Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Dr. Schaefer-Stahl

Lange Zeit war auf der Webseite der "Aktion Freie Geschichtsforschung", gekennzeichnet durch ein Baustellensymbol, nichts wesentlich neues zu registrieren. Hinzu kommt dass sie durch einen Crash bei dem Kostenlos-Anbieter "Seeseiten", offenbar nicht mehr erreichbar ist. Als "Spiritus rector" dieser Aktion war offenbar der in Konstanz wirkende Dr. Herwig Schaefer-Stahl anzusehen. Der offenbar auch über ein einschlägiges Archiv verfügt. Sehe ich es richtig, lag ihm wohl auch einiges daran, dass in der Geschichtsdarstellung nicht nur die Rutherford'schen Zeugen Jehovas vorrangig thematisiert, sondern dass auch die anderen aus der Russelbewegung hervorgegangenen Gruppen mit in die Betrachtung eingezogen werden. Das Handicap dabei ist allerdings, dass die WTG-Apologeten nur vorrangig auf die Zeugen fixiert sind.
Offenbar nahm Schaefer-Stahl an einer Diskussionsveranstaltung mit teil, die von dem WTG-Apologeten Hubert Roser bestritten wurde. Schaefer-Stahl veröffentlichte dazu ein Protokoll in dem er kommentierende Sätze seinerseits mit einfügte. Die Thematik dabei war relativ "schmalspurig".
Am interessantesten indes erscheint mir durchaus die Kritik von Schaefer-Stahl an Roser. Man muss schon genauer hinsehen, um sich in die Auseinandersetzung hineinversetzen zu können. Eingeräumt sei auch, dass dieses Text nicht unbedingt "publikumswirksam" ist. Ich sehe seine Bedeutung lediglich darin, dass hier einmal dem Apologeten Roser (stellvertretend auch für andere) öffentlich widersprochen wurde. Nachstehend der über die Suchmaschine Google eruierte Text. Die eigentliche Webseite der "Aktion Freie Geschichtsforschung" war für meine Begriffe, unübersichtlich gestaltet:

In der offenen Diskussion ging es u.a. um die Frage, welche Bedeutung haben statistische Zahlen der Landesaemter, wenn die Volkszaehlung reichsweit planmaessig am 16. Juni 1933, das Verbot in Preussen am 24. Juni 1933, das Verbot in Wuerttemberg im Februar 1934 und der Anteil der "Zeugen Jehovas" in der statistischen Religionsgruppe "Bibelforscher" gegen null stark abnimmt?
Ein Mikrophon im Publikum gab es nur fuer bestimmte Beitraege.
Die Rekonstruktion:
Dr. Roser:
Meine Damen und Herrn, es besteht jetzt Gelegenheit zu Fragen aus Ihrem Kreis an die
Referenten und Referentinnen und da wir, wie ich gehört habe, leider kein Mikrofon im Publikum zur Verfügung haben, würde ich einfach um Handmeldungen bitten, die Frage zu formulieren, ich kann sie dann noch mal am Mikrofon laut vorlesen.
1.)
PD Dr. Schaefer-Stahl:
Was haben die "Zeugen Jehovas" waehrend der Weimarer Republik getan, um den Nationalsozialismus zu verhindern?
Dr. Roser
Bitte, hier ist eine Frage:
2.)
(PD Dr. H. Schaefer-Stahl):
Herr Roser, Sie haben für die Zahl der Zeugen Jehovas eine Zahl von 900 Zeugen Jehovas
angegeben. Wie kommen Sie auf diese Zahl?

Roser:
Das ist eine Schätzung, die ich vorgenommen habe, (aber) ausgehend, es gibt genaue Zahlen für 1925, für die Volkszählung 1925, die die Religionszugehörigkeit auch für kleinere
Religionsgemeinschaften ausgewertet hat. Wenn ich mich recht entsinne, ist das eine Zahl von etwa 650, die da angegeben wird. Wenn man dann berücksichtigt, daß die Zahl der Zeugen Jehovas Ausgangs der zwanziger Jahre und vor allem zu Beginn der dreißiger Jahre in der Weltwirtschaftskrise zugenommen hat, allgemein zugenommen hat, um eine bestimmte Prozentzahl, kann man, wobei ich mich bei dieser Prozentzahl sehr stark auf Detlef G. stütze, kann man ungefähr angeben, deswegen habe ich auch eine relativ breite Spannweite gemacht, kann man etwa sagen, würde ich sagen, daß es damals in Baden etwa 700 bis 900 Zeugen Jehovas gegeben hat. Ich glaube nicht, daß es weniger waren. Ich glaube, es könnten, wenn, dann eher noch mehr gewesen sein. Aber das ist, wie gesagt, eine Schätzung.

Kommentar:
Diese Einlassungen Rosers sind geradezu grotesk. Er versteht weder zwischen Religionsnennungen noch Religionsgruppen zu unterscheiden. So kann er ganz unbeschwert ueber "Jehovas Zeugen", Bibelforscher und "genaue Zahlen" Unsinniges zum Besten geben.
Auch fuer 1925 laesst sich selbstverstaendlich der Anteil der WTS-gesteuerten "Ernsten Bibelforscher" (deren Ausgrenzung und die Umbenennung in die WTS-gesteuerten "Zeugen Jehovas" erfolgte 1931) an den 601 Nennungen in der statistischen Religionsgruppe "Bibelforscher" in Baden 1925 nicht angeben.
(Die Zahl 650 hat Roser wahrscheinlich aus badischen statistischen Quelle fuer Wuerttemberg. 1925 waren die Zusammenstellungen der Religionsgruppen noch nicht reichseinheitlich geregelt. Das bedeutet die Angaben der verschiedenen statistischen Landesaemter koennen nur miteinander verglichen werden, wenn zuvor feststeht, dass dieselben Nennungen zusammengefasst wurden. Bei Rosers Quelle ist das nicht der Fall. Fuer Wuerttemberg wurden 1925 knapp 1050 Bibelforscher gezaehlt.)
Auch ein Pennler koennte bei seiner Wundertuete mit der Aufschrift Fuellung: 94 Einzelstuecke, 30 verschiedene Sorten nur raten. Wuenschenswerte 900 Einzelteile wuerde er wohl nie erwarten.
Aus welchen Gruenden und mit welchen Absichten die statistischen Landesaemter 1925 besser als 1933 gearbeitet haben sollen, bleibt auch unerfindliche Pseudo-Historie!
Letztlich beruft Roser sich auf D. G.. Die Werte in dieser Dissertation sind aber zurueck gerechnet, befassen sich nicht mit Baden und sind an einem falschen Propagandawert des WTS-Zentraleuropaeischen Bueros in Bern (Verantwortlich: M.C.Harbeck) orientiert.
Die letzten vom WTS-Bibelhaus Magdeburg im deutschen "Bulletin fuer Jehovas Zeugen", Ausgabe Maerz 1933, publizierten Werte betrafen den Dezember 1932 und betrugen lediglich etwas ueber insgesamt 10.000 Aktivisten (Arbeiter im Felde) (Verantwortlich: PJG Balzereit) im Deutschen Reich.
3.)

(PD Dr. H. Schaefer-Stahl)
In Baden gab es ja 1933 wie im ganzen Reich eine Volkszaehlung am 16. Juni. Und (eh), es sind 94 Bibelforscher festgestellt worden. Darunter wahrscheinlich kein einziger "Zeuge Jehovas".
Dr. Roser (wiederholt die Frage)
Also der Herr hat eben gesagt, daß 1933 eine Volkszählung stattgefunden hat. Das ist richtig,
diese Volkszählung hat schon nach dem Verbot der Glaubensgemeinschaft stattgefunden und da haben sich nur sehr wenige, wie der Herr eben sagte, 94 Menschen dazu bekannt und, das muß man meines Erachtens so sehen, trotz Verbot haben sich bei einer offiziellen Volkszählung immerhin noch 94 Menschen zu diesem Glauben bekannt. Man muß natürlich aber auch davon ausgehen, und ich kenne auch Beispiele, daß auch Menschen zu dem Glauben der Zeugen Jehovas erst nach 1933, also sogar erst in der Verbotsphase hinzugestoßen sind.
Kommentar:
Erstaunlich ist, dass Dr. Roser hier spontan, die 94 Religionsnennungen fuer Baden bestaetigt, waehrend er in seiner Publikation die in der wiss. Literatur laengst bekannten Werte fuer 1933 nicht kennen will.
Das fruehe Verbot trifft nur fuer Baden zu, nicht fuer Preussen/ Hamburg und Wuerttemberg. Die Verbote in Preussen (24. Juni 1933), Hamburg oder Wuerttemberg (Februar 1934) kamen zeitlich eben erst nach der Volkszaehlung vom 16. Juni 1933. Tatsaechlich haben sich auch in der Verbotsphase noch Personen zu Zeugen Jehovas taufen lassen, die Zahl ist aber fuer Baden verschwindend gering - wie Hr. Dr. Roser wissen muesste - gegenueber den abfallenden JZ-Anhaengern waehrend der Verbotsphase.

4.)
PD Dr. Schaefer-Stahl:
: ... ungefähr 30 Personen, z. B. Engel Jehovas ...
Unter der statistischen Religionsgruppe "Bibelforscher" wurden etwa 30 Religionsnennungen zusammengefasst. Zum Beispiel auch einschliesslich die "Engel Jehovas".

Dr. Roser:
Über die Engel Jehovas möchten Sie wissen. Die Engel Jehovas sind, soviel ich weiß, eine
Abspaltungsgruppe, die sich Anfang der Zwanziger Jahre von den Zeugen Jehovas abgewandt hat im Zuge von unterschiedlichen theologischen Anschauungen. Das war eine sehr kleine Gruppe mit wohl nur vielleicht 50, eher vielleicht 50, 60, 70 Mitgliedern in Baden, die ähnlich wie die Zeugen Jehovas auch verfolgt wurden.
Kommentar:
50...60...70... also fuer die nicht-ZJ in Baden - aber nur Freytags-Anhaenger! Voila, bleiben fuer die "Wahrheitsfreunde" und die uebrigen Glaubensrichtungen in der Religionsgruppe "Bibelforscher" noch ganze 24 Nennungen reserviert. Vielleicht haette man sich mal mit deren Verfolgtenschicksal beschaeftigen sollen. Zeugen Jehovas gab es 1920, wie Roser hier meint, noch nicht. Neben diversen Bibelforscher-Richtungen gab es seinerzeit 1920 die WTS-gesteuerten sogenannten "Ernsten Bibelforscher". Ab 1931 stiftete deren Praesident Rutherford fuer seine WTS-Anhaenger den Namen "Zeugen Jehovas" , sehr zum Aerger der aelteren "Engel Jehovas", die sich nach neuen Namen umsehen mussten.

5.)
PD Dr. Schaefer-Stahl::
Ja, und die waeren ja dann auch in den 94 Personen enthalten.
Dr. Roser:
Das ist moeglich. Das kann ich jetzt von hier aus nicht beurteilen.
Hier ist noch Herr Kury

Kury:
Wenn Jehovas Zeugen heute verboten würden, und es ist bekannt, daß sie konspirative
Tätigkeiten entfalten, daß sie vorsichtig wurden, Vorsichtsmaßnahmen trafen, dann würde ich mir auch nicht aufs Hemd schreiben, „Zeuge Jehovas, bereit zur Verhaftung". Dann würden wir auch versuchen, in die Illegalität zu gehen, Untergrund und uns nicht mehr als Zeugen Jehovas in dem Sinn uns direkt auszuzeichnen, wir würden das nicht verleugnen, aber dann könnte man vielleicht verschiedenes schreiben. Man ist ja nicht gezwungen, Zeuge Jehovas zu schreiben.
(stuermischer Beifall)
6.)
Dr. Roser
(Ehm )Gibt es noch Fragen? Bitte der Herr nochmal
PD Dr. Schaefer-Stahl::
In Wuerttemberg wurden die Zeugen Jehovas ja erst 1934 verboten. Und trotzdem hatte die Zahl der Bibelforschernennungen sehr stark abgenommen.
Dr. Roser
(Ehm) An wen richtet sich die Frage?
PD Dr. Schaefer-Stahl::
An Sie
Dr. Roser
An mich.
PD Dr. Schaefer-Stahl::
Was haben die "Zeugen Jehovas" vor dem Verbot gegen das Aufkommen des Nationalsozialismus unternommen?
7.)
PD Dr. H. Schaefer-Stahl:
Also, wenn Sie für Baden argumentieren, die geringe Zahl der Bibelforschernennungen
beruhe darauf, daß in Baden eben die Bibelforscher verboten wurden - die Zeugen Jehovas. Dann würde es ja dem widersprechen, daß in Württemberg oder Preussen (Hamburg) die Zahl ebenfalls abgenommen hat, obwohl eben in Württemberg die Zeugen Jehovas erst im Februar 1934 verboten worden sind.
Sie waren ja am 16. Juni 1933 noch erlaubt, und Ihr Argument ist hinfaellig.

