Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Fragwürdige Geschichtssicht der Zeugen Jehovas

Ein finnischer Kommunist, namens Dr. Werner Knapke, in hiesigen Gefilden nicht weiter sonderlich bekannt, erhielt von der Zeugen Jehovas-Zeitschrift "Trost" die bemerkenswerte Ehre, als Gewährsmann zitiert zu werden, dem "Trost" in weiten Bereichen zustimmt.

Besagter Herr Knapke hatte sich wohl auch als Geschichtsschreiber der deutschen Geschichte im besonderen, einmal versucht. Seine Ausführungen waren so "bedeutsam", dass es nie zu einer regulären Veröffentlichung dieser, im deutschsprachigen Bereich gekommen ist. Gäbe es die Zeugen Jehovas-Zeitschrift "Trost" nicht, so wüsste mutmaßlich die einschlägige Geschichtswissenschaft noch heute nichts von Herrn Knapke. Ob wirkliche Historiker diesen Herrn Knapke je ernst nehmen würden, erscheint zudem mehr als fraglich. Aber für "Trost" ist er offenbar eine "Kapazität". So "bedeutend" um ihm in vier hintereinander erschienenen "Trost"-Ausgaben ausführlichst zu Worte kommen zu lassen. Wer kann sich schon rühmen, in einer Zeugen Jehovas-Zeitschrift in vier Ausgaben hintereinander sich selbst darstellen zu können? Wohl kaum einer. Besagter Herr Knapke aber kann dies! Und dies obwohl er seine Ausführungen über die deutsche Geschichte mit dem Satz ausklingen ließ:

"Jedoch - ein neues leuchtendes Gestirn ging der Menschheit im Osten in der Person LENINs auf, es ist die soziale Ideenwelt der produktiv Schaffenden, welche zur naturbedingten 'Einheit des Menschengeschlechts' uns führen soll und zur klaren verstandesbetonten Freude an einem heiteren menschlichen Freiheitsbegriff des einzelnen Individuums in der kurzen, flüchtigen Daseinsspanne, die einem jeden als Erdenlebewesen beschieden ist."

Letzterer These mag denn selbst auch "Trost" nicht zuzustimmen und sieht sich deshalb zu der ergänzenden Anmerkung veranlasst:

"Diese Schlußgedanken des Historikers in Finnland über die Befreiung der Menschheit von der machtgierigen Hierarchie entsprechen nicht den biblischen Weissagungen und darum auch nicht unsern Hoffnungen."

Trotz dieser Distanzierung, war dieser Dissens für "Trost" kein Hinderungsgrund, dennoch diesen Herrn Knapke in seinen Ausgaben vom 15. 10. - 1. 12. 1946, ausführlichst zu Wort kommen zu lassen. Die kommunistische Intention diesen Herrn nahm "Trost" offenbar als "herunterschluckbare Kröte" in Kauf. Wirklich bemerkenswert!. Es war also etwas anderes, was es "Trost" angetan hatte. Dies erschließt sich sehr offenkundig in den gebrachten Zitaten.

Da hatten sich zwei Gegner der katholischen Kirche - gesucht und gefunden!

Knapke spielte auf dem antikatholischen Klavier. Und "Trost" befand: Er spielt zu lese. Sein "Konzert" müsste mittels ohrenbetäubender Lautsprecher auch denen nahegebracht werden, die davon nichts wissen wollten. "Trost" stellte sich zur Verfügung, und lieferte im übertragenden Sinne diese "Lautsprecher"!

Eigens sogar die Telefonnummer dieses Herrn Knapke in Finnland teilt "Trost" am Ende des letzten Artikels seinen Lesern mit, damit die gar noch in näheren Kontakt mit ihrem verkannten Held treten könnten. Wenn das mal keine kunstgerechte Publicity ist!

Wie schon gesagt, höchstwahrscheinlich zum Leidwesen von "Trost", hat die seriöse Geschichtswissenschaft von Herrn Knapke bis heute keine Kenntnis genommen. Sollte der eine oder andere Historiker dieses "Versäumnis" doch noch gutmachen, so drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass die reguläre Historikerzunft bei der Lektüre der Ausführungen von Herrn Knapke, wohl eher mit einem anderen Gefühl zu kämpfen haben wird. Dem Gefühl. "Da kringeln sich ja selbst die Zehennägel hoch - angesichts solcher Milchmädchen-Historik!"

