"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1982 Teil I

CV 150 - 155

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 150
Entgegen der oberflächlichen, gegenteilige Fakten nicht berücksichtigenden Meinung von Y... und einigen anderen, wird in dieser CV-Ausgabe bestätigt, dass der erste CV-Herausgeber Müller schon seit 1919 Kontakte zur WTG-Organisation hatte. Dies war wohl auch einer der Gründe, weshalb er zum CV-Herausgeber gekürt wurde, denn von seinen intellektuellen Fähigkeiten her, unterschied er sich wohl kaum nennenswert positiv, von anderen seines Milieus. Aber es machte sich propagandistisch schon gut, auf solch alten WTG-Veteranen hinweisen zu können, als Aushängeschild. Den im Solde der WTG stehenden ist es indes lieber, die Beziehung Müller zur WTG auf die Zeit nach 1945 zu reduzieren. Sachgerecht indes ist dies nicht.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER. GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 150 GERA JANUAR 1982

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Spekulationen, Enttäuschungen, Tragödien
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den WT Nr. 18 u. 19 1981
DAS ABEND- ODER GEDÄCHTNISMAHL
Ein Artikel, der nach Brooklyn ging
DER TEUFEL SITZT IN BROOKLYN
4. Gespräch zum "Goldenen Buch"

150. AUSGABE
DER "CHRISTLICHEN VERANTWORTUNG"
Willy Müller, GD, Gera, CV-Initiator und Begründer
Wachtturm-Erfahrung seit 1919
Unser Bruder war ein Mensch mit tiefen, christlichen Gottesglauben, dessen Denken und Handeln vor allem von Verlangen nach Gerechtigkeit und Frieden unter den Menschen geprägt war. Die vielfachen Ausweglosigkeiten und Notlagen nach dem 1. Weltkrieg, die viele Familien hart trafen, führten ihn schon 1919 in arglosem Glauben in die Gemeinschaft der damaligen Ernsten Bibelforscher (später Zeugen Jehovas genannt), geführt von der Wachtturm - Gesellschaft. So lernte er u.a. schon 1920/21 in Kiel den späteren deutschen Zweigdiener P. Balzereit kennen. Beherrscht von den erlebten bitteren Enttäuschungen schenkte er jener Weltende- und Paradiesverkündigung Glauben, die die Wachtturm-Gesellschaft damals als die einzige Lösung aller sozialen Probleme verkündigen ließ. Ihre Weltendefalschprophetien von 1914, 1918 und 1925 hatte sie durch Ablenkung auf andere Streitfragen zur Beherrschung der Gemüter erfolgreich verdrängen können.

Und ohne daß es so recht bewußt beherrschte auch unseren Bruder jene vom Wachtturm beigebrachte Einstellung, eigentlich nichts dem selbst kritisch nachdenken zu müssen, was man laut Wachtturm zu glauben und zu vertreten hatte. Es sei stets alles "von Gott und Christus", keines Menschen Werk. Wie hart der Wachtturm die Stirn eines Arglosen in dieser Haltung machen kann, gestand auch unser Bruder später ein: Selbst die Weltendefalschprophetie des Wachtturm von 1945 konnte bei ihm. noch nicht durchschlagen. Es mußte ihn persönlich noch härter treffen, damit sich "der Groschen lockert und rutscht". Die Wachtturm-Verdrängungstaktik wirkte immer noch perfekt.

Und wie unbeschwerend war das doch alles! "Mögen sie es hören oder lassen" - damit konnte man stets jede Verantwortung dem anderen zuschieben und sich selbst in einer eigenartigen Verantwortungslosigkeit wähnen und wiegen. Über das, was man zu glauben und zu vertreten und entsprechend zu tun hatte, hatte man nicht selbst nachzudenken. Das war Sache der Wachtturm-Gesellschaft.

Wie alles ehrlich weiter verantworten? Dann stellte die Wachtturm-Gesellschaft selber die entscheidende Weiche.
Sie bestimmte unseren Bruder zur höchsten örtlichen Verantwortung als "Gruppendiener" (GD) für alle Zeugen Jehovas in Gera.
Das waren nun keine "Weltmenschen" mehr, wo man den Staub von den Füßen schütteln konnte mit der Selbstberuhigung, "mögen sie es hören oder lassen". Wie ein wirklicher christlicher Hirte übernahm er jedoch dieses Dienstamt, bereit, gegebenenfalls Freiheit und Leben für die Schafe zu lassen, wie er es denn auch bewies.

Nun zog jedoch eine grundsätzliche Frage herauf. Man hatte sich als politisch neutral, als frei von Politik zu bezeichnen, nicht nur eines der blendendsten, sondern der verblendendsten Argumente des Wachtturm. Mit dem Eintritt in die 50er Jahre aber kehrte der Wachtturm im Zusammenhang mit dem kalten Krieg zu der früheren Politik des Antikommunismus und Antisowjetismus in der Verkündigung zurück. Aber kaum ein einfacher Verkündiger und untergeordneter Diener war in der Lage, die größeren Zusammenhänge dessen zu durchschauen. Unter dem moralischen Zwang, unbedingt treu zu bleiben, was sie einst gelobt hatten, und unter keinen Umständen zum "Verräter" zu werden, und daran gewöhnt, nichts in eigener Verantwortung selbst zu beurteilen und selbst zu entscheiden, gingen sie also trotz zunehmender innerer Unsicherheit weiter mit. Obwohl alles im Grunde doch höchst politisch geworden war. Nur nicht untreu werden. Und wenn man mit einer Lüge leben muß. Mit der Lüge der politischen Neutralität. Nur nicht untreu werden. Es ist kaum vorstellbar, wie lange und wie oft eine solche Treueverpflichtung mißbrauchbar ist!

Wenn man sich vor sogenannten "Weltmenschen" laut Wachtturm wegen dieser Verlogenheit auch kaum ein Gewissen zu machen brauchte, aber die eigenen Verkündiger zu solcher Verlogenheit, zu solchem Leben mit einer politischen Lüge anleiten?

Endlich frei!
So kam es, wie es bei einem im Grunde ehrlichen Menschen kommen mußte. Die Konfrontation der Wachtturm-Organisation wegen dieser politischen Verlogenheit mit Gesellschaft, Gesetz und Staat in Mißbrauch von Ehrlichkeit, Arglosigkeit und Aufrichtigkeit christlichen Glaubens wurde für unseren Bruder zur Stunde der Wahrheit und des Gewissens vor Gott und den Menschen. Wie konnte man ihnen weiter unverfroren ins Gesicht lügen, während die Wahrheit jedermann in den Wachtturmschriften selbst nachprüfen konnte? In schwerem inneren Ringen mußte so die Wachtturmtreue zerbrechen. Ein ehrliches Hirtenamt unter dem Wachtturm war unmöglich geworden.

In einem Brief an einen Ältesten, der schon früher in der DDR von der Organisation Freigewordenen vom 1.9.1959, unseren Bruder Martin Pützmann, Leipzig, schrieb er u.a. wie sie "schon lange Bedenken über den eingeschlagenen Weg" der Wachtturmgesellschaft hatten, "aber nicht wagten, sich an die Brüder und die Verkündiger zu wenden". Es sei unmöglich geworden, "frei von Politik zu gemeinsamer reiner und wahrer Gottesanbetung" zusammenzukommen. Die "Gewissensbelastungen" durch die Organisation und die "Menschenfurcht" vor der Organisation waren ehrlicherweise nicht länger zu ertragen und zu verantworten.

In Gesprächen und Gedankenaustausch mit damals in der DDR schon von der Wachtturm-Gesellschaft freien Christen erweiterte und festigte unser Bruder dann Schritt für Schritt seine schriftgemäßen Erkenntnisse. Nein, einer Lüge kann man nicht die Treue halten. Das ist kein Verrat an Christus!

Bis ins hohe biblische Alter
In ersten vervielfältigten Briefen an "die Brüder und Verkündiger" durchbrach unser Bruder Willy Müller in jener Zeit so alle Furcht vor der Wachtturmorganisation. Ab 1965 konnten diese Briefe dann unter dem Titel "Christliche Verantwortung" zu einer Zeitschrift gestaltet werden.
Eine solche Konsequenz aus der politischen und endzeitlichen Verlogenheit des Wachtturm hat es in dessen ganzer Geschichte noch nicht gegeben. Inzwischen liegt 1982 die 150. CV-Ausgabe vor. "Das Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hochkommt, achtzig Jahre…", Psalm 90:10 - unserem Bruder blieb es vergönnt, seinem 1959 begründeten Werk christlicher Verantwortung bis ins hohe Alter kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres zu dienen, bis zum vorletzten Tage noch von seinem Sterbebett aus.
Er starb am 8. Januar 1973. -

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DER WACHTTURM
WT vom 15. September 1981 Nr. 18
"Wo ist der Glaube geblichen?" Die jetzige "Krise der westlichen Zivilisation" sei "hauptsächlich auf einen Mangel an Glauben zurückzuführen". Was für ein Schwindel, ist das doch eine Wirtschaftsfrage und keine Glaubensfrage. Aber davon hat die WTG eben abzulenken.

"Immer mehr wird die humanistische Meinung vertreten, es gebe keinen Gott und jeder sei für sein Schicksal selbst verantwortlich". Auch das ist eine Falschdarstellung der Wirklichkeit. Humanismus ist nicht unbedingt identisch mit Gottlosigkeit, und selbst der Gläubige kann für sein Schicksal nicht Gott verantwortlich machen. Auch er muß ernten, was er selbst sät. 1. Mose 1:28-29, Gal. 6:6.

"Statt seine (Gottes) Meinung zu berücksichtigen, gehen sie ihre eigenen Wege". Das ist nun völliger Unsinn. Gottes Meinungen sollen heute doch nur durch den WT-"Sklaven" kommen. Alle Nationen und Regierungen müßten sich also der WTG unterordnen. "Alle Reiche der Welt" also unter die WTG! Ja, das käme dabei heraus, wollte man das ernst nehmen!
Sicher sollen das auch Beschäftigungstheorien sein, um von der Krise abzulenken," in die die WTG mit 1975 selbst geraten ist.

"Glauben ist nützlich.
Zeugnisse aus Konzentrationslagern"
Es beginnt schon mit einer Fälschung. Es seien "Hunderttausende von Männern und Frauen" gewesen. Der Leser muß denken, es wären Hunderttausende Zeugen, Dabei konnten seinerzeit nur 6034 gezählt werden. (Jahrbuch 1947, S. 122). Die geschätzte Höchstzahl: Etwa 10 000. (Erw. 8.3.50 dt.) Was soll also die heutige Hochstapelei?

Die Frau eines Mitgliedes der leitenden Körperschaft sanktioniert KZ-Halbwahrheiten zugunsten der WTG
Gertrud Pötzinger, Frau von Martin Pötzinger, Leitende Körperschaft, Brooklyn, bestätigt mit ihrem Namen und Bild einen auszugsweisen Bericht über die ZJ , im KZ Ravensbrück von der bekannten Bibelforscherblockältesten Margarete Buber. Es werden durchweg nur positiv wirkende Auszüge gebracht. Gertrud Pötzinger nimmt keine Begradigung dieser Veröffentlichung vor. Sicher durfte sie nicht. Sie ist für die WTG schließlich nur eine Frau. Sie weiß es aus eigener Erfahrung in Ravensbrück jedoch besser. Bezeichnenderweise schaltet die WTG die noch lebenden maßgeblichen ZJ in dieser Sache, Ilse Unterdörfer und Elfriede Löhr, aus. So wird hier nur eine schönfärberische halbe Wahrheit veröffentlicht. Warum diese Täuschung der Öffentlichkeit?

Es gab fanatische und extreme Bibeldeutungskämpfe auf Leben und Tod unter den ZJ in Ravensbrück, als deren Endergebnis die einfache Schw. Minna Schulze auf dem Bock totgeprügelt wurde. Um sich ein antifaschistisches Aushängeschild für die Zukunft zu schaffen, ließ die WTG vom Zweigbüro in Bern aus die führende ZJ-Gruppe in Ravensbrück hochgehen, die nach bestialischen SS-Torturen als Todeskandidaten in Todeszellen geworfen wurden. In fanatisch-extremer Erkenntnisrechthaberei war man drauf und dran, eine gefährlich erkrankte Glaubensschwester (offene Drüsentuberkulose). Anna Lück, 60 Jahre, anstatt die SS zu täuschen und ihr das Leben zu retten, der Vergasung auszuliefern, "zur höheren Ehre Jehovas"!

Immer hat die WTG ihre Geschichte fälschen oder schönfärben lassen, und immer hat sie dafür Willfährige gefunden. Auch hier.
"Genügt Aufrichtigkeit, um Gott zu gefallen? "Ja und nein, denn man kann aufrichtig auf richtigem oder falschem Wege sein. Der WT zeigt hier auf Splitter bei anderen, um vom eigenen Balken abzulenken, mit dem man die ganze Menschheit schon 100 Jahre ein falsches Weltende nach dem anderen an der Nase herumzuführen versucht.

"Heißt einander willkommen"
Nun, das gibt es auch woanders. Es ist nur das bekannte Zahnpasta-Lächeln der Organisation. Hinter den Kulissen sieht es auch anders aus. Es genügt, über die unverfrorene Lüge in diesem Artikel nachzudenken: "Ihre Hoffnung, die auf den zuverlässigen Schriften beruht, 'führt nicht zur Enttäuschung' (Röm. 5:5)". Abs. 6. Es ist schon aktenkundig, wie der WT unter Mißbrauch der Schriften schon 100 Jahre lang von einer Weltendetäuschung zur anderen führt! WT 12/1980, Jahrbuch 1980, S. 30. Römer 5:5 hat mit der Hoffnung, die der WT heute aller Welt predigt, überhaupt nichts zu tun!

"Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volke"
Die Neudeutung eines Textes, einer Kongreßlosung und eines Broschürentitels von 1946 mit ganz anderem Sinn für die Nach-1975-Generation, um erneut in unkritischem Taumel hinter den wieder verschobenen WT-Endzeitprophezeiungen einherkeuchen zu lassen. Das Jahr 1935 fällt als Stichtag ins Auge! Damit ließe sich für alle "anderen Schafe" das "Ende" durchaus ins 3. Jahrtausend verschieben!

WT vom 1. Oktober 1981 Nr. 19
"Was veranlaßt sie dazu?"
"Ja, was motiviert Jehovas Zeugen, an deiner Tür vorzusprechen? Wessen Beispiel folgen sie? Dem Beispiel Christi". Nun, das ist die größte Irreführung, je an den Türen betrieben! Jesus lief überhaupt nicht so von Haus zu Haus und berief nur zu himmlischer Hoffnung.
Joh. 14:1-3, Eph. 4:1-6, Phil. 3:17-21.

"Ich will es"
Alle sollen sich an den Ausspruch Jesu, "Ich will es", zu eigen machen und auf den weiteren Dienst für die WTG anwenden, wie lange und wohin es auch geht. Es gilt, jeden auch von seiner eigenen Eigenwilligkeit her zu packen und ihn von daher für die Organisation eifern zu lassen. "Ich will es" - das wirkt dann wie eine geballte Faust für die Organisation! Mehr noch, das macht stur für die Organisation! Eine skrupellose WT-Taktik der Emotionalisierung unvollkommener Menschen mit Worten, die wohl nur ein Vollkommener so sprechen durfte, der nicht fehlgehen kann.

"Beziehe Gott in deine Ehe ein"
"Der Gott der Liebe haßt die Ehescheidung"
"Das WT-Werk wurde vor 100 Jahre nicht begonnen als eine Eheschule für die Menschen, sondern als Endzeitwerk. Allein damit steht oder fällt es. Ob Ehe und Familie dabei zerbrechen oder zerstört werden, war und ist völlig zweitrangig. Ja, Tausende von Ehen wurden in Katastrophen gestürzt, weil der WT gar vorschrieb, wie allein im Bett der Sexualverkehr zu vollziehen sei! Die hier in der Organisation durchgeführten Sittenprozesse waren ein einziger Skandal! Nein, gute und liebevolle Ehen waren und sind nicht von dieser Organisation abhängig. Dazu braucht man sie überhaupt nicht. Die Bibel reicht vollkommen hin.

"Spanien hört von Jehova und seiner Herrlichkeit"
"Seid allezeit reichlich beschäftigt im Werke des Herrn", dieser Satz sagt eigentlich alles. Als man Harmagedon auf dem Kongreß 1945 in Zürich um weitere 10 bis 20 Jahre verschob, sagten sie: "Dauert es jemand zu lange, dann sei daran erinnert, daß Zeit niemals lang wird, wenn man alle Hände voll zu tun hat". (Trost, l . Juni 1945).

4. Gespräch zum Buch "Der Weg zum wahren Glück"
DER TEUFEL SITZT IN BROOKLYN
Wie sieht ein WTG-gerechtes Leben aus?
Ja, liebe Brüder und Schwestern, nun sind wir also ein Stück Weg gemeinsam gegangen und haben versucht, uns über Sinn und auch Unsinn ganz bestimmter Auffassungen klar zu werden. Nicht ohne Erschrecken müssen wir immer wieder feststellen, daß die Veröffentlichungen der WTG alles versuchen, um den Leser, den ehrlich Glaubenden irrezuführen und zu manipulieren. So ist es auch in den Kapiteln 16 bis 20 des sogenannten "Goldenen Buches". Sehen wir uns einmal nur die Überschriften an: "Eine Regierung, die weltweiten Frieden bringt" "Wessen Gesetz wirst du voranstellen?" "Ist an allen Religionen etwas Gutes?" "Wirst du Gott so anbeten, wie ER es will?"; "Was für ein Leben willst du führen?"

Wollen wir darüber diskutieren? Die erste Frage lautet: Welche wünschenswerten Ziele haben menschliche Regierungen nicht verwirklichen können? Nun, das ist ja die von der WTG schon immer behandelte Frage. Was hat sie denn in über hundert Jahren selbst vermocht? Sicher haben die gesellschaftlichen Zustände den Frieden nicht immer garantieren können. Aber die Ursachen für militärische Auseinandersetzungen sind immer auffindbar und weltweit ist nicht nur der Ruf nach Frieden, sondern auch die Tat für den Frieden, gerade und auch in vielen Religionen. Das ist sicher etwas Gutes, was man berücksichtigen muß, ehe man über andere Religionen abschätzig urteilt. Aber bleiben wir beim weltweiten Frieden. Die WTG hat dafür herzlich wenig getan, niemand weiß das besser, als die WTG-Führer in Brooklyn. Im Gegenteil: sie haben Unfrieden gestiftet zwischen den Menschen, um sie mit aller Gewalt unter ihrer geistigen Herrschaft zu vereinnahmen, damit die Statistik stimmt. Wie viele Menschen wurden im Zeichen der WTG unglücklich, wurden von der Schönheit des Daseins abgelenkt in mystische Denkweisen, in Zwänge und Engen einer begrenzten, dogmatischen Gemeinschaft, die die geschickt verfälschten Worte der Bibel als alleinige Wahrheit hinstellt. Wie viele wurden seelisch zerbrochen, wurden in den Selbstmord getrieben, wie viele lehnten sich sinnlos gegen bestehende Ordnung und Sicherheit auf und mußten dafür im Interesse anderer Menschen bestraft werden. Wie viele Straftaten wurden gerade dort von Jehovas Zeugen begangen, wo sie aus vielen guten Gründen nicht erwünscht sind. Da wird von einer göttlichen Regierung, von einem himmlischen Königreich gesprochen. Aber wer spricht davon? Es sind Menschen, die sich sehr treffend in ihrem eigenen "Goldenen Buch" selbst charakterisiert haben:

"Auf Grund dessen, was wir unter Menschen, beobachtet haben, wissen wir, daß jemand, der eine Vertrauensstellung bekleidet, erkennen mag, daß er eine Situation mißbrauchen könnte, um mehr Macht zu erlangen".
Genau das ist es, was wir bei der WTG alle beobachten können. Zunächst einmal erschleicht sie sich das Vertrauen leichtgläubiger und gutgläubiger Menschen, dann mißbraucht sie es, um ihre Macht auszubauen und weltweit zu demonstrieren.

Wie sagt Jesus auf der gleichen Seite 126 des "Goldenen Buches" in einem Zitat über Satan: "der Vater der Lüge" und ein "Totschläger". Wahrlich, wie sehr trifft doch das auf die WTG zu, die von Anbeginn mit der Lüge lebt und so vielen schon den Tod und sei es ein geistiger Tod gebracht hat.
Werden wir also, liebe Brüder und Schwestern, das Gesetz der WTG, das sich als Gesetz Gottes ausgibt, voranstellen. Wer würde sich solchen fragwürdigen Gesetzen unterwerfen?

Werden wir, gleich der WTG, alle anderen Religionen verdammen, ohne ihre Ansichten und Verhaltensweisen zu prüfen? Wer so handelt, der handelt töricht in Gottes Augen, denn alles sollen wir wägen und uns vergewissern. Wie oft wurde uns das von der WTG anempfohlen! Werden wir Gott anbeten, wie ER es will? Ja, wir werden es! Aber wir werden uns dabei nach der Bibel richten, nicht nach den Ansichten der WTG, die selbst auf Seite 177 sagt: "Es steht doch nicht uns zu, festzulegen, wie Gott angebetet werden sollte". Da entdecken wir des Pudels Kern, denn die WTG schreibt sehr wohl vor, wie wir über das Gebet zu denken und wie wir zu verfahren haben. "Jehova belastet Christen nicht… und zwingt ihnen auch keine sinnlosen Einschränkungen auf". Das ist richtig, aber die WTG tut genau das, indem sie nicht gemäß der Schrift,- sondern gemäß ihren Ansichten und Machtansprüchen vorschreibt, was wir zu lesen, was wir zu sehen, wen wir zu treffen, wen wir zu sprechen haben und wen nicht. Wer gibt ihr das Recht dazu. Gott? Nein, sie hat es sich selbst gegeben und so ist die Antwort auf die letzte Frage leicht. Denn was für ein Leben wollen wir führen? Ein Leben in festem, zuversichtlichen Glauben, in Geist und Tat, aber frei von den Einflüsterungen der WTG, des Teufels, der in Brooklyn sitzt.
-tig-

DAS GESCHÄFT MIT DER ENDZEIT BLÜHT
"Religious News Service" berichtet:
In den USA blüht das Geschäft mit der "Endzeit", das sich geradezu zu einem rasch wachsenden Industriezweig ausdehnt. Gegenwärtig wird, wie die New Yorker Nachrichtenagentur "Religious News Service" berichtete, eine Flut von Filmen über die im .Neuen Testament vorausgesagte Menschheitskatastrophe vor dem Wiederkommen Jesu Christi produziert. Die Herstellung ist mitunter - so die Agentur - von mysteriösen Umständen begleitet: Bei den Dreharbeiten zu "Fürchte kein Unglück" (der Streifen beschreibt einen Krieg zwischen dem Teufel und drei Erzengeln) explodierte nachts ein Wohnwagen, der als Garderobe und Maske benutzt wurde, und brannte völlig aus. Am nächsten Morgen wurden nur noch eine Bibel und ein Exemplar des Drehbuchs unversehrt aus der Asche geborgen. Auch der apokalyptische Buchmarkt verzeichnet ein rasantes Wachstum: Bestsellerautor Hal Lindsey, von "Religious News Service" als "Hauptapostel des künftigen biblischen Schreckens" apostrophiert, verkaufte sein Buch "Late Great Planet Earth" (Deutsche Übersetzung: Alter Planet Erde wohin?) bereits 18 Millionen Mal. Um "mit den prophetischen Ereignissen Schritt zu halten", bietet er jetzt einen monatlichen Kassettendienst an, der einen Bruttogewinn von 150 000 Dollar (monatlich) abwirft. Der Investitionsberater, Futurologe und Bibellehrer Jim McKeever aus dem Bundesstaat Oregon wirbt für seine Zeitschrift "Endzeit-Nachrichten", die - mit jetzt 250 000 Abonnenten - .-jährlich drei Millionen Dollar (brutto) einbringt. Wem der Postweg zu lang ist, dem bietet der Publizist Salem Kirban aus Pennsylvanien einen wöchentlichen "prophetischen Nachrichtendienst" per Telefon. Der Anruf ist selbstkostenlos, aber mit einer "Pflichtspende" von mindestens 10 Dollar verbunden. Daneben befassen sich eine Reihe von Fernsehpredigern mit dem Thema. Verhaltensforscher sprechen schon von einem "Vorjahrtausend-Fieber" und warnen vor einer "psychologischen Massenhysterie".

CV: Aus Pennsylvanien kommt auch die WTG mit ihrer "Endzeit".
Uns fällt auf, warum sie hier nicht mit erwähnt wird, betreibt sie doch dieses Geschäft schon überein Jahrhundert !

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Spekulationen, Enttäuschungen, Tragödien (2)
Auslegungen von J. F. Rutherford
Er war der 2. Präsident der Wachtturm-Gesellschaft. Allgemein nannte man ihn "Richter Rutherford" weil er nebenbei noch seine Richterpraxis aufrecht hielt. Seine Bibelauslegungen waren ebenfalls Spreu. Da die Palette seiner falschen Bibelauslegungen sehr groß ist, werden wir nur einige, sehr bedeutungsvolle Falschauslegungen anführen. Weitere Auslegungen nur kurz belegen. Wer natürlich genau informiert werden möchte, der schreibe bitte an:
"Christliche Verantwortung"
6500 Gera Otto-Dix-Straße 6

Was wußte Rutherford nun besser und genauer als sein Vorgänger Russell?
Beweise
Wir können erwarten, im Jahre 1925 Zeugen zu sein von der Rückkehr Abrahams, Isaaks und Jakobs, und der anderen Treuen des alten Bundes.
"Wir haben wie zuvor dargelegt, überzeugende Beweise dafür, daß die alte Welt zu Ende geht, und deshalb gänzlich vergehen wird, daß die neue Ordnung hereinbricht, und das Jahr 1925 Zeuge der Auferstehung der alttestamentalischen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaus der zertrümmerten Weltordnung sein wird". (Broschüre "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben", Seite 53 und 103/104)
"Wir erwarten mit voller Gewißheit, dass die jetzige große Drangsal … im Jahre 1925, etwa im Herbst, ihren furchtbaren Höhepunkt erreicht und alsdann zum endgültigen Abschluß kommen wird".
"Wir erwarten mit absoluter Zuverlässigkeit die nach der Drangsal beginnende Auferstehung der gesamten Menschheit". ("Schau den Tatsachen ins Auge", Seite 52)
Weiteres im Stenogrammstil
Rutherford sagte mehrmals die Auferstehung der alten Fürsten falsch voraus. 1929/ 30 ordnete er sogar den Bau einer Fürsten-Villa an, ("Die Neue Welt", Seite 104)
Für den Zeitraum des 2. Weltkrieges sagte er Harmagedon voraus« ("Schau den Tatsachen ins Auge")
Er legte Römer 13:1-5 falsch aus. Er legte die Zeitrechnung falsch aus.
Er legte die 7 Schalen in Offbg. 16 falsch aus.
Für all diese Bibelfalschauslegungen steht unseren Lesern umfangreiches Beweismaterial zur Einsicht zur Verfügung.
Unser Standpunkt dazu
Die umfangreiche Literatur von Rutherford selbst und die Literatur seiner Kritiker beweist, daß Rutherford ein geschulter Spekulant war. Sein Denken und Handeln grenzte schon an Überheblichkeit. In den Büchern "Licht", B. I und II, tritt diese Feststellung besonders deutlich in Erscheinung. Dort werden alle Bücher Rutherfords wie folgt angepriesen:
"Wunderbar und erleuchtend sind die Bücher Richter Rutherfords".
Wie wunderbar sie wirklich waren, kann man schon allein daran messen, daß nicht mehr ein Buch von ihm gedruckt wird. Vieles wurde eingestampft oder aus dem Verkehr gezogen, wie man so schön sagt…
Rutherford war also unfähig, die Bibel auszulegen. Was er gut kennte, war, sich durchzusetzen und damit schüchterte er alle Andersdenkenden ein.
Kommen wir nun zu den beiden letzten Präsidenten, Knorr und Franz. Wir erwähnen sie deshalb zusammen, well sie praktisch beide in eine Kerbe schlugen. Man kann mit Gewißheit sagen, sie kamen beide gut aus. Was kommt eigentlich auf ihr Schuldkonto? Hatten sie aus den Fehlern ihrer Vorgänger gelernt? Nein! Zwar wurden 1942 alle Gedanken und Hoffnungen auf ein schnelles Weltende verscheucht, aber neues Unheil kündigte sich sehr bald an. Nach gründlicher Überarbeitung aller Falschauslegungen von Rutherford, begann das neue Spekulieren in Richtung "Weltende".

Beweise
Nach 30jähriger Forschungsarbeit kamen Knorr u. Franz zu folgenden Ergebnissen:
1. Die Zuständigkeit und Auswahl der Ältesten muß geklärt werden.
2. Die Obrigkeitsfrage muß neu beantwortet werden.
3. Die Zeitrechnung muß überarbeitet werden.
4. Die Fürstenfrage muß geklärt werden.
5. Die gesamte Endzeitproblematik muß angepackt werden.
Wie die Endzeitproblematik angepackt wurde, das wollen wir jetzt miterleben.
Wir schreiben das Jahr 1966. In Baltimore findet ein Kongreß statt. Brd. Franz als Redner, gibt ein Buch zur Verbreitung frei.
Im WT kann man darüber Näheres erfahren. Interessant für uns war dieser Auszug
"Es dauerte nicht lange, bis man die Tabelle fand, die auf Seite 31 beginnt und die zeigt
daß 6000 Jahre des Daseins des Menschen im Jahre 1975 enden.
Erörterungen über dieses Jahr 1975 überschatteten nahezu alles andere. Das neue Buch zwingt uns zu erkennen, daß Harmagedon tatsächlich, wirklich sehr nahe ist, sagte ein Kongreßbesucher". (WT 1 .1.1967, Seite 20)

Im selben Jahr 1967 informierte der WT weiter:
"Wie lange wird es also noch dauern, bis Gott eingreift, um die Bösen zu vernichten…? Im Herbst des Jahres 1975 laufen interessanterweise 6000 Jahre Menschheitsgeschichte ab. Was wird dieses Jahr der Menschheit bringen? Wird es der Zeitpunkt für Gottes Vernichtung der Bösen und für den Beginn der Tausendjahrherrschaft seines Sohnes Jesus Christus sein? Es könnte sehr gut möglich sein, aber wir müssen abwarten und sehen". (WT 1.8.1967, Seite 454)

so also beginnt der große Eiertanz und wie geht er weiter?
1968 verkündete der WT:
"Es kann höchstens noch ein paar Jahre dauern, bis sich der letzte Teil der biblischen Prophezeiung erfüllen wird".
(WT 1.8.1968, Seite 463/464)

1969 verkündet "Erwachet":
"Im Höchstfall dauert es nur noch wenige Jahre, bis Gott das verderbte System der Dinge, das jetzt die Erde beherrscht, vernichten wird".
("Erwachet" 8.4.1969, Seite 13/14)

Im selben Jahr 1969 schreibt "Erwachet" weiter:
"Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge, nie alt werden wirst. - Wieso nicht? weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen Jahren enden soll".

Und nun kommt der große Hammer
"Unsere Generation gegenwärtigen Ordnung mit ihren streßerzeugenden Problemen erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, daß eine neue, von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts anbrechen wird". ("Erwachet" 22.4.1972,S. 26)

Unser Standpunkt dazu
Wir schreiben jetzt das Jahr 1981. Das erwartungsvolle Jahrzehnt ist vorbei. Es begann 1970 und endete 1980.
Wiederum haben sich alle Voraussagen als Schwindel erwiesen. Es waren eben nur Hinhalteparolen. Wie lange - liebe Brüder und Schwestern - wollt Ihr solche Propheten in der Organisation noch dulden? Stellt Euch das doch einmal bildlich vor, - 100 Jahre wurden unsere Geschwister und Interessierten mit Hilfe des "Wachtturms" und "Erwachet" falsch informiert. Sagt Euch das noch nichts?

DIE NW - EINE FRAGWÜRDIGE BIBELÜBERSETZUNG
In unseren weiteren kritischen Betrachtungen der Neuen-Welt-Übersetzung wollen wir
uns nun dem Thema Vernichtung zuwenden. Zu diesem Zweck wollen wir die
Bibelstellen 2. Thess. 1:9, 2. Thess. 2:3 und Matth. 25:46 näher betrachten.
2. Thess. 1:9
octines diken tisusin olethron sionion …
welche Strafe leiden werden, ewiges Verderben …
NW-Text: Gerade diese werden die richterliche Strafe ewiger Vernichtung erleiden …
2. Thess. 2:3
ho anthropos tes anomias, ho ysios tes apolsias,
der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn des Verderbens,
NW-Text: der Sohn der Vernichtung
Matth. 25: 46
… utoc cis kolasin sionion
… diese in die ewige Strafe (Pein),
NW-Text: Und diese werden in die ewige Abschneidung weggehen.

Die NW-Übersetzung gibt die hier vorkommenden griechischen Worte "olethron" und "apolaia" einfach mit Vernichtung und das Wort "kolasis" mit ewiger Abschneidung wieder. Nach dem griechisch-deutschen Wörterbuch aber muß das Wort "olethron" mit Verderben, Unglück, Untergang, Tod, das Wort "apolaia" mit Verlust, Verderben, ewiger Verdammnis und das Wort "kolasis" mit Züchtigung und Strafe übersetzt werden.

Ist die WTG wirklich "in der Wahrheit", wenn sie in der Bedeutung klar definierte griechische Worte ohne Ausnahme willkürlich mit Vernichtung übersetzt, oder wird da nicht vielmehr ihr wahrer Charakter, der des faschistoiden Vernichtungsdenkens deutlich. Ist ihr "Harmagedon-Vernichtungsevangelium" in Wirklichkeit nicht eine Auschwitzbotschaft, die sie dem himmlischen Vater als ihren angeblichen Urheber und Vollstrecker in die Schuhe schiebt? Ist es nicht vielmehr so, daß Gott seinen Sohn sandte, damit die Menschheit lebt, anstatt sie zu vernichten?

Würde die WTG das Evangelium Jesu Christi, also die Botschaft der Sündenvergebung, der Gnade Gottes, des Friedens, der Liebe und der Rettung zum ewigen Leben verkündigen, dann hätte ihre - "Es-ist-schon-später-als-du-denkst" - Botschaft für sie selbst keine Bedeutung mehr.
So aber ist sie durch ihre vielen falschen Weltende-Prophezeiungen 1945, 1975) und durch ihren Anspruch, nur in ihr als der "irdischen Organisation Jehovas" sei Rettung garantiert, zum falschen Propheten und Christus geworden.
M.H.

DAS ABENDMAHL ODER GEDÄCHTNISMAHL
Ein Artikel, der nach Brooklyn ging
Im Jahre 1951 lautete ein WT-Thema: "Das Abendmahl des Herrn". Darin wurde folgendes Argument benutzt:
Unsere Gegner behaupten, es gäbe in der Bibel überhaupt keine Schriftstelle, die das Nehmen der Symbole für einen Teil der Christen verbietet. Aber unsere Gegner verkennen, daß Jesus einen Unterschied machte zwischen Fleisch und Leib. Denn er sagte nicht beim Abendmahl "dies bedeutet mein Fleisch, sondern mein Leib" und meinte damit seinen geistigen Leib, nämlich seine 144 000 Leibesglieder.

Deshalb sollten auch nur diese, also der noch auf der Erde lebende "Überrest" von den Symbolen genießen. -
Für mich entstanden damals die ersten Zweifel an der Glaubwürdigkeit der WTG, denn es stellte sich doch die Frage: hat die WTG die Wahrheit geredet mit ihrem Argument, oder hatten die Gegner hier recht.

Ein paar Jahre später las ich in "Vergewissert euch aller Dinge", Thema: "Abendmahl des Herrn", das Brot stellt Jesu Fleischesleib dar.
Ich fiel aus allen Wolken, denn es war mir klar, daß hier die Gegner im Recht waren, weil sie sich auf die Bibel berufen hatten. Aber wo blieb denn die Richtigstellung in der WT-Literatur in bezug auf die Abendmahlfeier? Es blieb alles beim alten, falschen Zeremoniell, mit dem unbiblischen Rat sich zu prüfen, ob Überrest oder andere Schafe = Unwürdige.

Diese Unwürdigen haben zwar dieselbe Taufe, dürfen verkündigen, Vorträge halten, Dienstämter bekleiden, Versammlungen leiten, Verfolgungen erleiden, bis in den Tod, einem Komitee angehören, das über Ausschluß u.a. entscheidet, aber man redet ihnen aus, die vom "Herrn" für alle Christen angeordneten Symbole beim Abendmahl zu nehmen .