Dr. Roser:
Also wenn ich Sie richtig verstehe, möchten Sie damit andeuten, daß die Zahlen der Bibelforscher zu hoch gegriffen sind?

Kommentar:
Die Behauptung Dr. Rosers, in Wuerttemberg habe es im Sommer 1933 ein Druckschriftenverbot gegeben, ist schlichtweg falsch. Den Wortlaut des Wuerttembergischen Erlasses sollte dieser Historiker eigentlich kennen. Verboten wurde die Propagandataetigkeit, also der Haus-zu-Haus-Dienst. Die Zeugen Jehovas mussten unter sich bleiben, sich gegenseitig erbauen, gegenseitig Zeugnis geben und gemeinsam beten, ihre neuesten bibelerklaerenden Schriften unter Ausschluss der Oeffentlichkeit studieren.

8.)
PD Dr. H. Schaefer-Stahl:
Ich glaube, es muß andere Ursachen geben.
Dr. Roser:
Sie können sie dann gerne nennen. Das würde mich sicher auch interessieren, Ihre Meinung dazu.
Zu Württemberg läßt sich noch sagen. Es ist Tatsache, daß die Glaubensgemeinschaft erst Anfang 1934 verboten wurde. Es gibt aber schon seit Sommer 1933 auch in Württemberg ein
Druckschriftenverbot, also eine starke Einschränkung der Bewegungsfreiheit, mal ganz abgesehen von der politischen Stimmung in allen Ländern, die also nahegelegt hat, daß man sich zu einer bestimmten Gemeinschaft besser nicht bekannt hat, öffentlich.
Aber hier ist noch Antwortbedarf:
Hesse:
Ich würde grundsätzlich davor warnen, Erhebungen, die im Nationalsozialismus gemacht wurden, für bare Münze zu nehmen. Also von daher würde ich grundsätzlich - also eine Zustimmung für Adolf Hitler von 90% und mehr und all so einen Quatsch, also mag sein, rein quellenkritisch würde ich davor warnen, so etwas heranzuziehen zur Bestimmung von Zahlen.
Klewitz:
Und vielleicht noch eine Anmerkung: Verfolgung zeichnet sich ab, das kommt nicht ganz plötzlich. Wir wachen nicht plötzlich eines morgens auf und stellen fest, oh, diese Gruppe ist jetzt ausgegrenzt und wird jetzt verfolgt und wir machen da mit. Das zeichnet sich langsam ab, das fängt damit an, daß man sich nicht mehr so richtig mit den Leuten sehen lassen will, daß man merkt, wo der Wind langweht und irgendwann kommt dann auch ein formelles Verbot. Von daher ist so eine Abnahme, die in einem zeitlichen Rahmen, wenn die Zahlen stimmen, ich gestehe Ihnen das absolut zu, das würde ich auch so kritisch sehen, muß man sich das auch immer überlegen, daß das auch politische-gesellschaftliche Tendenzen sind, die nicht über Nacht einfach entstehen.
Herr Rudolph?
Rudolph:
Ich möchte dem Herrn antworten, daß wir gar nicht zur Abstimmung gegangen sind und aus
diesem Grund konnte auch keine Feststellung gemacht werden.
(stuermischer Beifall)
Dr. Roser:
Ich denke, hier ist direkt eine Antwort

9.)
PD Dr. H. Schaefer-Stahl:
Es dreht sich hier um eine ganz normale planmaessige Volkszäehlung, bei der die Fachleute direkt von der Gemeinde in die Haeuser geschickt
werden, um die Fragebögen ausfüllen zu lassen.

Klewitz
Haben Sie es verstanden? Der Herr hat richtig gestellt, dass es sich um eine Volkszaehlung gehandelt habe, bei der man mit Frageboegen in die Haeuser gegangen sei, dass es nicht um eine Abstimmung ging, bei der man sich an einem bestimmten Ort versammeln musste.
Wolfsperger: [dieser Beitrag aus dem hinteren Saal war voellig klar auf dem Tonband zu verstehen.]
Es ist gefragt worden, „was nun", und ich wollte fragen, ob heute die Presse anwesend ist, wie die Presse darüber berichtet, denn das ist ein Medium, das nun sehr stark beeinflußt, und vielleicht könnte die Presse über den heutigen Abend sehr objektiv berichten.
10.)
Dr. Roser:
Sie werden Verständnis haben, daß ich diese Frage nun hier direkt nicht beantworten kann. Ich hoffe und gehe davon aus, daß die Presse da ist und denke auch, daß die Presse, wie in vielen Fällen, eben schon objektiv, "in Anfuehrungsstrichen" objektiv in Anführungszeichen, berichten wird.
Klewitz:
Wenn ich dazu den Artikel zitieren, oder auf ihn verweisen darf, den Herr Kury vorher genannt hat, am dreizehnten dieses Monats war das glaube ich, ist im Südkurier, in dem ja vorher auch stand, daß der OB seine Zusage, das Grußwort zu halten usw., zurückgezogen habe, kam, finde ich, ein Versuch, objektiv darzustellen, Kritikermeinungen zu Wort kommen zu lassen, aber gleichzeitig auch zu sagen, so eine Ausstellung, so eine Veranstaltung ist eine sehr sinnvolle Sache.
Von daher möchte ich mich mal hier, ohne zu wissen, ob Medienvertreter hier anwesend sind, und wie morgen oder in den nächsten Tagen die Berichterstattung kommt, sagen, ich empfinde das, was im Vorfeld an ganz lokaler Berichterstattung kam, als der Versuch, ausgewogen damit umzugehen. Und ich hoffe sehr, daß wir das auch in der Berichterstattung über die Gesamtveranstaltung, die heutige Diskussion so wiederfinden.
(Kommentar:
dieser Beitrag aus dem hinteren Saal war voellig klar auf dem Tonband zu verstehen, waehrend bei anderen Fragestellern lautstaerkenmaessig heruntergefahren wurde. Ein typischen Verhalten der WTS-Macher, alle Verfolgtenschicksale anderer Bibelforscher-Richtungen und nicht-ZJ zu ignorieren und zu unterdruecken. Eine Glaubenslehre im Banne unertraeglicher Intoleranz, Manipulationspratiken und Monopolstellung. Ein "Wissenschaftler", der "der WTS/Gott mehr gehorchen muss als Menschen", sollte seine Befangenheit erklaeren.)

11.)
Hesse:
Ich möchte noch mal was zu der Volkszählung sagen. Sie müssen sich die Situation vorstellen. Ich glaube, es war im Juli dann, die Volkszählung. Glauben Sie allen Ernstes, daß dann jemand in Baden-Württemberg sagt, na ja die Glaubensgeschwister in Preußen sind zwar schon verboten worden, aber sie sind es hier in Baden-Württemberg nicht und deswegen gebe ich an, daß ich Bibelforscher bin? Ich gehe eher davon aus, daß es sich sehr schnell rumgesprochen hat, daß in verschiedenen Ländern des Deutschen Reiches dort ein Verbot ausgesprochen worden ist und daß infolgedessen natürlich schon eine gewisse Verunsicherung da ist und daß man sich da in seinen Angaben dementsprechend zurückhält, mal abgesehen davon, denke ich, Sie haben die verschiedene Anregungen und Tips mitgekriegt, die, als hier in Deutschland, in der Bundesrepublik eine Volkszählung anstand, wie man also bestimmte Angaben nicht macht, und ich könnte mir genauso vorstellen, daß das da auch so gewesen ist. Und wer diese Mitarbeiter von der Gemeinde sind, die ausgeschickt worden sind, in der Zeit des Nationalsozialismus, ich weiß nicht, wissen Sie mehr darüber, wer diese Erhebungen gemacht hat und wie die zustande gekommen sind?

Kommentar:
Historiker und Quellenkritiker Hesse hat hier ein black out. Offensichtlich konnte er der Diskussion nicht folgen und weiss auch noch nicht, dass die lange voraus geplante Volkszaehlung ganz turnusmaessig am 16. Juni 1933 durchgefuehrt und das Verbot in Preussen erst am 24.Juni 1933, also ganze acht Tage spaeter kam. Auch die Situation, die Hesse sich noch lebhaft vorstellen kann, ist unrealistisch. Den Flaechenstaat Baden-Wuerttemberg gab es 1933 noch nicht: Exakt zur Zeit der Volkszaehlung am 16. Juni 1933 waren die JZ leider in Baden verboten und in Wuerttemberg eben noch nicht. Das sind die Fakten
.
12.)
PD Dr. Schaefer-Stahl:
Diese Erhebungen werden vom statistischen Landesamt jeweils bearbeitet.
Hesse:
Das heißt ja nicht, und Sie meinen, daß das statistische Landesamt in dem Zeitalter des
Nationalsozialismus objektiv genauso ist wie in der Weimarer Republik?
Kommentar:
Diese Problematisierung des Hist. Hesse ist mehr als kurios. Es geht schlicht um korrekte Zahlen, ein Anliegen aller Statistiker. Wenn einzelne Gruppen nicht ausgeworfen (ausgewertet) werden sollen, werden sie ueblicherweise unter "Sonstige" zusammengefasst. Die "Zeugen Jehovas", respektive vor 1931 "Ernsten Bibelforscher" wurden eben nicht als Einzelnennungen von dem statistischen Landesamt Baden weder 1925 noch 1933 aufgefuehrt, sondern in einen Topf mit anderen Bibelforscherrichtungen - auch abgefallene, sogenannte "boese Knechte", Allversoehner, Freie Bibelforscher, "Neue Erde", "Wahrheitsfreunde" usw. geworfen. Offensichtlich fuer bestimmte, intolerante Zeitgenossen immer noch nicht akzeptabel.
Es gibt keinen Grund von 1933 an bis 1945 den Leiter einer politischen Wahl mit einem statistischen Landesamt in Verbindung zu bringen.

13.)
PD Dr. Schaefer-Stahl:
Ich bin der Meinung, daß es stimmt, daß es im Anfang des Nationalsozialismus die gleichen Leute besetzt haben, mehr oder weniger, wie in der Weimarer Republik.
Hesse:
Na ja, es sind verschiedene Entlassungen gekommen. Ich weiß darüber nicht so genau Bescheid. Ob es sich beispielsweise um Beamte handelt usw. usf. Ob nicht schon zu dem Zeitpunkt Mißliebige und Politische schon entlassen worden sind. Ob nicht vielleicht der Konformitätsdruck zu diesem Zeitpunkt schon dementsprechend gewesen ist. Ich würde da vorsichtig sein, eine solche statistische Erhebung aus dieser Zeit für bare Münze nehmen zu wollen.
Kury:
Ich denke, man hatte in der DDR gelernt, und man war nach den Verboten in Preußen und
anderen Ländern bestimmt schon sehr vorsichtig geworden. Was würden wir denn heute machen, wenn wir merken, daß ein Verbot sich abzeichnet, daß wieder schwarze Wolken am Himmel erscheinen? Dann würden wir doch bestimmt nicht alle sagen, wir sind Zeugen Jehovas, wo ist der Schlüssel für die Zellentür? Wir wären sehr, sehr vorsichtig und davon kann man bestimmt auch ausgehen 1933.
Kommentar:
Die Erfahrungen aus der DDR-Zeit konnten nun wirklich nicht 1933 vorgelegen haben, wie Herr Kury hier meint. Diese Frage blieb unbeantwortet:
"Was haben die konspirierenden (laut JZ Kury) "Zeugen Jehovas" vor dem Verbot gegen das Aufkommen des Nationalsozialismus unternommen?"
Eine Glaubenslehre im Banne unertraeglicher Intoleranz, Manipulationspratiken und Monopolstellung. "Wissenschaftler", die "der WTS/Gott mehr gehorchen muessen als Menschen", sollte ihre Befangenheit erklaeren.

