Siehe ich bin das Licht der Welt - I - Mythen

geschrieben von: . +

Datum: 13. August 2008 20:51

Noch einmal: Ich sage nicht, dass die Menschen des
Altertums wahre Geschichten erzählt haben und wir
heutzutage klug genug sind, sie symbolisch zu verstehen.
Nein, ich sage, sie haben sie symbolisch erzählt und wir
sind heute dumm genug, sie wörtlich zu nehmen.

John Dominic Crossan, Der historische Jesus
Was wäre eigentlich daran so tragisch wenn es sich bei den biblischen Erzählungen um Mythen handelt?
Schließt es gleichzeitig mit ein dass man seinen Glauben an Gott verleugnet, wenn man die biblischen Berichte als Mythen einordnet?
Ich finde das genau das Gegenteil der Fall ist.
Versteht man, wie die biblischen Mythen zustande gekommen sind, versteht man auch dessen glaubenstärkende Kraft.
Gerade weil es Mythen sind.

Heute sagen wir abwertend:
„Das ist bloß ein Mythos“
Dabei täte man einem Mythos Gewalt an wenn man versucht ihn in reale historische Begebenheiten zu zwängen.
In der Bibel sind zahllose Gleichnisse als solche klar definiert.
Sie wurde in einer Kultur verfasst, die es gewohnt war in Gleichnissen und Mythen zu denken.
Ein Zeugen-Ehepaar leistete sich vor ein paar Jahren, die Reise ihres Lebens und Reiste in einer Reisegruppe nach Jerusalem.
Ein einheimischer Reiseführer zeigte der Reisegruppe die Stelle an der der barmherzige Samariter dem Überfallenen geholfen haben soll.

Dies erzählt das Ehepaar immer wieder amüsiert, wenn sie von ihrer Reise nach Jerusalem berichten.
Die meisten von uns Wissen natürlich sofort, das die Geschichte um den Samariter nur ein Gleichnis war.
Es gab keinen barmherzigen Samariter der jemand am Straßenrand aufhalf.
Verliert der Lehrpunkt jedoch an Wert, wenn der Samariter keine reale historische Person war?
Oder andersherum gefragt:
Warum würde der Lehrpunkt wertvoller, wenn es den barmherzigen Samariter tatsächlich als reale Person gegeben hätte?
Die damaligen Schreiber der Bibel waren keine Geschichtsschreiber.
Sie kamen aus einer Kultur die es gewohnt war mit Mythen zu Leben und zu denken.
Noch heute ist die Sprache in diesen Gebieten eine Sprache durchzogen von Metaphern und bildlichen Beschreibungen.
Die Bibel erhebt nicht den Anspruch ein historisches Geschichtswerk zu sein, sondern ist zuerst eine einzige große Sammlung wunderbarer Mythen und Metaphern.

Die historischen Genauigkeiten in der Bibel sind höchstens Zufall.
Den Autoren hat nicht das Geringste daran gelegen, etwas Konkretes zu dokumentieren.
Vielmehr wollten sie eine Geschichte erzählen, die sich nur in Mythen und Metaphern ausdrücken lässt: also eher eine Vision als eine Dokumentation.

Erkennt man jedoch die Größe hinter den Mythen der Bibel eröffnet dies klare Glaubenshorizonte.
Der Versuch die Mythen der Bibel dogmatisch in das Licht der historischen Realität zu Rücken führt zu Unduldsamkeit.
Es führt zu Religionskriegen, dem Ausschließen Andersgläubiger.
Es führt dazu dass man Kritiker bekämpft.
Dies möchte ich in einer siebenteiligen Serie Beweisen.
Ich will Beweisen das die Anwendung der Bibel unter dem Blickwinkel der Metaphern ein Gewinn sein kann.
Dass das Abschaffen von Weihnachten nur ein halbherziger Schritt der Wachtturm Gesellschaft war.
Anstelle eines Glaubensgewinnes war es nur der Versuch noch gegenständlicher die Mythen der Bibel zu entzaubern.

Es ist ein verhängnisvoller Fehler wenn Kirchen und allen voran die Wachtturm Gesellschaft, versuchen die erhabenen Wahrheiten der Bibel auf eine »literalistische« (buchstabengetreue), popularisierte, historische Weise auszulegen - entweder um die weithin ungebildeten Massen in möglichst großer Zahl der Konkurrenz abzujagen oder weil sie zu Recht und bewusst die wahre innere Bedeutung der spirituellen Weisheiten als geschäftsschädigend fürchtet.

Die Religionsorganisationen verfälschen den Bibelbericht zu einem langweiligen Tatsachenbericht.
Die transzendente Bedeutung wunderbarer Mythen und Symbole wird auf ein Potpourri merkwürdiger, irrelevanter oder ziemlich unglaublicher »Ereignisse« reduziert.

Jesus – der größte Mensch der je lebte.
Ich trete den Beweis an das unsere westliche Kultur zu einem großen Teil auf einer »Geschichte« beruht, die sich nie zugetragen hat, und die christliche Religion auf Wunder gründet, die in dieser Form nie vollbracht wurden.
Dies führt aber zu einem frischen und doch Uralten Universalverständnis des Jesus-Themas dass auch Türen zu anderen Glaubensrichtungen öffnet, die zu durchschreiten mit einem Wachtturmstudium nie möglich wäre.

Aber das ist noch nicht alles.
Allgemein gehen wir davon aus, dass das traditionelle Christentum mehr oder weniger immer so gewesen ist, wie wir es heute kennen.
Seine Überlegenheit gegenüber anderen Religionen wird, nicht nur von Zeugen Jehovas, so gut wie nie ernsthaft in Frage gestellt.
Doch ein Mythos besitzt einen viel größeren Ewigkeitsgehalt als jede noch so heroische historische Geschichte.
Mit der Aufgabe den Mythos der Bibel zu erfassen, wird der Glaube nicht nur vertieft, sondern führt zu einem Glaubenssystem, das frischer, intellektuell stimmiger und mehr auf das Universum als solches orientiert ist, als der Versuch dies mit historischen Begebenheiten zu verbiegen.

Nur allzu oft wird vergessen, dass man Zeuge konkreter historischer Ereignisse sein kann und die tiefer liegende Bedeutung dessen, was man erlebt, trotzdem komplett übersehen kann.
Was der Geschichte entgeht, bringt aber der Mythos in aller Deutlichkeit zum Ausdruck.

Der Mythos an sich ist fiktiv, nicht aber die zeitlose Wahrheit, die er zum Ausdruck bringt.

»Der Mythos ist das, was nie war, doch immer ist.«
Campbell
Nehmen wir zum Beispiel die bekanntesten griechischen Mythen.
Sie enthalten alle eine tiefe Wahrheit über die menschliche Natur, die zeitlos gültig bleibt, auch wenn sich nichts von dem, was sie erzählen, wirklich ereignet hat.
Denken Sie nur an Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte…

…oder an Ikarus, der sich von Leichtsinn und Hybris dazu verleiten ließ, mit seinen Wachsflügeln der Sonne zu nahe zu kommen.

Mythen gehören wie selbstverständlich zu unserem täglichen Gemeingut.
z.B. Nicole
„…flieg nicht zu hoch mein kleiner Freund, die Sonne brennt dort oben heiß. Wer zu hoch hinaus will der ist in Gefahr…“

http://www.youtube.com/v/EqQ7b8GlmS0&hl=de&fs=1

http://www.youtube.com/watch?v=c6nWRR5lXx0


Keiner käme auf die Idee den Lehrpunkt aus dem Ikarusmythos zu verwerfen nur weil es sich bei Ikarus nicht um eine real historisch belegte Person handelt.
Wenn es nicht im Jahre soundso einen Menschen gegeben hat der mit Wachsflügeln zu nah an die Sonne flog.
Dieser Mythos ist nur dann eine Lebenshilfe in seiner klaren und tiefen Fülle, wenn wir ihn dort lassen wo er hingehört.
Jedenfalls nicht in die Ecke des „Der größte Bruchpilot der je lebte“.
Wir alle kennen die Einsichten, die Freud aus der Ödipussage gewann.

Und ob wir an den verlorenen Sohn oder an den eingangs erwähnten guten Samariter denken - die Wahrheit und Bedeutung dieser Erzählungen hat überhaupt nichts damit zu tun, ob die Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben oder nicht.
Die Mythologie ist Quell der ältesten Wissenschaft, die der Mensch kennt.
Das Göttliche, Geheimnisvolle, Unsagbare, das Wirken des Geistes im menschlichen Herzen beziehungsweise im gesamten Kosmos lässt sich nur angemessen durch Mythen, Allegorien, Bilder, Parabeln und Metaphern zum Ausdruck bringen.
Die buchstabengetreue Interpretation des Erzählten führt unweigerlich zu Götzenanbetung oder absolutem Blödsinn.

Somit sind Mythen keine Ausschmückungen oder beliebige Zusätze zu einem „wahren“ Glauben, sondern sein eigentliches Wesen.

Man nehme sie weg und es bleibt nur wenig, was von Wert ist.
Unser Auge des Glaubens sollten wir also nicht »endmythologisieren«, sondern vielmehr »remythologisieren«.
Kommen wir zu dieser Überzeugung stellen wir mit Überraschen fest das die alten Mysterienreligionen dieselben Glaubensvorstellungen, Lehren, Rituale und Riten praktizierten wie wir sie heute im Christentum kennen.
Man nehme nur als Beispiel die Jungfrauengeburt aus dem Dionysos-Mythos.

Der einzige - allerdings ziemlich radikale — Unterschied zwischen der Jesus-Geschichte des Neuen Testaments und den vielen alten Mythen, bei denen eine identische Verbindung von Auffassungen und Merkmalen vorliegt, besteht darin, dass die Christenheit heute dahinter eine historische Realität sucht.
Das war jedoch nicht immer so.
Vor der Formierung einer starken christlichen Bewegung wäre kein Mensch auf die Idee gekommen zu glauben, die Ereignisse aus ihren Dramen hätten in irgendeiner Form historische Realität sein können.
Das Einzige, was zählte, waren die tiefen, zeitlosen spirituellen Wahrheiten hinter oder jenseits der fiktiven Verpackung.
Aus einem zentralen Urmythos (der zweifellos aus Ägypten stammte) ergab sich alles Übrige.

Im Christentum dagegen wurde der Mythos schließlich beim Wort genommen, literalisiert, und Jesus geriet zu einer historischen Figur.

Das erwies sich jedoch in den darauf folgenden Jahrhunderten als sehr schädlich.
Denn um Göttlichkeit und Wiederauferstehung erfahren zu können, mussten die Gläubigen von nun an allein der Gestalt eines konkreten Menschen vertrauen.
Diese konkrete Menschperson wurde aber angreifbar.
Tiefer Glauben wurde zu seichtem Wissen.

Aus dem einstmals reichhaltigen und üppigen Festmahl der Weisheit wurde ein Einheitsbrei, der für die unwissenden Massen in einigermaßen bekömmliche Dosierungen verpackt wurde.
Das war der Anfang der Christenheit, der Untergang des Urchristentums.
Was daraus entstand, war in mehr als einer Hinsicht ein Kult der Unwissenheit, eine Kultur der Lüge.

Man darf aber nicht davon ausgehen, dass es sich bei den Umschreibern und Bearbeitern der alten Überlieferungen um Fälscher oder Betrüger nach unserem heutigen Verständnis handelte.
Eine literarische Moral im modernen Sinn kannte das Altertum nicht; alle religiösen Schriften entstanden zur damaligen Zeit aus einem inneren Impuls heraus.

Das Mythologisieren der Geschichte, aber auch das Historisieren der Mythologie, war damals halt allgemein üblich gewesen.
Und ein Verständnis dessen wäre heute für den Gottsuchenden ein Gewinn.
Und nur für gewisse amerikanische Religionsorganisationen geschäftsschädigend.

Als nächstes werde ich den Urmessias Vorstellen.
Ich werde zeigen warum Russell in zweierlei Hinsicht Naiv handelte als er sein Christusverständnis mit der Pyramide der Ägypter verknüpfte.

Re: Siehe ich bin das Licht der Welt - I - Mythen

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 14. August 2008 08:11

.+ meint:
Unser Auge des Glaubens sollten wir also nicht »endmythologisieren«, sondern vielmehr »remythologisieren«

Unser Auge sieht oft Tatsachen nicht, weil:

Lukas 24:
15 Und es geschah, während sie sich unterhielten und miteinander überlegten, dass sich Jesus selbst nahte und mit ihnen ging;16 aber ihre Augen wurden gehalten, so dass sie ihn nicht erkannten.

Haltet die Augen offen, das klappt nur wenn sie nicht "gehalten" wurden...
Vielleicht hilft dann: "18 Ich rate euch: Kauft von mir Gold, das im Feuer gereinigt wurde; dann werdet ihr reich! Kauft euch weiße Kleider, damit ihr nicht nackt dasteht und euch schämen müsst! Kauft euch Salbe für eure Augen, damit ihr sehen könnt!"

Siehe! Ich bin das Licht der Welt - II - Messias

geschrieben von: . +

Datum: 15. August 2008 01:06

Alles deutet daraufhin, dass das Neue Testament
nicht eine Geschichte konkreter Ereignisse ist,
sondern die Geschichte von der Entwicklung
der christlichen Mythologie.

Timothy Freke und Peter Gandy, The Jesus Mysteries
Russell ging das Thema Religion in zweierlei Hinsicht Naiv an.
Einerseits war er sich nicht Bewusst darüber wie sehr die biblischen Mythen auf den ägyptischen Mythen basierten und zum Zweiten wusste er nichts davon, wie sehr sich die Christenheit darum bemühte, die Erinnerung an die alten heidnischen Mythen auszulöschen.
Er sah nur die Ähnlichkeiten der ägyptischen und christlichen Glaubenwelten und nannte prompt die Pyramiden die steinerne Bibel.

Beröer Handbuch unter dem Begriff Pyramide…

Russells Grabstein.

Parsimony.19912

Dass Moses ein ägyptischer Name ist (siehe Ramose oder Thutmosis) mag bekannt sein aber dass es in der ägyptischen Überlieferung vor vielen Jahrtausenden sogar einen Jesus gab ist für den einen oder anderen vielleicht neu.
Sein Name lautete Jusu oder lusa (beide Formen tauchen auf), was so viel bedeutet wie »der kommende göttliche Sohn, der heilt oder erlöst« .

Im Februar schrieb ich bereits von einem ägyptischen Christos oder Christus namens Horus.
Er und seine Mutter Isis waren die Vorläufer der christlichen Maria und ihres Kindes, die schon Jahrtausende vor der Entstehung der Evangelien ein Leitbild der ägyptischen Religion darstellten.

http://forum.mysnip.de/read.php?27094/920,920msg-920

Die jüdische als auch die christliche Religion haben überwiegend ägyptischen Ursprungs.
Die einzigen der dieses Wissen zu fürchten haben sind die Pfaffen die von ihrern exklusiven Weisheiten leben müssen.

Nachweislich alles, was der Jesus der Evangelien sagte oder tat - von der Bergpredigt bis hin zu den Wundern, von seiner Flucht vor Herodes bis zu seiner Wiederauferstehung – hatte seinen Ursprung Jahrtausende zuvor, nämlich in den ägyptischen Mysterienriten und anderen heiligen Liturgien wie dem ägyptischen Totenbuch.

Alles:
Vom Morgenstern bis zu Jesu Gang über das Wasser, von der Verkündung des Engels bis zum Abschlachten der unschuldigen Kinder durch Herodes, von der Versuchung in der Wüste bis zur Verwandlung von Wasser in Wein - all das gab es bereits in den ägyptischen und griechischen Quellen.

Schon weit bevor eine genuin christlich war.

Begeht man wie die Wachtturm Gesellschaft den verhängnisvollen Fehler, etwas als Geschichte zu behandeln, was nie stattgefunden hat, aber in der ägyptischen Mythologie schon mehr als fünf Jahrtausende zuvor aufgetaucht war, erhält man eine ziemlich groteske Geschichte.

Das gesamte christliche Lehrsystem ist nichts anderes als eine neu aufgezäumte, verstümmelte Version des ägyptischen Originals.
Je mehr man versucht diese in historische Begebenheiten zu pressen umso unglaubwürdiger wird sie.

In der Einleitung zu Who Is This King ofGlory? schreibt Kühn, es sei inzwischen nachgewiesen, dass die gesamte christliche Bibel - von der Schöpfungslegende, der Allegorie der Arche und der Sintflut, der »Geschichte« der Israeliten vom Einzug in bis zum Auszug aus Ägypten, der hebräischen Prophetie und Poesie bis zur Bildersprache der Evangelien, der Episteln und der Offenbarung - aus alten ägyptischen Schriftrollen und Papyri stammt nur dass spätere Generationen ihren wahren Ursprung und tiefen Sinn nicht mehr kannten.