Oft hört man auch das Argument, Jesus hätte nur mit seinen 12 Aposteln (ohne Judas nur 11) die Abendmahlsfeier eingesetzt! Das ist richtig, aber er hat noch viel mehr nur zu ihnen oder nur zu wenig Menschen geredet und trotzdem müssen es alle Christen beachten. Dem Abendmahl ging ja doch das Passah voraus, da war es nicht üblich, es mit großen Menschenansammlungen zu feiern. Wichtig für uns ist dabei die Tatsache, daß Jesus es angeordnet hat. Matth. 26:17-30; Mark. 14:12-25; Luk . 22: 7-20. Denn vor seinem Weggang, seiner Himmelfahrt, gab er den Jüngern den großen Auftrag nicht nur zum Predigen und Taufen, sondern auch alles andere zu lehren und zu halten, was er ihnen befohlen hatte. Matth. 28:19-20 … und lehret sie halten, alles, was ich euch befohlen habe.

Sollte das Abendmahl nicht zum Alles gehören? Oder vielleicht nur mit Einschränkungen? Die Bibel gibt eine klare Antwort! Paulus hat uns klar und deutlich mitgeteilt, was es heißt, sich vorher zu prüfen. Nämlich nicht Götzendienst und christlichen Gottesdienst nebeneinander zu pflegen, das läßt Gott nicht zu. 11. Kor. 10:14-22)

Damals spielten Essen und Trinken beim Abendmahl noch keine wesentliche Rolle, bevor man die Symbole nahm. Es bildeten sich Klassenunterschiede von Armen und Reichen, so daß die Einheit durch Spaltung litt. Jesus war aber für alle gestorben, auch das muß eine richtige Einstellung des Herzens zum Abendmahl sein, wenn man nicht als unwürdig gelten will. 1. Kor. 11 :20-29.

Was die Bedeutung der Symbole selbst angeht, so hatte Jesus schon vorher in einer Ansprache an eine Volksmenge erklärt, daß er das Brot des Lebens sei. Sein Fleisch würde die wahre Speise und sein Blut würde der wahre Trank sein. Das würde er für das Leben der Welt (nicht nur 144 000) geben. Wer es nicht ißt und trinkt, wird kein Leben haben. Wer es aber ißt und trinkt, den würde er am jüngsten Tag auferwecken. Joh. 6:48-59. - Eine bedeutende Aufforderung durch Jesu eigene Worte, die Symbole zu seiner und damit auch zur Ehre Gottes zu nehmen, zum eigenen Nutzen.

Ein besonders passendes Beispiel für eine Abendmahlfeier im biblischen Sinne ist das Passah. Denn nicht zufällig setzte Jesus bei seiner letzten Passahfeier mit den Jüngern das Abendmahl ein. Und Paulus nennt Jesus Christus "unser Passah", welcher geopfert wurde, l. Kor. 5:7 NW.

Es ging auch damals darum, die Erstgeburt der Israeliten zu verschonen und bedeutete doch gleichzeitig die Rettung und Befreiung aller Israeliten. Und darum sollten in den einzelnen Familien auch alle, ohne Ausnahme, am Passah teilnehmen. 1 . Mos. 12:1-28.
Das größere, vollkommene Passah-Lamm "Jesus-Christus" hat, bevor es geschlachtet wurde, angeordnet, sein Fleisch = Brot zu essen und sein Blut = Wein zu trinken, es hat die Kraft, ewiges Leben zu geben. Während vom Passah die Israeliten verschont blieben, reicht das Opfer des Christus für die ganze Menschenwelt. Joh .6 : 51. Dies lehrte Jesus nicht nur seine Jünger, sondern in einer öffentlichen Versammlung in Kapernaum. Joh. 6:59.

Somit ist es nur richtig, wenn beim Abendmahl alle die Symbole nehmen, die er das Loskaufopfer Jesu Christi und an sein vergossenes Blut, das Sünden vergeben kann, glauben. Denn darin unterscheidet sich doch der "Neue Bund" vom alten mosaischen Gesetzesbund, der keine Sünden vergeben konnte, sondern nur offenbar machte. Er war ein Zuchtmeister auf Christus hin, bis der Glaube kam durch den man gerechtgesprochen wird, zu Kindern oder Söhnen Gottes. Ohne Unterschied von Volk, Rasse, Stellung und Gesellschaft kann man sich durch den Glauben als Abrahams Same und Erben erweisen. Gal. 3 :23-29 .

Und noch einmal möchte ich unterstreichen: Es gibt keine Schriftstelle in der Bibel, die das Nehmen der Symbole für sogenannte Überrestglieder und das Verzichten der großen Volksmenge gutheißt und unterstützt. Wer es trotzdem tut, arbeitet gegen die von Gott gewirkte Einheit der Christen. Joh. 10:1-16 u. Kap. 17:11-26.

Es kann auch ein Mensch nicht selbst bestimmen seinen Platz in Gottes Königreich, das bestimmt Gott selbst, Matth. 20:23; Mark. 10:40; Röm. 11:5 6 und 32. Wir sind immer von seiner Gnade und Barmherzigkeit abhängig.
Wer aber die anderen Schafe immer noch als unwürdig ansieht, in bezug auf das Nehmen der Symbole, der sollte sich die Geschichte von Petrus, in Verbindung mit der Taufe des Hauptmann Kornelius, wieder einmal durchlesen. Apg. Kap. 10.

Dort weigerte sich Petrus die ihm in einem Tuch dargereichten Tiere zu schlachten und zu essen, weil sie seiner Ansicht nach unrein wären« Doch die Stimme sprach zu ihm:
"Höre du auf, die Dinge verunreinigt zu nennen, die Gott gereinigt hat". Als Petrus sich über die wunderbare Fügung Gottes im klaren war, sagte er: "… nun erkenne ich in Wahrheit, daß Gott nicht die Person ansieht, sondern das in jedem Volk der, welcher ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, für ihn zur Annahme geeignet ist". Apg. 10:11-16 und 34,35.

Solche aber, die sich zum Überrest der 144 000 bekennen, sollten sich einmal überlegen, ob das überhaupt möglich ist. Denn aus der Heiligen Schrift geht sehr deutlich hervor, daß diese oft zitierte Zahl nur Israeliten dem Fleisch nach sind.
Das Abendmahl ist nach den Worten Jesu ein Gedächtnismahl. Die Passahfeier war nach der Bibel ebenfalls ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an die damaligen Taten Gottes in Ägypten, die zur Befreiung Israels führten. Ebenso sollten Christen die Machttaten Gottes durch Jesus Christus für die ganze Menschheit, Jahr für Jahr, beim Abendmahl beobachten und feiern. 2. Mos. 13 :9 und 10.
E.A.B.

LESERZUSCHRIFTEN
Liebe Brüder in der Redaktion!
Das erste Mal halte ich die "Christliche Verantwortung" in der Hand. Ich wußte nicht, daß es so etwas gibt und bin angenehm überrascht. Ihre Arbeit ist bestimmt sehr wichtig .
Mich bewegt die Frage: Was wird aus Zeugen Jehovas, die erkannt haben, daß ihnen die Bibel falsch ausgelegt wurde?
Sie suchen doch nun nach dem wahren. Glauben. Sie wollen doch nun dem heiligen Gott und ihrem Erlöser Jesus Christus in der richtigen Weise dienen. Dazu schreiben Sie zu wenig! Ich möchte Sie sehr bitten, daß Sie über die Liebe Gottes und sein gnädiges Erbarmen in Jesus Christus schreiben. Daß Sie ihnen Jesus vor Augen malen. Daß Sie über das neue Leben in Christus und die herrliche Freiheit der Kinder Gottes berichten. Darüber, daß die neue Welt tatsächlich angebrochen ist für alle, die wiedergeboren sind. Über die Freude und Gewißheit im Glauben.

Über die Gaben, die Gott heute noch und wieder austeilt. Über Nachfolge und Dienst.
Denn wenn jemand bei den Zeugen Jehovas war, hat er ganz für Gott leben wollen - nur, daß er irregeführt war. Da muß ihm jetzt der richtige Weg gezeigt werden. Von den Schwestern und Brüdern im Herrn muß er erfahren, mit denen er Gemeinschaft haben kann - sei es bei einer Freikirche, einer evangelischen oder katholischen Kirche.
Vielleicht gibt es auch "freie Christen" .
In der Bibel lese ich aber davon nichts. Und nach der Bibel möchten wir schon leben, wenn es nicht wieder verkehrt werden soll.
Über die Urgemeinde lesen wir da: Sie waren in einem Sinn beieinander in der Gemeinschaft, in der Apostellehre, im Brotbrechen und im Gebet. So steht es am Anfang der Apostelgeschichte. Als sie es so hielten, hat Gott sie gesegnet.
Mit brüderlichem Gruß
gez. Ihr W.U.
P.S.
Sie können meinen. Beitrag gern in der "Christlichen Verantwortung" abdrucken. Ich denke, es ist ein wichtiger Diskussionspunkt.
Auch würde ich mich freuen, wenn es darüber zu einem Meinungsaustausch käme ....................Was sagst Du dazu?

WIE DIE CV-WT-PRÜFUNG BEURTEILT WIRD
Ein Bruder schreibt:
Gründliches Bibelstudium steht bei mir vor dem "Wachtturm"… Es betrübt mich manchmal, wenn ich junge Brüder sehe, die den WT wirklich als "Kanal" sehen.
Nicht alles in ihm ist richtig (hier helfen auch Eure Bibelauslegungen). Wenn möglich, solltet Ihr schneller auf die aktuellen Studien des WT eingehen. Ich würde mich nicht ärgern, wenn ich Eure Meinung zu manchen Dingen schon vor dem Studium kennen würde…

Was wir dazu sagen möchten:
Ja, der "Wachtturm" sollte nicht vor der Bibel stehen.
Andererseits ist der WT das letztentscheidende Organ für alle Zeugen über die Bibel. Und die Schreiber des WT haben inzwischen eine hundertjährige theoretische und psychologische Erfahrung darin, wirkungsvoll mit der Bibel zu operieren, und eine Generation nach der anderen schon "die Herzen der Arglosen zu täuschen" (Rö. 16:18). Da ist es sehr wünschenswert, daß man schon vor dem WT-Studium erfährt, was .kritisch dazu gesagt werden muß. Dies ist auch das Ziel der CV-WT-Prüfung .) Wir möchten hier so aktuell wie möglich sein. Wir wissen, wie wichtig das für alle Studienleiter insbesondere ist! Denn es ist eine schwere Verantwortung, andere zu belehren! Jak. 3;1. Da möchte man schon rechtzeitig wissen, was dafür und was dagegen spricht. Alle werden sich denken können, daß hierzu natürlich eine hinreichende Übersicht und Einsicht bezüglich des 100jährigen WT-Operierens gehört. Die Stärke der WTG war es bisher immer, daß sie das so oder so verhindern oder verhindern lassen konnte. Darum nimmt sie nun CV bitter ernst. Natürlich müssen wir immer erst auf Brooklyn warten, was da "hervorgebracht" wird.

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Tel.: 26481; Preis: 0.20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.

Ag 9018/82 V 71 2818 KO

-------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 151

In Auseinandersetzung mit einer WTG-These, wonach "vor Harmagedon", noch alle Nationen "atheistisch werden würden", setzt sich diese CV-Ausgabe damit auseinander und beweist die Absurdität dieser Zweckthese. Soweit, sogut.
Dann aber geht es weiter mit dem Satz:
"Und in den 'kommunistischen Staaten' selbst erfreuen sich alle Kirchen und Religionen, die dort historisch gewachsen bzw. vorhanden sind, einer verfassungsmäßigen Religionsfreiheit. Eine entsprechende Bündnispolitik sichert ihnen ihren Lebensraum und ihre Entfaltungsmöglichkeiten, bis hin im staatlichen Rundfunk usw! Ausgenommen ist lediglich die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas unter Leitung der WTG. Nicht aus Gründen des Glaubens, sondern aus Gründen des politischen und staatsfeindlichen Mißbrauchs des Glaubens. Ein Unterschied, den die WTG natürlich tunlichst verwischt, um diesen Mißbrauch des Glaubens nicht ans Licht kommen zu lassen, um naiv und einfältig zu machen, damit man sie nicht durchschaut"

Man beachte die Feinheiten, wie "historisch gewachsen". Das im Klartext übertragen besagt dann doch auch soviel wie: Der Staat allein entscheidet, welches Ausmaß an Lebensraum den Religionen gerade mal noch gewährt wird. Wie man weiß war das aus deren Sicht vielfach kein "Lebensraum" mehr, sondern ein Abwürgen. Es ist offensichtlich, dass auch und besonders bei den Zeugen Jehovas dieser Aspekt wirksam war.
Dann noch die Unterstellung des "Mißbrauchs des Glaubens".
Auch da muss man sich mal die Mühe machen, dass ganze in andere Vokabel zu übersetzen. Und ein solcherart übersetzter Text würde dann sinngemäß lauten.

Gegen "Halleluja-Gesänge" hätte der Staat sicherlich nichts einzuwenden. Gegen Aussagen indes mit ins politische überleitende Tendenzen, dagegen sehr viel.
Das ist das Dilemma der kommunistischen Staaten. Und daran ändert auch keinerlei geschraubte Redeweise wie im vorliegenden Fall, etwas.
Ein Schullehrer, der seine Schüler beauftragt, nachdem er ein Thema vorgegeben, darüber solle eine Hausarbeit geschrieben werden, müsste wohl fairer Weise zu dieser Art von Aufsatz sagen. Thema verfehlt; Substanz nicht begriffen.

Eines noch zur Klarstellung. Vorstehende ist allerdings auch keine Befürwortung des westlichen finanziellen Staatskirchentums zu Lasten des Steuerzahlers, unter dem Firmenschild "Körperschaft des öffentlichen Rechts". Dem wird meinerseits eine ebenso scharfe Absage erteilt. Religionen mögen sich am Markt behaupten, aus eigener Kraft. Nicht aber Kraft der Staatskrücken oder im entgegengesetzten Fall Kraft staatlicher Diskriminierung.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER. GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 151 GERA FEBRUAR 1982

WELCHE BEDEUTUNG HAT CV HEUTE ERLANGT?
Tausende lesen CV trotz WTG-Verbot
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
WT vom 15. Okt. u 1. Nov. 1981 Nr. 20 u. 21
DAS ZEICHEN DEINER GEGENWART"
Worüber Zeugen einmal nachdenken sollten
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
We1tbevölkerung-1000-Jahrherrschaft Christi
WTG VERSCHIEBT HARMAGEDON AUF DEN SANKT-NIMMERLEINSTAG
WENN "ALLE NATIONEN ATHEISTISCH EINGESTELLT SEIN WERDEN"

UNSER GEMEINSAMER WEG MIT DER STUDIENGRUPPE CV
ERFAHRUNGEN VON MEHR ALS 20 JAHREN
Weniger mahnend als vielmehr drohend ragt seit über 100 Jahren der "Wachtturm" in die Welt. Eine lange Zeit, möchte man sagen. Seit über 20 Jahren erst gibt es die Arbeit "Christliche Verantwortung".
Auf den ersten Blick ist das noch kein großer Zeitraum. Doch hat es schon in den Anfangsjahren der heutigen WTG Brüder und Schwestern gegeben, die in wahrer christlicher Verantwortung aus ihr hinausgingen, um ohne die WTG einen Weg der Wahrheit zu suchen und zu gehen.

Als 1959 die Studiengruppe "Christliche Verantwortung" durch die Initiative des damaligen Gruppendieners von Gera, Willy Müller, begründet wurde, war das ein sehr kleiner Anfang. Seitens der WTG wurde verdammt und gelästert, das werde sich wohl nicht lange halten. Betrachten wir es heute, so ist CV stärker und lebendiger denn je. Aus dem Rinnsal wurde schon ein ziemlicher Strom, der die scheinbar so festen Grundmauern des "Wachtturms" von Brooklyn mit seinen Außenbollwerken bedenklich umspült .

Denn es ist ja nicht nur die Zahl derer, die die WTG als lügnerische Gesellschaft erkannten und verließen. Nein, in der Kraft dieses schon ziemlichen Stromes fließt, auch das Leid, die Entsagung, die bittere Enttäuschung, das Herzblut tausender und abertausender Menschen, die von der WTG erniedrigt, beleidigt, mißbraucht, enttäuscht, dann verleumdet und vertrieben wurden. Auch diese Erfahrungen und Erkenntnisse vieler, die über lange Zeit der WTG angehörten und ihr zunächst aufrichtig folgten und glaubten, geben heute CV viel Kraft und Stärke. Nicht gegen einen festen und ehrlichen christlichen Glauben richtet sich CV, sondern gegen den heuchlerischen Glaubensmißbrauch durch eine Organisation, die WTG, die hinter ihrem religiösen Getue in rechthaberischer Machtgier ganz andere Interessen versteckt.

UNSER CHRISTLICHES ANLIEGEN
Es sind in diesen über 25 Jahren nicht mehr nur einzelne, die sich in christlicher Verantwortung gegen die WTG zusammengefunden haben. Der gemeinsame Wille, mit Herz und Tat wirklich christlich zu leben und nicht unter Ängsten und Zwängen der WTG hat bewirkt, daß in der Studiengruppe eine große Bereitschaft besteht, denen zu helfen, die den Weg aus den Fesseln der WTG noch nicht gefunden haben. Viele mußten schon den argen Weg der Erkenntnis gehen, daß der Dienst für die WTG nicht der rechte Dienst für Gott in der Nachfolge Christi ist, sondern ein Mißbrauch aufrichtigen Glaubens an Gott und Christus. Dieses Interesse, zu helfen und zugleich auf die Gefährlichkeit der WTG hinzuweisen, ist das tiefe christliche Anliegen der CV-Studiengruppe.

GEGEN EINEN FALSCHEN PROPHETEN
In 100 Jahren hat die WTG eine Menge raffinierter Praktiken entwickelt, um gläubige Menschen zu täuschen und in ihre Fange zu bekommen. Nach außen sieht vieles ganz harmlos aus. Erst wenn die Beeinflussung vollständig und ein Ausweichen kaum noch möglich ist, nutzt sie die erreichte geistige Abhängigkeit der einzelnen, um sie für ihre Feldzüge zu gebrauchen. worum es wirklich geht, finden die meisten zu spät. Sie finden dann kaum noch einen Ausweg, um sich von diesem allseitigen Einfluß der WTG, von dieser Abhängigkeit zu befreien.

Es ist ein geschickt aufeinander abgestimmtes System des "Jagens und Fischens", dessen sich die WTG bedient. Deshalb können einzelne wenig dagegen tun. Es gehört ein großes eigenes Stehvermögen dazu, denn die WTG zieht schließlich alle Register. Zu dem Willen, sich von der WTG zu lösen, bedarf es auch der Hilfe derjenigen, die am eigenen Leibe verspürt haben und denen es bewußt geworden ist, was Abhängigkeit von der WTG bedeutet. Ihre Argumente über die WTG schaffen oftmals die letzte Klarheit, sind der entscheidende letzte Anstoß.

Wer könnte besser helfen als Brüder und Schwestern, die aus ihren persönlichen Erlebnissen gelernt haben? Wer könnte eine bessere Stütze für den Glauben sein als der, der den Mißbrauch seiner ehrlichen Glaubenshaltung selbst erfuhr? Wer könnte besser zeigen und vermitteln, wie die WTG auf alle Bereiche des menschlichen Lebens verhängnisvoll Einfluß nimmt? Wer könnte besser vor der bibelmißbräuchlichen und im Grunde menschenfeindlichen Politik der WTG warnen als jene Brüder und Schwestern, die lange Zeit selbst Opfer dieser WTG-Politik waren?

ALLEN HELFEN, DIE EINEN NEUEN UND BESSEREN WEG SUCHEN
Wer der WTG unwissend und nichtsahnend um ihre Hintergründe anheim gefallen ist, der kann sich nur schwer wieder befreien. Er bedarf wahrlich der Hilfe, der dargereichten stützenden Hand. Wer kann allein ohne Hilfe schon hinter die Kulissen der WTG schauen. In der CV-Studiengruppe haben sich ehemalige Zeugen Jehovas und Christen guten Willens zusammengetan, um diese Hilfe zu ermöglichen. Denn es geht nicht nur darum, die WTG als Heuchlerin, als falschen Propheten zu beweisen, der sie ist, es geht in erster Linie um jeden einzelnen Bruder, um jede einzelne Schwester, die noch nicht gemerkt haben, daß sie in Glaube, Hoffnung und Liebe von der WTG getäuscht werden, daß die WTG dies alles mißbraucht, zum gegenwärtigen und künftigen Schaden des Betroffenen selbst sowie derer, denen sie das predigen sollen. Es geht um Rat und Hilfe für jene auch, die die Lügen der WTG erkennen, sich aber nicht allein davon befreien können. Es geht auch darum, daß derjenige, der die WTG verläßt, nicht hilflos und allein bleibt, sondern ein Kommunikationsmittel in der Hand hat, das ein Gefühl brüderlicher Verbundenheit gibt.

Denn gerade darin besteht ja eine der schrecklichsten Bemühungen der WTG, allen einzuimpfen, daß sie nur unter der WTG bestehen könnten und bei Trennung von ihrer Organisation rettungslos allein stünden und verloren seien. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit ohne die WTG, diese Furcht vor Alleinsein soll jeden so in Fleisch und Blut übergehen, daß er, wenn schon nicht aus Überzeugung, dann eben aus Furcht unter der WTG bleibt.

Aber ist denn solche Organisationsfurcht berechtigt? Ist das Gottesfurcht, wie die WTG glauben macht? Keineswegs. Denn dies ist nachweislich kein Werk Gottes. Keiner braucht also das Alleinsein zu fürchten. Durch "Christliche Verantwortung" ergibt sich die Kommunikation und Verbindung in Rat und Tat, die für einen zuversichtlichen weiteren Weg nötig ist. Hat man nämlich die falsche WT-Brille endlich abgesetzt, sich aus dieser Bevormundung freigemacht, dann erst kann man ein mündiger Christ sein und sieht die Dinge so, wie sie wirklich sind und sich entwickeln.

MITHELFEN BEI DIESER GEISTIGEN ARBEIT
In verantwortungsbewußter Nächstenliebe ist darum jeder angesprochen, der irgend dazu in der Lage ist, in diesem großen und bedeutsamen geistigen Hilfswerk mitzuwirken. Aufmerksames Prüfen zeigt, daß die WTG in zwanzig Jahren keine überzeugenden Argumente gefunden hat, um dieses Werk christlicher Verantwortung wirkungslos zu machen. Es beruht eben auf Tatsachen, denen sich aufrichtig und ehrlich keiner verschließen kann. Zur Wahrheit verpflichtet, kann man eben nicht anders.

GEHÖRT NICHT DIE MITHILFE BEIM FREIWERDEN AUS IRRTUM UND IRRWEG, FALSCHPROPHETIE UND GLAUBENSMISSBRAUCH, ZUM EDELSTEN, WAS MAN IN CHRISTLICHER VERANTWORTUNG TUN KANN ? -
WELCHE BEDEUTUNG HAT CV HEUTE ERLANGT?
FÖRDERUNG CHRISTLICHER MÜNDIGKEIT
"Zeigt euch nicht als Kinder in der Urteilskraft, nein, an Bosheit sollt ihr Kinder sein, aber hinsichtlich der Urteilskraft gereifte Menschen". 1. Kor. 14:20. Ganz offensichtlich ist dies die wichtigste Funktion von CV, urteilsfähig zu werden über das, was da nur allzu fehlbare, irrtumsfähige und als Falschpropheten erwiesene Wächter als unfehlbares Licht von Gott ausgeben. Nämlich: Was von einem alttestamentlich-nichtchristlichen Wachtturmanspruch aus aller Welt und allen Menschen da schon über 100 Jahre lang als "einzige Lösung" aller sozialen, politischen, religiösen und anderen Fragen gepredigt wird, und warum.

CV ist heute in diesem Zusammenhang die Stimme jener "in den Gemeinden", die denen in Beröa glichen und vom Apostel als edler bezeichnet werden, weil sie alles selber prüften, ob es sich wirklich so verhält. Apg. 17:10,11.

KANN MAN DAS CV-LESEN UNTERBINDEN?
Tausende lesen CV trotz WTG-Verbot. Sie denken über das nach, was CV unterbreitet. Immer mehr wächst die Zahl, die sich ein Herz fassen, und an CV schreiben. Bestimmte Personen in unterschiedlichsten Funktionen der WT-Organisation nehmen es auch mit CV auf, um CV zu widerlegen. Das ist ein hochinteressantes Hin und Her. Es ist ja gar nicht möglich, das Lesen von CV zu unterbinden. Jeder ehrliche Verkündiger ist einfach gezwungen zu lesen, damit er weiß, was da auf ihn zukommt, will er nicht hilflos dastehen. Noch mehr in einem Dienstamt. Wie wollen sie den CV-Einfluß unterbinden, wenn sie nicht wissen, wie und mit welchen Argumenten CV wirkt? Mit ihren Leseverboten schlägt die WTG also nur hoffnungslos um sich. Sie vergrößert nur die Atmosphäre des gegenseitigen Betruges, des gegenseitigen Anlügens, der gegenseitigen Heuchelei, der Menschenfurcht, der Unaufrichtigkeit, des Argwohns, des Mißtrauens, weil man es dann eben heimlich liest. Das Gegenteil kommt dabei heraus: Sie lernen, nicht bange zu sein. 5. Mose 18:20-22, Menge.

AUSEINANDERSETZUNG CV-WT
AUF HÖCHSTER EBENE LÄNGST IM GANGE !
Zwischen der Leitenden Körperschaft des WT und CV ist die Auseinandersetzung schon längst im Gange. Es wird sogar der Inhalt des WT z.T. von CV mitbestimmt. Man darf nicht übersehen: CV wirkt tausendfach in einem Hauptbollwerk der WTG, im deutschen Zweig. Das ist das entscheidende Bollwerk der WTG in Europa. Mit Argusaugen ist die WTG hier deshalb auf der Wacht!

Ja, CV hat sie in Brooklyn schon am Wickel! So mußten sie sich in III/81 z.B. einiges einfallen lassen, um die Gemüter zu beruhigen. Die Ältesten wissen schon, was gemeint ist. Im CV-Sonderdienst 4, 9/81, wurde für alle darüber berichtet.
Das WT-Beispiel: Im Juni 1978 brachte CV einen Beitrag über den Auszug der ZJ 1945 aus dem KZ Sachsenhausen und die damalige SS-Kumpanei solcher, die die WTG heute als ihre antifaschistischen Aushängeschilder aufhängt. In der CV-Redaktion war man sich klar: Die WTG muß hierauf antworten, nur abwarten, sie werden etwas ausbrüten.

Richtig! Nach einer bestimmten Zeit erschien im WT vom 15. Nov. 1980 (englisch schon früher) eine WTG-Version dieses Auszuges, genau gezielt auf solche Punkte, die CV aufgeworfen hatte! Eine WTG-Antwort für Unwissende und Arglose, gleich mit antisowjetischen Seitenhieben und nicht ohne heuchlerisches Bedauern. Denn sie sind in Wirklichkeit froh über den Tod jedes Kronzeugen, der drauf und dran gewesen war, ihre "theokratischen" Ansprüche zu durchschauen! Ja, sie haben in Brooklyn begriffen, daß man mit CV Nägel mit Köpfen macht und die Axt an die Wurzeln legt ! Wo die Dinge faul sind!

WAS GEHT BEI EINIGEN IN WIESBADEN VOR?
Wer CV ständig liest, muß bei allem Vorbehalt zugeben, daß da natürlich nicht wenig nur dran ist, wie man so sagt. Auch in Wiesbaden sitzen einige, die nachdenken, wie die vielsagende Antwort im Fall des im Mai 1981 verstorbenen CV-Lesers Harald Köhler, Bethel, Wiesbaden, aus dem Zweigbüro an CV deutlich machte. Dämmert einigen, daß CV zu Recht kritisiert? Dass man CV auf lange Sicht berücksichtigen muß? Daß man sich mit den CV-Positionen befassen muß, weil man die WT-Weltendeverkündigung nach 1975 keinem mehr ernsthaft zumuten kann? Daß die totale Konfrontation im Zentrum der europäischen Ost-West-Situation die verkehrteste Entscheidung war, die man in Brooklyn treffen konnte? Daß mit der 1975-Enttäuschung der Welt bewiesen ist, daß man sich irdisch so nicht orientieren kann? CV wird immer bedeutsamer, wird man eines Tages mit ihnen reden müssen? Sollte man da nicht für die Zukunft auch Überlegungen anstellen?

EIN PROZESS AUF VIELEN EBENEN
Über die Bedeutung und Wirksamkeit von CV könnte man schon ein Buch schreiben. In 150 CV-Ausgaben liegen schon über 1000 Seiten vor. Es lohnt sich, CV zu sammeln, man hat damit eine einzigartige WTG- und ZJ-Darstellung zur Hand, die es sonst '"in der ganzen Welt nicht gibt! Das ist nicht , übertrieben! Universitätsbibliotheken und Staatsbibliotheken archivieren CV. Wer heute das Für und Wider von WTG und ZJ kennenlernen will, muß CV in die Hand nehmen und machte es auch schon.

In der Organisation jedoch hat durch CV auf vielen Ebenen ein unaufhaltsamer Umdenkungs-, Lern-, Besinnungs- und Neu-orientierungsprozess begonnen. Und auch CV selbst wächst natürlich mit den sich stellenden Aufgaben. -

Worüber Zeugen einmal nachdenken sollten:
"DAS ZEICHEN DEINER GEGENWART"
Wir stellen zur Diskussion
Sie nehmen es nicht so genau!
Zeugen Jehovas leben in ständiger Erwartung des nahen Endes dieses Systems der Dinge, welches in Harmagedon vernichtet werden soll. Das .ist auch nicht verwunderlich, weist doch der "Wachtturm" fortgesetzt auf diese unmittelbar vor der Tür stehenden Ereignisse hin. Das besonders gekennzeichnete Jahr 1914 steht damit in einem engen Zusammenhang.

Es stellt das Jahr dar, in dem die bestimmten Zeiten der Nationen abgelaufen seien und die Zeit des Endes mit dem kombinierten Endzeitzeichen begonnen haben sollen. Die Schriftstelle Matth. 24:3 nach der Neuen-Welt-Übersetzung scheint dieser Erwartung voll Rechnung zu tragen. Dort heißt es: "Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?"

Nehmen wir aber andere beliebige Bibelübersetzungen zur Hand und vergleichen diese mit Matth. 24:3 der NW, so stellen wir unterschiedliche Wortwiedergaben fest. So zum Beispiel Luther 1975 "Zeichen für dein Kommen", Albrecht 1926 "Zeichen deiner Wiederkunft" und Menge 1960 "Zeichen deiner Ankunft". Nur die NW gibt diesen Vers mit "Zeichen deiner Gegenwart" wieder. Wie muß nun aber die wahrheitsgetreue Übersetzung lauten? Gehen wir einmal schrittweise voran und wenden uns zunächst dem "Zeichen" zu, um dann im Anschluß daran, die "Gegenwart" zu betrachten.

Die Zeichen oder das Zeichen ?
In Matth 24:3 werden drei Teilfragen aufgeworfen. Die erste Frage betrifft das Ende des jüdischen Systems. Die Geschichte hat sie im Jahre 70 u. Z. bereits beantwortet. Die zweite Frage betrifft "das Zeichen für dein Kommen". Auch die dritte Frage wird nach dem (Zeichen) "für das Ende der Welt" gestellt.

Die Wachtturm-Gesellschaft erklärt die Bedeutung dieser Frage(n) der Jünger an Jesus in ihrem Buch: "Gottes tausendjähriges Königreich…" auf Seite 293/2 wie folgt:
"Wie aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 24 und 25, dem Markusevangelium, Kapitel 13 und dem Lukasevangelium, Kapitel 21 hervorgeht, setzt sich das 'Zeichen' aus zahlreichen Bestandteilen zusammen".

Wenn die Wachtturm-Gesellschaft auch von "Bestandteilen" spricht, so meint sie mehrere Zeichen der unsichtbaren Gegenwart Christi, oder ein "kombiniertes Zeichen", wie aus dem Buch: "Vergewissert euch aller Dinge…" Seite 532-537 . zu entnehmen ist. Es steht also fest, die WTG lehrt dieses in Matth. 24:3 erfragte "Zeichen" als ein kombiniertes Endzeitzeichen. Aber bemerkenswert ist, dass in allen Endzeitkapiteln der Evangelien der Ausdruck "kombiniertes (Endzeit) Zeichen" oder sinngemäß gleichbedeutende Bezeichnungen nicht zu finden sind!

Ein kombiniertes Zeichen besteht immer aus vielen einzelnen Zeichen. Demzufolge müßte im benannten Vers "Zeichen" in der Mehrzahl stehen. Das ist aber bezeichnenderweise nicht der Fall. Es wird dort "Zeichen" in der Einzahl (griech. semeion) im Gegensatz zu Matth. 16:3, wo "Zeichen" in der Mehrzahl (griech. semeia) zu finden ist, verwendet. Es handelt sich also nur um ein Zeichen und nicht um ein kombiniertes Zeichen.

Das griechische Wort "semeion" in Matth. 24:3 muß also "Wunder" im Sinne eines übernatürlichen Zeichens in Verbindung mit seiner Parusie (Wiederkunft) verstanden werden und solch ein (Wunder) Zeichen ist seit den irdischen Tagen Jesu bis heute nicht geschehen.

Man kann beim besten Willen die Erfüllungen der Prophezeiungen Jesu, die er für die gesamte Endzeit äußerte (Matth. 24:4-14; 20-24), nicht als das eine Zeichen seiner Parusie ansehen. Hier sind lediglich Geschehnisse oder Ereignisse gemeint, an denen wir die Endzeit erkennen können, die sich von den Tagen Jesu bis hin zu seiner Wiederkunft erstreckt und nicht erst 1914 angebrochen ist. Hebr. 1:2; 9:26; Apg. 2:16,17.

So wie sich Jesus Christus während seines irdischen Wirkens durch Zeichen und Wunder als der Messias offenbarte (Matth. 16:3; 11:1-6, Luk .7:18-23), wird auch seine Wiederkunft durch ein übernatürliches am Himmel sichtbares Zeichen allen Erdenbewohnern angezeigt werden.

Die Frage der Jünger nach dem Zeichen seiner Wiederkunft findet demnach erst in Matth. 24:29 und 30 ihre Beantwortung. Jesus Christus beschreibt in diesen Versen nicht mehr die irdischen von Menschen überschaubaren und begreiflichen Ereignisse (Matth. 24:4-26), sondern er wechselt auf übernatürliche Geschehnisse über. Zunächst erklärt er seinen Jüngern, dass die Himmelskörper und der Himmel selbst wunderbare und beunruhigende Veränderungen erfahren, um dann auf das Zeichen des Menschensohnes und auf seine Wiederkunft selbst einzugehen.

Das Erscheinen dieses übernatürlichen (Wunders) Zeichens des Menschensohnes am Himmel, nicht "im Himmel", wie es die NW wiedergibt, löst unter allen Völkern ein "sich wehklagend an die Brust schlagen", als eine Geste des Erschreckens und der Betroffenheit aus. Nur so ist das griechische Wort "kopsontai", die Zukunftsform von "kopto", zu übersetzen.

Sinnentstellung
Die NW dagegen gibt Matth. 24:30 einen ganz anderen Sinn. Sie übersetzt folgendermaßen: "… und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen". Hier wird der Eindruck erweckt, als schlügen sich, besonders seit 1914. alle Stämme der Erde mit militärischen Mitteln, was als eines der vielen Zeichen für die Endzeit zu verstehen sei, "Gestützt" wird diese Auslegung noch durch die Schriftstellen Offb. 6:4 und Matth. 24:6,7, in denen von Kriegen die Rede ist.

Wahrheit aber ist, Matth. 24:30 hat mit letztgenannten Schriftstellen überhaupt nichts zu tun. Sie sagen lediglich voraus, dass in der gesamten Endzeit, also von Jesu Himmelfahrt bis zu seiner Wiederkunft, immer wieder Kriege auf der Erde entbrennen werden. Damit sind also nicht nur die Weltkriege ab 1914 gemeint, wie die WTG behauptet.

Jesus hatte nie das Jahr 1914 im Sinn!
Die WTG erklärt Vers 7 so, als handle es sich hier um die Weltkriege unseres Jahrhunderts und Vers 6 beschreibt nur die Kriege vor dem Jahr 1914.
Liest man jedoch die Verse ohne jedes Vorurteil, so erkennt man unschwer, dass die WT-Interpretation nicht aufrecht zu erhalten ist. Sie lauten nämlich nach Luther 75; "Ihr werdet von Kriegen und Kriegsgerüchten hören: seht zu und erschreckt nicht. Denn das muß so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere;…" Besonders wäre hier zu beachten, dass das Wörtchen "denn" am Beginn des Verses 7 die Begründung für den Vers 6 einleitet und nicht "dann" bedeutet, etwa als Ankündigung noch später zu erwartender Endzeitweltkriege Menschenwerk

Es fällt der WTG anscheinend selbst sehr schwer, Matth. 24:30 in ihre falsche Endzeitlehre passend einzuordnen. In ihrem Buch; "Gottes tausendjähriges Königreich …", S. 326/27, Abschn. 73-76 wird diese Schriftstelle mit Dan. 7:13,14 verbunden und sehr unklar zwischen 1914 und Harmagedon gestellt. Im Buch: "Die Nationen sollen erkennen, …" Seite 234, Abschnitt 52 dagegen, ordnet man Dan. 7:13,14 klar dem Jahr 1914 zu, was dann auch auf Matth. 24:30 zutreffen würde. (Siehe auch Buch: "Vergewissert euch…", Seite 522).

