Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Paul Balzereit und seine "Geheimmacht"

Es war schon ein merkwürdiges Dokument, jene unter dem Pseudonym P. B. Gotthilf veröffentlichte Schrift: "Die größte Geheim-Macht der Welt. Die Ursache aller Kriege sowie aller nationalen und internationalen Zerwürfnisse. Ein Jahrhunderte alter Betrug aufgedeckt". Die gesamten Jahrgänge 1924 - 1926 der deutschen Ausgabe des "Goldenen Zeitalters" sind nur so voll, von Reklame für diesen "Stern-Verlag". Es werden auch Schriften als bei ihm beziehbar offeriert, z. B.Kinderbücher, von denen man davon ausgehen kann, dass sie von anderen Verlagen hergestellt wurden. Dieser "Stern-Verlag" nahm also zugleich die Stellung einer Art "Haus und Hof-Buchhandlung für die Bibelforscher" ein. Jedenfalls konnte dessen Inhaber, ein gewisser Rudolf Floegel, sich über mangelnde Reklame im "Goldenen Zeitalter" mit Sicherheit nicht beklagen.

Die eingangs genannte Schrift erschien im Jahre 1924 im "Stern-Verlag", Leipzig. Heute weiß man (was auch schon damals klar ausgesprochen wurde) dass die Buchstaben P. B. für Paul Balzereit stehen, womit der Verfasser jener Schrift genannt wurde. Kirchliche Kreise erwirkten eine juristische Auseinandersetzung, in deren Folge einige Textpassagen gestrichen wurden.

Dann gab der gleiche Verlag im Jahre 1927 eine überarbeitete Neuauflage davon heraus. Als Herausgeber trat nun ein Ludwig Hado dafür in Erscheinung. P(aul) B(alzereit) taucht in der zweiten Auflage nicht mehr namentlich auf. Als höchster deutscher WTG-Repräsentant war ihm sicherlich auch bekannt, dass einer seiner Vorgänger, auf einem vergleichbaren Posten, F. L. Alexandre Freytag, von Rutherford aus dem Grunde gefeuert wurde, weil er eigenständige Schriften veröffentlichte. Also lies Balzereit, der schon für die erste Auflage bewusst ein Pseudonym verwandte, die zweite ohne seine Namensnennung veröffentlichen. Nachstehend seien aus jener Publikation mal einige charakteristische Passagen auszugsweise zitiert (unkommentiert):

Es bezweckt der Herausgeber die Augen seiner Zeitgenossen aufmerksam zu machen auf ein großes Übel, dass in den vergangenen Jahrhunderten bereits die ganze Welt bedrängte und soviel wie auf Grund umfassenden zum Teil vorliegenden Beweismaterials zu sehen ist, auch die Veranlassung dafür ist, dass durch den Weltkrieg die Menschheit in so großes Elend hineinkommen konnte, wie es die Gegenwart unserem betrübten Auge bietet. Der Verfasser glaubt, auf Grund der in diesem Buche näher dargelegten Tatsachen, beweisen zu können, dass auch die Unmöglichkeit des Hochkommens Deutschlands in wirtschaftlicher und politischer Beziehung seine Ursache in dieser einzigen, großen, dunklen, für die Welt soviel Trauer bringenden Quelle findet.

Wir denken, unseren Lesern nicht erst versichern zu brauchen, dass es sich um eine Untersuchung von Systemen und nicht von Personen handelt.

Für alle wahrhaft segensreichen Bewegungen ist es zutreffend, was James Russell (Lowell) einmal sagte: "Gott steht im Schatten und hält Wacht über die Seinen."

Hinter allen Bewegungen aber, die direkt oder indirekt verfehlen, dem Wohl der Allgemeinheit zu dienen, steht ein "anderer" Gott. Er ist der Widersacher der Menschheit, der Ober-Politiker vieler Politiker, der eine Partei gegen die andere ausspielt, in der Absicht, seine verderbliche Herrschaft über das gewöhnliche Volk zu behalten und zu erweitern. Dieser Herrscher ist ein mächtiger, verschlagen-listiger, unsichtbarer, böser Geist. Er wirkt durch eine unsichtbare Organisation von Geistern, die ihm gleich sind und durch die Gesinnung gewisser organisierter Stände, die durch seine Regierung profitieren, und zwar durch die Groß-Finanz, durch gewisse Politiker und eine ehrgeizige, gewissenlose Geistlichkeit. Der Name dieses Herrschers ist Satan. Er ist "der Gott (der Mächtige) dieser Welt", dass heißt, dieser Ordnung der Dinge.

