CV 234 - 239
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CV-Ausgaben
CV 234
In einem
tendenziösen Geschichtsbericht die ersten Jahre nach 1945 betreffend, in dieser
CV-Ausgabe, auch angereichert mit einigen Faksimiles, findet man auch den Satz,
und der sagt eigentlich mehr als zehn Bände auszudrücken vermögen:
„Am 14.2.1946 erhielt er (Frost) die bei der amerikanischen Militärregierung
erbettelte Druck- und Verlagslizens."
Es wird weiter die vermeintliche „Politiklosigkeit" der Zeugen gegeißelt und
Kontrastreich in den Kontext der trostlosen Umweltbedingungen gestellt. Mag man
diese Kritik auch noch nachzuvollziehen; so zeigt indes die Vokabel vom
„erbetteln" die andere Seite. Tja, wenn die SMAD sich nicht dazu durchringen
konnte, eine Lizenz für das WTG-Schrifttum zu bewilligen (wie immer man es auch
inhaltlich einschätzt). Dann war wohl auf östlicher Seite, der erste Schritt zur
Eskalierung der Konflikte getan. Diese Sachlage kann man nicht wegreden, auch
wenn diese CV-Ausgabe sich „kunstvoll" darum bemüht!
Noch eine weitere unfaire Argumentation baut die CV in ihre Replik mit ein. Den
Fall Werner Knapke, den auch ich schon kritisch kommentiert habe. Nur vergisst
die CV seine Zeitbezogenheit hinzuzufügen. Zwar 1946 geschrieben und publiziert,
aber kaum den deutschen Zeugen, je zeitgenössisch bekannt geworden (den Zeugen
in der Schweiz sehr wohl).
Der CV geht es aber doch vor allem um eines. Die WTG-Politik nach 1945 madig zu
machen. Und in diesem Kontext wirken die seinerzeitigen Knapke'schen
Ausführungen mehr als deplatziert; ihr Tenor liegt eindeutig auf dem
Antikirchlichen Akzent.
Der Fall Knapke ist in der Tat wert dokumentiert zu werden. Nur, man kann
richtiges auch am falschen Ort sagen, was dann wohl auch in diesem Fall so ist.
Der Fall Knapke
Insgesamt ist zu dieser CV-Ausgabe
festzustellen:
Extrem DDR-Parteilich konzipiert. Jedoch nicht dem Kriterium nach Objektivität
zu streben, entsprechend. Gewogen und für zu leicht befunden.
- 30 JAHRE -
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON
WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR., DDR
Nr. 234 GERA JANUAR 1989
DER DEUTSCHE WTG-ZWEIG IM WANDEL
DER POLITIK
Liebe Brüder und Schwestern!
In diesem Jahr können wir auf eine 30-jährige Tätigkeit zurückblicken. In der
Auseinandersetzung mit den Lehren und dem Verhalten der Wachtturm-Gesellschaft (WTG)
haben wir sie auf knapp einem Drittel ihres Weges begleitet.
Insbesondere die in der DDR lebenden Zeugen Jehovas erhielten so die
Möglichkeit, kritisch die Methoden ihrer Wachtturm-Führung zu untersuchen. Viele
von ihnen zogen daraus die richtigen Schlußfolgerungen. Andere, die sich dem
Einfluß der WTG nicht entziehen konnten oder wollten, begegneten unserer
Zeitschrift mit Mißtrauen. Gerade frischgetaufte Zeugen Jehovas lassen sich von
dem scheinbaren "geistigen Paradies" in den Versammlungen blenden. Erst nach
Jahren oft bitterer Erfahrungen werden sie objektiven Argumenten gegenüber
zugänglich. Erschwerend kommt hinzu, daß sie über die Vergangenheit der
Wachtturm-Gesellschaft - deren Tätigkeit und Lehre - nur unzureichend und oft
unsachlich informiert werden.
Unser Jubiläum nehmen wir zum
Anlaß, um uns der Motive zu erinnern, die den Gründer unserer Zeitschrift, Br.
Willy Müller, veranlaßten, 1959 seinen ersten offenen Brief an die WTG zu
verfassen. Dieses, von ihm selbst vervielfältigte Schreiben, war die
Geburtsstunde unserer Zeitschrift "Christliche Verantwortung", die ab Oktober
1965 in gedruckter Form erschien. Dabei war Bruder Willy Müllers Aktivität nur
die Reaktion auf eine fragwürdige Politik der Wachttunn-Gesellschaft.
Wenden wir uns nun einem wichtigen Kapitel in der Geschichte der Zeugen Jehovas
zu. Ereignisse der Jahre 1945 bis 1950 stehen dabei im Mittelpunkt. Besonders
soll die Abhängigkeit der WTG von der Politik der herrschenden Kreise in den USA
und, die daraus resultierenden Konsequenzen für die Zeugen im damaligen
Deutschland verdeutlicht werden. Selbstverständlich können wir viele Probleme
nur anschneiden. Andere Vorgänge, wie z. B. die Intrigen um den ehemaligen
deutschen Zweigdiener Balzereit, berücksichtigen wir aus Platzgründen nicht.
Ebenso verweisen wir bei Fragen zur geheimdienstlichen Tätigkeit der WTG auf das
Buch von Manfred Gebhard "Die Zeugen Jehovas - Eine Dokumentation über die
Wachtturmgesellschaft",welches 1970 im Urania-Verlag der DDR erschien. Die
Ereignisse von 1951 - 1959 werden wir in einer späteren CV-Ausgabe darstellen.
Gern ist unsere Studiengruppe
bereit, weitere Auskünfte zu erteilen. Ebenfalls würden wir uns über Hinweise,
Erfahrungen und Meinungen zu diesem Thema freuen.
In der Hoffnung, Euch einige interessante Aspekte vorzustellen, verbleiben wir
in christlicher Verantwortung!
Eure Brüder
AUFSTIEG UND FALL
Am 9. September 1945 gründeten Erich Frost, Ernst Seliger, Erwin Schwafert, Otto
Dathe, Johannes Schindler, Wilhelm Schumann und Ernst Wauer die "Internationale
Bibelforscher-Vereinigung, Deutscher Zweig, e. V.", mit Sitz in Magdeburg. Die
Unterzeichnung des Protokolls fand in der Magdeburger Otto-v.-Guericke-Straße 50
statt. Schon am 22. September 1945 bestätigte das Amtsgericht Magdeburg, daß
diese Organisation in das Vereinsregister unter der Nr. 819 eingetragen wurde.
Damit hatten die Bibelforscher (Zeugen Jehovas; ZJ) ein halbes Jahr nach
Kriegsende im gesamten Deutschland ihre Legalität erreicht. Auch von der
Sowjetischen Militär Administration für Deutschland (SMAD) gab es keine
Bedenken. Waren doch die Gründungsmitglieder der Bibelforscher-Vereinigung
"ANERKANNTE OPFER DES FASCHISMUS
UND GEHÖRTEN NIEMALS DER NSDAP ODER EINER IHRER UNTERORGANISATIONEN AN."
(Brief Erich Frosts an das Polizei-Präsidium Magdeburg vom 30. April 1946.)
Was konnte schon dagegen eingewandt werden, wenn sie sich in ihren Statuten das
Ziel stellten,
"DEN MENSCHEN IN IHREN GLAUBENSZWEIFELN UND GEWISSENSKONFLIKTEN BEIZUSTEHEN UND
IHNEN ZU HELFEN, VERLORENEN GLAUBEN UND GOTTVERTRAUEN ZURÜCKZUGEWINNEN"?
(§ 3, Statuten IBV, Deutscher Zweig e. V.)
Dazu verwiesen sie in ihrem Gründungsprotokoll vom 9. September 1945 noch auf
einen "langjährigen, ununterbrochenen Kampf (es) gegen Willkürdiktatur und
imperialistisches Weltmachtstreben".
Selber schätzte die WTG in ihrem Jahrbuch von 1974, S. 221, rückblickend ein:
"DIE BEAMTEN DER (sowjetischen;
Anm. CV-Red.) MILITÄRREGIERUNG WUSSTEN NICHT VIEL ÜBER JEHOVAS ZEUGEN, AUSSER
DASS SIE DER GRAUSAMEN VERFOLGUNG VON SEITEN DER NATIONALSOZIALISTEN
WIDERSTANDEN HATTEN."
So konnte der neuernannte und vom USA-Außenministerium genehmigte Zweigdiener
für Deutschland, Erich Frost, die Gebäude in der Magdeburger Saarstraße 17-19
und in der Leipziger Straße 16 wieder übernehmen, die am 28. Juni 1933 von den
Nationalsozialisten beschlagnahmt worden waren. Noch im Jahre 1945 WURDEN DIE
AUFBAUARBEITEN IM OSTEN DEUTSCHLANDS, IN MAGDEBURG, WIE DURCH EIN WUNDER DES
HERRN BEWIRKT, und zu 95% abgeschlossen (Jahrbuch 1948 S. 123).
Vom 8. - 10. Juni führte die
Wachtturmgesellschaft unter der Leitung Erich Frosts in Magdeburg einen
Bezirkskongreß mit mehr als 6500 Teilnehmern durch. Einladungen zu diesem
Treffen hatten der Oberbürgermeister der Stadt und der Stadtkommandant der
Sowjetarmee erhalten, beide erschienen.
In einer Ansprache begrüßte Erich Frost die Behördenvertreter herzlich und
würdigte ihr gutes Verstehen und Entgegenkommen, Dem Kommandanten dankte er für
die Hilfe bei der Öffnung der Konzentrationslager und der Beförderung in die
Heimat.
Der Oberbürgermeister betonte in seiner Erwiderungsrede das standhafte
antifaschistische Verhalten der Zeugen Jehovas gegenüber dem Naziregime und im
KZ. Zu Ehren und in Anerkennung ihrer Standhaftigkeit werde die Saarstraße, in
der das Wachtturmgebäude steht, in "Wachtturmstraße" umbenannt.
Der Stadtkommandant betonte ebenfalls die Prinzipientreue der Zeugen Jehovas,
der damaligen Bibelforscher, und würdigte ihr gegenwärtiges Verhalten.
Brausender Beifall begleitete die
Reden. Am 8. 7.1946 wurde in einer Mitgliederversammlung die Vereinigung in
"JEHOVAS ZEUGEN, INTERNATIONALE BIBELFORSCHER-VEREINIGUNG DEUTSCHER ZWEIG;
EINGETRAGENER VEREIN umbenannt.
Im gleichen Jahr fanden Herbsthauptversammlungen der Zeugen Jehovas statt. Dazu
Ausschnitte aus dem "Informator" vom Dezember 1946, S. 3,4 (Vorgängerzeitschrift
der "Königreichsdienste")
„IN DER RUSSISCH BESETZTEN ZONE VERSAMMELTEN SICH JEHOVAS ZEUGEN ERSTMALIG IN
BERLIN, AM 2. UND 3. NOVEMBER. EINE SEHR GERÄUMIGE BETRIEBSHALLE WAR DASELBST
GEMIETET UNO DIE 5 100 ANWESENDEN GESCHWISTER VERMOCHTEN SIE KAUM ZU FÜLLEN ...
DER VORTRAG OBER DEN „FÜRST DES FRIEDENS" WURDE HIER IN BERLIN AN 5
VERSCHIEDENEN PLÄTZEN GEHALTEN, UND ZWAR GLEICHZEITIG. AUCH DER BERLINER
RUNDFUNK ERSCHIEN ZU EINER REPORTAGE, DIE AUCH BEREITS AM MONTAGABEND DURCH DEN
SENDER GEHALTEN WURDE ... DURCH EINE WUNDERBARE FÜGUNG DES HERRN WURDE UNS DIE
MÖGLICHKEIT GEGEBEN, AM DARAUFFOLGENDEN TAGE, DEM 4. NOVEMBER IN EINEM GROSSEN
ZIRKUSZELT DEN VORTRAG 'CHRISTEN IM FEUEROFEN' ZU HALTEN.
ETWA 2 000 BESUCHER WURDEN GEZÄHLT
UND DIE AUFMERKSAMKEIT DIESER MENSCHEN WAR ÜBERAUS GROSS."
Weitere 1000 Geschwister versammelten sich am 9. und 10. November in Halle und
1800 ZJ hörten am 16. und 17. November die Vorträge in der Stadthalle in
Görlitz.
"MIT DEM KONGRESS IN LEIPZIG, AM 7. UND 8. Dezember FAND DIE KETTE UNSERER
DIESJÄHRIGEN HAUPTVERSAMMLUNGEN IHREN ABSCHLUSS. WELCH EIN AUSSERGEWÖHNLICHER
SEGEN UND WELCHER REICHTUM DER GNADE UND FREUDE AUS DEN HÄNDEN JEHOVAS! IN
LEIPZIG VERSAMMELTEN SICH IN DER MIT GROSSER LIEBE UNO UNSÄGLICHEN MÜHEN
ZUBEREITETEN MESSEHALLE ÜBER 7 000 TEILNEHMER, UM DAS LETZTE GLIED DIESER KETTE
ÖFFENTLICHER LOBESERHEBUNGEN UNSERES WUNDERBAREN GOTTES ZU EINEM HÖHEPUNKT ZU
GESTALTEN." (Informator, Januar 1947)
Und stolz verkündete der
"Wachtturm" vom 15.2.1948 auf Seite 60:
"... DENN IN MAGDEBURG, DER RUSSISCHEN ZONE, MUSSTEN VORBEREITUNGEN GETROFFEN
WERDEN FÜR DIE KREISVERSAMMLUNG, DIE DORT AM 14. UND 15. JUNI (1947; Anm.
CV-Red.) IM BESITZTUM DES ZWEIGBÜROS DER GESELLSCHAFT ABGEHALTEN WERDEN SOLLTE.
DER HÖHEPUNKT DER KREISVERSAMMLUNG WAR DIE ERÖFFNUNG" DES NEUEN
KÖNIGREICHSSAALES, DER WIEDERHERGESTELLT UND NEU AUSGESTATTET WORDEN WAR UND
SITZGELEGENHEITEN FÜR ETWA 900 PERSONEN BIETET. DIE PRÄCHTIGE INNENDEKORATION
MACHT IHN ZU EINER DER SCHÖNSTEN VERSAMMLUNGSSTÄTTEN DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER
WELT."
"ER WAR AN DIESEM ABEND ÜBERFÜLLT.
AUCH DER KLEINE KÖNIGREICHSSAAL (DER SPEISESAAL) WAR ÜBERFÜLLT UND HUNDERTE
STANDEN DRAUSSEN, DIE DURCH LAUTSPRECHER DEN AUSFÜHRUNGEN GUT FOLGEN KONNTEN. ES
WAREN ÜBER 2000 BESUCHER ERSCHIENEN, UND ES WURDE AUF DIESEM GELÄNDE DER WATCH
TOWER DAMIT DAS MACHTVOLLSTE ZEUGNIS GEGEBEN, DAS HIER JE STATTFAND.
CA. 500 VERKÜNDIGER HATTEN AM SONNABEND IN EINEM BEKANNTMACHUNGS-FELDZUG DEN
VORTRAG MIT GEDRUCKTEN HANDZETTELN ANGEKÜNDIGT, DER AUSSERDEM AUCH AN DEN
LITFASSÄULEN UND DURCH PLAKATTRÄGER ÜBERALL DER ÖFFENTLICHKEIT ZUR KENNTNIS
GEBRACHT WURDE. "
(Informator, Juli 1947)
NUR VERSPRECHUNGEN STATT HILFE
Ein verheißungsvoller Neubeginn für die Zeugen Jehovas in Deutschland! Ihnen war
die Möglichkeit eingeräumt worden, auf der Grundlage bestehender staatlicher
Gesetze sich ihren Statuten gemäß zu betätigen.
Allerdings traten schon in dieser Zeit die ersten Irritationen im Verhältnis
zwischen der WTG und der antifaschistisch-demokratischen Regierung auf.
"DIE SICH MIT DEN POLITISCHEN, KOMMERZIELLEN UNO RELIGIÖSEN ANGELEGENHEITEN
DERWELTBEFASSEN MÖCHTEN UND SIE UNTERSTÜTZEN
... WERDEN MIT DER ALTEN WELT UNTERGEHEN MÜSSEN, WENN DIESE IN
DER SCHLACHT VON HARMAGEDON VERNICHTET WIRD ... DIE WAHRHEIT MACHT FREI VON
POLITIK, VON RELIGION UND SELBSTSÜCHTIGEM HANDELSGEIST." (Jahrbuch 1949, Seite
32,33)
Noch deutlicher wird diese Linie
in einem Zitat aus dem WTG-Buch "Regierung", welches im Jahre 1928
veröffentlicht wurde:
"DIE ZEIT IST GEKOMMEN, WO GOTTES GERECHTE REGIERUNG BEGINNT. WARUM SOLLTE MAN
DA DEN KRAFT- UND FRUCHTLOSEN LEHREN UND BEMÜHUNGEN DER MENSCHEN WEITERE
AUFMERKSAMKEIT ZUWENDEN?" (S. 290) In der Praxis bedeutete dies, daß jeder Zeuge
nur die allernotwendigste Arbeit verrichten durfte, um man gerade seinen
Lebensunterhalt zu sichern. Jedes weitere Engagement zum Wohle der
neuzubildenden Nachkriegsordnung war bei ihnen verpönt, ja geradezu wider Gott
gerichtet. Ein Verstoß gegen die Lehre der Wachtturmgesellschaft wurde nämlich
als Verstoß gegen Gottes Anordnungen gewertet.
In diesem Zusammenhang muß man
sich auch der damaligen merkwürdigen WTG-Auffassung bezüglich der
obrigkeitlichen Gewalten aus Römer 13 erinnern:
"SEI DER THEOKRATISCHEN HERRSCHAFT UNTERTAN, INDEM DU JENE ANERKENNST, DIE IN
JEHOVAS REINER UND GLÜCKLICHER ORGANISATION DIE AUTORITÄT ÜBER DICH INNEHABEN."
(Wachtturm 2/1947)
"GOTT HANDELT NUR MIT DENJENIGEN
PERSONEN, DIE SICH INNERHALB ODER UNTER DIESER ORGANISATION BEFINDEN."
(Wachtturm 1.1.1948)
Fazit: Alle Menschen, die sich nicht innerhalb oder unter der WTG-Organisation
befanden, handelten unter der zukunftslosen Anleitung Satans. So natürlich auch
die damalige ostdeutsche Regierung und die SMAD. Und deren Aktivitäten durften
keinesfalls unterstützt werden! Auch wenn es sich darum handelte, andere
Menschen (Nicht-Zeugen) vor dem sicheren Hungertod zu bewahren. An dieser Stelle
führe man sich einmal die wirtschaftliche und soziale Lage vor Augen, die in den
Jahren 1945 bis 1947 in der sowjetischen Besatzungszone herrschte:
Es fehlte an allen Ecken und Enden. Kleidung, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Wohnungen u. a. m. Durch den ungewöhnlich langen und strengen Winter 1946/47 komplizierte sich die wirtschaftliche Situation sehr. Zahlreiche Betriebe mußten wegen Kohle- und Rohstoffmangels die Produktion drosseln oder ganz einstellen. Allein in Berlin waren im Januar 1947 etwa 200 000 Werktätige ohne Arbeit. Die Industrie und die Bevölkerung konnten nur noch zeitweilig und beschränkt überhaupt nicht mit Gas und Elektroenergie versorgt werden. Früher als gewöhnlich einsetzend, hatte der Frost einen Teil der Kartoffel- und Rübenernte verdorben. Vielerorts konnten die Lebensmittelrationen nicht ausgegeben werden, obgleich die tägliche Brotration ab 1. Februar 1947 nur 350 Gramm pro Person betrug. In zahlreichen Haushalten waren die Brennstoffvorräte schon nach den ersten Wochen des Winters aufgebraucht. Ungenügend ernährt, schlecht bekleidet und oft nur notdürftig untergebracht, spannten dennoch viele Bürger alle Kräfte an, um die Produktion aufrechtzuerhalten und die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Die Zeugen Jehovas waren über solche "kraft- und fruchtlosen Bemühungen" der "Weltmenschen" erhaben, sie verkündeten lieber den baldigen Untergang von Regierung und "gottlosen" Mitbürgern!
ZUR VERTRAGS"TREUE" DER WTG
Doch noch ein anderer Fakt mußte die SMAD sowie die Regierung beunruhigen. Wir
lesen im Jahrbuch 1974 auf Seite 213:
"GEGEN ENDE DES JAHRES 1945 FUHR BRUDER FROST VON MAGDEBURG NACH STUTTGART UND
BESPRACH MIT TREUEN BRÜDERN, DIE BEREIT WAREN, DEN VOLLZEITDIENST ALS REISENDE
DIENER AUFZUNEHMEN ODER IM BETHEL ZU ARBEITEN, ORGANISATORISCHE FRAGEN. DA DIE
GESELLSCHAFT IN MAGDEBURG (OSTDEUTSCHLAND) EINGETRAGEN WAR, SCHIEN ES NOTWENDIG
ZU SEIN, EIN ZWEIGBÜRO IN STUTTGART, ALSO IN WESTDEUTSCHLAND ZU ERÖFFNEN."
Erinnern wir uns der Tatsachen:
Am 22.9.1945 war im Amtsgericht
Magdeburg die "Internationale Bibelforscher-Vereinigung, Deutscher Zweig", mit
Sitz in Magdeburg in das Vereinsregister eingetragen worden. Damit sollte das
Zweigbüro Magdeburg seine Funktion für das gesamte Deutschland ausüben. Obgleich
dafür dem Zweigdiener Erich Frost von der SMAD ansehnliche Gebäude zur Verfügung
gestellt wurden, kümmerte er sich in rechtsbrecherischer Weise gleichzeitig um
ein "Zweigbüro in Stuttgart, also in Westdeutschland". Frosts unehrliche Praxis
läßt sich weiter verfolgen. Am 14.2.1946 erhielt er die bei der amerikanischen
Militärregierung erbettelte Druck- und Verlagslizens. So wurden. im Jahre 1948
"auch die ersten Flachpressen im Bethel Wiesbaden aufgestellt ..."
"DOCH SCHON DAVOR KONNTEN DIE BRÜDER ETWA EINEINHALB JAHRE LANG IN EINER KLEINEN
DRUCKEREI IN KARLSRUHE MONATLICH ETWA 4000 BIS 6000 ZEITSCHRIFTEN DRUCKEN."
(Jahrbuch 1974, Seite 220)
Anhand dieser Fakten erkennt man deutlich, welch ein unehrliches Spiel die WTG
in der sowjetischen Besatzungszone trieb. Von Beginn an kalkulierte sie einen
Bruch der getroffenen Vereinbarungen mit der sowjetischen Administration ein.
WOHLWOLLEN WIDER WILLEN
EIN VERFECHTER DES KOMMUNISMUS WAR DIE WACHTTURMGESELLSCHAFT NIE.
Diesbezügliche Äußerungen in den 1920er Jahren und danach bewegten sich auf
folgendem Niveau!
Im "DAS GOLDENE ZEITALTER" Nr. 3/1924. schrieben sie:
Die Wende brachte ein
Artikel in der Zeitschrift "Trost" vom 1. Dezember 1946. Vorab" aber einige
Bemerkungen.
In der damaligen Zeit hatte die Wachtturmgesellschaft zum Begriff "Religion" ein
äußerst gestörtes Verhältnis. Deshalb ließ sie keine Gelegenheit aus; ihr Gift
gegen Kirchen, Religionsgemeinschaften oder Sekten zu versprühen.
Sogar "Weltmenschen" durften sich zur Religionsproblematik in den WTG-Schriften
ausführlich äußern, so auch ein gewisser Dr. phil. Werner Knapke, Historiker,
aus Finnland. Sein Artikel "Jesuitische Machtpolitik", der in Trost-Nr. 578 -
581 abgedruckt wurde, ist ein wissenschaftlich verbrämtes Werk gegen die
Religion, insbesondere gegen die katholische. Dazu heißt es in einer
Vorbemerkung der Redaktion:
"EIN LESER DER ZEITSCHRIFT 'TROST' IN FINNLAND, DER UNS IN UNSERM KAMPF GEGEN DIE MÄCHTE DER FINSTERNIS ALS AKADEMIKER ZU UNTERSTÜTZEN WÜNSCHT, STELLTE UNS FOLGENDE AUSSERGEWÖHNLICHE ARBEIT ZUR VERFÜGUNG."
AQußergewöhnlich war
es in der Tat, was man dann in der Trost-Nr. 581 zu lesen bekam. Vor lauter
WTG-Religions-Haß kam nämlich die Sowjetunion recht gut dabei weg.
"DAS BEDEUTET BEREITS EINE BEDROHUNG DER SOWJET-UNION; BALD WERDEN UNTER
JESUITISCHER MITWIRKUNG DER ANGELSACHSISCHE UND JAPANISCHE KAPITALISMUS SICH IN
DEN ARMEN LIEGEN, WELCHER VORGANG DIE WACHSAMKEIT RUSSLANDS NOCH MEHR SCHÄRFEN
MUSS. WAS KONNTE ENDLICH DIESEM JESUITISCHEN, DEM GEISTIGEN FORTSCHRITT DER
MENSCHHEIT SO SCHÄDLICHES WELTMACHTSTREBEN EIN ZIEL SETZEN? EINZIG UND ALLEIN
EIN STARKER RUSSISCHER, LENINISTISCHER EINFLUSS IN GANZ EUROPA UND IN DER
INTELLIGENZ ALLER FREIEN VÖLKER ... EUCH WIRD NIE MEHR EIN SONNENMORGEN DER
AUFKLÄRUNG LEUCHTEN, WENN WIR NICHT IN EINER MUNDALEN, RIESIGEN FREIGEISTIGEN
REVOLUTION DEN LAUF DER 'SCHWARZEN FLUT' HEMMEN.
... JEDOCH - EIN NEUES LEUCHTENDES GESTIRN GING DER MENSCHHEIT IM OSTEN IN DER
PERSON LENINS AUF, ES IST DIE SOZIALE IDEENWELT DER PRODUKTIV SCHAFFENDEN,
WELCHE ZUR NATURBEDINGTEN 'EINHEIT DES MENSCHENGESCHLECHTS UNS FÜHREN SOLL ..."
(Seite 11)
Zwar schwächte die
Trost-Redaktion in einer Anmerkung unter diesem Artikel die dargelegten
Ansichten des Dr. Knapke ab. Der Grundgedanke blieb aber bestehen;
"DURCH DIESE FESTSTELLUNG SOLL DER, WERT DER HISTORISCHEN ABHANDLUNG, SOWEIT SIE
NACHWEISBAREN, WENN AUCH UMSTRITTENEN TATSACHEN ENTSPRICHT, KEINESWEGS
BEEINTRTÄCHTIGT WERDEN!"
(Fußnote der Trost-Redaktion, Seite 11)
BROOKLYN GERÄT IN
AUFRUHR
Es vergingen gerade drei Monate. Inzwischen wurde die Zeitschrift "Trost" in
"Erwachet!" umbenannt. In ihrer Ausgabe vom 8. März 1947 distanziert sich die
WTG eindeutig von den prosowjetischen Knapke-Äußerungen. Hier ein Auszug aus dem
Artikel "Im Dienste bolschewistischer Propaganda'?":
"DAGEGEN IST DER AUFSATZ (in Trost Nr. 581; Anm. CV-Redaktion) ALS GELEGENHEIT
BENUTZT WORDEN, UM GEGEN JEHOVAS ZEUGEN IN LEIDENSCHAFTLICHER WEISE VORWÜRFE UND
ANGRIFFE ZU RICHTEN. INSBESONDERE IST DAS GESCHEHEN IN EINEM ARTIKEL 'IM DIENSTE
BOLSCHEWISTISCHER PROPAGANDA', DURCH DEN DER ABSURDE VORWURF WIEDER AUFGENOMMEN
WIRD, ALS OB JEHOVAS ZEUGEN MIT DEM BOLSCHEWISMUS IN VERBINDUNG STÜNDEN. DABEI
HÄTTE EINE OBJEKTIVE PRÜFUNG DEN ANGREIFERN SOFORT DEN BEWEIS ERBRINGEN MÜSSEN,
DASS WIR GERADE DIE BOLSCHEWISTISCHEN TENDENZEN DES ARTIKELS ABGELEHNT HABEN ...
ANGESICHTS DIESER KLAREN UND UNMISSVERSTÄNDLICHEN STELLUNGNAHME KANN NIEMAND IN
GUTEN TREUEN UNS BOLSCHEWISTISCHE PROPAGANDA VORWERFEN." (Seite 9)
Der CV-Redaktion ist
nicht bekannt, daß Fehler in der Vergangenheit von der WTG innerhalb solch
kurzer Frist so "klar und unmißverständlich" korrigiert wurden. Weshalb also die
Aufregung des ZJ-Hauptbüros Brooklyn in dieser Angelegenheit?
Die kurze Notiz "Amerika marschiert nach; rechts", die im selben "Erwachet
abgedruckt würde, läßt schon die Hintergründe ahnen;
"WER IM ÖFFENTLICHEN LEBEN DER VEREINIGTEN STAATEN ETWAS ZU LIBERALE
ANSCHAUUNGEN VERTRITT, GERÄT BEI DEN HERRSCHENDEN KREISEN IN DEN RUF 'LINKS' ZU
STEHEN, UND WIRD ALS 'ROTER' VERSCHRIEN, UND DAS BEDEUTET FÜR MANCHE EINFACH:
'EIN KOMMUNIST'. UNTER UNIVERSITÄTSLEHRERN, ZEITUNGSREDAKTOREN,
REGIERUNGSBEAMTEN, RADIOREDNERN UND SOGAR UNTER DEN BEAMTEN DER VON KATHOLIKEN
BEHERRSCHTEN C. I. C-ARBEITERGEWERKSCHAFTEN STÖBERT MAN JETZT EIFRIG
'KOMMUNISTEN' AUF UND
JAGT SIE AUS IHREN STELLUNGEN."
("Erwachet!" Nr. 587 vom 8.3.1947, S. 15) Um die Reaktion der
Wachtturmgesellschaft jedoch vollends zu verstehen, muß man aber die Vorgänge,
die sich ab Mitte der 1940er Jahre in den USA abspielten, kennen. Bekanntlich
waren die USA und die Sowjetunion im zweiten Weltkrieg Verbündete im Kampf gegen
die Hitler-Diktatur. Das außenpolitische Konzept des damaligen USA-Präsidenten
F. D. Roosevelt sah vor, auch nach dem Krieg eine friedliche Zuammenarbeit mit
der Sowjetunion anzustreben. Roosevelt starb aber am 12. April 1945.
In Anwesenheit seines
Nachfolgers, Harry S. Truman, hielt der Chef der britischen Torys, W. Churchill,
am 5. März 1946 im Westminters College der Provinzstadt Fulton (Missouri) seine
weltweites Aufsehen erregende Rede. Nachdem er vor seinen Zuhörern ein
apokalyptisches Bild einer "unaufhaltsamen kommunistischen Expansion" entworfen
hatte (über die Völker Osteuropas hätte sich "ein eiserner Vorhang" gesenkt -
vgl. spätere WTG-Literatur), forderte er den Zusammenschluß der
"angelsächsischen Völker", deren Bündnis allein in der Lage wäre, die vom
Kommunismus bedrohte "westliche Zivilisation" zu schützen (The New York Times
vom 6.3.1946).
Nun vollzog sich in den Amtsstuben des gegen den Rooseveltkurs schon immer
opponierenden State Departments eine intensive Arbeit, zur
theoretisch-konzeptionellen Untermauerung der neuen Strategie.
Die Truman-Doktrin und der am 5.6.1947 verkündete Marshall-Plan waren u. a. die
Mittel, um eine neue aggressive Innen- sowie Außenpolitik zu gewährleisten. Sie
hatten zum Ziel, den Einfluß der progressiven Kräfte in den westeuropäischen
Ländern zurückzudrängen und vor allem die politischen und ökonomischen
Voraussetzungen für einen gegen die Sowjetunion und die mit ihr verbündeten
Länder gerichteten Militärblock (NATO) zu schaffen. Mit ihrem
Atombombenmonopol versuchten die USA,
die Sowjetunion zu erpressen.Bilaterale Konferenzen und Verhandlungen zwischen
beiden Mächten fanden nicht mehr statt. Der Ausschuß des Repräsentantenhauses
zur Untersuchung unamerikanischer Betätigung und, McCarthys Senatsausschuß für
innere Sicherheit erzeugten unter der amerikanischen Bevölkerung Hysterie (vgl.
Erwachet-Artikel "Amerika marschiert nach rechts"). Der Generalstaatsanwalt Tom
Clark stellte seine Liste der "umstürzlerischen Elemente" auf, und unter der
Regierung Eisenhower (1953 bis 1961) erweiterte der Generalstaatsanwalt Herbert
Brownell diese Liste, bis sie 240 Organisationen umfaßte. Der Ausschuß des
Repräsentantenhauses zur Untersuchung unamerikanischer Betätigung setzt 608 auf
die Liste. Personen, die auch nur einen kommunistischen Anschein erweckten,
wurden mit zwei bis acht Jahren Freiheitsentzug bestraft. Einige hundert
Personen wurden des Landes verwiesen; die amerikanische Staatsbürgerschaft wurde
ihnen aberkannt.
EIN IRRTUM UND
DIE REAKTIONEN
Offenbar hatte die Wachtturmgesellschaft die Wirkung des Dr. Knapke-Artikels in
"Trost" Nr. 581 im Zusammenhang mit der sich neu entwickelnden politischen
Situation unterschätzt. Die WTG geriet in die Schlagzeilen.
Zum Beispiel richtete der Bischof von Cork, Irland, einen Brief an Geistliche,
der auch am 19. April 1948 in der "Irish Times", Dublin, abgedruckt wurde. Nach
einem Hinweis auf die Tätigkeit der Zeugen Jehovas schloß der Brief des Bischofs
mit den Worten:
"EINIGE HEISSEN DIESE TÄTIGKEIT KOMMUNISMUS. AUF JEDEN FALL WIRD JEDE SCHWÄCHUNG
DER RELIGION VOM KOMMUNISMUS ALS VORBEREITUNG FÜR IHN SELBST WILLKOMMEN
GEHEISSEN."
(WT 1.11.1950. S. 328)
"Alarmstufe
eins" mußte es für die Brooklyner ZJ-Führung bedeuten, als sie ein
veröffentlichtes Memorandum des Marine Korps der Vereinigten Staaten zur
Kenntnis nahmen.
"DEMZUFOLGE BESAGTE DAS MARINE-KORPS-MEMORANDUM NR. 55-49, DAS AM 6. JUNI 1949
FREIGEGEBEN WURDE, DASS JEHOVAS ZEUGEN VERBINDUNG HÄTTEN MIT DEM KOMMUNISMUS."
Diese zweifellos unzutreffende Feststellung traf die Wachtturm-Führung ungemein.
War es doch jetzt nur noch ein kleiner Schritt, auf die "schwarze Liste" des
Generalstaatsanwaltes der Vereinigten Staaten zu kommen. Beruhigt hatte zwar die
WTG noch am 21.10.1948 festgestellt:
Aber die
Gefahr war groß, daß die Organsation der ZJ verboten werden könnte und leitende
Mitarbeiter ins Gefängnis kämen. Zumal in dieser Zeit die letzten Zeugen ihre
Haftstrafen noch absaßen.
Erich Frost im Informator Januar-Februar 1946:
„GROSSE ÜBERRASCHUNG BEREITET MIR SEINE (Knorr; Anm. CV-Redaktion) ERKLÄRUNG,
DASS IN DEN VEREINIGTEN STAATEN 3 600 BRÜDER IN GEFANGENSCHAFT SEIEN. SIE WURDEN
WÄHREND DES KRIEGES WEGEN IHRER MILITÄR-DIENSTVERWEIGERUNG ZU 2 - 5 JAHREN
GEFÄNGNIS VERURTEILT ... AUCH SONST SIND SCHWERE VERFOLGUNGEN GEGEN DIE TREUEN
ZEUGEN DES HERRN IN AMERIKA IM GANGE. PÖBELROTTEN VERBRENNEN DIE HÄUSER DER
GESCHWISTER, SIE GREIFEN SIE ÖFFENTLICH AUF DEN STRASSEN AN, HABEN SIE GETEERT
UND GEFEDERT UND SCHLIESSLICH ETLICHE GETÖTET. MAN HAT IHNEN GROSSE MENGEN
RHIZINUS-ÖL ZU TRINKEN GEGEBEN UND IHNEN DADURCH GROSSEN SCHADEN ZUGEFÜGT. EINES
SONNTAGS VORMITTAGS VERNICHTETEN PÖBELROTTEN, VON DER GEISTLICHKEIT
AUFGEWIEGELT, FÜNFZIG AUTOS DER TREUEN VERKÜNDIGER WÄHREND DER ZEIT, ALS DIESE
IHREN GOTTESDIENSTEN, DAS EVANGELIUM VON HAUS ZU HAUS ZU PREDIGEN, NACHGINGEN."
(Seite 5)
"Dies alles zusammengenommen hätte das „Aus" für die WTG in den USA bedeuten
können. Man beeilte sich, daher, die Sache richtigzustellen - natürlich mit -
anti-kommunistischen Mitteln. Schon am 15.12. 1949 erhielt der Rechtsberater der
WTG in Brooklvn. Covington, Antwort.
Im Dienste Mc
Carthys
Die politische Situation in den USA, d. h., der radikale Kurs in Richtung des
Antikommunismus und Antisowjetismus, bestimmte die weitere Entwicklung der
Wachtturmgesellschaft auch in Deutschland. Fortan galt bei/ihr das Motto:
"LIEBER TOT
ALS ROT!"
Und die Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten. Das Trompetensignal zum
Angriff gab Erich Frost mit seinem Artikel "Deutschland
unter russischer Herrschaft", der im "Erwachet!" vom 22.12.1947 veröffentlicht
wurde. Möge ein kurzer Auszug als "Kostprobe" reichen:
"ZWAR EXISTIEREN DIE KONZENTRATIONSLAGER DER GESTAPO NICHT MEHR, DOCH FÜHLT SICH
DIE BREITE VOLKSMASSE HIER IN DER ÖSTLICHEN ZONE IM ALLGEMEINEN NICHT VIEL
FREIER ALS ZUR NAZI-ZEIT. EINE WEITGEHENDE KONTROLLE WIRD AUF ALLEN GEBIETEN
AUSGEÜBT, UND DIE ANGEWANDTEN METHODEN ÄHNELN OFT DEN NAZISTISCHEN .... DIE
MEINUNG IST VORHERRSCHEND, DASS DIE RUSSEN UNBEDINGT VERSCHWINDEN MÜSSEN, WEIL
ES SOLANGE KEINE WIRKLICHE FREIHEITLICHE ENTWICKLUNG GIBT."
Die "Russen" hatten gerade ein halbes Jahr vorher der WTG noch einmal eine
schriftliche Legitimation erteilt!
Munter ging es in diesem
gehässigen WTG-Ton auch im Jahre 1948 weiter. In dem Artikel "Die Sowjetunion,
eine sachliche Betrachtung von Land und Leute" liest man:
"WAS DEN SOWJETKOLOSS FÜR SEINE GEGNER SO FURCHTERREGEND MACHT, IST DAS
ANSTEIGEN DES KOMMUNISMUS IN EUROPA UND ANDEREN ERDTEILEN."
