Geschrieben von Drahbeck am 25. August 2001 19:01:13: Als Antwort auf: Der jüngste Älteste geschrieben von Bethel-Maulwurf am 25. August
2001 15:38:20:
Kritiker der WTG/Zeugen Jehovas, gibt es relativ viele. Allerdings, nicht alle befinden
sich auf der gleichen "Plattform". Vielfach sind es ja auch persönliche
Erfahrungen und Erlebnisse, die das sprichwörtliche "Fass" zum überlaufen
bringen. Je nach dem Grad der vorangegangenen Erlebnisse gibt es auch einige, die es
danach durchaus nicht beim "passiv" sein bewenden lassen. Man hat zu
konstatieren, dass bei etlichen die theoretische Durchdringung der WTG-Ideologie erst in
einer relativ späten Phase einsetzt (so sie denn erfolgt). Primär geben persönliche
Verletzungen doch in nicht wenigen Fällen den Ton an. So gesehen, sind
"theoretische" Ausführungen für etliche nicht das "Non plus ultra".
Einige glauben für sich die Sachlage dahingehend "bewältigt" zu haben, dass
nunmehr "rechtes Bibelforschen" ohne WTG-Brille der Problemlöser sei.
Ich will denjenigen diese Möglichkeit nicht absprechen. Ich bitte mir aber zu
konzedieren, dass ich persönlich mich diesbezüglich als schon einen Schritt weiter
gegangen betrachte. Auch stellt sich mir die Frage, ob diejenigen (vorstehend genannten)
nicht letztendlich in einer "Sackgasse" landen?
Was hat der Fall des eingestellten Albert-Forum gelehrt? Nun, positiv
"auferbauend" so die Intention seines Begründers, sollte es eigentlich sein.
War es das? Ich, und höchstwahrscheinlich auch Albert selbst, haben Zweifel, ob diese
Zielstellung je erreicht wurde. Seine diversen massiven Löschaktionen, selbst in seinem
Gästebuch künden davon. Auch, dass er letztendlich das "Handtuch" geworfen
hat.
Was ist die erklärte Zielstellung des Forums von Herrn Zwarg (Berlin). Sicherlich in
ähnlicher Hinsicht. Für Zeugen im biblischen Sinne "auferbauend" wirken zu
wollen. Ob das Gros der dort geposteten Beiträge dieser Zielstellung entsprechen. Ich
wage das auch zu bezweifeln. Das Stichwort "Sackgasse" gilt meines Erachtens
sowohl für "Albert" als auch für Herrn Zwarg (Berlin).
Nehmen wir eine Detailfrage:
Vielen der jetzigen Zeugen Jehovas ist es eigentlich nicht so recht bewusst, dass es
namentlich beim "Amt" der Ältesten in ihrer Religionsgemeinschaft, schon mal
einigen "Hickhack" gegeben hat.
Die Sache fing doch damit an, dass einige Interessierte sich um Russell's Zeitschrift
"Der Wachtturm" sammelten.
Schritt Nr. zwei. Russell bemühte sich um die Anwerbung von Bücherverkäufern (damals
Kolporteure genannt). Die kann man vielfach als die Keimzelle sich bildender örtlicher
Bibelforscherversammlungen ansprechen. Zwar wurde in diesen Versammlungen besonders das
"Schríftstudien"-Büchermaterial von Russell hochgehalten und auch der
"Wachtturm". Aber ansonsten war es doch so, dass diese sich bildenden
Versammlungen sich ihre örtlichen Ältesten selbst erwählten.
Ein Bestimmungsrecht der "Zentrale" war so nicht vorhanden.
Das sollte Rutherford dann noch radikal ändern. Anders formuliert: Er führte die
Bestimmungsgewalt der totalitären Zentrale ein. Das lief zwar nicht ohne Konflikte ab
aber rückblickend hat man zu konstatieren, dass dieser Coup gelandet war.