Als Fachhistoriker zu etlichen von Knapke angeführten Details kann selbstredend auch ich mich nicht sehen. Aber es ist schon bezeichnend; und da glaube ich mir durchaus ein eigenes Urteil erlauben zu können, wie Knapke beispielsweise den Fall Alfred Rosenberg, mit dessen "Mythos des XX. Jahrhundert" bewertet. Er unterstellt, damit liege auch nur eine jesuitische Täuschung zu lasten der Protestanten vor. Damit offenbart dieser Verfasser seine völlige Unbedarftheit.

Rosenberg, Anfang 1934 bei Hitler zum "Weltanschauungspapst" aufgestiegen ("Beauftragter des Führers für die gesamte weltanschauliche Schulung"); davor schon Chefredakteur des "Völkischen Beobachters". Besagter Rosenberg, war auch schon vor diesem "Mythos" kein unbeschriebenes Blatt. Wer einen Überblick über die Intentionen von Rosenberg hat, für den ist die Sachlage klar (aber wohl nicht für den Herrn Knapke). Rosenberg protegiert den rassistischen "Deutschglauben". Er greift Katholizismus, Protestantismus, Freimaurer, Bibelforscher allesamt gleichermaßen an. Sie haben zu "verschwinden" lässt er im Mythos unverblümt erklären. Und so fand denn Rosenberg gleichermaßen Gegner auf katholischer wie auf protestantischer Seite. Die Interpretation die Knapke dem Fall Rosenberg zuteil werden lässt, ist bezeichnend. Ein Interessegeleitetes Zerrbild, das nicht mit den Fakten kongruiert!

Anfechtbar erscheint mir auch die mehrfach lesbare Unterstellung; gewisse Politiker katholischer Herkunft seien in Personalunion zugleich Jesuiten. Man kann den Part dieser Politiker kritisch werten, dass tue auch ich. Jedoch ist die Unterstellung, dass seien gleichzeitig Jesuiten gewesen, zu weitgehend. Da wären konkrete Beweise, Nachweise gefragt. Die liefert wie selbstverständlich, dieser Herr Knapke und seine WTG-Sprachrohr nicht. Wiederum ein Beispiel für den tendenziösen Gesamtcharakter.

Knapke behauptet auch unter Hinweis auf den 30. Juli 1934 (der von Hitler veranstalteten Nacht der langen Messer), dass des "Papstes Hand" Papen geschützt habe, nicht auch mit ermordet worden zu sein. Dies ist meines Erachtens eine zu oberflächliche Wertung. Vorausgegangen war dem 30. Juli 1934 ein Auftritt des Franz von Papen in der Marburger Universität. Die Rede, die Papen da am 17. Juni gehalten, ist auch in den Dokumentarbänden über den Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess dokumentiert. Und wer diese Papen'sche Rede mal selbst gelesen hat; der kann sie eigentlich nur so werten. Sie war eine Abrechnung mit dem Naziregime, so wie es sich in seiner totalitären Fratze bis dahin offeriert hatte.

Papen plädierte darin unter anderem für eine wirklich freie Presse. Ein Sakrileg in Naziohren und anderes mehr. Allerdings hat sich Papen verkalkuliert. Sollte seine Rede als "Fanal" gedacht sein, so hat sie jenes Ziel nicht erreicht. Papen ist auch voll "eingeknickt" nachfolgend. Zur Wahrung des Scheines, ließ er sich als Nazibotschafter nach Österreich und später in die Türkei entsenden. Standhaft zu seiner Kritik vom 17. 6. 1934 ist er jedenfalls nicht geblieben.

Diese notwendigen Differenzierungen nimmt Knapke und mit ihm die WTG, allerdings nicht vor. Sie bieten nur billige Pauschalierungen, die mit der tatsächlichen Faktenlage, in nicht wenigen Fällen, eben nicht übereinstimmen.

Dies scheint mir der treffende Vergleich zu sein. Milchmädchenlogik - sprichwörtlich gleichsetzbar mit Naivität. Dies ist das "Niveau" der Zeugen Jehovas. Nicht nur im Falle Knapke, aber auch in seinem Fall.

