Tide das Ende der "sieben Zeiten" für 1917 ansetzte.
Seiner Ansicht nach sollte 1917 "die volle Herrlichkeit des Königreichs Israel vollendet" sein (Band l, S. xliii f.).
Auch Grattan Guinness wies auf 1917 als ein höchst bedeutendes Datum hin:
"Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß diejenigen, die das Jahr 1917 erleben, eines der bedeutendsten, vielleicht das bedeutendste Jahr der abschließenden Krisenjahre mitmachen" (Light for the Last Days. London 1886, S. 342-346).
In Kenntnis dieser Vorhersagen veröffentlichten acht namhafte Geistliche, darunter Dr. G. Campbell Morgan und Dr. G. B. Meyer, ein Manifest, das weltweit verbreitet wurde und in dem es hieß:

"1. Dass die gegenwärtige Krise auf das Ende der Zeiten der Heiden hinweist ... [und]
5. Dass sich alle menschlichen Wiederaufbaupläne dem zweiten Kommen unseres Herrn unterordnen müssen, denn dann werden alle Nationen seiner Herrschaft unterstehen ..." (Current Opinion, Februar 1918).

Obwohl dieses Manifest in den Wachtturm-Publikationen mehrfach als Stütze des Datums 1914 zitiert wurde, hatte man es in Wahrheit zur Stützung des Datums 1 9 1 7 (!) herausgegeben, und zwar aus Anlass der "Befreiung" Jerusalems in jenem Jahr.

Durch die Befreiung Jerusalems von den Türken 1917 und die so genannte Balfour-Deklaration vom 2. November 1917, in der die britische Regierung ihre Unterstützung der Rückkehr der Juden nach Palästina erklärte, wuchs die Zahl jüdischer Einwanderer nach Palästina schlagartig an.
Zwischen Oktober 1922 und Frühjahr 1929 stieg die Zahl der jüdischen Einwohner Palästinas von 83 794 auf 165 000 an.

Als Folge davon veröffentlichte J. F. Rutherford 1929 das Buch Leben, eine einzige lange Beweisführung, dass Jesus in Lukas 21 die Rückkehr der Juden nach Palästina mit Ablauf der Heidenzeiten vorausgesagt hatte und dass die Einwanderung der Juden in Palästina nach 1914 die Erfüllung dieser Prophezeiung sei.

Doch kurz nach Veröffentlichung des Buches Leben wurde diese ganze Idee fallengelassen.

Die Rückkehr der Juden ins Verheißene Land galt nun nicht als Erfüllung biblischer Prophezeiungen (Rechtfertigung Band 2 S. 258-259 und 267-268).

Von 1931 an wurden diese Vorhersagen auf das geistige Israel angewendet.

Als logische Folge davon konnte sich das Ende des Niedertretens Jerusalems nicht mehr auf die buchstäbliche Stadt Jerusalem beziehen:

Wachtturm 1.1.1950 Seite 11:

Die gegenwärtige Stadt Jerusalem drüben in Palästina ist nicht die Stadt des großen Königs, Jehovas Gottes, auch wenn die Christenheit gewisse Stätten dort als "heilig" bezeichnet.
Jene Stadt ist dazu verurteilt, am Ende dieser Welt vernichtet zu werden.
Das wahre Jerusalem jedoch wird als die Hauptstadt der universellen Organisation Jehovas immerdar bestehen. ...
Über dieses wahre Jerusalem ist Jesus Christus der "König der Könige und Herr der Herren".
Am Schlusse der Heidenzeiten im Jahre 1914 wurde er als amtierender Herrscher in der "Stadt des großen Königs", Jehovas, auf den Thron erhoben.
So erhob sich denn die Theokratische Herrschaft, nachdem sie 2520 Jahre lang durch die Heidenmächte unterbrochen gewesen war, über die Erde wieder zur Macht im Neuen Jerusalem, um nie mehr von den Heiden zertreten zu werden.

Was war denn dieses "Neue Jerusalem" genau?

Im Buch "Dein Wille geschehe auf Erden" wird auf Seite 94 erklärt:
Das Jerusalem, das im Jahr 607 v. Chr. gestürzt wurde, repräsentierte Gottes Königreich, weil sich der vorbildliche Thron Jehovas, auf dem der Gesalbte Jehovas als sein König saß, dort befand.
Ebenso repräsentiert das Jerusalem, das von den weltlichen "Nationen zertreten" wird, das Königreich Gottes....
Demnach würde nach Ablauf der Zeit, in der Jerusalem zertreten wird, also nach der vollständigen Erfüllung oder dem Ablauf der "bestimmten Zeiten der Nationen", das symbolische Jerusalem, nämlich Gottes Königreich, wiedererstehen.

Das Ende des Niedertretens Jerusalems wurde also als die Einsetzung Jesu Christi auf Jehovas Thron im himmlischen Jerusalem im Jahr 1914 gedeutet.

Siehe dazu auch Babylon die Große ist gefallen S. 453 / Hilfe zum Verständnis der Bibel Seite 95 / Die Nationen sollen erkennen dass ich Jehova bin Seite 233-236.

Doch dieser Wechsel vom irdischen zum himmlischen Jerusalem warf andere Fragen auf, die bis heute ohne befriedigende Antwort geblieben sind.

Wachtturm 15. 6. 1980 S. 17-18
Wähle den besten Lebensweg Halte an deiner Wahl fest!

Wenn wir treu bleiben, wird Gott nicht zulassen, daß wir Fehler machen, die unser Verderben bedeuten würden. Doch manchmal läßt er zu, daß wir uns irren, damit wir die Notwendigkeit einsehen, uns immer an ihn und sein Wort zu halten. Das stärkt unser Verhältnis zu ihm und hilft uns auszuharren, während wir warten. Wir lernen aus unseren Fehlern, daß wir in Zukunft vorsichtiger sein müssen. In allen Jahrhunderten haben Christen den starken Wunsch gehegt, daß das neue System auf der Erde aufgerichtet wird. Und da das Leben kurz ist, haben sie sich zweifellos danach gesehnt, daß das zu ihren Lebzeiten geschehen möge. Diejenigen, die sich bemüht haben, Gottes Gerichtstag „fest im Sinn" zu behalten, sind mehr als einmal in der Geschichte übereifrig gewesen, was das Kommen dieses Tages betrifft, und haben versucht, das Eintreffen der gewünschten Ereignisse zu beschleunigen (2. Petr. 3:12). Im ersten Jahrhundert hielt es der Apostel Paulus zum Beispiel für nötig, an die Christen in Thessalonich folgende Worte zu schreiben, die wir in 2. Thessalonicher 2:1-3 finden: „Wir bitten euch jedoch, Brüder, in bezug auf die Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus und unser Versammeltwerden zu ihm hin, euch nicht schnell erschüttern und dadurch von eurem vernünftigen Denken abbringen noch euch aufregen zu lassen, weder durch eine inspirierte Äußerung noch durch eine mündliche Botschaft, noch durch einen Brief, angeblich von uns, in dem Sinne, daß der Tag Jehovas hier sei. Laßt euch in keiner Weise von irgend jemandem verführen, denn er wird nicht kommen, es sei denn, der Abfall komme zuerst und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, werde geoffenbart."
In der Neuzeit hat ein solcher Eifer, der an und für sich lobenswert ist, dazu geführt, daß man versucht hat, für die ersehnte Befreiung von den Leiden und Problemen, die die Menschen überall auf Erden plagen, ein Datum festzusetzen. Als das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes erschien und man darin lesen konnte, es sei sehr passend, wenn die Tausendjahrherrschaft Christi mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen parallel liefe, wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt. Es wurde damals und auch später erklärt, dies sei lediglich eine Möglichkeit. Unglücklicherweise wurden jedoch zusammen mit diesen vorsichtigen Äußerungen auch andere Erklärungen veröffentlicht, die durchblicken ließen, daß die Erfüllung solcher Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur möglich sei. Es ist zu bedauern, daß diese späteren Erklärungen offensichtlich die vorsichtigen überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten Erwartungen noch gesteigert wurden.
In der Ausgabe vom 15. Oktober 1976 schrieb Der Wachtturm, es sei nicht ratsam, sein Augenmerk auf ein bestimmtes Datum zu richten. In diesem Zusammenhang hieß es: „Falls jemand enttäuscht worden ist, weil er nicht diese Einstellung hatte, sollte er sich jetzt bemühen, seine Ansicht zu ändern, und sollte erkennen, daß nicht das Wort Gottes versagt und ihn betrogen und enttäuscht hat, sondern daß sein eigenes Verständnis auf falschen Voraussetzungen beruhte." Wenn Der Wachtturm hier „jemand" sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, daß in bezug auf dieses Datum Hoffnungen geweckt wurden.
Wir haben jedoch keinen Grund, unseren Glauben an Gottes Verheißungen erschüttern zu lassen. Wir sollten uns statt dessen veranlaßt fühlen, die Bibel noch eingehender in bezug auf den Gerichtstag zu untersuchen. Wenn wir das tun, stellen wir fest, daß das Datum gar nicht so wichtig ist. Wichtig ist, daß wir stets im Sinn behalten, daß es einen solchen Tag gibt, an dem wir alle Rechenschaft ablegen müssen — und daß dieser Tag näher rückt. Petrus forderte Christen auf, sie sollten 'die Gegenwart des Tages Jehovas erwarten und fest im Sinn behalten' (2. Petr. 3:12). Es kommt nicht auf ein vor uns liegendes Datum an, sondern auf unser tägliches Leben als Christen. Kein einziger Tag darf vergehen, ohne daß wir daran denken, daß wir unter Jehovas liebevoller Fürsorge und Leitung stehen und uns ihm unterwerfen müssen. Außerdem müssen wir im Sinn behalten, daß wir ihm für unsere Handlungen Rechenschaft schulden.
Jesus nannte den Grund dafür: „Denn es ist dem Sohn des Menschen bestimmt, in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln zu kommen, und dann wird er einem jeden gemäß seiner Handlungsweise vergelten" (Matth. 16:27). Auch der Apostel Paulus schrieb: „Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen . . . So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen" (Röm. 14:10-12). Und: „Wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar gemacht werden, damit ein jeder das ihm Zuerkannte für die Dinge empfange, die er durch den Leib getan hat, gemäß dem, was er zu tun pflegte, ob Gutes oder Böses" (2. Kor. 5:10). Wieviel Zeit haben wir noch, bis wir Rechenschaft ablegen müssen? Jesus sagte: „Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden" (Matth. 24:13). Wann ist dieses „Ende"? Für den einen kommt es am Ende dieses Systems der Dinge, für den anderen vorher, wenn er stirbt. Wieviel Zeit verbleibt daher für jeden von uns? Niemand kann den Tag seines Todes errechnen. In gleicher Weise sagte Jesus seinen Aposteln hinsichtlich der Zeit für die Aufrichtung des Königreiches Gottes: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat" (Apg. 1:7). Es ist uns unmöglich, das Ende der Welt im voraus zu errechnen.

1975 - Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000 Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen „Ruhetag" 'segnete und heiligte'? . . . Nein, das ist nicht der Fall.
(Wachtturm, 1.Januar 1976, Seite 3)

1975 Doch plötzlich endete der Erste Weltkrieg. Er ging nicht, wie die Bibelforscher erwartet hatten, in eine Weltrevolution und in eine weltweite Anarchie oder in die Schlacht von Harmagedon über. Und die aufrichtigen Anbeter Jehovas, die in einem Bund mit ihm standen — in dem von Jesus Christus vermittelten neuen
Bund —, befanden sich immer noch als Menschen auf der Erde.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 96)

1975 - Darüber hinaus hatte der Überrest des geistigen Israel jahrzehntelang, nämlich seit 1876, nach dem Ende der Zeiten der Nationen Ausschau gehalten, das im Herbst 1914 eintreten sollte. Sie hofften, daß bis dahin Gottes messianisches Königreich in den Himmeln endgültig aufgerichtet worden sei und daß sie mit Jesus Christus im himmlischen Königreich verherrlicht wären. Ihr ganzes Verständnis der Bibel ging in diese Richtung oder war auf diesen Gedanken abgestimmt. Als dann das Jahr 1914 mitten im Ersten Weltkrieg endete und sie immer noch auf der Erde waren, dachten sie, sie würden im Jahre 1918, dreieinhalb Jahre nach dem Ende der Zeiten der Nationen, verherrlicht werden.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 133-134)

1975 - So erfüllt sich also die Prophezeiung Jesajas über das Zahmwerden der Tiere vom Nachkriegsjahr 1919 an. Damit begann eine Zeit der Unterweisung im geschriebenen Worte Gottes, wobei man von dem Standpunkt ausging, daß die biblischen Prophezeiungen am besten verstanden werden können, wenn sie sich erfüllt haben.
Der Überrest des geistigen Israel mußte daher seine bisherigen Ansichten korrigieren und sich der Wirklichkeit und den Gelegenheiten, die sich ihm nach dem Weltkrieg boten, anpassen . . . Diese biblische Unterweisung nach neuen Gesichtspunkten übte eine tiefgreifende Wirkung auf den Überrest aus. Seine Tätigkeit wurde dadurch in die rechte Richtung gelenkt.
(Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!, 1975, Seite 191)

1976 - Es kann sein, daß sich einige Diener Gottes bei ihren Planungen von einer verkehrten Ansicht darüber leiten ließen, was an einem gewissen Datum oder in einem bestimmten Jahr geschehen würde. Vielleicht haben sie aus diesem Grund gewisse Dinge aufgeschoben oder vernachlässigt, die sie sonst getan hätten. Aber sie haben den Sinn der biblischen Warnungen in bezug auf das Ende dieses Systems der Dinge verfehlt, da sie glaubten, die biblische Chronologie weise auf ein bestimmtes Datum hin.
(Wachtturm, 15.Oktober 1976, Seite 440)

1977 - Das Jahr 1926 verdiente es somit wirklich, als der glückliche Höhepunkt des Abschlusses der 1 335 Tage gekennzeichnet zu werden. Diejenigen Glieder des „Volkes" Daniels, die harrten, die in Erwartung blieben und das Ende der 1 335 Tage erreichten, gelangten in einen Zustand des Glücks, das bis jetzt nicht getrübt worden, sondern bestehengeblieben ist und zugenommen hat, und das trotz zunehmender Verfolgung und trotz des Zweiten Weltkrieges (1939—1945) sowie der darauf folgenden Unruhen in der Welt.
(Die herannahende Weltregierung—Gottes Königreich, 1977, Seite 146-147)

1979 - Aufgrund dieser Hoffnung hat der „treue und verständige Sklave" alle Diener Gottes auf das Zeichen der Zeit aufmerksam gemacht, das die Nähe der Königreichsherrschaft Gottes anzeigt. In dieser Hinsicht sollte man jedoch beachten, daß der „treue und verständige Sklave" nicht inspiriert und nicht vollkommen ist. Die Aufzeichnungen bestimmter Glieder der Klasse des „Sklaven", die den christlichen Teil des Wortes Gottes ausmachen, sind zwar inspiriert und unfehlbar, doch das trifft nicht auf spätere Schriften zu. Weder die Veröffentlichungen zur Zeit Charles Taze Russells, des ersten Präsidenten der Watch Tower Bible and Tract Society, noch diejenigen zur Zeit J. F. Rutherfords, des nachfolgenden Präsidenten, waren vollkommen. Das heller werdende Licht, das auf Gottes Wort gefallen ist, und die geschichtlichen Tatsachen machten bis heute Änderungen dieser oder jener Art erforderlich. Vergessen wir jedoch nicht, daß dieser „Sklave" stets lautere und selbstlose Beweggründe hatte; er handelte immer in einer guten Absicht.
(Wachtturm, 1.Juni 1979, Seite 23-24)

1979 - Teilweise aus dem Wunsch, die Offenbarung Jesu Christi in Herrlichkeit noch zu erleben, haben in allen Jahrhunderten eine Anzahl Gläubige das Ende des gottlosen Systems der Dinge in einer bestimmten Zeitperiode oder für ein bestimmtes Jahr erwartet. Das ist bis hinein in die „letzten Tage" der Fall gewesen. Da gewisse Erwartungen nicht in Erfüllung gingen, kamen viele zum Straucheln und kehrten zu den Wegen der Welt zurück. In Erfüllung der Worte Petri hören wir sogar heute die Stimme von Spöttern (2. Petrus 3:3, 4).
(Wähle den besten Lebensweg, 1979; p. 169)

1980 - Als das Buch Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes erschien und man darin lesen konnte, es sei sehr passend, wenn die Tausendjahrherrschaft Christi mit dem siebenten Millennium der Existenz des Menschen parallel liefe, wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt. Es wurde damals und auch später erklärt, dies sei lediglich eine Möglichkeit. Unglücklicherweise wurden jedoch zusammen mit diesen vorsichtigen Äußerungen auch andere Erklärungen veröffentlicht, die durchblicken ließen, daß die Erfüllung solcher Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur möglich sei. Es ist zu bedauern, daß diese späteren Erklärungen offensichtlich die vorsichtigen überschatteten und dazu beitrugen, daß die bereits geweckten Erwartungen noch gesteigert wurden. . . .
Wenn Der Wachtturm hier „jemand" sagte, so meinte er damit alle enttäuschten Zeugen Jehovas, also auch diejenigen, die an der Veröffentlichung von Informationen beteiligt waren, die dazu beitrugen, dass in Bezug auf dieses Datum Hoffnungen geweckt wurden.
(Wachtturm, 15.Juni 1980, Seite 17-18)

1980 - Und falls das böse System dieser Welt bis zur Jahrhundertwende bestehenbleiben würde — was aber in Anbetracht der Entwicklung der Weltverhältnisse und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich ist —, wären immer noch einige von der Generation, die den Ersten Weltkrieg erlebt hat, am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert, ist ein weiterer Beweis dafür, daß 'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem Ende entgegengeht.
(Wachtturm, 15.Januar 1981, Seite 31)

1982 - Die Bibel hat diese Dinge nicht nur vorausgesagt, sondern auch angezeigt, daß sie in weltweitem Ausmaß eintreten würden. Auch sagt die Bibel, daß alle diese Dinge der Generation widerfahren würden, die im Jahre 1914 am Leben war. Doch was sagten prominente Weltführer noch kurz vor 1914 voraus? Sie sagten, die Voraussetzungen für Weltfrieden seien noch nie so günstig gewesen. Doch die schrecklichen Unruhen, die die Bibel vorhersagte, begannen genau zur richtigen Zeit, im Jahre 1914! Tatsächlich bezeichnen Weltführer heute das Jahr 1914 als einen Wendepunkt in der Geschichte. Nachdem Jesus auf die vielen Dinge aufmerksam gemacht hatte, die die Zeit nach 1914 gekennzeichnet haben, sagte er: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen . . ., bis alle diese Dinge [einschließlich des Endes dieses Systems] geschehen" (Matthäus 24:34, 14). Welche Generation meinte Jesus? Er meinte die Generation, die im Jahre 1914 am Leben war.
Diejenigen, die von dieser Generation noch am Leben sind, sind bereits sehr alt.
Doch einige von ihnen werden noch am Leben sein, wenn dieses böse System zu Ende geht. Eines ist somit klar: In kurzem wird für alles Böse und für alle bösen Menschen in Harmagedon das Ende kommen.
(Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, 1982, Seite 154)

1984 - Er hat uns gesagt, daß die „Generation" von 1914 — dem Jahr, in dem das Zeichen in Erscheinung zu treten begann — „auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Einige von dieser „Generation" könnten bis zum Ende des Jahrhunderts leben. Aber es gibt viele Anzeichen dafür, daß das „Ende" viel näher ist.
(Wachtturm, 1.Juni 1984, Seite 18-19)

1984 - Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind. Wenn Jesus den Begriff „Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt, und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen." (Erwachet!, 22.Oktober 1984, Seite 5)

1986 - Bereits 1876 erkannten Jehovas Zeugen, daß die biblische Prophezeiung das Jahr 1914 u. Z. als die Zeit kennzeichnete, in der bedeutende Ereignisse eintreten würden, die weitreichende Auswirkungen auf die Angelegenheiten der Menschen hätten. Den Grund dafür machten sie weit und breit bekannt.
(Frieden und Sicherheit—Wie wirklich zu finden?, 1986, Seite 70)

1986 - Zu dem prophetischen Aufschluß, der in der Bibel über unsere Tage enthalten ist, gehört folgendes: . . . 4. die Tatsache, daß zumindest einige von der Generation überleben werden, die den Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge" erlebt.
(Frieden und Sicherheit—Wie wirklich zu finden?, 1986, Seite 70)

1989 - Der Apostel Paulus ging im christlichen Missionardienst führend voran. Er legte auch die Grundlage für ein Werk, dessen Vollendung in das 20. Jahrhundert fällt.
(Wachtturm, 1.Januar 1989, Seite 12)

1989 - Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor 1919, mußten die Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, von einer Art geistiger Gefangenschaft, von gewissen Ansichten und Gebräuchen der falschen Religion, befreit werden. Sie hatten sich zwar von Irrlehren, wie der Lehre von der Dreieinigkeit und der Unsterblichkeit der Seele, abgewandt, hielten aber immer noch an babylonischen Gebräuchen fest. Viele hatten in Verbindung mit der Charakterentwicklung eine selbstgerechte Einstellung entwickelt. Einige trieben Menschenverehrung, in deren Mittelpunkt Charles T. Russell, der erste Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, stand. Ohne eine biblische Grundlage zu haben, feierten sie Geburtstage und Weihnachten. Das Kreuz nahm in ihrem Denken immer noch einen vorrangigen Platz ein. Einige trugen sogar Anstecknadeln mit Kreuz und Krone, und andere strebten nach Ansehen, wie es in der Christenheit üblich ist.
(Wachtturm, 1.Mai 1989, Seite 3)

1989 - Im Jahre 1904 lenkte das Buch Die Neue Schöpfung (deutsch 1906) die Aufmerksamkeit auf diese neue Organisation, die im ersten Jahrhundert u. Z. entstanden war (Schriftstudien, Band 6, Studie 5, betitelt „Die Organisation der Neuen Schöpfung"). Zufolge der damaligen Ansicht über die Bedeutung des Endes der Zeiten der Heiden im Jahre 1914 beschäftigte sich das Buch nicht mit den außergewöhnlichen organisatorischen Anstrengungen, die nach den lähmenden Auswirkungen des ersten Weltkriegs der Menschheitsgeschichte unternommen werden mußten.
(Wachtturm 1.September 1989, Seite 12-13)

1989 - Von katholischer Seite wurde behauptet, die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi sei im Jahre 1799 zu Ende gegangen, als französische Truppen Rom einnahmen, den Papst als Herrscher absetzten und gefangen nach Frankreich brachten, wo er dann starb.
(Wachtturm, 1.September 1989, Seite 12)
Aber gerade Jehovas Zeugen behaupteten das!

1927 - Napoleon begann seinen Ägyptenfeldzug im Jahre 1798, beendete ihn und kehrte dann am 1.Oktober 1799 nach Frankreich zurück. Der Feldzug wird mit knappen Worten, aber anschaulich in der Prophezeiung geschildert, in den Versen 40-44; und sein Abschluß im Jahre 1799 markiert nach den eigenen Worten des Propheten den Beginn der „Zeit des Endes".
(Creation, 1927, Seite 293)

1927 - Zwölfhundertsechzig Jahre von 539 n.Chr. an bringen uns in das Jahr 1799, was ein weiterer Beweis dafür ist, daß 1799 eindeutig den Beginn der „Zeit des Endes" markiert. Das zeigt auch, daß die anderen prophetischen Tage bei Daniel von 539 n.Chr. ab gezählt werden.
(Creation, 1927, Seite 294)

1989 - Für den Überrest der geistigen neuen Schöpfung war es eine ziemliche Überraschung, daß er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs im Jahre 1918 bewahrt worden war und daß er im Nachkriegsjahr 1919 noch im Fleische war.
(Wachtturm 1.September 1989, Seite 13)

1989 - Sie haben eine neuzeitliche leitende Körperschaft christlicher älterer Männer aus verschiedenen Teilen der Erde, die die weltweite Tätigkeit des Volkes Gottes beaufsichtigt. Wie die Apostel und die älteren Männer in Jerusalem im ersten Jahrhundert sind die Betreffenden Glieder des treuen und verständigen Sklaven, einer Klasse von Gesalbten, die von Jesus dazu ausersehen wurde, sich hier auf der Erde um seine gesamten Königreichsinteressen zu kümmern. Die Vergangenheit hat bewiesen, daß sie vertrauenswürdig sind, der Leitung des heiligen Geistes folgen und bei der Belehrung der Herde in Gottes Wegen des wahren Friedens nicht auf menschliche Weisheit vertrauen.
(Wachtturm, 15.Dezember 1989, Seite 6)

1990 - Auch erwachsene Christen können enttäuscht sein. Das hat sich bei manch einem in geistiger Hinsicht unheilvoll ausgewirkt. Einige haben ihre Hoffnung auf ein Datum gesetzt, an dem nach ihrer Überzeugung Harmagedon hätte kommen sollen.
Als dann nichts geschah, waren sie enttäuscht.
(Wachtturm, 15.April 1990, Seite 27)

1992 - Heute können sich nur noch wenige an die dramatischen Ereignisse von 1914 erinnern. Wird diese ältere Generation vergehen, bevor Gott die Erde vor dem Ruin rettet? Nein, gemäß der biblischen Prophetie nicht. „Wenn ihr alle diese Dinge seht", verhieß Jesus, „[erkennt,] daß er nahe an den Türen ist. Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:33, 34).
(Wachtturm, 1.Mai 1992, Seite 3)

1993 - Jehovas Zeugen— Verkündiger des Königreiches Gottes,
Am Ende des Buches befindet sich ein chronologischer Abschnitt, betitelt „Wichtige Ereignisse". Die Vorhersagen für 1925 und 1975 werden nicht einmal erwähnt!

1993 - Zudem wurde in der weitverbreiteten Broschüre Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben die Ansicht vertreten, daß sich von 1925 an Gottes Vorsätze erfüllen würden in bezug auf die Umwandlung der Erde in ein Paradies und die Auferstehung der Treuen der alten Zeit . . . Das Jahr 1925 ging vorüber, ohne daß das Ende gekommen war. Seit 1870 hatten die Bibelforscher stets im Hinblick auf ein Datum gedient — zuerst 1914, dann 1925. Jetzt erkannten sie, daß sie Jehova so lange dienen müssen, wie er es möchte.
(Wachtturm, 1.November 1993, Seite 11-12)

1995 - Heute . . . bezieht sich der Begriff „diese Generation" daher offensichtlich auf jene Erdbewohner, die zwar das Zeichen der Gegenwart Christi sehen, aber nicht von ihren verkehrten Wegen umkehren.
(Wachtturm, 1.November 1995, Seite 12)

1995 - Die Bibelforscher — seit 1931 unter dem Namen Jehovas Zeugen bekannt — versprachen sich zudem von dem Jahr 1925 die Erfüllung großartiger biblischer Prophezeiungen. Sie vermuteten, zu jener Zeit würde die irdische Auferstehung beginnen und treue Männer der alten Zeit wie Abraham, David und Daniel würden zurückkehren. Was die neuere Zeit angeht, so mutmaßten viele Zeugen, daß die mit dem Anfang der Millenniumsherrschaft Christi verbundenen Ereignisse eventuell von 1975 an eintreten würden. Sie dachten, daß in jenem Jahr das siebte Jahrtausend der Menschheitsgeschichte anbreche.
(Erwachet!, 22.Juni 1995, Seite 9)

WT vom 15.08.1956 Seite 486-487
nach dem Zitat von Röm. 12,2:

„Beachte den Rat, selbst zu prüfen und „dich selbst zu überzeugen". Wenn du dich anhand der Bibel selbst davon überzeugt hast, daß das, was du glaubst, wirklich Gottes Gedanken sind, dann wird keine „Gehirnwäsche" Propaganda sie aus deinem Sinn wegfegen. Es genügt nicht, zu wissen, was du glaubst. Wisse auch, warum du es glaubst!"

Eine ausgeglichene Ansicht über 1914

Wenn die Heidenzeiten nicht im Jahr 1914 zu Ende gingen und auch die Gegenwart Christi damals nicht begann, weshalb brach dann der Erste Weltkrieg in einem Jahr aus, das 39 Jahre eher vorhergesagt worden war?

Das ist doch sehr auffällig.

Man muss sich aber als erstes daran erinnern, dass in jenem Jahr nichts von dem eingetreten ist, was vorhergesagt war.

Und zweitens war eine endlose Zahl von Jahren als Datum des zweiten Kommens Christi genannt worden, ebenso für das Ende der Heidenzeiten.

Manchmal kommt es vor, dass an einem vorausgesagten Datum zufällig ein wichtiges historisches Ereignis eintritt, wenn auch dieses selbst nicht angekündigt war.

Manche Angaben für den Ablauf der Heidenzeiten lagen
sehr nahe am Jahr 1914:1915 (Guinness 1886), 1917 (J. A. Brown 1823), 1918 (Bickersteth vor 1850) und 1923 (Guinness 1886).

Noch auffälliger ist es, wenn im vorhergesagten Jahr ein Ereignis eintritt, das sogar etwas mit den für dieses Jahr vorausgesagten Dingen zu tun hat.

Doch auch das hat es schon gegeben.

So sollte zum Beispiel nach der Voraussage von Brown (1823) im Jahr 1917 "die volle Herrlichkeit des Volkes Israel vollendet sein".

Das ist im Jahr 1917 zwar nicht eingetreten, doch kam man damals einen wichtigen Schritt in Richtung auf die Gründung des Staates Israel voran.

Noch viel Aufsehen erregender aber waren Robert Flemings Voraussagen über die Französische Revolution von 1789-1798, die beinahe einhundert Jahre vorher gemacht wurden!
Flemings Buch The Rise and Fall of Papacy (Aufstieg und Niedergang des Papsttums) erschien erstmals 1701.
In seinem Kommentar zur vierten Schale aus Offenbarung 16:8, 9 deutet er die "Sonne" als das Papsttum und Frankreich als das Werkzeug zum Ausgießen der vierten Schale.

Anschließend würde Frankreich selbst gedemütigt werden:
... haben wir guten Grund zu der Annahme, dass die Monarchie Frankreichs, nachdem sie andere verbrannt hat, sich auch selbst verzehren wird, indem sie ihr Feuer und den Brennstoff, der die Flamme liefert, sinnlos vergeudet, bis es schließlich gegen Ende dieses Jahrhunderts verbraucht sein wird.
Ich kann nur hoffen, dass es dann zu einer neuen Demütigung der Unterstützer des Antichristen kommen wird, und möglicherweise wird die Monarchie Frankreichs um jene Zeit deutlich gedemütigt zu werden beginnen. Und ich hoffe, dass dann der König von Frankreich, der heute noch die Sonne als sein Symbol trägt und das Motto hat 'Nee pluribus impar1, dass er (oder besser sein Nachfolger) und schließlich auch die Monarchie selbst (zumindest vor dem Jahr 1794) gezwungen sein wird anzuerkennen, dass er in Bezug auf Nachbarherrscher sogar 'Singulis impar' ist. Doch was das Ende des Ausgießens dieser Schale betrifft, so befürchte ich, dass es nicht vor dem Jahr 1794 liegen wird (S. 64 der Ausgabe London 1849).

Kurz nach der Ausrufung der Republik im Jahr 1792, als die Schrecken der Französischen Revolution ihren Höhepunkt erreicht hatten und der Tod Ludwigs XVI. auf dem Schafott bevorstand, erinnerte man sich an Flemings unglaubliche Voraussagen.
Als Folge davon wurde sein Buch in England und den USA neu aufgelegt.
Groß war die Sensation, die seine Vorhersagen hervorriefen, und die Aufregung schlug hohe Wellen.
Die Erfüllungen gaben nach der Französischen Revolution vielen den Anstoß, selbst vermehrt die biblischen Prophezeiungen zu studieren.
Flemings Berechnung der 1260 Jahr-Tage wurde von vielen übernommen, wenn auch das Enddatum dafür vielfach von 1794 auf 1798 verschoben wurde, das Jahr, in dem der Papst als Herrscher im Vatikan abgesetzt und von französischen Soldaten in die Verbannung gebracht wurde.

So kam es, dass man unter den Adventisten das Jahr 1798 als den Beginn der "Zeit des Endes" ansah.
Später übernahmen auch C. T. Russell und seine Anhänger diese Berechnung mit einer kleinen Änderung um ein Jahr auf das Jahr 1799.
Dieses Datum gilt bei den Siebten-Tags-Adventisten heute noch.

Sollten uns "eingetroffene" Voraussagen dieser Art nicht eine Hilfe sein, einen nüchternen Blick für das Jahr 1914 zu bekommen?

Unter Berücksichtigung der zahlreichen handfesten Argumente für das Jahr 587 v.u.Z für die Zerstörung Jerusalems und den Beweisen dass 607 v.u.Z. nicht das Jahr der Zerstörung Jerusalems und der Ausgangspunkt für die 2520 Jahre der Heidenzeiten sein kann.

Die 2520 Jahre können also nicht 1914 zu Ende gegangen sein.

Die Verschiebung des Endes der Heidenzeiten von 1914 auf 1934 war nur ein weiterer Fehlschlag.

Dann findet die Berechnung der 2520 Jahre überhaupt keine Stütze in der Bibel.

Berücksichtigt man die schweren Mängel bei den geänderten Bedeutungen des Jahres 1914 in den Veröffentlichungen in unserer Literatur seit 1922, sollte man nicht das Jahr 1914 als Schlüsseldatum für die Erfüllung biblischer Prophezeiungen in unserem Jahrhundert ganz und gar verwerfen?

Die Antwort darauf ist eindeutig.

Dabei sagte Bruder Knorr im Zusammenhang mit den Chronologiefragen:

»Bei manchen Dingen bin ich mir sicher:
Ich weiß, dass Jehova unser Gott ist,
dass Christus Jesus sein Sohn ist,
dass Jesus sein Leben als Lösegeld für uns gab,
dass es eine Auferstehung gibt.
Bei anderen Dingen bin ich mir nicht so sicher.
Zum Beispiel bei 1914.
Davon reden wir schon sehr lange.
Es mag sein, dass wir recht haben.
Ich will es hoffen.«

Wachtturm 15.12.1984 Seite 26
Hinsichtlich seiner irrigen Feststellungen in Bezug auf das, was wir im Jahre 1925 erwarten könnten, sagte er (Br. Rutherford) einmal vor uns allen im Bethel:

„Ich habe mich lächerlich gemacht."

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der einundzwanzigste Tag.

Geschrieben von anonym am 22. Dezember 2005 00:08:29:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
„Aber womit unterhielten sich die Kinder?" fragten wir.
Er dachte eine Weile nach und lächelte, weil er sich über seine eigenen Gedanken amüsierte.
„Ihr laßt meine Jugendzeit wieder vor mir erstehen.
Oft kam es vor, daß wir uns im Wohnzimmer aufhielten und mit Vater spielten.
Wir spielten Domino.
Ich besaß auch ein Fahrrad.
Wir fuhren in Gruppen auf das Land hinaus.
Auf den Straßen war man sicher, denn es bestand keine Gefahr, ein Opfer des Verkehrs zu werden.
Das war in unseren Teenagerjahren.
Im Winter fuhren wir Schlitten und Ski.
In der Ferienzeit gingen wir in Gruppen in die Berge.
Zwei oder drei Wochen lang schliefen wir im Heu, kochten selbst und tranken frische Kuhmilch.
Es gibt noch Gegenden, wo Jugendliche das auch tun, aber selten.
Wenn ich in Ferien ging, rechnete Vater aus, wieviel Geld ich brauchen würde.
Wenn ich es zu schnell ausgab, gab es nichts anderes, als ohne Geld auszukommen oder nach Hause zu gehen.
Man konnte Vater nicht telegraphisch um mehr Geld bitten.
Daraus seht ihr, daß wir eine vernünftige, saubere und gesunde Unterhaltung pflegten.
Wir suchten nicht den Nervenkitzel.
Wir erfreuten uns einer guten, sauberen Unterhaltung."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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„Wachsamkeit Dringend nötig" 2004 Seite 30:

Mit 'Sünden zudecken' ist nicht gemeint, schwere Verfehlungen zu vertuschen. Darüber müssen die Verantwortlichen in der Versammlung informiert werden, damit sie etwas unternehmen können (3. Mose 5:1; Sprüche 29:24). Zuzulassen, dass schamlose Sünder ihr Treiben unbehelligt fortsetzen können und dadurch Unschuldige zu Schaden kommen, wäre höchst lieblos — und auch völlig unbiblisch (1. Korinther 5:9-13).