("Erwachet!", 22.8.1948)
Selbst ein Naivling wird schwerlich behaupten können, daß solche Äußerungen
unpolitisch seien. Viel Phantasie ist nicht nötig, um sich die Verärgerung der
SMAD und der Regierung in Ostdeutschland vorzustellen. Welche Behörden lassen
sich schon gern verleumden?!
Erste rechtliche Maßnahmen gegen veranwortliche Zeugen Jehovas in der
sowjetischen Besatzungszone und gewisse Einschränkungen in der Arbeit des
Zweigbüros Magdeburg waren die logische Konsequenz.
HÄSSLICHE "BLÜTEN"
Diese Tatsachen stellt die WTG in ihrem Jahrbuch von 1974 vollkommen verzerrt
dar:
"ANFANGS GAB ES VERHÄLTNISMÄSSIG WENIG SCHWIERIGKEITEN, ABER ALS DIE
VERSAMMLUNGEN ZU BLÜHEN BEGANNEN UND VIELE MENSCHEN ANFINGEN, INTERESSE AN DER
KÖNIGREICHSBOTSCHAFT ZU ZEIGEN, WURDE DIE SOWJETISCHE MILITÄRVERWALTUNG UNSEREM
WERK GEGENÜBER MISSTRAUISCH, DA ES IHR AUS DER KONTROLLE ZU GERATEN SCHIEN."
(Seite 221,222)
Nun, das Mißtrauen lag - wie
ausführlich bewiesen - ganz auf seiten der WTG. Und gegen das "Aufblühen der
Versammlungen" hatte die SMAD auch nichts einzuwenden, wohl aber gegen die
"Blüten" treibende antikommunistische Propaganda.
Vom guten Willen der zuständigen staatlichen Stellen zeugte u.a. der Beschluß
der Landesregierung Sachsen vom 24. Juni 1949, worauf der Wachtturmgesellschaft
das restliche Eigentum, Fuchsberg 5-7 und Wachtturmstraße 1-3, zurückgegeben
wurde.
(Jahrbuch 1974, Seite 223)
Oder ein anderes Beispiel. Laut
"Informator" des Zweigbüros Magdeburg fanden allein in den Monaten April und Mai
1949 in folgenden Städten Kreisversammlungen statt:
Bitterfeld, Plauen i. V., Rostock, Berlin (Ost, Süd, West, Nord) und Gera.
TROTZ HASS NEUTRAL?
Für den 29. bis 31. Juli 1949 organisierte die WTG für die ostdeutschen Zeugen
einen Kongreß in der Westberliner "Waldbühne". Bei entsprechendem Verhalten wäre
- wie in der Vergangenheit praktiziert auch ein Kongreß in Ostdeutschland
möglich gewesen. So aber wurden in unchristlicher, "theokratischer Kriegslist"
"ALLE VORBEREITUNGEN ... SO STILL UND UNAUFFÄLLIG WIE MÖGLICH GETROFFEN",
um die Behörden zu täuschen.
(Jahrbuch 1974, Seite 223,224)
Doch die ostdeutsche Regierung
erkannte das Vorhaben und sperrte acht von der WTG zu diesem Zweck bestellte
Sonderzüge.
Nun kannte der Haß des Zweigdieners Frost keine Grenzen mehr.
"IST DER BOLSCHEWISMUS SCHÖNER ALS ANDERE SYSTEME? GLAUBEN DIE KOMMUNISTEN, DASS
DAS, WAS HITLER BEGONNEN HAT, VON IHNEN VOLLENDET WERDEN MÜSSE? WIR FÜRCHTEN DIE
KOMMUNISTEN GENAUSOWENIG, WIE WIR DIE NAZIS GEFÜRCHTET HABEN! MIT DIESEN
PACKENDEN WORTEN BEGEGNETE DER WORTFÜHRER DER IN BERLIN VERSAMMELTEN ZEUGEN
JEHOVAS DER HERAUSFORDERUNG GEWISSER ROTER EXTREMISTEN IN DER OSTZONE. DIESE
WENIGEN WORTE SPRECHEN BÄNDE."
Und Bände spricht auch die Entschließung, die auf diesem Kongreß angenommen
wurde. Man protestierte und protestierte und hatte dann noch die Stirn zu
behaupten;
"JEHOVAS ZEUGEN SETZEN IHR LEBEN FÜR DEN FRIEDEN EIN UND VERHARREN IN DER DURCH
GOTTES GESETZ FESTGELEGTEN NEUTRALITÄT ALLEN POLITISCHEN UND WELTANSCHAULICHEN
STREITGKEITEN DIESER WELT GEGENÜBER, VON DER GOTTES REICH NACH DEN WORTEN JESU
NICHT IST".
(WT, 1. April 1950. Seite 109,110)
JEHOVAS ZEUGEN
ERKLÄREN REGIERUNGEN FÜR "VOGELFREI"
Der "Erwachet! , vom 8.11.1949 schaffte dann die Voraussetzungen dafür, daß die
Regierungen - insbesondere die sozialistischen -
als ein angebliches Instrument Satans verhöhnt und von den Zeugen offiziell in
den Dreck gezogen werden konnten.
"Überzeugender Beweis dafür, daß Politiker nicht die 'von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten' sind", hieß der Titel dieser Zeitschrift. Der "Wink mit dem Zaunspfahl" wurde verstanden. Der deutsche WTG- Bezirksdiener Ernst Pietzko aus Weimar vertrat dazu die Ansicht:
"FÜR MICH SIND ALLE REGIERUNGEN CLIQUEN VON
GANGSTERN UND VERBRECHERN."
("Die Zeugen Jehovas", Urania-Verlag, S.36)
Und Fritz Adler, seines Zeichens ebenfalls WTG-Bezirksdiener, sandte zwei
Telegramme an die Staatsführung der DDR. Am 13. 2.1950 an den
Ministerpräsidenten Otto Grotewohl und am 19. 5. 1960 an das Ministerium des
Innern, Darin bezeichnete er die Verfassung der DDR als "ein Fetzen Papier" und
die notwendig gewordenen Einschränkungen des Werkes der WTG als
"parteidiktatorischer Terror". Auf dieses "Fetzen Papier" bezog sich dennoch die
WTG in ihrer "Petition von Jehovas zeugen in Ost-Deutschland an die Regierung
der Deutschen Demokratischen Republik" vom 10. Juli 1950. Ihre eigenen
jahrelangen Verleumdungen und Angriffe gegen SMAD, Staat, Regierung und Partei
in Ostdeutschland bzw. der DDR verschweigend, stellte sie nun in frecher und
anmaßender Weise Förderungen. Von christlicher Demut ist in diesem Schreiben
keine Spur zu finden.
„DIE FALSCHE PROKLAMIERUNG EINER TAUSENDDÄHRIGEN HERRSCHAFT DURCH ADOLF HITLER UND DAS DRITTE REICH, DEN VERFOLGERN VON JEHOVAS ZEUGEN, HATTE ANSTATT l 000 NUR 12 KLÄGLICHE JAHRE BESTANDEN. WIR MÖCHTEN, DASS DEM DEUTSCHEN VOLKE WEITERE ERSCHÜTTERUNGEN, DRANGSALE UND ENTTÄUSCHUNGEN ÄHNLICHER ART ERSPART BLEIBEN! IM NAMEN JEHOVAS UND IN SEINER AUTORITÄT ERHEBEN WIR HIERMIT UNSERE STIMME ZUR VERTEIDIGUNG DER VON IHM KOMMENDEN GRUNDSÄTZE DES FRIEDENS, DER FREIHEIT UND DER GERECHTIGKEIT UND APPELLIEREN AN DIE REGIERUNG DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK UND IHRE AMTSSTELLEN, DIESE BESCHWERDE ANZUNEHMEN UND IHRE URSACHE ZU BESEITIGEN."
Interessant, am Rande festzustellen, daß die WTG forderte, ihr die gleichen Rechte einzuräumen, wie sie andere religiöse Organisationen in der DDR hätten. Abgesehen davon, daß solche Voraussetzungen schon am 22. 9.1945 geschaffen worden waren, ist ihre Bezugnahme auf die Religion bemerkenswert.
IM ZWIELICHT DER LEHREN
Wenige Wochen später (vom 30. Juli bis zum 6, August) führte die WTG einen
internationalen Kongreß im Yankee Stadion von New York durch, später sollte er
als "Mehrung-der-Theokratie-Kongreß der Zeugen Jehovas" in die WTG-Geschichte
eingehen, (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S.250) Lohnenswert ist, einmal im
Detail festzustellen, was die Wachtturm-Führung darunter verstand.
Zuerst wurde die Religions-Definition verändert, wobei man sich gar um 180 Grad
wendete. Bis dahin gab es ja nichts Schlimmeres als Religion, Sie war
"Gimpelfang", "Erpressung", "Hurerei", "Teufelskult", "Dämonismus" u. a. m, Die
Bezeichnung "Religionist" war ein Schimpfwort allererster Güte!
Nun plötzlich war sie "eine Form der Anbetung, sei es nun wahre oder falsche
Anbetung".
Wobei der "Pferdefuß" sogleich folgte:
"DIE RELIGION IST UNIVERSELL. UNGEACHTET, WIE
LAUT DIE ROTEN FASCHISTEN ODER KOMMUNISTEN BEHAUPTEN MÖGEN, GOTTLOS ZU SEIN,
ÜBEN SELBST SIE RELIGION AUS, WAS WIR ZEIGEN WERDEN, AUCH WENN ES SIE IN
VERLEGENHEIT BRINGT." ("Was hat die Religion der Menschheit gebracht?", S. 10)
Dieses Buch wurde zwar erst 1951 veröffentlicht (Deutsch 1953), aber es gibt
etwas von der New Yorker Kongreßatmosphäre wieder. Wurde doch am dritten
Kongreßtag "die kraftvolle Resolution gegen den Kommunismus' vorgelesen und von
den 84 950 Anwesenden an jenem Nachmittag begeistert angenommen". (Jehovas
Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 251)
Dieser Schachzug des WTG-Präsidenten Knorr ist leicht zu durchschauen. Der offene antikommunistische Terror brachte die WTG sogar bei ihren Anhängern in Verruf. Und ihr unpolitischer Nymbus ließ sich so auf die Dauer auch nicht halten. Wollte sie diese Politik fortsetzen benötigte die WTG dafür eine religiöse Ummäntelung. Mit der neuen Definition konnte man den Kommunismus in einen Topf mit der "falschen Religion" werfen, der man den sicheren Untergang prophezeite. Die jahrelangen Gehässigkeiten gegen die Religion übertrug man nun ebenfalls auf den Kommunismus. Dies wird im Kapitel XXV des Religions-Buches deutlich, welches überschrieben ist mit
Allerdings gab es bei diesem Kongreß einen
gewaltigen Haken:
Die von der WTG-Führung eilends zusammengezimmerte Religionsdefinition hatte
noch nicht Eingang gefunden in dem Buch "Dies bedeutet ewiges Leben" (Auflage l
Million Exemplare), so daß der "Erkenntnis-Gottes-Tag", an dem der Präsident das
Buch freigab, mit einem Novum behaftet blieb (vgl. Jehovas Zeugen in Gottes
Vorhaben, S.252): "Altes" und "neues Licht" existierten nebeneinander, während
man auf dem Kongreß gelernt hatte, daß es nun eine wahre (die WTG-Religion) und
eine falsche Religion (inklusive des Kommunismus) gäbe,
mußte der verwirrte Zeuge in dem vom "göttlichen Kanal" gerade eben
herausgegebenen Buch "Dies bedeutet ewiges Leben" das alte verallgemeinernde
Schimpfwort "Religionisten" lesen! (Seite 262)
So war dies sicher ein Kongreß, den viele Zeugen Jehovas nicht vergessen konnten
...
WER WIND SÄT....
Die unverschämte Petition vom 10.7. 1950 war der besagte Tropfen, der das Faß
zum Überlaufen brachte. Am 30. August 1950 wurde die Organisation der Zeugen
Jehovas in der DDR per Erlaß des Innenministers verboten und das Zweigbüro in
Magdeburg geschlossen.
Aus der Begründung:
"DIE TÄTIGKEIT DER ZEUGEN JEHOVAS IN DEN LETZTEN 10 MONATEN HAT KLAR BEWIESEN,
DASS DIESE DEN NAMEN EINER RELIGIONSGEMEINSCHAFT FÜR VERFASSUNGSWIDRIGE ZWECKE
MISSBRAUCHEN. SIE HABEN IM GEBIET DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK UND IN
GROSSBERLIN EINE SYSTEMATISCHE HETZE GEGEN DIE BESTEHENDE DEMOKRATISCHE ORDNUNG
UND DEREN GESETZE UNTER DEM DECKMANTEL RELIGIÖSER VERANSTALTUNGEN BETRIEBEN.
AUSSERDEM HABEN SIE FORTGESETZT ILLEGALES SCHRIFTENMATERIAL EINGEFÜHRT UND
VERBREITET, DESSEN INHALT SOWOHL GEGEN DIE VERFASSUNG DER DEUTSCHEN
DEMOKRATISCHEN REPUBLIK ALS AUCH GEGEN DIE BESTREBUNGEN ZUR ERHALTUNG DES
FRIEDENS VERSTÖSST. GLEICHZEITIG IST FESTGESTELLT, DASS DIE 'ZEUGEN JEHOVAS' DEM
SPIONAGEDIENST EINER IMPERIALISTISCHEN MACHT DIENSTBAR SIND."
Rückblickend kann man eindeutig feststellen, daß diese drastische Maßnahme von der WTG-Führung provoziert wurde. Dabei kam Erich Frost als zuständigem Zweigdiener eine besondere Verantwortung zu, da er sich nie ernsthaft um eine gute Zusammenarbeit mit der SMAD, der ostdeutschen bzw. DDR-Regierung bemüht hatte. Abgeschlossene Vereinbarungen sowie geltende Gesetze versuchte er zu umgehen, und gleichzeitig wiegelte er seine ihm unterstellten Brüder gegen die bestehende Gesellschaftsordnung auf.
KEINER SCHULD BEWUSST
Durch die politische Lage in den USA gezwungen, mußte die WTG lebende Beweise
für ihre antikommunistische Einstellung liefern. Also brauchte man Märtyrer.
Schon auf dem Westberliner Waldbühnenkongreß 1949 schaffte sie die
Voraussetzungen dafür.
"WAS JEHOVAS ZEUGEN BETRIFFT, SO ERWARTEN SIE VERFOLGUNG UND KÖNNEN SIE IN DER
KRAFT GOTTES JEHOVAS ÜBERWINDEN.
SIE FÜRCHTEN WEDER MENSCHEN NOCH REGIERUNGEN NOCH DEN TEUFEL. ERDENWEIT HABEN
JEHOVAS WAHRE ZEUGEN DENSELBEN GEIST DER FURCHTLOSIGKEIT, WIE ER SICH IN DEN
RUHIGEN UND MUTIGEN WORTEN DER ZEUGEN WIDERSPIEGELT, DIE AN DER BERLINER
BEZIRKSVERSAMMLUNG ZUGEGEN WAREN: WIR FÜRCHTEN DIE KOMMUNISTEN GENAUSOWENIG, WIE
WIR DIE NAZIS GEFÜRCHTET HABEN!'" (WT 1.4.1950. Seite 112)
Frosts Mut hielt sich allerdings in Grenzen. In dieser bewegten Zeit ließ er seine Brüder, in der DDR allein, die er vorher ins „Feuer" geschickt hatte. Dafür hetzte er von Wiesbaden um so, schlimmer gegen die DDR und die notwendig gewordenen Maßnahmen. Haben die folgenden Äußerungen noch etwas mit Christentum zu tun?
"WIE WIR ES IHNEN VOR EINEM JAHR DIREKT' INS
GESICHT SAGTEN, TRACHTEN DIE KOMMUNISTEN DANACH, DORT WEITERZUFAHREN, WO DIE
NAZIS AUFGEHÖRT HATTEN, INDEM SIE DURCH NOCH GRÖSSERE BRUTALITÄT, GRAUSAMKEIT,
FURCHT UND SCHRECKEN DIE WAHRE ANBETUNG JEHOVAS IN DIESEM LANDE AUSZULÖSCHEN
VERSUCHEN ... DIESE STARKE UND REGELMASSIGE ZUNAHME KONNTE NICHT AUFGEHALTEN
ODER GEHINDERT WERDEN, NICHT EINMAL IN DER OSTZONE, DIE UNTER DEM DRUCK DER
RUSSEN UND DER KOMMUNISTEN STEHT ... CHRISTEN IN DER GANZEN WELT WERDEN DEM
HERRN GEBETE DARBRINGEN FÜR IHRE VERFOLGTEN GESCHWISTER HINTER DEM EISERNEN
VORHANG ..."
(Jahrbuch 1951, Seite 132,133)
Wie heuchlerisch, wenn Frost am 9.9.1950 in
seiner Beschwerde an den Ministerpräsidenten der DDR schrieb:
"JEDER AUFRICHTIGE MENSCH IN DER WELT UND AUCH IN DER DEUTSCHEN OSTZONE WEISS,
DASS DIE BESCHULDIGUNGEN GEGEN JEHOVAS ZEUGEN VÖLLIG AUS DER LUFT GEGRIFFEN SIND
UND SIE DES GERINGSTEN SCHEINES VON WAHRHEIT ENTBEHREN."
Bedürfen diese Worte noch eines Kommentares? Damit entlarvten sich die WTG und
Frost selbst.
EINE ANTWORT KONNTEN SIE NUN NICHT MEHR ERWARTEN ...
CV-Studiengruppe
G. R./1989
WENN PERSONEN IN GROSSER GEFAHR SIND DURCH EINE
QUELLE, DER SIE NICHT MISSTRAUEN ODER FALSCH GEFÜHRT WERDEN, VON JENEN, DIE SIE
ALS IHRE FREUNDE BETRACHTEN, IST ES UNFREUNDLICHKEIT, SIE ZU WARNEN?
SIE MÖGEN VORZIEHEN, DER WARNUNG NICHT ZU GLAUBEN. SIE MÖGEN SIE SOGAR
ÜBELNEHMEN. ABER BEFREIT DAS JEMANDEN VON DER MORALISCHEN VERANTWORTUNG, JENE
WARNUNG ZU GEBEN?
(Wachtturm, 15. Januar 1974, USA)
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry
Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.:
4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 126/89 V71 2303 N2
- 30 JAHRE -
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON
WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR., DDR
Nr. 235 GERA FEBRUAR 1969
RAYMOND FRANZ INTERNATIONAL
Auch in Polen diskutiert
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 15 und 16/88
KINDER- UNSER WERTVOLLSTES GUT?
Die WTG-Forderungen- an die Kinder
WOHIN GEHEN UND WAS TUN?
Glaubenskampf an falscher Front
UNTER FALSCHER FLAGGE
WTG-Autoren anonym
BRUDER FALKNER VERSTORBEN
Einer von uns
"STEINE STATT BROT"
WTG-KONGRESSE 1988 "GÖTTLICHES RECHT"
"WIR KÖNNEN SICHER SEIN, DASS JEHOVA FÜR UNS EIN 'FESTMAHL' GUTER DINGE BEREITEN
WIRD."
(Einladung im WT 15. 2. 1988, S. 29)
"GÖTTLICHES RECHT" ist im Grunde genommen nur die Verpackung für dieses
Anspornen, Wer wollte sich göttlichem Recht widersetzen? Wer sich gegen
göttliches Recht auflehnen? Wäre das nicht Widerstand gegen Gott? so erfolgt die
WTG-Einbindung aller diesmal unter dem kategorischen und keinen Widerspruch
duldendem Anspruch, "göttliches Recht" durchzusetzen. Es muß wohl seinen tiefen
Grund haben 1988 in "GÖTTLICHES RECHT" gekleidet aufzutreten und für das "vor
uns Liegende Werk anzuspornen, sprich anzutreiben.
Daß es unter diesem Motto die Wachtturm-Zeugen selbst betreffend nur darum geht, sie wie immer in Bevormundung und diensteifrig zu halten, beweisen schon die Überschriften der gehaltenen Vorträge und .gegebenen Berichte. Alles läuft darauf hinaus, mehr zeit für den WTG-Dienst herauszuschlagen, sich darin so zu benehmen, wie die WTG es für erforderlich hält, und zu verbreiten, was sie angeblich "von Gott", aus seinem Mund, da spricht. Jahr um Jahr war dies immer das gleiche. Was die WTG da nun alles zum Zusammenhalt, zur "Stärkung", zur "Reinerhaltung", zum "Zeitauskaufen" und zum "Ansporn" ihrer Anhängerschaft vortragen läßt, es ist nicht Selbstzweck ...
Der öffentliche Vortrag
"Gerechtigkeit für alle durch den von Gott ernannten Richter", er wurde von der
WTG für die Öffentlichkeit gewählt, heißt die Frage stellen, warum die WTG
überhaupt existiert und inzwischen schon eine "Zeit. des Endes" von fast 200
Jahren kolportieren läßt.
Der öffentliche Vortrag beweist auch für alle anderen Menschen, die da
angesprochen sind, für die Öffentlichkeit, nicht nur die Fragwürdigkeit dieses
sog« "GÖTTLICHEN RECHTS". Die Überprüfung unter dem Gesichtspunkt "für alle"
zeigt geradezu eine Absurdität, eine Unmöglichkeit, eine Verantwortungslosigkeit
dieses "Rechts", dieser "Gerechtigkeit.
Halten wir noch einmal fest, was die WTG hier tut. Sie erhebt ihr: "GÖTTLICHES
RECHT", ihr Rechtsverständnis zum Maßstab auch für alle anderen Menschen, auf
Leben und Tod. Jedermann habe dieses "Recht" einzuhalten, will er nicht in Kürze
sein Leben verlieren. Es wird also versucht, jedermann dieses "Recht" unter
Glaubens- und Gewissenszwang aufzuerlegen - unter Zwang, weil er mit dem Tode
bedroht wird, wenn er sich diesem "Recht" nicht beugt. Daß jeder Andersglaubende
und Andersdenkende das als psychologischer Terror und Erpressung, durch
Todesandrohung empfinden muß, ist ein Gesichtspunkt, den wir, hier nicht weiter
verfolgen wollen.
"GÖTTLICHES RECHT - WELCH EIN
GROSSARTIGES UND ERHABENES MOTTO! UND VON WELCHER BEDEUTUNG!"
(Einladung im WT vom l .5.1988, S. 30)
Prüfen wir also die Bedeutung!
Die Positionen, die wir da durchgehen müssen, alle Menschen betreffend, sind
sehr zahlreich. Wir können uns nur auf das Wesentliche und Bedeutendste
beschränken.
Das „GÖTTLICHE RECHT" der WTG bedeutet für alle:
1. Kein Menschenrecht der: Glaubens- und Gewissensfreiheit mehr. Anderen
Glauben, andere Religion duldet die WTG nicht und wird mit dem Tode mit
der Vernichtung bestraft.
2. Wenn es nach der WTG ginge gäbe es keine Freiheit für andere
Religionen. Wer sich von der WTG wieder abwendet, hat sofort den Tod verdient!
Sie hat keine Vorurteile gegenüber Rassen und Nationen, da ist sie tolerant in
ihren Reihen. Aber in bezug auf Religionen nicht.
3. Keinerlei Menschenrecht in politischer Hinsicht mehr;
"Jene die Politik treiben, sind Feinde Gottes und kommen dadurch zur Vernichtung
in Betracht." (WT 1. 1. 1957)
4. Kein aktives und passives politisches Wahlrecht mehr. Niemand darf mehr in
ein politisches Amt gewählt werden.
5. Kein Recht mehr dazu, die Welt zu verbessern, also keine sozialen Rechte
mehr. Keinen Kampf gegen das Elend auf der Welt, gegen Umweltverschmutzung.
6. Kein Recht der "obrigkeitlichen Gewalten" mehr, zu regieren, die ihre
politische Macht seit 1914 an Christus im Himmel abzutreten hatten. :
7. Kein Recht mehr, die UNO zu unterstützen, Mitglied der UNO zu sein, da sie
"das Tier" sei.
8. Kein Recht auf Friedenskampf. Kein Kampf für Abrüstung, kein Kampf gegen
Atomwaffen, keine Friedensgespräche. Die WTG auf keiner Friedenskonferenz.
9. Beschnitten wird das Recht auf höhere bzw. wissenschaftliche Bildung. Es ist
verschwendete Zeit, die im Dienst für die WTG fehlt. Außerdem, Bildung birgt die
Gefahr in sich, des Nachdenkens über; die WTG und ihre Lehren.
10. Das "GÖTTLICHE RECHT" der WTG, ihre "Gerechtigkeit für alle", daß alle
Andersdenkenden .und Andersglaubenden kein Lebensrecht haben. Schon 1914, 1925,
1945 und 1975 sollten sie alle deswegen vernichtet sein. Damit sind dann alle
Menschenrechte für jeden anderen ausgelöscht und vorbei.
"GEWOGEN UND ZU LEICHT BEFUNDEN"
Man kann es niemandem vorwerfen oder gar übelnehmen, wenn er seine Rechte nicht
wahrnehmen kann oder will. Man kann sich auch seiner Stimme enthalten.. Aber das
trifft für die WTG und ihre Zeugen nicht zu. Im übrigen haben die Zeugen ohnehin
nichts unabhängig zu entscheiden.
Was nun die WTG betrifft, was sie da als "GÖTTLICHES RECHT" kolportieren läßt,
widerspricht nicht nur allen grundsätzlichen Menschenrechten, dem allgemeinen
Völker- und Lebensrecht, es zerstört und vernichtet - diese Rechte für jeden,
der sich der WTG anschließt, und es würde die ganze Menschheit in diesen Fragen
entrechten, würde alle von der WTG angesprochenen Völker, Nationen und
Regierungen die WTG akzeptieren oder ernst nehmen. So muß die WTG-Religion in
bezug auf allgemeine Menschenrechte oder Völkerrecht, als ein destruktiver Kult
zurückgewiesen werden.
Man betrügt sich selbst mit der Meinung, für die WTG-Hörigen isst dieses "GÖTTLICHE RECHT" doch annehmbar, sie: beweisen das doch durch ihren WTG-Gehorsam und sie existieren damit doch nicht schlecht. Was für ein gedanklicher Bocksprung. Natürlich kann ein einzelner Mensch oder eine Menschengruppe dieses WTG-Recht akzeptieren und damit leben. Aber dieser einzelne Mensch oder diese Gruppe kann das nur, weil alle Andersdenkenden und Andersglaubenden das nicht tun, das ablehnen und zurückweisen!
Weil eben diese anderen die
Menschenrechte, die obrigkeitlichen oder Völkerrechte, aufrechterhalten! Weil
sie "das Brot für die Wachtturm-Zeugen mitbacken"!
So reicht die verteufelte Welt den Zeugen trotz deren destruktiver Aktivität das
benötigte "Brot", während sie dafür von der WTG nur "Steine" angeboten bekommt.
Die Entrechtung in und; unter der WTG-Organisation ist schon gewaltig. Für alle
anderen würde dies die soziale und gesellschaftliche Katastrophe bedeuten, die
WTG-Anhänger eingeschlossen.
Das ist die Antwort, die auf die WTG-Kongresse "GÖTTLICHES RECHT" 1988 gegeben werden muß, neben der Herausstellung der menschlichen Entrechtung, die in und unter den Rechtsanmaßungen der WTG-Organisation betrieben wird. Auch unter den Schlagzeilen "GÖTTLICHES RECHT" und "GERECHTIGKEIT FÜR ALLE" werden den angesprochenen Menschen und Völkern und ihren obrigkeitlichen Gewalten "Steine statt Brot" angeboten, und das auf Leben und Tod, angeblich durch die Hand Gottes. Das ist der reale Sachverhalt.
Nicht Gerechtigkeit für alle,
sondern Entrechtung für alle, ausgenommen die WTG-Hörigen. Nicht Frieden für
alle anderen, sondern den Friedhof.
"Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand behauptet, Glauben zu besitzen, dabei
aber keine Werke (aufzuweisen ) hat? Vermag etwa der Glaube ihn zu retten? Wenn
z.B. ein Bruder oder eine Schwester keine Kleidung hat und an der täglichen
Nahrung Mangel leidet, und dann jemand von euch zu ihnen sagt: Geht hin in
Frieden, wärmt euch (kleidet euch warm) und eßt euch satt, ohne ihnen jedoch das
zu geben, was ihr Leib bedarf, welchen Nutzen hat das für sie?
Willst du wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne die Werke
unnütz (oder wertlos) ist?"
(Jakobus 2:14-16,20, Menge)
-D.P.-
RAYMOND FRANZ INTERNATIONAL
Das WTG-kritische Buch des ehemaligen Mitgliedes der Leitenden Körperschaft (LK),
"Krise des Gewissens", wird auch in Polen weiter vom Inhalt her diskutiert und
verbreitet , Es gibt einen weiteren Artikel in der polnischen Zeitschrift "Duch
Czasow" (Geist der Zeit) 1/2, 1988. Sie wird in Bielsko-Biala von der
christlichen Kirche Dnia Sobotniego herausgegeben.
Der jetzige Artikel bringt einige Enthüllungen von R. V. Franz über die LK der
WTG, u. a. wie sie in der LK über Personen abstimmen mußten, die sie gar nicht
kannten« Oder wie man das alte LK-Mitglied. Thomas Sullivan, mit Spitznamen
"Pfannkuchen" nannte, wie er in der LK dahindämmerte und man ihn bei
Abstimmungen lieber schlafen ließ. Und schließlich, wie man in der LK
feststellte, daß man sich mit allen möglichen fragen an die LK wandte, um sie zu
entscheiden, woraus erkennbar wurde, daß eher ein grenzenloser Glauben an die LK
gefördert wird und besteht, der Glaube an Gott da nichts zu besagen hat, wie
sozusagen die Organisation das letzte Wort hat.
Es ist interessant zu verfolgen, wie und woran Außenstehende erkennen, daß die WTG zwar immer „im Namen Gottes" und „von Gott" sagt, aber in Wirklichkeit dies nur Fassade ist und sie selbst es ist, die in allem das letzte Wort hat. „Unsere Entscheidungen hatten großen Einfluß auf das Leben vieler Menschen", wird Raymond Franz selbst zitiert. Und seine Feststellung, daß die LK zugleich das „höchste Gericht" für die ZJ war, und daß sie durch Fehlentscheidungen Schäden und Auseinandersetzungen herbeigeführt haben, die "sich nicht zu ereignen brauchten".
Der Verfasser des Artikels sagt, daß sich, der
Leser "mit den Reflexen beschäftigen" soll. D.h. er soll selbst die
Schlußfolgerungen aus dem beschriebenen Verhalten der LK ziehen. Dazu müßte man
als Leser, sagen, daß die sich ergebenden Schlußfolgerungen für den göttlichen
Anspruch der WTG so ungeheuerlich, weil vernichtend sind, daß sie mancher
WT-Anhänger kaum zu ziehen wagt, sie also besser für ihn gezogen werden müssen.
Aber auch für sonst Betroffene sollte man deutlich aussprechen, was die
Enthüllungen über die WTG bedeuten, welche Tragweite sie haben, damit sie sich
der WTG gar nicht erst zuwenden.
-CVN-
DER WACHTTURM
EDLER GESlNNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 15 UND 16/1980
RELIGIÖSE BILDNISSE
WIE BETRACHTEST DU SIE?
Diese WT-Ausführungen sind ein Gipfel pharisäischer Heuchelei, vor allem gegen
die katholischen, aber auch anderen Christen und gläubigen Menschen gerichtet.
Stellen wir zunächst fest: Was der WT da eingangs zitiert; 1. Thess. 1:9 und l
.Kor. 6:9-11, sagt aus, daß der Apostel .hier heidnische, also nicht- oder
antichristliche Bilder meint. Dies auch gegen christliche Bilder ins Feld zu
führen, ist der erste Schriftmißbrauch, die erste Verfälschung, die der WT hier
betreibt. Sodann beruft sich der WT darauf (S.4 Abs. 2), daß die Christen bei
der Anbetung angeblich keine Bilder verwendeten. Dazu benötigen wir nur noch die
WT-Äußerung auf S 7 wie folgt:
"Kann ein Geist durch ein materielles Bild
dargestellt werden? Nein, selbst das beeindruckendste Bild reicht nicht im
entferntesten an die Herrlichkeit Gottes heran. Eine solche Darstellung Gottes
kann niemals der Wahrheit entsprechen.
...fühlten sie sich veranlaßt, Bilder aus ihrer Wohnung zu entfernen und sie
nicht mehr in der Anbetung zu verwenden."
Mit dieser Äußerung hat sich die WTG hier selbst gerichtet. Denn die in der
WTG-Anbetung gebrauchte Literatur ihre "gedruckten Predigten", strotzen nur so
von "materiellen Bildern", durch die "ein Geist dargestellt wird", nämlich die
Engel, Dämonen, der verherrlichte Christus oder Gott selbst im Himmel zwischen
den Wolken, äußerst bunt und beeindruckend. Sie zitieren zuvor sogar selbst Joh.
4:23, 24, daß, "Gott ein Geist ist"! wie können sie dann selbst bunte Bilder von
ihm malen und in Ihrer Anbetung, in ihrem Gottesdienst öffentlich verwenden?
So sind sie selbst Gott ein Greuel, dem zweierlei Maß ein Greuel ist. Mögen sie
erst einmal vor ihrer eigenen Tür kehren" und ihre eigene Anbetung von Bildern
befreien. Dann könnte man sie ernst nehmen.
ELTERN BEMÜHT EUCH VON ANFANG AN, DAS HERZ EURES
KINDES ZU ERREICHEN
Wenn es nur darauf ankäme, das Herz der Kinder zu erreichen, aber die Frage ist
doch, wozu. Für was nicht alles wurde das Herz schon hingegeben! Auch vor dem
Kinderherz hat die Demagogie zu keiner Zeit, haltgemacht. Auch die WTG macht
hier keine Ausnahme. Wir erinnern nur an den WTG-Kongreß 1941 in St. Louis, USA.
J. .F. Rutherfords Kinder-Kongreß als sein letzter Auftritt, wo er die ZJ-Kinder
im Namen Jehovas auf die WTG-Weltende-Irrlehre einschwor. Nun - sehen wir (Abs.
6) wie man fast 5 Jahrzehnte später wieder angeblich "letzte Tage" und "kurze
Zeit noch" beschwört. Wieder werden alle guten Ratschläge der Bibel für
Kindererziehung für die falsche Endzeitprophetie vereinnahmt, während man auf
den "dargebotenen moralischen Schmutz" und die bedenkliche Rolle des Fernsehens
verweist.
Um die Kinder schon so früh wie möglich zu "Aussteigern" zu machen, wird auch wieder gegen Geburtstagsfeiern zufelde gezogen. Auch hier wird bewußt verlogen argumentiert. Die Bibel berichtet eben nicht, nur über "zwei Geburtstagsfeiern". Da gibt es auch den Bericht über eine dritte Geburtstagsfeier die nicht von "Heiden" begangen wurde, die Feier der Geburt Jesu, sogar von den "himmlischen Heerscharen" freudig gefeiert! (Lukas 1:14;.2:8-14)
Wie fälsch ist /da die WT-Frage, allein jene zwei
Feiern im Sinn und die Geburtsfeier Jesu zu unterschlagen:
"Was möchte uns Gott also deiner Meinung nach über Geburtstagsfeiern zeigen?"
Es geht besonders um die Kinder, die die Verführung noch nicht: überprüfen
können. Lt. Abs. 20 möchte die WTG sie am liebsten schon als Dreijährige in
ihren . "Dienst" mißbrauchen, um ihre Schriften zu
verbreiten. Ein klarer Mißbrauch der Kinder, wall man mit ihnen
eindeutig auf die Gefühle der Menschen abzielt, um „Schriften" loszuwerden.
Wie können Eltern solchem nur zustimmen!
JUGENDLICHE, HÜTET EUCH DAVOR, EIN
DOPPELLEBEN ZU FÜHREN
Der Artikel ist Beweis, daß es nichts Falscheres gibt, als ein "Geistiges
Paradies" unter der Wachtturmgesellschaft. Die WTG nennt sie hier "Doppelleben,
Falschspieler, Betrüger, Heuchler, Nachahmer Satans, Pharisäer", die da .in der
Organisation auch herumliefen, mit Worten der WTG hörig. Man verlangt sogar
offen, solche Personen "zu melden", "zu verpetzen", also zu verfolgen,
anzuzeigen und zur Strecke zu bringen. Jeder WTG-Hörige soll also bedenkenlos
auch ein WTG-Spitzel sein (S. 21). Man ist skrupellos genug, hierfür das von
Jesus für Christen außer Kraft gesetzte Mosaische Gesetz (3. Mose 5:1) zu
zitieren, gegebenenfalls ein tödlicher Bibelmißbrauch, gar zu Selbstmord
treibend, wie es schon oft geschehen ist..
Die WTG lehrt zu vieles, was
zunächst ganz harmlos ins Doppelspiel führt, wie z. B. ihre
Geburtstagsverlogenheit. Ein Höhepunkt an Verlogenheit in diesem Artikel ist die
Behauptung, "Die Welt hat tatsächlich keine Werte mehr zu bieten" (Abs. 16). Man
durchdenke die Bedeutung dieser WTG-Behauptung! Diese Behauptung beinhaltet
alles außerhalb der WTG-Organisation in Staat, Gesellschaftsordnung,
Gesetzgebung, Wissenschaft, Moral, Religion usw., usw. Wie kann man solche
ungeheuerlichen Behauptungen aufstellen und als verantwortungsbewußter Mensch
verbreiten? Was die WTG da als Doppelspiel in ihren Reihen durch ihre Spitzel
entlarvt haben will, ist oft die zunächst eintretende innere Zerrissenheit, an
deren Ende die dann offene Abkehr von der WTG steht.
-D.P.-
WACHTTURM NUMMER 16/1988
ERFOLG
um jeden Preis?
Wird wohl so sein - bei der
Wachtturmgesellschaft. Das haben mittlerweile schon viele mitbekommen. Und wenn
auf Seite drei steht, daß eine höhere Bildung der Schlüssel zur Verbesserung
ihres Loses sei, dann haben sie nicht unrecht.
Obwohl der Wachtturm auch glaubt, etwas Besseres zu wissen, so ändert es
trotzdem nichts an der Tatsache, daß jeder Erfolg haben will - nicht unbedingt
um jeden Preis, sondern auch auf ehrliche Weise.
Wenn aber z. B. auf Seite fünf die Wachtturmsehreiber glauben, guten Rat
erteilen zu müssen, so haben ihn Jehovas Zeugen tatsächlich am nötigsten. Denn
gerade in .ihren Reihen sind viele vom wahren Glauben abgeirrt. Besonders ihre
Altesten sind eine herrschsüchtige Klasse geworden.
ENTWICKLE VERTRAUEN ZU JEHOVA
DURCH FLEISSlGES STUDIUM SEINES WORTES
Aber wenden wir uns dem so wichtigen WT-Studienartikel zu: "Entwickle Vertrauen
zu Jehova durch fleißiges .Studium seines Wortes" soll das Thema sein, aber
.schon im Abschnitt 12 schiebt sich der "treue und verständige Sklave" - gemeint
ist die Führungsspitze der WTG - in Pose und steht fortan an erster Stelle. Da
er von sich behauptet, von Jehova eingesetzt, worden zu sein und für die
Ernährung verantwortlich ist, scheint das auch gerechtfertigt zu sein. So ist es
jetzt auch kein Wunder daß er wieder seinen Abtrünnigen seine Aufmerksamkeit
zuwendet, und das wörtlich noch so im Abschnitt 16:
"Hetzschriften von Abgefallenen mögen uns unaufgefordert zugesandt werden. aus
Neugier haben einige Brüder solche besudelnden Schriften gelesen - und an ihrem
Glauben Schiffbruch erlitten."