Noch anders formuliert. Herrn Knapke hätte auch gute Chancen gehabt, zum Kolumnenschreiber der "Bildzeitung" oder vergleichbarer Boulevardblätter zu avancieren, so es die denn zu seiner Zeit schon gegeben hätte. Mit tieferschürfenden Details hält er sich nicht auf. Er bietet "mundgerecht" genau auf das "Niveau" seines Publikums abgestimmt, das was es hören möchte. Er überzeichnet bewusst. Man wird ihm nicht unterstellen können, dass seine Grundthesen grundsätzlich abwegig sind. Aber Holzschnittsartig sind sie schon. Er bedient ein vorhandenes "Ressentiment", filtert das, was diesem Ressentiment nützlich ist heraus und lässt alles andere ob relevant oder nicht, prinzipiell unter den Tisch fallen.

Da haben sich, man kann es nur noch mal wiederholen, zwei Scharlatane gesucht und gefunden. Scharlatan Knapke und Scharlatan WTG.

Nachstehend ein paar Auszüge via "Trost" wie denn die Geschichte in der Sicht der Knapke und Compagnons verlaufen ist:

Stets hat der Vatikan sich in Kriege und Revolutionen mit seiner Politik gemischt, niemals hat er einem prinzipiellen Pazifismus gehuldigt, sondern stets nur seine herrschsüchtigen grobmateriellen Zwecke verfolgt. Einst stürmt man zum Tiber in die Mauern des Erzfeindes der Menschheit - in den Vatikan, die Burg des Papismus! Dieser muß nach diesem Kampfe, welcher jetzt nach den bluttriefenden Mordtaten des jesuitisch geleiteten 'Achsen-Fascismus' zu beginnen hat, politisch zu einem bedeutungslosen Nichts zusammenschrumpfen! Nach diesem Kriege darf der Vatikan kein eigenes souveränes Territorium, welches ihm Mussolini 1929 zuschanzte, mehr besitzen. Glauben die Ewig-Blinden, dass die Achsendynamik = Fascismus in allen Schattierungen aus dem Nichts hervorsprang? Ein DEUS EX MACHINA? Wer war denn der große Gewinner des 1. Weltkrieges? Einzig und allein das Papsttum war's!

Zertrümmert lag am Boden das Hohenzollerntum als führende Macht des Protestantismus, - vernichtet war ebenso das Zarentum als Stütze der griech. orthodoxen Kirche! Nun schreitet die von Pius XI. verkündigte kathol. Aktion vorwärts. Der vollkommenen Vernichtung aller anderen Glaubensbekenntnisse und der Vernichtung wissenschaftlich-atheistischer Aufklärung galt der 2. Weltkrieg. Es war ein Raubkrieg theokratisch-kapitalistischer Art in schlimmster Entartung. Aus folgenden Mosaiksteinchen mag ein jeder sich das jesuitische Wunschtraumbild der Welt der Zukunft zusammensetzen. Das Collegium Russiacum im Vatikan, gegründet 1927, spie seine Zöglinge hinter den deutschen Fronten in den besetzten Gebieten des Ostens aus - August 1940 begann dieser "Kreuzzug" -, um die Bevölkerung dem röm. kath. Glauben zu unterwerfen. Denselben Zweck erstrebte das Orientalische Seminar in Rom gegen die Orthodoxen. Das mittelalterliche anrüchige Kriegsgeschrei der Achse eines "Kreuzzuges" gegen den Bolschewismus ist nichts weiter als "kath. Aktion", schreibt doch die "Stampa" am 9. Juni 1941, dass Hitler und Mussolini Europa gemäß der päpstl. Encyklika Pius' XII. - RERUM NOVARUM - organisieren! Man will auch heute noch im Osten das Erbe der orth. Kirche antreten und damit den Wunschtraum des Papismus seit dem Schisma des Konzils von Nicäa (325) bezw. seit den Zeiten der vollkommenen Trennung beider Kirchen zwischen dem IX. und XI. Jahrh. (1054) verwirklichen.