 

Es muss nochmals wiederholt werden. Wie die Webseite noch existierte, machte sie in vielerlei Hinsicht den Eindruck eines Torsos. Nach dem Crash des Kostenlos-Providers (Seeseiten) wo sie gehostet wurde, erfolgte offenbar keine erneute Wiederherstellung.

Insgesamt erweckt das ausgeführte, eher den Eindruck eines "Zettelkasten", der aber immer noch nicht seine endgültige Form gefunden hat. Unstreitig finden sich darin auch interessante Denkansätze. Deshalb seien diese Notizen, soweit sie seinerzeit abgespeichert, und ohne das mit enthaltene Bildmaterial, das weitgehend als nicht reprodzierbar angesehen werden muss, nachstehend wiedergegeben.

Dokumente zur Ausstellung

Vergessene Opfer

in der Bodenseeregion.

Die WTS (Watch Tower Bible & Tract Society) besteht seit ueber 100 Jahren. Nelson Barbour hatte das Jahr 1914 als ein besonderes Datum in seiner biblischen Chronologie in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts neu festgelegt. Der Kaufmann C.T.Russell uebernahm diese Ideen, gruendete eine eigene Zeitschrift , den Zions Watch Tower und baute beides aus.

Nach seinen Vorstellungen sollte in der Bibel ein goettlicher Zeitplan enthalten sein. Nach diesem sollte 1914/15 von Jerusalem/Palaestina aus Gottes Koenigreich sich schrittweise ueber die ganze Welt ausbreiten, in dem die alten Staatssysteme, Monarchien, Republiken in blutigen Revolutionen, Anarchie und Chaos untergehen wuerden. Nur die Anhaenger seiner Lehre, die Heiligen, die sogenannte neue Schoepfung oder profan ausgedrueckt die sollten nach dieser Theorie unversehrt und unsterblich in die neue Zeit hinueberleben.

Sektengruender Russell selbst vertrat 1914 gelegentlich schon hoechst aggressive Ansichten:

Dass die Heiligen [IVEBler] an diesem Werke, die gegenwaertigen Reiche in Stuecke zu schlagen, beteiligt sein werden, darueber kann kein Zweifel bestehen.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, meldeten sich die Russellianer zum Kriegseinsatz. Selbst aus den USA kehrten auslandsdeutsche Ernste Bibelforscher zurück in ihre alte Heimat, um bei diesem vermeintlich letzten Krieg dabei zu sein. Doch die Glaeubigen erwiesen sich nicht als unverletzlich. Ratlosigkeit breitete sich aus, als selbst der erste Praesident der WTS 1916 starb. Nachdem die USA in den Weltkrieg eingegriffen hatten, zogen sich die Anhaenger der IVEB (Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher) aus ihren militaerischen Verpflichtungen zurueck. Die vermehrt in Erscheinung tretenden Kriegsdienstverweigerer verursachten ein Verbot der IVEB durch die Militaers.

Gleichwohl trat die WTS auch nach dreijaehrigem Gaskrieg und Massensterben auf den Schlachtfeldern in ihren Schriften fuer eine Fortsetzung des moerderischen Ersten Weltkrieges ein (Doc 1). Waehrend der Weimarer "Systemzeit" schenkte die WTS-Literatur besondere Aufmerksamkeit den Entwicklungen:um Prof. Albert Einstein, der zionistischen Bewegung, der Aluminium-Industrie, diverser kurioser Provokationen auf dem Gebiet des Kirchenkampfes den der Sektierer, aber auch den militaerischen Gaseinsatzes.

Das biblische Gebot Du sollst nicht toeten wurde ganz unspezifisch von allen Bibelforscher-Richtungen gelehrt.

Die offene Bejahung von Kriegen, die von Jehova-Gott angeordnet werden, unterscheidet ab 1938/39 die JZ von dem Rest der Bibelforscher-Varianten. Die JZ Elfriede Loehr hat die Rutherfordsche Linie unverfaelscht bei ihren Vernehmungen erlaeutert.

Wenn mir vorgehalten wird, ob ich mich an das Gebot "Du sollst nicht toeten" halte, muss ich erklaeren, dass ich mich an das groessere Gebot halte, das Jesus seinen Nachfolgern gegeben hat: Liebet Gott ueber alles und deinen Naechsten wie dich selbst" und an anderer Stelle steht geschrieben: "Unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern gegen Fuerstentuemer und Gewalten und Maechte der Finsternis in den himmlischen Oertern"... Aber ich wuerde niemand aufhalten, wenn jemand ... Deutschland mit der Waffe in der Hand verteidigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat der Historiker Friedrich Zipfel 1965 eine statistische Arbeit ueber die Berliner Bibelforscher vorgelegt und einige WTS-Schriften zitiert. Mit Hilfe des Dreisatzes errechnet sich auf das DR in den Grenzen von 1933 (65.22 Mio Reichsdeutsche) bezogen ein Erwartungswert von 354 Todesopfern unter den Bibelforschern, etwa fuenf Prozent der untersuchten Berliner Personengruppe war waehrend der Haft verstorben oder umgekommen.

Die Auswertung beruht auf einem wissenschaftlichen Verfahren, sie ist signifikant. Erwartungsgemaess wird der Wert auch durch die Sondergerichts-Bestaende anderer Laender (Baden, Hamburg, Hessen, Schleswig-Holstein) bestaetigt.

Nicht reproduzierbar sind die Resultate einiger Historiker. Der Hamburger Spezialist D. G. setzt faelschlicherweise die Anzahl der Religionsnennung Jehovas Zeugen gleich der Gesamtzahl der Religionsgruppe Bibelforscher mit zirka 30 Religionsnennungen (!). G. bemerkt nicht, dass diese 1925 hoeher lag. Die Behauptung, dass in Hamburg die Zahl der von G. ermittelten JZ hoeher liegen soll, als die Summe aller Nennungen der Religionsgruppe Bibelforscher erscheint absurd. Aus den Hamburger Akten laesst sich dieses eigenartige Phaenomen nicht herausdeuten, wenn man den Anhaengerschwund und das Wohnsitzprinzip beruecksichtigt.

Ohne ueberhaupt das Staatsarchiv Muenchen betreten zu haben, zitiert die Historikerin E.King in Ihrer Dissertation unter Bayrische Staatsarchive - es gibt etwa zehn davon - angeblich existierende Dokumente, die sich teilweise ueberhaupt nicht auffinden lassen. Verlaesst man sich aber ungeprueft auf eine der unzaehligen historischen WTS-Darstellungsvarianten, dann betreibt man schliesslich selbst lediglich Desinformation.

Die Geschichtsdarstellungen sind manipuliert, weil die WTS ihre Belegexemplare in der Schweizerischen Landesbibliothek Bern nicht vollstaendig abgeliefert hat und die wichtigen Bulletins unter Verschluss haelt.

Es kristallisiert sich aber eine "25iger Historiker-Fraktion" heraus, die ein unhaltbares WTS-Dogma vertritt, den stetigen Anstieg der IBV-Anhaenger . In der Abschluss-Diskussion der Konstanzer Ausstellung haben sich die Historiker Dr. Roser und Dr. Hesse - Mit-Autoren u.a. des Statements Jehovas Zeugen waren immer die mutigsten- zu der von ihnen vertretenen These, es habe 25000 JZ 1933 im DR gegeben, Stellung bezogen.

Roser behauptete sogar, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass es 1933 in Baden 7 bis 900 JZ gegeben habe. Der Karlsruher Historiker extrapolierte dann die statistischen Werte der Religionsgruppe Bibelforscher von 1925 , aus der sich natuerlich genausowenig die Anzahl der IBV-Anhaenger ableiten laesst. JZ hat es 1925 ueberhaupt noch nicht gegeben, weil der Name erst 1931 eingefuehrt wurde.

Dr. R. liegt hier auf der JZ-Sektenlinie, die natuerlich daran interessiert ist, einen angeblich kontinuierlichen Anstieg als Beweis der "Goettlichen WTS-Ueberwaltung" zu konstruieren. Die Zahl fuer die Religionsnennung Engel Jehovas wird mit 50 Personen von Dr. R. gegenueber dem GLA-Bestand in Karlsruhe fuer Baden zu tief angesetzt.

Das wissenschaftliche Problem bilden keineswegs die JZ, sondern der Masngel an Informationen ueber die Anhaenger dieser Religionsnennung, die auch unter dem Namen Menschenfreundliche Versammlung oder Engel des Herrn bekannt gewordenen Richtung. Legt man Dr. Rosers Zahlen (50 Pers.) zugrunde, so muessten sie total, zu 200% verfolgt worden sein

Die von den Spezialisten der statistischen Landesaemter durchgefuehrte Volkszaehlung vom 16.Juni 1933, die lediglich 94 Personen in der Religionsgruppe Bibelforscher in Baden ergab, soll manipuliert gewesen sein oder die JZ in Baden und in Wuerttemberg haetten sich deshalb nicht zu ihrem Glauben bekannt, weil sie von dem Verbot in den anderen Laendern beeindruckt gewesen seien und nicht verhaftet (!) werden wollten (Hesse).

Dazu ist zu sagen, dass das IBV-Verbot in Preussen und in Wuerttemberg erst spaeter nach der Volkszaehlung erging.


Rutherfords Besuch in Deutschland:

Tatsaechlich setzte die WTS zur Herbeifuehrung des ueberfaelligen Problems mit den ausgebliebenen Segnungen des Koenigreiches auch auf den Revangismus. Rutherford war der Ansicht, vorgeblich den biblischen Plan Gideons verfolgend, Sinn der neuen Schriftenverbreitung/Zeugnisperioden der BF-JZ sei es, eine solche Verwirrung bei den Nicht-Bf-JZ hervorzurufen, dass diese sich gegenseitig umbringen und die Bf-JZ ihr Koenigreichserbe antreten koennten.

Die Rolle der WTS als Àufklaerer`, Blosssteller und Anstifter ist mitursaechlich fuer den Erfolg der NS-Bewegung. So liess Rutherford einen Abschnitt Hillischen Geistesgutes von den Journalisten abschreiben, den die Berliner Volkkszeitung fuer eine einzige Gemeinheit hielt. "So pervers, dass man ihn keinem Papier anvertrauen kann."

Trotzdem wurde in der Rutherford Broschuere Wohlfahrt sicher unter ´teuflische Plaene der Geistlichen´ die Passagen von 1918 nachgeschoben :
Gesundheitsaemter machen Plaene, um den Thyphus, die Cholera und die schwarze Pest auszutilgen. Nicht anders ist mit den Deutschen zu verfahren, wenn solche, die ihre Mitmenschen lieben, nicht vollstaendig hoffnungslos werden sollen. Die Deutschen haben nicht mehr Beziehung zu der Zivilisation von 1918 wie ein Orang-Utan, ein Gorilla, ein Judas, eine Hyaene, ein Folterwerkzeug oder ein Skalpiermesser in der Hand des Wilden.[...] Diese Chirurgen wollen die Einberufung einer Weltkonferenz befuerworten, um ueber die Kastration von 10 000000 deutschen Soldaten und Absonderung von ihren Frauen zu beraten, damit, wenn diese Generation Deutscher ausgestorben ist, zivilisierte Staedte, Staaten und Rassen von dem schrecklichen Krebsgeschwuer, das aus den Koerper der menschlichen Gesellschaft gaenzlich herausgeschnitten werden muss, erloest werden."

Bei den Versailler Friedensverhandlungen hatte v. Rantzau sich gegen Gebietsabtretungen gewandt und vorgetragen, in Deutschland seien bisher mehr Menschen an Hunger gestorben als im Krieg gefallen. Der franzoesische Vertreter, General Clemenceau, konterte: Es gibt in Europa 20 Millionen Deutsche zuviel. Existenzaengste dieser Art bauten die Nazis in ihre Propaganda waehrend des II. Weltkrieges ein.