Allgemein wird angenommen dass der griechische Name Jesus der ursprüngliche Name des Erlösers gewesen sei.
Das war aber gar nicht möglich.
Bis vor etwa sechshundert Jahren existierte der Name Jesus nicht - jedenfalls wurde er nicht mit dem Buchstaben J geschrieben.
Vor dem 14. Jahrhundert gab es in keiner Sprache ein J.
Erst im 17. Jahrhundert kam der Buchstabe weithin in Gebrauch.
Im Latein und Griechisch der Antike wurde Jesus mit dem Buchstaben I geschrieben.
Wir wissen, dass es auch im Hebräischen kein J gab, sodass Jesus ursprünglich wie Yeshua geschrieben wurde.
Die Endung -ua im Namen Yeshua ist aber, wenn sie ins Griechische transkribiert wird, der weibliche Singular, und das stellte ein Problem dar.
Die Kirche änderte ua einfach in u um.
Was die meisten Menschen nicht wissen:
Die Endung -us im Namen Jesus wurde eingeführt, um das männliche Geschlecht zu bezeichnen.
Die Endungen -ous und -us im griechischen Namen lesous und im lateinischen Namen Jesus bezeichnen ebenfalls den männlichen Singular.
"Einsichten über die Heilige Schrift"
S. 1335-1336 Jesus

Woher stammte also der Name Jesus?
Vereinfacht gesagt, wurde er vom lateinischen lesus abgeleitet, der wiederum vom griechischen lesous, welcher letztlich auf den ägyptischen lusa zurückging.
»Jesus« hat also ägyptische Wurzeln.

In den Katakomben von Rom gibt es viele Bilder, die den kleinen Horus auf den Armen seiner Mutter Isis darstellen - die ursprüngliche Maria mit dem Kind.
Andere Bilder, die manche fromme Menschen für Abbilder des Jesuskinds halten, zeigen in Wirklichkeit den kleinen Horus und enthalten auch eine Sonnenscheibe.

„Alles, was später in das Christentum einging, existierte bereits lange zuvor in der ägyptischen Mythologie und Eschatologie.
Denn als um 255 v. Chr. die Sonne in der Frühjahrstagundnachtgleiche ins Zeichen der Fische trat, war die Jesusgestalt, die als Begründer des Christentums gilt,
schon mehr als zehntausend Jahre alt und als der Ewig
kommende Eine durch alle Zeiten auf dem Weg hierher...
In diesen zehntausend Jahren wurde der Geist Ägyptens
von der Inkarnation des göttlichen Ideals in der Gestalt von lusa
[oder Horus], dem Kommenden Sohn, durchdrungen.
In jener Epoche träumten die Menschen keineswegs davon,
ihr Ideal der Göttlichkeit des Menschen könne irgendwann
einmal leibhaftige Gestalt annehmen.“

Alvin Boyd Kühn, Who Is This King of Glory?

Den meisten fehlt das Grundwissen über die ägyptische Religion, und zwar insbesondere deshalb, weil ihre Symbolik so schlecht erklärt wird.

Die Namen aller Götter Ägyptens würden mehrere Seiten füllen.
Aber sie alle waren nur Formen, Attribute oder Phasen von Ra, dem Sonnengott, der seinerseits das höchste Symbol, die höchste Metapher für Gott war.

»Die Gebildeten in Ägypten stellten niemals die Götten auf die gleiche hohe Stufe wie den einen Gott, und nie wäre ihnen in den Sinn gekommen, dass ihre Anschauungen in dieser Hinsicht missverstanden werden könnten«, stellt Budge fest.

Ra war zweifellos der älteste der angebeteten Götter, »und sein Name gehört einer so weit zurückliegenden Zeit an, dass seine ganze Bedeutung nicht bekannt ist.
Zu allen Zeiten war er das sichtbare Symbol Gottes«, meint Budge.

Ein Hymnus im Grab von Seta I. (um 1370 v. Chr.) lautet:
»Ruhm sei dir, o Ra, du erhabene Macht... du Einer, der du zum Sein erweckst, was gezeugt ist, siehe (dein) Leib ist Horus.«

Mit anderen Worten:
Horus, der Sohn von Osiris und Isis, ist selbst ein Aspekt von Ra.

Auch Budge bestätigt das:
»Überall begegnen wir dem Versuch zu betonen..., dass jeder Gott [Neter] ein Aspekt oder eine Form von Ra war.«

Hier einige typische Beschreibungen dieses Gottes aus dem alten Text:
• Gott ist der Eine und Einzige, und kein anderer Gott existiert neben ihm.
• Gott ist der Eine Schöpfer, der alle Dinge erschuf.
• Gott ist ein Geist, ein verborgener Geist, der Geist der Geister, der göttliche Geist.
• Gott ist von Anbeginn an... Er war, als nichts anderes war... Er wird bis in alle Ewigkeit sein.
• Gott ist Wahrheit... Gott ist Leben... Er gab der Menschheit das Leben, und er hauchte dem Menschen den Atem des Lebens in die Nase.
• Gott ist Vater und Mutter, der Vater der Väter... Er ist Schöpfer des Himmels und der Erde.
• Er ist der uranfängliche Töpfer, der mit seinen Händen Menschen und Götter ins Leben rief.

Es gibt im ägyptischen Text auch eine Passage, in der es heißt: »Der Himmel ruht auf seinem Kopf und die Erde trägt seine Füße. (siehe Jesaja 40)
Die folgende Stelle erinnert an die Psalmen:
»Gott ist barmherzig zu denen, die ihm Verehrung erweisen, und erhört den, der ihn anruft.
Er beschützt den Schwachen vor dem Starken und erhört den Schrei dessen, der in Fesseln liegt.«

Und in einer Passage, die an das erste Kapitel des ersten Buches Mose erinnert, erfahren wir, dass die Ägypter an eine Zeit glaubten, in der nichts existierte - weder Himmel noch Erde - außer dem grenzenlosen Urwasser, Nu, das in undurchdringliche Finsternis gehüllt war.
»Schließlich sprach der Geist das Wort, und die Schöpfung war die Folge.«

Budge schreibt, einst »bestand anscheinend die größte Hoffnung des Ägypters nicht nur darin, göttlich zu werden, Adoptivsohn Gottes zu sein, sondern Ra wahrhaftig zum Vater zu haben«.

Wirklich das Kind Gottes zu sein.

Von frühester Zeit an glaubte der Ägypter, Osiris sei göttlicher Abstammung, habe Verrat, Tod und Verstümmelung durch die Mächte des Bösen erlitten und sei nach einem großen Kampf gegen sie wieder auferstanden.
Weil er den Tod besiegt habe, könnten auch die Gerechten den Tod besiegen.
Osiris sei so erhaben, dass er Ra, dem Sonnengott, ebenbürtig und ihm sogar zuweilen überlegen sei.
Bei seiner Geburt auf der Welt war eine Stimme zu hören, die sagte:

»Der Herr der ganzen Erde ist geboren.«

Budge schreibt: »In Osiris sahen die christlichen Ägypter später den Vorläufer von Christus, und in den Bildern und Statuen von Isis, wie sie ihren Sohn Horus stillt, erkannten sie die Vorläufer der Jungfrau Maria und ihres Kindes.«

Etwas naiv fügt er noch hinzu, nirgendwo auf der Welt sei das Christentum auf Menschen getroffen, die geistig so bereit waren, seine Lehren zu empfangen, wie die Ägypter!

Im Hinblick auf die große Göttin Isis legt Budge dar, dass sich die Ägypter von ihrer Rolle als »göttliche Mutter« am meisten angesprochen fühlten.
In dieser Rolle »zeigen sie Tausende von Statuen, wie sie dasitzt und ihr Kind Horus stillt, das sie auf den Knien hält«.

Der Glaube, nach dem Tod des Menschen würden alle Taten, die er zu Lebzeiten begangen habe, von den göttlichen Mächten untersucht und beurteilt, gehört bereits der frühesten Epoche der altägyptischen Religion an.

Im Wesentlichen blieb er zu allen Zeiten und über alle Generationen hinweg gleich.
Die Götter befassten sich mit jeder Seele einzeln, meist indem sie »auf der Waage gewogen« wurde - eine Vorstellung, die in vielen Reliefs bildlich dargestellt ist.

In einer Waagschale liegt das Herz und in der anderen eine Feder(Symbol für Rechtschaffenheit und Sittengesetz).
Das Ziel bestand darin, Einlass ins Reich des Osiris zu finden.

Hier schrieb ich bereits von dem Museumsbesuch in Wien und zeigte ein paar Fotos aus dem Totenbuch:

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,920,4041#msg-4041

Der Ort des Gerichts hieß Halle des Maat (im Plural Mate).

So nannte man ursprünglich ein Schilfrohr, das als Maßstab diente.

Übertragen wurde die Bezeichnung Mate dann auf zwei Göttinnen, Isis und Nephthys, die dem Gericht zur Seite standen und Aufrichtigkeit, Integrität, das Wahre und Gute verkörperten.

Interessanterweise führen sowohl Massey als auch Kühn den neutestamentarischen Namen Matthäus auf diese Wurzel zurück.
Ob dies zutrifft oder nicht - unbestreitbar ist jedenfalls, dass sich unter den vier Evangelien das des Matthäus am meisten mit dem Gericht beschäftigt (siehe insbesondere das Gleichnis von den Schafen und den Böcken in Matthäus 25).

Bei Matthäus finden sich auch die neue Torah beziehungsweise das Gesetz der Rechtschaffenheit - die Bergpredigt.

In der Halle des Maat legte der Verstorbene in einer Reihe von Ansprachen ein verneinendes Sündenbekenntnis ab, das er an eine »Jury« aus 42 Göttern richtete.
Er nannte jeden Gott beim Namen und sagte:
»Ich habe die und die Sünde nicht begangen.«
Zu den Sünden gehörten Raub, falsches Zeugnis, Betrug bei Gewichten und Maßen, Jähzorn, Lügen, Unzucht, Blasphemie und ähnliche Vergehen.

Wie Budge erklärt, waren die religiösen und moralischen Vorstellungen, die diesem Bekenntnis zugrunde lagen, »überaus alt«.

Sie vermitteln uns ein deutliches Bild davon, welch hohen Wert die alten Ägypter ihren Pflichten nicht nur gegenüber Gott, sondern auch gegenüber ihren Nächsten beimaßen.
Nach dem Urteil führt Horus, der über dieselben Eigenschaften verfügt wie Osiris, den Verstorbenen vor den Thron seines Vaters und bittet, ihn aufzunehmen »und für immer wie die Anhänger von Horus zu sein«.

Dann sagt der Verstorbene:
»Ich habe dem Hungernden Brot und dem Durstigen Wasser, dem Nackten Kleidung und dem Schiffbrüchigen ein Boot gegeben.«
Viele Jahrhunderte später finden diese Worte ihren Widerhall in dem eben erwähnten Kapitel aus dem Matthäusevangelium:
»Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben.
Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben.
Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.
Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet.«

Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter gelehrt...
(Apostelgeschichte 7,22)

Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn aus Ägypten.
(Hosea 11:l)
„Ägypten arbeitete jahrtausendelang eifrig am Bild von Christus,
bevor die Griechen dem Typus (Symbol) des ewig jungen
Sonnengottes den letzten Schliff gaben. Ägypten hat auch zuerst
dem Standbild ein eigenes Leben verliehen und sein Ideal
des Göttlichen vermenschlicht. Die christlichen Mythen
bezogen sich zunächst aufHorus oder Osiris,
die Verkörperung göttlicher Güte, Weisheit, Wahrheit
und Reinheit... Er war der größte Held, der je im Geist
des Menschen - nicht im Fleisch -gelebt hat,
um mit verwandelnder Kraft auf ihn einzuwirken;
der einzige Held, für den die Wunder etwas Natürliches waren,
denn er war kein Mensch“.

Gerald Massey, The Natural Genesis

Wir kommen nun zum entscheidendsten Abschnitt unserer Untersuchung: dem Beweis dafür, dass die Jesus-Geschichte, wie sie uns in den Evangelien des Neuen Testaments überliefert wird, nicht das Original ist.

Es drängt sich unweigerlich der Schluss auf, dass die Wiege der Jesus-Gestalt, die wir aus den Evangelien kennen, eigentlich in Ägypten stand.

Hier gab es bereits die Geschichte vom göttlichen Sohn, der »die Höfe des Himmels« verließ, wie Massey es ausdrückt, und als Horus auf die Erde hinabstieg.

Von einer Jungfrau geboren (wodurch er »Fleisch wurde« und in die Materie einging), stieg er stellvertretend für die ganze Menschheit als Erwecker der Toten in den Hades hinab, war ihr Fürsprecher und Erlöser, »Erstling« und Wegbereiter der Auferstehung ins künftige Leben.

In der Tat wurden die Wunder, die Jesus auf Erden vollbracht haben soll, bereits in der vorchristlichen Religion geschildert.
Dafür gibt es genügend Beweise.
Urheber der Wunder, die in den Evangelien geschildert werden, war, Horus.

In den Mysterien war ihr Schauplatz jedoch die göttliche Unterwelt.

Man nehme nur die Erlösergestalt Horus die genau dieselben »Ich bin«-Aussagen trifft, die für gewöhnlich Jesus zuschreiben werden (wobei sie sich insbesondere auf das Johannesevangelium beziehen).

Horus (Das Ritual, im ägyptischen Totenbuch, 78. Kapitel) sagte:
»Ich bin Horus in Herrlichkeit«,
»Ich bin der Herr des Lichts«,
»Ich bin der Siegreiche ... Ich bin der Erbe der endlosen Zeit«,
»Ich, eben ich, bin der, der die Wege des Himmels kennt«.

All diese Aussagen erinnern stark an Jesu Worte:
»Ich bin das Licht der Welt« und
»Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben«.

Bei den Evangelien handelt es sich im Grunde um die alten Manuskripte der dramatisierten Rituale um Inkarnation und Auferstehung des Sonnengottes Osiris/Horus.
Diese Rituale waren zunächst ägyptisch, später gnostisch und hellenisch, dann hebräisch, bis sie von der christlichen Bewegung schließlich übernommen und auf die Bühne der historischen Geschichte verlegt wurden.

Als historisch verbürgt konnten sie jedoch erst gelten, nachdem die Christen die Bedeutung der Mythen und Rituale verschleiert hatten und es an der Weisheit fehlte, die erforderlich ist, wenn man sie nicht geschichtlich deuten will.

Wie Kühn unmissverständlich erklärt, können wir heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Feststellung treffen, das »Leben« Jesu, über das in den Evangelien berichtet wird, wurde im Wesentlichen bereits fünftausend Jahre vor seiner Geburt beschrieben.

Mit einer anderen außergewöhnlichen Enthüllung kann Massey aufwarten:
Engel, die Hirten auf dem Feld die Ankunft Gottes verkünden,
der Engel Gabriel, wie er einer Jungfrau mitteilt, sie werde eines Tages die Mutter Christi,
die Geburt in der Höhle
und drei Weisen, die den göttlichen Säugling anbeten,
all diese Szenen, so Massey, seien als Reliefs bereits mindestens 1700 Jahre vor unserer Zeitrechnung an den Innenwänden des Allerheiligsten im Tempel von Luxor dargestellt worden.
Die obige schwarzweiß Zeichnung stammt aus dem Buch von Massey.

Und schon Jahrtausende vor der Geburt des Kindes in Galiläa zeigten auch Darstellungen des Tierkreises die jungfräuliche Mutter mit dem göttlichen Kind im Arm auf Deckenmalereien in Tempeln.

Den Tempel von Luxor hatte Amenhotep III, ein Pharao der 18. Dynastie, erbaut.
In Masseys Buch The Historical Jesus and the Mythical Christ sind die Szenen, von denen die Rede war, mit den dazugehörigen Hieroglyphen abgebildet.
Die Reliefs befinden sich auch heute noch im Tempel von Luxor.

Gerald Massey, der die Darstellungen der Geburt detailliert beschreibt, stellt die These auf, ursprünglich seien alle alten Religionen astronomischer beziehungsweise astrologischer Natur gewesen.

Alle großen Wahrheiten über die Inkarnation des Göttlichen in der Materie und den ewig wiederkehrenden Christus in jedem einzelnen Menschen fanden sich im gestirnten Himmel wieder und wurden in den zyklischen Bewegungen der Himmelskörper symbolisiert, insbesondere in der Sonne (die ja, das höchste Symbol für den Glanz, die Macht und die Majestät Gottes war).

Die kanonischen Evangelien, behauptet Massey, »übernahmen die Hinterlassenschaften des primitiven beziehungsweise archaischen Menschen und hielten sie fälschlich für Offenbarungen Gottes«.

Die Kompilatoren des Neuen Testaments wussten nicht, dass der ursprüngliche Mythos des messianischen Mysteriums, der jungfräulichen Mutterschaft, der Inkarnation und Geburt, des Lebens und des Charakters, der Kreuzigung und Auferstehung des Erlösersohns, der das Wort aller Zeiten, das Alpha und das Omega war, bereits seit frühester Zeit zum Kanon der ägyptischen Religion gehörte, und somit entging ihnen völlig, dass das Ganze rein allegorisch gemeint war.