In der gleichen Stoßrichtung dieser kath. Aktion liegt der Wille, das Luthertum zu vernichten durch Verbluten protestantischer Völker auf den Schlachtfeldern und durch Massenmord der Gestapo und ähnlicher Organisationen. Die Ausrottung der Juden unter Beraubung des Eigentums ist des Vatikans Spezialität durch das ganze Mittelalter hindurch schon gewesen. …

In Italien brachte man durch Ermordung des edlen großherzigen Sozialisten Matteotti am 10. Juni 1924 eine warnende Stimme zum Schweigen, die längst das Einssein von Papismus und Fascismus erkannt hatte. Im Bilde Deutschlands der letzten Jahrzehnte ist Hitler nur eine Figur, welche in den Vordergrund geschoben wurde von einer Macht, welche sich möglichst unsichtbar im Hintergrunde hält, - denn die Zeiten sind vorbei, in welchen diese Liga - die Jesuiten - öffentlich als Hetzer zum Religionskrieg auftreten kann. 1875 wurden vollkommen mit Recht durch das Jesuitengesetz diese als reichsschädlich ausgewiesen …

Einige Jahre vor Ausbruch dieses "30jährigen Krieges" (1914 - 1945) - als solchen bezeichnet ihn Pius XII. in begeisterter Erinnerung an das erste 30jährige von den Jesuiten angestellte Blutbad von 1618 - 1648! - begann Wilhelm II. mit seiner an Wahnsinn grenzenden Aufrüstung, - jedoch der Reichstag mußte dazu die Kredite bewilligen. Da die Sozialdemokratie nichts zugestand, (nicht einen Pfennig, nicht einen Mann), begann der Kaiser mit der katholischen Zentrumspartei um Bewilligung der Militärkredite zu schachern, mit jener Partei, welche stets mehr päpstlich als deutsch handelte. In den Bezeichnungen "Zentrum" und "Achse" liegt die Jesuitenterminologie, welche nichts anderes ist als der Ausdruck römischer Überheblichkeit, den Katholizismus als einen Mittelpunkt anzusehen, um welchen alle anderen Lebensäußerungen zu kreisen haben! Damit bereitete Wilhelm II. sich seinen Untergang. Er bewilligte jener Partei die unglückselige Bedingung für die Kredite, im protestantischen Preußen die Hälfte der Verwaltungsbürokratie mit Katholiken zu besetzen. … Wilhelm der Fantast sah nicht die römischen Fäden, die ihn umgarnten, als er an der Seite des Habsburgischen Österreichs sich in den Krieg gegen das orthodoxe Slaventum hetzen ließ. Er gab sich während des Krieges mehr und mehr in die Hände der Zentrumspartei. Je drückender die Kriegslage wurde, desto mehr suchte er, politisch instinktlos, Stütze an seinen Todfeinden.

Als unter dem Erpresserdruck dieser Partei am 19. April 1917 der Rest des Jesuitengesetzes aufgehoben wurde, nachdem schon 1904 durch Reichstagsbeschluß dessen § 2 fallen gelassen war, war Deutschlands Todesurteil unterzeichnet. Im Reichstage stimmten die Soz. Dem. in blinder Instinktlosigkeit und historischer Unbildung, in Gedankenträgheit für die Aufhebung des Gesetzes und gaben damit ihren Todfeinden ihre Unterstützung. 16 Jahre später bekam die Partei für ihren politischen Fehlgriff von Hitler, dem Jesuitenknecht, den "tötlichen Dolchstoß"!

Prinz Max von Baden, der letzte Kriegs-Reichskanzler, war vollkommen eine Figur des Vatikans. Als im November 1918 in der Heimat Unruhen ausbrachen und das kriegerische Spiel für Deutschland verloren war, wurde Max die treibende Kraft, die Hohenzollern vom Throne zu stürzen. Er war es, der in den gefährlichen Novembertagen 1918 auf die telefonische Anfrage Hindenburgs und Ludendorffs die absichtlich falsche Nachricht gab, dass in Berlin bereits eine blutige Revolution ausgebrochen sei, so dass daraufhin die beiden Generale den Kaiser über die holländische Grenze schoben. Triumph für die Jesuiten! Gleichzeitig hatte Rom schon die Schadenfreude gehabt, das orthodoxe Zarentum vernichtet zu sehen. Sieg auf der ganzen Linie für die Ecclesia Militans in Rom! Nun war der Weg zu einer erneuten Kontrareformation in Deutschland frei …

Die Weimarer Republik war ein ausgezeichneter Tummelplatz für alle römischen Ränke. Durch die Koalitionsregierungen schob die Zentrumspartei stets die Soz. Dem. in den Vordergrund, sobald es sich darum handelte, gegen die deutsche Volkspsyche aufzutreten, so dass der Sozialismus sich mehr und mehr dem Hasse der mittleren und oberen Schichten ausgesetzt sah. In Wirklichkeit gingen die unfaßbaren absichtlichen Plumpheiten auf das Konto der Zentrumspartei, welche tückisch und schadenfroh zusah, wie der internationale Sozialismus in Deutschland an Terrain verlor.