ELTERN DENUNZIEREN IHRE KINDER:
Das Geheimnis des Familienglücks Kapitel 7 Seite 85-87

Was ist aber, wenn sich der Jugendliche eines ernsten Vergehens schuldig macht? In diesem Fall benötigt er besondere Hilfe und geschickte Lenkung. Begeht jemand, der zur Christenversammlung gehört, eine schwerwiegende Sünde, wird er ermuntert, zu bereuen und die Ältesten um Hilfe zu bitten (Jakobus 5:14-16). Bereut der Betreffende, arbeiten die Ältesten mit ihm daran, sein Geistiggesinntsein wiederherzustellen. In der Familie liegt die Verantwortung, dem auf Abwege geratenen Jugendlichen zu helfen, bei den Eltern, obgleich sie die Sache eventuell mit den Ältesten besprechen sollten. Es wäre verkehrt, irgendwelche schweren Sünden ihrer Kinder vor der Ältestenschaft verbergen zu wollen… *** Wachtturm 15.8.1986 *** …wenn Älteste es versäumen, auf die Missetaten ihrer Angehörigen zu reagieren. (Vergleiche 1. Samuel 2:22-25, 30-35.) … Jugendliche waren in Hurerei, Drogenmissbrauch usw. verwickelt. Nicht wenige von ihnen waren Kinder von Ältesten, von denen manche in Bezug auf die Missetaten ihrer Kinder ein Auge zudrückten. Als die Tatsachen ans Licht kamen, verloren etliche Älteste ihr Dienstamt, weil sie ihre Stellung als Älteste missbraucht hatten oder, genauer gesagt, weil sie es versäumt hatten, ihre Macht richtig zu gebrauchen.

ELTERN DENUNZIEREN IHRE KINDER
WT 1985 15. 11. S. 21
Habe nicht an den Sünden anderer teil

Alle Diener Jehovas sollten sich unbedingt davor hüten, an den Sünden anderer teilzuhaben. Manche Eltern versuchen, die verkehrte Handlungsweise ihrer Kinder zu rechtfertigen in dem Bemühen, sie zu beschützen. Aber christliche Eltern sollten nicht denken, jeder sei gegen ihre Kinder, wenn diese einen Fehler machen. Statt dessen sollten gottgefällige Eltern ihren schuldigen Kindern helfen, jegliche Zucht, die sie gemäß Gottes Wort benötigen, zu erhalten, anzunehmen und daraus zu lernen.

KINDER DENUZIEREN IHRE ELTERN:
Erwachet 22.8.1996

In meinem Fall war die Person, die mir nahe steht und einen „fragwürdigen Lebenswandel" führt, nicht nur meine Freundin, sondern auch meine unersetzliche, liebenswürdige Mutter. Ich wandte mich wegen ihrer Situation schließlich an die Versammlungsältesten, und sie wurde aus der Versammlung ausgeschlossen. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich mit den Ältesten gesprochen hatte. Jetzt bin ich entschlossen, gegen meine unangebrachten Schuldgefühle anzukämpfen und die Anregungen in dem Artikel zu befolgen.

EHEPARTNER SOLLEN SICH GEGENSEITIG DENUNZIEREN
WT 1985 15. 11. S. 21
Habe nicht an den Sünden anderer teil

Verheiratete Christen müssen darauf achten, daß sie nicht Gottes Gesetz verletzen, indem sie schwere Sünden ihres Ehepartners decken. Sie sollten an den Fall von Ananias und Sapphira denken, die ein Komplott geschmiedet hatten, aber ihre schwere Sünde nicht verborgen halten konnten (Apostelgeschichte 5:1-11).

VERWANDTE DENUZIEREN SICH UNTEREINANDER
Wachtturm 1.8.1997

Viel größer ist die Gefahr unangebrachter Loyalität allerdings im privaten Bereich. Wenn ein guter Freund oder ein Familienangehöriger einen Lauf einschlägt, durch den er biblische Grundsätze verletzt, fühlen wir uns in unserer Loyalität hin- und hergerissen. Natürlich halten wir loyal zu unseren Angehörigen. Doch wir dürfen die Treue zu ihnen niemals über unsere Loyalität gegenüber Jehova stellen. (Vergleiche 1. Samuel 23:16-18.) Wir würden Übeltätern weder helfen, eine schwere Sünde zu verbergen, noch für sie Partei ergreifen gegen die Ältesten, die sie „im Geist der Milde wieder Zurechtzubringen" suchen (Galater 6:1). So zu handeln wäre illoyal gegenüber Jehova, gegenüber seiner Organisation und gegenüber dem uns nahe stehenden Menschen. Sich vor einen Sünder zu stellen, damit ihm die nötige Züchtigung erspart bleibt, bedeutet eigentlich, dass wir ihm einen Ausdruck der Liebe Jehovas vorenthalten (Hebräer 12:5-7)

DENUZIEREN UNTER FREUNDEN:
Erwachet 22.1.1996 Seite 16

Eine andere Situation entsteht, wenn dein Freund ein schweres Vergehen zugibt. Womöglich verlangt er von dir, niemandem etwas zu erzählen. Die Bibel sagt jedoch: „Habe nicht teil an den Sünden anderer; bewahre dich selbst keusch" (1. Timotheus 5:22). Falls dein Freund schwer krank wäre und ärztliche Hilfe brauchte, würdest du dann nicht darauf bestehen, dass er einen Arzt aufsucht? Wenn er ein schweres Vergehen begangen hat, braucht er genauso Hilfe, und zwar auf geistigem Gebiet. Geheimhaltung könnte seinen geistigen Tod bedeuten und sich schädlich auf die Versammlung auswirken. Aus diesem Grund bist du verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Versammlungsältesten unterrichtet werden. (Vergleiche 3. Mose 5:1.)

DENUZIEREN UNTER FREUNDINNEN
WT 1988 1. 8. S. 21
Jugendliche, hütet euch davor, ein Doppelleben zu führen

Wie verhält es sich, wenn du von jemandem weißt, daß er ein Doppelleben führt? Ermuntere ihn zunächst, sich an die Ältesten zu wenden. Was aber, wenn der Betreffende das nicht tut? Dann hast du die schriftgemäße Verantwortung, es zu melden (3. Mose 5:1). Wir wissen, daß dies nicht leicht ist, aber es ist das einzig Richtige. „Treu gemeint sind die von einem liebenden Freund zugefügten Wunden", sagt die Bibel (Sprüche 27:6). Ein 13jähriges Mädchen ging nach einer Ansprache, durch die sie ihre schriftgemäße Verantwortung erkannte, zu einer Freundin, von deren Missetaten sie wußte, und forderte sie auf, zu den Ältesten zu gehen und ein Bekenntnis abzulegen. „Ich erkundigte mich später bei ihr, ob sie mit einem Ältesten gesprochen hatte", schrieb sie. „Das war nicht der Fall. Daher sprach ich mit einem." Das Mädchen stellte dann die Frage: „War es richtig, meine ehemals beste Freundin zu ‚verpetzen'?" Natürlich handelte sie richtig. Die unmittelbaren Folgen mögen zwar betrüblich sein, doch das Endergebnis kann erfreulich sein, ja es kann sogar Leben gerettet werden (Hebräer 12:11).

AUFFORDERUNG DEN MITBRUDER ZU DENUZIEREN ÖFFENTLICH TROTZ SCHWEIGEPFLICHT:
Wachtturm vom 1.9.1987 Seite 13
„Eine Zeit zum Reden" - Wann?

Maria arbeitet als medizinisch-technische Assistentin in einem Krankenhaus. Sie ist verpflichtet, was sie beruflich erfährt oder beobachtet, als Berufsgeheimnis zu wahren. Auch muss sie dafür sorgen, dass schriftliche Unterlagen und andere Informationen über Patienten nicht an unbefugte Personen weitergegeben werden. In dem Land, in dem sie wohnt, gibt es ein Gesetz, das die Weitergabe von vertraulichen Informationen über Patienten regelt. Eines Tages saß Maria in einer Zwickmühle. Als sie Krankenberichte bearbeitete, stieß sie auf eine Information, die besagte, dass eine Patientin, eine Mitchristin, eine Abtreibung vornehmen ließ. Hatte sie die biblische Verpflichtung, diese Information an die Ältesten ihrer Versammlung weiterzugeben, obwohl sie dadurch in die Gefahr geriet, ihre Stelle zu verlieren, gerichtlich belangt zu werden oder ihrem Arbeitgeber rechtliche Schwierigkeiten zu bereiten?... In einer solchen Lage sehen sich Zeugen Jehovas hin und wieder. Dann wird ihnen die Wahrhaftigkeit der Worte Salomos so recht bewusst: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln: . . . eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden" (Prediger 3:1, 7). War das für Maria eine Zeit zum Schweigen, oder war es eine Zeit zum Reden über das, wovon sie Kenntnis erlangt hatte? … Gelegentlich macht Jehova ein Versammlungsglied auf eine geheim gehaltene Verfehlung aufmerksam, damit die Sache bereinigt werden kann (Josua 7:1-26)… Dieses Gebot der höchsten Instanz im Universum verpflichtete jeden Israeliten, irgendeine schwerwiegende Verfehlung, die er beobachtet hatte, den Richtern zu melden, so dass die Sache behandelt werden konnte. Christen sind zwar nicht verpflichtet, das mosaische Gesetz zu halten, doch seine Grundsätze finden in der Christenversammlung immer noch Anwendung. Es gibt daher Fälle, in denen ein Christ verpflichtet ist, die Ältesten von einer Sache zu unterrichten. Allerdings ist es in manchen Ländern verboten, Unbefugten mitzuteilen, was in privaten Unterlagen steht. Aber wenn ein Christ nach gebetsvoller Überlegung zu dem Schluss kommt, es handle sich um einen Fall, den er nach dem Gesetz Gottes melden müsse, auch wenn die weltliche Obrigkeit Schweigepflicht fordere, dann ist das eine Verantwortung, die er vor Jehova trägt. Es gibt Situationen, in denen ein Christ „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen [muss] als den Menschen" (Apostelgeschichte 5:29). Um dem Problem vorzubauen, haben Brüder, die Rechtsanwälte, Ärzte oder Wirtschaftsprüfer usw. sind, schriftliche Richtlinien festgelegt und die Brüder, die zu einer Konsultation zu ihnen gekommen sind, gebeten, diese durchzulesen, ehe sie ihnen ein Geheimnis anvertrauten. So wird im voraus klargelegt, dass der Bruder oder die Schwester, wenn es sich zeigen sollte, dass eine schwerwiegende Verfehlung vorliegt, ermuntert werden wird, zu den Ältesten der Versammlung zu gehen. Auch wird in den Richtlinien zu verstehen gegeben, dass der Beratende sich verpflichtet fühlen würde, selbst zu den Ältesten zu gehen, falls er oder sie nicht gehen würde.

DENUNZIEREN INNERHALB DER VERSAMMLUNG
WT 1984 15. 4. S. 28 3.
Mose — ein Aufruf zur heiligen Anbetung Jehovas

Jehova verlangt, daß wir gegen die Sünde kämpfen. Die Vergebung von Sünden erfordert nicht nur ein Sühnopfer, sondern auch, daß man die Sünden bekennt, sie bereut und soweit wie möglich versucht, den Schaden wiedergutzumachen. Und wenn wir von einem anderen Glied der Versammlung wissen, daß es eine schwere Sünde begangen hat, sie aber nicht bekennen will, sollten wir die Angelegenheit den ernannten Ältesten zur Kenntnis bringen. (Vergleiche 3. Mose 4:2; 5:1, 5, 6.) Bestimmte Sünden werden selbstverständlich nicht vergeben (3. Mose 20:2, 10; Hebräer 6:4-6; 10:26-29).

MELDEPFLICHT
WT 1999 15. 10. S. 19
Vielleicht kannst du deinen Bruder gewinnen

Unter dem mosaischen Gesetz reichte bei bestimmten Sünden die Vergebung der Person, gegen die man sich vergangen hatte, nicht aus. Gotteslästerung, Abtrünnigkeit, Götzendienst und die geschlechtlichen Sünden Hurerei, Ehebruch und Homosexualität waren meldepflichtig, und Älteste (oder Priester) mußten sich damit befassen. Das trifft auch auf die Christenversammlung zu (3. Mose 5:1; 20:10-13; 4. Mose 5:30; 35:12; 5. Mose 17:9; 19:16-19; Sprüche 29:24).

KEINE AUSSAGEVERWEIGERUNGSRECHTE ALS ZEUGE
WT 1972 1. 11. S. 657
Mit den von Gott ernannten Männern eng zusammenarbeiten

Geht dieser Bibeltext nur die Aufseher oder Ältesten an? Nein, denn jeder, der sieht, daß einer seiner Mitchristen einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, ist verpflichtet, zu versuchen, diesen im Geiste der Milde wieder zurechtzubringen. Wir würden dadurch sogar Liebe bekunden. Wenn es sich um eine schwere Sünde handelt, wäre es angebracht, wir würden dem Betreffenden sagen, daß er unverzüglich die verantwortlichen Aufseher der Versammlung davon unterrichten sollte, andernfalls würden wir uns aufgrund unserer Loyalität gegenüber der Organisation Jehovas verpflichtet fühlen, das Rechtskomitee der Versammlung davon in Kenntnis zu setzen. (1. Kor. 5:9-13; Ps. 31:23) Wer Gerechtigkeit liebt und Gott wirklich loyal ergeben ist, wird sich nicht scheuen, eine grobe Sünde aufzudecken, die innerhalb der Versammlung begangen wurde; er wird auch offen die Wahrheit darüber aussagen, wenn er darum gebeten wird. — 3. Mose 5:1; Eph. 4:24; Luk. 1:74, 75.

WT 1970 15. 9. S. 566
Eine glückliche, blühende Nation unter Gottes Gesetz

Ein Zeuge war verpflichtet auszusagen, was er wußte. (3. Mose 5:1)

ERWACHET 1976 22. 2. S. 26
Die Heiligkeit des Lebens

Wenn jemand etwas wußte, was als Beweis dienen konnte, war er zur Aussage verpflichtet. Andernfalls wäre er öffentlich verflucht worden (3. Mose 5:1)

Das Leben hat doch einen Sinn Kap. 13 S. 150-151
Ein Vorbild der künftigen Dinge

Im Interesse des Rechts und der Barmherzigkeit wurde von einem Zeugen in einem Gerichtsfall verlangt, über alles auszusagen, was er über den Fall wußte. Wenn er dies nicht tat, mußte er damit rechnen, von den Richtern öffentlich verflucht zu werden. Ein solcher Fluch wurde dann von Gott erfüllt (3. Mose 5:1)

ZUGESICHERTE STRAFFREIHEIT BEI VERLEUMDUNG
WT 1997 15. 8. S. 28
Warum sollte man Unrecht berichten?

Angenommen, die Person weist die Beschuldigung zurück und wir sind der einzige Belastungszeuge. Müßten wir nun mit einer Gegenklage wegen Verleumdung rechnen? Nicht wenn wir mit keinem Uneingeweihten über die Angelegenheit gesprochen haben. Es ist nicht verleumderisch, diejenigen, die die Befugnis und die Verantwortung haben, zu beaufsichtigen und Dinge richtigzustellen, über etwas zu unterrichten, was die Versammlung betrifft. Das ist sogar im Einklang mit unserem Wunsch, stets das zu tun, was richtig und loyal ist. (Vergleiche Lukas 1:74, 75.)

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Glaubt nicht dem Gefährten, verlaßt euch nicht auf den Vertrauten! Vor der, die an deinem Busen liegt, hüte die Pforten deines Mundes!
Micha 7:5, Revidierte Elberfelder Bibel.

Wenn die Gesellschaft mir sagen würde, dieses Buch sei nicht grün, sondern schwarz, dann würde ich sagen: „Also, ich hätte glatt schwören können, es sei grün; aber wenn die Gesellschaft sagt, es ist schwarz, dann ist es schwarz!"
Bart Thomson, Bezirksaufseher

Zeugen fühlen sich verpflichtet, über Mitzeugen, die vielleicht von den Richtlinien und Lehren der Organisation abweichen, Bericht zu erstatten.

In einem Artikel mit der Überschrift „‚Eine Zeit zum Reden' Wann?" erklärt der Wachtturm vom 1.September 1987 den offiziellen Standpunkt, nach dem ein Zeuge selbst dann verpflichtet ist, Vergehen eines anderen Mitglieds gegen die Regeln der Organisation, die „zum Gemeinschaftsentzug führen", aufzudecken, wenn er damit bestehende Normen, selbst einen Eid oder die Vertraulichkeit verletzt wie im Falle eines Arztes, einer Krankenschwester, eines Rechtsanwaltes oder jemandes anderen, der in vertrauliche Aufzeichnungen oder Mitteilungen eingeweiht ist.
Dem Übertreter ist der Rat zu geben, das Vergehen den Ältesten zu beichten.
Tut er das nicht, dann, so heißt es, fordere die Loyalität gegenüber Gott von dem Zeugen, der von dem Vergehen weiß, dass er die Sache den Ältesten berichtet.
Nur auf einem Gebiet wird die Vertraulichkeit als sakrosankt angesehen: wenn es die eigenen Angelegenheiten der Organisation und die Rechtskomiteesitzungen von Ältesten betrifft.
Übrigens kommt es nicht selten vor, dass die Frauen von Ältesten von den besprochenen Fällen Kenntnis erhalten.
So unglaublich es klingen mag:
Weniger als vier Jahre, nachdem diese Richtlinie festgelegt worden war, veröffentlichte die Zeitschrift Erwachet! vom 8.März 1991 (Seite 7) eine Aufstellung der „Rechte des Patienten", darunter auch das folgende:
6. Vertraulichkeit hinsichtlich aller Mitteilungen und Unterlagen in Verbindung mit einer Behandlung.
Wie wir gesehen haben, heben die Richtlinien der Organisation dieses Recht auf, wenn es mit der Vorschrift in Konflikt gerät, jeder Zeuge, der vom Vergehen eines anderen gegen die Regeln wisse, müsse dies, auch als Arzt oder Krankenschwester, aufdecken.
Ein Artikel von Dr. Gerald L. Bullock aus Plano in Texas, der in der Zeitschrift Medical Economics vom 19.August 1985 veröffentlicht wurde, macht deutlich, dass sich Zeugen tatsächlich gezwungen sehen, trotz der ernsten Folgen als Informanten gegenüber Ältesten aufzutreten Folgen nicht gerade für sie selbst, sondern für andere.
Dr. Bullock berichtet, er habe eine junge Zeugin eingestellt, die seit Jahren eine Patientin und mit seiner Familie befreundet war.
Er bezeichnet „Toni" (das ist nicht ihr wirklicher, sondern ein Deckname) als gute und gutgelaunte Mitarbeiterin.
Alles war in Ordnung, bis eine andere Zeugin (die er „Linda" nennt und die „Toni" bekannt war) in seine Praxis kam.
Sie behauptete, sie sei nach einem Barbesuch in Houston, Texas, von mehreren Männern vergewaltigt worden und habe sich eine Gonorrhöe zugezogen.
Sie war schon bei einem anderen Arzt gewesen und wollte nun einen weiteren Abstrich machen lassen, um zu sehen, ob die Krankheit weg sei.
Er empfand es als unangebracht, ihre Behauptung, sie sei vergewaltigt worden, in Zweifel zu ziehen, und nahm nur den Abstrich vor, der ergab, dass sie keine Infektion mehr hatte.
Eine Woche danach rief ihn Linda an und teilte ihm verärgert mit, man habe ihr die Gemeinschaft entzogen und sie werde jetzt von der eigenen Familie gemieden.
Sie drohte ihm einen Prozess an und sagte, sie sei sicher, dass Toni die Information aus Dr. Bullocks Praxisaufzeichnungen entnommen und den Ältesten hinterbracht habe.
Dr. Bullock stellt fest:
Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
Ich konnte nicht glauben, dass Toni über eine Patientin Geschwätz verbreitete.
Ich hatte lang und breit mit ihr über die Schweigepflicht gesprochen, ehe ich sie einstellte.
Und in meinen Arbeitsverträgen steht, dass die Strafe für das Verletzen der Schweigepflicht die fristlose Kündigung ist.
Als ich Toni zur Rede stellte, war ich noch fassungsloser, als sie offen zugab, tatsächlich die Geschichte weiter getragen zu haben.
Sie erklärte, in ihrer Glaubensgemeinschaft werde von jedem Mitglied erwartet, dass es den Kirchenältesten jedes andere Mitglied melde, das ihre Lehren und Zuchtmaßnahmen missachte.
Als sie in Lindas Karteikarte wegen der Abrechnung und der Versicherungsdaten nachgesehen und dabei gelesen habe, was Linda mir erzählt hatte, habe sie einige Zeit gebraucht, um zu entscheiden, wem gegenüber sie in erster Linie loyal zu sein habe.
Schließlich habe sie die Geschichte den Ältesten hinterbracht.
Man sollte festhalten, dass sie bei ihren Überlegungen, wem gegenüber sie sich loyal zu verhalten habe, nicht etwa auf den Gedanken kam, sie habe gegenüber ihrem Arbeitgeber und Bekannten die Verpflichtung, ihn davon in Kenntnis zu setzen, was sie mit den Daten aus seinen Praxisaufzeichnungen zu tun beabsichtigte.
Aufgrund ihrer Schulung als Zeugin sah sie das wohl nicht als wesentlich in Bezug auf Loyalität an.
Dr. Bullock fährt fort:
Schließlich und endlich hatte es sich nicht um gedankenloses Geschwätz gehandelt.
Damit wäre ich allerdings leichter fertig geworden als mit der Tatsache, dass eine Angestellte und Bekannte, der ich vertraut hatte, so etwas in voller Abwägung des Schadens für eine Patientin von uns und für mich getan hatte.
Und doch empfand ich Lindas Geschichte der öffentlichen Denunziation als beinahe unglaublich.
Alle Zeugen, die ich kannte, schienen so liebenswürdig zu sein.
Ich konnte nicht glauben, dass ihre Religion ein solches Weitererzählen von Dingen und eine derartig rücksichtslose Vergeltung für Abtrünnige verlangte.
Ich rief einen leitenden Ältesten der Kirche an, der seit dem Besuch der High School ein Freund war.
Er bestätigte mir das alles.
Er erklärte mir, die Kirchenältesten hätten erst gar nicht versucht, den Wahrheitsgehalt von Lindas Vergewaltigungsgeschichte abzuwägen. Sie war, so wie sie es sahen, irgendwohin gegangen, wo sie nicht hätte hingehen dürfen; sie habe etwas getan, was sie nicht hätte tun dürfen.
Und sie habe sich eine Krankheit zugezogen, die sie sich nicht hätte zuziehen dürfen.
Dafür hätte sie als Strafe einen „Gemeinschaftsentzug" zu tragen und werde nur wieder aufgenommen, wenn sie die Ältesten von ihrer aufrichtigen Reue überzeugen könne.
Die Kirche habe sogar angeordnet, sie müsse die gemeinsame Wohnung der Familie verlassen, bis sie den Anforderungen für eine Absolution entspreche.
Zu Beginn des Anrufs war ich nur ärgerlich.
Doch jetzt, als der Älteste seine Ausführung beendet hatte, war ich richtig wütend.
Ich fragte ihn, ob er sich klarmache, was seine Religionsgemeinschaft mir, einem schuldlosen Unbeteiligten, angetan habe.
Er sagte, es täte ihm leid, aber wie Toni glaube er, die Lehren seiner Kirche hätten Vorrang vor allen anderen Überlegungen.
Wie Toni fühlten sich er und die anderen Ältesten anscheinend in keiner Weise moralisch verpflichtet, den Arzt darüber zu informieren, dass sie vertrauliche Daten von seiner Angestellten erhalten hatten oder welchen Gebrauch sie von solchen gesetzlich geschützten Daten machen wollten.
Ihre Schulung als Zeugen ließ sie einfach nicht in solchen Kategorien denken.
Auf den Rat seines Rechtsanwaltes hin hielt es Dr. Bullock für unumgänglich, Toni zu entlassen.
Er machte ihr nicht nur klar, warum das geschehen müsse, er ließ auch ganz bewusst nicht zu, dass an ihrer Handlungsweise die Freundschaft zerbrach.
Er entschuldigte sich bei Linda und erklärte ihr, was passiert war.
Sie versprach ihm, ihn nicht zu verklagen, da sie erkannte, dass ihn persönlich keine Schuld traf.
Dr. Bullock praktiziert inzwischen in einer anderen Stadt, aber er sagt, er sei immer noch ein wenig „kopfscheu."
Er schreibt, „unsere ganzen teuren Berufshaftpflichtversicherungen gegen ärztliche Kunstfehler sind keinen roten Heller wert, wenn ein Patient, der auf diese Weise zum Opfer gemacht wird, vor Gericht geht und gewinnt", weil ein Bruch der ärztlichen Schweigepflicht nicht von ihnen abgedeckt werde.
Er hat nun eine Unternehmer-Police, die eine hohe Personalhaftpflicht für seine Angestellten einschließt.
Allen neuen Angestellten wird die Geschichte von „Toni" und „Linda" erzählt, und wenn sie nicht zusichern können, dass ihre Glaubensansichten sie nicht dazu verpflichten, die ärztliche Schweigepflicht zu brechen, stellt er sie nicht ein.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer das sich sicherlich wehren wird nicht an jemanden kommt der seiner Verteidigung gehör schenkt.

Im Jahre 1986 fing die Organisation an, starken Druck auf einen Bruder X in Athen auszuüben.
Bruder X, ein Architekt und ehemaliger Sonderpionier, hatte sich an den Entwürfen für eine Anzahl von Gebäuden des Wachtturm-Zweigbüros beteiligt.
Als aktiver Zeuge, langjähriger Ältester und sehr kompetenter Erforscher der Bibel war er im ganzen Land bekannt und geachtet.
Dass er bestimmte Ansichten und Lehren der Organisation nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, setzte ihn jedoch wachsendem Druck und Kritik aus.
Überzeugt, dass man ihn für einen Ausschluss im Visier hatte, unternahm er mit seiner Frau eine Reise in die Vereinigten Staaten.
Er kannte mehrere Glieder der leitenden Körperschaft persönlich und hoffte, wie er sagte, wenigstens mit einigen von ihnen reden zu können, um so herauszubekommen, ob sie die Notwendigkeit von Änderungen erkannten, um die ständigen Ungerechtigkeiten zu vermeiden nicht bloß in seinem Fall, sondern ganz allgemein.
Er sagte, er habe Zweifel an einem Erfolg, aber er meine, er sei verpflichtet, es wenigstens zu versuchen.
Er konnte mit Lyman Swingle sprechen, der der leitenden Körperschaft angehörte (beide Ehepaare gingen in ein Restaurant), doch als er seine Sorgen ansprach über die Forderung der Organisation, man müsse alle ihre Lehren vollständig glauben, sowie über die Verurteilung jeder offenen Diskussion unter den Mitgliedern, war Swingles einzige Reaktion die, inständig zu bitten:
„Bruder X, verlaß Jehova nicht!"
Nachdem seine Frau H .... dies mehrmals im Verlauf des Gesprächs gehört hatte, ergriff sie das Wort und sagte:
„Aber Bruder Swingle, genau darum geht es doch!
Wir wollen Jehova nicht verlassen.
Wir möchten zeigen, dass wir die Loyalität gegenüber Jehova, Jesus Christus und Jehovas Wort über die Loyalität gegenüber Menschen oder menschlichen Organisationen stellen.
Das ist der eigentliche Grund für unsere Sorgen."
Dennoch erhielten sie auf ihre Fragen keine Antwort, vielleicht weil Swingle selbst wusste, dass es auf sie aus der Sicht der Organisation keine Antwort gab.
X ... sprach auch mit Ted Jaracz, der ebenfalls zur leitenden Körperschaft gehörte, darüber, dass man ohne Grundlage auf der Jahreszahl 1914 beharrte.
Jaracz erwiderte darauf nur mit einem Lächeln:
„X ..., Daten sind nicht wichtig.
Wichtig ist, daß die gute Botschaft gepredigt wird."
X ... bemerkte, gleich die erste Wachtturm-Ausgabe nach seiner Rückkehr nach Griechenland habe einen Artikel enthalten, der betonte, wie entscheidend das Jahr 1914 sei!
Direkt nach seiner Rückkehr wurde X ... in Abwesenheit ausgeschlossen, ohne dass er bei der Verhandlung zugegen war.

Jesus verurteilte nachdrücklich die Rigidität als Unrecht, die man typischerweise dort findet, wo man meint, Gott durch Beharren auf Gesetzen dienen zu müssen.
Er zeigte, dass das Gesetz dem Menschen dienen und keine ermüdende Last darstellen sollte.
Es sollte ihn nicht daran hindern, Mitgefühl zu zeigen.
Zu Personen, die Anklagen vorbrachten, sagte er, „der Sabbat [sei] um der Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen."
Markus 2:27, Zürcher Bibel

Er erinnerte Menschen, die sich buchstabengetreu an religiöse Gesetze halten wollten, daran, wie David die Stiftshütte betrat und dort Laibe der heiligen „Schaubrote" als Speise für seine Männer erhielt; Brote, „die zu essen ihm und seinen Begleitern nicht erlaubt war, sondern nur den Priestern."
1.Samuel 21:1-6; Matthäus 12:1-4, Herder.

Weder bezeichnete er David wegen seiner Handlungsweise als jemanden, der ‚unter Gottes Verfluchung komme', noch sagte er, der Priester sei bei dieser Gelegenheit nachlässig gegenüber einem „Eid" gewesen und habe nicht für die Reinheit der Versammlung gesorgt, weil er David nicht angeklagt habe.
Entsprechend lobte er auch nicht die Handlungsweise des Edomiters Doeg, der die Sache Saul, dem Haupt der Nation, denn auch prompt meldete, was dazu führte, dass über 85 Priester zum Tode verurteilt und die Menschen in ihrer Stadt niedergemetzelt wurden.
1.Samuel 21:7; 22:9-19.

Stattdessen benutzte Jesus den Bericht als Grundlage, um zu den Ältesten zu sagen:
„Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt:
‚Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer', dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt."
Matthäus 12:7, NJB.

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zweiundzwanzigste Tag.

Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 02:33:43:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa stammte aus einer großen Familie mit neun Kindern.
Die Familien waren groß.
Opa sprach gern über seinen Vater und seine Mutter und das Familienleben, das er genoss, und so drängten wir ihn, uns einige dieser Veränderungen zu erzählen.
Bedächtig fing er an.
„Damals gab es ein Familienleben.
Die Glieder der Familie unterhielten sich miteinander.
Es gab weder Radio noch Fernsehen, um sie abzulenken oder ihnen die Möglichkeit einer Unterhaltung zu rauben.
Das Wohnzimmer ist heute zu einem Filmtheater geworden, in dem die Familie ruhig im Halbdunkel sitzt und auf den flimmernden Bildschirm starrt.
Wenn jemand ein Gespräch anfängt, wird dieses sogleich von interessierten Zuschauern mit einem Pst! erstickt.
Wir waren neun Kinder, und wir sprachen alle gern.
Das war ein Plappern, Schwatzen und Schnattern!
Vater sagte oft:
,Kinder! Bitte nicht mehr als sieben auf einmal!'
Das Familienleben dieser Art verschwand nach dem Ersten Weltkrieg.
Es mag wohl in einigen Teilen der Erde noch vorhanden sein, aber man findet es nur noch selten.
In westlichen Ländern gibt es so gut wie kein Familienleben."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Wachtturm 15.06.1996 S. 21, Abs. 14+15:

„Das Murren und Klagen kann bei ihnen sogar so weit gehen, daß sie Veröffentlichungen des „treuen Sklaven" kritisieren. Doch was wäre, wenn wir eine negative Einstellung entwickeln würden, die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme?"

„Gebt acht auf Euch selbst und auf die ganze Herde",
Seite 94 und 95:

„Abfall oder Abtrünnigkeit schließt Handlungen ein, die gegen die Ordnung gerichtet sind, die Jehova seinem Volk gegeben hat. Personen, die vorsätzlich Lehren verbreiten (hartnäckig daran festhalten oder darüber reden), welche in Widerspruch zu der biblischen Wahrheit stehen, die Jehovas Zeugen lehren, sind Abtrünnige. Das Verursachen von Spaltungen und das Fördern von Sekten. Damit ist eine vorsätzliche Handlung gemeint, durch die...
das Vertrauen der Brüder in die Einrichtung Jehovas untergraben wird."

Wachtturm 1.August 1956 Seite 473:

GEHORSAM GEGENÜBER THEOKRATISCHER VERTRETUNG

Neuherzukommende müssen es lernen, mit den Grundsätzen und Richtlinien der Neuen-Welt-Gesellschaft überein zustimmen und in Harmonie mit ihnen zu handeln, damit alles reibungslos vor sich gehe, zum Wohl und Segen aller, die sich in der Organisation befinden und zum Ruhme Gottes, des Vaters.
Bisweilen fällt es einigen unserer neuen Gefährten ziemlich schwer, diesen Wechsel vorzunehmen.
Sie sind geneigt, ein wenig rebellisch oder unlenksam zu sein.
Um aber wirklich zu einem Teil der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden, ist es unbedingt nötig dass der richtige Respekt vor der theokratischen Einrichtung und Ordnung geoffenbart werde.
Eine demütige, gehorsame Geistesverfassung ist erforderlich.
Wir dürfen nicht zulassen, dass die Einstellung und die Neigungen der alten Welt unser Denken und Tun beeinflussen, wenn wir einmal in die Neue-Welt-Organisation hineingekommen sind.
Wir haben die alte Welt hinter uns gelassen — warum sie also nicht für alle Zeit zurücklassen?
Warum ihre Taktiken und Methoden in die Einrichtung der neuen Welt hineinzuschleppen suchen?
Ihre Taktiken haben der alten Welt nicht genutzt.
Werden sie denn für die neue von irgendwelchem Werte sein?
Nur indem wir uns gewissenhaft anstrengen, unseren Sinn umzugestalten, nur indem wir uns weigern, uns nach diesem System der Dinge formen zu lassen, werden wir fähig sein, den guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes für uns zu prüfen. — Rom. 12:2, NW.
Da dem „treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut worden sind, lasst uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der ,treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht.
Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas.
Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott.
Die richtige Geisteshaltung gegenüber der Leitung des Sklaven gehört mit zu den Dingen, durch die wir mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten.
Die aufkommende Generation hat die Neigung, die Individualität — das „freie Denken", wie sie es nennt — zu preisen.
Der „Freidenker" äußert ein persönliches Verlangen nach Unabhängigkeit.
Er widersteht dem „Gebundensein" an irgendeine feste Regel oder Vorschrift.
Er möchte die Dinge auf seine eigene Art tun, die ihm stets besser zu sein scheint.
Die Unterwerfung unter die theokratische Autorität oder Vertretung fällt ihm schwer.
Er fühlt sich eingeengt und durch Anweisungen nach allen Seiten hin eingeschränkt.
Alle, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, sind nach seiner Meinung außer ihm aus dem Schritt gekommen.
Er scheint immer einen besseren Weg zu kennen, wie die Dinge getan werden sollten.
Er ist in seinem Handeln durch Stolz und Einbildung aufgeblasen.
Wenn er nicht sorgfältig darauf bedacht ist, seinen Eigensinn, seinen Dünkel zu korrigieren, wird ihn seih Stolz zu einem schimpflichen Sturze führen.
Es ist besser, immer den schriftgemäßen Weg, die theokratische Anordnung anzuerkennen, durch die wir zur Wahrheit geführt wurden, und sich ihr anzupassen, als ihrer Leitung zu widerstehen, einfach nur weil man bisweilen nicht verstehen mag, warum gewisse Dinge gerade so getan werden, wie es geschieht.
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade.
Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen.
"Hochmut kommt vor dem Verderben, und hoffärtiger Sinn vor dem Fäll.
Besser demütig sein mit Gebeugten, als Beute teilen mit Stolzen." (ZB)
Mögen diese Worte genügen. — Spr. 3:5-7; 16:18, 19.
Gehorsam gegenüber der theokratischen Vertretung und Achtung davor ist in Jehovas Organisation ein Erfordernis.
„Mögen die Älteren, die in rechter Weise den Vorsitz führen, doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten bezüglich Rede und Lehre." (1.Tim. 5:17, NW) Jehova ist für die Organisation seiner Geschöpfe verantwortlich.
Er überträgt ihnen Macht und Autorität und gibt Anweisung, welche Ehre ihnen gezollt werden sollte.
„Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel.'' Die irdischen Aufseher vertreten Jehova in ihrem Gebiet, gleichwie es himmlische tun.
„Seid einander Untertan in der Furcht vor Christus.
Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn ... In der Tat, wie die Versammlung dem Christus Untertan ist, so laßt es auch die Frauen in jeder Beziehung, ihren Männern gegenüber sein . . .
Die Frau sollte vor ihrem Manne tiefen Respekt haben." ;
Dies zeigt die Notwendigkeit, daß innerhalb der christlichen Versammlung Ordnung herrsche und Respekt vor jemandem, dem Autorität übertragen worden ist. — 1. Kor. 12:18; Eph. 5:21-33, NW.