Ein wesentliches Ergebnis dieser Entwicklung war auch der faktische Zwang zum
Predigtdienst, der nunmehr für alle Zeugen Jehovas eingeführt wurde. Die WTG erdreistete
sich gar, in den vierziger Jahren, von den einfachen Zeugen eine Quote von 60 Stunden
einzufordern. Ein Limit, dass heute, geringfügig etwas höher, gerade mal für ihre
allgemeinen Pioniere gilt.
In der ersten Auflage ihres langjährigen Standardlehrbuches "Gott bleibt
wahrhaftig" findet sich schon eine diesbezügliche provokative These. Etwa, wenn man
da lesen konnte:
"Jehovas Zeugen führen keine sogenannten Kirchenregister, so wie dies
Religions-Organisationen tun. Doch führen sie Buch über die Predigttätigkeit aller
Zeugen.
Ein jeder erstattet regelmäßig Bericht über seine Predigttätigkeit, und die
Organisation führt Buch über die Arbeit eines jeden Dieners des Evangeliums.
Wer nicht tatsächlich als ein Zeuge Jehovas predigt, ist nicht bei dieser
Organisation. Solange sich jemand mit der Organisation zusammen am Predigen beteiligt,
wird er als dazu gehörend anerkannt. "
Dieses Buch wurde direkt in den USA (in deutsch) gedruckt, und mit Bewilligung der
amerikanischen Militärregierung für Deutschland, in hoher Auflage nach Deutschland
eingeführt. Die war so groß bemessen, dass noch in den Jahren, wo es keine
Besatzungsregierungen in Deutschland mehr gab, immer noch "Gott bleibt
wahrhaftig" (mit grünem Einband) lieferbar war.
Später (1958) gab es noch eine revidierte Fassung davon. Die zeichnete sich durch
einige kosmetische Veränderungen aus. Unter anderem war die eben zitierte Passage in der
drastischen Wortwahl, darin nicht mehr enthalten (wer nicht predigt, wird nicht als Zeuge
Jehovas anerkannt).
Davor gab es aber schon einen Druck, der in Deutschland direkt (in den Jahren 1947/48)
veranstaltet wurde. In zwölf Einzellieferungen erschien damals schon dieses Buchprojekt
unter dem Titel "Gott wahrhaftig". Das Fehlen des Wörtchens "bleibt"
verdeutlicht gewisse Differenzen. Davon gab es auch noch mehr.
Unter anderem fand sich dort in der Lieferung Nr. 9 "Wer sind Jehovas Zeugen",
der fragliche Text in noch verschärfterer Form. Ich zitiere nachstehend daraus (S.
137-139):
"Ein jeder der Zeugen Jehovas ist ein Prediger des Evangeliums. Wer nicht das
Evangelium in derselben Art predigt wie Jesus, ist kein Zeuge Jehovas. Die bloße
Behauptung, ein Prediger zu sein, macht niemand zu einem Prediger. Nur wer in Harmonie mit
Gottes geoffenbarten Worte predigt erweist sich als ein solcher. Jehovas Zeugen sind eine
Gesellschaft von Predigern.
Auch Jugendlichen ist das Predigen nicht nur gestattet, sondern sie werden sogar dazu
aufgefordert (Ps. 148: 12,13). Alle Kinder der Zeugen Jehovas sollten in der Zucht und in
der Ermahnung des Herrn erzogen und schon in jungen Jahren zu Predigern herangebildet
werden.
Während Jehovas Zeugen keine Mitgliederliste führen, wie dies die
Religionsorganisationen tun, wird doch ein genauer Bericht über die Tätigkeit des
Predigens aller Zeugen Jehovas geführt. Ein jeder von ihnen stellt einen regelmäßigen
Bericht über seine Predigertätigkeit aus, und die Organisation bucht die Arbeit, die von
einem jeden ihrer Prediger geleistet worden ist. Die Tatsache, daß er ein Zeuge Jehovas
geworden ist, zeigt sich in seiner Arbeit als ein Prediger. Wer nicht tatsächlich als ein
Zeuge Jehovas predigt, gehört nicht zur Organisation. Solange man sich mit der
Organisation am Predigen beteiligt, ist man als zugehörig anerkannt."