"Die völkische Bewegung" sproß nun empor - wiederum heimlich unterstützt durch die Jesuiten -, welche wie in allen Jahrhunderten (man denke nur an die Judenverfolgungen in Spanien, Portugal, Frankreich, Österreich usw.) gerne den jüdischen kulturellen Einfluß vernichten wollten … Auf der politischen Szene treten nun auf: Ludendorff und Hitler. Zwei Persönlichkeiten, welche wie Feuer und Wasser zusammenpaßten, waren sie doch die heterogenen Vertreter von lutheranischem Preußengeist und finsterem Austro-Katholizismus. Der Novemberputsch 1923 in Münchens Bürgerbräukeller war ein Bündel von Verrat. Den ganzen Abend ließ Hitler telefonische, telegraphische, mündliche Eilbotennachrichten ergehen an Kardinal Faulhaber, nach Berlin an Kardinal Pacelli, zu Kronprinz Rupprecht von Bayern, zum Ministerpräsidenten Kahr, zum Polizeipräsidenten Pöhner und anderen kathol. Prominenten. Er machte den gesamten Katholizismus für sich mobil!

Nur Ludendorff saß da, wie ein von jesuitischen Ränken bereits halb Erdrosselter. Man mußte sich nur wundern, wie einfältig die protestantischen Schichten diesem "Zirkus" ihren berauschten Beifall spendeten. Ludendorff war schon damals für Hitler gerade gut genug, die Protestanten in seine NSDAP hineinzuziehen. Nach 1923 war diese, seine Partei, nichts anderes als "Fascismus", - die machtpolitische Ausdrucksform der proklamierten "Katholischen Aktion" von Pius XI.

Die Zeit schreitet vorwärts - Hitler landet auf der Festung Landsberg. Niemand hat Zutritt zu ihm, nur die Jesuiten gehen Tag und Nacht bei ihm ein und aus. Durch ihren Einfluß wird seine Strafe auf 6 Monate verkürzt. In Landsberg kocht man die "schwarze Suppe, die der Welt so bitter schmecken sollte! … Hitlers Buch "Mein Kampf" überschwemmt Deutschland … Es ist so abgefaßt, dass Hitlers Hand von jesuitischer Schlauheit geführt wird. Das ganze Werk stammt einzig und allein aus Salzburg' Feldkirch, dem jesuitischen Spinnennetz in Europas "Zentrum" dem Salzkammergut.

Jedoch die Festung der Weimarer Republik ist eine Burg mit so starken Mauern geistiger Freiheiten, dass man diese nicht mit einem Schlage durch die Propaganda der NSDAP überrennen kann. Erst muß man durch halbfascistische Maßnahmen unterminieren. Der Jesuit Brüning tritt als Reichskanzler in Erscheinung. Das Spiel zwischen ihm und Hitler ist längst abgekartet; die scheinbare Opposition der NSDAP gegen ihn - den ersten Wegbereiter für Hitler - ist nur Bluff, unecht und geheuchelt, damit die Protestanten Deutschlands getäuscht werden. Durch ihn mußte man erst das deutsche Volk von der Weimarer Verfassung fortführen, dadurch, dass man ihn auf Grund des Ausnahmestands-Paragraphen No. 51 "halbdiktatorisch" regieren läßt. …

Ludendorff und Schleicher durchschauen Hitlers jesuitisches Ränkespiel. Der Erstere klammert sich unglücklicherweise, mangels enzyklopädischer Bildung, an die falsche Idee, das fortschrittliche Judentum mit der reaktionärsten Bewegung des Jesuitismus auf eine Basis zu stellen. Schleicher bezahlt später seine Überzeugung, welche er mit den Worten ausdrückt "mich wird man nie in einer Kirche sehen", mit dem Tode - ermordet durch Hitlers SS-Knechte. Nur Blinde merken es noch nicht, dass Hitler der Scherge des Vatikans! Von Epp, … Ley, … Göbbels … alle kommen sie von West- und Süddeutschland (es ist sehr wichtig, dieses für kommende Ereignisse in Erinnerung zu behalten!), Gregor Strasser, ein toleranter Katholik, intelligent und ehrgeizig, wünscht eine Hauptfigur im kommenden "Dritten Reiche" zu werden, als Gegenspieler contra Hitler. Das Volk ist oft mehr begeistert von ihm als von Letzterem; er wird mit Holzknütteln in der Schorfheide auf Hitlers Befehl erschlagen.

