Re: CV 227


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 16:40:57:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von Selina am 22. Oktober 2007 13:09:29:

CV Abkürzung für „Christliche Verantwortung".
Eine seit Oktober 1965 in der vormaligen DDR erscheinende Zeitschrift. Sie überlebte sogar noch (variiert) einige wenig Jahre das Ende der DDR.
Ihr Thema. Zeugen Jehovas.

Nun ist das politische System der DDR zur Genüge bekannt. Staatliche Gängelung auf allen relevanten Gebieten; auch im Falle dieser Zeitschrift, die zudem vom Staat auch noch finanziell ausgehalten wurde. Letzteres ist unstrittig. Unstrittig ist und sollte es sein, dass füge ich ausdrücklich hinzu. Die staatliche finanzielle Aushaltung der CV ist durchaus kein Novum. Sie galt auch für andere kirchenpolitisch relevante Zeitschriften in der DDR.
Etwa für die Zeitschrift „Begegnung" für den katholischen Bereich.

Oder auch für das „Evangelische Pfarrerblatt" (zuletzt unter dem Titel „Standpunkt" erscheinend) und anderes mehr. Allenfalls gab es marginale Unterschiede, welcher Weg zu solcher Aushaltung beschritten wurde. Sei es über das „Staatssekretariat für Kirchenfragen"; sei es über den „Nationalrat der Nationalen Front"; sei es über die Ost CDU.

Bezeichnenderweise sind um letztere noch mal zu nennen, deren Akten dem Zugriff des Bundesarchivs (das von der Sache durchaus zuständig ist) entzogen worden.

Die West CDU des Herrn Kohl hatte nicht eiligeres nach dem Ende der DDR zu tun, als wie den Aktenbestand der Ost-CDU aus Ostberlin ins tiefste Westdeutschland abzutranspotieren. Zudem auch noch Archivrechtliche Sperrregeln in Anwendung zu bringen, damit sich auch ja kein „Unbefugter" ein eigenes Aktengestütztes Bild über die Blockflötenpartei Ost-CDU machen kann.

Wie so ganz anders indes wurde es mit dem Aktenbestand anderer relevanter östlicher Behörden gehandhabt. Da setzte man die Archivrechtlichen Sperregeln grundsätzlich außer Kraft. Den Bestand Staatssekretariat für Kirchenfragen (beispielsweise) kann man ohne sonderliche Schwierigkeiten, wenn begründetes Interesse glaubhaft gemacht werden kann, im Bundesarchiv in Berlin (davor in Potsdam), ohne relevante Einschränkungen einsehen. Auch ich habe diesen Bestand (partiell) eingesehen.

Man versuche selbiges mal bezüglich der Blockflötenpartei Ost-CDU und wird dabei auf allergrößte Schwierigkeiten stoßen. Insbesondere auch dann, wenn die CDU Aktenverwalter (zu recht oder unrecht. Das sei jetzt nicht bewertet) argwöhnen, der Antragsteller will die Ost CDU als Blockflöte der SED darstellen (was sie ja objektiv auch war). Was aber den oberen CDU-Granden heute durchaus nicht ins Konzept passt, wenn das so deutlich ausgesprochen wird.

Zurückkehrend zur CV
Der ZJ Waldemar H. widmete diesem Blatt gar mal ein 68,50 Euro „billiges" Buch.
Es versteht sich für die WTG und H., dass an diesem Blatt kein gutes Haar gelassen wird.
Bis etwa 1972 hatte ich an diesem Blatt mitgearbeitet, dann aber einen klaren Trennungsstrich gezogen. Ich wurde in späteren Jahren auch noch von der CV-Versandliste gestrichen, konnte nur noch über umständliche Reisen zur Deutschen Bücherei in Leipzig (als einzig relevanter Bestandsnachweis), dort Einsicht nehmen (unter den hektischen Lesesaal-Rahmenbedingungen).

Der WTG wäre es lieb, die Kenntnis der CV zu verunmöglichen. Diesen Gefallen tue ich ihr allerdings nicht. Vorhandene Lücken konnte ich anderweitig (bis auf Ausnahmen) schliessen. Schon seit Jahren erfolgt die sukzessive Einscannung und Zugänglichmachung meinerseits im Internet.

Ich unterschreibe keinesfalls „alles" was in der CV steht. Grundsätzlich wird daher meinerseits ein redaktionelles Vorwort hinzugefügt, wo notwendige Dissenze fallweise angesprochen werden. Im Gegensatz zu Herrn H. und der WTG, handelt es sich aber um fallweise Distanzierungen, und keine Pauschaldistanzierungen, wie letztere es gerne hätten.

Für weiteres siehe auch:
Projekt CV


ZurIndexseite