Dies ist die Dokumentation eines "historischen Textes". Als Webseiten-Betreiber lege ich Wert auf die Feststellung, mit dem in Rede stehenden Verfasser keinesfalls übereinzustimmen. Siehe dazu auch:

Startseite von: Fritz Schlegel Die Wahrheit über die Ernsten Bibelforscher

Einleitung.

In der mir zugesandten Schmähschrift werden die Gläubigen in zwei Klassen eingeteilt. Zu der einen Klasse sollen jene gehören, die keine kritische Untersuchung ihres angestammten Glaubenserbes wagen - aus Furcht vor der Sünde des Zweifels, zu der andern jene, die blindlings auf ihre "akademisch" gebildete Geistlichkeit vertrauen. - Was die Sünde des Zweifels anbelangt, kann ich dem Ernsten Bibelforscher den Vorwurf des Mangels an Kenntnis über Wesen und Begriff von dieser Sünde nicht ersparen, sonst hätte er sich nicht mit dieser oberfächlichen Behauptung schon in seinem Vorwort lächerlich gemacht. - Die andern vertrauen blindlings auf ihre akademisch gebildete Geistlichkeit. - Daß der Nachdruck auf dem "akademisch" zu suchen ist, dürfte nicht schwer zu erkennen sein. Doch darf dem ruhig entgegengehalten werden, daß das gläubige katholische Volk nicht so sehr dem "akademisch gebildeten" Herrn, als vielmehr dem vom Bischof geweihten, von Gott berufenen Priester vertraut! Übrigens ein herrliches Zeugnis für die Vertrauenswürdigkeit unseres Klerikerstandes, von einem "Ernsten Bibelforscher" in einer öffentlichen Schrift als Tatsache anerkannt zu wissen, daß den katholischen Geistlichen blindlings vertraut wird!

Er fährt dann fort: Letztere (die auf die Geistlichkeit Vertrauenden) vergessen das Wort Jesu bei Mt. 11,25: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erden, daß du dies vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen aber geoffenbart hast." - Was dieses Zitat bedeuten soll, läßt sich wirklich nicht einsehen. Soll mit den Weisen und Klugen die Geistlichkeit gemeint sein, so müßte es diesen demnach verborgen sein! Den Kleinen aber, in unserem Fall der großen Menge der Gläubigen, müßte es Gott geoffenbart haben! Und nun die Folgerung! Trotzdem dieser "Menge" der Kleinen die Wahrheit "geoffenbart" ist, vertraut sie blindlings auf diejenigen, denen sie verborgen blieb! Welch entsetzlich lächerlicher Widerspruch! - Beiden Klassen aber, den sich Fürchtenden vor der Sünde des Zweifels und den blindlings auf die akademisch gebildete Geistlichkeit Vertrauenden wird zur "Belehrung und Ermunterung" das folgende Zitat empfohlen (Apg. 17, 11): "Diese nun waren edler als jene zu Thessalonich; sie nahmen das Wort mit aller Begierde auf und forschten täglich in der Schrift, ob es sich also verhielte." Mit dieser Stelle will der E. B. die Berechtigung nachweisen, daß jedermann die Heilige Schrift nach seinem Gutdünken auslegen könne. Ich will nicht sagen, was alles dazu gehört, vernünftig denkenden Menschen mit solchen hohnsprechenden Scheingründen aufzuwarten! Ich habe keinen Grund, anzunehmen, daß ein Bibelforscher aus Unkenntnis des Kapitels 17 der Apostelgeschichte sich diese Mühe geben konnte, denn man darf wohl verlangen, daß jeder, der eine Stelle zitiert, sich vorher genau über den Zusammenhang zu dem die betreffende Stelle gehört, orientiert. Jeder Durchschnittsschüler der Elementarschule muß beim Lesen des genannten Kapitels ohne Mühe erkennen, daß Paulus zu Juden spricht. Erst hatte er in Thessalonich gepredigt. Durch seine Predigt glaubten einige der Juden, vor allem aber eine große Menge der Heiden und nicht wenige vornehme Frauen. Aus Wut über diesen Erfolg setzten die verstockten Juden mit Hilfe des Gassenpöbels die Stadt in Aufruhr und suchten Paulus und seinen Begleiter Silas festzunehmen, ohne ihn zu finden. Paulus ging in der Nacht nach Beroea, wo er wieder in der Synagoge der Juden redete, um sie zu bekehren. Und nun fährt die Apostelgeschichte weiter: "Diese aber waren edelmütiger, als die zu Thessalonich, denn sie nahmen das Wort mit aller Begierde, täglich die Schrift erforschend, ob sich dieses also verhalte." Der unmittelbar folgende Vers 12 hätte auch R. zum besseren Verständnis dieses Kapitels dienen sollen, denn er lautet: "und viele glaubten von ihnen, auch von den vornehmen heidnischen Frauen und Männern nicht wenige."