Nun ja, wenn sie meint, Glauben an die Speise vom Sklaven, daß sie so gut wäre,
dann hat sie in der Tat auch recht, denn daran zweifeln wirklich schon viele;
hat sie doch keinen bisher im Glauben so stark gemacht, daß sogenannte
"Hetzschriften" von Abtrünnigen - ihnen nichts anhaben können. Deshalb im
Abschnitt 18 noch mal die Mahnung: "Wenn wir unsern sinn ständig mit guten
Dingen füllen, die aus Gottes Wort und von seinem treuen Verwalter stammen,
können wir es vermeiden, in Satans Schlingen zu geraten. Überall ... in den
Publikationen der Wachtturmgesellschaft werden wir aufgefordert, uns vor dem ...
Gedankengut Abtrünniger... zu hüten."
So steht es da gekürzt wörtlich
und dazu gibt gleich Abschnitt 19 zu, daß so was zu studieren schwere Arbeit
ist, deshalb in Abschnitt 20 die selbstverständlichste Feststellung:
"... .nimmt es (das Wachtturmvolk ist gemeint) die Hilfe der Organisation
Jehovas dankbar an - und welch großartige Hilfe das doch ist! der Wachtturm und
Erwachet!"
Weitere Kommentare dazu wohl überflüssig, deshalb gehen wir gleich zu Abschnitt
21 über und .studieren die lauernde Frag
"ziehst du vollen Nutzen aus den Veröffentlichungen der Gesellschaft ...?"
Und bißchen weiter folgt dann ein wirklich guter Rat für alle Zeugen Jehovas: ,.
"Wenn du es bisher versäumt hast, dir eine eigene Bibliothek der theokratischen
Literatur anzulegen, so solltest du das unbedingt nachholen, damit auch du
intensiv studieren kannst. Bewahre diese Publikationen gut zugänglich und
übersichtlich auf, ... suche dir einen ruhigen, gut beleuchteten Platz zum
studieren."
Na also! Aber CV hatte schon nach diesem Rat gehandelt, lange bevor er im
Wachtturm stand und in Gera sowie Berlin Bibliotheken von WTG-Literatur
angelegt, um die selbst Zweigbüros sie beneiden könnten.
Herrlich für einen unechten Zeugen Jehovas, in solchen Bibliotheken mal kramen
zu dürfen, wahre Goldgruben von Erkenntnis sind siel ...
-J.M.-
Liebe Brüder und Schwestern!
Christliche Verantwortung und christliche Wahrheit bilden ein Ganzes! Ihr habt
die Möglichkeit. jederzeit nach vorheriger Anmeldung im CV-Büro Gera und Berlin
Original-Dokumente der WTG, die wir in unseren Artikeln zitieren, einzusehen und
zu prüfen
KINDER - UNSER WERTVOLLSTES GUT?
Sicher wird niemand bestreiten, Kinder sind unser wertvollstes Gut. Sie sind
unsere Nachfolger und Träger der Zukunft. Sie sind aber zugleich auch die
schwächsten Glieder der Gesellschaft und auch der Familie. Nun müßte man
annehmen, in einer christlichen Familie sind alle Voraussetzungen vorhanden,
wohlbehütet den Weg ins Leben anzutreten.
Da Jehovas Zeugen immer wieder bescheinigt wird, wie liebevoll, selbstlos, aufopfernd usw. sie sind, finde ich es geradezu absurd, was sie schon ihren Kleinkindern abverlangen. Die gleiche Standfestigkeit und Konsequenz, die Erwachsene an den Tag legen, erwartet man von einem dreijährigen Kind, das noch nicht einmal die Sprache richtig beherrscht, gerade dabei ist, die Welt für sich zu erkunden.
Da geht so ein Würmchen ein paar Monate in den Kindergarten und Weihnachten naht. Das durch den Wachtturm geprägte Gewissen der Eltern schlägt Alarm, was tun? Man kann es sich einfach machen (sofern .die Möglichkeiten vorhanden), das Kind) besucht in der Adventszeit nicht den Kindergarten. Geht dies nicht, so nimmt ein treuer Zeuge sich noch einmal, den Erwachet! 23/87 zur Hand und im Artikel "Ganztägige Betreuung für das Kind das Beste wählen" liest er auf Seite 11:
"daß Kinder von ZJ von solchen Aktivitäten Abstand nehmen sollen, die mit gewissen religiösen Feiertagen verbunden sind. Obwohl sie alles daransetzen, um ihren Kleinen den biblischen Standpunkt zu vermitteln, erfassen sie nicht immer völlig, worum es geht. Christliche. Eltern müssen sich daher für ihre Kinder einsetzen und die Betreuerinnen genau informieren, welche Handlungen nicht in Frage kommen und entsprechende Ausweichmöglichkeiten erörtern."
Es erhebt sich die Frage, werden
Weihnachtssterne gebastelt, was bastelt das Kind der Zeugen?
Im Grunde ist es unwichtig zu wissen, was als Ersatz gebastelt wird. Nur, warum
darf ich eben diese Sterne nicht mitbasteln, fragt sich das Kind. Aber nein, dem
Erwachet! nach zu urteilen fragt ein Zeugen-Kind so etwas nicht, denn es ist
aufgeklärt, geschult und weiß genau, das dient dem Götzendienst. Die Schrift
aber lehrt:
"So wissen wir, daß ein Götze nichts ist in der Welt. Dessenungeachtet haben
nicht alle diese Erkenntnis«" (1. Kor. 8x4/7 NW)
Fragen wir uns, gegen welches biblische Gebot verstößt denn so ein kleines
bastelndes Vorschulkind?
Fordern hier die Eltern nicht
zuviel und setzen sie sich nicht, über die Gefühle der Kinder hinweg? sind sie
überhaupt imstande nachzuvollziehen, was in solch kleinem Köpfchen .für Gedanken
kreisen? Wollte es nicht - gleich den anderen Kindern - Vati und Mutti eine
Freude bereiten?
Was will man dem Kind erklären, geht es zur Schule und im Unterricht werden
ähnliche Bastelarbeiten benotet? Ist dies dann plötzlich erlaubt, oder sieht man
dann darüber großzügig hinweg? Werden die Kinder nicht schon beizeiten in eine
Außenseiterrolle gedrängt? Ein gesundes und normales Kind möchte aber sicher
kein Außenseiter sein. Es möchte vielmehr von anderen akzeptiert werden.
Außerdem steht noch nicht einmal fest, ob dieser Sproß später in die Fußtapfen
der Eltern tritt. Leicht fällt den Schreibern des Erwachet! 15/88 über andere
Religionen zu fragen unter der Überschriftx "Ist das, was wir ererben, immer das
Beste?"
Auf Seite 8 lesen wir:
"So gibt es auf der ganzen Erde Menschen, die ihre von den Vorfahren ererbte
Religion überdenken. Sie betrachten dies nicht als Verrat an eine
Familientradition, die bedingungslos hochgehalten werden muß, sondern ihre
geistigen Bedürfnisse haben sie bewogen, nach etwas Besserem zu suchen."
Wir brauchen nicht lange rätseln, was das sogenannte "Bessere", sein soll. Für
Menschen anderer Religionen ist vollstes Verständnis vorhanden! Ja, sie werden
sogar in höchsten Tönen gelobt, wenn sie ihre Religion wechseln und sich der
"Wahrheit" zuwenden. Das ist auch kein Verrat an der abgelegten Religion. Die
WTG erwartet immer Toleranz von anderen. Wo aber bleibt die Toleranz in ihren
eigenen Reihen? Entsprechend hart die Erziehung der Zeugen-Kinder, damit sie
auch im Alter nicht von der Leitung des "Sklaven" abweichen. Oder sollte es etwa
doch Eltern geben, die der Linie des "Sklaven" nicht mit letzter Konsequenz
folgen und ihren Kindern Freiräume belassen, die den Kindern anderer Zeugen
nicht gewährt werden; die neben der "Rute der Zucht" vor allem Liebe bei der
Erziehung ihrer Kinder einsetzen? Es gibt sie - und das läßt hoffen.
-B. I. H.-
"NACHTGESPRÄCHEMIT FIDEL"
in dem Buch des Dominikanerpaters Frei Betto "Nachtgespräche mit Fidel" äußert
sich der kubanische Ministerpräsident Fidel Castro auch über die WTG-Zeugen, wie
die "Zeugen Jehovas" sachlich richtig bezeichnet werden müssen, da sie doch nur
so Zeugnis geben, wie die WTG es bestimmt gemäß ihrem Grundsatz "der Wille des
Sklaven ist der Wille Gottes" (Wachtturm 1.8.1956, Seite 474).
Fidel Castro:
Innerhalb der evangelischen Kirchen hatte die Revolution Probleme mit bestimmten
Kirchen aufgrund ihrer spezifischen Eigenarten, wie es etwa der Fall war bei den
Zeugen Jehovas. Aber ich habe schon gelesen, daß diese Leute überall Probleme
bereiten. Sie treten in Konflikt zu den patriotischen Symbolen, zur Schule, zur
Gesundheit, zur Verteidigung des Landes und zu vielen anderen Dingen.
Wenn sie uns dann mit einer
Predigt kommen, die sich gegen den Militärdienst wendet, sind wir sehr
betroffen, angesichts der Bedrohung durch die Vereinigten Staaten und der
Notwendigkeit, eine starke Verteidigung organisieren zu müssen. Die Konflikte
beruhten nicht einfach auf den religiösen Oberzeugungen, sondern eher auf den
politischen Konzeptionen ...
Ich erwähnte schon den Fall einiger Sekten, die überall Probleme
schaffen, nicht nur dem Sozialismus oder der Kubanischen Revolution. Wenn man
jedoch das Verhältnis zwischen Kuba und der Vereinigten Staaten betrachtet, dann
kam das Verhalten der Sekten diesem Land sehr entgegen. Als ein sehr mächtiges
Land, das uns bedroht, hatte es ein Interesse daran, daß eine Sekte hier
predigte, "keiner solle zu den Waffen greifen, um das Vaterland zu verteidigen,
keiner solle die Fahne ehren und die Nationalhymne singen". Objektiv ging das
gegen die Integrität, die Sicherheit und die Absichten der Revolution, und kam
den Interessen des Imperialismus zugute, ich weiß daß einige dieser Sekten
vielerorts Probleme geschaffen haben, bloß nicht in so einem mächtigen Land wie
in den Vereinigten Staaten. Es ist besser, sie bleiben dort und ziehen gegen den
"Krieg der Sterne" zu Felde. Damit können sie der Welt einen großen Dienst
erweisen. -
(Bekanntlich werden Atomkrieg und
"Krieg der Sterne" zum WT-Harmagedon gehörig von der WTG mitgepredigt.)
"Weltweite Sicherheit ...", WTG 1986 S..156
WOHN GEHEN UND WAS TUN? - 30 JAHRE
CV 1959-1989
Liebe Brüder und Schwestern!
Weil die WTG-Endzeit in Wahrheit ab 1799 schon einhergeschoben wird, ist das
ZJ-Sein wirklich ein sinn- und hoffnungsloses Engagement. Solches ZJ-Sein ist
damit auch eine Vergeudung von Hingabe, Opferbereitschaft und Glaubenskraft in
falscher Richtung. Durch die CV-Aufklärüng ist das eigentlich jedem Betroffenen
klar geworden, wenn er nur ehrlich will.
Folgerichtig erhebt sich für alle
so Betroffenen die schon so oft gestellte Frage, wohin gehen und was tun, wenn
das so ist. Hierauf kann und muß natürlich vielfältig geantwortet werden, weil
das letztlich alle Lebensbereiche betrifft. Heute folgender Hauptgesichtspunkt.
Die WTG-Verkündigung hat alle eigentlich bei ihrem ganz natürlichen Sehnen und
Verlangen nach Wohlfahrt und Glück, Leben und Frieden angesprochen. Angesprochen
in gewisser Hinsicht bei ihrer Bereitschaft auch, für ein glückliches und
friedliches Leben für sich und die Mitmenschen zu kämpfen. Es ist ein
WTG-Bezirksdiener bekannt, der erklärte, wäre er nicht ein ZJ, dann wäre er ein
Kommunist geworden.
Angesichts der WTG-Endzeitunglaubwürdigkeit wurden alle diese in Mißbrauch ihres Sehnens und Verlangens und ihres christlichen Glaubens von der WTG in den Kampf für ein, Trugbild geführt. Was die WTG selbst dabei betrifft, steht fest, daß sie damit die gesellschaftspolitische Absicht zu verfolgen hat, Betroffene vom Kampf für tatsächliche Gerechtigkeit auf Erden abzuhalten und abzulenken. Aber das soll jetzt nicht unser Thema sein.
Wir wollen darüber nachdenken und darauf orientieren, wie die Bereitschaft Betroffener zum Wirken für Wohlfahrt, Glück und Frieden in einer Weise verwirklicht werden kann, die nicht irreal und vergeblich ist. Es gibt durchaus ein solches reales Wirken aus christlichem Glauben, für sich, seine Familie und für Jeden, der da nur ehrlich will. Ein Wirken, das die WTG verächtlich als "soziales Evangelium" verteufelt« (Wachtturm 15. 1. 1987)
Immer wichtiger werden für alle jetzt die Fragen der Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung. Ein ganzer, konziliarer Prozeß ist deswegen unter den anderen Christen in diesem Zusammenhang ausgelöst: Gott sei wirklich Dank, daß, da keiner auf die WTG-Endzeit lehren hört. Wer von allen Betroffenen wirklich Gott und den Menschen als Christ weiter dienen will, hat in diesem Kampf zur Bewahrung der Schöpfung jede Möglichkeit tatsächliche gute Werke im Sinn von Jakobus 2:14-17 zu tun, praktisch und wirklich für den Mitmenschen und Bruder, ist doch der Erkenntnis- bzw. Bekenntnisunterschied zweitrangig. (1. Kor. 13;9,12,13)
Gesellschaftliche Orientierung in
diesen für alle jetzt immer wichtiger werdenden Fragen muß folgerichtig auch für
Christen von den zuständigen "obrigkeitlichen Personen", im Lande kommen (Römer
13:3,4), die man. zu diesem Zweck beachten muß, will man mitreden und mittun.
Mitverantwortung zu übernehmen für die Bewahrung der Schöpfung kann auch von
daher ein erfülltes christliches Leben mit ermöglichen, hat man den
WTG-Endzeitschwindel hinter sich gelassen« Auch so kann man Gott weiter dienen,
etwa im Sinne von 1. Mose 1:28,29« -
Eure CV-Studiengruppe
UNTER FALSCHER FLAGGE
Jene Organisation, die sich den Wachtturm zu ihrem Wappen erkoren hat, die sich
in ihrem Selbstverständnis als "Neue-Welt-Geseilsohaft" begreift, die also
vorgibt, "Jehovas Vorhaben" genau zu kennen, und die in ihrem Bestehen zugleich
die Erfüllung der göttlichen Verheißungen anbietet, ist in Wirklichkeit ein
seelenloser Apparat. Sie ist für die Mehrheit ihrer Mitverbundenen anonym.
Niemand weiß - außer den Verfassern selbst und ihren engsten Mitarbeitern -,.
wer die Artikel für WT und Erwachet!, oder wer die Bücher schreibt.
Verantwortlich zeichnet die WTG, d. h., wieder gemäß dem Eigenverständnis, Gott
selbst durch Jesus Christus, der die Gesellschaft angeblich als Kanal benutzt.
Wer aber sollte wohl die Stirn besitzen, das, was von Gott kommt, für Irrtum zu
halten, oder Gott für Irrtümer verantwortlich zu machen!? Lieber ist man, bewußt
oder unbewußt, dazu bereit, Gott als den Urheber der ungereimten Lehren zu
akzeptieren, oder die widersprüchlichen Aussagen für neues Licht zu halten. Doch
nicht einmal Hiob in all seinem Schmerz; schrieb Gott etwas ungereimtes zu! Doch
um im Sinne des WT ein "Mensch guten Willens" zu sein, muß man bereit sein, in
Gott den Quell widersprüchlichster Aussagen zu sehen.
Im Gegensatz zur WT-Organisation
verträgt Gott, der den Menschen mit freiem Willen und mit dem Sinn für
Verantwortlichkeit ausstattete, Widerspruch ohne weiteres Am Ende verdichtete
sich der Widerspruch so sehr, daß er in demWunsch gipfelte, sich von IHM zu
befreien. Dieses Vorgehen fand
seinen Höhepunkt darin, daß Jesus Christus, in dem sich Gott den Menschen auf
noch nie dagewesene Art offenbart hatte, von Gottes Feinden am Kreuz zu Tode
gebracht wurde. Und ER ertrug alles geduldig wie ein Lamm.
Wie anders verhält sich die seelenlose Organisation! Wenn ich von der
"Organisation" höre oder lese, denke ich eher an ein Wirtschaftsunternehmen,
als. an eine religiöse Einrichtung, oder, es kommen Namen in den Sinn wie Mafia,
Cosa nostra oder Camorra. Ich denke an etwas das kalt, empfindungslos, seelenlos
ist.
Um den eigenen Status als eine
Organisation aufzuwerten, wird kurzerhand das Reich Gottes als "Gottes
himmlische Organisation" bezeichnet. Doch scheint es, daß die WTG diese
Bezeichnung wählen MÜSSTE, um die Schafe Jesu, der sie alle mit Namen kennt, vor
sich selbst zu warnen.
Jeder Hirte in Israel wurde von seinen Schafen an seiner Stimme erkannt. Jeder
Hirte hätte von sich selbst das sagen können, was auch Jesus vom sich; sagte:
„Meine Schafe hören meine Stimme". Jedes Schaf reagiert auf die Stimme dessen,
dem es zugehört. In heutiger Redeweise kann man verallgemeinernd sagen: Jemand
liegt auf jemandes Wellenlänge. Auf wessen Stimme hören, auf wessen Wellenlänge
liegen indes jene, die auf die Stimme einer seelenlosen Organisation hören?
Gott achtet Namen und
Persönlichkeit selbst des gefallenen Menschen, und ER war: auch selbst nicht
beleidigt, als Mose von Ihm wissen wollte, wie Sein Name sei, wer ihn gesandt
habe!
Wer aber greifbar ist der ist auch angreifbar, verletzlich. Man kann Gott
verletzen. Ihn betrüben, z. B. in der Person des heiligen Geistes oder in seinem
menschgewordenen Sohn Jesus Christus. Ihn konnte man demütigen, schlagen,
peinigen, verspotten, verhöhnen und Ihn endlich ans Kreuz nageln.
Unantastbar aber ist die Organisation, sie läßt sich nichts gefallen und schlägt
zurück, z. B. mit Ausschlüssen aus allen möglichen Gründen. Den Menschen aber,
die sie sich als Bestandteile einverleibt hat, suggeriert sie, daß ihr Vorgehen
von Liebe diktiert sei.
Gleich dem sagenhaften Moloch, verschlingt die Organisation Menschen. Die, bei denen .ihr das gelungen ist, werden zu Bestandteilen dieser Organisation, und damit zur Nicht-Person. Für das, was nun gefordert wird, könnte man auch Maschinen benutzen, doch wäre der Erfolg nicht so groß als wenn die WT-"Botsohaft" zwar auf mechanische Weise, aber doch von Menschen verkündet wird, denen aber wertvolle menschliche Eigenschaften wie Kritikfähigkeit, Mitleid, Reue, Einsicht, sowie normal menschliches Verhalten systematisch aberzogen wurden!
Der Verkündiger soll wohl wie ein
Mensch erscheinen, aber als Diener der Organisation keine wirklich menschlichen
Gefühle mehr haben. Diese Organisation braucht nur gutfunktionierende Rädchen,
die keine Fragen stellen, außer .denen, die vorgedruckt sind; die sich über
nichts wundern, die nie enttäuscht sind - wie ja auch ihr Großer Meister Russell
nicht darüber enttäuscht war, daß seine unwiderruflich richtige Rechnung nicht
aufging - sie braucht Rädchen, die sich reibungslos drehen, das ist ihre
Aufgabe.
Rädchen fragen nichts!
Nur mit Menschen, die nach nichts
mehr fragen, und die, WENN sie mal fragen, ihre Fragen nur an die Organisation
selbst richten, kann ungehindert jene geistig Falschmünzerei betrieben werden,
die aus "Glaube, Liebe, Hoffnung", Leichtgläubigkeit, Eigenliebe und
Scheinhoffnung macht aus denen dann im Handumdrehen Unglaube, Lieblosigkeit und
Hoffnungslosigkeit werden. Gott selbst aber wird zur Karikatur, ER wird zum
"Gott" der erst im Wachtturm nachsehen muß, was als nächstes zu tun ist.
Unter der Flagge der „Neuen-Welt-Gesellschaft" betreibt die WTG mit dem
Organisationsschiff, das sie als neuzeitliche Arche tarnt, ihre Freibeuterei auf
allen Meeren und versucht, Menschen aller Art als Beute heimzubringen. Doch ihr
Tun entspricht nicht dem von Jesus gegebenen Auftrag "Menscbenfischer" zu sein,
auch wenn sie es gern, als dieses "weltweite. Werk" darstellen möchte. Jesus
nämlich bleibt immer derselbe, d. h., daß auch seine Lehre immer dieselbe
bleibt. Im Gegensatz dazu wechselt die Lehre der WTG ihr Gesicht so häufig wie
der Mond.
Nicht bei einer "Organisation" ist
die Rettung, sondern bei Gott dem Vater, dem Sohne und dem heiligen Geiste. ER,
Gott, ist in Jesus Mensch geworden. ER versteht die Menschen und ER handelt
menschlich mit ihnen.
-H.G.-
HAST DU DAS GEWUSST?
WER GEHÖRT ZU "JEHOVAS ZEUGEN e. V."?
In aller Regel umfassen diese Vereine nur die zur Gründung notwendigen 7
Mitglieder. Der kleine Versammlungsverkündiger gehört - juristisch gesehen - den
Zeugen Jehovas nicht an, er ist nur - in der Sprache der Wirtschaft ausgedrückt
- "freier Mitarbeiter" des Verlages "Watch Tower Bible and Tract Society!", für
den er im ehrenamtlichen Dienst von; Haus zu Haue und auf den Straßen Bücher und
Zeitschriften - ausschließlich dieses Verlages - verkaufen darf.
Die Schulung für diese
ehrenamtliche Werbe-Arbeit erfährt er in den Versammlungen der ZJ, deren
Funktionieren durch hauptamtliche Beauftragte der Wachtturm-Gesellschaft bzw.
des jeweiligen Zweigbüros im eigenen Land überwacht wird.
Wenn ihm im Vollzug dieser Tätigkeit ein Unfall zustößt, er erkrankt oder
lebenslänglich arbeitsunfähig wird; so ist das alles sein eigenes Risiko. Er ist
ja kein Mitglied; seine Rechte und Pflichten sind nirgends vertraglich geregelt.
Verpflichtungen der Gesellschaft ihm gegenüber gibt es nicht. Und wenn er sich
im Jahrzehntelangen Dienst aufgerieben und verzehrt hat, - an eine
Altersversorgung ist nicht gedacht. ("Harmagedon" - das Weltende macht so etwas
überflüssig!)
Ich kenne "WT-hauptamtliche"
Brüder, die nach einem Leben des Dienstes „für Jehova" - infolge dieser
Versäumnisse - im Rentenalter noch in einem "weltlichen Betrieb" Arbeit suchen
mußten (und zum Glück/auch fanden), um sich ihren Unterhalt zu verdienen. Andere
suchten bei lieben Geschwistern in der Schweiz Nahrung und Obdach.
- Auch das sind Wirkungen der genannten Versäumnisse. -
(Auszugsweise H.-J.T.)
EIN BRIEF AUS AUSTRALIEN
Als Beilage sende ich Dir ein interessantes Dokument aus dem Jahre 1943.
Ich war schon dabei und habe jenen "Trost" im Missionsdienst für die
Wachtturm-Gesellschaft an Interessierte verkauft. Es war die Nummer vom l.
Oktober 1943.
Während die Brüder in Deutschland um des Glaubens willen in den KZ litten und
starben, durften die Zeugen Jehovas in der Schweiz ruhig Militärdienst leisten!
So geht es einem, wenn man auf Menschen hört und auf Menschen vertraut; das gilt
auch für einen Verein oder ein Governing Body.
Heute haben wir ja eine ähnliche Situation in Mexiko nicht wahr? Was sagst Du
dazu?
Die Heilige Schrift warnt nicht umsonst immer wieder davor, auf Menschen zu
vertrauen. In diesem sinne verbleibe ich mit herzlichen christlichen Grüßen
Dein Bruder im Herrn
Was ich Dir noch sagen wollte: Am letzten Sonntag habe ich wieder einmal in alten Rutherford-Büchern gestöbert und gesehen, wie schnell doch menschliche Phantasie überholt ist und wie viele seiner Ideen falsch waren, die man aber als absolute WAHRHEIT in den Versammlungen akzeptieren mußte, wollte man nicht ausgeschlossen werden. In seinen Büchern wimmelt es von falschen Auslegungen. Solchen Mist hätten wir auch selbst schreiben können.
Und dann ist mir auch folgendes
aufgefallen: Als einziger Fürst in seiner VILLA in San Diego California - weit
weg "vom Geschütz" schreibt er z. B. von der Hitler-Regierung in Deutschland:
"Hitler, ein Fanatiker, absoluter Diktator und Führer der Nazis ... Diese Horde
politischer Gangster ..."
Solche Ausdrücke waren doch nicht nötig, haben aber viele Brüder in Deutschland
ans Messer geliefert, während Rechtsanwalt J. F. Rutherford auf seinem Balkon in
der VILLA BETH SAR IM die Aussicht auf das schöne CALIFORNIA genoß ...
Das oben erwähnte Zitat stammt aus dem Buch FEINDE, 1937 Seite 14.
Und überhaupt ist die
Geschäftlichemacherei mit dem millionenfachen Bücherverkauf ganz und gar
unchristlich.
Ja, man glaubt es nicht, wieviel Unsinn in diesen ehemaligen "göttlichen
Wahrheits-Büchern" zum Vorschein kommt".
Meine Frau sagt immer, die Männer seien selber schuld wenn sie jeden Blödsinn
glauben, aber diejenigen, die ihn schreiben, tragen die größere Schuld.
AKTUELLES IN KURZE
AUS DEM KREIS UNSERER MITVERBUNDENEN
Erst kürzlich erfuhren wir, daß unser Bruder Carl G. Falkner in sehr hohem Alter
im vorigen Jahr gestorben ist. Er wohnte zuletzt in Bülsch/Schweiz. Er gehörte
mit seinen langjährigen Erfahrungen und Erkenntnissen über die WTG, die er auch
niederschrieb, zu den Beratern derer, die wie wir mit .der Geschichte der WTG
befaßt sind. Besonders geholfen hat er dabei, die Frühgeschichte der WTG unter
ihrem Präsidenten C.T. Russell (gest. 1916) zu erforschen und darzustellen. Er
hatte Russell noch persönlich kennengelernt, während er u. a. 1913/1914 im
Bethel Brooklyn war zur Zeit der Herstellung des sog. "Photodramas der
Schöpfung", mit dem er dann auch auf Reisen ging als einer der frühen "reisenden
Aufseher" der Wachtturmgesellschaft.
Unter andere» stellte er Unterlagen zur Verfügung über die Reisen von Russell nach China, Rußland und Ägypten .sowie über die Zusammenarbeit Russells mit den USA-Generälen Hall und Bell vom US-Kriegsministerium. Auch über die Spionageaffäre 1918 im Bethel Brooklyn (siehe WTG-Jahrbuch 1975) konnte er Auskunft geben, des weiteren über die finanziellen zusammenhänge um die WTG. Schließlich war er auch mit dem Werk von Raymond Victor Franz, LK-Mitglied, "Krise des Gewissens" befaßt.
Er starb in dem gesegneten hohen
Alter von 96 Jahren, als ein "Zeitzeuge dieses Jahrhunderts" über die WTG.
-CVN-
AUS DER WELT DER ZEUGEN
MAN KOMMT NICHT ZUR BESINNUNG
Man nehme den WTG-Kalender zur Hand und sehe:
Montags WT-Bibellesen mit schriftlicher Wiederholung wie Schulkinder.
Samstag Predigtdienst und zweimal WT-Zeitschritendienst.
Sonntags zweimal im Monat wieder WT-Predigtdienst.
Die paar Tage dazwischen 2 WT und 2 Erwachet durcharbeiten, den
Königreichsdienst und was sonst noch kommt, wie Studien vorbereiten, WTG-Bücher
lesen usw. Dienst, Dienst und nochmals Dienst.
"Die Zeit auskaufen" ist
bekanntlich der hierfür mißbrauchte Bibelvers. Praktisch heißt das, immer auf
dem letzten Loch pfeifen, immer an der Grenze des Menschenmöglichen, immer die
Höchstleistung. Immer die Motorhöchstgeschwindigkeit.
Man ist richtig froh, daß das hier nicht mehr so einfach geht und sie nicht mehr
so kontrollieren können. Keine Gemeinschaft treibt ihre Angehörigen derart,
stellt man immer wieder fest. Selbst auf dem Krankenbett soll man bekanntlich
noch Dienst tun: Die Leute per Telefon ansprechen, auf eigene Kosten natürlich.
Letztlich läuft alles darauf hinaus, die WTG-Literatur an den Mann zu bringen,
die "gedruckten Predigten". Wobei man sich ehrlicherweise vor sich selbst
schämen muß, weil man den Leuten erzählt, es sei "umsonst", den kleinen "Profit"
lt. WTG-Pionier- und Verkündigersatz verschweigt. Wer alle Hände voll zu tun hat
und derart die Zeit "auskauft", kommt kaum zur Besinnung, Das will die
WTG-Leitung, um jede kritische Besinnung zu verhindern. Man schafft Ja kaum die
Literatur, geschweige denn dann noch etwas anderes zu lesen. Höchstinteressant
wäre zu wissen, wie da CV unter den ZJ gelesen wird:
Heimlich oder gar unheimlich?
Hat es doch schon WTG-Kongreßvorträge gegen das Lesen einer solchen Schrift wie
die "Christliche Verantwortung" gegeben! -
-CVN-
"Christliche Verantwortung"
Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto~Dix-Str,
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.:
4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 165/89 V 7 1 369 N2
Kommentare zu den eingescannten
CV-Ausgaben
CV 236
In dieser Ausgabe auch eine
Einschätzung des Martin Pötzinger, anlässlich seines Todes.
Pötzinger spielte in seinem 73 bis 84 Lebensjahre, auch mal eine „Rolle" in der
sogenannten „Leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas".
- 30 JAHRE -
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON
WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR., DDR
Nr. 236 GERA MÄRZ 1989
GEDÄCHTNISMAHL
Wer darf daran teilnehmen?
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 17 und 18/1988
M, PÖTZINGER GESTORBEN
R. Franz bricht sein Schweigen (22)
WENN ZWEI ODER DREI...
Ein völlig neues Erlebnis
ZUM WAHREN WESEN DER WTG
Sie bleibt immer im Hintergrund
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Die WTG im Leben der Zeugen Jehovas
OSTERGEDANKEN
Verkündigung der Frohbotschaft
Als der Herr Jesus Christus Seine Kirche gründete, war das noch nicht das
Himmlische Jerusalem. Die irdische Kirche war und ist eine Gemeinschaft von
Menschen, sündiger, fehlbarer Menschen, natürlich, die aber entschlossen sind,
sich als Nachfolger Jesu auf den Weg zu begeben, dem Ziel entgegen.
So, wie in Jesus reinster Weise, war auch in seinen Nachfolgern, ihren
Möglichkeiten entsprechend, "Das Wort Fleisch geworden". In der Kirche und durch
sie sollte Gottes liebende Güte sichtbar und fühlbar zum Ausdruck kommen. Die
Jünger sollten das "Salz der Erde" sein. Ihnen obliegt die Verkündigung der
Frohbotschaft, das weitersagen der Wahrheit, ihnen von Jesus anvertraut.
Zu allen Zeiten haben eitle Menschen diese Botschaft durch Gedanken eigener Prägung verfälscht, nicht ohne sich dabei auf Jesus zu berufen. Dieses Vorgehen wurde und wird damit begründet, daß Gott ja in der Zeit, die seit Jesu Erdenwandel vergangen ist, nicht geruht, sondern gemäß seinem Vorhaben weitere Schritte unternommen habe. Sie, die Gründer neuer Gemeinschaften seien es dann gewesen, denen Gott offenbart habe, welche weiteren Schritte Er nun zu unternehmen gedenke, um dann die eigenen Ansichten unter dem Deckmantel christlicher Legalität verbreiten zu können, bedienten und bedienen sie sich des Hinweises auf den Predigtauftrag Jesu. Alle diese besserwisserischen Neugründungen sind, denkt man an ihre ursprüngliche Zielstellung, gescheitert und steckengeblieben. Ihr geistiges Fundament erwies sich als von zeitlicher und nicht als von ewiger Natur.
Die WTG will ihre Anhänger glauben
machen, sie sei der von "Jehova" gebrauchte Kanal, um all das "Neue Licht aus
Seinem Tempel" der Menschheit zugänglich zu machen. Damit Hand in Hand geht die
Verteufelung deren, die das "Neue Licht" mit Skepsis betrachteten oder als
illegitim ablehnen.
In der Literatur der WTG erscheint Gott als einer, der die Menschen trotz ihres
gebrochenen Verhältnisses zu Ihm zwar bestehen läßt, sie aber gleichzeitig
verurteilt, weil sie zu nichts Vollkommenen im Stande sind. So wird Gott als
Naivling dargestellt, der sich über den Zustand der Menschen nicht im klaren ist
und auch selbst nicht recht weiß, was Er will.
Einer der "Lichtblitze", die den Kanal erleuchteten, besagte, daß die Christenheit als erste in Harmagedon vernichtet werden sollte, weil sie den ersten Weltkrieg nicht verhindert hat. (Der Länder aber, die KEINEN Krieg führten, waren aber mehr, als derer, die am Krieg beteiligt waren) Gott selbst aber hat ihn bekanntlich auch nicht verhindert. Ginge Er nun SO vor, wie es die WTG die Menschen glauben machen will, dann müßte Er von unvollkommenen Menschen weit mehr erwarten und verlangen als von Sich selbst.
Angesichts dieser Methoden kann man sicher nicht behaupten, daß diejenigen, die auf die Ehrung des Namens "Jehova" sogroßen Wert legen, Gott in einer Weise darstellen, daß man Ihn lieben, ehren und achten könnte. Für einen Gott nach dem Zuschnitt des WT wären die Menschen nur zur eigenen Erheiterung Gottes da. Da hätte eher die griechische Götterlehre Recht oder die Spötter, als die Heilige Schrift. Sie hätten dann das Wesen Gottes besser erfaßt als die Schreiber der Bibel!
Dieser "Gott" hätte eine
verteufelte Ähnlichkeit mit einem Götzen.
Was wäre an einem "Gott" liebenswert, der Seine Geschöpfe unter völlig
unzureichenden Bedingungen "herumwursteln" läßt, um sie dann für den
unvermeidbaren, weil vorprogrammierten Mißerfolg auf das härteste zu bestrafen?
Nun schließt Gottes Liebe zu den Menschen natürlich nicht aus, daß Er uns
unmißverständlich sagt, daß wir Sünder sind. Im Gegenteil, was wäre Liebe ohne
Wahrheit!? Gottes Wahrheit soll ja nicht der Unterdrückung dienen, sondern sie
soll uns dazu bewegen, daß wir uns seine Hilfe gefallen lassen. Das ist doch für
uns die Frohe Botschaft: DASS UNS GOTT LIEBT, OBWOHL WIR SÜNDER SIND!
Daß wir es sind, ist: einf Tatsache wie die, daß wir Luft zum Atmen brauchen, daß wir essen und trinken müssen, um am Leben zu bleiben. So schenkte uns Gott Seinen Sohn, daß wir hinauagelangen können aus dem unfruchtbaren Kreislauf unseres beschränkten Daseins.
Hin zu wahrem Leben in seinem
Reich.
Es ist Gottes großzügige Art, mit EINEM Maße zu messen und mit EINER Liebe zu
lieben. Er kennt nur das gerüttelte, gedrückte gehäufte Maß! Er kennt weder
Mittelmaß noch Herabsetzung. Er räumt, bildlich gesprochen, das gute Geschirr,
das Er aufgelegt hat, nicht fort, wenn „nur wir" kommen. Sünder, Menschen in
"schlechter Kleidung". Er sagt nicht zu dem einen, "komme hierher, an meine
Seite", und zu einem anderen, "geh, setz dich dort hinten hin, wo dich kein
anständiger Mansch sieht!" Gott liebt alle mit einer Liebe, denn, Er hat nur
diese eine. Nicht ohne Grund sagte Jesus, das erste Gebot sei, Gott über alles
zu lieben, aber das zweite, DIESEM GLEICHE sei, seinen Nächsten zu lieben wie
sich selbst! Gott erwartet von uns nicht, daß wir den Mitmenschen mit einer
geringeren Qualität von Liebe bedenken sollten, als Ihn; Gott, selbst!
"Sünde" ist ja auch unsere
Unfähigkeit, alle unsere Gaben auf die bestmögliche Weise anzuwenden, und sie
ist auch unsere mangelnde Fähigkeit, in allen Dingen das rechte Maß zu halten.
Wann könnten wir von uns behaupten, daß wir alle unsere Fähigkeiten und
Möglichkeiten nur wohltätig anwendeten?
Die Priester im Tempel zu Jerusalem mußten sich immer von neuem einer rituellen
Reinigung unterziehen, ohne dabei jemals wirklich rein zu werden. Ihnen wurde
damit nur die Notwendigkeit geoffenbart, daß sie eigentlich vor Gott in reinem
Zustand erscheinen müßten, ein Zustand; den sie nie erreichen konnten. Noch so
viele Waschungen konnten nicht erreichen, was die "Waschung im Blute des Lammes
(Christus)" bewirkt. Jesus gab sich bewußt mit "Sündern" ab - sie waren es nicht
mehr als alle anderen Menschen auch -, um die Unteilbarkeit der Liebe Gottes zu
demonstrieren. Denn auch jene, die sich für gerecht hielten, waren doch nur
Sünder in Gottes Augen. Sie waren aber im Nachteil, weil sie meinten, Jesus
nicht zu brauchen. So blieb ihre Sünde auf ihnen ruhen. Hätte Sich Jesus NICHT
mit Sündern abgeben sollen? Ja, wozu wäre Er dann in die Welt gekommen? Ohne
selbst mit Sünde befleckt zu sein, stellte Er sich auf eine Stufe mit den
Menschen, wenn er sagte:
Was Ihr einem der geringsten
meiner Brüder getaa (nicht getan) bebt , das habt ihr auch mir getan (nicht
getan)."
Wir können uns nicht selbst von unserem sündigen Zustand befreien, indem wir
vielleicht einige Schönheitsreparaturen an uns vornähmen. Wir könnten das so
wenig, wie ein "Pardel seine Flecken tilgen" könnte. Die Sünde ist uns
wesenseigen, wir haben keinen Nutzen davon, wenn wir unsere Natur leugnen.