Was nun das tatsächliche und sichtbare Kommen Jesu Christi betrifft, darüber gibt uns Matth. 24:30 Auskunft, und dieses sein Kommen schließt sich sofort dem Zeichen seiner Wiederkunft an.

Die WTG lehrt eine unsichtbare Gegenwart (Parusia) und ein unsichtbares Kommen (erschomenon) zur Urteilsvollstreckung. Siehe Buch: "Gottes tausendjähriges Königreich …", Seite 326, Abschnitt 74. Gegen diese WTG-Lehre spricht eindeutig das griechische Wort "opsontai", welches im obigen Vers des Grundtextes zu finden ist. Es bedeutet : "…werden mit dem leiblichen Auge sehen". Auch das Wort "erschomenon" (kommen, gehen von Personen, von einem Ort zum anderen gehen, auch reisen) spricht gegen eine unsichtbare Wiederkunft Jesu Christi und diese ist weder 1914 noch zu einem anderen Zeitpunkt geschehen, sie ist noch zukünftig.-
MHP-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
DER WACHTTURM
WT vom 15. Oktober 1981 Nr. 20
"Hat die Bibel den gegenwärtigen Machtkampf vorausgesagt?"
Gemeint ist der Ost-West-Gegensatz. Natürlich hat die Bibel das nicht vorausgesagt. Daniel 11 hat das nicht zum Inhalt. Der WT schiebt da die heutige Ost-West-Frage hinein und macht sich nach 1. Kor. 4:6 damit der Übertretung schuldig. Ansonsten wird der Zweck verfolgt, die jetzt unter USA-Präsident Reagan verstärkt wiederauflebende antikommunistische und antisowjetische WT-Politik erneut "biblisch" an den Mann zu bringen.

"Wie wird der Machtkampf ausgehen?"
Was der WT hierin gehässiger antikommunistisch-antisowjetischer politischer Ost-West- Danielauslegung prophezeit, ist genauso haltlos wie ihre früheren "endgültigen Erfüllungen" mit Napoleon 1799 oder Hitler 1939/42, Falschprophetien, die man natürlich verschweigt. Beachtenswert ist hier allein der wieder geschürte fanatische antisowjetische Haß (Karikatur) 5. Mose 18, 20-22. Zugleich entlarvt der WT seine Behauptung, unpolitisch zu sein (Präambel), hier selbst als Lüge.

"War Jona wirklich in der Hölle?"
Eine Konzession an den Trend kindlich leichtfaßlicher Bildergeschichten, möchte die WTG ihre Leser doch auch möglichst naiv halten. Natürlich ist die biblische Hölle das Grab. Eine Binsenwahrheit. Hier von der WTG wieder genutzt, um Arglose glauben zu machen, daß darum auch ihre Bibelauslegung über "Gottes Vorsatz", den sie nun nach 1975 wieder verändert, glaubhaft sei.

"Der Tag des Gerichts an den Göttern"
Kehren vor der Tür anderer soll wieder von der Fragwürdigkeit der eigenen Lehren ablenken. In keiner Weise hat der damalige Prophet Micha die ZJ oder Kirchen von heute im Sinn. Das sind WT-Hinzufügungen.
"Micha gab" den ZJ heute ein Beispiel? Das konnte er ja gar nicht. Das ist WT-Bluff, WT - Sinn - Hineinschiebung. Micha selbst dachte gar nicht an heute. Und jetzt "harte Gerichtsbotschaft verkündigen"? Und Micha "war kein religiöser Schwächling"? Die eigene Krise zwingt die WTG, alle zur Ablenkung auch wieder in harte äußere Konflikte zu stürzen. Und mit "Die falschen Götter für die Verhältnisse verantwortlich" wird die politische Mission erfüllt, von den Profitursachen der westlichen Misere abzulenken, für die alles zuerst verfaßt wird, da der WT ja im Westen erscheint. Nach Jak. 1:13-15 ist der Mensch selbst verantwortlich. Schließlich: Nur die anderen benutzen "von Menschen gemachte Bilder bei der Anbetung"? Man schaue sich die Bilder an, die im WT beim Dienst benutzt werden, d.h. bei der WT-Form der Anbetung! 2. Mose 20:4. Spr. 20:10.

"Die Anbetung des einen wahren Gottes wird bereits hochgehalten?"
Auch das soll aus der Nach-1975-Krise reißen, die bis zur Spaltung in Brooklyn geführt hat. Nur einige der Unehrlichkeiten dieses Artikels: "Es schien", als wäre 1914 das Ende gekommen? Die WTG hatte das im Namen Gottes verkündigt! Die ZJ damals Gegenstand des Hasses aller Nationen? Sie waren ja überhaupt nicht in allen Nationen bekannt! Und im l. wie 2. Weltkrieg trugen auch ZJ Waffen (USA, Schweiz). "Allah die Gottheit der Mohammedaner"? Allah heißt auf deutsch nur Gott und bezeichnet ebenfalls den Gott Abrahams und Jesu (Koran). Die Verfolgung der WTG im 1. Weltkrieg war nicht "um seines Namens willen", sondern wegen der WT-Politik der "Deutschfreundlichkeit", mit der man noch 1933 Hitler WTG wohlwollend stimmen wollte (Kongreß 1933 in Berlin). Auch hielt Rutherford keineswegs "unter Gottes Führung" jenen Sensationsvortrag von 1918, "Millionen jetzt Lebender werden nie sterben!" Das war nämlich der Schlager, mit den nach den falschen Weltenden von 1914 und 1918 Harmagedon im Namen Gottes auf 1925 verschoben wurde! Was da "hochgehalten" wird, ist in Wahrheit übel zurechtfrisiert.

"Zur lebengebenden Anbetung 'sollen Völker strömen'"
Micha (1:1) hat seinerzeit lediglich über Samaria und Jerusalem prophezeit. Wer diese Kapitel .selbst liest, sieht, wie die WTG willkürlich auf sich bezieht, was niemals im Blick auf sie geschrieben wurde. So blufft sie. Einige der Ungereimtheiten; "Völker strömen" zur WTG? Das ist doch Großsprecherei, Hochstapelei. Kein einziges Volk strömt da. Mühsam nur werden einzelne "gejagt und gefischt"! Auch mit der Neutralität seit 1939 stimmt es nicht. 1943 hat man in der Schweiz dem Wehrdienst zugestimmt. Und "bis heute" beweist die WTG nicht Neutralität, sondern schärfste antikommunistische und antisowjetische Politik in ihrer Verkündigung. Der Pferdefuß des ganzen Artikels: "Die anderen Schafe werden für den Überrest kein Problem bilden". In Wirklichkeit sind jene anderen Schafe zu einem Hauptproblem der WTG geworden, weil sie begreifen, daß sie unter dem WT vom wirklichen Christsein abgeschnitten sind, denn Christ sein heißt Gesalbter sein!

"Das Gebet eines Häftlings wurde erhört"
Isaak V Espelata ,Philippinen, war früher Katholik. Im 2. Weltkrieg Untergrundkämpfer gegen die Japaner. Da sie seine umstürzlerische Tätigkeit nicht beweisen konnten, kam er bei einer Verhaftung mit Folterung davon. Dann bei einer proamerikanischen Widerstandsbewegung, wo er als Spion der Japaner galt. Nach dem Krieg, 1947, in der Gruppe eines ausgeschlossenen ZJ getauft. Dann zur WTG. Dort belehrt, es gebe nur "eine Taufe in Verbindung mit einem Glauben", unterzog er sich der WTG-Taufe. Es wird unterschlagen, daß da auch steht, "ein Leib, ein Geist, eine Hoffnung" (Eph. 4:4,5). Absichtlich nicht zitiert, weil der WT seine "anderen Schafe" zu "Christen" mit einer zweiten Hoffnung und irdischem Geist macht? (Phil. 3:17-20). Unser Isaak wurde auch WTG-Zuchthausprediger. Einige der so Gewonnenen wurden "reisende Aufseher" und "viele dienen jetzt als Älteste". Sie werden der WTG sicherlich zeitlebens zu Dank verpflichtet sein, was sie ihnen auch zu predigen anweist. Es sind oft sehr tragische Schicksale, die sich die WTG zunutze macht.

WT vom l. November 1981 Nr. 21
"Wenn Unglück hereinbricht"
"Kann der Tod besiegt werden?"
"Die Bedeutung für uns"
Zuerst, wie jemand den Tod lieber Angehöriger erleben muß. Dann, wie Jesus auferweckte und Hoffnung macht. Dann jedoch WT-Verführung: Die Berufung auf Bibelstellen, die die Zeit seit 1914 überhaupt nicht meinen, alles sei "nahe", wer das glaubt, werde "das vielleicht erleben". Vielleicht erleben? 100 Jahre ist dieser Köder nun schon ausgelegt. Aber wie lange ist 1914 noch glaubhaft?

"Der willkommene Wahrheitsregen in Botswana"
Bisher nur 300 ZJ ."Es gibt jedoch noch viel zu tun. In der Nähe von Bergwerken entstehen neue Städte, und in den weiten Wüstengebieten leben Tausende von nomadischen Buschmännern, die bis jetzt nur wenig oder gar nichts über Gottes Königreich gehört haben. Die Ernte ist immer noch groß". Hurtig verwirrt der WT das lockende "Nahe" zur unausweichlichen Ferne. Entwicklungsländer lassen sich ohne Zweifel noch leichter täuschen. Ohne Zweifel auch hätte die WTG in den künftigen Bergarbeiterstädten bei den Bergbaukonzernen wieder ihre willkommene antikommunistische politische Mission, wie in Liberia (Jahrbuch 1977, S. 180).

"Die Waldenser - Ketzer oder Wahrheitssucher?"
Eine Zahlenübersicht wird verschwiegen. Das würde nämlich die WT-144000 widerlegen, Um 1500 lebten allein in den Alpentälern 80000 Waldenser. Ihre Märtyrer: 10000 in Gefängnissen, 7000 Ermordete u.a.m. (Meyers Lexikon 1890). Nimmt man dazu die 901000 urchristlichen Märtyrer (WT 15. Kot. 52, S. 317f, CV 118), dann liegt die WTG mit ihren buchstäblich 144000 in der Tat hilflos auf dem Rücken.

"Ein Feld, das Weizen und Unkraut hervorbringt" -
"Die Ernte in der Zeit des Endes"
Eine Neudeutung des Gleichnisses vom Unkraut auf das WT-Werk, in die Zeit nach 1975 hineingezogen, wie die Schlußworte zeigen: "Bleibe im Einsammlungswerk tätig", was nun nötig war. Sonst nichts Neues.
"Wird Gott die Bösen hinrichten?
Habakuk antwortet mit Ja"
Eine politisch gänzlich absurde Neudeutung von Hab. 3:12,13. Nun diese Vernichtung erst, "wenn alle Nationen atheistisch eingestellt sein werden". "Die Voraussetzungen … werden heute schon geschaffen. Einige Staaten haben bereits ihre Absicht erklärt, den Atheismus zu fördern". Die gegenteilige Entwicklung wird einfach ignoriert: Der Vormarsch des Islam, die religiöse Aktivierung in der 3. Welt, die verfassungsmäßige Religionsgarantie in den sozialistischen Ländern, die Bündnispolitik der kommunistischen Weltbewegung überall mit der religiösen Bevölkerung, Auch Habakuk sprach nicht von heute. Also ein WT-Sanktnimmerleinstag. Und politisches Naivhalten

WTG VERSCHIEBT HARMAGEDON AUF DEN SANKT-NIMMERLEINSTAG
WENN "ALLE NATIONEN ATHEISTISCH EINGESTELLT SEIN WERDEN"
Was man der Welt noch im Januar 1981 verkündigte
Auf eine angebliche Anfrage nach "dieser Generation", seitdem diese Worte Jesu sich auch mit 1975 als Schriftmißbrauch erwiesen hatten, wie zu 1914, 1925 und 1945, verkündigte der WT (15.1.1981) der ganzen Welt noch folgendes:

"Das ist die Generation der Menschen, die die schrecklichen Ereignisse gesehen, die in Verbindung mit dem l. Weltkrieg seit 1914 eingetreten sind. 'Angenommen, daß das Alter von 10 Jahren das Alter ist, in dem man anfängt, Ereignisse im Gedächtnis zu bewahren' - so hieß es in einem Artikel der Zeitschrift US. News & World Report vom 14. Januar 1980, Seite 56, - dann leben heute noch mehr als 13 Millionen Amerikaner, die sich 'an den Ersten Weltkrieg erinnern können'. Und falls das böse System dieser Welt bis zur Jahrhundertwende bestehenbleiben würde - was aber in Anbetracht der Entwicklung der Weltereignisse und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich ist -, wären immer noch einige von der Generation, die den Ersten Weltkrieg erlebt hat, am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert, ist ein weiterer Beweis dafür, daß 'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem Ende entgegengeht… Wir können daher über Jesu Zusicherung froh sein, daß es von denen, die zur 'Generation von 1914' gehören. Überlebende geben wird, daß diese Generation nicht vollständig vergangen sein wird, wenn die 'große Drangsal' über dieses böse Weltsystem hereinbricht". (WT 15.1.1981, S. 31)

Was heißt das? Man bereitete zwar schon die Weiterverschiebung auf das Jahr 2000 vor. Allerdings könnten da noch einige uralte Menschen von 96 Jahren leben, die 1914 etwa 10 Jahre alt waren. Nun mußten für den WT schon 10jährige Kinder als "Beweise" herhalten. Nun aber hat der WT diesen letzten Generationsschwindel in Mißbrauch der Worte Jesu an seine Generation selbst wieder über Bord geworfen! Die Dummen sind die, die sie geglaubt und anderen verkündigt haben.

Harmagedon nach dem WT vom November 1981
Im Rahmen einer Neudeutung von Habakuk, der auch für 1914, 1925, 1945 und 1975 herhalten mußte, "prophezeit" der WT nun über die "verbleibende Endzeit" folgendes:
"Die Anbeter Jehovas können darauf vertrauen, daß ihr Gott ihnen im Krieg von Harmagedon zu Hilfe kommen wird. Sie werden zu dieser Zeit von allen Nationen der Welt angegriffen werden, die dann alle atheistisch eingestellt sein werden. Wieso werden sie atheistisch sein? Weil sie sich gegen die organisierte falsche Religion gewandt und sie von der Erde vertilgt haben werden. Der Angriff auf Gottes wahre Anbeter erfolgt somit nach der überraschenden Vernichtung Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, zu dem auch die Christenheit gehört. Die Voraussetzungen für die Vernichtung der organisierten Religion werden heute schon geschaffen. Einige Staaten, haben bereits ihre Absicht erklärt, den Atheismus zu fördern. (Fußnote)", In der Fußnote wird dann auf die zwei Kleinstaaten Albanien und das "Rote Khmer" (jetzt Kampuchea) hingewiesen. (WT 1. Nov. 1981, S. 28/29)

Der Kerngedanke dieser neuen Harmagedonverkündigung: Harmagedon wird erst dann ausbrechen, wenn alle Nationen atheistisch geworden sind. Da das WT-Harmagedon für alle Menschen Leben oder Tod bedeuten soll, ist nur natürlich, daß alle anfangen zu überlegen, was sie den Menschen antworten sollen auf die Frage, wie es mit diesem entscheidenden Atheistischeren aller Nationen aussieht.

Die Tatsachen beweisen etwas ganz anderes!
Zunächst zu den beiden kleinen Staaten Albanien und Kampuchea. Albanien ist zwar nach der Verfassung von 1976 erklärterweise ein atheistischer Staat, aber deswegen ist die ganze Bevölkerung (2,5 Millionen Einwohner) noch lange nicht nichtreligiös. In Kampuchea ist nach der Beseitigung des in der Tat religionsfeindlichen Pol-Pot-Regimes längst wieder volle Religionsfreiheit eingeführt worden. Die buddhistische Religion z. B. in ihrer uralten Tradition entfaltet sich wieder. Nicht nur sind diese beiden WT-Beispiele überhaupt kein Weltmaßstab, sie sind an sich auch völlig haltlos, ja, eine Wirklichkeitsverfälschung.

Wann man sich nun die Verbreitung der großen Weltreligionen anschaut, ihre Jahrtausende alte Tradition und Verfestigung, auch im sittlichen, ethischen und kulturellen, ja nationalen Leben vieler Völker, ihre heutige Dynamik, Entfaltung, Ausbreitung, dann muß man sich an den Kopf fassen, wie man der Menschheit ernsthaft verkündigen kann, ein Atheistischeren aller Nationen auch nur für eine historisch überschaubare Zukunft in diesem Punkt, sagen wir das nächste Jahrtausend, könnte eintreten. Das ist absoluter kulturhistorischer Nonsens, Unsinn. Trennung von Kirche und Staat hat überhaupt nichts mit Atheistischeren eines Volkes, einer Nation zu tun. Staat und Nation sind überhaupt nicht identisch, das gleiche. Sucht der WT Dumme und Naive?

Man schau sich den Grad der Religiosität der Nationen an. Italien, Polen, Lateinamerika oder die gesamten "arabische Nationen", d.h. die islamische Staatenwelt mit dem Islam als Staatsreligion. Und das entwickelt sieht Wer wollte z.B. den Iran in historisch absehbarer Zeit atheistisch machen? Fast sämtliche Verfassungen der Welt müßten geändert werden, die alle die Religionsfreiheit zum Grundsatz haben, die Organisation der UN müßte liquidiert werden, die u.a. die Glaubens- und Gewissensfreiheit zur Bedingung hat. Alle Nationen müßten die elementarsten Menschenrechte auslöschen. Die ganze Welt müßte in die Zeit finstersten Mittelalters in umgekehrter Weise zurückdrehen. Das sind doch absolut absurde Gedanken. Renaissance, Aufklärung und Humanismus müßten ausgelöscht werden. Keine Nation macht das je mit!

Aber die "kommunistischen Staaten"!
Sind die nicht schon atheistisch? Nicht nur die sozialistischen Staaten sind atheistisch, d.h. nichtreligiös. Alle Staaten, die seit der französischen bürgerlicher, Revolution von 1789/95 (Jahrhunderte vor der sozialistischen Revolution von 1917!) die Trennung von Kirche und Staat durchgeführt haben, auch die USA, sind in dieser Hinsicht nicht religiös, atheistisch. Wenn der WT hier nur auf "kommunistische Staaten" anspielt, so ist das also reine historische Fälschung, gezielte Verleumdung.

Und in den "kommunistischen Staaten" selbst erfreuen sich alle Kirchen und Religionen, die dort historisch gewachsen bzw. vorhanden sind, einer verfassungsmäßigen Religionsfreiheit. Eine entsprechende Bündnispolitik sichert ihnen ihren Lebensraum und ihre Entfaltungsmöglichkeiten, bis hin im staatlichen Rundfunk usw! Ausgenommen ist lediglich die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas unter Leitung der WTG. Nicht aus Gründen des Glaubens, sondern aus Gründen des politischen und staatsfeindlichen Mißbrauchs des Glaubens. Ein Unterschied, den die WTG natürlich tunlichst verwischt, um diesen Mißbrauch des Glaubens nicht ans Licht kommen zu lassen, um naiv und einfältig zu machen, damit man sie nicht durchschaut.

Auch der "Weltkommunismus", die kommunistische Weltbewegung, hat die Bündnispolitik mit allen christlichen und anderen religiösen Kreisen und Bevölkerungsmassen für historische Dimensionen der Zukunft für unabdingbar erklärt. Man lese nur die Beschlüsse der internationalen kommunistischen Weltkonferenzen mit Bezug auf diesen Punkt nach. Aber welcher ZJ macht das schon! Aber daherreden über den "Weltkommunismus"! Dabei fehlt ihnen auch nur die geringste Faktenkenntnis dazu, aber die WTG will das so. Sie sollen die Welt nur durch die Brille von Wachtturm und Erwachet sehen. Denn die unverfälschten Tatsachen heben auch das ganze Atheismusgeschwätz der WTG aus den Angeln.

Geht aus ihr hinaus!
Mit der Verschiebung von Harmagedon auf ein Atheistischeren aller Nationen ist dieses Harmagedon also in die nächsten Jahrtausende verschoben, auf den Sankt-Nimmerleinstag. Das ist der Beweis, daß die Führung der WTG selbst nie an die verkündigte Endzeit glaubte und glaubt. Das Endzeitgerede ist also nur vordergründig. Das Aufrechterhalten einer ständigen Naherwartung ist nur die ständige Kurbel, um alle sozusagen ständig "die Zeit auskaufen", auf dem letzten Loch pfeifen und mit letzter Kraft für die WTG keuchen zu lassen. Dabei sinkt eine ZJ-Generation nach der anderen ins Grab. Es gab und gibt für sie keinen Vorzug. Das WT-Harmagedongerede ist nichts als sog. endzeitlicher Schriftmißbrauch. Frei von der WT-Harmagedonfurcht muß daher jeder Aufrichtige und Ehrliche dieses WT-Menschenwerk verlassen und sich in aller Ruhe und Besonnenheit neu in seinem Glauben orientieren.
(K.O.)

Die Weltbevölkerung während der Tausendjahrherrschaft Christi (Teil I)
Wer wird die Erde bevölkern?
Weißt du es? Hast du darüber schon einmal nachgedacht? Wenn nicht, dann lies mal in der Bibel folgende Bibelstellen: Offenbarung 20:1-3; Offb. 20:7-9. Solltest du in der Bildersprache der Bibel nicht sofort zurechtfinden, dann lies bitte die nachfolgende Zusammenfassung:

"Damit während der Tausendjahrherrschaft Christi die dann lebenden Menschen in Ruhe und Frieden leben können, wird der Teufel für tausend Jahre wirkungslos gemacht. Nachdem die tausend Jahre vorbei sind, wird der Teufel wieder für eine kurze Zeitspanne am Wirken sein. Warum? Um die Völker zu verführen so heißt es im Vers 8, Welche Völker? Die während der tausend Jahre in Ruhe und Frieden unter der Herrschaft von Christus Jesus lebten und auch die tausend Jahre überlebten. Der Teufel wird diese Menschen mit seiner Verführungskunst soweit überlisten, daß sie wie eine Heuschreckenplage auf der gesamten Erde wirksam werden. Welches Ziel haben diese Menschen dann, wenn sie durch den Einfluß des Teufels dazu verleitet werden? Sie werden versuchen die Menschen, die an Gott und Christus glauben und tausend Jahre auf dessen Seite standen, zu bekämpfen. Wörtlich heißt es im Vers 9 "Und sie zogen herauf über die weite Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Aber es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie'". Soweit unsere Zusammenfassung.

Welche Tatsachen erkennst du hieraus?
1. Daß weit mehr Menschen, die von Jehovas Zeugen angekündigte Schlacht von
Harmagedon überleben, als es Jehovas Zeugen wahrhaben wollen.
2. Daß in der Bibel die Rede von Heiligen ist und nicht von einer Organisation der Zeugen Jehovas.
3. Daß die Glaubensansicht der Führung der Zeugen Jehovas über die Tausendjahrherrschaft falsch ist, genauso falsch wie all ihre Voraussagen über das Ende der Welt. Absatz.

Die Kostprobe
In welchem Umfang wird die Erde am Ende der tausend Jahre bevölkert sein? - Diese Bevölkerung mag von den Überlebenden der "großen Volksmenge" zusätzlich vergrößert worden sein, da unter ihnen solche sind, die geheiratet haben oder bereits verheiratet waren und die einige Zeit nach dem Ende dieses bösen Systems Familien gegründet haben, wie das die Kinder Noahs nach der weltweiten Flut taten. (l. Mose 9:1-19) Daß regelmäßig eine Volkszählung stattfinden wird, um die genaue Zahl der Erdenbewohner zu ermitteln, ist gut möglich und

Hier nur eine kleine Kostprobe aus ihrem Lehrbuch "Babylon die Große ist gefallen", Seite 645, letzter auch sehr wahrscheinlich. Wir wissen aber nicht, wie viele dieser Erdenbewohner nach der Freilassung Satans und seiner Dämonen von diesen verführt werden, um gegen die universelle Souveränität Jehova Gottes, die nach dem Abschluß der Tausendjahrherrschaft seines königlichen Sohnes Jesus Christus, insbesondere in bezug auf unsere Erde in Erscheinung treten wird, zu rebellieren. Die Zahl bleibt unbestimmt". - Einige Reihen weiter heißt es dann auf Seite 646 (Mitte). "In Offenbarung 20:8 (NW) ist von Gog und Magog als von den "Nationen an den vier Ecken der Erde" die Rede. Das läßt die Schlußfolgerung zu, daß sie sich rebellisch als unabhängige Nationen von Jehova Gott und seiner zentralen Organisation entfernt haben werden".

Schlußbetrachtungen
Wer solchen Unsinn ernst nimmt, dem kann man immer nur den Rat geben: "Wach auf, du Träumer!" Wieviel Unsinn wirklich in dieser Tausendjahrlehre steckt, wird der nächste Artikel in der folgenden Ausgabe nachweisen. Mit dieser Studienarbeit wird endlich und erstmalig ein Beweis erbracht, dass Jehovas Zeugen Schwärmer sind und ständig durch ihre Führung in eine Traumwelt versetzt werden, die sie für die Wirklichkeit blind macht .

Nachdenkliches in Kürze
NEUES ÜBER DEN ISLAM
NACH DER WT-FALSCHPROPHETIE VOM 1975 GELESEN !
"Islam - Religion, Gesellschaft, Staat", so heißt eine neue Broschüre von Martin Robbe im Dietz-Verlag-Berlin 1981. Die "islamische Revolution" seit 1978 im Iran unter Ajatollah Chomeini, 3 Jahre nach der WTG-Falschprophetie vom Weltende 1975, liest sich gerade unter diesem Gesichts -punkt mit großem Interesse! Insgesamt natürlich der gesamte Aufbruch des Islam in diesen Jahren. Die Konfrontation mit den WT-Irrlehren über die Weltentwicklung ist unvermeidlich, wie die Verbote in den Islamländern beweisen. Viele Menschen dort stecken in unvorstellbarem kolonialimperialistisch verursachten Elend. Die WTG hat die Unverfrorenheit, nach ihrer Weltendeirrlehre von 1975, trotzdem also erwiesen ist, daß sie ein falscher Prophet ist, bedenkenlos weiter predigen zu lassen, man dürfe sich nicht daran beteiligen, "die Zustände zu verbessern" (JZ im zwanzigsten Jahrhundert, Kongr. 1978). Das muß unter den darbenden und hungernden Völkern Entrüstung auslösen! Es hat also reale sozialpolitische Gründe, wenn der Islamische Weltrat allen islamischen Ländern empfohlen hat, die Tätigkeit der WTG zu verbieten. Man lese unbedingt diese Broschüre!

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6 Tel. 26481; Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos. Konto-Nr.: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.

A9081/82 V 7 1 2965 KO

-------------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 152
Der CV-"Gründer" Willy Müller, hatte sich in seiner Nach-ZJ-Zeit, keiner anderen Religionsgemeinschaft mehr angeschlossen. Gleichwohl stand er in wohl etwas engerem Kontakt zu einem Prediger der "Freien Evangelischen Gemeinde". Einer Gemeinschaft nicht unbedingt der "großen Zahl". Aber einer Gemeinschaft die für DDR-kirchliche Verhältnisse über das "Privileg" verfügte, auch eine eigene Zeitschrift namens "Glaube und Dienst" herausgeben zu können.
Alt-Bundesrepublikaner mag die Wertung dessen als "Privileg" schrill in den Ohren klingen. Sie mögen vielleicht denken, dass sei doch für eine Organisation eine Selbstverständlichkeit. Im Prinzip schon - nur eben nicht unter DDR-Verhältnissen.
Anderen Religionsgemeinschaften ist diese Option Jahrzehnte lang vorenthalten worden. Selbst die auf eigenes umfängliches Schrifttum Wert legenden "Siebenten Tags Adventisten" konnten erst in den 1980er Jahren eine eigene Zeitschrift herausgeben. Nicht, weil sie sich nicht darum bemüht hätten. Das ist mit Sicherheit nicht der Fall. Sondern weil der DDR-Staat sich stur stellte. Insofern verdient die Existenz dieser Zeitschrift schon besondere Beachtung.
Aus "Glaube und Dienst" zitiert nun diese CV-Ausgabe eine Art programmatischen Artikel des Predigers J. Hummel. Jenem Prediger, den auch der Willy Müller zugetan war.
Meines Erachtens macht dieser Artikel auch eines deutlich. Das Leute wie Willy Müller, meilenweit von Positionen der liberalen Theologie entfernt sind. Ein Zeichen dafür, wie die WTG-Indoktrination nachwirkt. Müller gehörte nicht zu jenen, die bereits Zeugen Jehovas-Eltern (respektive Bibelforscher) hatten. Er ist somit als Erwachsener zu ihnen hinzugestoßen. Dies scheint mir durchaus charakteristisch zu sein. Wer aus diesem Milieu stammt, als Erwachsener zu ihnen zustößt, und erst durch trübe Erfahrungen, aus der WTG-Organisation "herausgebrochen" wurde, um den Stasijargon zu bemühen. Dessen geistige Flexibilität und Aufgeschlossenheit zeitigt doch gewisse Merkmale der Beschränktheit. Er sucht nach einem ädaquatem Mief. Manch einer dieser Art, sucht ihn weiter in seinem Leben - und findet ihn so recht doch nie. Auch daran deutlich, dass die allerwenigsten sich erneut organisatorisch binden. Oder wenn doch, nicht selten in einem zweifelhaften Rahmen.

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD. GERA/THÜR, DDR

CV 152 GERA MÄRZ 1982

KEIN BIBLISCHES RECHT, HABGIER, MORD, UNZUCHT
Mutter und Tochter ausgetreten - Bericht an Kreisdiener R. Bartl, Aalen/BRD
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN WT vom 15. Nov. u.1. Dez. 1981 Nr. 22 u. 23
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Weltbevölkerung-1000-Jahrherrschaft Christi
DAS FALSCHEVANGELIUM DER SICH SELBST BENANNTEN ZEUGEN JEHOVAS
Biblische Aufklärung in der BRD

GEDANKEN UM LIEBE, FURCHT UND HARMAGEDON
Ein wahres Erlebnis
Das WT-Studium war beendet und alle saßen noch etwas zwanglos zusammen und unterhielten sich über die Gestaltung ihres "Felddienstes".
Ein älterer Bruder schilderte, in welchem Umfang er predige und was für ein Maß er sich dabei selbst setze.
Andere Zeugen beteiligten sich in gleicher Weise an diesem Gespräch.
Eine bescheidene und zurückhaltende Schwester schwieg zu allem.
Als man zum Aufbruch rüstete und sich voneinander verabschiedete, gestand sie einem Bruder, daß sie keine Hoffnung auf Rettung in Harmagedon habe, denn sie könne weder Felddienst - noch Nachbesuchsstunden abrechnen und sei deshalb aus der Gunst Jehovas gefallen.
Ist diese Äußerung nicht ein erschütterndes Dokument der Furcht?

Ist dies ein Einzelfall?
Nein! Jeder Zeuge Jehovas weiß im Innersten, daß sein eigentlicher Antrieb für den Feld- und Nachbesuchsdienst die Furcht vor der angeblich drohenden Vernichtung in Harmagedon ist. Natürlich kann er das nicht zugeben, vermittelt ihm doch der "Wachtturm" fortgesetzt, daß seine Predigttätigkeit ein notwendiger Liebesdienst an den sogenannten "Weltmenschen" sei, die es in die "theokratische Organisation Jehovas" einzusammeln und damit zu retten gilt. Aber gleichzeitig droht der "Wachtturm" mit geistiger Schwäche und Verlust der Gunst Jehovas, also mit Verwerfung am Tage des Zorns dem, der sich nicht oder nur wenig am Predigtdienst beteiligt.

Zugegeben, man möchte natürlich auch andere Menschen vor der Vernichtung retten, aber in allererster Linie geht es einem Zeugen um die eigene Rettung, die man durch Predigtstunden und fleißiges WT-Studium zu sichern gedenkt. So ein Verhalten verrät eine heils-egoistische Einstellung und ist wahrer christlicher Liebe fremd.
Wie leicht wird ein ablehnender Hörer der WT-"Froh"botschaft als "Bock", der an seiner Vernichtung selbst schuld ist, abgestempelt und mit einem Achselzucken seinem Schicksal überlassen.

Was aber sagt die Schrift?
"Niemand hat größere Liebe als die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde". (Joh. 15:13)
Die Liebe, die wir Gott erweisen möchten, können wir nur durch Taten der Liebe aller Art, einschließlich denen der Predigt von Jesus Christus (nicht der von 1914 und der theokratischen Organisation Jehovas!) an unserem Nächsten verwirklichen. Ein Zeuge Jehovas aber, der seine Zuhörer einfach abschreibt, nur weil sie nicht die dargebotene falsche WT-Botschaft annehmen, hat wohl kaum aus Liebe zu seinem Nächsten gepredigt. Er läuft wohl mehr um sein eigenes Leben, als um das der anderen von Tür zu Tür.

"Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darin ist die Liebe bei uns vollendet, daß wir Zuversicht haben am Tage des Gerichts"; (l. Joh. 4:16,17).
Die Neue-Welt-Übersetzung erweckt zwar im 17. Vers den Eindruck, als ginge es um den Freimut der Rede (WT-Weltendepredigt) am Tage des Gerichts, der fälschlicherweise nach WT-Lehre seit 1914 bereits im Gange ist. Wahrheit aber ist, daß es um unser freimütiges Kind-Vater-Verhältnis zu Gott - auf Liebe begründet - geht.

"Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe", (l. Joh. 4:18)
Hier wird von der Furcht gesprochen, die mit der Strafe Gottes rechnet. Treibt nicht die Furcht vor der Strafe ewiger Vernichtung die Zeugen Jehovas zu immer neuem Predigtdienst an, selbst dann, wenn sich die Weltendelehre, wie z.B. 1975, als unsinnig erwiesen hat?

Ist nicht diese Furcht vor Vernichtung ein Beweis des Unglaubens gegenüber Gottes Zusage der Rettung auf Grund seiner Gnade durch Jesus Christus, der sein Leben für viele Menschen am Kreuz (nicht am Pfahl) opferte?
Ist diese Furcht nicht der Beweis, daß gar keine Liebe zu Gott und zum Nächsten vorhanden ist?
Dort, wo die Furcht herrscht, ist kein Raum für die Liebe.
"Wenn Jemand sagt: Ich liebe Gott, und haßt seinen Bruder, so ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?" (l. Joh. 4:20)

Ist es nicht so, daß diejenigen, die sich von der Wachtturm-Gesellschaft und ihrer Falschlehre distanziert haben, obwohl sie sich nach wie vor bzw. jetzt erst recht zu Gott und Christus bekennen,- also weiterhin christliche Brüder sind - von euch Zeugen Jehovas mit Haß und Verleumdung überschüttet werden?
Ist es nicht ein Zeichen mangelnder Liebe zu Gott, wenn christliche Brüder von euch so diffamiert werden?
Ihr haltet diesen Brüdern dis Schriftstelle 1. Joh. 2:19 entgegen, wo es heißt: "Sie sind aus unsrer Mitte hervorgegangen, aber sie gehörten nicht zu uns. Denn wenn sie zu uns gehört hätten, waren sie ja bei uns geblieben; aber es sollte offenbar werden, daß nicht alle zu uns gehören". Und glaubt damit, jeden Widerspruch auffangen zu können. Ihr überseht allerdings dabei zwei gewichtige Momente.

Erstens:
Die Wachtturm-Gesellschaft ist keine christliche Gemeinschaft, sondern eine Verlagsgesellschaft zum Druck und Vertrieb "religiöser Schriften", ein eingetragener Verein (eV).
Ihr Zeugen Jehovas seid zugleich die Konsumenten und Schriftenvertreiber dieser Bibel- und Traktatgesellschaft.
Zweitens:
l. Joh. 2:18 spricht vom kommenden Antichristen. Wer ist denn dieser Antichrist? Doch wohl auch der, der sich nicht als ein Zeuge Jesu Christi, wie in Apg. 1:8 dargestellt, versteht, sondern seine Rettung darin sieht, ein Zeuge Jehovas zu sein und Jesus Christus als unseren Erlöser damit ausklammert.
Natürlich wollt ihr alle dem Herrn Jesus Christus dienen, merkt aber dabei nicht, daß euch euer "kluger Knecht" von Christus wegzieht, indem er euch glauben macht, ihr müßtet den Namen Jehovas rechtfertigen und nur in diesem Namen gäbe es Rettung.
Die Schrift aber sagt eindeutig; "…im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt. … Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. In keinem ändern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden sollen". (Apg. 4:10-12)
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich" (Joh. 14:6)
"Denn einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist; das ist Jesus Christus". (l. Kor. 3:11)

"Jeder, der zu weit geht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht ins Haus auf und begrüßt ihn nicht!" (2. Joh. 9,10 ZB)

Liebe Geschwister !
Möge Euch der Herr die Augen öffnen und Euch dazu bringen, mehr der Bibel als dem "Wachtturm" zu glauben!
M.S.H.

