"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1979 Teil II

CV 120 -

Kommentare zu den eingescannten CV Ausgaben
CV 120

Ein Zitat aus dieser Ausgabe, mehr von der charakteristischeren Art:
"Die Verantwortlichen wissen ganz genau, daß der Welt verkündigt wurde: 1975 beginnt die Tausendjahrherrschaft Christi und das Königreich Gottes auf Erden, womit zu diesem Zeitpunkt 1975 die Harmagedon-Weltvernichtung eine vollzogene Tatsache ist. Alle WTG-Verantwortlichen bzw. WT-Sudienleiter aus jener Zeit, die das heute bestreiten, lügen. Ihre eigenen Studienmaterialien von damals überführen sie. Es ist abstoßend, wie überall derartig gelogen wird, wobei sogar die Frechheit zu verzeichnen ist, daß die eigenen früheren Studienmaterialien vor anderen einfach als möglicherweise gefälscht bezeichnet werden, um einen Kritiker abzuwürgen. Wir wollen unserem Bruder ... jedoch gern unterstellen, daß er irgendwelche Einzelheiten nicht genügend kannte, bekannte er doch u. a. auch "leider kein leitender Zeuge Jehovas mehr zu sein". Wir möchten dieses "leider" in unserem Sinne positiv deuten. Denn die Organisation betreibt praktisch auch eine Art "Sippenhaft", wo es in der Familie, mit der Frau, mit dem Mann oder mit den Kindern nicht so verläuft, wie ihre "Ratschläge" verlangen."
Politische Apathie als systemerhaltende Stütze. Genau das ist ja der politische "Marktwert" der Zeugen Jehovas - die Förderung der politischen Apathie.
Darauf wird auch in dieser CV-Ausgabe eingegangen. Ein Zitat dazu:
"Es handelt sich um die vom amerikanischen Großbanken-Präsidenten M. D. Rockefeller gegründete Trilateral Commission zur Koordination der Wirtschaftspolitik der drei (tri) wichtigsten Zentren des entwickelten Kapitalismus, nämlich der USA, Westeuropas und Japans. In einem 1975 veröffentlichten Bericht "The Crisis of Democracy" (Die Krise der Demokratie), Bericht an die Trilaterale Kommission, New York University Press 1975, mit Namenlisten der amerikanischen, europäischen und japanischen Kommissionsmitglieder, wurden die Ziele und Strategien genannt, die insbesondere in geistiger oder ideologischer Hinsicht verfolgt werden.
Es geht um ein koordiniertes Auftreten gegen alle Linkstendenzen in der westlichen Welt wie auch in den Entwicklungsländern, in der "dritten Welt". Als ideal gilt der Trilateral Commission ein Zustand, in dem die Exekutive mit einer relativ kleinen Zahl von "Wall Street lowyers and bankers" regiert, ungestört von den großen Massen, deren politische Apathie durchaus als systemstabilisierend und daher erwünscht gilt. Weniger Subversive oder Rebellen seien hierfür die Gefahr. Bedrohlich sei in erster Linie dafür eine gut geschulte, informierte und daher ihrer Lage bewußt gewordene demokratische Mehrheit, die gar. nicht, erst zustande kommen dürfe. (S. 98, 182). Zu den aktivsten amerikanischen Mitgliedern der Trilateralen Commission gehören u. a. USA-Präsident Carter selbst, sowie sein Sicherheitsberater Brcezinski, vormals Direktor eines maßgeblichen USA-Instituts "zur Erforschung des Kommunismus". Im Interesse dieses "Idealzustandes" wurde mit besonderer Vehemenz u. a. den Intellektuellen der Kampf angesagt, die die erwünschte politische Apathie der Massen überwinden wollen. (Nach: Who's afraid of d'emocracy? Über Präsident Carters ideologischen Hintergrund. In: Reformatio, Ev. Zeitschr. f. Kultur und Politik, Febr. 1977 Bern/Schweiz).


CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR
DIE MISSION VON CV
Ist Wegbereitung und Auferbauung in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit

Nr. 120 Gera Juli 1979

MIT DER "CHRISTLICHEN VERANTWORTUNG" MUSS MAN JETZT LEBEN
Seht nur wieder die nebenstehende Inhaltsangabe!
Liebe Leser
liebe Brüder und Schwestern
CV soll in der Tat keinen Betroffenen unberührt lassen. Es "guter Kampf des Glaubens" in zwar oft auch nicht einfachen Fragen, ist es doch eine Pionierarbeit gegen einen Mißbrauch unseres christlichen Glaubens, der keinen Bereich ausschließt. Damit ist es zugleich eine Pionierarbeit, für die es bisher keine Erfahrung gibt. Noch nie hat sich jemand so mit der WTG befaßt, CV ist nicht nur im deutschen Sprachraum einmalig.

Es gehörte zur "Überlegenheit" der WTG, wenn sie ignoriert, nicht ernstgenommen und nicht beantwortet wurde: Wer kann uns widerlegen? Sie haben keine Argumente! Damit ist es nun vorbei. Im Einklang mit Jak. 5:19, 20, von Irrwegen zurückzubringen, muß man jetzt damit leben, daß die allen einschlägigen Fragen ihre Überprüfung, Widerlegung und Zurückweisung erfährt. Über 100 Jahre und schon 3 Generationen "endzeitlich" irregeführt ist zuviel. Aber das bedeutet, daß es der WTG schon über 100 Jahre gelingt, "Herzen Argloser zu täuschen" (Rö. 16:18). Was uns bestätigt, daß wir es in der WTG-Führung mit erfahrenen psychologischen Taktikern und Strategen zu tun haben, selbst "die Auserwählten" derart "endzeitlich" zu täuschen. So ist die Zeit herbeigekommen, den wirklichen Zweck dieser "endzeitlich" haltlosen und unglaubwürdigen WTG-Verkündigung aufzudecken, damit es auch der versteht, der bisher nur wenig erfassen konnte. Dabei ist das einfachste oft das schwierigste. Doch jeder wächst mit seiner Aufgabe.

Jeder kann beim Lesen von CV beruhigt sein. Kein "höherer" Aufseher vernichtet auch nur eine Zeile irgendeiner Zeitung gegen, für oder über die WTG. Alles ist zu prüfen und sofort vollständig der WTG selbst zuzustellen. Und CV vernichten sie schon gar nicht! Bei allen Aufrichtigen, die CV lesen, wird es darum eines Tages die beabsichtigte Wirkung haben. Deshalb unser Schriftwort auch zu dieser CV-Ausgabe:
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
Eure Brüder - CV-Redaktion
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In dieser Ausgabe!
In Potsdam: Das Studium fiel aus!
Dramatische, freie und offene Auseinandersetzung CV-ZJ vor Interessierten in Potsdam
ZJ: "Es ist euer gutes Recht …"
Bad Doberan im Juni 1978
Was unser Bruder zur falschen WT-Prophetie von 1975 sagte
Wer andere im WT-Sinne belehrt …
Aus Jarmen im Mecklenburg
"Wunderbar und einleuchtend sind die Bücher Richter Rutherfords!"
Ein Denkanstoß
Zu den WTG-Planungen der nächsten Jahrzehnte
Was bedeuten die künftigen drei WTG-Weltzentren in den USA, in Westeuropa und Japan?
Erstaunliche Hintergründe!
Wohin sollen wir gehen?
"Biblische Stützen" für Wehrdienstverweigerer
Wer Menschenblut vergießt …
Kreuz oder Pfahl
Die WT-Angriffe auf den Glauben anderer Christen
Zur Verteufelung des Kreuzes Christi
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1979
Über 100 Jahre WT-Endzeit jetzt für die 4. Generation! Vor 20 Jahren CV begründet: Gott ließ es nicht verdorren!
Das letzte Jahr dieses Jahrzehnts, in dem spätestens alles vorbei sein sollte!
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Das Studium fiel aus!
DRAMATISCHE, FREIE UND OFFENE AUSEINANDERSETZUNG
CV- ZJ VOR INTERESSIERTEN IN POTSDAM
Eine erste Übersicht
Nach Hoyerswerda, Bad Doberan und Dresden, Aufbruch in Potsdam geht weiter
Eigentlich sollte das reguläre Mittwochabend-"Bibelstudium" stattfinden. Mit Zustimmung der Interessierten war jedoch vereinbart worden, nunmehr zu einer echten schriftgemäßen Prüfung des Weges überzugehen, den die ZJ führen. So wurde der nächste Mittwoch im Mai gewählt, wann unsere "Ältesten" wieder kommen, um das "Studium" durchzuführen. Diesmal fiel es nun aus.

Mit freundlichen Worten wurden die Brüder und die Schwestern willkommen geheißen. Man gab sich freundlich die Hand und nahm auf Sesseln und Couch Platz. Schweigen. Nun, das war verständlich, da sie auf CV-Seite einige bekannte Gesichter vor sich hatten. Was sollte dies wohl heute bedeuten? Eines war ihnen offensichtlich klar, jetzt gibt es eine direkte Konfrontation und Auseinandersetzung mit CV, denn da sitzt nun der ehemalige Studienleiter, der nun CV-Mitarbeiter ist, in dieser Runde vor ihnen. Und das vor Interessierten!

Die christliche Grundlage der Auseinandersetzung
Das für heute vorgesehene "Studium" fällt diesmal aus, wurde das Gespräch von CV eröffnet. Einige Dutzend mal wurde diesen jungen interessierten Leuten die WT-Sicht der Dinge nahegebracht. Nun ist es höchste Zeit, daß sie auch die Kehrseite zur Kenntnis nehmen. Nur wenn man beide Seiten kennt, kann man in einer Sache die richtige und eine echte Entscheidung treffen, nicht wahr? Und die Schrift sagt dazu: "Ein Fallstrick ist es, unbesonnen auszusprechen, geweiht, und erst nach dem Gelübde zu überlegen". Spr. 20:25. Jesus selbst warnte mit den Worten, "wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst hin und berechnet die Kosten?" Lukas 14:28. Sollte das für die Wachtturm-Gesellschaft nicht gelten? Mögen also unsere jungen interessierten Leute besonnen sein, die Kosten vorher berechnen und nicht nur das Für, sondern auch das Wider prüfen. Das heißt, auch prüfen, was gegen den WT-Weg spricht, was bis heute dagegen vorgebracht werden kann und muß. Nur so können sie eine echte Entscheidung treffen. Alles andere bleibt einseitig, Halbwahrheit. Halbwahrheit. Nur wenn sie auch wissen, vorher wissen, was warnend gegen den WT-Weg spricht, können sie sich in dieser Frage richtig verhalten. Man prüft vorher, was auf einen alles zukommt und zukommen kann.

Auch unsere "Ältesten" akzeptierten diese biblische Grundlage für die Überprüfung irgendeines Weges, den man beschreiten soll. Der "vorsitzführende Älteste" sagte sogar an die CV-Mitarbeiter gewandt, "es ist euer gutes Recht", hier darzulegen, was gegen den WT-Weg spricht. Sicherlich hat er geglaubt, es könne nichts Ernsthaftes gegen den WT-Weg vorgebracht werden, wenn dies die Wahrheit ist. Und sie wähnen sich ja einzig und allein "in der Wahrheit". Sie wurden auch eingeladen, gut aufzupassen, wenn von CV-Seite irgendetwas gesagt wird, was nicht der Wahrheit entspricht. Sie sollten dann sofort Einspruch erheben und eingreifen und die Sache richtigstellen. Ja, das wollten sie tun. Volle zweieinhalb Stunden wird es dauern.

"Warum wissen wir das alles nicht?"
Als der Uhrzeiger auf 22 Uhr vorrückte und die Auseinandersetzung beendet wurde, von CV-Seite beendet wurde, wurde :unseren "Ältesten" gesagt, daß über diesen Abend ausführlich in CV berichtet wird. Automatisch war ihnen klar, was das bedeutet. "Wir haben ja gar kein Protokoll gemacht wandte der "vorsitzführende Älteste" ein. "Das war nicht nötig. Wir sind in der Lage, eine sinngemäß richtige Darstellung dieser Auseinandersetzung zu geben. Wir können ja vor der Veröffentlichung eine Manuskriptdurchschrift zur Verfügung stellen, damit Ihr das vorher prüfen könnt. Sollen wir?". Wie erinnerlich ist, antworteten sie hierauf nicht.

Als Auftakt wurde von CV-Seite festgelegt, was an diesem Abend Gesprächsgegenstand sein soll. Es geht nicht um den Glauben an Gott und Christus. Das ist unantastbar. CV steht selbst im Christentum. Darüberhinaus ist der Glaube Gott und Christus nicht an den WT und die ZJ gebunden. Es gab ihn vorher, gibt ihn außerhalb der ZJ und wird ihn danach geben. Das Werk der WTG ist auch nicht um des Glaubens willen begonnen worden seit 1874. Es ist um einer Endzeitverkündigung willen begonnen worden. Die WTG ist angetreten, eine bestimmte Zeit des Endes zu proklamieren. Somit sind die Endzeitverkündigungen das Charakteristische, das Entscheidende, das Hauptkriterium, womit die WTG steht oder fällt. Ob unsere "Ältesten" das akzeptieren? Sie hatten nichts dagegen einzuwenden. Also untersuchen wir die entscheidenden WT-Endzeitproklamationen, ob sie eingetroffen und damit glaubwürdig sind. Allgemeines Einverständnis.

Der zweite Hauptpunkt war, daß die Organisation ja auch ein ganz bestimmtes politisches und soziales Verhalten verlangt. Auch das sind so folgenschwere Dinge, daß man sich vorher darüber klar werden muß, was auf einen hier zukommt. Wer an politischen Wahlen teilnimmt, darf das fortan nicht mehr tun. Wer demokratische Funktionen ausübt muß sie niederlegen, oder er wird wegen "Politik treiben in Harmagedon vernichtet. Schließlich muß man sich nach der "Taufe" selbst an diesem Kampf gegen demokratische und bürgerliche Rechte und Pflichten im Rahmen der Verkündigung beteiligen. Dazu kommt die Mitverbreitung antikommunistischer Hetze und politischer Lügen, Schmähungen und Diffamierungen unter der Fahne angeblicher politischer Neutralität. Auch das alles soll man vorher wissen. Gar manchen, das betrifft vor allem solche, die dann Organisationsfunktionen bekamen, hat die WTG ins kriminelle Verbrechen des Geldschmuggels geführt, während sie außerhalb der Organisation der Z1 unbescholten geblieben wären. Auch dem soll unser junger interessierte Mann ins Auge schauen. Für alles dies muß man die Methoden der antikommunistisch-staatsfeindlichen "theokratischen Kriegslist" erlernen und wird in eine aus diesen politischen Gründen ausgehaltene "Untergrundorganisation" eingebunden. Noch wird dies in den "Studien" nicht eingeübt. Zu Beginn gibt es noch "leichte Speise". Erst später kommen die "harten Brocken". Alles dies soll von CV heute Abend vor Augen geführt werden. Auch zu diesem Vorhaben gab es keinen Widerspruch. Jeder kann sich denken, daß es bei dieser brisanten Thematik z. T. scharf und unerbittlich zuging, und jeder sich Mühe geben mußte, die Ruhe zu bewahren. Denn im Hintergrund standen auch durch die WTG-Bedingungen zerstörten Familienleben, zugrundegegangene Existenzen und sinnlos gebrachte Opfer an Gut, Leib und Leben.
Die CV-Beweisführung in allem war z. T, derart schockierend daß unsere Schwester angesichts dessen spontan sagte: "Ja, warum wissen wir dies alles nicht?" -

Was werden die Auswirkungen sein?
Die Auswirkungen werden sehr weitreichend sein, denn in CV wird hiermit begonnen, ausführlich über diese CV-ZJ-Auseinandersetzung zu berichten. Immerhin haben die "Ältesten" und unsere Schwester aus zunächst ihrer Sicht bestätigt, daß diese Auseinandersetzungen auch für sie sehr lehrreich war. Möglicherweise halten sie den geäußerten Standpunkt durch, daß CV "das gute Recht" hat, die Kehrseite der WTG-Verkündigung aufzuzeigen, insbesondere vor Interessierten, damit diese beide Seiten sehen und echte Entscheidungen fällen können, Der "vorsitzführende Älteste" zeigte in der Diskussion sehr viel Verständnis darin, zweitrangige Dinge zu unterscheiden und die Hauptkriterien im Auge zu behalten, um die es hier geht. In einigen Fragen mußten sie sich selbst zurechtweisen mit den; Worten, "ja, CV hat Recht, das stimmt".

Auf jeden Fall war dies eine einmalige Auseinandersetzung, die auf jeden Fall langfristig wirken wird. Kein einziger wesentlicher Punkt der CV-Beweisführung konnte erfolgreich widerlegt werden. Bei jeder Verteidigung oder Begründung gingen unsere "Ältesten" zwar bis an die Grenze des Auge in Auge ehrlich ihrerseits Geglaubten, wenn auch einmal ein Anlauf genommen wurde, daß möglicherweise 5. Mose 18:20-22 auf die WTG nicht angewandt werden könne. Aber das brach schnell zusammen. Am Ende sagten sie selbst, daß sie diesen Abend nie wieder vergessen werden!
Lest nun die Einzelheiten über alles Wesentliche
CVN

Bad Doberan im Juni 1978
WAS UNSER BRUDER ZUR FALSCHEN WT-PROPHETIE FÜR DAS JAHR 1975 SAGTE
"Es ist euer gutes Recht" nachzuweisen, was gegen die WTG spricht
Dies wurde CV kürzlich von ZJ-Seite in Potsdam bestätigt. Wir werden ausführlich darüber berichten. Was die Berichte aus Bad Doberan betrifft, so möchten wir etwas zunächst wiederholen, um Mißverständnisse zu vermeiden. Die Organisation mißachtet hier auf Grund ihrer antikommunistischen Zielsetzung in der Verkündigung bedenkenlos die Weisung der heiligen Schrift, "nicht mit List zu wandeln" (2. Kor. 4:2 NW) und führt bisher religiös-politisch diesbezüglich völlig unbescholtene Menschen nicht nur in einen in Wahrheit unchristlichen Untergrund (Buch "Rettung . . .", 1975, S. 257 u. zahlreiche WT). In verschiedenen Dienstämtern werden die Brüder sogar bis in kriminelle Verbrechen des Geldschmuggels geführt. Die Folgen und die "Verantwortung" dafür werden jedoch jedem Betroffenen selbst aufgehalst. Hinzu kommt, daß die widerspruchsvolle Endzeitverkündigung für die Zeit von 1799 bis 1979, fast 200 Jahre, die WTG unwiderlegbar als falschen Propheten offenbart. 5. Mose 18 Vers 20-22.

Wer andere Menschen, ganze Familien, einer solchen haltlosen Sache zuführt und auf diese Weise ausliefert, hat keinen Grund, sich zu beklagen, wenn dies aus dem Dunkel oder Zwielicht ins Licht geholt wird. Wer sich für die WTG dieser Art über andere, fremde, außenstehende Menschen und Familien hermacht, genau wissend, was mit den Organisationsbedingungen später auf sie zukommt, es ihnen aber für den Anfang noch verschweigend, stellt sich in die Öffentlichkeit und muß die Konsequenzen tragen. Die heilige Schrift gebietet in 2. Kor. 4:2 zugleich, sich von jeder List als von "hinterhältigen Dingen loszusagen", sich "jedem menschlichen Gewissen vor Gott" zu stellen und diese gesamte "Kriegslist" damit aufzudecken. Wir sagen nochmal: Wer andere Menschen unter eine solche Organisation holt, kann nicht erwarten, unbehelligt zu bleiben. Die Zeit ist herbeigekommen: Über 100 WT-Endzeit ist zuviel.

"Ein 1975-Ende wurde nie verkündigt"
Eines der CV-Anliegen war, unserem Bruder Peter auf die vielen WT-Lehrwidersprüche hinzuweisen. In dieser Notlage bleibt schwerlich etwas anderes übrig, als dahin zu flüchten, der "treue und kluge Knecht" erhalte eben "immer helleres Licht" von Gott. Auf den Vorhalt, daß dies ja gar kein "Hellerwerden" einer Sache ist, sondern daß sich die Voraussagen als falsch erweisen, weil sie nicht eintreffen und zutreffen, muß man dann ehrlicherweise schweigen.

So kam das heikle Thema 1975. Immer sollte man in solchen Fragen Aufrichtigen eine Brücke bauen, denn die Hauptverantwortung für alles liegt tatsächlich bei der WTG. Aber nur ein Kind könnte aus der eigenen Verantwortung entlassen werden. Es wurde unserem Bruder nun vor Augen geführt, daß die WTG an Hand ihrer 1975-Ende-Verkündigung erst jüngst wieder vor aller Welt bewiesen habe, daß sie ein falscher Prophet ist.

Was würde hierauf wohl die Antwort sein können? Es ist meist die Antwort, die viele in ihrer Not geben, wenn sie zur Rede gestellt werden.
So wurde flugs behauptet. "Ein 1975-Weltende wurde nie verkündigt". Natürlich können nur Neulinge und Arglose damit getäuscht werden, die diese jüngste WT-Vergangenheit nicht kennen. Die Verantwortlichen wissen ganz genau, daß der Welt verkündigt wurde: 1975 beginnt die Tausendjahrherrschaft Christi und das Königreich Gottes auf Erden, womit zu diesem Zeitpunkt 1975 die Harmagedon-Weltvernichtung eine vollzogene Tatsache ist, Alle WTG-Verantwortlichen bzw. WT-Sudienleiter aus jener Zeit, die das heute bestreiten, lügen. Ihre eigenen Studienmaterialien von damals überführen sie. Es ist abstoßend, wie überall derartig gelogen wird, wobei sogar die Frechheit zu verzeichnen ist, daß die eigenen früheren Studienmaterialien vor anderen einfach als möglicherweise gefälscht bezeichnet werden, um einen Kritiker abzuwürgen. Wir wollen unserem Bruder Peter jedoch gern unterstellen, daß er irgendwelche Einzelheiten nicht genügend kannte, bekannte er doch u. a. auch "leider kein leitender Zeuge Jehovas mehr zu sein". Wir möchten dieses "leider" in unserem Sinne positiv deuten. Denn die Organisation betreibt praktisch auch eine Art "Sippenhaft", wo es in der Familie, mit der Frau, mit dem Mann oder mit den Kindern nicht so verläuft, wie ihre "Ratschläge" verlangen.

Es war aber auch alles sehr überraschend. Eine sofortige Bestätigung der WT-1975-Irrlehre war sicherlich gar nicht zu erwarten. Das ist nämlich von einer Tragweite, mit der man sich automatisch selbst aus den WT-Angeln hebt, an sich selbst das geistige Todesurteil der WTG vollstreckt, das die WTG praktisch über alle ausspricht, die sie als falschen Propheten erkennen. Aber die inneren und organisatorischen Auseinandersetzungen mit der WTG können keinem Aufrichtigen erspart bleiben. Der psychologische Terror der WTG mit solchen Diffamierungen und Rufmordmethoden wie "Rotte Korah, Judasse, Verräter, Vernichtungswürdige, böse Knechte, stößige und riechende Böcke, Handlanger des Teufels, Satansdiener" u. a. m. setzt alsbald ein. Das ist ein mächtiges Mittel der WTG, schon erste kritische Gedanken über sie im Keim zu ersticken. Doch früher oder später kommt für jeden Aufrichtigen die Stunde der Konfrontation mit der WTG. Mit irgendeinem Erlebnis geht es los, mit irgendeiner bösen Erfahrung, die unserem Bruder bestätigt, was ihm CV vor Augen führte. Zum Beispiel unser Thema, daß die WTG doch ein 1975-Weltende verkündigt hat und damit ein falscher Prophet ist. Denn Tatsachen kann man nicht wegdiskutieren.

Warum er sich dankbar an CV erinnern wird
Auch die erneute WT-Endzeitverschiebung nach 1975 wird sich als Irrlehre offenbaren, wie jede WT-Endzeithoffnung trügerisch war. Spätestens dann, wenn unser Bruder selbst sieht, wie wieder "vergeht", was "nicht vergehen" sollte, indem er den WTG-Mißbrauch dieser Jesusworte durchschaut, wird er sagen, sie hatten Recht, als sie mir das im Sommer 1978 vor Augen führten. Dieser Juni 1968 ist unvergeßlich. Um Aufrichtige ist es uns nicht bange, wie schwer es für sie auch ist. -
CVN

"WUNDERBAR UND EINLEUCHTEND SIND DIE BÜCHER RICHTER RUTHERFORDS"
Ein Denkanstoß aus Jarmen in Mecklenburg
Liebe Brüder und Schwestern!
Es lohnt sich, noch einmal Rückschau zu halten, Rückschau in eine Zeit, als Rutherford Präsident der Wachtturmgesellschaft war. Rutherford, der großartige Bücherschreiber, war nicht nur Präsident der Gesellschaft. In dem Buch "Jehovas Zeugen" von Marley Cole heißt es auf Seite 219: "Seit 1909 wurde er (Rutherford) Mitglied der New Yorker Staatsanwaltschaft und übte bis zu seinem Tode in New York seine Praxis aus". Ja, ihr habt richtig gelesen, "bis zu seinem Tode". Warum tat er das? Warum duldete man das Vereinbarte sich so etwas mit seiner Präsidentschaft?

Wer die wirklichen Privatinteressen Rutherfords kennengelernt hat, weiß zu gut, was dieser Mann sich alles herausnahm, während er sich der Ernsten-Bibelforscher-Bewegung anschloß. 1980 wird CV mehr darüber berichten. Zur Zeit werden Materialien geprüft, in wie weit sie zuverlässig sind und zur Veröffentlichung freigegeben werden dürfen.

Seine Beweise aus Gottes Wort
Ein kurzer Hinweis auf Rutherfords Eigenwilligkeit und zugleich Überheblichkeit zeigt eindeutig, was Rutherford sein wollte. Auf der vorletzten Seite des Buches "Licht" II von 1930 heißt es: "Wunderbar und erleuchtend sind die Bücher Richter Rutherfords. Ein jedes nimmt seine Beweise aus Gottes Wort der Wahrheit, der Bibel. Der Verfasser legt die Tatsachen in logischer Form vor, ohne sich schlangenhaft um den Kern der Dinge herum zu winden. Klar und treffend beweist er, was er sagt".

Weiter kann man in Band I Seite 5/6 u. a. folgendes lesen:
"Jedoch ist vor 1930 keine befriedigende Erläuterung der Offenbarung veröffentlicht worden, und zwar aus dem offensichtlichen Grund, weil "Gottes Zeit" noch nicht gekommen war, um seinen Knechten das Verständnis zu eröffnen".

An diesen zwei Zitaten aus den Büchern "Licht" I, II erkennt man, wie selbstsicher Rutherford sich damals aufspielte bzw. die Ankündigung seiner Bücher zuließ. Heute findet man auf dem Büchermarkt der Wachtturmgesellschaft aber auch nicht mehr ein einziges Buch von ihm. Sie sind alle aus dem öffentlichen Verkehr gezogen worden bzw. eingestampft und in Vergessenheit geraten. Wenn Rutherford heute noch leben würde und mit ansehen müßte, wie man mit seinem so wertvoll angepriesenen Büchern umgeht bzw. in der zurückliegenden Zeit umgegangen ist, er hätte der Brooklyner Weltzentrale möglicherweise den Prozeß gemacht.

Nun ist er aber tot
Seine Nachfolger haben ihm als damaligen Präsidenten und Bücherschreiber kein würdiges Denkmal gesetzt. Alle seine Bibelauslegungen, die damals doch so "wunderbar und einleuchtend" waren, sind nach seinem Tode gründlich überarbeitet worden. All die "göttlichen Blitze", die Rutherford damals sah, waren Irrlichter "Satans", denen er zum Opfer fiel. So wie Rutherford mit Russells Auslegungen nicht einverstanden war, war Knorr mit Rutherfords Auslegungen nicht einverstanden. So ist heute, nach Knorrs Tod, wiederum Franz als neuer Präsident dabei, Knorrs zugelassene Bibelauslegungen wieder zu überarbeiten.

Somit erhebt sich die Frage, kann man den Auslegungen der Wachtturmgesellschaft überhaupt noch Glauben schenken? Was wird passieren, wenn Franz nun bald stirbt? Was für Überraschungen gibt es dann? Seit 1966 haben Jehovas Zeugen derart viel erlebt, daß man mir Recht sagen kann, sie sind zu bedauern. Trotz der Mühe, die sich ehemalige Zeugen Jehovas geben, um der Wachtturmgesellschaft die Larve vom Gesicht zu reißen, gibt es immer noch Tausende und abermals Tausende, die dieser Gesellschaft noch unkritisch nachlaufen und sich von ihren geschickt formulierten Bibelauslegungen immer wieder verführen lassen.

Was auch immer die Wachtturmgesellschaft in der Zukunft noch an Bibelauslegungen herausbringen wird und sie unter den Menschen mit aller künstlich anerzogenen Überzeugungskraft verbreiten läßt, es wird jederzeit angezweifelt werden. Dafür hat sie aufrichtige Menschen schon zu oft betrogen und beleidigt.

Keine Wachtturmchristen mehr
Wenn ehemalige Zeugen Jehovas sich von der Wachtturmgesellschaft getrennt haben, dann nur deshalb, weil sie es nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten, die Wachtturmgesellschaft ihnen zu glauben vorschrieb. Deshalb bildeten sie selbständige, von der Wachtturmgesellschaft unabhängige Bibelstudiengruppen, um ohne Bevormundung Gott und Christus weiterhin dienen zu können. Diese Bibelstudiengruppen existieren noch, auch in der DDR. In CV sind sie wiederholt bekanntgemacht worden. Neue sind im Entstehen. Es ist zu einem echten Bedürfnis geworden, durch freies Bibelstudium sich im Glauben zu stärken. Besonders unter den ehemaligen Anhängern der Wachtturmgesellschaft verspürt man diesen Wunsch, ein Zeichen dafür, daß sie nur die Wachtturmgesellschaft verlassen haben, aber niemals den Weg zum Vater und zu seinem Sohn Jesus Christus.

Die Wachtturmgesellschaft muß sich gefallen lassen, daß man sie überprüft
Wenn die Wachtturmgesellschaft auch für sich den Anspruch erhebt, "Gottes Organisation" zu sein, so bedeutet das noch lange nicht, daß sie es ist. Wer sich diese Berufung anmaßt, muß natürlich auch damit rechnen, daß solche Organisation und ihre Wirkungsweise durch Außenstehende geprüft wird. Das Ergebnis solch einer Prüfung kann, wie in diesem Fall, sogar weltweit veröffentlicht werden. Was dann, wenn es negativ ausfällt? Sollte man es zugunsten solch einer Weltorganisation verschweigen?

In diesem Falle, wo es um eine weltweite Klarstellung zur Ehre Gottes geht, kann und darf nicht geschwiegen werden. Es muß die Wahrheit gesagt werden. Die Wahrheit ist, daß die Leitende Körperschaft der Wachtturmgesellschaft leichtfertige Leute sind.

Sie haben seit Bestehen der Organisation der Zeugen Jehovas fast immer nur ihre eigene Meinung wiedergegeben. Diese ihre Meinung war oftmals nur kurzlebig. Manchmal war sie nur drei bis vier Jahre ausschlaggebend. Dann mußte sie fallengelassen werden, weil sie biblisch nicht tragbar und vertretbar war. So verhielt es sich in all den Jahrzehnten seit Bestehen der Organisation bis auf den heutigen Tag. Nach gründlicher Prüfung kann also abschließend gesagt werden: Die Wachtturmgesellschaft hat sich als ein falscher Prophet erwiesen. Wollen Jehovas Zeugen solchem Propheten trotzdem weiter nachfolgen?
- W -

Zu den WTG-Planungen der nächsten Jahrzehnte
WAS BEDEUTEN DIE KÜNFTIGEN DREI WTG-WELTZENTREN IN DEN USA IN DER BRD UND IN JAPAN?
Ein Wort an die Verantwortlichen
Es muß euch schon zugemutet werden, liebe Brüder, mehr und tiefer über alles nachzudenken, was die Taktik und Strategie der Leitenden Körperschaft oder Organisation der WTG betrifft. Wollt und sollt ihr doch andere anleiten, belehren und zurechtweisen. Oh ja, ihr habt in vielen Dingen eine Schon viel größere Übersicht als ein einfacher Verkündiger, der kaum in die Hintergründe schauen kann und in einfacher Denkweise gehalten wird. Natürlich durchbrechen wir auch dieses Prinzip der Organisation und versuchen, allen einen tieferen Einblick und eine möglichst große Übersicht zu vermitteln. Wie dem auch sei, ihr solltet euch zuerst Gedanken machen über die größeren und tieferen Zusammenhänge, und wohin die WT-Reise nach dem erneuten falschen WT-Weltende von 1975 jetzt gehen soll, wohin ihr andere nunmehr führen sollt.

Dazu gehört auch, daß ihr zur Kenntnis nehmt, was sich zu den "Planungen der Leitenden Körperschaft" für die nächsten Jahrzehnte abzeichnet. Manchmal erst in Ansätzen. Aber schon immer bedeutete gewarnt sein zugleich auch gewappnet sein. Wer Verantwortung für andere trägt, um sie anzuleiten, muß sich mehr Gedanken machen.

Was die WTG im Januar 1979 bekanntgab
Wie wir aus unterschiedlichsten Zeugen-Bereichen aus der BRD erfahren, teilte die WTG im Januar 1979 weitere Teile ihrer künftigen Planungen über die örtlichen "Sekretäre" mit, die in den Versammlungen entsprechende Briefe verlesen mußten. Danach konzentriert sich die internationale Organisation in den nächsten Jahrzehnten auf drei Weltzentren: USA, BRD und Japan. Von diesen Weltzentren aus soll sich in den nächsten Jahrzehnten mit Hilfe von Großkomputern auf neue Weise die Literatur über alle Erdteile ergießen: Amerika, Europa, Afrika, Asien. In Wiesbaden wird jetzt schon in 20 Sprachen für 30 Länder gedruckt, mehr als 30 Länder.

Eine Hauptfrage, die uns oft gestellt wird
Wer erkannt hat, daß die endzeitlichen WT-Bibeldeutungen an sich haltlos und unglaubwürdig sind, weil sie schon über 100 Jahre immer wieder anders gedeutet, verworfen oder umgedreht werden, wenn sie von der wirklichen gesellschaftlichen Entwicklung widerlegt waren, fragt sich, was das ganze dann eigentlich für einen Sinn hat. In der Tat, es gibt kein einziges wesentliches "Vorbild", das nicht schon mehrmals irgendwie umgedreht wurde, um es wieder passend zu machen, selbst wenn dabei liquidiert werden mußte, was einst als "göttliche Wahrheit", als "Licht von Gott" bei Strafe göttlicher Vernichtung anzunehmen verlangt wurde.

Beständig ist eines jedoch immer geblieben, von Anfang an, durch alle Endzeitlehrwidersprüche und Kehrtwendungen hindurch, wie jeder durch eine Übersicht der "gedruckten Predigten" erkennen kann. Das ist die politische Linie in dieser dahingeschobenen Endzeitauslegung. Das ist die soziale Verhaltensweise, die der WT predigt. Belegbar Punkt für Punkt von C. T. Russell über J. F. Rutherford, N. H. Knorr bis F. W. Franz heute.

Auf das Wesentliche konzentriert ist dies folgendes. Bibel und Christentum werden stets so gedeutet, daß dies dabei praktisch herauskommt. Finger weg von jeder demokratischen, sozialpolitischen oder gar revolutionären Aktivität, wie schlimm die Verhältnisse auch sind oder werden. Nur Gott könne die Dinge zum Guten ändern. Wer das selbst versucht "betreibt Politik und kommt dadurch zur Vernichtung durch Gott in Betracht". Die angebliche göttliche Lösung aller Probleme mit einem "Weltende" und anschließendem "Paradies" wird dann Generation um Generation wie ein Köder vor den Betroffenen dahingeschoben. Inzwischen ist es schon viermal nicht gekommen, 1914, 1925, 1945 und 1975. Jetzt sind sie dabei, es wieder weiterzuschieben. Darum sagen wir, und das ist Punkt für Punkt belegbar, die WTG hat als eigentliche Hauptaufgabe, unter Mißbrauch von Bibel, Glauben und Christentum in den untersten sozialen Schichten dazu beizutragen, daß die am eigenen gesellschaftlichen Zustand Verzweifelten, die Entwurzelten, die in Ausweglosigkeit Geratenen, nicht zur demokratischen, sozialen oder gar revolutionären Selbsthilfe greifen, um diese Zustände zu verbessern und zu verändern. In der WTG-Broschüre "JZ Jehovas Zeugen im zwanzigsten Jahrhundert" (1978) wird das heute so ausgedrückt: "Warum beteiligen sich die Zeugen nicht an der Politik und helfen auf diese Weise, die Zustände zu verbessern? … bleiben auch Jehovas Zeugen neutral. Sie beteiligen sich niemals an subversiven Tätigkeiten, an Aufwiegelei oder revolutionären Umtrieben, sondern setzen statt dessen ihre ganze Hoffnung und ihr Vertrauen auf Gottes Königreich unter Christus" (S. 29), auf das "Paradies", das jetzt nach 1975 wieder weitergeschoben wird.

Wir antworten also, die WTG hat in erster Linie eine soziale bzw. Politische Funktion: Mittels immer wieder zurechtgestutzter Endzeitbibeldeutungen, die nach Bedarf immer wieder zeitlich zu verschieben sind, sozialpolitisch zu neutralisieren, und systemverändernde demokratische, soziale oder revolutionäre Aktivität verhindern zu helfen. Alles andere ist bei der WTG in Wirklichkeit Mittel zu diesem Zweck.

Was sind die Hintergründe?
Die Planungen der WTG-Zentren für USA, Westeuropa und Japan zum Zwecke einer noch größeren weltweiten Massenverbreitung ihrer Literatur, in ihrer politischen Wirkung gegen demokratische, soziale oder revolutionäre "Verbesserung der Zustände" gerichtet, entsprechen in erstaunlicher Weise der neuesten kapitalistischen wirtschaftlichen und politischen Weltplanung. Sie spiegeln diese Planung auf erstaunliche Weise wider, Es ergibt sich die Schlußfolgerung, daß die WTG als einer der ideologischen Faktoren in diese Planung einbezogen ist. Schauen wir uns diese Planung an.

Es handelt sich um die vom amerikanischen Großbanken-Präsidenten M. D. Rockefeller gegründete Trilateral Commission zur Koordination der Wirtschaftspolitik der drei (tri) wichtigsten Zentren des entwickelten Kapitalismus, nämlich USA, Westeuropas und Japans. In einem 1975 veröffentlicht, "The Crisis of Democracy" (Die Krise der Demokratie) Bericht an die Trilaterale Kommission, New York University Press 1975, mit Namenlisten der amerikanischen, europäischen und japanischen Kommissionsmitglieder, wurden die Ziele und Strategien genannt, die insbesondere in geistiger oder ideologischer Hinsicht verfolgt werden. Es geht um ein koordiniertes Auftreten gegen alle Linkstendenzen in der westlichen Welt wie auch in den Entwicklungsländern, in der "dritten Welt". Als ideal gilt der Trilateral Commission ein Zustand, in dem die Exekutive mit einer relativ kleinen Zahl von "Wall Street lowyers and bankers" regiert, ungestört von den großen Massen, deren politische Apathie durchaus als systemstabilisierend und daher erwünscht gilt. Weniger Subversive oder Rebellen seien hierfür die Gefahr. Bedrohlich sei in erster Linie dafür eine gut geschulte, informierte und daher ihrer Lage bewußt gewordene demokratische Mehrheit, die gar nicht erst zustande kommen dürfe. (S. 98, 182). Zu den aktivsten amerikanischen Mitgliedern der Trilateralen Commission gehören u. a. USA-Präsident Carter selbst, sowie sein Sicherheitsberater Brcezinski, vormals Direktor eines maßgeblichen USA-Instituts "zur Erforschung des Kommunismus". Im Interesse dieses "Idealzustandes" wurde mit besonderer Vehemenz u. a. den Intellektuellen der Kampf angesagt, die die erwünschte politische Apathie der Massen überwinden wollen. (Nach: Who's afraid of democracy? Über Präsident Carters ideologischen Hintergrund. In: Reformatio, Ev. Zeitschr. f. Kultur und Politik, Febr. 1977 Bern/Schweiz).

Die Riesenausdehnung, die die WTG nunmehr von drei Weltzentren, USA, Westeuropa und Japan, aus plant, entspricht auch in ihrer politischen Massenbeeinflussung den Wünschen der Trilateralen Commission: Kampf gegen jede bewußte demokratische Aktivität, jede revolutionäre allzumal, eine Verkündigung, die wie keine andere zu politischer Apathie führt, die jede demokratische Initiative und soziale Verantwortung und Aktion lähmt und die Massen politisch vollends zum Nichtstun verurteilt. Daß die WTG entsprechend auch gegen alle Linkstendenzen auftritt, beweist ihr Antikommunismus 100 Jahre lang schon. Sie rühmt sich dessen seit ihrer 3. WT-Ausgabe von 1879 schon. Die USA-, Westeuropa- und Japanpläne der WTG liegen also hinsichtlich ihrer Zentren wie auch in ihrem politischen Inhalt ganz deutlich auf der weltpolitischen Linde des amerikanischen, westeuropäischen und japanischen Großkapitals. Daß sich die größte kapitalistische Computer-Firma der Welt, IBM International, der Groß-Computer-Massenproduktion der weltweiten WTG-Literatur angenommen hat, bestätigt dies. Keine andere Religionsgemeinschaft der Welt wird so begünstigt. Um eines nahen Weltendes willen geschieht hier überhaupt nichts, denn das wird seit über 100 Jahren von der WTG immer nur wie ein Köder vorangeschoben. 1914, 1925, 1945 und 1975 beweisen das.

Das politische Nachdenken über die WTG unvermeidlich
Es gibt keinen WT, der nicht auf irgendeine Weise den WTG-Kampf gegen eine Beteiligung der Christen darin zum Ausdruck bringt, "die Zustände zu verbessern", der nicht auf irgendeine Weise politische Apathie und Lähmung verbreitet. Gerade das aber ist eine hochpolitische Einflußnahme, weil dies Kampf gegen die Menschenrechte ist, aus dem sozialen Elend herauszukommen. Während die WTG schon immer diese gefährliche Politik treibt und mit einer angeblichen Endzeit einimpft, schreckt sie jeden davon ob, diese Politik zu untersuchen. Das ist ein derartiger Teufelskreis, daß sich gar mancher nicht mehr aus dieser Apathie lösen kann, was schließlich das Ziel der WTG ist, auch wenn man sich ihr sonst nicht anschließt oder sie wieder verläßt. Keinen verfolgt die WTG demgemäß auch mit größerem psychologischen Terror von Diffamierung, Verleumdung und Rufmord wie den, der dies aufdeckt. Doch nur wenn man die soziale Frage stellt, kommt man hinter den Sinn dieser ganzen offensichtlich haltlosen und unglaubwürdigen Endzeitverkündigung. Über 100 Jahre dieser Verkündigung zwingen dazu, nunmehr nach ihrem eigentlichen Sinn und Zweck zu fragen. Auch nur einen einzigen Menschen auf diesen Irrweg zu führen, ist unverantwortlich. Matthäus 18:6.
K. 0.

Wohin sollen wir gehen? 4/1979
LEBENDIGES CHRISTENTUM FREIER CHRISTEN
"Biblische Stützen" für Wehrdienstverweigerer
Wehrdienstverweigrerer berufen sich in der Regel auf folgende Schriftaussagen:
1. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll ebenfalls vergossen werden
2. Du sollst nicht töten.
3. Sie werden die Speere zu Winzermessern machen und den Krieg nicht mehr lernen.
4. Stecke das Schwert in die Scheide, denn wer das Schwert zieht, wird durch das Schwert umkommen.
Laßt uns dies der Reihe nach untersuchen.
Wer Menschenblut vergießt …
Dieses Argument stützt sich auf 1. Mose 9:6 und lautet: "Wer irgend Menschenblut vergießt, dessen eigenes Blut wird durch Menschen vergossen werden, denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht" (NW). Eine Prüfung zeigt, daß dieses Gebot nicht für Wehrdienstverweigerung herangezogen werden kann. Der Hinweis Gottes, daß die Lebensinteressen anderer Menschen nicht straflos verletzt werden können, sondern daß Übeltäter, die sich bedenkenlos darüber hinwegsetzen, zur Rechenschaft gezogen werden, und daß ihr eigenes Blut kraft göttlichen Beschlusses d u r c h M e n s c h e n (also nicht durch Gott selbst) vergossen werden wird, stellt den Sachverhalt bereits klar.

Vielen genügt diese einleuchtende Argumentation dennoch nicht. Darum wollen wir einen Mann vorstellen, der als "Freund Gottes" bezeichnet wird. Wie verhielt er sich gegenüber der Forderung in. 1. Mose 9:6? Wir lesen in 1. Mose 13, daß sich der "Freund Gottes", nämlich Abraham, von seinem Neffen Lot getrennt hatte. Wir lesen dann weiter in 1. Mose 14, daß just zu dieser Zeit verschiedene Könige miteinander Krieg führten, und auch Lot gefangene wegführten. Was tat Abraham, als ihm das berichtet wurde? Er tat etwas, was unsere Wehrdienstverweigerer peinlich berühren muß. Ausgerechnet die NW-Übersetzung bemerkt in Vers 14, daß er "geübte Männer", also kriegserprobte, aufbot und seine "Streitkräfte" in Bewegung setzte, die Könige besiegte und auch seinen Neffen Lot wieder zurückbrachte. Wurde nun Abraham für seine militärische Handlung, in den Augen unserer Wehrdienstverweigerer doch eine Verletzung von 1. Mose 9:16, bestraft? Es wird vielmehr gezeigt, daß der König von Salem, ein Priester Jehovas, ihn dafür segnete. Dieser Priester, Melchisedek, sagte: "Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem, der Himmel und Erde hervorgebracht hat. Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat." (Vers 18-20 NW)

Du sollst nicht töten
Kommen wir nun zu Punkt 2. Es handelt sich um das 5. Gebot noch 2. Mose 20:13. "Du sollst nicht töten" oder nach der NW, "Du sollst nicht morden". Auch dieser Text kann für Wehrdienstverweigerung nicht herangezogen werden. Bei genauer Prüfung erweist sich, daß es sich hier um ein Zivilgesetz handelt, das sich nicht gegen Militärdienst richtet, unterhielten doch die Israeliten zur gleichen Zeit ein Kriegsheer. Das wird auch bewiesen durch die Kriege unter Führung Josuas, zur Zeit der Richter, unter König David bis zu König Zedekia und dem Zusammenbruch der jüdischen Königsdynastie. Auch das Buch Ester zeigt, daß Wehrverteidigung keine Verletzung des 5. Gebotes ist, auch keine Verletzung von 1. Mose 9:6. Wir lesen bei Ester, wie Hamann einen Plan zur Ausrottung der Juden gefaßt hatte. Durch das Eingreifen von Mordokai und Ester erlangten die Juden vom persischen König die Erlaubnis, sich zur Verteidigung ihres Lebens zu bewaffnen, Bei der militärischen Auseinandersetzung blieben die Juden Sieger. Somit dürfte hinreichend bewiesen sein, daß man das 5. Gebot, "Du sollst nicht töten", nicht gegen Militärdienst vorbringen kann. Es war nur ein Zivilgesetz gegen kriminelles Töten oder Morden. Das kann doch jeder nachprüfen. Wer sich dennoch in der Wehrdienstfrage darauf beruft, muß sich zu Recht sagen lassen, daß er die Bibelaussagen entstellt und mißbraucht.

Sie werden den Krieg nicht mehr lernen
Als 3. Punkt wird mit Vorliebe Jesaja 2:4 angeführt, wonach die Nationen ihre Schwerter zu Pflugscharen und die Speere zu Winzermessern umschmieden werden. Hierzu muß zunächst bemerkt werden, daß durch diese Textheraushebung der biblische Zusammenhang zerrissen wird. Der Text spricht von "den Nationen". Daraus kann man doch nicht einfach einen kleinen heutigen Kreis Gläubiger um den WT machen. Das ist doch eine Sinnentstellung und Verdrehung der Worte Jesajas. Es ist deshalb zweckmäßig, die Prophezeiung einmal im Zusammenhang zu lesen.

"Das, was Jesaja, der Sohn des Amoz, hinsichtlich Judas und Jerusalems schaute: Und es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, und er wird erhaben sein über die Hügel. Und zu ihm sollen alle Nationen strömen. Und viele Völker werden gewisslich hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs, und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.

Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem. Und er wird gewisslich Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen". Jes. 2:1-4 NW.

Der Textzusammenhang zeigt, daß Jesaja etwas über Juda und Jerusalem "geschaut" hat und nicht über Brooklyn und die WTG-Organisation von heute. Er hat auch "geschaut", daß am "Schlußteil der Tage" Jehova die Nationen nicht vernichten, sondern ihnen Recht sprechen und ihre Dinge richtigstellen wird.

Aber eben bis zu dieser Zeit mußten die Nationen ihre Dinge selbst regeln, so gut sie es vermochten. Dazu gehört auch die Aufrechterhaltung eines geordneten Staatswesens. Wir müssen noch einmal auf Punkt 1 zurückgreifen und erwähnen 1. Mose 9:7, wonach die Nationen göttliche Befugnisse zu ihrer eigenen Entwicklung haben. Der Vers ist eine Ergänzung von Vers 6, auf den sich Wehrdienstverweigerer berufen, und eine Wiederholung des göttlichen Auftrages von 1. Mose 1:26, 28. Wie die Geschichte beweist, haben Regierungen mutwillige Mörder bestraft (vergl. 1. Mose 9:6), und sie haben auch, wie im Fall Abrahams gezeigt, militärische Übergriffe durch militärische Gewalt zurückgewiesen. Auf diese Weise haben sie trotz ihrer menschlichen Unvollkommenheit Gottes Gesetz befolgen können, die Erde zu füllen, sich Untertan zu machen und als Völker zu leben. Nur in diesem Rahmen kann auch Jesaja 2:1-4 gesehen werden. Solange Gott, der über allem ist, die Dinge selbst nicht "richtig stellt hinsichtlich vieler Völker", können die Regierungen folgerichtig nicht auf Militär verzichten. Das konnte nicht einmal Abraham, der Freund Gottes, zur Rettung seines Neffen Lot. Folglich gilt für Christen nach wie vor Römer 13:1-7.