Nützen kann uns nur das Annehmen des Angebotes Gottes in Christo. Einen Kranken,
der seine Krankheit nicht zur Kenntnis nimmt, kann nicht geholfen werden, er
bleibt ein Kranker, bleibt ohne Hilfe und wird immer kränker.
Jesus starb für uns am Kreuz wie
ein Verbrecher. Er überwand in seiner Auferstehung den Tod. Er überschritt die
Grenze, die der biologische Tod dem menschlichen Leben setzt. So machte Jesus
deutlich, daß das irdische, „fleischliche", biologische Dasein nur eine Etappe
auf dem Wege der Seele zu „wirklichen Leben" ist , wie es Paulus in seinem Brief
an Timotheus nennt. Wirkliches Leben ist wirkendes Leben, es ist die Lebensform
Gottes.
"Seele", d. h. die gesamte menschliche Existenz, ist mehr als nur die kurze
spanne Zeit zwischen Geborenwerden und biologischen Tod. Warum sonst wohl hätte
Jesus Seine Nachfolger ermahnt, nicht die zu fürchten, die zwar den
(vergänglichen) Leib, nicht aber die SEELE zu töten vermöchten?
Ehe Jesus auch diese Wahrheit
brachte, schien es den Menschen so, daß der biologische Tod identisch sei mit
dem Ende des Lebens überhaupt. Jesus besiegte den Tod, indem Er über den engen
Gesichtskreis hinauswies. In der Auferstehung hat Er den Tod vernichtet, ihn
zunichte, zu nichts gemacht.
In Jesus wurde der Beweis erbracht, daß das Leben stärker ist als der Tod. Er,
Jesus, besiegte den Tod und wurde selbst ein, nein, DER Weg zum Leben, wenn wir
unter Leben das Ewige Leben verstehen. Er wurde es für alle, die dieses Leben
wünschen und glauben, daß wahres Leben, d. h. Leben in Fülle, nur in Verbindung
mit Gott möglich ist. Das ist der Sieg Christi, der den Tod besiegt hat und die
Welt überwand. Dieser Sieg wird nicht errungen angesichts einer mit Milliarden
von Leichen bedeckten Erde, wie es sich die Wachtturm-Gläubigen erträumen.
Dieser irre Traum wird so wenig Erfüllung finden wie die Phantastereien, die "Anderen Schafe" Brooklyner Prägung betreffend, die angeblich NIE zu sterben brauchen. Tausende, Abertausende sind schon mit dieser "Hoffnung" gestorben. Damit dürfte hinreichend bewiesen sein, daß Gott eine Hoffnung DIESER Art niemals gegeben hat! Diese "Lehre" gehört in die Reihe der Hirngespinste, von denen eingangs die Rede gewesen ist. Es ist eine der Besonderheiten, mit denen Sekten ihre eigene Existenzberechtigung begründen möchten.
Die Hoffnung, die auf dem unerschütterlichen Fundament der wahren Aussagen Gottes in Christo beruht besagt nicht, daß Gott den biologischen Tod aufhören ließe, sondern sie besteht darin, daß die Tat Gottes größer ist als der Tod, den Er durch sich selber im letzten Sinne wirkungslos gemacht hat.
Der Wille Gottes, Leben zu geben,
scheitert nicht an unserer Hinfälligkeit.
Gott wird weder die Erde mit Leichen füllen, noch wird Er sein eigenes Gesetz
vom Werden und Vergehen alles IRDISCHEN (materiell-biologischen) aufheben. Nicht
wird aufhören Saat und Ernte ... wie es in ersten Mose 8:22 ff- heißt.
Stets ist den Menschen der Tod als der Verschlinger des Lebens erschienen. In
Umkehrung dieses Gedanken öffnet uns Gottes Wort die Augen dafür, daß der Tod
verschlungen wird vom Leben.
JESUS ABER IST DAS LEBEN!
H. G.
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 17 UND 18/1988
SATAN - EINE REALITÄT?
GEGEN DIE MACHENSCHAFTEN DES TEUFELS STANDHALTEN
EINE VERDAMMT-BENÖTIGTE WELT
Er (der Teufel Anm. D. CV-Red.) hat es darauf abgesehen, alle wahren Christen zu
verderben (2. Timotheus 3:12). Und dabei kann er sich aus einem ganz einfachen
Grund ausschließlich auf; Jehovas Volk konzentrieren - die übrige Welt hat er
bereits in seiner Gewalt (l. Johannes 5:12)." Welche unbeschreibliche Arroganz -
spricht aus diesen Worten! Da wird das neugeborene Baby eines "weltlichen"
Ehepaares ebenso verdammt wie die kirchliche Ordensschwester, die sich ihr Leben
lang uneigennützig um kranke oder behinderte Menschen sorgte. Da wird das
rastlose Wirken eines Wissenschaftlers verteufelt der seine ganze Kraft und sein
ganzes Wiesen in den Dienst der Menschheit (u. a. auch zum Wohle der Zeugen
Jehovas) einsetzte.
ÜBERZEUGUNGSARBEIT IM VORBEIGEHEN?
Und noch einem anderen Aspekt gilt unsere Aufmerksamkeit: Beurteilen die Zeugen
Jehovas Ihre eigene Tätigkeit überhaupt realistisch? Den gut drei Millionen ZJ
stehen mehr als fünf Milliarden "Weltmenschen" gegenüber! In Algerien besteht
ein Verhältnis von l zu 500 000, in Bangladesh l zu 5 000 000, in Nepal T zu 450
000. In der VR China leben mehr als eine Milliarde Menschen. Demgegenüber
existieren dort nicht viel mehr als eine Hand voll ZJ! Es gibt somit
zwangsläufig Millionen Menschen, die noch nie etwas von den Zeugen Jehovas
gehört haben. Selbst bei Kenntnis dieses Namens, wäre das allein noch kein Grund
für sie, mit "wehenden Fahnen" überzulaufen.
Weiter: Darf ein Mensch verachtet
werden, der aus einem informellen Gespräch von vielleicht; fünf Minuten mit
einem ZJ noch keine Konsequenzen im Sinne der WTG vornimmt? - Nun, diese
Gedanken machen sich viele Zeugen Jehovas nicht. Allen Ernstes sind sie der
Meinung, daß jede Person, die ihnen auf der Straße begegnet, kraft des Heiligen
Geistes die "Wahrheit" annehmen müßte. Im gegenteiligen Fall ist sie eben vom
Satan besessen ...
- G.R.-
HÖRE ZU! Jehovas Wächter spricht -
JEHOVA zieht sein Schwert aus der Scheide
ALLE REDEN VOM FRIEDEN -
Jehovas „Wächter" nicht!
Es ist mal wieder soweit! Die Asche von 1975 hat die Zeit inzwischen verweht,
der noch verbliebene Rest wird gleichsam auf und mit den Köpfen derer, die sie
sich auf 's Haupt streuen mußten, begraben sein, hofft die inzwischen 3.
Generation der "Wächter" Jehovas.
Im Gewände Hesekiels bemühen eich die Brüder in der Aussichtsetage des Wachtturm, den Anschluß nicht zu verpassen und verkünden: "Die feurige Vernichtung steht bevor!" Und dieses Mal wird es keinen Aufschub mehr geben! (Seite 17) Eine recht deutliche Warnung an diejenigen, die immer noch zaudern, oder sich gar erinnern, daß Jehova in diesem Jahrhundert schon einige Male sein Schwert ziehen sollte, und es dann aus unerklärlichen Gründen doch stecken ließ. Aber sind diese Gründe wirklich so unerklärlich? Beruhen sie nicht doch auf der simplen Tatsache, daß Gott bisher keinem, der vorgab, in seinem Lichte zu sehen - und darob zur Prophezeiung berufen - die Maske heuchlerischer Liebe im Gesicht beließ, sondern vielmehr die Vernunft aller derer anmahnte, die jenen "Wächtern" zuhörten!?!
In Hesekiel 13:6-8 finden wir
möglicherweise die Begründung, warum bisher alle Visionen des Wächters auf dem
Turm, nicht mehr sein konnten, als die Offenbarung der Lüge selbstgegebener
Vertrautheit mit dem Willen Gottes.
Doch um was geht es dem selbstherrlichen "Wächter" und "Sprachrohr" Jehovas denn
nun wirklich?
Nun, alle diejenigen Brüder und Schwestern, welche da immer noch auf ihre
gottgegebene Vernunft vertrauen wird verheißen,daß sie das Schwert Jehovas zu
spüren bekämen, wenn sie nicht auf den Wächter hörten. Gleich der Christenheit
würden sie hingerichtet! Denn - der
„Tag Jehovas" steht (wieder mal) bevor, und wer möchte sich da schon vom
heiligen Dienet und Kennzeichnungswerk zurückziehen, sich den sechs Männern mit
den todbringenden Keulen womöglich gar in den Weg stellen?
Das entsprechende Bild auf Seite 15 verfehlt sicherlich kaum seine Wirkung, denn die Alternative der Kennzeichnung mit den Pinsel ist weit angenehmer zu ertragen, als das Bersten des Schädels unter dem Hieb einer dieser Keulen. Auch die, welche sich schon allzuweit vom Wachtturm entfernt haben, ihn aus menschlichen Gründen weder sehen noch hören (wollen), wird verkündet, daß reumütige Umkehr möglich ist und Überleben garantiert. Liest man nun dazu den angeführten Vergleich 2. Petrus 3:9 nun mal wortwörtlich, so kann man zweifellos erkennen, daß hier die vorausgehenden Verse 2:17-22, in denen von der „aufbehaltenen Schwärze der Finsternis" die Rede ist, aber auch davon, daß die "zum eigenen Gespei zurückgekehrten Hunde ...", nicht gleichermaßen diejenigen sein können, welche Jehova als reumütige Schafe akzeptiert. Dennoch, der „Wächter" sieht in seiner jetzigen Deutung dieses Textes des geringere Übel, kann man doch auf die „perfektionierte Erkenntnis" der Reumütigen effektiver zurückgreifen, indem sie ja ihre "Reue" erst mal nachhaltig unter Beweis stellen müssen! Obendrein bewirkt ein "reumütiger Schafsbock" oft mehr, als die vielen willkürlichen und an den Haaren herbeizitierten Schrifttexte, denn JENER täte es wohl nicht, hätte er noch den geringsten Zweifel an der Wahrhaftigkeit der "Worte des Wächters".
Nur ein "zum Turm Zurückgekehrter"
in jeder Versammlung vermag ein Dutzend Skeptiker, bezüglich der Vorhersagen
biblischer Prophezeiungen durch den "Wächter", zum Schweigen zu bringen ...
Nun, die "Wächter" auf dem Turm haben sich schon viele Kuckucks-Eier ins Nest
gelegt, doch wenn es wieder daran geht, sich die Asche der kommenden und
ausbleibenden "Rechtfertigung" ihrer "Warnrufe" auf's Haupt zu streuen, können
sie auch diesmal darauf vertrauen, daß ihre Häupter am Rumpf verbleiben, und
dessen sind sie sich nun wirklich sicher!
-H.J.H.-
WER DARF AM GEDÄCHTNISMAHL
TEILNEHMEN?
Diese Frage sollte sich am besten jeder selbst stellen! Einfach deshalb, weil
nur er selbst wissen kann, ob bei ihm irgendwelche Heuchelei oder
Geltungsbedürfnis im Spiel ist. Jeder andere kann, und viele davon werden sich
irren! Dann, Gnade ihnen, die ihnen niemand gewähren wird! Übereifer, der sich
in Richtgeist verläuft, stößt auf kein Verständnis bei Gott. Sondern er wird den
mit Recht bestrafen, der sich zu Unrecht erdreistete, andere nach seinem
Dafürhalten für schuldig zu erklären!
Paulus schrieb zu diesem Punkt;
"Wer aber auf unwürdige Weise das Brot des Herrn ißt und aus seinem Becher,
trinkt, der macht sich schuldig. Darum soll s i c h jeder prüfen, bevor er das
Brot ißt und aus dem Becher trinkt, wenn er sich nicht klarmacht, daß er es mit
dem Leib des Herrn zu tun hat, zieht er sich mit seinem Essen und Trinken die
Verurteilung zu".
(l. Korinther 11, 27-29 DGN)
Wir sind es also nicht, die berufen oder berechtigt sind, irgend jemand die
Teilnahme am Mahl zu verweigern oder streitig zu machen! Der Herr bestimmt
.selbst, wer s e i n ist! Es gibt nur ein Entweder ... Oder! Entweder bin ich
als hilfesuchender "Weggefährte" des Herrn angenommen, dann teile ich auch die
Gemeinschaft des Geistes mit ihm, und gehöre an seinen Tisch, oder ich bin als
Heuchler erkannt, und er hat mir seine Gemeinschaft verwehrt.
Im letzteren Falle nützt mir auch das "Zugucken" nichts! Der Apostel spricht von Selbstprüfung und warnt vor Unwürde, sind das nicht "Globalbegriffe", denen die konkrete Bezugnahme fehlt? Wäre es nicht angebracht, sich einmal konkrete Gedanken darüber zu machen, worüber "Experten" meinen, alles am besten zu wissen? Um keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen, sei hier erst einmal festgestellt, daß es
a) keinen Katalog gibt, aus dem
jeder ablesen kann und soll, ob er berechtigt ist, das Gedächtnismahl des Herrn
mitzufeiern;
b) dabei nicht darauf ankommt, wie lange jemand einer Organisation angehört, die
sich selbst zum einzig segensreichen Werkzeug Gottes avanciert hat;
c) auch, und gerade bei der Selbstprüfung um den Stand der individuellen
Beziehungen jedes einzelnen zu seinem Gott und Heiland geht;
d) nach dem Evangelium, das uns der Sohn vom Vater brachte, nur eine Berufung zu
nur einer Hoffnung gibt;
e) unter dem Strich, in der Ergebnisrechnung des Wirkens des Wortes Gottes, nur
z w e i Kategorien feststellbar sein werden:
1. Gerechtfertigte durch Glauben,
die durch Gnade gesegnet worden sind, und ewig leben werden. 2. Heuchler und
Frevler, die in der Wirksamkeit der Sünde zum Tode verblieben, oder
zurückgekehrt sind.
Wer im Reiche Gottes, unter der Führung des Christus Haupt und Leib, welchen
Platz einnehmen wird, entscheidet Gott ganz allein! Er kennt und hat keine
Organisation, in der ER die jetzt schon von ihm gesegneten deponiert und der
Herrschaft aufgeblasener Lästerer aussetzt!
Nach dem zuverlässigen Wort des Herrn und der Apostel ist unsere nächstliegende
Hoffnung: Die Wiederkunft des Herrn wie sie sich nach Joh. 14,2-3 und Joh. 17,24
erkennbar zeigt. Bis zur unübersehbaren Erfüllung dieser Versicherung, die der
Herr seinen Jüngern gab, und die er vom Vater selbst erbat, wird sich daran
nichts ändern! Wir können auch ganz gewiß sein, daß alle, die der Vater dem
Sohne zuführte, mit demselben Maß gemessen worden sind! Er kennt sie alle mit
Namen! Aus Israel, und aus den übrigen Nationen. Für alle hat er gleichermaßen
sein Blut und Leben gegeben Sie sind alle sein! Seine Schafe! Eine Herde!
Abziehbilder (schafähnliche Gebilde) hat ER nicht berufen, nicht geschaffen, und
er ist auch weiterhin nicht daran interessiert! An schafähnliche Gebilde als
Zaungäste ohne Recht und stimme, hat
er nie gedacht!
Auch nicht in Erwägung gezogen!
Außerdem, wer da Angst hat, beim Gedächtnismahl des Herrn eine verbindlichere
Rolle zu spielen, als geduldeter Zaungast zu sein, weil sich damit Pflichten
gegenüber dem Herrn ergeben könnten, zu denen er von vornherein nicht bereit
ist, der ist sogar als „Feldarbeiter der Organisation" fehl am Platze!
-H.B.-
(Auszugsweise aus dem "Weggefährten")
LK-MITGLIED MARTIN PÖTZINGER
GESTORBEN
Raymond Franz bricht sein Schweigen (22)
Erst im WT vom 15.9.1988 engl. gab die WTG bekannt, daß das Mitglied der
Leitenden Körperschaft Martin Pötzinger am 16. 6.1988 mit knapp 84 Jahren
gestorben ist.
Noch als 73jährigen
hatte man ihn im September
1977 in die Leitende Körperschaft der WTG nach Brooklyn geholt. In der BRD hatte
er bis dahin im Kreisdienst gearbeitet. Zwischendurch hatte er 1958 die
WTG-Missionarschule Gilead in den USA besucht. Im WTG-Welthauptquartier, sie
benutzen in den USA diese militärische Bezeichnung - world headquarter -,
arbeitete Pötzinger im Dienstkomitee der LK und im Komitee der Dienstabteilung.
Hier lernte Raymond Franz ihn
kennen. Im WT wurde verschiedentlich über ihn berichtet.
WT 1.3.1970, er über sich selbst.
WT 1 .10.1984 seine Frau Gertrud über ihn,
WT 1.1.1985, seine Äußerungen anläßlich 100 Jahre WTG. in Pittsburgh.
1979 wandte er sich als "Beauftragter der WTG" (!) im Rheinstadion in Düsseldorf
mit dem Vortrag "Jesus Christus - der siegreiche König, mit dem die Nationen
rechnen müssen!" gar an die Weltöffentlichkeit! Nun der Nachruf über ihn mit
einem Vierteljahr Verspätung unter der Überschrift "Ein standhafter Kämpfer für
die Wahrheit" mit einem Foto von ihm. Man hat bewußt ein begeisterungstrahlendes
Foto von ihm gewählt. Selbst sein Tod soll die anderen zum Weitermachen drängen.
Bei soviel Darstellung und
Selbstdarstellung ist es nur zu berechtigt, auch nach dem zu fragen, was er in
der Leitenden Körperschaft für eine Rolle gespielt hat, worüber der WT nichts
sagt.
Bei Raymond Franz können wir darüber folgendes nachlesen.
Martin Pötzinger erzählt selbst, daß er erst 1926 die WTG-Religion angenommen
habe. In seiner Überprüfung, wo die LK-Mitglieder 1914 waren, stellt R. Franz
fest, daß Pötzinger da erst ein Kind von 10 Jahren war. Da stimmt es mit der
1914-Generation also schon in der LK nicht.
In der LK-Sitzung am 15.9.1979,
für die Öffentlichkeit wie immer geheim, stand eine "demokratische" Abstimmung
über die Frage auf der Tagesordnung, Wehrersatzdienstverweigerung, weiter Ja
oder fortan nein. Die Abstimmung ergab 50:50.
Pötzinger gehörte hier zu der Machtgruppe in der LK, die darauf beharrte, die
Brüder weiter ins Gefängnis gehen zu lassen.
Wohlgemerkt, keineswegs wegen Wehrdiensverweigerung, sondern wegen
Wehrersatzdienst (also ohne Waffe), der auch weiter verweigert werden solle, was
nun völlig über die Schrift hinausgeht. Auch die Jünger Jesu trugen Waffen. Man
lese nach:
2. Mose 20:13; 5. Mose 24:5; Matthäus 26:52, Lukas 3:14; Lukas 22:35,36;
Apostelg. 10; Römer 13:1-6; l. Kor. 7:20.
Die Machtgruppierung in der LK, wie sie in den Abstimmungen sichtbar wurde, sah
u. a. so aus: Wenn die Hände von, F. W. Franz, M. Henschel, T. Jaracz und L.
Barry hochgingen, berichtet R. Franz, dann gingen dazu auch die Hände von M.
Pötzinger hoch. So hielt er sich in der LK immer zu der Gruppe der Mächtigsten,
die auch die materiellen Mittel und die Administration, d. h. die Befehlsgewalt
in der Hand haben sowie auch das Gesetz.
Einmal wurde Pötzinger von Raymond
Franz darin zurechtgewiesen, sein Urteil über andere im Bethel nicht auf
Hörensagen zu gründen. Man hatte wieder einmal WT-Literatur im Schmutztrichter
der Toilette des Bethel gefunden. Die "wahre Haltung" erkenne man erst, sagte er
zu ihm, wenn man hier nicht nach Hörensagen beschuldigt. M. Pötzinger habe ihn
da nur angestarrt, aber nichts gesagt.
Das Dienstkontitee der LK, dem M. Pötzinger angehörte, hatte alle wichtigen
Briefe zu billigen, die hinausgingen.
Wenn man bei R. Franz nachliest, was alles auf das Konto des Dienstkomitees
geht, dann rundet sich das Bild ab. Wir sehen auch, daß die ganze LK nach Psalm
90:10 in Kürze in den Tod geht, wenn wir das Alter der anderen Mitglieder lesen.
Alles in allem zeigt auch die Rolle von M. Pötzinger in der LK, wie sie dort
hinter, theokratischem Aushängeschild selbst Gott spielen, indem sie als "letzte
Instanz" selbst demokratisch abstimmen, was "göttliche Wahrheit" sei und was
nicht. So daß es zu ihren Irrtümern und falschen Prophezeiungen kommen muß.
-P.-
WENN ZWEI ODER DREI IN MEINEM
NAMEN VERSAMMELT SIND...
Von den Zeugen Jehovas zur Christlichen Verantwortung
Einige Jahre lang war ich mit zweien oder dreien oder auch mehreren versammelt
und ich hatte die Hoffnung, daß Jesus unter uns sein möge! Und die bei mir
waren, versicherten mir auch, daß der Heiland bei uns sei; ich lauschte dem
Bibelwort und mir, dem vielbelesenen Materialisten, ging eine neue Erkenntnis
auf: Das Wort Gottes war einfach, er, Jehova, war ein guter Lehrer! Wie hieß es
doch bei Matth. 23:8:
"Ihr aber laßt euch nicht Rabbi nennen, denn EINER ist euer Lehrer, während ihr
alle Brüder seid!"
Und die bei mir waren, wollten alle Lehrer sein und einer sprach sogar von
Karriere, die man bei den Zeugen Jehovas machen könne! Waren sie nicht auch wie
diejenigen, die Jesus meinte, wenn er sagte:
„Alle Werke, die sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu
werden!"??
Was ist gemeint, wenn der Apostel Paulus im ersten Brief an die Korinther, im
Kapitel 3:19 ausführt:
„Die Weisheit der Welt ist Torheit vor Gott", und im Vers 18 rät der Apostel
Paulus, daß der, der sich in dieser Welt für weise hielte, schleunigst zum Toren
werden sollte!
Geht nicht durch die ganze Heilige Schrift wie ein roter Faden - der Hinweis, daß Gottes Weisheit eine ganz einfache ist und wo ist diese Weisheit erkennbar wenn nicht "in der herrlichen Natur!!?? Ist nicht die Tatsache, daß die Weisheit unseres Systems der Dinge scheinbare "Errrungenschaften" erzeugt, die - wie heute in drastischer Weise sichtbar wird - in Wirklichkeit zur Zerstörung der herrlichen Schöpfung führt!?? All das sagten mir die Brüder und Schwestern, mit denen ich mehrere Jahre des öfteren versammelt war; aber sie hielten sich nur da an die Schrift, wo es ihnen in den Kram paßte, und das genau darf nicht sein; es steht geschrieben, daß Gottes Weisheit, vorbestimmt ist seit Jahrtausenden!! Sie ist kein Resultat der Evolution oder geschliffener Definitionen oder genialer Erfindungen, sondern sie ist von Ewigkeit zu Ewigkeit; sie ist völlig anders als unsere Schulweisheit, sie ist die Weisheit! die uns noch im Paradies zuteil war. Unsere Weisheit ist die, die uns das Böse aufgeschwatzt hatte und die wir unter keinen Umständen hätten annehmen dürfen! Das alles und noch viel mehr lehrten mich die Zeugen Jehovas, aber was verbanden sie damit?!
Sie legten die Bibel so aus, daß
in der Gottesschlacht von Harmagedon nur sie in das herrliche Königreich Jehovas
eingehen würden und Milliarden Leichen sollten rings um sie her herumliegen;
eine bestialische Vorstellung und eine Perversion des Denkens und Fühlens!!
Außerdem ist es absurd, warum sollte Jehova Menschen umbringen, die Gutes getan
hatten oder gar nichts von ihm wußten? Das wäre doch, eines gerechten Gottes
unwürdig! Die Zeugen Jehovas sind oft einander spinnefeind, sie tun alles, was
Gott und die Welt verboten hat, versteckt und im kleinerem Rahmen; und sie haben
auch eine diebische Freude, wenn sie z.B. ihr gebrauchtes Auto, zu einem
überhöhten Preis, einem "Weltmenschen" andrehen konnten!
Und so war mir dann doch an dem Zusammensein mit meinen "Lehrern" nicht mehr
viel gelegen; aber die Frage kam auf, ob es nicht Christen gäbe, die Wort und
Tat treu und unbeirrt nach dem Wort Gottes ausrichteten!??
EIN VÖLLIG NEUES ERLEBNIS
Ich war mit meiner lieben Gattin in einer Versammlung von Schwestern und
Brüdern, die, wie wir, dem verderblichen Einfluß der Wachtturmgesellschaft
entronnen waren. Mit Bangen hatte ich mich zu der Versammlung begeben, denn ich
wurde die Sorge nicht los, wieder auf Christen zu treffen, die Jehova sagen und
sich meinen.
Aber schon der erste Kontakt mit den Brüdern und Schwestern war so zutiefst
natürlich, offen und herzlich, daß, mir diese Sorge bald genommen war.
Meine Gattin und ich hatten uns vorgenommen, erst einmal in Reserve zu bleiben,
aber die Gespräche waren von einer so großen Duldsamkeit gegenüber der Meinung
des anderen geprägt, daß wir uns veranlaßt sahen, einmal unser Herz
auszuschütten.
Ich war geradezu glücklich, daß ich auch Verständnis fand als ich den Marxismus als etwas im wesentlichen Positives darstellte, denn ich war mein ganzes bisheriges Leben Marxist gewesen. Inzwischen - auch das sagte ich den Schwestern und Brüdern - glaube ich, daß die Existenz Gottes beweisbar ist, denn wäre der Mensch ein Produkt der natürlichen Evolution, so würde er sich der Natur gegenüber nicht so zerstörerisch verhalten! In uns Menschen steckt etwas, was uns unfähig macht, im Rahmen der Gesetze der Natur zu leben! Und so wird klar, daß die in der Bibel dargestellte geistige Rivalität zwischen Jehova-Gott und dem Satan, nicht als ein "Ammenmärchen" abgetan werden kann; sondern es wäre an der Zeit, daß sich die sog. materialistische Wissenschaft sich mit diesem Phänomen beschäftigt! Es gälte die Wahrheitsgehalte aller Ideologien und Religionen vorurteilslos zu prüfen, und zwar gemeinsam alle Menschen, die guten Willens sind, müssen ergründen, was sagt uns der Schöpfer unseres Lebens?! Was müssen wir tun, um der Vernichtung zu entgehen?
Welche Kräfte sind es, die zwar
immer wieder von Umweltschutz reden, aber permanent die Umwelt verseuchen? Oder
jene verbrecherischen Potentaten, die ständig ihre Friedensliebe beteuern, aber
insgeheim die furchtbarsten Waffensysteme entwickeln?
Die Scheinliberalen, die jede Abartigkeit in der Sexualität zu rechtfertigen
suchen, auch wenn der Schöpfer drastische Grenzen setzt, wie in unseren Tagen
mit dem AIDS-Virus! Die Menschheit muß zur Besinnung kommen, es ist schon fünf
Minuten NACH 12! Wie immer man die Verfallserscheinungen definieren mag,
philosophisch, idealistisch oder materialistisch, Jetzt gilt es nicht
Inaktivitäten durch apokalyptische Endzeittheorien zu provozieren, sondern durch
massives Zusammenwirken aller positiven Kräfte, die Weltvernichtung zu
verhindern!
Das alles konnte ich bei den
Geschwistern der Studiengruppe "Christliche Verantwortung." zum Ausdruck
bringen, ohne als Verfälscher der Heiligen Schrift verteufelt zu werden, wie mir
das bei den Zeugen Jehovas geschehen ist.
Wie die Brüder, die in aufopfernder Weise die Zeitschrift „Christliche
Verantwortung" über lange Zeit fertigten, zum Ausdruck brachten, ist der Erfolg
der Tätigkeit der Studiengruppe größer als es den Anschein hat und doch gibt es
sicher weitere Ansätze für eine noch bessere Arbeit. Die Studiengruppe versteht
sich nicht als alternative Religionsgemeinschaft, und so war es für mich
erbauend, daß es Brüder gab, die alternative Religionsgemeinschaften zur
Diskussion stellten. Es erscheint mir unabdingbar, notwendig, daß
verantwortungsbewußte Christen, sich auch außerhalb der Studiengruppe, in
Christengemeinschaften engagieren, die die Bibel, im Gegensatz zu den Zeugen
Jehovas, konstruktiv - und nicht destruktiv verstehen! Die aber auch nicht den
Erlösernamen nur als Parteiname benutzen, um die Menschen noch besser täuschen
zu können. Es müssen sich Christen zusammenfinden, die Gottes Wort nicht nur im
Munde führen, sondern euch danach handeln.
Meine Frau und ich danken allen Brüdern und Schwestern für die
"Herzlichkeit und des Verständnis, mit dem sie uns begegneten, wir danken den
Frauen, die die Mühe der Bewirtung auf sich genommen hatten.
Wir freuen uns auf ein gedeihliches Zusammenwirken und weitere Versammlungen,
wozu wir im Gebet Christus bitten; wollen, anwesend zu sein.
-G.N.L.-
ZUM WAHREN WESEN DER
WACHtTURM-GESELLSCHAlFT
Wenn wir es recht bedenken, so fallen uns zwei Faktoren auf, derer sich die WTG
bedient. Sie selbst bleibt bei all ihren Veröffentlichungen immer schön im
Hintergrund und schreibt ihre sich nicht erfüllenden Prophezeiungen letztlich
immer den Zeugen Jehovas zu. Die Zeugen sind aber schließlich nicht die
Gesellschaft, sondern nur Kolporteure, die die WTG am Funktionieren hält, und
diese haben weder etwas zu erkennen noch zu erforschen oder zu prophezeien. Das
tut der „treue und verständige Sklave", also die WTG für sie und wehe dem
Zeugen, der eigene Gedanken oder kritische Bemerkungen parat hat: der
Gemeinschaftsentzug wäre sein Los. Die Zeugen Jehovas als Gesamtheit werden
gleich einer Marionette gegängelt und mißbraucht, ohne es zu bemerken.
Der zweite Faktor für die WTG ist
Gott selbst. Erst wird von ihr "im Auftrag Gottes" etwas prophezeit und, wenn es
nicht eintrifft, dann hat Gott es sich in seiner "liebenden Güte", plötzlich
anders überlegt. Dafür muß dann 2. Petrus 3:9 herhalten. Dabei wäscht die WTG
ihre Hände in Unschuld, darin sie kann ja nichts dafür, daß Gott es sich ständig
anders überlegt. Das ist meiner Ansicht nach eine glatte Verhöhnung Gottes.
Auch handelt es sich bei dieser Praxis nicht um Atheismus, sondern um
Antitheismus. Solche Leute können nicht an Gott glauben, sondern benutzen ihn
als Aushängeschild für sich und ihre unchristlichen, politischen Machenschaften.
Die WTG tritt gegen jeden sozialen
Fortschritt in dar Welt auf. Jesus Christus hingegen läßt man nur im Schatten
Gottes segeln und stellt ihn als den Vernichter der Menschheit nach dar Art
Heinrich Himmlers dar. Außerdem ist Jesus Christus nur dazu da, die Wangen derer
zu tätscheln, die im 1000-Jahrreich den Willen der „Neuen-Welt-Gesellschaft"
tun. Die WTG hat sich an die stelle des Messias gesetzt, und Jesus Christus ist
für sie nur hoch eine Attrappe. Dies ist ein einwandfreier Verstoß gegen den
heiligen Geist und ich möchte nicht in der Haut der Brooklyner Führer stecken.
Es ist wirklich sehr interessant die WTG-Literatur unter diesem Gesichtspunkt zu
betrachten.
-M.S.H.-
30 JAHRE CV 1959 - 1989
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN
30 JAHRE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
dazu möchten wir einen aktuellen Überblick geben, was CV für Ziele hat, worauf
CV ausrichtet und orientiert.
Eine Abfolge entsprechender Beiträge soll dies darlegen.
IN CHRISTLICHER VERANTWORTUNG
Was man in christlicher Verantwortung auch tut oder unterläßt, die
unverzichtbare Grundlage ist, mit dem Apostel gesprochen, „ein unverletztes
Gewissen Gott und den Menschen gegenüber zu haben". (Apg. 24:16) Es wird und muß
auffallen, daß wir dabei in unserem Vorgehen, für manchen sehr wohl
ungewöhnlich, die Frage der Gewissenhaftigkeit gegenüber den Mitmenschen ins
Blickfeld rücken. Das jedoch ergibt sich aus dem besonderen Grad der
Vernachlässigung, ja Mißachtung und darum folgenschweren Verletzung eben dieses
Gesichtspunktes seitens der Institution, mit der wir es zu tun haben. Es muß
auch. gesagt werden, daß dies unser Vorgehen in Wahrnehmung des guten
demokratischen Rechtes erfolgt, nicht schweigen zu müssen, sondern ebenfalls die
Stimme zu erheben, und dies um so mehr, als wir es gar mit einer Mißachtung
grundlegender Menschenrechte zu tun haben.
Wie unsere CV-Zeitschrift ausweist, befassen wir uns in erster .Linie mit den wesentlichsten Fragen, die durch die Wachttum Bibel- und Traktat-Gesellschaft der Zeugen Jehovas mit dem Anspruch, allein wahres Christentum zu vertreten und zu verbreiten, aufgeworfen werden. Vornehmlich zwar im Blick auf unser Land, aber zwangsläufig auch international, operiert die Wachtturmgesellschaft doch letztlich global. Es ist uns keine Organisation mit dem genannten religiösen Anspruch bekannt, die wie sie heute in 210 Ländern, gegebenenfalls auch illegal, derartig ausgerichtet und organisiert arbeitet.
Wir geben zu, daß wir damit auch
Fragen behandeln, die weit über den unmittelbar anzusprechenden Kreis von
Interesse sind, da wir schließlich im dargelegten Sinn von Apg. 24:16
allgemeingültig christlich bzw. schriftgemäß Position beziehen müssen, wollen
wir "nicht hinausgehen über das, was geschrieben steht". (1. Kor. 4:6)
Andererseits zwingt uns die Gesellschaft auch zu solcher Reaktion, da sie alle
tatsächlichen oder vermeintlichen Defizite aufgreift, die in Stadt und Land,
Kirchen und Gesellschaft, Welt und Umwelt vorhanden sind, um ihrer Ziel- und
Aufgabenstellung nachzukommen, wie sie in der Weltzentrale in Brooklyn, von der
Leitenden Körperschaft formuliert wird.
Wir sagen auch unseren unmittelbar
angesprochenen Lesern ganz offen: Natürlich greift die WTG in erster Linie
unsere Gewissensposition "Gott und den Menschen gegenüber", auf das Heftigste
an. Generell muß man solche Anfechtungen im Wissen um das „Stückwerk jeder
Erkenntnis" (1. Kor. 13:9), jedes Bekenntnisses, ertragen. Es gehört
andererseits aber zu unserer Aufgabe
uns mit der Verteufelung jeder anderen Form der Anbetung des
einen und gleichen Gottes und Christus seitens der Gesellschaft zu befassen.
Was uns betrifft, so hält unser christlicher Standpunkt jeder Prüfung stand,
wenn man "nicht über das hinausgeht, was geschrieben steht". (1. Kor. 4:6).
Es ist auf die Mißachtung der Menschenrechte aller Andersglaubenden und Andersdenkenden seitens der Organisation zurückzuführen, wenn wir in CV auch die Gewissensverantwortung gegenüber den Mitmenschen behandeln, vernichtet sie doch geradezu solche Gewissenhaftigkeit gegenüber den Andersglaubenden und Andersdenkenden mit dem Dogma, solche seien am Ende nur vernichtungswürdig.
Wir halten es demgegenüber mit der
von Jesus Christus gelehrten Duldsamkeit, wo eine andere Art seiner Nachfolge
stattfindet, die dennoch "nicht unbelohnt bleiben wird", wie es in Markus
9:38-41 zum Ausdruck kommt. So kann jedermann in beliebiger Verbindung mit CV
sehr wohl in gewissenhafter christlicher Verantwortung vor Gott und Menschen
bleiben. -
(Fortsetzung in den nächsten CV-Ausgaben)
AKTUELLES IN KÜRZE
NT ALS ZEITSCHRIFTENSERIE
In der Sowjetunion soll das Neue Testament als Serie in einer Zeitschrift
erscheinen. Dies hat das Mitglied der sowjetischen Akademie der Wissenschaften,
Sergej Awerintzew (Moskau) mitgeteilt. Ihn habe die Redaktion der Zeitschrift
"Die Welt der Bücher" gebeten, die Fußnoten für die Reihe zu schreiben, sagte
Awerintzew. Das Monatsblatt wird von der Staatskommission für Verlage,
Druckereien und den Buchhandel herausgegeben und hat eine Auflage von 40 000. In
der Literaturzeitschrift "Ogonjok". war darauf hingewiesen worden, daß die Bibel
der sowjetischen Öffentlichkeit stärker bekannt gemacht werden müsse. Die
atheistische Erziehung werde unglaubwürdig, wenn sie keine Kenntnis von dem
Gedankengut vermittle, gegen das sie sich wende« (Aus "Glaube und Heimat". Nr.
48)
NEUE BIBELÜBERSETZUNGEN GEFORDERT
Für eine Überwindung der „verwirrenden Vielfalt konkurrierender
Bibelübersetzungen" hat sich der Wuppertaler Neutestamentler Professor Klaus
Haacker ausgesprochen. In einem Vortrag rief er die evangelische und die
katholische Kirche sowie die Freikirchen dazu auf, in den nächsten 20 bis 30
Jahren drei Standard-Übersetzungen zu schaffen und mit "kirchlicher Autorität"
zu versehen: eine Fassung für Bibelunkundige (wie die "Bibel im heutigen
Deutsch"), eine philologisch exakte Übersetzung (wie die Zürcher oder die
Elberfelder Bibel) und eine ökumenische deutschsprachige Einheitsbibel.
Diese sollte an die Stelle der katholischen Einheitsübersetzung und der
Lutherbibel treten, meinte Haacker.
(Bibelreport 2/88)
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Der Bruder T. wuchs mit noch vier Geschwistern bei der Mutter auf. Die lebte
unverheiratet mit einem Mann zusammen.
Er wurde aus der 9. Klasse entlassen und lernte den Beruf eines Straßenbauers.
Nach der Lehre übte er mehrere Berufe aus. Seit 1975 ist er ein getaufter Zeuge
Jehovas.
Er hatte große Schwierigkeiten mit den Mädels. Endlich hatte er eine gefunden.
Er war restlos von ihr begeistert. Leider war es eine aus Groß-Babylon.
Laut Organisation muß er seine Freundin zum WT-Glauben bekehren, wenn er mit ihr
eine Familie gründen will. Er versuchte es einige Zeit Doch dann drängte sein
Ältester N., er solle Schluß mit ihr machen. So wurde T. in eine Zwangslage
gepreßt, denn er wollte sich nicht von seiner Freundin trennen. Nun aber mußte
er, denn sie wollte den Mann, aber keine Zeugin werden. Die Trennung fiel T. so
schwer, daß er einen Nervenzusammenbruch erlitt. Seit 1980 ist er nun in
nervenärztlicher Behandlung. Mit der Zeit wurde er immer verstörter. Diesen
Zustand haben nur die ständigen Ermahnungen seines Ältesten N. ausgelöst. So
lebte er nur noch als Einsiedler, Mädels sah er nicht mehr an.