KEIN BIBLISCHES RECHT. HABGIER. MORD. UNZUCHT MUTTER UND TOCHTER AUSGETRETEN
Bericht an Kreisdiener R. Bartl, Aalen/BRD und Gesellschaft
Ich bin nun endgültig zu der Überzeugung gelangt, daß weder Du, die Ältesten noch die Gesellschaft gemäß biblischem Recht ihres Amtes walten.
Nicht einer von den Dienern bemühte sich, zumindest uns beiden Schwestern hernach in biblischen Fragen Beistand zu gewähren.
Ein Dunghaufen im Garten
Wir haben von dar Gemeinde ein Gartengrundstück gepachtet, von dem Bruder.... ca. 100 qm für sich persönlich weggenommen hat, obwohl wir den Pacht dafür zahlen müssen. Dabei besitzt er bereits größere Gartenflächen, die mehrfach so groß sind wie unser Grundstück.

Als wir im vergangenen Jahr, es war der Monat Juni, mit den Gartenarbeiten begannen, kam uns das Stück zwar klein vor, doch wir wagten nicht zu ahnen, daß Bruder.... die Grenze zu seinem Vorteil dermaßen verrückt hat (5. Mos. 27:17). In diesem Frühjahr begann er nun sogar, auf diesem von uns gepachteten Grünstück einen Dunghaufen zu erstellen. Hätten wir nicht die Möglichkeit gehabt, auf dem Bürgermeisteramt die fest eingeteilten und unverrückbaren Grundstücksgrenzen und Längen einzusehen, wir wüßten von dem Vorgang bis zur Stunde noch nichts. Bruder… als vorsitzführender Aufseher handelte zweifelsohne bewußt, sonst hätte er zumindest mit mir in dieser Angelegenheit einige Worte gewechselt. Wir arbeiteten oft im Garten nebeneinander!

Eine Menge Strandgut
Sowohl meine Mutter wie auch ich sind nach den Gesamtvorgängen zu der Gewißheit gelangt, daß unter Jehovas Zeugen von heute, eine Menge Personen als Strandgut Unterschlupf gefunden haben, die alles hervorbringen, nur keine Früchte des Geistes Gottes und Christi.

Die Brüder und Schwestern bekommen zwar im Wachtturm gesagt, Jehovas Zeugen seien die Creme der Menschheit, Du als langjähriger Kreisdiener dürftest es jedoch besser wissen. Mord in Karl-Marx-Stadt
Praktisch gibt es kein Verbrechen, das nicht irgendwo von gewissen einzelnen getauften Zeugen Jehovas verübt wird. Die Gesellschaft hat gewiß ganze Register davon angehäuft. Ich möchte daher euch nur zwei markante Geschehen kurz erwähnen:

1.) In Karl-Marx-Stadt erschlug vor Jahren ein Bruder seine Frau und geistige Schwester mit einem Bügeleisen. Nach Öffnung der Wohnung bot sich ein grausiges Bild verübter Brutalität. Im Zimmer lag die erschlagene Schwester, neben ihr schrie der kleine Bub und im Bad fand man den erhängten Bruder.

Unzucht in Nürnberg
In Spalt bei Nürnberg mißbrauchte ein Bruder über Jahre seine zwei getauften Töchter. Damit seine ebenfalls getaufte Frau und Schwester nichts merkte, wurden ihr regelmäßig und unmerklich Schlafmittel verabreicht. Der Bruder sitzt heute hinter Gittern, er bekam vier Jahre Gefängnis.

Ob Homosexualität, sonstige Unzucht oder Ehebruch, all diese abscheulichen Dinge und mehr kommen heute unter getauften Zeugen Jehovas vor. Was tut's, wenn man jene Übeltäter hinterher ausschließt oder wie im Falle … zu entschuldigen sucht? Die Taten sind verübt worden und werden weiter um sich greifen. Jehovas Zeugen stehen in diesem Punkt kaum rühmlicher da als diese Welt, deren Tun so gern im Wachtturm angeprangert wird.

Die Lehre der Gesellschaft kann nicht die biblische Lehre sein, denn sie erweist sich als absolut kraftlos, solch dämonischen Angriffen wirksam zu begegnen. So ruht auch keinerlei Segen auf dieser Massenorganisation, selbst wenn dies immer und immer wieder publiziert und behauptet wird .

Ein Kuriosum
Welch ein Kuriosum, wenn in Anbetracht dieser erdrückenden Gegebenheiten, Wachtturm-Sondernummern erscheinen, in welchen u.a. Einzelgänger von katholischen Priestern angeklagt werden, weil sie die Homosexualität befürworten!
Jesus sprach unmißverständlich genug, wenn er sagte: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen"! ( Mt. 7:20)

Meine Mutter und ich möchten Jehova und Christus in Reinheit dienen und anbeten, weswegen wir gezwungen sind zu erklären, daß wir ab sofort mit der Organisation der Wachtturmgesellschaft und ihren psychologisch gesteuerten Glaubenspraktiken keine Gemeinschaft mehr zu pflegen wünschen.
PS.
Durchschläge dieses Schreibens senden wir der Gesellschaft und den Ältesten der Versammlung.
G.A.

DAS FALSCHEVANGELIUM DER SICH SELBST BENANNTEN ZEUGEN JEHOVAS
JEHOVAS ZEUGEN LEHREN:
- Christi Wiederkunft ist eine Sache der Vergangenheit, sie erfolgte bereits im Jahre 1914 unsichtbar.
- Christus wurde im Jahre 1914 auf den Thron zur Rechten Gottes erhoben.
- Christus trat im Jahre 1914 seine Königsmacht an.
- Gottes Königreich gelangte 1914 im Himmel zur Aufrichtung.
- Das Ende der Heidenherrschaft, der Ablauf der Zeiten der Nationen erfolgte im Jahre 1914.
- Die Auferstehung der Toten (erste Auferstehung) begann im Jahre 1918.
(Entnommen aus dem Buch der Wachtturm-Gesellschaft "Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht", Herausgabe in englisch und deutsch 1973, S. 211, 303, 306, 307 und aus dem "Wachtturm" vom 1. Mai 1965, S. 266). Die weltweite Verkündigung dieses Falschevangeliums, bezeichnen Jehovas Zeugen in ihrem Buch als eine "bemerkenswerte Leistung"! (S. 307, Abs. 34).

DIE BIBEL LEHRT:
- Christi Wiederkunft ist zukünftig. (Mt. 24:32, 33)
- Christi Wiederkunft kann nicht spekulativ errechnet werden. (Mt. 24:36; Mk. 13:32)
- Christi Wiederkunft erfolgt sichtbar in Herrlichkeit.
(Mt. 24:30; Apg. 1:11; Offb. 1;7; 1. Thess. 1:10; Hebr. 1:6; 9:28)
- Christus wurde bereits nach seiner Himmelfahrt auf den Thron zur Rechten Gottes erhoben. (Kol. 3:1; Hebr. 8:1; 12:2)
- Christi Machtantritt zur Wiederherstellung aller Dinge kann nicht errechnet werden. (Apg. 1;6;7; 5. Mose 29:29)
- Gottes Königreich wird nicht im Himmel, sondern auf Erden aufgerichtet.
(Jes. 65:17-25; Ps. 37:11; Mt. 5:5; Apg. 3:20,21; Lk. 22:28-30; Mk. 14:25; Offb. 5:10; 20:4-9; 21:1-4)
- Die Zeiten der Nationenherrschaft enden erst dann, wenn Jerusalem nicht mehr zertreten wird. (Lk. 21:24)
- Die erste Auferstehung hat noch nicht stattgefunden. (2. Tim. 2:18)

DIE BIBEL WARNT
- Paulus schrieb den Galatern:
"Ich muß mich darüber wundern, daß ihr so schnell wieder abfallt (euch abbringen laßt) von dem, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und euch einer anderen Heilsbotschaft zuwendet, während es doch keine andere (Heilsbotschaft) gibt;
Auch sie sind nicht gegen Christus Markus 9 :39,40 nur daß gewisse Leute da sind. die euch verwirren und die Heilsbotschaft Christi (von Christus) verkehren (verfälschen) möchten. Aber auch wenn wir selbst oder ein Engel aus dem Himmel euch eine andere Heilsbotschaft verkündigten als die, welche wir euch verkündigt haben: - Fluch über ihn!" (Gal. l ;6-9 Menge)
Verfasser : Werner Vetter, Lauchheim/Württ.

Anmerkung:
Der Verfasser dieser Schrift war selbst 27 Jahre aktives Glied der Wachtturm-Gesellschaft. Nach harten, inneren Kämpfen trennte er sich, dem Gewissen, der Wahrheit und dem Ruf Christi folgend, von dieser Organisation. Er ist heute Herausgeber der Heftserie "Christen" mit Abhandlungen urchristlichen Glaubensgutes, zur Vertiefung eines ausgewogenen Bibelverständnisses, im Interesse der Wiederherstellung und Verteidigung wahren Christentums.

UNSERE STELLUNG ALS FREIE EVANGELISCHE GEMEINDEN ZU DEN GLAUBENDEN IN ANDEREN BENENNUNGEN
Die Spaltung der Gemeinde Jesu in ungezählte Konfessionen ist uns eine große Not. Mit Schmerzen lesen wir das Gebet unseres Herrn. "… damit sie eins sind, so wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins sind und die Welt erkennt, daß du mich gesandt hast" (Joh. 17,22-23). Es ist ein geringer Trost, daß einst in Gottes Welt die eins Herde in Vollendung geben wird, denn die Welt kann nur heute und hier zum Glauben kommen .

Immer wieder müssen wir uns klarmachen, daß wir uns nie als alleinseligmachende Gemeinde verstehen, obwohl wir uns bewußt. als Gemeinde der Glaubenden nach dem Neuen Testament verstehen. Es steht für uns außer Zweifel, daß in einer Reihe von Religionsgemeinschaften das Gemeindeleben und bisweilen auch die Lehre über die Gemeinde Richtlinien folgen, die nicht aus dem Neuen Testament stammen. Auch andere grundstürzende Irrtümer trennen uns von vielen Kirchen und vom ökumenischen Rat der Kirchen, bei dem wir im Laufe der Zeit ein immer größeres Gefälle zu bloßer Mitmenschlichkeit meinen feststellen zu müssen. Vor allem die Frage, wie ein Mensch Christ wird, und damit Glied in der Gemeinde, dem Leib Christi, wird von manchen Kirchen anders beantwortet, als wir es vom Neuen Testament her glauben sehen zu müssen. Deshalb überhaupt gibt es Freie evangelische Gemeinden .Trennungen unter Christen sind die Folge des Abfalls der Christenheit von den biblischen Leitbildern. Das Ringen, diesen Abfall in Lehre und Leben zu überwinden, führt sehr oft zur Trennung, wir erinnern nur an die Reformation Martin Luthers.

Trotzdem oder gerade deshalb leiden wir unter der Zerrissenheit des Leibes Christi. Welche Abhilfen gibt es? Das Wort Augustins (354-430), "im Wesentlichen Einheit, im Unwesentlichen Freiheit, über alles aber die Liebe", ist uns aus den Herzen gesprochen.
Wo es in wesentlichen Fragen unterschiedliche Meinungen gibt, wollen wir lieber Trennung, weil die Einheit sonst auf Kosten der Wahrheit ginge. Jedoch tragen wir in uns einen unbändigen Drang nach der Gemeinschaft mit allen Kindern Gottes. Es geht uns wie dem Baptisten Julius Köbner (1806-1884), der einmal gefragt wurde, ob man nicht mit dem Bund der eigenen Gemeinden zufrieden sein könne. "Ich sage nein ! Ich bin nicht zufrieden. Als Gemeindeglied bin ich mit unseren Gemeinden zufrieden, weil sie apostolische Gemeinden Christi sind. Aber als Christ kann ich mit einer so beschränkten Verbindung mit Christen nicht zufrieden sein. Ich muß und will mit allen wiedergeborenen Menschen in Verbindung stehen, doch ohne ein Jota von der erkannten Wahrheit aufzugeben. Ich bin nicht zufrieden, solange es noch ein einziges Gotteskind auf Erden gibt, von dem ich getrennt bin".

Dabei halten wir zweierlei auseinander. Vorbehaltlos lieben wir alle Gläubigen, wo auch immer sie stehen. Bei unseren Beziehungen zu den Religionsgemeinschaften jedoch sehen wir darauf, inwieweit sie der Heiligen Schrift folgen, oder ob Traditionen und andere Erwägungen deren Lehre und Leben prägen. Daher stehen wir einigen christlichen Körperschaften sehr nahe, andere sind uns fast völlig fremd.

Wie münzen wir unsere Erkenntnisse nun in das Kleingeld des Alltags um? Bußfertig wollen wir vor der eigenen Tür kehren, bevor wir andere Kinder Gottes kritisieren. "Das ist das Traurigste, wenn man Leute, die doch den Heiland lieben, sich darum einander wegwerfend behandeln sieht, weil sie nicht in allem einig sind … das ist das Schrecklichste, was der böse Feind unter uns hat erfinden können" (J .C. Blumhardt, 1805-1880). Die Wahrheit wollen wir immer nur in der Liebe aussprechen. Nie-wollen wir Spaltung fördern aus Parteisucht für die eigene Sache. Nie wollen wir vergessen, daß auch in nach unseren Begriffen entarteten religiösen Körperschaften wahre Kinder Gottes leben, die es zu lieben gilt. Wer an Jesus Christus glaubt, wer ihn liebt, wer ihm nachfolgt, der ist uns Bruder, selbst wenn er nichts von uns wissen will. Deshalb können wir auch mit jedem Glaubenden das Herrenmahl feiern, wenn dieser dazu bereit ist. Wir sind der festen Überzeugung, Christen werden, wenn nur Gottes Geist in ihnen wohnt, eins sein in ihrem Herrn.

Von Anfang an standen die Freien evangelischen Gemeinden auf dem Boden der Evangelischen Allianz. Den Beschluß der Gründungsversammlung der Allianz vom 20.8.1846 unterschreiben wir voll und ganz: "Da wir in Wahrheit eins sind, so wünschen wir auch, soviel als nur möglich ist, sichtbar eins zu werden". Gemeinschaft im Gebet und Förderung des Glaubens durch Bibelkonferenzen - die hauptsächlichen Bestrebungen der Evangelischen Allianz - finden unsere volle Unterstützung. Das gemeinsame Gebet kann man geradezu einen Baumeister der Einheit nennen.

Es ist eine Gratwanderung, heute nach 2000 Jahren Geschichte der Gemeinde Jesu, die ganze Weite der Freiheit der Kinder Gottes und den schmalen Weg auszuleben, aber "wo wir das Feuer der Liebe Christi empfinden, da fragen wir nicht lange, auf, welchem Herde es brennt". (H. H. Grafe, 1818-1869)
Aus "Glaube und Dienst" Juli 1981, Nr. 4
von J. Hummel

Nachdenkliches in Kürze
WIE SIE SICH SELBST SEHEN
Anläßlich seiner Weihe am 25.3.1981 sagte der neue katholische Bischof für Mecklenburg, Norbert Werbs, u.a.:
"Dieses Amt schreckt mich, es erfüllt mich mit Sorge. Ich weiß nicht, ob ich euch so dienen kann und werde, wie es der Herr will. Aber, wo mich schreckt, was ich für euch bin, da tröstet mich, was ich mit euch bin. Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ. Ein Bischof ist ein Glaubender, nicht ein Schauender, einer, der unterwegs ist, nicht schon am Ziel. Ein Versuchter wie ihr, nicht einer, der über jede Anfechtung erhaben ist. Ein Sünder, nicht ein Makelloser. Und deshalb braucht er wie alle Verzeihung, Geduld, Verstehen, Erbarmen, Beistand, Zurechtweisung und Liebe. Und so möchte ich euch in dieser Stunde darum bitten: Schenkt mir diese eure Gemeinschaft im Gebet, im Opfer, im Gespräch, in der Zurechtweisung, in der Verzeihung, in der Hilfe".

Die Wachtturm-Gesellschaft erhebt bis heute folgenden Amtsanspruch: "Wenn wir das bestimmte Empfinden haben, etwas sei verkehrt, werden wir 'das Gebot unseres Vaters' und alle theokratischen Schritte tun, die wir tun können, und werden dann auf Jehova warten. Wir werden die 'Belehrung unserer Mutter' nicht verlassen,. indem wir sogleich zu kritisieren und Fehler zu suchen beginnen. Es mögen Dinge in der Organisation geschehen, die wir nicht verstehen. Die Diener mögen einer Handlungsweise folgen, die wir als unrichtig erachten. Deswegen Kritik zu üben, würde eine unvernünftige Haltung verraten". (WT 1.7.1957, S. 408, 412)

"Lasst uns die Sache so ansehen… daß, was immer der 'treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht. Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Gottes. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott". (WT 1.8.1956, S. 474)

WTG-SELBSTENTLARVUNG
1969: NUR "WENIGE VERBLEIBENDE JAHRE"
Wie sie einen Bruder "fertigmachten", der dem 1975-Endzeitschwindel widersprach
- Dokumentierung -
Fernsprecher
40891/40892
41937
Telegramme
Wachtturm
Wachtturm
Bibel- und Traktat-Gesellschaft Deutscher Zweig e.V.
62 Wiesbaden-Dotzheim. Am Kohlheck
Postfach 13025

SCB:SSB 3. Nov. 1969

Herrn
Alfons Kling
7025 Plattenhardt
Holzwiesen 21

Lieber Bruder Kling!
Wir bestätigen den Eingang Deiner Ablichtung Deines Schreibens vom 27. Oktober 69, das an Herrn Twisselmann gerichtet wurde. Wie schnell Du doch Deine Schlüsse ziehst, wie rasch Du Dir doch eine Meinung bildest und gerade das tust, was Du bei Jehovas Zeugen so sehr verurteilst: Du urteilst und verurteilst!

Jehovas Zeugen sind ein Opfer des gewaltigen Gehirntrustes aus Brooklyn, Menschen, mit denen sich Neurologen beschäftigen müßten usw. Wie groß muß doch der Haß dieser Menschen sein, die ihre Mitmenschen, die sonst - wie auch Du zugibst - viele Merkmale wahren Christentums demonstrieren, derartig beurteilen und eingruppieren und damit auch verleumden.

Noch einmal wiederholen wir, was wir Dir schon gesagt haben, auch auf das Risiko hin, daß es anmaßend und übel in Deinen Ohren klingt :
Gottes Königreich regiert in den Himmeln, und seit 1914, nach Ablauf der sieben Zeiten der Nationen, ist die Menschheit in die Zeit des Endes eingetreten. Die Ernte oder die Einsammlung der Brüder Jesu, von der Jesus Christus in Gleichnis in Matth. 13 spricht, ist bereits zum Abschluß gekommen.
Gemäß Daniel 7:13 und Offenbarung 11:13 hat Jesus Christus seine Macht angetreten und die gegenwärtigen Weltereignisse lassen sich nur so deuten und erklären.(Offb. 12:12). Nicht wir Zeugen Jehovas, sondern Jehova selbst sagt gemäß Micha 4:1 bis 3, daß in den letzten Tagen Menschen aus allen Nationen sich seiner Regierung unterstellen werden. Wir sind sehr glücklich zu beobachten, wie in den letzten Jahren nahezu 70 000 Menschen "zum Berge Jehovas gingen" und sich der Theokratie unterstellten. Im letzten Dienstjahr waren es über 120 000, und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß in den wenigen noch verbleibenden Jahren noch mehr Menschen sich von dem zum Untergang verurteilten System der Dinge trennen und sich dem Reich der Himmel unterstellen werden....

Wir werden weiter "Babylon die Große" bloßstellen, bis sich die Worte Gottes gemäß Offenbarung 17 und 18 an dem Weltreich der falschen Religion erfüllt haben, und dann wird Gott, der Gott "der Barmherzigkeit" das tun, was seine Liebe ihm gebietet und was im Interesse aller derer ist, die heute für die Oberhoheit seines Namens eintreten: Er wird das religiöse politische System dieses Zeitlaufs vernichten und dafür sorgen, daß nie mehr Menschen von ihm versklavt und verblendet werden…

Wir glauben, daß wir diese Erklärung noch einmal schuldig waren und Du mußt nun selbst bestimmen, welchen Weg Du gehen willst .
In Aufrichtigkeit
Wachtturm B. & T. Gesellschaft
Deutscher Zweig e.V.

Das war 1969
Im Hinblick der "wenigen noch verbleibenden Jahre" bis 1975 wurde unser Bruder Alfons Kling ausgeschlossen. Längst ist bewiesen, daß sein "Urteil" über die Organisation richtig war, daß die 70 000 und 120 000 und alle nach 1969 noch Gekommenen irregeführt wurden: Kein "System der Dinge" ging in den "Untergang".

Im Jahrbuch 1980, S. 30 mußte sich die WTG selbst als "falscher Prophet" offenbaren, indem sie zugeben mußte, für die "Enttäuschung mit dem Jahre 1975" verantwortlich zu sein. Damit ist sie gemäß 5. Mose 18:20-22 in der Tat als "falscher Prophet" erwiesen.
- CVN-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
APG 17:11
DER WACHTTURM
WT Nr. 22 (15.11 .1981)

"Ist das Zungenreden heute von Gott?"
Der Artikel ist im wesentlichen ein Angriff auf die Pfingstgemeinden. Mehr denn je müssen sie wohl mit dem Finger auf andere zeigen angesichts der eigenen Weltendefalschprophezeiungen von 1874 bis 1975. Natürlich haben laut 1. Kor. 13:8 alle Wundergaben und Prophezeiungen aufgehört. Nur auf die WTG selbst darf das keiner konsequent anwenden. Ihre Eingebungen und Prophezeiungen sollen von Gott sein. Aber gilt für sie 1. Kor. 13:8 nicht in der gleichen Konsequenz?

"Jehova ist meine Feste"
Die Geschichte des Albert Oih aus Nigeria. Interessant, wie er von der WTG gepackt wurde. Es waren die Einführungen eines kanadischen WTG-Missionars, er bringe "eine gute Botschaft über eine Regierung, die über die Erde herrschen wird". Er wurde also auch gepackt bei seinem Verlangen nach besseren gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen. Auch wie die WT-Organisation ihn handfest gebunden hat, sehen wir deutlich: "Wir besuchten 1969 einen internationalen Kongreß in London. Ich betrachtete dies als eine Belohnung von Jehovas Organisation. Wie hätte ich jemals nach London reisen können, wenn nicht Jehovas Organisation mir die Gelegenheit dazu gegeben hätte?" Wer dient der Organisation eigentlich nicht um materiellen Lohn, heute schon oder künftig? Ist das nach Phil. 3.17-21 überhaupt echtes Christentum?

"Entzieht es einander nicht"
Der eheliche Geschlechtsverkehr ist gemeint. Soweit so gut! Nur brauchen erwachsene verheiratete Christen normalerweise diese WT-Belehrungen nicht. Das ist alles hinreichend in der Bibel zu finden. Doch die WTG hat es nötig. Hatte sie doch bis jüngst noch die Hand bis in die Ehebetten! Was man da darf und was nicht! WT 15. Mai 78, Leserfragen. Nun kann die Frau wieder "auf die sexuellen Wünsche des Mannes eingehen"! (S. 13). Die Sexprozesse der WT-Rechtskomitees glichen ja schon fast den nazistischen Sittenprozessen gegen kath. Priester! - Gottes Werk?

"Warum die Menschen krank werden und sterben"
Dies ist wiedereinender naiven WT-Bildergeschichten. So macht die WTG aus der Bibel auch ein Bilderbuch, lauter Erfindungen, Fantasien, denn es gibt keine Bilder von damals. Obendrein - werden die kleinen oder großen Leser dabei auch arg verdummt. Denn nur der Tod ist der Sünde Sold, Krankheiten aller Art darf, soll und muß der Mensch selbst bekämpfen. (Römer 6:23; 1. Kor. 4:6)

"Am Tage des Zornes Jehovas geborgen"
Eine Neuauslegung Zephanias für die Nach - 1975 - Zeit. Im Prinzip völlig unchristlich. Denn das ist nicht Christi gute Botschaft oder das Evangelium. Christliche Verkündigung hat unter Worten Christi zu stehen und nicht unter Propheten des alten Bundes, den Christus vor 1900 Jahren außer Kraft gesetzt hat. Skrupellos auch die Falschdarstellungen des WT. Falsch, "in allen Religionen sei etwas Gutes"? Was ist da mit der Caritas, Diakonie, mit "Brot für die Welt" und anderen religiösen Werken? Was weiter über "die Angehörigen der Christenheit" gesagt wird. ist von seiten des WT schon kriminell.

Niemals "pflegen die Angehörigen der Christenheit" jene Dinge, die da aufgezählt werden. Das tun allenfalls nur bestimmte Teile oder Gruppen der Christenheit, niemals "die" Christenheit! Der WT wirft Schuldige und Unschuldige alle in einen Topf. Das ist für Christen allzumal verbrecherisch an den Mitmenschen. Jeder weitere Kommentar hierzu ist überflüssig!

"Schulter an Schulter Jehova dienen"
Zephania weiter für die Nach-1975-Zeit neu ausgelegt. Hier geht es darum, die durch die 1975-Weltendeirrlehre geschüttelte Organisation im Griff zu behalten. Die Schuld wird denen in die Schuhe geschoben, die heute "aufstehen, und wie Satan eine unabhängige und kritische Haltung einnehmen". Durch Zephania habe Jehova gesagt, er werde solche "beseitigen". Das ist alles an den Haaren herbeigezogen. Verschweigt man doch wohlweislich jene Kritik an den 100 Jahren WT-Weltende-falschprophetie seit dem ersten Endzeitdatum von 1799! (Die Harfe Gottes, S.214/15, Abs. 395, WTG 1922) Wie viele Generationen sind denn das schon! Alle sollen unkritisch weiterverkündigen, wie lange und was auch immer die WTG von ihnen verlangt. Darum allein geht es!

WT vom 1. Dezember 1981, Nr. 23
"Wie kommen Wunderheilungen zustande?"
"Wird durch Wunderheilungen Schaden angerichtet?"
Laufen jetzt in der WTG-nach-1975-Krise auch welche weg, hin zu Wunderheilern, weil die "Heilung der Nationen", die die WTG für "Mitte der siebziger Jahre", für 1975 im Namen Jehovas verkündigen ließ, nicht gekommen ist? 5. Mose 18:20-22. Sicherlich ist das vornehmlich in den USA so. Der WT zitiert eingangs einen entsprechenden USA-Pressebericht. Interessant ist die WT-Erklärung jener sog. Wunder:
"auf natürlichem Wege, Einfluß der Sinne auf die Gesundheit, der Körper heilt viele Krankheiten selbst, starke Gefühlsregungen rufen Reaktionen hervor, nur kleine Verbesserungen des Zustandes, einige Heilungen durch Psychosomatik, andere durch Hysterie". Wenn es darum geht, andere zu entlarven, hat dar WT in der Tat erstaunliche Argumente!

"Missionseifer
ein Merkmal wahrer Christen"
"Ein Tag im Leben eines Missionars"
Ein Bericht über die Tätigkeit eines WTG-Missionars auf Taiwan. Hier geht es nicht darum, was verkündigt, sondern d a s s weiterverkündigt wird. Zwei Kerngedanken:
"Wir sind natürlich dankbar, daß wir uns um materielle Dinge nicht zu sorgen brauchen", "die Gesellschaft" stelle alles Nötige zur Verfügung. Und zum Schluß:

"Auch durften wir erleben, wie segensreich es ist, wenn man sich völlig auf Jehova und seine Organisation verlässt". Da hat man in der Tat kein Verständnis mehr für die Unausweichlichkeit und Unumgänglichkeit der Lösung der sozialen Fragen bei denen, denen man predigt und ihnen das auspredigt. Ist das doch die politisch hintergründige Hauptaufgabe der WTG hinter ihrem immer wieder dahingeschobenen Endzeitschwindel.

"Glücklich ist der, den Gott zurechtweist"
"Mitunter sind es Menschen, durch die Gott Zurechtweisung erteilt". (Abs. 5) Damit ist klar: Es geht um die WTG! Die Prophezeiung mit 1975 hat sich falsch erwiesen, nun muß man der Auflösungserscheinungen Herr werden. Die diffamierenden Bezichtigungen verraten, was sich ausbreitet:

"Übermäßig trinken. Cliquenbildung, Eifersucht, Streit, Art der Kleidung und Haartracht, außerordentlich faul oder kritisch, einmischen in was sie nichts angeht, in materieller Hinsicht hinterlistig andere übervorteilen", da, die prophezeite materielle neue Welt der WTG ist 1975 nicht gekommen, auch zum Ende des Jahrzehnts nicht, auf das sie sich noch hinhalten ließen, nun wollen sie wenigstens noch etwas erreichen, ehe auch sie enttäuscht und getäuscht "vergehen". Die WTG kann nur eine kritiklose, demütige Masse gebrauchen, die alles hinnimmt. Wer ihrer Irrlehre widerspricht, wird als streitsüchtig diffamiert. In Abs. 7 wird sogar nach dem Beispiel der alttestamentlichen Vergeltungsgerichtsbarkeit unter Hinweis auf 3. Mose 5:1 zum Denunzieren aufgefordert! Aber hat nicht der falsche WTG-Prophet selbst die Schuld?

"Reue, die zu Gott zurückführt"
Gleich in Abs. 2 wird hervorgehoben, daß man unter der WTG "Befehlen" zu gehorchen habe! In die Enge getrieben, verrutscht die Liebesmaske manchmal ein bißchen! In Abs. 7 werden wieder "andere Christen" zum Denunzieren aufgefordert, "wenn der Sünder nicht zu den Ältesten geht". Klappt nicht einmal das Denunziantenwesen der Organisation mehr, daß sich sogar der WT damit befassen muß? Es werden dann weitere Auflösungserscheinungen genannt: "Ehebruch, Betrug, Freizeit mit weltlichen Kollegen verbringen, gewohnheitsmäßiges Sündigen und Bereuen (!), verhärtet oder streitsüchtig". Ehebruch hat der WT massenweise selbst provoziert durch seine Geschlechtsverkehrverteufelungen (WT 15.5.78 Leserfragen). Und auch Betrug unter den Zeugen? Da sind sie alle gar nicht so ehrlich, wie es nach außen immer angepriesen wird? Die "großen Sünder" werden natürlich ausgestoßen, damit man sich vor der Welt weiter an die Brust schlagen kann. Die "Kleinen" bekommen "Einschränkungen" auferlegt, sie dürfen sich zeitweilig "nicht an Programmpunkten beteiligen, nicht die Versammlung im Gebet vertreten (?), keine Schriftstellen vorlesen, keine Kommentare geben". Also Redeverbot. Was für ein "geistiges Paradies"! Mord und Selbstmord wurde darin schon verübt.

IN EIGENER SACHE
Hiermit möchten wir uns herzlich bedanken bei ALLEN, die es durch ihre Spenden möglich gemacht haben unser Werk durchzuführen.
Unser besonderer Dank gilt den Geschwistern, die noch in den "Versammlungen" sind, aber uns mit ihren Spenden zeigen, daß CV ihnen ein wichtiger Helfer ist auf dem Weg aus der "Organisation".
Unser Spendenkonto: 4564-30-1952, Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Die Weltbevölkerung während der Tausendjahrherrschaft Christi (Teil II)
Einige einleitende Worte
In der ersten Betrachtung über die Tausendjahrherrschaft Christi streiften wir folgende Themen :
1. Wie wird der Satan für tausend Jahre wirkungslos gemacht? Offb. 20:3
2. Wer wird während der tausend Jahre auf der Erde am Leben sein?
3. Wer wird die Menschen regieren? Offb. 20:4
Zu diesem Fragenkomplex führten wir auch Auszüge aus der Literatur der Wachtturm-Gesellschaft an. In der WTG-Literatur mußten wir feststellen, daß die Kommentare zu den Bibelversen über die Tausendjahrherrschaft Christi sehr fragwürdig sind. Deshalb werden wir sie eingehend mit den Bibelversen in Offenbarung 20 prüfen. Warum wir das tun, werden wir später begründen .

Bibelverse und WTG-Kommentare
Die ersten Zweifel, die in der WTG-Literatur zu finden waren, sind von entscheidender Bedeutung. Zum Beispiel legt die WTG folgende Bibelstellen in Offb, 20: 4-5 falsch aus: "Dann sah ich Thronsessel. Alle, die auf ihnen saßen, hatten die Vollmacht, Gericht zu halten. Ich sah auch die Seelen der Menschen, die hingerichtet worden sind, weil sie öffentlich für Jesus und das Wort Gottes eintraten. Sie hatten weder das Tier, noch sein Standbild verehrt und trugen auch nicht das Kennzeichen des Tieres auf ihrer Stirn oder an ihrer Hand.

Zusammen mit Christus lebten und herrschten sie tausend Jahre lang. Die übrigen Toten wurden erst wieder lebendig, als die tausend Jahre um waren". (DGN)
Achten wir nun darauf, wie die WTG diese Bibelverse auslegt. Was sagt sie zu den Thronsesseln?
Als der Apostel Johannes diese 144 000 Throne und die Richter, die sich darauf setzten, erblickte, sah er den Anbruch des unvergleichlichen Gerichtstages". (Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht, Seite 30, Abs. 8/9).

Ist diese Auslegung nicht eine grobe Bibelverfälschung? Wo steht geschrieben, daß Johannes 144000 Thronsessel sah, und wo steht es, dass sich 144 000 darauf setzten?
Es ist für jeden Wachtturm-Gesellschaft-Anhänger wirklich ratsam, dieses Buch einmal ganz durchzulesen, weil sich in diesem Buch die Falschauslegungen häufen und die Bibelversverdrehung überhand nimmt.

Halten wir also fest
Johannes sah nicht 144 000 Thronsessel. Johannes sah nicht den anbrechenden
Gerichtstag
Johannes behauptet nicht, daß die 144000 auf den Thronsesseln saßen. Es wird lediglich von Johannes gesagt: "Ich sah auch die Seelen der Menschen, die hingerichtet worden sind, weil sie für Christus und das Wort Gottes eintraten". Daß sie gleich nach ihrer Auferstehung als Weltrichter auf den Thron gesetzt wurden, steht nicht geschrieben. Sie werden nur als solche erwähnt, die als erste zu Beginn der tausend Jahre auferweckt werden, um mit Christus 1000 Jahre zu leben und zu herrschen. Es heißt auch: "Gott und Christus werden sie zu ihren Priestern machen". Offb. 20:6 (DGN)

Eine weitere Bibeltextentstellung wird ebenfalls sichtbar, wenn man diesen WTG-Kommentar prüft:
"Aber was geschieht mit den Milliarden Menschen, die im Tode schlafen und die in den Gedachtnisgrüften der Erde oder im Wasser begraben liegen?"
Aus der Vorschau, die Johannes von den tausend Jahren erhielt, geht hervor, was ihnen widerfahren wird. - Anmerkung:
Wegen der Länge des Kommentares bringen wir nur die wichtigsten Sätze vollständig. Die WTG behauptet :
"Wenn innerhalb der tausend Jahre durch das Königreich das Paradies wiederhergestellt ist, wird die Auferstehung der übrigen Toten vor sich gehen". Auch der Übeltäter, zu dem Jesus sagte: "Wahrlich, ich sage dir, du wirst mit mir im Paradiese sein, wird noch während der Tausendjahrherrschaft auf der Erde sich seines Glücks erfreuen". Wörtlich heißt es: "In diesem Paradies wird der Übeltäter mit allen anderen Menschen, die von den Toten auferstanden sind, Gelegenheit haben, einen anderen Lebenswandel zu führen und von seiner menschlichen Unvollkommenheit und Sündhaftigkeit geheilt werden. So wird er bis zum Ende der tausend Jahre der Herrschaft Christi das Ziel, menschliche Vollkommenheit in Gottes Bild und Gleichnis, erreichen können". Seite 34, Abs. 17/18

Wie sagte Johannes: "Die wurden erst wieder lebendig, als die tausend Jahre um waren".
(Offb 20:5)
Das bedeutet: Daß auch dann erst der Übeltäter auferweckt wird.
Welch ein Widerspruch
Wir sehen anhand dieser Beweisführung, mit welchen Entstellungen die Wachtturm-Gesellschaft die Bibel entwürdigt. Diese Gesellschaft ist es nicht wert, daß man ihr weder ein Buch, noch eine Zeitschrift abkauft. Sie lebt nur von Vorstellungen, die ihrem eigenen Gehirn entspringen. Es sind keine Eingebungen von Gott, es sind Lügen.
Im dritten Artikel zu diesem Thema werden wir weitere Entstellungen und Lügen nachweisen und der "großen Volksmenge", die der Wachtturm-Gesellschaft nachfolgt, die Augen öffnen.
G.B.P.J.