Um die Protestanten zu blenden, läßt man Alfred Rosenbergs Buch "Der Mythos des XX. Jahrhunderts" - und ein Buch scheinbar gegen den Papismus geschrieben, herauskommen. Ein gewagtes Kunststück im jesuitischen Pokerspiel! Man fühlte sich schon so sicher, dass man es wagte, ein solches herauskommen zu lassen. Der Erfolg war wie berechnet. Nur einige hochgebildete, geschichtskundige Hirne sahen trotz dieses Buches die römischen Fäden hinter der Hitlermarionette. …

Doch siehe - der Reichskanzler Brüning kann sich nicht an der Macht halten, der wache preußische Protestantismus fühlt sich instinktiv abgestoßen durch diesen Jesuiten. Eine neue Figur muß hervortreten - da erscheint einer der höchstgradierten Jesuiten: von Papen (propagandiert vom ahnungslosen Arteriosklerotiker Hindenburg als "Ritter ohne Furcht und Tadel" - pecunia non olet!) auf der Oberfläche des stürmischen politischen Meeres in Deutschland. (Heute erscheint als weiterer "Ritter ohne Furcht und Tadel" Don Juan, die Figur des Papismus, als Anwärter auf den Span. Thron, nachdem Francos Tage gezählt sind.) Papen, der päpstliche Kammerherr, Ritter hoher vatikanischer Orden, der böse Geist Deutschlands und Europas, der schmutzigste Ränkespieler des XX. Jahrh. als Kanzler! Doch auch er kann sich nicht halten gegen den erwachten Protestantismus und Sozialismus auf der politischen Arena. Jedoch, er hat den Auftrag, den Weg dem Manne zu ebnen, welcher ein neuer "scheinsozialistisch" betonter Ignatius von Loyola sein will. … Wer hat es nicht in Erinnerung, wie Hitler nach jeder Reichstagswahl sofort zum päpstlichen Beobachter in Deutschland, dem Prälaten Kaas eilte, oder zum persönlichen Freunde des Papstes Pius XI. und Leiter des Katholizismus dem Kardinal Faulhaber und zu Pacelli (dem jetzigen Pius XII.)?

Nur Blinde sahen noch nicht, welches Spiel die NSDAP führte. Schließlich Hitler an der Macht durch - von Papen! Dieser letztere erklärte frech, dass das "III. Reich" die Prinzipien des Papsttums in Theorie und Praxis durchsetzen wird. … Hitlers erste Regierungshandlung: Konkordat mit Rom! Deutschland nach 1000 Jahren auf dem Wege zum "tausendjährigen Reiche" als Ausbeuteprovinz des Papismus! Doch nun mußte man erst diejenigen bei Seite schaffen, (30. Juni 1934) aus der Partei, welche Hitlers Volksverrat erkannten und jene, welche zuviel wußten. Papens Sekretär hatte man bereits ermordet, er kannte die Dokumente von Hitlers Verhandlungen mit dem Vatikan; Papen selbst konnte man nicht "umlegen", des Papstes Hand schützte ihn …

Mit Hitlers bluttriefenden Untaten sollten vorerst Millionen von Juden und "Ketzern" vernichtet werden … Sein (Hitlers) Tod ist wohl nur eine propagandierte "Fiktion". Der Vatikan schützt ihn durch die Gerüchte über seinen Tod - dass er z. B. zerbombt oder vergiftet, dass er sich erschossen oder selbst vergiftet u. dergl. - vor der Forderung des "Weltgewissens", ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Die Angaben, dass er im Vatikan, in Liechtenstein, Irland, Portugal, Spanien, Argentinien (alles kathol. Staaten!) untergetaucht sei, oder durch seinen politischen Stangenhalter, den Großmufti von Jerusalem, als Pilger im Irak (Hedschas) in einer England feindlichen Organisation nun wirke, bestätigen unbewußt, dass er sein feiges Leben wohl gerettet hat.

