Re: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer ...


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 13. Oktober 2003 17:49:50:

Als Antwort auf: Re: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer ... geschrieben von Geliebtes Weib am 13. Oktober 2003 16:01:34:

Ich denke mal, in der Blutfrage sind die meisten doch hier medizinische Laien. Jede Behandlungsmethode hat ihr Für und Wider.
Gut, wenn der "Normalfall" eintritt mag es möglich sein, auch ohne Blut über die Runden zu kommen. Es geht doch nicht darum, gezielt für Bluttransfusionen "Werbung" zu machen - mitnichten. Es geht lediglich darum anzuerkennen, dass es Notsituationen geben kann, wo die strikte Weigerung eben die Konsequenz, tödlicher Ausgang heißt. Nur darum geht es.

Herr Poppenberg beispielsweise, plädiert in seinem Blutvideo dafür, bei größeren Operationen, wo Ärzte die Bluttransfusion als notwendig erachten, die Selbstblutinjektion zu praktizieren. Mit anderen Worten, der Patient lässt sich vor der Operation Blut abnehmen und bekommt dann sein eigenes Blut wieder injektiziert. Dies mag unter dem Gesichtspunkt auch interessant sein, dass damit das Unverträglichkeitsproblem zwischen den verschiedenen Blutgruppen ausgeschaltet wird.

Aber selbst dazu, sagt die WTG nein. Es geht ihr wirklich nur um sturren Dogmatismus.
Im übrigen sollte man die geschichtliche Entwicklung dabei nicht außer acht lassen.
Vor 1945 gab es die WTG-Blutdoktrin nicht. Vor 1945 gab es aktive Impfgegnerschaft; im "Goldenen Zeitalter" nachweisbar. Letztendlich konnte die WTG ihre Impfgegnerschaft auf Dauer nicht aufrechterhalten. Sie musste den diesbezüglich klammheimlichen Rückzug antreten. Und wie tat sie es? Indem sie ihre vormalige Impfgegnerschaft noch dogmatisch überhöhte. Und daraus wurde dann die sattsam bekannte Blutdoktrin.

Noch eins. Die ersten WTG-Broschüren zum Thema Blut sagen klar aus, aus "theologischen" Gründen lehnt die WTG das ab. Medizinische Bedenken wollte die WTG damals keineswegs in den Vordergrund gestellt wissen. Auch das hat sich grundlegend geändert. Heute werden vordergründig medizinische Bedenken namhaft gemacht. Der Pferdefuß offenbart sich dann in solchen Fällen, die es auch schon gab. Wo Patienten, vom Arzt eine nicht vom Patienten genehmigte Bluttransfusion verabreicht bekamen. Dies aus dem Grunde, weil der behandelnde Arzt sich zur Lebenserhaltung keinen besseren Rat wusste. Und das Ende vom Lied? Die von der WTG aufgehetzten verklagten gar noch den Arzt, dafür das er es getan hat. Hätte er es nicht tun sollen? Hätte er sie lieber verrecken lassen sollen? Das sind dann so bittere Fragen, die sich solch ein Arzt zu stellen hat. Aber nicht nur er; sollte sich diese Frage stellen. Es wäre angemessen, sie würde auch in einer breiteren Öffentlichkeit gestellt.

Poppenbergs Blutvideo


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