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6;
Tel.; 26481; Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos;
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.
A 9046/82 V 7 1319 KO

----------------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV Ausgaben
CV 153
In dieser Ausgabe liest man unter anderem:
"ZURÜCK AN ABSENDER, ANNAHME VERWEIGERT … MIT obigen Worten zweimal rot mit Lineal ( unterstrichen, kam im April 1981 von Br. I. aus Potsdam eine CV-Sendung zurück. Es ist natürlich möglich, daß unser Bruder gar nicht der Verweigerer war, sondern jemand anders, um zu verhindern daß er das liest."
Letzteren Satzteil, die Interpretation, hätte man sich eigentlich sparen können. Selbst unter freiheitlichen Bedingungen, dass Beispiel Internet ist da geradezu prädestiniert, begegnet man solchen Igelähnlichen Abwehrreaktionen. Um so wieviel mehr ist das unter Umständen der Fall, die eben nicht freiheitlich sind. Man vergegenwärtige sich weiter. Die Zusendung der CV erfolgte in der Regel ungebeten an die Zeugen Jehovas-Anschriften in der DDR.
Dieser Umstand als solches ist noch nicht kritisierenswert. Auch Jehovas Zeugen erscheinen vielfach ungebeten vor den Wohnungstüren. Insofern wurde hier mal gleiches mit gleichem vergolten.
Oder man denke als neutrales Beispiel an die Werbeflut die einem im Briefkasten erwartet. Oder wer Zeitungsabonnent ist, neben den Inseraten noch die unzähligen Werbebeilagen.
Das alles kann man als lästig empfinden, ohne Frage. Und manch einer versieht den auch seinen Briefkasten mit Mitteilungen, das er keine Werbung wünscht.
Ist dieser Punkt der offen erklärten Ablehnung erreicht, sollte das auch respektiert werden. Vorstehendes Interpretationsbeispiel einer solchen Ablehnung, erweckt allerdings nicht diesen Eindruck.



CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR. DDR

Nr. 153 GERA APRIL 1982

FÜR DEN BIBELFORSCHER
Hat Gott einen (sich selbstgegebenen) Namen ?
WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Weltbevölkerung-1000-Jahrherrschaft-Christi
ZURÜCK AN ABSENDER, ANNAHME VERWEIGERT
Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten
DIE AUFERSTEHUNGSLEHRE DER WTG IM BIBLISCHEN LICHT!

VERANTWORTUNG (K) EINE EINFACHE SACHE
… IN DER FAMILIE BEGINNT ES
WER aufmerksam "Wachtturm" und "Erwachet" studiert, der wird schon häufig festgestellt haben, daß da von der "Verantwortung des treuen und verständigen Sklaven für das weltweite Werk", von der "Verantwortung der Aufseher für die Versammlung", von der "Verantwortung der Verkündiger im Predigtdienst" und von der "Verantwortung der Eltern bei der Erziehung der Kinder" gesprochen wird!

ABER ob dieser aufmerksam Studierende auch gemerkt hat, daß es im Register der "Neuen- Welt-Übersetzung" nur das Wort "verantwortlich" bei Hebr. 5:9 und den Begriff "Verantwortlichkeit" bei l. Chr. 9:33 gibt?
NOCH mehr würde es ihn bei genauem Prüfen verwundern, wenn er unter den 123 Hauptthemen des Buches "Vergewissert euch…" das Wort "Verantwortung" überhaupt nicht findet, obwohl doch gerade dieses Buch ein Markstein im Studium ist und sein soll. Auch unter den Hauptthemen "Aufseher", "Diener Gottes", "Entscheidungen", "Gewissen" und "Reife", wo Hinweise auf" das Verantwortlichsein eigentlich naheliegen, ist kaum etwas zu finden, höchstens einmal in einer Zwischenüberschrift .

UNS fiel dieser Umstand auf und wir meinen, daß Verantwortung ein zu ernstes Problem ist, um mit wenigen Sätzen abgetan zu werden. In "Vergewissert auch…" finden wir auf Seite 134 die Aufforderung: "Sei bereit, Verantwortung für Entscheidungen auf .dich zu nehmen". Und dazu die Schriftstelle Gal. 6:5: "Denn der wird seine eigene Last tragen".
ABER sind sich Jehovas Zeugen eigentlich bewußt, was Verantwortung bedeutet? Wird ihnen da nicht eine Vorstellung eingeprägt, die völlig falsch ist? Wir halten es für richtig und notwendig, nachzugehen und es ist wohl am sinnvollsten, innerhalb einer Familie der Zeugen Jehovas damit anzufangen!

"ICH bin gewöhnt, meine Kinder hart anzufassen, wenn sie das Bibelstudium oder die tägliche Besprechung der Tagestexte nicht ernst nehmen". - "Es kommt vor, daß meine Tochter unerwartet etwas anderes vorhat, wenn wir Jehova dienen wollen, dann setzt es was, damit sie ihre Pflichten nicht vergißt". - Solche Sätze sind von Zeugen Jehovas in allen möglichen Varianten oft zu hören. Jeder mag zur körperlichen Züchtigung stehen wie er will, aber hinter solchen Äußerungen verbergen sich nicht Bestrebungen um Disziplin und Ordnung, sondern Druck und Gewalt. Der Dienst für Jehova in all seiner fragwürdigen Vielfalt, die Ausschließlichkeit, mit der ihm Vorrang eingeräumt wird, das sind Verhaltensweisen, die schockieren und befremden.

IST es nicht die schönste und vornehmste Aufgabe der Eltern, mit ihren Kindern in einem vertrauensvollen und kameradschaftlichen Verhältnis zusammenzuleben? Sollten nicht Liebe, Demut und Milde walten von Anfang an? Sicher ist ein hartes Wort, ist auch eine feste und gerechte Haltung bei Meinungsverschiedenheiten und bei Abwehr- oder Trotzreaktionen der Kinder nötig. Wird eine solche Einstellung von Anfang an gezeigt, so dürfte körperliche Züchtigung sehr überflüssig sein. Was aber hört und erlebt man in den Kreisen der Zeugen Jehovas immer und immer wieder? Mit dem Hinweis auf entsprechende Bibelstellen, die von "Zucht" und "Züchtigung" handeln, lehnt so manches Elternpaar die eigene Verantwortung ab und argumentiert so: "Was in der Schrift über Erziehung steht, ist für uns maßgebend!" Nun wäre es falsch, zu behaupten, bei den Zeugen Jehovas hätte das Prügeln in der Erziehung den Vorrang. Liebe und Verständnis sind durchaus häufiger anzutreffen. Aber dort, wo die körperliche Züchtigung nicht im Vordergrund steht, herrscht stattdessen der psychische Zwang. Von klein an wird den Kindern, sobald sie nur zum Gespräch fähig sind, die Angst vor der Strafe durch Jehova eingeimpft, damit sie weder im Denken, noch im Handeln jemals vom Weg abweichen. Die Angst vor späterer Strafe und vor Vernichtung wird bereits für das Kind zum Teil des Alltags, dazu kommt schon frühzeitig der Zwang, an bibelbezogenen Studien, Zusammenkünften und Belehrungen teilzunehmen. Wie oft ist in Versammlungen zu beobachten, daß bereits Babys in die Königreichssäle mitgeschleppt werden. Ihr Weinen in den oft zweistündigen Zusammenkünften wird wohlwollend registriert, denn "… auch ein Säugling braucht die Begegnung mit Jehova und mit der Gemeinschaft der Christen", stellte ein Versammlungsdiener in Köln fest.

ES ist eine altbekannte Tatsache, daß jeder Mensch bestrebt ist, einem langanhaltenden unangenehmen Druck auszuweichen. Kinder können das in einer Familie nur sehr bedingt, Jugendliche schon eher. "Ich bin froh und danke Jehova, daß ich nur noch einmal in der Woche oder seltener bei meinen Eltern bin. So gibt es weniger Dresche durch Mutti". Erzählte eine junge Zeugin Jehovas, die zur Zeit ihren Facharbeiter außerhalb des Heimatortes macht. Auch das ist nur ein Beispiel von vielen. VERANTWORTUNG ist keine leichte Angelegenheit. Verantwortung für die Erziehung und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen verlangt Fingerspitzengefühl nicht Prügel, verlangt Verständnis und nicht ständigen Druck und übermäßige Kontrolle. Mit dem unausweichlichen Bezug auf die Bibel, wenn es um Erziehungsfragen geht, schieben erwachsene Zeugen Jehovas nur allzugerne und leichtfertig die Verantwortung auf Jehova. Hält man ihnen vor, daß bestimmte biblische Äußerungen im Zusammenhang eine ganz andere Bedeutung erlangen und nicht jeder Text für jede beliebige Situation paßt und geschrieben ist, so weichen sie aus und verbarrikadieren sich hinter der WTG, denn: "… der treue und verständige Sklave dient Jehova und er irrt sich nie!"

BEI solcher Art der Argumentation ist ein Gespräch natürlich sinnlos. Ob Jehovas Zeugen gerade hinsichtlich ihrer Kinder überlegen, daß sie sich selbst einen bequemen breiten Pfad bereiten, wenn sie die Verantwortung auf WTG und Jehova abwälzen?
OB sie sich darüber klar sind, daß sie mit Zwang und. Druck den Grundstein für spätere Auflehnung und Widerspenstigkeit legen, daß solche Kinder von Anbeginn an geduckt und gedemütigt sind und später Im Alltag große Bewegungsschwierigkeiten haben?

NUR zu gern wird von Jehovas Zeugen auf die Stütze der Gemeinschaft und das bald kommende Harmagedon hingewiesen, wenn man ihnen vorhält, daß sie ihre Kinder zur Verantwortungslosigkeit und zur ungerechten Haltung gegenüber Andersdenkenden erziehen, denn die Gesetze und Verhaltensnormen der ZJ gelten in dieser übertriebenen Form eben nur innerhalb der Gemeinschaft. Aber wie fragwürdig diese Stütze ist, beweisen die Tatsachenberichte langjähriger Brüder, die sich von der WTG trennten und in CV ihre Erfahrungen mitteilten. Die Hoffnung auf Harmagedon hat sich schon so oft als trügerisch erwiesen, daß wir uns hier lächerlich machen würden, sie erneut zu zitieren. Was bleibt also noch?

DIE Erfahrung, daß im kleinen, im Kreis der Familie bereits, das Wort "Verantwortung" gerne gebraucht, aber seinem Inhalt nach weder verstanden noch anerzogen wird.
WIE mag das im Kreis der Erwachsenen. der Aufseher, gar der Leitenden Körperschaft in Brooklyn selbst aussehen?
-tig

FÜR DEN BIBELFORSCHER
HAT GOTT EINEN (SICH SELBSTGEGEBENEN) NAMEN?
IMMER wieder werden Lehren mit dogmatischem Charakter von der WTG veröffentlicht, die von Rutherford festgelegt wurden. Dazu gehört auch der angebliche Gottesname Jehova. "Steht der Name Gottes in deiner Bibel? Sollte er darin stehen?" So lautet ein Beitrag im WT Nr. l von 1979.

Der Verfasser, wie auch namentlich erwähnte Experten geben darin zu", daß dieser Name Gottes ursprünglich nicht in der Bibel stand. Trotzdem und ohne grundlegende, biblische Beweise, plädiert man für die Verwendung des Namens Jehova. - Was ist im Licht der Bibel betrachtet dazu zu sagen?

DAS TETRAGRAMM
ES steht unzweifelhaft fest, einen Namen wie Jahwe oder Jehova gab es in den Urschriften der Bibel nicht. Lediglich ein Wortgerippe, wie es in der hebräischen Schreibweise üblich war, aus vier Buchstaben bestehend, kommt auf Gott bezogen häufig im Urtext vor. Es ist unter dem griechischen Wort "Tetragrammaton" bekannt. In 2. Mos. 3:13-15 wird das richtige Wort dafür, das dann nur noch als "Tetragramm" geschrieben steht, zweimal von Gott selbst ausgesprochen. Einen Namen, wie er Mose auf seine Frage erwartete, nannte Gott ihm aber nicht. Dafür die aber in der Übersetzung wohl passendste Formulierung: "Ich bin der ICH BIN". Er unterstreicht diese Aussage noch, indem er Mose beauftragt den Israeliten zu sagen, er werde von "ICH, BIN" gesandt. Van Eß übersetzt dies mit dem hebräischen Wort "Ehjeh" (d.h. ich bin) "hat mich zu euch gesandt".

WENN jüdische Schreiber der Bibel" das Tetragramm mit Herr (Adonai) und Gott (Elohin) wiedergaben, so ist das keine absichtliche Verfälschung des Gottesnamens (wie von der WTG behauptet), sondern eher ein Beweis dafür, daß ein Eigenname Gottes nicht damit gemeint ist. Wenn sich Gott den Mose als der "ICH BIN" bezeichnet, so ist damit das von Menschen kaum beschreibbare, ewige, unvergängliche Wesen zu verstehen, das Gott allein besitzt. Mose bestätigt es mit den Worten: "Von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott". Ps. 90:2. Und Jesaja schreibt: "Weißt du es nicht, hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr". Jes. 40:28.

ÜBERSETZER haben es oft schwer, das treffende Wort und den richtigen Begriff in der jeweiligen Landessprache zu finden. Doch die gewählte Form "ich werde sein" statt "ich bin", weist nicht auf die Absolutheit des "Seins" hin, sondern mehr in die Zukunft. Gott aber ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, und die Worte "ich bin" .einer Urformel des Lebens und der absoluten Existenz gleich.

IN diesem Sinne äußern sich auch viele Experten, und halten daher Jahwe besser geeignet als Jehova, weil es an das hebräische Zeitwort "sein" anklingt. (Siehe Fußnoten zu l. Mos. Kap. 4 und 2. Mos. Kap. 4 = Zu. Bi .) und (Vorwort zur 2. Ausgabe Über Namen Gottes, Elb. Bi.).

Eine Übereinstimmung gibt es aber auch bei den Schriftforschern nicht.
Nicht Namen, sondern Werke zählen bei Gott!
DIE Erziehung am Hofe des Pharao war damals Anlaß genug für Mose, den Namen des Gottes Abrahams zu erfahren. Denn in Ägypten. gab es ja viele Götter, die alle einen Namen hatten und dadurch von anderen zu unterscheiden waren. Der allein wahre und ewige Gott aber hat es nicht nötig, sich einen Namen zu geben, um sich von anderen Göttern zu unterscheiden, Götter, die sich Menschen selbst gemacht haben.

NICHT nur Mose, sondern alle Menschen sind sich darin gleich, alle erkennbaren Dinge mit Namen zu versehen. Das ist nicht verkehrt, eher natürlich und auch richtig. Es heißt aber auch; ein Name ist Schall und Rauch. So wie sie nicht bleiben, vergeht auch ein Name, Aber die vollbrachten Werke, die haben Bestand. Sie machen einen guten Namens guten Rufs guten Leumund aus. Dadurch sind schon viele Menschen bekannt und berühmt geworden. Ebenso bei Gott, was würde uns ein einziger richtiger Eigenname von ihm helfen?

SEINE Werke sind es doch, die bei den Menschen und auch Engeln zählen. Denn dadurch erhielten wir das Leben. Auch Glauben, Hoffnung, Liebe, Vertrauen, Kraft und viele andere gute Gaben, die richtig angewandt, ewiges Leben bedeuten. Ein Name ist und bleibt in diesem Sinne immer zweitrangig, Gott hätte es sonst nicht zugelassen, daß sein eigener Name verloren ging.

AUCH der Sohn Gottes zeigt nicht seinen sonstigen Eifer für den Vater. Keine Bemerkung von ihm zu den Juden steht in den Evangelien über den falschen Gebrauch eines Gottesnamen, wie es von der WTG immer wieder behauptet wird. Was Jesus über den Namen seines Vaters sagt, hat eine andere, wichtigere und größere Bedeutung.

Erkenntnis - nicht nur Kenntnis - bedeutet ewiges Leben!
IN Joh. 17:3 sagt Jesus, daß richtige Erkenntnis über Gott, und nicht nur Kenntnis, für das ewige Leben bedeutungsvoll sind. Ebenso muß man die Worte in Joh. 17: 6-8 betrachten. Jesus sagt dort nicht, daß er den Jüngern den Namen des Vaters nur genannt hatte, sondern "kundgetan" oder "geoffenbart" habe. Das heißt, daß er sie alles über Gottes Wege gelehrt hätte, wodurch sie seine Macht, Gerechtigkeit, Weisheit und vor allem seine Liebe erkennen konnten.

DAS Pochen auf einen Eigennamen Gottes, über den sich die Experten nicht mal einig sind, hat kaum einen positiven Wert. Denn wenn von einem Namen in der Bibel die Rede ist, so hat das auch den Sinn von "Ruf" oder "Leumund". Beispiele sind: Spr. 22:1 und Pred. 7:10,2. Manche Übersetzer geben beide Stellen mit "guter Name" wieder. Zu. Bi. mit l mal "guter Name" - l mal "guter Ruf" -. P. Parsch = "guter Name", "guter Leumund". Stu.Jub.Bi. = beide Stellen "guter Ruf"; Luth.v.1875 = beide Stellen "gutes Gerücht".

GOTT ist also nicht auf Namensnennung bedacht, sondern auf seinen guten Ruf. Diese Erkenntnis befähigt seine Diener, ihn zu ehren und zu heiligen. So wird uns in Hebr. 1:1,2 deutlich erklärt, daß Gott zu verschiedenen Zeiten auf vielerlei Weise durch die Propheten geredet hat, zuletzt aber zu uns durch den Sohn. Das heißt, für Christen ist nicht mehr das vorrangig, was er durch Abraham, Mose, David und andere Propheten sagen ließ, sondern was er durch Jesus Christus verkünden ließ. Seine Worte sind vom Geist Gottes durchdrungen, der alle Dinge erforscht l. Kor. 2:10. Er gebrauchte neben Gott fast ausschließlich das Wort Vater.

WARUM das so ist, erklärt Paulus uns in Rom. 8:14-17. Durch die geistige Einstellung zum Sohn Gottes werden wir zu Kindern Gottes und können mit Recht "Abba", d.h. "Vater", auch "mein Vater", ebenso "unser Vater" sagen. (Siehe Fußnote über "Abba" in Zü.Bi.). Daß der Name "Vater" es ist, der geheiligt werden soll Matth. 6:9 und Luk. 11:2, sagt uns Jesus durch die Worte in Matth. 23 :9 . "Ihr sollt niemand auf Erden euren Vater nennen, denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist". Bekräftigt wird dies in l. Kor. 8:6 "Wir haben nur einen Gott den Vater".-- Eph .4:6 "Ein Gott und Vater aller". Phil. 2:11 "… Jesus Christus der Herr, zur Ehre Gottes des Vaters".

AUßER "Vater" gibt es noch mehr Begriffe oder Titel, mit denen wir Gott anreden können, wie Gott der Herr, der Schöpfer, der Ewige, der Allmächtige usw.
ABER "Vater" ist mehr als all anderen zusammen, nämlich "Liebe".- Was die Namen an den Stirnen der 144 000 bedeuten, ist ganz einfach ihre Gesinnung und geistige Einstellung Gott dem Vater und seinem Sohn gegenüber. Die Stirn, der Sitz des Denkens und des Verstandes, zeigt an den Namen das an, womit sie sich befassen und wen sie heiligen. Offb. 14:1.

Unbiblische Lehren kennzeichnen die WTG
IN den Versammlungen der Zeugen Jehovas werden viele Gebete mit den Worten: "Jehova, unser himmlischer Vater" eingeleitet. Das bestärkt bei vielen die Vorstellung, der Name Jehova ist es, der geheiligt werden müsse. So gibt es an der Stelle biblischer Wahrheiten immer wieder Menschenlehren, wie sie von Rutherford eingeführt wurden.

OB "Endzeitberechnung"; "Abendmahl"; "Auferstehung"; "144 000"; "Große Volksmenge" oder der Name Jehova, sind Menschenlehren, und bei vielen Zeugen Jehovas wichtiger als die Bibel. Damit sind die WT-Schriften schon lange dasselbe, was den Juden der Talmud war, der von Jesus verurteilt wurde. Matth. 15:1-9 und Mark. 7;1-13.

WAS die WTG über den Namen Gottes veröffentlicht, ist ein Rückfall um 3500 Jahre in die Zeit Moses. Und wer das großzügige Liebesangebot Gottes, die Sohnschaft anzunehmen und Vater zu sagen, als zu gering achtet, und sich einen Namen der eigenen Wahl zuwendet, kann sich kaum noch christlich nennen.

AUCH wenn man noch so große Anstrengungen macht, es wird immer eine Enttäuschung für die WTG und besonders für viele Gläubige sein, die ihr vertraut haben.
DA nutzt es auch nichts, wenn man sich als die einzige, wahre Glaubensgemeinschaft, die von Gott und Christus geleitet wird, bezeichnet. Aber dazu gehört mehr, nämlich göttliche, christliche und biblische Wahrheit. Sie halten sich an längst überholte Praktiken und sind damit eher denen ähnlich, die vor über 1900 Jahren in Jerusalem die Beschneidung und das Halten der Gesetze Moses forderten.
Apg. 15:1 und 5.
E.A.B.

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Schlußgedanken zu den Artikeln:
"Die Weltbevölkerung während der Tausendjahrherrschaft Christi"
IN CV Nr. 151 und 152 erschienen 2 Artikel mit der oben angeführten Überschrift. Darin wurden die Bibelverse aus Offb. 20, mit den dazu gehörenden Auslegungen der Wachtturm-Gesellschaft verglichen. Nach kurzer Prüfung stellte sich heraus, wie falsch die WTG diese Bibelverse auslegt. Wir wagten auch zu sagen: "Diese Gesellschaft ist es nicht wert, daß man ihr weder ein Buch noch eine Zeitschrift abkauft". Das behaupten wir auch weiterhin. Diese Gesellschaft hat unter der gläubigen Menschheit schon soviel verwirrtes Zeug verbreitet, daß man dazu einfach nicht mehr schweigen darf. Selbst in den eigenen Reihen dieser Gesellschaft rebellieren jetzt Leitende Angestellte gegen den ständigen Mißbrauch der Bibel. In den Versammlungen der Zeugen Jehovas, die von der Wachtturm-Gesellschaft mit Lehrstoff versorgt werden, sind Auflehnungen zu erkennen. Gegen solche Unruhestifter wird hart vorgegangen. Wenn man bedenkt, daß viele Mitarbeiter 40-50 Jahre mit dieser Gesellschaft verbunden waren, und nun mit ihr Schluß machen, weil ihre Nerven und ihr Gewissen das einfach nicht mehr durchhalten, dann hat das schon etwas zu bedeuten. Wir erhalten oft Briefe und Informationen, in denen die Gründe angeführt werden, es ist kaum zu fassen.

Noch einmal an alles erinnert
KURZ zusammengefaßt gehen wir noch einmal auf die wichtigsten und somit schwerwiegendsten Entstellungen der Wachtturm-Gesellschaft ein, die sie bei der Auslegung der Bibelverse über die Tausendjahrherrschaft Christi machte.
NACH den Auslegungen der WTG werden natürlich nur die Menschen die Schlacht von Harmagedon überleben und unter der Tausendjahrherrschaft weiterleben, die sich mit der Wachtturm-Gesellschaft verbunden fühlen. So bestätigt es diese Gesellschaft in dem Buch: "Auch du kannst Harmagedon überleben". Wörtlich heißt es dort: "Jehova Gott hat seine Neue-Welt-Gesellschaft auf der Erde aufgebaut und sie wimmelt von glücklichen Menschen, ja sie strömt über von geistiger Wohlfahrt… Er gibt ihr die Zusicherung, daß SIE den Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, ÜBERLEBEN WERDEN". (Seite 366, Abs. 8)

DIESE freche Behauptung, daß nur "SIE" überleben, ist eine glatte Lüge. Offb. 20 widerlegt diese Behauptung. In Offb. 20:7-9 wird nämlich gezeigt, daß außer den Zeugen Jehovas, noch mehr Menschen überleben werden. Offb. 20:3,7,8 und 9 beweist das eindeutig. Es werden die Völker Gogs aus dem Lande Magogs sein, die Harmagedon auch überleben. Gog und Magog sind in der Offb. symbolische Namen. Die Wachtturm-Gesellschaft erklärt ihre Bedeutung so; "Gog ist Satan der Teufel, Magog ist sein Herrschaftsbereich in unserer Zeit".
(Auch du kannst Harmagedon überleben, Seite 315/316, Abs. 2).

WENN wir diese Auslegung anerkennen, bedeutet das, daß die in Offb. 20:8 erwähnten Völker keine Zeugen Jehovas sind, sondern vom Teufel verführte Menschen, die jetzt leben. Wenn sie bis Harmagedon nicht sterben, werden sie auch Harmagedon überleben und 1000 Jahre im Königreich Christi weiter leben. Erst nach den tausend Jahren wird sichtbar, was aus ihnen wird und nicht In Harmagedon, Offb. 20:7-9. Diese Menschen sind nicht aus den Toten auferstanden, wie Jehovas Zeugen lehren, sie waren 1000 Jahre Erdenbürger, ohne den Einfluß des Teufels. (Offb. 20;3)

WENN Jehovas Zeugen doch endlich einsehen würden wie falsch die Wachtturm-Gesellschaft sie belehrt, so würden sie sich in Zukunft sehr viel Kummer ersparen.
ABSCHLIEßEND wollen wir Jehovas Zeugen noch einmal daran erinnern, daß sie nicht zu hoch von sich denken sollten. Sie sollten auch an die Heiligen außerhalb ihrer Organisation denken und sich fragen: Inwieweit achtet sie Gott als würdig, mit ihnen in der neuen Welt zusammenzuleben?
G.B.P.J.

DIE AUFERSTEHUNGSLEHRE DER WTG IM BIBLISCHEN LICHT!
Letzter Teil eines Briefes, der nach Brooklyn ging
OHNE die Auferstehungshoffnung sind wir unglücklicher als alle Menschen, und nach Essen und Trinken zu trachten wäre dann besser als um das Evangelium zu leiden. So schreibt es Paulus l. Kor. 15:12-32. Somit ist die Auferstehung der Toten eine der wichtigsten Lehren im christlichen Glauben. Deshalb enthält die Bibel über dieses Thema alles, was für einen Christen notwendig und wissenswert ist.

DOCH die WTG geht auch hier wieder über das hinaus, was geschrieben steht. Im Widerspruch zur Bibel lehrt und behauptet sie, daß nur die 144 000 eine himmlische Auferstehung erleben werden; die alten, treuen Glaubenshelden und die "anderen Schafe" aber nur eine irdische Auferstehung haben. Lassen wir die Bibel selbst reden.

DA steht in Offb. 7:4-8, daß die 144 000 doch nur Auserwählte aus Israel sind. Paulus schreibt aber an die Unbeschnittenen, nämlich: "Es gibt nur eine Berufung, eine Hoffnung, wie es auch nur einen Glauben gibt". Eph. 4:4-6. "Die eine Hoffnung aber ist die himmlische". Phil. 3:20,21; Eph. 2:6; Kol. 3:2-4; 2. Kor. 4:18. Jesus sprach meistens nur vom "ewigen Leben", Joh. 3:16 und Kap. 17:1-3.

Doch den zweifelnden Sadduzäern antwortete Jesus auf ihre listige Frage zur Auferstehung: "Ihr seid im Irrtum, denn ihr kennt weder die Schriften, noch die Macht Gottes; denn in der Auferstehung heiraten Männer nicht, noch werden Frauen verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel". Matth. 22:23-33; Mark. 12:18-27; Luk. 20 :27-40.
ALS Beispiele von Menschen, die eine solche Auferstehung erleben werden, nennt er die Namen von Abraham, Isaak u. Jakob. Es sind gerade die Personen, die nach den Lehren der WTG für ein Leben auf der Erde bestimmt sind und für deren Auferstehung früher schon ein Haus in Brooklyn bereitstand. -

DASS aber dem Abraham und anderen keins irdische Hoffnung vorschwebte, daß sie sich nur als Gäste und Fremdlinge auf Erden fühlten, daß sie auf eine Stadt von Gott gebaut warteten, und daß ihre Hoffnung. dem Himmel galt, steht ganz unzweideutig in Hebr. 11:8-16. Auch für die anderen Schafe gelten die Worte Jesu :
"In der Auferstehung werden sie den Engeln gleich sein". Matth. 22:30 und des Apostel Paulus: "Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben". l . Kor. 15:50. -

DASS den "anderen Schafen" (in Offb. 7:9-17 = große Volksmenge) ebenfalls eine himmlische Auferstehung erwartet, zeigen die weißen Kleider, in denen sie der Apostel Johannes sieht. Und so wird uns auch die Bedeutung solcher Kleidung in mehreren Schriftstellen beschrieben.
1. Durch den Glauben an das vergossene Blut des Lammes, Jesus Christus, wurden sie von ihren Sünden rein und weiß gewaschen. Offb. 7:14. -
2. Für gute Werke im Glauben werden sie als Zeichen der Rechtfertigung mit reiner, weißer Leinewand bekleidet. Offb. 19 :8. -
3. Die Überwinder erhalten weiße Kleider und werden in das Buch des Lebens eingetragen. Offb. 3:4,5. -
4. Weiße Kleider sind ein Zeichen himmlischer Daseinsstufe. Offb. 4:4 und Apg. 1:10.

DAS Argument der WTG, daß "die Wiederherstellung aller Dinge" Apg. 3:21 der alten Zustand z. Zt. Adams vor dem Sündenfall bedeute, widerspricht den Prophezeiungen über neue Himmel und neue Erde. 2. Ptr. 3:13 und des. 65:17. Außerdem Offb. 21:5
"Siehe, ich mache alles neu!" Was alt geworden ist, wird . durch Besseres ersetzt. Hebr. 8:13.

Christen sind keine Nachfolger des irdischen Adam, sondern des Christus, so wie es im 1. Kor. 15:43-49 geschrieben steht.-
DER WTG war schon sehr früh daran gelegen, die irdische Auferstehung zu predigen. Nicht weil sie der Wahrheit entsprach, sondern weil sie für viele Menschen bis heutem verlockender, also erfolgversprechender war.

Es begann mit "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben", "Ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde" usw. - Dadurch aber wurde das Wort Gottes verfälscht, die Gläubigen getäuscht, und mit der "Auferstehungslehre" neben der "Endzeitberechnung", "144 000", "andere Schafe", "Überrest" und "Abendmahl" ein Evangelium verkündigt, das anders ist, als die Bibel lehrt.

ÜBER einen Menschen, der das Evangelium Christi verfälscht, aber steht geschrieben:
"Ein Fluch über ihn". Gal. 1:6-9.
Die WTG wird die Verantwortung tragen müssen.
E.A.B.

JESUS IST SIEGER
Eine Beerdigung im Oktober 1981 in Oranienburg
WIEDER hat sich ein Jahrtausende altes Wort der Bibel in unserer Mitte erfüllt: "Unsere Lebenszeit währt 70 Jahre, und wenn es hochkommt, 80 Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, dann ist es Mühe und Arbeit gewesen, denn es fährt schnell dahin, als flögen wir davon". Psalm 90:10. So mußten wir erneut den Tod annehmen als zu unserem Leben gehörend. 2. Kor. 4:11. Es war unsere liebe Schwester Frieda Treichel aus Oranienburg. Mit dem Alter von 77 Jahren hatte sie jenes in der Bibel kostbar genannte Alter erreichen können. Über 30 Anteilnehmende und Mitverbundene waren zu Abschiednehmen und Beerdigung zusammengekommen, Christen und auch Nichtchristen, aus Nachbarschaft und Betrieb und auch von außerhalb.

UNSER Abschiednehmen war zugleich auch ein Rückblick auf jenes Menschenleben, das unsere Schwester in unserer Mitte vollendet hat.
UNSERE Schwester wurde. 1904 geboren. So wurden geistig entscheidende Kindheits- und Jugendjahre schon durch Furchtbares geprägt, durch den I. Weltkrieg. Schon mit 17 Jahren trat sie dann als Arbeiterin in das Fabrikleben ein, um sich durch ihrer Hände Arbeit, Fleiß und Fertigkeit das Brot zu verdienen. Arbeitszeugnisse jener Jahre in Berlin weisen sie schon als junges Mädchen und junge Frau als fleißig, gewissenhaft und in ihrer Führung als stets einwandfrei aus. Streitbar bewahrte sie diese Tugenden der Arbeitsamkeit, so daß sie später eine sehr haushälterische Geschäftsfrau und ihrem Mann auch eine gute Wirtschaftsführung war in dem Fuhrunternehmen, das er betrieb, und sie zu dem Grundstück und Häuschen kommen konnten, das nun halb verwaist dasteht. Einst erfüllt mit geschäftigem Treiben, denn sie war auch ein sehr fröhlicher Mensch. Es war vor über 15 Jahren, als ihr körperlicher Leidensweg begann, der sie schließlich an jene schwere Mühsal in Krücken fesselte, in der ihr Mann, selbst sehr behindert, ihr unverzagt bis zum Schluß zur Seite stand. In den letzten Tagen aufopferungsvoll Tag und Nacht, zusammen mit der unermüdlichen Helferin von der Volkssolidarität.

UNSERE Schwester gehörte zu der Generation, die auch den 2. Weltkrieg erleben mußte. In Sorgen, in Nöten, in Ängsten um Heim und Familie, Hab und Gut, Gesundheit und Leben als einzelner in einem Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins, wo diese Kriege zuschlugen, erbarmungs- und gnadenlos. Die menschlichen, gesellschaftlichen und auch kirchlichen Enttäuschungen waren gewaltig, ja überwältigend, in die viele gestürzt wurden.

SO wandte sich auch unsere Schwester in ihrem Inneren ab von dieser Welt, hin in jene Art von Glaube, Hoffnung und Menschsein, wie sie besonders in den Krisenzeiten der Weltkriege und sonstigen Bedrängniszeiten in der bekannten antikirchlichen und sozial negativen Bewegung der Bibelforscher oder Zeugen Jehovas in Erscheinung tritt, wo der "kleine Mann" an aller Welt verzweifelte . Mancher in Familie und Nachbarschaft hat unsere Schwester dann auf diese Weise kennengelernt. Ihr geistiges Altersglück in den letzten Jahren war es jedoch, aus diesen Glaubensverirrungen wieder herausgefunden zu haben, jedoch nicht, ohne große innere Glaubens- und Gewissenskonflikte durchleben und bewältigen zu müssen, die man äußerlich nicht sieht. Die aber die ganze Seele des Menschen in die Zerreißprobe stellen können. Ist man doch einst arglos und aufrichtig diesen Irrweg gegangen, ohne ihn als solchen zu erkennen .

KÖRPERLICH durch die Mühsal ihrer Leiden zwar sehr gebrochen, wie wir sie in ihren letzten Jahren erlebten, war sie innerlich jedoch ungebrochen. Das Geheimnis dieser inneren Ungebrochenheit und Stärke angesichts der Belastungen durch solch schmerzhafte Behinderungen war schließlich der christliche Glaube, zu dem sie zurückgefunden hatte. Der Hinblick auf das einzigartige Vorbild im Leiden, den Gekreuzigten, der noch von seinem Kreuz herab das wahrliche Heldentum besaß, andere in ihrem Leid aufzurichten, kann tatsächlich immer wieder Lebensmut geben. Besonders in unabwendbarem Leid, das allzu reichlich das schwere Schicksal unserer lieben Schwester geworden war. Der erfahrene Zuspruch aus diesem Hinschauen auf jenen Kreuztragenden und Gekreuzigten ist nicht Verzagtheit, sondern Unverzagtheit, geistige Kraft, wenn da auch der äußere Mensch aufgerieben wird. 2. Kor. 4:16.

WER unsere Schwester in ihrem Stübchen besucht hat, als sie nicht mehr wie einst rauskonnte, fand im Wohnzimmerschrank den Spruch "Jesus ist Sieger". Ja, sie hatte in ihrem Herzen zurückgefunden zu dem Gekreuzigten und jener von da ausgehenden Hoffnung und Glaubenskraft der Unverzagtheit, wenn auch der äußere Mensch aufgerieben wird, wie die Bibel das sagt. So stand dann auch über ihrem Sarg das Bild des Gekreuzigten inmitten immergrüner Bäumchen.
-CVN-

ZURÜCK AN ABSENDER, ANNAHME VERWEIGERT
Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten
Liebe Leser,
liebe Mitverbundene!
MIT obigen Worten zweimal rot mit Lineal ( unterstrichen, kam im April 1981 von Br. I. aus Potsdam eine CV-Sendung zurück. Es ist natürlich möglich, daß unser Bruder gar nicht der Verweigerer war, sondern jemand anders, um zu verhindern daß er das liest. Sicherlich erfolgt dies auf Grund der jüngsten O.A. III/81 nach, um das Lesen jeden anderen Argumentes zu verhindern. Für unseren Br. ist es bedauerlich und traurig, wie er als Erwachsener bevormundet wird.

DENN ringsherum liest man CV. Und wo man verkündigt, wird man auch entsprechende Argumente hören. Selbst aber soll man sich die Augen zuhalten? "Das Herz des Gerechten überlegt, um eine Antwort zu geben"! Spr. 15:28. Alles andere wird doch letztlich zu blindem Eifer. Schließlich muß man doch damit rechnen, daß man irgendwann doch gefragt wird, ob es stimmt, was CV sagt. Mit Auskunftsverweigerung, Ausweichen ohne überzeugende Gegenargumente ist kein "Interessierter" zu gewinnen, der doch schließlich noch das Recht zu jeder Frage hat, um das Für und Wider zu erwägen.

