Re: Die katholische Kirche und Jehovas Zeugen sind sich sehr ähnlich


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 08. November 2006 15:27:28:

Als Antwort auf: Re: Die katholische Kirche und Jehovas Zeugen sind sich sehr ähnlich geschrieben von Rainer am 08. November 2006 12:57:27:

Es mag für jemand, der aus dem „großkirchlichen" Milieu stammt. In der Tat sein „Ego streicheln", bekommt er da allwöchentlich Besuch seitens der Zeugen Jehovas.
Sein Pfarrer hätte sich (in der Regel) sicherlich nicht ähnliches aufgeladen.
Nur ist es schon unkorrekt, wenn das als „Bibelstudium" bezeichnet wird,
„Studiert" wird zuerst und vor allem eine Publikation der Wachtturmgesellschaft.
Eigene Meinungen und Eindrücke sind da eher weniger gefragt.
Man beachte doch nur mal die in den WTG-Büchern enthaltenen kleingedruckten Fragen zu den einzelnen Abschnitten.

Der Zeuge ist geschult. Er wird es verstehen, klappt das anfänglich mit der Indoktrination noch nicht so recht, „gute Miene zum miesen Spiel" zu machen. Es reicht ihm ja anfänglich auch, geht es im WTG-Sinne nur in „Trippelschritten" voran. Aber solch ein Buch hat bekanntlich auch nur eine bestimmte Menge von Kapiteln.
Das in der „Mecki-Serie" genannte (demnächst bei den Zeugen wieder „Studienstoff" hat so 44 Kapitel.)
Ergo ein Kapitel pro Woche = gleich 44 Wochen.
Dann kommt vielleicht ein zweites oder auch drittes WTG-Buch an die Reihe.

Da sind dann die „Anforderungen" allerdings schon etwas „höher" geschraubt. Der „Gute" (an Lob als Motivationsmittel wird ja nicht gespart) ist dann schon nur noch der, wer wie ein Papagei auf die gestellten Fragen im WTG-konformen Sinne antwortet. Und eine gewisse Form von Lohn, möchte der Zeuge, der sich da die allwöchentlichen Besuche auflädt - nach einer gewissen Zeit - auch schon mal einheimsen. „Lohn" für ihn wäre es dann, gelingt es ihm seinen „Interessierten" in den engeren Kreis der Zeugen einzuführen. Hat er seinen „Interessierten" schon soweit gebracht, dass der wie ein Papagei im WTG-Sinne zu antworten vermag, steigt sein Reputationsgrad in der örtlichen Zeugen Jehovas-Versammlung unfraglich.

Gelingt es ihm, seinen „Interessierten" dann gar zum ständigen Besuch der regulären ZJ-Versammlungen zu animieren, macht der „Interessierte" erst mal eine für ihn auch sehr angenehme Erfahrung. Im Fachjargon „Lovbombing" genannt. Alle zur Schau gestellte Freundlichkeit, ist aber nur eine Freundlichkeit auf Zeit. Zunehmend heißt es dann: „Mitgegangen - mitgehangen". Perspektivisch steht dann auch für den „Interessierten" dann das gehetzte Klinkenputzerdasein auf der Tagesordnung.

Wohl dem, der da rechtzeitig noch erkennt, auf was er sich letztendlich da einlässt.

Ein Gefängnis ohne Mauern


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