Der Wachtturm", 1957, Seite 498

„Es ist höchst wichtig, daß wir diese Tatsache verstehen und den Anweisungen des ,Sklaven' so folgen, wie wir der Stimme Gottes folgen würden, weil es Gottes Vorkehrung ist..."

„Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", 1960, Seite 148

„daß ,DIE GESELLSCHAFT' der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist..."

Der Wachtturm", 01. November 1954, Seite 669

„Indem wir Gott ehren und ihm dadurch die höchste Achtung erweisen, daß wir seine von ihm gebilligte Organisation hingebungsvoll anerkennen..."

Der Wachtturm", 01. August 1956, Seite 474

„Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott..."

Wachtturm 1. April 1986,
„Fragen von Lesern":

Warum haben Jehovas Zeugen einige Personen, die sich immer noch zum Glauben an Gott, die Bibel und Jesus Christus bekennen, wegen Abtrünnigkeit ausgeschlossen?
Die Antwort:
Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten.

WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:

Der Selbstzensur unserer Gedanken kommt große Bedeutung zu.

WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:

Aber oft führen derartige Gedanken zu schlechten Handlungen. Statt in Gedanken bei solchen Dingen zu verweilen, sollten wir Selbstbeherrschung, eine Frucht des heiligen Geistes, üben und über die Dinge nachsinnen, die in Philipper 4:8 aufgeführt werden (Galater 5:22, 23).

WT 1978 1. 1. S. 30-31
'Ergrimme nicht gegen Jehova'

Angesichts dieser Gefahr gibt die Bibel den Rat: „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens" (Spr. 4:23). Wenn wir besonnen bleiben und unseren Weg nicht durch unvernünftiges Handeln oder törichtes Denken verdrehen, werden wir unser Gleichgewicht bewahren können (1. Petr. 1:13).

WT 1994 1. 2. S. 27-29
Wahrst du die Würde derer, denen du Rat erteilst?

In der von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen." Angesichts der Angriffe auf die Menschenwürde wird sie mit gutem Grund in der Charta der Vereinten Nationen und in der Präambel zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besonders hervorgehoben. Darin wird der Glaube „an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person" bekräftigt.
Hat man jemals deine Würde verletzt? Hat man dich, als du Rat erhieltst, so behandelt, daß du dich überaus schuldig fühltest, beschämt warst, dir bloßgestellt oder erniedrigt vorkamst? „Ich konnte keine Spur von aufrichtigem Interesse, Mitgefühl oder Würde entdecken. Man gab mir das Gefühl, ich sei nichts wert", berichtet André und fügt hinzu: „Daraufhin fühlte ich mich frustriert, ich bekam Angst und war sehr niedergeschlagen." Laura sagt: „Von jemand Rat anzunehmen, bei dem man das Gefühl hat, er sei gar nicht aufrichtig an einem interessiert, ist schwierig."
Aus diesem Grund werden christliche Aufseher ermahnt, die Herde Gottes mit Achtung und Ehrerbietung zu behandeln (1. Petrus 5:2, 3).
Vergiß nicht, daß auch du Fehler machst. „Alle straucheln oft", bemerkte Jakobus (Jakobus 3:2). Behältst du das im Sinn, wird es dir besser gelingen, deine Bemerkungen zu mäßigen und deine Gefühle zu beherrschen, wenn es erforderlich ist, mit anderen über ihre Unzulänglichkeiten zu reden. Berücksichtige ihre Empfindlichkeit. So wirst du es vermeiden können, übertriebene Kritik zu üben und die Aufmerksamkeit auf nebensächliche Fehler oder Mängel zu lenken. Jesus hob dies hervor, als er sagte: „Hört auf zu richten, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch messen" (Matthäus 7:1, 2).
Ihr Ältesten, behaltet im Sinn, daß die überwältigende Mehrheit eurer christlichen Brüder voraussichtlich Gründungsmitglieder einer neuen menschlichen Gesellschaft auf der gereinigten Erde sein werden! Als derart wertvolle, ja kostbare Individuen verdienen sie es, daß man ihnen Ehre zuteil werden läßt. Denkt beim Ratgeben daran, daß sowohl Jehova als auch Jesus Rücksicht auf sie nehmen, und tut auch in Zukunft euren Teil, damit eure Brüder trotz der Angriffe Satans ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl bewahren können (2. Petrus 3:13; vergleiche 1. Petrus 3:7).

WT 1994 1. 7. S. 27
Freudige Unterwerfung unter Autorität

Sind Älteste dagegen nicht achtsam, können sie einigen Brüdern die Freude rauben. Sie könnten beispielsweise Vergleiche anstellen, und sei es nur dadurch, daß sie diejenigen, die den Stundendurchschnitt der Versammlung im Predigtdienst erreicht oder übertroffen haben, loben, wodurch sie aber praktisch diejenigen kritisieren, denen das nicht gelungen ist. Doch wie wird wohl jemand empfinden, dessen Zeiteinsatz womöglich aus einem triftigen Grund niedriger ausgefallen ist? Könnte das nicht dazu führen, daß der Betreffende unnötig Schuldgefühle hat und ihm die Freude geraubt wird?

WT 1986 1. 1. S. 30-31
Jehova — der „große" Gott

Wenn wir ihn als „Großen Unterweiser" voll anerkennen, werden wir die Unterweisungsmethoden, die die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven" Jehovas heute anwendet, weder in Zweifel ziehen noch kritisieren. Statt dessen werden wir die oft nötige Zucht, die uns durch die Unterweisung zuteil wird, annehmen und gleichzeitig versuchen, aus den von Gottes sichtbarer Organisation zur Verfügung gestellten vortrefflichen Hilfsmitteln zum Bibelstudium den größtmöglichen Nutzen zu ziehen (Matthäus 24:45-47).

Erwachet 22.Mai 1969 Seite 4
Freiwillige oder erzwungene „Gedankenkontrolle"

Den Christen gibt Gottes Wort den guten Rat, eine freiwillige „Gedankenkontrolle" auszuüben: „Was irgend wahr, was irgend von ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge betrachtet weiterhin." (Phil. 4:8) Mit welch guten Dingen ist unser Geist dann beschäftigt!
Die freiwillige „Gedankenkontrolle" erfordert Wachsamkeit und Selbstzucht. Ganz besonders erfordert sie, daß man seine Gefühle im Zaume hält. Hat dich jemand geringschätzig behandelt oder dich durch Worte oder Taten verletzt? Dann brüte nicht darüber nach, sondern übe eine freiwillige „Gedankenkontrolle" aus, indem du dich zwingst, über etwas anderes nachzudenken. Vielleicht gerätst du in eine große Versuchung? Dann übe eine freiwillige „Gedankenkontrolle" aus, und verbanne alle Gedanken daran, bevor du ein übermächtiges Verlangen entwickelst, das dich veranlaßt zu sündigen. — Matth. 26:41; Jak. 1:14, 15.
Es ist weise, eine freiwillige „Gedankenkontrolle" auszuüben. Du wirst dadurch nicht nur zufriedener und glücklicher, sondern es gereicht auch den Menschen zum Nutzen, mit denen du Umgang pflegst. Vor allem aber trägt es dir die Gutheißung des Schöpfers ein. — Spr. 27:11; Mal. 3:16.

WT 2000 15. 2. S. 29
Kyrillos Lukaris — Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer war

Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen unterdrückt, dem Volk Gottes Wort näherzubringen. Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene Irrtümer ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie gehörten zu den schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit. Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage. Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche Intrigen spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung behindern.

Erwachet 1994 8. 6. S. 21
Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?

Die Bibel ermuntert dazu, den Verstand voll einzusetzen, allerdings nicht ungezügelt. Die Verantwortung dafür, daß das Denken im Einklang mit dem Denken Jehovas bleibt, liegt jedoch bei jedem einzelnen Christen, nicht bei der Versammlung. Als zahlreiche Epheser in aller Öffentlichkeit ihre spiritistischen Praktiken aufgaben und Christen wurden, übernahm es nicht Paulus, ihre Bücher zu verbrennen, sondern „viele von denen, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher herbei und verbrannten sie vor aller Augen" (Apostelgeschichte 19:19, EÜ). Warum hielten diese Christen es für nötig, ihre eigenen Bücher zu verbrennen?
Die erste Verteidigungslinie
Betrachten wir einmal folgende Veranschaulichung. Eine erfolgreiche Verteidigung im Krieg besteht oftmals aus mehreren Verteidigungslinien. Kein guter General würde irgendeine dieser Linien für unbedeutend halten und sie ohne Kampf aufgeben. Im Kampf eines Christen gegen die Sünde gibt es ebenfalls mehrere Verteidigungslinien.
In Jakobus 1:14, 15 heißt es: „Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde." Eine falsche Begierde gedanklich zu nähren ist der erste Schritt in Richtung Sünde. Somit besteht die erste Verteidigungslinie darin, die Begierde nicht zu nähren — seine Gedanken zu kontrollieren.
Wegen dieser Verbindung zwischen Gedanken und Handlungsweise sagt die Bibel warnend: „Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet, nicht auf die Dinge auf der Erde" (Kolosser 3:2). Wenn Christen es ablehnen, sich gedanklich mit Unmoral, Spiritismus oder Abtrünnigkeit zu beschäftigen, dann nicht, weil sie fürchten, die biblischen Wahrheiten könnten dabei den kürzeren ziehen, sondern, weil sie alles vermeiden möchten, was sie zu einer sündigen Handlung bewegen könnte.
'Alle Dinge sind bloßgelegt'
Liebe zu Jehova und Achtung vor seiner Fähigkeit, unsere Gedanken zu kennen, ist ein weiterer wichtiger Grund, warum man sein Denken kontrollieren sollte. Stellen wir uns vor, ein teurer Freund oder naher Verwandter würde auf Schmutz oder Staub außerordentlich sensibel reagieren. Würden wir ihn dann nicht mehr zu uns einladen, weil wir keine zusätzliche Arbeit haben wollten? Würden wir uns nicht aus Liebe zu ihm besonders anstrengen, alles sauberzuhalten? Jehovas Sensibilität für unsere geheimsten Gedanken wird in Psalm 44:21 beschrieben: „Er weiß um die Geheimnisse des Herzens." Gemäß den Worten des Paulus sind wir für diese Gedanken rechenschaftspflichtig. „Es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben" (Hebräer 4:13; Psalm 10:4; Sprüche 6:16, 18).
Hiob anerkannte, daß der Mensch Gott gegenüber für seine Gedanken verantwortlich ist. „Hiob . . . opferte Brandschlachtopfer . . .; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht' " (Hiob 1:5). Wenn man bewußt eine verkehrte Handlung in Erwägung zieht, könnte Jehova das bereits als eine Sünde betrachten. (Vergleiche 2. Mose 20:17.)
Wahre Gedankenfreiheit
Die Bibel ermuntert alle Christen, sich zum Ziel zu setzen, 'jeden Gedanken gefangenzunehmen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen' (2. Korinther 10:5). Dieses Ziel erreicht man nicht durch Verbote von religiösen Führern, sondern dadurch, daß man Selbstbeherrschung übt und Jehova sowie seine Grundsätze liebt und versteht. Mit dem Erreichen dieses Ziels erlangen wir wahre Gedankenfreiheit, die lediglich von gottgefälligen Maßstäben begrenzt wird und uns das gute Gefühl vermittelt, Jehova sogar durch unsere Gedanken Freude zu bereiten.

Erwachet 1995 8. 4. S. 30
Leserbriefe

Gedankenfreiheit Bisher ließ ich meine Gedanken häufig einfach schweifen und bei unangebrachten Dingen verweilen. Daher war ich über die Aussagen in dem Artikel „Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?" [8. Juni 1994] ziemlich erstaunt. Mir war nicht bewußt, daß es in den Augen Jehovas eine Sünde ist, wenn man sich in Gedanken absichtlich mit einer verkehrten Handlung befaßt. Ich danke Jehova für den ehrlichen Rat, der mir helfen wird, meine Gedanken wieder in die richtige Bahn zu lenken.
J. P., Philippinen

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Bua, was is' denn mit dir,
du bist so bleich,
bist' krank, magst' dich niederlegen?
Schau dein' Bruder an, der is immer g'sund,
und schaut aus wie das blühende Leben.

Also, was is' los, wo tut's dir weh,
mach den Mund auf, Bub, sprich!
„Papa, Papa, du schaust so streng,
Papa, ich trau' mich nicht."

Bua, was is' denn mit dir,
jetzt weinst auch noch,
komm her zu mir, schau mich an!
Du weißt, dein Bruder, der is' viel jünger als du,
aber benimmt sich schon wie ein Mann.

Was bedrückt dich denn, mir kannst' es doch sagen,
also Bub, warum weinst'?
„Papa, Papa, wirst böse sein,
wirst mir nie verzeihen."

Bua, was is' denn mit dir,
du zitterst ja,
du zitterst am ganzen Leib.
Dein Bruder, der hat nie a' Angst,
grad du bist so schrecklich feig.

Herrgott, jetzt reiß' dich z'amm', laß mich nicht böse werden
du weißt doch was dir dann droht!
„Papa, Papa, ich hab' so a' Angst,
Papa, ich wär' so gern tot"

Was versteckst' denn da hinten,
zeig die Hände her,
Bub, die sind ja blutverschmiert!
Hast' dich g'schnitten an der Sichel, draußen am Feld,
also ihm war' das nicht passiert!

Warum sind wir nur so g'straft mit dir,
kann mir das irgendwer sagen?
„Papa, geliebter Papa,
i' hab mein Bruder daschlagn."

Ludwig Hirsch

WT 1986 15. 3. S. 19
Gebt dem Teufel nicht Raum!

Abschließend möchten wir das ansprechen, was die Gesellschaft in der Vergangenheit über Chronologie veröffentlicht hat. Einige Gegner behaupten, Jehovas Zeugen seien falsche Propheten. Sie sagen, es seien Daten festgelegt worden, aber nichts sei geschehen. Wiederum fragen wir, welches Motiv die Kritiker haben. Fördern sie die Wachsamkeit auf seiten des Volkes Gottes, oder versuchen sie nicht vielmehr, ihren Rückfall in eine schläfrige Untätigkeit zu rechtfertigen? (1. Thessalonicher 5:4-9). Noch wichtiger ist die Frage: Was würdest du tun, wenn du eine solche Kritik hörst? Wenn jemand bezweifelt, daß wir in den „letzten Tagen" des gegenwärtigen Systems leben, oder vielleicht die Vorstellung hegt, Gott sei so barmherzig, daß er sicherlich nicht den Tod so vieler Millionen Menschen während der „großen Drangsal" herbeiführen werde, dann hat er bereits sein Herz für eine solche Kritik empfänglich gemacht (2. Timotheus 3:1; Matthäus 24:21).
Ja, Jehovas Volk mußte von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren. Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen ist. Aber wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen. Außerdem sind wir dadurch, daß wir unser Verständnis etwas revidieren mußten, nicht zu falschen Propheten geworden, noch ändert es etwas an der Tatsache, daß wir in den „letzten Tagen" leben und bald die „große Drangsal" erleben, die den Weg in ein irdisches Paradies ebnet. Wie töricht, die Ansicht zu vertreten, Erwartungen, die einer gewissen Korrektur bedurften, würden die Gesamtaussage der Wahrheit in Frage stellen! Die Beweise liegen auf der Hand, daß sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).

Was hat die Gesellschaft in der Vergangenheit über Chronologie veröffentlicht?

Einige Gegner behaupten, Jehovas Zeugen seien falsche Propheten.
Der Wachtturm vom 15.März 1986 zitiert dazu Matthäus 7:15.
Vortreffliche und faule Frucht.
Die Frucht die hier in Verbindung mit Propheten angesprochen wird bezieht sich zu allererst auf die Erfüllung der Prophezeiung.

Welche Früchte konnten wir bis jetzt von dem Prophetenbaum der Wachtturm Gesellschaft ernten?

Wenn wir auf die Frage eingehen „sind wir wahre oder falsche Propheten?" müssen wir aufgrund der erbrachten Früchte unumwunden zugeben: wir sind falscher Propheten.
Außer wir würden uns auf den Standpunkt stellen wir wären keine Propheten.
Dies brächte aber zwei Probleme mit sich:

Einerseits müssten wir dann langmütig mit den Zweiflern der 1914 Lehre umgehen.

Andererseits entspräche dies dann der Erfüllung von Sacharja 13:4-6:
„Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt [zuschanden, JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber."

…und nicht die Wunden die ihnen ihre eigenen Gefolgsleute zugefügt haben wenn sie sagen, es seien Daten festgelegt worden, aber nichts sei geschehen.

In dem Wachtturm vom 15.März 1986 fragt die Wachtturm Gesellschaft „welches Motiv die Kritiker haben".
Welches Motiv hat die Wachtturm Gesellschaft?

Wer hat ein Vorteil davon dass Daten genannt werden?
Hat Gott ein Vorteil von unseren Lügen?
In dem Wachtturm Artikel wird mit keinem Wort davon gesprochen das ein Chronologiekritiker positive Beweggründe haben könnte.
Demnach hat also auch die Wachtturm Gesellschaft keine positiven Beweggründe?

Fördert die Wachtturm Gesellschaft mit ihrem Festhalten an ihren „Auslegungen der Nacht und Finsternis" die Wachsamkeit auf Seiten des Volkes Gottes, oder verursachen sie nicht vielmehr, einen Rückfall in eine schläfrige Untätigkeit? (1. Thessalonicher 5:4-9).
Wenn Sie nach den negativen Folgen der Zweifler fragt bleibt die Frage im Raum:

Welche Negativen Folgen hat das falsche Prophezeien?

Ich möchte hier auf den vor einigen Tagen zitierten Wachtturm verweisen mit dem Inhalt „Ein Wolf! ein Wolf!"
Ist das zahllose nennen des „binnen Kurzen" in Verbindung mit 1914 nicht nur ein Versuch, sondern die unweigerliche Folge dass man auf einen tatsächlich wahren Warnruf „Ein Wolf!" mit schläfriger Untätigkeit reagieren würde?

Noch wichtiger ist die Frage: Warum tut die Wachtturm Gesellschaft nichts, wenn sie eine solche Kritik hört?

Ja, Jehovas Volk musste von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren.
Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen ist.

Ja, aber warum revidieren wir erst wen wir müssen und nicht wenn wir können.
Und seid wann akzeptieren wir Eifer und Aufrichtigkeit allein ohne genauer Erkenntnis?

Entschuldigt unser blinder Eifer das Ausschließen derjenigen die weitsichtiger – mit einem weit vortrefflicheren Eifer - Gott dienen wollen?

Aber wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Haben aber wie kein anderer auf der Erde Gottes zuverlässige Verheißungen in Misskredit gebracht.

In dem Wachtturm vom 15.März 1986 heißt es weiter: „Außerdem sind wir dadurch, dass wir unser Verständnis etwas revidieren mussten, nicht zu falschen Propheten geworden, noch ändert es etwas an der Tatsache, dass wir in den „letzten Tagen" leben und bald die „große Drangsal" erleben, die den Weg in ein irdisches Paradies ebnet."

(5. Mose 18:22) . . .wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.'

Den Wert unserer Lehrmeinung in welchen „letzten Tagen" wir leben und wie nah die Große Drangsal ist müssen wir daran messen lassen wie gravierend diese „etwas" ist.

Ein gern in Vorträgen verwendete Veranschaulichung ist das Glas Wasser mit einer tödlichen Spur Gift…

In dem Wachtturm vom 15.März 1986 heißt es weiter:
„Wie töricht, die Ansicht zu vertreten, Erwartungen, die einer gewissen Korrektur bedurften, würden die Gesamtaussage der Wahrheit in Frage stellen!"

Töricht ist es seine eigenen Falschlehren auf die gleiche Stufe der Gesamtaussage der Wahrheit zu stellen.
Zu Behaupten, das der, der 1914 verneint, die Gesamtaussage der Wahrheit verneint.

Die Beweise liegen auf der Hand, dass sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).

Es wäre aber nicht das erste Mal das ein Volk die Gunst Gottes verlor.

Es ist die Furcht des anmaßenden Propheten vor dem Zorn des Volkes der ihn veranlasst innerhalb der ihm innewohnenden Macht, Kontrolle über jeden Aspekt des Lebens seiner Untergebenen auszuüben: wie man sich anzieht, was man liest und wem man zuhört, wie man spricht, mit wem man Umgang hat, wie man seine Zeit und seine Freizeit verbringt, welche Arbeiten man verrichten darf

und vor allem, was und wie man denkt.

Unwissenheit des Volkes ist die Stärke der Herrschenden.
Man darf nicht wirklich eigene Gewissensentscheidungen treffen, wenn sie nicht im Einklang mit der leitenden Körperschaft sind.
Wenn man versucht, seinem Gewissen in eine andere Richtung zu folgen, entzieht man diesem die Gemeinschaft.
Die Informationen, zu denen der einzelne Zugang hat, sind strikt kontrolliert.

WT 1989 1. 12. S. 12
Warum benötigen wir genaue Erkenntnis?

All das wird von Satan, dem Herrscher der Finsternis und Unwissenheit, dem Feind genauer Erkenntnis, inszeniert.

Erwachet 1973 8. 9. S. 7
Der Feldzug der Sowjetunion zur Vernichtung der Religion

Um ihres eigenen selbstsüchtigen Vorteils willen hatte die Geistlichkeit jahrhundertelang die Herrscher umschmeichelt, die Bedürfnisse des Volkes ignoriert und es in Unwissenheit gehalten.

Kommentar zum Jakobusbrief Kap. 3 S. 114 3. Kapitel

Dadurch, daß das Volk Israel von seinen Führern falsch geleitet wurde, beging es das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte — die Ermordung des Sohnes Gottes. Sowohl die Herrscher als auch das Volk handelten in Unwissenheit, aber die Unwissenheit der Herrscher war sträflicher, weil sie sich durch ihre selbstsüchtige Begierde, ihren Reichtum und ihre Macht zu behalten, verblenden ließen, während das Volk ihrem irreführenden Rat folgte (Apg. 3:14-17; Joh. 11:45-50; 12:9-11; Matth. 23:27, 28; 12:31, 32). Falsche Lehrer haben in der frühen Christenversammlung und auch später viele Personen von Gott abwendig gemacht (1. Tim. 1:18-20; 4:1, 2; 2. Petr. 2:1-3). Das sollte den Männern, die in der Christenversammlung gern Lehrer sein möchten, zu denken geben.

Wir lieben unsere Organisation weil sie die einzige ist die uns liebt

! Die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht

! In die Organisation kann man nur aufgenommen werden wenn man sich für die Organisation öffentlich bekennt

! Die Organisation sagt, man soll ihr blind vertrauen und folgen.

! Die Organisation braucht sich aber nicht entschuldigen wen dieses blinde Vertrauen tödliche Folgen hat

! Die Organisation sagt bei tödlichen Folgen war es die alleinige Schuld dessen der dem gefolgt ist

! Die Organisation schreibt vor wie man Gott gefallen kann und ewiges leben erreichen kann.

! Die Organisation sagt, dass allen anderen die Vernichtung droht.

! Die Organisation sagt, dass Gott nur sie allein als Organisation verwendet.

! Die Organisation sagt, dass Gott den Ältesten durch seinen heiligen Geist die Autorität überträgt

! Die Organisation sagt, dass Gott diese Autorität in direkterer Weise überträgt als beispielsweise Regierungsvertretern

! Die Organisation verkündet die Gerichtsurteile dieser Ältesten öffentlich

! Die Organisation verkündet nie die Fehlurteile dieser Ältesten öffentlich

! Da die Organisation Urteile durch den heiligen Geist fällt braucht sie nie einen unschuldig Verurteilten rehabilitieren

! Die Organisation sagt, dass alle anderen vom Satan benützt werden. Und Satan sei darauf aus, uns wie ein brüllender Löwe, zu verschlingen.

! Die Organisation sagt, sie sei die einzige die nicht vom Satan benützt wird.

! Die Organisation sagt, sie besitzt die Wahrheit

! Die Organisation sagt, sie lehre keine Falschlehren

! Die Organisation sagt, da „aus der Wahrheit keine Lüge stammt", seien ihre Falschlehren keine Lügen

! Die Organisation sagt, dass die Falschlehren der anderen natürlich böswillige Lügen seien

! Wenn die Organisation allerdings gezwungen ist ihre Ansichten zu ändern waren ihre Falschlehren Gottes Fügung

! Die Organisation sagt, glaubt man etwas anderes VOR der Lehrmeinungsänderung wird man von Gott dafür verurteilt.

! Die Organisation sagt, hat man NACH der Lehrmeinungsänderung wegen der gelehrten Falschlehre einen Schaden verurteilt Gott einen wegen dem an den Tag gelegten Glauben an eine Falschlehre

! Die Organisation sagt, sie allein kennt die Zukunft, sei auserwählt, und in der Lage, die Bibel zu verstehen.

! Wenn sich die Organisation in der Zukunft geirrt hat sagt sie die Zukunft nun besser kennt, deswegen aber trotzdem die Bibel vollständig versteht

! Die Organisation sagt, da sie eine „Salbung" durch den heiligen Geist hat, wandelt sie im göttlichen Licht

! Die Organisation sagt, dass dieses göttliche Licht allerdings noch heller werden muss

! Nur die Organisation weiß, was Gott möchte, wie man handeln, denken, was man tun sollte. ! Nur die Organisation kennt, den Weg zu wahrem Glück.
! Die Organisation sagt, dass man aber täglich darum ringen muss im Dienste der Organisation sich zu freuen

! Die Organisation erzählt von ihrer glorreichen Geschichte und den Beweisen für den Segen Gottes.

! Die Organisation erzählt nicht von ihrem glorreichen Scheitern und den Beweisen für den verwehrten Segen Gottes.

! Die Organisation sagt, man solle sich keine Freunde außerhalb der Organisation suchen.

! Die Organisation sagt, man solle auch auf die Freunde innerhalb der Organisation misstrauisch sein.

! Die Organisation sagt Kinder sollen ihre Eltern denunzieren.

! Die Organisation sagt Eltern sollen ihre Kinder denunzieren.

! Die Organisation sagt Ehepartner sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Jugendliche sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Freunde sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Glaubensbrüder sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Älteste und Dienstamtgehilfen sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Arbeitnehmer sollen trotz gesetzlicher Schweigepflicht ihre Glaubensbrüder denunzieren.

! Die Organisation fordert freiwillige Gedankenkontrolle

! Die Organisation sagt du darfst Zweifeln du darfst aber nicht über deine Zweifel reden

! Die Organisation sagt das du die Bibel Studieren darfst du darfst aber nur zu dem Studienergebnis der Organisation kommen

! Die Organisation sagt, man solle nichts lesen und über nichts nachsinnen, das den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.

! Die Organisation sagt, uns was den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.

! Die Organisation sagt, wenn man andere Ansichten glaube wird man aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

! Im letzteren Fall sagt die Organisation jedem, auch seiner Familie, sie dürften nicht einmal mit ihm sprechen — sie müssten ihn eigentlich töten, da dies momentan leider nicht möglich ist dann aber zumindest hassen.

! Die Organisation sagt, sie ist die einzige die uns liebt

! Die Organisation sagt, andere wollen uns töten

! Die Organisation sagt, sie will uns nicht töten

! Die Organisation sagt, wenn sie einen von uns tötet ist dies weil sie uns liebt

! Die Organisation sagt, jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Totschläger

! Wen die Organisation sagt, man solle seinen Bruder hassen sind wir keine Totschläger den die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht

Hütet euch vor „Organisation." Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und lasst das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht . . .

Charles Taze Russell

Watchtower, 15. September 1895, Seite 216

Im Jahre 1910 begann Percy, der aus dem Westen Kanadas stammte, im Alter von etwa zwanzig Jahren damit, sich mit den Schriften Pastor Russells zu beschäftigen.
Innerhalb von sechs Monaten hatte er an die 3.000 Seiten gelesen. Er trat aus der protestantischen Kirche, der er angehörte, aus und sah, dass er unter den Einwohnern seiner Stadt alleine mit seinem Glauben dastand. Er fing an, „Zeugnis zu geben", gründete in dem Gebiet zwei Gruppen und führte an einem Fluss in der Nähe Taufen durch. Er schreibt:
Im Jahre 1918 gab ich eine gute Arbeitsstelle auf und wurde Kolporteur. Mein Gebiet umfasste Hunderte von Quadratmeilen, meist entlang der Eisenbahnlinien, von Südalberta bis zur Pazifikküste. Ich durchreiste auch das Landgebiet zu Fuß und trug dabei zwei kleine Taschen mit Büchern. Oft wanderte ich so an die 15 bis 20 Meilen pro Tag.
Am 25.Mai 1925 ging er nach sieben Jahren Tätigkeit nach Brooklyn, New York, um in der Wachtturm-Zentrale zu dienen. Nach ungefähr vier Jahren hatten ihn die Haltung, die sich unter Präsident Rutherford entwickelte, und das Verhalten einiger dort Verantwortlicher ernüchtert. Im Jahre 1929 hörte er mit der Arbeit in der Zentrale auf.
Trotzdem blieb er mit derselben Versammlung in Brooklyn verbunden und war die nächsten sechsundfünfzig Jahre aktiv. Über das, was dann passierte, schreibt er:
Von Mai 1925 bis Dezember 1981 blieb ich in derselben Versammlung, bis ich ausgeschlossen wurde, weil ich mit ein paar meiner Freunde über Gottes Wort sprach. Das war unglaublich, und soweit es die Gesellschaft betrifft, hat sie sich erbärmlich aufgeführt. Das Rechtskomitee hatte einen Brief von anderen Ältesten aus einer anderen Versammlung erhalten.
Diese hatten einen Freund von mir ausgeschlossen. Sie fragten ihn lang und breit über andere Leute aus, mit denen er über die Bibel gesprochen hatte. Er fiel um und erzählte es ihnen, wobei er unter anderem auch meinen Namen nannte. So wurde mir also dieser Brief von den Ältesten unter die Nase gehalten. Darin standen Dinge, die ich und andere gesagt hatten. Sie forderten mich auf, dazu Stellung zu nehmen. Ich sagte dem Komitee, ich hätte nichts zu sagen; was zwischen mir und meinen Freunden geschehe, sei eindeutig meine Privatangelegenheit und gehe niemanden sonst etwas an. Sie versprachen mir eine Kopie des Briefes, aber die habe ich nie erhalten.
Dann fingen sie an, Fragen zu stellen. Die wichtigste war: „Glaubst du, dass die Gesellschaft die Organisation Gottes ist und dass sie die Wahrheit verkündet?" Da sagte ich: „Es gibt keinen Hinweis in Gottes Wort, dass er je eine ‚Organisation' gebraucht hat, um die Wahrheit zu verkünden. Seit Moses, in der Zeit aller Propheten bis zu Johannes und der Offenbarung, waren es immer Einzelpersonen." Es gab drei Komiteesitzungen, die letzte davon im Bethel. An dem Abend, als man mir die Gemeinschaft entzog, hielt Harry Peloyan [ein langjähriges Mitglied der Wachtturm Schreibabteilung] eine Ansprache im Königreichssaal und kam mit einem Vorwurf, der nicht einmal in einer der Komiteesitzungen vorgekommen war, dass ich nämlich die Einheit der Versammlung zerstöre. Er missbrauchte 2.Johannes 10, 11 dazu, um Leute dazu aufzufordern, mich kaltzustellen. Nach der Zusammenkunft ging jeder hinaus und an mir vorbei, als hätte ich Aussatz.
Percy war 91 Jahre alt und bei schlechter Gesundheit. Ob man nun sein Verständnis gewisser Schriftstellen als richtig oder falsch ansieht, es bleibt doch eine Tatsache, dass der Fall nicht etwa deshalb aufkam, weil er Unruhe verursachte, die in der Versammlung bekannt war, sondern weil er private Gespräche mit Freunden führte.
Niemand in der Versammlung hatte sich beschwert, er sei ein „Aufwiegler"; die Angelegenheit wurde nur deshalb zum Problem, weil es da einen Brief aus einer anderen Versammlung gab, der Untersuchungen und Verhöre durch Älteste über private Bemerkungen zu biblischen Themen gegenüber persönlichen Freunden auslöste. (Vergleiche die Anklage gegen den Apostel Paulus und seine Verteidigung in Apostelgeschichte 24:5-13.) Während einer Reise in den Nordosten der Vereinigten Staaten im Jahre 1982 besuchte ich Percy Harding in seiner Wohnung in der 6. Straße in Brooklyn. Da saß er, zwergenhaft im Vergleich zu dem großen Sessel, ein kleiner, gebrechlich wirkender Mann, sichtlich geschwächt durch Alter und Krankheit.
Ich habe mich gefragt, wie man mit gesundem Menschenverstand in solch einer Person ohne Stellung und besonderen Einfluss eine derartige Gefahr sehen kann, dass man es trotz seiner etwa siebzigjährigen Zugehörigkeit für nötig hielt, ihm die Gemeinschaft zu entziehen und ihn von allen abzuschneiden, die zeit seines Lebens seine Gefährten waren. Ich meinte, eine Organisation müsse ihrer selbst äußerst unsicher sein und eine unglaubliche Verletzlichkeit spüren, wenn sie so einen gebrechlichen alten Mann als Bedrohung auch nur in Betracht zieht. Er schreibt darüber, wie sich der Gemeinschaftsentzug auf seine persönlichen Lebensumstände auswirkte:
„Vorher besuchten mich immer zwei Pflegerinnen [Zeuginnen]. Sie kamen fast jede Woche und erledigten einige Dinge für mich, die ich nicht selbst tun konnte, und noch wichtiger, sie waren immer abrufbereit, wenn ich sie brauchte. Nun werde ich am 18.August 92 Jahre alt, und wer weiß, wann dann ein Notfall eintritt? Nachdem ich ausgeschlossen wurde, rief ich eine der Pflegerinnen an. Ihr Ehemann war am Apparat und sagte: „Ann darf nicht mit dir sprechen." Ich möchte noch einmal wiederholen: Das einzige, was die Ältesten gegen mich vorzubringen haben, ist, dass ich mit ein paar Freunden über die Bibel gesprochen habe".
Bei meinen Gesprächen mit Percy fand ich, dass er frei von der Leber weg redete. Er mag in seinen Darlegungen gegenüber den Ältesten, die über ihn zu Gericht saßen, durchaus recht unverblümt gewesen sein. Aber selbst wenn er mehr als direkt gewesen ist bissig oder sogar störrisch, wie kann das rechtfertigen, einen einundneunzigjährigen Mann auszuschließen, der allein stehend und krank ist und keine Angehörigen im Umkreis von mehreren hundert Meilen hat, und ihn trotz seiner über siebzigjährigen Zugehörigkeit und Tätigkeit als jemand abzuschreiben, den man nun nicht mehr beachten dürfe und vergessen müsse? Welches schändliche Verbrechen hatte er begangen, das dies rechtfertigen konnte? Ich kann kaum verstehen, wie ein Mensch, der den Anspruch erhebt, ein Jünger des wahren Hirten der Herde, Jesus Christus, zu sein, bei einer solchen Handlungsweise, die für meine Begriffe keine andere Bezeichnung als herzlos verdient, mitmachen kann. Und doch passierte das, wie gesagt, direkt „vor den Türen" der Weltzentrale der Watch Tower Society.

Percy ist inzwischen tot, gestorben am 3.Februar 1984. In den fünfundzwanzig Monaten nach seinem Gemeinschaftsentzug hat ihn nicht ein einziger aus der Versammlung, der er 56 Jahre lang angehörte, besucht und nach seinen Bedürfnissen gefragt.

Walter Graham vom kanadischen Zweig, zitiert in einer Torontoer Zeitung:

„Wenn jemand nicht nach unseren Grundsätzen leben will, kann er jederzeit gehen. Wir stellen ihm nicht nach und quälen ihn nicht, weder körperlich noch psychisch. . . . Wir ordnen nichts von oben an."

Samuel Herd, reisender Aufseher, zitiert in der Chicago Tribune:

„Wir sind keine geistigen Polizisten. . . .Wir versuchen nicht, irgendwelche Meinungen zu unterdrücken."