Inzwischen hat die WTG es gelernt die "raue Stimme" durch
"Kreidefressen" etwas "wohlgefälliger" klingen zu lassen. Rund 30 000
von 190 000 haben sich in Deutschland offenbar diesem Druck entzogen. Man wird diese Zahl
weiter sorgfältig zu beobachten haben.
Das ostdeutsche politische System pflegte sich als "vollendete sozialistische
Menschengemeinschaft" zu verkaufen, inklusive Ausreiseverbot für das Gros seiner
Bewohner. Was die diktatorischen Allüren betrifft besteht zwischen ihm und der WTG
offenbar kein wesentlicher Unterschied.
Das wäre meine Interpretation in Sachen Ältestenamt bei den ZJ.
Die Alberts und Co können das natürlich auch anders sehen, indem sich sich auf
"biblische" Begründungen beschränken und den soziologischen Aspekt ausblenden.
Der Frage der Entmachtung der örtlichen Ältesten in den dreißiger Jahren ging auch
einmal ein Beitrag in der CV 64 nach. Zur Abrundung des Bildes, nachstehend noch seine
(gekürzte) Zitierung.
Der neue WTG-Präsident J. F. Rutherford stand 1917/19 vor der Tatsache des Zusammenbruchs
von Sinn und Zweck des gesamten nur für "diese Generation" seit 1874
gegründeten WTG-Werkes, als mit dem ersten Weltkrieg kein Harmagedon-Weltende gekommen
war. Die WTG kommt nicht umhin, selbst zuzugeben, daß sie damals "wie ein Leichnam
auf der Straße lag". Für J. F. Rutherford und die damaligen Förderer der WTG
stellte sich jetzt die Frage, ob man eine solche internationale Organisation und
Gemeinschaft sich nun im Selbstlauf eventuell verlaufen lassen oder beliebigen anderen
Initiativen überlassen soll, oder aber, ob man sie an die Hand nimmt, um sie nunmehr ganz
bestimmten neuen Zwecken und Zielen, die die Förderer bestimmen, unter den Christen und
in der Öffentlichkeit dienen zu lassen. Es bietet sich dabei immer an, keine radikalen
Brüche zu vollziehen, sondern an das Vorhandene anzuknüpfen und nur allmählich zu
verändern, sowie den Umstand auszunutzen, daß das Verharren in Vorstellungen, die
längst ihre Basis verloren haben, mitunter lange anhält.
Zwei Dinge waren da zu tun. Neue Lehren, ja eine vollkommen verschobene Endzeitschau
mußte entwickelt werden. Das andere waren neue Leitungsmethoden, die gewährleisten, daß
auch organisatorisch alles zusammenbleibt, wenn die Lehren immer wieder weiter verändert
und neuen Situationen angepaßt werden müssen.
Es würde den Rahmen dieser Betrachtung sprengen, die ganze neue Lehrentwicklung
darzustellen, die J. F. Rutherford begann. Es entstanden seit dieser Zeit auch Trennungen,
um das Erbe des WTG-Gründers C. T. Russell unverfälscht fortzuführen, was das bleibende
Glaubensgut betraf, bis heute. Hier nur soviel, J. F. Rutherford entwickelte nach und nach
eine antikirchliche und sozialpolitisch passive
Konzeption, auf Menschen aller Art
gerichtet, die mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden waren, sei es religiös oder
politisch. Solche sollten "eingesammelt" und wiederaufgerichtet werden durch
Orientierung auf die Lösung aller menschlichen und sozialen Probleme in einem künftigen
Gottesreich ewigen Lebens und Glücks, nachdem diese "unverbesserliche böse
Welt" dann vernichtet sei. Ein "Weltende", das man immer wieder verschieben
würde, von 1914 auf 1925, dann auf 1939/45, inzwischen, auf 1975. Auch 1996/97 wird schon
genannt. Die Lösung bis dahin sei, heraus aus allen anderen Gemeinschaften und Kirchen
und Verneinung aller sozialpolitischen Mitverantwortung oder gar Verbesserung bestehender
Verhältnisse, ganz zu schweigen von irgendeiner revolutionären Aktivität. Das Leben sei
vielmehr gänzlich der weltweiten Ausbreitung dieser Verhaltensweise zu widmen.