Jeder Christ weiß, daß das Alte Testament Weissagungen und Hinweise auf den Messias enthält, die sich wortgetreu erfüllten; Christus selbst forderte die Juden auf, in der Schrift zu forschen, denn sie sei es, die von ihm Zeugnis gäbe! Und sicher wird es auch der große Völkerapostel nicht unterlassen haben, die Juden immer wieder aufzufordern, wenn er ihnen den Auferstandenen predigte, in der Schrift selbst nachzuschauen, ob die in ihr enthaltenen Prophezeiungen über den Messias erfüllt seien. Und nun wird unserem katholischen Volk ein Zerrbild geboten, dieser Schriftstelle der Sinn gegeben, als hätte Paulus gar die Christen aufgefordert, selbst in der Schrift zu forschen und nicht ihm blindlings zu vertrauen. Ein Paulus, der erklärte, wenn jemand ein anderes Evangelium als er gepredigt hätte, verkünde, der sei verdammt, auch wenn es ein Engel vom Himmel wäre! Der Verfasser hat sogar die Stirne, fortzufahren in pathetischem Redeschwung: "Wenn nun der Heilige Geist (an den die Bibelforscher, nebenbei bemerkt, gar nicht glauben! Doch davon später.) Als Inspirator der Schrift jene lobt, welche der Apostel Lehren nicht nur blindlings annahmen, wer darf uns tadeln, wenn wir dasselbe mit den Lehren derer tun, welche sich die Nachfolger der Apostel nennen? Grenzt eine solche Herausforderung nicht geradezu an Gotteslästerung? Und so was nennt sich "ernster" Bibelforscher? Hier trifft tatsächlich das Wort des protestantischen Theologen Samuel Werenfels (gest. 1740) zu, der von der Bibel sagte:

"Dieses das Buch, in dem ein jeglicher sucht seine Lehren.

Und es findet zugleich jeder darin, was er sucht!"

Damit will ich meine Kritik über das Vorwort schließen. Fast möchte ich vor gerechter Empörung und aufsteigendem Schamgefühl, das mich beim Gedanken an die folgenden Kapitel der Schmähschrift erfaßt, die Feder einerseits beiseite legen, aber andererseits ermuntert mich die Liebe und Dankbarkeit gegen die Mutter Kirche, all' die Beschimpfungen, Beschmutzungen und Entstellungen zu beseitigen, die ihr von einem ihrer eigenen früheren Kinder in so ekelerregender Weise zugefügt wurden.

Von der Kirche Christi

Wenn ich zwei gleichwertig aussehende Geldscheine vor mir liegen habe und möchte wissen, welcher von beiden wohl recht und welcher falsch sei, liegt es auf der Hand, daß ich die untrüglichen Kennzeichen eines echten Scheines bei den beiden Geldscheinen festzustellen versuche. Kenne ich genau die erforderlichen Kennzeichen, dann wird es mir auch gelingen, einen falschen von einem wahren Schein zu unterscheiden. Der E. B. schlägt dagegen eine andere Methode vor. Wenn er zwei als gleichwertig aussehende Geldscheine auf ihre Echtheit prüfen will, frägt er sich zuerst, was man unter dieser Bezeichnung "Geldschein" zu verstehen habe! Das eben entworfene Bild tritt uns noch wirksamer entgegen, wenn wir seine eigenen Worte lesen: "Es wird so oft die Frage aufgeworfen, welche von den bestehenden Kirchen wohl die wahre Kirche Christ sei. Man käme rascher zu einem Ergebnis, wenn man sich zuerst fragen wollte, was man unter dieser Bezeichnung zu verstehen habe."