Robert Balzer, in der Wachtturm-Zentrale zuständig für Öffentlichkeitsarbeit:

„Wenn die Leute nicht bleiben wollen, dann können sie jederzeit gehen. . . . Ich kann nicht verstehen, warum die Abweichler nicht einfach still und leise gehen."

Die Wahrheit ist - die Richtlinien der Organisation lassen keinen Weg für einen ehrenhaften Weggang offen.

Schreiben der Wachtturm Gesellschaft vom 1.September 1980

An alle Kreis- und Bezirksaufseher

Bitte beachtet, daß ein Abgefallener seine Irrlehren nicht bei anderen zu verbreiten braucht, um ausgeschlossen zu werden. In der Watchtower-Ausgabe vom 1. August 1980 heißt es auf Seite 17, Absatz 2; "Unser Wort 'Abfall' ist dir Wiedergebe eines griechischen Ausdrucks, der ' Abscheiden, Trennung', ' Absonderung, Auswuchs' und 'Aufstand' bedeutet." Wendet sich also ein getaufter Christ von den Lehren Jehovas, so wie sie vom treuen, und Verständigen Sklaven dargelegt werden ab, und glaubt er trotz biblischer Ermahnung weiterhin hartnäckig an eine andere Lehre, dann fällt er vom glauben ab. Man sollte sich längere Zeit freundlich bemühen, sein Denken zurechtzurücken, wenn er aber nach diesen ausgedehnten Bemühungen immer noch an seine falschen Lehren glaubt und die Auffassung, die ihm durch die Sklavenklasse zugekommen ist, zurückweist, dann sollten die entsprechenden rechtlichen Schritte eingeleitet werden.

Ende des Zitates

Es reiche schon für einen Gemeinschaftsentzug aus, wenn jemand nur weiterhin etwas anderes glaube als das, was die „Sklavenklasse" verkünde er müsse nicht einmal darüber reden.
Einfache Fragen aus Mangel an Erkenntnis sind gestattet, sie werden anscheinend sogar begrüßt.
Bei Fragen aber, die sich aus ernsthaftem Nachforschen und sachkundiger Überlegung ergeben und in denen Lehren der Organisation in Frage gestellt werden führen zu rechtlichen Schritten.

Hierin entsteht ein Problem.
Das oben zitierte Schreiben öffnet Männern mit dem Hang zu Dogmatismus und Engstirnigkeit Tür und Tor, um diesen Eigenschaften gegenüber der Herde freien Lauf zu lassen.

Jeder der aber einen anderen Anklagt begibt sich in die Gefahr wegen einer Falschanklage selber angeklagt zu werden.
Dies führt zu der oft angewandten Tendenz das der Ankläger versucht gleichzeitig der Richter (als Mitglied in dem Komitee) und als Henker aufzutreten.
Da der Angeklagte weder das Recht hat in das Regelwerk nach dem er verklagt wird Einsicht zu nehmen noch eine zweite Person als seine Rechtsvertretung zur Wahrung seiner Rechte hinzu zu ziehen, bleibt dem Ankläger die willkürliche Auslegung und Anwendung der Gesetze überlassen.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer das sich sicherlich wehren wird nicht an jemanden kommt der seiner Verteidigung gehör schenkt.

Es wird bei einer Anklage kein neutraler Rechtsbeistand, zur Wahrung der mindesten Grundrechte gestattet.

Auch wenn ein Angeklagter selber nicht in der Lage ist sich zu verteidigen, wird ihm die Möglichkeit genommen selbstständig in das aktuelle Regelwerk - nachdem er gerichtet werden soll - Einblick zu nehmen.
Ich kann mich nicht an einen Fall erinnern in der ein Ältester auf die Bühne gegangen wäre und sich wegen einer erhobenen Falschanklage und den damit verbundenen Sanktionen und Verurteilungen zu entschuldigen oder den Versuch unternommen hätte jemanden zu Rehabilitieren.

Das Reden über das Verfahren oder deren Anklagen – ob berechtigt oder nicht mit dritten in der Versammlung oder der eigenen Familie führt erneut zu schwerwiegenden Sanktionen und Verurteilungen. Dies bringt den zu unrecht Angeklagten mit Begriffen wie Unruhestiften oder Zwietrachtsehen erschwerend in die Gefahr schwerer Verurteilt zu werden.

Wenn jemand zu Unrecht Verurteilt wurde kann er nur dann wieder Aufgenommen werden, wenn er die nie begangene Tat Öffentlich bereut

Von dem Angeklagten wird verlangt schriftlich Einspruch zu erheben, von den Anklägern wird jedoch niemals eine schriftliche Anklage oder Stellungnahme abgegeben.

„Vorrechte" wie z.B. Dienstvorrechte können willkürlich von den Ältesten entzogen werden. Es gibt keine Stelle bei der man gegen ein Vorrechtsentzug - und dem damit verbundenen Gesichtsverlust – Protest einlegen könnte und das ob nun ein vergehen vorlag oder nicht.

Es handelt sich hier um gängige Spielregeln.

Ich habe noch nicht davon gesprochen wenn der Ankläger die Regeln zu seinen Gunsten beugt.

KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE

(Orwell 1984)

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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der dreiundzwanzigste Tag.

Geschrieben von anonym am 24. Dezember 2005 00:24:17:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor…
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Täglich himmlisch Manna für den Haushalt des Glaubens –

Tagestext vom 25. Dezember 1914:

Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute ein Heiland geboren in Davids Stadt, welcher ist Christus der Herr. Lukas 2, 10.11.

Obgleich wir der Annahme, daß dies der richtige Tag zur Feier der Geburt unseres teuren Erlösers sei, nicht beipflichten können, sondern vielmehr daran festhalten müssen, daß es annähernd der erste Oktober ist (Schriftstudien, Band 2), so ist dies doch unwesendlich, zumal der Herr einen Wunsch, daß wir seinen Geburtstag feiern sollten, nicht kundgegeben hat. Auch ist es von geringer Wichtigkeit, wann wir diesen Tag mit dem für alle so bedeutungsvollen Ereignis feiern. Für uns ist es daher auch nicht unpassend, daß wir uns an diesem so allgemein gefeierten Tage mit allen solchen vereint fühlen, deren Herzen so stehen, daß sie Gott und den Heiland lieben und wertschätzen. Die Gepflogenheit, einander kleine Geschenke zu dieser Zeit des Jahres zu machen, scheint uns sogar sehr gut zu sein. Gott ist der Geber aller guten und vollkommenen Gaben. Er gibt unaufhörlich, und wir nehmen beständig aus seiner Fülle Gnade um Gnade; aber von allen seinen Gaben ist uns die Gabe seines Sohnes, unseres Erlösers, die bedeutsamste.

Das Goldene Zeitalter
15.Dezember 1922

Weihnacht

Tod und Kampf, das dunkle Bild
In der weiten Welt!
Doch wie schön, daß doch noch ein Strahl
Großen Lichts darauf fällt

Daß noch über unseren Geist
Eine Gottheit steht,
Zu der das bedrängte Kind
Um Erlösung fleht

Daß uns noch aus reinem Quell
Jene Liebe fließt
Die ein Herz als ersten Wunsch
Immer in sich schließt

Das Goldene Zeitalter wünscht allen lieben Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest

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Wahrheit ist für die Wachtturm-Gesellschaft immer nur IHRE SICHT DER DINGE ... und es ist völlig ohne Belang, ob diese WAHRHEIT im eigentlichen Sinne des Wortes WAHR ist, also den Tatsachen bzw. dem Sachverhalt entspricht, oder nicht.

Damit allerdings das, was die Wachtturm-Gesellschaft WAHRHEIT nennt, auch WAHR erscheint, hat sie ein hochwirksames Instrumentarium des geschickten Formulierens und Argumentierens entwickelt, in dem sich alle klassischen Elemente der Dialektik wieder finden:

Nach einer einfachen Betrachtungsweise basiert die Dialektik auf drei zentralen Ansatzpunkten:

1. WAHRHEIT, die oft nicht voll genannt wird (Halbwahrheiten sind meist gefährlicher als Lügen), und GEWISSHEIT als ein psychischer Zustand, der es schwer macht, die Wahrheit einer Aussage zu bezweifeln, sowie der WAHRSCHEINLICHKEIT, die in unterschiedlichen Stufen zur Gewissheit führt.

2. LOGIK, als reiner Denkakt, der zur Wahrheit, Gewissheit und Wahrscheinlichkeit keine Stellung nimmt.

3. RHETORISCHE SPRACHSPIELE, welche dialektische Aussagen in die richtige Sprache »verpacken« oder bewusst verwirrend, irreführend etc. (meist emotional) eingesetzt werden.

Aus dem Buch: Auf alle Fälle Recht behalten, von Wolf Ruede-Wissmann

WENN jemand behauptet, Gottes „verständiger" Verwalter zu sein...

... wie kann dieser dann in einem solchen Ausmaß Irrtümern erliegen und sie mit solcher Selbstsicherheit verbreiten, was eindeutig nicht von „Verständigkeit" zeugt und wofür sicher auch kein „wohlgetan" angebracht ist?

WENN jemand behauptet, Gottes „treuer" Verwalter zu sein und für sein „Haus" zu sorgen...

... wie kann dieser dann so oft das, was wahr ist, gegen alle bekannten Tatsachen verdrehen, seine Fehler leugnen oder verharmlosen und die teils dramatischen Konsequenzen für andere herzlos ignorieren?

WENN jemand behauptet dass alle andere vom Teufel benutzt werden…

…von wem wird dann der benutzt der regelmäßig versuchen muss seine Irrtümer unauffällig zu revidieren.

WENN es die „letzten Tagen" sind...

... muss es dann nicht im besonderen Interesse Gottes sein, den Menschen eine eindeutige und von so krassen, teilweise abstoßenden und sogar Schaden verursachenden Fehlern freie Anleitung zu geben?

WENN ein echter Engel an unserer Tür klopft und sagt 2075...

... wer ist dann schuld das Ihm dann keiner glaubt?

WENN jemand behauptet er besitzt den Schlüssel der Erkenntnis…

…warum erschlägt er dann seinen Bruder als Lügner, wenn sich später herausstellt das der Erschlagene die Wahrheit gesagt hatte?

WENN jemand behauptet bei seiner Bibelauslegung im Besonderen vom heiligen Geist geleitet zu sein...

... wie kann dieser dann so schwerwiegenden Fehleinschätzungen unterliegen?

Liefert die Bibel auch nur ein einziges Vorbild, wo Gottes Geist Menschen in derart unvollkommener, widersprüchlicher und gefühlloser Weise „geleitet" hat?

Zu einer Lüge gehören immer zwei –

einer der lügt und einer der sie glaubt.

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Dieses Gespräch mit Opa beeindruckte uns tief.
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Dabei erinnerten wir uns an das biblische Gebot:
„Vor grauem Haare sollst du aufstehen und die Person eines Greises ehren, und du sollst dich fürchten vor deinem Gott.
Ich bin Jehova." (3. Mose 19:32)
Wir beide blickten mit Bewunderung auf Großpapa und dachten:

„Wie wahr! Wie wahr sind doch diese Worte!"

Geschrieben von Herr Bert am 26. Dezember 2005 11:11:17:

Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege - Tür 24 gesegnete Weihnachten geschrieben von anonym am 24. Dezember 2005 00:24:17:

Hi anonym!

War's das?

Das war das Ausführlichste und Präziseste was ich je zum Thema 1914 gelesen habe und möchte mich bei Dir herzlich bedanken. Etwa am fünften Tag bin ich durch Zufall auf die Seite gestoßen. Beinahe hätte ich die Seite nicht wieder gefunden da ich kein Lesezeichen gesetzt hatte. Zuerst dachte ich „was ist das den für ein Spinner" – aber man muss wirklich sagen da ist ein Schuh draus geworden.

Drei Sachen möchte ich anmerken.
1. Angenommen 1914 wird abgeschafft – was dann?
2. Mir ist durch diese postings bewusst geworden das meine innere Stimme mir schon längst gesagt hat dass hier etwas nicht stimmt. Nur habe ich dies immer ignoriert. Warum eigentlich?
3. Den besten Beitrag fand ich den Leserbrief über die Zensur des eigenen Denkens. Gar nicht mal so sehr wegen dem einen Leserbrief sondern weil mir hier erst bewusst geworden ist wie viel hunderte selbstbeweihräuchernde Leserbriefe im Wachtturm abgedruckt worden sind. Das ist doch ein erschüttender, abscheulicher Eigenlob. Schämt sich den deswegen niemand?

Mehrfach hast Du gefragt „Was wen Gott uns eines Tages WIRKLICH sagen will „Leute, schließt die Tür der Arche!"?
Den Wachtturm kann und wird Gott dazu nicht mehr verwenden können.

Selten das mir Bibelstudium so viel Spaß gemacht hat.

Geschrieben von Drahbeck am 24. Dezember 2005 07:56:35:

Das noch nicht offengelegte ...

"Patent-Kochrezept"

Es war einmal ...
So fangen vielerlei Märchen an.
Es war einmal im fernen Polenland im Jahre 1925 ein Evang.-lutherischer Missionar, namens A(ugust) Lerle, in Zgierz (das ist in der Nähe von Lodz. „Theo komm wir fahren nach Lodz ..." sang später mal eine Sängerin). Soweit war es aber im Jahre 1925 noch nicht.
Missionar Lerle nannte in Zgierz eine beachtliche deutschsprachige Gemeinde sein eigen. Aber o weh, böse, reißerische Wölfe drangen in sie ein.

In Abwehr selbiger verfasste er schon mal eine Broschüre mit dem Titel: „Im Kampf mit der Sekte. Ein Diskussionsbericht". Kaum hatte er diesen Angriff zurückgeschlagen (die Angreifer waren in diesem Fall „Siebenten Tags Adventisten"), musste Missionar Lerle schon wieder neues, noch größeres Ungemach registrieren. Seine Frust artikulierte es denn auch in die Worte:

„Denn die Sekten schießen in der letzten Zeit hervor, wie die Pilze nach einem warmen Sommerregen. Denn die Sektenprediger überschwemmen in der letzten Zeit unsere Gemeinden wie eine verheerende Flut. Von allen Sekten aber, die bisher aufgetreten sind, sind die Russellianer für das Seelenheil der Menschen eine der gefährlichsten, weil keine andere so sehr wie diese, die Bibel falsch auslegt und sogar die Fundamente des Christentums angreift."

Schon mal der Schreibkunst mächtig, überantwortete Missionar Lerle auch diese „bahnbrechende" Erkenntnis in Drucklettern gegossen, und als Endergebnis in eine noch heute lesbare Broschüre, mit dem Titel „Die Irrlehren der Russellianer (Ernste Bibelforscher) im Lichte der Bibel".

Sein Frust bewegt sich in den relativ altbekannten Bahnen. Er kreidet den Bibelforschern ihre Ablehnung des Seeelenglaubens, der Höllenlehre und der Dreieinigkeit an. Auch die Tagesaktuelle Kirchenpresse nahm er zur Kenntnis. Und damit hatte sich selbst bei ihm schon mit herumgesprochen, dass jene ungeliebten Bibelforscher, just in der Schweiz in einen Prozeß verwickelt seien. Über letzten Aspekt berichtet er:
„Ueber die Frage, woher die Russellianer ihre reichen Geldmittel bekommen, entnehme ich der „Ev. Luth. Freikirche für Sachsen u. a. Staaten" folgende Notiz:
Woher haben die „Ernsten Bibelforscher" ihre Geldmittel?
Unter dieser Ueberschrift bringt die „Allg. Ev.-luth. Kirchenzeitung" einen sehr interessanten Bericht der „Rheinischen Volkswacht". Es ist schon vielfach der Verdacht und auch die Behauptung ausgesprochen worden, daß die „Ernsten Bibelforscher" aus jüdischen Kreisen recht beträchtliche Geldmittel für ihre großzügige Propaganda erhielten. Der Verdacht entstand wohl besonders dadurch, daß die „Ernsten Bibelforscher" viel von der Wiederherstelung der jüdischen Herrschaft in Palästina und einem großen Einfluß des jüdischen Reiches auf die ganze Welt reden. ...."

Auch da hält sich Herr Lerle noch im Rahmen des Erträglichen. Es gab zur gleichen Zeit übergenug andere Schreiberlinge, die dann gleich im Stile eines Hitler weiterkombinierten; dass sei doch wohl eine Bestätigung für die Antisemitenbibel „Protokolle der Weisen von Zion".

Zur Ehrenrettung von Missionar Lerle sei gesagt. Dieser Versuchung ist er nicht erlegen. Was wiederum zeitgenössisch durchaus nicht „selbstverständlich" war.

All das bisher gesagte hört sich eigentlich recht wenig nach einem „Märchen" an, dass muss man schon mal einräumen. Und so stellte sich denn die Sachlage auch so dar, dass zwischen Märchen-Verfassern und Märchen-Erzählern noch zu differenzieren wäre. Da wieder die Ehrenrettung für Missionar Lerle. Er ist nur der Erzähler; nicht aber der Verfasser des Märchens.

Das eigentliche Märchen, auch das berichtet Lerle, begann doch damit, dass Russell für 1914 wundersame Dinge verkündete, die aber - o Schreck welche Märchenregie - so nicht in Erfüllung gingen. Macht nichts sagten sich die Märchen-Verfasser. Es gibt ja noch „demnächst" das Jahr 1925. Und just zu Beginn dieses Jahres nahm auch Missionar Lerle die Fährte der Märchenerzählung wieder auf. Erstaunliches fand er da in seiner Textvorlage.
Er referiert:

„1925 sollen alle Kirchen zusammenbrechen, alle Nationen aufhören, alles Leid von der Erde verschwinden, Tote auferstehen, das Paradies auf die Erde kommen und diejenigen, die sich zur Lehre Russells bekehren und 1925 erleben, niemals sterben..."

Offenbar konnte sich Missionar Lerle nicht ganz des Gefühles erwehren: „Die Botschaft höre ich wohl. Allein, es fehlt der Glaube". Das dies bei ihm so war, macht auch seine weitere Bemerkung deutlich:
„Nun, das Jahr 1925 ist angebrochen, die Anhänger Russells haben es erlebt, und wir wollen abwarten, ob die Prophezeiung ihres vermeintlichen „großen Propheten" sich an ihnen erfüllen wird, und sie niemals sterben werden. Nein, hier paßt das Wort der Schrift: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden".

Und er legt noch nach mit der Aussage:
„Wir wissen nicht, was das Jahr 1925 uns bringen wird, vertrauensvoll wollen wir jeden Tag aus der Gnadenhand unseres Gottes entgegennehmen, aber eins wissen wir ganz gewiss, ohne eine Prophetengabe zu besitzen, daß es uns das von Russell für dieses Jahr verheißene Paradies nicht bringen wird."

Wie anders hingegen lass sich das doch in den Veröffentlichungen, der eigentlichen Märchen-Verfasser. Auch darüber berichtet Lerle:
„In der Broschüre „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben" heißt es auf Seite 59-60, daß von 1925 an die Lebenden nicht nur nie mehr sterben, sondern, daß auch die Alten wieder jung werden sollen. „Zur Jugend zurückkehrend" ist dieser Abschnitt auf Seite 59 überschrieben. Auf Seite 60 heißt es: So wird, wenn die Wiederherstellung beginnt, ein Mann von sechzig Jahren allmählich zu einem Zustand physischer Gesundheit und geistigen Gleichgewichts wiederhergestellt werden. ---
Durch den allmählichen Prozeß der Wiederherstellung wird er durch den großen Mittler aufgerichtet und zu den Tagen seiner Jugend wieder hergestellt werden; er wird ewig auf Erden leben und den Tod niemals sehen."

Tja und genau bei der Aussage kam auch Missionar Lerle ins „Stolpern". Er wollte es schon gerne etwas „genauer" wissen. Und er machte sich auch so seine eigenen Gedanken, wie denn das „praktikabel" sein könnte. Und er lässt uns auch an diesen seinen Gedankengängen teilhaben, wenn er weiter äußert:
„Und wenn wir fragen, wie es denn möglich sein wird, daß die Alten wieder jung werden, so wird uns auf Seite 60 die Antwort gegeben.
Dort heißt es:
„Wenn das Königreich des Messias eingeführt ist (was im Jahre 1925 erfolgen wird), wird der große Messias für rechte Nahrungsverhältnisse Vorkehrung treffen ----
Der Herr wird ihn unterweisen, wie er essen und was er essen soll."

Jetzt setzt für Missionar Lerle das große Aha Erlebnis ein, was er denn mit den Worten zu Papier bringt:
„Das soll doch wohl heißen, daß die Russellianer ab 1925 bisher nicht gekannte, besonders gute Kochrezepte haben werden, und daß die Menschen durch den Genuß der nach den Rezepten der Russellianer hergestellten Speisen nicht nur ewig leben, sondern die alten auch wieder jung werden sollen."

Wiederum bemächtigt sich auch Missionar Lerle die einfach nicht zu bezwingende Eigenschaft, sich als „ungläubiger Thomas" zu erweisen.
Ausdruck seines „Unglaubens" ist denn auch seine Aussage:
„Hier möchte man aber doch ausrufen: O du verkehrte Welt, o kleinlicher Verstand! Wie ist es möglich, daß solche Torheiten gedacht, geredet, geschrieben, gelesen und ---- vielleicht auch geglaubt werden! Aber nur weil die Welt betrogen sein will, findet Russell immer noch Anhänger."

Da möchte man als Bericherstatter eigentlich nur noch hinzufügen: Es gibt nicht mehr allzuviel „hinzuzufügen". Nur schade, dass jenes „geheimnisvolle Rezept des Jungbrunnens" immer noch nicht offengelegt wurde. Tja, das aber wieder eröffnet den Märchen-Verfassern ungeahnte Möglichkeiten, weitere Anschluß-Märchen zu kreieren.

Vielleicht wird ein weiterer „Missionar Lerle" sich auch ihrer einmal annehmen!

Man vergleiche als thematisch ähnlich, auch die Broschüre von Rudolf Fisch

Rudolf Fisch

Geschrieben von anonym am 17. Dezember 2005 03:18:35:

Weitere Bruchstücke - Blut in Sperrholz! = Holzfäller kein Beruf für Christen

„Und so bedeutet auch das Gebot, 'sich des Blutes zu enthalten', überhaupt kein Blut in den Körper aufzunehmen."
Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben, Seite 216.

Enthalten sich Jehovas Zeugen heute noch wirklich vom Blut?

Die meisten Zeugen Jehovas würden mit einem durchdringenden JA antworten!
Warum werden Blutprodukte wie Albumin, EPO, Blutseren/Immunglobuline und Bluterpräparate (Faktor VIII und IX) für zulässig erklärt, die doch eindeutig nur zur Erhaltung des Lebens genommen werden?
Wie kann man danach noch ehrlich sagen, damit enthalte man sich vom Blut?
Man kann es nicht.
Der Gebrauch des Blutes aus medizinischen Gründen ist entweder richtig oder falsch.
Wenn er falsch ist, können wir uns nicht aussuchen, von welchen Blutfraktionen oder -produkten wir uns enthalten.
Eine solche Argumentation ist mit schwerwiegenden Fehlern behaftet.
Die meisten Zeugen Jehovas glauben aufrichtig, es sei eine schwerwiegende Sünde, eine Bluttransfusion anzunehmen, da die Bibel sage, man solle sich „vom Blut enthalten." (Apostelg. 15:29) Es ist daher sehr verständlich, daß viele die Haltung der WachtturmGesellschaft verwirrt — in bezug auf die verschiedenen Blutbestandteile oder Blutprodukte wie Albumin, nichtsynthetisches EPO (Erythropoetin), Impfstoffe, Immunglobuline und die Präparate zur Behandlung von Blutern. Es scheint nicht möglich zu sein, zu erklären, warum die Wachtturm-Gesellschaft für den einen Zeugen diese Blutkomponenten als zulässig bezeichnet, es aber ein Verletzen des Gesetzes Gottes sein soll, andere Komponenten wie Plasma, Blutplättchen sowie rote und weiße Blutkörperchen zu erhalten.
Überdies gibt es deutliche Hinweise, daß die Wachtturm-Gesellschaft ihre Vorschriften zur Verwendung von Blut völlig aufgeben wird.

Die Betrachtungsweise des Blutes hat sich so oft geändert.
Einmal waren alle Blutprodukte inakzeptabel. Später war es annehmbar, eine einzige Transfusion zu erhalten; man sah es als „Medizin" und nicht als „Ernährung" an. Noch später waren „geringe Mengen" zulässig, dann wieder nicht einmal der geringste Bestandteil. Und noch immer folgten weitere Änderungen.
Soll das der Beweis für eine Führung durch einen Gott sein, der sie niemals ändert?
Kann die Behauptung, Jehova lasse sein Licht immer heller scheinen, vernünftig sein, wenn das „neue Licht" manchmal wieder zu „altem Licht" wird?
Einmal war es nicht erlaubt, daß Bluter Blutbestandteile erhielten (wie Faktor VIII- und IVPräparate). 1978 trat eine Änderung ein. Nun war es eine „Frage des Gewissens". Vorher wäre jemand, der seinem Gewissen folgte, ausgeschlossen und ausgestoßen worden - angeblich der Vernichtung durch Gott wert. 1949 wurden Organtransplantationen „Wunder der modernen Chirurgie" genannt (Awake!, 19. Dezember 1949). 1967 wurden Organtransplantationen verboten. Wer sich einer solchen Operation unterziehe, ernähre sich vom Fleisch anderer. Das sei kannibalisch. 1980 wurde das Ganze wieder eine „Frage des Gewissens". Sollte Gott, der sich nicht ändert (Maleachi 3:6), zulassen, daß Menschen wegen des Schwankens und der Unentschlossenheit seines „treuen und verständigen Sklaven" sterben?

1892 Der Watchtower erwähnt erstmals die Blutfrage. Russells Ansicht war, die Anordnung aus Apostelgeschichte 15 sei eine zeitweilige Maßnahme, um im Verlaufe des Übergangs vom jüdischen zum kirchlichen Zeitalter die Einheit zu fördern (Watchtower, 15. Januar, Seite 349-352).

1892 „Er [Jakobus] schlug des weiteren vor, ihnen nur zu schreiben, sie sollten sich vor der Verunreinigung mit Götzen hüten (Vers 29), und von Erwürgtem und Blut — denn durch das Essen dieser Dinge könnten sie ein Stolperstein für ihre judenchristlichen Brüder werden (Siehe 1. Korinther 8:4-13) — und von Hurerei (Zion's Watch Tower, 15. November 1892, Seite 1473 Reprints) **

1909 Bruder Russell kommentiert Apostelgeschichte, Kapitel 15, und zeigt an, daß er glaubt, das Beachten der Vorschrift „MACHE SIE NICHT ZU CHRISTEN", sondern diene dazu, den Leib aus Christen und Heiden zu bewahren (Watchtower, 15. April 1909, Reprints Seite 4374).

1919 Clayton J. Woodwarth wird Herausgeber der Zeitschrift The Golden Age (Watchtower, 15. Februar 1952, Seite 128).

1923 Ein Artikel mit der Überschrift „Der Impfbetrug" zeigt zum ersten Mal die gegnerische Einstellung der WTG zur Impfung (Golden Age, 3. Januar, Seite 211, Absatz 35). Als Probe dieses Zitat: „Wenn schlüssig gezeigt ist, daß es so etwas wie Tollwut nicht gibt . . ." Ein Schlüssel für die Herausbildung der gegenwärtigen Lehre über Blut war die Ernennung von Clayton J. Woodworth zum Herausgeber der Zeitschrift The Golden Age. Bruder Woodworth benutzte die Zeitschrift als Sprachrohr für seine außergewöhnlichen persönlichen Ansichten zu Wissenschaft und Medizin. Hier, innerhalb von Wahnvorstellungen und Paranoia, finden wir die Saat der Lehre der Gesellschaft über das Blut. (Golden Age, 22. April, Seite 455, Absatz 15).

1925 Wer häufig Blut für Transfusionen spendet, ist zu loben (Golden Age, 29. Juli, Seite 683).

1927 Watchtower vom 15.Dezember 1927 wies auf Seite 371 deutlich darauf hin, daß das „Blutverbot" aus 1.Mose 9:4 auf alle Menschen zutreffe. Als Speisevorschrift war dies keine kontroverse Frage.

1929 Impfungen werden wiederum verurteilt: „Denkende Menschen hätten lieber Pocken als eine Impfung . . . Daher ist die Praktik der Impfung ein Verbrechen, ein Frevel und eine Täuschung." (Golden Age, 1. Mai, Seite 502, Absatz 40).

1931 Impfungen sind eine Verletzung des ewigen Bundes, den Gott mit Noah schloß. (Golden Age, 4. Februar, Seite 293).

1931 Die Gesellschaft räumt ein, dass es in 1. Mose 9 und bei dem „ewigen Bund" nicht wirklich um das Essen von Blut geht. „Alle vernünftig Denkenden müssen zu dem Schluss kommen, dass es nicht das Essen von Blut war, dem Gott widerstand, sondern das Blut von Tieren sollte nicht mit dem Blut von Menschen in Berührung kommen." (Golden Age, 4. Februar, Seite 294, Absatz 42).

1935 Eine Impfung ist die unmittelbare Injektion von tierischem Eiter in den Blutstrom und eine direkte Verletzung des Gesetzes Jehova Gottes. (Golden Age, 24. April 1935, Seite 465) Siebzehn Jahre lang verweigern die Zeugen nun die Pockenimpfung, bis die Gesellschaft nach dem Tod von Bruder Woodworth das Impfverbot aufhebt. Es stellt sich heraus, daß der Pockenimpfstoff nicht einmal aus Blut hergestellt wurde. Während dieser Zeit erschienen im Golden Age viele Karikaturen, die Dinge zeigen wie Haufen pockennarbiger Kinder, die durch den Impfstoff Schaden genommen haben. Andere Karikaturen bilden „Drogenärzte" ab mit Spritzen in der Hand, auf denen „Eiter" steht. Heute können wir uns kaum noch vorstellen, eine wie unglaubliche Situation sich um das Thema herum bildete. Kinder durften ohne Impfpaß nicht in die Schule, Zeugen konnten nicht in andere Länder ver- oder einreisen und Zeugen in Gefängnissen bekamen Einzelhaft.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, ein wie schweres Problem die Pocken damals waren. Im Jahre 1921 gab es allein in den USA 100.000 Fälle von Pocken, und die Sterberate lag bei 40%. Man muß sich schon fragen, wie viele wirkliche körperliche Schäden und wie viele Tote es bei den Zeugen als Folge des Gehorsams gegenüber dem Impfverbot der Gesellschaft es gab.

1940 Bericht eines Arztes, der ein Quart von seinem Blut in einem Notfall gespendet hatte. Er wird als Held dargestellt (Consolation, 25. Dezember, Seite 19, Absatz 53).

1945 Bluttransfusionen und Blutprodukte sind offiziell als „heidnisch und gottentehrend" verboten. (Watchtower, 1. Juli 1945, Seite 198-201)

1949 Erwachet Artikel „Ist Bluttransfusion biblisch? (Erwachet 22.11.1949 Seite 12,13)

1949 Keine Einwände gegen Organtransplantationen; besprochen als „Wunder der modernen Chirurgie." (Awake!, 22. Dezember 1949 - „Ersatzteile für deinen Körper")

1951 Clayton J. Woodworth, Herausgeber von Golden Age/Consolation [Das goldene Zeitalter/Trost] bis zur Umbenennung in Erwachet! im Jahre 1946, stirbt und wird am 18. Dezember 1951 begraben (Watchtower, 15. Februar 1952, Seite 128).

1951 „Das Leben ist Blute"
Das Blut, ein fließendes Gewebe
Das Blut wird als Gewebe betrachtet. Warum? Alle Gewebe bestehen aus einzelnen Zellen, welche in ein Gerüst oder Netz eingebettet sind, das als Stroma bekannt ist. Das Blut hat seine Zellen, die roten und weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen, die in ein flüssiges Stroma, Netz oder Gerüst — das Plasma — eingebettet sind. Es ist ein flüssiges oder sich bewegendes Gewebe, im Gegensatz zu den übrigen Geweben des Körpers, die mehr oder weniger fest sind.
Je mehr der Mensch das Blut studiert, desto mehr wird er davon überzeugt, dass jeder von uns eine Bluteigenart hat, genau so wie jeder von uns eine geistige Eigenart besitzt. Man hat auch herausgefunden, dass Geisteskrankheiten viel sagende Giftmerkmale im Blut hinterlassen. Ein Wissenschaftler behauptete sogar, dass das Blut den Schlüssel zu allen Fertigkeiten enthalte und dass es sowohl die Rasse, als auch die geistigen und körperlichen Fähigkeiten anzeige. (Erwachet 22.1.1951 Seite15)

1952 In einem Brief, datiert vom 15. April 1952, werden Impfungen, wie gegen Pocken, jetzt offiziell erlaubt. Viele Zeugen hatten sie schon seit etwa einem Dutzend Jahren erhalten, und die Gesellschaft hat schon gewußt, daß sie kein Blut enthielten, seit sie von einem Zeugen namens William Cetnar darüber in Kenntnis gesetzt wurde.
Man kann mit Recht spekulieren, ob das Verbot erst 1952 aus Respekt von Clayton J. Woodworth aufgehoben wurde, der eine deutliche Abneigung gegen Impfstoffe hatte (Watchtower, 15. Dezember 1952, Seite 764; deutsch: Wachtturm, 15. Februar 1953, Seite 127-128).

1953 Impfungen werden nicht mehr als Essen von Blut angesehen und stehen auch nicht mehr in Verbindung mit sexuellen Beziehungen (Make Sure of All Things, Seite 48, Absatz 47).

1958 Eine „Frage von Lesern" erklärt, dass es einer gesalbten Schwester erlaubt sein solle, beim Gedächtnismahl von den Symbolen zu nehmen, wenn sie eine Bluttransfusion erhalten hatte. Begründung: Gemeinschaftsentzug wegen Bluttransfusion ist in der Bibel nicht vorgesehen. (Watchtower, 1. August 1958, Seite 478; deutsch: Wachtturm, 1. Oktober 1958, Seite 606).
Nachfolgend der ganze Artikel:
Eine Zeugin Jehovas, die beansprucht, zum gesalbten Überrest zu gehören, begab sich kürzlich ins Krankenhaus und ließ sich freiwillig eine Bluttransfusion machen. Sollte ihr gestattet werden, beim Gedächtnismahl von den Symbolen, von Brot und Wein, zu genießen? — R. J., Vereinigte Staaten.
Mit dir bedauern wir es natürlich, daß diese Schwester, die sich dazu bekennt, ein Glied des gesalbten Überrests zu sein, sich freiwillig eine Bluttransfusion machen ließ, als sie im Krankenhaus weilte. Wir glauben, daß sie dem Willen Gottes zuwider, also nicht recht handelte. Indes sind die Versammlungen nie angewiesen worden, Personen, die sich freiwillig Bluttransfusionen machen lassen oder sie gutheißen, die Gemeinschaft zu entziehen. Das Gericht jener Personen, die Gottes Gesetz hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes übertreten, überlassen wir Jehova, dem höchsten Richter. Das einzige, was im Falle einer solchen Person getan werden kann, ist, sie als unreif zu betrachten, als jemand, der nicht fähig ist, gewisse Verantwortlichkeiten zu übernehmen, so daß wir sie also mit gewissen Dienstaufgaben nicht betrauen.
Einer solchen Person wird die Gemeinschaft nicht entzogen, weil sie sich freiwillig eine Bluttransfusion machen läßt oder es gutheißt, daß eines ihrer lieben Angehörigen eine Bluttransfusion erhält, und daher habt ihr auch kein Recht, diese Schwester von der Feier des Abendmahles des Herrn auszuschließen. Als ein gesalbtes Glied des Leibes Christi steht sie unter dem Gebot und Befehl Christi Jesu, davon zu genießen. Ob sie nun untreu ist gegenüber dem, was sie zu sein bekennt, indem sie die Symbole des Abendmahles des Herrn einnimmt, wird Jehova Gott selbst entscheiden. Sein Gericht beginnt am Hause Gottes. Es steht nicht euch oder sonst jemandem zu, der die Gedächtnismahlsymbole darreicht, als Richter zu amten, sondern ihr sollt die Symbole allen Anwesenden in der üblichen Weise darreichen, so daß jeder eine Gelegenheit erhält, davon zu genießen.