Auf Seite 311 ihres Buches "Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes" versucht die Wachtturmgesellschaft unter Berufung auf Justin den Märtyrer, den Jesaja-Text im Sinne von Wehrdienstverweigerung zu interpretieren. Damit wird die Bibel nicht nur vergewaltigt. Auch die Aussagen frühchristlicher Schreiber wie Justin, Irenäus, Papias, Polykorp, Tertullian u. a, werden damit entstellt wiedergegeben. So wird verschwiegen, daß es im Römischen Reich keine allgemeine Wehrpflicht gab. Soldat sein war ein Beruf wie andere und wurde besonders gut bezahlt. Keine Frage, daß ein Christ nur um besserer Besoldung willen sich wohl kaum zum Kriegsdienst meldete. Es wird weiter verschwiegen, daß diese urchristlichen Schreiber die Worte von Jesaja 2:1-4 nicht auf die WTG, sondern auf Juda und Jerusalem und die erwähnten Nationen beziehen.

Stecke das Schwert in die Scheide
Betrachten wir nun Punkt 4. Es handelt sich um Matth. 26: 52. Nach NW heißt es dort: "Da sagte Jesus zu ihm: Stecke . dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkomme (Vergl. auch Mark. 14:47, Luk. 22:49, 50, Joh. 18:10, 11 NW.) Dieser Matthäustext zeigt im Zusammenhang und auch mit den anderen Evangelisten, daß die Festnahme Jesu zur Erfüllung der Schriften notwendig war.

Unsere Wehrdienstverweigerer wollen diesen biblischen Sachverhalt anscheinend nicht anerkennen, indem sie das Gebot von 1. Kor. 4:6, "nicht über das hinaus, was geschrieben steht" verletzen, und den Text Matth. 26:52 isolieren. Das Resultat ist dann z. B. dieses "Argument": Jesus habe nicht gesagt, stecke das Schwert in deines Nachbarn Leib, sondern stecke es an seinen Platz. Ja, letztes stimmt. Es war Petrus, zu dem Jesus so sprach. Der Wehrdienstverweigerer will uns also begreiflich machen, daß er nur deshalb erst gar keine Waffe in die Hand nimmt, weil sie an ihren Platz gehöre.

Aber die Frage dreht sich ja gar nicht darum, ob man eine Waffe tragen darf oder nicht. Sie dreht sich darum, ob man sie im Fall der Festnahme Jesu benutzen durfte oder nicht. Andernfalls hätte ja Petrus von vornherein überhaupt keine Waffe tragen dürfen. Die Tatsachen zeigen aber, daß Petrus bewaffnet war. Und hier soll uns jetzt der Wehrdienstverweigerer erklären, wozu Petrus überhaupt ein Schwert bei sich führte. Jedenfalls trug Petrus ein Schwert, und Jesus gebot ihm lediglich, es in seinem Fall nicht zu benutzen. Der Wehrdienstverweigerer jedoch verweigert von vornherein, eine Waffe anzunehmen. Kann er das unterscheiden?

Stellen wir die Dinge richtig. Jesus selbst gestattete bzw. Gebot seinen Jüngern, sich zu bewaffnen: " . . wer kein Schwert hat, verkaufe sein äußeres Kleid und kaufe eins" (Lukas 22: 35, 36 NW). Warum gebot Jesus seinen Jüngern, Kriegswaffen zu kaufen und zu tragen? Bei dieser Frage wollen wir diesen Punkt belassen, und zum Ausgangspunkt zurückkehren. Die Jünger waren bewaffnet. Es war Petrus, der das Schwert zog und das Ohr eines gewissen Malchus abhieb, was der Herr dann anschließend noch heilen mußte. Aber Petrus wurde lediglich wegen dieses Schwertgebrauches gerügt, nicht wegen des Schwerttragens. Somit können wir feststellen, daß auch hier keine Stütze für christlich begründete Wehrdienstverweigerung zu finden ist. Hätte der Herr den Dingen ihren Lauf gelassen, als Petrus das Schwert zog, dann hätten vielleicht auch die ausgesandten Soldaten von ihren Waffen Gebrauch gemacht, und möglicherweise wäre keiner der Jünger am Leben geblieben. Doch an Christus sollte sich die Schrift erfüllen. Ein Argument gegen das Waffentragen ist das jedoch nicht.

Für die Frage des Wehrdienstes in der DDR sei nochmals darauf hingewiesen, daß es hier für "Wehrpflichtige, die aus religiösen Anschauungen oder aus ähnlichen Gründen den Wehrdienst mit der Waffe ablehnen", einen waffenlosen Dienst in Baueinheiten gibt. (Gesetzblatt der DDR 1964, S. 129, Anordnung über die Aufstellung von Baueinheiten vom 7. September 1964, §§ 1-12). Diese staatliche Konzession ist mehr als bloß zumutbar, wenn, wie nachgewiesen, Jünger Jesu keinen Spaten, sondernd Waffen trugen. Damit sollte diese ganze Frage für einen Christen grundsätzlich geklärt sein.

Von Christen, die im Bibelsinne reif und mündig sein sollen, muß gefordert werden , daß sie alles gemäß der Schrift und nach eigenem Gewissen entscheiden. Nach Apostelgesch. 17: 11 müssen sie alles dem Schriftmaßstab unterwerfen, seinerzeit respektierten selbst die Apostel ihre Personen betreffend. Da können andere schon gar nicht davon ausgenommen werden, mögen sie sich noch so "treu, klug und verständig" dünken. Es gibt keine biblischen Stützen für Wehrdienstverweigerer.

Was also gegebenenfalls tun?
"Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden", lautet das göttliche Gebot nach der Flut an Noah und seine Nachkommen bis heute. 1. Mose 9:6. Ob zur Zeit Abrahams, zur Zeit Israels, zur Zeit Christi oder seither im Evangeliumszeitalter. Die Verteidigungskriege gegen das massenhafte Blutvergießen der faschistischen Aggressoren z. B. im 2. Weltkrieg oder der bewaffnete Kampf gegen das jüngste amerikanische Blutvergießen in Vietnam waren nach 1. Mose 9:6 berechtigt und gerecht. Was den faschistischen Blutvergießer betrifft, wie insbesondere hätten die KZs befreit werden sollen, wenn nicht durch das Vergießen des Blutes der faschistischen Blutvergießer? Gegebenenfalls also können Christen genauso handeln wie es Noah geboten wurde, wie Abraham handelte, als er Lot mit Waffengewalt befreite, sie können Waffen tragen wie die Jünger Christi und Militärdienst leisten wie der getaufte Hauptmann Cornelius. Das Christentum verlangt keinen Pazifismus, wenn man nicht hinausgeht über das, was geschrieben steht. 1. Kor. 4:6. Die zu treffenden Entscheidungen bleiben eine christliche Gewissensfrage, indem man sich entscheiden muß, was im gegebenen Fall berechtigt und gerecht ist, wofür man dann einstehen muß. Auch die "Obrigkeit" trägt das "Schwert nicht umsonst", vor Gott also mit gutem Recht zur "Vollziehung des Strafgerichts" an Übeltätern, so z. B, blutvergießende Aggressoren. Römer 13:4. Mündige Christen haben die Pflicht, sich in eigener Verantwortung vor Gott und Menschen ernstfalls zu vergewissern, um hier zu unterscheiden. Fehlentscheidungen zu vermeiden und anzuerkennen, was berechtigt und gerecht ist. Bloße Verweigerung ist Flucht aus der Verantwortung, wehrt dem Blutvergießer nicht, wie die Tatsachen beweisen. Sie hebt eher das Gebot in 1. Mose 9:6 auf, das Gott den Menschen gab.

Solange die "Schwerter" noch nicht "zu Pflugscharen" umgeschmiedet sind, kann das göttliche Gebot, "wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder d u r c h M e n s c h e n h a n d vergossen werden" nicht infrage gestellt werden. Hätte man dem faschistischen Blutvergießer etwa nicht mit Waffengewalt entgegentreten sollen? Das nicht auszudenken! Das "Umschmieden", um bei diesem Bild zu bleiben, kann jedoch nur ein Prozeß der Verständigung, der Friedenserziehung, der Rüstungsverminderung, Entspannung und Abrüstung mit dem Ziel sozialer Gerechtigkeit und Frieden sein. Sollten Christen den Völkern verkündigen, sie sollten das besser nicht anstreben? Was wären sie da für "Friedensstifter"? Haben wir hier nicht noch eine große Aufgabe, unseren Mitchristen gerade hierin zu tieferem und besserem .Verstehen zu verhelfen? Aber ja! -
H. B. CV

CHRISTUS STARB DOCH AN EINEM KREUZ.
Die Frage des Kreuzes
Warum hat der WT den Kreuzesglauben zerstört?
Jeder Zeuge Jehovas und jeder, der mit ihnen zu tun hatte, weiß, daß sie sich sehr stark gegen andere Christen und ihre Kirchen wenden. Ohne Zweifel gibt es vieles dort zu verurteilen, in Vergangenheit und Gegenwart. Aber dem WT, der die Zeugen leitet und anleitet, geht es ja gar nicht um Kritik. Sie wollen in erster Linie Menschen für ihre Organisation gewinnen. Und das kann man ja nur, indem man ihre gliche Lebensauffassung, Weltanschauung bzw. Glauben erschüttert, einfacher ausgedrückt "mies macht". Hier geht man unter WT-Leitung, wenn man ehrlich ist, nicht gerade taktvoll, tolerant und demütig vor. Wievielen aufrichtigen anderen christlichen Menschen wurde ihr Glaube einfach in den Schmutz gezogen. Die Wachtturm-Literatur wimmelt ja geradezu von unanständigen Wörtern gegen andere Christen und Kirchen, obwohl doch der Einzelne gar nichts mit den alten Fehlern der Institution gemein hat.

So wundert es einen eigentlich auch gar nicht, daß man sich ganz besonders das allgemeine Zeichen der Christenheit und Kirchen, das Kreuz, als Angriffsobjekt ausgewählt hat. Den Glauben kann man ja schon erschüttern, indem man das uralte Zeichen des Christentums verunglimpft. Wie macht man das?

Kreuz oder Pfahl? -
Man macht das ganz einfach. Man behauptet, Jesus sei gar nicht an einem Kreuz gestorben, und führt als Beweis zunächst richtig an, daß das ursprüngliche, griechische Wort für Kreuz, stauros, in Wirklichkeit Pfahl bedeutet. Dann sagt man, falls Jesus doch an einem Kreuz gestorben sein sollte (so recht glaubt man es wohl selbst nicht mit dem Pfahl), sei es ganz unwürdig, das Marterwerkzeug Jesu zu verehren. Und schließlich behauptet man noch, das Kreuz sei eigentlich ein heidnisches Symbol. Zum Beweis ließen sie sogar eine Dia-Reihe mit heidnischen Kreuzesabbildungen umgehen.

Nun, wie ist das nun wirklich mit dem Kreuz? Man muß diese Frage ernst nehmen, denn welche Bedeutung dies für viele Mensch hat, ist ja einleitend erwähnt worden.
Es ist schon richtig, allem auf den Grund zu gehen. Das Jesus am Kreuz gestorben ist, ist eine allgemeine Tatsache, die jeder Schuljunge kennt. Was ist jedoch der sachliche Befund in dieser Angelegenheit?

Die Hinrichtungsart der Kreuzigung wurde von den Persern erfunden. Die Römer übernahmen sie wahrscheinlich von den Karthagern. Sie galt als schimpflich, entehrend und besonders qualvoll. Deshalb wurde sie nicht an römischen Bürgern vollzogen. In den Provinzen aber wurde sie von den Römern oft an Kriminellen und Rebellen gebraucht, um so als abschreckendes Beispiel die Bevölkerung in Unterdrückung und Gehorsam zu halten.

Es gab tatsächlich in historisch noch früherer Zeit eine römische Art der Hinrichtung, bei der der Verurteilte an einen Stamm gebunden wurde. Diese Art des Strafvollzuges wurde zu Jesu Zeiten nachweislich schon lange nicht mehr praktiziert. Vielmehr ist es erwiesen, daß das übliche Todesurteil für den Nichtrömer lautete: "Ibis ad crucem", Du wirst das Kreuz besteigen. Tausende von Prozeßakten auf Papyros geschrieben, die man gefunden hat, bestätigen dies.

Da Jesus von den Römern und nicht mal von vielen Juden als der besondere Messias erkannt wurde, starb er folgerichtig den damals üblichen Tod für Nichtrömer - nämlich am Kreuz. Das griechische Originalwort für Kreuz, stauros, bestätigt dies eigentlich. Was für uns heute als Widerspruch erscheint, Pfahl-Kreuz, war für die Menschen der damaligen Zeit kein Widerspruch. Wir haben nie einer Kreuzigung zugesehen. Wohl aber hatten die Schreiber der Evangelien dazu oft die traurige Gelegenheit. Man verfuhr folgendermaßen. Zunächst wurde ein Pfahl in den Boden gerammt, nämlich dieser stauros. Den fehlenden Querbalken mußte der Verurteilte selbst herantragen. Dies bestätigt ja auch die Bibel in Matth. 27:31, Markus 15:21, Lukas 24:26, Joh. 19:16, wo es heißt, daß Jesus ebenfalls ein stauros trug, und zu schwach war, um ihn bis zur Hinrichtungsstätte zu tragen, so daß es ein anderer tun mußte. Ein indirekter biblischer Beweis für eine vollzogene Kreuzigung an Jesus. Das Wort stauros, eingerammter Pfahl, bedeutete also Kreuzigung, da der Grundpfahl schon da war, und nur noch der Verurteilte mit dem Querbalken fehlte.

Zur Begriffsbedeutung von stauros
Die Bedeutung von stauros als Kreuz bestätigt auch die biblische Worterklärung (Exegese). Wenn nämlich stauros wirklich bloß Pfahl bedeutete, wie der WT sagt, dann müßte ja überall, wo in der Bibel von einem Pfahl gesprochen wird, das Wort stauros auftauchen. Dem ist aber nicht so. Die Juden kannten die Hinrichtung der Kreuzigung ursprünglich nicht. Der erste, der das in Palästina tat, war der Makkabäer bzw. Hasmonäerkönig Alexander Januus (103-67 v. u. Zt), der 800 seiner Feinde ans Kreuz schlagen ließ. Die Juden kannten aber den Brauch des Aufhängens eines Gesteinigten an einem Pfahl oder Holz. In 5. Mose 21:22 heißt es: "Verflucht sei, wer an einem Pfahl hängt". Hier müßte also, wenn stauros wirklich einfach nur Pfahl bedeutet, dieses Wort stauros wieder auftauchen. In der Septuaginta aber ist es übersetzt mit chilon (Holz, Pfahl, Stange). Dasselbe Wort finden wir im Neuen Testament in Apg. 5:30, Gal. 3:13, 1 Petr. 2:24 Immer wieder treffen wir auf das Wort chilon. Nur wo es sich ganz unmißverständlich um die Tatsache der Kreuzigung und des Kreuzes handelt, steht stauros (Matth. 27:32, Phil. 2:8, Kol. 1:20, Hebr. 12:2). Im Wörterbuch zum Neuen Testament von Walter Bauer, Ausgabe 1971, New York, dem wichtigsten Standardwerk dieser Art, heißt es unter stauros: aufrechtstehender Pfahl, an dessen oberem Ende ein Querbalken befestigt wurde.

An dieser Stelle der Beweisführung
Nun, an dieser Stelle soll es zunächst der Beweisführung genug sein. Jesus ist wirklich an einem Kreuz gestorben, auch wenn es einigen nicht passen will. Es zeigt sich, wie oberflächlich und verantwortungslos die Zeugen Jehovas angeleitet werden, zu argumentieren. Dies ist jedoch von einer folgenschweren Tragweite. Denn es betrifft nichts geringeres als den Opfertod Jesu Christi. Wir werden dazu noch mehr sehen.
- L -

Aktuelle Ereignisse
PAPST PAUL II BESUCHTE IM JUNI 1979 DIE VR POLEN
Was bedeutet das für uns?
Es lohnt sich, über den Besuch des Papstes in Polen nachzudenken. Es ist der erste Besuch eines Papstes in einem sozialistischen Land. Es gibt keinen Kommentar, von welcher Seite auch immer, der nicht zum Ausdruck bringt, daß dieser Besuch von weitreichender und internationaler Bedeutung ist. Wir wollen dies hier in erster Linie unter den Gesichtspunkten betrachten, die sich für die ZJ-Frage ergeben.

Einerseits war dieser Papstbesuch eine Pilgerreise religiösen Charakters. Der Papst wurde aber auch von der sozialistischen Staatsführung und der kommunistischen Parteiführung begrüßt. Hierzu sagte der Sekretär der polnischen Bischofskonferenz, Bischof Bronislaw Dabrowski; daß diese Pilgerfahrt gute Vorraussetzungen zur weiteren Normalisierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche in der Volksrepublik Polen geschaffen habe. Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen in Warschau hatte der Papst betont, daß sein Besuch "der großen Sache des Friedens, dem freundschaftlichen Zusammenleben der Nationen und der sozialen Gerechtigkeit zum Nutzen gereichen" solle. Damit sind insbesondere die von der WTG gepredigten angeblich bevorstehenden "Endzeiterfüllungen", wonach die "Nationen" die "große Hure Babylon stürzen", ins Reich der Fabel verwiesen. Nicht einmal die "kommunistischen Nationen" haben ein solches Ziel. Es gibt keine solchen "Erfüllungen". Zuletzt auf der Konferenz der kommunistischen und Arbeiterparteien Europas im Juni 1976 in Berlin wurde von kommunistischer Seite erklärt, daß "immer breitere katholische Kräfte, Angehörige anderer christlicher Religionsgemeinschaften und Gläubige anderer Konfessionen eine wichtige Rolle im Kampf um die Rechte der Werktätigen, für Demokratie und Frieden spielen" (Dokument der Konferenz). Die WTG stellt die Realitäten völlig auf den Kopf.

Wie kann man als erwachsener und verantwortungsbewußter Mensch solche beharrlichen politischen Wirklichkeitsverdrehungen glauben und gar noch anderen lehren? Übrigens, wer sich einen Überblick verschafft, wie und wie oft die WTG den "Sturz der Hure" schon ankündigen ließ, wie oft sie schon falsche Prophezeiungen konstruierte, erkennt, daß ihre gesamte "Babylon"-Auslegung mit Bezug auf die katholische Kirche und nunmehr Weltreligion völlig unglaubwürdig und haltlos ist. Wer kennt jedoch schon diese mehrfachen Falschprophezeiungen, um nicht auf diese WTG-Verleumdungen und Falschdarstellungen anderer Christen hereinzufallen. Desgleichen ist es erstaunlich, wie leichtfertig WTG-Behauptungen geglaubt werden, ohne die Realitäten selbst nachzuprüfen. Die WT-"Babylon"-Erfindungen gehören offensichtlich zu den Verwirrungen, die sie am nachhaltigsten eingeprägt hat, so daß manche zeitlebens davon beherrscht bleiben.

Der erste Papstbesuch in einem sozialistischen Land führt auch die eingefleischte falsche Alternative der WTG, "Christentum oder Kommunismus" ad absurdum. Man kann nicht die Augen davor verschließen und verschweigen, daß die WTG diese falsche Alternative nicht aus der Bibel hat. Die Bibel führt Christen nicht in einen Kampf gegen die sozialistische oder kommunistische "die Menschen betreffende Ordnung" (1. Petr. 2:13 Menge). Diese falsche politische Alternative hat die WTG seit Jahrzehnten aus dem politischen Bereich übernommen, dem sie hintergründig zu dienen hat. Die Bibel kennt solches Entweder-Oder nicht. Der Papstbesuch mahnt alle somit, ihr feindseliges Verhalten zum Kommunismus zu überdenken und zu überwinden, Auch in dieser Frage hat die WTG weit über ihre eigene Organisation hinausreichend vieles eingefleischt.

Von der WTG freigewordene Christen stehen vor der Aufgabe, sich auch in dieser Frage des Glaubens neu und an der Wirklichkeit zu orientieren. Alle Konstruktionen, die über das hinausgehen, was tatsächlich geschrieben steht, müssen verworfen werden. 1 Kor. 4:6. -

ERWARTET DIE CV-SONDERAUSGABE FÜR 1980!
Liebe Leser.
liebe Brüder und Schwestern
1979 geht das Jahrzehnt zu Ende, in dem nach weltweiter WTG-Verkündigung auf jeden Fall das "Ende der Welt" eingetreten und das "Tausendjährige Reich" Christi auf Erden begonnen haben sollte! Im Herbst 1979 beginnt die WTG in Wirklichkeit jedoch ihr lange zuvor geplantes "Dienstjahr" 1980! Gar nicht zu reden von den Planungen für die nächsten Jahrzehnte, von denen in dieser CV-Ausgabe berichtet wird! Alles war also wieder ein riesiger Endzeitschwindel! Sollte das nicht aufgedeckt und für später dokumentiert werden? Es wird! Mit diesem Hinweis möchten wir diese CVAusgabe abschließen.
Herzliche Grüße in christlicher Verbundenheit
von allen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und Mitverbundenen
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"Christliche Verantwortung: Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2.-. Versand auch kostenlos.
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A 6195/79 V 7 1 1497

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 121

Ein Zitat aus dieser CV-Ausgabe:
"Natürlich schwiegen sie nicht immer. Die Situation nahm sogar sehr scharfe Formen an, als Schw. H. die von CV-Seite vorgelegte Kette der bisherigen Falschprophetie der WTG als 'olle Kamellen' unterbrach und abtun wollte. Was selbst hier Anwesende früher, als göttliche
Wahrheiten den Menschen verkünden mußten, sind 'olle Kamellen'? Was für eine moralische Verwahrlosung gegenüber einstmals verkündigten 'göttlichen Wahrheiten'! ... Vielleicht ist es so, daß man, ehe man einen gewählten Lebensweg wieder verläßt, schon einige Lügen dieses Weges schluckt und herunterzuwürgen versucht."
Diese Problemlage dürfte sich wohl in der Zwischenzeit nicht wesentlich oder grundsätzlich verändert haben.


CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR
DIE MISSION VON CV
ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der Internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit.

Nr. 121 Gera August 1979

EIN ZJ-ÄLTESTER: "ES IST EUER GUTES RECHT", IN CV DIE ENDZEITLICHE UNGLAUBWÜRDIGKEIT DER WTG ZU ZEIGEN
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Wahrlich, dieses Recht hatte bisher noch kein ZJ, geschweige ein ZJ-Ältester CV gegenüber bestätigt! Danke, das werden wir festhalten, war die spontane CV-Antwort. So CV widerfahren im Mai 1979 in Potsdam. Wir lesen darüber eine erste Fortsetzung in dieser Ausgabe.

"Ein Fallstrick ist es für den Menschen, unbesonnen auszusprechen, geweiht, und erst nach dem Gelübde zu überlegen", warnt Spr. 20:25. Und Jesus selbst sagte: "Wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst hin und berechnet die Kosten?" Lukas 14:28. Diese Schriftworte gelten uns nicht nur irgendwann einmal. Sie gelten laufend und ständig. Damit auch für den "Neubau" des Wachtturmgebäudes von nun an in die letzten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts hinein und darüber hinaus! ständig geschürte Naherwartung' ist nur immer die die Kurbel, die zum Antrieb gedreht wird; nunmehr über 100 Jahre schon. Nach jeder solchen Ankurbelung gibt es dann einen "Verzug", bis zum nächstenmal. Nur Neulinge, die das zum erstenmal erleben, merken da oft noch nichts. Wir wollen damit sagen, daß jetzt nach 100 Jahren Wachtturm wie nie zuvor die Zeit herbeigekommen ist, diesen Turmbau nach den Worten Jesu zu überprüfen. Nichts geht "bald" zuende! "Wer weiß, in welchem Umfang die herrliche 'gute Botschaft' noch verkündigt wird . . .! Ließ sich dieser Wachtturm (vom 15. 2. 77, Abs. 19) vernehmen! Und: "Obwohl sie (die ersten Christen) das 'Ende' nicht erlebten, predigten sie … " (WT 1. 4. 77 Abs. 6, 7). So sind alle alten ZJ jetzt wieder zum "Vergehen" verurteilt! Die WTG hat dagegen millionenschwere Neubauprojekte für die nächsten Jahrzehnte begonnen!

Alle haben also guten Grund, jetzt den Turmbau der WTG kritisch zu überprüfen! Alle sind eingeladen, dies, auch mit dieser CV-Ausgabe zu tun nach unserem christlichen Grundsatz
Vergewissert euch über alle Dinge
Haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW - Eure Brüder, CV-Redaktion
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Wir lesen in dieser Ausgabe
CV - ZJ Potsdam im Mai 1979
Die falsche WT-Prophetie vom Beginn der "Zeit des Endes" im Jahre 1799
Für "Lehrer" keine Milde und Nachsicht Jak. 3:1
Zum Nachdenken
Eine Betrachtung der "Bestimmten Zeiten der Nationen"
CV in Potsdam Mai 1979 erweiterte Ausführungen
Kongresse 1979
"Lebendige Hoffnung"
1799 bis 1979. Warum man das nicht mehr glauben kann
Ein weiterer Denkanstoß aus Jarmen/Meckl.
Die Wahrheit wird Euch freimachen!
Bist du auch daran interessiert?
Unsere Erzählung
Kreisdiener Heinrich Ditschi - Ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (10) -
Obrigkeitsfrage, eine entscheidende Frage
Wehrdienst
Für Christen verbindliche Aussagen der Hl. Schrift über das Waffenhandwerk
Lebendiges Christentum freier Christen 5/1979
Christus starb doch an einem Kreuz! (2)
Zur Bedeutung und Geschichte des Kreuzeszeichens
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Bezirksdiener von Mecklenburg
wegen GEFÄHRLICHER GEDANKEN von der WTG in den Staub gebeugt
Nun wird er zum Kronzeugen gegen die WTG!
Nächste CV-Ausgabe!
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Potsdam im Mai 1979
DIE FALSCHE WT-PROPHETIE VOM BEGINN DER "ZEIT DES ENDES" IM JAHRE 1799
Die Beweise schweigend in die Hand genommen
CVN Potsdam. - Wir berichten nun über einen ersten Schwerpunkt in der Auseinandersetzung CV - ZJ vor Interessierten an einem Mittwoch im Mai 1979 in Potsdam. Beide Seiten waren übereingekommen, daß die Endzeitverkündigung das Hauptkriterium ist, mit dem die WTG steht oder fällt. Mit anderen Worten, daß die WTG um einer Endzeitverkündigung willen begründet wurde und fällt, wenn diese Verkündigung falsche Prophetie ist. Die Interessierten hatten auf der Ofenbank ihres Wohnzimmers Platz genommen, ein freundliches und argloses junges Ehepaar. Das Kind war längst ins Bettchen gebracht. Es war 19 Uhr.

Ein Mißverständnis, dann die Antwort schuldig geblieben
Von CV-Seite wurde einleitend dargelegt, daß der erste WTG-Endzeittermin das Jahr 1799 gewesen ist. Allen sei dies als göttliche Wahrheit gepredigt worden. Bruder F. glaubte hier sogleich eine erste Möglichkeit zu sehen, die CV-Seite der Unwahrheit über die WTG zu überführen. Nun, beide Seiten hatten zugestimmt, auf Wahrhaftigkeit zu achten. "Das ist ja gar nicht möglich, denn 1799 gab es die Gesellschaft überhaupt noch nicht", wandte Bruder F. folglich ein. Sein Einwand zeigte, daß er die WTG-Geschichte überhaupt nicht hinreichend kannte. Möglicherweise hatte er noch nie etwas über den 1799-Termin gehört. Allerdings wenn er ihn kannte, dann - doch lassen wir es hiermit bewenden.

Es wurde nun von CV-Seite erläutert, daß natürlich für 1799 kein Harmagedon gepredigt wurde, sondern der "Beginn der Zeit des Endes". Zum Beweis wurde vorgelegt, was die WTG hierüber in ihren Büchern "Schriftstudien" III und "Die Harfe Gottes" einst weltweit verkünden ließ: Daß der Feldzug Kaiser Napoleons von 1799 in Ägypten nach den eigenen Worten des Propheten den Beginn der Zeit des Endes" bezeichnet.

Die Bücher wurden ihnen aufgeschlagen in die Hand gedrückt. Vielleicht hatten sie sie zum erstenmal in der Hand. Schweigend überzeugten sie sich. "Ja", sagte der alte Bruder E. nur, "das wurde verkündigt". Ohne Kommentar legten sie sie dann wieder zurück.

Nun, was ist? Was predigt die WTG heute für einen Termin für den Beginn der "Zeit des Endes"? 1914, nicht wahr? Sie nickten. Also war die Verkündigung von 1799 eine falsche Prophezeiung, nicht wahr? Schweigen. Halten wir also fest, schon der Beginn der WTG-Endzeit war durch eine falsche Prophetie gekennzeichnet. Schweigen.

Natürlich schwiegen sie nicht immer. Die Situation nahm sogar sehr scharfe Formen an, als Schw. H. die von CV-Seite vorgelegte Kette der bisherigen Falschprophetie der WTG als "olle Kamellen" unterbrach und abtun wollte. Was selbst hier Anwesende früher, als göttliche Wahrheiten den Menschen verkünden mußten, sind "olle Kamellen"? Was für eine moralische Verwahrlosung gegenüber einstmals verkündigten "göttlichen Wahrheiten"! Das war Höhe! Sie mußte sich die scharfe Frage gefallen lassen: "Was wir früher den Menschen da ins Haus haben, waren olle Kamellen'?" Was damals als heilig galt und wofür sogar gelitten und gestorben wurde, waren "olle Kamellen"? Diesen Wind säend, erntete sie Sturm. Dennoch: Die CV-Beweisführung war natürlich schlagartig und schockierend. Von den "allen Kamellen" verfiel unsere Schwester alsbald in den Ausruf: "Ja, warum wissen wir denn das alles nicht?" - Gemeint waren die früheren falschen Prophezeiungen der WTG und sonstigen Fragwürdigkeiten, die von CV-Seite vor Augen geführt wurden.

Ohne Zweifel ist es schwer
Vielleicht ist es so, daß man, ehe man einen gewählten Lebensweg wieder verläßt, schon einige Lügen dieses Weges schluckt und herunterzuwürgen versucht. Das Wissen um falsche Prophetien der WTG kann allerdings auch zur völligen Korrumpierung des eigenen Gewissens führen. Die Erfahrung lehrt uns außerdem, daß selbst extremer Fanatismus nach außen Vorbote einer radikalen Umgestaltung des Sinnes sein kann. Eines trat bei unserem Bruder F. nach geraumer Zeit deutlich zutage: Er konnte keinen einzigen Beweis von CV gegen die WTG erfolgreich widerlegen, keine einzige falsche Prophezeiung der WTG bestreiten, so daß er am Ende zu argumentieren versuchte, die Verurteilung falscher Propheten in 5. Mose 18 Vers 20-22 sei von CV aus dem biblischen Zusammenhang gerissen und bezöge sich nicht auf die WTG. Unter Hinweis darauf, daß hier eine ganz allgemeine Verurteilung jeglicher falscher Propheten vorliegt und damit sehr wohl andere falsche Propheten verurteilt werden, brach auch dieser Versuch, sehr schnell zusammen. Unser Bruder steht also bereits mit dem Rücken an der Wand. Vielleicht war diese Auseinandersetzung seine letzte für die WTG, wenn ihm dies nun alles bewußt wird. Und das erfolgt jetzt. Wer andere lehrt, kann um der anderen willen keine Milde und Nachsicht erwarten, lehrt die Schrift in Jakobus 3:1. Es ist schon schlimm, selbst einen Irrweg zu gehen. Das Schlimmste aber ist, andere irrezuführen bewußt oder unbewußt, das Ende ist für sie die gleiche Katastrophe, der gleiche Zusammenbruch, das gleiche Lebensfiasko, die gleiche Verzweiflung gar.
Wir wollen für alle Beteiligten hoffen. Aber auch für alle, die dies mitverfolgen.
Fortsetzung folgt

Worüber Jehovas Zeugen einmal nachdenken sollten:
EINE BETRACHTUNG DER "BESTIMMTEN ZEITEN DER NATIONEN"
Einleitung
Nun schreiben wir schon das Jahr 1979. Vier Jahre nach dem falschen Weltende der WTG von 1975 ist es passend, sich einmal ernstlich Gedanken darüber zu machen. Es ist ja nicht ihre erste falsche Weltendeprophezeiung. Für die Jahre 1914, 1925, 1938, 1945 und 1967 wurde ebenfalls das Ende vorhergesagt. Nachdem jedesmal nichts geschah, wurden die Geschwister einer unrechten p e r s ö n l i c h e n Erwartung bezichtigt und danach zur vermehrten Predigttätigkeit angehalten, um noch schnell vor dem nächsten Weltende die "große Volksmenge" einzusammeln. - Seit 1975 kann nun die WTG diese Weltendeverschiebung nicht mehr, so ohne weiteres praktizieren, denn sie hat sich durch die 1925 erfolgte Proklamation, daß mit dem Jahr 1914 das Ende der "bestimmten Zeiten der Nationen" und der Beginn der Endzeit selbst gekommen sei, zeitlich eingegrenzt. Nach Matth. 24:34 sollte ja die Generation, die das Jahr 1914 mit Bewußtsein und Entscheidungsfähigkeit miterlebt hatte, nicht vergehen, bevor das Weltende und Gottes Königreich Realität werden würden. Die meisten dieser Generation sind schon verstorben. Nur noch wenige leben. Das Jahr 1914 steht oder fällt aber mit der Erfüllung der WTG-Weltendeprophezeiung 1975, und die Generation, die nun doch vergeht, straft die WTG Lügen. - Ist das Jahr 1914 wirklich d a s gekennzeichnete Jahr?

Die sieben Zeiten oder die bestimmten Zeiten der Nationen
Die WTG bezeichnet das Jahr 1914 als eine biblisch fundierte und unanfechtbare Zeitangabe. Zur Ermittlung dieses Jahres verwendet sie folgende Chronologie: Die sieben Jahre des Wahnsinns Nebukadnezars aus Daniel Kapitel 4 werden nach dem jüdischen Mondkalender, der 360 Tage pro Jahr zählt, in Tage umgerechnet und es ergeben sich somit 2520 Tage. Nach Hesekiel 4:6 werden diese 2520 Tage in Jahre umgewandelt. Diese Umwandlung stellt an sich schon eine Vergewaltigung der Bibel dar, da hier Bibelverse aus dem Zusammenhang gerissen und willkürlich angewandt werden. Beginnend vom Jahre 607 v. u. Z. enden diese 2520 Jahre 1914 u. Z. Diese Art der Rechnung ist aber eine Irreführung der Herzen der Arglosen, denn sie ist falsch. Hier wurde bewußt von der WTG ein einfaches mathematisches Prinzip außer acht gelassen, welches jeder Rechenoperation zugrunde liegt. Es besagt, daß man bei der Berechnungsgröße bleiben muß, mit der man begonnen hat. Beginnt man also eine Chronologie mit Mondjahren zu berechnen, muß sie logischerweise auch mit Mondjahren weitergeführt werden. Das Gleiche gilt für Sonnenjahre. Die WTG aber hat ihre uns allen bekannte Zeitrechnung mit Mondjahren begonnen und rechnet dann einfach die 2520 Jahre bis 1914 u. Z. als Sonnenjahre hinzu. Nur mit dieser bewußten Manipulation konnte sie überhaupt auf das Jahr 1914 u. Z. kommen. Die Rechnung muß aber richtigerweise lauten: 2520 mal 360 (ein Mondjahr hat 360 Tage). Zählt man dem Jahr 607 v. u. Z. nun 2520 Mondjahre hinzu, so erhält man als Ergebnis das Jahr 1878 u. Z. - Vom Jahre 1914 u. Z. welches die WTG errechnet hat, müssen demnach korrekterweise 2520 mal 5 Tage und die 630 Schaltjahrtage, die in den 2520 Sonnenjahren enthalten sind, wieder abgezogen werden. Damit wären die sieben Zeiten im Jahre 1878 u. Z. beendet. Dieses Jahr wurde von Russell in einem anderen Zusammenhang propagiert. Berücksichtigt man aber den rechnerischen Ausgleich, den die Juden durchführten, um das Mondjahr an das Sonnenjahr anzugleichen, dann muß die gesamte Berechnung auf der Basis des Sonnenkalenders durchgeführt werden. Sie lautet also: 365 Tage mal sieben! - Das Ergebnis 2555 Tage Erweiterung auf Jahre (nach Hesekiel 4:6) mit 365 Tagen multipliziert und die Schaltjahrtage, die sich Berechnung ergeben, werden noch hinzugezählt. Damit kämen wir in das Jahr 1951 u. Z. Von dem kennzeichneten Jahr 1914 u. Z. bleibt, chronologisch überprüft, nichts mehr übrig.

Was alles während der bestimmten Zeiten der Nationen geschah
2520 Jahre lang wäre es den Nationen gestattet gewesen, uneingeschränkt über die Erde zu herrschen, und mit der Wegführung König Zedekias nach Babylon, verbunden mit der Zerstörung des salomonischen Tempels in Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z., würde die Herrschaft Gottes auf der Erde für diese Zeit enden. Erst 1914 u. Z. würde das Königreich Gottes durch die Inthronisierung Jesu Christi im Himmel wieder aufgerichtet werden. So lautet die WTG-Lehre über die bestimmten Zeiten der Nationen. Aber diese Lehre verflacht das größte und bedeutendste Ereignis welches Gott für die Menschheit innerhalb bestimmter Zeiten der Nationen tat. Und deshalb ist diese WTG-Lehre falsch. Der Prophet Daniel sagte das Erscheinen des Messias in Daniel 9:24-27 voraus, was sich auch erfüllte. Es ist an dieser Stelle nicht nötig, die Wichtigkeit dieses Geschehnisses herauszustreichen. Wir alle wissen um die Bedeutung eines ersten Offenbarwerdens. Es ermöglichte unsere Befreiung von Sünde und Tod. - Es erhebt sich auch die Frage, ob die Aufrichtung des neuen Bundes durch Jesus Christus wirklich so unerheblich war, daß man nicht von einer Herrschaft Gottes auf Erden und von einem Sich-selbst-überlassen sein der Nationen sprechen kann. Jesus Christus und die Bibel geben selbst die Antwort. - Was sind die Tatsachen? Als die Juden nach der babylonischen Gefangenschaft nach Judäa und Jerusalem zurückkehrten, wurde der zweite Tempel Gottes errichtet. - Esra 38: 6-18. Das war ein deutliches Zeichen dafür, daß Gott sich den Juden gegenüber nicht gleichgültig verhielt. - Als Jesus sein Wirken in Israel beendet hatte und an das Kreuz geschlagen wurde, war auf einer dort befestigten Inschrift zu lesen: "Der König der Juden". 27:37. - Jesus sagte einmal über sich selbst: "Siehe, hier ist mehr als Salomo!" Wenn Salomo schon ein gewaltiger Herrscher in Israel war, wieviel mehr wohl Jesus Christus? - Matth. 12:42. - Wie kann wohl Jesus von sich selbst behaupten, er habe die Welt überwunden, wenn "Gott durch seinen Sohn innerhalb der 2520 Jahre nicht in die Angelegenheiten der Nationen eingegriffen hätte? - Joh. 16:33. - Des weiteren tröstete Jesus seine Nachfolger kurz vor seiner Himmelfahrt mit den Worten: "Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." - Matth. 28:20. - Auch dies zeigt, wie Gott den neuen Bund durch Jesus Christus von damals an bis zum heutigen Tage wirken läßt und sehr wohl in die Belange der Nationen eingegriffen hat.

Hier seien auch noch die Worte des Apostels Paulus aus Römer 13: 1,2 erwähnt, die beinhalten, der Obrigkeit untertan zu sein, da sie von Gott v e r o r d n e t sei. Wie kann Gott Obrigkeiten verordnen, wenn er sich den Nationen gegenüber 2520 Jahre lang gleichgültig verhalten hat? Man sieht also, daß Gott in den 2520 Jahren sehr wohl die Geschicke der Nationen überwaltet hat. Die WTG hat sich auch hier als das erwiesen, was sie in Wirklichkeit ist: eine menschliche Organisation, die sich ständig widerspricht.

Abschließende Bemerkungen
Liebe Brüder!
Die Zeit zur Besinnung ist nun herbeigekommen. Anhand der über hundertjährigen WTG-Geschichte, die von Falschprophezeiungen und dem ständigen Wandel der Lehre gekennzeichnet ist, sollte nun jeder ehrliche Zeuge Jehovas erkennen, was die WT-Verkündigung in Wirklichkeit ist: ein unzulängliches Menschenwerk! Ihre Früchte beweisen es. Jeder Zeuge Jehovas sollte jetzt erkennen, daß unsere kritische Betrachtung der WTG keine Absage an Gott und Jesus Christus ist, sondern ein schriftgemäßer Auftrag. - 1. Thess. 5:21. - Es gilt im Interesse des wahren ungefärbten Glaubens die Wahrheit von der Lüge zu trennen und damit Jesus Christus zu dienen zur Ehre und Verherrlichung des himmlischen Vaters. Wahre Christen sind Gott und Christus verantwortlich, sonst niemandem, auch der WTG nicht. - Johannes 14:6. -
Darüber sollten Jehovas Zeugen einmal nachdenken!
M. Hey, Potsdam.

Kongresse 1979
MOTTO: "LEBENDIGE HOFFNUNG"
Warum man das nicht mehr glauben kann
Um was geht es denn letztlich
Es geht um die Hoffnung auf eine "neue Welt" unmittelbar nach einer Vernichtung "dieser alten bösen Welt" in einem "nahe bevorstehenden Weltende", als die "Schlacht von Harmagedon" verkündigt. Und dies alles in "dieser Generation". Dies ist, auf einen kurzen Nenner gebracht, der Inhalt der gesamten Wachtturm-Verkündigung. Mit dieser "endzeitlichen" Verkündigung steht oder fällt sie. Alles andere ist nicht entscheidend. Nur um dieser "Weltende-Verkündigung" willen ist die Wachtturm-Gesellschaft überhaupt auf den Plan getreten. Prüfe dich doch: Wenn diese "Weltende-Verkündigung" unglaubhaft wäre, gäbe es dann noch einen Sinn, sie sich selbst und anderen zu predigen?

Daß es bei der weltweiten Verkündigung nur um einen solchen Inhalt geht, beweist die Vorankündigung der Kongresse 1979 wiederum: "In unserer Zeit, in der Kummer und Sorgen, Verbrechen, Unmoral, zerrüttete Familien, gescheiterte Ehen, Haß, Hunger, Gewalttat und Hoffnungslosigkeit an der Tagesordnung sind, braucht die Menschheit wirklich eine Hoffnung.

Jehova Gott weiß von der schwierigen Situation der Menschheit, die schon so lange der Nichtigkeit unterworfen ist. Er ist "der Gott, der Hoffnung gibt", und er hat uns wahrhaftig eine sichere Hoffnung gegeben (Röm. 8:18-25, 15:13). Mit Freuden verkündigen Jehovas Zeugen diese in der Bibel begründete Hoffnung weltweit." (WT 1. 4. 79, S. 31 f)

Den Worten des Paulus einen falschen Sinn untergeschoben
Schon diese Wachtturm-Kongreß-Vororientierung für die 1979er Kongresse "Lebendige Hoffnung" ist eine Schriftverfälschung. Wer den Text in Römer 8 genau nachliest, der sieht nämlich, daß Paulus hier überhaupt keine "neue Welt" im Sinne des Wachtturms predigt, sondern lediglich eine "Sohnschaft als Kinder Gottes", eine Befreiung von der "Knechtschaft der Vergänglichkeit" zur "Freiheit der Kinder Gottes im Stande der Verherrlichung". Diese Hoffnung macht er, diese Hoffnung predigt er. Diese Hoffnung meint er!

Der Apostel Paulus predigt nichts anderes als diese eine "himmlische Hoffnung". Er sagt dies auch im Brief an die Epheser in gleicher Weise: "Ein Leib und ein Geist, wie ihr ja auch bei eurer Berufung auf Grund einer Hoffnung berufen worden seid". Eph. 4:4. Auch in seinem Brief an die Philipper sagt er das, sogar mit einer sehr ernsten Warnung: "Folgt meinem Beispiel allesamt nach, liebe Brüder, und richtet euren Blick auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn gar manche wandeln - ich habe es von ihnen euch schon so oft gesagt und wiederhole es jetzt sogar mit Tränen - als die Feinde des Kreuzes Christi: ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, und ihre Ehre besteht in ihrer Schande: Ihr Sinnen ist nur auf das Irdische gerichtet"! Phil. 3:17-19. Über die, die ein anderes Evangelium als dieses verkündigen, urteilt Paulus: "Ich muß mich darüber wundern, daß ihr so schnell wieder abfallt von dem, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und euch einer anderen Heilsbotschaft zuwendet, während es doch keine andere gibt, nur daß gewisse Leute da sind, die euch verwirren und die Heilsbotschaft Christi verkehren möchten. Aber auch wenn wir selbst oder ein Engel aus dem Himmel euch eine andere Heilsbotschaft verkündigen als die, welche wir euch verkündigt haben. Fluch über ihn! Wie wir es schon früher ausgesprochen haben, so wiederhole ich es jetzt noch einmal: Wenn jemand euch eine andere Heilsbotschaft verkündigt als die, welche ihr (von mir) empfangen habt. Fluch über ihn!" (Gal. 1:6-9).

Durch die Wachtturm-Geschichte nur bestätigt
Daß es für Christen keine andere Hoffnung gibt, keine "neue Welt" im Sinne des Wachtturms, daß auch die mit den Kongressen 1979 erneut beschworene und aller Welt gepredigt "irdische Hoffnung" eine Verfälschung der Heilsbotschaft Christi ist, beweist die hundertjährige Wachtturm-Geschichte selbst. Nur wer hierüber keine genügende Übersicht hat, kann noch auf die Wachtturm-Bibelfalschauslegungen hereinfallen. Hier sind die Tatsachen!

In jedem Fall lieferte der Wachtturm der Weltöffentlichkeit "Beweise" dafür, daß:
- 1799 die "Zeit des Endes" begonnen habe (Die Harfe Gottes, S. 215, Magdeburg 1922)
- "Harmagedon" im Jahre 1889 "bereits angefangen ist" (Schriftstudien 2, S. 97, engl. 1889)
- 1914 die "Schlacht von Harmagedon" zuende ist (Schriftstudien 2, S. 97, eng. 1889)
- Christus im Jahre 1874 wiedergekommen ist (Die Harfe Gottes, S. 231, 1922)
- im Jahre 1925 "Harmagedon" geschlagen ist und 1925 somit "der Beginn des Wiederaufbaus der zertrümmerten Weltordnung sein wird" (Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben! S. 104,1920)
- einige "wenige Jahre" noch 1938 "der feurige Sturm Harmagedons vorüber ist" (Schau den Tatsachen Auge, S. 50, Bern 1938)
- die "Schlußabrechnung von Harmagedon" "zehn - zwanzig Jahre" nach 1945 "verziehen" werden wird (Trost Nr. 545, 1. Juni 1945 Bern)
- im Herbst 1975 (5. September 1975) 6000 Jahre des siebenten Tages "oder des Ruhetages Gottes" voll sind, und anschließend, "es dauert höchstens noch ein paar Jahre", die Menschen "durch die herrliche Tausendjahrherrschaft Christi befreit werden" (Der Wachtturm 1. August 1968, S. 463/64)

Die jüngste; der Menschheit vom Wachtturm gepredigte falsche Hoffnung von 1975 lautete:
"Die kommende Tausendjahrherrschaft seines Sohnes würde dann als siebenter "Tag" den vorhergesagten sechs Tagen folgen. Das wäre völlig im Einklang mit dem prophetischen Muster, nach dem sechs Perioden der Mühe und Arbeit eine Sabbat- oder Ruheperiode folgte. Da i n diesem Jahrzehnt 6000 Jahre der Menschheitsgeschichte enden werden, besteht die herrliche Hoffnung, daß ein großartiger Sabbat der Ruhe und Erquickung nahe ist." (Erwachet 22. April 1972, S. 28)

In Wirklichkeit einem Leichnam gleich
Drei Jahre vor 1975 proklamierten Jehovas Zeugen unter Wachtturmführung weltweit:
"Eine Zeit der Ruhe und Erquickung nahe!
UNSERE Generation wird das Ende der gegenwartigen Ordnung, mit ihren streßerzeugenden Problemen erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der H o f f n u n g, daß eine neue, von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen J a h r z e h n t s anbrechen wird." (Erwachet, 22. April 1972, in 27 Sprachen und 7 350 000 starker Auflage)

In Kürze ist das "gegenwärtige Jahrzehnt" der 70er Jahre zuende, und das nächste Jahrzehnt beginnt! Die Wachtturm-Hoffnungen für die Menschheit waren von 1799 bis 1979 Lug und Trug! Keine einzige der Hoffnungen hatte "berechtigten Grund". Es ist ein einziger "endzeitlicher" Scherbenhaufen. Was die Kongresse 1979 bieten, ist nichts weiter als ein wohlverpackter geistiger Leichnam. Allein in den Köpfen und Gefühlen der Zeugen Jehovas wird dies lebendig gehalten. Christlich gibt es solche "Hoffnung" nicht. Sie führt jeden, der ihr folgt, ins "Verderben", wie Paulus sagt. In der Tat, über 100 Jahre schon sinkt eine Generation nach der anderen ins Grab, der die Wachtturm-Gesellschaft gepredigt hat, die der Wachtturm-Gesellschaft geglaubt hat.
CVN

Ein weiterer Denkanstoß aus Jarmen/Mecklenburg
DIE WAHRHEIT WIRD EUCH FREIMACHEN
Als freie Christen sind wir daran interessiert, aus den Büchern, Broschüren und Zeitschriften der Wachtturmgesellschaft herauszufinden, mit welchen Methoden und Mitteln diese Gesellschaft gläubige Menschen an ihre Organisation fesselt. Es ist erstaunlich, was für Methoden aus der Literatur zu erkennen sind. Als erstes fanden wir in dem Buch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" eine wertvolle Information:

"Wir … Anerkennen, daß Gottes Regierung eine reine Gottesherrschaft ist, daß Christus Jesus sich im Tempel befindet und den vollen Befehl und die volle Gewalt über die sichtbare Organisation Jehovas wie auch über die unsichtbare innehat und daß "DIE GESELLSCHAFT" der sichtbare Vertreter des Herrn auf Erden ist." (S. 148/49, 1960 Wiesbaden)

Wer denkt schon hierüber nach?
Der gutgläubige Zeuge Jehovas macht sich über so einen Abstimmungszettel, so kann man diese Resolution nennen, wenig Sorgen. Wenn so etwas einer Gruppenversammlung zur Abstimmung vorgelegt wird, dann hat das wohl schon seine Richtigkeit. So denken die meisten. Natürlich waren auch einige anderer Meinung, Diese wurden bald eines anderen belehrt:

"Die meisten Versammlungen nahmen die Resolution bereitwillig an, und die wenigen, die es nicht taten, haben seitdem ihre Vision und die Vorrechte des Königreichsdienstes verloren", heißt es dazu in dem Buch weiter.
Was darunter zu verstehen ist, wenn man "die Vorrechte des Königreichsdienstes" verliert, verrät uns der WT vom 1. 11. 1948: "So wisse, daß jene, die sich wider Jehovas theokratische Anordnungen und Anweisungen für sein organisiertes Volk auflehnen, dem Beispiel Korahs, des Rebellen, folgen, und ebenso bestimmt umkommen werden wie er und seine Schar. Wehe ihnen!"