Nun aber hat Gott den Mann so
geschaffen, daß er eine Gefährtin braucht. Da kann die WTG auch nicht helfen,
ihre Verbote verschlimmern nur noch alles. So mußte kommen, was dann kam.
Bruder T. fuhr nach Ue. zum Strandbad. Da er allein war, trank er viel Bier. Als
er dann nach Hause fahren wollte, sah er ein hübsches Mädchen von ungefähr 7-8
Jahre, die zur Toilette ging. Auf einmal war er nicht mehr er selbst.
Er folgte dem Mädchen.
... Erst bekam das Mädchen einen Schreck, dann schrie sie. Es kamen gleich Leute
gelaufen, die ihn wegführten und der Polizei übergaben. Als diese seine
Personalien überprüften, wußten sie, welch Geistes Kind er war. So kam er mit
einer Verwarnung davon.
Nun, war diese Entgleisung nötig gewesen? Hätte er nicht auch normal wie andere
Menschen leben können? Er ist auch dafür geschaffen, ein ordentlicher
Familienvater zu sein. Die Organisation und ihre Lehre haben ihn so beeinflußt.
Nun ist er ein Eigenbrötler.
In der Studiengruppe wurde die
Angelegenheit nicht bekannt, aber unter den Leuten war diese Sache bald herum.
Nun lesen wir im WT vom September/1988, daß Tausende von Zeugen wegen Sex
entfernt werden mußten. Aber es ist kein Wunder. Wenn man wirklich so leben will
wie es die Organisation verlangt, dann lebt man wider die Natur. Unser aller
Vater und Gott sagte zu den Menschen, werdet ein Fleisch, mehret euch und macht
euch die Erde untertan.
Laßt diesen Artikel nicht an euch vorübergehen ohne nachzudenken. Überprüft
einmal, wie weit die WTG-Organisation schon in euer Leben eingedrungen ist, wie
weit sie euer Leben schon bestimmt!
-E.B.T.-
„Christliche Verantwortung":
Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2,- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr:
4564-30-1952;
Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 190/89 V 7 1455 N2
Kommentare zu den eingescannten
CV-Ausgaben
CV 237
In dieser CV-Ausgabe
auch, erstmals der Hinweis auf die im Claudius-Verlag erschienene
Deutschsprachige Ausgabe des Raymond Franz-Buches. Damit wird einmal mehr die
Beobachtung bestätigt, dass die DDR-Ausgabe unter der (auch im Titel)
abweichendenden Überschrift) „Krise des Gewissens", zeitlich eher vorlag. Über
die DDR-Ausgabe wurde in der CV schon berichtet, bevor es einen Hinweis auf die
im Claudius-Verlag erschienene Variante gab.
- 30 JAHRE -
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR., DDR
Nr. 237 GERA APRIL 1989
UNSERE BRÜDER IN CHRISTO
Ein Besuch bei dem Kreis freier Brüder
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT Nr. 19 und 20/1988
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN (II)
30 Jahre CV 1959 bis 1989
WARUM IMMER ANONYM?
Eine Anfrage an CV
"DER GEWISSENSKONFLIKT"
Das R. -Franz-Buch jetzt auch in der BRD
DER WACHTTURM UND DIE OBRIGKEIT
Hast du das gewußt?
IST EINE ORGANISATION ZUR RETTUNG
NOTWENDIG?
Ein "Müller-Brief", an seine Glaubensbrüder
AN ALLE LIEBEN IM VOLKE GOTTES DIE NACH WAHRHEIT UND GERECHTIGKEIT TRACHTEN!
Was würdest du von einem Menschen sagen, der fortwährend die Fehler anderer
kritisiert, selbst aber die gleichen Fehler begeht?
Nach katholischer Auffassung bedeutet die Gegenwart des Papstes zugleich die
Gegenwart Gottes.
Dies kritisiert die WTG in ihren Schriften, jedoch gleichzeitig heißt es im WT
vom 15.1.57, Seite 58/7:
"Jehova Gott wohnt bei euch, weil seine Gesalbten sein sichtbarer Tempel sind."
Darum sollen "Jehovas Zeugen" auch ihren Befehlen so folgen, als seien es Gottes
Befehle. WT vom 15.8.57, Seite 498/7.
Ist diese Darstellung, daß die Gegenwart der WTG die Gegenwart Gottes bedeutet,
nicht das oben KRITISIERTE?
Was sind das für (AB)GÖTTER? Gilt
für die WTG oder NWG nicht mehr das Wort des lebendigen Gottes
"Ich bin Jehova, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir!"
(5. Mose 5:6,7)
Sind diese Erscheinungen der Vergötterungen einer Glaubensrichtung etwa schon
Vorläufer von 2. Thessalonicher 2:3,4??
Überprüft es selbst und laßt Gottes Wort entscheiden. Daraus entsteht die Frage:
Ist denn überhaupt eine Organisation zur Rettung notwendig? Was sagt die Heilige
Schrift dazu? Die im Jahre 1302 herausgegebene Bulle von Papst Bonifatius VIII.
"Unali sanktam" erklärte schon, daß es
"zur Errettung für jedes Menschengeschöpf notwendig ist, der Autorität des
römischen Pontifex unterworfen zu sein."
Die WTG lehrt, daß die Rettung des Menschen von der Anerkennung ihrer
Organisation und deren Führung abhängig sei:
"Anerkennung der theokratischen Organisation führt zum Leben".
(WT vom 1.11.54, Überschrift)
"Jehova Gott hat einen ganz
bestimmten Mitteilungskanal geschaffen, durch den er mit seinem Volke verkehrt.
... Laßt uns nun den Mitteilungskanal unmißverständlich erkennen ... damit wir
in seinem Geist bleiben mögen." (WT vom 15.8.57, Seite 498/6,7)
"Nur Anarchisten weigern sich, eine Organisation anzuerkennen und sich ihr zu
entziehen. Zu sagen, es gäbe keine theokratische Organisation, riecht nach
Gesetzlosigkeit oder Anarchie." (WT vom 1.11.54, Seite 656)
Aber hängt denn die Errettung eines Menschen wirklich von der Anerkennung einer
Organisation oder der Unterwürfigkeit dieser Leitung ab?? Warum sagt die Heilige
Schrift nirgends, daß direkter Glaube an Gott unmittelbarer Gehorsam zum Worte
der Schrift "Gesetzlosigkeit oder Anarchie" sei? Sind diese Forderungen an den
einzelnen nicht doch schriftwidrig und lästerlich und deshalb von Christen
abzulehnen?? Keine Sekte oder Organisation ist berechtigt, zu sagen oder gar zu
behaupten, daß das Heil der Gläubigen von der Mitgliedschaft einer Organisation
abhänge. Wer ist Mittler zwischen
Gott und Menschen? l .Tim. 2:5,6 gibt Antwort. Jehova bewahrt nicht jene, die in
der Organisation der NWG sind, sondern er bewahrt alle, die ihn lieben
Ps.145:20. Wer in Zukunft durch Jehova bewahrt wird, steht geschrieben:
Ps. 37:11,29,37,39,30;149:41; Spr. 2:21.
Was zur Errettung nötig ist, finden wir weiter aufgezeichnet in Ps.103:13 ...
Es gibt keinen schriftgemäßen
Beweis, welcher die Behauptung, das Heil und Rettung hänge von der
Mitgliedschaft einer Organisation ab, stützt. Nur auf Grund der Gnade Jehovas
und nicht der Predigtwerke der Organisation, deren sie sich so gern rühmen, ist
Rettung möglich. Eph.2:8,9:2; Tim.l:9. Kein Fleisch soll sich vor Gott rühmen.
1. Kor. 1:29,31.
Möchten alle die Worte in Zeph. 2:1-3 zuerst auf sich persönlich anwenden.
Dieses "Vielleicht werdet ihr geborgen", gilt für alle, auch für die "leitenden
Diener der NWG", an solchen hat Jehova Gefallen. Jak. 4:6; l .Petr: 5:5,6. Die
Bibel sagt klar und deutlich, wovon das Heil abhängt. "Glaube an den Herrn Jesus
und du wirst errettet werden." (Apg. 16:31) Jesu selbst sagt, "Wer an mich
glaubt" (nicht an die NWG oder WTG) "wird leben.". Joh. 11,:25; 6:47; 3:16.
Paulus berichtet:
"Jeder, der an ihn glaubt, wird,
nicht zu schaden werden." (Rö. 10:8-11)
Leider ist der Raum zu beschränkt, um alle Behauptungen der WTG diesbezüglich
mit der Bibel richtigzustellen. Denkt bitte über die Lehren und Aufforderungen
der WTG selbst nach und vergleicht sie mit dem Worte Gottes. Hier (von der NWG)
ergeht der Ruf zur Rettung von Menschen, von Menschen, welche, fordern, daß man
sich ihnen unterwerfen muß, um gerettet zu werden und zu leben.
Dort steht Jesus und bietet das
Heil, die Rettung an, die Jehova Gott schenkt durch den Glauben an ihn. (Rö.
10:17; l. Kor. 2:5) Du hast die Wahl zwischen "beiden", eine Wahl zwischen Leben
und Tod!
(5. Mose 30;19,20)
Wem glaubst Du "Der Heiligen Schrift oder?
... Kinder hütet euch vor Götzen!" (1. Joh. 5:21)
Weshalb, meine Lieben, immer diese
Menschenfurcht?? Eine wesentliche Hilfe, um Menschenfurcht zu überwinden, ist
die Erkenntnis Jehovas. Wer Jehova erkennen möchte, muß sein Wort und Gesetz
sorgfältig Studieren. Erkenntnis Jehovas zerstreut die Furcht.
Durch das Studieren der Heiligen Schrift (nicht des WT) erkennt man, daß der
Name Jehovas ein starker Turm ist; der Gerechte läuft dahin und ist in
Sicherheit.
(Spr. 18:10; Ps. 27:1)
Christen sollten ihr Vertrauen in
Jehova setzen und sich niemals vor Menschen fürchten, noch versuchen, Menschen
zu gefallen. Wen werden wir fürchten, wenn Jehova mit uns ist?
Meine Lieben, daß wir nicht nur Fehler sehen, sondern auch Gutes, soll der
vorstehende Abschnitt beweisen, er ist entnommen aus dem WT vom 1.11.59, Seite
664/1. Diese Aufforderung begrüßen wir, sie weicht vollkommen vom Üblichen ab
und bitten Euch: Überprüft mit dieser Aufforderung beim Studium, ob
"die Bibel und Deine Kirche oder Organisation in Übereinstimmung sind!"
So studiert und lernt Jehova
fürchten, niemals aber Menschen. (Jes. 51:7,8)
Erkennt die Verweltlichung der theokratischen Organisation. Erkennet, daß die
Augen Jehovas auf das Tun seines ganzen Volkes gerichtet sind, und Frieden geben
wird nach seinen Werken, (Hiob 34:21; Spr.15:3; Jer. 16:17; Ps. 34:16,17;
Jer.18:10,13.32). Bedenkt, alle Ermahnungen der Heiligen Schrift gelten zuerst
für sein Volk, die wir Jehova zu dienen suchen. Laßt uns die Wege gehen," die
"Ihm" Wohlgefallen und nicht die Menschen gefallen. (1. Kor. Kap.2; Jes. 40:18)
Seid alle, die Jehova und Christus
Jesus lieben und gehorchen, herzlichst gegrüßt mit Ps. 72: 18,19 von allen, die
den Herrn lieben und gefallen möchten durch
beauftragten Bruder
gez. Willy Müller
EIN BESUCH BEI DEM KREIS FREIER
BRÜDER
Liebe Geschwister!
... Wir waren knapp 50 Personen, .aber beileibe nicht alles ehemalige ZJ,
sondern auch solche, die ganz einfach das Wort unseres himmlischen Vaters und
unseres Herrn Jesus hören wollten. Andere wollten ganz einfach lernen, wie sie
im Interesse ihrer Familie oder ihrer Freunde der aggressiven Verkündigung der
Zeugen Jehovas besser entgegentreten können. Und dann gab es da noch zwei oder
drei Redner, die wollten ganz einfach durch ihren persönlichen Beitrag - obwohl
sie religiös anders gebunden waren - zum guten Gelingen dieser Tagung beitragen.
Rückblickend darf ich sagen, es waren für mich herrliche Tage und ich habe mir
mehr als einmal gewünscht, alle unsere Brüder und Schwestern könnten an diesem
Segen teilhaben. ich habe in diesen Tagen sehr viel gelernt und habe von seiten
der Brüder und Schwestern sehr viel Liebe erfahren.
Nach den Lehren der WTG war dieses
Beisammensein wahrheitsliebender Christen bestenfalls, ein vergnüglicher "Ball
des Teufels", lassen wir ihnen ihren Glauben, sie haben schon mehr als einmal
geirrt.
Fest steht, obwohl wir aus 5 Nationen kamen und in verschiedenen christlichen
Gemeinschaften Gott zu dienen suchen, gab es doch so viel Gemeinsames, daß wir
guten Gewissens einander mit Bruder anreden konnten. Schließlich glauben alle an
den einen Gott und Schöpfer aller Dinge.
Daß sein Wort Wahrheit ist und
folglich seine Verheißungen .zuverlässig eintreffen werden.
Daß alle Dinge durch Jesus, seinen Sohn ins Dasein kamen.
Daß wir Sünder sind und Jesus Mensch wurde, um durch seinen Tod uns von der
Sünde und deren verhängnisvollen Folgen zu befreien und so wieder mit Gott zu
versöhnen.
Daß Versöhnung mit Gott und Annahme an Sohnes Statt niemals das Verdienst des
einzelnen zufolge von Werken sein kann, sondern einzig und allein durch Gnade
geschieht.
Daß Jesus keine "2-Klassen-Gesellschaft" berufen hat, sondern alle Menschen zu
der einen Berufung nach oben, dort, wo der Christus sitzt - der himmlischen
also.
Daß er (Christus) in Joh. 10:16 nicht
von der "Großen Volksmenge" spricht, sondern von den Berufenen
aus den Nationen.
Es gibt sicherlich noch mehr Gründe, die hier aufzuführen wären, mir fallen im
Moment einfach keine weiter ein. Aber meint Ihr nicht auch, daß wir ganz einfach
vor Gott verpflichtet sind, jeden, der so glaubt, als unseren Bruder in Christo
anzusehen, ja anzunehmen!?
Was tut es da schon, wenn unsere persönlichen Ansichten und Meinungen im Detail
da mitunter auseinandergehen? Wer von uns kann schon sagen, den ganzen Ratschluß
Gottes erfaßt zu haben? Wir alle sind dem Irrtum unterworfen und bedürfen der
Hilfe und des Verständnisses anderer, damit wir nicht abgleiten. Und wir dürfen
dankbar sein, wenn wir wiederum anderen helfen können im Glauben zu stehen, ja
überhaupt erst einmal den Weg zu unserem Herrn und Erlöser zu finden. Nutzen wir
lieber diese uns eingeräumten Gelegenheiten Leben zu retten, statt endlos lange
Streitgespräche zu führen, welches wohl der bessere Weg sei. So wir das
begriffen haben und dementsprechend handeln, ehren wir Gott und das Opfer
unseres Herrn Jesus, und dürfen hoffen, auch von IHM gesegnet zu werden.
Hoffentlich betrachtet Ihr mich nun nicht als einen "Moralapostel", aber ich
mußte das einfach loswerden. In Liebe mit Euch verbunden Euer R.I.H.
DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN
UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 19 UND 20/1988
Das Zeichen
HAST DU ES GESEHEN?
Der WT will hier weiter glauben machen, daß die Kriege, Erdbeben, Seuchen,
Lebensmittelknappheit, Flugzeuge und Raumschiffe als "Zeichen vom Himmel her"
seit 1914 der Beweis seien, daß wir seit diesem Jahr in der "Zeit des Endes"
leben, und daß "die Generation von 1914" diejenige sei, die "auf keinen Fall
vergehen" wird. Es war zu erwarten, daß zum l. Oktober 1988 dieses Thema kommt,
da der l. Oktober bzw. der Herbst des Jahres 1914, auch schon 1799, der typische
Monat für die WTG-Endzeit ist. (Harfe Gottes, 1922, S. 214)
Der WT malt jenes „Zeichen" seit
1914 natürlich beeindruckend aus, damit davon jedermann überwältigt werde. Und
weil es jene Ereignisse seit 1914 tatsächlich gibt, mag man unkritisch glauben,
die WTG habe mit ihrer Deutung recht. Und da die WTG ihre früheren
Falschprophetien in dieser Sache verschweigt, fallen viele darauf herein. Man
verlange von der WTG Kapitel 9 des Buches "Die Harfe Gottes" von 1922. Darin
wurden "nach den eigenen Worten des Propheten" jene "Zeichen" für den Beginn der
"Zeit des Endes" im Jahre 1799 mit den Kriegen Kaiser Napoleons konstruiert und
proklamiert! Zum Glück für die WTG kann das allerdings keiner mehr bezeugen, da
jene Generation längst "vergangen" ist. Zur Entlarvung aber haben wir
glücklicherweise noch jene damaligen "Predigtbücher"! Lassen wir nun gelten, was
in 5. Mose 18;20-22 über falsche Propheten gesagt wird, dann ist auch die WTG
mit ihren Endzeit-Zeichen als ein falscher Prophet erwiesen. Im übrigen
schreiben wir inzwischen das Jahr 1989, Das sind. 75 Jahre seit 1914. Damit ist
auch jene Generation, die 1914 das "Zeugnis" bekam, längst "vergangen" und tot.
Nur wer die WTG-Vergangenheit nicht kennt, kann auf WTG-Zeichenschwindel von
1988 noch hereinfallen.
Wir können jedem nur dringend raten, sich ernstlich um die WTG-Vergangenheit zu
kümern, so, wie sie wirklich war!
Wendet euch hierfür freimütig an CV.
"WERTSCHÄTZUNG FÜR UNSERE BRÜDER"
Diese nachdrückliche Herausstellung von "ungeheuchelter brüderlicher Zuneigung"
und "liebt einander inbrünstig" hat natürlich ihre Gründe, Das sind die
Heucheleien und Lieblosigkeiten, wie sie mehr oder weniger in jeder
ZJ-Versammlung herrschen. Und die schon manchem die Augen geöffnet haben über
das angebliche "Geistige Paradies". Der WT zitiert hier nun eine ganze Anzahl
von Bibelaussagen über Brüderlichkeit und Liebe, wogegen in keiner Weise etwas
eingewandt werden könnte, würden sie nicht dazu benutzt, um im Dienst
zusammenzuhalten und brüderlich und in Liebe einem falschen Propheten zu dienen.
Die WTG ist mit ihrer falschen Endzeit im Namen Gottes wie ein Hochstapler, der
keine Liebe und Hingabe verdient. Es ist 1988/89 nun die 4. Generation seit den
Endzeitdaten 1799, 1874 und 1914, die dieser falsche Prophet mißbraucht! Für
jedermann nachzuprüfen, wenn er nur will!
"HALTET MÄNNER VON DIESER ART ..."
Kommen wir nun zu den "Männern von dieser Art". Der WT meint die Ältesten, auch
ihre Beauftragten und natürlich ihre leitende Körperschaft. Auch hier könnte man
nichts einwenden. Außer auch hier einen ungeheuerlichen Mißbrauch von
Bibelstellen festzustellen, Bibelstellen, die richtig und gut sind. Wie das? Die
gesamte sog. "Ältestenschaft" in allen Ländern der Erde müßte vor allem die eine
christliche Glaubenshoffnung haben, wie sie in Epheser 4:1-6 und Philipper
3:17-21 gefordert sind. Danach geurteilt ist für fast alle diese "Ältesten" oder
"Männer dieser Art", „ihr Gott der Bauch", weil auch ihr Sinnen "nur auf das
Irdische gerichtet ist"! Nichts, was in der Heiligen Schrift für wirkliche
christliche Älteste gesagt und natürlich vom WT zitiert wird, ist eigentlich an
diese "Irdischen" gerichtet. Die WTG kennt diesen Umstand natürlich ganz genau!
Bis auf die 8 808 "Überrestglieder", die kaum irgendwo "Älteste" sind, müßte die
gesamte WTG-"Ältestenschaft" eigentlich abtreten! Doch je ungeheuerlicher ein
Schwindel, um so eher wird er
geglaubt, leider auch hier in der WTG.
-D.P.-
WACHTTURM NUMMER 20/1988
Das Zeichen
Der Beweis, daß die neue Welt nahe ist?
Ein Fragezeichen? soll es bedeuten, wer will das wissen? Doch die WTG weiß das!
Schon 1917 wußte sie es. Das steht gleich am Anfang dieses Wachtturms.
Daß sich Jesu Worte erfüllen werden, ist klar; aber für Zeugen Jehovas haben sie sich so zu erfüllen, wie es die Wachtturmschreiber bestimmen. So wird an der geschichtlichen Vergangenheit, sogar an der eigenen, herumgefeilt, hinzugefügt oder weggelassen, ganz wie es denen gerade paßt, bis es stimmt so wie sie es haben wollen. Allerdings sind ihre Lieblingsworte solche geworden, wie z. B. wahrscheinlich, zweifellos, offensichtlich u. a. m. Solche, die Aussage einschränkenden Worte, werden, in Wachtturmpublikationen letzte Zeit sehr häufig gebraucht - ist man sich seiner Erkenntnis nicht mehr so sicher? Auch andere Quellen außer der Bibel kommen zu Wort, von Gorbatschow bis zum Bibelgelehrten C. F. Keil; angeblich bestätigen sie die Richtigkeit der WTG-Erkenntnis. Doch meines Erachtens sind sie vielmehr klüger als die WTG, sonst hätte sie es ja nicht nötig, sie zu zitieren. Ich zitiere nun wörtlich aus dem Wachtturm:
Auf Seite 4;
(endlich mal ne kluge Feststellung):
"Kein Mensch kann das Datum für das Ende des gegenwärtigen bösen Systems
errechnen."
Auf Seite 6:
" . . . sowie durch das Studium biblischer Publikationen wie der, die du gerade
liest."
Auf Seite 12;
"... Christen waren von aufsprießendem 'Unkraut', das heißt, von Abtrünnigen
umgeben."
Auf Seite 13:
"Wenn sie sich demütigen und alle Fehler bereuen, die sie begangen hatten,
sollten sie befreit und von Jehova gesegnet werden ..."
Auf Seite 16:
"Sie selbst ist ebenfalls trunken - wie widerlich! -, weil sie das Blut von
Dienern Gottes getrunken hat."
"... dieser abscheulichen alten Hure ..."
Auf Seite 18;
"... so, daß., Satan immer wieder einen kleinen Sieg für sich verbuchen konnte."
Auf Seite 19:
„Dadurch fühlen wir uns wirklich in Harmonie mit Jehovas großer unsichtbarer,
himmlischer Organisation treuer Geistgeschöpfe."
Soviel der Zitate - es mag genügen.
Der Leser möge mir verzeihen, daß
ich aus dem Zusammenhang zitierte, aber der Wachtturm tut es auch.
Was ich aber nicht tue, ist, die Zitate in mein eigenes Vorstellungsgebäude von
der WTG einzumauern wie die WTG es tut. Wenn sie, weil ihr die Bibel nicht mehr
ausreicht, andere Persönlichkeiten zu Wort kommen läßt, um sich bestätigen zu
lassen. Ich glaube, sie würde sogar den Teufel zitieren, wenn er bloß eine
Äußerung gemacht hätte, die ihr nützlich wäre.
Es ist wohl schade für die Zeit, wenn Zeugen Jehovas diesen Wachtturm studieren;
keiner wird klüger von der Versammlung nach Hause gehen, es sei denn, er denkt
wie ich.
-J.M.-
30 JAHRE CV 1959 - 1989
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN (II)
ZUNÄCHST DEN SINN FREI MACHEN
Es gab Anfang der 50er Jahre einen WT-Titel, "Ein zu gottgemäßem Kampf befreiter
Sinn". Die WTG ging hier, allerdings für ihre Zwecke, von der allgemeinen
richtigen Erkenntnis aus, daß man den Sinn zuvor von bisherigen hemmenden und
blockierenden Vorstellungen frei machen muß, soll sich der Sinn wandeln, sollen
andere Einsichten Platz finden, soll eine Sinneswandlung erfolgen, so wurde
zunächst von einem Werk des Niederreißens gesprochen, das im Sinn stattfinden
müsse. "Der Kampfplatz ist der Sinn, hier steht Argument gegen Argument". Was
die WTG als falsche Anbetung bezeichnete, sollte zunächst niedergerissen werden,
um neue Einsichten möglich zu machen. In der Tat ist das so. Der "siegreiche
Glaube an die Organisation" muß zunächst erschüttert werden, sonst kann man auch
von der WTG nicht frei werden. Dies zeigt zugleich, daß es CV in keiner Weise um
einen Kampf gegen den Glauben an Gott, Christus und die Bibel geht. Es geht
allein gegen den WTG-Organisationsglauben, gegen den Mißbrauch des Glaubens an
Gott, Christus und die Bibel.
Ein notwendiges Wort dazu, warum
in CV die Bezeichnung WTG-ZJ verwendet wird.
Die Bezeichnung Bibelforscher könnte man bedenkenlos übernehmen. Die Bezeichnung
"Zeuge Jehovas" jedoch nicht. Sich ZJ zu nennen, ist christlich gesehen eine
Anmaßung. Wie bekannt, ist ZJ lt. Jes. 43:10 nur eine gelegentliche Bezeichnung
für das Volk Israel unter dem Alten Bund gewesen. Wenn die WTG behauptet, Gott
selbst habe 1931 ihren Angehörigen diesen Namen gegeben, so müssen wir in CV
sagen, daß das Anmaßung ist. Seit Beginn der Endzeit vor 1900 Jahren redet Gott
überhaupt nur noch "durch den Sohn" (Hebr. 1:1,2). Und nach den Worten dieses
Sohnes Gottes in Apg. l:8 kann sich ein Christ allenfalls Zeuge Jesu Christi
nennen. Urchristlich, d. h. unter dem Neuen Bund, ist nur die Bezeichnung Christ
gerechtfertigt. Apg.11:26, 26: 28; 1. Petr. 4:16. ZJ geht über das hinaus, was
für Christen geschrieben steht. Nicht nur ist die heutige ZJ-Bezeichnung 1931
von der WTG auferlegt worden, auch was darunter bezeugt werden soll, ist
ausschließlich die WTG-Auslegung der Bibel und der Glaube an die
WTG-Organisation als "göttlicher Kanal" und "letzte Instanz".
wie der Ausschluß aller WTG-Kritiker beweist. So ist die
Bezeichnung WTG-ZJ eine durchaus sachliche Bezeichnung. Wer Christ sein und
bleiben will, muß also von dem Titel ZJ Abstand nehmen, wie lieb ihm diese
auferlegte Selbstbezeichnung auch geworden sein mag. Christen stehen unter dem
Neuen Bund.
Da die 1914-Endzeit nun das zentrale oder entscheidende Thema ist, mit dem die
WTG überall "jagt und fischt", ist und bleibt für CV diese Thematik an erster
Stelle, soll der Sinn frei gemacht werden. So wird in CV nachgewiesen, daß diese
gesamte WTG-Endzeitweltanschauung, von Anfang an, seit 1799, 1874 und 1914, über
1925, 1945, 1975 und nun über 1989 hinaus auf 2000, eine einzige Falschprophetie
ist (5. Mose 18:20-22), eine religiös-politische WTG-Konstruktion, die keiner
realen und biblischen Kritik standhält. Wir müssen darauf beharren, daß dieses
Thema unbedingt im Blickfeld bleibt bei allem anderen, was natürlich auch
behandelt werden muß. Denn vieles ist nur vor dem Hintergrund dieser schon bald
200 Jahre übergreifenden sog. Zeit des Endes, heute richtig zu beurteilen oder
richtig einzuschätzen. Vieles wird nur vor dem Hintergrund dieser
WTG-Falschprophetie als Glaubensmißbrauch offenbar.
Das "Wort Gottes" ist eine
mächtige Waffe. (Eph. 6:17) Selbst der Versucher nahm sie in die Hand (Matth.
4:6,7). So wäre gegen vieles, was die WTG kolportiert, eigentlich nichts
einzuwenden, wenn es nicht dazu gebraucht würde, ihre falsche
religiös-politische Endzeitkonstruktion mit ihrem Organisationsglauben an den
Mann zu bringen, in Mißachtung der Menschenrechte aller Andersglaubenden und
Andersdenkenden. Die christliche "Zeit des Endes" begann mit dem Kommen Christi
vor 1900 Jähren, wie es 1. Kor. 10:11 und Hebr. 9:26 aussagen. Damit entbehrt
die WTG-Endzeitkonstruktion unwiderlegbar der christlichen Grundlage überhaupt,
wie jede andere ähnlich auf die Neuzeit bezogene Auslegung auch. Mehr als das,
was geschrieben steht, ist uns als Christen nicht gegeben.
(l. Korinther 4:6)
So richtet sich die Aussage in CV
nach wie vor unverzichtbar und als eine grundsätzliche Kritik gegen die
WTG-Endzeitfalschprophetie, deren Haltlosigkeit im Sinn aller Betroffenen
unbedingt offenbar werden muß.
Die CV-Ausgaben, die diese grundsätzliche Thematik vorrangig in Gesamtübersicht
und auch zusammengefaßt behandeln und auch dokumentieren, sind u. a. die
folgenden:
CV Nr. 73
"Erfüllt sich heute eine Zeit des Endes?" CV-Sonderausgabe zum "Frühherbst des
Jahres 1975", als das WTG-Harmagedon wieder einmal geschlagen sein sollte.
CV Nr. 100
Die WTG 1969: "Im Höchstfall dauert es nur noch wenige Jahre". - 1914, 1925 und
1972, 1975 - waren das "nur" Irrtümer?
CV Nr. 139
Die Zeit ist herbeigekommen.
100 Jahre Wachtturm 1879 - 1979.
CV Nr. 200
Die Endzeitlehren der WTG seit dem Jahr 1799 und ihr bleibender
gesellschaftlicher Zweck. - Die "Hauptsäulen" des Wachtturm, mit denen alles
fällt.
AN DIE WT-ÄLTESTEN
Es kann euch unmöglich nach dem Lesen von Offenbarung 9,1-11 verborgen bleiben,
einschließlich des nahezu 3 Millionen aufrichtig glaubenden und treuen
Wachtturm-Gefolge, "wessen Geistes Kind" man als Zeuge Jehovas ist!
Unmöglich kann es euch beim näheren Nachprüfen und Vergewissern nun auch nicht
mehr verborgen bleiben, daß nicht Christus - nicht sein Geist und Wahrheit,
hinter euch steht, seit über 100 Jahren -, sondern "DER ENGEL DES ABGRUNDS",
DESSEN NAME VERDERBER BEDEUTET!
Wie perfekt doch eure 100jährigen
Bücher, Schriften, ja die gesamte "geistige Speise jeweils zur rechten Zeit",
doch diesem von euch so eifrig verkündeten "Verderber-Geist" gleichen! Und voll
entsprechen!
Es müßten sich nun Schleusen auftun! Ja, Schleusen der wahrhaftigsten
GOTTES-ERKENNTNIS, beim sich Überzeugen, wie unmöglich es für die
Wachtturm-Funktionäre nun werden wird, sich in Bibel- und Gottesfragen zu drehen
und zu wenden, wie sie es gerade brauchen - wie es für sie gerade als passend
erachtet wird! Sie werden sich hüten - den CHRISTUS als Engel des Abgrunds - als
den VERDERBER weiterhin zu proklamieren!!!
Sie werden sich weiterhin davor
hüten müssen, gegenüber allen, die nicht in ihre Fänge geraten und geblieben
sind - und ihrer abgrundtiefen, schadenstiftender Behandlung brutal ausgesetzt
waren, den regelmäßigen Vernichtungsproklamationen auszuliefern.
Sie, und ihr alle, werden an dieser Ohnmachts-Tatsache nicht mehr vorbeikommen!
Kein anderer Weg wird uns als Rettung aus der Bibel genannt und gezeigt, außer
JESUS CHRISTUS! Keine Organisation! Keiner mit dem Namen Verderber, Abaddon oder
Apollyon! Kein Engel des ABGRUNDS, der über euch und euren "aber Millionen"
Bücher und Schriften steht!
Ihr alle tätet gut daran, solange es noch "HEUTE" heißt: "In Sack und Asche,
Buße zu tun! Der wahre GOTT helfe euch! Amen."
Eingesandt von M. W.
"CHRISTLICHE" HANDLUNGSWEISE DER
ÄLTESTEN
Die christlichen Anforderungen an einen Ältesten finden wir in der Bibel in Tim.
3:1-7, wo es u. a. heißt: "Der Aufseher muß untadelig sein, Mann einer Ehefrau,
gesunden Sinnes, vernünftig, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend, dem eigenen
Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehend, und er muß von Außenstehenden ein
vortreffliches Zeugnis haben ..."
Rein vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, anspruchsvolle Eigenschaften, die
derjenige haben muß, der Ältester sein will. Unterstützen könnte man dies noch
durch 1. Petrus 5:1-3, wo es u. a. heißt:
"... auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer, doch nicht
als solche, die über die Herde
herrschen, die Gottes Erbe ist, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde
werdet."
Nun mag jemand sagen: "Na, vollkommen wird wohl niemand sein, und es wird immer
etwas geben, was man jemand vorhalten kann, also was soll die Erwähnung von
solchen Geschichten?"
Nun, soweit einverstanden, falls jemand solche Meinung vertritt, aber wenn
jemand wie die WTG, die ja von sich behauptet alles richtig zu machen und besser
zu sein als die anderen Religionen, weil sie ja von Gott geleitet ist (auch bei
der Ernennung von Ältesten) und mit dem Finger auf Andersgläubige zeigt (weil
sie ja alle der "falschen" Religion angehören), dann muß es sich die WTG schon
gefallen lassen, wenn man sie genauer unter die Lupe nimmt. Schließlich muß man
ja überprüfen, ob es sich tatsächlich so verhält wie die WTG es behauptet, denn
die Bibel gebietet uns das und führt die Beröer als vortreffliches Beispiel an (Apg.
17:10,11) "... indem sie täglich in den Schriften forschten, ob sich diese Dinge
so verhielten."
Wenn man dies tut und mit den tatsächlichen Handlungen von Ältesten vergleicht,
dann muß man sich schon sehr wundern, was für Älteste unter der WTG dienen.
-R.S.W.-
WARUM IMMER ANONYM?
Herr Werner!
Seit einigen Monaten lese ich ihre "CV". Jetzt möchte ich auch mal schreiben,
was mir gefällt und was nicht und Anregung geben.
Meine Meinung ist, daß die allgemeine Lehre der Zeugen nicht die richtige ist.
Besonders, was 1975 anbetrifft. Das können Sie nicht oft genug betonen. Aber was
hilft es? Die alten Zeugen sterben weg und die jungen wissen von nichts und
glauben, alles ist Lüge, das wird ihnen schon eingeimpft. Also, die Zeugen, die
ich kenne, die bleiben auf ihrem Weg, da kann niemand was machen und auch die
Kinder sind wieder so. Traurig, aber wahr! Was soll man machen? Ich
meine Aufklärung; zum Beispiel in der Schule. Ein Kind von Zeugen wird doch dort
zurückgestellt, benachteiligt, ausgelacht usw. Erfahrene Pädagogen sollten doch
auf das Kind eingehen und es behutsam mit guten Argumenten auf einen anderen Weg
führen. Nicht nur sagen: das ist Quatsch und Blödsinn. Eben dadurch wird ein
Kind im Herzen verhärtet und in seiner Ansicht bestärkt. Erreicht wird so
nichts.
Mir gefällt nicht, wenn unter den Artikeln immer nur Buchstaben und keine Namen stehen. Was sagt das? Die Zeugen haben den Eindruck, die Leute gibt es bestimmt gar nicht. Nicht gut ist es, wenn Sie schreiben, wenn Zeugen von hier zu Kongressen nach der BRD fahren, daß sie dann ausgefragt werden über Militärobjekte hier bei uns usw. Das glaube ich nicht und ist wohl nicht wahr. Die brauchen doch nicht die Aussage einer Rentnerin, die vielleicht mal ein paar Panzer auf einem Feld gesehen hat. Solche Artikel schaden Ihrer Zeitung. Mein Vorschlag: Artikel speziell für junge Leute so etwa bis Anfang 20. Dann, speziell für Kinder, aber ich meine jetzt Ratschläge für Lehrer und Erzieher, wie sie auf solche Kinder besonders eingehen können, ohne sie zu verletzen.
Mir gefallen Berichte von Zeugen
mit jahrelanger Erfahrung, die über ihr Leben berichten.
Vorsicht ist geboten, wenn sich die Kirchen über die Zeugen äußern. Die sind
auch nicht fehlerfrei und haben vor ihrer Tür zu kehren. Jede hält sich für
richtig, nicht nur die Zeugen, auch andere Sekten,
Alles Gute bei der weiteren "CV"-Arbeit. Es wäre zu hoffen, daß es den Menschen
hilft, von der Sekte frei zu werden, ich habe aber wenig Hoffnung. Die meisten
sind von der harten Sorte. CV-Anmerkungen:
Es gibt Brüder und Schwestern unter unseren Autoren, die auch mit vollem Namen
zeichnen würden. Andererseits schreiben auch viele für CV, die nicht unmittelbar
zu unserer Studiengruppe gehören. Es sind engagierte Christen und auch aktive
Zeugen Jehovas. Ihre Wünsche auf Anonymität werden von uns voll respektiert und
garantiert.
Viele unserer Geschwister haben
auch noch Verwandte und Freunde unter den Zeugen Jehovas denen sie, durch ihre
Haltung gegenüber der WTG, nicht schaden möchten. Dazu kommt noch, daß auch
viele Autoren Angehörige in der Bundesrepublik haben, die sie vor Repressalien
durch die WTG bewahren möchten. Hinter unseren Buchstaben stehen Brüder und
Schwestern, die gerne bereit sind, auf ehrliche Anfragen mit ihrem vollen Namen
Antwort zu geben.
Ihnen empfehle ich, sich die WTG-Schriften genau zu betrachten, dort finden Sie
weder die Anfangsbuchstaben eines Namens, geschweige denn überhaupt einen Namen.
Alle WTG-Artikel und andere Veröffentlichungen sind anonym. Nicht einmal im
Schriftverkehr mit der WTG wird ein Name unter das Schreiben gesetzt, sondern
nur der WTG-Firmenstempel.
Auf den Kongreß-Programmen wird kein Redner mehr mit Namen ausgewiesen. Es ist
alles bei der WTG total ANONYM!
Fragen Sie die WTG doch einmal, WARUM? Und Sie? Warum schreiben sie anonym?
Henry Werner
„KRISE DES GEWISSENS" NUN AUCH IN
DER BRD
Unter dem Titel "DER GEWISSENSKONFLIKT" ist das Werk von Raymond Franz, ehemals
Mitglied der Leitenden Körperschaft der Wachtturmgesellschaft in Brooklyn,
"Krise des Gewissens", 1988 auch im Claudius-Verlag in München erschienen.