1958 Die Vorschrift zu Blutseren wie Diphtherie-Antitoxin und Gammaglobulin besagt, dass es eine persönliche Entscheidung sei, sie zu nehmen. (Watchtower, 15. September 1958, Seite 575; deutsch: Wachtturm, 15. November 1958, Seite 703).

1958 Jedes Mal, da in der Schrift ein Verbot gegen den Blutgenuß erwähnt wird, geschieht es in Verbindung mit dem Genuß des Blutes als Speise, und somit interessieren wir uns für dessen Verbot als Nährstoff.
(Wachtturm, 15. November 1958, Seite 703).

1959 Blut muss ausgegossen werden; es wäre daher verkehrt, eigenes Blut abnehmen, es lagern und später zurückführen zu lassen. (Watchtower, 15. Oktober 1959, Seite 640; deutsch: Wachtturm, 1. Mai 1960, Seite 287-288)

1961 Auf die Annahme von Blut oder verbotener Blutbestandteile folgt ein Gemeinschaftsentzug. (Watchtower, 15. Januar 1961; Seite 63-64; deutsch: Wachtturm, 15. März 1961, Seite 190-191).

1961 Persönlichkeitszüge, die Impulse zu morden und Selbstmord zu begehen werden im Blut übertragen. (Watchtower, 15. September 1961, Seite 564; deutsch: Wachtturm, 1. Dezember 1961, Seite 724-725)
Nachfolgend Auszüge aus dem Artikel:
Dieser Punkt ist interessant, und dass er bei Bluttransfusionen in Frage kommen kann," wird von Ärzten bezeugt. So sagt zum Beispiel Dr. Alonzo Jay Shadman in seinem Buch Who Is Your Doctor and Why? (Wer ist dein Arzt und warum?) folgendes: „Das Blut irgendeiner Person ist in Wirklichkeit die Person selbst. Es enthält alle Eigenarten der Person, von der es stammt. Das schließt erbliche Belastung, Anfälligkeit für gewisse Krankheiten, Vergiftung durch die persönliche Lebensweise, durch Eß- und Trinkgewohnheiten ein ... Gifte, die jenen Trieb zur Folge haben, der zu Selbstmord, Mord oder Diebstahl drängt, liegen im Blute." Und Dr. Americo Valerio, der mehr als vierzig Jahre lang in Brasilien als Arzt und Chirurg praktizierte, pflichtet ihm bei. „Ein moralischer Defekt, sexuelle Perversität, Hemmungen, Minderwertigkeitskomplexe, kleinere Vergehen sind oft die Folge einer Bluttransfusion sagt er Doch wird in der Presse anerkannt daß Institute, von denen man denkt, das Blut, das bei ihnen vorrätig sei, sei für Transfusionen zuverlässig, Blut von Verbrechern erhalten, von denen bekannt ist, dass sie solche Charaktermerkmale haben. Bestimmt wird niemand, der den Werken des Fleisches zu entfliehen und sein Leben so zu verwenden sucht, wie Gott es durch sein Wort anweist, sich selbst einer solch verderblichen Zukunft aussetzen wollen. — Rom. 12:2; Eph. 4:22-24.

1963 Neue Vorschriften zu Blutseren. Die Vorschrift von 1958 wird über den Haufen geworfen. Nun wird jeder Blutbestandteil als Ernährung angesehen und verboten. Die Vorschrift trifft nicht auf Impfstoffe zu. (Watchtower, 15. Februar 1963, Seite 124; deutsch: Wachtturm, 15. Mai 1963, Seite 316).

1964 Ärzte, die Zeugen sind, dürfen Patienten, die keine Zeugen sind, Bluttransfusionen geben. Blut wird zur Sperrholzverarbeitung verwendet – darf ein Christ als Holzfäller im Wald arbeiten wen das Holz zum Teil zu Sperrholz verarbeitet wird?
(Watchtower, 15.11.1964, Seite 682; deutsch: Wachtturm, 15. Januar 1965, Seite 42-43).
Hier ein Ausschnitt aus dem Artikel:
Heute verwendet man Blut häufig auf eine Art, die nach der Bibel unzulässig ist. Die alten Israeliten durften das Blut unter bestimmten Umständen auf dem Altar verwenden, andernfalls mussten sie es zur Erde fließen lassen. (B. Mose 17:11-14) Heute verwendet man Blut nicht nur bei Heilbehandlungen, sondern, wie berichtet wird, auch bei der Herstellung von verschiedenen Produkten wie Klebstoffen, die bei der Fabrikation von Sperrholz, Preßspan, Hartfaserplatten, Flaschenkapseln, Möbeln und Musikinstrumenten verarbeitet werden. Man verwendet Blutbestandteile bei der Polymerisation von Gummimassen, bei der Herstellung von Bindemitteln für Insektizide und von Fällungsmitteln für die Behandlung von Industrieabfällen, bei der Wasserklärung (in der Papierindustrie), bei der Uranreingewinnung, bei der Herstellung von Schaumlöschmitteln und von Schaumbildnern für Leichtbeton, bei der Klärung von Wein, bei der Herstellung von Schichtpapier, Leim und Kleister, ferner als Kaseinersatz in Latexemulsionen, bei der Emulgierung von Asphalt, in Korkmassen, in Lösungen für die photochemigraphische Plattenherstellung, in Lederappreturen, in wasserechten Farbträgern für das Bedrucken von Baumwollstoffen, in Düngemitteln, in Tierfutter und bei der Herstellung von Aminosäuren wie Histidin und Histamin. Vielleicht erfährt man in der Zukunft noch von weiteren Methoden der Blutverwendung. Die verschiedenen Methoden, wie man in der Welt mit dem Blut umgeht, entsprechen nicht den biblischen Anforderungen, denn nach der Bibel sollte das Blut auf die Erde gegossen werden. Der Christ ist jedoch für den in der Welt üblichen Missbrauch des Blutes, das heißt für das, was andere Leute mit dem Blut machen, nicht verantwortlich, und er kann nicht seine ganze Zeit darauf verwenden, genau zu untersuchen, wo man überall — besonders wenn es sich nicht um Nahrungsmittel handelt — Blut verwendet, sonst hätte er kaum noch Zeit für die Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich. Die Frage, wo man arbeiten sollte, mag nicht immer leicht zu entscheiden sein. Ihre Entscheidung ist eine Sache des Gewissens.
Den Israeliten wurde gesagt: „Von irgend einem Tierleichnam dürft ihr nicht essen; dem Fremdling, der an deinem Orte wohnt, magst du es zum Essen überlassen oder es einem Ausländer verkaufen; denn du bist ein dem Herrn [Jehova], deinem Gott, geweihtes Volk." (5. Mose 14:21, ZB) Wenn also ein Christ, der in einem Geschäft arbeitet, das Blutwurst oder andere bluthaltige Artikel führt, weltlichen Kunden, die solche Waren kaufen möchten, diese verkauft, so ist das seine Sache. Ein anderer Christ arbeitet vielleicht in einer Drogerie und verkauft Weltmenschen Präparate, die Blutbestandteile enthalten, oder er streut vielleicht auf Wunsch seines weltlichen Arbeitgebers bluthaltige Düngemittel. Auch das ist eine rein persönliche Angelegenheit. Natürlich könnte ein Christ niemandem empfehlen, ein bluthaltiges Produkt einem Produkt, das kein Blut enthält, vorzuziehen, noch könnte er sonst einen Missbrauch des Blutes befürworten. Was aber ein Christ tut, wenn er mit solchen Produkten umzugehen hat, müssen wir seinem eigenen Gewissen überlassen. Ein Christ darf einen anderen Christen in dieser Beziehung ebenso wenig kritisieren, wie ein Israelit einen anderen Israeliten kritisieren durfte, wenn dieser einem Ausländer ein verendetes, nicht richtig ausgeblutetes Tier verkaufte.
Da Christen nun bekannt ist, daß bei der Herstellung von Klebstoffen, wie bei der Fabrikation von Sperrholz und anderen allgemein gebräuchlichen Dingen, Blutbestandteile verwendet werden, führen wir Sperrholz hier als Beispiel an. Bei der Sperrholzfabrikation verwendet man heute häufig Blutalbumin-Klebstoffe. Es gibt aber auch Sperrholz, bei dem keine solchen Klebstoffe verarbeitet wurden. Ein christlicher Käufer oder Unternehmer mag versuchen, wenn möglich Sperrholz zu erhalten, bei dessen Herstellung keine bluthaltigen Klebstoffe verarbeitet wurden; entschließt er sich aber, jede Sperrholzart zu verwenden, so muss das seinem Gewissen überlassen werden. Es lässt sich nicht immer feststellen, wie das Sperrholz hergestellt wurde. Wenn auch bei manchen Sperrholzfabrikaten bluthaltige Klebstoffe verwandt werden, heißt das nicht, daß ein Christ kein Haus oder keinen Wohnwagen kaufen, verkaufen oder mieten dürfte, bei dessen Bau Sperrholz verarbeitet wurde. Wie weit er diese Sache untersuchen möchte, muss jeder Christ selbst entscheiden.
Auch muss ein Christ, der in einer Firma arbeitet, die bei der Herstellung von Sperrholz oder anderen Erzeugnissen Blutalbumin-Klebstoffe verwendet, diese Stelle nicht unbedingt aufgeben. Er arbeitet vielleicht als Holzfäller im Wald. Das Holz, das er fällt, mag zum Teil auf diese, zum Teil auf eine andere Art verarbeitet werden. Der Arbeiter ist nicht dafür verantwortlich, was mit dem Holz geschieht, wenn er es gefällt hat. Ein Christ, der in einer Sperrholzfabrik arbeitet, könnte vielleicht aber nicht mit gutem Gewissen den Blutalbumin-Klebstoff herstellen oder verarbeiten. Er mag deshalb seinen Arbeitgeber bitten, ihm eine andere Arbeit zu geben, bei der er nichts mit Blut zu tun« hat. Aber selbst das ist eine rein persönliche Sache. Erhielte er jedoch in derselben Firma eine andere Beschäftigung, zum Beispiel als Lastkraftwagenfahrer, als Verkäufer oder dergleichen, so fühlte er sich wahrscheinlich frei von jeder Verantwortung für den Missbrauch von Blut. Da heute bei der Herstellung von so vielen allgemein gebräuchlichen Artikeln Blut verwendet wird, kann es der Christ kaum völlig vermeiden, mit ihnen in Berührung zu kommen, denken wir zum Beispiel nur an Lederwaren, Möbel, Flaschenkapseln, Baumwolle usw. Was also ein Christ in dieser Hinsicht tut, ist eine Gewissensahngelegenheit, und niemand sollte ihn deswegen kritisieren. Bestimmt wäre es verkehrt, wenn irgendwo die Einheit einer Christenversammlung dadurch gestört würde, daß man die Entscheidung, die ein zur Versammlung gehörender Christ in dieser Frage getroffen hat, beanstandet und sie des langen ' und breiten erörtert. — ps. 133:1; Spr. 26:21: Jak. 3:16-18.
Die Gesellschaft billigt keine der heutigen medizinischen Methoden, Blut zu verwenden, auch nicht die Verwendung von Blut in Verbindung mit Impfungen. Impfungen sind für viele Leute jedoch einfach unumgänglich. Daher überlassen wir es dem Gewissen des einzelnen, darüber zu entscheiden, ob er sich ein Blutserum einspritzen lassen möchte, das die Bildung von Antikörpern zur Bekämpfung einer bestimmten Krankheit hervorruft. Der Betreffende könnte sich in einem solchen Fall damit trösten, daß er unter diesen Umständen nicht direkt Blut genießt, was nach dem Wort Gottes ausdrücklich verboten ist. Er nimmt das Blut nicht als Nahrung zu sich oder um einen Blutverlust zu ersetzen. Auch in diesem Fall ist das Gewissen des Christen ausschlaggebend. Ob sich also ein Christ ein Serum einspritzen lassen möchte oder ob Ärzte oder Krankenschwestern, die Christen sind, solche Spritzen verabreichen möchten, ist ihre Sache. Christen, die als Ärzte wirken oder sich in der Krankenpflege betätigen, sind für das, was sie in ihrem Beruf tun, selbst verantwortlich. Sie tragen gemäß dem in Galater 6:5 niedergelegten Grundsatz die Verantwortung für ihre Entscheidungen selbst. Manche Ärzte, die Zeugen Jehovas sind, haben bei weltlichen Patienten auf deren Wunsch schon Blutübertragungen vorgenommen. Bei einem Gott hingegebenen Zeugen Jehovas würden sie das jedoch nicht tun. Nach 5. Mose 14:21 bleibt es dem Gewissen des christlichen Arztes überlassen, ob er bei einem weltlichen Patienten eine Blutübertragung vornehmen möchte oder nicht. Er befindet sich in einer ähnlichen Lage wie ein christlicher Fleischer oder Lebensmittelhändler, der sich entscheiden muss, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, weltlichen Kunden Blutwurst zu verkaufen.

1966 Bluttransfusionen als Kannibalismus bezeichnet. (Wachtturm, 1. Juli 1966, Seite 401).

1967 Organtransplantationen sind jetzt Kannibalismus. Eine weitere völlige Kehrtwendung. Von Organspenden wird deutlich abgeraten. (Watchtower, 15. November 1967, Seite 702; deutsch: Wachtturm, 15. Februar 1968, Seite 126-128).

1971 Das Herz ist nicht bloß eine Pumpe; es ist durch Nerven mit dem Gehirn verbunden und das eigentliche Organ, in dem Affekte, Beweggründe, Wünsche und Emotionen entstehen. (Watchtower, 1. März 1971, Seite 133-135; deutsch: Wachtturm, 1. Juni 1971, Seite 325-331).

1974 Weiteres neues Licht, das in Wirklichkeit altes ist, zu Blutseren. Es handelt sich wieder um eine Sache des persönlichen Gewissens, obwohl der Artikel den Gedanken anklingen lässt, das sei ganz und gar nichts Großartiges. (Watchtower, 1. Juni 1874, Seite 352; deutsch: Wachtturm, 1. September 1974, Seite 541).

1975 Zur Bluterbehandlung mit Plasmafaktoren sagt die Gesellschaft natürlich, daß wahre Christen sich nicht so behandeln lassen und das Gebot der Bibel beherzigen, sich des Blutes zu enthalten. (Awake!, 22. Februar 1975, Seite 30; Artikel nicht in deutschen Ausgaben erschienen)

1975 Vier Monate später eine Kehrtwendung. Die leitende Körperschaft entscheidet, dass Blutbestandteile für Bluter als Gewissenssache akzeptabel sind. Wer nun nach dem 11. Juni die Gesellschaft angerufen hat, dem wurde gesagt, dass er eine persönliche Entscheidung über die Verwendung von Faktor VIII und -IX-Präparaten treffen sollte. Diese Politik wird erst drei Jahre später offiziell, weil die leitende Körperschaft sich nicht offiziell so schnell revidieren will. Wandten sich Bluter an die Weltzentrale oder ein Zweigbüro mit der Bitte um Auskunft, so wurde ihnen lange Jahre hindurch geantwortet, man hätte gegen den einmaligen Einsatz dieses Blutbestandteils nichts einzuwenden, da dies der Einnahme eines Medikaments gleichkomme. Werde das Mittel aber öfter als einmal eingesetzt, so stelle dies eine Zufuhr dieses Blutbestandteils „zur Ernährung" dar und werde deshalb als Verletzung des biblischen Verbots des Essens von Blut angesehen'.
Ein paar Jahre später wurde die Anweisung geändert. Den Mitarbeitern, die diese Anfragen bearbeiteten, war bewusst, dass sie in der Vergangenheit das Gegenteil geantwortet hatten, und dass Bluter, die ihre „genehmigte" eine Injektion schon bekommen hatten, immer noch der Meinung waren, ein zweites Mal würde als Übertretung des biblischen Gebots gelten. Sie konnten verbluten, weil sie sich daran hielten.
Da die frühere Regelung nur einzelnen auf Anfrage mitgeteilt, aber nie gedruckt worden war, mochte sich die Leitung nicht dazu durchringen, die neue Position zu veröffentlichen, denn das hätte erfordert, als erstes die alte Position zu erläutern und dann zu erklären, weshalb sie nun hinfällig war. Das erschien nicht wünschenswert. So durchforsteten die Mitarbeiter alle ihre Unterlagen, um Name und Anschrift sämtlicher Betroffenen zu ermitteln, damit sie schriftlich auf die Änderung hingewiesen werden konnten. Den Mitarbeitern war so wohler zumute.
Doch dann stieg ihnen auf, dass viele Anfragen telefonisch eingegangen waren und ihnen keine Aufzeichnungen über diese Gespräche vorlagen, so dass sie unmöglich herausfinden konnten, welche Bluter alle angerufen hatten. Sie wussten weder, ob in der Zwischenzeit einer von ihnen gestorben war, noch ob jemand in Zukunft sterben würde, weil er sich nach der alten Vorschrift richtete. Sie wussten nur, dass sie ihre Anweisungen befolgt und ihren Vorgesetzten innerhalb der Organisation gehorcht hatten. Diese Änderung der Richtlinien erhielt mit der Sitzung der leitenden Körperschaft vom 11. Juni 1975 schließlich offiziellen Charakter. Doch erst 1978 wurde die neue Regelung im Wachtturm vom 1. Oktober veröffentlicht, dazu noch in recht verschleierter Form und seltsamerweise im Zusammenhang mit der Frage der Injektion von Blutserum zur Abwehr von Krankheiten (während es sich bei Hämophilie, dem Leiden der Bluter, nicht um eine Krankheit, sondern um einen ererbten genetischen Defekt handelt). Noch immer wurde nicht zugegeben, dass dies eine Änderung der früheren Regelung über den mehrfachen Einsatz von Blutbestandteilen bei Blutern darstellte.

1975 Wer eine Organtransplantation oder Bluttransfusionen angenommen hat, leidet vielleicht auch an einer Übertragung von Persönlichkeitsmerkmalen. (Watchtower, 1. September 1975, Seite 519; deutsch: Wachtturm, 1. Dezember 1975, Seite 733).
Hier der ganze Artikel:
Schon seit langem ist bekannt, dass bei überdurchschnittlich vielen Patienten nach einer Herztransplantation psychische Probleme auftreten. Doch das scheint auch nach der Übertragung anderer lebenswichtiger Organe, z. B. einer Niere, der Fall zu sein. Dr. Pietro Castelnuovo-Tedesco, Professor der Psychiatrie, soll gesagt haben: „Es ist auffallend, dass nach einer Transplantation nicht selten schwere emotionelle Störungen festgestellt werden." Untersuchungen bei 292 Patienten, bei denen eine Nierentransplantation vorgenommen worden war, zeigten, dass nahezu 20 Prozent nach der Operation unter schweren Depressionen litten, und einige von ihnen unternahmen sogar einen Selbstmordversuch. Im Gegensatz dazu treten in der allgemeinen Chirurgie nur bei jedem 1 500. Patienten schwere emotionelle Störungen auf.
Eine Eigentümlichkeit, die mitunter beobachtet wird, ist die so genannte „Persönlichkeits-Übertragung". Das heißt, der Organempfänger scheint manchmal bestimmte Persönlichkeitsmerkmale des Spenders anzunehmen. Eine junge Frau, die häufig den Geschlechtspartner gewechselt hatte und von ihrer älteren, konservativ eingestellten Schwester, die einen ordentlichen Lebenswandel führte, eine Niere erhielt, schien zunächst sehr verwirrt zu sein. Schließlich begann sie, den Wandel ihrer Schwester in vieler Hinsicht nachzuahmen. Ein anderer Patient behauptete nach einer Nierentransplantation, er habe nun eine andere Einstellung zum Leben. Ein Mildgesinnter Mann wurde nach einer Transplantation ebenso aggressiv wie sein Organspender. Das Problem mag größtenteils oder ausschließlich Einstellungssache sein. Doch es ist zumindest von Interesse, dass die Bibel die Nieren eng mit den Gefühlen des Menschen in Verbindung bringt. (Vergleiche Jeremia 17:10 und Offenbarung 2:23.)

1977 Bluttransfusionen werden jetzt als Organtransplantationen angesehen; Eltern muss es gestattet sein, eine Bluttransfusion für ihre Kinder zu verweigern. (Jehovah's Witnesses and the Question of Blood/Jehovas Zeugen und die Blutfrage, Seite 41).

1978 Eine nachgiebigere Haltung zu Seren. Sie sind offenbar kein Weg, „Leben zu erhalten." Bluter erfahren nun offiziell, dass sie eine Behandlung mit Blutbestandteilen oder -Fraktionen annehmen dürfen; hätten sie sich an die Gesellschaft gewandt, so hätten sie das schon ein paar Jahre vorher erfahren. Wenn sie das nicht getan haben, sind sie jetzt wahrscheinlich schon tot. Zeugen dürfen an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden, wenn sie mit blutfreien Flüssigkeiten geladen ist. (Watchtower, 15. Juni 1978, Seite 30-31; deutsch: Wachtturm, 1. Oktober 1978, Seite 30-31).

1980 Weiteres neues Licht — bzw. wieder altes Licht — über Organtransplantationen. Sie sind kein Kannibalismus mehr. (Watchtower, 15. März 1980, Seite 31; deutsch: Wachtturm, 15. Juni 1980, Seite 31).

1980 Die Gesellschaft richtet jetzt Hunderte von KVKs oder Krankenhausverbindungskomitees ein. Listen mit wohlwollenden Ärzten werden geführt, und die Komitees bemühen sich, Ärzte aus Sozialdiensten zu umgehen, die versuchen, sich für Minderjährige einzusetzen.

1982 Die Gesellschaft führt ihre Lehre über Haupt- und Nebenbestandteile bei Blut ein. Nebenbestandteile dürfen angenommen werden, Hauptbestandteile sind verboten. Blutverdünnung wird als unzulässig aufgeführt. (Awake!, 22. Juni 1982, Seite 25; deutsch: Erwachet!, 22. September 1982, Seite 25).

1984 Knochenmark wird als Gewissenssache diskutiert, es scheint aber davon abgeraten zu werden. (Watchtower, 15. April 1984, Seite 31; nicht in deutschen Ausgaben erschienen).

1984 Die Gesellschaft lässt still und leise die Vorstellung fallen, das buchstäbliche Herz sei für Affekte, Beweggründe, Wünsche und Emotionen verantwortlich. (Watchtower/Wachtturm, 1. September 1984, Seite 6).

1985 AIDS wird aufgegriffen, um der Haltung der Gesellschaft zu Blut Glaubwürdigkeit zu verleihen. (Watchtower/Wachtturm, 1. September 1984, Seite 6).

1988 AIDS ist zu einem weltweiten Problem geworden, das die Gesellschaft häufig als Beweis für die Richtigkeit ihrer Lehre anführt. Sie behauptet, ihre Richtlinien hätten Jehovas Zeugen vor AIDS geschützt. Sie räumt ein, daß etwa 10.000 Amerikaner mit schwerer Hämophilie infiziert worden sind. Sie erwähnt aber nicht, daß diese Personen wegen Behandlung mit Faktor VIII und -IX-Präparaten infiziert worden sind, die schon seit über zehn Jahren auf der Liste der erlaubten Blutbestandteile standen. Die Haltung der Gesellschaft hat für diese armen Brüder nie einen Schutz dargestellt. (Awake!/Erwachet!, 10. August 1988, Seite 11).

1989 Die Gesellschaft scheint die Tür zur intraoperativen Eigenbluttransfusionen aufzustoßen. Sie werden zwar nicht extra genannt, doch wird unterstellt, daß Blutsammeltechniken zulässig sind. (Watchtower/ Wachtturm, 1. März 1989, Seiten 30, 31).

1991 Zeugen werden ermuntert, mögliche Antworten, die sie vielleicht vor einem Richter geben müssen, vorher einzustudieren. (Our Kingdom Ministry, März 1991 deutsch September 1992).

1991 „ Auch heute müssen Christen standhaft sein, fest entschlossen, das göttliche Gesetz nicht zu übertreten, selbst wenn ihnen dadurch von Seiten des Staates Gefahr droht... Sofern es zu einer Bestrafung käme, könnte der Christ die Sache so ansehen, als leide er um der Gerechtigkeit willen..."
Wenn es sein muss, dürfen auch weltliche Gesetze übertreten werden.
(Der Wachtturm", 15. Juni 1991, Seite 31)

1992 Die Gesellschaft sagt, wir sollten uns keine Sorgen machen, ob Nahrungsmittel Blut enthalten oder nicht, wenn wir keinen hinreichenden Verdacht haben, daß sie Blut enthalten. (Watchtower/Wachtturm, 15. Oktober 1992, Seite 30).

1994 Artikel über das Thema „Jugendliche, die Gott an die erste Stelle setzen". Es geht um Jugendliche, die als Folge des Blutverbotes gestorben sind. (Awake!/Erwachet!, 22. Mai 1994, Seite 3-15). Erörterung des Rhesus-Faktor-Antiserums (aus Blutserum hergestellt). In dem Artikel heißt es: „In der vorliegenden Zeitschrift sowie der Begleitzeitschrift Der Wachtturm ist stets übereinstimmend zu dieser Frage Stellung genommen worden." (Awake!/Erwachet!, 8. Dezember 1994, Seite 27). Man beachte, daß die Gabe von Rh-Faktor-Antiserum bis 1974 verboten war und noch bis 1978 davon abgeraten wurde.

1995 Ein Zeuge darf sich unter bestimmten Umständen sein eigenes Blut zurück infundieren lassen. Blutverdünnung durch synthetische Mittel und Sammeltechniken für autologes Blut sind annehmbar und schließen ein kurzes Lagern des Blutes außerhalb des Körpers ein. (Watchtower/Wachtturm, 1. August 1995, Seite 30).

1997 Älteste werden ermuntert, denen zu einem rechten Verständnis zu verhelfen, die eine Bluttransfusion angenommen haben. Bei Rechtskomiteeverhandlungen sollten sich Älteste daran erinnern, daß Liebe das Rückgrat des Christentums ist, und Standfestigkeit durch Barmherzigkeit abmildern. (Watchtower/Wachtturm, 15. Februar 1997, Seite 20).

1997 Die Wachtturm-Gesellschaft erlaubt einem Zeugen Jehovas in Australien, eine neue Therapie, die die Transfusion weißer Blutkörperchen einschließt, zu erhalten. Weiße Blutkörperchen stehen immer noch auf der Liste der von der WTG verbotenen Blutbestandteile. Die Prozedur nennt sich „Autotransplantation", was mehr nach Transplantation als nach Transfusion klingt.

Die Entwicklung der Wachtturm-Blutpolitik

Um zu verstehen, wie die Einwände der Gesellschaft gegen die Transfusionsmedizin ursprünglich ersonnen und formuliert wurden, muss man sich zuerst darüber im klaren sein, daß die Menschheit nicht immer genau verstanden hat, welche Rolle das Blut bei der Erhaltung des Lebens in einem Körper spielt.
Eine sehr grundlegend falsche Auffassung, die seit der Zeit von Claudius Galen im 2. Jahrhundert bis ins späte 19. Jahrhundert hinein existierte, war der Glaube, das Blut sei letzten Endes die Nahrung, auf die sich ein Körper innerlich stütze.
Dieses Missverständnis findet sich hier und da in der Literatur jener Zeit, und sogar noch später bis ins 20. Jahrhundert hinein, weil es die „falsche Vorstellung von Laien" blieb.
Als Beispiel, wie diese falsche Vorstellung sogar im Denken intelligenter und gebildeter Leute in der Vergangenheit verankert war, diene ein Zitat aus dem 1898 entstandenen Roman „Krieg der Welten".

„So seltsam es einem Menschen auch erscheinen mag, der ganze komplexe Verdauungstrakt, der den Großteils unseres Körpers ausmacht, existierte bei den Marsianern nicht . . . Sie aßen nicht, geschweige denn daß sie verdauten.
Statt dessen nahmen sie frisches Blut von anderen Lebewesen und injizierten es sich in ihre Venen."

H. G. Wells phantastische Spekulation, wie eine hoch entwickelte Rasse sich am Leben erhalten könnte, spiegelt dasselbe völlige Missverständnis wider, das es eben im Hinblick darauf gab, welche Rolle das Blut bei der Ernährung des Körpers spielt.
Wenn man das Blut in diesem Licht sieht, dann wird vollkommen verständlich, warum die Gesellschaft aufgrund biblischer Argumente die Praxis der Bluttransfusion abzulehnen pflegt. Wenn nämlich das Blut letztlich das Nahrungsmittel darstellt, das unseren Körper erhält, dann stellt die Annahme von Blut von einer anderen Person in einem sehr realen Sinne ein „Essen" von Blut eines anderen Geschöpfes dar.
Die Verbindung zwischen dem Essen von Blut und einer Bluttransfusion wurde erstmals in der Ausgabe des Watchtowers vom 1. Juli 1945, Seiten 200, 201, hergestellt, wo es hieß:
Unter den barbarischen und wilden, unzivilisierten Nationen wir den Skyten, Tartaren, wüstenbewohnenden Arabern, Skandinaviern usw. die sich hauptsächlich von Tierblut ernährten, gab es einige, die sogar das Blut ihrer Feinde tranken, nachdem sie ihre Schädel zu Trinkbechern gemacht hatten. Es ist recht interessant, daß bei unserem Nachschlagen in verschiedenen Werken zum Thema Blut der folgende damit zusammenhängende Punkt in der Encyclopedia Americana, revidierte Ausgabe von 1929, Seite 113, Spalte 1 ans Licht kam:
„Bluttransfusionen gehen bis auf die alten Ägypter zurück. Der erste überlieferte Fall ist der von Papst Innozenz VIII im Jahre 1492. Die Operation kostete drei junge Menschen das Leben, das Leben des Pontifex wurde nicht gerettet. Große Fortschritte in Forschung und Praxis der Transfusion bei Tieren wurden nach Harveys Entdeckung des Blutkreislaufs Mitte des 17. Jahrhunderts gemacht.
Ärzte in Deutschland, England und Frankreich waren nach der Entdeckung besonders auf dem Gebiete der Bluttransfusionen tätig. Sie argumentierten, da das Blut das Hauptmittel sei, durch das sich ein Körper ernähre, seien Transfusionen schneller und eine Abkürzung, einen mangelernährten Körper mit Nahrung zu versorgen, als daß er Speise zu sich nehme, die nach mehreren Veränderungen zu Blut wird. So dachte man sich eine Transfusion nicht nur als eine Behandlung, sondern auch als Jungbrunnen."

Man sollte festhalten, daß das Zitat aus der Encyclopedia Americana von 1929, das im Watchtower wiedergegeben wurde, dieses Material nicht als den gegenwärtigen Stand der Medizin wiedergab, sondern als die Meinung der Forscher des 17. Jahrhunderts.
Sicherlich war 1945 bekannt, daß dieser Standpunkt falsch war.
Warum diese Tatsache übersehen wurde, ist heute schwer zu sagen, doch es spielt zweifellos die Tatsache dabei eine Rolle, daß es um die Erkenntnisse von Personen geht, die sich ihre Vorstellungen und persönlichen Ansichten viele Jahre vor 1945 gebildet hatten.
In den folgenden fünf Jahren wurde dieser Fehler noch weiter verschlimmert, als die Gesellschaft gebieterisch zu lehren begann, es gebe keinen physischen Unterschied zwischen der Transfusion eines Blutproduktes und dem Essen von Vollblut.
Bis 1950 hatte sich diese Ansicht bis zu dem Punkt verfestigt, an dem die Gesellschaft beides einfach als „Übertragung" von Blut bezeichnete. Dieser Standpunkt war in Erklärungen wie derjenigen kristallklar, die im Watchtower vom 1. Juli 1951 auf Seite 415 erschien:

Ein Patient im Krankenhaus kann oral, durch die Nase oder durch die Venen ernährt werden. Wenn ihm intravenös eine Zuckerlösung gegeben wird, nennt man das intravenöse Ernährung. So erkennt die eigene Terminologie in einem Krankenhaus den Prozeß, jemandem durch seine Venen Nährstoffe zu geben, als Ernährung an. Wer daher jemandem eine Bluttransfusion verabreicht, ernährt den Patienten durch die Venen, und der Patient, der die Nahrung erhält, ißt quasi durch seine Venen.

Aus diesen Feststellungen wird klar, daß nach der Ansicht der Gesellschaft, Blut sei ein 'Nährstoff' und eine Transfusion sei eine 'intravenöse Ernährung', auch kein materieller Unterschied zu der Verabreichung von Dextran bestand.
Zehn Jahre später mühte sich die Gesellschaft noch immer mit derselben falschen Vorstellung ab.
So versuchte die Wachtturm-Ausgabe vom 1. Dezember 1961, Seite 718-719, diesem Standpunkt mit einer leicht geänderten Erklärung Gewicht zu verleihen:

Es ist nicht von Bedeutung, ob das Blut in den Körper durch die Venen statt durch den Mund aufgenommen wird. Auch ist die Behauptung, die einige erheben, daß dies nicht dasselbe sei wie eine intravenöse Ernährung, nicht von Belang. Tatsache ist, daß es nährt oder den Körper am Leben erhält. In Übereinstimmung damit ist eine Erklärung von Dr. Med. George W. Crile, A. M., der in seinem Buch Hemorrhage and Transfusion (Blutungen und Transfusion) einen Brief von Denis, dem französischen Arzt und Pionier auf dem Gebiet der Bluttransfusion, anführt und sagt: „Wenn eine Transfusion gemacht wird, ist das nichts anderes, als wenn man sich auf einem kürzeren Weg als gewöhnlich Nahrung zuführt, das heißt, man läßt den Venen schon fertiges Blut zukommen, statt Nahrung aufzunehmen, aus der erst nach mehreren Umwandlungen Blut entsteht."

Hier erkennen wir, wie dieselbe falsche Vorstellung vom Blut wiederholt wird: daß Nahrung in Blut verwandelt wird und daß Blut das sei, was den Körper eigentlich ernähre.
Ein praktisch identisches Zitat erschien auf der Seite 14 der Broschüre Blut, Medizin und das Gesetz Gottes (1961).
Doch was die Gesellschaft bei beiden Zitaten nicht zu sagen für nötig hielt: Das Buch Hemorrhage and Transfusion: An Experimental and Clinical Research war 1909 veröffentlicht worden und konnte auch bei bestem Wohlwollen noch 52 Jahre später nicht als maßgeblicher medizinischer Text angesehen werden.
Des weiteren informierte die Gesellschaft niemanden, daß Jean Baptiste Denys seine Forschungen im 16. Jahrhundert angestellt hatte und im Jahre 1961 schon seit 257 Jahren tot war.
Noch beunruhigender als diese beiden Versäumnisse ist jedoch die Art und Weise, in der dieses Zitat vorsätzlich den falschen Eindruck erweckt, der vorgestellte Standpunkt hätte die Unterstützung der neueren medizinischen Autorität Georg W. Crile selbst.
Dies wird an der Studienfrage zu diesem Absatz selbst erkennbar:

Was zeigt, daß die Bluttransfusion einer „Ernährung" mit Blut gleichkommt?

Im folgenden das komplette Zitat aus dem Originalwerk, wie es in Kapitel VII, „Eine kurze Geschichte der Transfusion", erscheint:

Im selben Jahr schrieb Denys de Montpellier über Experimente, die er mit Tieren angestellt hatte. Er folgte damit Lowers Methode in ganz allgemeinen, außer daß er nicht genügend Blut vom Spender entnahm, um seinen Tod zu verursachen. Er versuchte auch Transfusionen von drei Kälbern auf drei Hunde, die sich jedesmal als erfolgreich erwiesen. In einem Brief an M. de Montpellier beschreibt er zwei Transfusionen, die er bei Patienten durchführte. Seine Vorstellung war: „Wenn man Transfusionen vornimmt, kann man nur das Vorbild der Natur nachahmen, die, um den Fötus im Uterus der Mutter zu ernähren, ständig Blut von der Mutter in den Körper des Kindes durch die Nabelschnurvene transfundiert. Bluttransfusionen vorzunehmen, ist also nichts anderes als eine Ernährung auf einem kürzeren Weg als gewöhnlich — das heißt, man bringt Blut in die Venen, statt Nahrung aufzunehmen, die sowieso nach mehreren Verwandlungen zu Blut wird." (Hemorrhage and Transfusion: An Experimental and Clinical Research, Seiten 153, 154.)

Wenn man das Zitat im richtigen Textzusammenhang sieht, wird klar, daß Crile einfach eine historische Erzählung über die Zwischenfälle, die Unkenntnis und die Fehler liefert, die frühen Forschern auf diesem Gebiet unterliefen, und wohl nicht ernstlich mit dem schon komischen Stand an Unkenntnis übereinstimmt, die er in einem (1909) 252 Jahre altem Forschungsbericht vorfand.
Überdies hätte niemand im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte selbst 1909, geschweige denn 1961, ernsthaft Denys' eigenem Grund für diese Feststellung geglaubt — daß das Blut der Mutter ständig in den Körper des Kindes transfundiert werde.

