Geschrieben von + am 16. August 2007 16:47:07:
"Wachtturm" 15. 3. 2001
Ist die Bibel ein Buch der Zaubersprüche?
Ein Buch aus dem man buchstäbliche Wortfolgen oder Handgriffe ablesen kann die
zwangsläufig Gottes Wohlgefallen hervorrufen?
Um den Inhalt der Bibel verstehen zu können gilt es zu berücksichtigen dass die
Schreiber Menschen waren.
Und wir es heute mit Übersetzungen der Übersetzungen zu tun haben.
Aber selbst wenn wir heute die Urschriften noch zur Verfügung hätten, waren die
Schreiber Menschen die ihre persönliche Sichtweise wiedergaben.
Es waren keine entkörperten Engel die emotionslose Zaubersprüche auf Papier bannten.
Ein Beispiel dazu ist das traumatische Erlebnis der Kreuzigung Jesu.
Für die Anhängerschaft Jesu war es eine schlimme Zeit der Trauer nach dem Schock des
gewaltsamen Todes Jesu.
Jesus war von den Römern verurteilt am Kreuz gestorben.
Was geschah danach?
Schon die frühe Christengemeinde glaubte:
Jesus ist auferstanden!
Und brachten die Dinge die ihnen Wichtig erschienen, rund um ihren Heiland, Jahre nach den
Ereignissen zu Papier.
o Matthäus, der Steuereinnehmer, war die letzten drei Jahre mit Jesus zusammen und
brachte seine Erlebnisse in Palästina etwa 7 Jahre nach Jesu Tod zu Papier.
o Lukas, der Arzt, war nie mit Jesus zusammen schrieb seine durch Hörensagen erfahrenen
Ereignisse 23 Jahre nach Jesu Tod in Cäsarea nieder.
o Markus könnte möglicherweise auf Jesus bereits aufmerksam geworden sein als Jesus
Verraten wurde und schrieb seinen Bericht etwa 30 Jahre nach den Ereignissen auf.
o Johannes war als Fischer wohl der wohlhabendste von den vier Evangelienschreibern.
Er kannte Jesus am längsten von allen vier Schreibern.
29 u.Z. wurde er mit Christus bekannt gemacht und ein Jahr später begleitete er Jesus wie
Matthäus drei Jahre lang.
Allerdings verfasste er seine Erinnerungen erst 65 Jahre nach Jesu Tod.
Die vier Evangelisten Johannes, Markus, Matthäus und Lukas berichten über die
Ereignisse an der Grabstätte.
Was können wir der Bibel über das, für den christlichen Glauben zentrale Ereignis,
entnehmen?
So kurz die Berichte auch sind, so widersprüchlich sich die wenigen Verse doch in
zahlreichen Punkten.
Einig sind sich die vier Autoren nur darin, dass es Frauen waren, die als Erste Jesu
Grab besuchten.
Aber wie viele waren es und welche Frauen?
Schon da gehen die Meinungen auseinander!
Johannes: Eine Frau, nämlich Maria von Magdala.
Am ersten Tag der Woche kam Maria Magdalene in der Frühe, als es noch dunkel
war, zur Gedächtnisgruft
(Johannes 20:1)
Matthäus: Zwei Frauen, nämlich Maria von Magdala und die »andere Maria«.
Nach dem Sabbat, als es am ersten Tag der Woche hell wurde, kamen Maria Magdalene
und die andere Maria, um das Grab zu besehen.
(Matthäus 28:1)
Markus: Drei Frauen, nämlich Maria von Magdala, Maria (Mutter des Jakobus) und
Salome.
Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalene und Maria, die
Mutter des Jakobus, und Salome Gewürze, um hinzugehen und ihn einzusalben.
(Markus 16:1)
Lukas: Mindestens fünf Frauen, nämlich Maria von Magdala, Johanna, Maria (Mutter des
Jakobus) und »die anderen mit ihnen«. Drei Frauen werden namentlich genannt. Die
»anderen mit ihnen« müssen mindestens zwei Frauen gewesen sein.