Mit Hilfe dieser wenigen Hinweise kann man schon sehr deutlich erkennen, wie sich die Leitende Körperschaft als Stellvertreter Christi auf Erden ausgibt. Weiter kann man erkennen, mit welchen Druckmitteln diese Körperschott arbeitet um das selbständige Denken von vornherein auszuschalten. Dieser "Stellvertreter Christi" ist nicht nur als die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas bekannt, sondern auch. als der "treue und verständige Sklave".

Die Aufgabe des "Sklaven"
Der WT beschreibt: "Da dem "treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut worden sind, laßt uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der 'treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht. Der Sklave erfüllt dadurch seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott" (WT 1. 8. 1956)

Auch hier erkennen wir wieder das Beil des Henkers ganz deutlich über jedem Organisationsangehörigen, wenn er sich nicht bedingungslos den Anweisungen unterwirft und jede Bibelauslegung anerkennt, selbst wenn sie von vornherein falsch ist. In einem späteren Artikel werden wir die Art und Weise aufdecken, mit der man unsere früheren Brüder und Schwestern behandelte, die sich gegen die Falschauslegungen der Leitenden Körperschaft aufgelehnt haben, um zu verhindern, daß Gottes Wort willkürlich mißbraucht wird. Es wird ein einmaliges Dokument werden.

Wir erkennen
Der "treue und verständige Sklave" oder die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas ist eine Gruppe von Menschen, die vor nichts zurückschreckt. Selbst wenn ihnen das Messer an der Kehle sitzt, wissen sie immer wieder einen "Ausweg". Das Buch von W. J. Schnell, "Dreißig Jahre ein Sklave des Wachtturms", die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" und viele andere Beweisstücke zeigen eindeutig ihr wahres Gesicht.

Manch einem ist es nicht bekannt
Es wird manch ein m Zeugen Jehovas nicht bekannt sein, welche Machtkämpfe sich unter der Leitenden Körperschaft in den vergangenen Jahrzehnten abgespielt haben, und wie solche Unruhen unterdrückt wurden. Aus der Literatur konnte man jedoch einiges davon erfahren, wenn auch spärlich. So war es auch 1971/73. Eine Umorganisierung des gesamten Leitungssystems wurde in diesem Zeitraum in der ganzen Organisation vorgenommen. Interne Informationen aus den Bethelheimen ließen durchblicken, wie unruhevoll es hinter den vier Mauern oft zuging. Nach außen an die Ohren des einfachen Organisationsangehörigen kam fast nichts Offizielles. Aber aus den Zeilen des WT konnte ein aufgeweckter Leser einiges erfahren. Am 1. Oktober 1973 erschien ein WT "Organisiert, um Gott zu preisen. Dieser Artikel offenbart die wirklichen Sorgen, die damals während der Neuorganisation der Leitenden Körperschaft zu schaffen machten. Mit diesem Artikel wurde wieder einmal mehr bewiesen, wie dieser "Stellvertreter Christi" um seine eigene Existenz kämpfte.

Hier nur einige wichtige Auszüge daraus:
"Um dem Souverän des ganzen Universums zu dienen und zu preisen, muß man mit der Organisation der christlichen Zeugen Jehovas verbunden sein .. .
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird …

Wie aber können wir beweisen, daß wir Jehovas Organisation wirklich schätzen? Indem wir zum Beispiel regelmäßig die Bibel und die christlichen Publikationen, die Gott uns durch seine Organisation zukommen läßt, studieren. Wir sollten das nie unterlassen …

Wenn wir die Organisation, mit der wir verbunden sind und von der wir wissen, daß es Jehovas irdische Organisation ist, wirklich schätzen, dann bleiben wir ihr auch treu. Wohin sollten wir gehen, wenn wir uns von ihr abwenden würden? .. ." (S. 593 ff)
Diese wenigen Auszüge zeigen, wie es damals wirklich um die Organisation bestellt war.

Was unternahm der "Stellvertreter" nach 1975?
Mit derselben Argumentation ging der "Stellvertreter" nach 1975 an die Arbeit. Die falschen Hoffnungen, die dieser "Stellvertreter" bis 1975 über das "nahe Ende" gemacht hatte, gingen nicht in Erfüllung. Eine allgemeine Unzufriedenheit machte sich in der Organisation bemerkbar. Was dagegen getan werden mußte, war dem "treuen und verständigen Sklaven" klar, es mußte schnell gehandelt werden, um die Organisation wieder zu festigen. Im WT vom 1. 1. 1976 konnte man folgende Neuigkeit lesen: "Das Ende von 6000 Jahren Menschenherrschaft steht bevor. Was ist erreicht worden?

Im September 1975 begann ein neues jüdisches Mondjahr. Damit hatten wir einen bedeutsamen Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit erreicht. Gemäß der biblischen Zeitrechnung waren 6000 Jahre Menschheitsgeschichte vergangen …

Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6000 Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen "Ruhetag" segnete und heiligte? Bedeutet es, daß Christi Tausendjahrherrschaft - die letzten 1000 Jahre dieses "Ruhetages" - vom September 1975 an zu zählen ist? … Nein, das ist nicht der Fall. Weshalb nicht? Weil der Bibelbericht zeigt, daß Gottes schöpferische Tätigkeit an dem "Tag", der dem "Ruhetag" von 7000 Jahren vorausging, nicht mit der Erschaffung Adams endete. Der Bericht läßt erkennen, daß zwischen der Erschaffung Adams und der Erschaffung Evas, seiner Frau, Zeit verstrich. Während dieser Zeit ließ Gott Adam den Tieren Namen geben. Ob dabei Wochen, Monate oder Jahre vergingen, wissen wir nicht. Daher wissen wir auch nicht genau, wann Jehovas großer "Ruhetag" begonnen hat und wann er enden wird. Dasselbe gilt für den Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi. Die Bibel gibt uns keinen Anhaltspunkt für Berechnungen des Datums, und wir sollten daher keine Vermutungen darüber anstellen." (S. 3) Im WT vom 15. 10. 1976 lesen wir dazu, daß "der Garten Eden anscheinend kein kleines Stück Land" war, und "Adam brauchte also Zeit, um all das zu erforschen". Auch habe Gott nicht "einfach alle Landtiere und Vögel auf einmal versammelt und sie dann einzeln an Adam vorbeiziehen lassen". Er habe sie "eine Zeitlang beobachten und ihre Gewohnheiten und Eigenarten kennenlernen" müssen. "Das mag ziemlich viel Zeit beansprucht haben." "Wir wissen nicht, ob es eine kurze Zeit war, ob ein Monat oder mehrere, ein Jahr oder sogar mehr." (S. 628f)

Im WT vom 15. 2. 1977 mußte der "Stellvertreter" erneut den Hebel ansetzen, um die Ruhe in der Organisation wieder herzustellen: "Das Ende kommt nicht, nur weil wir denken mögen, daß es jetzt kommen müßte, oder weil wir glauben, unser Gebiet sei schon gut bearbeitet worden. Das Ende kommt erst, wenn das großartige Königreichspredigtwerk in dem Maße durchgeführt worden ist, wie Jehova es wünscht …
Jehovas Theokratische Organisation ist eine vorwärtsstrebende Organisation und wird es auch bleiben…
Immer mehr Gebiete der Welt, sowohl in westlichen Ländern als auch in den Ländern des Orients, erhalten jetzt ein gründliches Zeugnis, und wer weiß, in weichem Umfang die herrliche "gute Botschaft" noch verkündet wird, bevor das Ende kommt! Wehe uns, wenn wir die gute Botschaft nicht verkündigten . . . !" (S. 113)

Im WT vom 15. 3. 1977 wurde nochmals nachgeholfen, weil sich bereits eine bedrohliche Situation deutlich abzeichnete, der man nunmehr nur noch mit Zurechtweisung und entsprechender Drohung mit Vernichtung entgegentrat. Der Höhepunkt war der Artikel "Vor den Augen aller zurechtweisen". Das war wirklich massivste Zurechtweisung, verbunden mit der Todesdrohung, "wenn jemand zum Abfall aufrief oder ihn befürwortete, Sünden, auf die die Todesstrafe stand" (Abs. 10). Daß solche Vergleiche gezogen wurden zeigte an, wovon die Organisation erschüttert wurde.

Diese Beweisführung zeigt jedem ehrlichen Zeugen, und allen ihnen freundlich gesinnten Menschen, mit welchen Methoden so eine Organisation zusammengehalten wird.

Abschließende Feststellungen
Wir erlauben uns, abschließend folgende Feststellungen auszusprechen.
Die Leitende, Körperschaft ist eine Gruppe von Menschen, die sich sehr schnell über ihre eigenen Gewissensbisse und Fehlschläge, hinwegsetzen kann. Dadurch, daß sich diese Gruppe als der "Stellvertreter Christi hier auf Erden" ausgibt, hat sie sich bei den leichtgläubigen und ahnungslosen Organisationsangehörigen eine furchteinflößende Machtstellung erobert. Die Angst vor einem Ausschluß aus dieser Organisation gleicht förmlichen Höllenqualenbefürchtungen. Wie furchtbar die Auswirkungen eines Ausschlusses werden können, darüber kann man sehr tragische Erfahrungen berichten, da diese Menschen sich oftmals bedingungslos dieser Organisation verschrieben und hinterher einsehen, wie unannehmbar deren entscheidende Ansichten eigentlich sind. Nur aus der WT-Literatur wissen sie, was ihnen blüht, wenn sie sich eines Tages gegen die Ansichten des "Stellvertreters" äußern oder gar auflehnen, wobei sie nicht wissen, daß das auch nur leere Drohungen sind. Die Bibel selbst lehrt nämlich die Organisationssanktionen deshalb nicht, weil die Bibel überhaupt nicht die heutige Wachtturmorganisation im Sinn hat. Allein die Leitende Körperschaft "zeigt" ihren Ungehorsamen, wo es dann lang geht, wenn einer mal aufmucken sollte.

Um also nicht die leider geglaubte symbolische Wachtturmhöllenqual zu erleiden, folgen diesbezüglich unwissende Brüder und Schwestern jeder Wunschvorstellung und jeder Anweisung der Leitenden Körperschaft. Sie schlucken jede Bibelfalschauslegung, jede Enttäuschung, jede Maßregelung, und meiden jedes biblisch selbständige Denken. Sie kennen nur Kadavergehorsam. Sie bewegen sich nur zwischen den Zeilen des Wachtturms und den Organisationsanweisungen. Ein selbständiges bibelgetreues Stellungnehmen lehnen sie grundsätzlich ab. Wenn es um biblisch ernsthafte Auseinandersetzungen geht, berufen sie sich fast immer auf den Wachtturm und die Organisationsanweisungen. Nur dementsprechend benutzen sie die Bibel, die dabei immer eine dem Wachtturm untergeordnete Rolle spielt, der Wachtturm dagegen die Hauptrolle.

Das muß so sein, weil sonst das "endzeitliche" Lügengewebe der Leitenden Körperschaft Schaden leiden würde. Das ist die Wahrheit, die nicht zu widerlegen ist! 100 Jahre Wachtturmgeschichte beweisen das! 100 Jahre Wachtturmgeschichte schreien zum Himmel! 100 Jahre Wachtturmgeschichte stempeln die Leitende Körperschaft oder den "Stellvertreter Christi" in Brooklyn zum Verführer, Heuchler und Lügner!

Wer diese Tatsachen anzweifelt, der bereite sich schon jetzt seelisch auf die Sonderausgabe der "Christlichen Verantwortung" vor, die für 1980 erscheint!
- W -

Ein Mensch, den man nicht vergißt
KREISDIENER HEINRICH DITSCHI - EIN AUFRECHTER VERTEIDIGER CHRISTLICHEN GLAUBENS (10)
Obrigkeitsfrage, eine entscheidende Frage
Wenige Mitarbeiter der WTG können, im Unterschied zu Bruder Ditschi, das Prädikat christlicher bzw. biblischer Rehabilitierung für sich in Anspruch nehmen. Wider jede bessere Einsicht sind sie meist treue Gefolgsleute des großen "Falschpropheten" geblieben, indem sie jede falsche Endzeitverkündigung vertuschen helfen. Mit ihm zusammen erfüllen sie nun auch für eine weitere Generation das Schriftwort von 2. Tim. 3:13 NW, wo es heißt: "Böse Menschen aber und Schwindler werden vom Schlechten zum Schlimmeren voranschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden."

Typische Beispiele dafür sind die öffentlich bekannten Kreisdiener Martin Pötzinger und Kurt Spitzer, die ich in der Verkündigung ebenfalls erlebte. Trotz des jetzt mit 1975 erwiesenen Endzeitfiaskos sind sie immer. noch rührig, arglose Menschen mit der nächsten Weiterverschiebung zu betrügen. Martin Pötzinger, der aus taktischen Gründen als Deutscher in die Leitende Körperschaft berufen wurde, gibt sich heute dafür her, als Aushängeschild der WTG zu dienen, um den durch die übersteigerte Atmosphäre der 1975-Erwartungen in Schwierigkeiten geratenen deutschen Zweig insbesondere zu festigen.

Aber gerade er müßte das Gaukelspiel der WTG bestens kennen. Denn allein in der Obrigkeitsfrage (Römer 13), der wichtigsten irdischen Frage überhaupt, erlebte er die willkürliche Verdrehung der politischen Gewalten als keine "Höhere Obrigkeit" und dann die durch die äußere gesellschaftliche Entwicklung und die Rebellion gegen diese Verdrehung erzwungene erneute Umstellung auf die politischen Gewalten. Folglich weiß er sehr genau, daß Tausende von Menschen mit Leib und Leben auch für diese 30 Jahre währende Irrlehre der WTG gebüßt haben. Daß diese Menschen auch auf diese Weise sinnlos geopfert wurden, ist, heute erwiesen! Diese erschütternden Tatsachen kann und darf man nicht achtlos beiseite schieben. Wer es dennoch tut, wer über Blut und Tränen hinwegsteigend erneut die verderblichen endzeitlichen Lehrkurven der WTG nachvollzieht, zeigt damit, daß er sein Gewissen wie mit einem Brenneisen verhärtet hat (1. Tim. 4;2). Ob er will oder nicht, ob er es erkennt oder nicht, er bezeugt damit, daß er in der Sicht eines jeden anderen als ein skrupelloser Gaukler und Schwindler dasteht.

Ihre erstmals öffentliche "Beweisführung"
Aber heute wie damals: "Sie werden vom Schlechten zum Schlimmeren voranschreiten . . ." Genau das ist für gewissenlose Endzeitpropheten zutreffend! In der für jeden Menschen entscheidenden Frage der Obrigkeit konnte ich seinerzeit persönlich erleben, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sowohl Martin Pötzinger wie Kurt Spitzer öffentlich die WTG-Irrlehre von den Höheren Gewalten vertraten.

So brachte Martin Pötzinger es fertig, in einer Dienerbesprechung mit einem verblüffenden Argument n a c h z u w e i s e n, welche Obrigkeit der Apostel meint. Anhand der Elberfelder Bibel, die damals noch unsere "Hauptwaffe" war, zitierte er Römer 13:1, "Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten …" wobei er die Betonung auf "jede Seele" verlagerte. Obwohl diese Betonung überhaupt nicht schrittgemäß ist. Und er schloß seine "Beweisführung" mit den Worten: "Jede Seele! Also hat auch der Kaiser oder Herrscher der Obrigkeit untertan zu sein!". Es war erstaunlich, zu welchen Bibelverdrehungen sie fähig werden, um die WTG-Irrlehren unter allen Umständen an den Mann zu bringen! Wo ist ihr eigenes christliches Gewissen?

Mit einem ähnlichen Taschenspielertrick, muß man schon sagen, wenn man heute zurückschaut, setzte sich Kurt Spitzer beeindruckend in Szene. Ebenfalls die Elberfelder Bibel benutzend zitierte er Römer 13:3, 4, wo es heißt: "Denn die Regenten sind nicht, ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das Böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten, so tue das Gute, und du wirst Lob von ihr haben . . ." Und er zog die Bilanz: "Die Tatsachen zeigen, daß diejenigen, die das Böse verübten, von der Obrigkeit mit Eichenlaub und Ritterkreuz b e l o h n t wurden, diejenigen aber, die das Gute taten, bestrafte sie mit Gefängnis und KZ. Somit ist bewiesen, daß die Worte des Apostels Paulus nur auf die theokratischen Regenten anwendbar sind."

Zu diesen Brooklyner Irrlehren und ihre bedenkenlose Verbreitung bemerkte später Bruder Heinrich Ditschi; aus der zwangsläufigen Opposition heraus: "Die Bibel ist kein Autofriedhof, den man nach verwendbaren Teilen durchsucht."

"In dieser Sache ist selbst der Teufel noch wahrheitsliebender …"
Aber wozu sich heute noch über einen derart unerhörten Bibelmißbrauch aufregen? Etliche Zeugen Jehovas spielen die Sache einfach als "olle Kamellen" herunter. Mit der Wachtturmerklärung vom 1. Januar 1963 ff lehren sie nun bedenkenlos wieder das Gegenteil. Brüder auf verschiedenen Kreisversammlungen nannten die Verbindung der WTG zu "neuem Licht" die "Telefonleitung 777 Zion", zum "Jerusalem droben", Galater 5:26 mußte dazu herhalten, Was waren das für Wachtturmerklärungen? Das "neue Licht", daß die in Römer 13 erwähnten Obrigkeiten d o c h die politischen Gewalten sind. Eine Binsenwahrheit, die außer den Zeugen Jehovas a 11 e Christen eh und je wußten! Dieses von der WTG schlicht als "helleres Licht von Jehova" ausgegebene Umdrehung der bisherigen Auslegung, die als unantastbar galt, stempelte nun einen Marin Pötzinger und Kurt Spitzer und uns alle, die wir damals diese "unantastbarer göttlichen Wahrheiten" verkündeten, zu Lügnern und falschen Propheten! Sagst du auch, "olle Kamellen"? Die Beweise dieser Falschprophetie liegen aber der Öffentlichkeit vor und geben von den Verdrehungskunststücken der WTG Zeugnis!

Im Buch "Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes" auf S. 188 liest sich das "hellere Licht" von 1963 nun wieder wie folgt: "Gemäß dem, was der. Apostel Paulus vor und nach diesen Versen (Römer 13:1, 2) schreibt, ist es leicht verständlich, daß er nicht "Gewalten" innerhalb der "Versammlung Gottes" meint, sondern außerhalb der Versammlung und daher die politischen Regierungsgewalten. Die Religionssysteme der Christenheit sind beschämenderweise der Übertretung dessen, was der inspirierte Apostel Paulus hier zu sagen hatte, schuldig geworden." Ist das nicht die Höhe? Getreu dem Muster, daß der Apostel Paulus in 2. Kor. 11:12-15 für Gaukler, Schwindler, Irrlehrer und Falschpropheten als typisch bezeichnet, nimmt die WTG kurzerhand eine Rollenvertauschung vor, rehabilitiert sich und bezichtigt dafür die anderen einer „beschämenden Übertretung" dessen, was in Römer 13 gemeint ist! Und die Zeugen Jehovas verkündigen auch das! Zu solchen und ähnlichen Vorgängen in der WT-Verkündigung schrieb Heinrich Ditschi in einem seiner Flugblätter: „In dieser Sache ist selbst Satan der Teufel noch wahrheitsliebender als diese Religionsorganisation, die sich den heiligen Namen Gottes widerrechtlich angeeignet hat."

Gefangen in den eigenen falschen Worten
Sprüche 12:13
Es ist in guter Erinnerung, wie die WTG mit „Erwachet" vom 8. November 1949 international verkündigte: „Gangster in Amt und Würden, Überzeugende Beweise dafür, daß Politiker nicht die von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten sind!"

Durch die dokumentierten Beweise aus ihrer Verkündigung hat sich die WTG vor jedem Aufrichtigen im eigenen Netz boshafter Worte gefangen, wie das in Sprüche 12: 13 (Luther) zum Ausdruck kommt: „Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten, aber der Gerechte entgeht der Not." Ist der Gangster-Vergleich für alle Politiker nicht äußerste Boshaftigkeit? Und was muß man schließlich von einem halten, der seine eigenen bösen Taten, hier die Obrigkeitsübertretung, anderen in die Schuhe schiebt? Lesen wir zum Abschluß, was die WTG und Jehovas Zeugen einst der Welt mit dem Buch "Gott bleibt wahrhaftig" verkündigte, ein Buch, das den gleichen Rang hatte, wie etwa jüngst das "Wahrheits"-Buch. Wir lesen auf Seite 259: "Religiöse Gegner, die Jehovas Zeugen fälschlich bezichtigen … Solche Religionisten behaupten, daß diese Herrscher die in der Bibel erwähnten "obrigkeitlichen Gewalten" seien, denen jedermann untertan sein sollte. Die in Römer 13:1-5 erwähnten "obrigkeitlichen Gewalten" sind die hauptsächlichsten Mächte in der Versammlung Gottes . . . Wenn der Apostel die obrigkeitlichen Gewalten erwähnt, so meint er damit nicht die Herrscher dieser bösen, von Satan geleiteten Welt …"

Über das Buch "Gott bleibt wahrhaftig" hat sich der Kreisdiener Heinrich Ditschi ebenfalls kritisch geäußert. In bitterer Selbsterkenntnis, daß er dieses Buch mit dem geschmackvollen grünen Kaliko-Einband" einmal selbst als "göttliche Wahrheit" verbreitet hat, sagte er mit Bezug die WTG-Widmung auf der Titelseite des Buches: "Es ist eine Infamie, dies Buch auch noch dem HÖCHSTEN", einem "Gott der Wahrheit" zu widmen." -
Erzählt von Hermann Bach, Potsdam

Wohin sollen wir gehen? 5/1979
LEBENDIGES CHRISTENTUM FREIER CHRISTEN
Für Christen v e r b i n d l i c h e Aussagen der Hl. Schrift über das Waffenhandwerk
Im Gegensatz zu den angeblich "biblischen" Stützen der Wehrdienstverweigerer macht die Hl. Schrift klare und präzise Angaben darüber, wie der Inspirator dieses Buches Zeit, wo die Dinge noch n i c h t wiederhergestellt sind, über das Waffenhandwerk denkt. Für Christen sind diesbezüglichen Aussagen in den Christlichen Griechischen Schriften auf alle Fälle verbindlich!

Der Wegbereiter für den Messias, Johannes der Täufer, zeigte unmißverständlich, w e l c h e Einstellung für Menschen erforderlich ist, um für den Christus und sein Königreich annehmbar zu sein. Seine Hinweise sind nicht ohne Grund schriftlich festgehalten worden. So lesen wir denn in Lukas 3:10-14 (nach der Übersetzung von Zink):

"Da fragten ihn die Leute: Was sollen wir denn tun? Seine Antwort war: Wer zwei Mäntel hat, gebe dem einen, der keinen hat. Wer zu essen hat, teile mit dem, der nicht hat. Da kamen auch die Zollwächter, ließen sich taufen und fragten: Hochwürdiger Lehrer, was sollen wir denn tun? Er erwiderte: Fordert nicht mehr, als die Vorschrift gestattet. Auch Soldaten kamen zu ihm: Was sollen wir tun? Sein Bescheid war: Plündert niemanden aus, quält niemanden, m Geld zu erpressen, sondern begnügt euch mit eurem Sold."

Der geschilderte Sachverhalt zeigt eindeutig, daß Johannes Hinblick auf die Erfordernisse einer Annehmbarkeit en Christus n i c h t an den bestehenden Ordnungen rüttelte, sondern die Geisteshaltung ansprach. Der Zivilist konnte seine Sinneserneuerung dadurch beweisen, daß er mit Notleidenden zu teilen bereit war. Der Zollwächter sollte nicht korrupt sein. Der Soldat schließlich sollte von berüchtigten Handlungen des Waffenhandwerks abstehen und sich mit dem Sold begnügen.
Eine ehrliche Prüfung biblisch fundierter Tatbestände zeigt uns auch, daß Jesus Christus dieselbe Ansicht vertrat wie zuvor Johannes.

Wir lesen diesbezüglich in Matthäus 8:5-10 (Zink):
"Bei seinem Einzug in Kapernaum kam ein Offizier der römischen Armee ihm entgegen, der Führer einer Hundertschaft, und redete ihn an: Herr, mein Knecht liegt zu Hause, er ist gichtkrank und leidet entsetzliche Schmerzen. Jesus antwortete: Ich will kommen und ihn heilen. Aber der Hauptmann wehrte sich: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst, sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund. Ich habe selbst Vorgesetzte und habe Untergebene, bei ihnen allen genügt mein Wort. Sage ich zu einem Soldaten: Geh! - so geht er. Oder zu einem anderen: Komm! - so kommt er. Oder zu meinem Knecht: Tu das! - so tut er's. Als Jesus das hörte, staunte er und sagte zu den umstehenden: Kein Mensch in Israel hat diesen Glauben!"

Es bedarf wohl keiner näheren Erläuterung, was der Hauptmann mit seinem sinnvollen Vergleich so wunderbar in Worte kleidete. Der Bericht sagt: Jesus staunte! Und seine Reaktion ist ebenso eindeutig: Kein Mensch in Israel hat diesen Glauben! Somit ist bewiesen, daß nicht die Ausübung oder Verweigerung des Wehrdienstes für die zukünftige Errettung ausschlaggebend ist, sondern einzig und allein der Glaube! Diese Ansicht wird noch dadurch unterstrichen, daß Jesus sich dahingehend äußerte, daß jene (wie hier der Offizier, obwohl er das Waffenhandwerk ausübte!) Einen Platz im Königreich Gottes finden, während andere, die durch "Verdienste" gerechtfertigt werden wollen, keinen Anteil erhalten. Die nachfolgenden Verse Lukas 8:11-13 (ZINK) beweisen das völlig: "So viel ist sicher: Viele werden von Osten und von Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im himmlischen Reich zu Tisch sitzen. Die aber, die darin Heimatrecht haben sollten, wird man hinauswerfen , weit hinaus in die Finsternis, wo Klage und Verbitterung übrigbleiben. Und zu dem Hauptmann gewandt: Geh heim! Dir geschehe, wie du geglaubt hast. In dieser Stunde wurde der Knecht gesund."

Auch Apostelgeschichte Kapitel 10 ist mit den bisherigen in völliger Übereinstimmung. Die Berufung des römischen Offiziers Kornelius stellt ohne Zweifel klar, daß der weltliche Beruf (hier das Waffenhandwerk) nebensächlich ist. Dadurch, daß "heiliger Geist" auf Kornelius fiel, zeigte Gott selbst an, daß ihm dieser Militärbefehlshaber als Christ annehmbar war.
Mit diesen Beispielen wollen wir unsere Beweisführung beenden.
H. B. CV-Potsdam

CHRISTUS STARB DOCH AN EINEM KREUZ!
Die Frage des Kreuzes (2)
In der ersten Folge (CV 120) wurde nachgewiesen, daß Jesus Christus entgegen der Wachtturm-Verkündigung doch an einem Kreuz gestorben ist.
Und es war kein Geringerer als Jesus Christus selbst, der dieses Kreuz zum Symbol und Inbegriff seiner Nachfolge für jedermann erhob!
Siehe nur Matth. 10:38, 16:24, Mark. 8:34, Luk, 9:23, 14:27! Ja, zum christlichen Symbol und Inbegriff des Christentums überhaupt, denn von keinem seiner 12 Jünger z. B. wird uns berichtet, daß einer buchstäblich ein Kreuz wie Christus trug und buchstäblich mit ihm gekreuzigt wurde. Die nachfolgenden Ausführungen sind nun eine ausführlichere Betrachtung des Kreuzes als Symbol. -

Frage des Kreuzes keine Nebensache
Das Kreuz ist heute allgemeines Symbol des Christentums. Es bedeutet eine neue Glaubenseinsicht in der Überwindung von Leid und Not und spricht vom stellvertretenden Leiden für viele. So hat es für jeden Menschen christlichen Glaubens eine bestimmte Bedeutung. Eine Ausnahme machen auch hier wiederum die Zeugen Jehovas. Sie lehnen nicht nur das Kreuz Jesu Christi ab, sondern verunglimpfen es auch sehr. Warum? Aus welchen Gründen? Es ist schon wichtig, dies zu wissen. Denn das Bekennen zu den Lehren der Zeugen Jehovas hat ganz einschneidende Bedeutung für das Leben eines jeden einzelnen. Das Leben ist aber das Wertvollste, was man überhaupt besitzt.

Man sollte sein Leben nicht leichtgläubig irgendwelchen Ideen weihen, wie dies so oft in unverantwortlicher Weise von den Zeugen verlangt wurde. Die Beschäftigung mit der Frage des Kreuzes ist keine Nebensache, sondern ein markanter Punkt, wo sich Wahrheit und Spekulation erkennen lassen.

Wie hat die Wachtturmgesellschaft das Symbol des Kreuzes doch diffamiert. Von der Behauptung, Jesus sei gar nicht am Kreuz gestorben bis zu der Erklärung, es sei heidnisch und stelle Obzönes dar, reicht die, Palette.

Aus der Geschichte des Kreuzes
Man kann nur jeweils einen Punkt herausgreifen und ausführlich behandeln. Unlängst untersuchten wir die Frage des des Kreuzes oder eines Pfahles. Heute wollen wir untersuchen, ob das Kreuz wirklich ein heidnisches Symbol ist und so sehr spät in das Christentum aufgenommen wurde. Nun, das Kreuz ist ein sehr altes historisches Zeichen. Genauso wie das Zeichen für Wasser, Schlüssel, Blume oder Schwert. Es konnte sehr unterschiedlich aussehen und hatte auch ganz unterschiedliche Bedeutung. Zum Beispiel als Symbol des Lebens oder lebenspendender Mächte (Sonne, Wind). Das ägyptische Henkelkreuz, eine Hieroglyphe, ist das Zeichen für Leben. Im alten Orient war das Kreuz vor ein Glücks- und Heilszeichen. Den Hebräern, den Vorfahren der Juden, galt das T-förmige Taw des letzten Buchstabens ihres Alphabetes als Gotteszeichen. Und als selbständiges Todeszeichen erscheint das Kreuz auf arkadischen Grabsteinen.

Es gab zahlreiche Kreuzarten mit sehr verschiedenen Formen, die oft mit dem christlichen Zeichen in einem fraglichen oder täuschenden Zusammenhang stehen. Längere Zeit existierten sogar heidnische, jüdische und christliche Kreuzesdarstellungen mit unterschiedlichen Symbolwerten nebeneinander. Für die Zeugen gilt dies bereits als Beweis für das Heidnische des Kreuzes. So ließen sie vor Jahren eine Dia-Reihe umgehen, wo man ähnliche Kreuzeszeichen christlicher und heidnischer Symbolik nebeneinander stellte. Dabei werfen sie das christliche Kreuzsymbol mit allen heidnischen Kreuzzeichen in einen Topf, obwohl doch die Bedeutung eine ganz andere ist. Es ist so, als wolle man beweisen, daß alle Kirchgänger Nazis seien, weil das Hakenkreuz der Nazifahne ja nur eine Variante des allgemeinen Kreuzeszeichens sei, wie man es auf allen Kirchen sieht. Tatsächlich sind beides Kreuzeszeichen, aber sie haben doch eine ganz andere Bedeutung, auch wenn es einmal eine Zeit gab, wo beide nebeneinander existierten. So gehen Jehovas Zeugen aber vor in ihrer Argumentation, nur um "zu "beweisen", daß das christliche Kreuzessymbol ein heidnisches Zeichen sei. Wir sehen hier also wieder, wie oberflächlich die Argumentation der Wachtturmgesellschaft ist. Im Beschimpfen und Verunglimpfen ist sie jedoch stets sehr gründlich gewesen. Das kann sie sie wesentlich besser. Ihre ganze "Überzeugungsarbeit" beruht ja erheblich auf bloßer Kritik anderer. Die eigenen Lehren sind schwerlich gut begründet.

Das christliche Kreuzeszeichen
Das christliche Kreuzeszeichen ist jedenfalls nicht heidnisch. Und vom jüdischen Kreuzeszeichen zum Kreuz Christi führt auch kein direkter Weg. Paulus zeigt, daß, das Kreuz im Christentum einen Neuansatz bedeutet (1. Kor. 1:23, 2:2). (Wie einleitend gesagt, war es Jesus selbst gewesen, der das Kreuz zum Symbol seiner Nachfolge erhob.) Das Kreuz ist geschichtlich gesehen auch nicht erst sehr spät zu einem christlichen Kreuz gemacht worden. Beweise dafür gibt es sehr viele. Die Katakomben von Rom sind Zufluchtstätten der ersten christlichen Gemeinden dieser Stadt bekannt. Sie wurden vom 1. bis 6. Jahrhundert benutzt. In ihnen finden sich sakrale Wandfresken mit Motiven christlichen Glaubens. Die ältesten Darstellungen lassen sich in die Mitte des ersten Jahrhunderts datieren, also in eine sehr frühe Zeit des Urchristentums. In diesen Katakomben hat man eine große Zahl von Kreuzen gefunden. Sie wollen gewiß an den erlösenden Jod Jesu erinnern und kommen so häufig vor, daß man sie als Zeichen der Zugehörigkeit zum Christentum betrachten kann.

Aber auch die Gegner der frühen Christen erbringen direkt den Beweis für die frühe Verwendung des Kreuzessymbols. Die erste größere lokale Verfolgung der frühen Christen ereignete sich unter Kaiser Nero in Rom. Über Neros Maßnahmen gegen die Christen in Rom im Jahre 64 hat der bekannte Geschichtsschreiber Tacitus einen interessanten Bericht gegeben. Wir. wollen hier einige Stellen auszugsweise aus dem Lateinischen ins Deutsche wiedergeben:

"Um das Gerücht (der Brandstiftung) zum Schweigen zu bringen, schob er (Nero) die Schuld auf die Leute, welche das Volk die Christen nannte . . . und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über sie. Bei ihrer Tötung trieb er noch seinen Scherz mit ihnen, er ließ sie ans Kreuz heften, weil sie es verehrten, oder ließ sie in Tierfelle einnähen und dann von Hunden zerfleischen ...." Hier sagt der außenstehende Geschichtsschreiber ganz nebenbei, daß die Christen das Kreuzessymbol verwendeten. Dies wurde zusätzlich von den Schriften des Philosophen Seneca bestätigt, der ein Lehrer von Nero war und dessen Taten aufzeichnete. -
wird fortgesetz - L -

ALLE DIE IHR MIT UNS DAS WACHTTURM-ENDZEITSPIEL DURCHSCHAUT HABT SCHART EUCH UM CV
Ihr seht, die Alten werden wieder ins Grab gepredigt!
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Es ist eine große Verantwortung, das Wachtturm-Endzeitspiel durchschaut zu haben. Weil nur diejenigen, die dies durchschaut haben, in der Lage sind, verständnisvoll und über kurz oder lang wirksam zu helfen. Ganze Familien sind CV von ganzem Herzen dankbar, daß sie den WT-Endzeitirrweg erkennen konnten und sich und ihren Kindern Lebensenttäuschungen ersparen können, an denen andere spätestens in der Stunde ihres nichtgeglaubten "Vergehens" innerlich zerbrechen. Ein Ehepaar, der Bruder war ZJ-Studienleiter, schreibt z. B.: "Die (CV) Tagung am Sonnabend, dem 12. Mai, war für meinen Mann und mich ein besonderes Erlebnis.
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"Christliche Verantwortung: Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix--Straße 6, Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2.-. Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel und Gewerbe

A 6226/79 V 7 1 1784

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 122
In dieser Ausgabe auch einige Angaben über einen "Fernsehsender der WTG". Da gibt es in der Tat einiges zurecht zurücken. Unkommentiert kann das jedenfalls nicht bleiben. Eine Kommentierung dazu in:

Parsimony.5029
Erneut zitiert sich die CV in dieser Ausgabe selbst. Peinlich noch dazu, dass die Nummern verwechselt werden, aus der das Zitat entnommen wurde. Darüber kann man hinwegsehen. Nicht hinwegsehen indes kann man über die Substanz des Zitates.
Erneut behauptet die CV, ohne authentische nachprüfbare Beweise; aus einer Stuttgarter Versammlung der Zeugen Jehovas sei "bekannt" geworden; es gäbe dort (oder insgesamt?) sieben Zeugen Jehovas, die zugleich Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutzes seien. Zu einer solchen Meldung muss klar Stellung bezogen werden, angesichts der Brisanz, sollte sie je zutreffend gewesen sein. Ich kann nur bewerten, was die CV als "Beweis" dafür vorbringt. Und da muss klar gesagt werden. Völlig unzulänglich!
Siehe dazu auch die Einleitung zu CV41


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DIE MISSION VON CV
Ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der Internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit

Nr. 122 Gera September 1979

DIE GROSSEN LESEN ES UND DIE KLEINEN WERDEN DAFÜR GEHENKT
So vergleichsweise mit CV in Dresden geschehen
Liebe Leser
liebe Brüder und Schwestern
Um eine junge ZJ-Ehe zu retten, die durch die Abkehr des jungen Mannes von den WTG-Endzeitirrlehren gefährdet ist, wurden von CV zwei Sonderausgaben übergeben, in denen die WTG-Endzeitirrlehren umfassend nachgewiesen werden. Der Zweck der Übergabe war zunächst, der jungen Ehefrau klarzumachen, daß es tatsächlich genügend Gründe gibt, der WTG nicht mehr zu folgen, und daß jeder darin Entscheidungsfreiheit hat. Sie sollte zumindest in der Lage sein, ihren Mann zu verstehen, was noch lange nicht heißt, ihm zuzustimmen. Ein Grund für Ehescheidung ist die Ablehnung der WTG keineswegs. Die Unterhaltung darüber wurde mit der jungen ZJ-Ehefrau offen geführt. Ja, sie stimmte dem soweit zu. Sie wollte ihren Mann. zumindest verstehen können. Sie liebt ihn und möchte mit ihm zusammenbleiben. Das Kind ist noch ganz. klein. Es wurde eine weitere Unterhaltung vereinbart. Sie sagte zu, CV gründlich zu prüfen.

Unter den Drohungen der WTG-Sanktionen brach dieser Vorsatz völlig zusammen. Furchtvoll verbrannte sie die CV-Ausgaben und versprach, keinen CV-Vertreter wieder zu empfangen. Bekanntlich verfolgt die WTG CV mit letzter Schärfe Ungelesen verbrennen! lautet ihre Anweisung. Wer das nicht tut, wird mit .Gemeinschaftsentzug bedroht, mit Verstoßenwerden, mit einer "Vernichtung in Harmagedon", wenn er sich nicht beugt. Die einfachen Verkündiger sollen als die WTG-"Lasttiere" unmündig und arglos bleiben und nicht hinter die WTG-Kulissen blicken können, und wenn darüber eine Ehe zerbricht! Die "oben", aber lesen CV mit Argusaugen! Nicht schnell genug können sie eine neue CV-Ausgabe in die Hände bekommen! Mit dem "Harmagedon-Schaffot", an das sie selbst nie geglaubt haben, drohen sie nur denen "unten". Keiner lasse sich darum länger von ihnen bevormunden, sondern
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW- Eure Brüder CV-Redaktion
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Wir lesen in dieser Ausgabe
Gnadenlos gegen "gefährliche Gedanken"
Mecklenburgs "Bezirksdiener" schreibt nach Wiesbaden
Wie aufkeimende christliche Mündigkeit eines BD noch einmal niedergeschlagen wurde
Was W. Pohl, Leiter des WTG-Ostbüros in Wiesbaden, als "Nach wie vor die alten Märchen", "Verlogenheit" und "plumpes Theater" bezeichnete
Urteilt selbst
Mit staatlichen Fördermitteln
Nach den neuen WTG-Weltzentren in USA, Westeuropa und Japan nun auch ein Fernsehsender
Nachdenken und Unruhe
Unsere Erzählung
Kreisdiener Heinrich Ditschi - ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (11)
Vergleich mit einem Kreisdiener in "Hirten ohne Erbarmen" von Josy Doyon, Schweiz
Wehrdienst
Befürworter und Lehrer der Wehrdienstverweigerung im Zwielicht der eigenen Praxis
Lebendiges Christentum freier Christen 6/1979
Die Zeugen Jehovas von anderen Christen beobachtet
Bei denen, die draußen sind, eines guten Rufes erfreuen
1. Tim. 3:7
Christus starb doch an einem Kreuz (3)
Wenn man das Kreuz verwirft
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Erwartet die CV-Sonderausgabe 1980!
So etwas hat kein Betroffener jemals in der Hand gehabt!
Die Zeit ist herbeigekommen!
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"Notstandsgebiet" Mecklenburg
MECKLENBURGS "BEZIRKSDIENER" SCHREIBT NACH WIESBADEN
Wie aufkeimende christliche Mündigkeit eines BD noch einmal niedergeschlagen wurde
Ein gnadenloser Untergrundkampf
Schon in den 30er Jahren ging die WTG gegen die Brüder und Schwestern, die erwiesene WT-Irrlehren zurückgewiesen haben mit einem gnaden- und erbarmungslosen psychologischen Terror vor, insgeheim wie öffentlich. Die gesamte damalige Ältestenschaft, die sich der tödlichen Irrlehre der WTG, die politischen Regierungen seien keine biblischen Obrigkeiten nicht beugte, wurde als "stößige, riechende Böcke" verteufelt und also solche, die das "Volk Gottes" der "tierischen Organisation Satans" ausliefern, religiös und politisch diffamiert, verfolgt und aus der Organisation verjagt.

Gnadenlos wird auch heute jeder "in den Staub der Steine der Organisation" gebeugt und zum Schweigen gebracht oder fertiggemacht, der der WTG nicht bedingungslos folgt, besonders unter den höheren Dienern. Gnadenlos werden auch die Anfänge christlicher Mündigkeit als "Rebellion" niedergeschlagen. Angesichts dieses WTG-Vorgehens, ihre Kritiker durch möglichst persönliche Verleumdungen und Diffamierung schnell und widerstandslos zum Zusammenbrechen zu bringen, gibt es keinen Grund, die Dinge nicht aufzudecken. Darüber hinaus sei allen verantwortlichen Dienern ganz klar gesagt: Ihr habt keine Hemmungen, euch über andere und fremde Familien herzumachen, in "theokratischer Kriegslist" unter Mißachtung von 2. Kor. 4:2 NW "geteilte Häuser" zu schaffen, und wenn dabei die Ehe zerbricht, ihr habt keine Bedenken, sie durch die antikommunistisch-staatsfeindliche Ausrichtung der WT-Verkündigung in einen gefährlichen Untergrund zu führen, ja, ihr habt keine Bedenken, junge Brüder in Mißachtung der staatlichen Finanzgesetze zu kriminellen Verbrechern zu machen und ins Gefängnis gehen zu lassen! "Das Geld gehört Jehova!", trat jüngst ein WT-Ältester die Worte Jesu mit Füßen: "Gebt dem Cäsar, was des Cäsars ist".

Und ihr wißt ganz genau, daß sich die WTG mit ihrer 1975-Weltendeverkündigung als ein falscher Prophet erwiesen hat! Und was das nach 5. Mose 18:20-22 bedeutet!
Um der aufrichtigen Arglosen willen, die das WTG-Spiel nicht durchschauen, aber auch um euretwillen, damit auch ihr euch von dem ungeheuerlichen und grotesken Mißbrauch des Glaubens durch die WTG freimacht, und aufhört, andere auf die WTG-Endzeitirrwege zu führen! Noch ist es für niemanden zu spät!

"Rotte Korah! Rebellen! Judasse! Handlanger des Teufels! Vom Staat gekaufte Subjekte! Satansdiener! Riechende, stößige Böcke! Verräter!" - Nur wenige sind es, die in der Vergangenheit nicht alsbald unter diesen Angriffen, Verleumdungen, Lügen, Diffamierungen und Schmähungen der WTG und ihrer Hörigen zusammengebrochen sind und es vorgezogen haben, die Auseinandersetzung mit einer derart vorgehenden Organisation aufzugeben. Um der Betroffenen willen - die Vergangenheit ist nicht die Gegenwart: Schon über 100 Jahre WT-Endzeit, das ist zuviel! Die Zeit ist herbeigekommen! Lest nun die Geschichte unseres "Bezirksdieners".

Die Hintergrundsituation
Es begann um 1984. Der abstoßgebende allgemeine oder auch besondere Hintergrund war der jahrelange Antikommunismus in der WT-Verkündigung und die just (1962/63) vollzogene Kehrtwendung der WTG in der Obrigkeits-Auslegung. Für alle, die jahrelang ehrlichen Glaubens gepredigt hatten, die politischen Regierungen seien keine Obrigkeit von Gott für Christen sondern "Gangster in Amt und Würden" (Erwachet 8. 11. 49) und damit "Cliquen von Gangstern und Verbrechern" (Bezirksdiener Pietzko Weimar), nun sind sie doch Obrigkeit von Gott, war diese Kehrtwendung ins Gegenteil ohne Zweifel ein schwerster Schock. War das doch eine Existenzfrage, bei der es um Freiheit, Gut und Leben gehen konnte und in vielen Ländern auch gegangen war. Hieß das doch für einen höheren Diener, viele Menschen in dieser Lebensfrage irregeführt zu haben. Der Name unseres BD spielt keine Rolle. Weiter weg würde ein Name, ohnehin etwas sagen. Sein Beispiel spricht lebendig genug.

Die "gefährlichen Gedankengänge" unseres Bruders
Wenn man für andere Mitverantwortung trägt, macht man sich mehr Gedanken. Sagt die Schrift doch warnend, daß ein Lehrer "ein umso strengeres Urteil empfangen" wird. Jak. 3:1. Um welche Gedanken ging es? Aus dem Schreiben von W. Pohl aus dem WTG-Ostbüro in Wiesbaden entnehmen wir folgende Hauptschwerpunkte:
- Gedanken des BD über die antikommunistischen "Hetzartikel" (W. Pohl) in den Schriften
- Gedanken des BD über die "Sammlung von Nachrichten" (W. Pohl) aus verschiedenen Bereichen
- Gedanken des BD "über die Schädigung des Cäsars wegen verbotener 'Geldausfuhr'" (W. Pohl)
- Gedanken des BD darüber, "das Werk sei politisch" (W. Pohl).
Unser Bruder BD hatte sich in der Tat über diese Dinge Gedanken gemacht. In verschiedenen Mitteilungen hatte er der "Mutter" mehrfach darüber berichtet. Wie ersichtlich ist, hatte er sich mit der Antwort jedoch keinesfalls zufriedengegeben. Er hatte die Einsicht gewonnen, daß man "bei den Nachbarn" keinesfalls aus Falschheit "mit allem einverstanden" ist, was die für alle geltenden Grundsätze nicht verletzt.

Die Antwort von W. Pohl vom WTG-Ostbüro Wiesbaden
Mit keiner Silbe geht W. Pohl auf die Schwerpunkte ein. Stattdessen bezeichnet er einfach alles als "nach wie vor die alten Märchen" und "Verlogenheit" als "plumpes Theater". "Glaubt nicht", schreibt er, "daß die Nachbarn ihre wirklichen Absichten irgendwie geändert hätten, wenn sie nur ihren Mund aufmachen, muß man damit rechnen, daß sie irgendeine neue Unwahrheit herausbringen, denn sie kennen keinen Respekt vor der Wahrheit und Ehrlichkeit". Auf "die Gedankengänge" dieser "bösen Nachbarn einzugehen bedeute, "sich einer Irreführung hinzugeben".

Ja, so sieht die wirkliche Sprache der WTG aus, ihr wahres Gesicht. Wenn Kommunisten schon den Mund aufmachen, würden sie schon lügen, wird skrupellos verleumdet. Sie seien grundsätzlich als "böse Nachbarn" zu behandeln, getreu der WTG-Devise des Kampfes gegen den Kommunismus. "Gehe ihnen aus dem, Weg", fordert W. Pohl deswegen zum Schluß. Denn nichts konnte für die WTG gefährlicher werden, als daß ein hoher leitender Bruder anfängt, sich selbst Gedanken zu machen darüber, ob die WTG-Weisungen zu verantworten sind oder nicht. Es mußte verhindert werden, daß unser Bruder "versuchte, mit den Nachbarn zurechtzukommen", wie W. Pohl es formulierte. Schon die geringste Kritik an der WTG-Verkündigung als "Bollwerk gegen den Kommunismus" mußte im Keim erstickt werden. Vor der BRD-Presse hatte die WTG selbst sich als solches "Bollwerk" dargestellt, u. a. durch Br. W. Amann im Westdeutschen Tagesblatt, Dortmund, vom 26. Juli 1960. Wenn W. Pohl jetzt antwortete, die politischen Feststellungen über die WTG seien "alte Märchen", "Verlogenheit" und "plumpes Theater", so wird er nicht nur durch Br. W. Amann der Lügen überführt. Er läßt erkennen, mit welcher antikommunistischen Skrupellosigkeit das Werk geleitet wird. Wer das zu begreifen beginnt, muß ausgeschaltet werden. So schrieb er drohend an unseren Bruder, solche kritischen "Gedankengänge" würden "allmählich auf ihn abfärben" und würden "seine Widerstandskraft schwächen". Auch hier sehen wir die abgrundtiefe Neutralitätsheuchelei der WTG: In ihrem "Bollwerk" wider den Kommunismus darf es keine Lücke geben. Sie erschraken förmlich vor der Aussicht, unser Bruder BD könnte als Kronzeuge dieser Heuchelei auftreten.