All dies bedeutet, dass die Krippe der christlichen Geschichte als Geburtsstätte des Messias oder Erwählten bereits in der ägyptischen Mythologie existierte.
Sie befand sich an einer Stelle im Tierkreis, die Aptu oder Abydus hieß, aber auch als Höhle bezeichnet wurde.

Tatsächlich verwendet Justin der Märtyrer den »Typus« beziehungsweise das Symbol sowohl einer Höhle als auch eines Stalles für die Geburtsstätte Jesu.
Zur Wintersonnenwende trugen die alten Ägypter eine Krippe und ein Kind durch die Straßen.

Irgendwann mal stießen sogar die Zeugen Jehovas auf die heidnischen Wurzeln der christlichen Riten.
Was taten sie?
Aufgrund ihrer Naivität meinten sie mit dem Abschaffen des 25.Dezembers würden sie „Real-Christenheit“ praktizieren.
Dabei entfremdet sie ihr Weg in Wirklichkeit von dem Sinn der heiligen Bücher.

Statt Gott zu finden verloren sie noch mehr an Boden ihrer „Re“-ligion.
Ihrer Rückentwicklung zu Gott.

Die verschiedenen Namen, die Christus in der ägyptischen Literatur trägt - lusa oder lusu (Jesus), Horus, luem-hetep und Atum (hebräisch Adam) - gehen stets mit Zusätzen einher, die so viel bedeuten wie »der kommende Eine« oder »der Kommende«, denn er repräsentierte die zyklische Wiedergeburt des Sonnengottes.

Er ist das »immer kommende Kind« der jungfräulichen Mutter, der großen Isis, sowie auch einer ganzen Reihe anderer Göttinnen.

In seiner Rolle als Messias kündet sich Horus mit den Worten an:
»Ich bin Horus, der durch die Ewigkeit voranschreitet... Ewigkeit und Endlosigkeit ist mein Name.«

Er sagt, er sei Gestern, Heute und Morgen, und der Name seines Bootes laute »Jahrmillionen«.

Im Evangelium sagt Jesus: »Ehe Abraham wurde, bin ich.«
Und im Hebräerbrief heißt es: »Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.«

Dafür, dass die Christenheit in ihren Anfängen auf einer äquinoktialen Denkweise nach Art der Ägypter beruhte, gibt es heute noch genügend Beweise.

Aber nicht nur die Geburt des christlichen Erlösers hat so genannte heidnische, also astronomische beziehungsweise astrologische Wurzeln, sondern auch das Abendmahl / Gedächtnismahl, das allerhöchste Wachtturmfest.

Das Gedächtnismahl wird jedes Jahr an einem anderen Datum gefeiert, weil es genau wie das jüdische Passahfest auf der Frühlingstagundnachtgleiche beruht, jenem dramatischen Moment, in dem Tag und Nacht gleich lang sind und das Licht dann endlich den Triumph davonträgt.

Deshalb fällt das Gedächtnismahl immer auf den ersten Vollmond der nach der Frühlingstagundnachtgleiche folgt.

Wachtturm 15. 3.1994
S. 4 Das Abendmahl des Herrn — Wie oft sollte es gefeiert werden?

Bedenken wir auch, daß Jesus diese Feier an dem Tag einsetzte — und an jenem Tag auch starb —, der nach dem jüdischen Kalender auf den 14. Nisan fiel. An dem Tag wurde das Passah gefeiert, ein Fest, das die Juden an die großartige Befreiung aus Ägypten im 16. Jahrhundert v. u. Z. erinnern sollte.

Der Monat Nisan, der erste Monat des jüdischen Jahres, begann, wenn der Neumond erstmals sichtbar war. Deshalb fiel der 14. Nisan auf den Vollmond.

Es ist ein kosmisches, solares und lunares Ereignis, das denkbar tief in religiösen Traditionen verwurzelt ist, deren Ursprung in der Verehrung des Sonnengottes zu suchen sind.
Indem die Wachtturm Gesellschaft seine Bezüge zu den Gestirnen bewusst herunterspielt, geht ihr zugleich auch ihre Verbindungen mit der Natur und dem gesamten Kosmos verloren.

Massey ermittelte zahlreiche Parallelen zwischen den Geschichten der (untereinander austauschbaren) ägyptischen Sonnengottheiten Osiris, Horus und Ra und denen vom biblischen Jesus.

So erinnern beispielsweise die »drei Könige« oder Weisen der biblischen Geschichte an das Dreigestirn von Sonnengöttern, die in den Vorstellungen des Altertums die Erde, den Himmel und die Unterwelt verkörperten.

Unter anderem verwies Massey auf die folgenden Ähnlichkeiten:

• Wie der »Stern im Osten« in den Evangelien kündigte auch in Ägypten Sirius, der Morgenstern, die Geburt des Horus an.

• Getauft wurde Horus im Eridanus (Jordan) von einer Gottesgestalt namens Anup der Täufer (Johannes der Täufer), die später enthauptet wurde.

• Über die Zeit zwischen seinem zwölften und dem dreißigsten Lebensjahr wissen wir von Horus ebenso wenig wie bei Jesus.

• Auch Horus ging auf dem Wasser, trieb Dämonen aus und heilte Kranke.

• Horus erlebte seine Verklärung auf einem Berg; Jesus bestieg mit Petrus, Jakobus und Johannes »einen hohen Berg« und wurde vor ihren Augen verklärt.

• Auch Horus hielt eine »Bergpredigt«, und die »Sprüche des lusa« (beziehungsweise Jesus) wurden von seinen Anhängern getreulich wiedergegeben.

• Horus Beiname war lusa (oder lusu), der »immer werdende Sohn« von Ptah beziehungsweise dem Vater. Bezeichnenderweise wurde Horus der KRST genannt, der »Gesalbte«, ein Wort, das schon Jahrtausende bevor das Christentum die Geschichte kopierte, auf einem Sargdeckel geschrieben stand.

• Horus war der gute Hirte, das Lamm Gottes, das Brot des Lebens, der Menschensohn, das Wort und der Menschenfischer - genau wie Jesus auch.

• Horus war nicht nur der Himmelspfad, sondern auch der Weg, auf dem die Toten das Grab verließen. Er war der Gott, dessen Name als »Straße zur Erlösung« geschrieben stand - somit war er »der Weg, die Wahrheit und das Leben«. Ein Schlüsselvers der eindeutig heidnische Wurzeln hat.

• Beide predigten zu den gefangenen Seelen. Beide waren »tot und begraben«, aber nur bildlich gesprochen. Auch das ist wieder nur eine metaphorische Umschreibung des Abstiegs des Göttlichen in die Materie - eigentlich in den Menschen. Wie Kühn bemerkt: »Mit einem echten Grab hat das absolut nichts zu tun.« Der Tod Gottes bedeutet seine Hingabe an die Menschen. Deshalb steht im Mittelpunkt jeder alten Religion eine sterbende beziehungsweise zerstückelte/entstellte Gottheit. Vergleichbar mit Prometheus, eine der ersten mythischen Erlösergestalten, wurde im Kaukasus mit Händen und Füßen an einen Felsen geschmiedet, wo ihm ein Geier die Leber aus dem Leib riss.

• Jesus kam im Namen des Herrn. Er wurde Kyrios oder Herr genannt. Auch Horus war dem Namen nach »der Herr«.

• Wie Jesus sollte auch Horus tausend Jahre herrschen (beziehungsweise den Weg in ein neues Jahrtausend weisen).

• Horus kam, um zu suchen und zu erlösen, was verloren war. Das erinnert an die neutestamentarischen Gleichnisse vom verlorenen Schaf, der verlorenen Münze und vom »verlorenen« Sohn.

• In den Evangelien verkünden Frauen die Auferstehung. »Die Göttinnen und die Frauen verkünden mich«, ruft Horus, als er aus dem Grab steigt, »wenn sie mich am Horizont der Auferstehung sehen«.
Insgesamt entdeckte Massey fast zweihundert direkte Übereinstimmungen zwischen dem Stoff der ägyptischen Mythologie und den christlichen Schriften über die angeblich historisch überlieferte Figur Jesus.

• In der altägyptischen Weisheitstradition erscheint Horus als »der Herr des Lebens und der Freiheit«. Der Jesus der Evangelien kommt, damit wir »das Leben und volle Genüge haben sollen«. Horus trägt den Titel »der Befreier« aller, die »in ihren Gefängniszellen« (also in der Materie gefangen) sind. Jesus kommt, um den Gefangenen Freiheit zu schenken und die Unterdrückten zu befreien. Horus ist die ägyptische Urform des Erwählten (bei Jesaja: Knecht), »ein Licht, um den Ungläubigen zu leuchten, blinde Augen zu öffnen, die Gefangenen aus ihren Verliesen und die, die in der Finsternis sitzen, aus dem Gefängnis herauszubringen«. Sein irdischer Vater war Seb beziehungsweise Joseph. Auch Seb war von königlicher Abstammung.

• Der Christus der Evangelien ist der Kommende, »er, der kommen sollte«. Auch der ägyptische Jesus, lu-em-hetep, ist »er, der kommt« - Frieden bringt. Dem griechischen Historiker Herodot, dem Vater der weltlichen Geschichtsschreibung, zufolge soll es diesen Jesus der ägyptischen Religion schon 1800 Jahre früher gegeben haben. Im Neuen Testament heißt es über den künftigen Verkünder: »Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.« Über Osiris, der in den Wolken des Himmels erscheint, lesen wir: »Der Osiris zieht durch die Wolken, schlägt die Gegner zurück, schenkt den Priestern der Sonne das Leben. Das Gesicht von Osiris [beziehungsweise Horus] erscheint groß durch seine Krone. Erhebt eure Köpfe! Erweist eure Aufmerksamkeit! Macht Platz eurem Herrn.«

• In der berühmten Kenosis- Passage (» Selbstentäußerung«) im Paulus-Brief an die Philipper schreibt der Apostel, Christus »entäußerte sich selbst«. Im ägyptischen Ritual erfahren wir, dass Horus (lusu, lusa oder Jesus) »sich entkleidet«, um sich zu offenbaren, während er sich der Erde zeigt. Im antiken Denken war der Prozess, bei dem Gott (beziehungsweise die Seele) zur Inkarnation herabkommt, oft damit verbunden, dass er Schichten herrlicher Gewänder ablegte und sich in weit derbere Kleidung hüllte - ein Verweis auf das Eindringen in die Lichtundurchlässigkeit der Materie. Hier geht es offenbar um Erniedrigung, um die Übernahme einer weniger großartigen Rolle: die Entäußerung von Herrlichkeit.

• Ra (beziehungsweise Osiris/Horus) manifestiert sich als »der Brennende«, »er, der Feuer an den Ort der Zerstörung sendet«, »er, der Feuer auf die Aufrührer herabschickt«. Auch Christus kommt in der Gestalt des Brennenden und des Urhebers von Zerstörung durch Feuer. Er wird von Matthäus als der verkündet, der »mit Feuer taufen« wird. In einer anderen Verkündigung sagt er: »Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden...«

• Osiris/Horus ist der Gott, der Wege in den höchsten Himmel auftut, und als der auferstandene Gott »ist seine Form von ewigem Wesen... Er strahlt und er erblickt seine Geheimnisse«. Er wird auch als der Herrliche bezeichnet, der den Sarkophag (das Grab) beleuchtet und die Seele des Verstorbenen erweckt. Jesus ist die Auferstehung und das Leben, die Tür, der Graböffner und der Begründer eines sicheren Halts im Himmel. Vom auferstandenen und gen Himmel fahrenden Christus heißt es in der Apostelgeschichte:»... wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn vor ihren Augen weg.«

• Im ägyptischen Ritual sagt Horus: »Ich bin Horus, der Prinz der Ewigkeit.« Im Johannesevangelium erklärt Jesus den Jüngern, er sei vor allen Welten beim Vater gewesen. Im Ritual sagt Horus: »Wahrlich, bevor Isis war, wuchs ich auf und wurde alt und wurde geehrt vor denen, die bei mir in Herrlichkeit waren.«

• Im Hinblick auf die Verklärung heißt es im ägyptischen Ritual: »Horus gibt dir die Götter, er bewirkt, dass sie zu dir kommen, sie erleuchten dein Gesicht.« Auf dem Berg Tabor wurde Jesus verklärt, »und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht«. Beide Geschichten künden von der erleuchtenden Kraft der Sonnengottheit und damit von Gott hinter allem und durch alles durch.

• Wie Jesus in den Evangelien war auch Horus der Erwecker der Toten. Im Anschluss an Massey behauptet Kühn, die Geschichte vom Gelähmten, der durchs Dach hinabgelassen wurde und den Jesus aufforderte, sein Bett zu nehmen und heimzugehen, sei die Abwandlung einer Passage im Ritual, in der dem Verstorbenen erklärt wird: »Horus veranlasst dich, bei den Aufgängen aufzustehen. Du bist auferstanden; du bist nicht tot.« Ähnliches gilt für die Lazarus-Geschichte.

• Jesus starb zwischen zwei Dieben. Im ägyptischen Mondmythos werden »zwei Diebe des Lichts«, bei denen es sich um die kleineren Gottheiten Anup und Aan handelt, zu beiden Seiten des Gottes hochgezogen. Die Botschaft lautete, dass die Inkarnation das göttliche Licht entwendet, um sein Strahlen zu verstärken. Dies ist zweifellos das authentische prächristliche Urbild der Kreuzigung zwischen den zwei Dieben, über die die Evangelien berichten.

• Jesu triumphaler, aber seltsam ergebnisloser Ritt durch Jerusalem in den Evangelien, ist im Grunde ein beim Wort genommener, wenn auch verfälschter Bestandteil des alten Mythos, in dem Horus auf dem Rücken eines Esels reitet. Massey weist darauf hin, dass Jesus Palmblätter vor den Esel geworfen wurden, weil die Palme als Symbol für den Mondmonat galt. Man glaubte allgemein, nur sie bringe alle 28 Tage einen neuen Zweig hervor.

• Der Ursprung der bekannten Geschichte des Mannes, der von bösen Geistern besessen war, die Jesus baten, sie in eine Schweineherde fahren zu lassen, und sich dann in den See stürzten, scheint auf den ersten Blick in den Evangelien selbst zu liegen.

Es gibt jedoch eine altägyptische Gerichtsszene, in der ein Mensch, der in seinem Leben viel Böses getan hatte, verurteilt, zurückgewiesen und einer Bestie namens Typhon überantwortet wurde, einem Fabelwesen aus Krokodil, Flusspferd und Schwein.

Diese Sage ist auch schon den Griechen und anderen Kulturen vertraut gewesen.

www.uned.es/geo-1-historia-antigua-universal/SERPIENTES/GIMBUTAS_1_3.htm

• Horus sagt, er sei mit der Ermächtigung und Gewissheit gekommen, den Trost zu bieten, dass er »inmitten allen Untergangs weiterlebt«. Was auch geschehen mag, diese unerschütterliche Gewissheit bleibt unverrückbar bestehen. Viele Jahrhunderte später sagt Jesus: »In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.«

Die genaue Untersuchung der verblüffenden Parallelen zwischen Horus, der ägyptischen Christusgestalt, und dem Jesus der kanonischen Evangelien bestätigt einwandfrei, dass es sich beim Christentum in seiner endgültigen Orthodoxie einfach um einen Neuaufguss alter Weisheit handelt - in wörtlicher Auslegung und mit Ausschließlichkeitsanspruch.

Eine Art Plagiat, aber arg verdreht und verwässert.
Was im Horusmythos noch zeitlos war und allgemein Gültigkeit besaß, wurde nunmehr auf eine einzige Person, eine konkrete Zeit und einen konkreten Ort beschränkt.

Was symbolisch war, wurde zu etwas Historischem gemacht.

Der Mythos wurde als Biographie missverstanden.

Im Lukasevangelium lesen wir, dass Jesus von seinen Eltern zum Tempel begleitet wurde.
Auch Horus und die anderen Christusgestalten wurden mit zwölf Jahren in einem speziellen Ritus in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.

Bezeichnenderweise wurden sowohl Horus als auch Jesus von zwölf Jüngern begleitet.

Wie Kühn meint, hätte man auch »ohne Spitzfindigkeiten« von Anfang an erkennen müssen, dass die zwölf Apostel bedeutend mehr waren als Agenten im Dienst einer Person der Zeitgeschichte.
Denn in dem Moment, als der Jesus aus den Evangelien ihnen erklärte, sie würden auf den zwölf Himmelsthronen neben ihm sitzen und über die zwölf Stämme Israels richten, verließen sie den Bereich der persönlichen Geschichte sofort wieder und traten in den der »kosmischen Hierarchie ein«.

Titel und Funktion, die die Ägypter den zwölf Gestalten gaben, waren eindeutiger.
Dort handelte es sich um astronomische Mächte, Herrscher beziehungsweise »Retter des Lichtschatzes«.
Da das Licht die Krönung jeglichen kosmischen Wirkens war, kam seinen Rettern höchste Bedeutung zu.