Eine direkte Quelle zu diesen zwanzig Millionen zuviel liefert noch eine aeltere Reiz-Parole aus dem Schrifttum der WT-Society.

Das anfaengliche Vorgehen Stalins gegen die Kirchen im kommunistischen Russland war WTS-Beweis fuer eine zukuenftige weltweite gottgewollte Entwicklung

Ein entnervter Geistlicher aus Hessen gab Ende August 1933 fuer den Reichskanzler Hitler ein interessantes, die abstossende, Aengste ausloesende Wirkung der undurchsichtigen, moerderischen WTS-Lehren und die gleichlaufenden Ziele mit dem Nationalsozialismus in der Rutherfordschen Wilmersdorf-Erklaerung vom 25.Juni 1933 wiederspiegelnde Anklagepunkte in einem Gutachten ab. Unter dem Eindruck der jahrelangen WTS-Demoralisierungsarbeit erhofft sich der Geistliche Hilfe, Unterstuetzung und Verstaendnis von der neuen nationalsozialistischen Regierung :
...die Gottheit des Heilands treten sie [gemeint sind Jesus und die Bf-JZ, Anm.d.Verf.] als das Kainszeichen und Kennzeichen der 'Antichristen` der `Luegner`, dermassen in den Kot, in die Gosse der Verachtung, dass es ein Wunder waere, wenn das fanatisierte blinde Volk nicht von einem wuetenden Hasse erfuellt wuerde, Rache zu nehmen an der `fundamentalistischen Geistlichkeit´ [...]

Die Mordlisten, die Namenregister der Opfer des blutigen Harmagedon, die dem Tod geweiht waren, waren bei Ausbruch der nationalsozialistischen Retterrevolution schon aufgestellt (auch hier am Orte!).[...]

Also im Ernst: Unsere Nationalsozialistische Regierung hat `gleichlaufende Ziele mit den `Ernsten Bibelforschern` und strebt genau wie die Halunken, die `Èrnsten Bibelforscher` auf ein blutiges, bolschewistisches Morden hin.[...]

Die Heiligen [die Bf-JZ, Anm.d.Verf.] sind dazu zu gut! Aber der Sohn Gottes ist gut genug fuer diesen Posten.!! Der kann die Rolle uebernehmen, es den Marxisten und Kommunisten eingeben, Listen anzufertigen auf denen die Namen der Hinzumordenden geschrieben stehen.[...] Sie sind gefaehrlicher und niedertraechtiger als alle Marxisten und Kommunisten, die sie voriges Jahr 1932 noch an sich lockten und dressierten auf das grosse, blutige Harmagedon...

Ein psychologisches Detail, das einen von der WTS seit Ende des 19. Jahrhunderts permanent mit Untergang und Vernichtung bedrohten, glaeubigen Diener der Kirche in seiner Existenzangst die Abhilfe vom neuen NS-Staat als dem kleineren Uebel suchen laesst. Die ganze Fehleinschaetzung des Nationalsozialismus auch nach dem Altonaer Blutsonntag wird hier verdeutlicht:

Trotz aller pazifistischen, ruehrend friedliebenden Anti-Kriegs-Berichte, die gesamte WTS-Literatur beweise nur ihre alten dunklen Absichten: Aufwieglung zur angeblich letzten Schlacht :
Die Regierung darf sich das nimmermehr nachsagen lassen, dass sie ´gleichlaufende Ziele´ mit den ´Èrnsten Bibelforschern´habe: die nachgewiesenermassen die christglaeubige Menschheit ´mit dem wenig schoenen Mittel der Verleumdung´ als `Luegner` und `Verleumder` erdrosseln moechten und in ihrem giftigen Schrifttume die marxistisch-kommunistisch-bolschewistische Mordpropaganda, Harmagedon genannt, betreiben.[...]

...dass sie eine den biblischen Christenglauben bis in den Tod hassende, die gesamte Christenheit in ihrem religioesen Denken ´erdrosselnde´, die christlichen Kirchen als Satansgebilde veraechtlich machende und auf den Massenmord in allen Christenlaendern hinzielende Tendenz haben, also die gefaehrlichste Moerdergesellschaft sind!

Nach der Machtergreifung Hitlers wurde ein schnelles Ende seiner Regierung erwartet, weil mit dem Ausbleiben und Abzug der Mittel juedischer und auslaendischer Investoren gerechnet wurde. Unerwartete Hilfestellung leisteten auslaendische NS-Gegner. Eine Solidarisierung mit der neuen NS-Regierung stellte sich trotz Boykott der juedischen Geschaefte am 1. April 1933 ein. Die Gegenmassnahme der deutschen Regierung wurde als Reaktion auf eine Pressekampagne der Auslandsjuden gewertet - auf eine Kriegserklaerung der Juden an Deutschland.

Das WTS-Journal, deutsch-juedische Verbaende u.a. verurteilten die Greuelpropaganda des Auslandes gegen das neue NS-Deutschland

Der WTS-Praesident hatte im Februar 1934 seine Wilmersdorfer Erklaerung nochmals persoenlich an den Reichskanzler Hitler geschickt, ihm einem Termin fuer eingefordertes Wohlverhalten gesetzt und mit der Veroeffentlichung negativer Berichte ueber Deutschland gedroht.

Zur selben Zeit wurde bekannt, dass juedische Kreise ein Hitler-Tribunal im New-Yorker Madison Square Garden fuer den 7. Maerz 1934 angesetzt hatten. Ueber ihre offiziellen Kanaele liess Hitler seine Diplomaten wiederholt versuchen, diese Veranstaltung zu verhindern.

Das Zusammentreffen beider Aktionen lieferte in den Augen der Nazis erneut den Beweis, die WTS sei eine vom internationalen Judentum gesteuerte Organisation.

Zum Thema In der WTS-Publikation Das GZ erschienen mindestens zwei deutschsprachige Ausgaben mit unterschiedlichen Inhalten. Besondere Aufmerksamkeit wurde in beiden Ausgaben den Entwicklungen auf dem Gebiet der juedischen Aktivitaeten geschenkt. Neben der Vernichtung der Kirchen wurden dort Segnungen als Zeichen der nahen Endzeit erwartet. Der Zionismus, Albert Einstein, aber auch Neuerungen auf dem Gebiet der Gaskampfstoffe wurden zu GZ-Artikeln aufgearbeitet. Waehrend des Ersten Weltkrieges wurde Walther Rathenau infolge der deutschen Rohstoffknappheit fuer kriegswichtige Produktionen die staatliche Kontrolle buebertragen. Dem Chemiker Fritz Haber gelang die Synthese des Ammoniaks aus der Luft - ein wichtiger Ausgangsstoff fuer die Duenger- und Sprengstoff-Herstellung. Daneben organisierte F. Haber den Gaskrieg als Ersatz fuer die knappen Sprenggranaten auf deutscher Seite. Der Chemiker Willstaetter wiederum organisierte den Gasschutz und entwickelte effektive Filter fuer die erforderlichen Gasmasken. Diesen nachtraeglichen Vorkehrungen duerften mit dazu beigetragen haben, dass der Krieg gegen Russland siegreich und die Kriegshandlungen im Westen ausserhalb der deutschen Reichsgrenzen gehalten werden konnten. Haber und Willstaetter erhielten trotz heftiger Proteste den Nobelpreis. Der assimilierte Haber lehnte die nationalistischen Bewegungen (voelkische, nationalsozialistische oder zionistische Richtungen) ab. Nach der NS-Machtergreifung setzte er sich fuer seine juedischen Mitarbeiter ein und wurde sofort seines Amtes als Ordinarius am KWI enthoben

Die Idee, dass kein Revolution bedingtes Chaos (Russell) sondern ein seit Jahrtausenden von Gott zurueckgehaltener Weltkrieg, das Koenigreich herbeifuehren wuerde, vertraten auch die Schweizer Anhaenger vom Tagesanbruch.

Die WTS-Darstellung der Kriegfuehrung als Ungeziefervertilgung beschaeftigte auch die Sondergerichte im DR. erscheint die heutige Stilisierung der Zeugen Jehovas als konsequente Pazifisten abwegig: Einem wahren Diener Gottes koenne das GZ nicht befehlen, dass er sich als Dienstverweigerer bestrafen und als Verbrecher einsperren liesse. Das sei dessen persoenliche Angelegenheit. Ein kurzsichtiges Urteil sei es: Militaer sei vom Staat: der Staat vom Teufel, also sei Militaerdienst dem wahren Christen verboten. Fanatismus mache blind. Grosses Unrecht, das gewiss zur bestimten Zeit geraecht wuerde, beginge freilich der Staat, der Menschen guten Willens - Dienstverweigerer aus Gewissensgruenden - wie gemeine Verbrecher bestrafe. Ein Zeuge Jehovas wollte als Polizeibeamter zwar ohne Toetungsabsicht von seiner Dienstwaffe Gebrauch machen, lehnte aber seine Vereidigung auf Staat und Fuehrer auch vor der Disziplinarstrafkammer ab. Er durfte unter Gewaehrung eines Uebergangsgeldes entlassen werden.

Verhaeltnisse auf den Kopf. Keine andere religioese Gruppe benoetigte so dringend Stellvertreter, um die Erloesung der Zeugen Jehovas durch die Schlacht von Harmagedon bewerkstelligen zu koennen. Die WTS hatte Ihre Anhaenger zu heuchlerischen Parasiten der kriegswilligen Parteien gemacht.

In der letzten Magdeburger Ausgabe Nr. 13 des "Goldenen Zeitalters" vom Juli 1933 "einer Zeitschrift gegruendet auf Tatsache, Hoffnung und Ueberzeugung" wird neben - dem demoralisierenden Einfluss der Namenskirchen und ihren rattenverseuchten Kathedralen; - einer mit kleineren Fehlern behafteten Altersbestimmung; - der Feststellung, dass das Metall Blei eigentlich aus den beiden Gasen Helium und Wasserstoff bestehen soll; - auch von einerfranzoesischen Erfindung - einem kleinen elektrischen Apparat zur Massenvernichtung von sechs Pfund oder 3,4 Millionen Moskitos in einer Stunde - spezifisches gemeldet.

Richtungsweisende Hamburger Dissertation von 1972

D. Hellmund (Pastor, ev.-lutherisch) lieferte 1972 eine Diss. ueber das Thema "Die JZ" ab, die einen historischen Anhang enthaelt. Leider wurde die serioese Doktorarbeit ohne Seitenzaehlung abgeliefert. Und sie wurde auch nicht als Buch veroeffentlicht. Es ist etwas beschwerlich, an Hand der Hellmundschen Kapitelueberschriften und Quellennachweise-Nachweise diese Dissertation zu zitieren. Die notwendige Lektuere des gesamten Buches verhinderte eine angemessene Beachtung. Wesentliche Tatsachenfeststellungen werden etwa bei G. nur als Gegenmeinung gebracht. Hellmund stuetzte sich auch auf WTS-Sekundaerliteratur und uebernahm deren Desinformationen, weil ihm wesentliche Sektenliteratur nicht zur Verfuegung stand.

Hellmund hatte Informanten unter der Bibelforscher Sekte Tagesanbruech, die an den alten Russellschen Lehren festhielten. Infolgesessen ist die Beurteilung der WTS-Aera Russell bei Hellmund zu einseitig positiv ausgefallen.

Die fuer eine Diss. unbedingt erforderliche Angabe, Offenlegung und Zuordnung jeder einzelnen Information und ihren Informand fehlt vielfach. Dieser Mangel ermoeglicht es der WTS, wiss. Arbeiten indirekt zu steuern, indem sie wie bisher ihre relevante Literatur usw. unter Verschluss haelt. Das verlockende Angebot scheinbar privater Anbieter (WTS-Anhaenger), Informationen unter der Bedingung der Anonymisierung zu verwenden, muss man bestimmt ablehnen. Gerade das ist das Einfallstor, mit dem die WTS wiss. Arbeiten indirekt in Ihrem Sinne manipuliert. Infolge der laut Diss.-Ordnungen Unzulaessigkeit wird so ein Doktorand letztlich auch erpressbar.