Es waren Magdal?ne Maria und Joh?nna und Maria, die [Mutter] des Jakobus. Auch
die übrigen der Frauen mit ihnen sagten den Aposteln diese Dinge.
(Lukas 24:10)
Wie viele Frauen eilten also ans Grab und wann?
War es nur eine Frau oder waren es zwei, drei oder mehr?
Wann kamen sie zum Grab?
Johannes: Nachts, als es »noch finster war«.
als es noch dunkel war
(Johannes 20:1)
Markus: die Sonne war schon aufgegangen.
Und ganz früh am ersten Tag der Woche kamen sie zur Gedächtnisgruft, als die
Sonne aufgegangen war.
(Markus 16:2)
Auf den Zeitpunkt komme ich gleich noch einmal zurück.
Wie lange war Jesus zu diesem Zeitpunkt schon Tod?
Gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des mächtigen Fisches war, so
wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein
(Matthäus 12:40).
Jesus muss also gemäß dieser Prophezeiung mindestens 2 volle Tage und 2 volle Nächte
sowie mindestens einen Teil eines dritten Tages und den Teil einer dritten Nacht im Herzen
der Erde liegen damit sich diese Prophezeiung erfüllt.
Wann starb Jesus?
Freitag 14.Nisan 15 Uhr
Auferstehung spätestens Sonntag 16 Nisan zum Morgengrauen.
Bei den Juden begann zum Sonnenuntergang der nächste Tag.
Auf die Stunde kommt es hier nicht an ich lege die Zeit der Einfachheit halber auf 20:00
Uhr Sonnenuntergang und 8:00 Uhr Sonnenaufgang fest.
Welche genaue Uhrzeit es war spielt keine Rolle.
Mit dem Sonnenuntergang beginnt die Nacht, mit dem Sonnenaufgang beginnt der Tag.
Jesus musste eiligst noch vor dem Sabbat in der Gruft begraben werden.
Deswegen brachen die Römer die Gebeine der Verbrecher neben Jesu, um ihren Tot zu
beschleunigen.
Jesus war zu diesem Zeitpunkt schon tot.
Um sich dessen zu Vergewissern stach ein Römer ihn mit dem Speer in die Herzgegend.
Somit wurde Jesus vor Sonnenuntergang vor Sabbat - in die Gruft gelegt.
Freitag 14. Nisan ab 15:00 Uhr = erster Tag
Samstag (Sabbat) 15. Nisan ab 20:00 Uhr = erste Nacht
Samstag (Sabbat) 15. Nisan ab 8:00 Uhr = zweiter Tag
Sonntag 16. Nisan ab 20:00 Uhr = zweite Nacht
Sonntag 16. Nisan ab 8:00 Uhr = dritter Tag
Nach Johannes befand sich Jesus sogar bereits am Sonntag den 16 Nisan nicht mehr in der
Gruft wenn er schreibt:
als es noch dunkel war
(Johannes 20:1)
Aber selbst wenn man das Zugeständnis macht das Markus sagt das die Sonne bereits
aufgegangen war fehlt in dieser Rechnung die dritte Nacht.
Der Felsen Rollte zur Seite und trotz Wache verließ Jesus die Gruft.
So oder so.
Jesus war keine
drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde.
Wie versucht die Wachtturm Gesellschaft diesen Widerspruch zu erklären?
Sie schmeißt Nebelbomben.
Wachtturm 15.3.1974
Leserfrage Seite 191
Vorsicht! Es handelt sich in nachfolgenden Text um eine was wäre wenn
Beschreibung:
Gut hier wäre also halbwegs Bewiesen das Jesus nicht an einen Donnerstag
starb.
Wer aber hat diese Behauptung aufgestellt?
Es heißt ausdrücklich in der Bibel dass die Tode der Verbrecher beschleunigt wurden weil
man die Leichnahme noch vor Sonnenuntergang/Sabbat beseitigt haben wollte.
Diese Leserfrage umfasst 2 Seiten.
Viel Text ohne jedoch die eigentliche Frage zu beantworten.
War Jesus nun 3 Tage und 3 Nächte im Grab oder nicht?
