Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Tabak

Die auf Gesundheitsreformerische Aspekte besonderen Wert legende Religionsgemeinschaft der "Siebenten-Tags-Adventisten" gehört auch zu jenen, wo das Rauchen verpönt ist. Die Adventisten sind auch schon dadurch hervorgetreten, dass sie auch für die breitere Öffentlichkeit, spezielle Raucher-Entwöhnungskurse angeboten haben. Das gibt es bei den Zeugen Jehovas, wo Rauchen gleichfalls verpönt ist, so nicht. Wer sich ihnen anschließen "will" und vorher Raucher war, muss aus eigener Kraft sehen, wie er dieses Laster wieder los wird. Echte logistische Unterstützung erhält er seitens der Zeugen Jehovas nicht. Die konfrontieren ihn lediglich mit ihrer diesbezüglichen Forderung.

Zu den verstreut und selten zu findenden Ausführungen der WTG zum Thema Rauchen gehört auch jener aus dem Jahrgang 1954 des "Wachtturms" (Ausgabe Wiesbaden, S. 329f.; Ausgabe Bern S. 173f.), wo man unter der Überschrift: "Der Tabakgenuß - vereinbar mit dem Christentum?" unter anderem lesen kann:

Weshalb sind denn Jehovas Zeugen dem Genuss des Tabaks abhold? Sagt die Heilige Schrift direkt und ausdrücklich, dass das Rauchen verboten sei? Nein, das tut sie nicht. Indes zeigt der ganze Inhalt der Schrift, dass der Tabakgenuß mit wahrem Christentum unvereinbar ist.

Christus Jesus fasste das wahre Christentum in den Worten zusammen: "Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft", und "du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Mark. 12: 30, 31 NW). Der Gebrauch von Tabak kann nicht mit dem Gehorsam diesen zwei grossen Geboten gegenüber vereinbart werden.

Einige argumentieren, dass, weil die Bibel den Genuss des Tabaks nicht ausdrücklich verbietet, es auch keinen Einwand gegen dessen Verwendung geben könne. Solche übersehen indes die geschichtliche Tatsache, dass der Tabakgenuss auf die Indianer auf der westlichen Halbkugel beschränkt war, bis diese entdeckt wurde. Somit bestand kein Anlass den Tabak unter Jehovas Dienern zu erwähnen oder zu verbieten.

Dann wiederum behaupten einige, es sei ungereimt, so streng in bezug auf Tabak und dennoch den Gebrauch alkoholischer Getränke zu erlauben, wie es Jehovas Zeugen tun. Einige rauchen zur Entspannung, aus Nervosität oder Ruhelosigkeit. Solche sollten sich indes bemühen, die Ursache ihres Zustandes zu ermitteln, statt ein schädliches Rauschmittel zur Beseitigung der Symptome einzunehmen. Eine solche Untersuchung dürfte Züge offenbaren wie Habsucht, Nebenbuhlerschaft oder Ehrgeiz; oder es mag Wankelmut sein; oder es mag seine Ursache in den Gewissensbissen eines Schuldbewusstseins haben. Für solche Fälle ist "Gottergebenheit und Zufriedenheit oder Selbstgenügsamkeit" das Heilmittel. 1. Tim. 6:6.

Zehntausende christlicher Diener Jehovas frönten einst der Tabakgewohnheit, doch da sie es unvereinbar finden mit dem Christentum, brachen sie damit. Alle, die das Christentum ernst nehmen, werden sich ihrer bestimmt entledigen, wenn sie davon beherrscht sind. Wenn man es wirklich will, kann man mit dem Rauchen aufhören. Der Punkt liegt darin, völlig davon überzeugt zu sein, dass das Tabakrauchen Jehova Gott missfällt, dass es einen Mangel an Nächstenliebe anzeigt, und dass es für den Raucher selbst nicht gut ist, sei es nun körperlich, geistig oder moralisch. …

Man vergleiche dazu auch: 19352Rauchen

1954er Rückblick zur Zeugen Jehovas Geschichte

ZurIndexseite