Es begann Kreise zu ziehen
Was die WTG unserem Bruder BD zu einem Hauptvorwurf machte, war zunächst, "er beklagte sich bei, anderen darüber" (W. Pohl), wie die WTG ihm geantwortet hatte. So sah sich W. Pohl veranlaßt, einen weiteren Brief zu schreiben. Diesmal aber nicht an unseren Bruder BD, sondern an solche Brüder, denen gegenüber er nicht geschwiegen hatte. Damit hatte die Sache Ausmaße angenommen, er hatte den Brief an andere weitergegeben, "für die der Brief gar nicht bestimmt war" (W. Pohl). Damit drohte die Sache der WTG außer Kontrolle zu geraten, was dann auch geschehen ist. W. Pohl schrieb über unseren Bruder BD nun: "Auch wenn Arztes er meint, die Diagnose des Arztes (d. h. der WTG, Anm.) beruht auf fehlerhaften Feststellungen und Mißverständnissen und er sei gar nicht krank", dennoch sei unsere Bruder BD "sanatoriumsreif". Und um alle anderen davon abzuhalten, sich ebenfalls "Gedankengänge" zu machen über das, was unserem Bruder BD bewegte, stellte W. Pohl das "persönliche Problem" unseres Bruder BD hin. Wer würde es wohl wagen, sich mit den persönlichen Problemen andere zu belasten? Dies war das einzige "Argument". Allerdings haben solche persönlichen Drohungen meist Erfolg gehabt. Hier aber sollte alles anders kommen. Es war keineswegs nur das "persönliche Problem" unseres Bruder BD. Es war das politische Hauptproblem der Wachtturm-Gesellschaft, wodurch schon Tausende ins politische Verderben geraten waren! Was W. Pohl hier über unseren Bruder BD schrieb, er sei gleichsam sanatoriumsreif, war nichts als Ablenkung und psychologischer Terror, um ihn in seinem Umkreis psychologisch fertigzumachen und kaltzustellen.

Allerdings schafften sie es zunächst, unserem Bruder BD wie einen psychiatrischen Fall "sanatoriumsreif" zu stempeln und tief "in den Staub der Steine der Organisation" zu beugen, hinunter auf die tiefste Stufe, als ein "abschreckendes Beispiel" für Mecklenburg sozusagen.

Der Same, der durch diesen "Fall" aber ausgestreut wurde, konnte nicht im Aufgehen gehindert werden, wo er auf den Boden eines aufrichtigen Herzens fiel. Mit Sicherheit fällt nun alles auf die WTG selbst zurück! Unser Bruder BD wird öffentlich gerechtfertigt werden. Der "Kronzeuge steht dennoch auf"! Was unser Bruder BD schon damals als "fehlerhafte Entscheidungen" erkannte, wird nunmehr völlig und gänzlich ins Licht gerückt! Auch die "Brandmauer" von "Homa" zerbricht. Unsere Mecklenburger insbesondere werden aufhorchen und hinter einige Kulissen schauen können!

WAS POHL, LEITER DES WTG-OSTBÜROS IN WIESBADEN ALS NACH WIE VOR DIE ALTEN MÄRCHEN", "VERLOGENHEIT" UND "PLUMPES THEATER" BEZEICHNETE
Urteilt selbst
Paulus an Titus:
"Schärfe ihnen ein, daß sie sich den obrigkeitlichen Gewalten unterordnen, Gehorsam leisten und zu jedem guten Werk bereit seien, daß sie niemandem schmähen …" Titus 3:1,2 Menge
Die WT-Gesellschaft tritt das skrupellos mit Füßen
Es ist zu ungeheuerlich, als daß man hier noch zurückhalten könnte. Wer der WTG vor Augen führt, daß ihre Verkündigung keineswegs politisch neutral ist, wie sie immer und überall behauptet, den bezichtigt sie im Handumdrehen als Märchenerzähler, Lügner und Theaterspieler, während sie für sich nichts als Sanftmut, Friedfertigkeit und Demut reklamiert.

Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, hierzu immer wieder einige offene Worte zu sagen, da nicht jeder zu jeder Zeit die Gegenbeweise zur Hand hat oder sich noch hinreichend erinnern, kann, so daß er den Behauptungen der WTG und ihrer hörigen Vertreter hilflos gegenübersteht. Der Fall unseres Bruder BD aus Mecklenburg macht einige diesbezügliche Erinnerungen nötig.

Wenn wir nachfolgende Beweise lesen, müssen wir zu dem eindeutigen Schluß kommen, daß die WTG überhaupt nicht interessiert, was die Bibel gebietet, wenn es ihren hintergründigen Organisationsinteressen widerspricht. Dann wird jedes Wort der Schrift herumgedreht oder mit Füßen getreten. Wir sagen anhand der nachfolgenden Beweise: Die WTG-Führer sind die verlogensten und skrupellosesten antikommunistischen Hetzer und Verleumder, Lügner und Schmäher, denen die Worte der Schrift nicht das Geringste gelten, wenn sie sie nicht gebrauchen können! Hier ist der Beweis!

W. Pohl auf dem WTG-Kongreß 1958 Deutschlandhalle.
Es war 1958 auf dem WTG-Kongreß in der Deutschlandhalle in Westberlin. W. Pohl gab den Hauptbericht über den Internationalen Kongreß "Göttlicher Wille" in New York. Bezüglich der Kommunisten tobte W. Pohl förmlich in Tiraden des kalten Krieges: " … diese bestialisch verseuchte Kommunistenrasse. Was aber stört sie eigentlich an uns und unserer Lehre? Wir sprechen vom Frieden und nur von dem, durch unseren Gott Jehova … Diese kommunistisch verseuchte Bande will der Menschheit einreden, der Kapitalismus sei schuld, daß die Atom- und Wasserstoffbomben usw. in Tätigkeit treten. Hätten die euch wohl erlaubt, eine solche Veranstaltung zu starten? Glaubt ihr nun noch daran, daß die kapitalistischen Länder die schlechten sind? Die haben erkannt, daß die Zeugen nur friedliche Menschen sind. Sie predigen nur vom Frieden und nie vom Krieg. Wen sollten wir da nun mehr lieben … Welches sind nun die besseren Menschen, die Kommunisten, diese verfluchte Brut, oder die Kapitalisten … Menschen, die uns gut gesinnt sind und Freiheit gestatten … Alle, die heute von hinter dem eisernen Vorhang anwesend sind, und es ist keine geringe Zahl, was die Verpflegungsausgabe beweist, wissen am besten, daß auf allen ihren Wegen Jehova bei ihnen ist und sie auf der Fahrt nach hierher vor den Klauen der kommunistischen Bande bewahrt hat! (Beifallklatschen). Laßt sie wüten diese Löwen, ihre Zeit ist gezählt, ihrer gerechten Strafe entgehen sie nicht, da Jehova sie alle kennt. Darum Brüder, möchte ich meinen Auftrag aus New York für die neue Resolution seitens der Gesellschaft auf dieser Bezirksversammlung erledigen, indem ich eure Zustimmung für die Annahme entgegennehmen soll." (Beifallklatschen) Aus: Kongreßaufzeichnungen.

W. Pohls antikommunistische Hetztiraden und Schmähungen waren eine fast buchstäbliche Wiederholung der Wachtturmhetze wie "wilde Tiere hinter dem eisernen Vorhang" und "kommunistenverseucht" (WT 1. Juni 1952 und Erw. 6. April 1953). Zudem stand dies alles auch im Zeichen der Wachtturm-Bibelfälschung: "Gangster in Amt und Würden. Beweise, daß Politiker nicht die von Gott verordneten 'obrigkeitlichen Gewalten' sind". (Erw. 8. Nov. 1949). So braucht man sich über die Hetze und Schmähung eines W. Pohl, "kommunistisch verseuchte Bande", "wütende Löwen", "verfluchte Brut" usw. nicht zu wundern. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn solche WTG-Führer im Handumdrehen erklären, die Feststellung, sie seien politische Hetzer und. Schmäher, sei "nach wie vor die alten Märchen" und "Verlogenheit". Nur geistige Gangster sind zu solchen, den Tatsachen ins Gesicht schlagenden Erklärungen fähig. Ein ehrlicher Mensch ist dazu unfähig. Angesichts dieser Tatsachen sagen wir darum mit aller Schärfe und Konsequenz: Die hauptverantwortlichen WTG-Führer sind religiös-politisch verschlagene Abenteurer, die skrupellos aus Schwarz Weiß machen, wenn es ihnen nützt. Sie gehen nicht nur über deine und meine "Leiche" dabei, ganze Generationen "vergehen" unter ihren verlogenen Endzeitstiefeln. Sie w o l l e n keinen Frieden mit dem Kommunismus und den Kommunisten!

Wer um Frieden mit dem Kommunismus bemüht ist …
"Warum ist die Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht?" prangerte die WTG jüngst 1974 natürlich nicht sich selbst, sondern die aus ihrer Sicht falsche Religion an. WT 1. 3. 74. In feindseligem Ton hieß es dazu: "Der Vatikan hat den kalten Krieg mit der kommunistischen Welt eingestellt und nähert sich immer mehr der Koexistenz mit roten Regimen", stellte sie mit "Star & Herald" fest. Und der WTG-Kommentar für Jehovas Zeugen und ihre Verkündigung dazu:

Es sollte einen aber eigentlich nicht verwundern, daß die weltliche Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht ist. Diese Taktik ist nicht neu. Immer wieder haben die Kirchen unmoralische Beziehungen zu den politischen Mächten aufgenommen … Wenn du daher Gott wohlgefallen möchtest, darfst du kein Teil der Religion sein, die mit Gotteshassern 'ins Bett gegangen' ist. (WT 1. 3. 1974, S. 132 Wiesbaden).

Das heißt für die WTG und ihre hörigen Zeugen Jehovas:
Der kalte Krieg gegen den Kommunismus wird fortgesetzt. Weiter Feindschaft gegen "rote Regime". Frieden mit dem Kommunismus gleicht "unmoralischen Beziehungen" und bedeutet, "mit Gotteshassern ins Bett zu gehen", das Abscheulichste zu tun, "Hurerei zu treiben". Die nötigen Bibelverse dafür werden wie mit einer Brechstange aus der Bibel herausgebrochen.

Daß das auch 1978/79 im Wesen nicht, sondern nur in der Form verändert wurde, beweist die Kongreßbroschüre 1978, "JZ im zwanzigsten Jahrhundert" (S. 29), wo nach wie vor gewarnt wird, sich an "revolutionären Umtrieben" zu beteiligen. Sie haben nach wie vor den antikommunistischen "Dolch" im religiös-politischen "Gewande", jederzeit bereit, ihn erneut zu zücken, wenn es die Sachlage erfordert. Entweder, um die Aufdeckung dieser WTG-Politik als "alte Märchen, plumpes Theater und Verlogenheit" gnadenlos niederzuschlagen, oder sich den Weg freizumachen, wie es M. G. Henschel vom Hauptbüro Brooklyn in Liberia/Afrika unternahm, indem er der liberianischen Regierung die Tätigkeit der Zeugen Jehovas auch als "beste Verteidigung gegen den atheistischen Kommunismus" schmackhaft zu machen versuchte (Jahrbuch 1977, S. 180). Jüngst gekrönt wurde diese WTG-Politik in Chile, wo die faschistischen Militärs noch während ihr Staatsstreich rollte, "oft Zeugen Jehovas führenden Stellungen" einsetzten, wo "durch Verhaftung kommunistischer Aktivisten" Lücken entstanden waren, keiner da war, "der geeignet gewesen wäre und dem hätte vertrauen können". (WT 1. Jan. 1977, S. 15).
K. 0.

NACH DEN NEUEN WELTZENTREN IN USA, WESTEUROPA UND NUN AUCH NOCH EIN. FERNSEHSENDER
Mit staatlichen Fördermitteln. Wieder vergeht eine Generation
CVN aus Dillingen/Donau. - Wie die WTG im Januar 1979 über die Sekretäre allen Versammlungen in der BRD mitteilte, läuft aus drei künftigen Hauptzentren, USA, Westeuropa (Niederselters, BRD) und Japan für die nächsten Jahrzehnte eine neue Massenverkündigung in modernstem Mehrfarben- und Computer-Druck an. In der BRD werden von den Versammlungen und Verkündigern Kredite aufgenommen, die die WTG mit 3 Prozent verzinst nach etwa 10 Jahren zurückzuzahlen beginnt. In CV 120 war dargelegt worden, wie die WTG mit ihrer eigenen Zukunftsplanung in erstaunlicher Weise den geistig-politischen Zielen folgt, die von den herrschenden Kreisen der USA, Westeuropas und Japans verfolgt werden, was die Niederhaltung und Neutralisierung aller von ihrer künftigen Wirtschaftspolitik negativ Betroffenen angeht. Man verfolge weiter die fortschreitende Aufdeckung der politischen Hintergründe der jetzigen Weiterverschiebung der WTG-Endzeitverkündigung in eine weitere Generation!
Nun wird eine weitere WTG-Unternehmung bekannt, die jedem Nachdenkenden zeigt, wie haltlos das ständig "ganz nah" gepredigte "Weltende" des WT ist.

Aus Dillingen bei Ulm an der Donau, BRD, kommt die Nachricht, daß die WTG dort einen eigenen Fernsehsender errichtet. Dieses Projekt soll, soweit bekannt, 156 Millionen Mark kosten. Die Teilhaber dieses Unternehmens sollen ausschließlich Zeugen Jehovas sein. Was ausgestrahlt wird, werde ausschließlich die WTG bestimmen. Man gibt dies auch als, Erwachsenen-Bildungs-Programme aus. Vom Bayrischen Staat wurden hierfür "Förderungsmittel" verlangt. Man erklärt, die WTG diene mit diesem Projekt auch dem Staat, weil dadurch u. a. ca. 100 Arbeitsplätze geschaffen werden. Kapitalistischer Staatsdienst war für die WTG nie ein Stein des Anstoßes. WTG-Präsident Rutherford selbst war bis zu seinem Tode Mitglied der New Yorker Staatsanwaltschaft, und ließ das Werk seinerzeit auch von Großkapitalistenkreisen mitfinanzieren. (Rechtfertigung II S. 74, 75, 126, 127). Die WTG weiß und hat auch einkalkuliert, daß diese Weiterverschiebungszeit nach der Irrlehre von 1975 für sie eine gefährliche Krisenzeit ist. Nach über 100jähriger vergeblicher Harmagedon-Verkündigung ist es wahrhaftig keine Kleinigkeit, weiter glaubwürdig zu erscheinen. So hat besonders das WTG-Kreditverlangen in vielen Versammlungen Unruhe und auch Nachdenken ausgelöst. Wenn sie selbst eine 10-Jahre-Kredit-Laufzeit einräumen, ja was glauben sie denn überhaupt selbst noch von dem "nahen Weltende?", fragt man sich. Und auch einen Fernsehsender baut niemand als kurzfristiges Unternehmen. So dient das alles dazu, daß Aufrichtige nachdenklich werden.

Als vor einiger Zeit ein Brooklyner Bethelvertreter gefragt wurde, wieso man solche langfristigen Projekte baue, wenn das "Ende" doch so "nahe" sei, ob sie denn selbst nicht mehr an ein "Ende" glauben, antwortete er, man habe "nicht gesagt, daß es nicht so sei". Im Übrigen habe David für seinen Kampf gegen Goliath auch fünf Steine für seine Schleuder gesammelt, obwohl er nur einen brauchte. Der Fragende war baff.
K. O.

EIN MENSCH / DEN MAN NICHT VERGISST
Kreisdiener Heinrich Ditschi - ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (11)
Die Äußerung des Kreisdieners Heinrich Ditschi über das Buch "Gott bleibt wahrhaftig" gilt gleichermaßen auch stellvertretend für die Bücher "Die Wahrheit wird euch frei machen" und "Die Neue Welt". Denn es ist schon mehr als infam, wenn in solchen Publikationen z. B. das Hiob-Drama dahingehend ausgelegt wird, Hiob schatte den "Überrest" vor und sein junger Berater E l i h u stelle in treffender Weise die Watch Tower Society dar, obwohl man in der Praxis beobachten kann, wie dieser "beratende Elihu" die Glieder der bevorrechteten "Hiob-Klasse" aus dem Bethel verjagt. Oder wenn von einem Haus "sarim" in Kalifornien die Rede ist, das man eigens zu dem Zweck gebaut habe, um Abraham, Isaak, Jakob und andere "Fürsten" aufzunehmen, da mit ihrer Auferstehung aus den Toten jeden Augenblick gerechnet werden könne, während dieses "Haus der Fürsten" in Wirklichkeit von Präsident Rutherford zur Gewährleistung von Diskretion seiner amourösen Privat-Hobbies bewohnt und nach seinem Tod von der WTG stillschweigend verkauft wird u. a. m.

Wenn die WTG als Herausgeber solcher Bücher - dazu noch in der Rolle als "göttlicher Lehrkanal" auftretend - von einer derartigen Gesinnung durchdrungen ist, dann können die ihr hörigen Mitarbeiter nur den gleichen Geist widerspiegeln. Und das tun sie auch. Trug und List, Überrumpelung und bewußtes Lügen gehören zum Repertoire ihrer Schulungs- und Predigtmethodik. Selbstverständlich alles im Interesse der "Theokratischen Wahrheit".

Im Fall der Kreisdiener Kurt Spitzer und Martin Pötzinger habe ich den Beweis für diese begründeten Erkenntnisse angetreten. Daher ist es bedeutsam, wenn andere glaubwürdige Stimmen die festgestellten Tatsachen bestätigen, So schildert Josy Doyon in ihrem Buch "Hirten ohne Erbarmen" (Zwingli Verlag Zürich/Stuttgart) S. 193 f. ein bezeichnendes Erlebnis mit "ihrem Kreisdiener"; wobei es wiederum bedeutsam ist, daß es sich dabei um einen Zeitabschnitt, in dem auch K. Spitzer und M. Pötzinger ihre Methoden praktizierten, während Kreisdiener Heinrich Ditschi indessen bereits gegen die WTG „aufstand".

Lügen um der Wahrheit willen (Einblendung einer Episode aus dem Buch von Josy Doyon)
Am nächsten Tag nahm mich der Kreisdiener wieder mit zum Predigtdienst … Wir gelangten schließlich vor eine Haustür wo uns eine ältere Frau öffnete. Sie blickte uns mißtrauisch an und fragte nach des Kreisdieners Predigt, ob wir etwa Bibelforscher seien.
Er verneinte seelenruhig und gab ihr die Literatur in die Hand, bevor sie sie zurückweisen konnte.
„Die Bibelforscher sind nämlich eine ganz schlimme Sekte, mit denen möchte ich nichts zu tun haben", fuhr die Frau fort.
Der Kreisdiener schüttelte den Kopf und sagte. "Nein, die Sekte ist mir nicht bekannt."
Ich stand wie auf Nadeln und meinte, sie müsse doch merken, daß Bibelforscher und Zeugen Jehovas ein und dasselbe sei. Aber sie merkte nichts und wurde zusehends freundlicher. Wir verabschiedeten uns und ich kniff mich in den Arm um zu sehen, ob ich das alles nicht geträumt habe. Aber da ging neben mir der Kreisdiener, als wäre nichts geschehen.
„Warum hast du zu der Frau gesagt, die Bibelforscher seien dir nicht bekannt? Das ist doch nicht wahr!"
„Ja siehst du, wenn ich der guten Frau zugegeben hätte, daß wir Bibelforscher sind, dann hätte sie weder die Literatur angenommen, noch auf uns gehört. Also handelte ich in n Ihrem eigenen Interesse, wenn ich das tat. Wir müssen klug sein wie die Schlangen, um den Menschen die Wahrheit trotz vieler Vorurteile beibringen zu können."
„Und wenn sie jetzt beim Lesen nachträglich merkt, daß du sie angelogen hast?"- "Die Hauptsache ist, sie hat die Literatur genommen. Wenn sie ein Mensch guten Willen ist, kann sie darin die Wahrheit erkennen."

Ich erwiderte nichts mehr. Ich begann mich vor der nächsten Haustür zu fürchten. Dessen war ich sicher: In diesem Punkte ich mich nicht unterweisen lassen. Um der Wahrheit willen eine Lügnerin zu werden, das war mir doch zuviel. Sollte der Kreisdiener es so halten! Ich würde diese Methode nie annehmen.
Von jetzt an betrachtete ich diesen Mann mit anderen Augen, und alles, was er sagte, hatte für mich nur noch den halben Wert. Daß er diese seltsame Methode in Brooklyn gelernt haben mußte, kam mir indessen noch nicht in den Sinn. Mir war wohl schon aufgefallen, daß die Gesellschaft verschiedene Namen führte, aber daß damit ein bestimmter Zweck verfolgt werden könnte, wurde mir erst viel später klar.

Alles ändert sich ja beständig an dieser Gesellschaft: Namen, Lehren und Predigtmethoden. Und all das wurde beständig damit begründet, daß das Licht eben immer heller leuchte und die Erkenntnis immer größer und klarer werde. Schließlich hatte ich es doch auch dem vieldeutigen Namen "Bibelstudenten" zu verdanken, daß ich in diese Gesellschaft geraten war, Denn wenn sich die Zeugin damals London gleich als Zeugin Jehovas vorgestellt hätte, würde ich kaum auf sie gehört haben, weil ich doch schon gewarnt worden war, die Wachtturmgesellschaft sei die schlimmste aller Sekten.

Und auch hier - der Gegensatz:
Kreisdiener Heinrich Ditschi
In all den Ausführungen kann ich der Autorin nur beipflichten. Es ist z. B. zutreffend, daß die Gesellschaft verschiedene Bezeichnungen verwendet. So entsinne ich mich, daß in Literatur, die wir damals zum Teil noch von der Zentrale Bern (Schweiz) ausgeliehen bekamen, folgende Namen für die WTG verwendet wurden:
Watchtower Bible & Tract Society - International Bible Students Association Vereinigung Jehovas Zeugen der Schweiz
Daß sich die brooklyn-hörigen Mitarbeiter der WTG diese "Hilfereichungen" im Dienst zunutze machten, ist durch glaubwürdige Erfahrungsberichte bewiesen.

Im Gegensatz zu dem von Josy Doyon geschilderten Kreisdiener distanzierte sich Br. Ditschi von einer solchen Lügenmethode.
In der Velberter Kreisdienerwoche konnte ich das beobachten. In einem Haus auf der Heidestraße (gegenüber der Gaststätte "Am Luftigen") ergab sich eine ähnliche Situation, und es war ebenfalls eine ältere Frau, die dem Kreisdiener die Frage vorlegte: "Kommen Sie von den Zeugen Jehovas?" - Br. Ditschi antwortete darauf: "Nein, meine Dame. Ich komme nicht v o n , sondern ich b i n ein Zeuge Jehovas."

Obwohl das vorangehende Nein als ein vorurteilabbauender Milderungsfaktor zum Zwecke des beabsichtigten Literaturangebots angesehen werden kann, muß man dem Kreisdiener doch bescheinigen, daß er bei der Wahrheit blieb. Die höfliche Zurückweisung des Wortes v o n und die dafür entsprechende Ersetzung durch das Wort b i n verdeutlicht, daß sich Br. Ditschi mit Nachdruck als Zeuge b e k a n n t e.

Anstand nicht gefragt?
Durch dieses Beispiel legte er Zeugnis davon ab, daß er auch im Dienst für die WTG den für alle Menschen gültigen Begriff Anstand n o c h n i c h t verlernt hatte. Nur in Brooklyn ist man in diesem Punkt jeder Würde bar. Die bisher geschilderten Verhaltensweisen der Führungsspitze und ihrer leitenden Mitarbeiter in allen Zweigen, nötigen uns die Frage auf: Anstand nicht gestattet?

Selbstverständlich wird der "göttliche Lehrkanal" diese delikate Frage mit Stillschweigen übergehen. Aber manchmal scheint sich die WTG in dieser Hinsicht doch zu korrigieren, z. B. wenn sie im "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1974" auf Heinrich Ditschi zu sprechen kommt und vermerkt, daß dieser t r e u e Diener später "leider e i g e n e Gedanken e n t w i c k e 1 t e " und die Organisation verließ.
Erzählt von Hermann Bach, Potsdam

Wohin sollen wir gehen? 6/1979
LEBENDIGES CHRISTENTUM FREIER CHRISTEN
Befürworter und Lehrer der Wehrdienstverweigerung im Zwielicht der eigenen Praxis
Die von uns in drei vorausgegangenen Beiträgen schriftgemäß dargelegten Sachverhalte zum Thema Wehrdienst haben hinreichend bewiesen, daß eine Verweigerung unter Berufung auf die Bibel von der HI. Schrift nicht gestützt wird. Diesen Standpunkt vertrat übrigens auch der 1. Präsident der WTG, Charles Taze Russell. Seine meistzitierte Schriftstelle in der Wehrdienstfrage war Lukas 3:14. Daher ist es heute auch nicht verwunderlich, in alten "Wachttürmen" Todesanzeigen "gefallener Brüder" zu finden oder Grüße an die "Brüder im Felde". Erst der 2. Präsident der WTG, J. F. Rutherford, brachte (zwecks besserer Abstützung seiner "Obrigkeits-Irrlehre") die Verweigerung des Wehrdienstes als angeblich "biblisch begründet" für die Bibelforscher bzw. Zeugen Jehovas als "verbindlich" auf die Tagesordnung,

Darum hielten wir den heutigen Beitrag für notwendig, gewissermaßen als "Abrundung". An sich war das Thema Wehrdienst unsererseits abgeschlossen, aber wir wollen dem Leser anhand von Tatsachen einmal aufzeigen, wie wenig ernst es die Lehrer und Befürworter der Wehrdienstverweigerung mit dem von ihnen selbst aufgestellten Grundsatz meinen.

Obwohl die Nachfolger Rutherfords heute noch die Wehrdienstverweigerung predigen, haben wir auf Grund dokumentierter Beweise festgestellt, daß überall dort, wo es im Interesse des Werkes nützlich erscheint, die WTG eine Verletzung dieses Grundsatzes in der Praxis zuläßt und sogar sanktioniert! So ist erwiesen, daß Jehovas Zeugen der Schweiz im 2. Weltkrieg Wehrdienst geleistet haben. Diese unbestreitbare Tatsache ist dokumentiert in Nr. 505 der Zeitschrift "Trost" (heute "Erwachet") vom 1. Oktober 1943. Wir lesen:

Erklärung
Jeder Krieg bringt namenloses Leid über die Menschheit. Jeder Krieg bringt Tausende, ja Millionen Menschen in schwere Gewissensnot. Das gilt besonders auch vom jetzigen Krieg, der keinen Erdteil verschont und in der Luft, zu Wasser und zu Lande ausgetragen wird. Es ist unvermeidlich, daß in solchen Zeiten nicht nur einzelne Menschen, sondern auch Gemeinschaften aller Art ungewollt verkannt oder auch bewußt falsch verdächtigt werden.

Auch uns Zeugen Jehovas ist dieses Schicksal nicht erspart geblieben. Wir werden als eine Vereinigung hingestellt, die bezwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sei, "die militärische Disziplin zu untergraben, insbesondere Dienstpflichtige zum Ungehorsam gegen militärische Befehle, zur Dienstverletzung, zur Dienstverweigerung oder zum Ausreißen zu bewegen oder zu verleiten."
Eine solche Auffassung kann nur vertreten, wer Geist und Wirken unserer Gemeinschaft völlig verkennt oder sie wider besseres Wissen böswillig entstellt.

Wir stellen ausdrücklich fest, daß unsere Vereinigung weder gebietet noch empfiehlt, noch sonst in irgendeiner Weise nahelegt, gegen militärische Vorschriften zu handeln. Derartige Fragen werden weder in unseren Versammlungen noch in den von der Vereinigung herausgegebenen Schriften behandelt. Wir beschäftigen uns überhaupt nicht mit solchen Fragen. Wir erblicken unsere Aufgabe darin, für Jehova Gott Zeugnis abzulegen und allen Menschen die biblische Wahrheit zu verkündigen. Hunderte unserer Mitglieder und Glaubensfreunde haben ihre militärischen Pflichten erfüllt und erfüllen sie weiterhin.

Wir haben uns nie angemaßt und werden uns nie anmaßen, in dieser militärischen Pflichterfüllung eine Zuwiderhandlung gegen die Grundsätze und Bestrebungen der Vereinigung Jehovas Zeugen, wie sie in ihren Statuten niedergelegt sind, zu erblicken. Wir bitten alle unsere Mitglieder und Glaubensfreunde, bei der Verkündigung der Botschaft vom Königreich Gottes (Matthäus 24:14) sich nach wie vor streng auf die Verkündigung der biblischen Wahrheiten zu beschränken und alles zu vermeiden, was Anlaß zu Mißverständnis geben oder gar als Aufforderung zum Ungehorsam gegen militärische Vorschriften mißdeutet werden könnte.
Vereinigung Jehovas Zeugen
Der Präsident: Ad. Gammenthaler
Der Sekretär: D. Wiedenmann
Bern, den 15. September 1943
Soweit also dieser Bericht.

Wichtig ist es, im "Wachtturm" Nr. 19 folgendes zu lesen:
Es gehört tatsächlich viel "Mut dazu, den eigenen Grundsatz zu brechen, wenn es gegen den Kommunismus geht: andererseits aber hat für die Zeugen der "Mut darin zu bestehen, als Staatsbürger eines sozialistischen Staates sogar den Ersatzdienst abzulehnen und lieber ins Gefängnis zu gehen.

Da die WTG die Haltung zur Obrigkeit zumeist mit Wehrdienstfrage verquickt und u. a. auch die Weisung erteilt, den Dienst bei Polizei und Feuerwehr nicht auszuüben, sind folgende Tatsachen sehr aufschlußreich, die die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" in ihrer Ausgabe vom Juli 1972 (Nr. 42) mitteilte:

1968 entschied das Bundesverfassungsgericht in der BRD, daß Bruder Alfred Hegenbart, Wunsiedel, Landespolizeidirektion Bayreuth, als "Polizeivollzugsbeamter" auch Angehöriger und Verkündiger der Zeugen Jehovas sein könne. Bruder Hegenbart hatte seinen Fall im Einvernehmen mit dem Zweigbüro Wiesbaden bis vor die höchste Instanz gebracht (B. Verw. G II C 101.64). Aus einer Teilversammlung in Stuttgart erfuhr CV, daß dort 1967 nicht weniger als sieben Zeugen Jehovas als Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz bekannt geworden sind.

Diese Beispiele zeigen die Lehrer und Befürworter der Wehrdienstverweigerung im Zwielicht der eigenen Praxis. Uns scheint, wir können das Thema nunmehr abschließen. Dieser letzte Beitrag in der Wehrdienstfrage sollte biblisch Ungefestigten. als Warnung dienen, Lehrmeinungen von Menschen grundsätzlich im Lichte von Römer 3:3,4 zu betrachten. Für Christen v e r b i n d l i c h e Maßstäbe für richtige Verhaltensweisen sind von Jesus Christus ein für allemal festgelegt. Seine Worte sind in verständlicher Form von inspirierten Schreibern aufgezeichnet worden. In bezug auf vernünftige Ratschläge befragt man also am besten den Sohn Gottes selbst. Seine Jünger bestätigen diesen Standpunkt.
- Johannes 6:68, 69
Studiengruppe CV, Potsdam Juli 1979 - H. B.

DIE ZEUGEN JEHOVAS VON ANDEREN CHRISTEN BEOBACHTET
Was ist es denn, was sie eigentlich so hervorstechen läßt? Da ist der Anspruch auf Absolutheit in jeder Beziehung. Das heißt, in der Lehre das absolut Richtige zu verkünden, infolgedessen sie sich einbilden, die einzigen absoluten, wahren Christen zu sein, was dazu führt, daß sie sich als die besten Menschen überhaupt fühlen.

Dieser Anspruch bedingt einen solchen Moralkodex, dessen Schärfe und Überspitztheit zu Überheblichkeit führen muß. Das Ganze dient nur dem Zweck, um als "echter, wahrer Zeuge" ein Leben führen zu können, ganz im Dienst der Werbung oder Verkündigung, wie sie es nennen.

So sollte es sein, ist es aber zum Glück nicht. Ein großer Teil der Jugendlichen und auch erwachsenen Zeugen führt ein Leben relativ unbeeinflußt von den überspitzten Forderungen dieser Gemeinschaft. Hunderte Beispiele aus dem Leben dieser Menschen bestätigen es. Wie jeder andere Jugendliche, nehmen auch viele Zeugen eine Lehrausbildung auf, obwohl dies nach Meinung ihrer Führung zu "Kompromissen", politischer aktiver Stellungnahme und Betätigung führt; was sündhaft sei.

Auch sucht sich ein großer Teil von ihnen andere Partner und gestaltet sein persönliches Leben selbst. Man strebt nach Bequemlichkeit, Geld und Luxus. Solange dies nicht vor den anderen "Brüdern und Schwestern" provozierend praktiziert wird, sind diese Zeugen unter sich geachtet und geehrt. Da ist also nicht die große brüderliche Hilfe und Liebe zu allen "Brüdern und Schwestern" - da ist nicht der so groß propagandierte Verzicht auf materiellen Gewinn und schon gar nicht die Selbstaufopferung für den Glauben.

Ein großer Teil der Zeugen sind in den Augen ihrer Führung lasche Brüder und Schwestern. Da sie aber ganz normal in unserer Mitte leben, haben sie nie richtig am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, absurden Weltendevorstellungen, überspitzten Moralforderungen und ominösen Bibelauslegungen zu folgen.

Daß den Zeugen Jehovas Attribute wie persönliches Engagement und Selbstaufopferung, echte christliche Liebe zueinander und gegenüber jedermann sowie vor allem ein tadelloser Lebenswandel zugeschrieben wird, liegt in Wirklichkeit nur an einer kleinen Anzahl von Menschen unter ihnen. Die Öffentlichkeit ließ sich immer täuschen und schlußfolgerte von diesen wenigen auf die ganze Organisation.

Ohne diese kleine Anzahl wäre die ganze Organisation der Zeugen nicht zu halten. Sie sind es, die alle anderen bis zu einem gewissen Grad mitreißen und die ganze Täuschung aufrechterhalten. Denn sie sind es, die im Namen aller Zeugen manipulierte skurille Bibelauslegungen und ein absurdes Verständnis vom baldigen Weltende propagieren, was in unserem Alltag ein Element des Unfriedens und "Panik-Machens" darstellt. Ganz zu schweigen von den negativen Folgen, die eine derartige Verkündigung letztlich bewirkt. Tragisch ist es, daß die meisten dieser Menschen erst nach einem verpfuschten, sinnlos verbrachten Leben erkennen, wie sie manipuliert und mißbraucht worden sind.

Diese Erkenntnis kommt früher oder später jedem Zeugen, sobald er die Wirklichkeit erkennt. Die Schlußfolgerungen sehen jedoch bei jedem anders aus. Viele bleiben jedoch formal Zeugen, weil sie sich von bestimmten instruierten und bereits akzeptierten Lehren und Auffassungen schwer trennen können. So erklärt es sich, daß bei einigen ein sogenanntes "trotz alledem Motiv" entsteht, was diese Menschen zu um viele Falschheiten wissenden und somit fanatischen Vertretern dieser Organisation macht.

So geht dieses Werk mit einem enormen Menschenverschleiß vor sich. Wieviel Leben wurden so sinnlos vertan, wieviel persönliches Glück unterbunden, wieviel Freuden des Alltags nicht wahrgenommen, wieviel Jugend vergeudet und mißbraucht?

Wer kann die zerrütteten Ehen zählen, die Jehovas Zeugen hervorgerufen haben, die falschen Vorstellungen, die sie geweckt und die Enttäuschungen, die sie herbeigeführt haben. Hier liegt die eigentlich unermeßliche menschliche Schuld ihrer Organisation, die gar nichts mehr mit christlicher Nächstenliebe oder gar wahrem Christentum zu tun hat.

Es gibt nicht eine Zeile und nicht ein Wort in den vielen Veröffentlichungen der Zeugen, wo dies eingestanden wird. Betrachten wir aber nicht nur die psychologischen und praktischen Auswirkungen auf den Menschen, sondern wenden wir uns genauer Ihrem System zu, das derartige Vorstellungen von "allein in der Wahrheit" zu sein hervorruft. Wer sich als das Beste herausstellt, muß sich auch gefallen lassen, unter die Lupe genommen zu werden. Grundlage ihres ganzen Systems, so behaupten sie jedenfalls, ist die Bibel. Doch wenn die Bibel ihre Glaubensgrundlage darstellt, so fragt man sich, wie kommt es dann, daß gerade Jehovas Zeugen so etwas extrem anderes lehren als alle anderen christlichen Gemeinschaften.

Die Ursache ist darin zu suchen, daß die Leitung der Zeugen Jehovas überhaupt keine eigene Schriftbetrachtung zuläßt, geschweige denn eine kritische Bibeluntersuchung. Das ignorieren jeglicher wissenschaftlichen Erkenntnis führt dazu, daß sie die Bibel als eine einzige glatte Fläche betrachten. Alles ist gleichermaßen "inspiriert", also gleichwertig. Das "Hohe Lied" hat dasselbe Gewicht wie das Johannesevangelium, oder die levitischen Gesetze sind genauso wichtig wie die Bergpredigt. Das neue Testament stellt keine fortschreitende Offenbarung gegenüber dem Alten Testament dar.

Allerdings kennen sie ein Zentrum, auf das sich alles bezieht. Bei ihnen ist es nicht wie bei den anderen Christen, sondern ein Geschichtsplan mit einem Weltende im Hinblick auf ein "Königreich Gottes" ist ihr Bezugssystem.

Ein Beispiel sei das Daniel-Buch des Alten Testamentes In diesem Buch wird außer von den Erlebnissen eines gewissen "Daniels und seiner Gefährten" von Geschichtsvisionen und Auferstehung gesprochen. Das Buch Daniel ist, wenn man es am Originaltext mißt, einwandfrei in das 2. Jh. vor unserer Zeit zu datieren. Also einer Zeit, die lange nach dem liegt, was Daniel eigentlich vorhergesagt hat. Für die Zeit des 2. Jh. bedeutete das Buch Daniel den Juden eine enorme Ermunterung für ihren Freiheitskampf gegen die Seleukiden, (Makabäer).

Für den gläubigen Christen ist es eine der Quellen für den Auferstehungsglauben.- Was machen jedoch Jehovas Zeugen daraus? Es ist geradezu unglaublich, wieviel Aussagen sie aus diesem Bibelbuch "herauslesen" Daniel dient ihnen nicht nur zu einer konkreten aktuellen Zeitdarstellung und Vorhersage als wäre die Bibel eine Morgenzeitung, sondern das Buch Daniel dient ihnen sogar für die Berechnung des Weltunterganges. Obwohl es in Daniel gar keine konkreten Zahlenangaben gibt, ja; in der ganzen Bibel nicht, schon gar nicht im Hinblick auf ein Weltuntergangsdatum. Heißt es. doch: "Zeit und Stunde weiß niemand", so stimmt dieses Bibelwort nicht mehr.

Aber Jehovas Zeugen wüßten es ganz genau. Nach ihrer Berechnung, auf deren Kompliziertheit und Unglaubwürdigkeit an dieser Stelle nicht eingegangen werden soll, sollten Weltendetermine sein: Erst 1799, dann 1874, dann 1914, dann 1925 und als letztes Datum wurde der Frühherbst des Jahres 1975 ausgegeben. (In dieser Aufzählung sind noch nicht einmal alle Weltenddaten enthalten). - Heute, 1978/79 will man das einfach nicht mehr wahrhaben. Gott sei Dank gibt es aber noch alte Ausgaben ihrer Veröffentlichungen, wo man dies exakt nachweisen kann. Warum braucht man aber Daten für ein Weltende? Warum Weltende, das phantasievoll, grausam und schrecklich ausgemalt wird? Ein Ende, wo das Blut aller Menschen nur so fließt, ausgenommen natürlich das der gehorsamen Zeugen Jehovas?

Man fragt sich, wo steht denn das? Doch nicht in der Bibel und schon gar nicht im Daniel. Aber, was interessiert Zeugen schon die Erkenntnis wissenschaftlicher Bibeluntersuchung! Die Geschichtsvision des Daniel, veranschaulicht durch den Kampf von Tieren, die sich in zeitlicher Reihenfolge ablösen, bedeutet u. a. eine Aussage über die damalige Geschichte. Das für einen gläubigen Christen gültige biblische Endzeitverstehen sagt aus, daß die Wiederkunft Christi die Krisen der Welt beendet und nicht noch anheizt.-

Die Zeichen der Zeit, wie sie in der Bibel dargestellt werden, sind recht betrachtet als das zu verstehen, was sie sind, Zeichen der menschlichen Geschichte. Keine der Zeugen-Deutungen ließ sich dann auch aufrechterhalten.
Darum müssen Daten her, um die Angst vor einem baldigen Weltende ständig wachzuhalten. Ein kritischer Zeuge sagte einmal: "Die Autosuggestion, die Selbstbeeinflussung ist das einzige Positive an diesem ganzen Glaubenssystem". - Und so ist es auch wirklich. Das manipulierte Vorgaukeln einer Welt voller Glücks ist ein nicht zu unterschätzendes Motiv.

Ist für einen normalen Christen die Liebe und Gerechtigkeit Gottes ein Glaubensmotiv, so ist es bei den Zeugen vordergründig die Angst vor einem baldigen Weltende; ist es für einen gläubigen Christen Befreiung und Auferstehung im Geiste, so ist es bei den Zeugen die Hoffnung und der Mythos einer vorgegaukelten Welt handfesten Glücks.- Im Daniel-Buch wird im Rahmen einer Vision der Kampf eines Nordkönigs gegen einen Südkönig geschildert. Diese kleine Erzählung bedeutete im 2. Jh. vor unserer Zeit den Hinweis auf tatsächlich existierende Konflikte zwischen dem Reich der Seleukiden und ihren südlichen Nachbarn, dem Reich der ägyptischen Ptolemäer. Diese 2000 Jahre alte Erzählung wurde von den Zeugen einfach umgemünzt in unsere heutige Zeit. So stellte der Nordkönig, nach Aussagen der Zeugen, erst Napoleon, später den Faschismus und heute alle sozialistischen Länder des Warschauer Paktes dar. So hat man zu jeder Zeit die "aktuelle Bezugnahme" aus der Bibel.

So einfach ist das. Man will ja immer am Ball bleiben. Es ist jetzt schon interessant zu wissen, wem in nächster Zeit die Rolle des Nordkönigs untergeschoben werden soll. Man fragt sich bloß, wo steht etwas davon in der Bibel? Nirgendwo. Derartiger Unsinn ist für einen Außenstehenden leicht zu erkennen. Nicht aber für einen Menschen, dem ein naiver Buchstabenglaube zum Dogma geworden ist.

Der Aufforderung: "Gehet heraus aus Babylon " (Offb. . 18:4), meinen die Zeugen durch Austritt aus der Kirche nachzukommen. Aber auch da sind sie im Irrtum. Babylon bedeutet allenfalls den verworrenen und geistig ratlosen Zustand der Christenheit. Durch eine äußerliche Trennung von der Landeskirche entgeht man diesem Zustand nicht. Die religiösen Probleme und Fragen des Zeitverständnisses nimmt man mit. Sie sitzen unweigerlich in jedem Menschen christlicher Weltanschauung. (Die gezeigte Auswertung des Daniel Buches hat ja gezeigt, wie man nun schon in der Frage des Endzeitdenkens geistig gesunken ist.)

Der subjektive Wille und die fromme Naivität suchen nach "biblischen" Gründen, sich selbst hervorzuheben, während die Wirklichkeit doch so ganz anders ist.
Werden die Zeugen Jehovas diese Wahrheit begreifen? Jehovas Zeugen werden von ihrer Leitung in der Regel alle sozial, und intellektuell tiefstehend gehalten, ihr Glaube an das Weltende ist unsinnig, wie eine Gesamtübersicht beweist.
-eingesandt-

CHRISTUS STARB DOCH AN EINEM KREUZ
Die Frage des Kreuzes (3)
In den ersten beiden Folgen (CV 120 u. 121) wurde nachgewiesen, daß Jesus Christus entgegen der Wachtturm-Verkündigung doch an einem Kreuz gestorben ist und Jesus Christus selbst es war, der das Kreuz zum Symbol und Inbegriff seiner Nachfolge für jedermann erhob. In dieser Folge wird die Betrachtung des Kreuzes als christliches Symbol fortgesetzt.

Was uns die Archäologie sagt
Auch die Archäologie steuerte ihr Teil dazu bei, um nachzuweisen, daß das Kreuz schon ganz früh von Christen verehrt wurde. Am 24. August im Jahre 79 u. Zt. wurden die beiden Städte Pompeji und Herculam durch den Ausbruch des Vesuvs vernichtet. Fast 1700 Jahre vergingen, bis die Städte wiederentdeckt wurden. Im Jahre 1938 wurde in einem Hause am "Decumanus maximus" eine überraschende Entdeckung gemacht. In der ersten Etage des sonst luxuriös ausgestatteten Hauses fand man in einem dürftigen Zimmer Kreuzes im Wandverputz eingedrückt. Das "Holzkreuz" war in ein Rechteck aus Stuck eingelassen worden. Beim Herannahen der Katastrophe wurde das Kreuz gewaltsam aus der Wand gerissen. Als Zeichen der Hoffnung und des Sieges im Angesicht des Todes? Wir wissen es nicht.

Der Zeitpunkt der Katastrophe des Jahres 79 fällt in die Zeit des frühen Christentums.
Einen weiteren Beweis fand man bereits 1857. Allerdings fällt diese Entdeckung in eine spätere Zeit des Christentums, Anfang des 3. Jahrhunderts. Wie Christus zum Verbrecher dekoriert wurde, indem er zwischen zwei Verbrechern am Kreuz starb, so haftete diese Schmach auch den Christen 1857 fand man in Rom auf einer Wand im sog. Pädagogikum auf dem Palatin, dem Hügel des einstigen Kaiserpalastes, eine Zeichnung. Sie bietet zu der Verachtung der Kreuzesverehrung eine zeitgenössische Karikatur. Von hinten sieht man eine Gestalt mit einem Eselskopf, die ans Kreuz geschlagen ist. Links vom Kreuz steht ein Mann mit erhobenem Arm, dazu die griechische Erklärung. "Alexamenos betet seinen Gott an". Offenbar handelt es sich um einen jungen Christen aus der Schar der kaiserlichen Pagen, über den seine Kameraden lustig machen. Diese einfache Kritzelzeichnung, welche ein einfacher Junge anfertigte, ist heute er wichtigsten Urkunden der Kreuzesverehrung in frühester Zeit. Denn was der Allgemeinheit der damaligen Zeit und sogar den Straßenjungen bekannt war, stellt eine historische Tatsache dar.

Sachverhalte auf den Kopfe gestellt
Um die Christen für sich zu gewinnen, da sie nicht mehr zu überwinden waren, führte Kaiser Konstantin die Verehrung des Kreuzes mit recht fragwürdigen Mitteln in Hof und Haus ein. Wenn die Christen das Kreuz nicht schon vorher verwendeten, so hätte der Kaiser diese Schritte nicht nötig gehabt. Aber die Wachtturmgesellschaft stellt in ihren Publikationen den historischen Sachverhalt auf den Kopf. Sie behauptet, Konstantin hätte der Kirche die Kreuzesverehrung aufgezwungen. Dabei kannten die Römer das Kreuz nur als Schmuckelement. Auch wäre es ihnen nie in den Sinn gekommen, das Kreuz als Symbol einer Hinrichtungsart zu verehren. Für sie war es eine Schande. Das beweist ja auch die vorher erwähnte Zeichnung des kaiserlichen Pagen. Wenn man der WTG-Geschichtsdarstellung glauben soll, verehrten die Römer das Kreuz und die Christen nicht. Sie stellten die Geschichte auf den Kopf. Ohne die genauen historischen Umstände zu beachten, werden Behauptungen aufgestellt, die sie nie beweisen können.

Von Jesu Tod bis heute
Die Kreuzdarstellung häufte sich jedoch nicht, als die christliche Religion im Römischen Reich anerkannt war. Dies war deshalb nicht der Fall, weil das Grauen der Kreuzigung in der Erinnerung aller lebendig war. Man mußte zunächst diesen Widerspruch aufheben: Es war unmöglich, diesen Tod nur den Verbrechern vorzubehalten, und zugleich Kreuze den Schildern und Fahnen darzustellen. Man war es so lange gewohnt, den Gekreuzigten gegenüber nur Verachtung und Abscheu zu empfinden, daß man nicht über Nacht einen von ihnen verehren konnte. Man brauchte drei bis vier Generationen, um diese Meinung zu ändern.

Dann ging man von der Verachtung zur höchsten Verehrung über. Von nun an zeigte man überall das Kreuz. Es wurde auf der Schwelle von Privathäusern und Tempeln wie auf der Spitze der Basiliken dargestellt. Man sah das Kreuz am Halse der Gläubigen und auf Münzen. Man benutzte es als Muster für Stoffe, Kelche, es erschien auf Stirnstreifen und auf dem kaiserlichen Zepter. Der liturgische Gebrauch wurde immer häufiger. So gibt es von Jesu Tod bis heute eine kontinuierliche Verwendung des christlichen Kreuzes als Symbol.

Wenn man das Kreuz verwirft
Das Kreuz war also schon immer das Symbol des Glaubens an die Erlösung durch Christus. Es ist aber auch das Symbol der Resignation, da es an den Gehorsam Jesu bis zum Tod erinnert. Es ist schließlich Sinnbild der Ehre, da das ganze Christentum den verehrt, der am Kreuz starb. Jesus Christus.

Man muß sich also vor Augen halten, was es heißt, das Kreuz zu verwerfen. Welche christlich orientierte Organisation und welcher christlich denkende Mensch dies auch tut, man verläßt den ursprünglichen Glauben, der jedem einzelnen Gnade und Recht auf Erlösung und Einsicht einräumte. Wer das Kreuz verwirft, hat zu den übrigen Christen alle Brücken eingerissen. Und genau das will die WTG erreichen. Nur noch von ihrem "gottgefälligen Kanal" soll man abhängig sein, nur bei ihr soll man seinen Glauben finden. Ihre Verwerfung, des Kreuzes ist also eine Hauptmethode, den Zeugen Jehovas jeden Rückweg abzuschneiden. Hier muß aber jeder seiner eigenen Verantwortung gerecht werden. -
- L -

NACHDENKLICHES FÜR VERANTWORTUNGSBEWUSSTE
Vom WT gezogene Gedankengrenze, durchbrochen
Ein Bruder, Anfangs habe er CV als Gift für Christen betrachtet und verabscheut. Er merkte aber, wie sich in seinem Umkreis mehr mit CV beschäftigten, als er dachte. So begann er auch CV gründlich zu lesen. Sein abgekapselter Gesichtskreis habe sich immer mehr erweitert. Aus Wahrheitsliebe habe er so stillschweigend die vom WT gezogene Gedankengrenze durchbrochen. Es lohne sich, CV ständig zu lesen, um Licht, Schatten, Wahrheit und Spekulation zu unterscheiden. Er könne nun die nimmermüden CV-Mitarbeiter verstehen.