Hellmunds referierte WTS-Zahlen zur Anhaengerschaft fuer 1918 und 1933 sind viel zu hoch, die Anzahl der deutschen Ortsgruppen fuer 1933 vor der Zersplitterung in mehrere kleinere Orts-Gruppen zu niedrig. Er hat verkannt, dass die WTS immerr einen kontinuierlichen Anstieg ihrer Anhaengerzahl lediglich vortaeuschen koennte, um an Hand eines angeblich stetigen Wachstums manipulativ eine goettliche Segnung und Ueberwaltung der Sekte zu suggerieren.

Der WTS-Nachkriegszweigdiener E. Frost war auch nicht direkter Nachfolger des deutschen Zweigleiters Balzereit. Auf Balzereit folgten vielmehr M. C. Harbeck und H. Dwenger. Frost war lediglich der vor Ort agierende "Reichsleiter" und in dieser Funktion Nachfolger von F. Winkler. Insbesondere haben die JZ/WTS fuer den Bereich ihrer eigenen Quellen die Sachlage keinesfalls sehr gruendlich erforscht und zutreffend dargestellt.

Die Zahlen, die F. Zipfel seiner Untersuchung voranstellte, sind auch keinesfalls amtlich, sondern stammen aus der WTS-Zentrale.

Die ungeprueften Erlebnisberichte der JZ sind als verlaessliche Quelle voellig ungeeignet, weil diese unter einem enormen Druck stehenden Sektenanhaenger mit jeder Aussage, mit der sie in Widerspruch mit der offiziellen Geschichtsdarstellung der WTS geraten, eine Todsuende ("Bist Du noch in der Wahrheit?") begehen. Wahrheit im Sinne der WTS bedeuten lediglich die aktuellen Verlautbarungen der WTS: Es kann sich allerdings um komplett falsche Behauptungen tatsaechlicher Art handeln.

Im Fall der JZ Simone Liebster weichen die vielen Darstellungen und Varianten wie bei der WTS selbst so weit voneinander ab, dass sie objektiv schon aus diesem Grund offenbar unbrauchbar sind. Die WTS-These, ihre Gegner seien mit Blindheit geschlagen, beguenstigt die permanente WTS-Desinformationen. Darueber hinaus befindet sich die WTS noch immer latent im geistigen Kriegszustand mit den Nicht-JZ und praktiziert Theokratische Kriegslist, die in einem objektiven und serioesen Geschichtsbericht erkannt und ausgesondert werden muss. Brauchbar sind die manipulativen WTS-Publkationen lediglich als Hinweis fuer weitere, allerdings tatsaechlich streng wissenschaftliche Untersuchungen. Hier ist von den Historikern zumindest die Pruefung der Originalquellen und Dokumente zu fordern.

Die vorhandene umfangreiche sektenunabhaengige Quellenlage wurde vielfach unterschaetzt oder im Sinne der WTS umgedeutet (D.G.).

- Tatsaechlich hatte die WTS 1933 laut eigener Quellen die Anhaenger-Zahlen (Verkuendiger/Arbeiter im Felde) von 1925 noch nicht wieder wettgemacht, sondern schrumpfte seit Dezember 1932 von etwa 10.- ueber 6.- (1936) auf unter 4.-Tausend WTS-Aktivisten zusammen. G. interpretiert die WTS-JB-Angaben ueber bereits existierende Ortsgruppen - zum Dienst organisiert - faelschlicherweise als tatsaechliche Neugruendung und nicht als WTS-Gleichschaltung bisher eigenstaendiger Bibelforscher-Gruppen.

- In den 1933-45 entstandenen SoG-Akten konnte bisher kein einziger JZ oder sonstiger Bibelforscher ausfindig gemacht werden, der zu der Gruppe gehoerte, die angeblich laut WTS-Jahrbuechern (1927-33) waehrend der >>Weimarer Republik<< verurteilt worden sein soll (!!!). Moeglicherweise sollten seinerzeit die JZ-Anhaenger und andere Leser lediglich mit frei erfundenen Zahlen vor 1933 manipuliert und auf einen antidemokratischen Kurs gebracht werden. Die Demokratie verfolgt Gottes Organisation

Besonders bemerkenswert sind Hellmunds Kritikpunkte und sein Versuch richtungsweisend zu sein. Hellmund verliess sich voreilig auf die sachliche Richtigkeit einiger der Veroeffentlichungen der WTS, die sich allerdings mit anderen widersprechen. H. erkannte aber u.a.:

1.)

Die Ausfuehrungen und Darstellungen von Prof. Loofs 1918 seien kritikwuerdig. Die Forschung muesse noch die Luecken schliessen. Tatsaechlich sind sie einseitig und unvollstaendig.

2:)

Fuer weitergehende Forschungen ueber das Thema C.T.Russell hielt der Hamburger Doktorand eine genauere Analyse der Aenderungen in der Russellschen Buecherserie fuer angezeigt. Zu recht.

3.)

Das Kieler (evangelische) Konsistorium habe 1917 nach der Dokumentenlage der Kirchenarchive das Verbot der IVEB nicht betrieben. Es handele sich um eine boeswillige Unterstellung der WTS.

4.)

Die Opferzahlen der JZ waehrend der NS-Zeit seien zu hoch angesetzt.

5.)

Zur Kenntnis eines Berichtes ueber Zweigdiener E. Frost im Spiegel

Zu These 1 In der Darstellung von Prof. Loofs fehlen zumindest die kritischen Abhandlungen und Aktivitaeten der WTS bei Kriegsbeginn 1914. Das Dokument von 1908 beweist, dass die WTS-Polemik und der WTS-Kirchenkampf immer A.) Die WTS nahm 1908 die politische Fuehrung in Schutz, die es gut meine, es allerdings bisher nicht besser gewusst haben soll.

B.) Die WTS verfuegte ueber Sympathisanten besonders in den deutschen, religioesen "Gemeinschaftskreisen": Prof. Stroeter, Pastor Krawilitzky, Pastor Stockmeyer.

C.) Die WTS erwartete das Heil allein von der Bekehrung der verlorenen Christenheit zu ihren WTS-spezifischen Ideen, respektive von der allgemeinen Anarchie und Glaubenslosigkeit, die diesen WTS-Ideen den Weg bereiten wuerde.

D.) Die WTS behauptete, das Goldene Zeitalter der Zukunft staende 1908 unmittelbar vor der Tuere.

E.) Die WTS bediene sich der gleichen scharfen und oft polternden Polemik gegen die heutigen Kirchen jeglicher Konfession wie die der Sekte der Darbysten.

F.) Die WTS verfuege ueber grosse Propagande-Geldmittel, weil jedem Interessenten die sechs Baende Russells gratis zugesandt wuerden.

G.) Die WTS propagiere, die Kirchen seien von Uebel. Ein mittelalterliches, ja antikes Pfaffentum habe das Deutsche Volk betrogen. Der >>Wahrheit<< solle die Ehre gegeben werden und die Fuendlein des mittelalterlichen herrschsuechtigen Klerus beiseite geschaftt werden. Nichtsdestoweniger bot die WTS jedem, ohne Unterschied des politischen und religioesen Bekenntnisses aus dem in 2. Kor. 5.14 genannten Grunde die Wahrheit an, von der es heisst, die Wahrheit wird euch freimachen . H.) Die WTS-Schriftexegese wuerde mit urwuechsiger Naivitaet vorgetragen und von ihren Anhaengern mit fanatischem Eifer faelschlicherweise als etwas ganz Neues verkuendigt und verteidigt.

Vierteljahreshefte fuer Zeitgeschichte Nr. 17 (1969) S. 181 ff

Michael H. Kater

Seine These :

...daß die Zeugen Jehovas von 1933 bis 1945 grausam verfolgt wurden; neue Schaetzungen ergeben, dass ungefaehr zehntausend von ihnen verhaftet wurden, von diesen wiederum kamen vier- bis fuenftausend in den nationalsozialistischen Gefaengnissen und Konzentrationslagern um - weit mehr als man bisher annahm. Setzt man die Mitgliederzahl der Sekte von zwanzigtausend zwischen 1933 und 1945 als konstant voraus, so laesst sich errechnen, dass jeder zweite Bibelforscher im Dritten Reich inhaftiert wurde und jeder vierte sein Leben liess.

Katers Voraussetzung fuer seine Thesen treffen nicht zu.. Er differenziert auch nicht zwischen der heerogen zusammengesetzten Religionsgruppe Bibelforscher und den zirka 30 Religionsnennungen, ua. JZ. Faelschlicherweise setzt er Bibelforscher und Jehovas Zeugen gleich. Es ist zwar richtig : Alle JZ gehoerten zu den Bibelforschern, aber laengst nicht alle Bibelforscher waren JZ oder genauer stellten sich unter die Direktion der deutschen WTS (Bibelhaus Magdeburg) oder der amerikanischen WTS (Brooklyn).

Katers Belege halten , soweit er sich auf die WTS-gesteuerten Informationen stuetzt nicht der Ueberpruefung stand.

A.) Die WTS-Anhaenger sollen nach Kater (hier verwendet er den Begriff Bibelforscher) gegen das Dritte Reich in ihrem Schrifttum eine verstaerkte Polemik betrieben haben; vor dem Verbot sei eine Verschaerfung sowohl im Stil als auch in Inhalt der Bibelforschertraktate eingetreten. Dafuer existieren keine Belege. Weder im Rutherford-Traktat Die Krise, noch in dem Rutherford-Buch Preparation/ Ruestung (englische und deutsche Ausgabe, Archiv Pape) von 1933 wird das Dritte Reich, der Nationalsozialismus oder der NS-Reichskanzler A. Hitler auch nur erwaehnt. Die Wilmersdorfer Erklaerung im WTS-JB 1934 stellt doch gerade heraus, dass die WTS sich im Gegensatz zur Weimarer Republik an die Gesetze und ergangenen Verbote halten wird. Hier liegt offensichtlich eine Verwechslung Katers von JZ und den anderen Bibelforscher Richtungen vor. Eine kritische Einstellung zum Nationalsozialismus ist 1933 bei den Bibelforschern der Wahrheitsfreunde und den Freien Bibelforschern nachweisbar. Wie der Historiker M.H. Kater faelschlicherweise auf das WTS-Buch von Rutherford Preparation , das objektiv noch eine antidemokratische Tendenz hat, stuetzen konnte (manipuliertes Belegexemplar?), liess sich nicht mehr klaeren.

B.) Kater stuetzt seine Annahmen auf eine konstante JZ-Mitgliederzahl von 20 000. Dieser Zahlenwert - es handelte sich laut Schweizer WTS-Bulletin um eine Schaetzung - ist schlicht falsch, viel zu hoch. Er soll eine angeblich breite Zustimmung zum neuen Rutherfordschen pro-NS-Kurs beweisen. Der tatsaechliche Wert fuer die JZ duerfte im April 1933 unter 10000 gelegen haben. Mitglieder in den WTS-Organisationen gab es bei den deutschen JZ praktisch kaum. Die deutschen WTS-Vereine, IBV e.V., die Norddeutschen Bibelforscher e.V. und der Gezet e.V.< zusammengenommen duerfte bei etwa zwanzig verschiedenen Mitgliedern gelegen haben.

C.) Kater stuetzt seine Thesen auf die falsche Annahme die Anzahl der JZ sei waehrend der NS-Zeit konstant geblieben. Dies ist unhaltbar. Da das Gross der JZ lediglich WTS-Anhaenger und keine WTS-Mitglieder waren, gab es eine grosse Fluktuation innerhalb der verschiedenen Bibelforscher-Richtungen. Die Verfolgungen der WTS-Anhaenger war fuer viele Betroffene ein hoeheres Zeichen, dass der WTS-Sekten-Kurs nicht Gottes Zustimmung fand. Von der Moeglichkeit des Gnadenrechtes nach oder waehrend der Verbuessung der von den Sondergerichten verhaengten Haftstrafen. machten viele (ehemalige) IBV-Anhaenger regen Gebrauch. Ein prominenteres Glied etwa, F. Egle, war urspruenglicher IVEB-Anhaenger, danach Wahrheitsfreund, IBV-Rueckkehrer, JZ und schliesslich Ernster Bibelforscher; versuchte erfolgreich auch andere Mitbrueder unter den JZ-Opfern aus den NS-Gefaengnissen zu holen.