DAS Problem für den WT-Vk. selbst ist, daß er eigentlich niemals wirklich ebenfalls prüfen konnte, was alles gegen die WTG spricht, ein Werk Gottes zu sein. Das alles kommt jetzt erst mit CV. "Prüfet alles" (l. Thess. 5:21) hat er eigentlich selbst nie vorher richtig beachtet.

AUCH unser Br. in Potsdam kann bestimmt erkennen, daß die WTG mit ihren Endzeitverkündigungen steht oder fällt. Alles andere ist zweitrangig. Da das Jahrzehnt der 70er Jahre zu Ende, die äußerste Grenze also überschritten ist, kann man nur noch Unwissende und Arglose weiter unter diese zerschlissene "Endzeitfahne" kriegen. Guten Gewissens also nicht.
Helfen wir einander, nicht langer "falsche Propheten" zu vertreten!

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG. 17:11
WIR PRÜFEN DIE STUDIENARTIKEL DES WT NR. 24 VOM 15. DEZEMBER 1981
I "Gottgefälliges Verhalten gegenüber anderen"
II Die rechte Ansicht über den Gemeinschaftsentzug"
III "Wenn einem Verwandten die Gemeinschaft entzogen wird"

Grundsätzliche Bedenken
DEM WT geht es in Wirklichkeit um wachtturmgefälliges Verhalten. Denn wir haben hier nicht Gottes Wort in der Hand, sondern eben den Wachtturm. Das ist wohl zweierlei, nicht wahr?
DIE Hauptabsicht ist dabei, den Einfluß der "anderen", die nun nach der 1975-WT-Irrlehre ausgeschlossen werden müssen, abzuwehren und zu verhindern.

SODANN mißbraucht der WT angesichts der eigenen Falschprophetie In unzulässiger Weise die Vernichtungsdrohungen des Gesetzesbundes (III/21), der für Christen nicht mehr gilt. Sie unterstehen dem neuen Bund nach Hebr. 7:18, 8:13 u.a.

SCHLIEßLICH durchzieht alles eine fundamentale Falschanwendung christlicher Texte und Aussagen. Denn Abwendung vom WT ist noch lange keine Abkehr von Gott und Christus, wenn das auch "alleinseligmachend" behauptet wird. Leider sind nämlich die ZJ streng genommen mehrheitlich gar keine rechten Christen, da sie die eine und einzige christliche Taufe und Hoffnung nach Eph. 4:l-5, Rö. 6:1-11, Kol. 2:11,12, 3:1-4, 12,15,24, l. Tim. 6:3-5, Hebr. 3:1 für sich WT-gemäß ablehnen und daher eher für Phil. 3:17-21 in Frage kommen! Wer sich also von der "irdischen" Ausrichtung des WT abwendet, befindet sich eher auf dem Weg zum Christsein im Sinne des neuen Bundes, was die WTG in ihrer gesamten internationalen Missionstätigkeit seit 1931 bzw. 1935 um einer bestimmten "irdischen", d.h. politischen Wirksamkeit außer Kraft gesetzt hat.

Fragwürdigkeiten im einzelnen
SCHON der Leitvers 1. Tim. 3:14,15 wird in I, Abs.3 und durch Auslassung entstellt. Da ist nämlich gar keine ZJ-Vers. gemeint, sondern "die Gemeinde des lebendigen Gottes, die Säule und Grundfeste der Wahrheit", also die Versammlung der Glieder des Christus! Die ZJ-Vers. samt ihrer Ältesten sind doch fast alles nur "Irdische" nach Phil. 3:17-21!

SODANN: Nicht von dem leiten lassen, was Menschen sagen? (1/3). Im WT vom 1.12.1981 (1/5) wird eingestanden, daß auch im WT nur Menschen reden l Das "zwar" ändert daran gar nichts!
WIR sollen uns auch nicht von unserem Gefühl leiten lassen (1/3). Nicht nur oder nicht ausschließlich, das wäre richtig. So aber ist das nichts Geringeres als eine vollständige Gefühlsvergewaltigung. Auch das Gefühl gehört zu den gottgegebenen Fähigkeiten, damit sich der Mensch zurechtfindet!

DANN verlangt dar WT; "so eingestellt zu sein wie David, der sagte; Deine Wege o Jehova… in deiner Wahrheit… denn du bist mein Gott der Rettung". Christen so wie David wandeln? "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", sagt Jesus in Joh. 14 :6 .Das ist des Christen Weg. David hatte kein christliches Gottesverständnis. Warum unterschlägt der WT das hier in der so entscheidenden Nachfolgefrage? (1/3)

DER WT verlangt: Auch nicht von dem leiten lassen, "was wir für richtig halten" (1/3). Das ist nichts weiter als die Absicht, jeden grundsätzlich in Gefühl und Verstand zu verunsichern, das Rückgrat zu brechen, damit er kritikunfähig wird oder bleibt. Denn: Haben wir selbst denn nur Unrecht?

NOCHMALS: (1/6) Abkehr vom WT ist kein Abweichen vom "Weg des wahren Christentums zu gottlosem Wandel". Es ist zunächst nur die Abkehr von einer unchristlichen "irdischen" Ausrichtung der Sinne! Phil. 3:17-21
IN 1/12 wird Jesu Wort direkt verdreht und entstellt: Jesus: "…sprich zu der Versammlung". Der WT macht daraus: "geistige ältere Männer der Versammlung", weswegen er nach l. Kor. 4:6 (Hinzufügen!) als unchristlich verurteilt ist.

IN 1/21 wieder das Trugspiel, es gehe um Personen, "die von der Christengemeinschaft ausgeschlossen sind". Die ZJ-Vers. sind Streng genommen keine Christenvers. mehr, wie bereits gezeigt. Die ZJ müssen die Nachfolge nach Luk. 14:28 und Rö. 6:3-5 vielmehr WT-gemäß ablehnen! Org.-Ausschl. ist daher kein Ausschluß von echter Jesus-Nachfolge! Gilt 1. Kor. 4:6 für den WT etwa nicht?

DER WT sollte doch ehrlich sein! Da sagt er: "Es mögen einige Fragen entstehen, wie man Ausgeschlossene behandeln soll" (III/7 u.a.) Sie sind doch längst entstanden! Dieser unaufrichtige WT-Geist stößt Ehrliche nur noch schneller vom WT ab.
IN II/14 wieder das grundsätzliche Trugspiel: "Wer sich nicht mehr als Zeuge Jehovas betrachtet… gibt seinen Stand als Christ auf". Aber Christ sein heißt doch "Gesalbter" sein! Was die Masse der ZJ WT-gemäß ablehnt! Niemand gibt da also seinen Stand als Christ auf! Die gesamte WT-Ausschlußargumentation ist in diesem Sinne verfälscht! Auch gibts es nur einen treuen Zeugen Gottes: Christus! Offb. 1:5. Seine Nachfolger müssen und können selbst nur Zeugen Jesu Christi sein. Apg. l;8. "Zeuge Jehovas" ist lediglich eine Bezeichnung von Zeugenschaft für damalige alttestamentliche Vorgänge. Jes. Kap. 43,10-13 insbesondere .

JA, "starke Gefühle" erheben sich nun gegen die WTG seit 1975! In Ehe und Familie "Kontakte am Arbeitsplatz"! Überall werden "abtrünnige Gedanken" diskutiert! (II/19,20,23, III/28). Was man gesät hat, muß man eben ernten, auch die WTG.

DER Gipfel des Trugspieles ist, 2. Joh. 9-11 auf; so "Ausgeschlossene" anzuwenden. Denn sie sind sehr wohl in der Lehre Christi geblieben bzw. bringen sie, und lehnen lediglich unchristliche WT-Lehren ab, so daß diese Schriftaussage überhaupt nicht auf sie zutrifft! "Wachtturm, Wachtturm über alles", kann man da nur sagen!

MAN wünsche solchen Ausgeschlossenen "bestimmt keinen Frieden" (II/23), ist nicht nur deutliche WT-Bevormundung. Das verletzt angesichts des wahren Sachverhalt direkt Hebr. 12:14 und Römer 12:18.
SCHLIESSLICH wird (II/11) schmähend Ekel und Abscheu geschürt, die Ausgeschlossenen seien wie Hundegespei und wie sich im Schlamm wälzende Schweine. Der WT-Haß geht so weit (III/26), ihnen sogar das Begräbnis zu verweigern. Das ist nicht besser als die einstige inquisitorische kirchliche Intoleranz. Ja, die WTG wird tierisch, wo man ihnen Autorität und Befugnis über die Bibel nicht mehr anerkennt!

ALLES endet in typisch nichtchristlichem Geist mit alttestamentlichen "richterlichen" Vergeltungsmaßstäben., um sich alle ZJ als "demütiges Volk" zu erhalten, wie, wie lange und wohin der WT auch führt . -

LESERZUSCHRIFTEN
FRAGEN - MEINUNGEN - HINWEISE - ANTWORTEN
JA, liebe Brüder und Schwestern, es gibt viele, die uns nach Gera oder nach Berlin schreiben. Es sind Menschen, die mit uns einverstanden sind, die einen neuen Weg suchen, die kritische Hinweise geben, auch viele solche, die CV ablehnen aus recht verschiedenen Gründen. Aber eine Gruppe Briefe ist besonders interessant. Es sind die von Brüdern und Schwestern, die Angst vor der WTG, vielleicht auch vor uns, wahrscheinlich aber vor allem vor ihrer eigenen Courage haben und uns deshalb anonym schreiben. Meist sind es bösartige Anschuldigungen, Verleumdungen ganz im Stil der WTG, gehässige Ablehnung ohne jede Bereitschaft, unsere Argumente zu prüfen.

Einige solcher Briefe haben wir in den letzten Monaten gesammelt und wollen sie Euch vorstellen.
"Ich glaube Eure Zeitung lange genug studiert zu haben, um Euch sagen zu können, daß in Euren Schriften nichts Auferbauendes zu finden ist. Nur Haß und Neid, kein Wunder, daß die weltliche Gesinnung nicht anders ist!"

WERDEN wir Brüder und Schwestern von CV wirklich von Haß und Neid bestimmt? Wir kennen nur allzu genau die objektiven Tatsachen über das große Lügengebäude und die tückische Menschenfängerei der WTG. Wir nennen diese beim Namen. Da kommt kein Haß auf, sondern höchstens verständnisvoll -helfendes Mitleid mit jenen, die sich in die Irre führen lassen. Und Neid? Nun, kann man auf etwas Schlechtes, Unbiblisches neidisch sein, etwa auf die statistischen Erfolge der WTG. deren wirklichen Hintergrund wir doch nur allzu genau kennen?

"Sind Sie wirklich so naiv und glauben, daß ein wahrer "Zeuge Jehovas" sich von Ihren Schriften beeinflussen läßt?"
NEIN, wir sind nicht naiv, wir glauben das nicht - wir wissen es aus tausend und aber tausend Erfahrungen. Nach vielen unsinnigen Endzeitverkündigungen hat jetzt die WTG noch keinen neuen überzeugenden Dreh gefunden, um sich wieder glaubwürdig zu geben. Aber selbst Brüder und Schwestern, die über Jahre und Jahrzehnte eifrigst im Dienst waren, sind seit 1975 stutzig geworden, sehen die Dinge kritisch und haben begonnen zu zweifeln. Wie wäre es sonst zu erklären, daß gerade in den letzten zwei Jahren so viele uns um Rat und geistige Stütze gebeten haben, die bisher der WTG anhingen.

ES gibt auch Zeugen, die uns mit dem Gericht drohen, die gar nicht überlegen, daß es dafür keinen Grund und keinen Anlaß gibt. Darüber sollte auch Bruder G. H. nachdenken, der uns in unsachlicher Weise angreift oder jener, der uns auf einem Zettelfetzen droht, uns würde "noch mal ein Licht aufgehen". Wir können ihn beruhigen, vielen Zeugen ist schon ein Licht aufgegangen, das Licht der Erkenntnis über ihren Mißbrauch durch die WTG. Es sind die, die nicht gern über ihre mißliche Lage nachdenken, die dann unflätige Angriffe anonym führen.

IN zwei ausführlichen Briefen wird vor allem auf die vielzitierte Bibelstelle Matthäus 24 hingewiesen und damit die Endzeitzeichen begründet. Beide Briefe, der eine wohl von einem älteren, der andere von einem jüngeren Bruder, ergehen sich im Lob der Zeugen Jehovas.

"Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde sind das friedliebende Volk, das seinem Führer Jesus Christus getreu nachfolgt!"
SIND sie das wirklich? Sät die WTG nicht Zwietracht unter den Menschen? Stellt sie die Zeugen Jehovas nicht als etwas Besonderes, Auserwähltes hin und schürt in jedem einzelnen den Haß gegen Andersdenkende, die, wenn sie sich nicht belehren lassen, mit Mißachtung gestraft werden? Lehrt sie nicht den Glaubenskrieg gegen alle Religionen? Hilft sie denn den Armen, Hungernden und Bedrängten in aller Welt wie es Christus ohne Ansehen der Person und ihrer Ansichten gepredigt und gefordert hat? Kann man dieses ganze Fehlverhalten noch friedliebend nennen?

"…sie werden alle zur Rechenschaft gezogen, auch Sie, die Sie sich erhaben fühlen, als wären Sie die Vollkommenheit selbst".
NUN, davor ist den Brüdern und Schwestern von CV nicht angst, denn wie man es auch dreht und wendet, aus schwarz wird nicht weiß, und es gehört schon viel Uneinsichtigkeit dazu, den Fälschungen der WTG, die so offensichtlich sind, auch noch zu glauben. Vergleicht bitte heute und früher Gedrucktes, wenn man es Euch erlaubt, und Ihr werdet mit Schrecken feststellen, daß es die WTG ist, die sich als ein Menschenwerk jene "Vollkommenheit" anmaßt, um gottgleich vor ihren mißbrauchten Schafen zu stehen. Wir erinnern an l. Thess. 5:21!

DIE BEITRAGE DER EINZELNEN VERFASSER DECKEN SICH NICHT IN JEDEM FALL MIT DER AUFFASSUNG DER REDAKTION.
"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str.6;
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.
A 9051/82 V 71 454 KO

-------------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 154
In der Rubrik "Leserzuschriften" versucht diese Ausgabe sich mit einer anonymen Zuschrift auseinanderzusetzen, die da besagte:
"Wer hat Ihnen erlaubt, uns schon jahrelang zu belästigen mit Ihren christlichen Lügen?"
Und "Ihre Schriften lesen wir nie, sie fliegen sofort ins Feuer!"
Zum einen offenbart dies etwas über die tatsächlichen Machtverhältnisse. Etwas als belästigend zu empfinden, ist sicherlich nicht nur auf die DDR-Zeugen Jehovas der damaligen Zeit beschränkt. So mancher in Vergangenheit und Gegenwart, empfindet auch die nicht bestellten Hausbesuche der Zeugen Jehovas als Belästigung. Insofern ist hier einmal bestenfalls gleiches im Gleichem vergolten worden. Aber deutlich ist auch, dass die Resonanz bei den Empfängern keineswegs so war, wie die Absender sich dies erhofften.



CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 154 GERA MAI 1982

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Studienartikel, WT Nr. l und 2/1982
EINEN TAG MIT DEN GESCHWISTERN DER CV
VERANTWORTUNG - (K)EINE EINFACHE SACHE
…offene Türen und offene Ohren?
EIN BESUCH IM MUSEUM UND SEINE FOLGEN
WER IM GLASHAUS SITZT, SOLLTE NICHT MIT STEINEN WERFEN
Ein aufklärender Beitrag für Jehovas Zeugen

WIR WERDEN SEIT 1975 NICHT MEHR ERNST GENOMMEN
Die große Sorge eines langjährigen Zeugen Jehovas
ICH bin langjähriger Zeuge Jehovas.
MEINE Erfahrungen als Zeuge Jehovas sind sehr unterschiedlich und keinesfalls nur schlecht.
OFTMALS waren es aber persönliche Dinge, die mich in der Gemeinschaft gehalten haben - Freundschaften, Gewohnheiten usw.
ES ist nur schwer vorstellbar, nicht mehr in dieser Gemeinschaft zu sein, man hat sich eben an bestimmte Dinge gewöhnt. Man gewöhnt sich an Menschen und Abläufe und an viele andere Dinge und tut manches, auch wenn man weiß, es ist falsch oder es könnte falsch sein.

MICH persönlich hält in der Organisation auch die Ungewißheit, es "könnte doch etwas dran sein", man kann doch nicht 2,2 Millionen Menschen täuschen!
DIESE Dinge halten mich zurück, einen Schritt zu tun, der wohl doch der beste wäre.... Aber, was sind 2,2 Millionen Menschen im Weltmaßstab?
IN jedem Fall sehr viel - besonders wenn es sich um Irregeführte, möglicherweise um Betrogene handelt. Andererseits brauchen wir erschreckend viele Stunden, um auch nur einen Neuen zu gewinnen… Im Vergleich hierzu wären 2,2 Millionen llerdings kaum nennenswert. Andere Organisationen haben diesbezüglich weit mehr erreicht ! Warum brauchen wir eigentlich so lange, um ein neues Schaf zu gewinnen?

WENN ich richtig betrachte, wenn ich an den Betrieb denke…, dort nimmt man mich nicht mehr ernst, aber erst seit 1975!
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man etwa die Einstellung; "Es ist zwar unmöglich, was der glaubt, aber er soll selig werden". Nach 1975 hat man mich wohl mehr bemitleidet und viele haben einfach über mich und meine Erklärungen und Darstellungen gelacht. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann muß ich feststellen, daß unsere "Ausharreprogrome" ebenso wacklig sind, wie damals die Harmagedonhoffnung. Jehova hat beides nicht gesagt . . . !

WIR sind in der Bevölkerung nicht gerade beliebt. Nicht unser Glaube ist dafür die Ursache - andere glauben auch an Gott - sondern unser Auftreten. Wir werden immer mehr zu undurchsichtigen Partnern der Mitmenschen aus der Welt. da, selbst in unseren Reihen gibt es Ungleichheiten, die durch nichts Vernünftiges zu erklären sind.

DA gibt es bevorzugte Brüder und Schwestern, die sich nahezu alles erlauben können und wiederum andere, die öffnen nur den Mund und werden schon kritisiert - ohne angehört zu werden. In meinem Betrieb passiert mir das nur mit solchen, die überheblich und von sich eingenommen sind und manchmal auch von solchen, die unsicher sind, weil ihnen der Stoff zur Erklärung der Probleme fehlt. Wie anders soll es in der Gemeinschaft sein? Vernünftig wird doch nur dort diskutiert, wo es im Freundeskreis möglich ist. Ohne das Wissen, man spricht mit einem näherstehenden Bruder, wird kaum noch offen das ausgesprochen, was man denkt. Die Maßregelung ist eine doch zu schnell angewandte Methode der Antwort. Aber warum soll ich mich von einem Bruder maßregeln lassen, der eigentlich gar nicht begreift, was eine echte Maßregelung beinhalten und bezwecken sollte.

WENN man sich einmal die Mühe macht und den Umkreis in der Organisation analysiert, welcher einem persönlich bekannt ist, dann bekommt man eigentlich Sorgen um die Zukunft der "Wahrheit" - ich möchte sagen, dann kann das nicht die "Wahrheit" sein,- in der wir leben.

ICH möchte, falls dieser Brief in CV veröffentlicht wird, bitten, daß Ihr Euren Lesern den Hinweis gebt, sie mögen sich diesbezüglich einmal gedanklich orientieren. Welche Unart gibt es denn unter den Zeugen Jehovas nicht? Welche Tat wird denn von den Zeugen nicht begangen? In welchem Zusammenhang sind wir denn wirklich und echt besser als die Weltmenschen, die evangelischen und katholischen…

WIR lassen uns möglicherweise leichter täuschen, von den eigenen Brüdern, hingegen wenn etwas aus der "bösen Welt" zu uns dringt, dann wird erstmal gewettert und kritisiert. Jahre später machen "wir es dann oft selber, siehe Fernsehen, Auto, Hausbau.

MANCHES, was wir an der Welt als böse entdecken, ist in unseren eigenen Reihen auch vorhanden. Ich denke an die zweite Frau und an den zweiten Mann, neben dem eigentlichen Partner. Wer kennt nicht einige Beispiele aus eigenem Erleben. In der "bösen Welt" sind das dann "untrügliche Zeichen des Endes". In den eigenen Reihen dürfte diese Bedeutung kaum anders sein!

WIR sehen den Span im Auge des anderen, aber den Pfahl im eigenen nicht…, was sagt denn die Schrift zu solchen Leuten?
ICH bin wirklich in einer sehr unüberschaubaren Situation! Wie geht es weiter!
WAS würde CV mir raten?

VERANTWORTUNG (K)EINE EINFACHE SACHE (II)
…offene Türen und offene Ohren?
WIE oft kommt es wohl in unserem Alltag vor, daß eine Frau oder ein Mann, manchmal auch Kinder einer Familie, beim Nachbarn oder einer Familie im Haus klingeln, um eine Hilfe zu erbitten. Sicher häufig, denn beim Einkaufen wird schnell mal etwas Wichtiges vergessen, ein Kleinkind muß vielleicht für ein oder zwei Stunden betreut werden, weil die Mutter etwas Dringendes zu erledigen hat, ein Unfall ist passiert und das Krankenhaus muß vom Telefon eines Mitbewohners aus benachrichtigt werden. Alltagssituationen, die immer und überall vorkommen, und es gibt sicher nur wenige Mitmenschen, die sich nachsagen lassen wollen, sie seien nicht hilfsbereit .

WIE sieht das verständnisvolle Entgegenkommen, das offene Ohr für ein Problem und die Hilfsbereitschaft aber aus, wenn Du abends auf ein Klingeln öffnest und ein fremder Mensch, ob nun Mann oder Frau, steht da und sagt: "Ich habe etwas Wichtiges, ja Lebenswichtiges zu besprechen mit Ihnen!" oder: "Ich habe eine wichtige Nachricht für Sie!" und Du bittest ihn herein und stellst fest, daß es ein Mensch ist, der wie ein Vertreter, wie ein Hausierer für Kragenknöpfe, Hosenträger und Krawatten, Glaubensdinge nahebringen, mit Dir besprechen will? Wirst Du nicht verwundert, verblüfft, ja sogar schockiert sein über ein solches Ansinnen?

DIE Wirkung eines solchen Auftretens und die Art und Weise, wie es vonstatten geht, sind nicht etwa jenem Menschen vor der Tür überlassen, nicht er beurteilt, mit wem er es zu tun hat und wie er sich bei der jeweiligen Begegnung verhält. Um die Unbeholfenheit zu überwinden und die Furcht, fremde Menschen abends oder am Tage vor der Wohnung und in der Wohnung anzusprechen, werden diejenigen, die da von Haus zu Haus ziehen, um Dienststunden, möglichst viele versteht sich, am Monatsende abrechnen zu können, genau geschult, sie werden programmiert, auf fast jede mögliche Situation vorbereitet. Nur in einzelnen Reaktionen, wenn sie von Anfang an auf Widerstand stoßen oder sofort offene Ohren finden, können sie ihr Verhalten selbst bestimmen, das heißt, sie können das Tempo bestimmen, mit dem sie sich schnellstens zurückziehen bzw. schnellstens schmackhafte Köder auswerfen, um den Fisch an die Angel zu bekommen. Doch ist ein solches Verhalten möglich und bibelgerecht?

Hat eigentlich irgend jemand mal gefragt, welche Verantwortung ein solcher "Hausierer in Glaubensdingen" mit sich herumträgt, wenn er Menschen anspricht und grundsätzlich ein schnelles "JA" oder "NEIN" verlangt?

Oder, wenn er ein Zögern und Hinauszögern von Zustimmung bzw. Ablehnung bemerkt, ein regelrechtes Trommelfeuer von Besuchen und Rückbesuchen und wieder Rückbesuchen startet?
GLAUBEN ist keine Augenblickssache. Schon gar nicht ist die Entscheidung für oder gegen einen Glauben oder ein Bekenntnis zum Glauben die Sache eines kürzeren oder längeren Bibelstudiums und eines Frage- und Antwortspiels a la WTG. Denn zum wirklichen Glauben gehört auch eine Haltung, gehört die Ausprägung einer Lebensposition. Da muß gute und schlechte Erfahrung in die Waagschale geworfen werden, da muß von jedem ein Prozeß des Umdenkens oder des Neubedenkens beginnen und zu einem Schluß gebracht werden. Glauben kann einen Menschen verändern, ob zum Guten oder Schlechten, zum Besseren oder Schlechteren, das hängt von vielen Bedingungen ab, die im Menschen selbst, aber auch in seiner Umwelt liegen. Und da maßt sich eine Organisation an, diesen komplizierten und langwierigen Prozeß auszulösen, zu kontrollieren und psychologisch geschickt so zu lenken, daß viele in das feinmaschige Netz gehen. Das Netz hängt im Wasser, der Mensch ist an Luft gewöhnt. Ist das Netz, welches der Besucher vor der Tür auslegte, erst einmal um Dich zusammengezogen, - so wird Dir bald die Luft knapp und auch die Lust am Leben. Du schwimmst in einem feinmaschig eingeengten Raum hin und her und bist froh, wenn das Netz ab und an an die Luft gehoben wird, damit Du Atem schöpfen kannst. Der Arm, der das Netz hebt, gehört der WTG. Der Menschenfischer, der Dich hineinbrachte, ist ein Zeuge Jehovas. Persönlich mag es dieser einfache Zeuge Jehovas gut gemeint haben, denn er ist selbst im Netz und wenn er einen neuen Fisch hinzufängt, darf er kurz Luft schöpfen, er wird gelobt. Versteht Ihr dieses Teufelswerk, welches sich als von Jehova Gott . eingesetzt bezeichnet?

DER Verfasser dieser Zeilen wurde vor Jahren selbst "gefischt". Er hat all das erlebt und beobachtet, hat verzweifelt um Luft gerungen, hat versucht, andere zu Fangen, indem er von Haus zu Haus ging, in Bahn und Bus, auf dem Friedhof, im Museum und im Krankenhaus Menschen ansprach. Er hat sie mit vielen gut gewählten Worten von der Notwendigkeit eines tätigen Glaubens an Jehova Gott überzeugt und - er hat geschickt verschwiegen, daß er Jehova sagte und die WTG meinte. Mit Hilfe ehemaliger Zeugen Jehovas und vieler aufrechter Christen aus anderen Religionsgemeinschaften, Christen, die es wirklich ehrlich meinen, gelang es ihm, ein Loch in das Netz der WTG zu schneiden und hinaufzuschwimmen. In diesen Jahren hat er begriffen, was es heißt, gedemütigt, überrollt und von falschen Propheten irregeleitet zu werden. Nun ist er bemüht, anderen zu helfen, dieses verhängnisvolle Netz zu verlassen .

Denn, wenn Jesus Christus vom Predigen der Guten Botschaft so vielfach spricht, so spricht er nicht davon, daß dem Predigen die Menschenjagd folgen soll oder daß sie damit beginnt. Es gibt Zeugen Jehovas, die immer wieder betonen, .daß sie keinen in ihre Überzeugung zwingen wollen. Bei weitem, die meisten aber haben sich Methoden aneignen müssen, die eindeutig auf geistige Erpressung hinauslaufen, die so angelegt sind, daß dem Opfer kaum eine Chance bleibt, zurück- oder auszuweichen. Und daß einige Zeugen auch heute noch bei ihrem Haus-zu-Haus-Dienst den Fuß zwischen die Tür stellen, wenn man diese vor ihnen schließen will, ist nur ein äußeres Zeichen dieses eingeimpften Druckes.

DOCH nicht diese Methoden wollen wir unter die Lupe nehmen. Dazu wird bald noch Gelegenheit sein. Wir sprechen hier von Verantwortung und wer leugnet, daß all das vor allem eine Frage der Verantwortung ist, der dürfte sich sehr lächerlich machen.

Jedes Wort, welches ein Zeuge Jehovas an einen Nicht- oder Noch - nicht - Zeugen richtet, sollte er unter dem Gesichtspunkt "Verantwortung" sehr genau prüfen, denn der Glaube ist kein Lottospiel, in dem man nach vorgegebenen Bildern Kärtchen und Muster auflegt. Glauben unterliegt einer privaten und ganz persönlichen Entscheidung jedes einzelnen Menschen. Und jeder Zeuge Jehovas sollte, wenn er in irgendeiner Weise oder Form als "Glaubenshausierer" auftritt, überlegen, welchen Weg er den Menschen weist, nämlich den Weg in geistige Sklaverei, wie wir sie nicht nur in CV oft genug beweisen konnten, den Weg in eine nur schwer zu überwindende Abhängigkeit, in ein Netz, das so raffiniert feinmaschig ist, daß man die drohende Einengung erst merkt, wenn es zu spät ist.

WER ohne das Wissen um diese höchste Verantwortung um das geistige Wohl der Mitmenschen von Haus zu Haus zieht, dem sollten die sonst offenen Türen und offenen Ohren verschlossen bleiben. (wird fortgesetzt)
-tig-

WER IM GLASHAUS SITZT, SOLLTE NICHT MIT STEINEN WERFEN
Ein aufklärender Beitrag für Zeugen Jehovas
MONATLICH gibt die Wachtturm-Gesellschaft für alle leitende Versammlungsvorsteher in der DDR ein illegales Informationsblatt' heraus. Dieses Informationsblatt, oft aus mehreren Seiten bzw. Blättern zusammengeheftet, hat die Aufgabe, den Ältesten der Versammlungen Anregungen für den Predigtdienst zu geben. Weiter informiert die WTG mit dieser Informationsunterlage, wie man jede aufkommende Situation in der Illegalität meistern kann. In den Jahren nach 1975 widmet sich dieses Blatt vorwiegend einem Problem, womit Jehovas Zeugen fast täglich im Predigtdienst zu tun haben. Es ist das Problem: "Wie bringen wir unsere Gegner zum Schweigen".

DIE vielen Bibelfalschauslegungen, die diese Wachtturm-Gesellschaft Jehovas Zeugen zu predigen aufgezwungen hat, haben eine Menge verantwortliche Diener in aller Welt zum Nachdenken bewegt. Sie haben die Sinnlosigkeit des predigens solcher Bibelfalschauslegungen erkannt und verweigert, daraufhin wurden sie aus der Organisation ausgestoßen.

Das war ein Fehler
DASS der Ausschluß aus der Organisation bei aufgeklärten und erfahrungsreichen Zeugen Jehovas stets zum Nachteil der Wachtturm-Gesellschaft ausschlägt, dürfte wohl jedem klar sein.

WER noch etwas Ehrgefühl, Verantwortungsbewußtsein und Gewissen besitzt, wird sich um der Wahrheit willen von so einer Gesellschaft nicht mundtot machen lassen.
SO ist es eigentlich zu erwarten, daß Mutige auf die Barrikaden gehen und etwas unternehmen.

WER die Entwicklungsgeschichte und die Tragödien der WTG näher kennt, weiß auch, daß es solche Vorgänge nach jeder falschen "Weltendevorhersage" gab. So war es 1914, 1925 und so war es 1975 bis heute.

ALLERDINGS ist nach 1975 die Welle der Empörten massiver in Erscheinung getreten ; und sie ist nicht zum Stillstand zu bewegen. Ein Auszug aus einem Brief, den wir kürzlich erhielten, bestätigt das erneut. Der Briefschreiber schreibt: "Vor ca. 10 Jahren hatte ich mich als verantwortlicher Diener der Zeugen Jehovas öffentlich auf dem Marktplatz hängen lassen. Heute, so muß ich leider bekennen, sind für mich fast alle Säulen des so stolzen und majestätischen Tempels eingestürzt".

DIESE aufrichtige Antwort, die an die Adresse der WTG gerichtet ist, zeigt eindeutig, wo es hinführt, wenn man aufrichtige Fragesteller und nachdenkliche verantwortliche Diener kalt stellt. Dieses Kaltstellen und Ausstoßen sind gefährliche Fehler, die die WTG macht.

Weitere Fehler
WEITERE Fehler begeht die Wachtturm-Gesellschaft, wenn sie sich in ihrem illegalen Informationsblatt wie folgt äußert:
"Gerade in Ländern unter Verbot kann man dieses unbrüderliche Verhalten erkennen. Solche, von denen Johannes sagt, daß sie 'von uns ausgegangen, doch nicht von unserer Art sind, denn sonst wären sie bei uns geblieben' (1. Joh. 2:19) werfen Schmutz auf uns, genauso wie die Geistlichkeit der Christenheit es tut". Weiter heißt es dann: "Zum Zwecke der Agitation benötigen diese politischen Kräfte dann auch noch Menschen, die sich wie Judas Iskariot betätigen. Geineinschaftsentzogene geben ihren Namen dazu her, um Schmutz auf die wahren Anbeter zu häufen". Soweit erst einmal das, was der WTG sehr weh tut.

DIESE Ausführungen sind auch ein Nachteil für Jehovas Zeugen, denn dazu wird nun von vielen Seiten Stellung genommen.

Unsere Stellungnahme
WENN die WTG schreibt: "Gerade in Ländern unter Verbot kann man dieses unbrüderliche Verhalten erkennen", dann muß erst einmal etwas richtiggestellt werden. Nämlich, wen spricht die Gesellschaft hier direkt an? Da dieses Informationsblatt direkt für die DDR gedruckt wird, meint sie alle Gegner der WTG in der DDR. In erster Linie sind die Zeugen Jehovas gemeint, die sich noch in der Organisation befinden und ständig die falschen Vorstellungen der WTG kritisieren. An zweiter Stelle sind all diejenigen gemeint, die für die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" schreiben.

DIESE Studiengruppe ehemaliger Zeugen Jehovas sind ihr ein Dorn im Auge, weil sie mit Beweisen arbeiten, die der Wahrheit entsprechen. Diese christlich denkenden Brüder und Schwestern haben es sich zum Ziel gesetzt der WTG die Larve vom Gesicht zu reißen, damit vielen, vielen Menschen ungeahnte Schwierigkeiten erspart bleiben.

WENN die Wachtturm-Gesellschaft meint, sie muß mit ihrem Informationsblatt die Zeugen Jehovas in der DDR dazu aufrufen diese mutigen Christen falsch darzustellen, dann muß sie sich auch auf das Echo gefaßt machen.
(Siehe dazu auch CV-Sonderdienst Nr. 4)

FÜR DEN BIBELFORSCHER:
JESU WORTE IN EINER GANZ WICHTIGEN FRAGE UNTERSCHLAGEN
WIR lesen im WT vom l. Juni 1980, S.18, Abs. 18 über das, was Christen sein sollen und wie sie auftreten sollen:
"Auch ein Christ darf die Anbetung Jehova Gottes nicht beiseite schieben. In Offenbarung 1:5 bezeichnet sich der Sohn Gottes, Jesus Christus, als 'der treue Zeuge'. Als er auf der Erde war, war er ein Jude, ein Israelit . Seinem Volk galten die Worte aus Jesaja 43:10: 'Ihr seid meine Zeugen, ist der Ausspruch Jehovas, ja, mein Knecht, den ich erwählt habe'. Jesus bewies, daß er ein treuer und wahrer Zeuge Jehovas war. Seine wahren Jünger müssen heute dieselbe Art Zeugen sein, nämlich Zeugen Jehovas".

Erstens
ist JEHOVA eine willkürlich konstruierte Gottesbezeichnung., die falsch ist, und erst seit dem 14. Jahrhundert zur volkstümlichen Tradition geworden ist. Die richtigere Aussprache ist JAHWE (NW engl. Vorwort). Die WTG folgt also menschlichen Traditionen.

Zweitens
Selbst im Mustergebet in Matth. 6:9-13 sprach Jesus Gott nur als Vater an, ohne einen Namen zu verwenden oder die Verwendung eines Namens zu gebieten. Ein Sohn sagte auch damals zu seinem Vater "Vater" und nicht einfach David oder Jakob. (Siehe das Gleichnis vom verlorenen Sohn in Lukas 15). Oder will jemand Jesus seinem himmlischen Vater gegenüber Respektlosigkeit unterstellen? Offenbar hat Jesus nie seinen Vater mit JAHWE oder ähnlich angesprochen, sondern immer mit VATER. Gott also heute einfach mit Namen zu nennen, ist so, als wenn du deinen Vater einfach Otto, Karl oder Julius rufst.
SO verlangt die WTG Respeklosigkeit von allen gegenüber Gott.

Drittens
Ja, Jesus wird in Offb. 1:5 als "der treue Zeuge" bezeichnet. Aber nicht als "Zeuge Jehovas". Wer das daraus macht, geht über das Geschriebene hinaus und verfälscht die Schrift, l. Kor. 4:6.