Die Gesellschaft nimmt CV sehr ernst
Ich habe das Vorrecht, viele zu besuchen. Ich kann mitteilen, daß ein großes Verlangen nach Informationen über die weitere Entwicklung des Werkes besteht. Die Gesellschaft hat sehr an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Gewisse Aufseher werden beauftragt, CV zu verfolgen. Die Gesellschaft nimmt CV sehr ernst. Ich werde weiter Schwerpunkte mitteilen, auf die es jetzt ankommt …

Ist dies eines der Geheimnisse der WTG?
Man macht sich doch immer wieder Gedanken, warum man die WTG nicht früher durchschaute. Es war sicherlich der Appell an Gutestun, an einen guten Lebenswandel und religiösen Ernst, was die entscheidende Rolle spielte. Dahinter trat die Frage nach einer überzeugenden Lehre völlig zurück, so daß man selbst falsche Prophezeiungen arglos verkündigte. Auch die Frage der Zumutbarkeit für andere wurde nicht wirklich gestellt. Die WTG arbeitet mehr mit bloßen Emotionen, wogegen Verstand und Vernunft ständig verunsichert und infrage gestellt werden. Es ist wohl so, daß der Mensch zuerst emotional urteilt und Stellung bezieht, und die Vernunft, das Rationale, meist später kommt. Aber die Gefühle sind oft stärker als die Vernunft. So nimmt der Irrweg seinen Lauf. Manchmal bis zum bitteren Ende.
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der "Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: 0,20.M. Jahresabonnement 2,= M. Versand auch kostenlos.
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7005, 80 V 7 1 1785

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 123
Bezüglich der in dieser Ausgabe wieder mit auftauchenden Meldung über einen angeblichen "Fernsehsender der WTG"; siehe das als Kommentar dazu angemerkte, bereits in der vorigen CV-Ausgabe.
Was soll man davon halten. Es liegt ein Wehrdienstverweigerungsfall vor. Der Betreffende als Zeuge Jehovas erzogen; aber zum Zeitpunkt der "Tat" volljährig und somit auch letztendlich für sich verantwortlich. Was soll man davon halten, wenn dessen Mutter, auch Zeugin Jehovas, Besuch von CV-Mitarbeitern erhält, mit dem offenkundigen Ziel, den "Täter" womöglich über die Mutter "umstimmen" zu können.
Mein Kommentar: Eine Unsensibilität sondergleichen. Und das alles dann noch in dem CV-Blatt veröffentlicht. Nein meine Herren, so nicht!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DIE MISSION VON CV
ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der Internationalen Bibelforschervereinigung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit.

Nr. 123 Gera Oktober 1979

FÜR ÜBER 40 MILLIONEN MARK WTG-FERNSEHZENTRUM BEI DILLINGEN!
Wolfgang Franz zum Fernseh-Sender: "Wir sind gerüstet!"
Erste Meldungen im einzelnen
Unter der Bezeichnung "Audio Video Vertriebs GmbH Public Television KG" ein WTG-Fernseh-Zentrum bei Dillingen/ Donau, BRD, begründet.
Die Verantwortlichen Wolfgang Franz, Peter Lindlar, Heinz Köller und Franz-Peter Landlar nahmen bereits am 11. Internationalen Fernseh-Symposium in Montreux teil.

Auf dem Plan stehen Produktionen für Schulung, Werbung, Verkaufsförderung, Wissenschaft, Unterhaltung und aktuelle Berichterstattung.
Produktionskapazitäten, so Wolfgang Franz, sollen denen des "Senders Freies Berlin" (SFB Westberlin) entsprechen. Das Unternehmen soll zu den "größten und modernsten Fachunternehmen dieses Bereiches in der Bundesrepublik Deutschland" zählen.
Verhandlungen mit dem Bayrischen Wirtschaftsministerium. Afrika-Expedition für Fernsehprogramm "durch gute Beziehungen zum Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit" erleichtert. Kosten: ungefähr 150 000 Mark.

Erste Meinungen dazu
WTG versucht, nach erneutem falschem Weltende von 1975 durch gigantische Planungen Flucht nach vorn anzutreten, alle zu überrumpeln und weiter mitzureißen.
WTG dringt in die öffentlichen Massenmedien ein. Ihre soziale Entschärfungs- und Neutralisierungspolitik ist offensichtlich sehr erwünscht, um krisenhafte Aufbrüche zu unterlaufen und zu verhindern.

VERFOLGT DIE LAUFENDEN ENTHÜLLUNGEN IN CV HIERÜBER SOWIE DIE AUFDECKUNG DER WAHREN BEDEUTUNG ALL DESSEN! WTG BETREIBT EINEN GIGANTISCHEN ENDZEITBETRUG!
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Heute in CV
Bad Doberan im Juni 1978
Lachend antwortet sie: "CV? Das habe ich gleich verbrannt!" Aber dann lachte sie nicht mehr
Jugendliche Unreife mag einiges entschuldigen
Ein geistiges Paradies?
Unbefugt über andere Familien hergemacht - Willkürliche Reglementierung bis in die Intimsphäre - Skandalöse Zustände
Aus der Organisation
Dokumentation
Bewährungsbedingungen eines WT-Sittenprozesses
Unglaubliche Methoden menschlicher Entwürdigung
Unsere Erzählung
"Lassen sie mich doch mit ihrem Hermann Gedon in Frieden!"
Kreisdiener Heinrich Ditschi - ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (12)
Wohin sollen wir gehen?
Weiteres in der Wehrdienstfrage und zum Wehrersatzdienst
Lebendiges Christentum freier Christen
30 Jahre DDR
Zur christlichen Neuorientierung
"Seid aller die Menschen betreffenden Ordnung um des Herrn Willen Untertan"
Wie hier und heute in unserem Land?
30 Jahre Jehovas. Zeugen durch die WTG in Haß und Staatsfeindschaft zu diesem Land getrieben
Nächste Ausgabe:
Wie es im Mai 1979 in Potsdam weiterging!
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Zum 30. Jahrestag der DDR
ALS CHRISTEN DEN PLATZ IM SOZIALISMUS FINDEN
Ein ernstes Wort an Jehovas Zeugen
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Zum 30. Jahrestag der DDR empfing der Staatssekretär für Kirchenfragen, H. Seigewasser, Vertreter der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker), Siebenten-Tags-Adventisten, Mennoniten, Reformiert-Apostolische Gemeinde, Evangelische Brüderunität, Christengemeinschaft, Selbständige ev.-luth. Kirchen, Bund freier evangelischer Gemeinden, Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Altkatholische Kirche und Johannischen Kirche, wie auch der evang. Freikirchen, Baptisten, Methodisten.
Die Zeugen Jehovas allerdings nicht.

In einer übergebenen Erklärung heißt es: "Wir haben in unserer sozialistischen Gesellschaft einen Platz gefunden, auf dem wir unser kirchliches Leben ungehindert gestalten und unser Eintreten für den Nächsten in Übereinstimmung mit unserer Verantwortung als Staatsbürger wahrnehmen können. Wir optieren für die Politik unseres Staates und die humanistischen Ziele des Sozialismus, in denen wir ebenso Aufgaben christlichen Dienstes für den Nächsten in dieser Welt sehen."

In einer Grußadresse an den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker bringen die Siebenten-Tags-Adventisten u. a. zum Ausdruck, daß sie "die staatliche und gesellschaftliche Neuordnung mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik bejahen."

Seitdem der WTG-Begründer C. T. Russell vor 100 Jahren die Siebenten-Tags-Adventisten verließ und 1879 sein eigenes Werk begann, begann eine "endzeitliche" antidemokratische, antisoziale, antirevolutionäre, antikommunistische und dann antisowjetische Irrfahrt unter der WTG, die in unchristlicher staatsfeindlicher Verteufelung von Sozialismus und Kommunismus ihren Höhepunkt gefunden hat, bis heute. Gekennzeichnet durch Dutzende falscher Zeiten, Zeitpunkte und Prophezeiungen. Die jüngste war 1975. Und mit dem zynischen Hinweis, die ersten Christen hätten das "Ende" ja auch nicht erlebt (WT 1. 4. 77, S. 205), wird nun die dritte Generation "endzeitlich" betrogen ins Grab gepredigt. Feindselig hetzt die WTG Jehovas Zeugen jedoch weiter gegen "revolutionäre Umtriebe" (Kongr. 1978, Brosch.), gegen soziales Engagement, als zwecklose "Weltverbesserung" verächtlich gemacht.

Auch Jehovas Zeugen müssen ihren Platz im Sozialismus finden. Zwangsläufig jedoch als WTG-freie Christen. Und sie können einen solchen Platz finden. Denn sie sind von der WTG unter Mißbrauch ihres Glaubens religiös und politisch irregeführt. So kommt die Notwendigkeit einer Neuorientierung unausweichlich auf sie zu, religiös wie politisch. Für jeden, der davon betroffen ist, ist es später, als er denkt! Jeder weitere Tag auf diesem religiös-politischen WT-"Endzeit"-Irrweg ist schon zuviel! Lest nur wieder diese CV-Ausgabe gemäß dem christlichen Grundsatz
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
Eure Mitbrüder CV-Redaktion

Bad Doberan im Juni 1978
LACHEND ANTWORTETE SIE: "CV? DAS HABE ICH GLEICH VERBRANNT!" ABER DANN LACHTE SIE NICHT MEHR
Wir erlebten ein zum Teil unglaubliches Verhalten
Abseits hinter "Brandmauern"
Das Hoftor war nicht abgeschlossen. Mehrmaliges Klingeln an der Verandatür. Niemand öffnete. So wurde von unseren Besuchern einstweilen eine CV-Schrift sichtbar in den Türspalt gesteckt. Man würde das mit Sicherheit finden. Vielleicht ist dann am Nachmittag jemand da. Das Gehöft liegt abseits. Vielleicht denken S. und M. und P., das sei ideal. Wofür - na, sie wissen es schon. Am Nachmittag war unsere Schwester zuhause, auch die jüngere kam dazu. Aber erst nach einer Weile. Vielleicht hatte sie schon hinter der Tür eine Weile gelauscht.

Nach einer sehr freundlichen Begrüßung beiderseits und Vorstellung antwortete unsere Schwester lachend: "CV? Das habe ich gleich verbrannt." Was die Besucher denn weiter wollten. Nun ja, aus Anlaß der Wehrdienstverweigerung des Sohnes ein wichtiges Gespräch führen. Es sei da einiges versäumt worden. Das werde man sehen, wurden die Besucher eingelassen. Alle nahmen in der Veranda am Tisch Platz. Ein liebendes Mutterherz möchte schon wissen, was es da gibt. Es wurde nun eröffnet, daß dies vorläufig das letzte dieser Art Gespräche sei. Sie staunte, daß auch mit S. und M. und P. gesprochen worden sei. Ja, das werde sich sicher bald herumsprechen. Ob sie sich dann später weiter auch hier an diesen Tisch setzen würden? Immerhin ist CV nun auch hinter diese "Brandmauer" gedrungen.

Eine nachdenkliche Mutter
Nun wurde ausführlich dargelegt, wie Eltern doch immer eine bedeutende Mitverantwortung für die Entscheidungen ihrer Kinder haben. Zunächst bestritt sie das in unserem speziellen Fall. Volljährige, erwachsene Kinder trügen selbst die Verantwortung. Ja, insofern stimmt das. Aber sie müsse doch zugeben, daß Eltern entscheidende Lehrer und Erzieher sind, und so den Weg ihrer Kinder maßgeblich bestimmen. Ja, wenn man das so sieht, stimme sie zu. Das wolle sie nicht leugnen.

Es folgte nun eine eingehende biblische Beweisführung darüber, was die wirklichen, schriftgemäßen christlichen Gesichtspunkte in der Wehrdienstfrage sind, als da sind (zusammengefaßt):
- Das Gebot "Du sollst nicht töten", ist nicht gegen Wehrdienst erlassen worden. Israel hatte zur gleichen Zeit eine Armee und führte Kriege. Es war also nur ein Zivilgesetz. Wer es auf Wehrdienst anwendet, reißt es aus dem Zusammenhang, entstellt und vergewaltigt die Bibel.
- Die Jünger Christi waren selbst eine bewaffnete Gruppe, Jesus selbst hatte die Bewaffnung befohlen. Soldaten wurde nur geboten, keinen Mißbrauch mit der Waffe zu betreiben und sich mit ihrem Wehrsold zu begnügen.
- Im Urchristentum wurden Militärangehörige sogar als Christen getauft, ohne von ihnen Militärdienstverweigerung zu verlangen.
- Der Staat hat als "Obrigkeit von Gott" vor Gott das Recht, "das Schwert" zu führen. So gibt es auch hier kein göttliches Verbot des Militärs, für niemanden.
Die WT-Einwände gegen diese biblische Beweisführung erwiesen sich schnell als haltlos. So nahm unsere Schwester all dies mit großem Interesse zur Kenntnis. Ob sie dem Sohn dies einst auch dargelegt habe? Nein, diese Gesichtspunkte habe sie bis zur Stunde überhaupt nicht gekannt. Dann solle sie doch wenigstens nachträglich das alles noch besprechen. Es bestehe ja bald die Möglichkeit dazu. Denn es sei doch christlich gesehen wirklich alles verfehlt und umsonst gewesen. Das war nun natürlich keine angenehme Einsicht. Und sie konnte nicht einmal erfolgreich angefochten werden. Unsere Schwester wurde sehr still und nachdenklich. - Es sei zu diesem Zeitpunkt vorgegriffen: Der Sohn nahm dann einiges zum Anlaß, seine Wege zu gehen.

Ein unglaubliches Verhalten, das nur durch jugendliche Unreife zu entschuldigen ist
Wie unbemerkt, plötzlich stand die Jüngere in der Tür. Ohne Zweifel betraf sie die Thematik unmittelbar. Sie stellte sich nun immer mehr der Diskussion. Aber wie! Dennoch - ihre spöttische und höhnische Art sei ihr verziehen, obwohl sie kaum wußte, wie sie sich darin noch mehr auslassen könnte. Mit Mühe nur konnte ihr in Ruhe zur Kenntnis gebracht werden, was die WT-Weltende-Verkündigung für eine falsche Prophetie und die WT-"Neutralität" für eine politische Lüge ist. Höhnisch erklärte sie, die Originale hierfür seien nicht echt! "Mädchen", wurde ihr erwidert, "dazu gibt es drei Möglichkeiten: Entweder Du kennst das wirklich nicht, oder Deine Antwort ist vorsätzlich Bosheit und Lüge, vielleicht in "theokratischer Kriegslist", oder Du bist zu sachlicher Einschätzung von Tatsachen noch unfähig, also unzurechnungsfähig. Dann bist Du nicht ernstzunehmen und wir können die Unterhaltung abbrechen. Wieviel Schulklassen hast Du besucht? Nur drei?" Wie beleidigt antwortete sie "Zehnklassenschule". Dann solle sie aufhören mit diesem Manöver.

Daraufhin kam die von der WTG verbreitete politische Falschalternative zum Vorschein, Christentum und Kommunismus seien einander ausschließende und feindselige Gegensätze, wonach ein Christ Antikommunist sein müsse. Die Beweisführung, daß das Christentum als Religion bzw. vornehmlich religiöse Institution überhaupt keine Alternative zur gesellschaftlichen politisch-ökonomischen Ordnung des Sozialismus/Kommunismus ist und sein kann, Christen vielmehr geboten ist, "alle die Menschen betreffende Ordnung um des Herrn willen" anzuerkennen (1. Petr. 2:13), brachte sie verdutzt zum Schweigen. Das war ihr neu, schien es. Es ist schlimm, wie die WTG ihren Hörigen die Köpfe religiös-politisch verkorkst.

Die laufenden WT-Weltendeverschiebungen seit über 100 Jahren, Generation um Generation, bestritt sie nun nicht mehr. Doch man staune! "Wenn das auch so ist, dann glaube ich eben Generation um Generation daran!" Ob sie denn nicht merke, daß das ihre Bankrotterklärung ist, und daß sie damit nur die Haltlosigkeit und Unglaubwürdigkeit dieser Weltendeverkündigung beweist! - Es war tragisch zu erleben, wie die WTG junge, ehrliche Menschen in Schlingen und vernunftwidrigste Verstrickungen treibt.
Wie um sich durch Flucht nach vorn zu retten, stieß sie herausfordernd, vielleicht auch verzweifelt hervor, was man denn von ihr überhaupt wolle.

Noch einmal in aller Ruhe
Zusammenfassend wurde daraufhin noch einmal vor Augen geführt, daß wie bei den anderen Besuchern bei S. und M. und P. sicher nicht mehr geschehen konnte, als Anstöße zu vermitteln, endlich den bisherigen Weg kritisch zu überprüfen. Es seien die hauptsächlichsten Fragwürdigkeiten der WT-Lehren vor Augen geführt worden, die selbst zu glauben schon eine Zumutung sind. Geschweige denn, das anderen zu predigen. Wenn jetzt auch in jugendlichem Leichtsinn und purem WT-Fanatismus gehöhnt und gespottet wird, sie wird alt werden, alles selbst erleben und die WTG dann selbst verdammen. Darum muß man jetzt die Augen hierüber öffnen! Allerdings werde man diese Aussprache nicht vergessen, war die Antwort. Es klang wieder höhnisch, vielleicht war es aber nicht so gemeint. Hinter solcher Aggressivität verbirgt sich nur zu oft etwas ganz anderes! Es ist nicht einfach zu begreifen, daß man ehrlich auf einem Irrweg ist.

Die Verabschiedung, war trotz der teilweise sehr großen Schärfe der Auseinandersetzung von beiden Seiten sehr freundlich. Das läßt doch hoffen. Es wurde ihnen versichert, daß die Entwicklung am Ort unerbittlich weitergehen wird. Alles braucht seine Zeit. Und die, die in den höchsten Dienstämtern stehen, haben es am schwersten. Andererseits können sie am wenigsten Schonung erwarten. Haben sie doch keine Bedenken, andere auf die religiös-politischen WT-Irrwege zu bringen, und wenn es diesen anderen das Leben kostet. Sicherlich werden S. und M. und P. früher oder später hierüber auch nachdenken. Die Zeit ist herbeigekommen. Ein letzter gegenseitiger freundlicher Händedruck beendete den Besuch. -
CVN

Ein geistiges Paradies?
UNBEFUGT ÜBER ANDERE FAMILIEN HERGEMACHT UND SIE ÜBER WILLKÜRLICHE REGLEMENTIERUNG BIS IN DIE INTIMSPHÄRE DURCH GEMEINSCHAFTSENTZUG ZERSTÖRT
Aus der Organisation
Erstaunt und erschüttert zugleich
Im WT vom 15. Mai 1978 las man folgende nicht länger zu unterdrückende "Frage von Lesern": "Sagt die Bibel irgend etwas Definitives darüber, was bei den Geschlechtsbeziehungen zwischen Mann und Frau moralisch oder unmoralisch ist? Sollten Versammlungsälteste das Verhalten von Gliedern der Versammlung in diesen intimen ehelichen Angelegenheiten zu bestimmen versuchen?"

Der "Fragesteller" wurde entgegen früherer Praxis völlig verschwiegen. Mit Sicherheit war es gar kein einzelner. Die WTG-Organisation mußte von ihr selbst inszenierten Sittlichkeitsskandal unter den Zeugen Jehovas das Ende bereiten.

Das stand dahinter.
Die WTG gab auf diese spezielle Frage eine außergewöhnlich lange Antwort, fast ein richtiger Artikel. Laßt uns daraus zunächst die Kerngedanken lesen, bevor wir dazu etwas sagen.

"Es muß zugegeben werden, daß die Bibel weder bestimmte Regeln hinsichtlich der Geschlechtsbeziehungen zwischen Mann und Frau aufstellt noch irgendwelche Einschränkungen diesbezüglich macht."
Es wird dazu auf folgende Schriftstellen verwiesen: Sprüche 5:15-20, Hohelied 1:13, 2:6, 7:6-8, Hiob 31:9, 10, Matth. 22:37-40, Eph. 5:25-31, 1. Petr. 3:7, 1. Kor. 13:4, 5.

Dann lesen wir folgendes Eingeständnis: "In der Vergangenheit sind in dieser Zeitschrift (Der Wachtturm, Anm.) Ausführungen erschienen, bei denen es um bestimmte ungewöhnliche sexuelle Handlungen in der Ehe ging, wie zum Beispiel oralen Geschlechtsverkehr, und diese Handlungen wurden mit schwerer geschlechtlicher Unsittlichkeit gleichgestellt. Davon ausgehend gelangte man zu dem Schluß, daß den Personen, die derartige sexuelle Handlungen pflegen, die Gemeinschaft entzogen werden müßte, wenn sie nicht bereuen. Man vertrat den Standpunkt, Versammlungsälteste seien berechtigt, sich mit einem solchen Fall zu befassen und ein Urteil zu fällen.

Nach sorgfältiger weiterer Erwägung dieser Frage gelangen wir jedoch auf Grund des Fehlens deutlicher biblischer Anweisungen zu der Überzeugung, daß es sich dabei um etwas handelt, wofür ein Ehepaar selbst die Verantwortung vor Gott übernehmen muß, und daß es nicht die Aufgabe der Versammlungsältesten ist das Verhalten in solchen ehelichen Intimbeziehungen zu bestimmen oder jemandem lediglich auf Grund derartiger Handlungen die Gemeinschaft zu entziehen."

Es folgen dann noch einige "Rückzugsgefechte", man heiße damit solche Handlungen natürlich nicht gut, aber, wie gesagt. So könnten die Altesten einem solchen z. B. ein Dienstamt verweigern, wenn sie das denken. Nun, das ist eigentlich nun alles zweitrangig.

Erstaunen und Erschütterung erfaßte jetzt, gar manchen, der sich als "Ältester" schuldig gemacht hatte, aus den nun wieder verworfenen Gründen anderen die Gemeinschaft zu entziehen und sie so "in die böse Welt" zurückzustoßen. Sie wußten doch damals schon, daß überall, zum Teil bei ihnen selbst, wo kein "Kläger" war, auch kein "Richter" im Sinne des WT amtieren konnte! Man muß sich vorstellen, was sich vor den WT-"Rechtskomitees" abspielte, wo solche sexuellen Verhaltensweisen zur "Vernehmung" standen, um dann das "Urteil zu fällen"! Wer durch solche "Mühle" gedreht wurde, war sittlich erledigt, im WT-Sinne "fertiggemacht". Wenn der eine Partner dann nicht zum Verurteilten hielt, war die Ehe und Familie "nach Tisch und Bett" restlos zerstört.

Die "Rechtskomitees" glichen etwa den Nazi-Gerichten der 30er Jahre, die sog. Sittenprozesse gegen katholische Priester führten. Wie ein Spürhund wühlte gar mancher alles auf. Es ist klar, daß so mancher, der dabei als Mitglied eines solchen WT-"Rechtskomitees" mitgewirkt hatte, Abscheu vor sich selbst empfand, als er nun mit eigenen Augen lesen mußte, daß die WTG-Sittenprozesse in den Versammlungen und ihre "Urteile" jeder biblischen Grundlage entbehrten und er durch die bisherigen WT-Ausführungen furchtbar gegenüber Mitbrüdern und Mitschwestern mißbraucht worden ist.

Nach sorgfältiger weiterer Erwägung?
Es waren also nur "Erwägungen" der WTG, daß bis zur nämlichen Stunde jene "Urteile" gefällt, Gemeinschaftsentzüge ausgesprochen Ehen zerstört wurden! Nun war eine "sorgfältige weitere Erwägung" erfolgt! Das ist doch zugleich das Eingeständnis eines ausschließlichen Menschenwerkes, das da betrieben wird! Es zeigt sich nicht mehr und nicht weniger, daß das Schicksal der kleinen Verkündiger und Diener in der Organisation nicht in der Hand Gottes liegt, sondern von den "Erwägungen" und "weiteren Erwägungen" der WT-Schreiber abhängt. Ja, von den WT-Schreibern lasen wir doch: "In der Vergangenheit sind in dieser Zeitschrift Ausführungen erschienen …" usw. Hier zeigt sich auch, wer in dieser Organisation die Macht ausübt: Kein Gott und Christus, sondern die WT-Schreiber mit ihren Erwägungen bis zur letzten Konsequenz geistiger Todesurteile, die nun nach "weiteren Erwägungen" als geistige Justizverbrechen dastehen.

Was, wenn demnächst "noch weitere Erwägungen" der WTG dazu führen, die seit 1945 eingeführten Menschen- bzw. Kinderopfer auf dem Altar des WTG-Blutkultes für falsch zu erklären, weil zur Bluttransfusion ebenfalls "deutliche biblische Anweisungen fehlen"? Sie fehlen tatsächlich! Dann sind die WT-Schreiber seit dieser Zeit sogar als "Schreibtischmörder" erwiesen! Da können sich die Väter und Mütter, die ihre minderjährigen Kinder WT-hörig in den Tod schickten, nur noch die Haare raufen! Manche Mutter mag hierüber irre werden!

Was für eine Organisation! Eine christliche?
Was mag sich da alles abgespielt haben
Die durch die WTG herbeigeführten "geteilten Häuser" und im Gefolge zerstörten und geschiedenen Ehen sind überall sehr hoch. Wer sich die WT-Reglementierung seiner intimen ehelichen Beziehungen nicht gefallen ließ, geriet alsbald in einen Rufmord, der unheilvoller nicht sein konnte. Die Sittenspitzel der Organisation brachten ihn zur Strecke. Man hat geschiedene Schwestern überwacht, ob sie nicht mit ihrem ausgeschlossenen Ehemann wieder Intimbeziehungen aufnähmen!

Gewisse bekannte "Aufseher" spielten selbst den Sittenspitzel. Was sagen sie nun nach den jetzigen "sorgfältigen weiteren Erwägungen" derer, von denen sie dafür mißbraucht wurden? Was muß noch alles passieren, damit sie begreifen?

Daß die WTG die eingangs zitierte "Leserfrage" überhaupt in den "Wachtturm" setzte, offenbart das internationale Ausmaß des Skandals der von ihr selbst verordneten Sittenprozesse in der Organisation. Das Wasser stand ihr offenbar bis zum Hals. Mit der Erklärung, "In der Vergangenheit sind in dieser Zeitschrift …", macht der seit 1977 amtierende WTG-Präsident F. W. Franz seinen Vorgänger N. H. Knorr zum Sündenbock für diese nazi-ähnlichen Sittenprozesse. Mit "Man vertrat den Standpunkt, Versammlungsälteste seien berechtigt . . . ", ist diese Knorr-Administration gemeint, denn Gott kann man das ja wohl nicht anlasten. So erweist sich wieder, von wem die WT-"Ältesten" ihre "Rechte" und "Berechtigungen" erhalten! Dies dürfte eine der wichtigsten Schlußfolgerungen für alle aus diesem Skandal der Organisation sein.
K. O.

Dokumentation
BEWAHRUNGSBEDINGUNGEN EINES DURCHGEFÜHRTEN WT-SITTENPROZESSES
Unglaubliche Methoden
Komitee-Beratung am 26.9.71
Bericht über das sündhafte Verhalten von Bruder . . . (Auszug) (CV-Anmerkung: Es handelt sich um einen Bruder, der völlig rechtsmäßig eine sich als untragbar erweisende Verlobung löste, um sich dann mit jemandem zu verloben, mit dem er sich wirklich verstehen konnte, schließlich ist die Verlobungszeit auch eine Probezeit.)

Sämtliches Briefmaterial, welches sich in den Händen von … befand, wurde angefordert. Nach Durchsicht durch den verantwortlichen Diener wurde es dem Versammlungskomitee… zur Bearbeitung übergeben.
Während der Bearbeitungszeit wurde durch Brüder festgestellt, daß Br. … ein Liebesverhältnis mit . . . pflegte . Durch diese Vertraulichkeit entwickelte sich ein leidenschaftliches Liebesgefühl, welches so intim wurde, daß es … zur Hurerei … In einem Brief gibt… offen zu, daß er bei… die große Liebe gefunden hat … bekannte vor dem Komitee, einmal. gemeinsam mit … eine Nacht im Bett verbracht und Geschlechtsverkehr gehabt zu haben … All diese Vorkommnisse und Unterlagen reichen aus… Er war der Willkür und Vorsätze seiner Gedanken ausgesetzt … Der Drang nach Befriedigung des Fleisches … Das Komitee hat in der Sitzung am 26. 9. 71 beschlossen, . . . nicht nur ein Jahr, sondern 3 Jahre Bewährungsfrist aufzuerlegen … um wieder auf dem Grund und Boden der NWG stehen zu können … hätte in früheren Jahren einen sofortigen Gemeinschaftsentzug verdient. Auf Grund der Unterlagen der NWG und den nicht immer zutreffenden Beschuldigungen haben wir es als ratsam angesehen, diese dreijährige Bewährungsfrist als eine notwendige Zeitspanne einzuhalten … Die auferlegten Bewährungsbedingungen sind bei der Vers.... hinterlegt.
Die Brüder des Komitees
(CV-Anmerkung: NWG = Neue-Welt-Gesellschaft, andere Bezeichnung für die WT-Organisation)

Die Bedingungen für Deine Bewährung
Hiermit teilt das Versammlungskomitee Dir die Bedingungen für Deine Bewährung mit, deren 1. Teil - gültig bis zu Deiner Eheschließung mit Deiner Verlobten - Dir am Schluß der Verhandlung am Sonntag, dem 26. 9. 71 schon mündlich mitgeteilt worden war.
1. Grundsätzliches
Du führst einen sittenreinen Lebenswandel gemäß den Grundsätzen, die Jehova in seinem Wort, der Bibel, geoffenbart hat und respektierst sowohl die Ratschläge, die er durch seine Organisation auf der Erde in Form der geistigen Speise gibt, als auch seine ernannten Diener, indem Du diesen mehr Vertrauen entgegenbringst als irgendwelchen weltlichen Personen.
2. Besondere
2.1. Erster Teil, gültig bis zu Deiner Verheiratung mit Deiner Verlobten:
2.1.1. Du wohnst ab sofort nach dem 26. 9. 71 nicht mehr in der Wohnung Deiner Verlobten - auch nicht in deren Abwesenheit - sondern in Deinem eigenen gemieteten Zimmer.
2.1.2. Du suchst die Wohnung Deiner Verlobten in deren Abwesenheit nur kurz auf, um die Blumen zu gießen.
2.1.3. Du kommst mit Deiner Verlobten wöchentlich nur einmal für zwei Stunden in Deiner oder ihrer Wohnung zusammen, um mit ihr das Heimbibelstudium durchzuführen und irgendwelche persönlichen Probleme zu besprechen.
2.1.4. Darüber hinaus wirst Du nicht in einer Wohnung mit Deiner Verlobten allein zusammen sein, es sei denn, daß eine dringliche Angelegenheit besprochen werden muß, die keinen Aufschub bis zum nächsten Zusammensein gemäß Punkt 2.1.3 duldet. Ein solches zusätzliches Beisammensein darf aber nicht unnötig ausgedehnt werden, sondern muß sich auf die Zeit beschränken, die zur Erledigung der betreffenden Angelegenheit nötig ist.
2.1.5. Du bemühst Dich, alles zu vermeiden, was auch nur den Anschein erwecken könnte, daß Du mit Deiner Verlobung geschlechtliche Beziehungen hast.

2.2. Zweiter Teil, gültig für die ganze Zeit Deiner Bewährung:
Um zu vermeiden, daß Du aus Mangel an Reife wieder in Schwierigkeiten gerätst, fragst Du in allen wichtigen Angelegenheiten Deines Lebens einen Bruder des Versammlungskomitees um Rat. 2.2.2 Unabhängig davon, ob Du Schwierigkeiten hast oder nicht, wirst Du jeden Monat einmal einen Bruder des Komitees aufsuchen, denn diese Männer sind verpflichtet, über Deine Seele zu wachen (Hebr. 13:17). Dir und der Versammlung zum Nutzen und Jehova zur Ehre.
2,2.3. Um zu vermeiden, daß Du in schlechte Gesellschaft gerätst, wirst Du während der Zeit Deiner Bewährung keine öffentliche Vergnügungsstätte aufsuchen, das sind Tanzlokale, Bars und Gaststätten.
Ausgenommen davon ist, wenn Du eine Gaststätte aufsuchst, um dort eine Mahlzeit einzunehmen.

Nicht als Bewährungsbedingung, aber als Rat wird Dir gesagt, Du solltest , um regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen und am Predigtdienst teilzunehmen - auch dann, wenn einmal wenig oder keine Lust verspürst. Denn der Dienst Jehovas ist auch eine Arbeit, wenn auch die kostbarste, wertvollste, die es gibt - und bei den meisten Menschen mag die Lust zur Arbeit hin und wieder vorübergehend nachlassen. In solchen Fällen gilt es auszuharren, um so größer ist dann wieder die Freude am Dienst, wenn die Krise vorüber ist Hebr. 12:
(Ende des Dokuments, CV)

CV-Nachbemerkungen
Dieser "Bewährungs"-Vorgang ist echt. Name und Orte werden aus verständlichen Gründen nicht genannt. Der Bruder und seine Verlobte haben sich natürlich solche Bevormundungen und Reglementierung ihrer intimen Beziehungen nicht länger bieten lassen. Aus solchem System muß man aufwachen. Eine solche Mißachtung von Menschenrecht und Menschenwürde wird unerträglich. Ein Blick in den Spiegel hat selbst manchem "Komitee" schon geholfen, wäre zum Schluß zu sagen. -

EIN MENSCH, DEN MAN NICHT VERGISST
Kreisdiener Heinrich Ditschi - ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (12)
Aus dem "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1974" will ich an dieser Stelle nicht im einzelnen eingehen. Der Augenblick dafür ist erst dann gegeben, wenn die Komplexe näher beleuchtet sind, die sich um die Person Heinrich Ditschi gruppieren. Es kann nämlich vorausgesetzt werden, daß die WTG einen triftigen Grund hatte, auf das Wirken des ehemaligen Kreisdieners einzugehen; und daß sie bei ihren Darstellungen wesentliche Kriterien unterschlägt, ist erfahrungsgemäß ebenfalls vorauszusetzen. Es kann daher nur als kluge Taktik gewertet werden, wenn die WTG ausnahmsweise den „Anstand" besitzt, daß sie eine Würdigung für die Verdienste des Bruders findet und ihm seine T r e u e bescheinigt. Freilich wird die gestellte Frage "Anstand nicht gestattet?" damit noch nicht beantwortet. Aber in dem ebenfalls klug sachlichc gehaltenen Vorwurf, Br. Ditschi habe später "eigene Gedanken entwickelt und die Organisation verlassen", ist die Antwort indirekt ablesbar. Nach biblischem Maßstab wird ein "Mensch der Treue" von seinem christlichen Gewissen geleitet, und dieses Gewissen treibt dazu an, die WTG-Methode "Lügen um der Wahrheit willen" zu verabscheuen und führt somit zwangsläufig zur "Entwicklung eigener Gedanken". Aus der Tatsache aber, daß die WTG ständig vor der Notwendigkeit steht, i h r e Bibellehre unablässig zu verändern, - obwohl die Bibellehre selbst als solche stets gleichbleibend und unveränderlich bleibt - kann abgeleitet werden, daß die "Lügenmethode" auch der Grundtenor der WTG-Lehren ist. Also nicht nur für den Dienst, auch in Lehraussagen der Bibel gilt als Anweisung für Mitarbeiter: Anstand nicht gestattet! In dieser Erkenntnis verließ Br. Ditschi schließlich auch die Organisation. Er wußte: Dieser Schritt ist die unausweichliche und nicht zu umgehende Endkonsequenz.

Die auf die Allgemeinheit bezogene Frage "Anstand nicht gefragt?" ist wesentlich leichter zu klären. Ein Erlebnis im Haus-zu-Haus-Dienst während der Velberter Kreisdienerwoche soll das veranschaulichen: In einem Haus Ecke Heide-Straße/Wülfrather Straße öffnete uns ein Mann mittleren Alters die Tür. Sein Gesicht nahm bei unserem Anblick. den Ausdruck einer gereizten Bulldogge an. Noch Br. Ditschis einleitenden Worten begann er auch tatsächlich sofort zu toben; ja, er brüllte so laut, daß die Hausbewohner es hören konnten. Er war nicht gerade zimperlich und warf uns Beleidigungen an den Kopf, die jeder Beschreibung spotten. Offensichtlich wollte er sich wegen eines uns unbekannten Grundes bei uns abreagieren, denn seine Wut steigerte sich bis an die Grenze der Ekstase, so daß seine Stimme überschnappte und die Worte, die er unter heftigem Gestikulieren hervorstieß, für mich ohne Sinn blieben. Aber dem Kreisdiener schien etwas zu "dämmern", denn der Mann zeigte in seiner Erregung mehrmals auf eine bestimmte Stelle seiner Tür. Nachträglich stellte sich heraus, daß ein übereifriger Verkündiger vor längerer Zeit bei diesem Manne vorgesprochen hatte. Nachdem dieser für die Botschaft kein Interesse bekundete und die Türe schließen wollte, verhinderte der "Gottesbote" die Absicht, indem er einen Fuß dazwischen stellte. Die Tür, die gerade einen neuen Anstrich hinter sich hatte, war dabei an jener Stelle im Lack arg zerkratzt worden. Nur mit Mühe und energischer Resolutheit hatte sich der Mann den fanatisch lästigen "Gesandten für Christus" endlich abwimmeln können. Verständlich, daß sich der aufgespeicherte Arger des Mannes entlud, nachdem er bei unserem Anblick erkannte, daß wir Glaubensgenossen jenes famosen Verkündigers waren.

Das Pro und Kontra solcher Erlebnisse gehörte sicherlich auch zum reichen Erfahrungsschatz des Kreisdieners. Während ich in meiner Ahnungslosigkeit der Situation hilflos gegenüberstand, schien er aus dem Benehmen des Mannes schon seine Schlüsse gezogen zu haben. Jedenfalls ließ Br. Ditschi das Toben des Mannes in stoischer Ruhe über sich ergehen und nickte nur ununterbrochen mit seinem Kopf. Aber dieses Nicken kannte ich bereits. Es war das typische Anzeichen dafür, daß sich in seinem Hirn ein "Plan" formte. Bei kritischen Situationen fehlte es nie und war gewissermaßen auch die "zündende" Einleitung für die inzwischen zurechtgelegte Methode.

Tatsächlich zeigte sich auch in diesem Extremfall bald eine Wirkung, und sie ging unverkennbar von der seltsamen Ditschi-Methode aus: Der Mann wurde durch das beständige Nicken irritiert und - nachdem er seine erste Wut abreagiert hatte - legte er eine kurze Pause ein. Auf diesen Augenblick hatte der Kreisdiener gewartet. Wie ein Adler stieß er in das Schweigen hinein: "Sehen Sie, das ist ja gerade der Grund, warum ich komme. Ich möchte das wieder gutmachen." Der Mann, der nach dem Abreagieren seiner ersten Wut zunächst einmal Luft holen mußte, wurde durch den plötzlichen Gegenangriff überrumpelt und fand keine Zeit mehr, einen vielleicht geplanten zweiten Wutanfall zu produzieren oder etwa die Türe zu schließen. Er hatte sichtlich den Faden verloren und der Szenenwechsel war komplett: Die Initiative lag jetzt eindeutig bei Br. Ditschi. Der Mann - völlig aus dem Konzept gebracht - stammelte verwirrt: "Wie wollen Sie das wieder gutmachen?" Und Br. Ditschi - jetzt die Sanftheit in Person, und trotz der schauspielerischen Leistung durchaus nicht unecht - darauf mit langsamer Betonung: "Indem i c h mich anständig benehme." Blitzschnell setzte er hinzu: "Darf ich das?"

Diese Hinzufügung war die eigentliche Pointe der Methode. Der Wohnungsinhaber mußte jetzt Stellung beziehen und durfte uns nicht mehr einfach abweisen. Er selbst hatte ja - wenn auch auf eine drastische Weise - auf die Kernfrage "Anstand nicht gefragt?" quasi die Antwort gegeben. Durch die Ditschi-Methode wurde er nun beim Wort genommen. Der Mann lenkte sofort ein und entschuldigte sich für sein Verhalten. Paradoxerweise entstand jetzt eine Situation, wo einer den anderen an Edelmut übertreffen wollte: Auf die Entschuldigung "tröstete" Br. Ditschi den Mann mit einem wertvollen Rat. In Zukunft möge er solchen Predigern eine Abfuhr erteilen mit dem Hinweis, die Bibel in bezug auf Anstand und Bildung gründlicher zu lesen und vor allem auf sich selbst anzuwenden, ehe man zu Menschen geht, um ihnen bibelerklärende Literatur anzubieten. Diese Bemerkung veranlaßte den Mann, von Br. Ditschi "etwas Literatur" abzunehmen und er wünschte uns sogar noch mit freundlichen Worten viel Erfolg in unserem " biblischen Erziehungsfeldzug".

Lassen Sie mich doch mit Ihrem Hermann Gedon in Frieden!
Ich muß den Lesern hier noch einmal die Szene jener Demonstration ins Gedächtnis rufen, als der Kreisdiener vor der Versammlung in der Rolle des "Br. Naseweis" dem gemimten Besucher die peinliche Frage stellte: "Bist du schon geimpft?" Heute scheint es mir nämlich, als ob schon damals (vielleicht noch unbewußt) eine versteckte Anspielung auf den Wachtturm enthalten ist.

Die Entgleisung des Verkündigers im Fall des geschilderten „zornigen Wohnungsinhabers" ist auf alle Fälle auf WT-Impfung zurückzuführen. Ebenso ist das haarsträubende Fehlverhalten einer Schwester, das ich abschließend noch schildere, als Frucht des Wachtturmgeistes zu werten.

Für einen Tag in dieser Kreisdienerwoche hatten sich auch der Br. Hans Caspers und die Schwester Hanni Steckler zur Schulung angemeldet. Als Dienstgebiet hatten wir uns die Siedlung Langenhorst ausgewählt. Während der Kreisdiener den Br. Caspers unter seine Fittiche nahm, ging ich also mit der Schw. Steckler von Tür zu Tür. Obwohl diese Schwester sozusagen zur „alten Garde" gehörte, mußte ich zunächst die ersten Predigten halten. Aber einmal mußte es ja sein, zumal der Kreisdiener verlangt hatte, daß im Wechsel gepredigt werden sollte. Ich erstaunte sehr, daß die Schwester, nachdem ich großzügig mindestens 10 Türen die Gesprächsführung übernommen hatte (wobei ich die Predigt aus dem Stegreif hielt!) statt zu predigen, nur eine Karte zum Lesen übergab. Wie ich heute weiß, war dies eine von der WTG ausgearbeitete Methode, die Br. Schnell in seinem Buch „30 Jahre Sklave des Wachtturms" erwähnt. Aber seit Einführung der Predigtdienstschule war diese Methode nicht mehr üblich. Die Schwester hätte sich also besser eine vorgedruckte Predigt aus dem „Informator" (später „Königreichsdienst") in ihre Bibel gelegt und nach diesem Muster dann frei gesprochen. Aber scheinbar konnte sie das nicht.

Es hatte ein Mann die Tür geöffnet, und, wie schon erwähnt, überreichte ihm die Schwester die Karte. Auf dieser Karte war wohl die fertige Predigt abgedruckt mit Literaturangebot. Der Mann nahm die Karte entgegen, las sie durch und zurück. "Danke", sagte er, "ich habe kein Interesse." Und er schickte sich an, die Tür seines Siedlungshäuschens zu schließen. Da hob die Schwester einen Zeigefinger und drohte dem Mann mit den Worten: "Warten Sie nur, wenn Harmagedon kommt; warten Sie nur, wenn Harmagedon kommt …" Der Mann wurde durch den Zeigefinger, der die drohenden Worte noch drohender unterstrich, sichtlich nervös und schrie plötzlich: "Lassen Sie mich doch mit Ihrem Hermann Gedon in Frieden!" Er knallte die Tür zu und verriegelte sie hastig von innen. Das Erlebnis war mir derart peinlich, daß ich am liebsten sofort den Dienst eingestellt hätte, Doch ich mußte aushalten, denn wir hatten die Zeit mit dem Kreisdiener ausgemacht, um uns anschließend zu treffen und die Ergebnisse auszuwerten. Von der nächsten Tür an übernahm ich wieder die Führung bis zum Schluß der ausgemachten Zeit. Am meisten ärgerte mich der unerquickliche Vorfall schon deshalb, weil es sich um mein eigenes Gebiet handelte. Ich hatte es erst kürzlich von Br. Fleckhaus, dem Zeitschriften-Gebietsdiener, erhalten. Für mich stand fest, daß ich an dieser Tür nicht mehr vorsprechen konnte; ich zergrübelte mir den Kopf, warum der Mann panikartig die Tür verschlossen hatte. Endlich fiel mir ein, daß wir Sonnabends Straßendienst absolvierten. Mit Br. Siegfried Mengeler, einem wahren Hünen, fast 2 Meter groß, stand ich gewöhnlich "Am Denkmal", einem Sammelplatz des Hauptverkehrs auf der Friedrichstraße. Der Mann hatte uns bestimmt dort schon einmal mit dem Wachtturm stehen sehen. Mit der „Harmagedon-Drohung" der Schw. Steckler konnte er natürlich nichts anfangen, mißverstand den Begriff als Personennamen und meinte nun, die Schwester drohe ihm mit diesem kraftstrotzenden Hünen Hermann Gedon (Siegfried Mengeler, nur weil er die Literaturannahme verweigert hatte. Welch ein schreckliches Mißverständnis - und wie beschämend für das Ansehen der Organisation!

Harmagedon - Vielleicht-Rettung
Selbstverständlich unterbreitete ich bei der Auswertung unserer Erfahrungen dieses schreckliche „Hermann-Gedon-Erlebnis" sofort dem Kreisdiener. Br. Ditschi war auch wenig erfreut, als er diese negative Erfahrung zur Kenntnis nehmen mußte. Aber er beherrschte sich, und mit einer Mischung von Freundlichkeit und gebotenem Ernst gab er Schw. Steckler den Rat: „Schon als Kinder haben wir gelernt, mit dem nackten Finger nicht auf angezogene Leute zu zeigen." Die Schwester lachte und gab ihm recht. Br. Ditschi fuhr fort: „Was aber Harmagedon angeht, so hat die Gesellschaft oft genug im Wachtturm darauf hingewiesen, daß es laut Zeph. 2:3 heißt: Vielleicht werdet ihr geborgen am Tag des Zornes Jehovas. Also auch Du bist noch nicht gerettet. Denke mal darüber nach, ob drohende Zeigefinger und Worte dieses V i e l l e i c h t für dich gefährden."

Es fällt mir heute auf, daß der Kreisdiener betonte, die G e s e l l s c h a f t unterstreiche dieses V i e l l e i c h t. In seinem Abschiedsvortrag „Ihr seid das Salz der Erde" kam er noch einmal (wahrscheinlich durch die peinliche Erfahrung angeregt) auf Harmagedon zu sprechen. Diesmal war es wohl mehr seine e i g e n e Meinung, die er klug abgewogen und wohldosiert der ganzen Versammlung warnend vor Augen stellt: „Unser christliches Benehmen wird entscheidend sein. In Harmagedon wird sich zeigen, wer von uns nach draußen gehört - und wer von draußen in die Versammlung gehört."

Für die allgemeine Sichtbrille der WTG sind das ungewöhnliche Worte! Ersetzt man das Harmagedon durch den Ausdruck „Tag des Herrn", kann jeder Christ mit einer solchen Ansicht einverstanden sein.
Dieses Einverständnis war auch bei mir, und kein anderer Diener hat jemals eine ähnliche, in die Tiefe gehende Empfindung bei mir hervorrufen können. Mit diesem Einverständnis, das keinem späteren Zweifel erlag - auch heute noch nicht - habe ich den Kreisdiener in Erinnerung behalten. Damals beschäftigte mich das Phänomen „Ditschi" monatelang. Heute weiß ich, warum: Es war etwas von seinem echt christlichen Wesen in Velbert zurückgeblieben. Der Funke in mir brannte, aber die WTG-Gemeinschaft war nicht der Ort, wo er zur Flamme werden konnte. Sicher, derjenige der den Funken geschlagen hatte, stand zwar am falschen Platz, aber er war immerhin eine selbständige Kraftquelle, und er konnte an jedem Orte stehen. Doch ich war ungefestigt, und so richtete sich meine ganze Konzentration auf die nächste Kreisversammlung. Blickpunkt: Wattenscheid!
Erzählt von Hermann Bach, Potsdam

Wohin sollen wir gehen? 6/79
LEBENDIGES CHRISTENTUM FREIER CHRISTEN
Einige Nachbemerkungen in der Wehrdienstfrage und zum Thema Wehrersatzdienst
In vier aufeinanderfolgenden Beiträgen hatten wir den genannten Themenkreis erschöpfend behandelt. Wenn wir nun (entgegen unserer Absicht) mit einem weiteren Beitrag fortsetzen, so nur deshalb, weil wir bei unseren Untersuchungen noch einige wertvolle Hinweise fanden, die wir besonders jenen Brüdern, die jetzt mit den angeschnittenen Problemen direkt konfrontiert sind, nicht vorenthalten möchten. Die WTG als energische Vertreterin der Wehrdienstverweigerung beruft sich für ihren Standpunkt gelegentlich auf die Urchristen. Sie argumentiert, diese hätten ein ruhiges und zurückgezogenes Leben geführt und keine öffentlichen Ämter bekleidet. Aus dieser Tatsache sei abzuleiten, daß die Christen auch keinen Wehrdienst geleistet hätten. Da die WTG sowohl bei der Bibelauslegung als auch bei Berufung auf historische Quellen nur mit Halbwahrheiten arbeitet und deshalb immer zu anderen Schlüssen kommt als anerkannte Bibelwissenschaftler und Historiker, wollen wir die Behauptung der WTG mit bezug auf die Urchristen am gegebenen Beispiel näher untersuchen. Mit anderen Worten: Wir werden die Aussagen kompetenter Historiker durch solche Sätze vervollständigen, die die WTG gewöhnlich unterschlägt. In diesem Zusammenhang erwähnen wir den Verlag R. Brockhaus, Wuppertal-Elberfeld. Durch die "Elberfelder Bibel", die schon vor Gründung der WTG im Umlauf war, hat sich dieser Verlag im gesamten deutschen Sprachraum einen Namen gemacht. Ältere Zeugen Jehovas wissen noch sehr genau, daß gerade die "Elberfelder Bibel" ihre Lieblingswaffe war. Daraus erhellt, daß die WTG, bevor sie ihre "Neue-Welt-Übersetzung" in Deutsch herausbrachte, jahrzehntelang die "Elberfelder Bibel" nicht nur wegen des Namens "Jehova" als Bibel Nr. 1 benutzte, sondern mehr noch, weil der Verleger dieser Bibel, nämlich R. Brockhaus, auf Grund seiner Seriösität ein gutes Aushängeschild bot, hinter dem man sich gut verstecken konnte. Schon seit längerer Zeit brachte nun dieser in allen christlichen Kreisen hoch angesehene Verlag die "Wuppertaler Studienbibel" heraus. Es handelt sich dabei um ein mehrbändiges Werk der "Christlichen Griechischen Schriften", das aus dem Urtext übersetzt und von kompetenten (der traditionsverpflichtenden christlichen Ehrbarkeit des Hauses Brockhaus entsprechenden) Autoren Vers für Vers kommentiert wird, mit gleichzeitiger Bezugnahme auf historische Quellen.

