rote Faschisten


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 05. August 2002 07:08:01:

Sie reagierten besonders allergisch auf das eine Wort "rote Faschisten". Wer wohl. Die sogenannten Kommunisten. Ihre Schutzmacht Sowjetunion brachte sie nach 1945 auch ans politische Ruder in Deutschland. Ihre Devise war: "Es muß alles demokratisch aussehen - aber wir müssen alles fest in der Hand haben". Und so gab es denn in ihrem Teil Deutschlands auch Blockflötenparteien von ihren Gnaden, die sich formal nicht Kommunisten nannten.

Es gab mal einen sogenannten "Historikerstreit". Da ging es auch darum. Haben nur die Nazis KZs gehabt. Oder gab es analoges Genozid nicht auch schon in der Sowjetunion?! Unabhängige Forscher beantworten letztere Frage mit Ja. In vielem lernten die Nazis, was die Technik des Machterhaltes betrifft von ihrem sowjetischem "Vorbild".

Nach 1945 war Deutschland politisch gespalten. Selbst wenn sie es gewollt hätten. Gewisse Grenzen waren nun den Kommunisten auferlegt. Jahrzehntelang mussten sie es hinnehmen, dass Menschen die sich ihrem Totalitätsanspruch nicht beugten, sich durch die "Flucht" diesem immer noch entziehen konnten. Auch nach 1961 strahlten westliche Medien (Radio, Fernsehen) verstärkt in den Ostbereich herüber. Das zwang schon manchem Hardliner der Kommunisten dazu, etwas zahmer zu werden.

Eine schematische Übertragung: faschistischer Terror gleich kommunistischer Terror, wie es der vereinfachende Begriff "rote Faschisten" impliziert, trifft nicht den Sachverhalt. Der Terror 33-45 war erheblich gravierender als jener nach 1945 im Osttteil Deutschlands.
Insofern muss man den Begriff "rote Faschisten" als nicht sachgerecht zurückweisen.

Festzustellen ist auch, dass auch die WTG in der Hochphase des kalten Krieges den Begriff "rote Faschisten" benutzte.
In ihrem 1953 in Deutsch erschienenem Buch "Was hat die Religion der Menschheit gebracht?" schreibt sie beispielsweise auf Seite 10:
"Ungeachtet, wie laut die roten Faschisten oder Kommunisten behaupten mögen, gottlos zu sein, üben sie selbst Religion aus". Und auf Seite 343 des gleichen Buches meint die WTG den Kommunisten bescheinigen zu sollen, sie hätten ihre politische Macht "höchstpersönlich" von "Satan dem Teufel" erhalten.

Es wird die Kommunisten wenig "getröstet" haben weiter zu lesen, dass die WTG auf die Frage wer denn nun verwerflicher sei (S. 349) antwortet: "die religiöse Geistlichkeit" sei noch verwerflicher als die Kommunisten.

Das die WTG die Kommunisten auch als "rote Faschisten" betitelte, haben letztere sehr wohl registriert. Diverse höhere WTG-Funktionäre in der DDR, die von der Stasi in Zwangs-Gespräche verwickelt wurden (wobei einige von ihnen - nicht alle) diesergestalt als "ausgebrochene" IM angeworben werden konnten. Diverse dieser WTG-Funktionäre werden es bestätigen können, dass ihnen seitens der Stasi nahezu penetrant jene Passagen aus der WTG-Literatur unter die Nase gerieben wurden, in der von "roten Faschisten" die Rede ist.

Einem Widerhall (in entschärfter Form) dessen, kann man auch in der CV 94 begegnen.



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