Meine Meinung zu einem neueren Hirch-Text


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 10. September 2005 22:45:11:

Unter der reißerischen Überschrift:
„Konspirative Zusammenarbeit der Gebrüder Dieter und Günther Pape gegen die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas" und versehen mit der Unterzeile
„Inoffizielle Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR und dem Jesuiten-Orden der katholischen Kirche über die Gebrüder Pape" verbreitet sich Herr H., datiert vom August 2005 über die oben genannten.

Schon einleitend meint er:
„Es ist erstaunlich, dass die beiden Brüder Dieter und Günther Pape in ihrem jahrzehntelangen Bemühen die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas zu diskreditieren nicht nachgelassen hatten."

Nun, kann man dazu nur sagen. Das kann nur für denjenigen „erstaunlich" sein, der Ursache und Wirkung bewusst aus seinem Gesichtskreis ausblendet.

H. unterstellt weiter: Dies wäre für die Pape's auch eine Einkommensquelle gewesen. Materiell mag das vielleicht zutreffend sein. Indes sind Fälle belegt, wo keinesfalls materielle Aspekte für den Kampf gegen die WTG maßgebend waren oder sind.

Überdies wäre der Herr H. erst mal auskunftspflichtig: Wieso er sich „seine" Webseite von dem WTG-Funktionär W., laut Denic-Auskunft, bezahlen lässt. Es gibt jedenfalls ernst zu nehmende Indizien, dass genau dieser Herr H. auch materieller Nutznießer, in diesem seinem Fall, von der WTG ist. Insofern geht sein Vorwurf als Bumerang an ihm zurück.

Dann spekuliert H. über das „Ich war Zeuge Jehovas"-Buch der beiden Pape's. Was deren eigentliche Intentionen waren, ist doch relativ unbedeutend. Fakt ist. Das beide Ausgaben (Ost und West) erheblich inhaltlich voneinander differieren. So das man fairer Weise von zwei grundverschiedenen Büchern reden muss.

Dann bringt, wie kaum anders zu erwarten, H. die Geheimdienste in Ost und West mit ins Gespräch. Schön Herr H., dass die Akten des BND und vergleichbarer „Dienste" noch nicht auf der Straße liegen, wie weiland die Stasiakten. Wäre es so, würde man vielleicht auch noch nähere Details darüber erfahren, wie es der Zeugen Jehovas-Organisation möglich war, sich in den 1950er Jahren, gefälschte DDR-Ausweise zu beschaffen. Beschafft für ihre Kreisdiener in der DDR. Aber nicht nur für sie; auch noch für deren Ehefrauen.

Wann bringen Sie, Herr H., darüber mal eine glaubwürdige Auskunft? Sie könnten sich da noch einige „Sporen verdienen".

Noch so ein banaler Satz von H.: "Die Verbindung der beiden Brüder Dieter und Günther Pape riss über die folgenden Jahrzehnte nie wirklich ab. Zwar gab es aus verschiedenen Gründen Jahre unterschiedlicher Kommunikationsintensität, doch wollten sowohl die beiden Brüder, als auch ihre beiden Geldgeber, weiterhin, möglichst unauffällig, voneinander profitieren."

Ja und das soll nun ein Vorwurf sein?
Was ist denn mit ihrer ganz persönlichen Geschäftsverbindung zu den Damen und Herren Y. und B. und wohl noch ein paar mehr dieser „Güte" aus "Babylon der Großen", gemäß der Zeugen-Terminologie. Ihr Vorwurf fällt somit auf Sie selbst wieder zurück.

Noch so eine Banalität. H. hält es auch für mitteilenswert, dass der Günther Pape, bei einem Besuch bei seinem Bruder diesem, in Worten, auch 750 Blatt Kopierpapier mitbrachte.

Aua, wenn solche Geschenke schon kriminalisiert werden, dann sieht es wohl nicht sonderlich rosig aus. Das ist doch eher ein Armutszeugnis für den DDR-Staat, das solches als gewünschtes Geschenk gelten kann.

Aber ein noch weit größeres Armutszeugnis ist es für dessen Kolporteur H., der glaubt, das als Diskriminierungsgrund der Öffentlichkeit präsentieren zu können.



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