Kommentare dazu lauten:
Das vorliegende Buch ist ein sehr persönlicher und offener Bericht eines
ehemaligen Zeugen Jehovas.
Raymond Franz war in den letzten Jahren vor seinem Ausschluß in der
Führungsspitze der Zeugen Jehovas in Brooklyn, New York tätig. Sein Buch gibt
erstmals einen tiefen Einblick in die Strukturen und Abläufe im inneren
Machtzentrum dieser Religionsorganisation und zeigt, welchen massiven Einfluß
das Führungsgremium auf das Leben des einzelnen Anhängers hat.
- Der Verlag -
Das Werk geht weit über die
Darstellung des persönlichen Konfliktes des Autors hinaus. Es beschreibt den
viel größeren Konflikt, den sich Zeugen üehovas weltweit gegenübersehen.
- Zeitschrift Christianitv Today,:USA -
Eine freimütige und äußerst aufschlußreiche Analyse der Autoritätsstruktur und
der inneren Abläufe der Religionsorganisation der Zeugen Jehovas. Das Buch ist
ein ergreifendes Dokument, das den Grundwert der Gewissensfreiheit aufs neue
betont und zu frischem Nachdenken über die alte Frage auffordert, wie sich
dieser Grundwert angesichts des ständigen Wiederauflebens bürokratischer und
autoritärer Strukturen aufrechterhalten läßt.
- Prof, Dr. Joseph Zygmunt, Soziologe an der Universität, von Connecticut, USA
Hervorragend! immer wieder verblüfft hat mich die überaus große Zahl von
Parallelen zwischen den Erlebnissen des Verfassers und meinen eigenen.
Augenscheinlich verfallen alle kleinen Glaubensgemeinschaften in dieselben
Fehler und Verhaltensweisen, sofern sie nicht durch ein genaues Verständnis der
göttlichen Gnade dagegen gewappnet sind.
- Dr. Desmond Ford, ehemaliger
Theologe der Siebten-Tags-Adventisten, Professor am Pacific Union College, wegen
Fragen des Gewissens seines Amtes enthoben -
Das Gewissen wird wachgerüttelt ... eine Warnung davor, was passieren kann, wenn
man sein von Gott verliehenes Recht Entscheidungen selbst zu treffen, einer
Organisation überträgt,
- Kim Kimmons, Zeitungsherausgeber,
The Franklin Press -
- CVN-
HAST DU DAS GEWUSST?
DER WACHTTURM UND DIE OBRIGKEIT Ursprüngliche Auslegung
Vor 1929 schrieb die Wachtturm-Gesellschaft; die Regierungen sind von Gott
zugelassen ... Römer 13 meint die weltliche Obrigkeit.
"Wohl waren diese heidnischen Regierungen böse, doch um eines weisen Zweckes
willen zugelassen, oder von Gott verordnet", (Römer 13,1).
(Bd. l Schriftstudien, 1886/1901, S. 258)
"Christen sollten ... ihnen doch gebührende Achtung und schuldigen Gehorsam
leisten, weil Gott ihnen zu herrschen erlaubt hat, wie Paulus lehrt: Jede Seele
unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten, denn es ist keine Obrigkeit außer
von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet.' - Römer 13, l
(Bd. 2 Schriftstudien, 1926, Seite 77)
In diesem Sinne lehrte man richtig - nach der Schrift - bis 1929. Und dann?
URSPRÜNGLICHE AUSLEGUNG ALS
„BIBELVERDREHUNG" VERDAMMT
Nach 1929 schrieb man : die Regierungen sind vom Teufel, Rom. 13 meint "Jehova
und Jesus Christus", sowie die Führung innerhalb der Organisation der "Zeugen".
"Während des ersten Weltkrieges kamen jene geistlichen Israeliten (gemeint sind
die damaligen Bibelforscher) unter die Gewalt der babylonischen politischen
Systeme dieser Welt ... großenteils wegen der immer noch herrschenden religiösen
Ansicht, daß die politischen Behörden der sichtbaren Organisation Satans (!) die
obrigkeitlichen Gewalten seien, denen alle Christenseelen, wie in Rom. 13,1
befohlen, untertan sein sollten. Durch solche Bibelverdrehung vermochte die
gewalthabende 'Religionshierarchie als 'geistlicher Berater' der politischen
Mächte zu handeln ... Solch religiöse Falschanwendung ..."
(Die Wahrheit wird euch frei
machen, 1946, Seite 312)
"Solche ('irdischen Könige, Fürsten und Mächtige') sind nicht die 'von Gott
verordneten obrigkeitlichen Gewalten', wie die religiöse Geistlichkeit dies
behauptet."
("Die neue Welt", Seite 293)
Wer wären sie aber? Antwort: Jehova Gott und Jesus Christus und die Führung in
der „theokratischen Organisation" (nicht zuletzt)!
"Im Jahre 1929 brach das helle Licht hervor. In Jenem Jahr veröffentlichte der
Wachtturm die biblische Erklärung von Rom. 13. Er zeigte, daß
n i c h t weltliche Herrscher und Regenten, sondern Jehova Gott und Christus
Jesus 'die obrigkeitlichen Gewalten' sind ... sowie daß alle menschliche
Einrichtung, der sie untertan sein müssen alle schriftgemäße Einrichtung jener
Menschen ist, die ... IN GOTTES ORGANISATION als Diener tätig sind. Diese
Enthüllung einer ungemein wichtigen Wahrheit machte den Geist des geweihten
Volkes Gottes frei wie nie zuvor".
("Die Wahrheit wird euch frei machen", Seite 313)
Die Führer der „Neuen-Welt-Gesellschaft" schmücken sich mit dem „gestohlenen
Purpurmantel" der Obrigkeit, indem sie Röm. 13 mehr und mehr auf s i c h
bezogen:
„Diesen theokratischen höheren Obrigkeiten ist große Macht zu Strafsanktionen
anvertraut: Sie haben die Macht, das Gericht an allen Gegnern zu vollziehen."
Und dann zitiert der Wachtturm
seine self-made Neue-Welt-Übersetzung von Römer 13, 2-4. Darauf folgt die
Drohung:
"Wahrlich, als Untergeordneter unter Gottes theokratische Organisation gebracht
zu werden, bedeutet ein äußerst ernstes Verhältnis. Nie darf vergessen werden,
daß Übeltun, grobe Untreue und Widerstand gegen Gottes theokratische
Regierungsobrigkeiten f u r c h t b a r e Folgen nach sich ziehen."
(Wachtturm vom 15.8.1952, Seite 253)
1962: RÜCKKEHR ZUM URSPRÜNGLICHEN
Der Wachtturm-Kanal verkündigte auf den Bezirksversammlungen 1962 "neues Licht"!
Neu war daran nichts! Was man gestern noch als "Finsternis" und "Bibelverdrehüng"
verdammt hatte, wurde nun als "helles Licht" wiederentdeckt: DIE ALTE, 1929
EINGEMOTTETE BIBELFORSCHERAUFFASSUNG über Römer 13! Und was "1929 als helles
Licht hervorbrach", das war nun im Lichte des neuen-alten "Lichts" dazu
verurteilt, als Finsternis abgetan zu werden. Die "ungemein wichtige Wahrheit",
die den Geist der Zeugen frei gemacht hatte, "wie nie zuvor", sie ist nun nicht
mehr wahr.
1963 SCHREIBT DER WACHTTURM
WIEDER:
DIE REGIERUNGEN SIND VON GOTT ZUGELASSEN!
RÖMER 13 MEINT DIE WELTLICHE OBRIGKEIT
"ZEUGEN JEHOVAS" IN DER ZWICKMÜHLE
„UNTERORDNUNG UNTER
REGIERUNGEN" lautet die Überschrift auf Seite 81 des Wachtturms vom 1.2.1963)
Und dann heißt es:
"Heute ist es noch dringlicher als zu der Zeit, da Paulus den Römerbrief
schrieb, daß das befolgt wird, was er im Kapitel 13 zu tun gebietet ... Die
obrigkeitlichen Gewalten, die heute mit Gottes Zulassung existieren, können dazu
beitragen, daß wir Christen ein ruhiges und stilles Leben führen können".
Hat man diese Auslegung nicht 33 Jahre lang verworfen?! Warum nun diese
Kehrtwendung um 180 Grad? Vielleicht aus Gründen bloßer Zweckdienlichkeit?
Daß viele "Zeugen
Jehovas", die für die von 1929 bis 1962 geltende Wachtturm-Lehre über Röm. 13
fanatisch gekämpft und z. T. schwer gelitten haben, bei diesem neuen-alten
"Licht" des Wachtturms IN EINE ZWICKMÜHLE gekommen sind, ist klar:
Ist diese neue, in Wahrheit also uralte Auslegung von Römer 13 richtig, dann war
zwangsläufig die andere Auslegung, die man seit 1929 als „helles Licht" von
Jehova gepriesen hat, ein Irrtum?
Dann hat man 33 Jahre lang Finsternis für Licht gehalten!
Irrlicht von Jehova? Finsternis von Jehova? Das ist
Doch undenkbar, denn „Gott ist Licht und gar keine Finsternis ist in ihm." (1.
Joh. 1,5) ...
Auszugsweise aus dem Bruderdienst
-H.J.T.-
AKTUELLES IN KÜRZE
DIE FALSCHANWENDUNGEN IN DER WTG-EIGENEN WTG-BIBELÜBERSETZUNG
Im November 1988 fand ein Gespräch statt zwischen der Studiengruppe CV und der
Ev. Haupt-Bibelgesellschaft zu Berlin.
Es ging um die Fragwürdigkeit der WTG-eigenen NW-Bibelübersetzung in bestimmten
Bereichen von WTG-Zeugen mit Dumpingmethoden verbreitet und vertrieben, und um
die Fälschungen darin. Bekanntlich hat die Ev. Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen in Stuttgart diese NW-Übersetzung als „ der gravierendsten
Bibelfälschung in der Geschichte der Christenheit nachgewiesen mit dem Ziel,
andere „ in das Denken der Zeugen Jehovas, d. h. der WTG einzubinden „ sogar von
ihrer Organisation abhängig zu machen. Auf Grund der Auseinandersetzungen um
dieses WTG-Machwerk muß diese Übersetzung schon mehrfach revidiert werden. Ein
WTG-Trick hatte darin bestanden, mittels eines geschickten Systems von
Parallelstellen bestimmte WTG-Irrlehren in diese NW-Übersetzung hineinzu
manipulieren, u. a. die folgenschwere WTG-Obrigkeitslehre von 1929 bis 1962. Man
vergleiche das Parallelstellensystem in der NW-Übersetzung von 1950 mit der von
1985. Es ist klar, daß die WTG trotz ihrer Bezeichnung keine seriöse
Bibel-Gesellschaft ist, schon gar nicht unter ihrem Anspruch, „ Gott geleitet zu
werden. -
AUS DER WELT DER
ZEUGEN
Liebe Brüder und Schwestern!
Da es nun dauernd regnet und ich keine Fenster streichen kann, will ich doch den
Tag benutzen, um zu einigen Punkten von CV und meinen Erfahrungen mit der
Wachtturmgesellschaft Stellung zu nehmen.
Punkt 1. 1975:
Dazu wäre zu sagen, daß dieser Termin in der Gruppe, zu der ich gehörte, keine
Euphorie ausgelöst hat. Der Älteste, Bruder Sturm, der gleichzeitig viele Jahre
auch mein Chef auf meiner Arbeitsstelle war, sagte mal diesbezüglich; "Nehmt
euch bei eurem Felddienst in acht mit dem Datum 1975. Hebt das nicht so hervor,
seid vorsichtig damit."
Später, als 1975 nun schon ca. 2 Jahre vorüber war, kam es mal in meiner Gruppe
zu einem Gespräch darüber. Und, was mußte ich hören. Schwester Elfriede, die nun
nicht mehr zu den Lebenden gehört und die 7 Jahre ihres Lebens für das Eintreten
für die „Wahrheit" hinter Gittern verbracht hatte, sagte, das hätten so einige
Voreilige aufgebracht, die alles besser wissen wollten. Von einer
Fehlinformation durch die WTG war überhaupt keine Rede.
Aber Bruder W. D. sagte darauf, daß er es im Wachtturm Nummer soundso gelesen
habe.
Ein anderes Beispiel für krampfhaftes Zurechtbiegenwollen der Falschprophetie der WTG lieferte das Ehepaar Klenke (ebenfalls nach einem lebenslangen Eintreten für für die WTG vor Harmagedon verschieden).
Ja, sagten sie, es gehen massenweise die Zeugen aus der WTG raus. Aber die haben ja nie richtig zu uns gehört.
Die müssen doch einen Grund haben, sagte ich. Da, sagten sie, viele haben große Baukredite aufgenommen, weil sie dachten, daß sie selbige nach 1975 nicht mehr zurückzahlen brauchten.
Das kann ja nicht stimmen, war meine Erwiderung. Ich arbeite in einem Baubetrieb und habe da einen Einblick, so dumm ist der Staat heute nicht mehr. Da kann sich keiner mehr so verrammeln in die Schulden, wie der Schwiegersohn von den Buddenbrocks, Grünling. Da wird ganz genau das Einkommen geprüft und einen Teil des Geldes müssen die Leute selbst aufbringen, wenn sie bauen wollen.
Das akzeptierte man schließlich, aber die Leitung der WTG verteidigte man weiterhin. Und das waren sehr intelligente Geschwister. Sie weilten immer in unserem Dorf als Urlauber. Ich kannte sie von der Beerdigung unserer Verwandten in Dresden, sie kamen oft zu mir, grüßten dann nicht mehr. Und schließlich, als ich sie das letzte Mal vor ihrem Tode im Dorfe traf, grüßten sie freundlich ...
Für heute soll das genügen. Das nächste Mal mehr.
Herzliche Grüße von Schwester M. S. aus H.
– „Christliche
Verantwortung": Herausgeber Henry Werner -
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 238
Der krassesten Falschmeldung in der gesamten CV-Geschichte, begegnet man in
dieser Ausgabe. Weder davor, noch danach, gab es je eine Meldung in der CV, die
man so eindeutig als Falschmeldung bezeichnen muss.
Allen ernstes wird behauptet, der ranghöchste Zeugen Jehovas in Deutschland,
Richard E. Kelsey, sei exkommuniziert worden.
Wie man zu der Weitergabe eines solch unbegründeten Gerüchtes kam, bleibt
unerfindlich. Nun sollte der CV-Geschichte im Hinblick auf das nahende Ende der
DDR, nicht mehr jene Zeitspanne vergönnt sein, die sie einst hatte. Mit dem Ende
der DDR hatte dann wohl auch die CV andere Sorgen. Erst in der Ausgabe 243
(Oktober 1989) gab dazu dann doch noch eine Korrektur
In dieser Ausgabe desweiteren. Ein Nachruf auf den verstorbenen Herausgeber der
Zeitschrift „Wegefährte", Heinz Bolze.
Bezüglich eines Kommentar's meinerseits zu „Weggefährte" und seinen Macher.
Siehe „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte",
S. 655f., Anm. 69.
Nr. 238 GERA MAI 1989
GEMEINSCHAFTSENTZUG IN SELTERS
für den WTG-Koordinator der BRD
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 21 und 22/1988
"OBRIGKEITLICHE PERSONEN"
Es wird wieder gewählt
BRUDER HEINZ BOLZE GESTORBEN
Ein christliches Leben ging zu Ende
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN (III)
Hauptzweck der WTG ans Licht bringen
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Der "Älteste" Hans aus dem Norden
"PRÜFET ABER ALLES, DAS GUTE
HALTET FEST"
1. Thessalonicher 5:21
LIEBE GESCHWISTER
IM VOLKE FÜR GOTTES NAMEN!
Es wird vorausgesetzt, daß die Neue Welt Gesellschaft ihren Gliedern das Recht
gewährt, ihre Lehren zu überprüfen, laut Anraten des WT vom 15.1. 1957 und
1.11,1959, alle Lehren mit der Bibel vergleichen, ob sie mit Gottes Wort in
Einklang stehen.
Die Glaubensgrundlage des apostolischen Christentums war und ist die Versöhnung
mit Gott, durch den Glauben Jesus Christus. (1. Kor. 1:18; 3:11; 15:8)
Die NWG stellt die Lehre von "der angeblichen Wiederkunft des Herrn im Jahre
1914" auf. Wie kommt die NWG zu dieser Behauptung? Weshalb diese Lehre?
Als um die Mitte des vorigen Jahrhunderts auf fast allen Gebieten des
menschlichen Lebens ein Umbruch auftrat, faßte der Gedanke des bevorstehenden
Weltuntergangs und der Wiederkunft des Herrn Fuß bei einigen religiösen Gruppen.
Etliche Gruppen in Amerika und Europa errechneten Daten auf angeblich biblischer
Grundlage, z. B. die Jahre 1835, 1838, 1843-44, 1874. Als nun im Jahre 1874 das
erwartete Weltende wieder nicht eintraf und Christi Herrschaft nicht offenbar
wurde, gründete einer der gläubigen Adventisten, N. H. Barbour, eine neue
Versammlung. Er vertrat die Meinung, daß im Jahre 1874 der Herr doch gekommen
sei, nur unsichtbar. Die Gründe sind unglaubwürdig.
Dieser Barbour-Gruppe schloß sich eine kleine Gruppe Bibelforscher unter C. T. Russell an. Sie gaben das Buch "Three Worlds or Plan of Redemption" heraus und legten darin ihre Glaubensauffassung dar. Dazu gehörte unter anderem auch die Lehre, daß Jesu 1874 unsichtbar wiedergekommen sei und nach 40 Jahren, also 1914 die Nationen zerschmettere. (u. a. WT 1955/104). Das war das erste Mal, daß das Jahr 1914 als das Jahr der Regierung Christi bekannt wurde. Auch als sich Russell von Barbour wegen Unstimmigkeiten trennte, behielt er diese Chronologie als Zentrallehre bei. Dies beweist seine herausgegebene Zeitschrift "Zions Wachtturm und Verkündiger der Gegenwart Christi". Russells veröffentlichte Bände "Schriftstudien" Band 1-7 führen an:
1. Tempelreinigung von 1874-78,
2. 1874 Zeiten der Wiederherstellung und Wiederkunft des Herrn,
3. 1878 Kommen des Herrn zum Tempel, Verwerfen der Christenheit, Auferstehung
der Heiligen, Rückkehr der Gnade zu den Juden,
4. 1881 Ende der hohen Berufung,
5. 1914 Ende des Reiches der Welt, der Jude in voller Gnadenstellung ab 1915
6. Ende der 70 Zyklen 1925,
7. 2875 Wiederherstellung vollendet,
8. 2914 der Menschheit Herrschaft wiederhergestellt.
(Schriftstudien Band 2 und 7, WT 1924/268) Russells Erwartungen und seine
Chronologie erfüllten sich 1914/15 nicht. Der WT vom 1.10.1907 schreibt:
"Angenommen, das Jahr 1915 würde unter ruhigen Weltverhältnissen vorübergehen und es würde sich erweisen, daß die Auserwählten noch nicht alle verwandelt sein würden und ohne daß die Wiederherstellung des natürlichen Israel in die Gnadenstellung unter dem neuen Bunde eingetreten wäre (Rö. 11:12,15). Was dann? Würde das nicht beweisen, daß unsere Chronologie falsch ist? Tatsächlich! Es würde einen nicht wieder gutzumachenden Schiffbruch bewirken ... für die Jubeljahrberechnung für die Prophezeiung von den 2300 Tagen Daniels ... der sogenannten Zeiten der Heiden und für die 1260, 1290 und 1335 Tage. Keine von diesen könnte weiterhin aufrechterhalten werden."
Es taucht nun die Frage auf: Haben
die Nachfolger Bruder Russells aus dem Irrtum gelernt? Nein! Alles, was ab 1874
geschehen sollte, wurde um 40 Jahre verschoben und das Frühere vergessen. Ist
das Spiel mit Zahlen etwa schriftgemäß? (1. Tim. 1:3,4) Im WT vom 1.2.1954,
Seite 84/14 heißt es:
"Daß das Königreich seit 1914 inmitten seiner Feinde herrscht, ist die einzige
gute Botschaft heute."
Dies ist die Grundlage der Wachtturmgesellschaft früher und heute.
Alle aufrichtigen Erforscher der heiligen Schrift werden nun fragen: "Stützt
sich diese Annahme wirklich auf eine genaue Erkenntnis der Bibel?" (Wenn sich
die Erwartungen 1874-78 nicht erfüllten, könnten sich da nicht auch die
Nachfolger heute irren?) Müssen wir jetzt nicht mit Enttäuschung feststellen,
daß das, was wir jahrelang mit Überzeugung geglaubt und gepredigt haben, sich
ebenfalls als Fehlschluß erweist?
Lassen wir Gottes Wort in der
Frage entscheiden, ob Jesus Christus seit 1914 inmitten seiner Feinde herrscht.
Gemäß dem Zeugnis der Bibel ist das Erscheinen Christi in der Herrlichkeit
seines Vaters ein Ereignis von solch überwältigender Größe, daß es niemand
verborgen bleiben kann, denn die Herrlichkeit Jehovas wird sich offenbaren und
alles Fleisch miteinander wird sie sehen, wenn "sie werden den Sohn des Menschen
kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit." (Matth.
24:27)
Beginnt Jesus Christus seine Herrschaft, dann müssen bestimmt auch seine Feinde
auf Erden davon Kenntnis nehmen, weil er zu jedem Zeitpunkt an ihnen Gericht
üben wird, das heißt, daß dann dem Urteil unmittelbar der Gerichtsvollzug folgen
wird. Es wird also keine Verzögerung geben, wie wir es für die Jahre nach 1914
bzw. 1918 angenommen haben. (Matth. 13:40-42,49,50; 16:27; 25:31-33,41; 2. Tim.
4:1) Über dieses Gericht bei der Wiederkunft Christi sagt Ps. 21:9
folgendes:
"Wie ein Feuerofen wirst du sie
machen zur Zeit deiner Gegenwart." (Elbf. B.) Die Zürcher Bibel übersetzt Ps.
21:10:
"Du wirst sie verderben wie im Feuerofen sobald du erscheinst, o Herr."
Ebenso bestätigt 2. Thess. 2:8, daß, wenn der Gesetzlose offenbar wird, ihn "der
Herr Jesus vernichten wird durch die Erscheinung seiner Ankunft."
Daraus entsteht die Frage: Wurde der Gesetzlose bei der Ankunft Christi im Jahre
1914 oder danach vernichtet? Die Tatsachen verneinen dies. Daher können wir auch
nicht glauben, daß Jesus Christus so lange inmitten seiner Feinde herrscht, ohne
daß ihnen ein Haar gekrümmt wird, vielmehr wird sein Auftreten in
Königreichsmacht ein Ereignis sein, daß seine Feinde in Schrecken versetzt
werden, weil dann sein Herrscherstab eine eiserne Zuchtrute sein wird, welche
seine Feinde zerschmettert, so wie Töpfergefäße zerschmettert werden. (Ps.
2:5-9; 45:3-5; 110:2,5,6)
Prüfen wir jetzt Gottes Wort
sorgfältiger als bisher, so finden wir noch weitere Beweise, welche bestätigen,
daß Christus noch nicht in seinem Reiche herrscht.
Mag auch unsere bisherige Glaubensgrundlage in schwere Erschütterung geraten,
jedoch niemals unser Vertrauen in Jehova, unseren Gott! Laßt Euren Glauben stets
mit dem Worte Gottes übereinstimmend sein! Seid gewappnet mit der rechten
Erkenntnis! ("Denn Jehova gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und
Verständnis.") (Sprüche 2:6)
Es grüßt Euch, die Ihr Jehova und Christus Jesus liebt mit Jakobus 5:7-10, alle
die nach Wahrheit sich auszurichten bemüht sind durch Bruder
Willy Müller
ZUR WAHL "OBRIGKEITLICHER
PERSONEN"
Wie immer sind die Wahlen eine Herausforderung für alle Wachtturm-zeugen. stehen
sie bekanntlich doch unter dem Zwang, an keinen demokratischen Wahlen
teilzunehmen und in ihrem "Dienst" auch alle anderen Menschen so zu belehren.
Andernfalls seien sie "Feinde Gottes" und kämen zur Vernichtung in Betracht. Es
steht außer Frage, daß es notwendig ist, solcher antidemokratischer Ausrichtung
entgegenzutreten.
Für viele Zeugen sind die Wahltage nun Tage ziemlicher Aufregung und Spannung.
Werden sie auf ihre politische Haltung angesprochen, zur Teilnahme an der Wahl
aufgefordert? Sie müssen sich äußern. Manche verdrücken sich von zu Hause, um
nicht Farbe bekennen zu müssen.
In der Tat geht es um ernste Dinge, um nichts Geringeres als um unsere
Landesverwaltung, um Menschenrecht und Ordnung. Wie sollte es denn ohne eine
Regierung gehen?
DAS WTG-HAUPTARGUMENT IST:
Da Christus seit 1914 im Himmel herrscht als "der einzig rechtmäßige Herrscher
über die Erde", haben die Menschen bzw. Herrscher der Menschen kein Recht mehr,
politische Macht auszuüben, sie seien alle seit 1914 verpflichtet, ihre Macht an
Christus "im Himmel" abzutreten, andernfalls würden sie von Gott vernichtet:
Damit seien alle politischen Wahlen und ihre Teilnahme daran Unrecht vor Gott.
Wir haben in CV fast jedesmal etwas anläßlich von Wahlen gesagt. Aber wer hat
das schon noch zur Hand, liegen doch zwischen den Wahlen immer mehrere Jahre.
So wollen wir auch diesmal das
WTG-Hauptargument dokumentieren: WACHTTURM 1. Januar 1957, S. 5ff:
"... daß Gottes Königreich dazu bestimmt ist, alle politischen Herrschaften zu
vernichten, und daß jene, die Politik treiben, Feinde Gottes sind und dadurch
zur Vernichtung in Betracht kommen ... stehen sie davon ab, an der Politik
dieser Welt teilzunehmen, ja selbst an Wahlen. Sie wissen, daß die politische
Beteiligung nicht nur zu nichts führen würde, sondern ihnen sogar Gottes
Mißbilligung eintrüge." "DEIN WILLE GESCHEHE AUF ERDEN", S. 268/9;
"Der Kaiser Wilhelm wie auch die anderen Weltherrscher behandelten die Botschaft - bezüglich 1914 - mit Geringschätzung. Die Watch Tower ... hatte jedoch seit dem Jahre 1903 ein Zweigbüro in Barmen-Elberfeld, Deutschland ... Der Kaiser beabsichtigte nicht, seine kaiserliche Souveränität Jesus Christus abzutreten, zu der Zeit, da dieser im Jahre 1914 im Himmel auf den Thron kommen sollte, denn dadurch hätte der Kaiser ihn als den rechtmäßigen Erben des Königtums über die ganze Erde anerkannt."
WACHTTURM 15. Oktober 1962, S.
627/11:
"Da es die meisten jedoch ablehnen, etwas Besseres kennenzulernen oder an etwas
Besseres zu glauben, lassen sie sich lieber von ihren sogenannten
obrigkeitlichen Gewalten oder Obrigkeiten, demokratischen oder republikanischen,
nach westlichem oder östlichem Muster regieren ...lehnen sie Gott als König ab."
WACHTTURM 15. Januar 1964, Abs. 9;
"Seit dem entscheidenden Jahr 1914 hätte das politische Regierungssystem der
Menschen abdanken und aufhören sollen, dem 'Herrscher dieser Welt' zu dienen,
doch das hat es nicht getan ... Unbußfertig arbeiten sie an ihrer
Selbsterrettung weiter und schmähen Gott, weil er seine Zeugen verkündigen läßt,
daß ihr hoffnungsloser Zustand durch kein menschliches Mittel mehr zu heilen
ist."
WACHTTURM l. Januar 1965, Abs. 23:
"Sie ignorierten das Recht des himmlischen Königs auf Weltherrschaft. Sie traten
es mit Füßen; und als wir in unserem Predigtwerk darauf hinwiesen, wurden diese
Nationen zornig." WACHTTURM 1. Dezember 1975, S. 708:
"Überdies stehen sie nun an dem 'Ort' Harmagedon, vereint gegen Gott,
und weigern sich, ihre Souveränität an ihn abzutreten."
WACHTTURM l. Mai 1988, S. 19,
Abs. 14:
"Jehovas Zeugen ... Als Fußtapfennachfolger Jesu sind sie auch in sozialen und
politischen Streitfragen neutral ...
Toshio, der stellvertretende Leiter einer Stadtkasse, lehnte es jedoch aus
Gewissensgründen ab, sich an einem Feldzug zur Wiederwahl des Bürgermeisters zu
beteiligen."
Die Bilanz heute - wenn jetzt 1989 wieder Kommunalwahlen sind, müssen die
WT-Zeugen überall "Vorbild" darin sein, sich nicht einmal an der Wahl eines
Bürgermeisters zu beteiligen! Wohin würde dieses "Vorbild" alle Menschen führen,
wollten sie es anerkennen und befolgen?
Ohne Zweifel in Anarchie, Faustrecht oder willkürliche Diktatur.
So muß diese WTG-Verkündigung abgelehnt werden. Eigentlich auch von den Zeugen
Jehovas selbst. Brauchen sie etwa keine "obrigkeitlichen Personen"?
EIN MÖGLICHER AUSWEG
Der Gründer der WTG, C. T. Russell, hatte zwar die Wiederkunft Christi auch
gelehrt, und zwar für 1874 und den Endzeitbeginn sogar schon für 1799.
In Anerkennen der Notwendigkeit der Wahl "obrigkeitlicher Personen" erklärte er
jedoch auch, daß Christen gegebenenfalls "an den Abstimmungen und Wahlen
teilnehmen" sollten "und von ihrem Stimmrecht den gewissenhaftesten Gebrauch
machen, denen die Stimme gebend, welche sie als die besten Kandidaten
betrachten." (Schriftstudien 6, dt. 1926, S. 590)
-D.P.-
EDLER GESINNT SEIN und prüfen apg
17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 21 UND 22/1988
Ist dein Zuhause ein Ort der Ruhe und des Friedens?
Etwas in Betracht ziehen, heißt doch konkret nichts anderes, als mit bestem
Wissen und Verstand eine Sache zu beurteilen, welche nicht zweifelsfrei einen
positiven Verlauf nehmen muß, hat man sich erst einmal für dieses ETWAS
entschieden.
Nun, es geht hier nicht um eine Sache im Sinne des Wortes schlechthin, sondern
um ein Privileg der Schöpfung Gottes und seiner Geschöpfe selbst, nämlich um
nichts Geringeres als die eheliche Verbindung von Mann und Frau.
Schon im l. Buch Moses Kap. 2:18 sagt Gott UNMISSVERSTÄNDLICH:
"Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei. ICH werde ihm
eine Gehilfin machen als sein Gegenstück."
Im Vers 24 heißt es dann ebenso deutlich:
"Darum wird ein Mann seinen Vater
und seine Mutter verlassen, und er soll fest zu seiner Frau halten, und sie
sollen ein Fleisch werden."
Es ist also der Wille Gottes, nicht in Einsamkeit zu verharren, sondern sein
Gegenstück zu suchen, zu finden und zu halten. Letzteres selbst um den Preis der
Loslösung vom engsten Familienbande, von Vater und Mutter.
Im WT 21/88 erscheint dieser eindeutige Wille Gottes jedoch in einem ganz
merkwürdigem Lichte, denn folgt man den hintergründigen Betrachtungsweisen der
WTG aufs Wort, kann eine Ehe kaum der Ort der Ruhe und des Friedens sein.
Auch dann nicht, wenn man einen Partner im Sinn hat, welcher ebenso sich zum Glauben bekennt, wie man es selbst aus tiefstem Verständnis der Gemeinsamkeit unter biblischen Grundsätzen als gegeben betrachtet. Mit der Auflistung zahlreicher "Unsicherheits-Faktoren", voran den des Zweifels der GANZHERZIGEN Hingabe zu Jehova (des betreffenden Partners) soll veranschaulicht werden, daß man besser daran tut, den Vorsatz, durch eine Ehe der Vereinsamung zu entrinnen und gemäß dem Willen Gottes, mit seinem Gegenstück ein Fleisch zu werden ... nicht weiter in Betracht zu ziehen.
Es stellt sich nun unweigerlich
die Frage nach dem Motiv dieser Darstellung, welche sich beim näheren Hinsehen
fast von selbst beantwortet, im Abschnitt 6 wird die Reihenfolge der
Bewertungskriterien recht markant betont, nämlich:
1. regelmäßiger Predigtdienst und 2. kommen erst hier die Belange, welche an
sich die Ehe begründen.
Aus der Sicht der WTG ist diese Betrachtungsweise nur allzuverständlich, denn
ein beträchtlicher Anteil verfügbarer Zeit ginge für den Predigtdienst
unweigerlich verloren.
Die Befriedigung emotionaler
Bedürfnisse in der Ehe könnten den geistigen Belangen zum Schaden gereichen,
ließe man durchgehen, daß Sinnlichkeit, Zuneigung, Sehnsucht nach Zärtlichkeit
und Liebe - im Sinne von 1. Mose 2:24 - das Maß an Zeit beanspruchen, welches -
dem Predigtdienst "dienlicher" zukäme.
Und der Schaden wird noch fataler, fällt Gottes Wille auf fruchtbaren Boden
gemäß 1. Mose 1:28, denn Kinder sind in der heutigen Zeit offenbar mehr denn je
Zeit (Zärtlichkeits)- bedürftig, und sind vielleicht trotz biblischer
Unterweisung und Erziehung, letztendlich den "weltlichen Dingen" mehr zugetan,
als dem Predigtdienst der Wachtturmgesellschaft.
Mehr nach der Devise - Wennschon,
denn-schon, als nach schriftgemäßer Handhabung der Dinge, wird Gott selbst als
der Dritte in die Ehe etabliert, denn eine "3-fache Schnur" kann nicht so
schnell entzweigerissen werden, wie es tatsächlich in Pred. 4:12 auch
geschrieben steht.
Lediglich von Gott wird im ganzen Kapitel 4 keine Silbe erwähnt, wohl aber
davon, daß es besser sei, sich mit einer Handvoll Ruhe zu begnügen, als mit
einer doppelten Handvoll harter Arbeit, dem Wind nachzuhaschen ...
Eine Ehe, getragen von Argwohn und Mißtrauen der Partner zueinander, entwickelt
zwangsläufig Alltagsprobleme zu Konflikten, zu deren Bewältigung die rechten
Ratschläge biblisch beitragen sollten.
Dazu wird vorausgeschickt, daß in vielen christlichen Ehen, weltlich gesinnte
Einstellungen der Ehefrauen, die einen "unabhängigen, herausfordernden Geist
bekunden ...", der ursächliche Störfaktor des häuslichen Friedens sind.
Doch mit der simplen Einforderung des "tiefen, biblischen Respekts" ist es
insofern schon mal problematisch, wenn sich dieser Respekt nur auf die
herausragenden Leistungen, bezüglich der Dienstvorrechte, wohl aber kaum noch
auf die Befriedigung der Bedürfnisse, welche die Harmonie eines natürlichen
Familienlebens tatsächlich tragen, auszurichten hat.
Wehe dem, der sich wirklich darauf beschränkt, daß die rechtzeitige biblische Unterweisung der Kinder, betreff des Erkennen von gut und böse, mit solchen Dingen, wie die Hand auf den Ofen legen, die Unterbindung der natürlichen Motorik eines Kindes durch Stillsitzen in Versammlungen, nachvollziehbar akzeptiert. Gehorsame Kinder sind zwar sehr bequem, doch ist d. Angst vor Zucht ein untaugliches Mittel, die Bande zwischen Eltern und Kindern in einer Weise zu festigen, welche man als fruchtbar (im biblischen Verständnis dieses Begriffes) betiteln könnte.
Es ist also nicht von ungefähr,
wenn sich die WTG mit diesen weltlichen Konflikten in christlichen Familien
auseinandersetzen muß, gleichwohl entschuldigend, als Ursache Satan und die
Erbsünde - sprich: das Weib, mit all ihren Unabhängigkeitsbestrebungen und
Verführungskünsten - verantwortlich darstellt ..., oder entstellt?
Ist es nicht vielmehr so, daß Gott diese Sünde durch seinen Sohn Jesus Christus
vergeben, die Schuld von Weib und Mann, vor Gott allzeit getilgt und durch einen
Neuen Bund besiegelt hat? Angesichts dieser ungerechtfertigten „Vor-ab-Verurteilung"
und "Schuld-Zuerkennung", wie sie in dem WT 21/88 unverkennbar deutlich wird,
kann nicht damit gerechnet werden, daß bestehende und zukünftige Ehen
christlicher Partner zu einem Ort der Ruhe und des Friedens heranreifen.
Im Gegenteil! Es ist eher
wahrscheinlich, daß die unlösbaren (?) Konflikte solcher Ehen weiterhin
heuchlerisch "geduldet" und mit unzutreffenden biblischen Hinweisen verbrämt
werden sollen.
Für liebevolle, brüderliche Hilfe im Geiste Jesu Christi, verbunden mit
allseitig gerechter Unterweisung in ehe-spezifischen Fragen, wären gewißlich
zahlreiche Brüder und Schwestern dankbar, und gar manche Ehe-Scheidung - mit all
ihren negativen Folgen - nicht das letzte Wort, erzwungener Pseudo-Ehebruch
nicht der letzte Weg des "reinen" (???) Gewissens vor Gott.
Nun, dem wird wohl in absehbarer zeit nicht entsprochen werden, denn
Zehntausende von Stunden wären vonnöten! Und Zeit ist für die WTG kostbar ...
wie bares Geld, und es ist nun mal etwas billiger, "Liebe zu Gott zu predigen",
als Liebe zu seinem auserwählten Volk zu bekunden.
— H. J . H. —
WACHTTURM NUMMER 22/1988
EINE NEUE WELT IST
NAHE!
WER WIRD JEHOVAS WOHLGEFALLEN FINDEN? Es geht um die Christenversammlung in den
Tagen der Apostel. Auf Seite 14 fällt auf, daß ein „Christ, der einen Fehler
begangen hatte, in der Versammlung mit liebevoller Hilfe rechnen" konnte. Weiter
lesen wir:
"Eine Gruppe Ältester ... konnte demjenigen, der sich eine schwere Verfehlung
zuschulden kommen ließ, Hilfe bieten. Judas schrieb: 'Fahrt ... fort, einigen,
die Zweifel haben, Barmherzigkeit zu erweisen; rettet sie, ...' (Judas 22.23)."
Der nächste Abschnitt beginnt mit
der Feststellung:
"Es kam jedoch vor - wenn auch selten -, daß ein Übeltäter nicht bereute. Dann
mußten ihn die Ältesten aus der Versammlung ausschließen, um die Reinheit der
Versammlung zu schützen."
Wenn ich die Bibel richtig verstanden habe, dann mahnt Judas an, denen, "die
Zweifel haben, Barmherzigkeit zu erweisen". Von einer schweren Verfehlung, oder
gar von reuelosen Übeltätern, denen die Gemeinschaft entzogen werden muß, ist da
nichts zu lesen.
Nun, die WTG tut nichts ohne
Zweck, so auch hier. - Von der schweren Verfehlung des Zweifelns, über die Sünde
dessen, der mit der Frau seines Vaters Unzucht getrieben hatte (1. Kor. 5,1-11),
kommt sie sehr schnell zum Kern dieses Studienartikels:
"Paulus wies darauf hin, daß Christen keinen Umgang mit ihm haben sollten, denn
er hatte seinen anerkannten Stand vor Gott aufgegeben. (Vergleiche 2. Joh.