D.) Kater stuetzt sich auf die Angaben von einem F. Wohlfahrt (im Video Standhaft tritt er zum Schluss mit einem Gedicht Ich bleibe fest auf. Aus der Namensliste der angeblichen JZ-Opfer des Franz Wohlfahrt liessen sich nur vier Personen vom zustaendigen Einwohnermeldeamt feststellen. Drei Personen hatten die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg nicht ueberlebt. Gleichwohl hat F.Wohlfahrt in einem spaeteren WTS-Artikel die JZ-Opferzahl von 12 auf 14 Personen gesteigert! Man muss also unbedingt bei Beruecksichtigung des Wohnsitzprinzipes den gesamten Einzugsbereich der JZ-Ortsgruppe beruecksichtigen. Die deutsche JZ-Ortsgruppe in Thale etwa umfasste eben nicht nur Anhaenger aus dieser Stadt, sondern auch Personen aus dem benachbarten Blankenburg. (Mitteilung von G. Pape)

E) In den Nachbarlaendern Deutschlands befand sich das Zentraleuropaeische WTS-Buero in Bern und das Nordeuropaeische WTS-Buero in Kopenhagen. Beide konnten auch waehrend des Krieges - wenn auch eingeschraenkt oder unter deutscher Besetzung - weiter arbeiten und bestehen bleiben.

F.) Unverstaendlich bleibt - unabhaenging von der Glaubwuerdigkeit der Behauptung Wohlfahrts - aus welchem Grund der Historiker Kater ueberhaupt auf diese Angelegenheit im Zusammenhang mit der unterstellten Konstanz der WTS-Anhaengerzahl im DR eingegangen ist? Zweifellos muss die WTS-Anhaengerzahl im DR durch den Anschluss der Saar, Oesterreichs, Boehmens, Danzig und des Elsass usw. zugenommen haben. Der Absolutwert nahm gleichwohl ab. Wohlfahrt ist Oesterreicher. Seine Heimat war bis 1938 im Verhaeltnis zum DR Ausland.

G.) Im WTS-Jahrbuch 1934 laesst der WTS-Praesident ueber Oesterreich berichten: Der geplante Europaeische WTS-Hauptkongress in Wien sei wegen der unsicheren Verhaeltnisse im demokratischen Oesterreich abgesagt worden. Seine Vertreter (Harbeck, Leiter des Zentraleuropaeischen WTS-Bueros in Bern und Knorr, spaeterer Nachfolger als dritter WTS-Praesident) haetten die Rutherford Erklaerung, die der WTS-Chef waehrend seiner Reise (England, Holland, Frankreich ?, Schweiz) durch Europa verfasst hatte (sogenannte Wilmersdorfer Erklaerung), im kleinen Kreisen durch die Oesterreicher JZ-Bezirksleiter (also vorab!) annehmen lassen (siehe nebenstehende Ausrisse). Der WTS-Praesident hat seine Erklaerung samt den Beschwoerungsformeln gleichlaufender Ziele mit der deutschen nationalen Regierung im Februar 1934 nochmals persoenlich an den deutschen Reichkanzler A. Hitler gesandt und eine Frist gesetzt. Um die breite Zustimmung der JZ insbesondere auch ausserhalb des DR, sowie einen >>hoeheren Segen<< zu seinem pro-NS-Kurs zu beweisen, laesst Rutherford dann in seinem Jahresbericht fuer 1933 ueber die kleine Schweiz verbreiten, dort seien 1 Millionen (!) Exemplare seiner >>Erklaerung<< ohne jeden Zwischenfall verteilt worden. In Oesterreich hatte sich laut WTS-JB 1929 die Zahl der IBV-Anhaenger nach 1925 nur sehr zoegerlich als neu organisierte Ortsgruppe ganz unter die Direktion der WTS-Organisation gestellt. In beiden demokratischen Staaten gab es nach 1933 Bestrebungen zur Durchsetzung eines WTS-Verbots -weniger als Ausdruck klerikaler Unduldsamkeit, als vielmehr demokratischer Selbsterhaltung angenommenen. Nur Oesterreich beendete die WTS-Taetigkeit

bereits 1935. Auch in anderen Laendern (Spanien) wurden die JZ als Nazi-Agenten eingestuft eingestuft.Ausrisse aus dem WTS-Jahrbuch: 1934

Im Geschichtsbericht des WTS-JB 1974 - wird neben den uebertrieben hohen Zahlen fuer die Arbeiter/Verkuendiger und Gedaechtnismalteilnehmer im April 1933 allerdings auch von einem JZ Heinrich Vieker eingeraeumt, die Verkuendigerzahl habe sich zu Beginn der NS-Herrschaft halbiert, mehrheitlich sei man zur Wahl gegangen (!!!)

Das laesst sich fuer die Maerz-Wahl 1933 generalisieren und kommt den tatsaechlichen Verhalten der JZ 1933 naeher. Unter den diversen Bibelforschergruppen bestand gerade bei den Jehovas Zeugen und den Anhaengern des Tagesanbruch fuer das Jahr 1933 ein enorm hoher Erwartungsdruck.

- wird von Julius Riffel eine Statistik fuer Loerrach/Baden vorgelegt.In dieser Grenzstadt wurde die Familie der JZ-Anhaenger Denz bis auf die Tochter durch die NS-Verfolgungsmassnahmen ausgeloescht.

Angeblich seien zehn von 40 JZ gewaltsam in Gefangenschaft umgekommen.

Auch Riffels Namensliste laesst sich bei Beachtung des Wohnsitzprinzipes nicht reproduzieren.Bemerkenswert ist Riffels Biographie, der noch zu NS-Zeiten aus der Haft entlassen wurde, waehrend seine gleichfalls verhaftete Frau Rosa in einem Lebensborn-Heim als Haeftlings-Hilfskraft (und als Geisel?) festgehalten und ueber das Kriegsende hinaus beschaeftigt wurde.

- wird auch der Verrat behandelt. Die Angaben des Riffel ueber einen Verraeter Mueller in Sachen Loerrach (siehe unten) liessen sich bisher in den Akten nicht finden:

Die WTS-Zeitschrift Die alte Theologie wurde in Barmen herausgegeben. Die Fortsetzung des schon drei Jahre dauernden Gaskrieges wurde auf ein Bibelzitat gestuetzt :

Kein Erbarmen mit den Gesetzlosen.

Die Angaben in den WTS-Jahrbuechern sind ungenau. Wenn die Gesamtbesucherzahl und die der abgehaltenen Versammlungen gleich sind, kann nur eine Person daran teilgenommen haben.

Bemerkens-wert ist, wie hier um die Kommunisten geworben wird..

Die Villa in San Diego Beth Sarim soll von dem Leiter Martin der NY WTS-Druckerei gebaut worden sein. Der zweite WTS-Praesident Rutherfrd liess sich das alleinige Nutzungsrecht einraeumen. Nach seinem Tod sollte die WTS die Liegenschaft fuer die angeblich auferstehenden alttestamentarischen Ueberwinder reservieren. Der Luxus gab Anlass zu heftiger Kritik in der Presse und den Bibelforscherkreisen. Waehrend die WTS-Schriften 1938/39 auf die Bescheidenheit des Anwesens hinwiesen, wurde Beth Sarim zur Statteilgroesse ausgebaut: Beth Shan und die Beth Sarim Rest Corp kamen hinzu. Die Villa Rutherford in Magdeburg schein allerdings lediglich eine Gartenlaube auf dem WTS-Gelaende gewesen zu sein.

WTS-Praesident Rutherford stellte die Lehre um, die Kommunister/ Sozialisten sollten nicht mehr die Wegbereiter fuer das Aufrichten des Koenigreiches sein. Er grenzte 1931 alle Abweichler und Kritiker (Ernste Bibelforscher, Russelliten, boese Knechte, spaeter alle ehemaligen Mitglieder einer politischen Partei und die Juden usw.) aus, gab seinen ihm treu ergebenen Anhaengern den neuen Namen Jehovas Zeugen. Direkt betroffen von dieser Massnahme waren auch andere Bibelforschergruppen; etwa die Engel Jehovas, die sich den neuen Namen Engel des Herrn zulegen mussten.

Die WTS-Leitung liess ihre Anhaenger einen "geistigen" Krieg fuehren und gab "Frontberichte" heraus. Andere Bibelforscher-Gruppen lehnten das offentliche Auftreten strikt ab. Die Thuner/CH Tagesanbruch-Leute, die in ihrer Zeitschrift das Jahr 1933 fuer die Vernichtung der Kirchen und die Aufrichtung des Koenigreiches neu berechnet hatten oder die Wahrheitsfreunde unter der Leitung von Ewald Vorsteher. Er hatte in einer religioesen Schrift, den falschen WTS-Plan fuer 1925 nicht bis 1952, sondern nur um ein Jahr korrigiert.

Zusammenstellung der aktiven WTS-Anhaenger/ Arbeiter anhand der Angaben im WTS- Wachtturm, der WTS-Jahrbuecher und der Wachtturm-Bulletin/Bulletin fuer Jehovas Zeugen Die Beteiligung einschliesslich der GZ-Leser ging zurueck, lag im Dezember 1932 bei zehntausend. Die heute allgemein angenommene Verdopplung im April 1933 (Teilabbau der Druckerreianlage, Dezentralisierung des Buecherlagers, Besetzung des Magdeburger Bibelhauses) ist voellig unwahrscheinlich. Die Beteiligung duerfte weit unter 10000 gelegen haben. Waehrend der Maerz - und April- Werbefeldzuege 1933 wurden alle oeffentlichen Veranstaltungen wie Strassenverkauf im BfJZ abgesagt.

http://web.archive.org/web/20010430005859/www.seeseiten.de/user/klemm/wts/wts-prov.htm

http://web.archive.org/web/20010429205713/www.seeseiten.de/user/klemm/wts/wts-gas.htm

http://web.archive.org/web/20010519224630/www.seeseiten.de/user/klemm/wts/moskitof.htm

Ein persönlicher Eindruck, subjektiver Art noch.

Meines Erachtens "verrennt" sich Dr. Herwig Schaefer-Stahl in bestimmte "Spezialthesen", die er nicht selten überzeichnet. Diesen Eindruck gewann ich auch bei einer kurzzeitigen direkten eMail Korrespondenz.

Es bleibt abzuwarten, ob er irgendwann aus seinen "Zettelkasten-Notizen" noch mehr macht oder eben nicht. Erfahrungsgemäß ist das alles auch eine Frage der notwendigen Zeit dafür. Die im wirklich benötigten Umfang auch tatsächlich aufbringen zu können (ich kann es aus eigener leidvoller Erfahrung bestätigen) ist nicht so einfach

Noch ein Schaefer-Stahl zuzuordnendes Zeugen Jehovas bezügliches Torso gab es im Internet.

Im Gegensatz zu den vorgenannten "Seeseiten" sogar noch Anfang 2008 im Netz. Sieht man sich indessen die URL etwas näher an, drängt sich auch der Eindruck auf: Ein seinerzeitiger "Kostenlos-Provider". Heute wohl aber nicht mehr "kostenlos". Vielleicht ist sie auch bei Löschaktionen übersehen worden. Wer weis. Vielleicht würde es auch nicht verwundern, verschwindet auch diese Seite. Überhaupt blieben Versuche (Anfang 2008) wieder Kontakt mit besagtem Dr. Schaefer-Stahl zu bekommen, ergebnislos. Auch seine seinerzeitigen eMail-Ansxchriften sind nicht erreichbar. Dieses Negativ-Ergebnis lässt die Vermutung in den Bereich des Möglichen treten. Wer weis, vielleicht lebt er ja gar nicht mehr?