Das päpstliche Rom wird gewöhnlich, und zwar irrtümlicherweise, nur als eine Kirche angesehen, aber das die Einrichtungen des päpstlichen Roms durchaus nicht mit dem allgemeinen Begriff "Kirche", dass heißt, "einer Anzahl Christen, die sich lediglich zu gemeinsamer Gottesverehrung zusammengeschlossen haben", übereinstimmt, ist aus folgenden Betrachtungen klar zu ersehen. Wohl ist eine Anzahl Christen, die sich zum Zweck gemeinsamer Gottes-Verehrung organisierten, mit diesem System verbunden, aber diese Kirche wirklich gläubiger Anhänger Roms wird von der Oberherrschaft dieser Einrichtung nur zum Zwecke der Erhaltung und Erweiterung der Weltherrschaft dieses politischen Körpers ausgenutzt.

Die in Ostpreußen erscheinende katholische Zeitung "Warmia". Am 2. Februar dieses Jahres (1924) finden wir in derselben Zeitung einen Bericht über die Rede eines Pastors Bräunlich, der in Hof eine heftige Anklagerede gegen Rom gehalten habe und dem Papstreich vorwerfe, bewussterweise den Krieg entfacht und zu Ungunsten Deutschlands in der Entscheidung gefördert zu haben um das protestantische Deutschland zu vernichten, um die Regierung unter päpstliche Oberherrschaft zu bringen. Kammergerichtsrat Freymut zeigt in seiner Broschüre "Das Fechenbach-Urteil" unter Veröffentlichung des Roms so schwer belastenden Rittertelegramms … dass diese Vorwürfe ernste Berechtigung haben. Die nach Macht strebende Geistlichkeit ignorierte ganz einfach die Aufforderung des Apostels: "Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten". Das Papsttum, nicht die katholischen Christen als solche, sondern das System Papsttum befindet sich auch heute noch in jedem Lande, in dem es sich breit macht, in gewisser Weise in offener Auflehnung gegen die bestehenden Gesetze.

Der päpstliche Syllabus von 1864 sagt von dem römisch-katholischen System: "Sie (die Kirche) hat das Recht, Könige und Fürsten unter ihrer Gerichtsbarkeit zu halten und weit über ihnen stehend, ihnen die Macht abzusprechen, in Fragen der Gerichtsbarkeit zu entscheiden." Der Papst Johannes sagte: "Fürsten haben keine Gesetze zu geben, sondern sie demütig von der Kirche zu erwarten. Sie haben zu gehorchen und andere zum Gehorsam zu veranlassen."

Der Papst Leo bezeugt: "Die Kirche von Rom ist eine Monarchie über alle Königreiche der ganzen Erde und ist für die zeitlichen Reiche das, was der Geist oder die Seele für den Körper des Menschen ist, das, was Gott für die Welt ist; deshalb muss die Kirche von Rom nicht nur die geistliche Macht haben, sondern auch höchste weltliche Macht."

Das Regierungs-System des päpstlichen Reiches ist mehr bürokratisch als autokratisch. Es mag als eine Autokratie, mit dem Papst als alleinigen Herrscher, wie er gewöhnlich dargestellt wird, handeln. Wenn der Papst nachlässig mit seinen Pflichten, geistesschwach, irrsinnig oder schwach bezüglich des Charakters wäre, so würden dieselben Regierungsfunktionen wie unter einem starken Papst - die Erlässe, pastoralen Briefe, Bullen usw. doch als vom Papst kommend, tatsächlich aber von Bürokraten ausgeführt, die dem Namen nach dem Haupte untergeordnet sind, erscheinen. Eine solche Bürokraten-Autokratie war z. B. in höchster Vollendung - bei der Regierung des russischen Zaren in Wirksamkeit, wo die Großfürsten und ihre Genossen die tatsächlichen Herrscher waren.

Der Zar wurde von ihnen benutzt und für die Handlungen und Anordnungen verantwortlich gemacht, die in Wirklichkeit von ihnen ausgingen und die er nur unterschrieb. Diese Tatsache wurde schließlich vom russischen Volke erkannt; und als es den Zaren absetzte, machte es reine Wirtschaft mit allen Großfürsten und der ganzen russischen Bürokraten-Autokratie.