Es ist schon ein Treppenwitz der Geschichte, daß heute die Beziehung Mutter/Fötus benutzt wird, um bestimmte Blutbestandteile zu verbieten.
Selbst wenn wir das Element der Unaufrichtigkeit, das sich in der Behandlung des Themas zu zeigen begann, unberücksichtigt lassen, stehen wir immer noch vor einem eindeutigen Beispiel für ein massives Missverständnis der Grundlagen der Biologie seitens der Gesellschaft. Das Blut transportiert Nährstoffe zu den Zellen des Körpers.
Das geschieht durch das Plasma und die darin gelösten Stoffe.
Jede Zelle im Körper eines Menschen wird einzeln für sich ernährt —durch den direkten Kontakt mit dem Blutstrom.
Das Verdauungssystem schließt die Nahrung, die man isst, auf und macht daraus lösliche Stoffe, die in das Plasma diffundieren können, nämlich Aminosäuren, einfache Zuckerarten, Fettsäuren, Spurenelemente (Vitamine und Mineralien) und Wasser.

Das Plasma, das selbst hauptsächlich aus Wasser besteht, funktioniert ganz einfach als Transportmittel, analog zu der Art und Weise, in der die Hände ein Transportmittel sind, die die Nahrung zum Mund führen.

Man beißt sich nicht die Finger ab und schluckt sie beim Essen hinunter. So verschlingen die einzelnen Zellen im Körper nicht das Blut, wenn es vorbeiströmt.

Das war sicher in den 1950er und den frühen 60er Jahren bekannt. Dennoch spiegelten die Aussagen der Gesellschaft zum Blut während dieser Zeit alle diese falsche Vorstellung wider. Die Ausgabe von 1953 des Buches „Make Sure Of All Things" gab auf der Seite 47 die folgende Definition einer Bluttransfusion:

Die Übertragung von Blut aus den Venen oder Arterien einer Person auf eine andere. Wie bei der intravenösen Ernährung handelt es sich um ein Essen von Blut. Ein unbiblischer Brauch.

Doch schließlich begann die Organisation zu erkennen, daß diese Sichtweise ein schlimmer Fehler war.
In der nächsten Erklärung wurde der Versuch unternommen, das Problem anzusprechen, indem man eine mehr auf dem aktuellen Stand befindliche Darstellung dafür gab, warum man glaubte, eine Transfusion stelle ein „Essen" von Blut dar.
Sie erschien in der Watchtower-Ausgabe vom 1. Dezember 1967, Seite 720 [deutsch: Wachtturm, 1. April 1968, Seite 209], einen Monat, nachdem das neue Verständnis, das Organtransplantationen verbot, eingeführt wurde:

Zur Verteidigung der Bluttransfusion wird ferner angeführt, daß das, was transfundiert werde, lediglich ein Vehikel sei, um dem menschlichen Körper direkt Nahrung zuzuführen, und daß sich der Körper nicht von dem Vehikel selbst ernähre. Wir fragen daher: Wird das Blut, das als Vehikel dient, nachdem es transfundiert worden ist und es seinen Sauerstoff und die Nährstoffe an das Körpergewebe abgegeben hat, dem Patienten wieder entzogen und dem Blutspender wieder transfundiert? Das wäre ziemlich kompliziert oder unmöglich, besonders in Fällen, in denen der Blutspender oder die Blutspender unbekannt sind oder wenn es sich um Blut von Leichen handelt. Der transfundierte, als Vehikel dienende Stoff bleibt daher im Körper des Patienten. Was geschieht dann? Im Laufe der Jahre, in denen sich der menschliche Körper völlig erneuert, macht sich der Körper des Patienten dieses als Vehikel dienende Blut zunutze oder er verbraucht es, ein Vorgang, der ja auch bei jeder Transplantation zu beobachten ist. Inwiefern wäre das im wesentlichen etwas anderes als sich von dem transfundierten Blut ernähren? Die Ergebnisse sind die gleichen: Der Körper des Patienten ernährt sich von dem transfundierten Stoff.

Man beachte, daß die Gesellschaft hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlug, als sie gleichzeitig ihre Einwände gegen Organtransplantationen wie auch Bluttransfusionen darlegte und dabei für beides exakt dieselbe Erklärung gab.
Gespendete Organe, die über Transplantationen in den Körper gehen, wie auch gespendetes Blut, das durch Transfusionen in den Körper gelangt, werden aus im Prinzip demselben Grund so angesehen, als seien sie „gegessen" worden.
Obwohl diese Erklärung vom medizinischen Standpunkt aus vernünftiger war, war sie in einer 'realen Welt' ungereimt, weil der beschriebene Prozess der Stoffwechselaufspaltung und der zellulären Erneuerung mit unserem Blut wie auch mit unseren Organen geschieht.
Wenn dieser Prozess, wie die Gesellschaft behauptet, tatsächlich ein „Essen" darstellt, dann ist jedermann schuldig, denn nach der eigenen Auslegung der Bibel durch die Gesellschaft ist es gleichfalls eine Übertretung, das eigene Blut zu essen, wie das eines anderen.
Daher verurteilte diese Erklärung tatsächlich jedermann auf dem gesamten Planeten.
Mit der Kehrtwendung beim Verbot von Organtransplantationen musste diese Erklärung fallengelassen werden.
Dies war auch der letzte Versuch, eine Erklärung vorzubringen, die eine Bluttransfusion direkt einem Essen von Blut gleichsetzte.
Damit ist zu sehen, daß die Gesellschaft begann, sich einige schwere Probleme zu bereiten, wenn sie den ursprünglichen Standpunkt aus den späten 60er Jahren beibehalten wollte.
Erinnern wir uns daran, daß die falsche Vorstellung vom Blut, das eigentlich ein Nährstoff sein sollte, der grundlegende Eckpunkt der Ablehnung der Transfusionsmedizin war, wie es die Wachtturm-Ausgabe vom 15. November 1958, Seite 703, deutlich zeigt:

Jedes Mal, da in der Schrift ein Verbot gegen den Blutgenuß erwähnt wird, geschieht es in Verbindung mit dem Genuß des Blutes als Speise, und somit interessieren wir uns für dessen Verbot als Nährstoff.

Doch das Blut an sich ist kein Nährstoff, und deshalb ernährt eine Bluttransfusion auch nicht den Körper, es ist auch nicht dazu geschaffen worden und wird dem Patienten nicht gegeben, weil er Nahrung braucht. Dies ist eine Tatsache, die die Gesellschaft allmählich schweigend einzuräumen gezwungen war.
Mit der zweite Erklärung überlappend, aber diese schließlich überdauernd, schuf eine dritte Erklärung eine Analogie zwischen Blut und anderen Substanzen.

Ein Beispiel:
Bestimmte Substanzen haben dieselbe Wirkung auf den Körper, egal ob sie durch den Mund eingenommen oder injiziert werden; ein Verbot, eine Substanz durch den Mund einzunehmen, würde auch auf die Injektion zutreffen.
Dieser Grundsatz sollte angeblich auch auf Blut zutreffen.
Diese Analogie taucht bereits in der Publikation Die Wahrheit, die zum ewigen Leben führt aus dem Jahre 1968 auf, wie auch neueren Datums im Jahre 1989 in der Publikation Unterredungen anhand der Schriften.
In beiden Büchern war die Substanz in der Analogie der Alkohol.
In der Broschüre Jehovas Zeugen und die Blutfrage wurde auf Seite 18 dieselbe Argumentationslinie benutzt, diesmal mit Antibiotika:

Ärzte wissen, daß jemand sowohl durch den Mund als auch intravenös ernährt werden kann. Bestimmte Arzneimittel können auf verschiedenen Wegen verabreicht werden. Einige Antibiotika zum Beispiel können oral in Tablettenform eingenommen werden; sie können aber auch in die Muskeln oder in den Blutkreislauf (intravenös) eingespritzt werden. Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine gewisse antibiotische Tablette eingenommen, darauf hätte sich eine gefährliche allergische Reaktion gezeigt und man hätte Ihnen daher geraten, sich in Zukunft dieser Droge zu enthalten. Wäre es vernünftig, anzunehmen, der Arzt hätte mit seiner Warnung gemeint, Sie sollten das Mittel nicht mehr in Tablettenform einnehmen, könnten es sich aber gefahrlos in den Blutkreislauf injizieren lassen? Wohl kaum! Es käme nicht auf die Form der Verabreichung an, sondern darauf, daß Sie dieses Antibiotikum überhaupt nicht zu sich nehmen dürften. Genauso verhält es sich mit der Entscheidung, daß sich Christen des Blutes enthalten müssen: Sie bezieht sich auf die Aufnahme von Blut in den Körper, ganz gleich, ob diese durch den Mund oder direkt in den Blutkreislauf erfolgt.

Bei Substanzen wie Alkohol und bestimmten Antibiotika macht es keinen Unterschied, wie sie verabreicht werden, da das Endergebnis — die Aufnahme in den Körper — dasselbe ist.
Würde dir ein Arzt verbieten, Alkohol zu trinken, dürftest du ihn natürlich auch nicht in deinen Blutstrom injizieren, weil er dieselbe unerwünschte Wirkung hätte.
Bedeutet dies aber, daß du jetzt auch kein Mundwasser benutzen oder Hustensaft einnehmen darfst, oder Alkohol nicht mehr als Antiseptikum oder als Aftershave nehmen darfst?
Natürlich nicht.
Schon die ganze Vorstellung ist absurd, da entweder das Endergebnis nicht dasselbe ist oder der Nutzen das Risiko bei weitem aufwiegt.
Ist im Falle von Blut das Endergebnis einer Transfusion dasselbe, als hättest du Blut gegessen?
Ein lebensfähiges Blutprodukt wie beispielsweise gepackte rote Blutkörperchen lebt; es ist ein lebendes Gewebe.
Das ist der ganze Grund, warum Blutprodukte typischerweise eine begrenzte Lagerfähigkeit haben.
Wenn sie nicht mehr lebensfähig sind, kann man sie nicht mehr verwenden.
Wenn man sie isst, tötet der Verdauungsvorgang dieses lebende Gewebe ab.
Transfundiertes Blut jedoch behält seine Form und nimmt seine von Gott vorgesehen Funktion im Körper des Empfängers wieder auf.
Im Grunde genommen ist eine Bluttransfusion also eine Organtransplantation.
Selbst in der Broschüre Jehovas Zeugen und die Blutfrage wird dies auf der Seite 41 anerkannt:

Daher lehnen manche Personen ungeachtet ihrer religiösen Überzeugung Bluttransfusionen einfach deswegen ab, weil es sich dabei im Grunde genommen um eine Organverpflanzung handelt und bestenfalls nur eine teilweise Verträglichkeit mit dem eigenen Blut besteht.

Es besteht also ein grundlegender Unterschied zwischen dem Essen von Blut als Speise und einer Tranfusion.
Es ist derselbe Unterschied wie zwischen dem Essen einer Niere eines anderen Menschen und dem Empfangen als Transplantat.
Die beiden Handlungen sind radikal unterschiedlich, eine Tatsache, die die Gesellschaft jetzt anerkennt.
Es gab also keinen Grund für den Vergleich einer Transplantation lebenden Gewebes — in einer Weise, die mit dem Zweck übereinstimmt, für den es geschaffen wurde — mit dem Einnehmen einer Substanz, die einfach vom Körper absorbiert wird, egal wie sie verabreicht wird.
Das Lächerliche an der Analogie, zu der die Gesellschaft greift, wird leicht an einem Vergleich sichtbar:

Wie verhält es sich zum Beispiel mit jemandem, dem der Arzt dringend geraten hat, sich des Alkohols zu enthalten?
Würde er den Rat befolgen, wenn er zwar aufhören würde, Alkohol zu trinken, ihn sich aber statt dessen direkt in die Venen spritzen würde? (Unterredungen anhand der Schriften, Seite 77)

Wie verhält es sich zum Beispiel mit jemandem, dem der Arzt dringend geraten hat, sich vom Fleisch zu enthalten?
Würde er den Rat befolgen, wenn er zwar aufhören würde, Fleisch zu essen, aber eine Nierentransplantation annähme?

--?--

Es gibt ganz eindeutig keinen Zusammenhang zwischen dem Essen und Verdauen von Nahrung und der Transplantation von lebendem Gewebe. Die Alkohol/Antibiotikum-kontra-Blut-Analogie ist nicht mehr als ein Scheinbeweis.
Das klingt vielleicht etwas harsch, aber man muss sich vor Augen halten, daß eine Analogie nur ein Sprachbegriff ist, eine Art und Weise, eine Aussage durch das Ziehen eines Vergleichs zu machen.
Eine Analogie kann man wie jede andere Redetechnik dazu benutzen, alles mögliche zu sagen, egal ob es richtig oder falsch ist. Typischerweise nehmen falsche Analogien ihren Anfang bei falschen Vergleichen.
Man kann das an den Analogien der Gesellschaft sehen, wo alles davon abhängt, daß der Leser die Gleichsetzung zwischen der Transplantation eines lebenden Gewebes wie Blut mit der Injektion einer Substanz wie Alkohol akzeptiert.
Die Schlüssigkeit einer jeden Analogie liegt nicht in der Analogie selbst, sondern in dem Beweis, daß der zu ziehende Vergleich tatsächlich stimmt, was normalerweise an erster Stelle zu klären wäre.
Das Jahr 1980 brachte eine Kehrtwendung in der Vorschrift der Gesellschaft aus dem Jahre 1967 zur Frage von Organtransplantationen. Nun waren sie wieder eine Sache des Gewissens des einzelnen und damit erlaubt.
Damit stand die Bluttransfusion auf schwächeren Füßen als zuvor.
Man darf nicht vergessen, daß im Jahre 1967 Organtransplantationen aus genau demselben Grund verurteilt wurden wie Bluttransfusionen. Nun wurde diese Begründung offiziell zurückgenommen.
Nachdem öffentlich gesagt wurde, die Aufnahme eines gespendeten Organs in den Körper durch eine Transplantation müsse im Prinzip nicht als ein Essen betrachtet werden, konnte die Gesellschaft ja an diesem Punkt nicht gut wieder auf die Erklärung zurückfallen, die sie gerade verworfen hatte, und sagen, gespendetes Blut über eine Transfusion in den Körper aufzunehmen heiße, es zu essen; besonders nachdem sie gerade einmal drei Jahre zuvor eingeräumt hatte, eine Bluttransfusion sei „im wesentlichen eine Organtransplantation."
Sie konnte, ohne sich zu widersprechen, nicht mehr behaupten, eine Bluttransfusion sei selbst dem Grundsatz nach ein Essen von Blut, und deshalb war die Verbindung zum biblischen Verbot, Blut zu essen, unreparabel zerrissen.
Die Gesellschaft gab nicht auf, doch von diesem Punkt an stellte man jede Verbindung zwischen Bluttransfusionen und dem Essen von Blut nur noch in der nebelhaftesten und weitschweifigsten Weise her.
In der Broschüre Wie kann Blut dein Leben retten? (1990) wurde auf der Seite 6 wiederum der Versuch unternommen, eine Verbindung zwischen dem Essen von Blut und Transfusionen herzustellen, indem man einen Anatomieprofesser aus dem 17. Jahrhundert namens Thomas Bartholin anführte, der glaubte, die zwei Dinge seinen einander ähnlich:

Ähnlich verhält es sich mit der Aufnahme von Fremdblut aus einer aufgeschnittenen Vene, sei es nun durch den Mund oder durch Transfusionsinstrumente.
Die Urheber dieser Operation haben das göttliche Gesetz gegen sich, das das Essen von Blut verbietet.

Die Gesellschaft unternahm nicht einmal den Versuch zu erklären, warum die beiden Dinge ähnlich waren; sie stützte sich voll und ganz auf das Zitat Bartholins.
Da sie jedoch selbst ganz offenbar dreißig Jahre zuvor die Rolle, die Blut spielt, missverstanden hatte, warum sollten wir da die Gedanken eines Mannes akzeptieren, der vor über 300 Jahren lebte.
Bartholin hatte bei seiner Argumentation offensichtlich die gleiche falsche Vorstellung von der Rolle des Blutes im Körper wie sein Zeitgenosse Denys (und in dieser Hinsicht wie jeder andere im 17. Jahrhundert).
In Bartholins Tagen waren Blutegel und Abführmittel die Allheilmittel für alles mögliche, und die Anwendung einer Narkose bei einem Patienten erforderte es, auf seinen Kopf eine Metallschale zu setzen und mit einem Hammer darauf zu schlagen.
Er starb 184 Jahre, bevor das Thema der Urzeugung geklärt war, und 92 Jahre, bevor der Sauerstoff entdeckt wurde.
Vielleicht war er ein guter Mensch, aber genaue Beobachtungen in medizinischen Dingen benötigen nun einmal das genaue Wissen über die Zusammenhänge.
Schließlich hörte man ganz mit Erklärungen auf.
In dem größten Artikel zum Thema Blut aus neuerer Zeit,
„Das wirkliche Leben schätzen", der in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Januar 1995 erschien, wurde überhaupt kein Versuch mehr unternommen, zu erklären, warum eine Bluttransfusion dasselbe wie das Essen von Blut sei.
Um mit dem völligen Fehlen auch nur eines Zipfelchens an Beweisen zu Rande zu kommen, das in irgendeiner Weise diese Vorstellung untermauern würde, hat die Gesellschaft dabei Zuflucht gesucht, Bibelstellen auszuschmücken, d.h. die relevanten Texte in einer Weise umzuformulieren, daß ihr Aussagebereich erheblich vergrößert wird.
Die üblichste dieser Umformulierungen in den Publikationen spricht vom „Verbot des Schöpfers, Blut anzunehmen, um das Leben zu erhalten." Bei diesem Ansatz gibt es jedoch eine Anzahl von Problemen.
Zuallererst würde ein derart drakonisch formuliertes Gesetz Jehovas jegliche Verwendung von Blut verbieten.
Das kann aber unmöglich mit der gegenwärtigen Haltung der Gesellschaft in Einklang gebracht werden, die einige Blutbestandteile erlaubt und andere verbietet.
Das offensichtlichste Problem bei diesem Ansatz ist jedoch, daß sich NIRGENDWO in der Bibel ein in solchen Worten ausgedrücktes Gebot Jehovas finden lässt.
Nirgendwo in der Bibel wird ein Unterschied im Hinblick auf die Beweggründe gemacht, die jemand, der Blut isst, vielleicht hat.
Es spielte keine Rolle, ob damit Leben erhalten wurde oder nicht, und deshalb ging es nicht um das 'Erhalten des Lebens'.
In gleicher Weise ist das Ersetzen des Wortes 'essen' durch den Begriff 'Leben erhalten' völlig bedeutungslos und sogar ein Ablenkungsmanöver, weil es nirgends in der Bibel auch nur einen Hinweis gibt, daß Blut in einer anderen Weise als durch Essen in den Körper gelangte.
Und deswegen ist auch der erweiterte Aspekt des 'Annehmens' (z.B. eine Gewebetransplantation) nicht das Thema.
Die Tatsachen zeigen, daß die Transfusion eines Blutproduktes nicht dasselbe ist wie ein Essen von Blut.
Das Umformulieren der Bibel erweckt den Eindruck, als sage sie etwas aus, was sie in Wirklichkeit nicht aussagt.
Man muss sich schon fragen, warum eigentlich die Bibelstellen umformuliert werden müssen.
Will man versuchen, einen Punkt zu beweisen, der mit Vernunft und Logik nicht bewiesen werden kann?
Man muss doch vernünftigerweise annehmen, daß Jehova Gott, der Schöpfer der Sprache selbst, dazu in der Lage ist, seinen Willen klar und eindeutig gegenüber seinen Dienern in einer Weise auszudrücken in der Lage ist, die es unnötig macht, daß spätere Generationen etwas hinzufügen, neuinterpretieren und umformulieren müssen.
Angesichts der abschätzigen Weise der Argumentation, die verwendet wurde, um das Verbot von Bluttransfusionen aufrechtzuerhalten, muss man sich wirklich fragen, warum die Gesellschaft so verbissen an der Ansicht festhält, Transfusionen seien in Wirklichkeit eine Ernährung mit Blut.

Die Gesellschaft hat immer die moralische Notwendigkeit anerkannt, eine eindeutige Verbindung herzustellen, die die medizinische Prozedur einer Transfusion innerhalb der klaren Grenzen dessen setzt, was in der Bibel ausdrücklich verboten wird, nämlich Blut zu essen.
Das war in knappen Worten vor über 40 Jahren gesagt worden:

Es ist sein Gesetz, das wir in dieser Blutfrage zu erfüllen suchen, und nachdem wir seinem Erfordernis nachgekommen sind, Tiere ausbluten zu lassen: Ist das nicht genug? Wir müssen nicht unsinnig werden und wie die Pharisäer herumstreiten, und Lasten anhäufen, die über die Forderungen des göttlichen Gesetzes hinausgehen. — Matth. 23:4 (Watchtower, 1. Juli 1951, Seite 415)

Es heißt entschieden, die „Sünde der Pharisäer" im vollsten Wortsinne zu begehen, wenn man das annimmt, worüber sie im einzelnen spekuliert und Mutmaßungen im Hinblick darauf angestellt haben, was das Verbot, Blut zu essen, im Kontext der Medizin des 20. Jahrhunderts bedeuten mag, und es zu erhöhen, so daß es ein absoluter Maßstab für andere wird, den sie anzunehmen und dem sie zu glauben haben.
Daher sollte es offensichtlich sein, daß die Notwendigkeit, eine Verbindung zwischen Transfusion und dem ursprünglichen Verbot herzustellen, so lange Thema bleibt und bleiben wird, wie die Annahme eines Blutproduktes ein Vergehen bleibt, das einen Gemeinschaftsentzug zur Folge hat.

Das ist jedoch genau das Problem, vor dem die Gesellschaft jetzt steht. Wie kann jemand erwarten, daß Eltern diese Art von Entscheidungen für die Gesundheitsvorsorge ihre

Geschrieben von anonym am 17. Dezember 2005 13:19:50:

Als Antwort auf: Weitere Bruchstücke - Blut in Sperrholz! = Holzfäller kein Beruf für Christen? geschrieben von anonym am 17. Dezember 2005 03:18:35:

…Das ist jedoch genau das Problem, vor dem die Gesellschaft jetzt steht. Wie kann jemand erwarten, daß Eltern diese Art von Entscheidungen für die Gesundheitsvorsorge ihrer Kinder treffen, wenn die zugrunde liegenden Prinzipien nicht angemessen erklärt werden können?

In dieser Hinsicht ist zu sehen, daß trotz eines 53-jährigen Versuchs niemals eine anschauliche Erklärung gegeben wurde.

Heute reduziert sich die Gesellschaft darauf, die Bibel umzuformulieren und als Beweis für ihre Behauptung falsche Vorstellungen vom Blut zu verwenden, die auf die 1600er Jahre zurückgehen.

Die Tatsache, daß die Gesellschaft nicht aus auch nur einer modernen Quelle zitieren kann, ist weiter symptomatisch für das Problem, vor dem sie heute steht — ein Problem, das darin besteht, daß die Begründung, warum Bluttransfusionen als bibelwidrig erklärt wurden, in erster Linie auf einer falschen Voraussetzung beruht.

Kein Arzt (einschließlich Ärzten, die Zeugen sind) wird sich melden und diesen Standpunkt unterstützen.
Als Beispiel dazu der Lebensbericht Erzählt von Yasushi Aizawa aus dem Erwachet! vom 8. Dezember 2003.
(www.watchtower.org/languages/deutsch/library/g/2003/12/8/article_01.htm)

Aus diesem Grund versucht die Gesellschaft heute nicht einmal mehr, zu erklären, warum Transfusionen unter das Verbot fallen, kein Blut zu essen, weil es unmöglich geworden ist, weiter auf der ursprünglichen falschen Voraussetzung zu beharren.

Auch wenn ich mich momentan mehr auf das Thema 1914 konzentriere kam es gestern in Verbindung mit der Blutfrage zu einer Diskussion.

Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen.

Einerseits bleibt bei den Brüdern eine Mischung aus alten Mythen und ein verdrängen der Entscheidung übrig.

Auf der anderen Seite sind wir nicht geschult worden unser Gewissen zu gebrauchen.
Es bedarf einer großen Kraftanstrengung den Gesprächspartner überhaupt dazu zu bekommen das er frei über seine wirkliche Einstellung in dieser Sache spricht.
Wie kann man aber sein Gewissen schulen, wen das Ergebnis einer wirklich freien Gewissensentscheidung, tödliche folgen haben kann?
Tödlich im Sinne von Gemeinschaftsentzug und der Trennung von dem Volk Gottes.

Die Diskussion von Gestern erinnerte mich an eine Begebenheit aus dem Roman 1984 von George Orwell.

Der Gefolterte lag auf der Streckbank und bekam 4 Finger gezeigt mit der Frage wie viel Finger er sieht.

Der Folterknecht hörte erst dann auf zu foltern, als der Gefolterte wirklich nicht mehr wusste ob er nun 3, 4 oder 5 Finger sieht.

Obwohl man Vordergründig klare festdefinierte Statements abgab wussten die Brüder in Wirklichkeit nicht ob, wie, wann, wo sie sich nun genau vom Blut enthalten sollten.
Geschweige den einer sicheren Aussage über unsere Aktuelle Lehrmeinung.
Fragt doch mal in eurer Versammlung was unsere aktuelle Lehrmeinung in Sachen „Blut" ist.
z.B. Wann wird jemand in Verbindung mit der Blutfrage die Gemeinschaft entzogen?
Knochenmark / Organverpflanzung / Seren / Blutfragmente.
Die Antworten unter 10 Brüdern decken das gesamte oben aufgelistete Spektrum unseres „Gruselkabinetts der Absurditäten" ab.

Wir haben verlernt auf unsere innere Stimme zu hören.

Vor ein paar Wochen hatte ich in einem Eintrag gesagt dass mich meine Pioniere lieben weil sie vor mir keine Angst haben müssen.
Seid gestern Abend glaube ich das dies möglicherweise an einem anderen Grund liegt.
Es mag wohl eher daran liegen dass ich sie ermuntere auf ihre innere Stimme zu hören.
Ich lobe sie für die Ergebnisse ihres gesunden Menschenverstandes.

Zum Beispiel wen ich ihnen Zeige das sie zwar auf dem Kongress hören das wir jetzt in den allerletzten Tagen leben.
Sie aber trotzdem eine Lebensversicherung haben, die Kinder in die Hochschule schicken, zum Arzt gehen wen sie eine Operation benötigen.
So wie wir jetzt von der „binnen Kurzen" Aussage abrücken.
Plane als wenn Du das Ende nicht erlebst.
Lebe als wenn es morgen käme.

Auf der Wachtturm CD-Rom befinden sich über 10.000 Einträge zum Thema Blut.
Das Ergebnis ist aber Trotzdem oder gerade deswegen eine orientierungslose Unsicherheit.
Wie viele Finger sieht man nun?

Nachfolgend das ungekürzte Zitat unserer aktuellen Lehraussage die nach wie vor auf den Wachtturm vom 15. Juni 2004, Seite 14—24, 29-31 stammt.
Es gibt deutliche Hinweise, dass die Wachtturm-Gesellschaft ihre Vorschriften zur Verwendung von Blut völlig aufgeben wird.
Einen Hinweis auf den Unterschied zwischen Nahrungsaufnahme und Transplantation sucht man in dem Artikel nach wie vor vergebens.

Hier also der Artikel vom 15.Juni 2004 Seite 29 – 31:

Fragen von Lesern
Akzeptieren Jehovas Zeugen irgendwelche kleinen Blutfraktionen?
Bei der folgenden Antwort handelt es sich um einen Nachdruck aus der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Juni 2000.

Die grundsätzliche Antwort lautet: Jehovas Zeugen akzeptieren kein Blut. Wir sind fest davon überzeugt, dass Gottes Gesetz in Bezug auf Blut nicht reformiert werden muss, um es veränderlichen Meinungen anzupassen. Trotzdem entstehen neue Fragen, weil das Blut heute Verfahren unterzogen werden kann, durch die es in seine vier Hauptbestandteile und in Fraktionen dieser Bestandteile aufgetrennt wird. Bei der Entscheidung, ob ein Christ diese akzeptieren könnte, sollte sich sein Augenmerk nicht nur auf den möglichen medizinischen Nutzen oder die Risiken richten. Sein Interesse sollte dem gelten, was in der Bibel gesagt wird, sowie den möglichen Auswirkungen auf sein Verhältnis zu dem allmächtigen Gott.
Die entscheidenden Fragen sind recht einfach. Warum das der Fall ist, lässt die Betrachtung einiger biblischer, historischer und medizinischer Hintergründe leicht erkennen.
Jehova Gott erklärte unserem gemeinsamen Vorfahren Noah, dass das Blut als etwas ganz Besonderes behandelt werden muss (1. Mose 9:3, 4). Später schlug sich in Gottes Gesetzen für Israel die Heiligkeit des Blutes deutlich nieder: „Was irgendeinen Mann vom Hause Israel betrifft oder einen ansässigen Fremdling, . . . welcher Blut von irgendeiner Art isst, gegen die Seele, die das Blut isst, werde ich bestimmt mein Angesicht richten." Israeliten, die Gottes Gesetze nicht anerkannten, konnten andere verunreinigen; deshalb fügte Gott hinzu: „Ich werde sie tatsächlich von den Reihen ihres Volkes abschneiden" (3. Mose 17:10). Später entschieden die Apostel und die älteren Männer bei einer Zusammenkunft in Jerusalem, dass wir 'uns von Blut enthalten' müssen. Das zu tun ist genauso wichtig wie das Enthalten von Unsittlichkeit und Götzendienst (Apostelgeschichte 15:28, 29).
Was hat 'sich enthalten' damals wohl bedeutet? Christen verzehrten kein Blut, weder in frischer noch in geronnener Form; genauso wenig aßen sie das Fleisch eines unausgebluteten Tieres. Unzulässig waren außerdem Nahrungsmittel mit Blutzusätzen, zum Beispiel Blutwurst. Wer Blut auf die vorgenannte Weise in sich aufnahm, übertrat Gottes Gesetz (1. Samuel 14:32, 33).
Die meisten Menschen in alter Zeit störten sich offenbar nicht am Blutgenuss, wie wir den Schriften Tertullians (zweites und drittes Jahrhundert u. Z.) entnehmen können. In seiner Reaktion auf die Falschanklage, Christen würden Blut verzehren, führte Tertullian Volksstämme an, die Verträge durch den Genuss von Blut besiegelten. Er sprach auch von Personen, „die beim Kampfspiel in der Arena das Blut der getöteten Verbrecher, wenn es noch frisch ist . . ., mit gierigen Zügen einschlürfen, um damit die Fallsucht zu heilen".
Eine solche Handlung (selbst wenn einige Römer dafür gesundheitliche Gründe hatten) war für Christen unannehmbar. „Wir [rechnen] nicht einmal Tierblut unter die zum Genuss erlaubten Speisen", schrieb Tertullian. Die Römer verwendeten Nahrungsmittel, die Blut enthielten, um die Lauterkeit wahrer Christen auf die Probe zu stellen. Tertullian fügte hinzu: „Doch wie soll man es auffassen, dass ihr glaubt, wer eurer eigenen Überzeugung nach vor Tierblut zurückschaudert [d. h. die Christen], werde nach Menschenblut lechzen?"
Heutzutage wird kaum jemand vermuten, dass die Gesetze des allmächtigen Gottes berührt werden, wenn ihm ein Arzt empfiehlt, sich Blut übertragen zu lassen. Wir Zeugen Jehovas möchten natürlich auch am Leben bleiben, aber wir sind verpflichtet, uns an Jehovas Gesetz in Bezug auf das Blut zu halten. Was bedeutet das angesichts der heutigen medizinischen Praxis?
Als nach dem Zweiten Weltkrieg Transfusionen von Vollblut üblich wurden, erkannten Jehovas Zeugen, dass dies im Widerspruch zu Gottes Gesetz stand — und davon sind wir immer noch überzeugt. Doch im Lauf der Zeit hat sich in der Medizin manches verändert. Heute wird zumeist kein Vollblut transfundiert, sondern lediglich Hauptbestandteile des Blutes: 1. Erythrozyten, 2. Leukozyten, 3. Thrombozyten, 4. Blutplasma (Serum), das ist der Flüssigkeitsanteil. Abhängig vom Zustand eines Patienten, verordnen Ärzte Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten oder Plasma. Durch eine Übertragung der Hauptbestandteile kann eine einzige Einheit Blut auf mehrere Patienten verteilt werden. Jehovas Zeugen betrachten die Annahme von Vollblut oder von einem der vier Hauptbestandteile des Blutes als Verletzung des Gesetzes Gottes. Bedeutsamerweise schützt sie das Beharren auf diesem biblisch untermauerten Standpunkt vor vielen Gefahren, einschließlich Krankheiten, die man sich durch eine Bluttransfusion zuziehen kann, wie Hepatitis und Aids.
Da Blut nicht nur in seine Hauptbestandteile zerlegt werden kann, sondern sogar noch weiter, tauchen Fragen in Verbindung mit den Fraktionen auf, die aus den hauptsächlichen Blutbestandteilen gewonnen werden. Wann werden diese Fraktionen verabreicht, und was sollte ein Christ bei der Entscheidung über das Für und Wider einer Verwendung in Betracht ziehen?
Blut ist komplex. Selbst das Plasma — das zu 90 Prozent aus Wasser besteht — beinhaltet sehr viele Hormone, anorganische Salze, Enzyme und Nährstoffe, einschließlich Mineralien und Zucker. Das Plasma enthält auch Proteine wie Albumin, Gerinnungsfaktoren und Antikörper zur Bekämpfung von Krankheiten. Techniker extrahieren daraus viele verwendbare Plasmaproteine. Zum Beispiel wird Hämophilen, die zu Blutungen neigen, ein Gerinnungsfaktor verabreicht, der als Faktor VIII bezeichnet wird. Oder wenn jemand bestimmten Krankheiten ausgesetzt ist, könnten Ärzte Injektionen von Gammaglobulin geben, das aus dem Blutplasma von Menschen gewonnen wurde, die bereits Immunität erworben haben. Auch andere Plasmaproteine finden eine medizinische Verwendung, aber die oben erwähnten veranschaulichen bereits ausreichend, wie ein Hauptbestandteil des Blutes (das Plasma) verarbeitet werden kann, um daraus Fraktionen zu gewinnen.
Genauso, wie man aus dem Blutplasma verschiedene Fraktionen gewinnen kann, können auch die anderen Hauptbestandteile (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) verarbeitet werden, um daraus die nur in kleineren Mengen enthaltenen Bestandteile herauszuziehen. Aus den Leukozyten können zum Beispiel Interferone und Interleukine gewonnen werden, die bei der Behandlung bestimmter Virusinfektionen und Krebsarten Anwendung finden. Aus den Thrombozyten kann ein Wundheilungsfaktor isoliert werden. Und es befinden sich weitere Medikamente im Entwicklungsstadium, die (zumindest anfänglich) Extrakte aus Blutbestandteilen enthalten. Bei solchen Behandlungen werden keine Transfusionen der Hauptbestandteile vorgenommen; es geht normalerweise um Bestandteile oder um Fraktionen davon. Darf ein Christ diese Fraktionen bei einer medizinischen Behandlung akzeptieren? Das können wir nicht beantworten. Da die Bibel keine weiteren Einzelheiten enthält, muss ein Christ seine eigene Gewissensentscheidung vor Gott treffen.
Einige werden alles ablehnen, was aus Blut gewonnen wurde (sogar Fraktionen, die eine vorübergehende passive Immunität gewähren sollen). So verstehen sie Gottes Gebot, 'sich von Blut zu enthalten'. Sie argumentieren, dass sein Gesetz für Israel verlangte, das Blut, das aus einem Geschöpf ausfloss, 'auf die Erde auszugießen' (5. Mose 12:22-24). Warum ist das von Belang? Nun, um Gammaglobulin, dem Blut entstammende Gerinnungsfaktoren und so weiter herstellen zu können, muss Blut gesammelt und verarbeitet werden. Daher lehnen manche Christen solche Produkte ab, genauso wie Transfusionen von Vollblut oder von seinen vier Hauptbestandteilen. Ihre aufrichtige, gewissensmäßige Haltung sollte respektiert werden.
Andere Christen treffen eine davon abweichende Entscheidung. Auch sie lehnen Transfusionen von Vollblut, von Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten oder Plasma ab. Sie mögen einem Arzt jedoch gestatten, sie mit einer Fraktion zu behandeln, die aus den Hauptbestandteilen gewonnen wurde. Doch selbst in dieser Hinsicht kann es Unterschiede geben. Ein Christ akzeptiert vielleicht eine Injektion von Gammaglobulin, lehnt jedoch eine Injektion aller Stoffe ab, die aus Erythrozyten oder Leukozyten extrahiert wurden. Doch wie kommen einige Christen überhaupt zu dem Schluss, sie könnten Blutfraktionen akzeptieren?
In den „Fragen von Lesern" im Wachtturm vom 1. Juni 1990 wurde erklärt, dass Plasmaproteine (Fraktionen) aus dem Blut einer Schwangeren in den getrennten Blutkreislauf ihres Fetus übergehen. Auf diese Weise gibt eine Mutter Immunglobuline an ihr Kind weiter, die ihm wertvolle Abwehrkräfte verleihen. Nach Ablauf der normalen Lebensdauer der Erythrozyten in einem Fetus wird ihr sauerstofftransportierender Bestandteil abgebaut. Ein Teil davon wird zu Bilirubin, das durch die Plazenta in den Körper der Mutter gelangt und mit ihren Ausscheidungsprodukten ihren Körper verlässt. Da also Blutfraktionen unter diesen natürlichen Umständen auf eine andere Person übergehen können, kommen manche Christen zu dem Schluss, dass sie eine Blutfraktion, die aus Blutplasma, Erythrozyten oder Leukozyten gewonnen wurde, akzeptieren können.
Wird die Frage dadurch gegenstandslos, dass Ansichten und Gewissensentscheidungen verschieden sein können? Nein. Sie ist schwerwiegend. Doch über etwas Grundlegendes besteht Klarheit. Wie das bisher Besprochene zeigt, lehnen Jehovas Zeugen Transfusionen sowohl von Vollblut als auch von dessen hauptsächlichen Bestandteilen ab. Christen werden in der Bibel angewiesen, sich „von Dingen zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut . . . und von Hurerei" (Apostelgeschichte 15:29). Was Fraktionen aus einem der Hauptbestandteile anbelangt, muss jeder einzelne Christ nach sorgfältigem Nachsinnen unter Gebet eine persönliche Gewissensentscheidung treffen.
Viele Menschen sind bereit, irgendeine Behandlung zu akzeptieren, die sofortigen Nutzen zu bieten scheint, selbst eine Therapie, die anerkanntermaßen Gesundheitsrisiken hat, wie zum Beispiel mit Blutpräparaten. Der aufrichtige Christ ist um eine fundierte, ausgeglichene Ansicht bemüht, die nicht nur die körperlichen Aspekte beinhaltet. Jehovas Zeugen schätzen die Anstrengungen, eine erstklassige medizinische Versorgung zu gewährleisten, und sie wägen das Risiko-Nutzen-Verhältnis jeder Behandlung ab. In Bezug auf Produkte, die aus Blut gewonnen werden, legen sie jedoch besonderes Gewicht auf das, was Gott sagt, sowie auf ihr persönliches Verhältnis zu unserem Lebengeber (Psalm 36:9).
Welch ein Segen ist es doch für einen Christen, solch ein Vertrauen zu haben wie der Psalmist, der schrieb: „Jehova Gott ist Sonne und Schild; Gunst und Herrlichkeit sind das, was er gibt. Jehova selbst wird nichts Gutes denen vorenthalten, die in Untadeligkeit wandeln. O Jehova . . ., glücklich ist der Mensch, der auf dich vertraut." (Psalm 84:11, 12)!
[Fußnote]
Siehe „Fragen von Lesern" im Wachtturm vom 1. Oktober 1978 und vom 1. Oktober 1994. Die Pharmaindustrie hat rekombinante Produkte entwickelt, die nicht aus Blut gewonnen werden, und diese können vielleicht an Stelle von manchen Blutfraktionen verschrieben werden, die früher gebräuchlich waren.
[Kasten auf Seite 31]
EMPFOHLENE FRAGEN AN DEN ARZT
Frage, falls dir eine Operation oder eine Behandlung bevorsteht, bei der ein Blutprodukt verwendet werden könnte:
Weiß jeder vom Krankenhauspersonal, der mit meinem Fall zu tun hat, dass ich als Zeuge Jehovas verfügt habe, mir unter keinen Umständen Bluttransfusionen (Vollblut, Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten oder Blutplasma) zu geben?
Frage, falls ein Medikament, das verschrieben werden soll, möglicherweise aus Blutplasma, Erythrozyten, Leukozyten oder Thrombozyten hergestellt wurde:
Wurde das Medikament aus einem der vier Hauptbestandteile des Blutes hergestellt? Wenn ja, würden Sie mir bitte die Zusammensetzung erklären?
Wie viel von diesem aus Blut gewonnenen Medikament würde verabreicht werden, und auf welche Weise?
Welche medizinischen Risiken bestehen, sofern mir mein Gewissen erlaubt, diese Fraktion zu akzeptieren?
Welche andere Therapie könnte angewendet werden, falls es meine Gewissensentscheidung ist, diese Fraktion abzulehnen?
Wen kann ich über meine Entscheidung informieren, nachdem ich mich eingehender mit dieser Angelegenheit beschäftigt habe?

