Speise zur rechten Zeit – 1878 – Fiel-Fall-Fällt von „Babylon der Großen“

 

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 03. November 2006 01:10:55:


„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser
Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

Haben wir einen Grammatik Spezialisten unter uns?
Ich bin es nicht - deswegen möge man mir verzeihen wenn ich mich laienhaft im Detail verheddere.

Die Sprache verwendet Zeitformen um zum Beispiel eine Handlung oder ein Ereignis beschreiben zu können.
Dies hilft dem Empfänger die gesendete Botschaft zu verstehen.

Beispiel: Einem Kind sagt man das sein Hamster gestorben ist.
Eine klare und unmissverständliche gesendete Botschaft die bei dem Kind ankommt.

Als exemplarisches Beispiel für eine Vielzahl an Zeitformen der deutschen Sprache kann der Fall Groß Babylons der Wachtturm Gesellschaft dienen.

Deutsche Bezeichnung / Fachausdruck / Beispiel
vollendete Vergangenheit / Plusquamperfekt / Babylon war gefallen
(einfache) Vergangenheit / Präteritum (veraltet: Imperfekt) / Babylon fiel
vollendete Gegenwart / Perfekt / Babylon ist gefallen
(einfache) Gegenwart / Präsens / Babylon fällt
(einfache) Zukunft / Futur I / Babylon wird fallen
vollendete Zukunft / Futur II / Babylon wird gefallen sein

In dem Zeitfenster um 1919 lautete unsere Botschaft:

1878: Fall von „Babylon der Großen“

In den Schriftstudien Band 2 heißt es auf Seite 215
 

von 1878 an bis 1914 läuft das christliche Zeitalter aus.

• (einfache) Gegenwart / Präsens / Babylon ist dabei zu fallen

Vergeblich sucht man jedoch nach einer klaren Botschaft oder einer „sortenreinen“ Jahreszahl.

In den Schriftstudien Band 3 finden wir auf der Seite 56…
 
…den Fall päpstlicher Macht durch Napoleon zum Jahr 1799

• vollendete Vergangenheit / Plusquamperfekt / Babylon war 1799 gefallen

Dass dies mit dem Fall Babylons etwas zu tun haben soll zeigt die Grafik der Schriftstudien Band 3 auf Seite 119
 

Babylon und das große Papsttum vereint im Bogen und 1799 endend.
Jedoch reicht das Zeitalter der Reformation und Sekten bis 1878.
Und dann wäre da noch der Bogen über Mutter und Tochter so genannter christliches Königreich.
Dieser Bogen züngelt so Richtung 1914.

Einerseits haben wir es mit vergangenen Ereignissen zu tun.
Die Grafik lässt das endgültige Ende zu 1914 deutend, noch offen.
Machen wir es aber nicht Komplizierter als es ist:

• vollendete Zukunft / Futur II / Babylon wird gefallen sein

Schriftstudien Band 2 Seite 213
 

hier wird der Fall Babylons nahe zu 1881 eingeordnet.
Man könnt es auch so deuten das von 1881 bis 1914 Babylon fällt.

• (einfache) Gegenwart / Präsens / Babylon fällt

In den Schriftstudien Band 2 Seite 238
 

Hier wird auf die Befreiung des Geistigen Israels aus Babylon im Jahre 1878 hingewiesen.
Das nominelle System im Jahre 1878 ausgespieen bezieht sich wohl eher auf die fleischlichen Juden.
So oder so haben wir hier es mit einer schönen vollendeten Vergangenheit aus dem Jahre 1878 zu tun.

• vollendete Vergangenheit / Plusquamperfekt / Babylon war gefallen

In dieser Schmuckgrafik vom Wachtturm Februar 1906 von Seite 25
 

sehen wir im Detail
 
Sturz der Christenheit Oktober 1914.
Der Wachtturm von 1906 spricht von einer einfachen Zukunft.

• (einfache) Zukunft / Futur I / Babylon wird fallen

Konkreter ist da Schriftstudien Band 7
Seite 301
 
…als bis Babylon verworfen war 1878

• vollendete Vergangenheit / Plusquamperfekt / Babylon war gefallen

Schriftstudien Band 7 Seite 382
 
…hat an ihr vollzogen.
Gegenwart vor allem deswegen weil hier der Schluss mit dem vollen Ende der Erntezeit verbunden wird

• vollendete Gegenwart / Perfekt / Babylon ist gefallen

Das letzte „Licht“ aus der Verwirrung nimmt das Beröer Handbuch auf Seite 770
http://www.manfred-gebhard.de/Beroeer20770.jpg
die Machtherrschaft endete 1799

• (einfache) Vergangenheit / Präteritum (veraltet: Imperfekt) / Babylon fiel

Heute ist unsere Aussage über unsere Konkurrenz nach wie vor verwirrend.