Objektiv entstand so eine antikirchliche und sozialpolitisch negative
christliche Minderheit, die jedes Aufbegehren gegen soziale Ungerechtigkeit gründlich mit
einer entsprechenden, durch die WTG zu entwickelnden Bibelauslegung, aus den Köpfen
fernhält oder wieder entfernt. Welcher politischen Seite eine solche religiöse Bewegung
unter den Christen dient, ist leicht zu erkennen.
Die neue geistige Konzeption war das eine. Das andere war eine dauerhafte
organisatorisch-leitungsmäßige Absicherung, die durch die erforderlichen laufenden
Veränderungen nicht erschüttert wird. Die Leitung unter C . T. Russell war keineswegs
straff zentralisiert. Die Versammlungen waren mit ihren nach urchristlichem Muster selbst
gewählten Ältesten relativ selbständig und spontan tätig, wobei C. T. Russell von
allen als wegweisender Pastor betrachtet wurde, in jeder Versammlung mitgewählt. Eine
solche selbständige und freie Ältestenschaft, abhängig von der souveränen Entscheidung
der örtlichen Versammlungen und ihren unvorhersehbaren Beschlüssen, war absolut
ungeeignet für die Fortführung der Organisation nach dem ersten Weltkrieg so, wie es der
Konzeption von J. F. Rutherford und der mitentscheidenden WTG-Gönner und -Förderer
entsprach. Erforderlich hierfür war die Abschaffung aller Selbständigkeit und
Spontanität in den Versammlungen, an der Basis, und damit die Beseitigung der
entsprechenden Leitung oder Ältestenschaft zugunsten einer straffen, zentralisierten, ja
befehlshaberischen Leitung von oben. Es dauerte bis ca. 1938, bis dies als
"theokratische Ordnung" durchgesetzt war.
Unter der Variante, diese zu beseitigende Ältestenschaft gegen Gott auszuspielen, ging
J. F. Rutherford im Rahmen der schrittweise vorgebrachten neuen Lehren rigoros vor. Die
entsprechenden Zitate aus dem WTG-Buch "Rechtfertigung" I, II von 1931
charakterisieren das. Sie mögen für sich sprechen:
"Der Wachtturm warnte die Führer der Versammlungen vor einem widerspenstigen Wege .
. ." I/31
"Da diese Ältesten selbstsüchtig geworden sind, sind sie der Offenbarung der
Wahrheit Gottes gegenüber blind geworden . . . erwartet sie das gleiche Geschick, das
Gott für den Teufel bestimmt hat . . ." I/80
"Die Ältesten . . . diese Gott nicht rückhaltlos ergebene Klasse unter Gottes Volk
. . ." I/162
"Sie sind seit 1914 in Erscheinung getreten . . . ihre selbstsüchtigen
Ansichten..... ihren juckenden Ohren zu kitzeln . . ." I/163
"Die rebellischen und widersetzlichen Ältesten, die sich im Jahre 1917 von der
Wachtturm-, Bibel- und Traktatgesellschaft getrennt und in der Gesellschaft Störungen
verursacht hatten, wurden 1917 . . . in aller Form gewarnt und ermahnt, ihren Sinn zu
ändern . . ." I/165
"Im Jahre 1919 wurden die widerspenstigen Ältesten von Jehovas sichtbarer
Organisation gewarnt . . ." I/166
"Jene Ältesten . . . die Träume träumen . . . sie haben 'Charakterentwicklung' zu
ihrer Spezialität gemacht . . . daß diese Ältesten Heuchler sind . . ." I/253
"Solche Ältesten haben kein Herzensverlangen, mit dem Lichte der gegenwärtigen
Wahrheit, daß Jehova aus seinem Tempel hervorblitzen läßt, in Übereinstimmung zu
kommen . . ." I/254
"Diese Handlanger des Teufels
" I/286
"Älteste, die immer noch meinen und lehren, die von dein Apostel (Römer 13:1-4)
erwähnten 'höheren Gewalten' wären die Regierungen oder herrschenden Mächte dieser
Welt. Durch diese Ansicht und Lehre tun sie ebenfalls dem Worte Gottes und seinem Volke
Gewalt an, versprengen Gottes Volk und machen es den tierischen Regierungen der
Organisation Satans zur Speise . . ." II/232
"Ein Ältester . . . wie ein stößiger, rücksichtsloser Bock . . . Diese
hochnäsigen und riechenden Böcke sind fett geworden . . . haben begehrt . . . alle gute
Speise vom Tisch des Herrn an sich zu nehmen, sie durchzukauen und zu beschmieren, sie
darauf noch eigenem Rezept aufzutischen . . . unwillig und faul . . . Diese Egoisten
trampeln auf der vom Herrn bereiteten Speise herum, suchen sie mit ihren schmutzigen
Füßen zu besudeln
" II/239f
Der treue Überrest "hat sich aber nun vom Einfluß der ,Böcke' abgekehrt . .