Schon aus dieser kleinen Kostprobe kann man seine geistige Einschätzung des Leserkreises, an den er die Broschüre richtete, beurteilen. Muß es denn nicht zum Lachen reizen, einem aufrichtig nach der wahren Kirche mich fragenden Menschen zur Antwort zu geben: Frage dich zuerst, was man unter Kirche versteht! - Das ist doch das Mindeste, was man von jemand, der etwas sucht, verlangen kann: zu wissen, was er eigentlich sucht! R. fährt dann fort: "Nach allgemeiner Auffassung versteht man darunter eine genau begrenzte Organisation mit dem Zwecke, die meist in sie hineingeborenen Mitglieder zur ewigen Seligkeit des Himmels zu führen." Langsam, Herr Bibelforscher! Eine derartige und dazu noch allgemeine Auffassung des Begriffs und der Aufgabe der Kirche war mir bis jetzt nicht bekannt. die allgemeine Auffassung von Kirche und ihrer Aufgabe lautet vielmehr so: "Die Kirche ist die von Christus gestiftete sichtbare Gemeinschaft aller Gläubigen, in welcher die von ihm während seines irdischen Lebens zur Entsündigung und Heiligung der Menschheit entwickelten Tätigkeiten unter der Leitung seines Geistes bis zum Weltende vermittelst eines von ihm angeordneten, ununterbrochen währenden Apostolates fortgesetzt und alle Völker im Verlaufe der Zeiten zu Gott zurückgeführt werden (Möhler)." Christus hat zu den Aposteln nicht gesagt: "Gehet hin und lehret alle Menschen, die in die Kirche hineingeboren sind und werden", sondern: "Gehet hinaus in alle Welt und lehret alle Völker!" Und gleichsam als Aufmunterung zu ihrer harten, opferschweren Arbeit fügt der göttliche Lehrmeister am Schlusse hinzu: "Ich bin bei euch bis ans Ende der Welt!" Und wahrhaftig! Die Geschichte der von Christus gegründeten Kirche beweist voll und ganz, daß der Heiland bei ihr geblieben - bis zum heutigen Tag. Je grausamer die Verfolgungen geführt, je raffinierter die Vernichtungspläne der Gegner ausgesonnen waren, um so glorreicher und siegreicher ist sie aus ihren Kämpfen hervorgegangen! Und wenn der viel prophezeite Wunsch der sogen. "Ernsten Bibelforscher" in Erfüllung ginge, daß Millionen Menschen nicht mehr sterben werden, dann können diese "Auserwählten" wohl noch den Tag erleben, "wo ein Hirte und eine Herde wird!"

Die deutliche Forderung Christi, daß alle Völker gelehrt werden sollen, dürfte hinreichend genügen zum Beweise, daß er seine Kirche nicht nur für die in sie hineingeborenen Mitglieder gegründet hat. Da aber der E. B. in seiner Schrift mit Zitaten nicht spart, will auch ich mich nicht kleinlich zeigen und verweise noch auf die Stelle 1. Tim. 2,4, woraus hervorgeht, daß Gott will, "daß alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen". Die Wahrheit aber, durch die alle Menschen selig werden sollen, ist nur jene, welche Christus den Aposteln verkündet und durch diese Apostel seiner Kirche und durch diese Kirche unverfälscht der heutigen Menschheit überliefert hat. Und im 1. Tim. 3,14f. steht ferner noch ein, von R. allerdings nicht zitiertes, aber sehr bemerkenswertes Wort, nämlich: "Die Kirche des lebendigen Gottes ist eine Säule und Grundfeste der Wahrheit." Und damit unser, von R. ebenfalls nicht zitierter, großer Kirchenlehrer St. Augustin nicht vergessen sei, soll auch er zu Wort kommen, wenn er folgendes sagt: "Niemand tilgt aus dem Himmel den Plan Gottes." Und da es schon zu seiner Zeit Leute gab, die sagten: "Aber jene Kirche, die sich aus allen Völkern zusammensetzt, existiert schon nicht mehr; sie ist zugrunde gegangen", hören wir seine wirklich treffende Antwort: "Das sagen jene, die in ihr nicht leben. O unverschämte Äußerung! Jene ist wohl nicht mehr, weil du nicht mehr in ihr bist?" --