Näheres zum Fall Babylons findet man bereits in folgenden Beiträgen:

• Hier von JZ

Parsimony.19525

• Hier mit Musik

Parsimony.18033

• Hier mit der Antwort wann nun Babylon „Tatsächlich“ gefallen ist (1919)

Parsimony.18081

• So richtig fällt sie eigentlich doch erst in der Zukunft

Parsimony.18088

• Heute wechseln wir genauso im selben Absatz zwischen sie ist gefallen, sie fällt und sie wird fallen.
Dazu dieser Beitrag:

Parsimony.18102

http://www.manfred-gebhard.de/Religion.a.jpg

Belassen wir es bei dieser Aussage aus dem Beröer Handbuch Seite 774
 

und deren Querverweis auf Schriftstudien Band 3 Seite 168
 

Babylons Fall aus dem Jahre 1878

Die Funktionsweise eines schlichten Irrtums zeigt sich an der Erklärung von Jesu einfacher Veranschaulichung aus Matthäus 7:15-20, wie man falsche Propheten erkennen kann.

Worauf kam es Jesus an?

…man kann sie an „ihren Früchten“ (Vers 20) erkennen.

So, wie wir morsche Apfelbäume an den faulen oder verdorbenen Früchten erkennen können, die sie hervorbringen, können wir auch falsche Propheten an ihren wertlosen, falschen Prophezeiungen erkennen, die sie äußern.

Das diese Nutzanwendung die Wachtturm Gesellschaft nicht in Begeisterung verfallen lässt, leuchtet wohl jedem ein.

Was also tun?

Die Wachtturm Gesellschaft verdreht die Aussage Jesu wie sie nur kann:

„Wie man falsche Propheten erkennt“
(Weltweit ist vor allem die Wachtturm Gesellschaft dafür berühmt)
wird zu
„Woran man die wahre Religion erkennt“
(und das ist am Ende natürlich nur die Wachtturm-Gesellschaft).

So heißt es beispielsweise im Wachtturm vom 1. Juni 1982

auf Seite 8 unter der Überschrift „Die wahre Religion finden“...

 

„Jesus stellte [in Matthäus 7:15-20] eine Regel auf, woran man
die wahre Religion erkennen kann. Er sagte... die falsche
Religion sollte an ihren schlechten Früchten zu erkennen sein
und die wahre Religion an ihren guten Früchten‘“.

Es werden dann mehrere derzeit aktuelle Auslegungen als „gute Früchte“, von denen Jesus sprach, zum Beweis dafür angeführt, dass die Gesellschaft „die wahre Religion“ sei.

Sie führen auch andere Lehren, denen sie momentan nicht zustimmen, als „schlechte Früchte“ an als Beweis, dass alle anderen Religionen „falsche Religionen“ seien.

Hierzu drei Textausschnitte:
 
Wie kann man behaupten dass soetwas unter Jehovas Zeugen nicht genauso vertreten ist

 
Das sagt der Richtige.

 

Aber wo bitte versuchte Jesus das, mit seiner Veranschaulichung zu lehren?

Er begann mit den Worten:

„Nehmt euch vor den falschen Propheten in acht“

und schloss:

„Ihr werdet also diese Menschen wirklich an ihren Früchten erkennen“

Was also hat das, was der Wachtturm daraus macht, mit dem zu tun, was Jesus sagte?

Er erwähnte nicht, woran man die wahre Religion erkennen könne.
Er erwähnte auch nicht dass die wahre Religion auch falsche Prophezeiungen äußert.
Er sprach ausdrücklich und allein darüber, wie man falsche Propheten erkennt.

Es kommt aber auch hier noch schlimmer:

Im Wachtturm vom 1. Februar 1988,

Seite 16/17, geht man sogar so weit, die Verse 15 und 20 komplett auszulassen, damit nicht zu sehen ist, worüber Jesus ausdrücklich sprach (eben nur über die „falschen Propheten“).

 

Jesu Veranschaulichung, führt den Leser dazu, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass so jemand wie die Wachtturm-Gesellschaft, einer der falschen Propheten ist, von denen er sprach.

http://www.manfred-gebhard.de/Wirbirnen.jpg

Doch so, wie die Wachtturm-Gesellschaft die Veranschaulichung verdreht, wird der Leser zu dem Schluss verführt, sie sei genau das Gegenteil – nämlich die wahre Religion.

http://www.manfred-gebhard.de/Wirbirnen2.jpg

Ein Riesenunterschied, geschickt verpackt, damit dies niemand auffällt.

http://www.manfred-gebhard.de/Schriftstudien3582.jpg

War nun der Fall von „Babylon der Großen“ zum Jahre 1878 wahre Prophetie? Ja oder Nein

1. Rechte Lehren: Nein
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt: Nein

http://www.manfred-gebhard.de/Selbsterkenntnis.jpg

Jetzt höre ich die Argumentation “olle Kamellen” fast bis hier her.

Kein Problem – der Fiel-Fall-Fällt von „Babylon der Großen“ heute.

Die Offenbarung Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!

Seite 206
 

„Die Wiederherstellung des geistigen Israel im Jahre 1919 zu blühendem geistigem Wohlstand, der bis heute angehalten und noch zugenommen hat, beweist, daß Babylon die Große in jenem Jahr gefallen ist.“
Eindeutig in der Aussage Babylon war 1919 gefallen.