Für Bd. 1 dieser "Studienbibel" - die wir jetzt ins Feld zu führen gedenken - zeichnet Adolf Pohl, ein profilierter Bibelwissenschaftler aus der DDR (!) als Autor verantwortlich. In bezug auf die bereits erwähnte WTG-Behauptung berufen wir uns auf Seite 22, Abschnitt 4 dieses Werkes, wo gesagt wird, daß mit dem Kaiser Domitian eine bis dahin nie dagewesene Vergottung eingeführt wurde. Das erklärt natürlich die Feststellung der WTG, daß Christen kein Interesse an öffentlichen Ämtern hatten. Amtspersonen mußten bekanntlich bei öffentlichen Staatsangelegenheiten anwesend sein. Dies war aber mit einer direkten Anbetung verbunden und daher für Christen unmöglich. Für Personen, die eine solche Amtsstellung bereits innehatten und erst dann Christen wurden, war diese Lage, weil sie gemäß der Weisung des Paulus aus 1. Kor. 7:20-24 darin beharren mußten, direkt lebensgefährlich.

Wie dieser Anbetungs-Kult im einzelnen aussah, lesen wir weiter in Abschnitt 5 auf Seite 23: Erschreckend ist für den Bibelleser das Maß der Vergottung, die der Kaiser für sich in Anspruch nahm. Im Jahre 86 n. Chr. ließ er sich amtlich "Gott der Herr" nennen. Sein Palast galt als Heiligtum, sein Thron als Göttersitz. Während seiner Abwesenheit mußte sogar seinem leeren Thronsitz Reverenz erwiesen werden. Zu den kaiserlichen Festen hatte alles in Weiß zu erscheinen. Wenn er auftrat, eine goldene Krone auf dem Haupt, tobten die Massen und in Kaiserakklamationen aus. Das Stimmengewirr ging in rhythmische Sprechchöre über. Hofdichter sorgten für schmeichlerische Texte: "Siehe, das ist Gott, da ist er, vom Vater im Himmel, eingesetzt mit der Vollmacht, auf glücklicher Erde zu herrschen!" Selbst Tiere nahmen an der Huldigung teil. Dressierte Papageien riefen: "Ave Caesar!". Kaiserliche Sendschreiben begannen: "Der Herr unser Gott befiehlt!", und die Bluturteile: "Es hat dem Herrn unserem Gott in seiner Gnade gefallen …".

Abschnitt 6 (Seite 23, 24) erläutert dann, wie das Evangelium bis in die Kaiserfamilie vordrang und Domitian zu Handlungen zwang. Diese sahen nach Abschnitt 7 (Seite 24) wie folgt aus: Im Jahre 95 richtete Domitian die Eltern seiner Adoptivsöhne und Thronfolger, Clemens und Damitilla, wegen Neigung zu jüdischen Sitten, wegen Atheismus und Majestätsverbrechen hin. Gewisse Anzeichen sprechen dafür, daß es sich bei ihnen um Christen handelte. Auch die Namen zweier christlicher, von ihm enthaupteter Soldaten sind bekannt.

In der Fußnote 12 zu Abschnitt 6 heißt es: Etwas später, um 112, sendet der Statthalter von Bythinien in Kleinasien, Plinius, einen aufschlußreichen Bericht an seinen Kaiser Trajan in Rom und schreibt von dem seiner Meinung nach strafbaren, "unbeugsamen Starrsinn" der Christen, weil sie dem Kaiser göttliche Verehrung verweigern.

Bei seinen Ausführungen stützt sich der Autor auf Sueton, gest. 140 n. Chr., zitiert nach Foerster, 2. Halbband, S. 39. Ferner: (S. 7) Plinius "Panegyricus" 52. Weiter: E. Stauffer, "Christus und die Caesaren" (Hamburg 1952, 4. A.), Seite 166 ff.

Bei den Darlegungen des Autors interessieren für unser Thema lediglich die beiden Soldaten. Die Behauptung der WTG dürfte damit widerlegt sein, denn gemäß absolut zuverlässiger Quellen wurden diese christlichen Soldaten nicht wegen Wehrdienstverweigerung (sie waren ja schon Soldaten und keine Zivilisten!), sondern wegen Verweigerung der Anbetung Domitians, die er als römischer Kaiser für sich beanspruchte, hingerichtet: Die beiden Soldaten konnten wegen Matth. 22:21 nicht anders handeln. Der Sachverhalt in der Wehrdienstfrage ist durch dieses urchristliche Beispiel also völlig klar.

Zum Thema Wehrersatzdienst haben wir aufgezeigt, daß diese staatliche Konzession von einem Christen, biblisch gesehen, nicht zurückgewiesen werden kann. Daß die WTG in der Praxis den eigenen Grundsatz verletzt, haben wir ebenfalls nachgewiesen. Hier noch zwei Beispiele dafür, daß die WTG auch in der Frage des Ersatzdienstes mit zweierlei Maß mißt:
1.) CV Nr. 2 vom Februar 1966, Seite 6:
Franke lehnt Verantwortung ab
Auch der WT (1. 6. 1965) bringt neuerdings Berichte über Wehrersatzdienst von Brüdern schon im ersten Weltkrieg in der amerikanischen Armee.

2.) CV Nr. 4 vom Juli 1966, Seite 5
Zu einem Entscheid des Stuttgarter Oberlandesgerichtes berichtet die Deutsche Zeitung und Wirtschaftszeitung (11. 2. 1963), daß bis zu dieser Zeit von 1000 Zeugen Jehovas 300 zum Wehrersatzdienst einberufen wurden. 80 wurden wegen Verweigerung zu Gefängnisstrafen verurteilt, und 70 haben den Wehrersatzdienst angetreten. Nachdem alle Verfassungsbeschwerden erfolglos waren und auch ein Gesetz zur Verschärfung der Wehrdienstbestimmungen zur Vorlage gelangte, erklärte Zweigdiener K. Franke im August 1964 in Ulm vor Journalisten (Die Welt, 31. 8. 1964), "die Zeugen Jehovas stellen es jedem einzelnen ihrer Glaubensbrüder frei, ob er einer Einberufung zum Wehrersatzdienst Folge leisten will oder nicht."

Man erkenne solche Gewissensentscheidungen jetzt an.
Als Schlußsatz bleibt zu vermerken: Die WTG mag in der Frage des Wehr- und Ersatzdienstes lehren und praktizieren was sie will - die Bibel wird dadurch in keiner Weise berührt! Die Lehren der Hl. Schrift unterliegen keinem Wandel wie etwa die Damenmode -, sie sind vielmehr unveränderlich. Für wahre Christen aller Gemeinschaften ist der Standpunkt der Bibel in jeder Hinsicht verständlich.
Studiengruppe CV, Potsdam
August 1979 - H. B.

Zur christlichen Neuorientierung
"SEID ALLER DIE MENSCHEN BETREFFENDEN ORDNUNG UM DES HERRN WILLEN UNTERTAN"
Wie hier und heute in unserem Lande?
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
Wenn Jesus in Matth. 4:4 sagte, "der Mensch lebt nicht vom Brot allein", so heißt das auch sehr deutlich, daß der Mensch eben auch vom Brot lebt. Weil dies in dieser Sache am wenigsten betont und beachtet wird, ist es hier unser christlicher Grundgedanke.

Unser persönliches und familiäres Leben in notwendiger sozialer Sicherheit und Geborgenheit ist nur möglich im Zusammenhang mit der dafür existierenden "die Menschen betreffenden Ordnung" oder menschlichen Sozialordnung. 1. Petr. 2:13. Es wurde einmal sehr richtig und konsequent zitiert: "Das Bedürfnis, das der Mensch hat, in Geselligkeit zu leben, ist eines der Urgesetze der Natur, von denen sich unsere Pflichten und Rechte herleiten, und die Existenz einer Gesellschaft hängt von der Bedingung ab, die Rechte aller Menschen zu respektieren." Daraus wurde dann sehr richtig gefolgert: "Wo solch soziale Interessen auf gesunde Weise gefördert werden, bringen sie Freude und Zufriedenheit. Nur Verbrecher und geistig Unzurechnungsfähige werden von der Verbindung mit der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen." (WT 15. 9. 56, S. 559 ff dt.)

In dem bekannten Brief des Apostels Paulus an die Römer (13:1-7) finden wir dazu gleichsam die Stichworte. Sie kennzeichnen die christliche Stellung in der menschlichen Gesellschaftsordnung. "Rechtschaffene Taten", also Liebe zur Gerechtigkeit, "Gehorsam um des Gewissens willen", auch "Gutes tun", also Solidarität mit anderen, sind einiges. In Titus (3: 1,2) finden wir Ähnliches, unser soziales Wohl betreffend, "Sanftmut" zu den Mitmenschen, "Friedfertigkeit" im Umgang, "niemanden schmähen" und "bereit sein zu jedem guten Werk der obrigkeitlichen Personen" sind einige Bedingungen für Christen. Schließlich werden sogar "Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen und obrigkeitlichen Personen" verlangt, um in Frieden, Frömmigkeit und Ehrbarkeit leben zu können, wie wir in 1. Tim. 2: 1,2 lesen.

Vor Journalisten in Ulm/Donau erklärte Zweigdiener Franke/ Wiesbaden anläßlich eines Kongresses im August 1964, die WTG-Leitung stelle den Brüdern nunmehr die Ableistung von Wehrersatzdienst frei. (Die Welt, 31. 8. 1964).

Um ihres eigenen irdischen Wohls willen haben Christen also die "die Menschen betreffende Ordnung um des Herrn willen" anzuerkennen. Sie sind darin in ihrem Gewissen, in Worten und guten Werken und Taten sogar mitverantwortlich. Wenn sie so denken und handeln, werden sie "Lob ernten in ihren sozialen und menschlichen Bedürfnissen, was ihr tägliches Brot betrifft. Schließlich sind Christen doch Menschen mit gleichen sozialen Lebensbedürfnissen. Lebensbedürfnisse, die bei Strafe des eigenen Verderbens schon vom Mutterleibe an ihre gesellschaftliche Berücksichtigung fordern, ehe man überhaupt glauben und Christ werden kann. Wir können somit auch sagen, daß der Mensch zuerst vom Brot lebt.

Selbst ein Heiliger würde anders verhungern.
Nun ist unsere "die Menschen betreffende Ordnung" aber sozialistisch, kommunistisch
Der Apostel Petrus bezieht sich auf "alle die Menschen betreffende Ordnung" (1. Petr. 2:13). Eine sozialistische, kommunistisch ist also nicht ausgeschlossen, wenn man nicht hinausgeht über das, was geschrieben steht. 1. Kor. 4:6. Und wenn wir es mit einfachen Worten ausdrücken, so bedeutet diese Ordnung doch nur, daß die sozialen und gemeinsamen (kommunen) Bedürfnisse aller oberstes Prinzip sind, nicht mehr private, was sich insbesondere im Gemeineigentum an den Produktionsmitteln, im gesamten Wirtschaftsbereich, ausdrückt. Entsprechend sind auch Gesetze, Arbeits-, Lebens- und Sozialmoral bestimmt, weil das ja zusammengehört und einander bedingt. Wie die entsprechenden Einzelheiten auch sind, nach den Weisungen von Petrus kann die sozialistische, kommunistische Ordnung, der Kommunismus, für Christen überhaupt kein Problem oder gar Hindernis sein. Wenn dennoch, dann kann das nur von anderen gemacht worden sein.

Wir sollten uns nicht bestimmten schon erlangten Einsichten gegenüber verschließen. Wenn von Christen Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden gefordert werden, so ist das in der Tat eine Basis oder Grundlage, die sie mit allen anderen Menschen gemeinsam haben (Bischof Schönherr, ev. Bundessynode Sept. 1979 Dessau). Doch Christen sind durch die Schrift, wie wir sehen, direkt auf die bestehende "die Menschen betreffende Ordnung um des Herrn willen" hingewiesen. Sie kommen also letztlich nicht umhin, sich Rechenschaft darüber abzulegen, wie sie es mit dem kommunistischen Charakter dieser "die Menschen betreffenden Ordnung" halten. Es ist dies eine Frage des christlichen Selbstverständnisses wie auch christlicher Glaubwürdigkeit angesichts bekannter bisheriger antikommunistischer Verhaltensweisen gerade auf christlicher Seite.

Wenn wir uns vorbehaltlos vom neutestamentlichen Christentum, also vom Urchristentum, leiten lassen, so müssen wir erkennen, daß wir uns mit den entscheidenden Grundsätzen, die diese kommunistische "die Menschen betreffende Ordnung" ausmachen und bestimmen, in Übereinstimmung befinden. Ja, wir können uns als Christen in der Frage unseres irdischen Lebens, des täglichen Brotes, völlig mit der sozialistischen, kommunistischen Sozialordnung identifizieren und darin unser menschliches Zuhause finden.

Betrachten wir die allem zugrundeliegende kommunistische Arbeits- und Sozialmoral. Sie ist zwar noch lange nichts Vollendetes. Dessen ungeachtet aber bestimmt sie diese Ordnung, in sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht, im gesamten irdischen Bereich also. Im Programm der Kommunistischen Partei der Sowjetunion wird dies wie folgt als zentrales ethisches Prinzip formuliert: "Gewissenhafte Arbeit zum Wohle der Gesellschaft: Wer nicht arbeitet soll nicht essen" (S. 113 dt, Dietz 1962). Das heißt, keine Ausbeutung anderer zwecks privater Bereicherung, entsprechen Gemeineigentum, jeder hat sich ehrlich sein Brot selbst zu verdienen.

Diese gegen ein Leben auf Kosten anderer gerichteten ethischen Prinzipien des Kommunismus entsprechen nun aber und z. T. wortwörtlich der Arbeits- und Sozialmoral des Christentums! So lehrt uns der Apostel Paulus in diesen Fragen: "Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus … Wir haben nicht unentgeltlich jemandes Brot gegessen, sondern haben Tag und Nacht angestrengt und mühselig gearbeitet … Wir haben euch dies geboten: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen." 2. Thess. 3:6-10. Die kommunistische "die Menschen betreffende" Arbeits- und Sozialmoral gleicht also auch der christlichen. Lenin sagte seinerzeit zu diesen irdischen Fragen, religiöse Ausdrücke benutzend: "Die Einheit dieses wirklich revolutionären Kampfes der unterdrückten Klasse für ein Paradies auf Erden ist uns wichtiger als die Einheit der Meinungen der Proletarier über den Himmel". Werke 10, S. 72 ff. Mit anderen Worten, ein Christ könne auf Erden durchaus für eine kommunistische Ordnung kämpfen, in den irdischen Fragen Kommunist sein. Weil auf Erden eben alle gemeinsame Bedürfnisse haben. Das Urchristentum zeigt nach Apg. 2:44,45 schon solche Ansätze. Das Christentum ist nicht dazu in die Welt gekommen, selbst die gesellschaftliche "die Menschen betreffende Ordnung" zu bilden. 1. Petr. 2:13. Es erinnert an die Worte Jeremias: "Bemüht euch um die Wohlfahrt des Landes denn auf seiner Wohlfahrt beruht euer eigenes Wohl." (29:7)

30 Jahre DDR, 30 Jahre Jehovas Zeugen durch die WTG in Haß und Feindschaft zu diesem Land getrieben
Als die DDR 1949 gegründet war, traten die WT-geführten Zeugen Jehovas als schärfste Feinde dieses Staates auf. Der WT vom 1. Februar 1951 bescheinigt ihnen, daß sie "nie gezögert haben, offen zu sagen, was sie vom Kommunistenregime halten. Sie haben die Wahlen in der Ostzone als einen Trug gebrandmarkt und das kommunistische Regime selbst als eine satanische Herrschaft". Unter der WT-Irrlehre, die politische Regierung sei keine zu respektierende "Obrigkeit" folgten fast alle Zeugen blindlings und bedenkenlos dieser Hetze. "Teuflischste Religion von allen", "befremdender, unsinniger Wahn", "wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang" (WT 1. Juni 1952) ließ die WTG fortan Jehovas Zeugen feindselig Kommunisten und Kommunismus bekämpfen. "Ein grausames Terror-Regime in Ostdeutschland."., "Bevölkerung in völliger Sklaverei", wurde 1953 (Jahrbuch) gehetzt und feindselig gelogen. "Auf das Ende der totalitären kommunistischen Regierung in Ostdeutschland warten", wurde 1965 gepredigt (WT 15..2. 65) Ablehnung "revolutionärer Umtriebe", wird 1978 dieser Haß, diese Diffamierung und Feindschaft fortgesetzt (ZJ im zwanzigsten Jahrhundert, WTG 1978).

EINE SCHWESTER IN DRESDEN
"WER CV LIEST, KOMMT INS GRÜBELN"
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Wer aufrichtig ist, kann eigentlich gar nicht anders. Das ist ganz normal. Viele Frauen von Brüdern würden das bestätigen, sagte unsere Schwester. Auch ein Ältester in Dresden, mit dem kürzlich über 3 Stunden diskutiert wurde, ließ deutlich zum Ausdruck kommen, daß er CV selbstverständlich liest! Wir werden demnächst darüber berichten. Wer aufrichtig ist und CV einmal liest, kann sich dem nicht mehr entziehen. Das bestätigt sich immer mehr. Legt also überall CV freimütig auf den Tisch! Wir denken doch, daß auch diese Ausgabe von CV wieder sehr informativ und hilfreich war in den Entscheidungen, für die nun mit Bezug auf die WTG die Zeit herbeigekommen ist. -
Herzliche Grüße in christlicher Verbundenheit von allen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und Mitverbundenen
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: 0,20 M: Jahresabonnement 2,- M. Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel und Gewerbe

A 7008 80 V 7 1 2258
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 124
Im Jahre 1979 feierte die Wachtturmgesellschaft das hundertjährige Bestehen ihrer Zeitschrift "Der Wachtturm". Etwas "Salz" in die süße Jubelsuppe hineingestreut - in dieser CV-Ausgabe.
Wieder einmal (man kann es kaum anders bezeichnen), ein ausgesprochener Drohartikel in dieser Ausgabe zum Thema "Geldschmuggel". Formal gesehen mag die Sachlage eindeutig sein: Übertretung von Zollgesetzen der DDR durch die Zeugen Jehovas. Nur, wenn dieser Aspekt isoliert herausgepickt wird, ohne gleichzeitige Berücksichtigung der Gesamtverbotssituation, hinterlässt er einen faden Beigeschmack.
Wenn die DDR an den Zeugen Jehovas einiges zu kritisieren hat, dann kann man das durchaus nachvollziehen. Hier wird jedoch eine Folgewirkung ungebührlich und noch dazu in ausgesprochenem Drohton in den Vordergrund gestellt. Eine Folgewirkung die von rechts wegen in den Hintergrund gestellt gehörte.
Oder hat die DDR sich beispielsweise dazu bequemt, ihre diplomatischen Beziehungen zu China abzubrechen, nachdem deren Diplomaten, ihre Immunität ausnutzend, Millionenbeträge von Ostmark nach Westberlin geschafft hatten, um sie dort umzutauschen und sich "standesgemässe" PKW der Marke Mercedes Benz dafür anzuschaffen?
Da hat die DDR nichts getan. Da hat sie ihren Frust heruntergeschluckt. Hier aber bei den Kleinen, den religiös Verblendeten, will man Exempel statuieren!


CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DIE MISSION VON CV
Ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der Internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit.

Nr. 124 Gera November 1979

MIT DER WTG NUNMEHR IN DIE ZWEITEN 100 JAHRE?
"Vielleicht haben Sie die ersten 100 Jahre verpaßt, doch verpassen Sie nicht die nächsten 12 Monate" Die ersten 100 Jahre?
Wir haben mit dem obigen Zitat den Werbetext die WT-Sonderausgabe "1879-1979 Seit 100 Jahren auf der Wacht" vom 1. Juli 1979 dt. vor uns, mit dem erste neue WT-Leser für die beginnenden 80er Jahre geworben werden. Wir lesen richtig. Es heißt, die e r s t e n 100 Jahre.
Normalerweise dürfte nur von vergangenen 100 Jahren gesprochen werden. Sind es doch tatsächlich schon 100 Jahre. Aber nein, es wird formuliert, die ersten 100 Jahre! Was bedeutet das? Wir können sicher sein: Jede Formulierung im WT ist wohldurchdacht!

Ohne Zweifel wird mit diesem Zitat die jetzt vorgenommene erneute langfristige WTG-Weichenstellung sichtbar, auf Ferne und weitere unbestimmte Zukunft gerichtet. Wir lesen das auch als erstes in der neuen WT-Präambel. Es wird in die nächsten 100 Jahre verschoben. Die WTG hat tatsächlich eine solche reale Zukunft, wenn man erkennt, welchem wirklichen Zweck sie dient. Natürlich soll verhindert werden, daß dies zum Bewußtsein kommt.

Schon für die vergangenen 100 Jahre haben die Worte Jesu, "diese Generation wird nicht vergehen", nie in Wahrheit gepaßt. Es war immer ein Mißbrauch dieser Worte. Erleben wir doch zur Zeit das Vergehen auch der Letzten derer, die seit 1914 niemals mehr sterben sollten. Millionen wurde das im Namen Gottes verkündigt.

Die WTG weiß doch ganz genau, daß nach ihrer Formulierung "die ersten" automatisch "die zweiten" in den Sinn kommen! Schnell wird dieses Vorpreschen in die zweiten 100 Jahre doch wieder zurückgenommen oder abgeschwächt, indem dann von den nächsten 12 Monaten gesprochen wird. So könnte man die WTG also mißverstanden haben. Man soll in der Tat unsicher bleiben. Die WTG will zunächst nur unterschwellig an ihre langfristige Weiterverschiebung gewöhnen, die sie so in den Sinn schiebt.

So erscheint dem Arglosen der 100-Jahre-Text schlimmstenfalls als eine überrumpelnde, überzogene WT-Werbemethode, aus Werbegründen vielleicht zunächst verziehen und übersehen, vielleicht auch als toller Einfall registriert. Diese wohldurchdachte und berechnende Doppeldeutigkeit ist jedoch alte WTG-Methode. Es ist fast eine Art Zerspalten des Denkens, so daß man überhaupt nicht mehr bemerkt, wie man vor aller Welt in Wirklichkeit in Widersprüchen hingehalten und getäuscht wird.

Die praktischen Planungen der WTG wie auch jetzt nach 1975 ihre Computer-Großplanungen haben immer bewiesen, daß alle von 1799 über 1879 bis 1979 verkündeten "endzeitlichen" Zeichen, Zeiten und Zeitpunkte immer falsche Prophetie gewesen sind. Was die WTG "Vorhaben Jehovas" nennt, erweist sich in allen entscheidenden Punkten als bibelmißbräuchliche WTG-Konstruktion, die Gott einfach unterstellt wird. Nun soll alles in die nächsten 100 Jahre verschoben werden.
ERWARTET DIE CV-SONDERAUSGABE 1980!
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Wir lesen heute
100 Jahre Wachtturm 1879/1979 - 100 Jahre von außen schön im Innern aber voll von Totengebein, religiösem Unrat, politischer Heuchelei und Gesetzesbruch
Den antikommunistischen politischen Dolch weiter im religiösen Gewande
Schaut doch den Tatsachen ins Auge!
CV - ZJ Potsdam im Mai 1979
Sich durch die Wachtturm-Organisation für kriminelle Interessen um Freiheit und Familienglück bringen lassen?
ZJ-Älteste bestätigten Sachverhalt
Zum Thema Schmuggel
Fromme Verbrecher oder wie die WTG sich selbst richtet
Verbrechen mit Religion vereinbart
Zur Diskussion gestellt
Sind die Wachtturm-Verantwortlichen Neurotiker oder gar schizophren, also irgendwelche Psychopaten?
Ich sehe bei ihnen zu viele Widersinnigkeiten
Zu Jakobus 4:4
Wer immer daher ein Freund der Welt sein will …
Worüber Jehovas Zeugen einmal nachdenken sollten
Unsere Erzählung (13)
Kreisdiener Heinrich Ditschi und Zweigdiener Erich Frost
Kreisversammlung Wattenscheid
Wohin sollen wir gehen? (8)
Stille Nacht, heilige Nacht - Christlich oder heidnisch?
Nachdenkliches zum Weihnachtsfest
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EINIGE SCHWIERIGKEITEN FÜR UNSER VERSTÄNDNIS- UND ERKENNTNISVERMÖGEN UND IHRE ÜBERWINDUNG
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Gibt es das, daß wir mit hörenden Ohren nicht hören und mit sehenden Augen nicht sehen? Sicherlich. Bestimmt waren wir schon einmal in einer Situation, in der wir sahen und doch nichts verstanden, nichts begriffen. Das Herz ist dick geworden, sagte Jesus dazu. Im Alltäglichen könnte man das mit betriebsblind bezeichnen. Vielleicht auch noch anders? Aber muß das so bleiben? Wir möchten sagen, daß hinsichtlich der Organisation bei allen Aufrichtigen eine Art "Betriebsblindheit" vorliegt, die nicht länger zu verantworten ist. Sie müssen begreifen, was jeder schon von außen sieht und hört!

Doch es ist in der Tat sehr schwer, sich zu ändern. Der menschliche Schädel, einmal irgendwo eingerostet, erweist sich wie eine Festung. Man muß sich das bewußt machen. Das Nachdenken, das Bewußtsein, entwickelt oder verändert sich langsamer als die umgebende Wirklichkeit, die vor Augen ist. Auch besteht eine Kontinuität, ein Zusammenhang beim Fortschreiten in der Entwicklung von Altem zu Neuem. Das Alte steht nicht plötzlich allein da, vom Neuen isoliert, überwunden, erledigt. Es wird erst allmählich abgehängt. Veränderte Verhältnisse und Bedingungen führen erst mit der Zeit zu einer entsprechenden Änderung in Denken, Empfinden und Verhalten. Das geschieht nur langsam, neben den täglichen ausfüllenden Pflichten und Aufgaben. Denn die bisherige Denkweise ist auch verhältnismäßig selbstständig und auch beständig, obwohl die Wirklichkeit schon anders aussieht. Ideen, Denkweisen und Glaubensvorstellungen existieren noch lange nachdem die Situation die sie hervorbrachte, sich verändert oder zu bestehen aufgehört hat. Und nicht zuletzt gibt es laufend den Verfechter des Bisherigen, der darin erstarrt ist, oder der Neues verhindern möchte, weil er sonst seine Position, Vorteile oder Gefolgsleute zu verlieren hat. So hat es ein Betroffener nicht leicht.

In Kolosser 1:11 wird deutlich, wie Erkennen in jedem Fall ein Wachstumsprozeß ist. Lies über die damit verbundenen inneren Kämpfe in Römer 7:14-25. Heftigste Worte hat Jesus gebraucht, wenn er sah, wie schlimm die Uneinsichtigkeit war. Er schreckte vor keiner Schärfe zurück, um aufzurütteln. Matth. 13:13-17. Wie soll sonst "der Groschen rutschen"? Die Dinge müssen mit einer Deutlichkeit vor Augen geführt werden, daß es keinen Ausweg mehr gibt, daß die innere Entscheidung fallen muß, wo man aufrichtig ist. Vor allem, wo andere arglos dem Verfechter des Bisherigen zum Opfer zu fallen drohen. Härteste Worte müssen sich die gefallen lassen, die sich in der Organisation "zum Lehrerberuf gedrängt" haben und damit die Verantwortung tragen. Jak. 3:1. Denn der "Glaube an die siegreiche Organisation" ist verhängnisvoll. Nur Arglose kann sie "besiegen", wo die Wirklichkeit noch nicht erkannt wurde. Wir sind zuversichtlich, daß allen Aufrichtigen auch mit dieser CV-Ausgabe das Antlitz weiter geschärft wird, wie sollten sich solche auf die Dauer Tatsachen verschließen können?
Vergewissert euch über alle Dinge
Haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
Eure Mitbrüder CV-Redaktion

100 JAHRE WACHTTURM 1879/1979
100 JAHRE VON AUSSEN SCHÖN - IM INNERN ABER VOLL VON TOTENGEBEIN, RELIGIÖSEM UNRAT, POLITISCHER HEUCHELEI UND GESETZESBRUCH
Den antikommunistischen politischen Dolch weiter im religiösen Gewande Schaut doch den Tatsachen ins Auge
Schonungslos klagte Jesus sie an
"Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer! Ihr gleicht übertünchten Gräbern, die von außen schön aussehen, im Innern aber voll von Totengebein und lauter Unrat sind. So erscheint auch ihr den Menschen von außen gerecht, inwendig aber seid ihr voll von Heuchelei und Gesetzesbruch!" Matth. 23:27, 28.

Die leitende Körperschaft der Wachtturmgesellschaft der Zeugen Jehovas ist genau dessen heute schuldig! Religiös und politisch! In der Tat beansprucht die WTG heute, die einzig wahren Lehrer der Heiligen Schrift oder Schriftgelehrten auf Erden zu sein, dieweil alle anderen zu Schriftverdrehern gestempelt werden. Um der Wahrheit willen muß darum genauso schonungslos gegen die WTG vorgegangen werden, wie Jesus es zu seiner Zeit seinen Schriftlehrern gegenüber tat. Denn die Tatsachen sind damals wie heute ungeheuerlich!

Die von außen schön aussehende Tünche
Auch in der WT-Sonderausgabe "Seit 100 Jahren auf der Wacht" vom 1. Juli 1979 heißt es in der ständigen Zweckerklärung in wohlklingenden und schön aussehenden Worten: " … die Zeitschrift Der Wachtturm, die von Jehovas Zeugen herausgegeben wird . . . Sie hat sich seit ihrem Erscheinen im Jahre 1879 stets treu an Gottes Wort gehalten und ist politisch streng neutral." In 82 Sprachen und einer monatlichen Durchschnittsauflage von 9 200 000 wird das weltweit proklamiert.

Von Jehovas Zeugen herausgegeben?
Der du irgendwo ein Zeuge Jehovas bist, gibst du diese Zeitschrift heraus? Doch keineswegs! Allenfalls sind es die wenigen, die die Wachtturmgesellschaft bilden. So ist dies schon alles andere als Treue zu göttlichen Grundsätzen, sondern Irreführung der Öffentlichkeit, eine geschickte Halbwahrheit und darum Lüge. Der erweckte Eindruck stimmt nicht. Jehovas Zeugen als solche haben sie nur zu verbreiten. Das ist ein sehr wichtiger rechtlicher Unterschied, die inhaltliche Mitverantwortung betreffend. Natürlich ist das nur eine kleine Lüge, weil Halbwahrheit, die leicht übersehen und mitgeschluckt wird. Die meisten WT-Lügen bestehen aus Halbwahrheiten, damit es keine zu großen Probleme gibt, die nicht mehr in Schach gehalten werden können. Im Ernstfall bleibt ein Zeuge Jehovas also hier im Trüben stehen, im Zwielicht, unsicher gegenüber der WTG, weil es eben halb stimmt, weil es stimmt und doch nicht stimmt.

Lauter religiöser Unrat
Seit 1879 stets treu an Gottes Wort gehalten? Wie konnten dann die folgenden religiös-politischen endzeitlichen Irrlehren unter Berufung auf Gottes Wort gepredigt werden? Hier nur eine geringe Auswahl:
- Beginn der Endzeit 1799, 1874
- Harmagedon schon 1889 im Gange, 1914 zu Ende, 1925 zu Ende, 1945 zu Ende, 1975 zu Ende
- Politische Regierungen nicht Obrigkeit von Gott
- Jede Religion ist Teufelswerk, Jehovas Zeugen nichtreligiös
- Millionen 1920 Lebender werden niemals sterben
- Große Pyramide von Gizeh feierliches und untrügliches Zeichen der Zeit und irrtumsloses Zeugnis des Planes Gottes
- Politischer Zionismus überzeugendster Endzeitbeweis
- 206 Delegierte des Zionistenkongresses von 1897 vom Herrn angeordnet und Beweis göttlicher Überwaltung, weil menschliches Skelett auch 206 Knochen hat
- Fürstenauferstehung 1914, 1925, ab 1919 die Zeugenführer selbst, Fürstenhaus Beth Sarim in den USA gebaut, verkauft
- Offenbarungsendzeittier 1870 im Abgrund, 1914, 1939/45
- König des Nordens Napoleon 1799, endgültig Hitler, dann Kommunismus, dann mit Oktoberrevolution 1917
- Große Drangsal war 1874-1914, 1914 in der Mitte verkürzt bis Harmagedon, nicht verkürzt, noch gänzlich bevorstehend
- 6000 Jahre 1874 zu Ende, 1972 zu Ende, 1975 zu Ende
Die Wahrheit ist, keine einzige bisherige Endzeitbibeldeutungen der WTG entsprach wirklich treu dem Worte Gottes! Haarsträubender religiöser Unrat starrt uns vielmehr entgegen. Man denke nur an die 206 Knochen! Wer sich hier eine genaue Übersicht verschafft, kann der WTG aber auch gar nichts mehr glauben.

Voll von Totengebein
Die Generation seit 1870, der Harmagedon für 1914 verkündigt wurde, eröffnet das Totengebein längst der WTG-Endzeitstraße. An sie denkt schon gar keiner mehr. Die wenigen Überlebenden wurden auf 1925 vertröstet, mit der aufreizenden Verkündigung, "Millionen jetzt (1920) lebender Menschen werden niemals sterben!". Auch von ihnen existiert nur noch Totengebein. Sie liegen lange im Grabe. Die nachfolgende Generation wurde auf den 2. Weltkrieg von 1939/ 1945 vertröstet. Wer diesen Betrug überlebte, wurde mit der 3. Generation auf 1975 als Ende von Harmagedon vertröstet. Nun sind jene Millionen, die niemals sterben sollten, alle nur noch Totengebein. Vielleicht lebt hier und da noch jemand seine buchstäblich letzten paar Tage, bis auch er enttäuscht vergeht und "in die Grube hinabfährt".

Würdest du es für möglich halten, daß die WTG ihren Niemalssterben-Bluff von 1920 zu wiederholen wagt? Nicht? Da irrst du gewaltig! Du wirst es auch noch in deutsch original haben! Unverfroren proklamiert die WTG nun nach 60 Jahren zur Eröffnung des Dienstjahres 1980 im engl. WT vom 1. Oktober 1979, S. 32: "Many now living will never deutsch: "Viele jetzt Lebender werden niemals sterben !"

Wir fragen, wo die Millionen von 1920 geblieben sind, die niemals sterben sollten!
Was für ein gigantischer Mißbrauch der Worte Jesu an seine Generation durch die WTG seit 1879! Ein Millionenheer buchstäblichen Totengebeins säumt ihre Straße!

Und arglos sollst du nun den Bluff von 1920 in Neuauflage der 4. Generation predigen!
Glaubst du wirklich, daß das noch irgendjemand ernstnehmen kann der sich eine Übersicht darüber verschafft?
Voll von politischer Heuchelei und Gesetzesbruch
Es wird immer deutlicher, daß der Wachtturm vor 100 Jahren im Arbeiterzentrum von Pittsburgh, dem amerikanischen Ruhrgebiet, schon als religiös motiviertes antikommunistisches Bollwerk gegründet wurde. Den politischen Dolch von damals zückend, schrieb der WT: "Bereits 1879 brachte die Zeitschrift Der Wachtturm (in Englisch) in ihrer September-Ausgabe - der dritten Ausgabe nach ihrem Erscheinen - einen Artikel, betitelt 'Der Tag des Herrn', in dem sie die Christenheit vor der Gefahr des Kommunismus warnte." (WT 1. 1. 62) So ist die WTG schon von Anfang an unter C. T. Russell öffentlich antikommunistisch, gegen den Kommunismus, angetreten. Darum ging es denn wohl hintergründig auch, bis heute.

Die antikommunistische und antisowjetische WTG-Politik zur Zeit von J. F. Rutherford gipfelte u, a. 1925 in der Hetzkarikatur einer grausamen asiatisch-bolschewistisch-kommunistisch-rassistischen Europa bedrohenden mit Hammer und

Sichel gezeichneten Fratze, millionenfach im "Goldenen Zeitalter" vom 15. 2. 1925 Nr. 4 verbreitet.
Unter N. H. Knorr gipfelte diese antikommunistische WTG-Politik in solchen internationalen Proklamationen wie "Sowjetkoloß" (so hetzten auch die Nazis), "lebensgefährliche Manöver der Moskauer Sowjetzentrale", "dem knurrenden russischen Bären kräftig auf die ausgestreckten Tatzen klopfen" (Erwachet 22. 8. 48) oder "unheilkündender Schatten des Kreml" (Erwachet 8. 12. 48) oder "ungezügelte wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang" (WT 1. 6. 52) oder "Heute bedroht der mächtige Kommunismus alle Völker" (Erwachet 8. 6. 53) oder "rote Faschisten" (Was hat die Religion der Menschheit gebracht, S. 10, 1953) oder " … große Gefahr der Weltherrschaftspläne des Kommunismus (WT 15. 9. 64) oder "Kommunismus in Ostdeutschland, Sinnlosigkeit des ganzen Systems" (Erwachet 22. 3. 75) oder "keinen Frieden mit den Kommunisten", wer ihnen die Hand reicht, geht "schmutzige Beziehungen" ein und sei "mit Gotteshassern ins Bett" gegangen (WT 1. 3. 74).

Jetzt unter F. W. Franz steckt dieser antikommunistische politische Dolch nach wie vor im religiösen Gewande, wenn nun eine andere "Ostpolitik" versucht wird, wie weiland F. W. Franz zur Jahreswende 1977/78. Mit dem Auftreten der WTG gegen "revolutionäre Umtriebe"" (JZ-Broschüre Kongresse 1978) wurde außer jedem Zweifel deutlich zu verstehen gegeben, daß nichts von dieser antikommunistischen und antisowjetischen WTG-Politik etwa widerrufen ist und niemand sich diesbezüglich Illusionen hingeben darf. Wohin sie auch reisen, sie haben die Hand noch wie vor am Griff dieses politischen Dolches, wie es im WTG-Jahrbuch 1977 WTG-Vizepräsident M. G. Henschel in Liberia demonstriert, als er vom Staatspräsident Tubman auf die Nützlichkeit des WTG-Antikommunismus verwies. (Jahrbuch 1977, 5. 180).

An Hand dieser Tatsachen, die noch durch viele ergänzt werden können, ist die Behauptung in jeder WTG-Ausgabe, die WTG sei seit 1879 ebenfalls "politisch streng neutral", wohl die skrupelloseste politische Heuchelei. Jedermann sonst weiß, daß neutral bedeutet, weder für noch weder pro noch anti zu sein. Wie kann man sich als erwachsener Mensch nur den Verstand derartig verdrehen lassen, daß man eine offene, hundertfach dokumentierte Anti-Haltung, also gegnerische bzw. feindliche Haltung als neutral bezeichnet und auch anderen gegenüber vertritt? Jeder Außenstehende kann sich da nur noch fragen, entweder sind diese Zeugen Jehovas noch halbgebildet, nicht ganz zurechnungsfähig oder sie sind abgefeimte politische Heuchler und Lügner, die genau wissen, was hier Sache ist. Nicht wahr?

Was für ein Hohn auf den Anspruch, allein "in der Wahrheit" zu sein! Wie wird hier das göttliche Gesetz nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit mit Füßen getreten und zerbrochen! Und wie leichtfertig wird das alles mitgemacht! Und wie wird das alles gedreht und gewendet, bagatellisiert oder wider besseres Wissen scheinheilig bestritten, wo die Tatsachen auf den Tisch gelegt werden! Ob das vor verantwortlichen Zeugen Jehovas in Bad Doberan war, in Berlin, in Potsdam, in Dresden oder anderswo! Und wie sie sich hinterher ihrer angewandten "Kriegslist" rühmten! Es gab sogar Wutausbrüche, man müßte diejenigen niederschießen, die das auf den Tisch legen! Aber das treibt die Sache nur noch mehr auf die Spitze, so daß die Entscheidungen fallen müssen!

Wo die WTG mit ihrer Politik einzuordnen ist
Im September 1979 wurde auf einer internationalen Pressekonferenz in Wien ein Buch übergeben. Verfasser ist Prof. Gerhard Kade (BRD). Der Titel: "Die Bedrohungslüge. Zur Legende von der Gefahr aus dein Osten", Verlag Pahl-Rugenstein, Köln. Prof. Kade ist Vizepräsident des "Internationalen Instituts für den Frieden" in Wien/Osterreich. Dieses Buch wurde im Oktober/November in der Zeitschrift "horizont" nachgedruckt. Doch welcher Zeuge Jehovas liest diese Zeitschrift schon? Unschwer läßt sich erkennen, daß unter dem genannten Titel die ständige Propaganda von einer "bolschewistischen, kommunistischen Bedrohung und Gefahr" als Lüge entlarvt wird, in welcher Form auch immer sie verbreitet wird. Desgleichen wird ihr US-imperialistischer Hintergrund und Ursprung aufgedeckt. "Die Jahrhundert-Lüge" heißt der Titel des Nachdruckes. Etwas aus der Vorbemerkung speziell für die verantwortlichen Zeugen Jehovas:

"Wiewohl alle solche Lügen schlimm sind, ist dennoch die zählebigste Lüge unseres Jahrhunderts, nämlich die von der angeblichen Bedrohung aus dem Osten, ohne jeden Zweifel die schlimmste. Sie wurde in den Tagen der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in Rußland von den aufgeschreckten Ausbeutern in aller Welt erfunden und in die Welt gesetzt und seitdem mit einem an Wahnsinn grenzenden Aufwand am Leben erhalten.

Ihr Ziel ist, Millionen und Abermillionen Menschen zu manipulieren, Gutgläubige zu verdummen, Gutwillige zu täuschen, Intelligente zu verunsichern. Ganze Scharen von ausgebildeten Psychologen sind unter Mißbrauch ihrer an sich nützlichen Wissenschaft dazu eingespannt, die Bedrohungslüge mit beispielloser Raffinesse an den Mann zu bringen.

Man muß die Gefährlichkeit der Bedrohungslüge nicht erst beweisen. Das ist bereits auf eine entsetzliche Weise geschehen. Über 50 Millionen Menschen wurden Opfer des zweiten Weltkrieges - die meisten von ihnen erlitten ein jähes, grausames Ende ihres Lebens, ihrer Wünsche, Träume und Hoffnungen".

Die politischen Tatsachen der hundertjährigen WTG-Geschichte beweisen es: Auch die WTG stand und steht - sie unter den Christen - in vorderster Linie der internationalen Schürung von antikommunistischen und antibolschewistischer und antisowjetischer Feindschaft. Auch sie proklamierte diese Bedrohungslüge, diese Jahrhundertlüge angeblicher kommunistischer Gefahr aus dem Osten in übelster Weise. Ein Vergleich der erwähnten antibolschewistischen, antikommunistischen und rassistischen WTG-Hetzkarikatur von 1925 mit der in dem "horizont"-Nachdruck veröffentlichten furchteinflößenden antibolschewistischen Hetzkarikatur der damaligen "Osthilfe" über eine angebliche Bedrohung aus dem Osten dokumentiert das in erschreckender Weise!

Doch nun ist die Zeit auch für die WTG herbeigekommen! Die 100 Jahre ihres religiös-politischen Bibelmißbrauches bringen das Maß zum Überlaufen. Alle Aufrichtigen werden sich entscheiden!
- P -

CV - ZJ Potsdam im Mai 1979
SICH DURCH DIE WACHTTURM-ORGANISATION FÜR KRIMINELLE INTERESSEN UM FREIHEIT UND FAMILIENGLÜCK BRINGEN LASSEN?

ZJ-Älteste bestätigen Sachverhalt
CVN Potsdam. - Wir berichten zu einem weiteren Schwerpunkt der Auseinandersetzung CV - ZJ vor Interessierten an einem Mittwoch im Mai 1979 in Potsdam
Erschreckende Kriminalisierung des Gewissens
Sie "oben" haben bisher nicht die geringsten christlichen Gewissensbisse. Muß erst irgendwer wieder vor den Staatsanwalt? Dies wurde sichtbar, als es darauf kam, daß vor allem unser junger Mann durch die WTG dahin kommen kann, von einem unbescholtenen Menschen zum Kriminellen zu werden. Allein schon die Möglichkeit, durch eine sich christlich nennende Organisation kriminell werden zu können, sollte sie von den Sitzen hochreißen. Aber der "kluge Knecht" ist in der Tat klug! Da versorgt er sie zunächst nur mit "leichter Speise", allgemein mehr oder weniger christliche Dinge, die zunächst weder verdächtig noch anstößig erscheinen. So werden sie erst einmal glaubensmäßig arglos eingebunden. Das andere kommt später.

"Das ist doch eine Täuschung der Herzen der Arglosen! Römer 16:18. Warum sagt denn die Organisation nicht jedem offen und ehrlich vorher, was ihn erwarten kann? Warum sagt man nicht vorher, was für eine antikommunistische politische Hetze unter einer Neutralitätslüge zu vertreten ist, und daß man unter Umständen zum Gesetzesverletzer, zum Kriminellen, und als Frau zum Hehler und Mitwisser wird? Warum verschweigt man das vor Neulingen?" -

So lautete die CV-Frage. Verlangt nicht Christus selbst, vorher jedem die Möglichkeit zu geben, "die Kosten eines Turmbaus vorher zu berechnen?" Lukas 14:28. Gilt das für den Wachtturm nicht? Wahrlich, ein sehr "kluger und treuer Knecht", nur kein christustreuer!
Was gemeint sei? Der kriminelle G. H.-Geldschmuggel nach dem Westen! Gesetzt der Fall, unser junger Mann kommt dann in den "Untergrund im Kommunismus", wie die WTG das in der "festeren Speise" (Buch Rettung 1975, S. 257) formuliert. Er wird dann G. H.-Verantwortlicher. Schon steckt er in der unchristlichen "Heimlichtuerei" oder WTG-Geheimarbeit und Kriegslist drin. Wird er dann von den Zollorganen mit einer Tasche voll des Schmuggelgutes geschnappt, dann hat nur noch der "obrigkeitliche" Staatsanwalt das Wort. Daß dies dann nach Römer 13:7 völlig zu Recht geschieht, unterschlägt die WTG wohlweislich.

Es ist nicht zu glauben! Kommt doch da die WTG-Antwort, was die WTG hereinschmuggle, das müsse doch bezahlt werden! Und auch, man sei ja nicht selbst für so etwas verantwortlich. Das machen ja andere. "Da hast du aber Glück!"

Um Gottes Willen! Was ist denn das für eine Pervertierung christlichen Denkens und Gewissens! Das ist ja überhaupt kein christliches Gewissen mehr! Zunächst bestätigt sich hier, daß die hauptverantwortlichen ZJ in dieser Frage genau wissen, was sie spielen. Sie sind so skrupellos, für ihre widerchristliche antikommunistische Untergrundtätigkeit in sog. "Theokratischer Kriegslist", 2. Kor. 4:2 NW, auf ebenfalls kriminelle Weise noch "Bezahlung" zu fordern! Flugs haben sie dafür die fadenscheinigsten "Argumente" zur Hand. Nur eben keine christlichen!

Damit ist offenbar, daß alle, die diese Praktiken für richtig halten, lieber Bruder Edmund, in dieser Denkweise nicht christlich sind, sondern korrumpiert und kriminalisiert. Denn Christus selbst hat ohne Wenn und Aber unzweideutig erklärt, daß das Geld "dem Cäsar" gehört. Matth. 22:21. "Das ist Jehovas Geld" ist also eine skrupellose Beiseitesetzung elementarster christlicher Verhaltensweisen und Grundsätze. Allein der "Cäsar", die "obrigkeitlichen Personen" oder der Staat legt gesetzlich fest, wie der Geldverkehr zu handhaben ist. Und ein Christ hat dies zu allererst zu befolgen! Jeder Bürger hat die Finanzgesetze zu befolgen, unabhängig von Glauben oder Nichtglauben. Woher nehmen sie denn das Recht, die Finanzgesetze der "Obrigkeit" für sich außer Kraft zu setzen? Wer das befolgt, hat ja den christlichen Verstand verloren! Es wurde dazu eingehend erläutert, man in dieser Frage von den WT-verteufelten evangelischen, katholischen und anderen Christen und ihrer internationalen diakonischen bzw. karitativen Tätigkeit elementarste christliche Grundsätze lernen könnte! Lukas 10:29-37.

Für den Geldschmuggel gibt es keine, und schon gar keine christliche Rechtfertigung. Darum wird das von der Organisation auch so geheimgehalten. Neulinge sollen erst in ihrer christlichen Arglosigkeit an die Organisation gebunden werden. Eigentlich ist das allein schon völlig ausreichend. Allein schon die Möglichkeit, durch die Organisation kriminell werden zu können, sollte ausreichen, sie als christlich völlig unzumutbar zurückzuweisen. Jeder einzelne, der diese gesetzwidrige, kriminelle WTG-Geldpraxis für richtig hält, ist hier bereits in kriminelle Denkweise abgesunken, ob ihm das bewußt ist oder nicht. Christus haben sie hier nur noch auf den Lippen, denn seine Grundsätze treten sie mit Füßen, andere ebenfalls zu dieser kriminellen Denkweise verführend. Wohl wissend, daß diesen das Gut und Freiheit kosten kann, in unserem Fall Häuschen, Grundstück und Familienglück. Was für Hirten, die Christi eigene Worte organisationshörig bedenkenlos mißachten!

Der Geldschmuggel ist Diebstahl
"Keiner von euch leide als Dieb", lesen wir in 1. Petr. 4:15. Da Christus lehrt, das Geld "gehört dem Cäsar", ist der WTG-Geldschmuggel unter der scheinheiligen Devise, "das Geld gehört Jehova", der "Obrigkeit" gegenüber Diebstahl, von der staatlichen Gesetzgebung gar nicht erst zu reden. Vor einer Praxis, unter Mißbrauch des christlichen Glaubens in solche Gesetzesverletzungen hineinverführt zu werden, kann daher nicht scharf genug gewarnt werden!

Seitens der WTG ist der kriminelle Tatbestand erfüllt. Jahr um Jahr wider besseres Wissen, in Mißachtung der Lehren Christi. Gar mancher Name ihrer zunächst arglosen Opfer könnte genannt werden. Die Schlußfolgerungen müssen gezogen werden, lieber Bruder Edmund, lieber Bruder Fritz, liebe Schwester Hanna! Denn am Ende hättet Ihr möglicherweise dann auch noch den Ruin eines ganzen Familienglückes auf dem Gewissen, für unchristliche kriminelle Geldinteressen.