Immerhin enthielt - wiederum in Zettelkastenmanier - auch diese zweite Webseite, einiige torsohafte, interessante Aspekte.

http://bildung.freepage.de/k-moor/

Konzentriert man sich auf selbiger mehr auf die Textaussagen (weniger auf das Bildmaterrial) sind vielleicht die nachfolgenden Bruchstücke interessant:

Beiträge zur wechselhaften Geschichte religiöser Sondergruppen.

Unter der Ueberschrift

Zwei Briefe aus Paris, widmete er sich dem Fall Ewald Vorsteher:

Interessant auch seine Torsohaften Ausführungen in Sachen Willy Ruhnau, die er auch mit dem Fall Maria Pape vermengt.

Soweit noch reproduzierbar, selbige noch nachstehend:

Ein weiteres gleichfalls torosohaftes Thema, das Schaefer-Stahl mit aufgriff, war Russells Auftritt in Wien des Jahres 1911.

Nachstehend (soweit noch erreichbar) einige Details der seinerzeitigen Ausführungen von Schaefer-Stahl

http://bildung.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/339483x434877d/rewrite/k-moor/wnr-skand/wien-tum1.htm

Wiener Turbulenzen

von 1911 und ihre Folgen


darin zitiert er

"Schylock" und Co. -
 
"Wenn Nicholaus herrscht, kommt Erloesung ..."
CCT Russell (-ss4, Verl-Recht: 1897):

>>Uebrigens wuerde "Schylock" nach dem er den Wert aller seiner Habe und seines Einkommens verdoppelte, es eher zu schweren Krisen und Revolutionen kommen lassen, als das Herzblut seines Geschaeftsverkehrs, das er den Menschen abgepresst hat, freiwillig herauszugeben.

"Schylock" ist in der Lage seinem Willen Geltung zu verschaffen. Er herrscht ueber alle, die aus seiner Kasse Darlehen empfangen, vorab ueber alle Regierungen, die ihm saemtlich tributpflichtig sind.

Er besitzt die Presse und macht durch dieselbe die Voelker vertrauensselig, damit sie an seine Ehrenhaftigkeit und seine Milde glauben und seinen Zorn nicht reizen sollen, da er so maechtig ist.

Alle die direkt oder indirekt von seinem Betrug profitieren, vorab die sogenannten "massgeblichen Kreise", schweigen fein saeuberlich dazu.<<

Sein Kommentar dazu:

Es handelt sch hier um keinen religioesen, sondern um einen direkten vulgaer-wirtschaftlichen Antisemitismus. CTR-WTS, der das gottgeweihte Vermoegen seiner Anhaenger gewinnbringend zu verwalten bestrebt war, duerfte in seinen Schriftstudien aus dem Naehkaestchen seiner wechselhaften Spekulations- und Transaktionserfahrungen schoepfen.


Moegliche Spekulationen in

- japanisch-chinesischen Kriegsanleihen;

- den Transsibierische Eisenbahnaktien - ein totaler Flop fuer die Anleger,

- Silberwaehrung/-minen - ein Verlust

CT Russell (-ss3; Verl.-Recht: 1898):

>>Wenn Nicholaus herrscht kommt Erloesung. Ganz Juda soll hoeren und den Fall des Nicholaus, Kaiser von Moskau, gewahren, wegen seiner Unterdrueckung der Kinder Judas; [...]<<

Sein Kommentar dazu:

Verdeckt religioeser WTS-Antisemitismus:

Die Propagierung solch kabbalistischer Verknuepfungen mussten die Staatsschuetzer auf die Juden als Staatsfeinde aufmerksam machen. Die russische Ochana scheint sich an den Russell-Theorien, nihilistischen Staatsvernichtungs- und Umsturzphantasien bei der Abfassung der "Protokolle der Weisen von Zion" (Prot. NN, arithmetische Beweisfuehrungen, Parallele Zeitharmonien und sonstige religioese Verwirrungen) orientiert zu haben. Juden-Fischer, -Jaeger und Judennot - alles streng biblisch.

Zweifelos wuerde CTR heute unter den Radikalenerlass fallen.

- "Neues

Wiener Journal" -

contra**


::************** andere Wiener Blaetter:


CTR ueber den:

>>Zionismus in der Prophezeiung<<

Sein Kommentar dazu:

Widerspruechliche Darstellung auch heute noch im offiziellen WTS-Jahrbuch 19xx :

- Ankuendigung des Wiener Vortrages fuer den 21. Maerz 1911

- CTRs verspaeteter Redeversuch erst am 22. Maerz 1911

Was hat es mit diesem WTS-Widerspruch auf sich?

CTR fiel den Zeitungsmachern durch Aesserlichkeiten, sein ehrwuerdiges, typisch priesterliches "Aussehen" auf.

Der Missionaer CT Russell sollte am 21. Maerz 1911 einen Vortrag im grossen Saal des Hotels "Continental" halten.

Seine Zuhoerer, aber nicht CTR erschienen zum inseratenmaessig angekuendigten Vortrag.

Sein Kommentar dazu:

Der Vortragende kam am 21. Maerz nicht zum Termin. Sein Dolmetsch sprang ein. Der wollte etwas ueber CTR berichten, hielt dann aber eine Art Predigt - angereichert mit vielen Bibelzitaten

In der Ausgabe vom 22.Maerz bringt das Neue Wiener Journal folgende, offensichtlich von den Sektierern lancierte Falschmeldung:
>>Pastor Russell (New=York und London) erfreute sich gestern abend im grossen Saal des Hotel Continental einer grossen und intelligenten Zuhoererschaft. Er sprach im wesentlichen wie folgt ueber Jes. 40,1 u.2: "Troestet, troestet mein Volk! spricht euer Gott; redet zu Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Ritterschaft [Leidenszeit, Anm.d.Verf.] ein Ende hat, denn ihre Missetat ist vergeben; denn sie hat Zwiefaeltiges empfangen von der Hand Jehovas fuer alle ihre Suenden.[...] --
Ausfuehrliches ueber die prophetischen Studien Pastor Russells versendet gratis der Volkskanzelverlag in Barmen, Deutschland.<<

Sein Kommentar dazu;

Das "Fblatt", "DVblatt" und "WM=Ztg"(Ausg.v. 23.11.) gaben eine andere Darstellung: der Ereignisse:

>>Amerikanischer Missionaer unter den Wiener Juden. (Turbulente Versammlungsszenen)

[...] Statt des Pastors erschien dann der Uebersetzer [...] erklaerte, der Pastor habe den Zug versaeumt und werde morgen seinen Vortrag wiederholen. Er wolle der Versammlung nur einiges ueber Russell mitteilen... hielt nun eine[...] aus den Psalmen belegte Predigt. Kaum hatte er geendigt, so erhoben sich mehrere Vortragsbesucher, um gegen die Ausfuehrungen des Redners zu protestieren. Namens der Zionisten warnte Dr. K... den zionistenfreundlichen Worten ... Glauben zu schenken, der damit nur, wie schon in anderen Staedten, fuer seine Sekte unter den Juden Proselyten machen wolle.

Nur mit Muehe gelang es dem Uebersetzer [...] Zahlreiche juedisdische Versammlungsteilnehmer stuermten gegen die Rednerestrade und stimmten juedischnationale Lieder an. Der Tumult im Saale war unbeschreiblich. Es wurde gepfiffen und gejohlt, die Stuehle umgeworfen und die in hebraeischer Schrift gedruckten Jargonzeitungen, welche der Missionaere an den Saaleingaengen hatten verteilen lassen, zerrissen und gegen die Rednertribuene geworfen. [...]

Durch diese turbulenten Szenen ist das fuer heute abends geplante persoenliche Erscheinen Pastor Russells in Frage gestellt. <<

Russell trat dann aber wider Erwarten am Mittwoch, den 22. Maerz 1911 tatsaechlich zum Ersatzvortrag im grossen Saal des Wiener Hotels Continental persoenlich an. Wahrscheinlich um sein Gesicht als glaubhafter Prophet gegenueber seinen Anhaengern zu wahren.

Sein Kommentar dazu:

Eine wahrscheinlichere Version eines Augenzeugen dieser Ereignisse mit dem Missionaer Russell ist in der RP vom 23. Maerz 1911 zu finden:

>>Sie wollen sich nicht bekehren lassen, die Leopoldstaedter Juden naemlich. Gestern hatten sie den Uebersetzer des amerikanischen Missionaers Pastor Russell sozusagen hinausgeworfen, heute erging es Russell selber nicht viel besser. Das Hotel "Continental" wurde von einem Massenzuzug von Zionisten, darunter sehr vielen jungen Leuten, heimgesucht. Als Pastor Russell mit seinem Dolmetsch die Tribuene betrat, setzten, wie gestern, die Zionisten mit einem ohrenbetaeubenden Laerm ein. Vorsichtshalber waren Stuehle und Tische aus dem Saale entfernt worden, so dass in dem Laermkonzert das Sesselgepolter von gestern fehlte. Unter fortgesetztem Laerm begann Pastor Russell mit der Versicherung, dass es nicht seine Absicht sei, die Juden zu christianisieren. Anknuepfend an das Prophetenwort Jesaias und mit Zugrundelegung kabbalistischer Berechnungen suchte der Pastor darzutun, dass das Zionsreich nicht mehr fern sei. Trotz dieser troestlichen Versicherung hoerten die Juden nicht auf zu schreien und zu laermen. Pastor Russell und seine Begleiter mussten schliesslich durch eine Hintertuer den Saal verlassen. ein zweiter Versuch des Pastors, von der Galerie aus zu der Versammlung zu sprechen, entfachte den Laerm neuerdings. Im Saale bildeten sich lebhaft streitende Gruppen, die fuer und wider erregte Diskussionen fuehrten und erst den Saal verliessen, als - die Beleuchtung abgedreht wurde.<<

Auch bei dem "NWJ" Berichtes vom 23.Maerz 1911 kann es sich um keinen Originalbeitrag eines Augenzeugen handeln; die Zeitungsbeitraege der Konkurrenz ueber den ersten Vortragsabend werden mit vermengt:

Tische und Stuehle waren diesmal vorsorglich entfernt; fuer Russell ein sicherer Hinterausgang besorgt und die streitende Versammlung wurde nicht durch die Wache, sondern durch Abdrehen der Beleuchtung aufgeloest.

Deer Name desc Missionaers C.T Russell wird von NWJ jetzt nur noch mit einem "L" also Russel geschrieben:

Sein Kommentar dazu:

- junge Zionisten wandten sich gegen die Verquickung des Zionismus mit der Bibel und suchten die weiteren Auseinandersetzungen zu verhindern.


- Auch ein Zionist ergriff das Wort und wies darauf hin, dass der Vortragende ein Freund Dr. Theodor Herzls gewesen und deshalb schon auch von den Gegnern geachtet werden muesse.

Diese behauptete Freundschaft Herzl-Russell duerfte hoechst einseitig und nicht existent gewesen sein. Die religioesen Staatszions-Bewegungen waren schliesslich alle gescheitert. Der neue politische Zionismus strebte ja voellig Gegenteiliges - Anti-Chaotisches und Anti-Nihilistisches - zu CTR an:

"Aus haltlosen Individuen, aus Objekten des revolutionaeren Umsturzes, die zur steten Gefahr ihrer Heimatlaender wuerden, bildet sie (die moralische Idee, Anm.d. Verf.) gefestigte, ruhig erwaegende Hoffende, aus planleeren Herolden des gesellschaftlichen Vernichtungskrieges ernste, dem Studium der nationaloekonomischen und sociologen Wissenschaften ergebene, fuer ihr Volk in aussichtsvoller Weise wirkende Maenner." (K. 1900)

"NWJ" Nachtrag vom 24.Maerz 1911:

Der Name von CTR wird wieder nur mit einem "L" Russel geschrieben.

Tumulte waren Ausdruck der Erbitterung

Sein Kommentar dazu:

Die Staatszionisten beschuldigen CTR konkret:

- die Herzlmarken des juedischen Nationalfonds nachgebildet zu haben. Tatsaechlich war die WTS und ihr "Seelsorger der Brooklyn Tabernacle Kirche" CTR dafuer bekannt, zionistische Formulare niemals ohne Natioalfondsmarken zu versenden und seine Predigten auch in juedischen Zeitungen zu veroeffentlichen. "Ob Pastor Russell Mission treiben will oder es mit dem Zionismus ehrlich meint, darueber ist sich keiner klar. Sehr leicht moeglich, dass auch dieser ... aus der Kutte springen, dann Buecher mit juedischem Inhalt herausgeben und mit Juden Privatgeschaefte machen wird. Jedenfalls hat das Land der unbegrenzten Moeglichkeiten noch eine Sensation, die es dieses Namens wuerdig macht." (W.:1910)


- auch durch sonstiges Vorgehen die zionistische Bewegung geschaedigt zu haben.