Es waren die zwölf großen Geist-Kinder der unvorstellbaren Macht Ras.
Sie begleiteten Horus zur Erde hinab, um den Samen zu säen und später die göttliche Ernte einzufahren.

Die Metapher vom Säen und Ernten findet sich auch im Johannesevangelium, wenn Jesus die Mission seiner zwölf Jünger beschreibt:
»Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte.«

Der Mensch besteht aus Körper, Seele und Geist.
Jeder dieser Bestandteile hat vier Elemente: Feuer, Luft, Erde und Wasser.

In den alten Religionen Ägyptens, Chaldäas und Griechenlands wurden die zwölf Strahlen des menschlichen Geistes jeweils unterschiedlich dargestellt: als die zwölf Retter des Schatzes, Schnitter des goldenen Korns, Sammler auf den Feldern von Amenta, als Baumeister, Zimmerleute, Töpfer, Weber, Fischer, als die zwölf Ruderer des Schiffes von Ra (mit Horus am Bug).
Auch die zwölf Mühen des Herkules, die zwölf Söhne Jakobs, die zwölf Stämme Israels, die zwölf Apostel und die zwölf Ritter der Tafelrunde König Arthurs haben ihre menschheitsgeschichtlichen und theologischen Wurzeln im Tierkreiszeichen der Ägypter.

Nicht zuletzt die zwölf Monate des Jahres.
Es ist auch kein Zufall, dass die nordische Mythologie zwölf Götter bei Odin kennt.

So verwendeten die Ägypter bereits einen Kalender mit 12 Monaten.

Die Zahl Zwölf zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel.
Zwölf mal zwölf mal tausend ergibt die Zahl 144000, das Symbol für alle »Erwählten« Gottes in der Offenbarung.

Auch das Mystische speisen mit zwei Fischen.

Der ägyptischen Christusgestalt, die sich im Zeichen der Fische offenbarte, war es bestimmt, Ichthys (das griechische Wort für »Fisch«), Fischer, zu sein und von Fischern als Gefolgsleuten begleitet zu werden.
Der »Menschenfischer«.

Seit Urzeiten wurde Horus mit einem Fisch assoziiert.
Die obige Abbildung ist dem Masseys Buch Natural Genesis entnommen.
Hier ist oben das ägyptisches Relief aus dem Massey Buch abgebildet, das Horus zeigt, wie er einen Fisch über dem Kopf hält.

Das griechische Wort ichthys ist bekanntermaßen ein Akronym, das so viel bedeutet wie »Jesus Christus, Gott und Heiland«.
Die in altägyptischen Gräbern gefundenen Wandmalereien zeigen immer wieder Fische, Fischer, Netze und Reusen der unterschiedlichsten Art.

Als der Gott Osiris als Erlöser auf die Erde kam, erschien er als sein eigener Sohn, das Kind Horus.
Er wurde »wie oder als ein Wort« geboren.
In den ägyptischen Texten heißt es, er sei als Stellvertreter auf die Erde gekommen.
Ein altägyptischer Feiertag anlässlich der Geburt von Horus hieß
»Der Tag des Kindes in seiner Wiege«.

Als Horus auf die Erde kommt, erhält er Brot von Seb, Gott der Erde, »Vater auf Erden«.
Somit ist er auf Erden der göttliche Vater des Messias-Sohns, der sich offenbart.
Genau wie Joseph, der Adoptivvater Jesu, seinem Sohn Schutz und Nahrung gewährt, sorgt auch Seb (Jo-Seph) für Horus.
Sebs Gemahlin ist die Himmelsmutter Nut; Meri (Maria) ist sowohl ein ägyptischer Name für Himmel als auch für die Mutter des Messias. Massey schließt daraus:
»Damit wären also Seb und Meri für Erde und Himmel das mythische Urbild von Joseph und Maria als Eltern des göttlichen Kindes.«

In den vier Evangelien gibt es sieben Frauen, die 5 x Maria 1 x Martha heißen und eine samar?tische Frau die ihm Wasser zu trinken gab.
Sie entsprechen den sieben Marien beziehungsweise Hathoren in den ägyptischen Geschichten.

Wir können mit absoluter Gewissheit sagen, dass der Jesus, der von sieben Frauen unterstützt, von Judas verraten wurde, der Sieger über das Grab, die Auferstehung und das Leben war, vor Herodes war, im Hades war und den Frauen und den sieben Fischern erschien, entweder am 14. oder 15. Tag des Frühlingsmonats Nissan gekreuzigt und auch in »Ägypten« spirituell gekreuzigt wurde, wie es in der Offenbarung 11:8 heißt, der Richter über die Toten war, mit Schafen zu seiner Rechten und Böcken zu seiner Linken - dass also dieser Jesus, wie Kühn darlegt, »Ägypter immerfort, in jeder Phase, vom Anfang bis zum Ende« ist.

In Hoseas Ausspruch: „Als Israel ein Knabe war, da liebte ich ihn, und aus Ägypten rief ich meinen Sohn. (Hosea 11:1) liegt also immens viel Wahrheit.

„Wenn man Charakter und Lehre Christi in den Evangelien einem bestimmten Menschen zuschreibt, weisen sie Widersprüche und Gegensätze auf, die sich unmöglich auf einen Nenner bringen lassen.

Die Hundertschaften von christlichen Sekten und Glaubensgemeinschaften, die sich heute damit befassen, die Theologie ihres mutmaßlichen Begründers zu formulieren und die Auslegung der jeweils anderen zu bekämpfen, sind eine zwangsläufige Folge der von Anfang an existierenden Uneinheitlichkeit und spiegeln die fragmentarische Natur der Ursprünge wider.

“Von den Evangelien heißt es in der Regel, sie hätten einen wahren historischen Kern, um den herum sich Legenden gebildet hätten.
Die bereits lange zuvor existierenden Mythen beweisen jedoch, dass der Kern des Stoffes mythischer Natur war.
Demzufolge muss die »Geschichte« hinzugefügt worden sein...
Die schlimmsten feinde der Wahrheit sind schon immer die gewesen, die den Mythos rational umgedeutet haben.
Sie geben die Existenz eines leibhaftigen Begründers des Christentums als Tatsache aus.
Nach Kräften bemühen sie sich, den Mythos zu personifizieren, indem sie ihn von allem Übernatürlichen und Wunderbaren befreien... um ihn glaubhaft zu machen.
Da sie sie mit der falschen Begründung austragen, verlieren sie die Schlacht“.

Gerald Massey, The Historical Jesus and the Mythical Christ

Wenn wir nun weitere Ähnlichkeiten zwischen den Worten und Wundern von Horus und denen der Jesusfigur aus den Evangelien untersuchen, werden wir auf unverhofft erfrischende Einsichten und Bedeutungen in Bibeltexten treffen, die in der realen Historie abgedroschen, unglaubwürdig, unsinnig oder einfach unerklärlich klingen.

Der Vergleich zwischen den beiden Christusgestalten hilft, alte, mittlerweile völlig bedeutungslose Paradigmen aufzugeben und zur Universalität einer viel tiefgründigeren Botschaft vorzustoßen.

Als Horus auf die Erde kam, sagte er:
»Ich bin der Säugling, der geboren ist als das Bindeglied zwischen Erde und Himmel.«
Eine exakte Parallele gibt es bei der Geburt Jesu, wenn die »himmlischen Heerscharen« verkünden:
»Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.«

Unmittelbar nach der Geburt erfahren wir im Matthäusevangelium, dass Herodes Jesus nach dem Leben trachtet.
Auch der kleine Horus wird gleich von einem bösen Wesen bedroht, das bezeichnenderweise Herut heißt.
Wie Kühn meint, ist Herut »die Schlange, die in vielen Mythen vorkommt«.

Am bekanntesten ist vielleicht die, die dem kleinen Herkules ans Leben will, auch eine Erlösergestalt, die starb und in den Himmel einging.

Im Neuen Testament sagt der Engel des Herrn zu Joseph:
»Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten...«
Bei der Geburt von Horus sagt der Gott That zur Mutter des Jungen:
»Komm, du Göttin Isis, verberge dich mit deinem Kind.«

Ihr wird aufgetragen, das Baby zu einer abgeschiedenen Stelle in den Sümpfen Unterägyptens zu bringen, die Kheb (oder Khebt) genannt wird.
Wie Moses musste auch der sumerische Sonnengott Sargon in einem Schilfkorb an einem Fluss versteckt werden, damit er nicht getötet wurde.

Wie die vier Evangelien übereinstimmend berichten, wurde Jesus von seinem Vetter Johannes, der den Beinamen »der Täufer« trug, im Jordan getauft.
Aufgrund einer Laune seiner Frau Herodias ließ der Tetrarch Herodes Antipas Johannes später enthaupten - nach dem berühmten Tanz der Salome.

Sein Tod war der Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu.
Wie wir gesehen haben, wurde Horus im Fluss Eridanus (Arutana) von einem ägyptischen Täufer namens Anup getauft.
Auch dieser wurde später enthauptet.
Mit der Taufe, so Kühn, habe sich Horus »aus dem Fleisch gewordenen Wort in das Wahrheit gewordene Wort verwandelt« — eine Transformation des Natürlichen in etwas vollkommen Spirituelles.

Alle alten Christusgestalten hatten ihre Vorboten.

Für Horus bereitet Anup die Ankunft vor (wobei Horus im Hinblick auf sein Ansehen und seine Autorität Anup weit übertrifft).
Anup, so erfahren wir, lebte bis zum Tag der Offenbarung in den dunklen Weiten Amentas - das ist die ägyptische Bezeichnung für »Erde«.
In den Evangelien soll Johannes der Täufer bis zu seinem öffentlichen Auftreten in Israel in der Wüste gelebt haben.

Anup (auch Anubis genannt) ist »der Wegbereiter der anderen Welt«, die Kraft, die den Weg in die obere Himmelssphäre ebnet.
Dabei fällt einem unweigerlich die Beschreibung Johannes des Täufers im Matthäusevangelium 3:3 ein:
»Denn dieser ist's, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat: >Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!<«

Anup war zwar erhaben, aber doch nur ein Sternengott, also ein Vorbote des viel höheren Sonnenlichts, der Sonne selbst.

Auch Johannes im Neuen Testament war ungeheuer wichtig, wurde den Evangelien zufolge jedoch von den von Jesus Erleuchteten weit überragt.
Der »Geringste« im Königreich des Himmels, so heißt es, sei größer als er.

Der Vogel — »wie eine Taube« - (der sich in der ägyptischen Mythologie bis auf Tef, die Atemkraft, zurückverfolgen lässt) steht im Allgemeinen für die göttliche Seelenenergie.
Auf der altägyptischen Planisphäre beziehungsweise Himmelskarte stand der Stern Phact, die Taube, so, dass er das Kommen des neuen Sonnenjahres und damit auch die Ankunft des Sonnengottes Horus ankündigte.

Im Mythos bekam Horus den Falken als charakteristisches Merkmal zugeteilt, und deshalb wird er auch oft mit einem Falkenkopf dargestellt.
Kühn weist jedoch daraufhin, dass er nach seiner Taufe auch als Taube aufstieg, ruft er doch:
»Ich bin die Taube; ich bin die Taube!«

Jesus und Horus empfingen beide ihre Taufe im Alter von dreißig Jahren.
In der Geschichte aller Sonnengötter klafft zwischen ihrem zwölften und dem dreißigsten Lebensjahr eine Lücke.
Eigenartig wenn es sich um Reale historische Personen handelt – selbstverständlich wenn man die symbolische Bedeutung beider Zahlen beachtet:

Sie stehen für Abschluss und Vollendung von Zyklen wie das Ende eines Zeitalters oder für Stadien des Übergangs und der Verwandlung.
»Mit 30 tritt jeder als Erwachsener Gott beziehungsweise Homme fait in Erscheinung«, schreibt Kühn.

Lukas zufolge ist Jesus zwölf, als er in Jerusalem allein im Tempel zurückbleibt und die Schriftgelehrten in eine Diskussion verwickelt.
Im Altertum ging man davon aus, dass sich der Mensch etwa in diesem Alter seiner inneren Seele bewusst wird.
Es ist die Morgendämmerung der Reife, wenn aus dem unschuldigen Falsett der Pubertät die authentische Stimme des verantwortlichen Erwachsenen wird, der Gut und Böse zu unterscheiden vermag.

Horus war zwölf, als er sein Auge zurückbekam (das ihm Sut, der Satan, gestohlen hatte) - ein Symbol für einen Initiationsritus und für geistige Reife.

In der ägyptischen Mythologie und Symbolik glaubte man, die »königliche Lebenskraft«, also die Sonne und alles, was sie im Menschen spirituell verkörpert, sei in einem immerwährenden Kampf gegen Elemente zu erlangen, die versuchten, sie einzuschränken oder zu zerstören.

Entsprechend wurde Horus, der für das spirituelle Licht stand, als ständig in einen »großen spirituellen Krieg« mit verschiedenen mythischen Wesen verwickelt dargestellt, so etwa mit dem siebenköpfigen Drachen der Finsternis, der unter anderem den Namen Sut trägt.
Auch Jesus, der Vertreter des Lichts gegen die Finsternis, muss in den Evangelien fortwährend gegen seinen Widersacher Satan ankämpfen.

Die Geschichte der Versuchung Jesu, wie sie in den synoptischen Evangelien erzählt wird, ist ein anschauliches Beispiel dafür.
Und auch von ihr gibt es eine frühere Form im ägyptischen Ritual.

So wird Horus in der Wüste Amentas (Erde) von seinem bösen Zwillingsbruder und Erzrivalen Sut gepackt und auf den Berg Hetep verschleppt, um ihn dort spirituell auf die Probe zu stellen.
Sut ist stets der finstere Gegenpart von Horus, dem »guten Licht«.
Aber genau wie Satan wird auch er schließlich besiegt.
Jesu Ausruf:
»Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz«
nahm Horus Jahrtausende früher vorweg, als er nach dem endgültigen Sieg über Sut zu seinem Vater Osiris sagt:
»Ich habe dir die Spießgesellen Suts in Ketten gebracht.«

Von den drei Evangelien, die über die Versuchung berichten, ist das Lukasevangelium insofern besonders interessant, als nur dort die Schlussbemerkung enthalten ist:
»Und als der Teufel alle Versuchungen vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeit lang.«
Der Kampf geht weiter, sollte das heißen.

Beim Kampf zwischen Jesus und Satan (beziehungsweise allegorisch auch bei Sut und Horus) handelt es sich im Grunde um den täglichen Kampf, den der Mensch im Hier und Jetzt auszufechten hat.

Zum Sieg verhilft Christus, der uns allen innewohnt.
Oder, wie es bei Paulus heißt:
Ich »ringe in der Kraft dessen, der in mir kräftig wirkt«.

Als im ägyptischen Ritual die Komplizen von Sut kamen, um Horus zu ergreifen, sahen sie auf seiner Stirn plötzlich eine Krone und fielen auf die Knie.
Bibelleser wissen:
Als Judas und seine Soldaten in den Garten von Gethsemane kamen, um Jesus festzunehmen, fragte er sie (im Johannesevangelium), wen sie denn suchten.
Als sie erwiderten: Jesus von Nazareth, sagte er:
»Ich bin's!« Daraufhin »wichen sie zurück und fielen zu Boden«.

Wie sich die Geschichten doch gleichen.
Allen vier Evangelien zufolge war Jesus als Heiler und Teufelsaustreiber tätig.

Bei Matthäus heißt es zum Beispiel im 15. Kapitel:
»Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Gelähmte, Verkrüppelte, Blinde, Stumme und viele andere Kranke und legten sie Jesus vor die Füße, und er heilte sie.«
Bereits bei Horus haben die Stummen den Mund aufgetan und er hat andere Heilungen vollbracht.
Dass er Menschen, die nicht sprechen konnten, eine Stimme gab, wurde bei den Ägyptern besonders hervorgehoben.
Horus gibt den Blinden ihr Sehvermögen zurück, treibt Dämonen aus und lässt Taube hören.
Er wird auch als derjenige bezeichnet, »der die Finsternis vertreibt«.
In der Stadt der Blinden wird er als Fürst begrüßt, als einer, der »kommt, um in ihre Gräber zu leuchten und den Blinden auf Erden das geistige Sehvermögen wiederzugeben«.
Es heißt auch, er »öffne den Gefangenen in ihren Zellen die Augen«.

Ähnliches schwingt in der ersten Predigt mit, die Jesus in der Synagoge von Nazareth hält, wenn er sagt:
»[Der Geist des Herrn] hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen...«

Die Wunder im Neuen Testament sind praktisch identisch mit uralten religiösen Motiven; es handelt sich keineswegs um konkrete, historisch verifizierbare Begebenheiten.
Alle Wunder Jesu in den Evangelien sind historisch gesehen allein schon deshalb unmöglich, meint Massey, weil »sie bereits als mythische Darstellungen präexistent waren... und im Drama der Mysterien gezeigt wurden«.
Was er damit sagen will, ist, dass die Wunder, die Jesus in den Evangelien zugeschrieben werden, alle auch schon dem vorchristlichen lusa/Horus aufgetragen waren, dem göttlichen Heiler, der ganz offensichtlich keine historische Persönlichkeit war.