Im jesuitischen Gelübde, (so sagen die Akten eines Pariser Gerichtshofes 1761 - Zeitschrift Golden Age) verraten folgende Punkte die politische Stellung aller Jesuiten.

Im Eid oder Gelübde eines Kardinals ist folgendes enthalten: …

Der Eid der Priester enthält nach derselben Quelle folgendes: …

"Der Papst hat die Macht, ketzerische Könige und Fürsten abzusetzen. Staaten, Republiken und Regierungen sind ohne seine heilige Bestätigung rechtswidrig und können ungestraft vernichtet werden. Deshalb will ich, soweit es in meiner Macht steht, diese Lehre und die Rechte und Sitten (Gebräuche) seiner Heiligkeit verteidigen. Ich leugne und verweigere jede Untertanenpflicht gegen irgendeinen protestantischen König, Fürsten oder Staat und den Gehorsam gegen die einen solchen unterstellten Beamten. Ich erkläre weiterhin, dass ich allen oder irgendeinen Vertreter seiner Heiligkeit helfen und beistehen will, an jedem Ort, wo immer ich auch sein mag. Ich will mein Äußerstes tun, die protestantische Lehre auszurotten und ihre angemaßte Macht, königliche oder andere, zu vernichten."

Wo ist der protestantische deutsche Kaiser, d. h. wer betrieb seinen Sturz? Wer hilft dem katholischen Prinzen Bayerns wieder zu Ansehen?

Zum Beispiel wurde vor dem Weltkrieg ein Konkordat mit Serbien gemacht. Im serbischen Volke gibt es viele gebildete Männer, welche in Europa oder Amerika studiert haben oder das Robert-Kollegium in der Türkei besuchten, wo sie den Geist zeitgemäßer Freiheit in sich aufgenommen haben. Als der schwache König Milan, der sein ständiges Heim wegen der unglücklichen Liebesgeschichte verlor, ein Konkordat mit dem Vatikan abschloss, übergab er die Kontrolle über das pädagogische, d. h. volkserzieherische System seines Landes dem päpstlichen Reiche und den Jesuiten, befreite kirchliches Besitztum sowie die römische Geistlichkeit vom serbischen Gesetz und seinen Gerichten und stellte sie unter römische Gesetze und Gerichte, unter das sogenannte kanonische Recht. Das war zuviel für einige der freiheitsliebenden Serben, besonders für die jungen Männer, welche ein freies Serbien erhofft hatten. Österreich, welches durchaus unter päpstlicher Kontrolle stand, pflichtete dieser Intrige bei, welche diesen Rückgang zum Mittelaltertum über Serbien verhängte. Ein serbischer Student, mit Entrüstung erfüllt und nach einem Gegenstand für seinen Hass suchend, schoss und tötete den österreichischen Thronerben, als den Mann, welcher bei diesem Verrat Serbiens besonders mitgewirkt hatte. Die bürokratische Regierung Österreich-Ungarns, unter päpstlicher Leitung - ähnlich wie die verpapstete Regierung Frankreichs von 1921 - stellte Forderungen an Serbien, die ein Volk, welches noch etwas Selbstachtung hat, unmöglich erfüllen konnte. So entstand dann der Weltkieg direkt durch politische Machenschaften dieses großen römischen Welt-Geheim-Reiches und durch Eingriffe in das staatliche Leben zweier Völker der Erde.

Nur um den unwiderleglichen Tatsachen-Beweis zu bringen, dass das päpstliche Rom im Grunde genommen eine rein politische Institution ist, die sich nur zur Verschleierung ihrer wirklichen Ziele und zur Stärkung ihres Einflusses gewisser religiös aussehender, aber doch nur tote Zeremonien bleibende Formalitäten bedient, diene alles, was wir folgen lassen. Die vorliegenden Tatsachen müssten jedem denkenden Menschen die Augen öffnen, damit er sich frage: "Wie kann es angehen, dass irgendeine Regierung irgendeines Landes es gestattet, dass inmitten des Staates ein isolierter Staat gebildet wird, wie es überall da der Fall ist, wo der Katholizismus irgendwelche Staatsbürger eines Landes dem kanonischen Recht unterstellt, und sie so gewissermaßen veranlasst, sich ihrer Verpflichtung, den Gesetzen ihres Heimatlandes schuldigen Gehorsam zu bringen, zu entziehen?