• vollendete Vergangenheit / Plusquamperfekt / Babylon war gefallen

Auf das Offenbarungsbuch sind wir bereits detaillierter eingegangen.
Es gab aber zu der Herausgabe des Offenbarungsbuches, vier Wachttürme die Auszüge des Offenbarungsbuches als Headline verwendeten.

Sehen wir uns diese doch näher an:

Der Wachtturm vom 1.4.1989 und
 Der Wachtturm vom 15.4.1989
http://www.manfred-gebhard.de/WT20hure205.jpg

Seite 7
 
Sie war 1919 gefallen.

• vollendete Vergangenheit / Plusquamperfekt / Babylon war gefallen

Seite 7
 
Sie ist gefallen – aber noch nicht Vernichtet.
Schwer einzuordnen – versuchen wir es mit der Zukunft.

• (einfache) Zukunft / Futur I / Babylon wird fallen

Seite 9
 
Aber keine Panik! sie ist doch schon gefallen.

• vollendete Gegenwart / Perfekt / Babylon ist gefallen

Seite 15

 
 

Die Besitztümer werden sie nicht retten.
Sie ist also doch noch nicht so richtig gefallen.
Dann wird richtig gefallen sein…

• vollendete Zukunft / Futur II / Babylon wird gefallen sein

Seite 16
 
Ein schönes Beispiel für ein Futur 2
Wird hinabgeschleudert worden sein.
Egal noch ist sie nicht gefallen.

• vollendete Zukunft / Futur II / Babylon wird gefallen sein

Der Wachtturm vom 1.5.1989

Seite 3
 

„Weil sich gemäß der Voraussage der Bibel das Geschick Groß-Babylons bald auf die ganze Menschheit auswirken wird.“

• (einfache) Zukunft / Futur I / Babylon wird fallen

Seite 3
 
Babylon ist gefallen

• vollendete Gegenwart / Perfekt / Babylon ist gefallen

„…so bestand die falsche Religion immer noch und gedieh weiterhin, aber für Jehovas Zeugen war Babylon die Große 1919 gefallen...“
Dem Toten geht es besser den je.
Ups! Das einzuordnen gleicht einem unfallfreiem Eierflug.

• Futuristisches Plusquamperfekt. Eine in der Zukunft liegende,
gegenwärtige, Vergangenheitsform.

Seite 5
 
„Ja, die sinnbildlichen Wasser, auf denen Babylon die Große sitzt (die unter ihrem Einfluß stehenden Menschen), sind am Vertrocknen.“

• (einfache) Gegenwart / Präsens / Babylon fällt

Seite 5
 
„…ihre Hinrichtung steht kurz bevor…“

• (einfache) Zukunft / Futur I / Babylon wird fallen

Seite 7
 
„In Anbetracht dessen, daß Babylon die Große gefallen und gerichtet ist…“

• vollendete Gegenwart / Perfekt / Babylon ist gefallen

und der Wachtturm vom 15.5.1989
http://www.manfred-gebhard.de/Hure20und20tier202.jpg

Seite 3
 

„…wird sich zweifellos verheerend auswirken…“

• vollendete Zukunft / Futur II / Babylon wird gefallen sein

Seite 5
 
„Die Beteiligung der falschen Religion an regionalen Konflikten und an Weltkriegen macht sie in Gottes Augen schuldig an dem Blut all derer, "die auf der Erde hingeschlachtet worden sind"

Nun angenommen Babylon ist tatsächlich 1919 gefallen aufgrund ihrer Beteiligung am ersten Weltkrieg verurteilt worden.
Dann stellt sich doch die Frage warum ausgerechnet die Wachtturm Gesellschaft nicht genauso Verurteilt wurde.
Sie machte sich der gleichen Beteiligung am ersten Weltkrieg schuldig.
Sie Feierte die gleichen heidnischen Feste.
Verwendete die gleichen heidnischen Symbole (Kreuz).
Und das auch noch lange Jahre nach 1919.

Seite 5
 
„Daher hat Jehova Gott zu Recht entschieden, daß Satans Weltreich der falschen Religion verschwinden muß“
Die Handlung liegt in der Zukunft.
Ich könnte mir Vorstellen das es hierfür sicherlich speziellere Bezeichnungen aus der Grammatik gibt

• (einfache) Zukunft / Futur I / Babylon wird fallen

Seite 6
 
„Jener "e i n e Tag" - die kurze Zeit der plötzlichen Hinrichtung - steht jetzt nahe bevor.“
Wie jetzt? – Also doch noch nicht.
Wie bezeichnet die Grammatik eigentlich unser in der Zukunft liegendes „jetzt“?

Um alle Klarheiten zu beseitigen kann man sich nur dem nachfolgenden Rat anschließen.

 

Was aber, wenn wir auch in nachfolgendem Foto die beabsichtigte Zeitreinfolge verwechseln?

 
 


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