Horus/Iusa — beziehungsweise Jesus - vollbringt die Wunder, von denen später im Neuen Testament die Rede ist.
Woraus Massey den Schluss zieht:

»Das Wunderbare in den Evangelien war das Mythische der ägyptischen Religion und anderer Mysterien später — und die haben alle nachweisbar früher existiert.«

Die Mythen wurden von Mund zu Mund weitererzählt und der jeweiligen Zeit und Mode angepasst.

Im Markusevangelium fordert Jesus vier Fischer auf, ihm zu folgen.

Vier Fischer zogen im ägyptischen Ritual das Schleppnetz durchs Wasser, um Horus einzufangen.
Genauer gesagt werden sie als »Fischer für den großen Prinzen, der im Osten des Himmels sitzt« bezeichnet - auch dies ein Beweis dafür, dass Horus als aufgehende Sonne und Christus galt.

In den ägyptischen Texten taucht Horus des Nachts aus einem tobenden Sturm über den Wassern in die Ruhe eines strahlenden Morgengrauens herab.
Wie von Tammuz und anderen mythischen Sonnengöttern heißt es auch von ihm, er könne »das Meer durch seine Kraft besänftigen«.
An einer Stelle ist davon die Rede, dass Osiris die Seelen davor bewahre, in den symbolischen Wassern der Inkarnation zu ertrinken.

Wie Jesus der Wind und Wellen Einhalt gebietet mit dem Befehl:
»Schweig und verstumme!«

Ein anderes Mal befinden sich die Jünger in einem Boot, das gegen den Wind ankämpfen muss, als Jesus zu ihnen kommt und »auf dem See« geht.
Auch der See beruhigt sich wieder.

Im ägyptischen Ritual betet der Verstorbene (Manes):
»Gewährt mir, dass auch ich auf dem Wasser zu wandeln vermag, wie du wandelst auf dem Nun [der >Quantenursuppe<, aus der das Universum geboren wurde], ohne irgendwo Halt zu machen.«

An anderer Stelle ruft er:
»Ich versage; ich versinke im Abgrund der fließenden Wasser.«

Die entsprechende Geschichte im Matthäusevangelium 14:25-30 erzählt, wie Petrus Jesus bat, zu ihm auf das Wasser kommen zu dürfen, als er aber das Boot verließ und die große Kraft des Windes und der Wellen verspürte, begann er unterzugehen und rief voller Angst:
»Herr, hilf mir!«

Wenn man sie in ihrer symbolischen Bedeutung versteht, ist diese Geschichte eine beinahe exakte Kopie.
Horus hat auch das alles vorweggenommen.

So heißt es über ihn etwa:
»Er hat die Wasserflut seiner Mutter zerstört... Er hat den tosenden Regensturm vertrieben!«
Und an anderer Stelle:
»Er hat für dich den Regensturm vertrieben, er hat für dich die Stürme gebrochen.«

Wenn wir in dieser Geschichte keinen Bericht über einen Zauberkünstler sehen, enthält sie eine große Wahrheit von potenziell transformierender Kraft, die unser ganzes Alltagsleben verändern kann.

Im ägyptischen Ritual trägt das Schiff des Horus unterschiedliche Namen, wenn es das Meer des niederen Lebens überquert.
Horus selbst sagt an einer Stelle:
»Sammler der Seelen ist der Name meiner Barke.«
Es heißt über ihn, er sammle Seelen für Ra, und dabei mache er auch, wie man glaubte, den zerstückelten Osiris mit seinem »Horus-Geist« wieder ganz und heil.

Während das Schiff dahinsegelt, »wird es die göttlichen Fragmente wieder einsammeln, die beim Abstieg [des Gottes] zur Erde verstreut wurden«.
Diese Vorstellung spiegelt sich später in der Symbolik der Arche Noah und genauso auch in dem Vergleich der Wachturm Gesellschaft ihrer Organisation mit der Arche, wider.

Auch der Zahl Drei wird in den Evangelien, ja in der ganzen Bibel, genauso viel Bedeutung beigemessen wie bei den alten Ägyptern.
Schon eine flüchtige Untersuchung der jüdischen und christlichen Schriften zeigt, dass die Zahl Drei oft vorkommt.
Als Jesus zum Beispiel nach seiner Bar-Mizwa im Tempel zurückblieb, suchten Maria und Joseph nach ihm und fanden ihn »nach drei Tagen« im Tempel.
In Matthäus 15:29-32 heißt es, Jesus habe Mitgefühl für das hungrige Volk empfunden, »denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus«.

Seine Botschaft an den »Fuchs« Herodes lautete: »... am dritten Tage werde ich vollendet sein.«
Überall im Alten und Neuen Testament begegnen wir der Symbolik der drei Tage.

Aber auch schon von Horus heißt es, er sei (wie Jesus) am dritten Tag in einem neuen Körper aus Licht auferstanden.
Von Osiris wird ebenfalls gesagt, dass er zur Wintersonnenwende »stirbt« und während der Frühjahrstagundnachtgleiche »wiedergeboren« wird, genau wie Horus am dritten Tag zu Nisan.

Liest man die Evangelien hier wie einen Tatsachenbericht stellt man überraschend fest das Jesus laut den Berichten der Evangelien nicht drei Tage und drei Nächte im Grab lag.

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Bleibt das Ganze in dem rein mythologischen Bereich gibt es hier überhaupt kein Problem.

Sie beruht auf dem überlieferten Wissen der Ägypter, das auf die genaue Beobachtung der Natur zurückging.
So hatten die alten Weisen beobachtet, dass der Mond, die monatliche Erscheinung des reflektierten Sonnenlichts, einen Zyklus von 28 Tagen absolviert, zu dem auch drei Tage gehören, in denen die Sonne keinen Teil der von der Erde aus sichtbaren Oberfläche des Trabanten beleuchtet.
Diese entscheidende Phase des Wartens bis zur »Geburt« des neuen Mondes (und seines Herrn, der Sonne, dessen Stellvertreter er ist) war ein Symbol für himmlische wie menschliche Reifezeit und dramatische Erneuerung.

Der Vollmond war das allmonatlich wiederkehrende Sinnbild der Reifung der Göttlichkeit beziehungsweise Christi in uns allen.
Um diese Symbolik geht es auch bei den drei Tagen, die Jonas im Bauch des Wals verbrachte…

picture: http://www.manfred-gebhard.de/Jona.jpg

…sowie bei Jesu Ausspruch:
»Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen wieder aufbauen« - die Rede ist eigentlich von Sterben, Auferstehung und neuem Leben.

Diese drastische Schilderung Christi, der für die Menschheit leidet, entstand mit Sicherheit lange vor dem Auftauchen irgendeines historischen Jesus.

Das »Leben« Jesu in den Evangelien, Jesajas Darstellung des leidenden Knechts, die Geschichte der Heimsuchungen Hiobs, die vorchristliche Geschichte vom leidenden Christus und die Schilderung des gepeinigten, verwundeten Horus in den altägyptischen Aufzeichnungen - all diese Texte entsprechen einander mit unverwechselbarer Detailgenauigkeit.

Es handelt sich um ein und dieselbe Geschichte.

In dem dritten Beitrag werde ich mich neben weiteren Übereinstimmungen zwischen Horus und Jesus vor allem dem Begriff Salben / Gesalbter widmen.
Und ich führe einen Zeitzeugen der Bibel an, der interessanter weise nicht einmal von einem historischen Jesus schreibt und das obwohl er den größten Teil des neuen Testamentes geschrieben hat.

Re: Siehe! Ich bin das Licht der Welt - II - Messias

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 15. August 2008 08:21

Auch das kennen wir von wo, aber nicht aus Ägypten:

Kühn:
Wir können mit absoluter Gewissheit sagen, dass der Jesus, der von sieben Frauen unterstützt, von Judas verraten wurde, der Sieger über das Grab, die Auferstehung und das Leben war, vor Herodes war, im Hades war und den Frauen und den sieben Fischern erschien, entweder am 14. oder 15. Tag des Frühlingsmonats Nissan gekreuzigt und auch in »Ägypten« spirituell gekreuzigt wurde, wie es in der Offenbarung 11:8 heißt, der Richter über die Toten war, mit Schafen zu seiner Rechten und Böcken zu seiner Linken - dass also dieser Jesus, wie Kühn darlegt, »Ägypter immerfort, in jeder Phase, vom Anfang bis zum Ende« ist.

Oh, welch Glaube!
Wahrscheinlich war der nachfolgend Genannte auch ein Ägypter:

Wikipedia:
Pontius Pilatus war in den Jahren von 26 bis 36 n. Chr. Präfekt (Statthalter) des römischen Kaisers Tiberius in der Provinz Judäa. Bekannt wurde er vor allem durch die Passionsgeschichte im Neuen Testament der Bibel. Dort wird berichtet, dass er Jesus von Nazaret zum Tod am Kreuz verurteilte.
Als wichtigste Quelle außerhalb des Neuen Testaments gilt eine Stelle in den Annalen (15, 44) des römischen Geschichtsschreibers Tacitus, an der er von der Christenverfolgung unter Nero nach dem Brand Roms berichtet und dabei Pilatus beiläufig erwähnt.
Darüber hinaus finden sich einigermaßen gesicherte historische Aussagen über Pilatus vor allem bei Flavius Josephus in seinen Werken De bello Judaico und in den Antiquitates. Auch Philo von Alexandria berichtet über ihn.

Aufgrund der schlechten Quellenlage wurde gelegentlich sogar angenommen, dass Pontius Pilatus keine historische Person gewesen sei. Seit dem Fund einer Inschrift im Jahre 1961 in Caesarea, der ehemaligen Residenzstadt des Pilatus, gilt seine Existenz jedoch als gesichert.

Diese nicht stattgefundenen Ereignisse wurden so erfunden:
Luk. 1: Vorwort
1 Da es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben, 2 wie sie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, 3 hat es auch mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, hochedler Theophilus, der Reihe nach zu schreiben, 4 damit du die Zuverlässigkeit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.<

Man kann mit Gewißheit annehmen, dass Lukas nach diesem Vorwort nach Ägypten reiste und von Luxor beginnend bis hinunter nach Abu Simbel alles abschrieb was dort in Stein gemeißelt war und das dem "hochedlen Theophilus" als simple Jesusgeschichte unterjubelte.

Er war noch dreister, er hat dem Theophilus seine Ägyptenreise auch noch als "Geschichte der Apostel" verhökert:

Apg. 1: Vorwort
1 Den ersten Bericht habe ich verfasst, Theophilus, von allem, was Jesus angefangen hat, zu tun und auch zu lehren, 2 bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er sich auserwählt, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte. 3 Diesen hat er sich auch nach seinem Leiden in vielen sicheren Kennzeichen lebendig dargestellt, indem er sich vierzig Tage hindurch von ihnen sehen ließ und über die Dinge redete, die das Reich Gottes betreffen.<

Wie aus alten Pergamenten ersichtlich ist, traf Lukas in Ägypten die Ägypter Matthäus, Markus und Johannes und an einem Abend in einer ägyptischen Kneipe, Rotwein schlürfend, beschlossen sie, alles was sie in Ägypten aus dem Zeugnis in Stein gefunden hatten, als Roman nach Israel zu verfrachten und jeder solle seinen Roman so schreiben, dass eine gewisse Übereinstimmung zustande komme, damit viele Menschen meinen sollten, die genannten Personen lebten in Israel. Da es allen vier Personen sehr an Phantasie mangelte, sahen sie sich gedrängt, alles erfundene Gedankengut aus Ägypten zu importieren. Das klappte derart gut, dass die Nachwelt sogar ihr Kalendarium auf Hores ausrichteten, den sie Christus nannten. Die Gläubigen dieses ägyptischen Kultes vermehrten sich ziemlich und breiteten sich über das römische Reich aus. Da sandten die Cäsaren Kundschafter nach Ägypten um zu erforschen, wie sie dieser Christenplage Herr werden könnten. Auch im alten Ägypten wurde bereits Kairo von einem fanatischen Pharao angezündet und die Schuld den Priestern der Osiris in die Schuhe geschoben. Diese wahrhaft zündende Idee übernahm der Cäsar Nero und.........

Jeder Mitleser möge sich völlig frei fühlen diese Geschichte hier fortzusetzen! Wichtig dabei ist: es müssen die schriftlichen Phantasien alle aus Ägypten geklaut sein!

Re: Siehe! Ich bin das Licht der Welt - II - Messias

geschrieben von: . +

Datum: 15. August 2008 09:13

Ok – Gerd,
Zugegeben, es ist ein schlechtes Beispiel aber unterhaltsam.
Die gleiche mündliche Überlieferung von jemand anderes erzählt, in einer neuen Zeit, mit einer neuen Ethik und schon wird aus ein und demselben Mythos etwas scheinbar anderes.
Das Ganze wäre überhaupt kein Problem wenn nicht seit 2000 Jahren so viel Geld und Blut daran kleben würde.

Re: Siehe! Ich bin das Licht der Welt - II - Messias

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 15. August 2008 09:28

.+ meint:
Das Ganze wäre überhaupt kein Problem wenn nicht seit 2000 Jahren so viel Geld und Blut daran kleben würde.

 Klar, d a s gab's bei den friedlich-gläubigen alten Ägyptern noch nicht, sie lehrten es aber den Christen in deren Bibeln hinein

Re: Siehe! Ich bin das Licht der Welt - II - Messias

geschrieben von: Gerd B.

Datum: 15. August 2008 11:46

Ähnliche Gedankengänge, wie oben, hatten wir hier schon mal:

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,924

Beispiel was aus der Bibel herausgelesen werden kann, möglicherweise stimmt es was dort steht:

www.das-wort.com/20/de/media/s380de_text.pdf

Ähnlich mag es mit den Hieroglyphen und Figurenmeisselungen sein, die Menschen der Gegenwart interpretieren, um mit diesen Erkenntnissen in Buchform "Kohle" zu machen.

Der Glaube lebt, so oder so...

Siehe! Ich bin das Licht der Welt - III - Mumie

geschrieben von: . +

Datum: 15. August 2008 22:24

Was man gegenwärtig die christliche Religion nennt,
bestand schon bei den Alten und fehlte nicht in den
Anfängen des Menschengeschlechts, bis Christus im
Fleische erschien, von wo an die wahre Religion,
die schon vorher vorhanden war, den Namen der
christlichen erhielt.

Augustinus, Retractationes

„Da stand Joseph auf und nahm Jesus und dessen Mutter Maria bei Nacht
und zog weg nach Ägypten,
und er hielt sich dort bis zum Lebensende des Herodes auf,
damit erfüllt würde, was Jehova durch seinen Propheten geredet hatte, welcher sagt:
„Aus Ägypten rief ich meinen Sohn.“

(Nach Matthäus 2:14-15)

Jehova ruft seinen Sohn Jesus aus Ägypten.

Die antiken Weisen verankerten ihre Religion fest in der Natur selbst.
Und so spielten sich für sie die Phasen unserer Vergöttlichung täglich, monatlich und jährlich in den Sonnenallegorien von Auf- und Untergang, Zu- und Abnehmen des Mondes, in dem sich die Bewegungen der Sonne widerspiegeln ab und im größeren Maßstab im Vorrücken der Tagundnachtgleichen und in den Sonnenwenden.

Die alten Religionen beruhen auf der Beobachtung der Planeten und der Beobachtung der Natur.
Das ist Gottes Buch aus dem sie Gott kennen lernten.

Man spricht in diesem Zusammenhang schnell von Sonnenanbetung.

Im Grunde ist dies aber verkehrt.

Typisch Gegenständlich glaubt ein Christ dass die alten Völker buchstäblich den Planeten angebetet haben, es ging jedoch um etwas viel Spirituelleres, als es der Begriff „Sonnenanbetung“ suggeriert.

Die Weisen Ägyptens, Chaldäas und Sumers waren so klug und spirituell, dass sie ihre Gottheit nicht einmal mit einer noch so herrlichen Manifestation wie der Sonne gleichgesetzt hätten.

„Denn Jehova Gott ist Sonne.“
(Psalm 84:11)

„Nicht mehr wird deine Sonne untergehen,
noch wird dein Mond abnehmen;
denn Jehova selbst wird dir zum Licht von unabsehbarer Dauer werden.“

(Jesaja 60:20)

Gott in seiner glorreichen Wahrheit, so wussten sie, genau wie auch der Psalmist, übertraf die Sonne bei weitem; da man von Gott aber letztlich nur mit Hilfe von Metaphern sprechen kann, war die Sonnenscheibe das stärkste, angemessenste Symbol, das sie sich vorstellen konnten.
Entscheidend ist, dass sie den Glanz der Sonne, den sie priesen, als ein Symbol nicht nur für Gott erachteten, sondern auch für unsere eigene Göttlichkeit.