Schon während des Weltkrieges zeigte sich sehr deutlich dem klar sehenden Auge die zwar klug, vorsichtig und geschickt bemäntelte, aber doch scharf erwiesene einseitige Stellungnahme des Vatikans zugunsten der Feinde Deutschlands. Wer hierüber Ausführlicheres wünscht, dem kann man nur empfehlen, die im Säemann-Verlag, Berlin W. 35, 1918 erschienene Broschüre "Papst, Kurie und Weltkrieg" einer genauen Prüfung zu unterziehen.

Wenn man den Einfluss bedenkt, den Rom, dank seiner geschickt angelegten, gleich Spinnenarmen, fast alle geschäftlichen, finanziellen und behördlichen Einrichtungen umfassenden Organisationen, ausübt, dann wird man auch vieles im innerstaatlichen Leben Deutschlands verstehen.

Das amerikanische G(olden) A(ge) schreibt schon 1921:

"Das verpapstete Frankreich suchte auch Russland zu vernichten. Es ist verbündet mit dem katholischen Polen und unterstützt Polen mit Geld und Munition. Frankreichs Geistlichkeit rüttelte auch an der Krone des armen Karl in Ungarn. Das katholische Frankreich auf der einen Seite und das katholische Polen auf der anderen Seite suchten sich den größten Teil der Kohlenlager des protestantischen Deutschlands anzueignen und das zu tun, was Karl V. nicht tun konnte, Deutschland hilflos zu machen.

Die unheilige Dreieinigkeit in Frankreich, Kapital, Politik und Geistlichkeit, begünstigt die Vereinigung des katholischen Österreichs mit dem katholischen Bayern um den protestantischen Teil Deutschlands zu schwächen.

An jedem Ort, wo Unruhen in Europa sind, hat das Papstreich heimlich seine Hand im Spiel; denn das Papstreich profitiert durch plötzliche Vorteile, die im Kampfe der Parteien gewonnen werden. Aber die Flut steigt in Frankreich und man möchte erwarten, dass auch bald diese Republik (Amerika) wieder eine Freundin der Wahrheit werden wird."

Wahrscheinlich wird man auch über unsere, in diesen Artikeln gemachten Veröffentlichungen ein ähnliches, gekränkte Unschuld spielendes Geschrei erheben, vielleicht sogar es verstehen, nichtkatholische Blätter hierfür zu interessieren, denn Rom bekommt vieles fertig, und zwar mit gut gespieltem Patriotismus, wahrscheinlich heuchlerisch sogar mit der Begründung, dass in dieser Zeit solche "religiösen" Streitfragen nicht auch noch aufgerollt werden dürften, dass die Regierung nicht dulden dürfte, dass das Volk so untereinander und gegeneinander zu Feindschaft veranlasst werde usw. Vielleicht werden die römischen Beamten jammern über "ausländische amerikanische" Propaganda, wie sie es so gern zu allen Veröffentlichungen tun, die ihnen, ob in religiöser oder irgendeiner anderen Weise bedenklich auf den Leib rücken…

Wie es auch sei: mehr Ausländisches, wie bei Rom und seinen Beamten, gibt es nirgends. Deshalb sei vorher gesagt: der Schreiber dieser Zeilen und Bearbeiter dieser Artikel ist ein deutscher Bürger, wohnhaft in Deutschland, der die Wahrheit liebt und seine Mitmenschen liebt und sie frei wissen möchte von einem satanischen Einfluss und System, dass nun bald 2000 Jahre lang die Erde beben macht.

Antisemitische Tendenzschriften, die so laut und eindringlich von einem angeblich beabsichtigten Judenweltreich warnen, entstammen fast durchweg der Feder katholischer oder vom Papstreich gemieteter Schreiber. Durch dieses Manöver sucht Rom die Aufmerksamkeit von seinen eigenen Plänen abzulenken. Stück für Stück versteht es, auch protestantischen Bürgern die "verhasste" angeblich verjudete Bibel aus der Hand zu nehmen; weiß es doch, dass dieses Buch schon längst die Machenschaften Roms vorhersagte und sie als Krebsschaden der ganzen Welt verurteilte. In offenem Kampfe ließen sich die Protestanten die Bibel nicht nehmen. Jetzt wird sie ihnen von Rom mit List, mit Lügen von gar nicht vorhandenen jüdischen Weltmachtsplänen genommen, um das große Welt-Geheim-Reich "Rom" um so schneller zum Ziele zu führen.

