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Geschrieben von D. am 04. Juni 2003 17:11:03: In einer Kurzmeldung in der CV 122 (September 1979) konnte man die doch wohl als
ungewöhnlich zu bezeichnende Meldung lesen: Manchmal haben aber auch Zeitungsenten einen reduzierten Wahrheitskern. Ganz aus
der Luft" gegriffen war diese Meldung wohl nicht. Aber wesentliche Abstriche zu ihr
sind wohl schon zu machen. Nur, leider ist diese, dann doch wohl als wesentlich anzusehende Aussage, in den eigentlichen Zeitungsartikeln nicht mit enthalten. Da ist von einem in Dillingen vorgesehenem Fernsehstudio die Rede. Ein paar Details dazu werden auch genannt. Nur eben nicht jenes, auf das es dann doch eigentlich ankäme. Man kann daher diese Aussage nicht als direkt falsch" bezeichnen; wohl aber als nicht genügend belegt. Und zudem. Keiner weiss so recht. Was wurde denn nun im Endeffekt aus diesem Dillingen-Projekt? Vielleicht auch einen sanften oder weniger sanften Tod gestorben, weil es mit den erhofften Fördergeldern nicht so wie gewünscht geklappt hat? In späteren Jahren habe ich meiner Erinnerung nach, nie mehr etwas in der CV zu diesem Thema gelesen. Vom Herrn Poppenberg und seiner Videofirma weiss man, dass er noch heute in aktiver Geschäftsbeziehung zu den Zeugen steht. Nur Poppenberg's Firma ist in Berlin und nicht in Dillingen ansässig. Falls jemand nähere Einzelheiten mitteilen könnte, wäre das sicherlich interessant. Falls nicht, wird man wohl vom Scheitern dieses Projektes auszugehen haben. Nachstehend noch, ohne weiteren Kommentar, ein paar Auszüge aus den beiden genannten Presseartikeln: Kommen Wim und Wum bald aus Dillinger Studios? Der Public-Television-Geschäftsführer zeigt sich nicht ohne Selbstbewußtsein.
Wir werden das führende Unternehmen in der Bundesrepublik sein"
und
verweist auf einen Planungsvorsprung von eineinhalb Jahren. Für Musikproduktionen gebe es
bereits Verhandlungen mit Plattenfirmen in Berlin und Hamburg. Zunächst sollen in der
ersten Stufe jedoch reine Produktionen für den AV-Markt getätigt werden. Das technische
Rüstzeug wird aber auch für kommerzielles Fernsehen, Kabelfernsehen, lokales Fernsehen
und selbst für einen Sender ausreichen. Wenn es soweit ist. Wolfgang Franz: Wir
sind gerüstet."
Die neue Firma möchte rund 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Augenblicklich beschäftigt das Unternehmen 6 Angestellte. Bereits in wenigen Wochen sollen die Baupläne eingerecht und die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sein. Spätestens im Frühjahr 1981 sollen die Produktionen beginnen. Ein Teil der Finanzierung wird über den Beteiligungsmarkt abgewickelt. Außerdem hofft man auf staatliche Zuschüsse. Und aus der Ausgabe vom 5. 7. 79 sei noch zitiert: Im Büro von Wolfgang Franz, er residiert im dritten Stock des Christa-Hochhauses,
hängen die Pläne für die zahlreichen Studios an der Wand. Danach sollen zum Beispiel
zwei große Studios mit je rund 800 Quadratmetern, ein großes Hörspielstudio mit 300
Quadratmetern, Musikstudios, Synchronstudio und zahlreiche weitere Gebäude entstehen. Die
Produktionskapazitäten der Public Television werden, so Wolfgang Franz, etwa denen des
Senders Freies Berlin entsprechen.
Die ursprünglich vorgesehene Beteiligungsgesellschaft wird, so Wolfgang
Franz, auf ein Minimum reduziert, da eine große deutsche Firma mittels eines Fonds
einsteigen will. Die Public Television werde jedenfalls im Rahmen der geplanten
Investitionen zu den größten und modernsten Fachunternehmen dieses Bereiches in der
Bundesrepublik zählen. Wie ernst die Dillinger Medienmacher denn auch von kompetenter
Seite genommen werden, zeigt sich am Terminkalender von Wolfgang Franz. Am heutigen
Donnerstag sind die Verantwortlichen der Public Television in München, wo sie ihr Konzept
vorstellen sollen. Eingeladen hat das Bayerische Wirtschaftsministerium.
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