Der Sonnengott war die Verkörperung beziehungsweise das Urbild dessen, was durch unsere spirituelle Weiterentwicklung aus uns werden soll.

Eines steht fest:

Unsere moderne Annahme, uralt sei gleichbedeutend mit primitiv, ist absolut falsch.

Mit ihren technischen und architektonischen Meisterleistungen, etwa den Pyramiden und Palästen des alten Ägypten oder von Stonehenge, versetzen uns weit zurückliegende Zivilisationen auch heute noch immer wieder in Erstaunen.

Für das Reich des Geistes sollte das Gleiche gelten.

Wenn sie uns darin nicht sogar weit übertreffen.

Die christliche Tradition wirkte auf die Fähigkeit in Myten zu denken auf ihre ihrer Anhänger, wie die Lotosfüße der chinesischen Tradition auf die Füßchen ihrer Kinder.

Die Fähigkeit in Myten zu denken verkümmert.

In der altägyptischen Religion, aber auch in anderen so genannten primitiven Glaubensformen traf der »messianische Sohn«, versinnbildlicht durch die Sonne, auf mythische Weise »als Offenbarung und Zeuge des Vaters« ein, der sein Leben hatte in Materie eindringen lassen, um sich in der nächsten Generation wieder hervorzubringen.

Laut Herodot, Historiker und »Vater der Geschichte«, gehörte der ägyptische Jesus, lu-em-hetep oder lusu genannt, zu den acht großen Göttern, von denen es in den Papyri heißt, sie hätten bereits vor fast zwanzigtausend Jahren existiert.
Er trug unterschiedliche Namen, aber für die Weisen der alten Zeit war seine Ankunft ein ständig wiederkehrendes und rein symbolisches Ereignis.

Der ursprüngliche Messias war eine anthropomorphe, repräsentative Gestalt, die von einem Zeitalter, einem Zyklus zum ändern immer wieder auftrat.

Im ägyptischen Ritual kam er symbolisch jeden Tag wieder, aber auch periodisch — »regelmäßig und fortwährend«.
Aus diesem Grunde war es unverzichtbar das in der Passionsgeschichte bei Jesu Tod Nacht herrschte.
Nur deswegen wurde es „drei Stunden“ dunkel.

„Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“
(Lukas 22:19)
Mit den Jahreszeiten erschienen seine Symbole, Sonne und Mond, zyklisch und in ewiger Erneuerung immer wieder.
Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen waren Kennzeichen seines Kommens und Gehens.

Der ägyptische Messias wurde in keiner bestimmten Epoche, oder zu irgendeinem historischen Datum erwartet.
Vielmehr manifestierten sich die Symbole seiner spirituellen Ankunft in Naturerscheinungen, und zwar Tag für Tag (etwa im Sonnenauf- und -Untergang), Jahr für Jahr sowie im Zyklus des Mondes.

„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.
Vom Sonnenaufgang her werde ich deinen Samen bringen,
und vom Sonnenuntergang her werde ich dich sammeln.“

(Jesaja 43:5)

In der ständigen Wiederkehr der Symbole lag die Garantie für ihre unfehlbare Erfüllung.
Sie bedeuteten, dass das göttliche Bewusstsein in der Menschheit allmählich zur Herrschaft gelangte, ein Königreich der Güte, Wahrheit und Schönheit, ein Königreich der Liebe.

Was einem beim Studium der ägyptischen Geschichte, Literatur und Kunst immer am meisten auffällt, ist die Häufigkeit, mit der auf das künftige Leben angespielt wird.
Der Glaube an den einen Gott ist alt, der Glaube an ein künftiges Leben aber, wie Budge wiederholt betont, noch älter - »mindestens so alt wie die ältesten menschlichen Überreste, die in Ägypten gefunden wurden«.

Die Ägypter glaubten, dass alle, die einst in dieser Welt gelebt haben, ihr Leben jenseits des Grabes »erneuerten«, »dass sie immer noch leben und leben werden, bis die Zeit nicht mehr sein wird«.
Die Seelen der Seligen wohnten samt ihrem spirituellen Leib »für immer im Himmel bei den Göttern und nahmen an allen himmlischen Freuden teil«.

Die alten Ägypter glaubten, dass ein Mensch aus Leib, Seele und Geist besteht.

Damit kommen wir zu dem Jesusbild das uns die Bibel vermittelt.

Jesus kam als Messias, als Christos, der Gesalbte.
In einem Abschnitt des Ägyptischen Totenrituals, in dem Horus seinen Vater Osiris segnet, vergleicht er diesen Segen mit »der Gabe der Gnade und der spirituellen Salbung«.

Er sagt zu Osiris:
»Ich habe deine Existenz gestärkt... Ich habe dir deine Seele, deine Stärke, deinen Sieg gegeben. Ich habe dich mit Opfergaben von heiligem Öl gesalbt.«

Es ist kein Zufall, dass das Wort Messias auf das hebräische Wort für »Gesalbter« zurückgeht.
Das entsprechende griechische Wort lautet Christos, dessen Wurzel ebenfalls »salben« bedeutet.

Ein Bund oder eine Verbindung mit dem Göttlichen wird geschlossen.

Ihre Vereinigung gibt dem Geist die Möglichkeit der Erfahrung
und dem Fleisch die Möglichkeit künftiger Herrlichkeit.
Keines ist dem anderen untergeordnet.

Auch wenn manche Gelehrte die Mumifizierung anders deuten, heißt es in den ägyptischen Texten ganz unmissverständlich:
Seele und Geist des Gerechten verlassen den Leib und leben bei allen Seligen und Göttern im Himmel.

»Aber«, stellt Budge klar, »der physische Leib erstand nicht wieder auf, und man glaubte nicht, dass er das Grab je verlassen werde.«

Eine Inschrift aus der fünften Dynastie (um 3400 v. Chr.) lautet:
»Die Seele gen Himmel, der Leib zur Erde.«

Hierin liegt das typisch christliche Missverständnis.

Ein Christ kommt gar nicht auf dir Idee das seine Vorstellung widersinnig sein könnte das ein Ägypter glaubte im Fleische wieder Aufzuerstehen.

Die Erklärung für die Mumifizierung liegt in dem altägyptischen Glauben an die Fleisch- beziehungsweise Menschwerdung Gottes.

Die Mumien dienten als ständige Erinnerung an die Inkarnation und ihre ewige Bedeutung.
Sie ist Ventil für die Trauerarbeit und -bewältigung der Lebenden.

Der Leib war das Vehikel für den göttlichen Geist.

Genau wie dieser in Salben, Medikamenten und Gewürzen getränkt wird, um ihn zu konservieren, wird der Mensch auch von Seelenenergien »durchdrungen« oder gesalbt, die bis zum ewigen Leben bestehen bleiben.

Daher wurde die Mumie Karast oder Krist (KRST) genannt:
Der Begriff Christus geht auf dieses Wort für »salben« zurück.

"Einsichten über die Heilige Schrift"
Seite 471 Christus

Das hebräische Wort Messias hat eine ähnliche Wurzel.

Seite 343 Messias

Wenn die Ägypter von einer körperlichen Wiederauferstehung sprachen, war dies rein spiritueller Natur.

Der Leib des Verstorbenen verwandelte sich in einen Sahu, einen »unvergänglichen spirituellen Leib« (was ein wenig an das erinnert, was Paulus im 1. Korinther, 15 sagt), der augenblicklich das Grab verließ und sich in den Himmel begab, um bei Gott zu wohnen.

Laut Budge geht dieser Glaube an einen spirituellen Leib sogar bis auf prähistorische Zeiten zurück.

Letztlich ist die Seele dazu bestimmt, ganz vergöttlicht zu werden.
Im Papyrus von Ani sagt der Verstorbene:

»Meine Seele ist Gott, meine Seele ist Ewigkeit.«

Eines Tages wird der Mensch Teil Ras, des Sonnengottes.

Bereits in der fünften Dynastie glaubte man (genau wie in der Offenbarung des Neuen Testaments), die Toten würden weder Hunger noch Durst leiden.
Sie waren in weißes Leinen gewandet und aßen die Früchte vom Baum des Lebens.

Das Fotografierte ich in dem Wiener Museum und zeigte es bereits hier:

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,920,4041#msg-4041

Aus dem 52. Kapitel des ägyptischen Totenbuchs geht hervor, dass verwandtschaftliche Beziehungen auch im Himmel anerkannt werden und man sich ihrer erfreuen kann.

In einer Passage (um 1000 v. Chr.) betet der Verstorbene, sein Vater und seine Mutter »mögen mir als Türhüter gegeben werden und damit sie meine Wohnstätte in Ordnung halten«.

Dazu Budge: »Darum hätte er nicht gebeten, wenn er geglaubt hätte, es gäbe keine Aussicht, seine Eltern auch im Jenseits zu kennen...
Daher wissen wir, dass die Ägypter glaubten, sie würden ihren Verwandten im Jenseits begegnen, sie kennen und von ihnen gekannt werden.«

Ungeachtet der sehr spirituellen Anmutung ihrer Lehren glaubten die Ägypter, wie das 110. Kapitel des Totenbuchs zeigt, sie würden in Zukunft eine Art halbmaterielles Leben führen.
Sie wären zwar Geist, würden aber säen und ernten, himmlische Nahrung essen und trinken, sich lieben und »all das tun, was ein Mensch auf Erden auch tut«.

Am Ende seines Buches stellt Budge fest:
»Somit verstehen wir jetzt, an welche Möglichkeiten, von den Toten aufzuerstehen und das ewige Leben zu erlangen, die Ägypter glaubten.
Die Auferstehung war das Ziel, dem alle Gebete und Zeremonien galten.
Alle Texte, Amulette und Formeln sollten dabei helfen, die Unsterblichkeit zu erlangen und in einem verwandelten, besseren Leib ewig zu leben.«

Die Christen machten nur den Fehler dass sie Teile der alten Mythen in historische Fakten zu Packen versuchten.

In Stichworten ergibt sich so ein vierteiliges Quartett:
------------------------------------------------
Die Naturvölker erkannten schon früh, dass der Körper vom Licht durchtränkt wird.
Damit ein Teil der Göttlichkeit wird.
Licht war das Symbol der Göttlichkeit.

• Der Körper durchtränkt vom Licht = Gesalbt durch Göttlichkeit
------------------------------------------------
Die Ägypter glaubten nicht dass sich ihre Mumien wieder aus den Binden auswickeln sondern sie glaubten der Seele zu helfen wenn sie dem Körper als Symbol mit Salben und Gewürzen durchtränkten.
Einbalsamieren.
Damit gaben sie ihrer Hoffnung und der Trauerbewältigung ein Ventil - Auf die Mumie schrieben die Ägypter deswegen „Christus“ = „der Gesalbte“

• Die Mumie durchträgt von den Salben und Gewürzen = die Gesalbte
------------------------------------------------
Die Christenheit griff dieses Bild auf und spricht von dem durchdringen der Wahrheit.
„Der Herr ist in mir“
Natürlich ein Symbol - ein Mythos.

• Der Mensch durchträgt von der Wahrheit = er wird zu einem Gesalbten.
------------------------------------------------
Und zu diesen symbolischen Bildern gehört auch, dass in den Körper eines Menschen Gottes Sohn eingepflanzt wird.
Nicht Gott, nicht Mensch - nicht Fisch, nicht Fleisch.
Ein Sonderwesen oder wie es die Ägypter darstellten, ein Mensch mit Tierkopf.
• Ein Mensch wird durch das Eindringen eines Gottes zu einem Messias = der Gesalbte
----------------------------------------------
Die Passionsgeschichte beruht schlicht auf dem Missverständnis der ersten Christen, das sie Teile dieser Mythen wörtlich nahmen.
Ein unnötiges Missverständnis.
• Jesus verkörpert zum Beispiel den guten Hirten, dessen Stimme die Schafe kennen und der in die Wüste hinausgeht, um das eine verlorene Schaf zurückzuholen.
Im 10. Kapitel des Johannesevangeliums (»Der gute Hirte«) wird dieses Thema immer wieder durchgearbeitet, auf eine spiralförmige Weise, wie sie für den Stil des Evangeliums so typisch ist.
Jesus ist nicht nur der Hirte und Türhüter der Herde, sondern auch die Tür selbst.
Doch schon Horus war Jahrhunderte, sogar Jahrtausende zuvor der gute Hirte.
So sagt er zu den Herden des Ra in der Wüste Unterägyptens:
»Schutz sei euch, all ihr Herden von Ra.«

Zu den Insignien des Osiris gehörte auch ein Hirtenstab oder Krummstab, genau wie er lange Zeit auf dem Titelblatt des Wachtturms zu finden war.

Der Weg der Wachtturm Gesellschaft mit dem Thema Bibel, Mystik und Astrologie war von je her durch Naives Missverstehen gepflastert.
Russell war nicht nur so grün hinter den Ohren das er die Pyramide „las“ sondern er las auch Tierkreiszeichen und befragte Wahrsager.

Im Wachtturm vom Juni 1906…

…heißt es unter der Überschrift…

…auf Seite 86 und 87…

Ja, man darf den Text gerne 2 x Lesen.
Auch nachdem man sich die Augen gerieben hat ist es immer noch Astrologie.

Tierkreiszeichen und Astrologie waren genehme Quellen um ihren Heilland zu Verkünden.
Danach kommt noch eine Wahrsagerin zu Wort die durch Zahlenmystik die Zukunft voraussagt.

Warum schaffen sie aber halbherzig die eine mystische Praxis ab und behalten die anderen bei?
Warum?
Oder warum ist diese Wahrsagerei von früher verwerflich und die Zukunftsvoraussagen des neusten Wachtturms sind unbedenklich?

Wachtturm vom 1.10.2008
Seite 8

Warum sind diese angebotenen Anteilsscheine für die Hazienda in den nordamerikanischen Bergen vertrauenswürdiger, als die Voraussagen der Astrologen aus dem älteren Wachtturm?

Wie realistisch ist das Versprechen der Bibelwahrsager aus Amerika mit ihrem einsamen Häuschen mit unverbaubarem Panoramabergblick, der alternativlosen Schönwettervorhersage mit zusätzlicher Erntegarantie für unverderbliche, schädlingsresistente, vegetarische Schlaraffenlandnahrung.
Natürliche, biologisch gefärbte, bügel-, wasch- und abnützungsfreie Kleidungsstücke.
Die Gießkanne aus Plastik verrottet selbstverständlich 1000 Jahre nicht, wenn sie sie kurzerhand im nahe gelegenen Walt entsorgen (PVC Verrottet übrigens heute auch erst in 1000 Jahren).
Sollten sie nämlich von den angebauten Pflanzen zu dritt leben müssen, verhungert sie buchstäblich mit dieser Bewässerungsvariante.
Und wie realistisch ist das Versprechen des 1000 Jahre alten Garantiekindes und der immer jung bleibenden Frau die ihren ehelichen Pflichten empfängnisfrei nachkommt, damit es eine von Gott gesteuerte Kleinfamilie bleibt?

Ihre Mitleiderregende Naivität hat die Wachtturm Gesellschaft bis heute nicht abgelegt.

Aber neben dem Hirtenstab hat auch der Dreschschlegel seine Parallelen.

• Von Horus wie auch von Jesus heißt es, er werde als der Worfler kommen.
Im Matthäusevangelium prophezeit Johannes der Täufer, dass Jesus eine »Worfschaufel in der Hand« tragen werde - »er wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer«.
Der Intellekt soll die Spreu ausfegen und das goldene Korn befreien.
Wer in die größeren Mysterien der griechisch-römischen Welt eingeweiht war, wurde mit Wasser gewaschen und dann angehaucht und symbolisch vom reinigenden Wind oder Geist »gefächelt und geworfelt«.
So war der Dreschschlegel ein Zeichen für Nahrung und Wohlstand…

…wie auch als Fächer, Khi genannt, das Zeichen für Luft, Atem und Geist.

Also buchstäbliches Werkzeug einerseits und in der Hand der Götter ein symbolträchtiges Sinnbild.

„O meine Gedroschenen
und du, Sohn meiner Dreschtenne,
was ich von Jehova der Heerscharen, dem Gott Israels, gehört habe,
habe ich euch berichtet.“

(Jesaja 21:10)

Dieser war eine Grabbeilage von Tutanchamun:

• Die Passagen, die sich in den Evangelien mit dem Sündengericht befassen (aber auch das Drama der Passion Jesu, insbesondere die Gerichtsszenen vor Kaiphas, Herodes und Pilatus), spiegeln mit frappierender Genauigkeit Szenen aus der ägyptischen Großen Halle des Gerichts wider, wo alle, die mit Sut gegen Horus Partei ergriffen haben, von den Schafen getrennt und in Böcke verwandelt werden.