Im Jahre 1914 schlug die Uhr der Zeitalter, die Stunde zum Beginn der von Gott verordneten Vernichtung des Romreiches und all derer, die noch im Protestantismus ihm sympathisch und seines Geistes sind. Wir sehen, dass das Feuer in Böhmen angefacht ist. In Rumänien schwillt es, in Südamerika steigt der Rauch seiner Pein auf. In vielen Ländern wird ihm warm durch das Feuer der Vernichtung, dass diesem Koloss zu Leibe geht.

Roms Furcht vor den Freimaurern.

In Mexiko ist tatsächlich aller Fortschritt, der im laufe eines Jahrhunderts gemacht worden ist und aller Kampf für die Freiheit den Freimaurern zu verdanken, welche sich bemühten, "freimaurerisches Licht" in das verdunkelte Land zu bringen. Das Land Mexiko ist Eigentum der Aristokratie und des Papsttums gewesen. Einige Verbesserungen wurden unter Diaz, einem Freimaurer, gemacht und einiges wurde unter dem Freimaurer Madero, einem hochgesinnten Manne Mexikos erreicht. Jetzt ist das Land unter Obregen dem Volke gegeben worden, trotz des vereinten Protestes der Aristokratie und des Papstreiches. Die Zeitschrift "Der amerikanische Freimaurer" schreibt:

"Zwischen der freimaurerischen Brüderlichkeit und der katholischen Kirche besteht eine Gegnerschaft, die aus der Natur der Organisationen hervorgeht. Die einen suchen die größte Gedankenfreiheit, und die anderen suchen alles Erheben gegen eigenmächtige Autorität, die Verstand und Seele in Knechtschaft halten möchte zu ersticken.

"Den Freimaurer des Kontinents", bemerkt der päpstliche "Sonntags-Besucher", trifft die Schuld für die Revolution in Portugal und die darausfolgende "Verfolgung unserer Kirche" in diesem Lande. In Frankreich, Spanien und Italien sind die Führer der anti-klerikalen Parteien Freimaurer. Der Jahrestag des Verfalles päpstlicher Macht ist der freimaurerische Feiertag in Italien. In den vergangenen zweihundert Jahren hat jeder organisierte Widerstand gegen die Kirche seinen Anfang oder die größte Unterstützung in den Freimaurer-Logen gefunden. Es würde schwer sein, aus dieser Zeit einen einzigen nennenswerten Feind der (päpstlichen) Christenheit zu nennen, der nicht mit Freimaurerei identisch wäre. Nur wer für die Tatsachen der Geschichte blind ist, kann verfehlen, den (für das Papstreich) schädlichen Einfluss der Freimaurerei auf dem Grunde der mexikanischen Zustände zu sehen, sowie auch in anderen katholisch-amerikanischen Ländern."

Eine der regulären päpstlichen Sitten ist die, die Hauptaufmerksamkeit der Katholiken auf Gebet gegen Freimaurer zu lenken und mit gutem Recht, denn "die Flut ist nicht nur auf dem Wege, sondern sie ist schon da", wie eine freimaurerische Zeitschrift sagt und fährt dann fort:

"Wir haben das Vorrecht, nicht nur jeden erklärten Freimaurer, sondern auch jeden Protestanten der Religion nach, jeden wahren Patrioten, der sein Vaterland liebt, zu uns zu zählen, ob es nun Untertanen einer Monarchie oder einer Republik sind, welche die geschriebenen oder ungeschriebenen Verfassungen und Gesetze ihres Landes obenan stellen und sie höher achten als die dogmatischen und manchmal grausam, blutigen Erlässe und Bullen des Papsttums um zunächst einmal den verdächtigenden Angriffen der römisch-katholischen Kirche zu widerstehen."

Die kürzliche Zusammenkunft der streitenden freimaurerischen Klubs Amerikas in Washington, ist kein gutes Zeichen für das Papstreich, noch die Tatsache, dass Wilsonismus und Imperialismus tot sind, und dass Warren G. Harding ein Freimaurer zweiunddreißigsten Grades ist. Bei dem Festzug der Versammlung wurde ihm eine feierliche Begrüßung dargebracht für das, was man von ihm erwartet, und ein ungeheurer Beifall stieg auf:

"Wir lieben Sie, Mr. Harding, weil Sie einer der unsrigen sind!" Unser Glückwunsch jedem Lande, dass sich freimacht vom Einflusse Roms.

