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Geschrieben von D. am 25. Februar 2004 00:20:47: Eine Meldung aus "God's own country", zwar schon rund zwei Jahrzehnte alt, jetzt der CV 150 entnommen, scheint mir indes noch nichts von ihrer makabren Aktualität verloren zu haben. Und in der Meldung selber, kommen die Zeugen Jehovas nicht direkt vor. Das sie indes auch auf diesem Boommarkt feste mitmischen, dürfte wohl auch so offenkundig genug sein: In den USA blüht das Geschäft mit der "Endzeit", das sich geradezu zu einem
rasch wachsenden Industriezweig ausdehnt. Gegenwärtig wird, wie die New Yorker
Nachrichtenagentur "Religious News Service" berichtete, eine Flut von Filmen
über die im Neuen Testament vorausgesagte Menschheitskatastrophe vor dem Wiederkommen
Jesu Christi produziert. Die Herstellung ist mitunter - so die Agentur - von mysteriösen
Umständen begleitet: Bei den Dreharbeiten zu "Fürchte kein Unglück" (der
Streifen beschreibt einen Krieg zwischen dem Teufel und drei Erzengeln) explodierte nachts
ein Wohnwagen, der als Garderobe und Maske benutzt wurde, und brannte völlig aus. Am
nächsten Morgen wurden nur noch eine Bibel und ein Exemplar des Drehbuchs unversehrt aus
der Asche geborgen. Auch der apokalyptische Buchmarkt verzeichnet ein rasantes Wachstum:
Bestsellerautor Hal Lindsey, von "Religious News Service" als "Hauptapostel
des künftigen biblischen Schreckens" apostrophiert, verkaufte sein Buch "Late
Great Planet Earth" (Deutsche Übersetzung: Alter Planet Erde wohin?) bereits 18
Millionen Mal. Um "mit den prophetischen Ereignissen Schritt zu halten", bietet
er jetzt einen monatlichen Kassettendienst an, der einen Bruttogewinn von 150 000 Dollar
(monatlich) abwirft. Der Investitionsberater, Futurologe und Bibellehrer Jim McKeever aus
dem Bundesstaat Oregon wirbt für seine Zeitschrift "Endzeit-Nachrichten", die -
mit jetzt 250 000 Abonnenten - jährlich drei Millionen Dollar (brutto) einbringt . Wem
der Postweg zu lang ist, dem bietet der Publizist Salem Kirban aus Pennsylvanien einen
wöchentlichen "prophetischen Nachrichtendienst" per Telefon. Der Anruf ist
selbst kostenlos, aber mit einer "Pflichtspende" von mindestens 10 Dollar
verbunden. Daneben befassen sich eine Reihe von Fernsehpredigern mit dem Thema.
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