Das erinnert unweigerlich an das 25. Kapitel des Matthäusevangeliums und an das Gleichnis von den Schafen und den Böcken:

»Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden.
Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.«

• Nur bei Matthäus (wie Gesagt… abgeleitet aus der Maatehalle) sagt Jesus, die Haare der Menschen seien vor dem Angesicht Gottes gezählt.

Im ägyptischen Ritual wird jedes Haar auf der Waage der Gerechtigkeit gewogen.

Viele Kapitelüberschriften sind Aussprüche Verstorbener, die etwas wiederholen, dass ursprünglich Horus zugeschrieben wurde.

Tatsachlich ist Horus der Sprecher Gottes, genauso wie Jesus in den Evangelien als der Eine dargestellt wird, dessen Worte das Leben sind.

• Massey verweist auf jene Menschen im ägyptischen Mythos, »die in der Finsternis saßen« und ein großes Licht in dem sahen, was Amenta genannt wird (also die Erde als solche).

Als Horus das göttliche Licht bringt, heißt es von ihm, er »steigt vom Himmel herab in die Finsternis von Amenta als das Licht der Welt«.

Im 9. Kapitel des Johannesevangeliums sagt Jesus:
»Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.«
Der Evangelist veranschaulicht diese Wahrheit dann anhand der Geschichte von der Heilung des blind Geborenen.

• Jesus erklärte, er sei das Brot des Lebens, ein Thema, mit dem sich das 6. Kapitel des Johannesevangeliums ausführlich befasst.

Dort sagt Jesus:
»Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.
Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt...
Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.«

Und noch einmal:
»Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.«

Das »Brot« ist somit eindeutig das göttliche Prinzip des Lichts und des Lebens.
Das »Blut« ist die Verheißung des Lebens und der Energie, die für den Menschen verausgabt wird.
Aber Jesus war nicht die einzige göttliche Person, die ihren Leib und ihr Blut symbolisch opferte, um die Sterblichen zu nähren.
Wie Massey darlegt, gab auch Horus »sein Fleisch zum Essen und sein Blut zum Trinken«.
Natürlich sind solche Formulierungen reine Allegorie.

Im ägyptischen Ritual erklärte Horus:
»Ich bin der Besitzer von Brot in Anu.
Ich esse Brot im Himmel mit Ra.«

Er ist beides: sowohl Brot des Lebens als auch göttliches Korn.
Wie Jesus, der, wie Johannes berichtet, von derselben Wesenheit war wie der göttliche Vater, ist auch Horus symbolisch »das Fleisch und das Blut seines Vaters Osiris«.

Dementsprechend sagte Horus:
»Ich bin eine Seele, und meine Seele ist göttlich.
Ich bin der, der Nahrung erzeugt.
Ich bin die Nahrung, die nie verging.«

Und Jesus sagte:
»Ich bin das Brot des Lebens...
Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.«

Bei beiden ist von der gleichen tiefen spirituellen Wahrheit die Rede.

• Die Vorstellung, zweimal geboren zu werden, einmal auf natürliche und dann noch einmal auf eine spirituelle Weise, taucht nicht bloß — mit dem oft zitierten Satz
»Ihr müsst von neuem geboren werden« - im Johannesevangelium auf, sondern in fast allen frühen Religionen, auch im Hinduismus.

In den ägyptischen Kulten werden diese zweimal Geborenen zuerst aus dem »Wasser« der menschlichen Natur und dann erneut aus dem Geist geboren.

Der Text des Rituals ruft der verherrlichten Seele zu: »Heil, Osiris, du bist zweimal geboren!«

• Sowohl Horus als auch Jesus richten lange Ansprachen an ihre Väter.
Horus hält insgesamt sogar rund vierzig solcher Reden.

Der berühmteste Monolog Jesu umfasst das ganze 17. Kapitel des Johannesevangeliums.
Wie die meisten der Diskurse, die Jesus von Johannes zugeschrieben wurden, liest sich auch dieser ganz anders als alles, was Jesus in den drei synoptischen Evangelien äußert.

Bezeichnenderweise beginnt dieser Monolog mit den Worten:
»Vater..., verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche.«

Ja, er bittet den Vater, ihm die Herrlichkeit wiederzugeben, die er bei ihm hatte, »ehe die Welt war«.
Ähnlich bittet Horus, Osiris möge »mir den Rang der Leuchtenden zukommen lassen.
Der Erwählte trifft beim Alten an den Grenzen des Berges der Glorie ein, wo ihn die Krone erwartet«.
Horus trifft hier eine eindeutige Aussage über die Rückkehr des Sonnenstrahls des Logos.

Er befand sich seit jeher im Schoß des allumfassenden Vaters Ra und erlitt den Tod, um die Menschheit zu verherrlichen, deren Natur zu heben Ra ihm aufgetragen hatte.

Genau wie Horus bittet auch Jesus, in seinen ursprünglichen Glanz und in seine Herrlichkeit zurückversetzt zu werden.

• Wenn Horus zu seiner Herrlichkeit aufsteigt, erhebt er zugleich auch alle Menschen.

Wie bei Jesu Worten, er werde »erhöht« werden und »alle Menschen« an sich ziehen.

Paulus sagt natürlich:
»Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.«

Auch Horus, »der Herr der Auferstehung«, ist der Erste derer, die in der Dunkelheit schliefen, um »als höchst mächtige Seele« zu erwachen.

Dazu Budge: »Die Anbetung von Osiris war so weit verbreitet und der Glaube an ihn als Gott der Auferstehung so tief verankert..., dass er das Ideal einer Gestalt darstellte, die sowohl Gott als auch Mensch war, und zu allen Zeiten verkörperte er für die Ägypter das Wesen, das aufgrund seiner Leiden und seines Todes als Mensch Mitgefühl mit ihren Krankheiten und ihrem Tod empfinden könne.«

Dies erinnert an eine Passage im Brief an die Hebräer 2:18:
»Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.«

Osiris war göttlich, doch im Mythos wurde er ein Mensch, der auf der Erde lebte, aß, trank und einen grausamen Tod erlitt, dann mit Hilfe der Götter (Horus) über den Tod triumphierte und das ewige Leben erlangte.

Budge fährt fort: »Aber was Osiris tat, konnten auch sie tun, und was die Götter für Osiris taten, mussten sie auch für sie tun...
Sie würden wie er wieder auferstehen und das ewige Leben erlangen.«

Horus war so eng mit Osiris verbunden, dass sie zuweilen praktisch austauschbar sind.
Das erinnert an das Johannesevangelium, wo Jesus sagt: »Ich und der Vater sind eins.«

Darum richtete sich diese Hymne an Osiris:
»Lass dein Herz zufrieden sein, denn dein Sohn Horus hat sich auf deinem Thron niedergelassen.«

Ein anderer Vers hört sich wie eine Vorwegnahme von Handels Messias an:
»Ehre sei dir, o du König der Könige, Herr der Herren und Fürst der Fürsten.«

Von größter Bedeutung aber ist, dass man so weit zurückgehen kann, wie man will, es gab keine Zeit, »in der nicht der Glaube an die Auferstehung bestand, denn immer wurde angenommen, dass Osiris von den Toten auferstand«.

Schließlich wurde Osiris, so Budge, »die Ursache für die Auferstehung von den Toten, und die Macht, Sterblichen das ewige Leben zu verleihen, ihm von den Göttern übertragen...
Er, der Sohn von Ra, wurde seinem Vater ebenbürtig und nahm seinen Platz im Himmel neben ihm ein.«

Das erinnert an den Satz aus der Apostelgeschichte:
»Aufgestiegen zum Himmel, sitzt er zur Rechten seines Vaters.«

In einer anderen Phase dieses ganzen Komplexes von Geschichten tritt Horus an die Stelle von Osiris.
So heißt es etwa in einer Litanei aus dem ägyptischen Totenbuch:

»Dein Sohn Horus triumphiert... Die Hoheit über die Welt ist ihm gegeben, und sein Reich erstreckt sich bis zu den äußersten Teilen der Erde.«
Beide waren »der Gott-Mensch, das Wesen, das sowohl göttlich als auch menschlich war«.

• Horus wurde als symbolische Sonnengottheit in der Ikonographie oft als kleiner, alter, hässlicher Mann dargestellt (der für die sterbende beziehungsweise untergehende Sonne, aber auch für die bleichere Herbstsonne steht).

Als aufgehende Sonne im Osten jedoch wurde er als rosig, stark und jugendlich gezeigt.
Jesus wiederum wird auf gnostischen Grabmälern in den römischen Katakomben entweder als energisch, jung und mit schönen Gesichtszügen abgebildet oder aber, um Jesajas Worte zu gebrauchen, als ein gebrechlicher älterer Mann »voller Schmerzen und Krankheit«.

Mal als Kind in der Krippe – Mal als sterbender am Kreuz.

Als der Horus der Inkarnation - symbolisiert von der Sonne am westlichen Horizont, »hinabtauchend in die Materie«, das von Gott gemachte Fleisch in Menschenform, einem freiwilligen Opfer, dem Bild des Leidens - wird die ägyptische Gottheit zuweilen auch als kleines Kind dargestellt, verstümmelt an seinen unteren Gliedmaßen und verunstaltet aufgrund des Verlustes seines Auges.

Entweder ist Horus eine Erfüllung dieser Passage von Jesaja, oder, was viel wahrscheinlicher ist, diese Passage greift auf den früheren Horus-Mythos zurück:

»Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit.
Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
Fürwahr, er trug unsre Schmerzen.
Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.
Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg.
Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.
Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.
Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen.
Wer aber kann sein Geschick ermessen?
Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war.
Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist.
Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.«

Zu den frühesten Schriften im Neuen Testament, die über ein Viertel seines gesamten Inhalts ausmachen, gehören die Briefe des Apostels Paulus.

Was an ihnen auffällt, ist, dass sie das ganze Thema eines historischen Jesus von Nazareth praktisch auslassen.

An dieser Tatsache kommen die Befürworter der Historizität letztlich nicht vorbei.
Ihr gegenüber versagt jegliche Sophisterei, und selbst das subtilste Argument verstummt.
Auf diese Frage gibt es einfach keine adäquate Antwort.

Wenn Jesus, wie behauptet wird, gelebt hat und Paulus - bei dem es sich eindeutig um eine historische Gestalt handelt - so gelebt und geschrieben hat, wie es behauptet wird, dann ist es doch höchst unwahrscheinlich, dass sich der Apostel absolut nicht zu diesem Thema äußert.

Erfahrungsgemäß finden Traditionalisten alle möglichen fadenscheinigen Gründe, um dass Schweigen des Paulus über seinen Meister zu »erklären«.
Wenn sie aber alle ihre Argumente heruntergebetet haben, bleibt das Problem dennoch unbeantwortet und die von ihm ausgehende Bedrohung der vorherrschenden orthodoxen Position ist um keinen Deut kleiner geworden.

»Sie verfolgt die Behauptung von Jesu Existenz wie ein herumspukendes Gespenst, und keine Trickserei kann sie austreiben«, behauptet Kühn.

Sicher spricht Paulus von Jesus und seinem Tod so wie auch die Ägypter von Horus sprechen.
Aber in einem konkreten historischen Sinn erwähnt Paulus den Menschen Jesus kein einziges Mal.

Dabei ist er, wie gesagt, unter allen Bibelautoren der früheste Zeuge und stand Jesus zeitlich am nächsten.

Auch wenn Paulus Jesus bei Namen nennt, dann spricht er nicht von einem Menschen aus Fleisch und Blut, von einer historischen Person, genauso wenig wie es die Ägypter taten, als sie Jahrtausende zuvor von lusa sprachen.

Paulus nennt Christus an keiner Stelle Jesus von Nazareth und bringt ihn auch nicht mit Bethlehem in Verbindung.

In Wirklichkeit ist der Jesus, über den sich Paulus wiederholt auslässt, das spirituelle Wesen im innersten Seinskern eines jeden Menschen, das spirituelle Christus-Prinzip (der ewige Christus), aber kein Mensch.

Paulus kennt eindeutig keinen anderen Christus als den, den er >nicht nach dem Fleisch< nennt.

Ja, Paulus spreche sogar über »diesen Jesus, den wir gesehen haben«, und zuweilen vermittele er den Eindruck, als interessiere er sich für eine konkrete Person; bei genauem Hinsehen stelle sich aber heraus, dass er eigentlich immer von der mystischen Vorstellung eines erhabenen spirituellen Wesens spreche, das er Christus nenne.

Wenn er in 1. Korinther 15 seine Erfahrungen mit dem auferstandenen Christus schildert, heißt es:
»Zuletzt von allen ist er auch von mir... gesehen worden.«

Das griechische Wort, das er dafür wie für alle anderen Begegnungen der Apostel mit dem Auferstandenen verwendet, lautet aber ophthe.
Und dieses Wort wurde von den schwärmerischen Anhängern der Mysterienreligionen regelmäßig verwendet, um das visionäre »Sehen« zu bezeichnen.

Tatsächlich, so Bacon, stellt Paulus sogar ausdrücklich in Abrede, dass er sich überhaupt für einen »Jesus nach dem Fleisch«, also einen historischen Jesus, interessiere.

Das bestätigt sich auch in seinen Briefen, denn sie enthalten keinen einzigen Hinweis auf die großen Wunder, Lehren und anderen Ereignisse, die in den Evangelien über Leben und Priestertätigkeit Jesu erzählt werden.

Entweder kannte Paulus Jesu Wunder, Gleichnisse und Lehren gar nicht oder sie waren ihm völlig gleichgültig.
Paulus wusste anscheinend nichts über oder interessierte sich nicht für die Evangeliengeschichte, auf der doch angeblich der Glaube beruhte, den er so begeistert angenommen hatte.

Tatsächlich wird in christlichen Kreisen allgemein angenommen, Paulus habe alles gekannt, was in den Evangelien geschildert wird, und dieses Geschichtswerk habe die Grundlage für sein Eintreten für den Glauben gebildet.

Wenn Jesus ganz eindeutig eine historische Gestalt gewesen sei, hätte man über sein Leben und seine persönlichen Taten sprechen müssen.
Wenn es sich hier jedoch um ein Symbol eine Metapher handelt lösen sich die Ganzen Fragezeichen in Wohlgefallen auf.

Kühn erklärt jedoch zu Recht mit einer gewissen Ungeduld, es sei ein Ding der Unmöglichkeit, dass Paulus so ausführlich über die Fundamente der Religion, die Jesus angeblich begründet hat, dozieren konnte, ohne das Bedürfnis zu verspüren, auch vom Gründer selbst zu sprechen.

Jesus war angeblich die Quelle und Inspiration der bedeutendsten Religion auf Erden - ein Mann, dessen Leben so epochal war, dass die Geschichte von seiner Geburt an neu datiert wurde, ein Mann, dessen kühnes Predigen von der den Menschen gewährten göttlichen Weisheit darauf abzielte, die Menschheit von der Sklaverei der Sünde und des Bösen zu befreien, ein Mann, dessen Mission so mächtig war, dass Sterne den Weg wiesen und Engel Chöre anstimmten und himmlische Hallelujas sich mit irdischen Liedern mischten, um das Herabsteigen der Gottheit auf den Planeten zu feiern -,
doch als Paulus »mit heiliger Begeisterung die Wunder dieser weltverändernden Botschaft kommentiert«, sieht er keinen Grund, direkt von dem Mann zu sprechen, der der Genius von alldem war?
Dass Paulus vierzehn Briefe schrieb, grundlegende Abhandlungen über die Religion, die dieser Mann begründete, und keinen Grund sah, sich auch nur mit einem Wort auf irgendetwas zu beziehen, was er gesagt oder getan hatte, wäre etwa genau so, als würde man eine umfassende Abhandlung über das geteilte Deutschland schreiben und Erich Honecker kein einziges Mal erwähnen!

Da Paulus vor allem ein kommunikativer Mensch war, sprach er zu seinen Zeitgenossen in der mystischen Sprache, die sie verstanden - dem Idiom der Mysterienreligionen.

Er bediente sich ihrer Ausdrucksweise, ihrer Symbole, ihrer ganzen Philosophie von persönlicher Erlösung und Unsterblichkeit durch die Identifikation mit der toten und auferstandenen messianischen Sendung von Gottes Logos beziehungsweise Sohn und durch das Aufgehen in ihr.

Alle seine Formulierungen, die Adressaten seiner Briefe seien »in Christus« oder hätten »Christus in euch«, spiegeln die gängige hellenistische Theosophie und Philosophie wider.

„Ist aber Christus in Gemeinschaft mit euch…“
(Römer 8:10)

„Meine Liebe sei mit euch allen in Gemeinschaft mit Christus Jesus.“
(1. Korinther 16:24)

„Oder erkennt ihr nicht an, daß Jesus Christus in Gemeinschaft mit euch ist?“
(2. Korinther 13:5)

Im Grunde handelt es sich dabei um die Begeisterung für die orphisch-platonischen Mysterienkulte, fast eine hinduistische oder vedische Yogamystik, ohne jeglichen unmittelbaren Bezug zum Leben Jesu nach den Evangelien.