10,11.)"
- Das Weglassen des Verses 9 ist sicher kein Versehen, denn wer schlägt sich
schon gern selbst ins Gesicht?! Für die Zeugen, die in Glaubensdingen ja das
Denken gern der WTG überlassen, ergibt sich hier eine logische Beweiskette und
die Folgerung: Was in den Tagen der Apostel für gut und richtig galt, das kann
auch heute nicht falsch sein.
Also werden Zweifler, Hurer und solche, die falsche - der WTG nicht genehme -
Lehren verbreiten, alle in einen Topf geworfen und verteufelt.
ANDEREN HELFEN, GOTT ANZUBETEN
Es geht munter weiter in den eingefahrenen Gleisen des vorangegangenen Artikels.
Zunächst einmal ist Vorsicht geboten vor jedem, der kein getaufter Zeuge Jehovas
ist, selbst dann noch, wenn er die Bibel (richtiger wohl die WTG-Literatur!)
studiert und die Zusammenkünfte besucht. Bevor er in den Predigtdienst darf,
gilt es für ihn, nachzuweisen, daß er "eine gewisse Erkenntnis über biblische
Lehren besitzt und sein Leben mit Gottes Grundsätzen in Übereinstimmung gebracht
hat".
Daß auch hier eher die Grundsätze
und Regeln der WTG gemeint sind, zeigt der folgende Abschnitt, Dort wird gesagt,
daß ein jeder Zeuge Jehovas, durch die Abgabe eines Predigtdienstberichtes,
seiner Bereitschaft Ausdruck verleiht, sich der theokratischen Organisation
unterzuordnen. (17) Bisher glaubte ich immer, durch das Zeugnis über Jesus würde
man sich Seiner Autorität unterwerfen, ist Er es doch, der uns gebietet:
"Ihr werdet Zeugen von mir sein, ... bis an das Ende der Erde." (Apg.
1,8; Matth. 28,19.20)
Im Abschnitt "Hilfe für einen Sünder", wird auf dem im ersten Studienartikel (S.
14) gelegten Grund munter weitergebaut. Wir lesen:
"Wir haben aus der Bibel erkannt,
daß ein getaufter Übeltäter, der nicht bereut, aus der Versammlung
ausgeschlossen werden muß, und daß man danach jede Gemeinschaft mit ihm
vermeiden sollte (2. Joh. 9-11)."
Dann die Frage nach dem Tun, wenn ein ungetaufter Verkündiger eine schwere Sünde
begangen hat. Auch hier die Antwort besser wörtlich:
"Judas forderte dazu auf, gesalbten Christen - unter der Voraussetzung, daß sie
bereuten - Barmherzigkeit zu erweisen, wenn ihnen Zweifel aufgestiegen waren ...
(Judas 22.23)."
Um es klar auszudrücken. Eine solche "Voraussetzung" gibt es bei Judas nicht,
die WTG treibt hier ein unehrliches Spiel! Die Zahl der Brüder und Schwestern,
die wegen berechtigter Zweifel an der Redlichkeit der WTG, die Gemeinschaft
ihrer Brüder verlassen haben oder ausgeschlossen wurden, geht in die Legion.
Hier wird lediglich der untaugliche Versuch unternommen, durch Bibelmißbrauch
ihr unchristliches Vorgehen zu legitimieren.
Was nun das Vorgehen gegen
ungetaufte Verkündiger betrifft, wenn sie sich einer Sünde schuldig machten,
oder wenn sie gar nicht mehr als Verkündiger betrachtet werden möchten, so sind
das zwar erfreuliche Korrekturen seitens der WTG, aber ein "Persilschein" für
ihre fortwährende Bibelverdrehung und ihre Lieblosigkeit Andersgläubigen
gegenüber sind sie nicht!
Wacht auf, Brüder! Ein sogenannter "Weltmensch" schrieb einmal:
"Wer nicht nachdenken will, ist ein Blindgläubiger; wer nicht nachdenken kann,
ist ein Tor; wer aber nicht nachzudenken wagt, ist ein Sklave!"
-W. Dr.-
Bliebe noch zu wünschen, daß sich einige erkennen und handeln.
-R.I.H.-
30 JAHRE CV 1959 - 1989
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN (III)
DEN HAUPTZWECK DER WTG ANS LICHT BRINGEN
Sich mit der WTG befassen "heißt," sich mit ihrem Sprachrohr, vermessen zum
"göttlichen Kanal" erhoben, zu befassen, mit dem WACHTTURM. Mit diesem Blatt
stellt sich die WTG über die Bibel, über das Wort Gottes. Unter der WTG hat
jeder die Bibel nur so zu verstehen und anderen zu erklären, nur so an die Bibel
zu glauben, wie die Wachtturmgesellschaft das anweist. Die so Hingeopferten
bestätigen das tragisch.
So besteht für CV das Beweis- und Quellenmaterial vor allem in der WTG-Literatur. Der Hauptzweck der WTG mit ihren Schriften ist kein rein religiöser, wie man meinen könnte. Es ist im Grunde ein gesellschaftspolitischer, wobei der vorhandene Gottesglaube, der vorhandene Glaube an die Heilige Schrift bei den Angesprochenen lediglich genutzt wird, im WTG-Sinn dann natürlich verändert oder "vertieft". CV weist nach, wie die WTG das in ihrer haltlosen Endzeitweltanschauung bewerkstelligt. Dies insbesondere, seit sie seit 1935 offiziell mit ihrer "irdischen Hoffnung", alle Angesprochenen nur noch auf eine Lösung aller sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Fragen und Probleme in ihrer sogenannten Neue-Welt-Gesellschaft verweist.
Mit anderen Worten propagiert sie seit 1935 in der Hauptsache nur noch eine neue Gesellschaftsordnung auf Erden, die die bestehende gewaltsam ablösen soll. Kirchliche Kritik spricht nicht zu Unrecht von einer Art Gegengesellschaft, die die WTG propagiert. Damit ist die WTG insbesondere seit 1935 mitten in der Politik gelandet, und stürzt ihre ZJ überall in entsprechende Auseinandersetzungen und Konflikte gesellschaftspolitischer Art, abgesehen von dem, was sich aus der Kirchenfeindschaft ohnehin überall ergibt, in vielen Beiträgen ist das in CV herausgearbeitet worden. Zum Verhängnis für die ZJ heißt auch die für sie gemachte WTG-eigene Bibel "Neue-Welt-Übersetzung", wodurch sie auch von daher in diese Auseinandersetzungen gedrängt werden. Der Sinn des neutestamentlichen christlichen Evangeliums ist mit dieser 1935-Ausrichtung schließlich grundsätzlich für alle seither Angesprochenen über Bord geworfen.
Wir überschätzen in CV diese
erreichte gesellschaftspolitische Rolle der WTG, die die meisten
Mißverständnisse und Konflikte auslöst, jedoch keineswegs. Natürlich ist ihre
Bedeutung von Land zu Land unterschiedlich, größer oder kleiner. Doch die Zeugen
in der Zahl von etwa 3,2 Millionen in 210 Ländern, sind eine absolute
Minderheit, Wir verweisen nur auf die volksreichsten Länder der Erde wie China
oder Indien, was deutlich machen dürfte, auf welch verlorenem Posten die Zeugen
Jehovas stehen.
Wir haben in CV auch die Aufgabe, nüchtern und wirklichkeitsgetreu zu bleiben.
Aber die Dinge sind von Land zu
Land unterschiedlich. Wie wir in den CV-Ausgaben (73, 100, 139, 200)
insbesondere nachgewiesen haben, sind der Wirkungsbereich der WTG überall jene
Bevölkerungsschichten, die die "einfachen Menschen" bilden. Konkreter meinen wir
auch die "Schütterzone" in jedem Land, in jeder Gesellschaft, um jede Kirche.
Alle, die irgendwie erschüttert, entwurzelt, gescheitert oder benachteiligt
sind. Kranke, Verachtete, Verlassene, Randgruppen, Sonderlinge, Einsame und
Unzufriedene. Das ganze "Krisenpotential" eines Landes hat die WTG im Visier.
Alle, die da "seufzen und jammern über die Greuel, die geschehen". Alle, die da
"mühselig und beladen sind", wie die WTG dazu Bibelworte mißbraucht.
in CV wird gezeigt, wie die WTG inmitten dieses "Krisenpotentials" unter allen
betroffenen Menschen "jagt und fischt", und zwar unter der Devise, was alle
"irdischen Fragen" betrifft, nichts mehr zu tun, um die "Zustände zu
verbessern". Eine WTG-Ausrichtung der Zeugen Jehovas, die auf eine Lähmung jeder
sozialen und demokratischen Haltung und Aktivität hinausläuft. Desgleichen auf
eine Lähmung jeglicher Verantwortung oder Mitverantwortung. Konkret steht CV
damit auch vor allen so von der WTG aufgebauten Feindbildern von Kirchen,
Gesellschaft und Staat bis hin zur UNO. Und das alles in immer wieder mit der
WTG-veränderten und angepaßten Mißbrauch der Bibel.
Die Wachtturm-Religion entpuppt sich so als eine ideale Krisen-Religion, um irgendwelche Aufbrüche aus solchen Krisen verhindern zu helfen. Wie die in CV bisher aufgedeckten Sachverhalte über ein Zusammenspiel der obersten WTG-Führung in den USA mit den dortigen gesellschaftlichen, politischen und auch militärischen Führungskräften zeigen, war und ist die WTG-Politik immer auf die Interessen der dort vorherrschenden Kräfte ausgerichtet. Dies manchmal sehr vordergründig, manchmal hintergründig.
Es gibt da erstaunliche
Zusammenhänge an politischen Unter- und Hintergründen. Und sicherlich wissen wir
da noch nicht alles. Schließlich läßt sich die WTG in keiner Weise demokratisch
kontrollieren und tagt mit ihrer "Leitenden Körperschaft" nur im geheimen,
hinter verschlossenen Türen.
Alles in allem enthüllt CV, daß die WTG mit ihrer haltlosen
Endzeitweltanschauung einen ganz bestimmten sozial- und gesellschaftspolitisch
destruktiven Kult betreibt, insbesondere seit sie ab 1935 das eigentliche
christliche Evangelium durch ihre "irdische Hoffnung" und entsprechende
Orientierung außer Kraft gesetzt hat.
"Nieder mit der alten Welt und hoch die neue Welt" lautete eine WT-Schlagzeile.
Wir müssen dabei besonders darauf verweisen, daß die WTG diese Destruktivität in
erster Linie und in der Hauptsache von den USA aus betreibt und bestimmt. Dann
in den kapitalistischen Ländern und deren Einflußzonen. Die sozialistischen
Länder haben dieses WTG-Erbe übernommen, wo es zuvor schon bestand und nun auch
weiterwirkte. Was praktisch dabei herauskommt überall für die Zeugen, ist, dazu
beizutragen, jegliches Beteiligen, "die Zustände zu verbessern", unterbinden zu
helfen.
Der Antikommunismus gehörte mit dazu, woraus sich dann zwangsläufig auch das
Politische in CV ergibt.
-D.P.-
.PORTRÄT EINES ÄLTESTEN" (II)
"Noch helleres Licht"
Liebe Brüder!
Ich habe Euren Artikel "Porträt eines Ältesten" in der Nummer 233 gelesen. Er
weckte so mancherlei Erinnerungen in mir, als ich selber noch ein Zeuge war.
Dieses Porträt kommt mir sehr bekannt vor, ich glaube, es handelt sich um den
Bruder R. aus der Versammlung Rathenow. Er fungiert dort als
Versammlungsältester, wurde aber nie von Berlin (Bayernallee) oder von Wiesbaden
als solcher offiziell eingesetzt. Man hat ihn im Laufe der Zeit als solchen
geduldet. Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wurde, kam er nach Rathenow.
Bei einer Besprechung mit dem damaligen Versammlungsaufseher von Rathenow in
Berlin, mit Bruder Pohl, wurde deutlich gemacht, daß der Bruder R. der
Versammlung Rathenow nur als Hilfe und Beistand gegeben wurde.
Das hatte auch seinen bestimmten Grund, denn zu der damaligen Zeit war es aus Sicherheitsgründen verboten, daß Brüder, die aus dem Gefängnis entlassen waren, keine verantwortliche Funktion in der Versammlung bekleiden durften. Dieser Bruder aber hatte sich im Laufe der Zeit die Funktion des Versammlungsaufseher angeeignet. Proteste des Kreisdieners, beim damaligen Gebietsdiener in Finow und in Berlin, bei Bruder Pohl, fanden kein Gehör. Man sagte, wenn die Dinge nun einmal so sind, dann sollen sie auch so bleiben.
Als der damalige Kreisdiener dann
in den 60ziger Jahren nach Wiesbaden fuhr, sagte ihm Bruder Pohl das gleiche.
Aber eine offizielle Ernennung gab es auch danach nicht. Und so wirkt er nun
schon viele Jahre.
Viele Brüder haben sich damals gefragt, wie kann Gottes Segen auf einer
Versammlung ruhen, in der solche Zustände herrschen. Brüder, die Bruder R.
gefährlich werden konnten, hat er aus der Versammlung geekelt. Er hat sie
einfach kaltgestellt, oder so deprimiert, daß sie die Versammlung verlassen
haben, oder in eine andere Versammlung übergewechselt sind.
Seine Herrschsucht ging soweit, daß er den alten Kreisdiener fast zum Selbstmord
trieb. Schwestern, die er gut leiden konnte, brauchten ihm über einen Bruder nur
etwas flüstern und ohne mit dem betreffenden Bruder darüber zu reden, wurde er
gleich dem Kreisdiener gemeldet. Dann erst kam es zu einer Aussprache.
In viele Familienangelegenheiten,
selbst in die intimsten, mischte er sich ein, was auch seine Folgen hatte. Denn
die Familien zogen weg, oder trennten sich. Auch ist bei ihm ein Bruder, der
nicht im Gefängnis war, kein richtiger Bruder. Diese Einstellung vertritt er
leider nicht allein, sie herrscht im allgemeinen bei den Zeugen Jehovas vor ...
Euer Bruder ...
UNSER BRUDER HEINZ BOLZE GESTORBEN
Ein christliches Leben ging zu Ende
Er starb im Herrn, unser Bruder Heinz Bolze in Leipzig, wie es seiner
christlichen Glaubenshoffnung entsprach. Am 20. Januar 1989 im Alter von 71
Jahren schloß er für immer die Augen. Bis zuletzt war er im Dienst am Wort für
eine christliche Neuorientierung vor allem ehemaliger Zeugen Jehovas in
außergewöhnlichem Maße engagiert, Wir werden sein Werk ausführlich würdigen. Von
1980 bis 1988 ist er besonders als der Herausgeber der Zeitschrift WEGGEFÄHRTE
bekannt geworden. Nach bitteren Lehren in der Bibelforscherbewegung (jetzt
Zeugen Jehovas) unter der Wachtturmgesellschaft schloß er sich den dann in der
DDR in Abkehr von der Gesellschaft entstandenen Gruppen freier Christen an, in
denen er den Schwestern und Brüdern alsbald wegweisend am Wort diente. Er
gehörte dann auch 1958/59 zu den geistigen Beratern des Begründers der
CHRISTLICHEN VERANTWORTUNG, Willy Müller, Gera. Beiträge von ihm finden sich u.
a. in den CV-Ausgaben 83/1976 bis 101/1977.
Viele kennen auch seine
vervielfältigten Vorträge für WTG-freies Christsein, Er nahm auch an mancher
CV-Beratung teil.
Die ihn näher kannten, wissen um sein schriftgemäß glaubenskämpferisches
Herangehen an zu beantwortende Fragen, Entschieden verfocht er ein unbedingtes
Bleiben in der Schule Jesu Christi, wie er die Nachfolge Jesu u. a. bezeichnete,
und es war nicht einfach, der WTG in Wort und Schrift entgegenzutreten. Wer hat
schon den Glaubensmut und die Ausdauer dazu? Wer möchte schon "durch die
Spießruten" der oft genug intoleranten und erbarmungslosen
Wachtturm-Beauftragten laufen? Mit ihrem ALLEIN-SELIGMACHUNGSANSPRUCH, der für
jeden anderen nur die Verdammung kennt? Er hatte diesen Glaubensmut, auf sein
Schriftverständnis gestützt. Er gehörte zu den wenigen, die so im Glauben
aufstehen und kämpfen.
In allem dürfen wir jedoch seine
liebe Frau nicht vergessen. "Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei". So
war die Güte seiner Arbeit auch ihr Teil. Seit dem Tode seines Mitarbeiters
Martin Pützmann 1981 hatte er die Hauptverantwortung für die Arbeit allein, die
nun einen bleibenden Platz in der Geschichte des christlichen Glaubenskampfes
hat. -
-CV-
HAST DU DAS GEWUSST?
Am 23.12.1985 beging die Schwester Susanne S., Magdeburg, in ihrer Wohnung
Selbstmord, sie hatte sich mit Schlaftabletten und Stadtgas vergiftet. Schwester
S. wurde seit ihrer Kindheit im Glauben an Jehova erzogen.
Ihre Mutter Elke S., ebenfalls Magdeburg, gehört seit vielen Jahren der
Organisation an. Der Onkel, Volker Sch. Magdeburg, übt das Dienstamt eines
Altesten aus. Er war territorial für diese Schwester zuständig. Wie uns Brüdern
bekannt wurde, wurde zum obengenannten Zeitpunkt durch die VP ein
Ermittlungsverfahren gegen die S. eingeleitet, da sie in ihrem Arbeitsbereich
kleinere Diebstähle durchgeführt hatte.
Dem Selbstmord war jedoch ein
Gemeinschaftsentzug vorausgegangen. Der Gemeinschaftsentzug wurde durch den
fanatischen Versammlungsaufseher Hans-Joachim G., Magdeburg, im November 1985
gegen Schwester Susanne S. ausgesprochen. Obwohl einige Brüder und Schwestern
der Versammlung mit dieser harten Strafe nicht einverstanden waren, setzte sich
der Älteste G. mit seiner Entscheidung durch.
Mich selbst plagt seit dieser Zeit ein schlechtes Gewissen, da ich ohne etwas zu
tun zuließ, daß in der Vergangenheit gegen mehrere Brüder Gemeinschaftsentzüge
durch diesen Altesten G. ausgesprochen wurden.
-eingesandt-
„ÜBERREST"-VERSTÄNDNIS GERAT INS
WANKEN
Im WT vom 1.1 ,87, S. 22, Abs. 16 dt, wird eine weitere einst weltweit
verkündete WT-"Wahrheit" wieder aus den Angeln gehoben. Es heißt dort, daß "im
Jahre 33 n. Chr. die neue Nation ins Dasein kam".
Ein fundamentaler Gesichtspunkt für das Selbstverständnis der "Überrestglieder"
unter den Zeugen. Damit wird die zuvor geltende "Wahrheit", daß "1914 die Geburt
der neuen Nation geschah" (WT 15.4.1925, S. 121, Abs. 87, und WTG-Buch
"Befreiung", 1926, Kapitel 11, die Geburt der Nation) als "göttliches Licht"
wieder ausgelöscht. Da kaum jemand hier noch ein "Überrestglied" kennt, mag die
WTG auch in dieser Frage leichtes Spiel haben, die 8685 weltweit zerstreuten und
kurz vor ihrem Tode stehenden "Überrestglieder" haben ohnehin kein
Mitspracherecht im WT. Ihre Verzweiflung ist allein ihr Problem. Die WTG
interessiert nicht einmal ihre Namen.
Ein WT-Leser
AKTUELLES IN KÜRZE
KOMMT DIE WTG IN DER BRD VOR DAS VERFASSUNGSGERICHT?
Ein Ausführungsgesetz zum Artikel 4 des Grundgesetzes, der die Freiheit der
Religionsausübung zusichert, hält der Beauftragte für Sekten- und
Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Pfarrer
Friedrich-Wilhelm Haack, München, für erforderlich. In einer Stellungnahme
schreibt er, es müsse geprüft werden, ob dieses Grundrecht "schrankenlos" gelte
und welche Art der Religion gemeint sei. Haack hält dies für "dringend geboten"
angesichts der "immer stärkeren religiösen Zersplitterung, unter der auch
extreme Religionsbewegungen vordringen, und in Anbetracht des sich ständig
ausbreitenden Okkultismus".
So könnten sich beispielsweise satanische Gruppierungen oder "Wahnsinnsreligionen mit Menschenopfern" als Religion bezeichnen. Solche Bewegungen deckt jedoch der Artikel 4 des Grundgesetzes nach Haacks Ansicht nicht ab. Auch könne nicht jede Selbstverwirklichungsgruppe den Schutz der Religionsausübung in Anspruch nehmen. Als das Grundgesetz erstellt wurde, habe es keine Organisationen zur Gewinnmaximierung gegeben, die sich als Kirche oder Religion deklariert hätten. Der Artikel 4 stelle jedoch ein "unverzichtbares Grundrecht" dar, das allen Religionsgemeinschaften gelte. Dazu gehören nach Haacks Worten beispielsweise auch Jugendreligionen und Meditationsbewegungen. - (idea Spektrum 50/86)
Das bereits in der leitenden
Körperschaft der WTG minderheitlich angefochtene WTG-Dogma des Blutkultes des
Transfusionsverbotes wäre zufolge der damit verbundenen Menschenopfer unter den
Zeugen eine solche "Wahnsinnsreligion".
Gibt die WTG diesen tödlichen Blutkult nicht auf, und kommt es zu der
geforderten Klärung, könnte dann nicht auch die WTG vor das
Bundesverfassungsgericht kommen? -
AUS DER WELT DER ZEUGEN
DER "ÄLTESTE" HANS AUS DEM NORDEN
Einige der in Tim. 3:1-7 angeführten Erfordernisse scheint er wohl gar nicht zu
kennen. Wie kann es sonst angehen, daß er den Versammlungsmitgliedern predigt,
die Ehe in Ehren zu halten, sich gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr
ausspricht und seine Verlobte aber (ebenfalls getaufte Zeugin seit Jahren)
hochschwanger ist. Da ist es wohl kein Wunder, wenn Gerede und Unruhe in der
Versammlung aufkommt und so auch andere unschuldige Zeugen vor Außenstehenden in
Mißkredit geraten, so war auch von einem ehemals Interessierten zu hören: "Die
wollen mir was erzählen? Na, sollen sie sich doch erst mal ihren 'Vorsteher'
ansehen, da haben sie genug zu reden. Wie der Herr, so das Gescherr."
Daß dieser Mann so redet, ist
nicht verwunderlich, denn als bibelkundiger Christ kennt er auch gut die
Bibelstelle aus Titus 1:7: "Denn als Gottes Verwalter muß ein Aufseher frei von
Anklage sein, nicht eigenwillig, nicht zornmütig, kein Trinker, kein lärmender
Schläger, nicht auf UNEHRLICHEN GEWINN erpicht."
Letzteres mußte er bei einem Besuch vom Ältesten Hans erfahren, denn er stellte
nach dem Rückbesuch bei diesem Interessierten ein kleines Kästchen mit Schlitz
drin auf den Tisch und fragte den Interessierten, ob er nicht etwas für das
christliche Predigtwerk spenden möchte.
Ja, bei solcher Handlungsweise ist
es wohl nicht verwunderlich, wenn sich Interessierte enttäuscht abwenden und den
entsprechenden Kommentar dazu abgeben, denn dies war ein eindeutiger Verstoß
gegen Jesu Gebot aus Matthäus 10:8, wo es heißt: "Umsonst habt ihr empfangen,
umsonst sollt ihr geben."
Die Folgen, die so ein Ältester wie Bruder Hans verursacht, sind natürlich, daß
sich immer mehr Interessierte zurückziehen und es keinen Zuwachs für die WTG in
Mecklenburg gibt.
Darum, liebe Verkündiger unter den Zeugen, schaut euch eure Ältesten ruhig ein
wenig kritischer an und prüft, ob sie selbst das halten, was sie anderen
predigen.
-H.S.W.-
DEM WTG-KOORDINATOR
(ZWEIGAUFSEHER) DER BUNDESREPUBLIK
DIE GEMEINSCHAFT ENTZOGEN
DER FALL RICHARD E. KELSEY
Wie im Januar 1989 aus dem WTG-Zweigbüro in Selters/BRD bekannt wurde, ist dort
einem "hohen Mitarbeiter" die Gemeinschaft entzogen worden.
Nach Erklärungen aus informierten ZJ-Kreisen handelt es sich um Richard E.
Kelsey, den dort hauptverantwortlich vom Hauptbüro in Brooklyn eingesetzten
Koordinator oder Zweigaufseher.
Schon im Sommer 1988 wurde unter den ZJ darüber gesprochen, daß sich Richard E. Kelsey auf einem "Abweg" befinde. WTG-Pionier-Verkündiger sagten dazu, daß sie auch gehen würden, wenn Bruder Kelsey geht. Kelsey ist Amerikaner. Er wurde seinerzeit als Nachfolger von Konrad Franke eingesetzt, der nach seiner damals WT-gemäßen Ansicht, 1975 kommt Harmagedon (Ansprache 20.1.1968 in Hamburg) 1969 seines Dienstamtes enthoben wurde.
Wenn Richard E. Kelsey nun
ausgeschlossen wurde, wie uns mitgeteilt wird, dann bestätigt sich wieder, was
sich auch beim Weggang des Mitgliedes der Leitenden Körperschaft Raymond Franz
gezeigt hat: Wer ehrlich dabei ist, und die Entwicklung der Organisation
hinreichend überblickt und die Möglichkeit hat, hinter die Kulissen zu schauen,
kann dann nicht mit ehrlichem Herzen weiter mitmachen. Er müßte vor sich, Gott
und den Menschen zum Heuchler werden.
Wie zusätzlich vermutet wird, steht der Weggang von Kelsey auch mit der Frage
der Nachfolge für den 95jährigen WTG-Präsidenten F. W. Franz und mit dem Kurs
der WTG danach im Zusammenhang.
Sicher besteht für viele die
Möglichkeit, zum Fall von Kelsey auf diese oder jene Weise Anfragen zu stellen.
Auf die Dauer kann schließlich auch die WTG nichts verbergen. Sie mag solche
Personen verleumden und diffamieren, ihnen unlautere Beweggründe anhängen, damit
ihr Beispiel keine Wirkung habe. In der Hauptsache waren es immer die Besten,
denn nur solche hat sie nach gründlichster Prüfung in die Spitze aufsteigen
lassen. Das Erstaunen und Erschüttertwerden von Raymond Franz nach seinem
Eintritt in die Leitende Körperschaft der WTG läßt ahnen, was Richard E. Kelsey
in der WTG-Führung nach und nach zum Bewußtsein kam. - Wir werden sicher über
ihn noch mehr erfahren.
-CVN-
-"Christliche Verantwortung":
Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch
kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera
A 292/89 V 7 1 836 N2
Kommentare zu den eingescannten
CV-Ausgaben
CV 239
Nachdem schon in der CV 238 die öffentliche Falschmeldung bezüglich des
WTG-Funktionärs Kelsey zu registrieren war, setzt auch diese CV-Ausgabe diese
Falschmeldung (ohne auch nur den Versuch einer nachvollziehbaren Begründung zu
unternehmen) fort, was die ganze Sache mit Sicherheit nicht „besser" machte.
Überflüssig wie ein Kropf, dennoch symptomatisch für das CV-Unternehmen, auch
die in dieser Ausgabe enthaltene Polemik. Zitat:
„Einem Beispiel aus der Versammlung Rostock. Hans-Dieter und Peter M. - beide
lehren andere, keine Feste wie Weihnachten, Ostern und Geburtstage zu feiern.
Was aber tun sie selbst? Sie stellten 1988 für 14 Tage im Juni einen
Besuchsantrag, um in die BRD zum 75. Geburtstag ihrer Mutter reisen zu dürfen.
Ihren anvertrauten Schäfchen aber sagen sie, daß sie keinen Geburtstag feiern
sollen."
- 30 JAHRE -
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON
WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR., DDR
Nr. 239 GERA JUNI 1989
HOHEM MITARBEITER IN SELTERS
wurde die Gemeinschaft entzogen
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 23 und 24/1988
WTG-PREDIGTDIENSTSCHULE
Für Christen unzumutbar
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN (IV)
Über den weiteren Weg im Glauben
IST ES SPÄTER ALS DU DENKST?
Wie spät ist es wirklich?
DIE "ABTRÜNNIGEN"
Sind sie wirklich abtrünnig?
FURCHT VOR DEN AUFSEHERN
Sie haben keine Liebe für die Schafe
Liebe Geschwister!
Der Wille Jehovas ist, an Erkenntnis zuzunehmen und gute Früchte
hervorzubringen, zur Ehre seines Namens. (l. Thess. 5:11)
Viele gerechte Eigenschaften sind Früchte des Geistes. Die tägliche Stärkung der
rechten geistigen Haltung sowie rechter Gewohnheiten bringen Früchte des
Geistes, denn nur durch rechte Erkenntnis und Belehrung, durch wachsames
Überprüfen unserer Handlungen wird es gelingen, gute christliche Früchte
hervorzubringen. Mehren wir aber unsere Erkenntnis dadurch, daß wir sehr oft
durch den Kanal des Herrn belehrt werden mit Predigten, welche mit politischen
Dingen gewürzt sind?
Der WT 1.6..1959 schreibt auf S.
326 Abs. 7:
"Die Aufseher der Neuen - Welt - Gesellschaft tragen heute eine beträchtliche
Verantwortung ...
Sie werden als Vorbilder der Herde bezeichnet ...
Als Aufseher müssen sie sich mit dem Leben befassen, die Jehova Gott hingegeben
sind (1. Petr. 5:3).
... die die Einfiltrierung des Geistes des Abfalls und das Eindringen des
Menschen der Gesetzlosigkeit in die Neue - Welt - Gesellschaft der Zeugen
Jehovas verhindert (2. Petr. 3:13)."
Wir haben schon in unserem ersten Schreiben darauf hingewiesen, daß ihr Aufseher
nicht auf dem rechten Wege seid, mit den politischen Artikeln im WT und
Erwachet, die rechten Erkenntnisse zu vermitteln. Ihr zerstreut die Herde damit,
anstatt sie in Einheit und Harmonie zusammenzuhalten.
Abs. 21 sagt: "Die Neue - Welt -
Gesellschaft muß fortgesetzt die reine, unbefleckte Form der Anbetung pflegen."
(Jak. 1:27)
Haben wir das nicht wiederholt gefordert? Sein Volk ist durch euch Aufseher
voller Furcht, nicht Furcht vor Jehova, sondern vor euch, weil ihr keine Liebe
für die Schafe des Herrn zeigt, sondern nur Eigenliebe tätigt. Ein jeder bangt
vor Verhaftung auf Grund eurer politischen Artikel und anderer untheokratischer
Aufträge. Welche Früchte hat dies gebracht?
Auf Seite 425 im WT 14 ist das Wachstum in Prozente veröffentlicht, und zwar
fiel es von 1948 - 1958 von 27 % auf 9,8 %. 1956 sogar auf nur 3,6 %. Ist dies
nicht ein Ruf zur Überprüfung des bisher gegangenen Weges? An ihren Früchten
sollt ihr sie erkennen, mahnt Jesu!
In den letzten 10 Jahren ist trotz der Erhöhung der Verkündigerzahl die 27 % nie
wieder erreicht worden. Dies ist die eine Seite des Früchtetragens.
Die 2. ist ersichtlich in den
vielen Ausschlüssen, veröffentlicht im WT 11, Seite 329 Absatz 19:
"... vom März 1952 bis April 1957 ... wurde durchschnittlich 500 Glieder wegen
offenkundiger Vergehen, die in der Versammlung Jehovas nicht geduldet werden
können, die Gemeinschaft entzogen.
Von April 57 - April 58 schnellte die Zahl über den Jahresdurchschnitt von 500
auf 1334 pflichtvergessene Glieder empor, betrug also mehr als 2 l/2 mal
soviel." Dies bezieht sich nur auf Nordamerika. Wie sieht es in den
übrigen Ländern aus? Dies waren doch bestimmt nicht alles Hurer, Götzendiener
usw., sondern uns sind in unserem Lande viele Ausschlüsse bekannt, die getätigt
worden, weil die Glieder sich nicht mit den Erklärungen der Neuen - Welt -
Gesellschaft oder ihren Anweisungen einverstanden erklärten, weil sie mit dem
Wort Gottes nicht in Einklang zu bringen waren. Dies ist nach oberflächlicher
Betrachtung sogar die Mehrzahl.
Weshalb dies? Warum reagiert man nicht auf den alarmierenden Schock und überprüft sich selbst und den eingeschlagenen Weg, den man seit 1948 gegangen ist, ob er noch der rechte ist? Man sollte doch als Aufseher zuerst die Schuld bei sich suchen und nicht bei den Gliedern, denn wie ihr selbst versichert, tragt ihr die Verantwortung zuerst. Warum beharrt man trotz aller Offensichtlichkeiten, die zum Schaden der Glieder dienen, weiterhin auf diesem Wege? HAT MAN DOCH IRGENDWELCHE VERPFLICHTUNGEN? Diese Frage wurde von Anfang an gestellt, wurde aber nicht beantwortet. Sollten die Aufseher nicht die Schafe des Herrn mit Gewandtheit weiden? Sollte man nicht bedacht sein auf das Wohl der Schafe des Herrn? Im Berliner Vortrag 1958 wurde gesagt:
"Nicht nur Euer Leben ist von der
Pflege der Schafe abhängig, sondern das Leben Deiner anvertrauten Schafe
ebenfalls!"
Du hast als Hirte kein Recht über sie zu herrschen, denn es sind die Schafe des
Herrn. 1. Petr. 5:2-3. Hüten heißt, ihnen helfen, sei stets ihr Beschützer,
damit sie nicht irre gehen und getötet werden, seid vorsichtig, damit ihr nicht
getötet werdet. Jak. 5:16. Tragt große Sorge um jeden einzelnen, habt
überströmende Liebe. Bringt die Früchte des Geistes hervor. Eph. 4; Gal. 5:22.
Führt die Schafe auf eine fette Weide, damit sie nicht aus Mangel an Erkenntnis
umkommen. Nur auf magerer Weide leiden alle Hunger, äußern sie diesen Hunger,
dann zerstreut ihr sie. Ist dies göttlicher Wille?
Der gute Aufseher wird immer
bemüht sein, gute Früchte hervorzubringen, die Glieder zu schützen und
auszurichten nach dem Worte Gottes. Er wird sammeln und nicht zerstreuen, helfen
und nicht verurteilen. Die Weide, d. h. die Literatur anregend gestalten, d. h.,
sich streng nach göttlichen Grundsätzen richten, dann wird die Frucht der
Organisation eine dem Herrn wohlgefällige sein. Nicht als Aufseher herrschen
wollen, sondern bereit sein, alle guten Hinweise und aufrichtig gutgemeinten
Ratschläge der Glieder zu beachten, damit das Rechte getan werde. Nicht
zerstreuen, sondern helfen, die Neue-Welt-Gesellschaft in Einheit, Reinheit und
Harmonie auszurichten. Das sind göttliche Grundsätze: "Jehova zu lieben und
seinen Nächsten als sich selbst."
Möge sie ein jeder versuchen auszuleben und laßt uns ablegen alles pharisäische
Handeln, wie es Jesu in Matth. 23 darlegt;
"Sie sagen es wohl, aber sie tun es nicht." (Vers 3)
Dann wird die frohe Botschaft wieder die rechten Früchte hervorbringen, so als
es göttlicher Wille ist.
Es grüßt Euch in geschwisterlicher Liebe mit Psalm 41:2-4 und Sprüche 19:17 Euer
Bruder: gez. Willy Müller
HOHEM MITARBEITER IM BETHEL
SELTERS DIE GEMEINSCHAFT ENTZOGEN
Wie wir bereits in CV 238 kurz berichteten, wurde dem WTG-Koordinator
(Zweigdiener) der BRD, Richard E. Kelsey, die Gemeinschaft entzogen.
Schon im Sommer 1988 wurde unter den ZJ darüber gesprochen, daß er sich auf
einem "Abweg" befinde.
Zeichnen wir zunächst einige Stationen von Richard E. Kelsey nach:
Kelsey ist Amerikaner. Er spricht sehr gut deutsch, jedoch mit einem
unverkennbaren amerikanischen Akzent. Er war der Nachfolger in der BRD von
Konrad Franke.
Er trat schon 1954 als
WTG-Sonderdiener in Erscheinung. 1961 war er Referent auf dem Kongreß in
Hamburg. 1964 trat er in der Deutschland-Halle in Westberlin auf, und 1969 auf
dem Kongreß in Nürnberg.
1971 trat er wieder in der Deutschland-Halle in Westberlin auf. sein
öffentlicher Vortrag lautete: "Wenn alle Nationen frontal mit Gott
zusammenstoßen". Sein Tenor war, "in naher Zukunft" würde Harmagedon kommen.
Dazu kolportierte er sogar die antikommunistische politische Verleumdung: "die
russischen Führer sagen, sie würden erwarten, bis zum Jahre 1975 die ganze Welt
kommunistisch gemacht zu haben" (Text des Vertrages).
Kein "russischer Führer" hat so
etwas je gesagt. Kelsey nannte auch keine Quelle dafür. Er vertraute da blind
auf das, was ihm die WTG vorgeschrieben hatte, in dem Vortrag zu sagen.
Auch die Vereinten Nationen hatte er anzugreifen. Und allen Regierungen das
Recht zu herrschen abzusprechen.
Auch im Westberliner Fernsehen erschien er am 27.7.1971, um vor allem die
ZJ-Jugendlichen zum Endspurt "anzuspornen".
Es ist klar, daß er sich da 1989
als ein betrogener Verführer vorkommen muß, wenn er ehrlich vor sich selbst ist.
Einleitend geißelte er alle, die die "nahe" Katastrophe als lächerlich abwiesen
(Text des Vortrages). Nun steht er 1989 selbst als lächerlich da.
1973 hielt Kelsey im Düsseldorfer-Rheinstadion den öffentlichen Vortrag
"Göttlicher Sieg - was bedeutet er für die bedrängte Menschheit?" Das war 2
Jahre vor 1975. Gleich einleitend hatte er u. a. den Standpunkt zu predigen, daß
die "antireligiösen" und "atheistischen Kommunisten" guten Grund hätten, daß
"der bevorstehende Krieg" zur Vernichtung der Christenheit geführt werden möge.
Auch redete er von einer
"militärischen Konfrontation der religiösen Christenheit und des antireligiösen
Kommunismus".
Die antikommunistische Bedrohungslüge unterstützte er mit den Worten: "die
Streitkräfte des antireligiösen Kommunismus in Europa, Asien und Afrika scheinen
zahlenmäßig stärker zu sein ..."
Auch vertrat er die WTG-Politik, daß ein 3. Weltkrieg kommen werde, da sich die Nationen der Christenheit "für einen Krieg mit dem materialistischen, kommunistischen Block rüsten" und sich die "radikalen Mächte der Welt zu einem globalen Angriff auf die Religion vereinen, bevor sie selbst am Krieg v. Harmagedon teilnehmen". Und "ein Sieg der Christenheit" biete "keine Gewähr für eine Befreiung der bedrängten Menschheit", weil "die Christenheit am Aufstieg des internationalen Kommunismus zur Weltmacht schuld" sei, und weil "der Fortbestand der Christenheit im Laufe der Zeit zu einem erneuten Aufstieg des gottlosen Kommunismus und schließlich wieder zu einer Konfrontation beider Seiten führen würde" (Text der Ansprache).
