Hinckers, Anne

"Einfluss der Zugehörigkeit zu Endzeitgemeinschaften auf die psychische Gesundheit".

Landau 1999, Diplomarbeit, Universität Koblenz-Landau, Fachbereich Psychologie 152 Seiten.

Als einen Kernsatz zitiert Hinckers aus einer 1975 im "British Journal of Psychatrie" veröffentlichten Studie die aussagte, dass bei Mitgliedern der fraglichen Religionsgemeinschaften festzustellen sei, das bei ihnen "dreimal häufiger" Schizophrenie bzw. viermal häufiger paranoide Schizophrenie diagnostiziert würde als bei dem Rest der übrigen Bevölkerung. Diese Aussage würde ich nicht überbewerten wollen, aber auch nicht abstreiten. Wichtiger erscheint mir ein anderer Aspekt der Arbeit von Hinckers. Sie kommt auch auf die sogenannte Theorie der kognitiven Dissonanz zu sprechen.

Dazu führt sie aus:

"Obwohl von neun ehemaligen Zeugen Jehovas vier das Datum 1975, also den letzten offiziell genannten Zeitpunkt für den erwarteten Weltuntergang miterlebten, war es für keinen konkret ein Anlass die Gruppe zu verlassen. … Auch wenn Freundschaften innerhalb der Gruppe sich nicht als so belastbar herausstellten, wie erwartet, so verblieben die Befragten durchschnittlich 20 Jahre in dieser Gruppierung. Auch hier könnte eine Erklärung der kognitiven Dissonanztheorie greifen. Je mehr der Einzelne investiert hat, je mehr Anstrengung er aufgewendet hat, um dazu zu gehören - und die Befragten haben sich ja in der Gruppe stark engagiert - desto schwerer fällt es, aus eben dieser auszutreten.

Zum Ende der Mitgliedschaft wird in der Regel erkannt, dass in der Gruppe keine wahren Freunde existieren und Informationen aus Büchern, Broschüren etc. über die Gruppe gesucht werden."

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