Es ist die universelle Botschaft von der Inkarnation des Göttlichen in jedem Menschen.
»Christus in euch, die Hoffnung auf die Herrlichkeit.«

Diese mystische, spirituelle Wahrheit, die der des alten Ägypten verwandt ist, hat nicht das Geringste mit einem angeblichen historischen Jesus zu tun.
Das Gleiche gilt für den berühmten Ausspruch:
»Ihr habt den Geist Christi.«

„Und so konnte ich, Brüder, zu euch
nicht wie zu Geistesmenschen reden,
sondern wie zu fleischlichen Menschen,
wie zu Unmündigen in Christus.“

(1. Korinther 3:1)

Bedeutende Wissenschaftler weisen völlig zu Recht darauf hin, dass Jesus, wenn Paulus ihn beim Namen nennt, all jene Merkmale fehlen, die er in den Evangelien hat und die ihn so menschlich und so real machen.

Angesichts dieses Phänomens fragt sich Kühn, wann es den Vertretern der christlichen Orthodoxie denn wohl endlich aufgehen werde, dass Jesus bei Paulus gerade deshalb jede menschliche Eigenschaft fehlt, weil er nach seinem Verständnis überhaupt kein Mensch war.
Nur mit Hilfe einer kunstvollen Metapher ließe sich Paulus' Beschreibung eines Prinzips der mystischen Verzückung als anrührender menschlicher Reiz verstehen.
»Dies ist das eine Substrat, das alle Geheimnisse und Rätsel der problematischen Argumentation erklärt und löst, doch es ist auch das letzte, das sich die Apologeten ansehen werden«, meint Kühn.

Und wie ist dann die Bekehrung des Saulus auf der Straße nach Damaskus zu verstehen?

Paulus sagt, beim Anblick der plötzlichen, blendend strahlenden Herrlichkeit Christi sei er zu Boden gestürzt, wonach eine Stimme aus dem Licht heraus zu ihm gesprochen habe:
»Steh auf und geh nach Damaskus.«

Nach realer Erfahrung hört sich das kaum an.
In der Mysterienphilosophie gelangte die göttliche Seele bei ihrem Abstieg in die Inkarnation im frühmenschlichen Anfangsstadium zunächst in die Körper von Tieren, die auf allen vieren gingen, das Gesicht zu Boden gerichtet.

Schauen wir uns die Schilderung der Bekehrung des Paulus im Neuen Testament doch einmal genauer an.

Die Apostelgeschichte liefert zwei Versionen dieser revolutionierenden Erfahrung des Paulus, die nicht ganz übereinstimmen.
Im 9. Kapitel wird die Geschichte zum ersten Mal erzählt - in der dritten Person.
Die Männer, die bei ihm waren, heißt es, »standen sprachlos da«; in dieser Version hörten sie eine Stimme, sahen aber nichts.

Dann, fast am Ende der Apostelgeschichte (26:1—20), erzählt Paulus das Erlebnis noch einmal in der ersten Person - mit seinen eigenen Worten also.

Es gibt einige geringere Abweichungen, aber am eklatantesten ist die Aussage, dass »alle zu Boden stürzten« - mit anderen Worten:
Auch seine Gefährten sahen das blendende Licht, sonst gäbe es ja keine Erklärung dafür, warum auch sie zu Boden stürzten.

Aber die Stimme wird in dieser Version nur von Paulus allein gehört.
Es ist also ein rein inneres Erleben.

Wirklich wichtig jedoch sind Paulus' abschließende Worte:
»Daher, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam...«

Paulus schildert seine Begegnung mit dem Christus als ein mystisches, visionäres Erlebnis und keineswegs als objektive Begegnung mit dem auferstandenen Jesus von Nazareth der Evangelien.

Paulus war ein Mystiker, und er kannte nur den mystischen Christus, den Christus nicht »nach dem Fleisch«, sondern nach dem Geist.

So sagt er denn auch: »Der Herr ist dieser Geist.«

Überraschenderweise kennt Paulus weder die Bergpredigt noch die Gleichnisse (übrigens auch nicht die jungfräuliche Geburt und das leere Grab).

An anderer Stelle beschreibt Paulus auch, was ihm widerfuhr, als Gott seinen Sohn »in mir« statt »mir« offenbart habe, womit er eher auf eine innere mystische Vision als auf ein äußeres Ereignis verweist.

Zweimal sagt er im 1. Korintherbrief 12, er könne eigentlich nicht beschreiben oder sich daran erinnern, ob gewisse Visionen ihm erschienen »im Leib oder aus ihm heraus, ich weiß es nicht; Gott weiß es«.

Dass Paulus die »Gestalt«, die ihm erscheint, als »der Herr Jesus Christus« bezeichnet, kann man als einen symbolischen Namen für eine derartige strahlende Erscheinung verstehen, der nichts mit irgendeiner früher oder gegenwärtig lebenden Persönlichkeit zu tun hat.

Die altägyptische Wissenschaft der Nekrologie behauptet, dass die Götter und die Erwählten der ganzen Menschheit den Menschen erscheinen konnten, und zwar in jedem festen oder ätherischen Gewand, ganz wie sie wollten.

Sie konnten auch in vielen verschiedenen Formen erscheinen, in Fleisch oder in Licht gekleidet.
Aufgrund seiner Verbindungen zu den Mysterienreligionen muss Paulus mit diesen Möglichkeiten vertraut gewesen sein.

Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür findet sich in der Apostelgeschichte selbst (14:11-12).
Als Paulus in Lystra bewirkt, dass ein Gelähmter wieder gehen kann, ruft das Volk:
»Die Götter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herabgekommen.
Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort führte.«

Paulus selbst erklärt im Galaterbrief:
»Denn ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist.
Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.«

Sein Christus war der mystische Christus, der seit Urzeiten bekannt war, der Strahl des kosmischen Logos, der keinen Anfang in der Zeit hat und dessen Leben nicht endlich ist.

Paulus, so viel scheint klar zu sein, war »seinen wesentlichen Neigungen nach« Gnostiker.

Und nur aus einem einzigen Grund erwähnt er keinen historischen Jesus und zeigt auch keinerlei Interesse an ihm, weil er keinen Grund hatte solche Behauptungen aufzustellen.

Die Ultrakonservativen halten an der »körperlichen« Auferstehung Jesu fest.
Paulus, dessen Werk dem ersten Evangelium vorausgeht, behauptet das genaue Gegenteil.

Das 15. Kapitel des 1. Korintherbriefs könnte in dieser Hinsicht nicht klarer sein.

Paulus kennt nur eine spirituelle Auferstehung, wenn er sagt:

»Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib.«

Genau wie in der ägyptischen Theologie auch nur der Sahu, der spirituelle Leib, in die Seligkeit eintritt.
Mit Sicherheit glaubte Paulus an eine künftige Auferstehung, an die Wiederbelebung von Leichnamen glaubte er jedoch nicht.

„Ihr seht die Dinge gemäß ihrem äußerlichen Wert an.
Wenn jemand bei sich das Vertrauen hat, daß er Christus angehört,
so möge er wiederum diese Tatsache für sich in Betracht ziehen,
daß, gleichwie er Christus angehört, ebenso auch wir.“
(2. Korinther 10:7)


Nun stellt sich die Frage: Waren die Christen die einzigen die die bekannten Mythen entsprechend ihrem Kulturkreis erzählten?
Quasi „die Bibel im heutigen Deutsch“

Als nächstes möchte ich eines der populärsten Beispiel bringen, das Belegt, das die biblischen Mythen damals bereits jahrhunderte vorher allgemein Gut waren und auch von anderen „Religionen“ bereits zu eigenen Legenden weiterentwickelt wurden.

Re: Siehe! Ich bin das Licht der Welt - III - Mumie

geschrieben von: Drahbeck

Datum: 16. August 2008 08:26

Zu dem auch bemühten Zitat aus dem deutschen "Wachtturm" vom Juni 1906, möchte ich dann meinerseits - und das durchaus mit kritischem Unterton - anmerken.

Offeriert wurde ein Detail aus einem insgesamt fünf Druckseiten umfassendem Artikel.
Jener Artikel trägt die Hauptüberschrift:
„Ausblicke vom Wachtturm" und er endet mit der Angabe „Übers. v. F. K."

Innerhalb dieses Artikels gibt es habe ich richtig gezählt, 11 fett gedruckte Zwischenüberschriften, und darüber hinaus noch ein paar weitere Zwischenüberschriften die nicht fett gedruckt sind.
Die fett gedruckten Zwischenüberschriften lauten in ihrer Reihenfolge:

Die Erweckung in Wales
Sir William Crooks
Verschiedene amerikanische Erweckungen
Ein Redakteur, der etwas wahrnimmt
Die Tätigkeit der bösen Geister nimmt zu
Zur Gründung eines Instituts psychischer Forschung
Wahnsinn nach Erweckungen
„Die Teufel glauben auch"
Astrologische Prophezeiungen über unsere Zeit
Eine seltsame Prophezeiung
Palästina für die Juden geöffnet.

Man kann in genanntem Artikel unter anderem auch die Sätze lesen:

... Aber es ist noch viel schwerer zu verstehen, wie der Grundton im Leben der Christenheit Freude sein kann, wenn die Erweckungsprediger wirklich glauben, daß einigen ein Leben ewiger Qual erwartet ... (S. 83)

... Der Herausgeber der 'Review of Reviews', Mr. Stead lenkt in bemerkenswerter Weise die Aufmerksamkeit auf die Bewegung in Wales und meint, daß die Flamme, die dort angezündet worden sei, über die ganze Welt hinfahren werde. Er erklärt Beweise von „Hellseherei" zu haben in Übereinstimmung mit Mrs. Robert, dem Leiter der Erweckung. Mr. Stead ist selbst ein ausgesprochener Spiritist und gilt als gute Autorität in dieser Hinsicht .... (S. 84)

Und im Abschnitt „Sir William Crooks" wird selbigem bescheinigt:

... Wenn wir daran gedenken, wie Satans Einfluß gegen das Werk des Paulus und Silas wirksam war ... Und wenn wir daran gedenken, daß die heilige Schrift wiederholt erklärt, daß Satan am Ende dieses Zeitalters große Macht haben wird ... So können wir kaum bezweifeln, daß Spiritismus (Dämonismus) mit im Spiele ist ... (S. 84)

... Laßt uns aber auch feststehen in unnachgiebiger, aber freundlicher Opposition gegen das Kirchentum „Babylon" ... (S. 85)

Die methodistische Zeitschrift „Advocat" von Richmond, Va., schreibt über die Notwenigkeit einer religiösen Erweckung, befürchtet aber, daß unsere Zeit für die Entwickelung derselben zu ungünstig ist. ... (S. 85)

... Es sollte uns nicht überraschen, daß Kundgebungen von seiten der bösen Geister, unter dem Himmel immer mehr zunehmen ... (S. 85)

... Jedenfalls ist die Zeit nahe, daß der Herr diesen „kräftigen Irrtümern" zulassen wird, viele zu verführen ... (S. 86)

... Wenn die Massen der Menschen glauben, daß mit diesem Leben alles aus ist, so ist es ein sehr natürliches Ding, daß das Volk mit großem Kampf danach trachten wird, sich das Leben in dieser Welt so gut als nur möglich zu gestalten ... (S. 86)

Und in dem Abschnitt der dem Abschnitt „Astrologische Prophezeiungen über unsere Zeit" vorausgeht. Das ist der Abschnitt „Die Teufel glauben auch", liest man wörtlich

... An den oben erwähnten Gedanken wurden wir erinnert, als wir gewisse astrologische Prophezeiungen lasen, denn wir müssen dieselben den bösen Geistern zuschreiben und nicht einem Vermögen, die Zukunft aus den Sternen lesen zu können ... (S. 86)

Und dann folgt der von „+" zitierte Abschnitt.
„+" zitiert aber isoliert, ohne den Kontext einfließen zu lassen. Und im Kontext ergibt sich sehr wohl ein anderes Gesamtbild!

Wenn ich Kritik an diesem WT-Artikel üben würde, so erscheint mit ein ganz anderer Aspekt herausstellenswert.

Und zwar der Abschnitt „Eine seltsame Prophezeiung". Darin wird berichtet, weltliche Zeitungen hätten geschrieben der König Friedrich Wilhelm von Preußen hätte im Jahre 1849 eine Wahrsagerin konsultiert, und deren Kaffeesatz-"Erkenntnisse" offenbar für bare Münze genommen. Und dieser Abschnitt endet mit der Aussage:

„Ihre Prophezeiung hat sich in den beiden ersten Jahren wirklich erfüllt".

Eine Aussage, ohne relevante Ausleuchtung von Details in objektiver Form, also in nur apodiktischer Form, in der Kredenzung eines nicht bewiesenen Glaubenssatzes, die ich daher schon mal entschieden bestreiten würde.

Weiter geht es im WT mit der Aussage:
„Und abergläubische Personen sind nun sehr neugierig, ob das Jahr 1913 wirklich so verhängnisvoll für das Deutsche Reich sein wird, wie die Wahrsagerin prophezeit hat." ... (S. 87)

Eine solche „Nur-Zitierung" durch den WT, kann man ihm aber so nicht abnehmen. Der Verdacht drängt sich auf, da soll über die „Hintertür" eine vermeintliche „Zusatzbestätigung" im Sinne der Pyramiden-Auslegungskünststücke, für die eigenen Russell'schen Spekulationen diesbezüglich genutzt werden.

Und die Zeit ist mir zu knapp, und Lust und Musse dazu habe ich auch nicht. Aber genau dieser Abschnitt wäre es meines Erachtens viel mehr wert, nach allen Regeln der Kunst „zerlegt" zu werden.

Dann noch dies.
In Hamburger Forumsgefilden zeigte man sich kürzlich empört darüber, dass die hohe Meinung, die dortige Herrschaften von sich selbst so haben, nun von mir nicht geteilt werden. Mehr noch, dass dies auch ausgesprochen wurde und wird.

Sie und andere werden sich sagen lassen müssen.
Ein „Ansehen" der Person, gibt es im Fall der Fälle für mich nicht.
Egal wo diese Person leben mag. Hamburg, Süddeutschland, Brandenburg, München, Selters, Berlin (Fernsehkanal „Offener Kanal") Wien, oder wo auch immer sonst noch.

Re: Siehe! Ich bin das Licht der Welt - III - Mumie

geschrieben von: . +

Datum: 16. August 2008 10:51

Genau!
Dem Kommentar zum Artikelkontext kann man nur beipflichten.
Dieser Wachtturm hätte eine eigene Abhandlung verdient.

Diese Zitate erfolgten in dem Stiel – „Selbst die Dämonen Glauben“.

Das heißt, hier bediente man sich quasi mit Abscheu der Bestätigung des Spiritismus.
Man fasste diese „wahren“ Vorhersagen der Dämonen arrogant mit dem spitzen Finger an und offerierte sie Seitenweise seinen Mitgliedern.
Ein dünner monatlich erscheinender Wachtturm mit 16 Seiten widmet den Spiritistischen Aussagen 5 Seiten.

Es war jetzt nicht mein Thema sonst hätte ich durchaus mehr davon zitieren können.

Interessant ist aber doch wie ich auf diesen Artikel stieß.

Im Beröerhandbuch findet man in der Anhangseite 27 den Begriff „Astrologie“

Der Ausblick der Dämonen wird zur Bestätigung der eigenen Aussagen verwendet und in dem Handbuch der Bibelforscher als Wissensquelle offeriert.

Hierzu noch ein Zitat aus dem Wachtturm vom Juni 1906

Seite 86

Der Wachtturm verwendete 1906 - 8 Jahre VOR dem sicher geglaubten erscheinen Jesu auf Erden – die Aussagen der Dämonen als Bestätigung für ihre Weissagungen.

Nur heute im Nachhinein wissen wir aber das die Wachtturm Gleichung…

Dämonen und Gott

…bestätigen die Zukunftsweissagungen der leitenden Körperschaft, falsch war.
Heute wissen wir dass die Gleichung heißen muss…

Nur Dämonen ohne Gott

…verbreiteten diese Irrlehren.

Wie also schon Russell über die Übereinstimmungen zwischen den ägyptischen Mythen und den christlichen Mythen begeistert war, ging die Wachtturm Gesellschaft auch hier in die Falle ihrer eigenen Naivität, weil sie begeistert war über die Übereinstimmung der astrologischen Dämonenbotschaften mit den Irrlehren der Wachtturmbotschaften.

Nur am Rande angemerkt:
Den gleichen Stil der Verwendung eines Zitates zu selbstischen Zwecken findet man zum Beispielsweise im Unterredungsbuche unter der Rubrik Rassen:
„Jehovas Zeugen hätten schon immer Rassengleichheit praktiziert“.
Auch dieses Zitat zeigt schön wessen Geisteskind sie sind…

Man hält sich zwar bei der Verwendung dieser Quellen die Nase zu, stellt sie aber als Wahrheit dar.

Fazit:

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