Wer wirklich aufrichtig Christ sein will, durchdenkt und prüft das umso mehr, wenn ihm das ernstlich vor Augen geführt wird. Ehe er Arglose auf diesen Weg führt! Der praktizierte Diebstahl geht insgesamt in die Hunderttausende! Eine solche Organisation hat jede echte christliche Glaubwürdigkeit vor Gott und den Menschen längst verloren. Sie kann nur noch Arglose täuschen. Und dies wiederum nur durch solche, die sie schriftwidrig korrumpiert und in ihrem Denken kriminalisiert hat, was diese Fragen betrifft, bis auch sie möglicherweise daraus erwachen. Hoffentlich nicht erst vor dem "obrigkeitlichen" Staatsanwalt. Zu verleumden, zu bestreiten und zu diffamieren, anstatt alles aufrichtig zu durchdenken, treibt die Sache zwangsläufig nur zu einer härteren Konfrontation, muß warnend aus guten Gründen angemerkt werden! Wer ein uneinsichtiger WTG-"Lehrer" bleibt, muß als "Hirte ohne Erbarmen" ein umso strengeres Urteil erwarten. Jakobus 3:1. Noch aber war es in unserem Fall nicht zu spät, wie die Reaktion zeigte.
Fortsetzung folgt

FROMME VERBRECHER ODER WIE DIE WTG SICH SELBST RICHTET
Verbrechen mit Religion vereinbart
Wir lesen im "Wachtturm" vom 1. August 1975, S. 455
"Fromme Verbrecher. - Es ist eine bekannte Tatsache, daß viele Mitglieder der Mafia die Kirche aktiv unterstützen. Auch in Israel, wo sich eine jüdische Verbrecherunterwelt entwickelt, gibt es anscheinend Leute, die der Ansicht sind, das Verbrechen sei mit Religion zu vereinbaren. Der Kriminologe Dr. Menahim Amir wies darauf hin, daß einige israelische Verbrecher religiös eingestellte Juden seien, obgleich sie mit Raub, Prostitution Rauschgift,
S c h m u g g e l und Glücksspiel zu hätten. Er erwähnte zum Beispiel einen Mann, der einem Ring von Rauschgifthändlern und Zuhältern angehört hatte. Dieser Mann war erschossen und in einem Orangenhain begraben worden. Ein Mitglied der Bande, die den Mord ausgeführt hatte, machte. sich Sorgen, weil dieser Jude ohne ein entsprechendes Ritual begraben worden war. So ließ der Mann den Leichnam auf einen Friedhof überführen, und das zu seinem eigenen Unglück, denn die Überführung hatte eine polizeiliche Untersuchung und seine Verhaftung zur Folge. Wie im ersten Jahrhundert, so macht man auch heute Gottes Wort ungültig, während eine von Menschen eingeführte religiöse Tradition Gottes Sohn erklärte, daß eine solche Anbetung vergeblich ist (Matth. 15:7-9)." - Soweit "Der Wachtturm".

Als erstes bleibt hierzu zu fragen, ob nicht die Herabwürdigung der jüdischen Beerdigungsrituale durch die WTG unter Hinweis darauf, daß auch Verbrecher sie für sich praktizierten, seitens der WTG ein verbrecherischer Antisemitismus ist. Zweitens sprach Jesus in Matth. 15:7-9 nicht von den jüdischen Beerdigungsritualen. So betreibt die WTG hier auch antisemitischen Bibelmißbrauch. Die "tiefere Bedeutung" von Nachrichten im WT reicht also bis zu übelsten Verfälschungen von Sachverhalten und Zusammenhängen.

Wir lesen eine ADN-Meldung aus Warschau
"Schmugglerbande liquidiert. - Eine internationale Schmugglerbande ist von den Milizen Polens und Ungarns noch sechsmonatigen Fahndungen liquidiert worden, meldet PAP. Die Verbrecher hatten Gold illegal aus Italien, Jugoslawien und Osterreich nach Polen gebracht und dort gegen Devisen verkauft, die nach Ungarn und anderen Ländern ausgeführt wurden. Zur Aufklärung dieser Straftaten trug auch die tschechoslowakische Miliz bei. Laut PAP wird gegen Personen ermittelt, die mit den Schmugglern in Verbindung standen" (ND 29./30. 9. 1979).

Es ging hier um internationalen Ost-West-Devisenschmuggel. Man sollte annehmen, daß Jehovas Zeugen mit der WTG solchen Schmuggel als Verbrechen ablehnen, wenn wir sehen, wie die WTG, wie zuvor gezeigt, jüdische Schmuggler als "fromme Verbrecher" bezeichnete.

Gegenwärtige WTG-Führer selbst fromme Verbrecher
Eines ihrer für Geldschmuggel mißbrauchten Opfer, Br. K. Sch., wohnt nun in Lörrach in der BRD. Er stammt aus Dresden. Er wurde von einem Gericht in Dresden zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er u. a. ständig DDR Geld für die WTG nach Westberlin schmuggelte. Die WTG hat für die Vereinbarung dieser Schmuggelverbrechen mit ihrer Religion das Motto ausgegeben, "das Geld gehört Jehova!", was die verschiedensten WT-Hörigen bedenkenlos zur "Rechtfertigung" dieser Verbrechen lehren! Ja, die "Glaubensansicht", "das ist Jehovas Geld", "das Geld gehört Jehova" vereinbart das Verbrechen des Geldschmuggels mit der WT-Religion! Unzweideutig kennzeichnete Jesus Christus dagegen das Geld als "dem Cäsar gehörend", wie in Matth. 22:21 zu lesen ist. Skrupellos hat die WTG diese Worte Jesu ihrer verbrecherischen Praktiken zuliebe außer Kraft gesetzt, und wenn es den von ihr mißbrauchten Schmugglern Freiheit und Existenz kostet! Br. K. Sch. in Lörrach aus Dresden ist nur eines der Opfer dieser WT-Vereinbarung von Verbrechen mit ihrer Religion! In jüngsten CV-Gesprächen mit ZJ in Dresden und Potsdam ist diese WT-Vereinbarung von Verbrechen des Geldschmuggels mit ihrer Religion konkret bestätigt worden! Möge das alle Betroffenen eindringlich warnen!

Man weiß in Wiesbaden und Brooklyn ganz genau, wie kriminell der von der Organisation praktizierte Ost-West-Geldschmuggel ist! Da sie hier den Glauben Einfältiger gefährlich mißbrauchen, kann die Sprache nicht deutlich genug sein!

Schmuggel und fromme öffentliche Lügen
Wir lesen im "Wachtturm" vom 15. März 1975, S. 187 dt. im Hauptartikel "Warum es sich lohnt, unter stehen", über die internationale Tätigkeit der Zeugen Jehovas unter WTG-Führung: "Ganz gleich, ob offen von vorn oder heimtückisch von hinten angriffen, wurden sie von den vorrückenden Zeugen Gottes, des Höchsten niedergetreten. Wenn deren Schriften verboten wurden, setzten sie ihr biblisches Werk, durch das Jünger Christi gemacht wurden, fort, indem sie lediglich die Bibel zum Zeugnisgeben benutzten."

Zeugen treten ihre Feinde nieder usw., was für ein haßerfüllter Vernichtungsgeist spricht hieraus schon. Was gilt für sie der Geist der Bergpredigt Christi in Math. 5 schon! Nicht nur das, Sie machen überhaupt keine Jünger Christi durch ihre Tätigkeit heute! Aber das kommt ihnen in bedingungslosen WT-Hörigkeit schon gar nicht mehr zum Bewußtsein! Denn Jesus sagte: "Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein." Lukas 14:27. Sie wollen das Kreuz Christi überhaupt nicht tragen und ihm in seinen Fußstapfen nachfolgen. Sie lehnen die eine Hoffnung und die eine Taufe ob, die Jünger Jesu Christi allein anerkennen müssen, nach Epheser 4:1-5, Römer 6:3-5. Sie haben ganz andere Interessen, irdische, die dem Vorbild Christi und seiner Nachfolge oder Jüngerschaft nicht entsprechen, wie in Philipper 3:17-20 jeder lesen kann!

Und wenn schließlich öffentlich erklärt wird, wo die Schriften der Zeugen Jehovas verboten sind, nehmen sie lediglich die Bibel, so ist das die Krönung dieser öffentlichen Verlogenheit der WTG. Es ist nur eigenartig, daß die Zeugen selbst an solchen öffentlichen Erklärungen nicht Anstoß nehmen. Denn jeder aktive Zeuge weiß, wie in Wirklichkeit mit illegalen Tarn- und Kleinstdruckschriften der WTG gearbeitet wird, und wie diese geschmuggelt werden. Alle Studiendiener haben z. B. mit der illegalen Kleindruckausgabe des WT 675 (Chiffre) gearbeitet, wo im Absatz 20 auf Seite 45 unverfroren ebenfalls gesagt wird, es werde nur die Bibel benutzt, dabei hat man die verleugnete Schrift in der Hand! So wird in den Studiengruppen selbst zu bedenkenlosen Lügen erzogen! Was ist das für eine christliche Jüngerschaft? Sie haben die im WT öffentlich abgestrittenen Schriften selbst in der Hand! Sie haben die WT-Lüge selbst greifbar in der Hand! Mögen sie sich die Frage nach ihrem Gewissen selbst stellen. Von der WTG-Führung ist nichts anderes zu erwarten.

Man möchte mit Güte und Freundlichkeit die Köpfe streicheln
Aber sie vereinbaren rücksichtslos kriminelle Handlungen wie Geldschmuggel, öffentliche Lügen und Verdrehungen, ja sogar den Tod ihrer unmündigen Kinder für einen unchristlichen WT-Blutkult mit ihrer Religion! Und wenn das Freiheit, Existenz und Leben anderer bedeutet! Und sie glauben, damit sogar Gott besten Dienst zu erweisen! Und sie verteufeln jeden, der es wagt, das alles beim Namen zu nennen! Soll man also darüber besser schweigen? Inzwischen gerät eine Familie nach der anderen wie die unseres Br. K. Sch. aus Dresden bzw. Lörrach auf diese Abwege? - Nein, wer um diese Dinge weiß und darüber schweigt, macht sich mitschuldig!

Die Schrift sagt: "Hast du dich in der Zeit der Not verzagt gezeigt, so ist deine Kraft nicht weit her. Rette die, welche zum Tode geschleppt werden, und die zur Hinrichtung Wankenden - oh halte sie zurück! Wolltest du sagen: Wir haben ja nichts davon gewußt - wird nicht er, der die Herzen wägt, es durchschauen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen? Und er wird jedem nach seinem Tun vergelten." Sprüche 24:10-12, Menge. -
F. F.

SIND DIE WACHTTURM-VERANTWORTLICHEN NEUROTIKER ODER GAR SCHIZOPHREN, ALSO IRGENDWELCHE PSYCHOPATHEN?
Ich sehe bei ihnen zu viele Widersinnigkeiten
Sie bestreiten, unfehlbar zu sein, erklären aber, "der Wille des Sklaven", also ihr Wille, sei "der Wille Gottes".
Sie sagen, daß all ihr "Licht" von Gott ist, verwerfen es aber bedenkenlos, wenn es ihnen nicht mehr paßt.
Sie verlangen, daß alle Regierungen, ab 1914 ihre Macht an Christus im Himmel abzutreten haben, was doch aber praktisch überhaupt nicht möglich ist.
Sie lehren, bei einer Landes- oder Kommunalwahl zu sagen, Jesus im Himmel sei der allein rechtmäßige Herrscher, obwohl von dort aus doch gar keine Landes- oder Kommunalverwaltung ausgeübt werden kann.
Sie erklären, politisch streng neutral zu sein, obwohl sie schon 100 Jahre in Antikommunismus machen.
Sie sagen, wer Politik treibt, ist ein Feind Gottes, obwohl sie selbst in der Bibel lesen, daß die obrigkeitliche Gewalt von Gott ist.
Sie sagen, allein die Bibel bestimmt, was und wie zu glauben ist. In Wahrheit aber ist es umgekehrt bei ihnen: Sie bestimmen darüber, was wie in der Bibel zu glauben ist. Sie vernichten das Vertrauen in die Regierung, erklären aber, sie seien die gesetzestreuesten Bürger des Landes. Sie erzeugen bei Bluttransfusionen einen Instinkte entfachenden und Menschenleben verachtenden Blutkult und Blutfanatismus, als göttlich in die Bibel hineingelesen, obwohl sie ihn selbst 1945 erfunden haben.
Sie verbieten jede Liebesbeziehung Verliebter und Verlobter bis zum Standesamt und lassen darüber Sittengericht halten, wofür sie die Begründungen selbst erfunden haben.

Genug dieser Widersinnigkeiten.
Wenn sie nicht Gaukler und Scharlatane sind, sondern ernstlich selbst an solche Ungereimtheiten und Widersinnigkeiten glauben, dann kann ich mir nicht anders helfen, als in ihnen Psychopathen zu sehen, Neurotiker oder Schizophrene, die gerade als solche an der Spitze dieser Organisation allein gebraucht werden können.

Nach Dr. med. Gerda Jun MR, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, sind etwa 1 Prozent der Gesamtbevölkerung schizophren (Für Dich 39/79). Eine solche Geistes- und Gemütskrankheit oder Psychose kann umwelt- oder erlebnisbedingt sein, und äußert sich in entsprechenden Störungen des Umweltverhältnisses und auch Sozialverhältnisses. Und als soziale Wahnvorstellungen kann man das schon bezeichnen, was die Wachtturm-Verantwortlichen da von sich geben.

Neurotiker sind nach OMR Dr. sc. med. Kurt Höck, Ärztlicher Direktor des Hauses der Gesundheit Berlin, Menschen, die mit ihren Konflikten und Umweltbedingungen unzureichend fertig werden, darunter schwer leiden, darüber sehr unglücklich sind und deswegen in ihrer Persönlichkeitsentfaltung extrem behindert sind (NZ 20. 10. 79). Die aufgezeigten Wachtturm-Auffassungen kann wirklich nur jemand vertreten, der mit seiner Umwelt nicht fertig geworden ist und in seiner persönlichen Entfaltung extrem behindert oder zurück ist. Beides wäre schlimm, ob es nun Gaukler und Scharlatane oder Neurotiker und Schizophrene sind, die an der Spitze der Wachtturm-Organisation stehen. Die Widersinnigkeiten, Ungereimtheiten und gespaltenen Gedanken sind gleich, denen sie andere unterwerfen. Ich möchte dies alles einmal zur Diskussion stellen. Wenn man etwas vor Augen führt und bewußt macht, kann man vielleicht damit fertig werden.
Eingesandt

WER IMMER DAHER EIN FREUND DER WELT SEIN WILL …!
Worüber Jehovas Zeugen einmal nachdenken sollten
Wovon unser Verständnis abhängt
"Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr wirklich meine und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen." Joh. 8:31, 32 NW. Wovon freimachen? Von Lüge und geistiger Finsternis. Beide liegen eng beieinander. "Geliebte, glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung, sondern prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen, weil viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind." 1. Joh. 4:1 NW. Das Verständnis geistiger Dinge hängt also nicht von der Erklärung eines einzelnen oder einer bestimmten Gruppe ab, sondern läßt sich nur aus dem Worte Christi und der Heiligen Schrift erkennen.

Christus, der sich uns in der Bibel bekanntmacht, ist das Licht für die Welt, von Herzen sanftmütig, und sein Joch zu tragen ist nicht schwer. Der Herr bürdet seinen Nachfolgern keine unerträglichen und unbiblischen Lasten auf, wie das Menschen oft tun. Jes. 29:13, Matth. 15:8, 9, 11 :29, 30. Von dieser Einsicht her muß man die Suche nach der Wahrheit beginnen.

Ein Gebot politischer Enthaltsamkeit?
Betrachten wir nun die Schriftstelle Jakobus 4:4, wo es heißt: "Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar." Dieser Text wird von der WTG immer dann herangezogen, wenn es gilt, den Verkündigern das angeblich göttliche Gebot politischer Enthaltsamkeit vor Augen zu führen. Seit Jahrzehnten überschüttet die WTG die Öffentlichkeit mit ihrer Literatur, in der unter Androhung ewiger Vernichtung in Harmagedon von politischer Betätigung abgeraten wird. In Wirklichkeit jedoch nur von einer bestimmten politischen Tätigkeit, von antikommunistischer keineswegs, muß dazu gesagt werden.

Überprüft man aber unvoreingenommen das, was die Schrift zum politischen Verhalten für Christen zu sagen hat, so erkennt man unschwer, daß Christen angehalten werden, sich der politischen "Obrigkeit" unterzuordnen. Die Schriftstellen Römer 13:1-7 und 1. Petrus 2:13-17 bezeugen das eindeutig. Kein Christ kann sich der Politik des Landes, in dem er lebt, entziehen. Das gesamte Leben ist sozial und politisch geregelt, seien es nur die Bereiche des Gesundheits- und Sozialwesens, des Bildungswesens, des Handels und der Wirtschaft usw. Hier ist jedem Christen geboten, dem Gebot der Nächstenliebe Rechnung zu tragen und Gutes zu wirken. Christen haben ihren Auftrag zu erfüllen.

Verbietet denn nun die Schriftstelle Jakobus 4:4 den Christen solches politisches Engagement? Wir wollen sehen. Man lese zur Klärung dieser Frage Jakobus 4:1-12 zunächst insgesamt und ziehe noch folgende Schriftstellen hinzu: Jak. 1:27, Römer 8:7, Römer 12:2, Römer 13: 8-14, Galater 5:16-26, Epheser 2:1-5, Epheser 4:17-25, Philipper 4:8,9 und Kolosser 3: 1-17. Alle diese Schriftstellen zeigen deutlich, was Jakobus 4:4 unter einer Freundschaft mit der Welt versteht. Es ist damit die unsittliche, unreine und ausschweifende Lebensweise der Menschenwelt gemeint, und nicht eine Beteiligung der Christen am notwendigen gesellschaftlichen Alltag.

Ist es in den Augen Gottes verwerflich, wenn Christen mit dafür sorgen, daß der Hunger in der Welt gelindert, Analphabetentum beseitigt, soziale Fragen gelöst und soziale Not behoben und alten kranken Menschen geholfen wird, und zwar ohne nach dem Glauben zu fragen, unabhängig davon? Keineswegs! Jesu Gleichnis vom Barmherzigen Samariter in Lukas 10 lehrt das deutlich. Eine solche Tätigkeit erfüllt vielmehr in hohem Maße zugleich das wichtigste Gebot, das uns Christus hinterließ, nämlich, "liebe deinen Nächsten wie dich selbst".

Das wirkliche Ziel der WTG
Der Apostel Paulus ermahnt uns des weiteren, nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht. 1. Kor. 4:6. So müssen wir uns jetzt fragen, ob die Beteiligung am gesellschaftlichen Alltag wirklich von der Bibel verurteilt und als Götzendienst bezeichnet wird, wie es die WTG lehrt. Oder ob die WTG mit dieser Lehre andere Ziele verfolgt. Ja, sie hat eine andere Zielstellung. Ihr geht es nicht um die biblische Wahrheit und um den wahren Glauben an Christus in dieser Frage. Wie ihre bekannte antikommunistische Politik in ihren Lehren beweist, ist sie ein Instrument der politischen Kräfte in dem Teil der Welt, von wo aus sie ihre Existenz hat, der Welt des Großkapitals. Sie ist somit ein Vertreter des Imperialismus. Ihre angeblich biblische Predigt politischer Neutralität hat nur ein Ziel: Die Lahmlegung aller progressiven Kräfte in der Welt herbeizuführen, indem sie das Streben nach sozialer Gerechtigkeit als Götzendienst und Widerstand gegen Gott verteufelt. Eine derartige Lehre ist unbiblisch und daher abzulehnen.

Was ist denn eigentlich Götzendienst. Das erste Gebot für das Volk Israel in 2. Mose 20: 3-5 lautete, daß sie sich keine Ersatzgötter schaffen sollten, um diese anzubeten. Wenn auch das mosaische Gesetz heute keine Gültigkeit mehr hat, so sind seine Prinzipien dennoch für richtige Gottesanbetung verbindlich. Matth. 22:37. Eine zutreffende Erläuterung dessen, was ein Götze oder Ersatzgott ist, finden wir auch in Meyers Kleinem Lexikon (1967), wo es unter "Götze" heißt: "Als Gottheit verehrtes Wesen oder Bild, auch Abgott, falscher Gott".

Erheben wir also die Frage, welche Verfassung sozialistischer Länder in der Welt verlangt von ihren Bürgern, den Staat, die Regierung, eine Partei, die Nationalhymne, die Staatsflagge oder das Staatsemblem als gottesgleich zu verehren und anzubeten? Nicht eine. Wenn dagegen ein Christ die Repräsentanten des Staates oder dessen Symbole respektiert, ja auch die Staatsvertreter ehrt, so hat das mit Götzendienst überhaupt nichts zu tun. "Fürchtet Gott, ehret den Kaiser", gebietet der Apostel Petrus in 1. Petr. 2:13-17. Das hat mit Götzendienst nichts zu tun, weil man sie selbstverständlich nicht anbetet. Niemand denkt auch daran, derartiges zu verlangen. Die Bibel selbst empfiehlt Christi Nachfolgern, dem Staat Ehre zu erweisen, die ihm gebührt, ohne dabei zum Götzendienst anzuhalten, wie Petrus zeigt.

Auch Römer 13:1-7 lehrt das. Die WTG verwischt hier absichtlich die Maßstäbe. Anders wäre es allerdings, wenn ein Staat für sein Staatsoberhaupt Anspruch auf Göttlichkeit erhebt und eine dementsprechende Anbetung verlangt. Solche Beispiele gab es mehrmals in der Geschichte, gerade auch zur Zeit der Urchristen im römischen Reich z. B. In der Tat war es da für wahre Christen unmöglich, dem Kaiser derartig zu huldigen, da dies als ein Akt der Anbetung verlangt wurde. Ein solches Beispiel finden wir auch zur Zeit Nebukadnezars, wovon in Daniel 3 berichtet wird. Beim Schall der Musikinstrumente mußte das Standbild Nebukadnezars angebetet werden, wobei sich die Anbeter niederzubeugen hatten. Zu beachten ist die Forderung, das Standbild anzubeten.

Gerade dieses Verlangen nach Anbetung verbindet die WTG fälschlich mit einer normalen Ehrenbezeugung gegenüber dem "Kaiser" und läßt dadurch den Eindruck entstehen, auch dies sei falsche Anbetung und damit Götzendienst. So ist es ihr möglich, jede gesellschaftliche Aktivität, wenn es ihr angebracht erscheint, als Götzendienst zu verunglimpfen. Als praktisches Beispiel wäre hier die Teilnahme an der Wahl zu nennen. Kein Zeuge Jehovas unter der WTG traut sich, seine Stimme abzugeben, weil er meint, damit Götzendienst zu begehen. In der ganzen Bibel finden wir aber nirgend ein Verbot, sich an der Wahl der notwendigen "obrigkeitlichen Personen" zu beteiligen. Was wäre das auch für ein christliches Vorbild für alle anderen.

Wirkliches Unterscheidungsvermögen nötig
Aus allen diesen Gründen kann die für jeden ehrlichen Christen zwingende Notwendigkeit gar nicht genug betont werden, zwischen haltlosen menschlichen Geboten und dem, was die Schrift uns wirklich gebietet, genau zu unterscheiden. 1. Thess. 5:21. -
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EIN MENSCH, DEN MAN NICHT VERGISST
Kreisdiener Heinrich Ditschi - ein aufrechter Verteidiger christlichen Glaubens (13)
Kreisversammlung Wattenscheid -
Diese Kreisversammlung fand 1952 statt; an den genauen Monat kann ich mich nicht mehr erinnern. Die Abwicklung der einzelnen Programmpunkte entsprach im wesentlichen denen der von mir ausführlich geschilderten Kreisversammlung Langenberg. Insgesamt wirkte die Konferenz diesmal nicht so eindrucksvoll und "geschlossen", da in Wattenscheid nicht die dem "Bürgerhaus Langenberg" entsprechende große Lokalität zur Verfügung stand. Die WTG hatte deshalb alle für Veranstaltungen vorgesehenen Räumlichkeiten der "Kronenburg, Gaststätten- und Saalbetriebe" gemietet. Überraschenderweise wurde diese Kreisversammlung auch nicht von Bezirksdiener Erwin Schwafert geleitet, sondern vom deutschen "WTG-Chef": Zweigdiener Erich Frost!

Die zwei "ungleichen" Brüder
Da wirkten sie also zusammen: der von keinen Skrupeln, keinen Gewissensbissen belastete, immer im Sinne der WTG handelnde und sich selbst damit identifizierende Erich Frost, und der feinnervige, von christlichen Maßstäben durchdrungene Heinrich Ditschi. Unwillkürlich drängt sich der Vergleich der "ungleichen" Brüder, Esau und Jakob, auf: der eine, der heilige Dinge wertschätzte, der andere, der sie gering achtete und für ein Linsengericht verkaufte, dennoch aber den Segen erwerben wollte. Es sei gestattet, bei der biblischen Bildersprache zu bleiben: Esau (Erich Frost) ererbte in schriftwidriger Weise, - trotz der erwiesenen Tatsache des Linsengerichts - den Segen der "Gott stellvertretenden" WTG, während Jakob (Heinrich Ditschi) schließlich die Flucht in das Land Midian antreten mußte.

Fassen wir aber zunächst den Höhepunkt der Kreisversammlung (das ist der Sonntagnachmittag für die Öffentlichkeit) zusammen, um die Charakterzüge der beiden ungleichen Brüder herauszuschälen.
Heinrich Ditschi behandelte ein Thema, das auf den Schlüsseltext von Hohelied 2:15 (Elb.) gegründet war: "Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, welche die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge sind in der Blüte!"

Die unnachahmliche Meisterschaft des Kreisdieners, das Thema von der Tiefe her zu durchleuchten und den Sinn des Schlüsseltextes für jeden begreiflich sichtbar und lebendig in den Raum zu stellen, riß die Hörer zu spontanen Ovationen hin. Zugegeben: Die Art seiner mitreißenden Redekunst war emotioneller Natur, nichtsdestoweniger die Exegese (Bibelauslegung) zutreffend. Auf die kleinen Füchse muß geachtet werden. Es handelt sich um Personen, die die christlichen Versammlungen antichristlich unterwandern bzw. untergraben oder unterhöhlen.

Freilich ahnte der Kreisdiener nicht, wie sehr die volle Bedeutung seines Themas auf seinen "ungleichen" Bruder zutraf. Dieser ihm vorgesetzte "Diener" war nicht nur ein "kleiner", sondern ein bereits ausgewachsener "großer" Fuchs!

Wer ist hier der Mietling?
Zuvor hatte Erich Frost den öffentlichen Vortrag gehalten. An das Thema kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Dagegen hat sich aber sein dabei erfolgter Angriff auf die kath. Kirche meinem Gedächtnis umso besser eingeprägt. Im Verlaufe seines Vortrages zitierte Erich Frost das "St.Konrads-Blatt", Karlsruhe, wie folgt: "Sollte die rote Flut (gemeint sind sowjetische Streitkräfte!) Europa überfluten, stehen amerikanische Schlachtschiffe bereit, das gesamte Kardinalskollegium nach den Vereinigten Staaten zu überführen." Und in Anlehnung an den Text von Matthäus 16:18 fügte Erich Frost euphorisch hinzu: "Und das ist die Kirche, die von sich behauptet, die Pforten der Hölle würden sie nicht überwältigen!"

Wenn ich mir heute dieses Bild noch einmal vergegenwärtige, komme ich zu folgenden Feststellungen:
Alle Teilnehmer der Wattenscheider Kreisversammlung legten durch ihre Haltung einen erschreckenden politischen Dilettantismus an den Tag. Der Redner Frost, der solchen horrenden Unsinn zu interpretieren wagte, die Zuhörer (ich damals leider nicht ausgenommen), die solche unrealistischen Darstellungen akzeptierten.

Aber immerhin bewies Erich Frost viel Geschick in der Entfaltung von Zweckpropaganda für die WTG. Er verband die bibelverbrämte antikommunistische Verkündigung mit einem kräftigen Seitenhieb auf die katholische Kirche und stellte diese als ,.Mietling" dar. Genau diese Handlungsweise hatte aber er sich ins Stammbuch zu schreiben, als er dann von geschützter Umgebung in Westdeutschland aus den Kommunistenhaß der WTG in unchristlicher Weise herüberschleuderte. Freilich ahnte Heinrich Ditschi damals noch nicht

Die Rolle des „Mietlings" schließt sich jener Rolle an, die Erich Frost während der Nazizeit seinen Brüdern gegenüber gespielt hat. An dieser Stelle muß ich das eingangs erwähnte Esau-Jakob-Bild zurückholen und es auf den Kreis dessen erweitern. Während Jesus bereits den Judas entließ, als er den Verrat plante, mutet die WTG ihren Mitarbeitern zu, sich Direktiven eines Judas selbst nach erwiesenem vollendeten Verrat zu unterwerfen. Gibt es eine groteskere Vorstellung als diese: Ein Kreisdiener arbeitet unter Leitung eines „Bruders", der ihn an die Gestapo ausgeliefert hat? Es ist empörend und alarmierend zugleich, was unter der „theokratischen Einrichtung" der WTG alles möglich ist. Diese gravierende Tatsache ist im Falle Ditschi/Frost auf Grund der gemeinsamen Veranstaltung der Wattenscheider Kreisversammlung authentisch.

Freilich ahnte Heinrich Ditschi damals noch nicht, mit welchem „Bruder" er hier vor der Öffentlichkeit gottgefällig zu dienen hatte. Andererseits wirft das ein bezeichnendes auf die WTG-Leitung, deren Hauptbeauftragter hier in aller Seelenruhe neben einem seiner verratenen Opfer scheinheilig im Sinne von Judas 3 als Bruder mit ihm "Schulter an Schulter für den allerheiligsten Glauben" kämpft. 1961 erleben wir, wie dieser Staub aufgewirbelt wird.
Erzählt von Hermann Bach, Potsdam

Wohin sollen wir gehen? 8/1979
LEBENDIGES CHRISTENTUM FREIER CHRISTEN
Stille Nacht, heilige Nacht - christlich oder heidnisch?
Selbstverständlich christlich, sagte die WTG, und sie fügte sinngemäß hinzu: Und w i r begehen dieses Fest besonders christlich. Diese unausgesprochene Ansicht unterstrich die Gesellschaft mit einem großen Reklameaufwand Jahr für Jahr in ihren Publikationen. Aus der Fülle des Materials greifen wir heraus: "Das Goldene Zeitalter, 3. Jahrgang Nr. 24, 15. Dezember 1925, Magdeburg: "Diese Zeitschrift mit dem hochtönenden Namen, später abgeändert in "Trost", heute als "Erwachet" bekannt, bringt auf Seite 5 in DIN A 4 Format ein wunderbares Weihnachtsbild. Darunter steht das Thema, das wir für unseren heutigen Beitrag gewählt haben:

Stille Nacht, heilige Nacht. Rein optisch gesehen bedarf das Bild auch keiner Worte, denn es sagt alles aus. Für jeden Betrachter ist es eine direkte Aufforderung, den Geburtstag Jesu zu feiern. Durchaus biblisch, eine getreue Widerspiegelung des Berichts von Lukas 2:8-14. Der vom Licht umstrahlte Herrenengel beherrscht die ganze Szennerie, während die anderen Teilnehmer des Geschehens nur zart angedeutet sind und dadurch die Erhabenheit und Höhe dieser einmaligen Nacht unterstreichen. Tatsächlich handelt es sich um jenen Engel, der den Hirten die grandiose Nachricht von der Geburt des Retters der Welt verkündete und andere Engel veranlaßte, die Wichtigkeit dieser Geburt durch ihren Lobgesang zu unterstreichen.

Man erkennt die Bemühungen der WTG, allen anderen Christen begreiflich zu machen, mit welch heiligem Ernst besonders s i e das Weihnachtsfest begeht. Schon auf Seite 2 hatte die genannte Zeitschrift den Namenchristen ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben, welch führende Rolle die Gesellschaft im Vorhaben Gottes auch in der Weihnachtsfrage spielt. In einer dekorativ geschmackvoll gewundenen Girlande wünscht sie allen Lesern: G e s e g n e t e Weihnachten! Und auf Seite 11 gar läßt sie den deutschen Zweigdiener Paul Balzereit zu Wort kommen, der in einem Gedicht, betitelt "Mein Weihnachtslied" all seine frommen Gedanken und Wünsche im Hinblick auf das Jesuskind ins gläubige Herz träufelt. Hier ist der Wortlaut:

Kein Wasser stillet meinen Durst,
den ich im Herzen trage,
wenn in der Wüste Mangel ich
verschmachte und verzage.
Kein Fruchtgefild und wärs auch noch
so süß, macht mich zufrieden.
Dieweil ein schweres Erdenjoch
ist meinem Leib beschieden.
Des Geistes Schwingen regen sich
mit heißem Sehnsuchtsdrange;
Ach, hoch und weit möcht fliegen ich,
Jedoch es währt so lange,
bis ich zum Abflug bin bereit,
und frei von allen Lasten,
der Weg zur Heimat scheint so weit:
die Füße wollen hasten.
Ich strauchelte, doch eine Hand
die faßte mich so stille,
und hab mich fort, weil in ein Land
und zeigte mir die Fülle
all dessen, was mich retten konnt:
ein Kindlein in der Krippe,
ein Kreuz, ein Grab, ein stiller Mund
und immerwährnde Bitte.
P. Gd.

Über die dichterischen Qualitäten des Zweigdieners wollen wir großzügig hinwegsehen. Immerhin ist das Gedicht rührselig und ergreifend. Weniger anständig ist jedoch die mit dem P. Gd. verfolgte Absicht. In anderen Ausgaben der Zeitschrift "Das goldene Zeitalter" signiert der Zweigdiener seine Gedichte mit dem vollen Namen Paul Gehrhard als Pseudonym für Paul Balzereit. Das bewirkt beim Leser eine Gedankenassoziation, die auch beabsichtigt ist. Durch das eingeschobene 'h' kann man dem Vertreter der WTG juristisch kein Plagiat bzw. einen Namensdiebstahl nachweisen; trotzdem ist die verblüffende Ähnlichkeit mit dem berühmten deutschen Dichter Paul Gerhardt deutlich Wie man sieht, war damals schon - trotz des erhobenen Zeigefingers an die anderen Christen, das Weihnachtsfest ja würdig zu begehen - Manipulation die Grundlage der Verkündigung.

Und heute das Gegenteil
Stille Nacht, heilige Nacht - christlich oder heidnisch? Selbstverständlich heidnisch, sagt die WTG. Das sagt sie heute, 50 Jahre später, nachdem sie es in der besagten Zeitschrift noch als selbstverständlich christlich interpretierte. Zur Unterstützung ihrer jetzigen gegenteiligen Ansicht führt sie viele maßgeblich und unmaßgebliche Autoritäten an. An Bibelmaterial stützt sie sich hauptsächlich auf den Pharao, der anläßlich einer Geburtstagsfeier den Obersten der Bäcker aufhängen ließ, und auf den König Herodes, der bei gleicher Gelegenheit den Befehl zur Enthauptung Johannes des Täufers gab. Sie sieht das als ausreichende schriftgemäße Begründung an, und setzt sich damit bewußt in Gegensatz zum Bericht von Lukas 2:8-14, der ein hervorragendes Beispiel dafür liefert, wie Engel (im Gegensatz zu der Gepflogenheit der erwähnten Heiden) den Geburtstag des "Retters der Welt" in würdiger Weise begingen und damit Christen eine beispielhafte Wegleitung gaben.
H. B. CV

DAS JAHRZEHNT DER SIEBZIGER JAHRE IST NUN VORBEI, IN DEM SPÄTESTENS ALLES ZUENDE SEIN SOLLTE!
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Wir gehen damit einem Höhepunkt der Auseinandersetzung mit der WTG und ihren weltweiten Irreführungen entgegen. Wir werden dazu eine CV-Sonderausgabe 1980 haben. Es wird der neueste und höchste Stand der Dinge um die WTG sein, der bisher je aufgedeckt wurde. Faßt Mut, überall selbst die Tatsachen auf den Tisch zu legen! Die Zeit i s t herbeigekommen!
Herzliche Grüße in christlicher Verbundenheit
von allen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und Mitverbundenen
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: 0,20 M. Jahresabonnement 2,- M. Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel und Gewerbe

A 7016/80 V 7 1 2453

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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 125
In zwölf Punkte aufgegliedert, versucht diese Ausgabe sich unter anderem mit dem Weihnachtsfest im Detail näher auseinanderzusetzen.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DIE MISSION VON CV
Ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit

Nr. 125 Gera Dezember 1979

ERWARTET DIE CV-SONDERAUSGABE 1980 ÜBER DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT UND JEHOVAS ZEUGEN!
Was wird sie uns bedeuten?
Gegründet auf den neuesten Stand der Forschungsergebnisse über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Wachtturmverkündigung!
Ein Arbeitsmaterial, das unentbehrlich sein wird, wo immer man mit Wachtturmgesellschaft und Jehovas Zeugen irgendwie zu tun hat!
Fragen, die man kennen muß, weil man fortan damit konfrontiert werden wird und sich ihnen stellen muß!
Eine Antwort auf 100 Jahre Wachtturm-Verkündigung 1879 bis 1979, die keiner ungelesen aus der Hand legt!
Die Antwort auf 100 Jahre WTG-Endzeitverkündigung, für die nunmehr die Zeit herbeigekommen ist!
Die nächste WTG-Zeitverschiebung und die Langzeitplanung der WTG wird für die 80er Jahre aufgedeckt!
Eine Dokumentation von religionsgeschichtlich bleibender Bedeutung!
Ein Dokument, das keinen WTG-Verantwortlichen, der aufrichtig und ehrlich ist, länger der WTG in bedenkenlosem Gehorsam folgen läßt!
Ein Papier, das sie in den WTG-Hauptbollwerken in Wiesbaden und Brooklyn von den Stühlen hochreißt!
Eine Hilfe zur christlichen und gesellschaftlichen Neuorientierung hier und heute!
Ein Aussprechen und eine Bestätigung dessen, was Herz und Sinn vieler schon lange beunruhigt!
Eine Sonderausgabe, die den Höhepunkt aller bisherigen Arbeit in christlicher Verantwortung auf diesem Gebiet darstellt!
Goldene Apfel in silbernen Schalen - ein Wort, gesprochen zu rechter Zeit! Sprüche 25:11
EIN WORT ZU RECHTER ZEIT - WIE WERTVOLL IST DAS!
Sprüche 15:23
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Wir lesen heute
Niemand ist berufener zu helfen
Wer von der Organisation wieder frei wurde, gehört zu den ersten und fast einzigen.
Unsere Gespräche CV - ZJ in Potsdam
WTG-Behauptung "Strenger politischer Neutralität" haltlos zusammengebrochen
Werden sie die Konsequenzen ziehen?
Ein geistiges Paradies?
Aktuelles aus der "Siegreichen Organisation"
Trapp, trapp, trapp, werden bedenkenlos erwiesene Irrlehren weiterverbreitet.
Unsere Erzählung
Ahnungsloser Kreisdiener Heinrich Ditschi und sein Zweigdiener "Väterchen Frost"
Ein Mensch, den man nicht vergißt (14)
Die Bibel - Grundlage für den Glauben der Zeugen Jehovas?
Erstaunliche Feststellungen dazu!
Wohin sollen wir gehen?
Mit der WTG nicht auch den Glauben über Bord werfen
Sich freiwillig Jesus unterordnen.
Zur biblischen Weihnachtsbotschaft
Es besteht kein Anlaß, die Feier zu unterlassen
Einstmals wurde Weihnachten nicht verteufelt.
Einige notwendige Antworten
Selbstverständlich können Christen Weihnachten feiern
Praktische Hauptargumente für das Gespräch
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NIEMAND IST BERUFENER ZU HELFEN
Liebe Leser,
liebe Brüder und Schwestern
"… alle Brücken so vollständig hinter sich abbrechen, daß man den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden kann!" So formulierte Konrad Franke, Mitglied des WTG-Zweigkomitees in Wiesbaden, auf dem WTG-Kongreß 1978 in München in einem gestellten Interview mit Ernst Wauer die Organisationsglauben-Forderung der WTG. Wer aus dieser abenteuerlichen und bedenkenlosen Organisationsverbindung wieder herausgefunden hat, hat sich wahrlich selbst überwunden und wundert sich allenfalls noch, wie er als erwachsener Mensch solche Bedenkenlosigkeit begehen konnte. Ja, das spricht sich leicht so hin. Jeder aber kann von einem ungeahnten inneren Kampf mit sich selbst sprechen. Hat er doch einstmals ehrlich und aufrichtig geglaubt, die Organisation werde von Gott geleitet. Bis er in jene Auseinandersetzung geriet, die diesen Selbstbetrug erschütterte und hinwegfegte. Die innere und äußere Auseinandersetzung mit der Organisation kann so oder so keinem erspart bleiben, der aufrichtig ist. Mit Empörung wird man feststellen, wie sie zielbewußt verteufelte, was doch christlich menschlich und gut ist. Schon die nächste Zeit wird dieses Ziel wie nie zuvor erneut ins Blickfeld rücken! Wer von dieser Organisation innerlich wieder frei wurde, gehört zu den fast einzigen, die dazu in der Lage sind, dieser Organisation entgegenzutreten, um auch anderen Aufrichtigen zu helfen und andere vor diesen Verteufelungen zu bewahren. Niemand ist berufener dazu als sie. Laßt uns diese Verantwortung vor Gott und den Menschen mutig nach dem Maße unserer Gaben und Möglichkeiten wahrnehmen. Auch nur ein einziges dankbares Herz ist dieses Mühen wert. Es ist auch ein wenig Ableisten von Schuld vor Gott und Menschen, die man mit dieser Organisation auf sich geladen hat. Laßt uns in unserem Arbeitskreis alle Hilfe und Erfahrung zusammentragen, die irgend möglich sind. Alles ist ja so wichtig, wobei schriftgemäß kein Anschauen der Person gelten kann.

Laßt uns dabei viel Geduld haben. Zeit und Wahrheit arbeiten nicht für die Organisation. Und auf die Dauer kann sich kein Aufrichtiger den Tatsachen über die Organisation, wie wir sie in christlicher Verantwortung darlegen, innerlich verschließen. Irgendwann geht der Same auf! Denn die Organisation ist in Wahrheit totkrank. "Lange verzögerte Hoffnung macht das Herz krank", sagt Spr. 13:12. Die ständig zu verzögernde Hoffnung der Organisation ist ihre Todkrankheit. In der Tat, Generation um Generation sinkt ins Grab.

So ist die Zeit herbeigekommen. Laßt uns mutig und entschlossen alle Hilfe und Erfahrung zusammentragen, auf es zu einem großen Zeugnis werde über ein Jahrhundert, von dem die WTG (WT 1. Juli 1979 dt.) jetzt die Stirn hat zu sagen, es seien "die ersten 100 Jahre" gewesen!
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
Eure Mitbrüder CV-Redaktion

CV - ZJ Potsdam im Mai 1979
WTG-BEHAUPTUNG "STRENGER POLITISCHER NEUTRALITÄT" IN DER IN DER DIREKTEN KONFRONTATION HALTLOS ZUSAMMENGEBROCHEN
Werden sie die Konsequenzen ziehen?
CVN Potsdam. Wir berichten zu einem weiteren Schwerpunkt der Auseinandersetzung CV-ZJ-Älteste an einem Mittwochabend im Mai 1979 in Potsdam.
Der Ausgangspunkt für die CV-Vertreter
Der zweite Hauptpunkt war, daß die Organisation ja auch ein ganz bestimmtes politisches und soziales Verhalten verlangt. Auch das sind so folgenschwere Dinge, daß man sich vorher darüber klarwerden muß, was auf einen hier zukommt. In Anerkennung der CV-Hinweise auf Sprüche 20:25, vor einem Gelübde gründlich zu überlegen, und auf Jesu Worte in Lukas 14:28, vor einem Turmbau die Kosten zu berechnen, was auch auf den Wachtturm zutrifft, sahen sich unsere Ältesten gezwungen, der CV-Forderung zuzustimmen, auch die Politik der WTG zu diskutieren. Schließlich saßen auf der Ofenbank unsere zwei Interessierten.

Was behauptet nun die WTG von sich und ihren Zeugen Jehovas? Welche politische Haltung und Aktivität würden sie mit ihren verbindlichen "gedruckten Predigten", d. h. Dem Wachtturm; einnehmen und betreiben? Es heißt in der ständigen WT-Präambel: "Die Zeitschrift 'Der Wachtturm', die von Jehovas Zeugen herausgegeben wird . . . hat sich seit ihrem Erscheinen im Jahre 1879 stets treu an Gottes Wort gehalten und ist politisch streng neutral." (WT vom 1. Jan. 1979 S. 2 dt.) Nun, das ist ein klares Wort, nicht wahr? Was aber, wenn das nicht stimmt, sondern eine international verbreitete Lüge ist? Wir werden es sehen.

Die erwiesenen Tatsachen
Nun rollte seitens CV eine Beweisführung ab, womit sie offensichtlich nicht gerechnet hatten. Die Zwischenfrage an die CV-Mitarbeiterin von unserer Schwester H., "Ja, warum wissen wir denn das alles nicht!", bestätigte das. Ja, die Zeugen Jehovas von heute wissen vieles über die WTG nicht, zu vieles!

Original wurde ihnen vor Augen geführt, wie die WTG mit ihrer Verkündigung nicht politisch streng neutral ist, sondern Jahr um Jahr schrillste antikommunistische und staatsfeindliche Hetze und Schmähung betreibt. Beispielsweise in dem Buch "Was hat die Religion für die Menschheit gebracht", wo die Kommunisten als "rote Faschisten" (S. 10) angegriffen werden. Wollt Ihr sagen, das ist strenge politische Neutralität? - wurden unsere lieben Teilnehmer gefragt. Das und das andere, was hier auf dem Tisch liegt, ist doch eine feindselige Schmähung, wie sie Christen in Titus 3:1,2 ausdrücklich verboten ist!

Dieser Hinweis auf die Schrift war ohne jede sichtliche Wirkung. Da konnte in der Schrift stehen, was da wollte. Ja, ja, es zeigte sich hier, wie der Glaube an die Schrift im Sinn der Betreffenden vom Wachtturm förmlich vergewaltigt ist. Es kann das Gegenteil vom Wachtturm in der Schrift stehen! Das wird einfach mißachtet! Der Glaube an die Organisation steht über allem! Sie kann sagen, was sie will, das gilt! Sie lächeln nur, wenn man demgegenüber auf die Schrift verweist. Hier aber lächeln sie nicht nur!

Liebe Brüder, liebe Schwester, da Ihr andere "lehrt", müßt Ihr nach Jakobus 3:1 "ein um so strengeres Urteil empfangen"!
Mit anderen Worten, liebe Brüder, liebe Schwester, da Ihr Euch über andere Familien hermacht, um sie über vorerst "leichte" und unverfängliche "Speise" letztlich auch dahin zu führen, wo Ihr seid - oder in Wahrheit innerlich vielleicht nicht? - ohne Rücksicht darauf, was für schwere politische und auch kriminelle Verwicklungen (Geldschmuggel) das gegebenenfalls über sie bringt, muß eine offene Sprache geführt werden! Wir wissen, daß die "Gesellschaft" erbarmungslos reagiert, wo man ihr gegenüber nicht länger schweigt. Denken und wissen kann man über sie, was man will, das stört sie schließlich nicht. Aber wehe dem, der den Mund gegen sie aufmacht! Den läßt sie überall als "Judas und Verräter" mit übelsten Diffamierungen und Rufmord verfolgen, bis er irgendwo und irgendwann unter diesem psychologischen Terror zusammenbricht und schweigt. Wahre christliche Verantwortung gebietet aber angesichts der Tatsachen, nicht zu schweigen. Nun, Ihr habt es erlebt. Um der Menschen willen, die durch die bedenkenlose Organisationshörigkeit hergenommen und ins politische Unglück gestürzt werden, oder zu bedenkenlosen politischen Neutralitätsheuchlern werden im Namen Gottes und Christi, kann nicht geschwiegen werden, schweigt Ihr denn? Also - was war die Antwort auf die CV-Feststellung, daß die Organisation unter der scheinheiligen Devise "strenger Politischer Neutralität" übelste politische Feindsehaft schürt, wie mit dem Buch "Was hat die Religion … " bewiesen wurde? Wörtlich: "Lenin sagte, daß die Diktatur des Proletariats weltweit ausgedehnt werden müsse. Wachtturm und Erwachet kommentieren das nur. Und die WTG wende sich auch gegen den Kapitalismus.

Was ist mit dieser Antwort gesagt und zugegeben? Erstens ist das alles andere, als eine christliche Antwort aus der Schrift. Zweitens ist das eine wissende Halbwahrheit, ein geschicktes Ausweichmanöver. Natürlich kommentieren Wachtturm und Erwachet die "Diktatur des Proletariats", die sozialistische Staatsmacht. Aber sie kommentieren es "nur"?

Wie harmlos, könnte einer denken, der das hört. Ihr Lieben! Solche Winkelzüge kann man anwenden vor Arglosen und Interessierten, die noch nicht wissen, was das für "Kommentare" sind! Sind diese "Kommentare" doch nicht politisch neutral, sondern sie strotzen von feindseliger Hetze und Schmähung, wie erwiesen ist! Warum nur diese halbe Antwort? Einerseits wolltet ihr vielleicht vermeiden, die WT-Neutralitätsheuchelei zu bestätigen? Andererseits wolltet ihr ein Bekenntnis zu der feindlichen WT-Hetze und Schmähung vermeiden? Wenn das nicht nur aus "theokratischer Kriegslist" geschah, womit Ihr allerdings ebenfalls die Schrift mißachtet (2. Kor. 4:2 NW), sondern in der Erkenntnis, daß CV ja eigentlich recht hat und ihr nur noch nicht den Mut habt, das zuzugeben, dann wäre das ein erster Schritt der Erkenntnis in richtige Richtung. Wir haben uns sagen lassen, daß Ihr nicht leichtfertig seid. Brüder und Schwestern, die seriös sind, die es wirklich ernst und aufrichtig meinen, indem sie Beweise anerkennen, lassen uns hoffen. Wer indes die Tatsachen vor Augen hat, sie hinreichend prüfen und durchdenken kann, ihre für jedermann auf der Hand liegende Bedeutung aber am Ende dennoch verneint, bestreitet oder umgeht, ist entweder ein Lügner, Heuchler oder Unzurechnungsfähiger. Was bliebe sonst noch für eine Schlußfolgerung übrig? Aber auch hier muß man noch Geduld haben, weil Erkenntnisprozesse langsam vor sich gehen. Doch man muß die Dinge ansprechen, sonst geht es nicht vorwärts.