Auch vertrat er den Unsinn, daß
die "radikalen Kommunisten in einem offenen Krieg mit Gott stehen". -
Wenn für solche "Radikalen" kein Gott da ist, können sie auch in keinem Krieg
mit ihm stehen. Das wäre wie Löcher in die Luft schlagen.
Nun, das war alles 1973 zwei Jahre vor dem "1975". Die Weltentwicklung, die
Weltlage, die Bündnispolitik der sozialistischen Länder auch mit der
"Christenheit" hat alle diese WTG-Wahrheiten, die Kelsey da öffentlich predigte,
auf den Müllhaufen geworfen. Auch diese Bilanz muß er ehrlicherweise ziehen.
1977 sprach er in Frankfurt/Main
zum Thema "Vorwärts mit den 'größeren Werken'", des weiteren zu den Themen "Nimm
mit Jesus Christus freudig am Werk Jehovas teil", "Das Leben hat doch einen
Sinn" und "Die herannahende Weltregierung - Gottes Königreich".
Im Jahre 1978 hielt er noch die Schlußansprache des Kongresses in München zum
Thema "Bleibt standhaft im Glauben".
Ein außergewöhnliches Auftreten hatte er noch am Schluß des Kongresses 1978 im
Düsseldorfer-Rheinstadion. Der Kongreß hatte ca. 3 000 000 DM gekostet! Am Ende
gab es einen Empfang im Rathaus, wo wir ihn und einige andere Verantwortliche
mit einem Glas Wein in der Hand lächelnd vor den Journalisten stehen sehen
(Express).
-CV wird weiter berichten.
-CVN-
EDLER GESINNT SEIN
Der Wachtturm
UND PRÜFEN APG 17:11
WIR PRÜFEN DIE WT NUMMER 23 UND 24/1988
WELCHE TRADITIONEN GEFALLEN GOTT
Diese WT-Frage sagt es schon: Man zeigt mit dem Finger auf die anderen. Deren
Traditionen würden Gott nicht gefallen. Der WT-Hauptstoß geht hier gegen die
katholische Kirche, wie eh und Je. Damit ja dieses Feindbild bleibt, um die
Kampfstimmung zu halten. Natürlich wahrt die Kirche Bibel und Überlieferung,
über deren Sinn man streiten kann.
Auf jeden Fall verurteilte Jesus
andere Wege und Formen nicht so ohne weiteres, wenn die Absicht damit war, ihm
auf diese Weise zu folgen. (Markus 9:38-41) Und diese Absicht kann der Kirche
trotz ihrer schwarzen Schafe nicht abgesprochen werden. Die karitativen
Liebeswerke der Kirche sind einer der Beweise hierfür. Das ist sogar echt im
Sinne Jesu, nicht nach dem Glauben der Hilfsbedürftigen zu fragen als Bedingung.
(Lukas 10:25-37)
So einfach ist das alles nicht. Die WTG ist in diesem Vorgehen ein Heuchler. Sie
greift die Kirche wegen ihrer Bildnisse an, und hat die Stirn, ihr 2. Mose
20:4,5 entgegenzuhalten, wo den Israeliten verboten wurde, irgendein Bild zu
machen und in der Anbetung zu verwenden.
Dabei strotzen die bunten WTG-""Predigten"
mit Bildnissen von Gott, Engeln und sonstige unsichtbaren Dingen als
"fester Bestandteil im Leben", ja im "Gottesdienst" der WTG-Zeugen. Und mit dem,
was die WTG seit 1879 neben der Schrift und im Widerspruch zu ihr an Methoden,
Lehren und Traditionen entwickelt und wieder verworfen hat, könnte man Bücher
füllen.
Alle Erkenntnis ist "Stückwerk". Die WTG sollte auch hier aufhören, sich an die
Brust zu schlagen. Damit kann sie nur Arglose und Einfältige täuschen und
halten. (Römer 16:18)
ALS JEHOVA MONARCHEN LEKTIONEN
ERTEILTE
Der WT stellt hier dar, was einst Nebukadnezar und Belsazar als Monarchen
widerfuhr, denen Gott "gewisse Lektionen über seine Souveränität und seine
rettende Macht erteilte." (Seite 14)
In Harmagedon würden das bald auch "alle irdischen Herrscher" von heute erleben.
Das ist zunächst wieder alles andere als "unpolitisch". Wird doch hier gegen die
Souveränität der heutigen Regierungen vorgegangen und ihr diese abgesprochen.
Soll die Regierung der DDR ihre Souveränität und Macht "in den Himmel" abtreten?
Soll jedes Bürgermeisteramt, die Volkskammer, alle Ministerien und sonstige
Behörden leerstehen? Was für ein politischer Unsinn, damit von Haus zu Haus zu
laufen! Hier noch ein "Bonbon" des WT:
Jehova würde "eifersüchtig" über
seinen Namen wachen (Seite 14, Absatz 21).
Eifersüchtig? Gott ist also auch süchtig? Ist Eifersucht nicht eine der
schlimmsten menschlichen Sündhaftigkeiten?
In der "Nutzanwendung" will der Wachtturm, daß man sich gegebenenfalls dem
"Befehl" eines Herrschers, einer Regierung, widersetzt (S.18, Abs. 13). Konkret
betrifft das "die Verehrung von Staatssymbolen", "Parteikarten zu kaufen" oder
"den Militärdienst aufzunehmen" (S. 19, Abs. 17). Diese Dinge für sich selbst
gelten zu lassen ist das eine. Ein anderes ist es jedoch, das allen Völkern,
Nationen und Regierungen zu predigen und damit abzuverlangen, andernfalls seien
sie nur vernichtungswürdig, ist etwas anderes.
Wo bleibt euer vor allen Menschen
so herausgekehrtes Unterscheidungsvermögen? Man könnte meinen, daß die
Brooklyner in einem Elfenbeinturm anstatt in einem Wachtturm sitzen angesichts
dieser weltweit verkündeten Unannehmbarkeiten und Absurditäten.
Und du gleichst einem geistigen Amokläufer, immer mit dem Kopf gegen die Wand
der nicht begriffenen Wirklichkeiten. Nur Einfältige können dir folgen, wenn du
hier mit dem WT "den Weltherrschern wichtige Lektionen in bezug auf seine
(Gottes) Oberhoheit erteilst"!
-D.P.-
WACHTTURM NUMMER 24/1988
LÄSST SICH DIE BIBEL
auslegen, wie man will?
Schon der erste Artikel in diesem Wachtturm will darauf Antwort geben. Doch die
Schreiber der Wachtturmgesellschaft hätten's lieber nicht versuchen sollen - sie
geben nämlich wider sich selbst Zeugnis! Zwar wird bestritten, daß beliebige
Auslegung möglich ist ohne die Schrift zu verdrehen, aber doch zugegeben, daß
einiges sicher schwierig zu verstehen ist. zu unserem Trost lesen wir jedoch
schon auf S.4 "Glücklicherweise ist es jedoch immer noch möglich, ihren Autor zu
fragen, denn dieser lebt. Und er hat versprochen, gläubigen Menschen eine solche
geistige Anleitung zu geben, wenn sie ihn darum bitten."
Na bitte! Praktisch sieht es bei uns Zeugen Jehovas dann so aus: Wie die Wachtturmgesellschaft die Bibel auslegt ist allein richtig und verbindlich; denn ihr Wort ist so gut wie Jehovas Wort, denn Jehova spricht nur durch sie zu uns. Fragen, wie Bibeltexte richtig zu verstehen sind, werden an die Gesellschaft gerichtet, und in Leserfragen im Wachtturm werden darauf die Antworten gegeben. Was wurde da nicht schon alles beantwortet und angeblich richtiggestellt! Die Palette reicht von Fragen über Obrigkeit, Klassenteilung, Abendmahl, Zeitrechnung usw. bis hin zum Blut und Sex! Alle paar Jahre gab's neue Fragen zu gleichen Themen und neue Antworten darauf. Wie oft mußte ich schon mein Verständnis zur Heiligen Schrift korrigieren, und ich bin keineswegs die Generation von 1914, aber trotzdem schon vierzig Jahre in der Wahrheit und Zeuge Jehovas. Peinlich für mich dieser Artikel im Wachtturm! Klingt er doch sehr nach Selbstverherrlichung und Überheblichkeit. Wenn man doch endlich ehrlich wäre und eingestehen würde, die Bibel oft falsch verstanden zu haben und irrige Ansichten gelehrt wurden, statt ewig andere zu bevormunden - die Wachtturmgesellschaft würde viel Sympathie gewinnen; so aber wirkt es abstoßend. Statt die Bibel mit einem Kochbuch zu vergleichen, welches eine Hausfrau ja auch nicht auslegt wie sie will, sollte unsere Wachtturmgesellschaft lieber die Bibel mehr selbst für sich sprechen lassen, und dem einzelnen großzügig weitgehendst selbst überlassen, wie er unklare Bibeltexte verstehen will und sie als Christ praktisch im Leben anwendet. Irrtümer kann man verzeihen - Unehrlichkeit nicht! Es ist besser, einen Geist freier Meinungsäußerung in den Versammlungen zu haben, als eine erzwungene Einheit, welche Heuchler hervorbringt!
Zu den Studienartikeln: "Botschaften von Engeln
für unsere Tage" und "Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre" gibt es nicht viel zu
sagen; sind es doch wieder Artikel, die versuchen, "die Apokalypse richtig zu
deuten. Es ist nicht das erste Mal, daß die Gesellschaft behauptet, die
Offenbarung enträtselt zu haben. Die beiden Artikel geben einen Überblick über
den Inhalt des neuesten "Höhepunktbuches" der Gesellschaft. Ich habe es schon
gelesen und ich muß sagen; selten hat mich ein Buch mehr gelangweilt als dieses.
Die vielen bunten Bilder sollten es wohl vielversprechend machen, aber sie haben
eher enttäuscht. Nun, es ist. bis zu einem gewissen Grade ihre, d. h. der
Gesellschaft, Sache wie sie die Offenbarung sieht, aber ich habe schon so viele
Deutungen der Offenbarung gelesen, daß es mich wirklich langsam langweilt; und
auch die Widersprüchlichkeit zu jeder vorhergehenden Version konnte dieses Buch
für mich nicht spannender werden lassen. Es ist wohl mehr für die noch neuen
Zeugen Jehovas gedacht; sie werden es sicher interessant finden, wie ich vor
Jahrzehnten z. B. das "Geheimnisbuch" fand. Doch wenn ich heute etwas von meiner
Gesellschaft lesen will, dann will ich nicht Widersprüche finden und lesen,
sondern die Wahrheit.
-J.M.-
DIE "THEOKRATISCHE" WTG-PREDIGTDIENSTSCHULE
FÜR CHRISTEN UNZUMUTBAR
Eine "theokratische" Schule heute, wie auch immer, ist für Christen unzumutbar.
Die Christengemeinde oder Christenversammlung hat laut Evangelium nicht
theokratisch verfaßt zu sein. Diesen Begriff kann man allenfalls für Volk und
Staat des alten Israel rechtfertigen. Die WTG geht auch hier hinaus über das,
was geschrieben steht, nur um sich selbst unantastbar zu machen. (1. Kor. 4;6)
Wir sehen auch mit der "Theokratischen
Predigtdienstschule 1989" der WTG wieder diesen unchristlichen Anspruch, wie
zuvor auch 1988 und vorher.
Wie der Begriff "theokratisch" nur ein Mißbrauch seitens der WTG ist, wird mit
dem WTG-Buch "Theokratische Hilfe für Königreichsverkündiger" von 1945/50
bewiesen, dessen "theokratische" Aussagen z.B. über die Religion längst als
falsch verworfen werden mußten, wie bekanntlich vieles andere auch.
Die "Anweisungen" für 1989 sind gegenüber 1988 dahin erweitert worden, bei "wesentlichen Schwächen privat Rat" zu erteilen. Dies richtet sich gegen das bisherige Unwesen des "theokratischen" öffentlichen Abkanzelns der da auf die Schulbank gesetzten Erwachsenen. Ist und bleibt es doch ohnehin fragwürdig, die auf Grund der angegebenen WTG-Literatur zu gebenden Antworten (in den Fragebögen) als "richtig oder falsch" zu zensieren, da diese Literatur morgen selbst falsch sein kann, wie die genannte "Theokratische Hilfe ..." von 1945/50, man so also ebenfalls zu einem falschen Propheten werden kann. (5. Mose 18-.20-22)
FRAGWÜRDIGE AUFGABEN
Nehmen wir einige Aufgaben für die zu haltenden Ansprachen.
"WARUM JEHOVAS ZEUGEN TROTZ IRRTÜMERN WAHRE PROPHETEN SIND" (für 16.1.)
Was für ein Kopfstand hier beigebracht wird! Den Verstand mußt du hier abgeben!
Das ist ja wie bei Orwell doppelte Moral! Lies 5. Mose 18;20-22. Bei Irrtümern
kann man kein wahrer Prophet sein. Das zu behaupten ist Betrug und Lüge, eine
Zerstörung deines Unterscheidungsvermögens, deines Gewissens, um
es der Wachtturmgesellschaft zu überlassen.
Oder: "GOTT WEISS WEDER ALLES IM VORAUS, NOCH HAT ER ALLES VORHERBESTIMMT" und "GOTTES FÄHIGKEIT, EREIGNISSE IM VORAUS ZU WISSEN UND VORHERZUBESTIMMEN" (für 30.1.). Wie kann man sich nur so über Gott hermachen! Du willst über Gott befinden, was er kann und was er nicht kann? Lies z. B. 1. Petr. 1:24. Wie Gras bist du vor Gott, der du laut WTG nicht einmal zu den Wiedergeborenen gehören darfst! Und Jesaja 55:8,9. Du kannst über Gottes Wissen nicht befinden! Das wäre arrogant und lächerlich! Wie vereinbart sich das mit Römer 11:33,34, wonach Gottes Wege unbegreiflich und unerforschlich sind? schließlich setzt göttliche Allmacht ein Wissen um alle Dinge oder Allwissenheit voraus. Oder? Was für spekulative "theokratische" WTG-Aufgaben also!
Oder: "KRIEGE UND HUNGERSNÖTE ...
SEUCHEN, ERDBEBEN, FURCHT UND GESETZLOSIGKEIT SIND EIN BEWEIS FÜR CHRISTI
GEGENWART"
(für 6.3. und 20.3.) .
So, wie das hier formuliert ist, ist das sowohl höchst zweideutig wie auch
aufschlußreich im Jahre 1989! Zweideutig, weil es eigentlich im WTG-Sinne heißen
müßte, "Kriege" usw. seit 1914 sind ein Beweis...! Aber das wird nicht
formuliert! Woran sollst du hier allmählich gewöhnt werden? Kriege usw. gibt es
seit Adam! Was soll das. Christus ist doch nicht seit Adam gemeint. Ist das etwa
ein Schritt in die Richtung, 1914 fallen zu lassen? Oder dahin, daß die Endzeit,
wie es nach l. Kor. 10:11 und Hebr. 9:26 richtig ist, schon mit dem Kommen
Christi vor 1900 Jahren begonnen hat? Stelle einmal diese Fragen in dieser
Schulansprache!
Als letztes Beispiel: "WARUM
MENSCHLICHE BEFREIUNGSBEMÜHUNGEN ZUM SCHEITERN VERURTEILT SIND" (für 10.4.).
Hier sollst du geschult werden, gegen die Befreiungsbewegungen in aller Welt zu
predigen. Das bedeutet doch Kampf gegen alle sozialen und politischen Erhebungen
aus Hunger, Not und Unterdrückung! Ein hochpolitisches Unterfangen im Namen
Gottes und einer haltlosen Endzeit! Völlig im Gegensatz zu dem immer noch
geltenden göttlichen Recht für alle Menschen nach 1. Mose 1:28,29; 9:1-7, sich
um ihr Leben selbst zu kümmern!
Laßt euch auch in den WTG-Predigtschulen nicht länger religiös und politisch
irreführen und mißbrauchen!
-D.P.-
30 JAHRE CV 1959 - 1989
WAS WIR SIND UND WAS WIR TUN (IV)
ÜBER DEN WEITEREN WEG IM GLAUBEN Ein Schwerpunkt in CV war und ist die
Auseinandersetzung mit der von der Wachtturmgesellschaft betriebenen
Dämonisierung und Verteufelung allen anderen religiösen und christlichen
Glaubens, aller anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften.
CV zeigt entsprechend dem
Evangelium in 1. Korinther 13, daß es entgegen der WTG eben nicht zuerst auf
eine "genaue Erkenntnis" ankommt, auf das Bekenntnis oder die Konfession. Die
WTG betreibt hier eine förmliche Erkenntnisrechthaberei. Es kommt vielmehr an
erster Stelle auf die christliche Nächstenliebe an, die über jeder Erkenntnis
steht.
CV macht klar, daß das zur Folge hat, auch in anderen christlichen Kirchen und
Religionsgemeinschaften aufrichtigen Glauben zu akzeptieren und zu respektieren.
CV tritt dafür ein, daß in jeder christlichen Kirche und Gemeinschaft
aufrichtiges Christsein möglich ist und gelebt werden kann, selbst für die etwa
durch Behinderung "Ärmsten im Geist", die die WTG wie der Levit im Gleichnis vom
barmherzigen Samariter (Lukas 10:30-37) als völlig unbrauchbar am Wegesrand
liegen läßt.
Wir müssen anerkennen, daß selbst,
wo nur "zwei oder drei im Namen Jesu versammelt" sind, Christsein möglich ist
(Matthäus 18: 20). Und wenn jemand zunächst irgendwo allein dasteht und nur
"eine stille Kammer" zum Gebet hat, damit niemand es hört, weil es sein ganz
persönliches Gottesverhältnis ist, auch das gilt für den Herrn. (Matthäus 6:6)
Vor dem Hintergrund der religiösen und politischen Haltlosigkeit der
WTG-Endzeitanschauungen orientiert CV also letztlich in einer Art ökumenischer
christliche Weite im Wissen darum, daß jede Erkenntnis, jedes Bekenntnis, jede
Konfession, unvollkommenes "Stückwerk" ist und bleibt und der übergreifenden
christlichen Nächstenliebe laut 1. Kor. 13 unterzuordnen ist.
Man mag CV hierin anerkennen oder nicht, es steht jedenfalls so geschrieben.
Allerdings wissen wir auch, wie groß die Intoleranz und Unversöhnlichkeit gerade
auf diesem Gebiet noch ist.
ÜBER DAS NOTWENDIGE SOZIALE
VERHALTEN
Eine Schlüsselfrage angesichts der "irdischen" Destruktivität der WTG gegenüber
jeder sozialpolitischen Mitverantwortung eines Christen ist für CV auch die
Wiederherstellung oder Entwicklung eines vernünftigen sozialen und umweltlichen
Bewußtseins bei den Betroffenen. Hat doch die WTG durch ihre sog. endzeitliche
Verteufelung der gesamten Umwelt außerhalb ihrer Organisation ein soziales
Niederreißungswerk ohne Beispiel unter Christen betrieben.
Wir wissen sehr wohl, wie das auch später noch nachwirkt, so daß sich gar
mancher auch nach der Abkehr von dem endzeitlichen Irrweg nur schwer im Leben
zurechtfinden kann. Aber auch der Christ ist ein soziales Wesen. Schon als Kind
müssen die Mitmenschen für ihn, völlig unabhängig von Glauben, Nichtglauben oder
Nochnichtglauben, sozialpolitische Vorkehrungen treffen; Obdach, Lebensunterhalt
oder Gesundheitsfürsorge, Schulbildung, Berufsmöglichkeit und Arbeit,
Rechtssicherheit und gesetzlichen Schutz usw. Betreffend.
Nicht umsonst verteufelt die WTG
das gesamte sozialpolitische Umfeld. Sie weiß genau, wie ein reales
Sozialbewußtsein ihre endzeitliche Destruktivität ebenfalls grundsätzlich aus
den Angeln hebt und sie als Demagogen entlarvt. - Darum orientiert CV, wie viele
Beiträge ausweisen, unerbittlich auch auf die sozialen Fragen, wie unangenehm
der WTG das auch erscheinen mag, denn wie gesagt, der Christ ist auch ein
soziales Wesen.
Wer CV im Laufe der Jahre gesammelt hat, kann das konkreter unter den
verschiedensten Gesichtspunkten nachlesen. Hier einige sehr lohnende Beiträge:
CV 35/1971
Warum die WT-Botschaft unannehmbar ist,
CV 62/1974
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
CV 67/1975
Auf die schöpfungsbedingten sozialen Bedürfnisse besinnen,
CV 87/1976
Steine statt Brot,
CV 91/1977
Als Christ die Unausweichlichkeit sozialer Mitverantwortung erkennen,
CV 94/1977 , Unannehmbarkeit der WTG-Verkündigung nachgewiesen.
CV 111/1978
Die Gefahr sozialer Gewissenlosigkeit.
CV 115/1979 WT-Predigt "Menschenpläne scheitern".
CV 123/1979
Aller die Menschen betreffenden Ordnung um des Herrn willen Untertan.
CV 198/1986
Auch du bist ein soziales
menschliches Wesen - Neuorientierung,
Die hier von CV unternommene Orientierung steht unter der aufrüttelnden Frage in
Jakobus 2:14-20, wo es am Ende heißt:
"Willst du wohl einsehen, du gedankenloser Mensch, daß der Glaube ohne die Werke
(wie Kleidung, tägliche Nahrung, Frieden, usw.) unnütz ist?"
Natürlich sagen wir in CV dazu auch, daß ein Christ da in keinem Land eine
"heile Welt" vorfindet. Überall ist Unvollkommenheit, die ja gerade auch den
guten Stand des Christen erfordert, zumindest einen guten, vorbildlichen
Standpunkt, eingedenk dessen, daß auch der Christ ein soziales Wesen ist.
Da die sozialen Bedürfnisse schöpfungsbedingt allen Menschen unabhängig von ihrem Glauben schon vom Mutterleibe an mitgegeben sind, ist es für CV unverzichtbar, auch hier "Brot statt Steine" zu reichen. Wer die zuvor genannten CV-Beiträge nicht mehr zur Verfügung hat, kann sie vom CV-Büro Gera anfordern. -
IST ES SPÄTER ALS DU DENKST?
WIE SPÄT IST ES WIRKLICH?
Ist es so spät wie es der Wachtturm erneut schildert? Ist es wirklich "3 Minuten
vor 12"? (Siehe WT 4/1986, Seite 4.)
Wenn auf Seite 4 auch nur eine aufgezeichnete Uhr diese Aussage macht, das
ändert nichts an der Tatsache, daß die Leitende Körperschaft ihre Zustimmung zu
dieser Irreführung gegeben hat. Es wäre gut, wenn Jehovas Zeugen solchen Unsinn
nicht an den Türen der Menschen erzählen. Natürlich ist es richtig, wenn man vor
Gefahren warnt, aber dann muß solche Gefahr auch wirklich erkennbar sein. Es ist
gut, wenn Menschen die Bibel durchforschen, selbst Wissenschaftler tun das, aber
was die Bibelforscher der Zeugen Jehovas machen, wird nun schon offensichtlich
unglaubwürdig. Unglaubwürdig hat der Herausgeber des Wachtturms sich schon
mehrmals gemacht; denken wir nur an die vielen falschen Bibelauslegungen, die
seit 1879 im Wachtturm veröffentlicht wurden. Denken wir an die vielen
Schlagzeilen im Wachtturm und Erwachet, danach zu urteilen existiert diese Welt
doch gar nicht mehr. Was soll dieser Unsinn?
JA, ES IST NACHWEISLICH UNSINN
Wenn man als CV-Leser sich heute die CV-Ausgabe Nr. 100 noch einmal in Ruhe
durchliest, dann kommt es einem erst so richtig zum Bewußtsein, was solcher
Unsinn für Schaden anrichten kann. Nur einige Passagen daraus:
- Was werden die 1970er Jahre bringen?
- Als junger Mensch wirst du daher nie das Ende einer Laufbahn erreichen.
- Noch im Laufe dieses Jahrzehnt.
- Nur noch einige, wenige Jahre.
- Bist du der Meinung, wir würden die Sache zu schwarz sehen?
Ja, es kam genauso wie es zu erwarten war:
"So ein Unsinn kann nicht in Erfüllung gehen."
Abschließend eine Bitte an die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas.
Laßt diesen Unfug, bleibt bei der Wahrheit und hört auf zu spekulieren!
-W.W.-
WTG-KRONZEUGE RAYMOND FRANZ
SEIN WERK UNAUFHALTSAM VERBREITET
Seit 1988 gibt es das Werk von Raymond Franz "Crisis of conscience" unter dem
Titel "Der Gewissenskonflikt" aus dem Claudius-Verlag in München.
In ".Brücke zum Menschen" vom Bruderdienst in Itzehoe, BRD, Nr. 95/96 wird
darüber eine ausführliche Rezension von Rainer Ref veröffentlicht.
In der VR Polen sind uns die Zeitschriften "Duch Czasow" (Geist der Zeit) und
"List do Chrzescijan" (Brief an Christen) als Traktat bekannt, die bisher
mehrfach über Raymond Franz berichteten.
In Italien ist dem Autor von "I
Testimoni di Geova", Untertitel "I falsi profeti e falsificatori della Biblia"
(Die Zeugen Jehovas, falsche Propheten und Fälscher der Bibel), I. A. Santangelo,
aus sicher mangelhafter Kenntnis ein Lapsus passiert.
indem er dem WTG-Präsidenten den Vornamen Raymond gibt (S. 4 seiner
italienischen Broschüre). Das ist natürlich verzeihlich, da solche Verfasser
immerhin nicht den Anspruch erheben, wie die WTG, ein "Kanal Gottes" zu sein,
dem kein Lapsus passieren dürfte.
Rainer Ref würdigt das Werk wie
folgt:
"'Der Gewissenskonflikt' von Ray Franz ist neuartig in der Reihe der
Auseinandersetzungen ehemaliger Zeugen Jehovas mit ihrer früheren
Religionsgemeinschaft. Nie zuvor hat ein früheres Mitglied des Machtzentrums von
seinem Erleben, dem Funktionieren dieses Gremiums und seinem dadurch bewirkten
Gewissenskonflikt berichtet. Insofern kann die Wichtigkeit dieser
Veröffentlichung für die Zeugen Jehovas und ihr Umfeld (im weitesten Sinne) kaum
zu hoch eingeschätzt werden ..."
Über 6 Seiten lang ist diese
Würdigung durch Rainer Ref. Sie wird auch in CV interessant zu lesen sein»
Überschaut man die bisherige Publizität des Werkes von Raymond Franz, so kann
ohne Übertreibung gesagt werden, daß die mit CV Verbundenen, und die CV-Leser,
die Zeugen Jehovas hier, außerhalb des englischen Sprachraums am frühesten und
am ausführlichsten über diese "Krise des Gewissens" informiert wurden und
informiert sind. Der jetzigen Einschätzung von Rainer Ref kann man nur
zustimmen. -
-P.-
Daß die WTG der Welt auch für 1941
den Krieg von Harmagedon und damit das "Weltende" verkündigte, ist nachzulesen
in:
1. WTG-Broschüre "Schau den Tatsachen ins Auge", 1938
2. WTG-Buch "Dein Name werde geheiligt" von 1963, Seite 329
3. Raymond Franz, "Krise des Gewissens",
2. Kapitel
4. Der Wachtturm, 1. Juli 1986 Seite 12, Lebensbericht von P. J. Wentzel
JEHOVAS ZEUGEN EIN VOLK VON
PREDIGERN?
Liebe Brüder, so können wir es oft lesen im Wachtturm oder Erwachet. Nun sind
wir schon ein Volk wie die Schweiz so groß. -
Was aber wäret ihr wohl ohne euer Hinterland (Großbabylon), wo auch ihr her
kommt? Wenn die Welt sagen würde, wir tun euch zusammen, dann könnt ihr ein Volk
sein.
Denkt mal mit, wäre das wohl möglich?
Bei euch gibt es doch schon in kleinen Gruppen Streit. Würdet ihr nicht auch nur
schwache Menschen sein, mit allen Fehlern? Ihr seid bei weitem nicht die
gepriesenen Menschen, wie die WTG euch schildert, wenn ihr auch ohne eure
"Ältesten" etwas besser wäret.
Warum könnt ihr "Königreichssäle"
in drei Tagen errichten? Weil ihr die Technik der "Welt" dafür benutzt. Warum
aber soll ein Saal in drei Tagen stehen? Braucht ihr etwa den Beifall der
"Welt"? Es ist doch schön, daß die Menschen arbeiten und studieren können.. Daß
die "Welt" für ihre Menschen sorgt. Denken wir nur an die Sozialversicherung, im
Alter gibt es Rente für jeden. Auch die Polizei sorgt dafür, daß wir ruhig
schlafen können.
Da mitten drin lebt auch ihr, habt an den Errungenschaften teil. Das muß so
sein, meint ihr? Laut WTG sollt ihr aber nicht zu dieser "Welt" gehören!
Bei euch heißt es, den Zehnten
geben wir nicht mehr. Was verlangt aber eure Leitung in Brooklyn von euch?
Die Kinder in den Kindergarten und die Schule geben ja, um mehr Zeit zum
Verkündigen zu haben. -
Groß ist die WTG im AUSNUTZEN DER
STAATEN!
Nach der Schulentlassung (Grundschule) soll man möglichst keine Lehre aufnehmen.
Soldat darf man auch nicht werden. Jeder sollte gleich voll den Pionierdienst
aufnehmen und sich sein Leben lang als Verkündiger betätigen. Wenn möglich, auch
als Missionar im Ausland. Das möchte Brooklyn.
Was aber bietet die WTG dafür:
Lebenslang ein geringes Taschengeld. An soziale Sicherheit oder Rente ist gar
nicht zu denken. Wird der Mensch alt, wird er dem jeweiligen Staat überlassen.
Die WTG nimmt also restlos alles! Der Mensch wird völlig ausgelaugt!
Sie nehmen also nicht bloß den Zehnten!
Du darfst auch ein Testament
machen und dein Vermögen der Gesellschaft überlassen. Es muß aber endgültig
sein, denn sonst besteht ja für die WTG die Gefahr, daß der Erblasser, falls er
eine Sünde begeht und einen Gemeinschaftsentzug bekommt, sein Testament ändern
könnte.
Ja, liebe Brüder, eure Organisation will nicht nur das Wissen, die Arbeit und
das Vermögen umsonst. Nein, sie möchte jeden als ihr Eigentum benutzen,
lebenslang!
Woher bekommt ihr eure Techniker, die die moderne Technik in den Großdruckereien
so hervorragend handhaben?
Doch aus der "Welt"!
Wohin schickt ihr eure Brüder zum Lernen und Studieren der Wissenschaften? Doch
nur in die "Welt"!
Alle, die für die WTG arbeiten, tun es umsonst, oder gegen ein Taschengeld.
Alle Königreichssäle,
Großdruckereien, Bethels und sonstige Besitzungen gehören der WTG. Sie ist
milliardenschwer. Wofür? Wofür braucht sie die riesigen Kapitalien? Über drei
Millionen zeugen Jehovas gibt es auf der Welt und über 4 Milliarden andere
Menschen. Gibt euch das nicht zu denken?
Würdet ihr wohl als Staat alleine leben können? Nein, es wäre unmöglich!
Die WTG täuscht euch, indem sie euch für das ausgibt, was ihr nicht sein könnt.
-E.B.T.-
HAST DU DAS GEWUSST?
ABTRÜNNIGE - SIND SIE WIRKLICH ABTRÜNNIG?
Ich habe den Wachtturm vom 15.10.1986 vor mir liegen und speziell die Seite 31
mit den Leserfragen, besonders meine ich die über die "Abtrünnigen".
Das strotzt mal wieder vor Verlogenheit und Bibelverdrehung, für den einfachen
Zeugen Jehovas allerdings nicht so leicht zu durchschauen. Fängt ja gleich mit
einer faustdicken Lüge an:
"Sich vom wahren christlichen
Glauben lossagen, kam bereits im 1. Jahrhundert vor. Daher überrascht es uns
nicht, daß es gelegentlich auch heute geschieht."
Weißt du, wie viele Zeugen sich in den letzten 20 Jahren von der WTG
zurückgezogen haben, oder - aus welchen Gründen auch immer - von ihr
hinausgeworfen wurden? Es waren weit über l 200 000! Das schreibt kein
Wachtturm, aber du kannst es selbst nachrechnen anhand der Berichte in den
Jahrbüchern der letzten 20 Jahre. Überlege, das sind im Durchschnitt 60 000
jedes Jahr - eine stolze Zahl, um das gelegentlich zu untermauern!
Dann werden die Abtrünnigen - ich
würde besser sagen die "Freigewordenen" - noch mit Judas verglichen.
Die Frage, wer in Wirklichkeit den Herrn verraten hat, läßt sich so leicht
anhand der WTG-Literatur belegen.
Aha, die WTG wird konkret:
"Eine solche Person ... fängt vielleicht an, Schriften oder Publikationen zu
verschicken, die der falschen Religion oder dem Abfall förderlich sind."
Merkst du was? Aber es geht weiter:
"Einige versuchen mit Gottes Volk
verbunden zu bleiben und dort andere irrezuführen."
Erinnerst du dich noch an das Buch "Gott bleibt wahrhaftig"? Gleich auf der
Seite 2 des 1. Kapitels konnte man lesen:
"Einige glauben, die Bibel sei eine alte Fiedel, auf der man jede beliebige
Weise spielen kann."
Natürlich meinte man da die ANDEREN!
Zum krönenden Abschluß wird dann noch 2. Johannes zitiert, aber warum nur der
Vers 10? Hier nun zur Ergänzung der 1. Satz aus Vers 9:
"Jeder, der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus verbleibt, hat Gott
nicht."
Nun frage dich selbst, wer hier in
Wirklichkeit von der Lehre des Christus abgewichen ist. Die Brüder, die
angesichts des wiederholten Endzeitbetruges warnend ihre Stimme erhoben und
"gefeuert" wurden, sowie jene, die aus Gewissensgründen den Weg der WTG nicht
länger mitgehen konnten; oder aber die WTG selbst, die allein diesen
"1975-Betrug" inszeniert hat?
Wenn das nur der einzigste Betrug wäre -ich sage das bewußt so - aber er ist es
leider nicht!
-R.I.H.-
AKTUELLES IN KÜRZE
"AN DER SCHWELLE EINER NEUEN WELT" Das Jahr "1914" - der Evergreen unter den
WT-Lehren - wird einmal mehr beschworen, um das Brooklyner Zeugniswerk weiter
unter Dampf zu halten. Wie stets bei solchen Anlässen, wird die Welt in den
schwärzesten Farben gemalt. Dieses Mal ist es die südafrikanische Sunday Times
vom 25. Okt. 87, die in den Zeugenstand gerufen wird, um der verderbten
Menschheit ihr baldiges Ende zu bescheinigen, spricht sie doch von AIDS als von
dem "neuen Schwarzen Tod".
Wörtlich heißt es dann weiter:
"Jetzt wird deutlich, welch furchtbare Folgen AIDS in Afrika tatsächlich hat. In
einigen Ländern werden bis 1994 voraussichtlich 6 von 10 Menschen sterben."
Nachdem erklärt wird, daß angesichts solcher Zustände - beachten wir, hier war
von Afrika die Rede! - die Furcht immer größer wird, führt die WTG nun den
Nobelpreisträger Harold C. Urey ins Feld, der vor einigen Jahren! sagte:
"Wir werden in Furcht essen, in Furcht schlafen, in Furcht leben und in Furcht
sterben."
Wir wissen nicht, was diesen Wissenschaftler vor einigen Jahren bewogen haben mag, sich so zu, äußern, im Gegensatz zu dem Schreiber dieses WT-Artikels, der ja das Zitat nicht aus der Luft gegriffen hat und folglich auch weiß, in welchem Zusammenhang es gebracht wurde. Ganz gewiß aber war es nicht die Horror-Meldung aus Südafrika, daß in einigen Ländern bis 1994 voraussichtlich 60 % der Bevölkerung sterben werden, denn jene Zeitungsmeldung war gerade ein Jahr alt, ehe sie in den spalten des Wachtturms ihren äußerst fragwürdigen Platz fand! Fragwürdig schon deshalb, weil in einem Land, wo die Apartheid zur Regierungs-Doktrin erhoben wurde, die möglichen Folgen gar nicht abzusehen sind. Makaber wird es aber mit Beginn des nächsten Abschnittes:
"Viele haben keine Furcht, sie
freuen sich sogar. Warum?"
Etwa, weil die anderen alle an AIDS sterben oder am Streß, der ja auch eine
Folge der Furcht ist?
Nun, wir wissen um ihre Freude, tragen sie doch einen vermeintlichen
Schutzanzug, in Brooklyn maßgefertigt und gefüttert mit all ihren Sonderlehren
von 1914, über die Zeit des Endes, den stets zuverlässigen Harmagedon-Daten, bis
hin zur neuen Welt.
Doch, wie sagte schon Goethe?
"Wer den ersten Knopf verfehlt, kommt mit dem zuknöpfen nicht zurecht."
-R.I.H.-
AUS DER WELT DER ZEUGEN
DIE EHRLICHKEIT DER LEITENDEN "BRÜDER" IN DER VERSAMMLUNG ROSTOCK
Die Bibel ermahnt uns, in allen Dingen ehrlich zu sein (Hebräer 13:18). Das gilt
nicht nur für die einfachen Verkündiger der Zeugen Jehovas, sondern erst recht
für diejenigen, die der Herde Vorbild sein wollen, also insbesondere für Alteste.
Sie müssen untadelig sein, um der Herde als Vorbild vorzustehen.
Wie wollen sie sonst von den einfachen Verkündigern verlangen, daß sie die Gebote halten und selbst als Lehrer geachtet werden? Daß Alteste und andere leitende Brüder der WTG sich darum, sofern es sie selbst betrifft, ziemlich wenig Gedanken machen, sehen wir an einem Beispiel aus der Versammlung Rostock. Hans-Dieter und Peter M. - beide lehren andere, keine Feste wie Weihnachten, Ostern und Geburtstage zu feiern. Was aber tun sie selbst? Sie stellten 1988 für 14 Tage im Juni einen Besuchsantrag, um in die BRD zum 75. Geburtstag ihrer Mutter reisen zu dürfen. Ihren anvertrauten Schäfchen aber sagen sie, daß sie keinen Geburtstag feiern sollen.
Nun, liebe CV-Leser, bildet EUCH
selbst ein Urteil. Kann man sagen, daß diese "Vorbilder" für die Versammlung
ehrlich sind und sie das halten, was sie anderen predigen? Jeder einfache Zeuge
Jehovas würde vor ein Rechtskomitee geladen werden und dann wäre der Ausschluß
für ihn beschlossene Sache. Warum aber bei diesen beiden leitenden Brüdern
nicht? Können sie ein ehrliches Gewissen vor Jehova haben, wie in Hebräer 13:18
erwähnt? Außerdem betrügen sie nicht nur Jehova und die Versammlung, sondern
auch die Obrigkeit, denn gerade Christen sind dazu angehalten laut Römer Kapitel
13, der Obrigkeit in rechter Weise Untertan zu sein. Jehova aber läßt sich nicht
verspotten, er wird einen jeden nach seinen Werken richten! (Römer 2:6)
-R.S.W.
- "Christliche Verantwortung":
Herausgeber Henry Werner -
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