Viertens
Als Jesu auf Erden weilte, war das Volk Israel kein Zeugen-Volk Gottes mehr wie zu Jesajas Zeiten ca. 700 Jahre vor Christus. So gelten die Worte Jesajas für die Israeliten zur Zeit Christi überhaupt nicht mehr, zu denen auch Jesus gehörte. Der WT schiebt hier unmögliche Dinge fast perfekt täuschend zusammen.

Fünftens
Jesus hat seinen Nachfolgern keinen Gottesnamen befohlen. Nicht einmal er selbst hat sich einen Gottesnamen zugelegt oder angehängt. Seine Nachfolger stehen zu Gott allein in einem respektvollen Sohn-Vater-Verhältnis.

Sechstens
Nein! Nicht nur nannte sich Jesus nicht ZEUGE JEHOVAS, noch müssen seine Nachfolger "solche Art Zeugen" sein! Was für eine Art Zeugen seine Nachfolger sein müssen, gebot Jesus in seinem Predigtauftrag an sie, der nicht lautete, sie sollten Zeugen für Jehova sein, sondern der lautete: "… und ihr werdet Zeugen für mich sein…"! Apg. 1:8. -

WORTE Jesus, die vom WT in diesem Zusammenhang gänzlich unterschlagen werden!

DER WACHTTURM
IN DER
CHRISTLICHEN VERANTWORTUNG
DIE WACHTTURM-KRITIK IN CV
WARUM MUSS DAS SEIN?
Wir prüfen den Wachtturm, warum?
Wir fragen:
WAS ist hier Licht und Schatten?
WOHIN führt DICH diese Zeitschrift?
WELCHEN Einfluß hat diese Zeitschrift?
Warum wir
den Wachtturm und seinen Zweck prüfen?
WEIL er seine Leser irreführt!
WEIL er zu Passivität erzieht!
WEIL er zu viele enttäuscht hat!
WEIL er zu oft seine Meinung ändert!
WEIL er zu Staatsfeindschaft erzieht!
Ein erschütterndes Bekenntnis
von vielen:
"Ich habe den Zeilen des Wachtturms vertraut. Anfangs fand ich viel Trost.
Dann aber kam das böse Erwachen"!
DARUM LEST DIE CV-KOMMENTARE!
Glaubt nicht einfach, was der WT sagt!
Seid edler und prüft, ob es sich wirklich so verhält!
ZU WT-AUSSAGEN - CV BEFRAGEN!
SIND die CV-Kommentare zum WT nicht wirklich echt problemtreffend und damit unverzichtbar?
VIELE möchten diese CV-Kommentare schon haben, bevor der betreffende WT im "Studium" dran ist!
JEDER kann freimütig beliebige ihn bewegende Fragen zum WT an CV richten!
Das müssen keine "biblischen Fragen" sein, wie es vom WT verlangt wird.
Die Antworten müssen biblisch, besser christlich sein.
WAS hast DU zum WT auf dem Herzen?
WAS bewegt DICH?
WENDE DICH AN CV

DER WACHTTURM
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Studienartikel
"Wer ist in Wirklichkeit der treue Verwalter, der verständige?"
EIGENTLICH sind diese Frage und Antwort überflüssig. Jeder ZJ weiß doch, daß dies letztlich die WTG-Führung selbst sein soll und will. Neu und notwendig ist diese Frage allerdings für die zu gewinnende Generation nun nach 1975 .angesichts der Weiterverschiebung der "Endzeit" zunächst bis zum Jahr 2000. Der Inhalt dieses Themas hier ist nun die bekannte Konstruktion einer "kleinen Herde" von Jesu Jüngern bis zur WTG-Führung seit 1914, um diese heute als jenen "treuen Verwalter, den verständigen" zu erweisen. Aber auch für jene, die nun nach 1975 den Glauben an die WTG verlieren müssen, ist dieser Artikel gedacht, um sie weiter zu halten.

Zunächst diese Kerngedanken des WT:
"… stellt der 'Verwalter' die 'kleine Herde' Gott hingegebener, getaufter Jünger des 'Herrn' Jesus Christus dar, die durch Gottes Geist gezeugt worden sind und denen so das himmlische Erbe … in Aussicht steht … Ein Überrest dieser 'Verwalter'-Klasse befindet sich heute auf der Erde" (Abs. 11).

"DIE übriggebliebenen Glieder der Klasse des 'Sklaven' oder 'Verwalters' haben sich seit dem Jahre 1914 u. Z..... als treu und verständig erwiesen" (Abs. 19).
"EINE vernünftige Überlegung, die noch durch einschlägige biblische Beispiele gestützt wird, führt zu dem eindeutigen Ergebnis, daß der 'Verwalter' eine Klasse darstellt, eine Körperschaft, vergleichbar mit einer juristischen Person, die in einem Land gesetzlich anerkannt ist" (Abs. 11). Das "Fundament" für diesen "vernünftigen, biblischen, juristischen und gesetzlichen" WTG-"Verwalter"-Anspruch über alle ZJ sei die Wiederkunft Christi im Jahre 1914. (Abs. 13)

Der WTG-"Verwalter"-Anspruch
PRÜFEN wir nun die Beweiskraft der WTG-Konstruktion der "kleinen Herde" als sog. "Verwalter"-Klasse von Jesu Zeit über 1914 bis heute 1982.

LAUT WT soll die "kleine Herde" himmlischer Berufung die 1900 Jahre von Jesus bis 1935 (zur Schaf-Klasse) genau 144000 Personen stark sein. Tatsache aber ist, in den urchristlichen Verfolgungen allein gab es schon über 900000 Märtytrer und Blutzeugen Jesu! Der WT v. 15. Okt. 1952 ("Die zehn Verfolgungen", von Nero bis Diokletian) mußte das eingestehen! (Zitiert: CV 118/1979, S. 4). Und kein WTG-Führer selbst ging den Märtyrerweg. J. F. Rutherford hat sich durch Kautionsdollars stattdessen freikaufen lassen.

UND "eine vernünftige Überlegung" mit nur "biblischen Beispielen" ist eindeutig eher ein Schwindel, weil Beispiele nur als Vergleich gelten, der richtig oder falsch sein kann, nicht aber als Beweis. Zum einen will die WTG damit ihre staatlichen juristischen und gesetzlichen Beziehungen in den USA bemänteln. Zum anderen will sie juristisch und gesetzlich Eindruck machen, um ihre Autorität bedingungslos über alle ZJ festigen.

WAS das Fundament der ganzen Konstruktion, die Wiederkunft Christi 1914 angeht, sie ist das mehr als falsch. Denn niemand kann und darf diese Zeit berechnen. Matth. 24:36, 42. Wer das tut, geht irre, wie die WTG damit für 1874 schon, was sie heute vertuscht.

WENN wir die WTG gar prüfen, ob sie sich seit 1914 als "treu und verständig" erwiesen hat, dann wird dieser Schwindel perfekt. Dutzende von Lehren und Grundsätzen, die sie seit 1914 als "von Gott" verkündigen ließ, hat sie inzwischen selbst verraten und verworfen, Verräterreien, die für einige sogar tödlich waren, wie die WTG-Irrlehren über die Obrigkeiten von 1929 bis 1962/63. Ganze Dokumentationen liegen über solche WT-Verrätereien schon vor! (CV 73, 100, 139 z. B.) - -

STUDIENARTIKEL
"Wie der 'Verwalter' Har-Magedon entgegensieht"
IMMER hat die WTG irgendwie ihrem Harmagedon "entgegengesehen", die Kurbel ständiger Naherwartung drehend. Auch nun sagt sie wieder und weiter "in kurzem", während sie in Wirklichkeit die Verschiebung ins nächste Jahrtausend betreibt (Abs. l). Mit diesem Artikel soll angesichts dessen nun weiter die absolute Abhängigkeit aller von der WTG eingefleischt werden.

BEDINGUNGEN des alten, für Christen erledigten Bundes aus Eliakims Zeiten werden herangezogen, um allen heutigen "Sprößlingen" klarzumachen, daß auch sie auf jenen "Verwalter" WTG angewiesen seien, an ihm allein zu hängen haben. (Abs. 18) "Loyalität gegenüber diesem Verwalteramt"! "Speisevorrat aus der Hand des treuen Verwalters, des größeren Eliakim entgegennehmen" .und "Hänge dich also zuversichtlich an diesen Pflock" - der WTG, wird jeder zum Schluß angetrieben (Abs. 23). Also völlig abhängig im Joch sein, ohne WT-Speise verhungernd.

IN der ganzen Abteilung nicht ein einziger Beweis für die Behauptung der WTG, sich "treu und verständig" erwiesen zu haben! Nur bloße Behauptungen, es sei so wie bei Eliakim damals. Dabei gibt es schon ganze Dokumentationen über die Lehruntreue und den Grundsatzverrat des WT! Wie gesagt ist! Fragt doch mal danach, was einst mit dem Religionsbegriff gemacht wurde! Oder mit dem Zionismus! Oder mit dem Hurerei-Thema! Ehen wurden damit durch die WTG-Anweisungen vernichtet! Sie ein "treuer und verständiger Verwalter"?

WACHTTURM VOM 15. JANUAR 1982. NR. 2
STUDIENARTIKEL
"Als Familie Jehova Wohlgefallen"
WIEDER nimmt der WT das überlieferte urchristliche Familienbild her, um auch von daher die jetzt wankende Treue zur Organisation zu erhalten, dieweil die Vor-1975-Generation wieder zu "vergehen" hat. Über die Familie soll nun zusätzlich die WTG-Autorität, durch die allein "Jehovas Billigung" zu haben sei, gestützt werden.

DASS dies die Hauptabsicht ist, zeigt der letzte Absatz: "Wenn wir Jehovas Billigung haben möchten - schließlich liegen Leben und Tod in der Macht seiner Hand - müssen wir die Autorität unterstützen, wie Gott sie für die Familie vorgesehen hat. Es ist zu unserem Vorteil, wenn wir uns ihr unterordnen… Nur dann… mögen wir auch den Segen genießen, von dem König David in alter Zeit mit den Worten sprach:

Wer darf auf den Berg Jehovas steigen…". (Ps. 24:3-5). Wie aber erlangt man "Jehovas Billigung"? Laut WT nur durch Unterordnung unter die WTG-Organisation. Damit schließt sich der Kreis wieder. Daß es für christliche Familien Gottes Segen nur durch Jesus Christus geben kann, haben sie hierbei glatt unterschlagen.

WIE der WT das Christentum mißbraucht, erkennt man auch an dem Satz: "Ein Kind, das ein Christ zu sein behauptet, ist verpflichtet…" (Abs. 11). Ein Kind kann noch gar kein Christ sein, es muß erst in ein selbstverantwortliches Alter kommen und getauft und mit Gottes Geist gesalbt sein, denn Christsein heißt doch Gesalbter sein!

IHR eigenes Urteil spricht die WTG auch mit dem Satz: "Leider gelingt es Satan jedoch manchmal, Familien zu entzweien und zu zerrütten" (Abs. 18). Und die Familienzerrüttung durch die fanatischen WT-Anweisungen für Geschlechtsverkehr? (WT 15. Mai 1976, Leserfrage, CV 123).

STUDIENARTIKEL
"Als Familie heiligen Dienst darbringen"
DA haben wirs! Es geht letztlich um Verkündigung dessen, was die WTG druckt, um Pionierdienst, Missionardienst und Betheldienst dafür. Das soll auch über die WT-Familienanleitung erreicht werden. "Die Zeit drängt, denn sie ist begrenzt"? (Abs. 13). Die WTG drängt! Die Zeit verschiebt sie, wie sie es braucht! 1799, 1874, 1914, 192'5, 1975, 2000… In der WT-Sprache 1982 so: "Jehovas Volk steht heute immer noch eine große Tür der Tätigkeit offen - der 'heilige Dienst'". (Abs.13). - Sie sollten angesichts ihrer versteckten Absichten wenigstens mit der "Heiligkeit" nicht so dick auftragen. Stattdessen schlagen sie hemmungslos die Worte Pauli an ihre Brust:

"Wir sind nicht so wie viele andere, die Gottes Botschaft so handhaben, als sei sie eine billige Handelsware" (Abs. 14). Was war es für den WT dann von 1799 bis 1975 und heute? (5. Mose, 18:20-22)

EINEN TAG MIT DEN GESCHWISTERN DER STUDIENGRUPPE
3. Oktober 1981, etwa 10,00 Uhr morgens:
IM Berliner CV-Büro geben sich die Ankommenden - Mitverbundene von CV aus allen Teilen der DDR - einander die Tür in die Hand, herzlich begrüßt von den Leitern der Büros, die für heute zu der alljährlich stattfindenden Herbsttagung eingeladen haben.

EIN liebevoll gedeckter Frühstückstisch erwartet die Angereisten, die hier mit frischen Brötchen und heißem Kaffee eine erste Stärkung, nach der oft recht anstrengenden Fahrt, zu sich nehmen können, denn nicht jeder wohnt so nah wie wir Potsdamer und auch uns tut die Tasse Kaffee recht gut .

GROSS ist unsere Freude, hier bereits viele Geschwister anzutreffen. Der Herausgeber unserer Zeitschrift und seine Frau, die heute die Sorge für unser leibliches Wohl übernommen hat, sind ebenfalls schon da. Auch Bruder T. aus Oranienburg und Bruder W., - Leiter einer Gemeinde Freier Christen in Mecklenburg, - die zusammen mit uns eingetroffen sind, setzen sich zu uns.

SCHNELL ist eine lebhafte Unterhaltung im Gange, an der sich bald die Familie K., die gerade aus Dresden eingetroffen ist, beteiligt. Nach dem persönlichen Wohlergehen wird gefragt, aber auch viele Neuigkeiten und die oft sehr interessanten Erfahrungen werden ausgetauscht, denn schließlich haben wir uns seit der letzten CV-Tagung nicht mehr gesehen.

Der Ton ist offen und herzlich, fühlen wir uns doch alle, die wir unter schweren inneren Kämpfen und Leiden von der WTG-Bedrückung freigeworden sind, erst seit dieser Zeit so recht als Brüder und Schwestern in Christo. Fast jeder von uns hat seine frühere Wachtturm-Gesellschaft-Hörigkeit mit schweren Opfern, seinem Familienglück, seiner Gesundheit oder gar mit dem Leben eines Angehörigen bezahlen müssen. Gerade deshalb eint uns heute das Bestreben, unseren Geschwistern, die es auch jetzt noch nicht wagen, den Weg zur wahren Freiheit der Kinder Gottes in Jesus Christus zu zeigen, ja mehr noch, sie nach unseren Kräften auf diesem Wege zu unterstützen, und ihnen Mut zu machen.

ES ist schade, daß Bruder B. aus Leipzig, der einen längeren Beitrag in unsere heutige Beratung einbringen wollte, aus persönlichen Gründen, die sich ganz plötzlich ergaben, verhindert ist. Schmerzlich empfinden wir auch alle die Lücke, die der Tod unseres verehrten Bruders Martin Pützmann in unsere Reihen gerissen hat.

NACH und nach treffen alle Teilnehmer unserer Zusammenkunft ein und gegen 11.00 Uhr bittet der Tagungsleiter uns ins Sitzungszimmer. Bruder S., der diesmal die Tagungsleitung übernommen hat, beginnt die Beratung mit dem Gebet, das der Herr selbst seine Jünger gelehrt hat, dem "VATER UNSER"… Wir alle wissen, daß unser aufrichtiges Ringen um die richtigen Worte, zur Aufdeckung der von der wahren Nachfolge Christi wegführenden Irrlehren der WTG und ihrer unchristlichen Praktiken, nur mit Gottes Hilfe Erfolg haben wird.

EINER nach dem anderen legt zunächst seine Gedanken zum heutigen Thema, mit dem er sich schon vorher zu Hause gründlich befaßt hat, dar. Vom Leiter der Freien Christen in Dresden, der leider nicht selbst kommen konnte, liegt jedem Anwesenden ein schriftlicher Diskussionsbeitrag vor.

IM Mittelpunkt unserer Beratung steht diesmal eine Analyse der WTG-Endzeit-Verkündigung, die sich - gemessen an der biblischen Aussage - nicht nur als falsch und unhaltbar, sondern als unmenschlich und vom faschistoiden Denken bestimmt, erwiesen hat.

NACH gründlicher Behandlung der Problematik anhand der Bibel und einer anschließenden Denkpause, können wir nach dem Mittagessen bereits erste konkrete Ergebnisse für unsere weitere Tätigkeit erarbeiten. Vor allem aber werden diese Denkanstöße zu Hause weiterwirken und ihren Niederschlag in unserer zukünftigen Arbeit finden.

MIT diesem Gedanken sprechen wir gegen 16.00 Uhr das Schlußgebet.
KAFFEE und Kuchen und viele gute Gespräche ließen den Tag ausklingen und nach herzlichem Abschied von den Geschwistern traten wir die Heimfahrt an.
S.H.

EIN MUSEUMSBESUCH UND SEINE FOLGEN
Was da für kommende Generationen getan werden muß
Im Märkischen Museum in Berlin nachdenklich geworden
EIN Museumsbesuch ist ja für die Organisation nichts Anstößiges. Manche haben im Urlaub sogar die Pyramiden von Gizeh in Ägypten besucht, sogar bei Kongreßreisen! So nahm sich unser Bruder die Zeit, einmal das Märkische Museum in Berlin zu besuchen und zu besehen. Was da alles aus vergangenen Zeiten für jetzt und kommende Generationen gesammelt ist! Für kommende Generationen? Das ist doch ein vertrauter Gedanke! Nach dem WT kommen doch gar keine weiteren mehr! Eigentlich müßte man als Zeuge Jehovas gemäß WT auch dem Museumsdirektor Zeugnis geben, daß seine weitere Sammlerei vergebens ist. Hm, müßte man. Auf jeden Fall würde das zu gebende Zeugnis vom baldigen Ende seine Museumstätigkeit berühren, Man macht doch keine leeren Worte. Was aber, wenn er nach der Glaubwürdigkeit dieses Zeugnisses fragt? Vielleicht weiß er etwas von der 1975-Täuschung? Was dann? Ach, wer weiß schon, ob ich hier "die Zeit auskaufe" oder nicht. Unser Bruder versuchte nicht, Zeugnis zu geben. Und der vertraute Gedanke bohrte auf dem ganzen Heimweg. Am Kiosk an der Ecke kauft er eine Zeitung. Hin und wieder macht er das. Die "Neue Zeit" von der CDU. Daraus kann man manches für christliche Fragen entnehmen. Na ja. Aber wenn man auf gläubige Menschen trifft, ist das manchmal nützlich und brauchbar. Dann guckte er tagelang nicht hinein

IN die Zeitung, Bis er Einwickelpapier brauchte. Ach, die Zeitung. Wollte ich eigentlich reinschauen. Er blättert. "Reiches Kulturgut in 13 Gotteshäusern" ist da eine Schlagzeile. Kulturgut? Da fällt ihm der Museumsbesuch ein. Und ausgerechnet über das Märkische Museum wird hier geschrieben! Natürlich liest er das. Vielleicht kann man das gebrauchen? Manche Brüder sammeln brauchbare Zeitungsauszüge. Sollte man etwa auch? Nicht nur hin und wieder? Keine Zeit jetzt, rasch nur mal lesen, was da ins Auge fiel.

Und er liest
"ZUM Kulturgut gehören Denkmäler, Sachzeugnisse, die bestimmte Entwicklungsetappen verdeutlichen, aber auch technische Gegenstände. Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten, Handschriften, Münzen, Orden, Ehrenzeichen und vieles anders. Die Hauptstadt ist besonders reich an solchen des Schutzes bedürfenden Kulturgutes, das seinem Rang nach Weltgeltung besitzt. Dazu rechnen beispielsweise 150 Objekte der Bezirksdenkmalsliste sowie 160 Exponate aus 13 Kirchen. Der Direktor des Märkischen Museums, Herbert Hampel, gab dazu einen Oberblick, wie die nach Hunderttausenden zählende Sammlung dieser bedeutenden kulturellen Stätte so bearbeitet und ständig betreut wird, daß sie den nachfolgenden Generationen als wertvolles Zeitbeleg erhalten bleibt".

DA ist doch - nicht zu fassen - wieder dieser vertraute Gedanke! Na, das wäre eine Diskussion mit dem Direktor geworden! Ich müßte ihm beibringen, daß keine Generationen mehr kommen, wo es seine Berufung ist, kann man sagen, den kommenden Generationen die Kulturgüter zu erhalten und zu übermitteln. Ich müßte ihm doch glatt sagen, daß das ganze Zeug "bald" vernichtet wird! Richtig innerlich erregt wurde unser Bruder. Potz Blitzt. Nur gut, daß er da sich nicht eingelassen hatte. Vielleicht hatte ihm der Direktor die 1975-Täuschung um die Ohren gehauen. Wer weiß. Oder vielleicht wußte er davon nichts? Gesagt hätte man es ihm ja nicht.

"Aber da bin ich doch ein Betrüger!
FURCHTBAR schoß ihm dieser Gedanke durch den Kopf !
ES war der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte.
ES war der Anstoß, der den ganzen Organisationsglauben erschütterte. Denn um das WT-"Bald" weiter zu verkündigen, mußte er fortan vertuschen, lügen, ja, lügen, der WT sei kein falscher Prophet! Trotz 1975!

SO kam es, wie es bei einem ehrlichen Menschen kommen muß.
WAS das Märkische Museum betrifft, begriff er schließlich, daß man das doch wohl besser für die kommenden Generationen erhalten muß. Denn wer das überprüft, kann das WT-"Bald" nicht ernst nehmen. (NZ: W.H.Kr. 22.12.81)
0.0.

Nachdenkliches in Kürze
FRIEDENSFRAGEN SIND VIEL ZU ERNST,
UM DARIN ALS CHRIST OBERFLÄCHLICH ZU SEIN
Jüngst hat die WTG wieder jedem, der sich von ihrer Organisation abwendet, sie nicht anerkennt, abgesprochen, daß er "den Frieden lernen" könnte (II/S1). Nun ist aber das WT-proklamierte "Friedensreich", um allen Kriegen ein Ende zu machen, 1914, 1925, 1945 und jüngst auch 1975 als falsche Prophetie erwiesen. Über den Frieden gab und gibt es für alle Menschen bei der WTG nur Illusionen zu lernen. Was wäre geworden, wenn die Menschen das Ende des 2. Weltkrieges 1945 oder des USA-Vietnamkrieges 1975 (!) Nicht selbst herbeigeführt hätten? Die WTG hält wirklich jeden in grober Einfalt. Wer anderen Menschen wirklich "den Frieden lernen" will, muß sich von den WT-Illusionen freimachen, nicht wahr? Er muß sowohl das christliche Friedenstiften ohne WT-Brille lernen, wie überhaupt auch erst einmal die heutigen Friedensfragen selbst ohne WT-Brille sehen lernen. Allen, die sich angesichts dessen nicht mehr oberflächlich im WT-Sinne mit den WT-Friedensillusionen über ihre Mitmenschen "von Haus zu Haus" hermachen wollen, finden für letzteres eine gute Hilfe in dem Büchlein "Erziehung zum Frieden", von Carl Ordnung, Reihe Fakten/Argumente, Union Verlag Berlin 1980, eine sehr informative Darstellung der Diskussion der Erziehung zum Frieden unter den Christen allenthalben. Da wird man sehr nachdenklich darüber, in was für einer Naivität und Einfalt man von der WTG gehalten wird ohne daß man es merken soll.

LESERZUSCHRIFTEN
Fragen - Meinungen - Hinweise - Antworten
DIESMAL Stellen wir zwei anonyme Zuschriften vor.
Die, die sie geschrieben haben, werden sie wiedererkennen, und wir meinen, daß sie jetzt, in Abstand zu ihren Zuschriften betroffen sein werden, über das, was sie in ohnmächtiger Wut geschrieben haben. "Wer hat Ihnen erlaubt, uns schon jahrelang zu belästigen mit Ihren christlichen Lügen?"
und
"Ihre Schriften lesen wir nie, sie fliegen sofort ins Feuer!"
MAL ganz abgesehen von dem Widerspruch in den Worten "christliche Lügen" (der Schreiber hat hier wohl unbewußt die WTG gemeint), ist beim Schreiber wohl nicht der Widerspruch zwischen den Sätzen aufgefallen, Woher weiß der Schreiber, der CV "nie liest", daß darin Lügen sind? Hat er CV also doch gelesen oder verläßt er sich gutgläubig auf die Meinung anderer, ohne sie zu prüfen. Das eine, wie das andere würde bedeuten, daß hier ein Zeuge Jehova sich nicht so verhält, wie es die WTG ausdrücklich verlangt, denn diese verbietet einerseits, CV zu lesen, andererseits predigt sie immer wieder: "VERGEWISSERT EUCH. . . !"

IN solchen Wirrwarr gerät ein Zeuge Jehovas, der glaubt, uns ohne echte, sachliche Argumente angreifen zu müssen. Es dürfte ihm auch schwerfallen, uns mit echten Argumenten zu widerlegen, denn die WTG hämmert immer wieder nur auf der strikten Ablehnung und Vernichtung von CV herum. Würde sie ihren Mitgliedern Argumente gegen CV in die Hand geben, dann besteht die Gefahr, daß ihre Machenschaften durchschaut und CV-Texte anerkannt werden. Was dann?

ANONYME Leserbriefe erinnern uns immer wieder an einen Bibeltext: "Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht - Weisheit und Zucht und Verständnis". (Sprüche 23:23)
DIE Wahrheit, Weisheit, Zucht und Verständnis, nun sind sie von der WTG längst zu Geld gemacht worden, zu einem Geschäft mit der Dummheit der Gutgläubigen. Die Rechnung dafür wird groß, die Strafe kaum vorstellbar sein!
CV-Redaktion

"Christliche Verantwortung"; Herausgeber: Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement : 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952: Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera
A 9074/82 V 71 681 KO

---------------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 155
Auf das für DDR-Verhältnisse relative Novum der zweiten Auflage eines Buches von Helmut Obst, mit einem Kapitel über die Zeugen Jehovas, geht diese CV-Ausgabe ein.
Bezüglich einer kritischen Wertung dazu, kann man auch vergleichen: Obst
Auch diese CV-Ausgabe bringt wieder (auszugsweise) Leserbriefe, mutmaßlich sogar der echten Art. Jedenfalls hätte die CV dass "sich hinter den Spiegel klemmen können".
Willkommen ist der CV, dass der Schreiber einen anfechtbaren Vergleich wählt. Er meint, im Osten gäbe es zwar kein Rauschgiftproblem ernsthafter Art. Das treffe nur für den Westen zu. Dann aber stellt er die Frage: "Und, warum denken Sie nicht weiter?"
Seine selbstgegebene Antwort, weil der staatliche Zwang das verhindert. Und er lässt durchblicken, dass er den staatlichen Zwang als das größere Problem ansieht.
Ein Paradebeispiel, wie zwei gekonnt aneinander vorbeireden - kann man dazu nur sagen.
Die CV stürzt sich gierig auf den anfechtbaren Vergleich Rauschgift; unterlässt es aber, das Stichwort staatlicher Zwang, der ja auch auf anderen Ebenen wirksam ist, in ernsthafter Form zu beantworten.
Wirklich, die Kontrahenten haben kunstgerecht aneinander vorbei geredet!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 155 JUNI 1982

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wachtturm Nr. 3 und 4/1982
… AUFSEHER, DIE AUFSEHEN ERREGEN
Verantwortung - (k)eine einfache Sache
BEHAUPTUNGEN, DENEN WIR AUF DEN GRUND GINGEN
"Wir mahnen zur Wachsamkeit"
APOSTEL UND PROPHETEN DER NEUZEIT
Eine neue Darstellung der Zeugen Jehovas
ZUM SANKTNIMMERLEINSTAG
UN Vollversammlung und Religionsfreiheit

AUS DER VERSAMMLUNG - FÜR DIE VERSAMMLUNG
AN EINE VERSAMMLUNG IM BEZIRK KARL-MARX-STADT
Rechtfertigung eines endgültigen Bruches mit der WTG
UNLÄNGST bekamen wir einen Brief in die Hände, der von einem ehemaligen Angehörigen der Organisation an die Aufseher und Ältesten einer Versammlung im ZJ-Bezirk Karl-Marx-Stadt geschrieben ist, zur Rechtfertigung seines endgültigen Bruchs mit der Organisation und zur Darlegung des heuchlerischen Verhaltens der WTG, des Luges und Truges gegenüber den Mitgliedern und Interessierten. Viel muß dieser ehemalige Bruder erlitten haben, ehe er sich zu diesem anklagenden Schreiben veranlaßt sah, ehe er sich von der Wahrheitsvorstellung der WTG so konsequent entfernen konnte. Er setzte sich in seinem Brief vor allem mit der falschen Endzeitverkündigung der WTG für 1975 auseinander. Er schreibt:

An die Aufseher bzw. Ältesten unserer Versammlung!
…DER Apostel Paulus lobt einmal die Christen von Beröa, weil sie das, was er ihnen erzählte, beständig prüften.
DIESE Prüfung von unten 'ist autoritären Religionsführern von jeher lästig gewesen. Auch die Führer der WTG erklärten eine Prüfung von unten als "untheokratisch". Es fällt mir immer schwerer, zu anderen immer wieder zu sagen, daß sie einen Splitter im Auge haben. Ich finde die Zeit ist nun da, den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen.

… ES interessiert mich sehr, ob das, was ich glaube, sich auch so verhält, d.h. ob es der biblischen Wahrheit und den Tatsachen entspricht. Dabei bin ich zu sehr enttäuschenden Ergebnissen gekommen…
…Gemäß den Prophezeiungen der WTG-Führung sollten Frieden und Sicherheit ausgerufen werden, die falsche Religion sollte gestürzt werden, Satan sollte zum großen Schlag gegen die WTG ausholen, de r Nordkönig sollte zu seinem Ende kommen, die Vereinten Nationen sollten in der Versenkung verschwinden, und schließlich sollte auch der Südkönig vernichtet werden. Doch nicht einmal andeutungsweise ist in dieser Hinsicht auch nur das geringste geschehen. Im Gegenteil, oft trat sogar das Gegenteil dessen ein, was prophezeit worden war. So darf die WTG jetzt in Frankreich den WT verbreiten, was bislang verboten war; in der Türkei, wurde die WTG als Gesetzliche Körperschaft anerkannt; in Spanien, Portugal und Griechenland wurden die Verbote aufgehoben.

AUS Gesprächen und Briefen westdeutscher Geschwister ging immer wieder hervor, daß alle diese Prophezeiungen einschließlich Harmagedons bis 1975 vorbei sind. Die Inhalte der Briefe und Gespräche waren etwa so zusammenzufassen; Großes Festmahl in Mannheim gehabt! Erwarten für kommendes Jahr (1974!) große Dinge! - In Dortmund gewesen! Erwarten in Kürze unser Verbot! Bis 1975 ist alles vorbei! Wer daran zweifelt, offenbart einen Mangel an Glauben!

DIESE sensationellen "Offenbarungen" machten auch bei uns wie ein Lauffeuer die Runde. Eine Schwester sagte zu mir; "Ich glaube felsenfest, daß Harmagedon im Frühherbst 1975 kommt, weil es unsere Mutter, die Organisation, so verkündigt hat; im Gegensatz zu 1925 und 1955, wo Brüder private Ansichten verbreiteten". Dies sagte sie zu einem Zeltpunkt, nämlich im Frühjahr 1975, als sich die hier erwähnte "Mutter" schon wieder ganz vorsichtig und unauffällig aus der Affäre zu ziehen begann. Doch darauf komme ich noch zurück.

AUF einer Hochzeit, der ich im Jahre 1969 beiwohnte, hielt ein dienender Bruder eine Ansprache. Er sagte zu den Anwesenden, von denen verschiedene keine Zeugen Jehovas waren, u.a.: "Im Jahre 1972 sind die Olympischen Spiele in München, und es ist nicht sicher, ob sie noch stattfinden werden. Eins ist aber 100% sicher, nämlich, daß Harmagedon bis 1975 vorbei sein wird! Wir können uns fest darauf verlassen, daß unser König Jesus Christus seinem Widersacher Satan nicht eine Minute schenken wird".

DIESE Beispiele - jeder einzelne von uns könnte bestimmt noch mehrere hinzufügen - zeigen, daß die WTG dem Zeitplan Gottes weit vorausgeeilt ist. Diese Tatsache läßt den logischen Schluß zu, daß auch andere von der WTG vertretene Lehrpunkte nicht unbedingt zu stimmen brauchen. So werden z.B. biblische Grundsätze, wie "seid kein Freund der Welt", "mein Reich ist nicht von dieser Welt", "haltet euch von der Welt unbefleckt" usw. sehr extrem ausgelegt. Durch diese extreme Auslegung, nicht durch die Forderung der Bibel, werden dem Volke Gottes viele schwere Bürden auf den Hals gelegt, die unnötig sind. In alter Zeit wurde von den Israeliten ebenfalls verlangt, mit Heiden keine Verbindung einzugehen, die Feinde des Volkes Gottes zu hassen usw. Diese Gebote hinderten die Juden aber nicht daran, in heidnischen Regierungen höchste politische Ämter zu übernehmen. Das Beispiel von den drei Männern im Feuerofen zeigt ganz deutlich, daß die politische Tätigkeit für ein Land nicht mit der Anbetung des Staates identisch ist Diese drei treuen Männer vertraten ohne Gewissensbisse die politische Meinung ihres Königs. Sie weigerten sich erst dann standhaft, als dieser König von ihnen Götzenanbetung forderte. Das zeigt deutlich, daß sie ihre vorherige politische Regierungsarbeit nicht als falsche Anbetung betrachteten. Die WTG-Führung führt dieses Ereignis regelmäßig als Beweis dafür an, daß Gott von Christen fordert, in politischen Dingen völlige Inaktivität an den Tag zu legen. Doch der unvoreingenommene Bibelleser erkennt, daß dieses historische Beispiel gerade das Gegenteil von dem beweist, was die WTG-Führung damit immer beweisen will. Ich möchte hiermit nicht behaupten, daß wir uns in die große Politik einmischen sollten, aber ich will zeigen, daß die WTG-Führung in diesem wie in vielen anderen Punkten etliche Schritte über das hinausgeht, was geschrieben steht. Jesus sagte nicht: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Staat", sondern er stellte den Mammon als zweiten Herrn Gott gegenüber. Deshalb taufte Philippus den Finanzminister der Königin von Äthiopien ohne Gewissensbisse. Jeder geschulte Zeuge Jehovas von heute hätte auf die Frage: Was hindert mich, getauft zu werden, geantwortet: Dein Ministerposten! Auch Kornelius wurde sogar mit Gottes ausdrücklichem Auftrag getauft, obwohl er Offizier einer Polizeitruppe war. Im Gegensatz dazu muß heute ein Zeuge, der sich an der Wahl des Gartenvorstandes beteiligt, denken, er habe sich "in die Angelegenheiten dieser Welt eingemischt". Unseren Kindern wird verboten, in die "politische Organisation" der Jungen Pioniere einzutreten, während aber andererseits dienende Brüder der Gewerkschaft, einer ebenfalls politischen Organisation, angehören, um keine Schwierigkeiten zu haben. Ist das konsequent? Belastet dieser Zustand unsere Kinder nicht viel mehr als uns Erwachsene?
DIE. Fortsetzung dieses interessanten Briefes in unserer nächsten Ausgabe!

ZUM SANKTNIMMERLEINSTAG
UN Vollversammlung und Religionsfreiheit
Alle Nationen dafür!
OHNE Gegenstimme ist von der Vollversammlung der Vereinten Nationen der vom Vatikan ausdrücklich gutgeheißene Entwurf einer neuen Deklaration, zur Religions-, Gewissens- und Gedankenfreiheit angenommen worden. Zuvor hatte das Dokument bereits die Zustimmung der UN-Kommission für Menschenrechtsfragen sowie des Wirtschafts und Sozialrates gefunden. Die acht Punkte umfassende Erklärung verurteilt alle Formen der Intoleranz und der Diskriminierung von Menschen ihres Glaubens oder Gewissens wegen als Verletzung der Menschenrechte. Alle Staaten werden zu geeigneten Maßnahmen gegen solche Diskriminierungen aufgerufen. Bereits während der Beratungen des Ende November (1981) verabschiedeten Dokuments hatte der Ständige Beobachter des Vatikans bei den Vereinten Nationen in New York, Erzbischof Giovanni Cheli, den Entwurf als "wertvollen Beitrag zur Verteidigung der Menschenrechte" gewürdigt.

DAMIT entschwindet das WTG-Harmagedon auf den Sanktnimmerleinstag, Denn nach der WT-Täuschung mit Harmagedon bis 1975 wurde mit dem WTG-Buch "Dein Königreich komme", S. 173 (1981) nunmehr aller Welt proklamiert, erst müßten die "Menschen den Religionen der Welt" die "Unterstützung entziehen" und die "militaristischen 'zehn Hörner' der UN" müßten zuvor "falsche Religion verwüsten". Das Gegenteil davon jedoch wird von den Nationen in den UN entwickelt und völkerrechtlich bzw. menschenrechtlich gefestigt. Vom WTG-Harmagedon kann man vernünftigerweise also nur noch als von einem Sanktnimmerleinstag sprechen. Die WTG degradiert alle zu Amokläufern, die ständig mit dem Kopf gegen die Wand rennen, indem sie einfach die Tatsachen nicht bedenken.
0.0.

