Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Eisenhower-Tratsch

Tja, das mit dem „Sonnen in berühmten Namen" kennt man auch andernorts. Es wäre wirklich verwunderlich, sollte die WTG eine Ausnahme von der Regel bilden. Was in der Neuzeit etwa einer Scientology recht ist, war der WTG auch schon billig.

Es lag in der Tat in der Natur der Sache begründet, dass das Thema des USA-Präsidenten Eisenhower sich dabei mit anbot. Und so findet man selbiges denn auch im Cole-Buch über die Zeugen Jehovas „kunstgerecht" zelebriert. Dennoch, so „rechte Freude" wollte sich bei der WTG bei diesem Thema nicht einstellen. Zu dieser Einschätzung muss man unfraglich kommen, nimmt man etwa den Artikel im „Wachtturm" vom 1. August 1957 dazu, zur Kenntnis. Schon dessen Titelüberschrift „Verschwörung gegen … den Namen Jehova?" ist eigentlich eindeutig genug. Und so lässt denn die WTG in ihm ihrem Missmut freien Lauf.

Klagend wird mitgeteilt:

„Dies erklärt auch, warum Ida Eisenhower am 20. August 1944 an den amerikanischen Soldaten Richard Boeckel, der mit seinen Vorgesetzten wegen seiner biblischen Stellungnahme zum Krieg Meinungsverschiedenheiten gehabt hatte, einen Brief schrieb, indem es hieß:

'Als die Mutter General Eisenhowers und als ein Zeuge für den großen Gott Jehova der Heerscharen (und zwar bin ich dies schon 49 Jahre) freut es mich, sie brieflich zu ermuntern, treu zu bleiben.'

Als ihr Sohn im Jahre 1915 von der Militärakademie West Point graduiert wurde, gab sie ihm aus diesem Grunde eine 'Amerikanische Standard-Übersetzung' der Bibel, wie dies ganz deutlich aus einem Foto hervorgeht, das in 'The Illustrated News' am 2. Februar 1957 erschien."

Weiter klagt die WTG:

„Daß eine Verschwörung vorliegen mag, scheint auch aus den Worten von Jack Anderson hervorzugehen - er ist der jüngere Teilhaber von Drew Pearson -, der in Pearsons 'Karussell Washington' das schrieb, was die Detroiter 'Free Press' am 19. Dezember 1956 zitierte:

'Präsident Eisenhower, dessen Mutter einst Bibeltraktate für Jehovas Zeugen verkaufte, sucht einen guten Ausweg, um den Familiennamen von dieser Verbindung reinzuwaschen. Er ist empfindlich gegenüber der Tatsache, daß Jehovas Zeugen das Grüßen der Fahne oder den Dienst mit der Waffe ablehnen …

In Wirklichkeit wurde die Mutter des Präsidenten, als sie schon älter war, von einer Krankenschwester, die zur Sekte gehörte, beeinflußt. Da Frau Eisenhower sehr viel von der Bibel hielt, war sie gern bereit, Jehovas Zeugen beim Hausieren mit biblischen Traktaten zu helfen …

Jetzt suchen die Brüder Eisenhower eine elegante Ausrede, um bekanntmachen zu können, ihre Mutter sei nicht mit dem Herzen ein Zeuge Jehovas gewesen.'"

Und ihren Ärger macht die WTG mit dem Resümee Luft:

„'Nicht mit dem Herzen ein Zeuge Jehovas' und 'als sie schon älter war'. Wie kann das stimmen, wenn sie im Jahre 1944 an Boeckel schrieb, daß sie ein Zeuge für den großen Gott Jehova der Heerscharen (und zwar schon seit 49 Jahren gewesen sei?"

Auch in der "Erwachet!"-Ausgabe vom 8. März 1957 begegnet man dem Eisenhower-Thema. Dort klagt die WTG unter der Überschrift „Merkwürdig empfindlich":

„In der Rubrik von Drew Pearson, betitelt 'Washingtoner Karussell vom 22. September 1956, wird das durchschnittliche Alter der vorfahren Präsident Eisenhower erwähnt. Dann heißt es in dieser Rubrik weiter:

'Ike ist merkwürdig empfindlich, was die Religion seiner Eltern betrifft. Sie waren Zeugen Jehovas, obschon es in der autorisierten Biographie heißt, sie hätten den 'River Brethen' angehört. Beide, Ike und sein Bruder Milt, haben das Manuskript von Bela Kornitzers Buch 'Story of the Rive Eisenhowers Brothers' durchgesehen. Später bat Milt den Verfasser, die Erklärung, daß ihre Eltern Mitglieder der Sekte der Zeugen Jehovas seien, auszustreichen.'"

Zu weiterem siehe auch:

19542Eisenhower

 

1957er Rückblick zur Zeugen Jehovas Geschichte

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