Das Feuer, dass das Papstreich verbrennt, ist das Leuchtfeuer der Freiheit der Völker der Erde; denn, solange die Welt und Menschheit unter dem Einfluss dieses Systems schmachtet, wird nie Ruhe, nie Gedeihen und nie Frieden auf Erden sein.

Männer in Deutschland, seid auf der Hut! Bei jeder politischen Handlung, sei es irgendeine Wahl oder sonst etwas, sei es Besetzung von Staatsämtern, sei es Presse, Politik oder irgendein Einfluss, ob religiös, wirtschaftlich oder sonstwie: denkt an die geheimen Umtriebe dieses Welt-Geheim-Reiches und kontrolliert das Geschehen daraufhin.

Zu den ernstesten und auch am meisten von Rom gefürchteten Gegnern gehören neben einigen anderen, weniger positiv tätigen religiösen Kreisen, wohl die "Ernsten Bibelforscher".

Meistens wird die Lehre der Bibelforscher von den großen und kleinen Kirchen der Gegenwart, als "amerikanisches Gewächs" oder als "amerikanisches Christentum" abgelehnt. Die Bibelforscher selbst aber lehnen jedoch diese Redewendung ab, indem sie - in der Tat mit gutem Recht - sagen, dass man dann ja auch vom Protestantismus in außerdeutschen Ländern als von "deutschem Gewächs und deutschem Christentum" reden könnte.

Die verschiedenen Angriffe, die man sonst gelegentlich gegen die Bibelforscher und ihre Lehren macht, beruhen, so behaupten die Bibelforscher, auf Entstellung und Verdrehung ihrer Lehren durch religiöse Gegner. Besonders wertvoll war dem Verfasser die in einer Magdeburger Zeitung durch Bibelforscher veröffentlichte Erklärung, welche sagte: "Die Behauptung, Bibelforscher trieben jüdische Weltherrschaftspropaganda, stammt von religiösen Gegnern der Bibelforscher, welche selber Weltherrschaftsabsichten haben und ihre eigenen Absichten nur durch Verdächtigung anderer zu verbergen suchen. Wer durch dies nachdenklich werdend, die Schriften der Bibelforscher zur Hand nimmt, findet in der Tat viel Bemerkenswertes zu dem in dieser Broschüre Gesagtem auch in religiöser Beziehung. Er wird es dann verstehen, warum katholische Schreiber, wie z. B. Pfarrer Lienhardt (Einfügung: Irrtum von Balzereit, Lienhardt (Pseudonym) wirklicher Name Weinländer, Karl, war kein Pfarrer. Er ist dem Schulwesen (Lehrer) zuzuordnen), Schlegel und andere, ganze Bücher schrieben gegen diese Leute, deren Einfluss in religiöser Beziehung ihnen ohne Zweifel, und zwar mit Recht abträglich für dieses große Geheim-Reich erschien.

Es mag sich nun irgendein Mensch zu den Lehren der Bibelforscher, soweit sie interkonfessionelle Fragen angehen, stellen, wie er will: eines muss aber jeder vorurteilsfreie Prüfer ihrer Literatur zugeben. Sie leisten mit ihrer Kampfesarbeit gegen Rom, die sie nebenbei bemerkt, in aller Sachlichkeit, ohne die sonst übliche Gehässigkeit nur allein mit Darlegungen aus der Bibel führen, der Menschheit einen unschätzbaren Dienst.

Deshalb sind sie wahrscheinlich von diesem Welt-Geheim-Koloß Rom, weil sie ihm so abträglich sind, auch stets so sehr bekämpft und in falschem Licht dargestellt worden.

Die Maßstäbe aber, mit denen Rom alle irdischen Worte misst, mögen beleuchtet werden durch ein Flugblatt, dass der Bibelverlag Alexander Rüdiger, Berlin C 2, An der Stralauer Brücke 9, herausgibt, und das wir im teilweisen Wortlaut hier abdrucken:

"Separat-Abdruck vom September 1904.

"Dresdner Tageblatt" (Deutsche Wacht Nr. 215).

Seit dem Erscheinen des nachstehend veröffentlichten Jesuiten-Briefes sind 20 Jahre verflossen, der große Krieg ist verloren, dass protestantische Kaisertum zerfallen, Österreich zerrissen und einstweilen Republiken an seine Stelle getreten.

Unsere heutige Zeit zeigt dem objektiven Beobachter und Geschichtskenner die Klugheit kirchlicher Politik, die auf jahrhundertelanger Erfahrung beruht.

