Geschrieben von David am 27. September 2003 15:16:10: Als Antwort auf:
Märchenstunde geschrieben von Drahbeck am 27. September 2003
08:53:58:
>Einige Zeugen Jehovas hatten kürzlich wieder ihre traditionelle Märchenstunde.
>Offenbar ward das große erweiterte Grimms Märchenbuch aufgeschlagen und der
andächtig lauschenden Gemeinde die gar wundersame Geschichte vorgelesen:
>"sagte ein älterer Bruder, es gibt außer wegen politisch oder religiöser
Gründe, keinen aktiven Zeugen der irgendwo auf der Welt im Gefängnis sitzt. Welche
Religion kann das von sich behaupten"
>Und die im Glauben daran vereinte Gemeinde sagte "Amen". Einem schwarzen
Schaf indes, in der ansonst doch so makellosen Gemeinde, wollte dieses "Amen"
nicht so recht über die Lippen rutschen. Wahrscheinlich meinte er, es aus eigener
Erfahrung besser zu wissen.
>Er kleidete seine Vorbehalte lediglich in die Form von Fragezeichen. Nicht an Ort und
Stelle. Die Lust sich steinigen zu lassen, war ihm schon früher mal handgreiflich
ausgetrieben worden. Er zog da lieber die Variante "Mentalvorbehalt" vor. Kann
man ja sogar verstehen.
>Nun denn, zur Gedächtnisauffrischung, mal ein Fallbeispiel, dass seinerzeit auch
durch die Presse ging:
>Es war einmal eine ziemlich marode Firma in einem kleinen Ort namens Steinhagen. Die
nannte sich Balsam, stellte Sportböden her und stand eigentlich kurz vor dem Konkurs.
Doch sie hatte einen cleveren Finanzchef, der um Ideen nicht verlegen war. Sein Name war
Klaus Schliekamp.
>Schliekamp fälschte geschickt ein paar Papiere und holte dadurch flugs ein die
dringend benötigten Millionen 'rein. Dem Chef gefiel's und auch für die Banken ging das
alles in Ordnung. Schließlich handelte es sich hier um sechsstellige Beträge und damit
nur um Peanuts. Außerdem engagierte sich der schlaue Geldjongleur im Devisengeschäft und
machte anscheinend seine Sache außergewöhnlich gut. Auf jeden Fall wurde aus Geld, das
ihm eigentlich gar nicht gehörte immer mehr Geld und bald sprach man seinen Namen in
Bankerkreisen nur noch mit dem Zusatz "Wunderkind" aus.
>Das ganze wäre eigentlich nur eine Meldung für die Wirtschaftspresse. Wenn es sich
bei dem betreffenden Finanzchef nicht um ein Mitglied der Zeugen Jehovas handeln würde.
Eine Sekte also, die ihre Gläubigen in ihrer Selbstdarstellung gerne als besonders
gesetzestreue Bürger darstellt, denen nichts im Leben wichtiger ist, als "die gute
Botschaft von Gottes Königreich" zu predigen. Und Horst Schliekamp war in den Reihen
der Zeugen Jehovas kein unbeschriebenes Blatt, sondern fungierte als Ältester in einer
Versammlung. Er galt somit als besonders vorbildlich und genoß das unerschütterliche
Vertrauen der "gewöhnlichen" Gläubigen.
>Dabei wäre es wohl auch geblieben. Doch der Finanzchef und Oberprediger hatte den
Bogen überspannt und bald war von einem Schaden in Milliardenhöhe die Rede. Geld, das 45
Banken gerne wiedergesehen hätten, das aber auf geheimnisvolle Weise verschwunden war.
>Es kam, wie es kommen mußte. Der Finanzchef und seine Helfershelfer mußten auf die
Anklagebank und man sprach vom "größten deutschen Prozeß im Bereich der
Wirtschaftskriminalität". Dabei kamen auch Dinge zur Sprache, die für das Ansehen
der sehr auf eine weiße Weste bedachten Sekte alles andere als vorteilhaft war. Er hätte
wiederholt Reisen in die Zentrale der Zeugen Jehovas gemacht, hieß es. Und er hätte dort
vermutlich große Geldmengen als Spende hinterlassen. Das Gericht ging natürlich der
Sache nach. Es wandte sich an die Zentrale der Sekte am Rande des kleinen Städtchens
Selters. Doch dort fand es nur "eine Mauer des Schweigens". Daher stellte es ein
Rechtshilfeersuchen an die amerikanische Justiz, um zu erfahren, ob Schliekamp bei seinen
auffällig häufigen USA-Reisen offiziell Devisen eingeführt oder sonstige größere
Geldbewegungen veranlaßt hatte. Denn veranlassen hätte er das ohne Probleme können.
Schließlich waren praktisch alle Mitarbeiter in seiner Umgebung ebenfalls Zeugen Jehovas.
Einschließlich des Finanzchefs der amerikanischen Niederlassung von Balsam, der speziell
auf Schliekamps Empfehlung hin eingestellt worden war.
