Re: Ewald Vorsteher


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 28. Oktober 2007 03:17:32:

Als Antwort auf: Ewald Vorsteher geschrieben von Drahbeck am 28. Oktober 2007 03:09:39:

http://www.manfred-gebhard.de/Wahrheitsfreund.1.26.jpg

Ergänzend sei nochmals aus dem zeitgenössischen (1926) Votum von Rohkohl,
auch bezüglich der „Wahrheitsfreunde" zitiert:

Die 'Wahrheitsfreunde' und einige andere wollen bei der reinen
Lehre Russells bleiben. Das ist verständlich,
bedeutet aber das Ende der Bewegung.
Denn der Stifter war nun einmal auf Zahlenspekulationen
eingestellt worden. Seine Rechnungen durch die Geschichte als
falsch erwiesen, so fällt damit das ganze System.
Auch einfache Leute werden mit der Zeit den Irrtum erkennen.
Wir haben in der Geschichte des Sektenwesens genug Beispiele,
um das zu begründen.

Meines Erachtens sind deshalb die andern auf dem rechten Wege.
Nur, dass hier dann eine neue Schwierigkeit entsteht,
der sie zum Opfer fallen werden. Russells Stärke bestand
nicht in seiner Lehre an sich, die nichts wesentlich Neues brachte,
sondern in der Ausweitung der eschatologischen Stellen,
die er auf Grund seiner Berechnungen als jetzt erfüllt ansah.
Fällt das fort, und das wirtschaftlich beruhigte Deutschland
hat nicht mehr so stark das starke eschatologische Interesse,
so wird auch die Wirksamkeit seiner Schriften erhebliche Einbuße erleiden.

Die Süddeutschen 'Wahrheitsfreunde' schreiben:
'Direkt lächerlich ist es, wenn diese Irrlehrer der
Wachtturm-Gesellschaft die Geistlichen wegen ihrer Titel anklagen,
da sie sich doch selbst die unbiblischen Titel beilegten:
Direktor, Präsident, Erntewerksvorsteher, Pilgerbruder usw. …
Wenn die Wachtturmgesellschaft die Geistlichkeit wegen ihrer prächtigen Gewänder anklage,
so sei das Leben Rutherfords,
wenn er in Deutschland sei, fürstlich.
Obwohl Balzereit als einfacher Werftarbeiter
so etwas nicht gewöhnt war, kleidete er sich in seidene Hemden,
herrliche Strandanzüge, fährt zweiter Klasse,
auch hat er sich ein Auto angeschafft,
worauf man 'Kreuz und Krone' malte.'

Man macht zwar erstaunliche Erfahrungen
bei den Bibelforscherkreisen über die Enge ihres Gesamtkreises,
aber ich denke. Einmal muss es ihnen dämmern,
dass die Grundlagen ihrer Lehren mancher Korrekturen bedürfen.
Wir wollen uns hüten, aus diesen Tatsachen auf einen
nahe bevorstehenden allgemeinen Zusammenbruch
in absehbarer Zeit zu schließen. So schnell wird diese Spannung
nicht zu einer akuten Krise werden.
Aber starke Hemmungserscheinungen müssen sich geltend machen,
und damit ist für uns schon viel gewonnen.
Die Bibelforscher müssen jetzt denken und wirklich 'forschen'.
Wie viele dazu wirklich in der Lage sind, lässt sich schwer sagen,
aber so viel ist mir sicher, dass gerade in den
ländlichen Kreisen viele hier versagen werden.


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