In späterer Zukunft wird ihn eine päpstliche Bulle zum Sanctus Adolphus kreieren; heute schon nennt ihn bereits die englische Union of Fascists unter Mosley einen "Messias", der die Menschheit zu geißeln geschickt worden sei! Jedenfalls den "Ehrentitel" Antichrist, den man ihm beilegt, verdient er nie und nimmer. Er ist nichts Anderes als ein Götzenbild menschlicher Verkommenheit. Seine gewesene Verehrung beruhte auf den theokratischen Zwecken, welche sich mit kapitalistischen Zielen vereinigten in "Hitlers theokratisch-kapitalistischem Räuberkrieg", in welchem er die grauenerweckende Hauptfigur in diesem Menschen verzehrenden Schauspiel darstellt!

Nachdem genannter Verfasser wie vorstehend beschrieben, die deutsche Geschichte dargestellt, überträgt er in gleichem Raster dies noch auf einige andere Länder. Auch dabei gilt festzustellen: Im Einzelfall wenig überzeugend.

Zur Nachkriegszeit überleitend meint dann:

Das Benehmen der Amerikaner in der Besetzungszone Deutschlands ist eine einzige Liebedienerei vor dem Vatikan. In Bayern verbietet man 1945 - die amerikanische Militärverwaltung unter Oberst Keegan - die antifascistische Partei. In Wiesbaden ruft ein Flugblatt mit der Unterschrift eines katholischen Priesters eine neue fascistische Partei zusammen, - im Oktober 1945! In allen Zonen arbeiten die Amerikaner mit den Personen der katholischen Zentrums-Partei zusammen, jener Partei, welche 1933 Hitler zur Macht verhalf. Diese ist durch und durch demokratiefeindlich von jeher gewesen! Doch nicht genug damit: die Amerikaner verwenden heute noch prominente Nazisten in führenden Beamtenstellen in ihrer Zone. … Man will das katholische Westdeutschland in die Allianz gegen die Sowjetunion des nächsten Krieges einspannen. In den U.S.A. selbst taucht der Geist eines Jesuiten Goebbels wieder auf. In der katholischen Presse preist man den Massenmörder Himmler und macht den vatikan-freundlichen Isolationismus im Gewande eines heftigen Antisemitismus mobil und riesige Kapitalien unterstützen die Hetze gegen die Sowjet-Union. Gleichzeitig fordert man Milde gegen die Kriegsverbrecher der "Achse"!

Im gleichen Strickmuster wird dann im folgenden die Kritik auch auf einige andere Länder in der Nachkriegszeit ausgedehnt. Mehr zum Abschluss kommend meint dieser Autor dann noch:

Doch auch in U.S.A. werden durch diese jesuitischen Provokationen nun Protestanten und Freidenker mobil, sie forderten schon 1945 eine Untersuchung der Verbindungen zwischen Weissem Hause und dem Vatikan. Sie klagen Pius XII. mit Recht als Feind der Demokratie an. … So sieht Europa sich durch die machtlüsterne Politik des Papismus in den Strudel des Untergangs gerissen. Der Untergang des Mutterlandes eines Martin Luther unter Vernichtung seines traditionellen Kräftepfeilers Norddeutschland, und die Schwächung anderer orthodox oder lutherisch gläubiger Völker ist die reinste Freude des Vatikans. Hitler war der Metternich des XX. Jahrhunderts für den Jesuitismus, er ließ Preussen verbluten, wenn nur aus diesem Kriege eine katholische Donaukonförderation in irgendeiner Gestalt geboren wird. …

Von dieser riesigen katholischen Plattform läßt sich sehr gut der dritte Weltkrieg gegen die Sowjet-Union in Szene setzen, zumal im Fernen Osten die jesuitisch verseuchten U.S.A. sich bereits eine Reihe von strategischen Positionen sichern; so u. a. durch die Einmischung amerikanischer Truppen auf der Seite Tschungkings gegen die chinesisch-kommunistische Armee, welche die einzigen echten Nachfolger des Kuo Min Tang des großen Sun Yat Sen darstellen. Das bedeutet bereits eine Bedrohung der Sowjet-Union; bald werden unter jesuitischer Mitwirkung der angelsächsische und japanische Kapitalismus sich in den Armen liegen, welcher Vorgang die Wachsamkeit Russlands noch mehr schärfen muß. …

Ein Bismarck setzte 1875 der schwarzen Pest im Herzen Europas durch das Jesuitengesetz einen Damm, ein Hitler riß ihn eiligst durch das Konkordat mit Rom nieder! Wahrlich ein schicksalsschwerer Vorgang für alle nach Freiheit strebenden Völker!…

Jene Wiedergabe der Ausführungen des Dr. Knapke durch die Zeugen Jehovas sollte noch ein Nachspiel haben.

