Möller, Reinhild; Schirm Jutta

"Bedeutung und Auswirkungen einer Sektenzugehörigkeit am Beispiel ehemaliger Angehöriger der Neuapostolischen Kirche und der Zeugen Jehovas".

Hamburg 1996, Diplomarbeit, 206 Seiten.

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

In vergleichender Analogie zwischen der Neuapostolischen Kirche und den Zeugen Jehovas, kommen die AutorInnen Möller/Schirm auch besonders auf jene zu sprechen, die sich von den Zeugen Jehovas wieder getrennt haben. Ihre Einschätzung zu diesem Komplex ist:

"Der Ausschluss (Gemeinschaftsentzug) ist total und führt dazu, dass keine Kontakte weder zu Familienmitgliedern noch zu Freunden und Bekannten mehr erlaubt sind. Ganze Familien werden auf diese Weise auseinandergerissen. Dieses Kontaktverbot bedeutet für viele Menschen eine unglaubliche Härte und soziale Isolierung, da sie außerhalb der Zeugen Jehovas keine Beziehungen haben dürfen und nun auf einmal völlig allein dastehen. Das ist auch der Grund, weshalb viele Zeugen Jehovas trotz erheblicher Zweifel der Gemeinschaft noch länger angehören und den Ausstieg immer wieder verschieben oder überhaupt nicht schaffen."

Unter Bezugnahme auf andere Untersuchungen zum Thema rekapitulieren die AutorInnen:

"Die Auswertung ergab zunächst, dass eine psychische Ablösung von den Zeugen Jehovas bei fast 80% der Befragten erst nach ein oder mehreren Jahren nach dem Bruch mit der Religionsgemeinschaft stattfinden konnte. Darüber hinaus gaben über dreiviertel aller Personen an, dass sie mehr oder weniger große Schwierigkeiten während des Ablösungsprozesses hatten. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen zählen Orientierungslosigkeit und Depressionen. Bei etwa jeder fünften Person traten neurotische bzw. Psychotische Störungen sowie psychosomatische Symptome auf."

ZurIndexseite

Diplomarbeiten zum Thema Zeugen Jehovas