Ist ja in Ordnung.
Uns genügen auch Teilmengen eines Tages und einer Nacht.
Wenn es sein muss nur Minuten.
Wer bis drei zählen kann stellt aber trotz allem fest dass die dritte Nacht fehlt.
Der größte Mensch der je lebte
Überschrift Kapitel 127
Am interessantesten ist die Wachtturm Gesellschaft dort wo sie nichts sagt ;-)
Nun stellt sich aber eine andere Frage der wieder mit dem Zeitfaktor zusammenhängt.
Ohne Verzögerung wurden gerade noch vor Sabbat die Leichnahme beigesetzt.
In der Haut entstehen etwa eine halbe Stunde nach Todeseintritt erste Totenflecken, da
das Blut in die tiefer gelegenen Teile der Leiche absackt.
Die Körpertemperatur sinkt ab.
Nach etwa zwei Stunden setzt die Leichenstarre ein, da sich Stoffwechselprodukte wie zum
Beispiel Milchsäure in den Muskelzellen anhäufen und Eiweiße, die sonst während der
Muskelbewegung an einander vorbeigleiten, ein starres Netz bilden.
Während dem Samstagsabbat war es jedem Verboten etwas zu unternehmen.
Mit Sabbatende war es dunkel.
So gingen die Frau/Frauen so früh wie möglich mit ihren Kräutern und Gewürzen zu
ihrem geliebten Verstorbenen um ihm den letzten Geleit zu gewähren.
Desinfektions- und Konservierungsmittel töten Keime und Bakterien ab, die die Leiche
sonst zersetzen würden.
Je nach Stärke der Lösung können Körper für ein paar Tage, aber auch über Monate
erhalten bleiben.
Außerdem kann man mit Farbstoff, der Leiche eine schöne, rosafarbene Haut geben.
Der Tote soll aussehen, wie jemand, der sich ausruht oder schläft.
Dies spendet den Hinterbliebenen Trost und ist eine Form eines Abschiedsrituales.
Der Leichnam aber verfällt von Stunde zu Stunde und wird unansehnlich.
Vor allem unter heißen Temperaturen.
Eile war also angesagt.
Selbst wenn man davon Ausgeht das es in einer Gruft kühler war, lässt der
Bibelbericht keinen Zweifel offen das Jesus mindestens zwei volle Tage und zwei
Nächte in der Gruft war.
Zumindest wenn man dem Bericht des Markus glauben schenkt.
Markus: Jesus sollte nach dem Sabbat Einbalsamiert werden
Demzufolge kaufte er feine Leinwand und nahm ihn herab, wickelte ihn in die feine
Leinwand und legte ihn in eine Gruft, die in einen Felsen gehauen war; und er wälzte
einen Stein an die Türöffnung der Gedächtnisgruft.
Maria Magdalene aber und Maria, die Mutter des Jeses, schauten fortwährend nach der
Stelle, wo er hingelegt worden war.
(Markus 15:46-47)
Und als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalene und Maria, die Mutter
des Jakobus, und Salome Gewürze, um hinzugehen und ihn einzusalben.
(Markus 16:1)
Lukas: Man nahm ihn herab, wickelte ihn in feine Leinwand und legte ihn in eine Gruft.
Die Einbalsamierung erfolgte erst nach dem Sabbat.
Und siehe, ein Mann namens Joseph, der ein Ratsmitglied war, ein guter und
gerechter Mann dieser hatte ihrem Anschlag und ihrer Handlungsweise nicht
zugestimmt , er war von Arimatha, einer Stadt der Judäer, und wartete auf das
Königreich Gottes; dieser [Mann] ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu.
Und er nahm ihn herab und wickelte ihn in feine Leinwand, und er legte ihn in eine Gruft,
die in den Felsen gehauen war, in der noch kein Mensch gelegen hatte.
Es war nun der Vorbereitungstag, und das Abendlicht des Sabbats nahte.
Die Frauen aber, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, folgten nach und besahen sich
die Gedächtnisgruft und wie sein Leib hingelegt wurde; und sie kehrten zurück, um
Gewürze und wohlriechende Öle zu bereiten.
Doch ruhten sie natürlich am Sabbat dem Gebot gemäß.
(Lukas 23:50-56)
Natürlich ruhten sie am Sabbat und warteten mit dem Balsamierungszubehör auf das
Sabbatende.
Folgt man aber dem Bericht der anderen Evangelienschreiber war Jesu Leichnam bereits
einbalsamiert und fertig mit Binden versehen als man ihn in die Gruft legte.
Matthäus: Fertig gewickelt legte man den Leichnam in die Gruft
Am späten Nachmittag nun kam ein reicher Mann von Arimatha namens Joseph, der
auch selbst ein Jünger Jesu geworden war.
Dieser ging zu Pilatus hinauf und bat um den Leib Jesu.
Da gebot Pilatus, daß er übergeben werden sollte.
Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine, feine Leinwand und legte ihn in seine
neue Gedächtnisgruft, die er im Felsen ausgehauen hatte.
Und nachdem er einen großen Stein an die Türöffnung der Gedächtnisgruft gewälzt
hatte, ging er weg.
Maria Magdalene und die andere Maria aber blieben dort vor dem Grab sitzen.
(Matthäus 27:57-61)
Johannes: Mit Binden samt den Gewürzen, so wie es bei den Juden Sitte ist.
Nach diesen Dingen nun bat Joseph von Arimatha, der ein Jünger Jesu
war, doch aus Furcht vor den Juden nur im geheimen, den Pilatus, daß er den Leib Jesu
wegnehmen dürfe; und Pilatus gab ihm Erlaubnis.
Daher kam er und nahm seinen Leib weg.
Auch Nikodemus, der Mann, der das erste Mal bei Nacht zu ihm gekommen war,
kam und brachte eine Rolle Myrrhe und Aloe, ungefähr hundert Pfund [davon].
Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn mit Binden samt den Gewürzen, so wie es bei
den Juden Sitte ist, ein Begräbnis vorzubereiten.
Nun befand sich an dem Ort, wo er an den Pfahl gebracht worden war, ein Garten und in dem
Garten eine neue Gedächtnisgruft, in die noch nie jemand gelegt worden war.
Dorthin also legten sie Jesus wegen des Vorbereitungstages der Juden, weil die
Gedächtnisgruft in der Nähe war.
(Johannes 19:38-42)
Wie zuverlässig sind die wichtigsten Worte der Bibel?
Der wichtigste Bericht der uns Christen zur Verfügung steht?
Nehmen wir doch bitte unsere Neue Welt Übersetzung die beste Übersetzung die
es gibt - zur Hand und schlagen Lukas 24:6 und 12 auf
{{Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden.}}
{{Petrus aber stand auf und lief zur Gedächtnisgruft, und als er sich nach vorn bückte,
sah er nur die Binden. Da ging er weg und wunderte sich über das, was geschehen war.}}
(Lukas 24:12)
Doppelklammern !?
In der Fußnote heißt es dort:
P75?ABVgSyArm; fehlt in DItHss..
Gemäß P75?ABWVgSy; in DItHss. fehlen die eingeklammerten Worte.
Wie dem auch sei - warum hätten die Frau/Frauen den Leichnam noch einmal exhumieren
sollen?
Das Grab konnte mit einem gewaltigen Stein verschlossen werden.
War der Eingang zum Grab frei oder offen?
Matthäus: Das Grab war geschlossen. Ein Engel musste den Stein erst wegwälzen. Nur
Matthäus berichtet von dem Erdbeben und den »Wachen«, die einen Diebstahl des Leichnams
Jesu verhindern sollten. Markus, Lukas und Johannes wissen nichts von diesem wichtigen
Details.
Und siehe, ein großes Erdbeben hatte sich ereignet; denn Jehovas Engel war vom
Himmel herabgestiegen und herzugetreten und hatte den Stein weggewälzt und saß darauf.
Sein Aussehen war wie der Blitz und seine Kleidung so weiß wie Schnee. Ja, aus Furcht vor
ihm zitterten die Wächter und wurden wie Tote.
Der Engel aber ergriff das Wort und sprach zu den Frauen:
(Matthäus 28:2-5)
Markus, Lukas und Johannes: Das Grab war bereits offen.
Als sie aber aufblickten, sahen sie, daß der Stein, obwohl er sehr groß war,
weggewälzt war.
(Markus 16:4)
Sie fanden aber den Stein von der Gedächtnisgruft weggewälzt
(Lukas 24:2)
und sie sah den Stein bereits von der Gedächtnisgruft weggenommen.
(Johannes 20:1)
Wen trafen die ersten Zeugen?
Matthäus: Den Engel des Herrn.
Der Engel aber ergriff das Wort und sprach zu den Frauen:
Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesus sucht, der an den Pfahl
gebracht wurde.
(Matthäus 28:5)
Markus: Einen Jüngling.
Als sie in die Gedächtnisgruft eintraten, sahen sie einen jungen Mann, mit einem
weißen langen Gewand bekleidet, auf der rechten Seite sitzen, und sie waren
bestürzt.
(Markus 16:5)
Lukas: »Zwei Männer mit glänzenden Kleidern«.
und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht.
Als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in blitzender
Kleidung bei ihnen.
(Lukas 24:3-4)
Johannes: Zwei Engel.
und sie sah zwei Engel
(Johannes 20:12)
Waren der Engel des Herrn von Matthäus und der Jüngling von Markus ein und derselbe?
Waren die »zwei Männer« von Lukas die »zwei Engel« von Johannes?
So uneins wie sich die Evangelisten über die Männer/Engel sind, so uneins sind sie
sich darüber, wo sie sich befanden und was sie genau taten.
Matthäus: Der eine Engel befand sich außerhalb des Grabes.
Kommt, seht den Ort, wo er gelegen hat...
(Matthäus 28:6)
Markus: Der Jüngling saß in der Gruft und zwar rechts von Jesu Totenbahre.
auf der rechten Seite sitzen
(Markus 16:5)
Lukas: Die zwei Männer standen in der Gruft.
und als sie hineingingen,
siehe, da standen zwei Männer in
blitzender Kleidung bei ihnen.
(Lukas 24:3-4)
Johannes: Die zwei Engel saßen in der Gruft und zwar je einer am Kopf- und Fußende von
Jesu Totenbahre.
und sie sah zwei Engel in Weiß dasitzen, einen beim Kopf und einen bei den
Füßen [der Stelle], wo der Leib Jesu gelegen hatte.
(Johannes 20:12)
Einig sind sich die vier Evangelisten in einer Beobachtung:
Jesus, der Gekreuzigte, lag nicht mehr auf seiner Totenbahre.
Er war verschwunden.
Verkündeten nun die Frauen, was sie beobachtet hatten?
Selbst bei dieser wichtigen Frage gibt es einen eklatanten Widerspruch!
Matthäus: Die Frauen teilten es »seinen Jüngern« mit großer Freude mit.
Da verließen sie die Gedächtnisgruft eilends mit Furcht und großer Freude, und
sie liefen, um es seinen Jüngern zu berichten.
(Matthäus 28:8)
Markus: Die Frauen flohen entsetzt und »sagten niemandem etwas, denn sie fürchteten
sich«.
Als sie dann herauskamen, flohen sie von der Gedächtnisgruft, denn Zittern und
eine starke Gemütsbewegung hatte sie ergriffen.
Und sie erzählten niemandem etwas, denn sie fürchteten sich.
(Markus 16:8)
Lukas: Die Frauen »verkündeten das alles den elf Jüngern und den anderen allen«.
und sie kehrten von der Gedächtnisgruft zurück und berichteten alle diese
Dinge den Elf und allen übrigen
sagten den Aposteln diese Dinge.
Doch erschienen ihnen diese Reden wie Unsinn, und sie wollten den [Frauen] nicht
glauben.
(Lukas 24:9-11)
Johannes: Johannes beschreibt nach 65 Jahren die Geschichte komplett anders. Danach
waren die Jünger bereits vor der Engel-Erscheinung am Grab und wussten bereits das das
Grab leer war. Maria Magdalena bleibt daraufhin beim Grab.