Geschrieben von Anchovis am 25. Dezember 2005 16:10:35:

Jesus Christus hat sich geopfert und sein Blut vergossen, damit wir Leben haben können, den Tod überwinden. So würde auch ich - ihm nachfolgend - mein Blut opfern, könnte ich so dazu beitragen, das Leben eines mir verbundenen Mitbruders, oder gar Ältesten, aus meiner Versammlung zu retten.

Wären da nicht die "Unterredungen anhand der Schriften", Seite 75: "Nur die Verwendung von Blut zu Opferzwecken wurde je von Gott gutgeheißen", heißt es da im Fettdruck. Klar das wir - bei einem bekanntlich alternativlosen NUR - dann ausnahms- und gnadenlos jede andere Verwendung, vielleicht zur Herstellung von Fraktionen, oder gar für eine ganz unbiblische Bestimmung der Blut- und Zuckerwerte auf das allerentschiedenste ablehnen!

Vielleicht, das wir darüber nachdenken, während wir uns Gänsebraten, Pute oder auch Schweinebraten leicht irritiert und trotzdem schmecken lassen. Rezepte für die Zubereitung unserer Mitgeschöpfe oder schlicht nur von Leichenteilen finden sich im Net ja reichlich. Das Schwein soll ja dem Menschen genetisch sehr ähnlich sein ...

"Das bedeutet natürlich nicht, daß Du keine Fehler mehr machen wirst", meint dazu der sich vermutlich aus gutem Grund anonym versteckende Autor der "Erkenntnis, die zum ewigen Leben führt" und verbreitet weiter ..auf S. 176 .."denn alle Menschen sind unvollkommen und sündigen daher täglich." - Copyright-Zeichen von 1995, erste Auflage in Englisch 6 000 000
Exemplare.

Anchovis

Wer heilt und Leben rettet, hat Jehova - den Lebengeber - auf seiner Seite

Geschrieben von Drahbeck am 18. Dezember 2005 08:59:04:

Unter Bezugnahme auf den "Wachtturm" Nr. 7/1986 kommentierte die CV Nr. 205 (Text etwas gekürzt):

Welch eine Entscheidung! Ein Mensch wird vom ewigen Leben abgeschnitten, verliert die Bindung zu Gott und Christus, freundschaftliche Kontakte von ehemaligen Mitverbundenen zu ihm werden unterbunden, von seinen Glaubensbrüdern wird er verdammt.
Diese vermeintliche Bedeutung eines Gemeinschaftsentzuges bei den Zeugen Jehovas dürfte. für sie Anlaß sein, über das Verfahren der Exkommunizierung nachzudenken und es - wenn überhaupt - nur in besonderen Fällen einzusetzen. Und doch gibt es in der Gemeinschaft der ZJ jährlich 30 000 und mehr Ausschlüsse! (Ausgehend vom Einschätzungsstand des Jahres 1986).

Besondere Erwähnung verdient dabei .,die Tatsache. daß solche Verfahren von sogenannten "Rechtskomiteees" durchgeführt werden deren Mitglieder meist simple Versammlungsälteste sind. Während sie im Alltag im wesentlichen nur 'Befehlsüberbringer" sind, maßen sie sich nun an, über Leben und Tod zu entscheiden.

Dabei sind sie kaum besser, als ihre vermeintlichen „Sündenböcke". So schildert dieser WT

auf Seite 25 den Fall eines Ältesten und Mitglied eines Rechtskomitee, der jahrelang in dieser Funktion vor und sogar nach seiner Hochzeit Hurerei heimlich beging. Und solche Männer wie er sprechen Urteile im Namen Jehovas!

Da werden Hurer und Diebe ebenso „zurechtgewiesen", wie Personen, die sich mit einer Lehrmeinung ihrer Organisation nicht einverstanden erklären können.
Und hier liegt das Problem!
"Warum haben Jehovas Zeugen einige Personen, die sich immer noch zum Glauben an Gott, die Bibel und Jesus Christus bekennen, wegen Abtrünnigkeit ausgeschlossen (exkommuniziert)?, (Seite 30).

Um es vorweg zu nehmen:
Trotz 1 ½-seitiger, kleingedruckter. Schrift gelingt es der WTG, nicht, auf diese Frage eine stichhaltige Antwort zu formulieren!
GLAUBE AN GOTT, CHRISTUS UND BIBEL FÜR ZEUGEN JEHOVAS NICHT WICHTIG Jeder Interessierte, jeder Zeuge Jehovas, überhaupt, jeder mitdenkende Mensch lese und überlege sich lange den Inhalt des folgenden Satzes, der auf Seite 31 dieses WT abgedruckt ist ...
OFFENSICHTLICH KANN EINE ANERKANNTE MITVERBUNDENHEIT MIT JEHOVAS ZEUGEN, NICHT LEDIGLICH AUF EINEM GLAUBEN AN GOTT, AN DIE BIBEL UND AN JESUS CHRISTUS BERUHEN."

Ein folgenschweres Zitat!
Was meint Brooklyn damit?
Die Erklärung läßt nicht lange auf sich warten:
"Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten."
Wobei man das „biblisch" zu „Glaubensinhalte" getrost streichen kann. Führt die WTG nun doch ihre "Glaubeneinhalte" an, auf die sie bei Strafe der Exkommunizierung auf keinen Fall verzichten will. ... ÿ

Geschrieben von Default am 18. Dezember 2005 15:06:14:

Als Antwort auf: Kadavergehorsam geschrieben von Drahbeck am 18. Dezember 2005 08:59:04:

Der Begriff „Kadavergehorsam" geht soviel ich weiß auf die Jesuiten zurück.
Kennen Sie das „Managementmodell der Jesuiten" ?

Zitat aus dem Schwur der Jesuiten:
siehe: 
www.offenbarung.de/papsttum-schwur-der-jesuiten.php

.....Außerdem verspreche ich, daß ich, wenn sich Gelegenheit bietet, unbarmherzig den Krieg erkläre und geheim oder offen gegen alle Ketzer, Protestanten und Liberale vorgehe, wie es mir zu tun befohlen ist, um sie mit Stumpf und Stiel auszurotten und sie von der Erdoberfläche verschwinden zu lassen; und ich will weder vor Alter, gesellschaftlicher Stellung noch irgendwelchen Umständen halt machen. Ich werde sie hängen, verbrennen, verwüsten, kochen, enthäupten, erwürgen und diese Ketzer lebendig vergraben, die Bäuche der Frauen aufschlitzen und die Köpfe ihrer Kinder gegen die Wand schlagen, nur um ihre verfluchte Brut für immer zu vernichten. Und wenn ich sie nicht öffentlich umbringen kann, so werde ich das mit einem vergifteten Kelch, dem Galgen, dem Dolch oder der bleiernen Kugel heimlich tun, ungeachtet der Ehre, des Ranges, der Würde oder der Autorität der Person bzw. Personen, die sie innehaben; egal, wie sie in der Öffentlichkeit oder im privaten Leben gestellt sein mögen. Ich werde so handeln, wie und wann immer mir von irgendeinem Agenten des Papstes oder Oberhaupt der Bruderschaft des heiligen Glaubens der Gesellschaft Jesu befohlen wird."....

freundliche Grüße

Geschrieben von Drahbeck am 18. Dezember 2005 15:17:53:

Als Antwort auf: Re: Kadavergehorsam geschrieben von Default am 18. Dezember 2005 15:06:14:

... Sogenannte "Ordensähnliche Gemeinschaften" kann man auch anderswo vorfinden. Beispielsweise in der Hessischen Ortschaft Selters....
Der Fall Gottschling

Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 14:28:06:

Als Antwort auf: Kadavergehorsam geschrieben von Drahbeck am 18. Dezember 2005 08:59:04:

Wir lieben unsere Organisation weil sie die einzige ist die uns liebt

! Die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht

! In die Organisation kann man nur aufgenommen werden wenn man sich für die Organisation öffentlich bekennt

! Die Organisation sagt, man soll ihr blind vertrauen und folgen.

! Die Organisation braucht sich aber nicht entschuldigen wen dieses blinde Vertrauen tödliche Folgen hat

! Die Organisation sagt bei tödlichen Folgen war es die alleinige Schuld dessen der dem gefolgt ist

! Die Organisation sagt, dass Gott den Ältesten durch seinen heiligen Geist die Autorität überträgt

! Die Organisation sagt, dass Gott diese Autorität in direkterer Weise überträgt als beispielsweise Regierungsvertretern

! Die Organisation verkündet die Gerichtsurteile dieser Ältesten öffentlich

! Die Organisation verkündet nie die Fehlurteile dieser Ältesten öffentlich

! Da die Organisation Urteile durch den heiligen Geist fällt braucht sie nie einen unschuldig Verurteilten rehabilitieren

! Die Organisation sagt, sie besitzt die Wahrheit

! Die Organisation sagt, sie lehre keine Falschlehren

! Die Organisation sagt, da „aus der Wahrheit keine Lüge stammt", seien ihre Falschlehren keine Lügen

! Die Organisation sagt, dass die Falschlehren der anderen natürlich böswillige Lügen seien

! Wenn die Organisation allerdings gezwungen ist ihre Ansichten zu ändern waren ihre Falschlehren Gottes Fügung

! Die Organisation sagt, sie allein kennt die Zukunft, sei auserwählt, und in der Lage, die Bibel zu verstehen.

! Wenn sich die Organisation in der Zukunft geirrt hat sagt sie, dass sie nun die Zukunft besser kennt, deswegen aber trotzdem die Bibel vollständig versteht

! Die Organisation sagt, da sie eine „Salbung" durch den heiligen Geist hat, wandelt sie im göttlichen Licht

! Die Organisation sagt, dass dieses göttliche Licht allerdings noch heller werden muss

! Nur die Organisation kennt, den Weg zu wahrem Glück.

! Die Organisation sagt, dass man aber täglich darum ringen muss im Dienste der Organisation sich zu freuen

! Die Organisation erzählt von ihrer glorreichen Geschichte und den Beweisen für den Segen Gottes.

! Die Organisation erzählt nicht von ihrem glorreichen Scheitern und den Beweisen für den verwehrten Segen Gottes.

! Die Organisation sagt, man solle sich keine Freunde außerhalb der Organisation suchen.

! Die Organisation sagt, man solle auch auf die Freunde innerhalb der Organisation misstrauisch sein.

! Die Organisation sagt Kinder sollen ihre Eltern denunzieren.

! Die Organisation sagt Eltern sollen ihre Kinder denunzieren.

! Die Organisation sagt Ehepartner sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Jugendliche sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Freunde sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Glaubensbrüder sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Älteste und Dienstamtgehilfen sollen sich gegenseitig denunzieren.

! Die Organisation sagt Arbeitnehmer sollen trotz gesetzlicher Schweigepflicht ihre Glaubensbrüder denunzieren.

! Die Organisation fordert freiwillige Gedankenkontrolle

! Die Organisation sagt du darfst Zweifeln du darfst aber nicht über deine Zweifel reden

! Die Organisation sagt das du die Bibel Studieren darfst du darfst aber nur zu dem Studienergebnis der Organisation kommen

! Die Organisation sagt, man solle nichts lesen und über nichts nachsinnen, das den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.

! Die Organisation sagt, uns was den Ansichten und Auslegungen der Organisation entgegensteht.

! Die Organisation sagt, wenn man andere Ansichten glaube wird man aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

! Im letzteren Fall sagt die Organisation jedem, auch seiner Familie, sie dürften nicht einmal mit ihm sprechen — sie müssten ihn eigentlich töten, da dies momentan leider nicht möglich ist dann aber zumindest hassen.

! Die Organisation sagt, sie ist die einzige die uns liebt

! Die Organisation sagt, andere wollen uns töten

! Die Organisation sagt, sie will uns nicht töten

! Die Organisation sagt, wenn sie einen von uns tötet ist dies weil sie uns liebt

! Die Organisation sagt, jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Totschläger

! Wen die Organisation sagt, man solle seinen Bruder hassen sind wir keine Totschläger den die Organisation sagt wer unser Bruder ist und wer nicht

Hütet euch vor „Organisation." Sie ist vollkommen unnötig. Die Richtlinien der Bibel sind die einzigen, die ihr benötigt. Versucht nicht, andere in ihren Gewissensentscheidungen auf etwas festzulegen, und lasst das auch nicht bei euch zu. Glaubt und gehorcht soweit, wie ihr Gottes Wort im Augenblick versteht . . .

Charles Taze Russell

Watchtower, 15. September 1895, Seite 216

Geschrieben von Andre am 17. Dezember 2005 13:26:03:

Als Antwort auf: Fälschung nach Ma, verbrochen von Narren geschrieben von Mumpitz am 06. Februar 2004 20:44:55:

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele sich Gedanken über Themen machen, die ihnen (wenn man die Texte liest) doch am Arsch vorbei gehen.

Ich bin kein Zeuge Jehovas. Aber eins kann ich sagen. Ein Zeuge Jehovas hat mehr Ahnung als ein studierter. Zumindest in Hinblick auf die Bibel.

Ich habe mich seit mehr als 20 Jahren mit Zeugen Jehovas beschäftigt. Ich war sogar mal einer.

Aber eins kann ich sagen, nämlich dass es keine Religion gibt, die sich so sehr nach den Maßstäben der Bibel ausrichtet. Und die NWÜ......... liest sie erst und dann könnt ihr Urteilen. PS: Keiner von Euch ist in der Lage die Urschriften zu Übersetzen. Also schreibt nicht einfach, es sei eine Fehlübersetzung oder ähnliches.

Geschrieben von exZJ am 18. Dezember 2005 20:05:09:

Als Antwort auf: Re: Fälschung nach Ma, verbrochen von Narren geschrieben von Andre am 17. Dezember 2005 13:26:03:

######
Aber eins kann ich sagen, nämlich dass es keine Religion gibt, die sich so sehr nach den Maßstäben der Bibel ausrichtet.
######

Religion ist ein Gimpelfang

Jehovas Zeugen sind der größte Gimpelfang.

Jehovas Zeugen, die Organistion, schreckt auch nicht vor Lügen bzw. Täuschungen und Irreführungen zurück.

Der Blick hinter die Mauern des Wachtturms zeigt, dass Sprüche wie der Obige, nur eine hole Fasade sind. Ein schöne Filmkulisse, nichts weiter. Die WAHRHEIT dahinter ist absolut trostlos.

Geschrieben von Orpheus am 17. Dezember 2005 14:51:06:

Als Antwort auf: Re: Fälschung nach Ma, verbrochen von Narren geschrieben von Andre am 17. Dezember 2005 13:26:03:

Das ist reichlich unqualifiziert. Ich war auch mal ein ZJ und auch mal ein Ältester und darf dieses Urteil abgeben : ZJ sind nicht qualifiziert, die Bibel zu "übersetzen", sie haben sie wissentlich verfälscht. Und von den Hintergründen, der Entstehung der Bibel wissen weniger als NICHTS. Es sind eitle, anmaßende und ignorante Idioten. Ihr Gericht wäre ihnen gewiß, wenn die Bibel recht hätte.

Geschrieben von Dirk am 20. Dezember 2005 20:03:39:

Den Kritikern von Religionsgemeinschaften, u.a. der Zeugen Jehovas, stehen schwere Zeiten bevor. Laut Bundesverfassungsgerichtsurteil dürfen nicht mehr solche Passagen aus den grundlegenden Werken der Religionen zitiert werden, die sie in Misskredit bringen, sei es dass damit ihre sexuellen pädophilen Missbräuche aufgedeckt werden, sie als Lügner bloßgestellt o.ä. Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis auch öffentliche Zitate aus der Bibel selbst verboten werden, weil in ihr die gleichen Schweinereien enthalten sind. Die Bibel wird dann nur zum Lesen im stillen Kämmerlein erlaubt sein. Wohlgemerkt, das Verfassungsgericht missbilligt nicht die abscheulichen Taten dieser Religionen selbst, sondern den öffentlichen Hinweis auf diese und stellt sich damit schützend vor diese Religionen und ihre widerlichen Prinzipien.

Geschrieben von Drahbeck am 20. Dezember 2005 20:25:29:

Als Antwort auf: Schlechte Zeiten für Religionskritiker geschrieben von Dirk am 20. Dezember 2005 20:03:39:

Das erinnert mich doch an den Disput in Sachen "L..."
Zum zweiten: Der Linkhinweis bringt ausführlich Voten der NPD zu Gehör.
Zur Klarstellung:
Dieses Forum hier hat Grenzen. Die Überschreitung einer solchen Grenze stellt das unbedarfte kolportieren von NPD-nahem Gedankengut dar.
Ich bin n i c h t
bereit, hierfür eine Tribüne zu bieten.
Ich behalte mir im Wiederholungsfall ersatz- und kommentarlose Löschungen vor

Der Fall

Geschrieben von gert am 20. Dezember 2005 20:12:20:

Als Antwort auf: Schlechte Zeiten für Religionskritiker geschrieben von Dirk am 20. Dezember 2005 20:03:39:

Der Text beweist eigentlich nur, wie schwachsinnig eine orthodoxe wortgetreue Bibelauslegung wirklich ist. Egal von welcher Seite sie kommt.

Geschrieben von Default am 22. Dezember 2005 11:22:35:

Als Antwort auf: www.gott-ist-tot.de geschrieben von Wodan am 21. Dezember 2005 17:40:09:

Heinrich Heine

Deutschland.
Ein Wintermärchen
1844

CAPUT XIII

Die Sonne ging auf bei Paderborn,
Mit sehr verdroßner Gebärde.
Sie treibt in der Tat ein verdrießlich Geschäft -
Beleuchten die dumme Erde!

Hat sie die eine Seite erhellt,
Und bringt sie mit strahlender Eile
Der andern ihr Licht, so verdunkelt schon
Sich jene mittlerweile.

Der Stein entrollt dem Sisyphus,
Der Danaiden Tonne
Wird nie gefüllt, und den Erdenball
Beleuchtet vergeblich die Sonne! –

Und als der Morgennebel zerrann,
Da sah ich am Wege ragen,
Im Frührotschein, das Bild des Manns,
Der an das Kreuz geschlagen.

Mit Wehmut erfüllt mich jedesmal
Dein Anblick, mein armer Vetter,
Der du die Welt erlösen gewollt,
Du Narr, du Menschheitsretter!

Sie haben dir übel mitgespielt,
Die Herren vom hohen Rate.
Wer hieß dich auch reden so rücksichtslos
Von der Kirche und vom Staate!

Zu deinem Malheur war die Buchdruckerei
Noch nicht in jenen Tagen
Erfunden; du hättest geschrieben ein Buch
Über die Himmelsfragen.

Der Zensor hätte gestrichen darin,
Was etwa anzüglich auf Erden,
Und liebend bewahrte dich die Zensur
Vor dem Gekreuzigtwerden.

Ach! hättest du nur einen andern Text
Zu deiner Bergpredigt genommen,
Besaßest ja Geist und Talent genug,
Und konntest schonen die Frommen!

Geldwechsler, Bankiers, hast du sogar
Mit der Peitsche gejagt aus dem Tempel -
Unglücklicher Schwärmer, jetzt hängst du am Kreuz
Als warnendes Exempel!

http://gutenberg.spiegel.de/heine/wintmrch/wintmr13.htm

Startseite: http://gutenberg.spiegel.de/autor

Geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2005 11:18:51:

Die "Neue Zürcher Zeitung" kommt in einem Überblicksartikel, jetzt auch auf den Berner "Protokolle-Prozess" des Jahres 1935 zu sprechen. Dieser hatte auch - darauf geht der allgemein gehaltene NZZ-Bericht nicht mit ein, einen Zeugen Jehovas-Bezug.
Der in diesem Prozeß agierende faschistische "Gutachter" Fleischhauer, in Person-Union auch Herausgeber eines pronociert antisemitisxchen Lexikons ("Sigilla veri") hatte eine ganze Reihe von "Experten" an der Hand. Dies kann man einem Lexikon-Herausgeber ja nicht prinzipiell verargen. Auch andere Lexikas sind in der Regel keine "Ein-Mann-Projekte".

Einer dieser "Experten", der zum Zeitpunkt des Prozesses noch nicht sonderlich - dafür später um so mehr - hervortrat, der Österreicher Dr. Hans Jonak v. Freyenwald. Spätestens nach dem Erscheinen des Jonak'schen Zeugen Jehovas-Buch im Hitlerdeutschland des Jahres 1936, wurde dieser ZJ-Bezug (schon im Berner Prozeß marginal wahrnehmbar) noch klarer hervortretend.

Mit diesen Aspekten habe ich mich im Detail in der "Geschichte der Zeugen Jehovas ..." unter anderem auseinandergesetzt und empfehle weiteres, daraus zu entnehmen.
Auch wenn der Artikel der  darauf nicht eingeht, sei er nachstehend auch an dieser Stelle dokumentiert.

Die Quelle allen Übels?
Wie ein Berner Gericht 1935 gegen antisemitische Verschwörungsphantasien vorging
Die «Protokolle der Weisen von Zion», deren bekannteste Textvariante vor hundert Jahren erschien, sind eine wichtige Quelle antisemitischer Verschwörungstheorien. Ein Berner Gericht fällte vor siebzig Jahren das Urteil, die «Protokolle» seien gefälscht. Dennoch sind sie so verbreitet wie nie zuvor.

Verschwörungstheorien sind gerade deshalb anziehend, weil sie nicht theoretisch sind: Sie bieten für komplexe Prozesse simple Erklärungen an und versprechen den Durchblick in einer Zeit, deren bürokratische Herrschaftsformen und globale Wirtschaftsbeziehungen selbst den Entscheidungsträgern den Überblick erschweren. Besonders solchen Leuten, die ihr Heil in esoterischen und fundamentalistischen Lehren suchen, erlauben Verschwörungsphantasien, die an allem Übel Schuldtragenden zweifelsfrei zu identifizieren.

Weltweite Verbreitung
Die Schuldigen sind - immer wieder und immer häufiger - «die Juden». Während antisemitische Verschwörungstheorien auch hierzulande seit den jüngsten Debatten um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg herumgeistern, breiten sie sich in der arabisch-islamischen Welt vor allem seit den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem als arrogant wahrgenommenen Auftreten der USA aus; der neue Antisemitismus zeigt sich oft in antiamerikanischer Gestalt, beim iranischen Präsidenten jetzt mit offener Spitze gegen Israels Existenzrecht. - Ein Anzeichen für die Zunahme antisemitischer Verschwörungsphantasien ist die neuerliche Verbreitung der «Protokolle der Weisen von Zion». In Osteuropa, Japan und im arabisch-islamischen Raum liegen sie offen in Buchhandlungen auf und dienen gar als Vorlage für Fernsehfilme. Im Westen sind sie über das Internet auch in Buchform erhältlich, obschon ihre Verbreitung in mehreren Ländern strafrechtlich verfolgt werden müsste.

Denn die rund achtzig Seiten umfassenden «Protokolle», die Ende des 19. Jahrhunderts im Umkreis der zaristischen Geheimpolizei aus trivialliterarischen Vorlagen zusammengesetzt wurden und in ihrer bekanntesten Textvariante 1905 auf Russisch erschienen, sind klassisch antisemitisch: Den als «geheim» deklarierten und «versehentlich» an die Öffentlichkeit gelangten angeblichen Sitzungsberichten einer jüdisch-freimaurerischen Gruppe lässt sich entnehmen, wie diese plant, die Weltherrschaft in Kürze an sich zu reissen und die «nicht-jüdischen» Menschen zu unterjochen. In den U-Bahn-Schächten liege der Sprengstoff für die Metropolen bereit. Subtilere Mittel bei der unterstellten Vorbereitung eines despotischen Umsturzes sind die Demokratie und das Pressewesen, der Liberalismus, der Sozialismus und - natürlich - die Macht des Goldes.

Die Protokolle, Hitler und die Fronten
Dass Adolf Hitler die «Protokolle» mit Gewinn las, wie er einmal versicherte, leuchtet ein. Wie aber kam es dazu, dass das Berner Amtsgericht 1935 nach einem weltweit beachteten Gerichtsprozess das Urteil fällte, bei den «Protokollen» handle es sich um eine Fälschung?
Nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernommen hatten und als die neu entstandene schweizerische Frontenbewegung immer offensiver auftrat, verstärkte sich der Druck auf die Schweizer Juden und die hier lebenden jüdischen Flüchtlinge. Über Broschüren und Pamphlete erreichte der rassistische Antisemitismus, der bereits Ende des 19. Jahrhunderts den traditionellen religiösen Antijudaismus in sich aufgenommen hatte, immer breitere Bevölkerungsschichten. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG), der sich als Repräsentant des Schweizer Judentums verstand, musste handeln: Unter dem Motto «Abwehr und Aufklärung» versuchte er, die zunehmende Bedrohung mit juristischen und publizistischen Aktionen abzuwenden und die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit und der Gleichberechtigung zu verteidigen.

Doch das war ein schwieriges Unterfangen. Denn zum einen musste der SIG befürchten, mit einem offensiven Auftreten eine antisemitische Stimmung in der Öffentlichkeit anzuheizen und die schweizerischen Behörden zu verärgern, die gegenüber den neuen deutschen Machthabern Vorsicht walten liessen. Zum anderen fehlten die verfassungsrechtlichen Instrumente, mit denen die Verbreitung antisemitischer Publikationen hätte verboten werden können. Der Bundesrat gab den Juden schon 1933 zu verstehen, sie müssten sich selbst helfen und sollten sich an die Kantone wenden. Auch später ging er nicht auf Forderungen nach einer gesetzlichen Handhabe ein; erst 1938 wurde eine «Demokratieschutz-Verordnung» erlassen - ähnlich wie sie die Niederlande, Norwegen und Kanada kannten -, welche die Hetze gegen religiöse und ethnische Gruppen unter Strafe stellte. Doch die Bundesanwaltschaft wandte die Verordnung juristisch nie an.

Prozess am Berner Amtsgericht
Der SIG änderte in der Folge seine Strategie und konzentrierte seine Bemühungen auf die kantonale Ebene, obschon die Lage auch hier schwierig war: Die meisten Strafgesetze sahen den Tatbestand der Kollektivbeleidigung nicht vor. Doch auf Betreiben jüdischer Gemeinden verboten die Kantone Basel-Stadt, Solothurn und Genf antisemitische Hetzschriften. Ein besonders geeigneter Ansatzpunkt bot sich in Bern: Als die «Nationale Front» an einer Kundgebung 1933 unter anderem auch die «Protokolle der Weisen von Zion» verteilte, reichte der SIG mit der Israelitischen Kultusgemeinde Bern Strafanzeige wegen Verstosses gegen das bernische Gesetz über das «Lichtspielwesen und die Massnahmen gegen die Schundliteratur» ein - ein Offizialdelikt also war zu verhandeln. Artikel 14 untersagte das «Inverkehrbringen» jeglicher Schriften, Lieder und Darstellungen, welche «die Sittlichkeit gefährden», «das Schamgefühl verletzen» oder eine «verrohende Wirkung ausüben» könnten.

Der Prozess am Berner Amtsgericht wurde noch im selben Jahr eröffnet. Die Kläger, die sich unter anderem durch den Rechtsanwalt Georges Brunschvig vertreten liessen, verfolgten nicht primär das Ziel, dass die angeklagten Frontisten möglichst schnell verurteilt würden; vielmehr strebten sie die gerichtliche Beglaubigung an, dass es sich bei den «Protokollen» um eine Fälschung handle. Der SIG ging also aufs Ganze: Er wollte den Antisemitismus zurückdrängen, indem er ihm eine «Hauptwaffe» und Legitimationsgrundlage entzog - die populären «Protokolle». Im deutschen Sprachraum erstmals 1919 aufgetaucht, erreichten sie bald eine Auflage von über 100 000 Stück; 1929 erschienen sie bereits in neunter Auflage im Parteiverlag von Hitlers NSDAP und waren ab 1934 offizieller Lehrstoff an deutschen Schulen. Besondere Verbreitung fanden sie auch in den USA, wo sie vom Automobilfabrikanten Henry Ford propagiert wurden. Anfang der dreissiger Jahre waren sie bereits in sechzehn Sprachen übersetzt.

Die Strategie der Kläger schien aufzugehen: Ihre prominenten Zeugen (darunter mehrere russische Historiker), vor allem aber das überparteiliche Gutachten des Berner Schriftstellers Carl Albert Loosli, liessen den couragierten Richter, der sich von dem aus Deutschland beigezogenen nationalsozialistischen Experten der Angeklagten nicht beeindrucken liess, 1935 zum Schluss kommen, die «Protokolle» seien ein Plagiat und verstiessen gegen das Gesetz. Die Frontisten wurden zu einer Geldstrafe verurteilt. Der SIG und mit ihm eine demokratisch gesinnte Öffentlichkeit - Pressevertreter aus der ganzen Welt hatten den Prozess verfolgt - nahmen das Urteil mit Genugtuung auf.

Doch weder die frontistische Presse in der Schweiz und die nationalsozialistische in Deutschland noch die Angeklagten liessen sich beeindrucken. Sie legten Berufung ein und wurden 1937 in zweiter Instanz freigesprochen: Die Frage, so das Berner Obergericht, ob die «Protokolle» echt seien oder nicht, sei für die Beurteilung des Sachverhalts ohne Bedeutung. Sie seien ein «politisches Kampfmittel», keine Schundliteratur, und verstiessen daher nicht gegen das Gesetz. Dass sie Anreiz zu einem Verbrechen schüfen, sei unwahrscheinlich.

Ob dieses Urteils, das zwar formaljuristisch korrekt, in politischer Hinsicht indes fragwürdig war, triumphierten nicht nur die Angeklagten: Die gesamte antisemitische und nationalsozialistische Presse schlachtete den Freispruch propagandistisch aus und behauptete tatsachenwidrig, nun sei die Echtheit der «Protokolle» erwiesen. Die jüdischen Kläger ihrerseits beschlossen, den Fall nicht weiterzuziehen; zu gross schien ihnen die Gefahr, dem Gegner im Falle einer weiteren Niederlage erneut in die Hände zu arbeiten. Diese Kapitulation zeigt einen einschneidenden Strategiewechsel des SIG an: Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den deutschen Nationalsozialismus und der lavierenden Haltung mancher Behörden wollte er in erster Linie kein Aufsehen mehr erregen. Schon gegen den Erlass der Nürnberger Rassegesetze 1935 hatte der SIG nicht öffentlich protestiert. Er verhielt sich nun so, wie es Minderheiten, die unter Druck geraten, meist tun: Sie neigen dazu, sich noch kleiner zu machen und der Mehrheit anzupassen.