Unsere Kirche also, die für alle Menschen gestiftet wurde, jene Kirche, deren Begriff und Aufgabe wir hinreichend gekennzeichnet haben dürften, existiert noch fest und sicher - zum Segen der Menschheit - und zum Anstoß - ihrer Feinde -, die immer wieder eitle Bemühungen zu ihrem Untergang aufnehmen! Denn: "Portae inferi non praevalebunt adversus eam: Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen (Matth. 16,18)!"

Die Wiederherstellung aller Dinge

Nur die Kirche hat ein Recht auf Lehrautorität, welche nichts lehrt, das der Bibel widerspricht, anderseits aber auch alles verkündigt, was Gott in seinem Wort der Menschheit sagen wollte." Dies dürfte wohl der einzige Satz sein, den ich voll und ganz unterstreichen kann in R.s Schrift. Anschließend wird nun der katholische Volksschriftsteller Pfarrer Mäder in Basel einer Erwähnung "gewürdigt" im Hinweis auf seine Schrift "Rom oder Wittenberg?", worin der genannte Geistliche schreibt: "Man nenne uns eine einzige Wahrheit, die wir nicht haben, und die andere außerhalb der Kirche gefunden und derentwegen sie die Kirche verlassen mußten." Darauf nennt R. als eine solche "Wahrheit" die Wiederherstellung aller Dinge, von welcher der Apostel Petrus in wenigen Worten so viel und der "Nachfolger Petri" in seinen vielen Worten so wenig oder vielmehr nichts zu sagen wisse! Gut gezielt, aber schlecht getroffen! Eine Frage sei erlaubt: Ist das die einzige sogen. "Wahrheit", die R. in der katholischen Kirche nicht gefunden haben will und derentwegen er die Kirche verlassen zu müssen glaubte? Dann könnte ihm ja leicht geholfen werden. -

Also die Wiederherstellung aller Dinge! Statt einer von dem Leser erwarteten Abhandlung über die in dicken, fetten Lettern in der Schmähschrift prangende "Wiederherstellung aller Dinge", schließt die ein Hochgefühl der Spannung auf die nähere Enthüllung der außerhalb der Kirche gefundenen Wahrheit auslösende Siegesbewußtheit. R.s mit dem vielsagenden und doch so bescheidenen Wörtchen: Man überdenke 1. Moses 22, 15-18; Galater 3,29; Apg. 3, 19-21; 1. Kor. 6, 1-3; Off. 20,4!

Ich sehe R.s Staunen über die Genauigkeit, noch mehr vielleicht über die Geduld, mit der wir jede einzelne Stelle nun ans Licht ziehen! Und tatsächlich, das geschieht jetzt. Nicht aus Haß gegen die Bibelforscher, für diese können wir nur Bedauern haben, sondern aus "Liebe zur Wahrheit!"

Und nun, lieber Leser, bitte ich dich, diese folgenden Stellen nicht zu übergehen, sondern ebenfalls aus Liebe zur Wahrheit getreu mit mir auszuhalten. Es soll dir gewiß nicht langweilig dabei werden. Ich brauche dich nämlich dringend jetzt zur Mitarbeit. Die Schriftstelle aus dem 1. Buch Moses, 22. Kap., Vers 15-18, die eine Beweisquelle für die "Wiederherstellung aller Dinge" liefern soll, hat in deutscher Übersetzung diesen Wortlaut:

"15. Der Engel des Herrn aber rief Abraham zum zweitenmale vom Himmel her zu und sprach: 16. Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, weil du dies getan und deines einzigen Sohnes nicht geschont hast, um meinetwillen; 17. will ich dich segnen und deine Nachkommenschaft mehren, wie die Sterne des Himmels und wie den Sand, der am Gestade des Meeres ist; Deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; 18. und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast." Wirst du nun, werter Leser, über die erforderliche Phantasie verfügen, um aus dieser Stelle einen Schimmer von Andeutung über die Wiederherstellung aller Dinge herausdeuten zu können? Ich kann es nicht. Doch, errare est humanum = irren ist menschlich. Einmal kann sich auch ein "ernster" Bibelforscher täuschen! Gehen wir drum zur nächsten Stelle, Gal. 3,29. Im Brief an die Galater spricht Paulus u. a. davon, daß alle, die in Christus getauft seien, gleich seien, gleichgültig, ob sie vorher Juden oder Heiden gewesen seien. Zum genaueren Verständnis bin ich freigebig und führe noch den vorhergehenden Vers 28 an: "Da ist nicht Jude, noch Heide, da ist nicht Knecht noch Freier, da ist nicht Mann noch Weib. Denn ihr alle seid eins in Christus Jesus. 29. Wenn ihr aber Christi seid, dann seid ihr Same Abrahams, Erben nach der Verheißung." - Leser, reicht hier deine Phantasie aus? Kommentar überflüssig! Nun läßt sich schon besser erkennen, mit welchem Ernst ein E. B. die Bibel erforscht!

Nun käme Nr. 3, Apg. 3, 19-21; ich will aber aus technischen Gründen den übrigen Stellen den Vorrang geben. Deshalb 1. Kor. 6, 1-3: "1. Untersteht sich jemand unter euch, der einen Rechtsstreit gegen einen andern hat, zu rechten bei den Ungerechten und nicht bei den Heiligen? (Anmerkung: Außer den inneren Parteiungen und dem Ärgernis der Verwandtenehe war dem Apostel auch mitgeteilt worden, daß Christen ihre Rechtshändel zum Schaden des Ansehens der christlichen Religion an heidnische Richter gebracht hatten. Dagegen wendet er sich in Vers 1-9.) Oder wißt ihr nicht, daß die Heiligen über diese Welt richten werden? (Anmerkung: Heilige bedeutet hier Christen. Berufen, über die Welt einst zu richten, sollen sie das Ehrgefühl haben, ihre Händel unter sich zu schlichten.) Und wenn durch euch die Welt wird gerichtet werden, seid ihr es nicht wert, über höchst Geringfügiges zu richten? 3. Wißt ihr nicht, daß wir die Engel richten werden? 1) 2)

1) Anmerkung: Die gefallenen Engel im Weltgericht. Siehe 2. Petr. 2,4.

2) Die Anmerkungen nach Prof. Dr. Simon Weber, Freiburg i. Br.

Nun, Leser merkst du etwas? Es läßt sich aus der obigen Stelle ein Weltgericht lesen, aber eine Erklärung der Wiederherstellung aller Dinge finden wir auch hierin nicht. Bei allem "ernsten" Forschen nicht! Nun zur Offenbarung 20,4. R. hat den Vers 4 mit einem dicken Ausrufezeichen geziert. Darum wollen wir dieser Stelle auch die "entsprechende" Aufmerksamkeit schenken. Als ob ich gleichsam Angst hätte, nicht ernst genug forschen zu können, ziehe ich dich, verehrter Leser, auch diesmal zur Untersuchung bei und stelle dir die betreffende Schriftstelle vor: Offb. 20,4 "und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf (die 24 Ältesten); und ihnen ward verliehen, Gericht zu halten; und die Seelen der Enthaupteten wegen des Zeugnisses Jesu und wegen des Wortes Gottes und derer, die das Tier und sein Bild nicht angebetet und sein Malzeichen nicht angenommen hatten an ihren Stirnen oder an ihren Händen, und sie lebten und herrschten mit Christus tausend Jahre." Diese Stelle gilt doch deutlich den vielen Märtyrern, die für Christus geduldet und gelitten haben. Über Wiederherstellung aller Dinge finden wir auch hier keine Erklärung bezw. Aufklärung! Dagegen läßt sich eine Andeutung darin finden auf das "tausendjährige Reich", das von den Bibelforschern gerade in jüngster Zeit so viel besprochen wird. Um nicht den Schein des Ausweichens aufkommen zu lassen, wollen wir auf diese Frage ebenfalls eingehen.

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