In der "Erwachet!"-Ausgabe vom 8. März 1947 sah man sich zur Verteidigung genötigt. Nachstehend die diesbezüglichen "Erwachet!"-Ausführungen:

"Im Dienste bolschewistischer Propaganda"?

Wir haben in der Nummer 578 - 481 des "Trost" eine Artikelserie: "Jesuitische Machtpolitik" von Dr. Werner Knapke in Dickursby, Finnland abgedruckt. Dabei stellten wir ausdrücklich fest, dass der Verfasser, Dr. phil. W. Knapke, "die volle Verantwortung als Historiker für die Richtigkeit seiner geschichtlichen Darstellung" übernehme.

Dass diese Aufsatz in katholischen Kreisen Mißfallen erregen werde, war zu erwarten. Es steht selbstverständlich jedermann frei, die Richtigkeit der von Dr. Knapke aufgestellten Behauptungen zu prüfen, zu bezweifeln und, wenn es möglich ist, zu widerlegen. eine solche Widerlegung ist uns bis heute nicht zu Gesicht gekommen.

Dagegen ist der Aufsatz als Gelegenheit benutzt worden, um gegen Jehovas Zeugen in leidenschaftlicher Weise Vorwürfe und Angriffe zu richten. Insbesondere ist das geschehen in einem Artikel "Im Dienste bolschewistischer Propaganda", durch den der absurde Vorwurf wieder aufgenommen wird, als ob Jehovas Zeugen mit dem Bolschewismus in Verbindung stünden. Dabei hätte eine objektive Prüfung den Angreifern sofort den Beweis erbringen müssen, dass wir gerade die bolschewistischen Tendenzen des Artikels abgelehnt haben. Gegenüber diesen Tendenzen haben wir in redaktionellen Anmerkungen ... ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Schlußgedanken des Verfassers "n i c h t den biblischen Weissagungen und darum auch nicht unseren Hoffnungen" entsprechen. Und zu der Meinungsäußerung von Dr. Knapke, dass die Befreiung der Menschheit aus dem Osten zu erwarten sei, bemerken wir, es werde die eigentliche Befreiung der gerechtigkeitsliebenden Menschen n u r durch Gottes Gericht (Harmagedon) erfolgen, "nicht durch menschliche Revolutionen" und wenn schließlich Dr. Knapke Lenin als ein neues leuchtendes Gestirn bezeichnete, dass der Menschheit im Osten aufgegangen sei, so haben wir auch hier unsere abweichende Auffassung unzweideutig erklärt mit den Worten:

"Solche menschliche 'leuchtende Gestirne' werden den Vergleich mit der 'Sonne der Gerechtigkeit' nicht aushalten, auf die wir unsere biblischen Hoffnungen setzen. Da die Nacht der Menschheit weit fortgeschritten ist, und der helle Tag schon angebrochen ist, schließen wir uns nicht mehr menschlichen Führern - auch wenn sie noch so leuchtende Gestirne sein sollten - an. Wir vertrauen auf die Wundermacht Jehovas, der der Gott des Lichtes ist; e r wird durch Christus die gewalttätigen und heuchlerischen Mächte der Finsternis zertreten, bevor noch die heutige Generation vergehen wird."

Angesichts dieser klaren und unmißverständlichen Stellungnahme kann niemand in guten Treuen uns bolschewistische Propaganda vorwerfen.

Ergänzend kommentiert sei noch angemerkt: Die Gleichsetzung Zeugen Jehovas = Kommunisten ist in der Tat nicht sachgerecht.

Nicht sachgerecht sind aber auch etliche Detailwertungen des Dr. Knapke über geschichtliche Vorgänge und ihre unkommentierte Übernahme durch die Zeugen Jehovas!

Man vergleiche auch

Also doch!

Mister Bush und Mister Rumsfeld ins Stammbuch geschrieben

Deutsche Weg

Hitlerzeit

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