Ein Zeichen gesetzt
Sicherlich hat der Berner Prozess Mitte der dreissiger Jahre ein wichtiges Zeichen gegen die ideologischen Grundlagen des Nationalsozialismus gesetzt. Er hat auch entscheidend zur Aufhellung der Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der «Protokolle» beigetragen, die noch immer nicht ganz geklärt ist; jüngsten Forschungsergebnissen entsprechend gibt es entgegen den Berner Erkenntnissen kein französisches «Original». Doch der Prozess hatte auch eine groteske Seite: Der Versuch, die «Echtheit» der «Protokolle» juristisch zu widerlegen, stärkte nämlich paradoxerweise deren Aura, die sie heute wieder umgibt. Fast tragisch mutet im Nachhinein an, wie einige redliche Männer die «Protokolle» als «Fälschungen» zu entlarven versuchten und das Gerichtsurteil erleichtert als Abwehr des Antisemitismus begrüssten, während sich der Nationalsozialismus anschickte, alle und alles endgültig zu vernichten, was ihm als jüdisch erschien.
Urs Hafner

Literatur:
Wolfgang Benz: Diffamierung aus dem Dunkel. Die Legende von der Verschwörung des Judentums in den «Protokollen der Weisen von Zion», in: Uwe Schultz (Hrsg.): Grosse Verschwörungen. Der Staatsstreich von der Antike bis zur Gegenwart. München 1998.
Urs Lüthi: Der Mythos von der Weltverschwörung. Die Hetze der Schweizer Frontisten gegen Juden und Freimaurer - am Beispiel des Berner Prozesses um die «Protokolle der Weisen von Zion». Basel 1992.
Stefan Mächler: Hilfe und Ohnmacht. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund und die nationalsozialistische Verfolgung 1933-1945. Zürich 2005.
Cesare G. de Michelis: The Non-Existent Manuscript. A Study of the Sages of Zion. Lincoln 2004.
Jacques Picard: Die Schweiz und die Juden 1933-1945. Zürich 1994.
Doron Rabinovici, Ulrich Speck, Natan Sznaider (Hrsg.): Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte. Frankfurt am Main 2004, S. 310-329.

Verschwörungstheorien

Geschrieben von Drahbeck am 26. Dezember 2005 08:26:29:

Als Antwort auf: Re: Phoibos is awsome! geschrieben von Drahbeck am 26. Dezember 2005 03:28:52:

Jeder macht sich so lächerlich, wie er es offenbar am besten kann.
Gilt wohl auch für die Appartschicks der WTG

Offenbar der inkriminierte Autor vor dem Russellgrab

Geschrieben von Beobachter am 26. Dezember 2005 21:11:05:

Gozz Re: Warning to the Watch Tower - Mirror of Truth New post 26-Dec-05 18:48

Post 583 of 585
since 05-Jan-01

Master member

It's up again.

People need to download the zip file; very useful for personal use.

Now, who has an email list of Watchtower Branches? They need to know their lawyers have got much more work to do.

Phoibos_2, thanks to you.

"Sowing the wind, reaping the whirlwind"- how very apt!

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Zeugen Jehovas: Per Copyright Kritiker mundtot machen
Kritische Webseite nach Scientology-Vorbild verklagt
Bereits Scientology hat einiges an Erfahrung damit, unerwünschte Kritiker mundtot zu machen: per Digital Millennium Copyright Act (DMCA) schaffte es die Sekte, die scientologykritische Seite der Operation Clambake aus dem Netz zu klagen - zunächst über das Verklagen der Hoster, später gar über ein temporäres Entfernen der Page aus Googles Suchergebnissen. Mittel: Copyrightverstöße, die seit dem DMCA untersagt seien. Seitdem steht die Operation Clambake für die unerwünschten Folgen der Schaffung eines Zensurinstrumentariums im Netz, welches eine kritische Berichterstattung effektiv verhindert - wenn der Gegenseite entsprechend Geld und Mittel zur Verfügung stehen.
Die Zeugen Jehovas, selbst nun nicht gerade zimperlich, was die Folgen ihrer Sektiererei bei ihren Opfern angeht, wandeln nun auf denselben Pfaden: Weil die Seite quotes.watchtower.ca kritisch kommentierte Zitate aus der englischsprachigen Ausgabe des "Wachtturm" veröffentlicht, Widersprüche und offensichlichen Unsinn in den Pamphleten der Sekte aufzeigt, wurde sie nun von der Wachtturmgesellschaft verklagt.
Kurzzeitig hatten die Sektierer Erfolg: vergangenen Mai ging die Seite tatsächlich für einige Zeit vom Netz. Ein übersehenes Fax sei die Ursache gewesen, wie der hostende ISP zugab: Januar sei eine Notice-and-Takedown-Forderung der Zeugen Jehovas eingegangen, aber im Faxspeicher hängengeblieben. Als man im Mai auf das Fax stieß, nahm man die Site ohne Prüfung der Vorwürfe und ohne vorherige Ankündigung vorerst vom Netz.
Nun sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Zeugen Jehovas eine kranke und menschenverachtende Sekte sind, die nicht davor zurückschrecken, verunglückte Kinder lieber verbluten zu lassen, anstatt eine Bluttransfusion zu genehmigen. Man gibt solchen verbohrten und rückständigen Kreisen nicht nur die Mittel in die Hand, ungeliebte Seiten aus dem Netz zu zuensieren und zu klagen, es werden angesichts der Buchstaben "DMCA" offenbar nichtmals mehr die Ansprüche der Kläger auf ihre Gültigkeit geprüft. Man ist ähnliche Schockwirkung allenfalls von anderen Four-Letter-Words gewohnt, doch der DMCA holt diesbezüglich offenbar kräftig auf.
Scientologys Anstrengungen, xenu.net aus dem Netz zu bekommen, sind glücklicherweise gescheitert. Man kann nur hoffen, dass die Zensurbestrebungen der Zeugen Jehovas zügig ebenfalls auf dem Müllhaufen der Geschichte landen. Bevorzugt gemeinsam mit den Sektierern selbst.
www.gulli.com/news/zeugen-jehovas-per-copyright-2005-06-16/

Geschrieben von anonym am 20. Dezember 2005 22:18:40:

Täusche ich mich oder gab es in den letzten Tagen mehrere Einträge mit dem Inhalt „bald ist das Zitieren der Literatur strafbar"?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren das es nicht immer die Sorge sondern eher die Hoffnung ist die jemanden treibt diese Einträge zu schreiben.
Sehen sie eine Gefahr oder einen rettenden Anker in der Verhinderung diskreditierender Zitate?

Aber genau das ist der springende Punkt.
Es sind nicht die bösen Abtrünnigen die kunstvoll ersonnene unwahre Geschichten verbreiten.
Es sind nicht die Lügner mit dem verabscheuungswürdigen schlechten Lebenswandel die den Finger auf die Wunde legen.

Die eigenen Worte der Wachtturm Gesellschaft sind ihr größter Ankläger.
Die eigene Literatur ist der Spiegel in den sie ihr Blut an den Händen sehen müssen.
Ihre eigenen Beine sind zu kurz.

Für die die also nach Drohpotenzial suchen um Seiten wie diese zu verhindern:

„Es werden die Steine schreien" wen wir schweigen.

(Lukas 19:39-40) . . .Doch einige der Pharisäer aus der Volksmenge sagten zu ihm: „Lehrer, verweise es deinen Jüngern." Er gab aber zur Antwort: „Ich sage euch: Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien."

Geschrieben von gert am 21. Dezember 2005 13:13:00:

Als Antwort auf: Der springende Punkt geschrieben von anonym am 20. Dezember 2005 22:18:40:

Es gibt aber immer noch die Möglichkeit, sich gezielt auf ein Zitat der Wachturmgesellschaft zu beziehen, ohne sie zitieren zu müssen, indem man die baupteten Sachverhalte , anhand anderer Quellen, umschreibt, und kritisiert.( Oder exsistiert ein Copyright auf die Bibel??)- Es ist nicht immer nötig, ein Zitat zu verwenden. Wichtig ist, den Kern der irrigen Behauptung zu treffen.
Schlisslich benutzt die WTG, die Bibel als Quelle, und
Basis für ihre Behauptungen. Gibt es darauf ein Monopol? Ist der Gebrauch von Bibelzitaten geschützt, oder unterliegt er dem Urheberrecht?

Geschrieben von anonym am 22. Dezember 2005 00:39:21:

Als Antwort auf: Re: Der springende Punkt geschrieben von gert am 21. Dezember 2005 13:13:00:

Zuerst einmal reden wir hierbei über ungelegte Eier
- Zitate sind keine Urheberrechtsverletzungen.

Aber als Zeuge Jehova wird mir von der Wachtturm Gesellschaft suggeriert, alle wollen mich anlügen nur die Wachtturm Gesellschaft sagt die Wahrheit.
Um eine zweite Position in Betracht zu Ziehen, benötige ich deswegen Fakten.
Im Idealfall, Fakten der Wachtturm Gesellschaft.
Einfach Stichworte könnten aus dem Zusammenhang gerissen sein.
Die Behauptung 1914 ist ein Unsinn mag für jemanden schon aus dem Gefühl heraus selbstverständlich sein.
Querstellenverweise mögen mir nicht zur Verfügung stehen.

Behaupte ich zum Beispiel wir zogen wegen der erwarteten Machtergreifung Jesu im Jahre 1914, im ersten Weltkrieg an die Front, dann wurde das schon 100erte Male so gesagt aber gleichzeitig standen dann die absichtlich gestreuten Halbwahrheiten der Wachtturm Gesellschaft dem entgegen - wir hätten doch bloß in die Luft geschossen oder dienten nur als Sanitäter.

Erst die umfangreichen und zahllosen Wachtturm Zitate, machen Fakten so sichtbar, das es einem unmöglich wird, die Tatsachen und daraus resultierenden Konsequenzen zu ignorieren. Oder die Behauptung die Auferstandenen hätten Gehrock, Gamaschen, hohe Zylinder und Spazierstock dabei wenn sie sich bei der Wachtturm Gesellschaft als neue Herrscher der Welt melden – und selbstverständlich - sprechen sie Englisch.

Das Zitat alleine erscheint eher amüsant.

Erst in der Summe kommt die anmaßende, selbstherrliche Überheblichkeit zu Tage, die in Verbindung mit dem Absolutionsanspruch und der Verdammung des anders Denkenden unerträglich arrogant wird.

Eins verstehe ich nicht gert.
Du hattest vor kurzem so etwas Ähnliches gesagt wie „der Kunst fehle es seid 1990 an Inspiration".

Ich habe mir gerade Leinwand und Farbe besorgt und Male wieder.

Wenn sich 1990 etwas verändert hat, dann, dass die Kommerzialisierung der Kunst nicht mehr funktioniert. Eine Folge des Internet, aber meiner Ansicht nach, überaus zu begrüßen.
Kunst war so gut wie nie im Kino und der Hitparade zu finden.
Das Begraben der Kunst fand in der Zeit vor 1990 statt, als jede noch so kleine Aussicht auf Profit, alle Formen der Kunst erstickte.

Die Öffnung des Ostens, 11.9, Irak Krieg, Internet, Computer etc. produzieren eine nie da gewesene Fülle an Avantgarde.
Die Frage ist natürlich wo man diese sucht bzw. ob man diese nur nach Profit bewertet.

Geschrieben von L. am 22. Dezember 2005 02:49:35:

Als Antwort auf: Re: Der springende Punkt geschrieben von anonym am 22. Dezember 2005 00:39:21:

Was war das denn für eine Überleitung zur Gegenwartskunst?
Schon Andy Warhol prophezeite in den frühen 60er, dass es bald eine Zeit geben würde, wo jeder 15 Minuten Ruhm genießen würde.
Das haben wir doch alles schon heute: Big Brother, Paris Hilton, die Bohlen-Schüler usw. Und was hat man anfang der 90er über die Entwicklung des PCs und Internet vorhergesagt?! Es kam dann doch ganz anders: Der große Internet-Boom ist schon lange abgeebbt, die Leute haben von dieser ganzen Informationsflut langsam die Faxen dicke. Man fragt sich - warum brauche ich ein Handy mit 1000 Funktionsmöglichkeiten, warum brauche ich ein Fernsehprogramm mit 100 Trash-Sendungen und 700 Klingeltöne zum herunterladen?
Ständig wird einem suggeriert man bräuchte diesen ganzen Schrott um "In" zu sein. Es ist eine Entwicklung die ich überhaupt nicht begrüße.

Ähnlich sieht es auf dem Sektor Musik und Kunstz aus: Es ist selbst für Kunstexperten sehr schwer zeitgenösische Kunst einzuordnen, nicht zuletzt auch wegen der Globalisierung und den schnelllebigen Trends. Künstler die vor etwa 10 Jahren noch als neue Hoffnungsträger gepriesen wurden sind größtenteils schon wieder in der Bedeutungslosigkeit verschgwunden. Genauso sieht es mit Bands aus: Monatlich werden wir mit einer unglaublichen Fülle an Neuveröffentlichungen bombardiert, dass mittelmäßige und schlechte CDs die guten verdrägen, einfach wegen der Überflutung an Releases.

Wenn Du Dich schon mit der Geschichte des 20.Jahrhunderts auskennst, müßtest es Dir sicherlich nicht entgangen sein, dass man schon mehrfach den Tod der Malerei vorhergesagt hat. Diese Äußerungen waren schon zu Zeiten von Malewisch und Kandinski geläufig, später auch bei Pollock,Yves Klein und noch später bei den jungen Wilden.
Es gibt bezüglich der Malerei eine grobe Faustregel die besagt, dass die Malerei ca. alle 20 Jahre eine Auferstehung erlebt. Genau das erleben wir heute wieder mit Malern wie Daniel Richter oder PeterDoig, um nur einige wenige zu nennen. Nicht umsonst heißt es von der Malerei sie sei die Königsdiziplin unter den Künsten.

Als die Fotografie aufkam, ging die Malerei in eine andere Richtung. Ähnliches geschicht mit den heutigen neuen Medien. Von daher kann ich nicht erkennen, dass die Kunst seit 1990 von der Avantgarde des Internets verdrängt wird!
Es wird immer Malerei geben, und es wird immer Bücher geben, ungeachtet des technischen Fortschritts!
Was ich jedoch als neuartig sehe ist die unüberschaubarkeit dieser ganzen weltweiten Strömungen und Trends.
Auch der Werteverfall sehe ich als Global an, und nicht so wie es Früher war das es nur eine Nation betraf. Dei Welt ist gefährlich geworden und nicht mehr so wie vor etwa 30 Jahren. WEr das nicht erkennt, der hat wirklich Tomaten auf den Augen.
L.

Geschrieben von gert am 22. Dezember 2005 17:34:14:

Als Antwort auf: Re: Der springende Punkt geschrieben von L. am 22. Dezember 2005 02:49:35:

Was die Kunst betrifft, haben wir vielleicht alle drei Recht. Auf unterschiedlichen Ebenen. Offiziell erzeugt das massenhafte Nutzen technologischer Medien ihren gleichzeitigen Verfall. Eine Art informativen Overkill. Warhol hat das persifliert( durch Reihung , Haeuffung und Trivialisierung), und dies gleichzeitig als Kunst ausgegeben.---Anderseit merkwürdig, dass so ein altvaeterliches Medium wie die Malerei immer noch überleben kann. Wer weiss, vielleicht steigen ihr Chancen auch, in dem Ausmass, in dem "draussen", alles vor die Hunde geht. Wer weiss, wer weiss....

Geschrieben von anonym am 22. Dezember 2005 09:08:22:

Als Antwort auf: Re: Der springende Punkt geschrieben von L. am 22. Dezember 2005 02:49:35:

Hoffnungsträger wovon?
Wir sprechen von zwei unterschiedlichen Dingen.
Kunst zum Zecke der Vermarktung und Kunst aus dem eigenen Gefühl oder Zwang heraus.

Meinst Du mit „Du" anonym oder gert?

Ich habe auf gert's Behauptung Kunst sei seid 1990 ohne Inspiration geantwortet.
Er nahm dies als sichtbares Argument das wir in der unmittelbar bevorstehenden Zeit des Endes leben.

Ich spreche davon das es heute genauso viel „Inspiration" gibt wie zu jedem anderem Zeitpunkt.
Von Verdrängen kann dabei überhaupt keine rede sein.
Im Gegenteil.
Außer man möchte von der Kunst leben.
Oder genauer gesagt – man glaubt von einer bestimmten Kunstform leben zu müssen.
Es wird immer Malerei, Musik, Bücher, und andere Formen der Kunst geben, ungeachtet des technischen Fortschritts!
Was ich jedoch als neuartig begrüße ist die unüberschaubarkeit dieser ganzen weltweiten Strömungen und Trends.
Künstler meiden für gewöhnlich Schubladen.

Wobei ich nicht den Konsum sondern nur die eigene Form ein Gefühl auszudrücken - „zu Verarbeiten" - meine.

Geschrieben von Styx am 24. Dezember 2005 20:14:39:

Als Antwort auf: WTG hat keinen Anspruch auf ZJ-Namen geschrieben von INFO am 24. Dezember 2005 15:53:51:

Na dann schaut mal wie die WTG den watchtower quotes Betreiber niederprozessiert hat. Da drängen sie ihre miesen Prdukte allen ungefragt auf, wenn aber einer daraus zitiert, machen sie das Urheberrecht geltend. Einfach irre.

Ebenso brutal würden sie doch ihr Monopol auf den aus Jesaja entlehnten Namen durchboxen. Skrupel haben ihre Handlanger/Anwälte jedenfalls nicht. Aber das große Geld im Hintergrund, um jede Kritik mundtot zu machen. Ich schäme mich, in diesem Scheißverein so lange mitgemacht zu haben.

Geschrieben von Wachtturmforscher am 24. Dezember 2005 21:08:31:

Als Antwort auf: Re: WTG hat keinen Anspruch auf ZJ-Namen geschrieben von Styx am 24. Dezember 2005 20:14:39:

Skrupel haben ihre Handlanger/Anwälte jedenfalls nicht. Aber das große Geld im Hintergrund, um jede Kritik mundtot zu machen.

Dazu kann ich zu diesen Jehovasanwälten nur sagen: Pfui Teufel! Wo waren denn diesen Anwälte, als es darum ging, ihre Schäfchen vor Gericht zu verteidigen, als denen noch die Ableistung des Wehrersatzdienstes untersagt war? Heute werden diese nachträglich noch von den Jehovasdienern verhöhnt mit Sätzen wie: "Ihr seid ja selbst daran schuld, eingesperrt worden zu sein. Ihr hättet ja den Wehrersatzdienst leisten können. Niemand hinderte euch daran."

Geschrieben von Drahbeck am 25. Dezember 2005 13:28:04:

Von Radio Bremen gibt es im Internet ein Zeugen Jehovas bezügliches Video. Soweit es die darin getätigten Aussagen in Sachen KdöR-Status anbelangt, sind sie doch etwas zu summarisch ausgefallen und lassen notwendige Differenzierungen vermissen.
Mit im Bild der Sektenbeauftragte der Bremischen Evang. Kirche Helmut Langel.

Zu Langel kann man auch noch vergleichen:

Helmut Langel

Geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:

Auch diese Jahr wurden die Postingseintragungen von uns ausgewertet und zusammengefasst. Als konkurrenzloser und einsamer Spitzenreiter des diesjährigen Jahrespolls steht mal wieder unangefochten unser Herr Drahbeck! Wie war es auch anders zu erwarten?!

Wir gratulieren Sie! Herzlichen Glückwunsch!

Wie Captain Ahab, der unaufhörlich, verbittert und besessen auf der unendlichen Jagd nach Moby Dick war. Dieses Metapher ist, wie wir finden, sehr zutreffend!

Das Internet ist sein Walfangschiff: Zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit klebt Herr D. am PC um das ZJ-Monster zu jagen. Unerbittlich. Er hat keine Freunde, verläßt kaum seine Wohnung (außer für den Weihnachtskirchgang) und recherchiert wie besessen nach ZJ-Negativthemen!

Natürlich gehen wir auch im kommenden Jahr davon stark aus, dass er unser Oscar erhalten wird.
Alles gute nochmals und herzlichen Glückwunsch!!!

Die Jury

Dieses Jahr haben wir ebenfalls eine neue Rubrik für unser Jahrespoll eingeführt.
Sie heißt: Satan`s Newcomer 2005!

Wir von der Jury haben uns ohne Gegenstimme dafür entschieden, dass dieser Preis dieses Jahr an "Anonym" geht!

Auch wir sagen Ihnen: Herzlichen Glückwunsch!

Teuflischer geht`s kaum noch!!!

Auf seine selbstgestellte Frage hin, ob er ein Terrorist oder ein Freiheitskämpfer sei, ist festzustellen:
Ein christlicher Freiheitskämpfer bedient sich nicht mit den Waffen die der Teufel zur Verfügung stellt!
Ein "Terrorist" der willentlich gegen Gott kämpft, hat bereits heute seinen vollen Lohn erhalten!

Ray Franz ist im Vergleich zu "Anonym" ein Chorknabe!!!
Jemand schrieb mal über "Anonym": "Du bist ein von Satan inspiriertes A...loch!"

Ganz so unverschämt möchten wir das nicht so ausdrücken, aber nun sind wir wenigsten davon Überzeugt, was Sünde gegen den heiligen Geist bedeutet!

Dazu möchten wir Dir unser Konfirmationstext 2005 überreichen:
OFFENBARUNG, KAPITEL EINUNDZWANZIG VERS ACHT!

Also, bis zum nächsten Jahr!
Frohes 2006 und alles gute!

Eure Jury

Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 16:06:24:

Als Antwort auf: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:

Da scheint ja jemand mächtig Sauer zu sein.
Gut so!

Mein Lob gilt der Idee für den Eintrag – ich habe mich köstlich Amüsiert.
Du siehst mich von einem Ohr zum anderen grinsen.

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Wir gratulieren Sie! Herzlichen Glückwunsch!
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Sind „uns" auch dafür Verantwortlich das Sie „Sie!" gratulieren und nicht „Ihnen!"?

Ganz besonderer Dank gilt der Jury für die Antwort auf meine gestellte Frage ob ich nun Freiheitskämpfer oder Terrorist bin.

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Ein "Terrorist" der willentlich gegen Gott kämpft
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Als Jesus seine älteren Männer Schlangen und Otternbrut nannte kämpfte er dann gegen Gott oder gegen Menschen?
Wie war das mit den Tischen der Geldwechsler?
Im Tempel Gottes stieß er diese um – kämpfte er da gegen Gott oder gegen Menschen?
Wenn „die Jury" jemanden verurteilt der die Wahrheit sagt, gegen Menschen die seid 25 Jahren wissentlich ihre Schäfchen belügen, wer kämpft dann willentlich gegen die Wahrheit?

Kommen wir doch zu unserem Konfirmationstext 2005.
Offenbarung 21:8
Was aber die Feiglinge und die Ungläubigen und die betrifft, die zufolge ihrer Unsauberkeit abscheulich sind, und Mörder und Hurer und solche, die Spiritismus ausüben, und Götzendiener und alle Lügner, ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Das bedeutet den zweiten Tod."

Da ich der Jury leider nicht den Gefallen tun kann abscheuliche Unsauberkeit vorzuweisen, damit er mich als Mörder, Hurer, Spiritist oder Götzendiener verurteilen kann, muss ich Ihn bitten auf die Lüge einzugehen.

Beweis mir 607 v.u.Z und wir unterhalten uns anschließend darüber wer seinen Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt hat.

„Die Jury" unterstellt mir ein negatives Motiv.
Welches Motiv aber hat die Wachtturm Gesellschaft?
Wer hat ein Vorteil davon das Daten genannt wurden?

Hat Gott ein Vorteil von unseren Lügen?
Muss Gott sich seine Schäfchen ergaunern?

Hast Du schon einmal in Erwägung gezogen das ich positive Beweggründe haben könnte?
Reklamiert nicht die Wachtturm Gesellschaft für sich auch positiven Beweggründe?

Was ist die Folge davon das die Wachtturm Gesellschaft so oft „Ein Wolf! ein Wolf!" gerufen hat?

Hat das „binnen Kurzen" in Verbindung mit 1914 nicht unweigerlich die Folge dass man auf einen tatsächlich wahren Warnruf „Ein Wolf!" mit schläfriger Untätigkeit reagieren würde?

Ja, Jehovas Volk musste von Zeit zu Zeit seine Erwartungen revidieren.
Wegen unseres Eifers erhofften wir das neue System früher, als es nach Jehovas Zeitplan vorgesehen wurde.

Ja, aber warum revidieren wir erst wen wir dazu gezwungen werden und nicht wenn die Fakten auf dem Tisch liegen?

Und seid wann akzeptieren wir Eifer und Aufrichtigkeit allein ohne genauer Erkenntnis?
Entschuldigt der blinde Eifer „der Jury" das verteufeln derjenigen die weitsichtiger – mit einem weit vortrefflicheren Eifer - Gott dienen wollen?

Wir bekunden Glauben an Gottes Wort und seine zuverlässigen Verheißungen, indem wir seine Botschaft anderen verkündigen.
Haben aber, wie kein anderer auf der Erde, Gottes zuverlässige Verheißungen in Misskredit gebracht.

Wie töricht ist es die aktuelle Lehrmeinung der Wachtturm Gesellschaft auf die gleiche Stufe mit Gott zu stellen.

Zu Behaupten, das der, der 1914 verneint, gegen Gott kämpft.

Die Beweise liegen auf der Hand, dass sich Jehova seiner einen Organisation, in der der „treue und verständige Sklave" die Führung innehat, bedient hat und weiterhin bedienen wird. Wir empfinden wie Petrus, der sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens" (Johannes 6:68).

Es wäre aber nicht das erste Mal das ein Volk die Gunst Gottes verlor.

Dies erinnert mich an einen Film.
Johanna von Orléans mit Milla Jovovich.
Am Ende des Films stand Dustin Hoffman bei Johanna in der Gefängniszelle.

Johanna meinte zu Dustin Hoffman (ohne zu wissen das Dustin Hoffman Gott war): „Ich war Gott immer eine treue Dienerin. Ich habe alles getan was er mir befohlen hat und habe alle Aufträge erfüllt!"

Dustin Hoffman der Gott darstellte sagte fragend:
„Gott hat dir Aufträge erteilt?"

Johanna zögert: „Ja. Er gab mir viele Aufträge"

Gott: „So! Du meinst, Gott hat gesagt „ich brauche Dich Jan"?"

Johanna: „Nein. Aber er hat mir Zeichen geschickt."

Gott: „Zeichen! Was für Zeichen?"

Johanna: „Den Wind. Den Wind"

Gott: „Wind?"

Johanna: „und die Wolken, die läuteten"

Gott: „läutende Wolken?"

Johanna: „Der Tanz. Der Tanz. Der Tanz!"

Gott: „Hm. Der Tanz?"

Johanna zögert.
Dann ernst und voller Überzeugung sagt sie: „Das Schwert. Das Schwert das auf der Wiese lag. Das war ein Zeichen"

Gott: „Nein. Das war ein Schwert auf einer Wiese"

Johanna: „Nein. Nein. Das war ein Zeichen"

Gott: „Nein. Das war ein Schwert auf einer Wiese"

Johanna: „Das kann ja nicht von selbst dahin geflogen sein! Das geht nicht! Es ist nicht von selbst da hin gekommen. Es ist nicht von selbst da hin gekommen."

Gott: „Das ist war. Jedes Ereignis hat eine Unzahl möglicher Ursachen. Warum versteifst du dich gerade auf die. Das Schwert kann so oder so auf die Wiese gekommen sein.

In dem Film sieht man eine Kampfszene. Ein auf einem Pferd sitzender Man wird getötet und verliert das Schwert.

Gott: „Das ist eine sehr plausibele Erklärung. Doch wie wär's mit dieser"

In dem Film sieht man eine Mann gegen Mann Schwertkampfszene. Ein Man wird erstochen und verliert das Schwert.

Gott: „Und es gibt noch andere Möglichkeiten."

In dem Film sieht man Soldaten auf der Flucht. Einer wirft sein Schwert fort.

Gott: „Oder noch schneller."

Ein Soldat wird mit dem Pfeil im Rücken getroffen.

Gott: „Und dabei ist noch nichts unerklärliches eingeschlossen."

Ein Mann wirft das Schwert einfach weg.

Gott: „Aber aus dieser unendlichen Anzahl an Möglichkeiten suchst du dir ausgerechnet diese aus"

Im Film öffnet sich die Wolkendecke und an einem Sonnenstrahl entlang gleitet das Schwert begleitet von gewaltiger orchestraler Musik langsam zu Boden auf die Wiese.

Gott: „Du hast nicht gesehen was wirklich war.
Jan.
Du hast gesehen was du sehen wolltest."

Die Wachtturm Gesellschaft glaubte Zeichen gesehen zu haben.
Zeichen die sie zu einer zweifelsfreien Überzeugung gelangen ließ.
Für jedes dieser Ereignisse gab es hundert logische Erklärungen.
Da sie sich aber anmaßt besonders von Gott geleitet zu sein wählte sie ausgerechnet das Wunder als Erklärung für diese Zeichen.

Heute wissen wir alle, das dies nicht das war, was Wirklich war.
Die Wachtturm Gesellschaft hat gesehen was sie sehen wollte.

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aber nun sind wir wenigsten davon Überzeugt, was Sünde gegen den heiligen Geist bedeutet!
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Wenn sich Pluralis Majestatis „Wir die Jury" also genauso sicher mit seiner Einschätzung bezüglich der Sünde gegen den heiligen Geist ist wie er mit 1914 sicher zu seien scheint, kann ich gut damit leben.

Geschrieben von gert am 23. Dezember 2005 15:57:36:

Als Antwort auf: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:

Ich glaube sie täuschen sich in anonym. Ich glaube, er ist in Ordnung. Ich weiss nicht genau ,was er vorhat. Aber ich ahne da irgendwas.

Geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2005 12:09:54:

Als Antwort auf: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Die Jury am 23. Dezember 2005 12:02:42:

Na toll ...
würde der Abspann der Zdf-Sendung Frontal 21 sagen.
Wie auch immer: Auch negative Publicity ist Publicity.
Es tut mir nur "leid" um die andeutungsweise mit genannten Pfarrer. Werden die sich doch bei ihren Weihnachtsgottesdienstes vergeblich nach einem "Drahbeck" in ihrem Gottesdienst umsehen müssen.

Aber offensichtlich hat sich das noch nicht bis ins "Tollhausland" herumgesprochen.
Na toll ...

Geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 18:27:44:

Als Antwort auf: Re: Jahresrückblick 2005 geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2005 12:09:54:

In einem hat „Die Jury" Recht.

Seid drei Monaten habe ich zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit in dem Thema 1914 gesteckt.
Unerbittlich.

Ich habe über 100 Bücher der Wachtturm Gesellschaft gelesen.
Jahrgangsweise Wachttürme gewälzt.
Traktate, Broschüren, Jahrbücher, Briefe…

Ich habe nur noch 1914 gehört, gesehen, gedacht, gelesen, geredet, geschrieben, gegessen, geträumt und geatmet.

Meine Frau hat mich mal zum Einkaufen geschickt.
Ich stand also vor dem Supermarkt Regal und dachte „wie dies mit 1914 zusammenhängt".

Apropos Zusammenhang.
In diesem Zusammenhang meinen besonderen Dank an den Hausherrn.
An Sie Herr Drahbeck.
Es war mir eine Ehre.

Im Moment scheine ich gerade dabei zu sein den Planeten zu wechseln.
Immer hin ist es „Die Jury" gelungen mich noch einmal zum Thema zurück zu holen.
Bei L. und der Gegenwartskunst wusste ich ehrlich gesagt gar nicht so genau worum es eigentlich ging.

Wenn wir uns auch nicht Persönlich „von Auge zu Auge" gegenüber standen so habe ich zumindest was mich betrifft, Freunde gefunden.

Könnte ja sein das wir 1995 am Bezirkskongress nebeneinander saßen als der Bruder mit vielen huldvollen Worten versucht hat zu verschleiern das diese Generation nun doch vergeht.

Durchaus möglich das wir uns mal treffen.

Vielleicht sitzen wir am nächsten Kongress neben einander (wie gesagt ich bin der, der seine Bleistifte in die Krawatte wickelt und sie zwischen die Zähne klemmt).

2006 werde ich wahrscheinlich keine Möglichkeit haben in Deutschland den Bezirkskongress zu besuchen.
Unsicher vor allem deswegen, weil alle Kongresse in Deutschland zum gleichen Zeitpunkt stattfinden.

Aber wer weiß? Vielleicht sitze ich ja mal neben dir und wir Lächeln uns an…
…wenn verkündet wird das einige Übereifrige geglaubt haben das 1914 ein besonderes Datum gewesen war und die Wachtturm Gesellschaft in all ihrem Weisheitsschluss bereits frühzeitig erkannte, das das Ausschauhalten nach Zeichen nur Werke des Fleisches sind...

Geschrieben von L. am 25. Dezember 2005 15:18:27:

Als Antwort auf: Re: Jahresrückblick 2005 geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 18:27:44:

Hallo Anonym!

Du bist also dabei den Planeten zu wechseln?

Vielleicht hat Jehova dort draußen in der weiten Ferne einen Planeten, wo bereits nur vollkommeneMenschen weilen.

Dort existieren keine biblischen Fehlinterpretationen und Abweichungen. Dort hat er direkten Draht zu seinem Volk. Alle haben sich lieb und wandeln im vollkommenen Glück.

Alle enttäuschten hoffnungslose ZJ-Idealisten werden "binnen kurzem", wie bei Scotti von Star Trek, von Gott dorthin hochgebeamt (Alternative Armageddon)!

Soll doch der unvollkommene TuvS weiterhin spekulieren und darauf warten bis das Licht noch heller geworden ist!

Gruss L.

Geschrieben von Prometeus am 23. Dezember 2005 19:11:00:

Als Antwort auf: Re: Jahresrückblick 2005 geschrieben von anonym am 23. Dezember 2005 18:27:44:

Genauso regelmässig wie ich Drahbeck (entgegen seiner Aussage) beim Weihnachtsgottesdienst in der Berliner Gedächtniskirche antreffe (gelle!), so regelmässig treffe ich ihn auch auf den Berliner Wachtturm-Kongressen (man erkennt ihn an seinem Bauchladen mit Büchern: "Geschichte der Zeugen Jehovas").

So wurde er doch von einem (glaubwürdigen) ehemaligen informellen Mitarbeiter (IM) dabei erwischt, wie er heimlich frühmorgens informellen Strassendienst am Bahnhof Zoo machte

Die Tarnung war allerdings perfekt. Anstatt Jacket und Krawatte trug er eine Wetterjacke und die Bibel nebst WT- Literatur führte er in einer Aldi-Tüte mit sich.

Ferner wurde er angeblich am Prenzlauer Berg dabei gefilmt, wie er sich an einem Info-Stand von "Universelles Leben" mit dem leitenden Missionar freundschaftlich unterhielt.

Ausserdem gibt es Hinweise darauf, dass Drahbeck sich von Strassenwerbern einen kostenlosen Persönlichkeitstest im Berliner Scientology- Büro andrehen lies. Ob er nun die Millioneneinkünfte aus seinen Buchverkäufen nun dazu verwenden wird, um "Operierender Thetan" zu werden, ist allerdings unbekannt.

Gerüchteweise hört man zudem, dass er in die Fußstapfen Michael Jacksons treten will und zum Islam kovertieren will. Dies liegt allerdings nahe, da sich im Umkreis von 10 km um seinen Wohnort 4 Moscheen befinden. Ausserdem hegt er ein starkes Interesse an in Muslimenkreisen bevorzugter Verschwörungsliteratur, wie z.B. "Die Protokolle der Weisen von Zion".

Prometeus GAU (grösstes anzunehmendes Untersuchungsbüro)

Geschrieben von gert am 25. Dezember 2005 14:10:55:

Als Antwort auf: Drahbeck auf dem WT-Kongress! geschrieben von Prometeus am 23. Dezember 2005 19:11:00:

Lustig.

Geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2005 19:26:56:

Als Antwort auf: Drahbeck auf dem WT-Kongress! geschrieben von Prometeus am 23. Dezember 2005 19:11:00:

Schlimm wenn man immer wieder mal "enttarnt" wird ...

Geschrieben von Camenbert am 26. Dezember 2005 12:05:01:

Literatur der Zeugen Jehovas, wenn diese ein halbes Jahr durch den Druck gerollt ist, wird alter Käse genannt, weil der Speisegeber jeden Tag neues Futter darreicht.

Neuigkeit überrollt Neuigkeit.

Dabei ist jede Neuigkeit alter Käse immer wieder aufs Neue zubereitet, überbacken, wie Gammelfleisch.

Klar doch, dass antike Gegenstände muffig riechen.
Tatsache ist, wer sich alte Literatur stets aufbewahrte, wird merken, dass diese Gesellschaft sich immer wieder auf,s Neue selbst belügt, somit alle neu zugewonnenen alten Jünger auch.
Reicht dieser Jehova immer wieder neue Lügen ein?
Klar, denn Theokratie ist keine Demokratie.
Theokratie muss ständig in einem theokratischen Nicht-Rechtsstaat neu durch Rechtsanwälte eingeklagt werden.

Schon schaurig, dass ein Gott Rechtsanwälte für seine Theokratie benötigt.

Wenn einer nach Brot fragt,- würdest Du ihm eine Natter reichen?

Camenbert

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