Die Bemerkung, die WTG wende sich auch gegen den Kapitalismus, ist aber doch schon das Eingeständnis, daß die "strenge politische Neutralität" der WTG Lüge und Heuchelei ist, ein indirektes Eingeständnis. "Auch gegen" den Kapitalismus besagt doch: Natürlich ist der WT gegen den sozialistischen Staat. Zu fragen bleibt noch, warum für diesen Staat die Bezeichnung Diktatur des Proletariats genommen wurde. Bleibt aus allem auch die Schlußfeststellung: Merkt denn keiner, wie diese ganze Geschichte nur immer deutlicher beweist, wie Gott und Christus dafür herhalten müssen, die Gesellschaftsordnung des Sozialismus und Kommunismus letztlich zu bekämpfen? - Die Neutralitätsbehauptung der WTG war damit vollends haltlos zusammengebrochen. Wie eine Handschrift stand das für alle gleichsam an der Wand.

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß, aber was ich weiß …
Wir können fest überzeugt sein, daß auch die Auseinandersetzung über dieses Thema in Potsdam in aufrichtigen Herzen ein Same ist, der auf jeden Fall aufgehen wird! Er wird die Kruste durchbrechen, die ihn vielleicht nicht keimen lassen will. Wenn aufrichtiger, also guter Boden darunter ist, kommt der Tag, kommt die Stunde! Wer ehrlich an dem Wohl des Mitmenschen, des Nächsten, interessiert ist, kann ihm nicht länger solche heuchlerische religiös-politische "Speise" verabreichen. Er kann sein Gewissen nicht länger unter solches politisches Doppelspiel beugen. Publizieren wir dies doch auch, um unseren Lieben in Potsdam einen Spiegel hinzuhalten, in dem sie sehen können, wie sie durch den WT- und Organisationsglauben unchristlich mißbraucht werden. Zur Umkehr ist es nicht zu spät.
Wird fortgesetzt

Ein geistiges Paradies?
AKTUELLES ES AUS DER "SIEGESREICHEN ORGANISATION"
Verantwortungslose Verkündigung
Es ist ja nur eine alte Frau. Da kommt es ja nicht so genau darauf an. Gebe ich ihr ein älteres, leichtverständliches WT Buch. Was habe ich da. Ach, das Paradiesbuch. Das hat eine große Schrift. Eigentlich ist es ja ein Kinderbuch. Macht nichts. Trapp, trapp trapp, wird es ihr überreicht. Es ist ja von der Organisation. Natürlich "leichtere Speise".

Daß der alten Frau damit selbst nach heutigen WT-Auffassungen Irrlehren beigebracht werden, stört unseren Verkündiger nicht. Sicherlich weiß er überhaupt nicht, was in dem Buch längst zur Irrlehre geworden ist. Was die Organisation in die Hand drückte, wurde immer bedenkenlos verbreitet. Da wird Jesus völlig falsch dargestellt, wie ein nordischer, germanischer, europäischer Jüngling ohne Bart. Dabei war er ein orientalischer Jude. Auch dem Adam widerfährt solches WTG-Mißgeschick.

Auf Seite 206 wird gelehrt, der "Überrest" würde nach Harmagedon noch sterben. Im Widerspruch dazu: "Der Tod wird nicht mehr sein". Aber das stört nicht. Sicherlich sieht unser Verkündiger das überhaupt nicht. Er prüft ja nichts kritisch, was er verbreitet. Die alte Frau merkt sicher auch nichts.

Auf Seite 206 wird ihr der Begriff "Neue Welt Gesellschaft" (NWG) beigebracht. Christen haben keinerlei Gesellschaftsordnung zu bilden oder darzustellen, weder eine alte noch eine neue. Sie haben nichts als eine christliche Gemeinde zu sein, und sich als solche der "die Menschen betreffenden Ordnung um des Herrn willen" einzufügen. 1. Petr. 2:13 Menge. Der Verkündiger merkt selbst nicht, wie weit er mit der "NWG" vom Christentum weggebracht und in Feindschaft zur politischen Gesellschaftsordnung gebracht ist, der er eigentlich untertan sein soll. Die alte Frau kommt auch nicht darauf. So wird sie in Irrlehren geführt. Stillschweigend hat die WTG die NWG-Formulierungen inzwischen selbst fallen lassen. Vielleicht hat das unser Verkündiger noch gar nicht bemerkt.

Unsere alte Frau kriegt auch eine völlig verdrehte Auffassung vom Weltende beigebracht. Möglicherweise ist das für sie später sogar ein Grund, die ganze WT-Lehre wieder über Bord zu werfen. Auch ein Same, der aufgehen kann. Wird doch auf S. 189 gelehrt, die Endzeitdrangsal, begann 1914, wurde 1918 "verkürzt", damit die Zeugen unter der WTG verkündigen können, mit Harmagedon ist die "Verkürzung" zuende und sie geht weiter. So würde das "Fleisch gerettet". Damit wird unsere alte Frau gleich einmal sprachlich verwirrt, da die WTG hier den Begriff Verkürzung in Unterbrechung verdreht. Nicht nur in diesem Punkte beraubt die WTG jeden am christlichen Verstand. Es ist gang und gäbe, daß etwas anderes gesagt als gemeint wird und umgekehrt. Aber diese Drangsalsirrlehre ist längst selbst verworfen! Nach neuestem "Licht" gab es 1918 gar keine "Verkürzung" Die ganze Drangsal komme erst noch! Tappt unser Verkündiger selbst noch in dem Irrlicht von damals? So erfüllt sich an ihm in diesem Punkt buchstäblich das Wort vom blinden Blindenleiter. Arme alte Frau. Sie hat ja gar keine Vergleichsmöglichkeiten.

Der "dickste Hund" liegt für sie jedoch auf S. 205 begraben. Da wird ihr beigebracht, daß das Harmagedonende in der Zeit einer Generation ab 1914 kommen werde, und sie zu der "Generation" gehört, die "nicht vergehen wird". Unser Verkündiger ist längst dabei, woanders die neuesten WT-Erkenntnisse zu verbreiten, wonach "Generation" etwas ganz anderes bedeute, alles noch lange dauern werde, und die ersten Jünger das Ende ja auch nicht erlebt haben. Unsere alte Frau betrügt sich also mit dem Kinderbuch und wird enttäuscht davon ins Grab sinken und "vergehen". Ja, so ist das.

Unser Verkündiger ist natürlich kein Kind mehr. Er ist volljährig. Wehe, man zweifelt an seinem Verantwortungsbewußtsein! Oder gar an seinem Verstand! Wehe, du sagst ihm, er verbreitet Irrlehren, Irrlichter, er verführt Arglose! Eher wird unser Verkündiger entsetzt auf sein Buch starren und sagen, das kann ja gar nicht sein, da hat einer das Buch gefälscht, sicher der "Feind", bei der Organisation gibt es keine Irrlehren! Ertappt, hat so mancher tatsächlich Original-WTG-Schriften als "Fälschungen des Feindes" bezeichnet! Für ihn kann eben nicht sein, was nicht sein darf. Man kann sich am Ende nur noch an den Kopf fassen. - Diese Geschichte einer alten Frau ist eine wirkliche Erfahrung! Der Name der Frau, der Ort und der Name des Verkündigers tun nichts zur Sache. Es soll eine Hilfe für alle sein. Wir wurden auch darauf aufmerksam gemacht, einmal etwas über die Auswirkung des Wachtturmgeistes in der Weihnachtszeit unter den Zeugen Jehovas zu bringen. Vor allem in "geteilten Häusern" soll es furchtbar zugehen. Wir warten dazu die Berichte über Weihnachten 1979 ab -

AHNUNGSLOSER KREISDIENER HEINRICH DITSCHI UND SEIN ZWEIGDIENER "VÄTERCHEN FROST"
Ein Mensch, den man nicht vergißt (14)
Zum Hamburger Kongreß 1961 erneut ins Blickfeld
Pressebericht: „Hamburger Stadtpark . . . unter freiem Himmel. In diesem windigen Lokal will eine religiöse Sekte tagen, die … In der zivilisierten Welt aber nicht auftreten kann, ohne belächelt zu werden: die Zeugen Jehovas. Missionseifrig predigen die in Amerika heimischen Sektierer, daß sich Gott vor der Welt rechtfertigen müsse, weil er Luzifer erlaubt habe, Menschen, Staaten und Kirchen einschließlich des Papstes in Rom, zu vergiften . . . Für die Tage der Erbauung werden 75000 Stühle aufgestellt, Proviantzelte errichtet und 12000 Blumen eingepflanzt. Inmitten dieser Bühnenflora wird sich dem Jehova-Publikum eine Dreieinigkeit darbieten, bestehend aus dem Chef der weltweiten Organisation, Mister Nathan Homer Knorr aus Brooklyn (New York), dem Chef des deutschen Zeugendiener Konrad Franke aus Wiesbaden, und dem Vorgänger Frankes, Erich Frost. Der sechzigjährige Frost gilt in diesem Triumvirat als ideologische Autorität … und ist außerdem verantwortlicher Redakteur des 'Wachtturms'. Väterchen Frost, wie er wegen seiner Leutseligkeit in vertrautem Kreis genannt wird, will den würdigen Rahmen unter anderem nutzen, um der 2000 Opfer aus der Zeit des Hitlerregimes zu gedenken, die seine Sekte zu beklagen hat. Die Rolle, die Frost selbst auf diesem Leidensweg der Zeugen Jehovas gespielt hat, wird allerdings in überlieferten Gestapo-Akten anders dargestellt, als in einem Aufsatz, den der frühere Leipziger Cafehaus-Musikus Frost noch vor dem Hamburger Kongreß im 'Wachtturm' unter Titel 'Befreiung von totalitärer Inquisition durch Glauben an Gott' veröffentlichte. Frost bekleidete in der NS-Zeit . . . das Amt des sogenannten 'Reichsdieners' … ihm unterstanden die Bezirksdiener, diesen wiederum die Kreis- und Ortsdiener… .

Aber selbst noch einer großen Verhaftungswelle im Jahre 1936 arbeitete die Organisation noch exakt . . . Das änderte sich erst, nachdem es der Geheimen Staatspolizei 1937 gelungen war, des Reichsdieners Frost habhaft zu werden .. . In seiner Leidensgeschichte erweckt Frost denn auch den Eindruck, daß er seinen Vernehmern tatsächlich 'wie Daniel der Löwengrube' widerstand. Im Haftbuch Nr. 292 des Geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin, Dienststelle II B 2, steht es freilich anders. Nach den noch vorhandenen Verhörprotokollen, die von Frost unterschrieben sind, hat nämlich der Jehova-Reichsdiener am 2., 15., 20., 21., 24., 26. und 29. April 1937 ausführlich über seine Gefolgsleute berichtet …

Schließlich nannte er - laut Verhör-Protokoll - den Gestapoleuten auch noch die Namen seiner Bezirksdiener Artur Nawroth (Ostschlesien, Grenzmark), August Fehst (Westschlesien, Teile Sachsens), Otto Dauth (Berlin, Mark Brandenburg), Fred Meier (Westsachsen, Anhalt), Walter Friese (Thüringen, Harzgebiet, Hannover), H e i n r i c h D i t s c h i (Schleswig-Holstein, Oldenburg, Westfalen, Ruhrgebiet), Albert Wandres (Rheinland, Baden und Württemberg) und Karl Siebeneichler (Bayern).

Frost selbst durfte nach seinen Verhören durch die Gestapo die Haftzelle mit einer Zwangsarbeitsstelle im Emslandmoor vertauschen, wurde entlassen, kam im Krieg zeitweilig ins Konzentrationslager Sachsenhausen und 'schließlich landeten wir als … SS-Baubrigade auf der (Frankreich vorgelagerten Felseninsel Alderney'. Auf dieser Kanal-Insel, so schreibt Frost jetzt in seinem 'Wachtturm'-Artikel, beobachtete er 'in einer sternklaren Nacht … die Invasion der Alliierten'." (Der Spiegel, Hamburg, Nr. 30/1961 in: Die Zeugen Jehovas, Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft, Leipzig, Jena, Berlin 1970)

Gemeinsam auf der Kreisversammlung Wattenscheid
Es ist wirklich ohnegleichen, daß Erich Frost seine Henkersdienste für die SS in eine Heldenstory umzufälschen wagte, sie in aller Öffentlichkeit auf dem Hamburger Kongreß als „göttlich geleitet" servierte und sie auch noch im Wachtturm vom 1. Juli 1961 publizierte. Verglichen mit seinen eigenhändig unterschriebenen Protokollen begreift man, daß man es hier mit skrupellosen geistigen Gangstern zu tun hat, die sich nicht scheuen, die Ehrbarkeit des Christentums und den heiligen Namen Gottes persönlich zu mißbrauchen. Wenn man es einmal erfaßt hat, dann begreift man auch mühelos, daß ein solcher Mensch es auch fertig bringt, sich auf der Wattenscheider Kreisversammlung seinem Opfer Heinrich Ditschi als „von Gott" eingesetzter Zweigdiener und Bruder zu präsentieren.

Auch Heinrich Ditschis Unterbezirksdiener
Die sonst so prozeßfreudige WTG wagte es nicht, gegen die 1961-Enthüllungen des Hamburger „Spiegel" vorzugehen. Sie wurden erhärtet durch einen Bericht des „Parlamentarisch-Politischen Pressedienstes in Bonn vom 5. Juli 1961, Nr. 75. Nur nach innen, d. h. also innerhalb der Organisation, sprach man von Verleumdung. Der Wachtturm vom 15. Februar 1962, S. 123, Wiesbaden, tischte den Gutgläubigen das Märchen auf, der Teufel sei am Werk, „der verräterische böse Sklave" trete mit Verleumdungen und Lügen auf, um „Personen, die eine besondere Verantwortung tragen, die Säulen, aus ihren Stellungen zu verdrängen". Aber die Judas-Rolle des „Reichsdieners" Erich Frost ist dokumentarisch bewiesen. Aus dem genannten Haftbuch Nr. 292 der Geheimen Staatspolizei veröffentlichte 1970 Manfred Gebhard in seinem Buch „Die Zeugen Jehovas. Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft" im Urania-Verlag die wesentlichsten Protokolle. Auf Seite 173, 174 dieses „Blaubuches" findet der interessierte Leser die Reproduktionen.

Wichtig für den Leser ist nun noch das Verhandlungsprotokoll vom 2. April 1937 (Blaubuch S. 175-177). Hier macht Frost zu den von ihm benannten Bezirksdienern weitere Angaben. Zum Bezirk von Heinrich Ditschi sagt er: „Bekannt ist mir lediglich, daß in den großen Bezirken von D i t s c h i und Wandres Mitarbeiter bzw. sogenannte Unterbezirksdiener tätig waren. Für D i t s c h i kommen hierfür in Frage: 1. Lüdenschloß, Vorname vermutlich Ernst, 2. Pennhofen, die Schreibweise seines Namens und sein Vorname sind mir nicht bekannt, er heißt vermutlich Erich.
D i t s c h i sprach immer von einem Erich …"
Erzählt von Hermann Bach, Potsdam

DIE BIBEL - GRUNDLAGE FÜR DIE ZEUGEN JEHOVAS?
Erstaunliche Feststellungen dazu!
Die Grundlage für einen wahren christlichen Glauben sollte die Bibel sein. Deshalb ist es wichtig, immer wieder zu kontrollieren; inwieweit diese Übereinstimmung besteht.
Stimmt mein Glaube mit den Grundsätzen der Bibel überein? Räume ich der Bibel wirklich den ersten Platz in meinem Leben ein?
Orientiere ich mich nur nach ihr, oder lasse ich mich auch von falschen Lehren beeinflussen?
Diese Fragestellungen sind auch für Zeugen Jehovas von Bedeutung. Interessierte werden von ihnen aufgefordert, ihre Weltanschauung zu überprüfen. Selbstverständlich nur vor dem Hintergrund, ihnen klarzumachen, daß nur der Glaube der Zeugen Jehovas der einzig wahre ist.

Ist er das aber wirklich?
Orientiert er sich nur an der Bibel?
1978 erschien, von der WTG herausgegeben, ein biblisches Lehrbuch speziell für Kinder. Thema: Mein Buch mit biblischen Geschichten. Welche Bedeutung wird aber der Bibel wirklich beigemessen?
Schlagen wir einmal die Seite 116 auf. Auf dem Bild sehen wir drei Kinder, die das vorliegende Buch studieren. Die Bibel liegt vor ihnen auf dem Boden. Sollte es nicht eigentlich umgekehrt sein? Müßte nicht die Bibel studiert werden und das vorliegende Buch auf dem Boden liegen? Vielleicht geschah diese Verwechslung nur zufällig?

Auch in dem nebenstehenden Text werden die Kinder ermuntert, zuerst dieses Buch und erst dann die Bibel zu lesen. Warum nicht in umgekehrter Reihenfolge? Ist die Bibel nicht die Grundlage für dieses Buch?

Wieder nur ein Zufall?
Aber auch in der Einführung des Buches finden wir folgenden Satz: "Am Ende jeder Geschichte sind die Schriftstellen angegeben, die als Quelle dienen."
Warum stehen denn die Schriftstellen nicht am Anfang jeder Geschichte?
Erhebt sich nicht der Verdacht, die Verfasser sind gar nicht so sehr daran interessiert, daß die Geschichten an Hand der Bibel nachgeprüft werden? Sollen die Kinder nicht vielmehr uneingeschränkt der WTG-Literatur ergeben sein?

Natürlich ist dies eine Behauptung! Sehen wir aber weiter.
Schlagen wir die Seite 3 auf. Was lesen wir hier?
"Jehova Gott hatte eine Aufgabe für Adam. Er sagte ihm, er solle den verschiedenen Arten von Tieren Namen geben. Adam hat die Tiere wahrscheinlich längere Zeit beobachtet, damit er ihnen den passendsten Namen geben konnte."

Beim ersten Hinsehen ein unscheinbares Zitat. In der Endzeitlehre der Zeugen Jehovas spielt es aber eine große Rolle.
Hierzu einige Kommentare: Im WT vom 1. 8. 1968 lesen wir: "Gottes siebenter Tag und die Zeit, in der der Mensch auf der Erde ist, laufen demnach parallel … Zählen wir vom Herbst 1967 acht Jahre vorwärts, so kommen wir zum Herbst 1975, zum Ende der 6000 Jahre des siebenten Tages oder des Ruhetages Gottes." Diese Theorie hatte nur einen Fehler: Sie stimmte nicht. 1975 kam nicht Harmagedon, wie es gemäß dieser Ruhetag-Verkündigung hätte kommen müssen. Also wurde eine andere "Lehre" erforderlich und sie trat auch prompt mit dem WT vom 1. 1. 1976 ein: "Der Bericht läßt erkennen, daß zwischen der Erschaffung Adams und der Erschaffung Evas, seiner Frau, Zeit verstrich. Während dieser Zeit ließ Gott Adam den Tieren Namen geben. Ob dabei Wochen, Monate oder Jahre verstrichen, wissen wir nicht." 1978 lautete die gleiche Stelle in dem vorliegenden Buch nun schon: "Adam habe die Tiere wahrscheinlich längere Zeit beobachtet." Es handelt sich jetzt nicht mehr um Wochen oder Monate. Jahre, ja, Jahrzehnte sind nun eingeplant.

Damit wird Harmagedon wieder auf eine unbestimmte Zeit verschoben. Die junge Generation soll den alten Termin erst gar nicht mehr mitbekommen.
Man sieht: Es kommt auch auf "Kleinigkeiten" an.
Sie werden in den "bibelerläuternden Schriften" nur am Rande erwähnt, so gelingt es der WTG, neue "Lehren", von vielen Zeugen Jehovas unbemerkt, einzuführen. Wenden wir uns zuletzt der Seite 86 zu. Thema: Ein Stern als Wegweiser. Gemeint ist der Stern von Bethlehem, der den Männern aus dem Osten den Weg zu Jesus weist. Als Letztes wird festgestellt: "Es ist also anzunehmen, daß Satan diesen Stern scheinen ließ."

Aha, man nimmt an, man vermutet und vergißt dabei die Bibelstelle aus Offb. 22:18: "Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas zusetzt, so wird Gott zusetzen auf ihn die Plagen, die in diesem Buche geschrieben stehen." Wer kennt Gottes Gedanken und Wege? Auch eine WT-Gesellschaft hat nicht das Recht, Vermutungen anzustellen. Gerade sie hat damit schon genug Schaden gestiftet.

Wie können nun die am Anfang gestellten Fragen beantwortet werden? Fragen, die der Überlegung wert sind und die unseren Glauben entscheidend beeinflussen.
- Eingesandt -

Wohin sollen wir gehen?
Mit der WTG nicht den Glauben über Bord werfen
Unter denen, die einmal begeisterte Angehörige der WT-Gesellschaft waren, mag es, wie überall, auch solche Menschen geben, die nie so recht versucht hatten, in die Tiefen des Wortes Gottes einzudringen. Sie mochten Gefallen an manchen auch unbiblischen Teilen der Lehren der WTG gefunden haben, trennten sich oder wurden abgetrennt, als sie nicht mehr mit der Leitung der WTG einverstanden waren.

Bei solchen bricht ihre Art Glaube zusammen, wenn ihnen von schriftkundigeren Bibelforschern (Forschern im wahrsten Sinne des Wortes gem. Apg. 17;11) nachgewiesen wird, daß sich die Leitung ihrer ehemaligen Gesellschaft seit dem Ableben des Gründers der Bewegung Charles T. Russell (1916) allmählich, aber unaufhaltsam immer mehr von der Wahrheit im Sinne Jesu entfernt hat. Solche gehen dann in die Welt ohne christlichen Glaubens zurück, von woher sie gekommen waren, zufrieden, daß sie die Fesseln der WTG abgestreift haben.

Es gibt aber auch echte Gläubige, die sich überzeugen ließen, oftmals durch die Wirksamkeit von CV, daß die Leitungsmitglieder der WTG über viele Jahre zurückgeblickt nicht gottwohlgefällige Hirten der Herde waren (1. Petr. 5:2,3) und daß sie eine Unzahl biblische Irrtümer, ja viele terminlich festgelegte Weltendeverkündigungen gewissenlos im WT verkündigten, um der "Organisation" Auftriebskräfte zu verleihen. Solche letztere haben mit WTG nicht auch den Glauben über Bord geworfen. stehen aber oft wie in einem luftleeren Raum, nachdem berechtigt unzufrieden geworden, der WTG den Rücken kehrten. Sie stellen nun fest, daß es zwar vielerorts freie Christengemeinden gibt, doch sind diese Gemeinden meistens klein und manchmal noch in Teile gespalten.

Wohin sollen wir gehen? So lautet dann ihre verständliche Frage. Manche von ihnen, denen von Natur aus eine stärkere Motorik innewohnt, mögen geneigt sein, etwas Neues auf die Beine zu stellen, vielleicht eine neue Organisation mit reineren Absichten, eine organisatorische Zusammenfassung aller Enttäuschten aus der WTG. Wie denken darüber solche, die schon viele Jahre freie Christen sind, die früher auch glaubten, der WT sei der "Kanal des Herrn"?

Das Ablegen des WT-Geistes ist ein allmählicher Prozeß
Jeder, der der WTG als Gläubiger den Rücken kehrte, sollte sich darüber im Klaren sein, daß er sich von dieser Gesellschaft zwar plötzlich abwenden kann, daß aber das Ablegen des WT-Geistes und vieler damit in Beziehung stehender falscher Vorstellungen ein allmählicher Prozeß ist. Es wurde den ZJ doch die Behauptung eingeprägt, allein die WT-Gesellschaft wirke das Werk des Herrn. Das Wirken dieses Werkes ist aber nicht Alleinrecht der Zeugen Jehovas. Alleinrecht dieser Gesellschaft oder Organisation, sondern ein Vorrecht aller wahren Kinder Gottes. Jedem einzelnen ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. Es sind das oft Unmündige, Kleine, Unscheinbare, Unbefähigte und Elende, denen sich Gott offenbart und deren er sich bedient. Sie, die wahren Kinder Gottes gibt es überall, in allen christlichen Gemeinden unserer Erde, ob letztere nun groß oder klein sind. Daher ist auch nicht der unterschiedliche Erkenntnisstand das ausschlaggebende Kriterium. Solche wachsen überall als Weizen zusammen mit Unkraut bis zur Ernte (Matt. 13:30, 39, 40). Die wahre Kirche Jesu Christi sind alle diejenigen, die ganz und gar Jesu gehören, die völlig in ihm aufgehen, die mit Lammessinn dem großen Lamm Gottes nacheifern gemäß dem schönen Dichterwort: In Wort und Werk und allem Wesen, sei Jesus und sonst nichts zu lesen. Zusammengefaßt sind sie aber nicht in einer irdischen Organisation, sondern ein göttlich gewirkter Organismus. Die Bibel spricht hier vom Leib Christi, Jesus als das Haupt und seine treuen Nachfolger als die Glieder. Die Auswahl, wer dieses Werk Gottes, ihm zum Wohlgefallen wirkt und wer deshalb zu diesem Organismus gehört, die trifft Gott und nicht einzelne Menschen, die sich "die Organisation" nennen. (Vergl. Joh. 6:44.)

Wer also die Frage stellt: Wohin sollen wir gehen?, der sucht, noch in alten Vorstellungen behaftet, etwas irdisch Greifbares, eine Art von Ersatzorganisation, nur eben mit besserem Vorzeichen als die alte Organisation, der er den Rücken kehrte.
Die Antwort, die solche, die schon seit Jahren weg vom WT in den freien Christengemeinden sind, auf obige Frage geben können, darf also nicht lauten Kommt zu uns, nur, bei uns findet ihr die reinste Wahrheit, während in der abgespaltenen Gemeinde der Irrtum ist. Finde Du, ein jeder einzeln und ganz persönlich, zurück zu Jesus, Deinem Heiland! Lese viel in der Heiligen Schrift! Bitte Jesu im demütigen Gebet, daß Er sich Dir offenbare. Demut ist das Kleinod aller Heiligen.

Denke an die Damaskusstunde des Apostels Paulus und welche gewaltige innere Wandlung sich in ihm vollzog. Sei auch an die Fußspuren im Winter im Schnee erinnert und bedenke, was das beinhaltet, getreu in Seinen Fußstapfen zu wandeln. Jesus hat in Joh. 15:5 gesagt: "Getrennt von mir könnt ihr nichts tun." Jede Rebe, die nicht gesund und fest an Ihm, den Weinstock sitzt, verdorrt und stirbt ab.

Es gibt nicht zwei frohe Botschaften
Die Nachfolgeschaft bedeutet aber nicht, daß ich mir ein Wegziel nach meinem eigenen Willen und Wünschen heraussuchen kann, sondern ich muß dorthin gehen, wohin Jesus ging, wenn ich in Seinen Fußstapfen wandle. Die ersten vier Bücher des Neuen Testaments werden Evangelien genannt, unser jetziges Zeitalter das Evangeliumszeitalter. Evangelium heißt: "Frohe Botschaft". Es gibt in diesem Zeitalter nicht zwei frohe Botschaften, keine zwei Wege "Jesu nach" zum Aussuchen.

Die Bildung einer zweiten, Gott und Seinem Sohn wohlgefälligen Klasse, die auf Erden bleiben und hinüberleben will, ist eine der Summe aller Jesusworte entgegenstehende unbiblische Erfindung, die dazu angetan ist, Gläubige von dem einen möglichen Weg, dem Heil in Christo, abzubringen. Eine so beachtlich große Klasse von Gläubigen unserer Tage auf im Wesentlichen die eine (falsch) ausgelegte Schriftstele Joh. 10:16 als die anderen Schafe aufbauen zu wollen, ist nicht nur zu gewagt, sondern auch unverantwortlich.

Jesus aber sagt uns in Joh. 17:24: "Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt."
Und in Vers 20 hatte Jesus gebetet: "Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben."

Haben diese Bibelstellen, die heute noch unverändert in der Heiligen Schrift stehen, etwa nur für eine begrenzte Zeit gegolten? Gelten sie heute nicht mehr, etwa weil eine bestimmte Anzahl Auserwählter erfüllt ist? Nein! Solange Satan noch der Fürst dieser Welt ist, ist Jesus noch nicht wiedergekommen, auch nicht unsichtbar. (Vgl. 1. Thess. 4:16; 2. Thess. 2:3, 8, 9) Wir befinden uns noch im Evangeliumszeitalter und deshalb sind die obigen Bibelstellen aus dem hohenpriesterlichen Gebet Jesu noch voll gültig. Im Sinne der Bemühungen eines wahren Christen ist das Ziel, immer mehr in die Ebenbildlichkeit Jesu hineinzuwachsen. Wenn einmal das Ziel nennen, was am Ende unseres Laufes verheißen ist, dann ist es kein irdisches Ziel des Hinüberlebens, wie es unbiblisch im Wesentlichen seit 1936 von der WTG gelehrt wurde, sondern ein himmlisches Ziel nach dem ausdrücklichen Willen Gottes.

Diesem hohen Ziel "Jesu nach" kannst Du in jeder der Freien Christengemeinden zustreben, unabhängig der Streuung in einzelnen Erkenntnisfragen: Wir dürfen uns nicht von uns aus isolieren, christliche Einsiedler werden. Christliche Gemeinschaft ist nicht eine in unser Belieben gestellte Nebensache, sondern ein wesentliches Stück christlichen Lebens. Gemeinschaft mit dem Vater und mit dem Sohn stiftet zugleich Gemeinschaft zwischen den Gliedern untereinander. Doch die Frage Deines persönlichen Eindruckes, ob Du hier oder dort etwas mehr Weizen vorfindest, der Dir behilflich sein kann in der Nachfolge Jesu ist bereits zweitrangig. Wichtig für Dich ist, daß Du die ganze Größe dessen begreifst, was Du gewinnen kannst, nachdem Du das andere abgestreift hast. Du kannst Dein Leben ganz Jesus weihen. Durch die Kraft des sündentilgend Herrn giltst Du vor Gott gerecht. Der Zorn Gottes liegt nicht mehr auf Dir, Du bist mit Ihm versöhnt, bist ein Höchsten, darfst zu Ihm vertrauensvoll: "Abba, lieber Vater" sagen und die wunderbarsten göttlichen Verheißungen darfst Du auf Dich beziehen, Es ist noch Matth. 13:44 der verborgene Schatz im Acker. Als Siegespreis ist Dir nach Offb. 2:10 die "Krone des Lebens" verheißen. Diese Krone erhalten die Überwinder. In Offb. 3:21 sagt Jesus: "Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch, ich überwunden und mich meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron.

Das Abwerfen des Ballastes an Irrlehren ist der eine Teil.
Doch dann sollte man als gläubiger ehemaliger Anhänger der WTG nicht stehen bleiben, sondern denkbar die göttliche Gnade ergreifen.
Mancher freut sich und das zu Recht, daß er die Fesseln der WTG abstreifen konnte. Wir müssen uns aber auch darüber klar sein, daß es eine absolute, uneingeschränkte Freiheit nicht gibt. Solche Freiheit wäre gleichbedeutend mit Zügellosigkeit und würde unweigerlich zu Gesetzlosigkeit, zu Anarchie führen. So geschehen kann nicht jeder von uns Menschen tun und lassen, was er will. Wenn sich aber der einzelne schon unterordnen und gebunden fühlen muß, dann wollen wir uns freiwillig dem Guten verschreiben, was seine reinste und für Christenmenschen allein gültige Quelle in Gott hat und Seinem geliebten Sohn, dem er alle Macht gegeben hat, im Himmel und auf Erden.

Solchen, die sich freiwillig Jesu unterordneten, schreibt Paulus in Römer 6:18 "Freigemacht von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden." Jesus aber, der auch Dich, der Du als gläubiger Mensch der WTG enttäuscht den Rücken gekehrt hast, liebt, er ruft noch heute auch für Dich: "Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen und ich werde euch Ruhe geben. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." So wirst Du zwar ein Gebundener an Jesus, aber die Last drückt nicht, Du bist voll innerer Freude, ein seliges Kind Gottes. (Phil. 4:4).
H., Dresden

ES BESTEHT KEIN ANLASS, DIE FEIER ZU UNTERLASSEN
Zur biblischen Weihnachtsbotschaft
Einstmals hat die WTG Weihnachten nicht verteufelt
"Gesegnete Weihnachten!" - "Stille Nacht, heilige Nacht" "Mein Weihnachtslied". Mit diesen Wünschen, Bekenntnissen und Themen wurde u. a. von der WTG im "Goldenen Zeitalter" im Dezember 1925 das Weihnachtsfest gefeiert. Es war eines der letzten Reste des christlichen Erbes von C. T. Russell, des Begründers der WTG. Unter seinem Nachfolger J. F. Rutherford wurde jedoch begonnen, diese christlichen Elemente aus dem Glauben zu entfernen, sie zu dämonisieren und zu verteufeln und im Bewußtsein der Zeugen Jehovas gründlich zu zerstören. Ein Hauptzweck dabei war, durch gründliche Zerstörung aller Brücken hinter den Zeugen Jehovas zu verhindern, daß sie jemals zu den anderen Christen zurückfinden könnten, oder sich ihnen anschließen könnten, oder einen Anlaß hätten, den WTG-Kampf gegen sie eines Tages nicht mehr mitmachen zu wollen. Bei einem derartigen in Wahrheit antichristlichen Auftreten (2. Kor. 11:20, Menge, Zink) werden naturgemäß verantwortungsbewußte Christen auf den Plan gerufen. Hier kann man nicht tatenlos zusehen und "stillehalten", wird doch ein förmliches Trommelfeuer Jahr um Jahr seitens der WTG gegen Weihnachten losgelassen.

Der biblische Befund nach Lukas
Unserer Betrachtung liegen die Ausführungen des Lukas-Evangeliums zugrunde, wie wir sie in der Wuppertaler Studienbibel von Fritz Rienecker, Verlag R. Brockhaus, Wuppertal-Elberfeld, finden. Wir lesen:
"1 Es geschah aber in jenen Tagen, daß eine Verordnung vom Kaiser Augustus herauskam, eine Zählung des ganzen bewohnten Erdkreises vorzunehmen. 2 Diese Zählung war die erste zur Zeit der Statthalterschaft des Quintinius in Syrien. (Quirinius (Cyrenius) hatte auch die Oberaufsicht über Palästina). 3 Und alle machten sich auf, um sich in Listen einschreiben zu lassen, jeder in seinem Heimatort. 4 So ging auch Joseph von Galiläa, und zwar aus der Stadt Nazareth nach Judäa hinauf in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und dem Stamme Davids war, 5 um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seiner Verlobten, welche "in guter Hoffnung" war. 6 Es geschah aber, als sie dort weilten, war es soweit, daß sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, den für sie kein Platz in der Herberge. 8 Es waren Hirten in derselben Gegend, welche unter freiem Himmel waren und ihre Herde des Nachts bewachten. 8 Und ein Herrn-Engel (Bote) trat an sie heran und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie und große Furcht überfiel sie. 10 Und der Engel sagte zu ihnen: "Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich bringe euch eine frohe Nachricht, welche eine große Freude enthält und welche allem Volk gehören wird. 11 Es ist euch heute ein Retter (ein Heiland) geboren, welcher ist Christus, ein Herr in der Stadt Davids. 12 Und dieses diene euch als Zeichen: Ihr werdet finden ein eben geborenes Kindlein, welches eingehüllt ist in Windeln und welches in einer Krippe liegt". 13 Und plötzlich war zusammen mit dem Engel eine himmlische Schar sichtbar, die Gott lobte und sprach: 14 "Ehre (oder Herrlichkeit) ist bei Gott in Himmelshöhen und Friede ist auf Erden bei den Menschen des Wohlgefallens."

Studienbibel-Kommentare zu den für die Zeugen wichtigsten Punkten
Erschütternd ist dieser große Verzicht auf alle menschlich so nötigen Gegebenheiten für die Geburt eines Menschenkindleins, welches doch in eine weiche und warme Wiege hinein gehört, von lieben Mutterhänden fein und lieb bereitet. Vielleicht kann symbolhaft das Liegen in der Futterkrippe als ein Zeichen von dem großen Golgatha- und Erlösungsopfer … angesehen werden. D r e i mal finden wir die Krippe erwähnt: Bei der Geburt, dann aus des Mund, endlich als die Hirten das Kind finden. Der palästinensische Bauer pflegt sich selbst auf den Boden zu betten. Das macht ihm nichts aus. Aber eine Wiege für das Neugeborene, das hat - (seit Abrahams Zeit) - selbst die ärmste palästinensische Mutter.

Der Stand der Schafhirten wird in der rabbinischen Literatur sehr verachtet. Sie wurden seitens der Pharisäer als Räuber und Betrüger hingestellt und den Zöllnern und Sündern gleichgestellt. Man rechnete die Hirten zum Pöbel, der das Gesetz nicht kennt. Vor Gericht wurden die Hirten nicht als Zeugen zugelassen. Der bürgerlichen Ehrenrechte waren sie beraubt … Von solchen Hirten, in der der Nähe Bethlehems ihre Herde bewachten, ist nun in der Weihnachtsgeschichte die Rede.

Im Himmel war der Ratschluß der Menschwerdung gefaßt worden … Soll es uns da etwa befremden, daß die Bewohner des Himmels an der Ausführung der himmlischen Beschlüsse in ganz besonderer Weise freudigen Anteil nehmen?
Dieser Erbe des Thrones Davids besaß zur Zeit einen Stall als Königshalle, eine Krippe als Thron, Heu und Stroh als Ruheplatz, eine Stalllampe als Kronleuchter, zwei Menschen ohne Obdach als Hofleute. "Man muß die Weihnachtsgeschichte einmal ohne den poetischen, anheimelnden Glanz der lutherischen Übersetzung lesen, um die rauhe, irdische Realistik zu erfassen, in der hier erzählt wird. Der Evangelist berichtet nicht vom holden Knaben im lockigen Haar, vom reinlichen Stall und von redlichen Hirten, sondern von einem erschöpften Paar, von dem Elend einer jungen Mutter, die in Fremde und Not ihr Kind ohne alle Hilfe zur Welt bringen muß, von einem Kind, das das Licht der Welt in einem schmutzigen Viehstall erblickt, und von dessen Ankunft zunächst niemand als ein paar proletarische Viehhirten Notiz nehmen". (Gollwitzer). Seite 49-55.

Um den Engel, der die Weihnachtsbotschaft verkündigte, scharte sich "eine Menge des Himmlischen Engel-Heeres"… Zur ersten Weihnachtspredigt, verkündigt durch einen Herren-Engel, kommt also das erste Weihnachtslied hinzu, gesungen von den himmlischen Engelscharen, ein Lied, das nie wieder verstummen wird, sondern fortklingt durch alle Jahrhunderte, durch alle Gottesdienste der feiernden, anbetenden Gemeinde von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es heißt: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen des göttlichen Wohlgefallens." Die von Menschen verachteten Hirten werden von Gott so hoch geachtet, daß sie Zeugen wurden eines großen Engelfestes, das droben über der Geburt des Kindleins in der Krippe gefeiert wird. -

Was ergibt sich für uns aus den Bibelberichten?
Wir haben die Ausführungen in geraffter Form auf die Weihnachtsbotschaft konzentriert, um dies im Blickpunkt zu behalten. Die Kommentare sind eindeutig. Sie zeigen, daß die zersetzende Propaganda der Wachtturmgesellschaft auch im Hinblick auf die Weihnachtsbotschaft Christus- und Menschenfeindlich ist. Es tritt überzeugend hervor, daß es Engel waren, die führend und beispielhaft vorangingen und die Geburt Jesu feierten. Es besteht daher kein Anlaß, sie zu unterlassen. Wir mußten erschüttert zur Kenntnis nehmen, daß unsere "Königsfamilie,"- bei dem damaligen Ereignis in Bethlehem in die erbarmungswürdigste Rolle des damaligen "Proletarierstandes", sogenannter Parias, gedrängt worden war. Gerade aber diesem Stande galt das "Wohlgefallen Gottes", und wir konnten uns von der Tatsache überzeugen, daß ausgerechnet n u r eben solchen "Proletariern", nämlich den verachteten Schafhirten, die freudige Nachricht durch den Herren-Engel zuteil wurde. Und nur sie wurden Zeugen und Teilnehmer der ersten Geburtstagsfeier Jesu, veranstaltet von himmlischen Heerscharen. Jeder, der die Tatsachen vor Augen hat und in diesem Sinne Weihnachten feiert, solidarisiert sich mit allen Teilnehmenden des damaligen Geschehens. Nein, es besteht kein Anlaß, die Feier der Geburt Christi zu unterlassen, für Christen allzumal.
H. B.

SELBSTVERSTÄNDLICH KÖNNEN CHRISTEN WEIHNACHTEN FEIERN
Einige notwendige Antworten
1. Nicht über das hinaus, was geschrieben steht
Eine Feier oder ein festliches Begehen der Geburt Christi ist in der Schrift nirgends verboten, Ein Verbot geht also über das geschriebene Wort hinaus. Jedes Hinausgehen über das geschriebene Wort ist dem Christen vielmehr verboten. 1. Korinther 4:6
2. Ein Vorbild
Die Geburt Christi wurde nach Lukas 2:8-14 sogar durch eine "Menge himmlischer Heerscharen" mit einem Lobpreis Gottes gefeiert! Christen haben hier also sogar ein biblisches Vorbild!
3. Sogenannte heidnische Geburtstagsfeiern
Wenn Geburtstage auch von sogenannten Heiden oder Nichtchristen gefeiert werden, so ist dadurch das Vorbild der Feier der Geburt Christi in Lukas 2:8-14 weder berührt noch außer Kraft gesetzt. Christliche Vorbilder können von anderen nicht außer Kraft gesetzt werden.
4. Geburtstagsverbrechen
Wenn an ihren Geburtstagen andere Verbrechen, begingen, wie Pharao, der zu seinem Geburtstag den Bäcker aufhängen ließ, oder Herodes, der zu diesem Anlaß Johannes den Täufer enthaupten ließ, so spricht dieser Mißbrauch des Anlasses ebenfalls nicht gegen einen christlichen Gebrauch und kann Lukas 2:8-14 nicht außerkraftsetzen. Die Feier der Geburt Christi "im Himmel" fand dessen ungeachtet statt.
5. Das Geburtsdatum
Die historische Ungenauigkeit des Datums der Geburt Christi ist unbedeutend. Es ist in der Schrift nicht überliefert. Das Vorbild von Lukas 2:8-14 wurde und wird nicht berührt.
6. Geschäftemacherei und Allotria
Wenn durch Geschäftemacherei oder Allotria zu Weihnachten der Geburtstag Christi entwürdigt wird, so ist damit die Würde der Sache selbst nicht berührt. Auch eine unwürdige Teilnahme an der Gedächtnismahlfeier setzt bekanntlich die Feier selbst nicht außer Kraft.
7. Das Kreuz Christi
Da das Kreuz zu Weihnachten auch in den Blickpunkt kommt: Es ist nachgewiesen, daß Christus in der Tat am Kreuz starb. Er trug zwar nur einen Pfahl (stauros) und zwar den Querbalken des Kreuzes. Der Stamm war schon eingerammt, an dem er dann am Pfahl angebunden oder angenagelt, emporgezogen wurde, so daß er am Kreuz hing.
8. Der Weihnachtsbaum
Er war ursprünglich ein Symbol der Sonnenwendevolksfeste im Dezember, ab wann die Sonne wieder höher steigt. Er wurde im Zuge der Christianisierung übernommen, etwa seit dem 4. Jahrhundert. Im 30jährigen Krieg (1618-48) gab es sogar ein kirchliches Edikt gegen den Baum. In Berlin an der Spree wird er etwa seit 300 Jahren erst verwendet. Die Verwendung anderer Elemente im Glauben ist biblisch nichts Ungewöhnliches. In den mosaischen Glauben wurden Elemente des früheren Stierkultes übernommen, den die Bevölkerung zuvor betrieb. So wurde der Tempel Salomos mit Rinder- oder Stierfiguren geschmückt für die Anbetung Gottes. Auch bei der Darstellung der Cherubim wurde ein Stiergesicht eingefügt. 2. Mose 32:4, 1. Könige 7:25, 44, Hesekiel 1:10. Die Weiterverwendung des Baumes zu Weihnachten ist daher ebenfalls nichts Anstößiges. Er ist keine Entweihung der Person Christi. Christus hielt es sogar für gut, wenn andere, die ihm nicht nachfolgten, in seinem Namen böse Geister austrieben. Markus 9:38-41. So ist der Baum in seinem Namen auch nicht schlecht. Nichts, was an Christus erinnert und mahnt, ist schlecht.
9. Geschenke
Auch zur Geburt Jesu in Bethlehems Stall wurden Geschenke dargereicht. Matthäus 2: 11,12. Dies wurde nicht verurteilt. Im übrigen sind Liebesgaben eine Frucht des Geistes. Wenn gar im Zeichen des Weihnachtsfestes der Geburt Christi durch Geschenke Freude bereitet wird, Menschen aneinander wieder denken, zueinander finden, Friede gestiftet wird, dann gehört das zu dem Schönsten, was im Namen Jesu geschehen kann.
10. Im "geteilten Haus"
Der christliche Nicht-ZJ-Partner tut und verlangt nichts christlich Verbotenes, wenn er Weihnachten feiert. Der Widerstand leistende ZJ-Partner handelt unchristlich. Dessen ungeachtet kann von dem ZJ-Partner verlangt werden, daß er das Weihnachtsfest des Partners respektiert und sogar äußerlich mitmacht und mitgestaltet. Eine Weigerung muß als Fanatismus bezeichnet werden. Selbst eine Fahnenzeremonie kann ein ZJ ja äußerlich mitmachen und mitgestalten, wie bekannt ist. Der Anti-Weihnachtsfanatismus in einem "geteilten Haus" ist also wie Hausfriedensbruch.
11. Das Friedensfest
Andere mögen das Weihnachtsfest nur als Friedensfest feiern, Christus kam auch als "Friedensstifter" zur Welt, in die Welt, zu allen in der Welt, für alle in der Welt. "Friede auf Erden" war der Ausruf zur Geburt Christi. Der Geburtstag Christi ist ein Friedensfest. Wer auch immer dies anerkennt, ist nicht wider Christus, sondern wirkt für ihn. Markus 9:38-40.
12. Wider den Richtgeist
"Darum soll niemand um Essen und um Trinken er in Beziehung auf Feste oder Neumonde und Sabbate absprechende Urteile über euch fällen." Kolosser 2:16. -

Zum Jahrestext 1980
MIT IHREM HERZBLUT SOLLEN DIE ARGLOSEN DEN ENDZEITBETRUG FÜR DIE WTG WEITERBETREIBEN
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
"Und jetzt Herr, blicke hin auf die Drohungen und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit allem Freimut zu verkündigen." Apg. 4:29. Diesen Text hat die WTG für 1980 bestimmt, in der Absicht, eine drohende Verfolgung um Christi willen an die Wand zu malen und als letzten Beweggrund zu einer umso stärkeren Aktivität einzusetzen, um aus der Krise herauszukommen. Ohne Zweifel bezieht sich der Text auf zuvor (Apg. 4:18) ausgesprochene Drohungen gegen die damalige Verkündigung Christi. Dem mußten die Apostel unter Einsatz ihres Herzblutes mit umso größerem Freimut entgegentreten. Doch die heutige WT-Verkündigung ist nie um Christi willen bedroht worden! In ihrem Fall ging es immer und überall nicht um das Evangelium, sondern um einen politischen Mißbrauch des Evangeliums. Ob verschiedentlich in den USA, im Krieg in der Schweiz, in Entwicklungsländern wie Malawi oder in den Ländern sozialistischer und anderer revolutionärer, sozialer Veränderungen. Das Evangelium selbst war hier nie bedroht. Die Bedrohung entstand immer nur, weil die WTG stets auf eine bestimmte Weise unter Mißbrauch des Evangeliums zur negativen und feindlichen politischen Einmischung anleitet: antidemokratisch, staatsfeindlich, antimilitaristisch, antisozial, revolutionsfeindlich, nachrichtendienstlich, spionageverdächtig, antihumanistisch oder antikommunistisch. Immer unter der öffentlichen Lüge: politisch streng neutral. Der Text in Apg. 4:29 kann somit rechtmäßig überhaupt nicht auf die WT-Verkündigung bezogen werden, die einen politischen Mißbrauch des Evangeliums darstellt. Der neue Jahrestext soll aber nicht nur dies übertünchen, wie schon gesagt. Im Glauben an eine angeblich drohende Verfolgung um Christi willen soll er das Herzblut der arglosen Verkündiger, ihr Letztes gar, was sie geben können mobilisieren und zum Einsatz bringen, um die WTG aus der größten Krise wieder herauszupredigen, in die sie jemals geraten ist. Ließ sie doch der Weltöffentlichkeit um ihrer politischen Zielsetzungen willen verkündigen: "Die Generation, die das Jahr 1914 erlebt hat .. . ist jetzt schon alt (1972 Anm.) Von dieser Generation sind in den mehr als fünfzig Jahren, die seitdem vergangen sind, viele gestorben. Doch müssen die von Jesus für unsere Zeit vorhergesagten Dinge in Erfüllung gehen, ehe diese Generation vergeht'. Das bedeutet, daß die Zeit, da das geschehen wird, nahe, sehr nahe sein muß. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, daß eine von Gott geschaffene Ordnung n o c h i m Laufe des gegenwärtigen Jahrzehnts a n b r e c h e n w i r d." (Erwachet vom 22. 4. 1972). Das Jahrzehnt ist zuende! Nichts hat sich erfüllt! Das gleicht nun schlafenden Hunden! Das ist nun wie hochbrisanter Sprengstoff, wie ein WTG-Tanz auf einem Vulkan! Eine schwelende .Glut, die auflodern und das ganze Werk vernichten kann - wenn das allen bewußt wird!

Oh ja, der Text für 1980 ist meisterhaft ausgewählt, um ein solches Bewußtwerden verhindern zu helfen. Er enthält genau die Punkte, mit deren Deutung man die Illusion eines Werkes Gottes, einer Verfolgung um Christi willen, aufrechterhalten kann, auf daß alle Arglosen weiter ihr Herzblut darangeben. Sie müssen halt nur weiter in Arglosigkeit gehalten werden, was dieses Werk betrifft. Ist das in Wirklichkeit aber nicht ein gigantischer Glaubensbetrug nun schon über 100 Jahre lang? Die Darangabe ihres Herzblutes soll alle derartig daran binden, daß sie den Weg zurück überhaupt nicht mehr finden können. Auch diese CV-Ausgabe soll einen weiteren Anstoß geben, daß dieser Weg dennoch gefunden wird!
Herzliche Grüße in christlicher Verbundenheit
von allen Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und Mitverbundenen
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: 0,20 M. Jahresabonnement 2,- M. Versand auch kostenlos.
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A 7021/80 V 7 1 322

Christliche Verantwortung 1980 Teil I

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