." II/241
Bis 1932 hatte es J. F. Rutherford, der alle WTG-Publikationsmittel kontrollierte,
erreicht, einen ersten entscheidenden Schritt zu tun, und in den Versammlungen
"Dienstleiter" (DL) einzusetzen. Das waren meist junge, unkritische Männer, die
bedingungslos begannen, die WTG-Weisungen durchzusetzen, Zu diesen gehörte in Mainz auch
der spätere deutsche WTG-Zweigdiener Konrad Franke.
"Die endgültige Umstellung zu streng theokratischer Ordnung fand jedoch nicht vor
1938 statt", wann die WTG "den vollen Befehl und die volle Gewalt über die
sichtbare Organisation Jehovas" übernehmen, und ihre "Gesellschaft (als)
sichtbaren Vertreter des Herrn auf Erden", wie sie es formulierte durchsetzen konnte,
befugt, nach ihrem Ermessen Personen einzusetzen und die Tätigkeit zu bestimmen. (Jehovas
Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 148f)
Das Ältestenamt stand nun auf einer Stufe mit Handlangern Satans und Heuchlern. Im WT
"Zum Schlußwerk organisiert", Abs. 32 (1945) wird zu diesen Zweck die Bibel
selbst stranguliert: "Der Ausdruck Ältestenamt kommt in der Schrift nicht vor",
und Paulus habe, wenn er in Apg. 22:5 von der Ältestenschaft sprach, "von einer
jüdischen Pöbelrotte" gesprochen.
Erfüllte die damalige Beseitigung des Ältestenamtes zur Schaffung einer
Befehlsstruktur von oben ihren Zweck? Ja, das kann man sagen. Sie ermöglichte es von der
organisatorischen Seite her, tatsächlich mit der auf 1939/45 festgesetzten nächsten
Weltende-Orientierung ohne große Erschütterungen fertig zu worden und eine weitere
Generation einzuplanen (Dein Name werde geheiligt, S. 329, Abs. 14) Der neue
WTG-Präsident, N. H. Knorr, triumphierte. Und in politischer Hinsicht konnte die
Gemeinschaft zu einer sozial politisch negativen
Bewegung entwickelt werden, die im
Bereich der kleinen Religionsgemeinschaften ihresgleichen sucht. Man nahm den Mund sogar
so voll, daß man sich in der Hoch-Zeit des kalten Krieges als "Bollwerk gegen
Kommunismus" rühmte (W. Amann von WTG-Zweigbüro in Wiesbaden am 26. Juli 1960 im
"Westdeutschen Tageblatt", Dortmund, BRD). Jedes Bewußtsein sozialpolitischer
Mitverantwortung als Christen, das unter C. T. Russell durchaus galt, konnte in den
Versammlungen ausgeschaltet werden. Alles in allem, die Beseitigung der Ältestenschaft
war erfolgreich.
Wie aus Dienern
Aufseher wurden
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