Die größten Wünsche Roms sind erfüllt, die Leitung ist römisch, alles Vermögen des Reiches und Volkes genommen, kurzgefasst, was Offb. 13:2 geschrieben steht, hat sich buchstäblich erfüllt. Hierzu vergleiche G. O. Sleidan, 1923 "Gegenreformation" und Graf v. Hoensbroech, "14 Jahre Jesuit" 2. Band, S. 122:

Ignatius v. Loyola gründete 1540 den Jesuitenorden zur Ausrottung des Protestantismus, Jesuit Roh 1851: "Unser Endziel ist die Hohenzollern zu stürzen. Behaltet das im Auge, und wenn ihr's verratet, wird's abgeleugnet werden."

Ein Jesuitenbrief (Aus dem Lateinischen übersetzt)

"… Wie ein kluger Arzt die Messer vor dem Auge des Kranken verbirgt, den er mit festem Schnitte von einem Übel befreien will, so müssen die Glieder der Gesellschaft Jesu sich verborgen halten.

… Wenn noch 10 Jahre ins Land gegangen sind, haben wir durch geschickte Verteilung der polnischen Arbeitermassen in allen Provinzen zahlreiche Herde für unser heiliges Feuer. Darum haltet die Hände über die Polen; sie sind der Same Gottes in Deutschland, und alles, was ihr an den Polen tut, kommt der Kirche zugute."

Nachstehend sollen auch noch einige Passagen aus der 1927 veröffentlichten Neubearbeitung dieser Balzereit-Schrift zitiert werden:

Vorwort zur zweiten Auflage

Nachdem der Rest der Erstauflage wegen zweier Punkte, auf die der Gotteslästerungspragraph angewandt wurde, beschlagnahmt wurde, überreiche ich hier das mit neuem Tatsachenbeweis bearbeitete Werk, unter Fortlassung der vom Gericht beanstandeten Stellen, der Öffentlichkeit zur Prüfung und sorgfältigen Beachtung.

Bei dieser Ausgabe ließ ich das Beweismaterial für die "Ablehnung Roms aus rein religiösen Gründen" fehlen, weil dies bei der Erstausgabe von der Ultramontanen Presse missdeutet wurde als Propaganda für eine religiöse Sache. Der Charakter dieser Schrift ist der einer Kampfschrift gegen die politischen Intrigen Roms und befasst sich daher mit den religiösen Gebräuchen Roms überhaupt nicht. Es ist nicht das kirchliche, sondern das politische Rom, von dessen täuschungsreicher Diplomatenherrschaft wir unser Land und die Welt befreit wissen möchten.

Nachdem der Verfasser der alten, beschlagnahmten Broschüre auf deren Herausgabe keinen Wert mehr legt, die Tatsachen geschehener Ereignisse aber viele Teile derselben bestätigen und überholten, unterbreite ich nunmehr diese vollkommene Neubearbeitung der Öffentlichkeit. Reiches Material aus den letzten Tagen erhöht den Wert der Schrift bedeutend und ermöglicht ein klares Erkennen drohender Gefahren.

Berlin, im November 1926

Ludwig Hado

Eine Prüfung der Natur des römischen Reiches und der Tätigkeit seiner Agenten ist notwendig, um einen Begriff von der Schändlichkeit dieses Welt-Kirchenstaates zu bekommen, den eine bedeutende amerikanische Zeitung "The Wall Street Journal" ganz richtig als "internationalen Krebsschaden" bezeichnet, weil es mit seinen Verträgen so klug ein Land nach dem andern fesselt.

Die Abtrennung Oberschlesiens und sein erzwungener Anschluss an das katholische Polen sind geradezu kennzeichnend für die Einstellung des Völkerbundes - denn Oberschlesien ist deutscher Grundbesitz seit 700 Jahren. Unter deutscher Herrschaft, vor dem Kriege hochentwickelt und außer dem durch Volksabstimmung kürzlich Deutschland zugesprochen, ist es trotz alledem durch den päpstlichen Völkerbund für 30 Jahre internationalisiert. In den Vorbereitungen zur Abstimmung nahm das Papstreich feste Stellung für das katholische Polen und gegen das protestantische Deutschland. Merkt euch das, Deutsche!

Hier könnte man vielleicht auch auf Ludendorffs Worte hinweisen, der im Hitler-Ludendorff-Prozeß nach dem Magdeburger Generalanzeiger vom 2. 3. 24 sagte:

"Ich habe aber in Posen, Thorn und Straßburg gesehen, wie durch die Zentrumspolitik das Deutschwerden jener Lande erschwert wurde. Durch die Zentrumspolitik ist Oberschlesien polnisch geworden."