Am ersten Tag der Woche kam Maria Magdalene in der Frühe, als es noch dunkel
war, zur Gedächtnisgruft, und sie sah den Stein bereits von der Gedächtnisgruft
weggenommen.
Daher lief sie und kam zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, zu dem Jesus Zuneigung
hatte, und sie sagte zu ihnen:
Sie haben den Herrn aus der Gedächtnisgruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo
sie ihn hingelegt haben.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und machten sich auf den Weg zur
Gedächtnisgruft. Ja, die beiden begannen miteinander zu laufen; doch der andere Jünger
lief mit größerer Eile dem Petrus voraus und erreichte die Gedächtnisgruft zuerst.
Und sich nach vorn bückend, sah er die Binden daliegen, doch ging er nicht hinein.
Dann kam auch Simon Petrus, der ihm folgte, und er ging in die Gedächtnisgruft hinein.
Und er sah die Binden daliegen, auch das Tuch, das auf seinem Kopf gewesen war, nicht bei
den Binden liegend, sondern an einer Stelle für sich zusammengerollt.
Jetzt ging daher auch der andere Jünger, der die Gedächtnisgruft zuerst erreicht hatte,
hinein, und er sah und glaubte.
Denn sie verstanden das Schriftwort noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müsse.
So kehrten dann die Jünger in ihre Häuser zurück.
Maria aber blieb draußen in der Nähe der Gedächtnisgruft stehen und weinte.
Dann, während sie weinte, bückte sie sich nach vorn, um in die Gedächtnisgruft
hineinzublicken, und sie sah zwei Engel in Weiß dasitzen, einen beim Kopf und einen bei
den Füßen [der Stelle], wo der Leib Jesu gelegen hatte.
(Johannes 20:1-12)
Jesu Totenbahre ist leer.
Was ist mit dem Gekreuzigten geschehen?
Matthäus: Maria von Magdala und »die andere Maria« erfahren vom Engel: Jesus ist
auferstanden.
Der Engel aber ergriff das Wort und sprach zu den Frauen:
Er ist
nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er es gesagt hat.
Und geht eilends
und sagt seinen Jüngern, daß er von den Toten auferweckt worden ist.
(Matthäus 28:5-7)
Markus: Maria von Magdala, Maria (Mutter des Jakobus) und Salome erfahren vom
»Jüngling«: Jesus ist auferstanden.
Er ist auferweckt worden, er ist nicht hier. Seht den Ort, wo sie ihn
hinlegten!.
(Markus 16:6)
Lukas: Mindestens fünf Frauen erfahren von den »zwei Männern«: Jesus ist auferstanden.
Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden
(Lukas 24:6)
Johannes: Maria von Magdala vermutet, der Leichnam Jesu sei gestohlen worden. Maria glaubt
zunächst nicht an die Auferstehung.
Schließlich tritt ihr Jesus gegenüber, aber sie erkennt ihn zunächst nicht.
Jesus selbst verkündet, er sei auferstanden.
Nur bei Johannes erscheint Jesus am leeren Grab.
Bei Matthäus, Markus und Lukas findet die Begegnung erst später, zu einem nicht genau
bestimmbaren Zeitpunkt, statt.
Und sie (die Engel) sagten zu ihr:
Frau, warum weinst du?
Sie sprach zu ihnen:
Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt
haben.
Nachdem sie diese Dinge gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sah Jesus dastehen,
wußte aber nicht, daß es Jesus war.
Jesus sprach zu ihr:
Frau, warum weinst du? Wen suchst du?
Da sie meinte, es sei der Gärtner, sagte sie zu ihm:
Herr, wenn du ihn weggetragen hast, so sage mir, wohin du ihn gelegt hast, und ich
will ihn wegnehmen.
Jesus sagte zu ihr:
Maria!
Sich umwendend, sagte sie auf hebräisch zu ihm: Rabbuni! (was
Lehrer! bedeutet).
(Johannes 20:13-16)
Man kann sich die Freude Marias gut vorstellen.
