Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 234
In einem tendenziösen
Geschichtsbericht die ersten Jahre nach 1945 betreffend, in dieser CV-Ausgabe, auch
angereichert mit einigen Faksimiles, findet man auch den Satz, und der sagt eigentlich
mehr als zehn Bände auszudrücken vermögen:
Am 14.2.1946 erhielt er (Frost) die bei der amerikanischen Militärregierung
erbettelte Druck- und Verlagslizens."
Es wird weiter die vermeintliche Politiklosigkeit" der Zeugen gegeißelt und
Kontrastreich in den Kontext der trostlosen Umweltbedingungen gestellt. Mag man diese
Kritik auch noch nachzuvollziehen; so zeigt indes die Vokabel vom erbetteln"
die andere Seite. Tja, wenn die SMAD sich nicht dazu durchringen konnte, eine Lizenz für
das WTG-Schrifttum zu bewilligen (wie immer man es auch inhaltlich einschätzt). Dann war
wohl auf östlicher Seite, der erste Schritt zur Eskalierung der Konflikte getan. Diese
Sachlage kann man nicht wegreden, auch wenn diese CV-Ausgabe sich kunstvoll"
darum bemüht!
Noch eine weitere unfaire Argumentation baut die CV in ihre Replik mit ein. Den Fall
Werner Knapke, den auch ich schon kritisch kommentiert habe. Nur vergisst die CV seine
Zeitbezogenheit hinzuzufügen. Zwar 1946 geschrieben und publiziert, aber kaum den
deutschen Zeugen, je zeitgenössisch bekannt geworden (den Zeugen in der Schweiz sehr
wohl).
Der CV geht es aber doch vor allem um eines. Die WTG-Politik nach 1945 madig zu machen.
Und in diesem Kontext wirken die seinerzeitigen Knapke'schen Ausführungen mehr als
deplatziert; ihr Tenor liegt eindeutig auf dem Antikirchlichen Akzent.
Der Fall Knapke ist in der Tat wert dokumentiert zu werden. Nur, man kann richtiges auch
am falschen Ort sagen, was dann wohl auch in diesem Fall so ist. Der Fall Knapke
Insgesamt ist zu dieser CV-Ausgabe
festzustellen:
Extrem DDR-Parteilich konzipiert. Jedoch nicht dem Kriterium nach Objektivität zu
streben, entsprechend. Gewogen und für zu leicht befunden.
- 30 JAHRE -
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY
MÜLLER, GD. GERA/THÜR., DDR
Nr. 234 GERA JANUAR 1989