Nach Zitierung einiger Äußerungen Bismarcks über das Zentrum führte Ludendorff einen "Nutzet die Stunde" überschriebenen Artikel des "Bayrischen Kurier" vom 26. November 1918 an, worin der damalige Ministerpräsident Eisner gefragt wird, warum er das alte, von Preußen beherrschte Reich nicht verschwinden lasse. "Schärfer kann wohl" sagte Ludendorff, "der Partikularismus nicht gepredigt werden."

So war es in vielen Ländern der Erde, und wenn man den Lauf der Dinge in Deutschland bedenkt, sollte man sich merken, was Abgeordneter v. Gräfe sagte: "Wenn aber Preußen durch die Trennung des Rheinlandes oder anderer Gebiete auseinanderfällt, dann soll Bayern die führende Rolle übernehmen. Kahr (bayerischer Ministerpräsident zur Zeit des Hitlerputsches) will also unter ultramontanem Einfluss ein Römisches Reich deutscher Nation unter Wittelsbacher Krone." - Magdeburger Zeitung, Nr. 592, 2. Ausgabe.

Roms hinterlistiges Zersetzungsprogramm ist fertig seit vielen Jahren und bisher arbeitete man sorgfältig nach diesem Programm.

Und während man selbst so völlig die Welt beherrscht und ausbeutet, hat man verstanden nach dem "Haltet den Dieb"-Prinzip andere der Dinge zu bezichtigen, die man selbst treibt. Man selbst tut es und schreit: die Juden beabsichtigen es zu tun. Zwar tritt Rom als Gegner des Antisemitismus auf und sorgt dafür, dass er in seinem Hass gegen alles Fremdländische nicht auch ihm gefährlich wird, aber im übrigen ist es ihm nur erwünscht, dass diese Bewegung sagt, die Juden haben schuld.

So merkt doch wenigstens niemand, dass Rom Schuld hat. Tatsache ist, dass viele der größten antisemitischen Schreiber Katholiken sind, denen es meistens gar nicht passt, dass die von ihnen "gerufenen Geister" nicht bei den Juden halt machen, sondern auch den Römlingen übel gesonnen sind. "Wer andern eine Grube gräbt? -"

Was mit den Opfergroschen des katholischen Volkes oft geschieht, zeigt deutlich eine Aussage des katholischen Priesters Joseph Schell, ein Freund des ehemaligen Präsidenten Roosevelt. Er reiste in geschäftlichen Angelegenheiten, die mit der "Kirche" verbunden waren, nach Rom und da wurden ihm seine Augen geöffnet. Er schreibt G(olden) A(ge) 1921:

"Ich begann die traurigen Zustände in der Kirche der ganzen Welt zu sehen und zu verstehen. Viele Bischöfe ordnen, bevor sie nach Rom gehen, eine besondere Kollekte an, als ein besonderes Geschenk ihrer Diözese an den Papst. Die Kardinäle und Monsignore in Rom können erzählen, wer das Geld empfängt und wozu es verwendet wird. Bestechung, Begünstigungen und falsche Darstellungen sind niemals mit Wahrheit und Gerechtigkeit in Übereinstimmung gewesen. Wo Protektionswirtschaft herrscht, müssen Wahrheit und Gerechtigkeit weichen. Darum sagen so viele Priester: "In der Kirche gibt es keine Gerechtigkeit."

Ich habe fast alle Kirchen in Rom besucht. Sie enthalten unbezahlbare Kunstwerke, dienen aber tatsächlich nur als öffentliche Museen für ausländische Besucher. Die Leute von Rom gehen nicht in die Kirchen. Die offenbare Missachtung in den Kirchen vor dem heiligen Sakrament ist für echte Katholiken unglaublich. Dort gibt es keine Predigten, keine Katechismuslehre. Offenbar sind die Kirchen in Italien nicht "Meines Vaters Haus". Es gibt auch keine katholischen Schulen. Die Würdenträger in der Kirche Italiens hassen die Arbeit. Müßiggang ist das Merkzeichen ihrer eingebildeten Vornehmheit. Sie sind eine Klasse von Höhergestellten, nicht Männer, die aus dem Volke genommen sind, um mit dem Volke zu beten und zu arbeiten. