Re: Gelten die Warnungen Jesu nicht für Jehovas Zeugen?


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 10. Juni 2001 09:09:04:

Als Antwort auf: Re: Gelten die Warnungen Jesu nicht für Jehovas Zeugen? geschrieben von Gerd am 10. Juni 2001 08:15:39:

Ich finde es schon skurril, oder anders formuliert, als Ausdruck des Wunschdenkens (was mit der Realität nichts zu tun hat), wenn man in Alberts Forum Spekulationen darüber lesen kann, wie sich die Tagespolitik weiterentwickelt. Namentlich das anheizen eines neuen Rüstungswettlaufs durch die USA auf der Weltraumebene.
Das macht dem einen oder anderen schon mal buchstäbliche Angst. Ergo, so ihre Schlussfolgerung, "Harmagedon" stehe "nunmehr" vor der Tür und einige scheuen sich nicht, gleich mal ein paar Datenspekulationen damit zu verbinden. Die Organisation, der sie entstammen hat ja da in der Tat schon einige Erfahrung.
Nun ist es in der Tat so, dass die Menschheit keineswegs ein "goldenes Zeitalter" erreicht hat. Ganz im Gegenteil. Niemand kann sich dafür verbürgen, dass es nicht noch gewaltige Rückschläge geben mag.

Nach dem 30-jährigen Krieg hoffte man auch nicht darauf, daß es mal einen 1. und 2. Weltkrieg noch geben wird. Wie man weiß, war dies leider der Fall. Also politische Entwicklungen, die einem buchstäbliche Angst beibringen können, kann man nicht ausschließen. Dennoch, in diesen Situationen zu sagen, dass alles habe einen "höheren Sinn", sei "vorherbestimmt". Man müsse darauf wie die Geissler im Mittelalter, mit Selbstgeisselung reagieren (in modernerer Form sich zum willenlosen Sklaven der WTG machen - als angebliches "Werkzeug Gottes"). Diesen Irrtum muss man auch als solchen benennen. Die Geissler besiegten die Pest nicht durch ihre Selbstgeisselung. Nur durch Durchsetzung konsequenter Hygiene hätten sie eine Chance gehabt.
So auch im übertragenem Sinne. Die Klinkenputzer-Selbstgeisselung der Zeugen Jehovas beseitigt vorhandene Probleme ebenfalls nicht.

Man ist sich inzwischen darüber einig, dass der Martin Luther zugeeignete Spruch legendär ist. Das heißt, er stammt nicht von ihm selbst: "Und wenn morgen der Jüngste Tag anbrechen sollte - so will ich dennoch heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen". Sollten Jehovas Zeugen jemals sich auch zu dieser Erkenntnis durchringen, und nicht nur zum mehr oder weniger gekonnten Schwarzmalen der Zukunft. Dann, ja dann, würden sie einen wesentlichen Teil der Kritik an ihnen, die Spitze wegbrechen. Ich habe allerdings den Eindruck, dazu sind sie nicht willens und fähig.

Im übrigen. Auch frühere Generationen erlebten schon tagespolitische Vorgänge, die ihnen Angst machten, die sie meinten transzendental verklären zu sollen. Da wurde einmal von der mächtigen katholischen Kirche, deren Papst aus dem Vatikan vertrieben. Und der das bewerkstelligte, hieß Napoleon. Das hatte schon damals die Gemüter der religiös Bewegten erschüttert. Bis in die Gegenwart setzt sich diese Linie in Kontinuität fort. Adventisten/Bibelforscher/Zeugen Jehovas muss man in einem Atemzug diesbezüglich nennen. Zu dem auch von Gerd angesprochenem Jahr 1799 siehe auch den nachfolgenden Link.

1799


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