In der Schrift >>Zionisten und Christen<< wurden die suspekte WTS und CT Russell nicht einmal erwaehnt.

Tatsache ist,

- die WTS strich die seit 1879 gefuehrte Kennzeichnung "Zion" in ihrer Verbandszeitung >>Zions Watch Tower<< und in Ihrem Geschaeftsnamen >>Zions Watch Tower, Bible & Tract Society<< ersatzlos und trat ihn faktisch an die juedischen Politiker, Atheisten und Palaestina-Nationalstaatsaktivisten ab.

Der politische Staatszionismus wurde schliesslich - Hurerei zwischen Politik hin und Religion her - zur gottgewollten Sammlungsbewegung von der WTS (>>Die nahe Wiederherstellung des Volkes Israel<<, >>Trost fuer die Juden<< und >>Leben<< ) propagiert.

Der verhinderte Wiener Vortrag von 1911 und der Vorwurf des Nachdruckens der Herzlmarken hatten also erheblich abtraegliche Folgen fuer die WTS-Dogmatik und auch fuer die WTS-Glaubwuerdigkeit

Sein Kommentar dazu:

Gleichlaufende Ziele der Anti- und religioesen Philosemiten:

Die religioesen Philosemiten wie angeblich CTR mit ihrem Dogma von den

Fischern und Jaegern der (Glaubens)juden war eine viel gefaehrlichere, radikalere und brandstifterischere Loesung als die der erklaerten Antisemiten Wilhelm Marr oder Oberst Ulrich Fleischhauer samt seinem Weltdienst und mit ihren Plaenen,

Palaestina fuer die Juden zurueck zu erobern oder mit dem Programm "gebt den Juden eine Heimstatt".

CTR verband den Begriff "ZION" seiner Zeitschrift und Gesellschaft mit Chaos, nihilistischen Terrorakten, Umsturz und allgemeiner Vernichtung von Abweichlern und deren Systemen.
Diametral gegenueber stand diesem Ansinnen:
Der politische StaatsZIONismus, ein erklaerter Gegner von Verschwoerungen, wollte die Umsturzkraefte schwaechen.
 
Braeunlich hat das Attentat von Sarajewo samt Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit diesen speziefischen CTR-Lehren und WTS-Propaganda etwa von den "tierischen Regierungen" in Zusammenhang gebracht. Selbst wenn der Attentaeter diese CTR-Ansicht geteilt haben wuerde und den WTS-Anhaengern einen Gefallen tun wollte, den nicht zwangslaeufig ausgeloesten Ersten Weltkrieg haben andere erklaert.
 
Der unerhoert intolerante Russellsche Radikalismus gepaart mit einem gesellschaftlichen Geschichtsmodell eines Weltherrschaftplanes wurde dann stets den Juden angelastet.
Die BRD ist mit dem Straftatbestand der Volksverhetzung besser geruestet als seinerzeit die Weimarer Republik.

Sein Kommentar dazu:

In diesem Gedicht hat sich CTR also an den fruehen terroristischen Ideen des Fuerstenmordes der Geheimorganisation "J.. D..." orientiert. CTR kein bolschewistischer Religionsspoetter (nach Braeunlich) sondern eher ein Apologet und Sympathisant der Nihilisten und Radikalen (Prof. Schulze).

Der Nihilismus schafft

Geheimnisvoll, mit sichrem Gang,

An aller Reiche Untergang,513) auch nichts Geheimnisvolles mehr.

>>Denn die Verschwoerer glauben stets, durch die Ermordung des Fuersten das Volk zufriedenzustellen; muessen sie aber fuerchten, es zu erbittern, so finden sie nicht den Mut zu einem solchen Entschluss, denn die Schwierigkeiten fuer die Verschwoerer sind ungeheuer.<<

... (Hinweis: einige Textpassagen bei Scaefer-Stahl lassen sich nicht kopieren)

Beispielsweise die Detailaussage:

Die Hemmschwelle kann durch die Vorstellung im Sinne eines "Göttlichen Planes" zu handeln kaum übertreffbarer herabgesetzt werden ...

CTR (-ss2, Verl-Recht: 1900):

>>Der Herr wird eine abgekuerzte Sache thun (kurzen Prozess machen) auf Erden.<<

Braeunlichs "bolschewistischer Religionsspoetter" bezieht sich wahrscheinlich auf das anschliessende CTR-Zitat und dessen eingestandener Zersetzungsarbeit:

>>Seit den letzten elf Jahren wurde dies gepredigt und gedruckt wie oben ausgefuehrt; und in dieser kurzen Zeit ist das Entstehen von Einfluessen und Veranstaltungen, um auch die staerksten Reiche der Erde zu untergraben und mit dem Einsturz zu bedrohen, wunderbar gewesen.<<

CTR uebertreibt hier, die Kommunisten, Socialisten und Nihilisten sind nicht von ihm mittelbar initiiert, sondern Kinder der Franzoesischen Revolution und hatten in Deutschland schon in den dreissiger Jahren lange vor CTR ihren Einfluss.

>> In dieser Zeit sind Kommunismus, Socialismus und Nihilismus mit Macht ins Dasein gesprungen und verursachen schon jetzt sehr unangenehme Gefuehle unter den Herrschern und den Hochgestellten der Erde, indem sie verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die ueber den Erdkreis kommen" (Luk.21:26); denn die gegenwaertigen Maechte werden gewaltig erschuettert werden und schliesslich mit einem grossen Tumult verschwinden.<<

 

   
CTR (-ss2, Verl-Recht: 1900):

Mit den folgenden Saetzen liefert CTR den religioes verbraemten Ueberbau fuer alle Umstuerzler, und macht seine Anhaenger zu geistigen Anstiftern und Sympathisanten der Nihilisten und gefaehrlichen Staatsfeinden:

>>Dass die Heiligen [WTS-Anhaenger Anm.d.Verf.] an diesem Werke, die gegenwaertigen Reiche in Stuecke zu schlagen, beteiligt sein werden, darueber kann kein Zweifel bestehen.<<

und

>>Das schon geschaerfte Schwert der Wahrheit soll jedes schlechte System und alle ueble Einrichtung - buergerliche, gesellschaftliche, wie kirchliche schlagen.<<

CTR, der zwischen dem Koenigreich Gottes und den tierischen Reichen dieser Welt unterscheidet, stuetzt sich auf die Psalmen; nach Math. 13:24,30,39 sollten die Erntearbeiten aber nicht der Mob, Poepel oder CTR-Anhaenger, sondern Engel verrichten:

>>Ihre Koenige zu binden mit Ketten und ihre Edle mit eisernen Fesseln; dass sie ihnen thun das Recht, davon geschrieben ist, Solche Ehre werden alle Heiligen haben.<<

1914 und selbst nach Ausbruch des Krieges kamen deutschstaemmige WTS-Anhaenger (H..,S...) in ihre Heimat, um sich am Kriege zu beteiligen.

   
CTR (-ss2, Verl-Recht: 1900):

Russell verspricht hier noch, von den Wehen des auslaufenden christlichen Zeitalters sei der glaubenstreue Ueberrest - die CTR-Anhaenger - ausgenommen. Spaeter wird es heissen, das Gericht am WTS-Hause zuerst.

Auch die Gnadenzeiten sind recht willkuerlich festgelegt und durch Geschichtsglitterungen belegt, statt Fuerst Bismarck wird Lord Baeconsfield (einem assimilierten Juden) als Leiter des Berliner Kongresses von 1878 behauptet.

Die wirklich grossen Ereignisse wie Einberufung des grossen Sanhedrins oder die Gleichstellung der Religionen durch Napoleon passt nicht in die CTR-Zeitskala.

   
CTR (-ss2, Verl-Recht: 1900):
   
Der Sektengruender CTR musste auch Gegenteiliges behaupten, um die WTS und seine Buecher aus der Verbotszone zu halten. Etwa in der Schriftenreihe mit staendig wechselndem Titel seit 1910.

Die >>Volkskanzel aus dem Wuppertale<< 1911:

>>Es ist wahr, nicht alle Menschen sind faehig, die Botschaft des Evangeliums anzunehmen, aber diejenigen, welche sie nicht annehmen koennen, wuerden viel besser daran sein ohne die verwirrende Botschaft des kommunistischen Socialismus, die sie nur zu groesserer Unzufriedenheit reizt. (Russell befuehrwortet aber anderswo gemeinnuetzige Gesetzgebung und Nachgiebigkeit der Reichen D. Red.)<<


>>Sozialismus unter den Menschen wird die goettliche Einrichtung der Dinge sein, die dem Millennium-Zeitalter folgen wird.<<


>>Die Bibel sagt aus, dass die Welt einer Monarchie bedarf, - einer starken zentralisierten Regierung, in der die Massen keine Stimme haben duerfen, denn in ihrem gefallenen Zustand wissen sie nicht, was zu ihrem eigenen Besten dient. Die Bibel sagt aus, dass die gegenwaertigen Institutionen unter der Macht der Selbstsucht die Reichen nach der einen Richtung hin treiben und die Massen nach der entgegengesetzten Richtung hin, und dass beide im Begriff sind, einen universellen Krach herbei zu fuehren.- Anarchie.<<

Die Kommunisten griffen die WTS wegen dieser Vertroestungen waehrend der Weimarer Republik an.
 
 
Die Anmerkung der Volkskanzel-Redaktion, Russell wuerde gemeinnuetzige Gesetzgebung und und Nachgiebigkeit der Reichen befuerworten, kann nicht ernst gemeint sein. Anarchie und Harmagedon wuerden schliesslich verhindert. Die WTS setzt in eigener Sache auf Kompromisslosig- und Reformunwilligkeit. Voelkerbund und UNO werden von der WTS abgelehnt.
 
Die Sozialisten werden von CTR auf eine Zeit nach dem Jahr 2914 vertroestet.
 
Den antidemokratischen WTS-Impuls in der Weimarer Republik vertrat gelegentlich CT Russell schon vor dem Ersten Weltkrieg.
 
   
"Jedermanns Blatt" (1912)

>>Warum seid Ihr die Letzten den Herrn zu begruessen?

Der Erde rechtmaessiger Koenig ist vor bald 1900 Jahren in ein fernes Land gezogen, um seine Anwartschaft auf die Koenigswuerde in Empfang zu nehmen, und niemand denkt daran, ihn zu ersuchen, seine Wuerde nun auch anzunehmen und sein Reich der Gerechtigkeit aufzurichten...<<

 
Eine der merkwuerdigsten Ideen CTRs bereits seit 1903, die der dogmatischen Logik entbehrt. Warum hat sich der Koenig ploetzlich doch nicht von CTR und der WTS rufen lassen?
Schliesslich lehrte die WTS-Dogmatik seinerzeit, dass Jesus Christus schon seit 1874 persoenlich gegenwaertig ist und 1878 seine Koenigswuerde angetreten haben sollte.
 
 
   
   

In einer weiteren Torsohaften Seite mit der Herkunft Schaefer-Stahl

http://bildung.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/339483x434877d/rewrite/k-moor/sexbomb/wts2-bs.html

http://bildung.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/339483x434877d/rewrite/k-moor/sexbomb/wts1-bs.html

liest man unter anderem

Der langjaehrige deutsche WTS-Zweigdiener

Paul Johannes Gerhard Balzereit,

Jahrgang 1885, befand sich in einer Ausbildung als Schiffsbauer, als er einer vorehelichen Vaterschaft entgegen sah. Recht spaet entschloss er sich zur Ehe. Im Februar heiratete das Paar. Das Kind wurde im Mai geboren. In drei Jahren wuchs die Familie Balzereit auf sechs Personen an.

Ewald Vorsteher

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