WIR MAHNEN ZUR WACHSAMKEIT
Behauptungen, denen wir auf den Grund gingen
Die Wachtturm-Gesellschaft behauptet
"DER Wachtturm hat seit seinem Erscheinen im Juli 1879 in die Zukunft geblickt und ist immer bestrebt gewesen, seinen Lesern zu helfen, in der Erkenntnis Fortschritte zu machen und ein klares Bild von der herrlichen neuen Ordnung der Dinge zu erhalten, die allen gerechten Menschen in Aussicht steht. Der 'Wachtturm' ist kein inspirierter Prophet. Er stützt sich aber in seinen Erklärungen auf ein prophetisches Buch, dessen Vorhersagen sich bis heute als untrüglich und unfehlbar erwiesen haben. Er hält sich somit an einen sicheren Führer, und seine Leser können ihm volles Vertrauen schenken, da sie seine Aussagen jederzeit anhand dieses prophetischen Buches prüfen können".

SOWEIT erst einmal ein kurzer Überblick aus der Zweckerklärung der Wachtturm-Gesellschaft .WT Nr. 1/1968, Seite 2
IST der "Wachtturm" wirklich eine Zeitschrift, der man volles Vertrauen schenken kann?
DIE zurückliegenden Beweise sagen nein! Nachzuprüfen ist es in den CV-Nummern 37/ 1971, 73/1975, 100/1977 und Nr. 139/1981.
DER Wachtturm ist eine gute Reiselektüre teils zum Wachhalten, teils zum Einschlafen, mehr ist der Wachtturm nicht.

EXPERTEN sagen: "Wer Milliarden Menschen belehren und überzeugen möchte, darf seine Meinung nicht alle 10 Jahre ändern, die Wachtturmschreiber machen das aber".
Was sagt die Zweckerklärung noch ?
"DIE Ausführungen in Wachtturm kann man jederzeit mit der Bibel überprüfen".
JEHOVAS Zeugen haben mit dem Überprüfen schon sehr trübe Erfahrungen gemacht. Nicht nur Jehovas Zeugen, sondern auch diejenigen, die mit ihnen ein Heimbibelstudium angefangen haben. Beim Heimbibelstudium war immer nur das die Wahrheit, was die Wachtturm-Gesellschaft In die Zeitschriften und Bücher geschrieben hatte, eine andere Meinung oder Diskussionen waren und sind immer noch unangenehm und gefährlich. Entweder das Heimbibelstudium wurde nach einer bestimmten Zeit abgebrochen oder ausgesetzt, und somit wurde der Interessierte vor die Wahl gestellt. Er hatte nun Zeit zu entscheiden, entweder er anerkennt die Auslegung der Wachtturm-Gesellschaft, dann wird weiter studiert, oder er zweifelt an der Echtheit der Auslegung und Jehovas Zeugen betreten vorerst nicht wieder seine Wohnung. So sieht die Wahrheit aus, wenn man an der Wachtturmliteratur Kritik übt.

Worüber wird Kritik geübt ?
1. Kritisiert man die zweifelhaften Bibelauslegungen.
2. Kritisiert man die zweideutigen, immer wiederkehrenden Mutmacherparolen
Zu l.
ÜBER die zweifelhaften Bibelauslegungen könnte man ein dickes Buch schreiben. Dafür ist der Platz in dieser Zeitschrift nicht ausreichend. Wir verweisen deshalb unsere Leser auf die bereits angeführten CV-Nummern. Dort findet man sehr viele echte Beweise.
Zu 2.
WARUM arbeitet die Wachtturm-Gesellschaft mit zweideutigen Aussagen und Mutmacher-Parolen? Ganz einfach, weil sie sich ihrer Sache nicht sicher sind. Sie haben schon zu viele Pleiten erlebt, denn die Wachtturm-Gesellschaft existiert ja bereits seit 1879 und hat dazugelernt.

Einige Mutmacherparolen
IMMER wenn die WTG sich etwas ausgedacht hat oder errechnete, speziell in Richtung Weltuntergang, erfand sie auch die passende Mutmacherparole dazu.

Einige Beispiele:
"Es ist später als du denkst"! (Waldbühnenkongreß, 1949, Berlin)
"Es kann höchstens noch ein paar Jahre dauern"!
(Erwachet, 8.4.1969)

DER ZWECK DER ZEITSCHRIFT CV
Wie ich ihn sehe - Wie siehst DU ihn?
CHRISTLICHE Verantwortung beschäftigt sich vorwiegend mit den religiösen Schriften und dem religiösen Wandel der Zeugen Jehovas.
DIE Schriften der Zeugen Jehovas werden von einer amerikanischen Bibellehrgesellschaft hergestellt und in alle Länder versandt .
DIESE Gesellschaft nennt sich Wachtturm-Bibel- und Traktat-Gesellschaft.

SEIT ihrem Bestehen hat sie unter ihren Anhängern mit diesen Schriften sehr viel Verwirrung und Enttäuschung hervorgerufen.
IN vielen Teilen der Welt hat man schon sehr früh damit angefangen, vor dieser Gesellschaft zu warnen.
SEIT 1959 wurde in der DDR ebenfalls die Notwendigkeit erkannt und die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen.

DER Leserkreis erweiterte sich ständig. Universitäten, Religionsgemeinschaften, Bibliotheken und andere staatliche Einrichtungen zeigen ein reges Interesse an dem Inhalt der Zeitschrift.
DER Inhalt ist sehr vielseitig und hat vorwiegend informierenden Charakter.
Es werden religiöse, soziale, politische und gesellschaftliche Anliegen behandelt, die zum Mitdenken und Mithelfen anregen. Man kann nur viel Freude und ein reges Interesse beim Lesen der Zeitschrift wünschen.

"Unsere Generation wird das Ende… erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, daß eine neue, von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts anbrechen wird". (Erwachet., 22.4.1972, Seite 26-28)

ALL diese Mutmacherparolen mit ihrer Zweideutigkeit haben der WTG nichts genützt. Die Jahre vergingen und der Augenblick kam, auf den man so sehnsüchtig wartete und es geschah nichts, Enttäuschung breitete sich unter den Zeugen Jehovas aus und Abfall von der Organisation war die Folge. Dieser Abfall war nicht die Folge von Kleingläubigkeit, nein, es war ein Protestakt gegen die Lügenballade der Wachtturm-Gesellschaft.

FÜR die weiteren treuen Anhänger der WTG war die Übergangszeit, um sich von dieser Enttäuschung zu erholen, eine schwere Zeit. Sie mußten nun Ausreden erfinden, um Fragende und Freunde zufriedenzustellen, das war bitter. Die Wachtturm-Gesellschaft dagegen machte es sich einfacher, sie tröstete mit Mutmacherparolen.

Hier einige davon:
"Wir werden noch weiter ausharren müssen".
(Wachtturm, 15.3.1977)
"Können wir noch eine ganz kleine Weile ausharren"?
(Wachtturm, 15.3.1977)
DANN, wenn die enttäuschten Zeugen Jehovas wieder Mut gefaßt haben, wird weiter drüber nachgegrübelt wie man sich von selten der Wachtturm-Gesellschaft reinwaschen kann.

Ein überzeugender Beweis
DIESER Beweis stammt zwar aus dem Jahre 1926, aber er ist überzeugend klar geschrieben, um zu erkennen, wie die Wachtturm-Gesellschaft sich reinzuwaschen versucht.
"EINIGE dachten, daß das Werk 1925 enden würde, aber der Herr hat dies nicht gesagt". (Wachtturm, 1926, Seite 264)
SO sieht das wahre Gesicht der Wachtturm-Gesellschaft aus!
G.B. P.J.

VERANTWORTUNG - (K)EINE EINFACHE SACHE (III)
…Aufseher, die Aufsehen erregen!
"Der Aufseher muß daher untadelig sein…" (1. Ti. 3:2 ff)

DAS Wort "Aufseher" hat stets einen Beigeschmack von Beaufsichtigung, von Kontrolle und Gängelei. Jeder, der etwas von Aufsicht hört, fühlt sich kontrolliert, beobachtet und irgendwie bereits mit dem Verdacht behaftet, er habe etwas Unrechtes getan. Ganz selbstverständlich gehört die Aufsicht durch die Polizei zu einem verkehrsreichen Straßenzug ebenso wie der Aufseher in eine Ausstellung oder ein Museum. Doch solcherart sind die Aufseher der Zeugen Jehovas nicht. Jedem wird von Anfang an klar gemacht, daß er als Gruppendiener oder Kreisdiener eine Vormachtstellung erhalten hat, die nicht jeder sogleich bekommt. Der Weg bis zu dieser Funktion ist nicht einfach und wir könnten annehmen, daß gründliche Prüfung wirklich dazu führt, daß nur "untadelige" Aufseher der Versammlung vorangestellt sind. Doch die Realität in den Versammlungen ist leider anders. In der Tat erregt das Verhalten der Aufseher Aufsehen, und zwar in sehr unangenehmer Weise und durchaus nicht selten.

DENN nicht jeder, dem eine Verantwortung für andere Menschen übertragen wurde, ist sich dieser Verantwortung auch bewußt, wird ihr gerecht, Jeder Mensch möchte geistig eine bestimmte Bewegungsfreiheit haben. Der einfache Zeuge Jehovas erfährt über das Leben in der WTG recht wenig, er bekommt vorgeschrieben, was er zu studieren, wo er zu predigen, wie er sich täglich zu verhalten hat. Diejenigen, die ihm das vorschreiben, sind in irgendeiner Weise Aufseher, Diener. Natürlich ist jeder zumindest unbewußt bemüht, aus dieser weitgehenden Einengung herauszukommen. Das ist, wenn er mit den Zeugen Jehovas nicht brechen will, nur über ein Dienstamt möglich. Da jeder Zeuge weiß, welche Anforderungen gestellt werden, ist es nicht allzu schwer, sich so zu verhalten, daß er in die nähere Auswahl für ein Amt, und sei es auch nur ein kleines, kommt. Mögen manche eine solche untadelige Haltung aus wirklicher ehrlicher Überzeugung besitzen, viele betreiben Heuchelei, um ein Amt zu bekommen und der Verfasser dieser Zeilen hat es als Experiment einmal ausprobiert, wie leicht man den Eindruck erwecken kann, für ein Amt, z.B. das eines Studiengruppenleiters, tauglich zu sein. Es gibt also, aller oft betonten Gleichmacherei zum Trotz, auch in der WTG den "Weg nach oben" mit all seinen Listen und Tücken. Der Begriff "Karriere machen" ist gerade den Aufsehern der verschiedenen Grade recht vertraut. Und wer einmal ein Dienstamt hat, wird es, schon um der kleinsten Vorteile willen, nicht gerne wieder verlieren. Also sichert er sich nach oben und unten ab. Es ist eine altbekannte Tatsache, daß die Macht über andere gefährliche Auswirkungen auf eine ungefestigte Persönlichkeit haben kann. Wer aber entscheidet, ob jemand geeignet ist. Es geht da meist nicht nach biblischen Grundsätzen, denn die, welche entscheiden, wollen ja um sich herum Menschen haben, die nicht gleich Ansprüche auf den eigenen Posten erheben.

BEFRAGT, warum ein junger Mann, Mitte 20, bereits eine Studiengruppe leitet, antwortete ein älterer Bruder: "Nun, seine Eltern sind eifrig schon lange im Glauben und haben ihren Sohn so erzogen, daß er tauglich ist!"
IN einem anderen Fall leitet in einer Studiengruppe im Bezirk Erfurt ein junger Mann, Ende 20, fünf Zeugen Jehovas an. Scheinbar ist es den älteren Brüdern und den Zeugen der eigenen Gruppe nicht bekannt, dass er mehrere Verhältnisse zu Arbeitskolleginnen hat, obwohl er selbst verheiratet ist. Doch sollte es bekannt sein, wieso bekleidet er dann ein Dienstamt?

EIN älterer Bruder, der mehrere Studiengruppenleiter anleitet, arbeitet in einem großen Betrieb an verantwortlicher Stelle und verdient dabei recht gutes Geld. Befragt, ob er denn auch in seiner Arbeitsstelle für die WTG predige, antwortet er:
"Aber, wie kommst du denn darauf, das würde mich doch meinen Posten kosten!" Ungereimtheiten und Doppelzüngigkeit also - so sieht das aus und die Reihe ließe sich fortsetzen. Was ist also von Aufsehern zu halten, für die der Begriff Verantwortung unbekannt zu sein scheint?

ES ist ein bedauerlicher Umstand, dass "Wachtturm" und "Erwachet" so wenig über Probleme der Organisation schreiben. Lediglich in den sogenannten "Königreichsnachrichten" wird der Schleier vor dem Tun und Treiben der WTG ein wenig gelüftet. Entscheidungen wie etwa der Neubau in Bad Selters, werden nicht beraten, sondern die Versammlungen werden vor die vollendeten Tatsachen gestellt: "Das und das hat der getreue und verständige Sklave vor!" Stimmt zu oder nicht, gemacht wird es trotzdem! Und dann werden die einfachen Zeugen zur Kasse gebeten, damit die Millionäre in Brooklyn nicht zu tief in die eigene Tasche greifen, wie voll diese Taschen sind, soll hier nicht dargestellt werden, aber die finanzielle Bilanz der WTG ist bisher in keinem Jahrbuch zu finden gewesen, warum wohl? Auch das. ist eine Frage der Verantwortung. Offensichtlich kann man es nicht verantworten, den geduldigen Schafen in aller Welt reinen Wein über das Geschäftsgebaren der WTG einzuschenken. Es wird in absehbarer Zeit dank aufrichtiger Brüder, die mit den wirtschaftlichen Dingen der WTG befaßt sind, aber erkannt haben, wie hier zugunsten weniger eine große Herde geschoren wird, die. Gelegenheit geben, in CV dazu etwas zu sagen.

DIE Aufseher sind die Mittler zwischen der WTG und den einfachen Zeugen, sie sind Brooklyns verlängerter Arm und wer würde glauben, dass dieser Arm und das, was er tut, nicht genau kontrolliert wird. Also' erfolgt die Einsetzung der Aufseher nicht, wie es so gerne behauptet wird, gemäß ihres untadeligen Verhaltens, sondern vor allem unter dem Gesichtspunkt, leistet derjenige auch immer und überall absoluten Gehorsam. Die Druckmittel der WTG sind vielseitig und reichen von der Erpressung bis zum Rufmord. Weitgehendst kann sich die Organisation ihrer Aufseher noch sicher sein, noch. Aber die Reihe der Endzeitlügen hat nicht nur den einfachen Zeugen, sondern auch viele Diener stutzig gemacht. Die Unruhe wächst. Wie lange noch sind die Aufseher die Marionetten an den Drähten von Brooklyn!
Schluß folgt!
-tig-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
WACHTTURM l. FEBRUAR 1982 NR. 3
Studienartikel: I
"Zu welchem Zweck einige 'wiedergeboren' werden"
Studienartikel: II
"Die Rolle des Menschen und die Rolle Gottes bei der 'Wiedergeburt'"
DAS Thema "wiedergeboren sein" kann für die WTG in der Nach-1975-Zeit tödlich werden, Denn es ist die Bedingung des Christseins, dem die Masse der WT-"Schafe" nicht entspricht, die eigentlich zum Unchristlichsein verurteilt ist, streng genommen. Das darf nicht zum Bewusstsein kommen. Ja, nach der Schrift ist nur Christ, wer "wiedergeboren" und mit dem Geist Gottes "gesalbt" ist. (Abs. 14 II)

GLEICH mit "Zu welchem Zweck einige...." schiebt der WT auf falsches Gleis. Jesus sagte nicht "einige". Er spricht mit "jemand" jeden einzelnen an, also alle. Und es ist einfach nicht wahr, dass der "Kontext zeigt", dass die Zahl 144 000 "buchstäblich zu verstehen ist" (Abs. 11 I). Da dürften es nur 144 000 "buchstäbliche Israeliten" sein, aus jedem Stamm 12 000 wie Offb. 7:4-8 zeigt.

SODANN soll 1935 diese Zahl "nahezu vollständig" sein. (Abs. 16 II) Wir müssen wiederholen: In dem Thema "Die zehn Verfolgungen" mußte man schon im WT 15.10.52 zugeben, dass es allein in der urchristlichen Zeit (bis 303 u. Z.) zusammengerechnet schon über 900 000 Märtyrer gab, die in der Nachfolge Jesu "treu bis in den Tod" gegangen sind. Offb. 2:10, CV 118/1979. Oh, sind 900 000 nicht mehr als 144 000?

DIE nächste WT-Bibelverdrehung: "'…um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen' (Apg. 15:14). Gottes Name ist Jehova. Daher sind die Glieder dieses Volkes als Zeugen Jehovas bekannt." (Jes. 43;10-12). Abs. 13 I. Apg. 15:14 ist keine Rechtfertigung des Namens Zeugen Jehovas! Denn es heißt "für" und nicht "mit seinem Namen"! Das ist ja wohl ein Unterschied! Auch Jes. 43:10-12 rechtfertigt keinen Namen. Das war nur eine vorchristliche Funktionsbeschreibung, keine Namengebung. Kein Volk nannte sich so. Sie trugen die Namen ihrer Stämme, Israel, Juda usw. Und: Gottes Name ist bekanntlich nicht Jehova, die Juden sagten eher Jahwe. Jehova ist nicht richtig. Offenbar gab sich Gott überhaupt keine derartigen Namen! Lies doch nur in 2. Mose 3:13-15 nach! Der Name Zeuge Jehovas ist auf die Dauer das Dümmste, was die WTG ausdenken konnte.

WAS unter "Eine Rettung - zwei Hoffnungen" gesagt wird (Abs. 16f I), ist Unterschlagung und Fälschung zugleich. Der WT verschweigt hier Eph. 4:1-6, wo es klar heißt: "… Berufung zu einer Hoffnung"!
AUCH Röm. 8:19-22 wird entstellt (Abs. 17 I). Man wird an die Entstellung von Römer 13:6 (WT 1952 S. 252f, 1957 S. 407) erinnert, um die WTG zu einer "Obrigkeit" zu machen! Um "zwei Hoffnungen" zu "beweisen", zitiert der WT und schiebt dazwischen: "Denn die sehnsüchtige Erwartung der Schöpfung (eine Gruppe) harrt auf die Offenbarung der Söhne Gottes (eine andere Gruppe). Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden… durch den, der sie unterworfen hat auf Grund der Hoffnung, dass die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens freigemacht wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes". Hier ist in Wahrheit nur von einer einzigen Schöpfung die Rede, die zur "Freiheit der Kinder Gottes" kommen soll. Durch die Einschübe "eine Gruppe, eine andere Gruppe" entstellt der WT das (Eph. 4:4, Phil. 3:17-19) . In Abs. 11 II wird dazu nochmals Vers 21 entstellt. Paulus spricht da von keinen "(irdischen) Kindern Gottes", sondern von den "Kindern Gottes im Stande der Verherrlichung", woran die "Schöpfung" teilnehmen soll! Der WT stellt Rom. gegen Eph. 1

WER noch nach 1935 "wiedergeboren" sein will als Christ, wird gezielt verunsichert und diffamiert : Er könnte eine "irrige Vorstellung" haben, "Mangel an Bescheidenheit" etwa.
DASS diese ganze Sache zur Sprengkraft für die Organisation geworden ist, zeigt das Eingeständnis: "Es gibt einige, die sich zwar seit kurzem als Gesalbte ausgeben, die aber, statt die Einheit der Versammlung zu fördern, den Standpunkt vertreten, sie müßten ihre eigene Bibelstudiengruppe haben" (19 II). Mit der Preisgabe der unchristlichen "irdischen" Ausrichtung könnte die WTG ihre Zeugen kaum weiter so leicht wie bisher als eine Art Gegengesellschaft politisch missbrauchen, als "von Gott" ausgegeben. Auch die anderen Christen würde man anders sehen. -

WACHTTURM 15. FEBRUAR 1982 NR. 4
Studienartikel: I
"Hingabe - An wen? Warum?"
Studienartikel: II
"Die Hingabe und ihr Symbol"
Studienartikel: III
"Was hindert mich, getauft zu werden?"
ES beginnt mit Lob auf den 16. USA-Präsidenten. Auch der Dollaraufdruck "Auf Gott vertrauen wir" wird zitiert. Wozu das, fragt man sich. Der WT ist eben doch eine amerikanische Zeitschritt. Ansonsten könnte man sich solche politischen Aufhänger schenken.

VOR diesem Hintergrund: Die schon über 100 Jahre alte antidemokratische "Prophetie": "Trotz der Hingabe des Präsidenten und anderer aufrichtiger Amerikaner wird die 'Herrschaft des Volkes, durch das Volk von der Erde verschwinden'". Nochmals: Die Welt besteht nicht nur aus Amerika! Der WT spricht aber nur aus, was die Herrschenden der USA wollen: Keine wirkliche Herrschaft, des Volkes, etwa der Arbeit über das Kapital (Papst Joh. Paul II). Solche WT-Töne im Namen Jehovas sind sogar höchst offiziell erwünscht!

DANN ein Betrug für Unbedarfte: "Für das Volk" werde sich die Katastrophe "glücklicherweise nicht nachhaltig auswirken" (I 2), denn es komme eine Regierung, "die allen Bewohnern der Erde" zum Segen gereichen würde. Das ist doch Schwindel! Bis auf die paar Millionen WT-Hörige sollen doch "alle Bewohner der Erde" vernichtet werden! Also nichts als religiös-politisch Verwirrtes, das man keinen nachprüfen lassen darf .

DANN wird unter Hinweis auf Israeliten, Christus und "Geistgezeugte" rundweg verkündet: "Seither müssen sich alle, die Gott zu dienen wünschen, ob Juden oder Nichtjuden, in ihrem Herzen Jehova hingeben…wodurch sie Jesus nachahmen". (I 17) Ein Vorspiel für die nachfolgende Falschinterpretation der einen christlichen Taufe, die es nur gibt, in den Tod Jesu, um die anderen WT-"Schafe" weiter davon fernzuhalten, aber zu behalten. Denn Jesus nachahmen kann man in Wahrheit nur durch diese "eine Taufe". (Eph. 4:5)

DER II. Artikel beginnt mit der Übertölpelung, "heute steht der ganzen Welt eine 'große Drangsal' bevor". Die sollte 1975 schon zu Ende sein. Davor 1914. Dann folgte "von Gott" die Kapriole, 1918 "in der Mitte verkürzt"! Hat man das vergessen? Nun soll das wieder zukünftig sein. Nur in Unkenntnis kann man dem WT da noch glauben! (5. Mose 18:20-22)

Nachfolger Christi, Christ, ist in der Tat nur, wer den Worten Jesu folgt: "Wenn jemand mir nachfolgen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach". Matth. 16:24. Für die WTG sind das heute "nicht einmal 10 000" (II 13). Überrumpelnd behauptet der WT, auch die über 2 000 000 anderen ZJ müßten auf dieselbe Weise getauft werden. Völlig willkürlich werden diese nicht von Gottes Geist Gezeugten, also Nichtchristen nach Matth. 16:24, darum mit dem "Mischvolk" der Israeliten verglichen. Es gibt aber nach Eph. 4:5 nur "eine Taufe", und das ist die Taufe "in den Tod Jesu" als seine Kreuzesnachfolger. Römer 6:3,4! Also betreibt der WT an der Masse seiner "Schafe" in Wirklichkeit einen Tauf schwinde!, indem er sie einer Symbolhandlung unterwirft wirft, deren schriftgemäßer Inhalt für sie entleert und verfälscht wird! Die sog. "Vorschattungen" sind dabei reine WT-eigene Konstruktion im Widerspruch zu den für Christen allein verbindlichen genannten Schriftstellen.

DIE Taufe bloß als "Zeichen ihrer Hingabe an Jehova" (III 4) ist eine Sinnentleerung dessen, was Jesus und die Apostel über die "eine Taufe" für Christen in Matth. 16:24, Römer 6:3,4 und Eph. 4:5 sagen. Aber der WT muß das wohl mißachten, um seine Massen weiter hörig zu halten.

DAZU werden die ungetauften "lieben Leser" allen Ernstes aufgefordert, "gebetsvoll über das Beispiel des äthiopischen Eunuchen nachzudenken, der seine Taufe nicht hinausschob" (III 5). Dabei lehrt gerade dieses Beispiel die nur eine mögliche christliche Taufe in den Tod Jesu ! Oder war das mit dem Äthiopier erst nachdem Jahr 1935? Doch wohl nicht l Aber das meint der WT nicht. Er meint nicht den Sinn der Taufe des Äthiopiers, sondern die schnelle Entscheidung des Eunuchen.

ZUM Schluß die Behauptung: "Eintausendneunhundert Jahre lang gab es nur eine einzige Berufung, die himmlische", (III 14), wobei unterschlagen wird, auch nur "eine Taufe"! Eph. 4:5. Aber schon in den ersten 300 Jahren davon gab es (WT 1952) allein über 900 000 christliche Märtyrer. Damit ist die gesamte 144 000- und 1935-Lehre des WT endgültig über den Haufen geworfen! Schließlich: Nichts "steht kurz vor dem Abschluss"! (III 18). Der WT selbst hat (Nov. 1981) das '"Ende" auf ein Atheistischwerden der Nationen auf den Sanktnimmerleinstag verschoben!

NACHDENKLICHES
WENN ICH DEN TITEL "ERWACHET" LESE…
WENN ich den Titel "Erwachet!" von der Wachtturm-Gesellschaft in Brooklyn, New York, lese, dann muß ich mich innerlich beherrschen. Automatisch fällt mir dann immer jener größenwahnsinnige Ruf der Nazis ein "Deutschland erwache!", mit dem die ein ganzes Volk irregeführt haben, ein "Erwachet!"-Schlacht ruf, der in Wirklichkeit die Massenfriedhöfe des zweiten Weltkrieges vorbereitete. Die Wachtturm-Organisation will nun mit einem gleichen Ruf die ganze Welt zum "Erwachen" bringen, auf dass alle Nationen erkennen sollen, wie sie eines Tages in ihrem Blut schwimmen! Das sollen sie doch unausweichlich gemäß dem Wachtturm-Wächter, oder nicht?

JEDENFALLS, wer "im deutschen Sprachraum "Erwachet" schreit, erinnert automatisch an das gleiche Nazigeschrei und erinnert sich: Das hatten wir doch schon einmal! Christen allzumal sollten doch von solchem diskreditierten Geschrei Abstand nehmen!

"APOSTEL UND PROPHETEN DER NEUZEIT"
Eine neue Darstellung der Bibelforscher/Zeugen Jehovas
C.T. Russell und J. F. Rutherford
IN die 2. Auflage des inzwischen zu einem Standardwerk gewordenen Buches "APOSTEL UND PROPHETEN DER NEUZEIT. Gründer christlicher Religionsgemeinschaften des 19./20. Jahrhunderts", Union Verlag Berlin 1981, wurde auch ein ausführliches Kapitel über Charles Taze Russell und Joseph Fränklin Rutherford, die Gründer der "Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher/Zeugen Jehovas" aufgenommen.

INSGESAMT stellt der Autor, Dr. theol. habil. Helmut Obst, zwölf Gemeinschaften vor, die in der DDR staatliche Anerkennung haben, bzw. deren Gedankengut bis in unsere Zeit wirksam ist.
ES sind die Katholisch-Apostolischen Gemeinden, Neuapostolische Kirche, Apostelamt Juda (Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus), Apostelamt Jesu Christi, Reformiert-Apostolischer Gemeindebund, Kirche Jesu Christ der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher/Zeugen Jehovas, Gemeinschaft in Christo Jesu (Lorenzianer), Christliche Gemeinschaft Hirt und Herde, Johannische Kirche (Weißenberger) und Die Christengemeinschaft.

Erster Pressekommentar zu ZJ
DIE Bibelforscher/Zeugen Jehovas, staatlich nicht anerkannt, dessenungeachtet bis in unsere Zeit wirksam, werden in einem ersten Pressekommentar dazu wie folgt beurteilt: Diese "autoritär geleitet und straff zentralistisch geführte, extrem kirchen- und gesellschaftskritisch ausgerichtete apokalyptische Gemeinschaft" hat z.B. immer wieder durch problematische Endzeitberechnungen, die sich stets als unzutreffend erwiesen, von sich reden gemacht.
(Der Demokrat, 9.1.1982, Schwerin)

Zu den Beweismitteln
DR. OBST zitiert zu den ZJ außer zahlreiche Originaltexte zu der jüngsten Entwicklung der ZJ weitgehend Beweistexte der Studiengruppe Christliche Verantwortung in umfangreicher Ausführlichkeit. Besonders zum Studium der Politik des Antikommunismus der ZJ-Leitung verweist er neben der bekannten Dokumentation "Die Zeugen Jehovas", Urania Verlag Leipzig-Jena-Berlin, 1970, von M. Gebhard, auf die CV-Sonderausgabe Nr. 139/1981 "Die Zeit ist herbeigekommen! 100 Jahre Wachtturm von 1879 bis 1979 - Eine Dokumentation". Auch die Sonderausgabe von CV Nr. 100/1977 zur Weltendeirrlehre der ZJ-Leitung von 1975 wird zu diesem Thema zitiert.

Gesellschaftspolitische Gesichtspunkte
AUF Grund der negativen kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Positionen der ZJ kommt Dr. Obst zu der Feststellung, dass die ZJ "eine Art Gegengesellschaft" zur bestehenden Umwelt oder politischen Gesellschaftsordnung darstellen. In der Tat sind die ZJ unter der WTG weit entfernt vom Charakter neutestamentlicher, urchristlicher Gemeinden. Sie stellen eher eine eigene "Gesellschaftsordnung" dar, gegen die bestehende gerichtet, wie das in der bekannten ZJ-Selbstbezeichnung "Neue Welt Gesellschaft" zum Ausdruck kommt. Die ZJ-Leitung ging bekanntlich sogar so weit, ihre Anhänger mit "Gesandten" eines anderen politischen Staates zu vergleichen, wo es um die Verweigerung bestimmter Bürgerpflichten ging. Das sind krasse Widersprüche zu l. Petr. 2:13 (Menge) etwa; "Seid aller die Menschen betreffenden Ordnung um des Herrn willen untertan" und muß deshalb unchristliche politische Konfrontationen heraufbeschwören. Das muß die Z3 in dieser Hinsicht zu einem Politikum werden lassen. Natürlich ist das die hintergründige Absicht der ZJ-Leitung.

Letztlich ein politisches und kein religiöses Anliegen?
DER Verfasser kommt zum Schluß zu folgender beunruhigender Fragestellung:
"ENDZEITBERECHNUNGEN mit Pannen? Sind es wirklich nur Pannen? Steht dahinter das frevelhafte Spiel einer machtbesessenen kleinen Clique mit religiös suchenden, ehrlichen Menschen, ein letztlich politisches und kein religiöses Anliegen? Handelt es sich um Verblendete, die im guten Glauben andere verblenden? Wird hier nur ein religiös-politisches Endzeit-Trugspiel aufgeführt? Ist der krampfhafte Versuch, das endzeitliche 'Heute' oder 'Bald' mit immer neuen Berechnungen zu erhalten, nicht ein unübersehbares Endzeitphänomen für die übrige Christenheit? Kann die Wachtturmgesellschaft nicht selbst als eine besonders eindrucksvolle moderne Erscheinungsform des Antichrist gedeutet werden? Diese und andere Fragen sind mit guten Gründen von verschiedenen Seiten bejaht worden. Aber auch dann muß in jedem Fall zwischen der Leitung und den Mitgliedern unterschieden werden. Keine andere der großen christlichen Religionsgemeinschaften der Neuzeit fordert die christlichen Kirchen, die Staats- und Gesellschaftsordnungen so lange und so radikal heraus wie die Theokratische Organisation der Zeugen Jehovas. Allein schon deshalb muß auch sie sich eine eingehende unnachsichtige Prüfung ihres Anspruches und ihrer Wirklichkeit gefallen lassen". (a.a.O. 265f)
-CVN-

LESERZUSCHRIFTEN
Fragen - Meinungen - Hinweise - Antworten
IN unserer letzten Nummer "CV haben wir einige anonyme Leserbriefe zitiert und diskutiert, liebe Brüder und Schwestern. Indessen liegt uns ein fast vier Seiten umfassendes Schreiben eines Zeugen Jehova vor, der wohl, so zeigen seine Zeilen, guten Grund hat, seinen Namen zu verschweigen. Anlaß dieses Schreibens ist ein Artikel unseres Herausgebers "was war 1914?" Doch dem Verfasser des Briefes geht es gar nicht um den Artikel, sondern um einen Angriff auf unseren Herausgeber und dahinter versteckt auf CV. Schon seine ersten Zeilen beweisen das:

"Sie würden dieses Schreiben an Sie völlig falsch verstehen, wenn Sie ableiten wollten, hierin auch nur einen Deut von Zuneigung gegenüber Ihrer CV sehen zu wollen".
NUN, ein solcher Satz in verschiedener Form ist uns nicht neu. Aber alles, was dann kommt, ist lesenswert und einige Textstellen möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten. Wir drucken sie aus , verschiedenen Gründen:

SIE zeigen recht deutlich, was passiert, wenn ein verbitterter, fanatischer Zeuge Jehovas sich persönlich angegriffen fühlt, obwohl es in dem Artikel gar nicht um einen persönlichen Angriff geht. Der Brief verdeutlicht aber auch, wie schnell eine unsachliche Diskussion mit beleidigenden und entwürdigenden Anschuldigungen (die wir hier aus Gründen des Anstandes gar nicht bringen können) vom Boden der Bibel wegführt und das wahre Gesicht der WTG und ihrer Gesinnung entlarvt.

DIESE Textproben zeigen außerdem, daß eine Aneinanderreihung von unbegründeten Vorwürfen dazu führen kann, daß sich vielleicht gut gemeinte Kritik ins Gegenteil verkehrt. Ein erstes Beispiel:

"Als Beispiel - Rauschgift -.
Sicherlich sagen Sie nun, wo ist hier im Osten das akute Beispiel für Rauschgiftsüchtige, von Einzelfällen abgesehen? Ja, es Stimmt, Sie sind im Recht! Aber weshalb denken Sie nicht weiter?
Es ist doch nicht dem Willen der unfertigen Geschöpfe zu verdanken, daß diese Sucht hier nicht derartig grassiert wie im Westen. Es ist der staatliche Zwang, der hier gebietet".

SO ist das also: Der Briefschreiber meint - und im weiteren Text sagt er das auch deutlich - daß er den staatlichen Zwang ablehnt, also lieber die Rauschgiftsucht, als staatlichen Zwang, der sie verhindert. Hier eine erste Frage an den Schreiber: Was hält er als Zeuge Jehovas eigentlich von Jesus Christus Gebot der Nächstenliebe und von Jehovas Gesetz: "Du sollst nicht töten!" Wer Rauschgiftsucht und eine Gesellschaft, einen Staat, der sie fördert, bejaht, der macht sich mitschuldig am Unglück Tausender, mitschuldig am Mord. Wohl dem Zeugen Jehovas, der in einem Staat lebt, wo Rauschgift nicht zur Tagesordnung gehört! Und bedenken wir, daß es nicht wenige jugendliche Zeugen Jehovas gibt, die mit dem Rauschgift Bekanntschaft machten und machen, die süchtig sind, wie uns z.B. Brüder aus der BRD glaubwürdig versicherten. "Wir haben in unserer Organisation gegen das satanische Unheil der Drogen anzukämpfen", erzählte uns jüngst ein älterer Zeuge Jehovas aus Düsseldorf. Zwei weitere Hinweise Textstellen verdeutlichen, worum es dem Verfasser wirklich geht:

"Jehovas Zeugen sind in der Wahrheit…!
Wenn Sie es vielleicht anders besser verstehen:
Zeugen Jehovas sind geistige Bastionen, denen Sie und Ihr Geschreibe nichts geben können…"
und
"Ich spreche Ihnen nahezu alle geistigen Voraussetzungen ab, ein Vorsteher … zu sein. Sie sind weiter nichts als ein Schreiberling, klein und dumm…"

BITTE, liebe Brüder und Schwestern, lest diese Sätze zweimal und bedenkt, daß sie nichts von den unflätigen Beschimpfungen enthalten, die auf den übrigen drei Seiten stehen, und dann lest eine weitere Stelle:
"Abschließend möchte ich Ihnen noch eindeutig sagen, daß ich persönlich jeden akzeptiere, der sachlich und fair eine Gegenmeinung zu unserer Gemeinschaft äußert. Im Gespräch sind dann beide Partner befähigt, die Meinungen dem sachlichen Streit auszusetzen".

SO, nun wissen wir es, der Autor will sachlichen Streit. Dabei strotzt sein Brief von Schimpfwörtern, von unverdauten Fremdwörtern, die er zusammenstückelt, ohne daß sie wirklichen Sinn ergeben.
(Fortsetzung folgt)

"Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str .6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera.

A 9112/82 V 14 809 Ko

hChristliche Verantwortung 1982 Teil II

ZurIndexseite