>Ob sich die Verdächtigungen als richtig herausstellen, wird die Zukunft zeigen.
Schliekamp jedenfalls schweigt sich zu diesem Thema aus. Er hat lediglich die sowieso
schon erwiesenen Betrügereien gestanden. Einstweilen ließ einer seiner engsten
Vertrauten wissen, daß es keine Kungelei unter den Zeugen Jehovas bei Balsam gegeben
hätte. Vielmehr sei Schliekamp von der Glaubensgemeinschaft für seine Taten zur
Rechenschaft gezogen worden. Schließlich seien die Zeugen Jehovas für ihre Ehrlichkeit
bekannt.
>Auch Schliekamp selbst bestätigt das: "Als Zeuge Jehovas habe ich gegen die
Grundsätze der Glaubensgemeinschaft verstoßen", sagte er zum Westfalenblatt und
ergänzte: "Ich habe bereits Werke der Reue getan." Was für Werke das waren,
sagte er nicht. Aber sie müssen überzeugend gewesen sein. Denn trotz Milliardenbetrug
ist Horst Schliekamp nach wie vor Mitglied der Zeugen Jehovas und in Bielefeld als
Prediger tätig.
>Es ist eben überall dasselbe. Bei den einen reichen schon ein paar kritische Worte,
um den Rausschmiß aus "Jehovas Organisation" zu rechtfertigen. Und bei den
anderen genügen ein paar Peanuts als "Werke der Reue".
www.infolink-net.de/docs/news/presse009.htm
>Bielefeld (WB)
>Der zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilte ehemalige Balsam-Finanzmanager, Klaus
Schlienkamp (48), soll in den offenen Strafvollzug verlegt werden. Ferner gilt eine
Freilassung auf Bewährung im Frühjahr 2003 als wahrscheinlich. Das hat sein Rechtsanwalt
Michael Rietz (Münster) am Freitag bestätigt.
>Die für Schlienkamp zuständige Sozialbetreuerin in der Justizvollzugsanstalt (JVA)
Remscheid habe dem Häftling gute Führung bescheinigt. Geplant sei, dass Schlienkamp im
März/April in die JVA Euskirchen verlegt wird. Schlienkamp müsse ein freies
Beschäftigungsverhältnis und soziale Kontakte in Deutschland nachweisen, sagte Rietz. Im
offenen oder halboffenen Vollzug müsse Schlienkamp nur die Nächte im Gefängnis
verbringen. Ferner könne er auf Antrag seine geschiedene Ehefrau Eva Krüger in Bielefeld
besuchen.
>Verheiratet ist der Ex-Manager mit Marietta Mariblanka, die auf den Philippinen lebt.
Während des Balsam-Prozess war Schlienkamp am 10. November 1998 untergetaucht und später
am 28. März 2000 auf den Philippinen verhaftet worden. Er war am 20. September 1999 in
Abwesenheit zu zehn Jahren, Firmenchef Friedel Balsam zu acht Jahren Haft verurteilt
worden.
>Die Balsam AG in Steinhagen war mit 1600 Beschäftigten einst weltweit führender
Sportboden-Hersteller. Sie hatte 30 Tochterfirmen in Europa, Amerika und Australien sowie
einen Jahresumsatz von zuletzt 480 Millionen Mark. Nach Luftgeschäften (49 Banken wurden
betrogen) brach die Firma zusammen. Gesamtschaden: 2,5 Milliarden Mark
www.rietz.de/neu/medienberichte/balsam/schlienkamp_freien_fuss.html
>Siehe auch:
home.t-online.de/home/janvi/zocker/zocker1.htm
Hallo, ich bins David. das gefällt mir hier sehr gut in Anbetracht zu dem was vorhabe.
Ich bitte um Fortführung der Überarbeitung meiner Kommentare auf meiner Seite. Umso
weniger brauche dazu Stellung zu beziehen und der Leser meines Buches kann sich ein
objektives Urteil bilden ohne das ich etwas hinzufügen muß. Übrigens wenn das wahr sein
sollte , (allerdings höre ich mir immer beide seiten an, wie auch in meinem noch nicht
geschriebenem Buch), dann ist dies sicherlich ein weiterer Beweis für die Barmherzig
Jehovas und der Brüder. ( So aufgepasst :An die Decke, fertig, los, wer schreibt als
erstes seine Empörung über meinen total verdrehten Eintrag. Ich frag mich jedoch wenn
jemand richtig Mist gebaut hat, und nicht ausgeschlossen wurde, was habt ihr dann gemacht?
Aja stimmt ja, ihr seid alle freiwillig gegangen, da ihr nach 30Jahren die schlechtigkeit
und heuchelei nicht mehr ertragen habt. Komisch ist dann nur warum ihr dann 30Jahre so was
mitgemacht habt. Ihr müßt ja eigentlich auch so lange ganz pöse pöse Purschen gewesen
sein. Gruß an alle Zähneknirscher von David.
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