Eben noch sah sie die Aufgabe vor sich, einen zwei Tage alten Leichnam Einzubalsamieren.
Jetzt steht der Verblichene lebendig vor ihr!
Begeistert will sie Jesus begrüßen.
Der aber weist sie mit einer seltsamen Begründung zurück!
Bei Johannes 20:17 lesen wir:
Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren
zum Vater.
(Luther 1984)
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren
zum Vater.
(Elberfelder)
Doch Jesus wehrte ab: «Halte mich nicht länger fest!* Denn ich bin noch nicht
zu meinem Vater zurückgekehrt.
(Hoffnung für alle. Fußnote: Wörtlich: Rühre mich nicht an!)
Jesus sagte zu ihr: »Halte mich nicht fest! Ich bin noch nicht zum Vater
zurückgekehrt*.
(Gute Nachricht. Fußnote: Weniger wahrscheinlich ist die Übersetzung Berühre mich
nicht! Vorausgesetzt ist vermutlich eine Begrüßungsgeste wie die in Mt 28,9. Damit sind
hier die Jünger gemeint. Die Auferstehung ist unvollendet, solange der Auferstandene
nicht zum Vater zurückgekehrt ist. Von dorther wird er sich dann den Seinen neu mitteilen
und ihnen den Geist schenken (Verse 19-23; vgl. 16,7-11). Ihn anders haben und festhalten
zu wollen, ist den Jüngern verwehrt.)
"Berühre mich nicht", sagte Jesus, "denn ich bin noch nicht zum Vater
aufgefahren.
(neues Leben)
Jesus saith unto her, Touch me not; for I am not yet ascended to my Father:
(King James)
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren
zu meinem Vater.
(Schlachter)
Sagt zu ihr Jesus: Nicht mich fasse an! Denn noch nicht bin ich aufgefahren zum
Vater.
(Interlenar)
Jesus sprach zu ihr: Hör auf, dich an mich zu klammern. Denn ich bin noch
nicht zum Vater aufgefahren.
(NWÜ - Kein Fußnotenhinweis)
Nachzuvollziehen ist diese Begründung Jesu nicht.
Bestand Grund zur Eile?
Maria darf Jesus nicht berühren oder sich im nicht nähern, da er noch nicht gen Himmel
gefahren sei?
Aber nach der Himmelfahrt kann sie ihn nicht mehr berühren, da er dann ja im wahrsten
Sinne des Wortes nicht mehr greifbar ist.
Man kann jedoch nach Erklärungen suchen.
Das Beröerhandbuch findet einleuchtende Erklärungen:
Im Schriftstudien Band 2 heißt es ergänzend auf Seite 109:
Es könnte so sein es könnte aber auch so nicht sein.
Egal wie:
Bei Matthäus gibt es dieses Tabu nicht hier fand man genug Zeit zur Huldigung.
Und siehe, Jesus begegnete ihnen und sprach: Guten Tag! Sie traten
herzu und faßten ihn bei den Füßen und huldigten ihm.
(Matthäus 28:9)
Wachtturm 1. 12. 2004
Seite 31 Fragen von Lesern
Viele moderne Übersetzungen, wie die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, die
Einheitsübersetzung und die Gute Nachricht Bibel, lassen erkennen, was Jesus wirklich
meinte.
Wir Interpretieren was der Schreiber wirklich meinte.
Wie sehr kann man den Interpreten vertrauen?
Nehmen wir das Bild das zu der Leserfrage hinzugefügt wurde.
Nach Matthäus fassten die Frauen Jesus an den Füßen nicht am Arm
Abschließend kann man durchaus zu dem Ergebnis kommen das für all diese
Ungereimtheiten, Missverständnisse und Widersprüche, normale menschlich erklärbare
Umstände, als Entschuldigung angeführt werden können.
Nur warum legen wir hier an diese Sätze einen wohlwollend Verständnisvollen lockeren
Interpretationsmaßstab an und verwenden die gleichen menschlichen Worte der Bibel, als
Waffe gegen unseren Bruder?
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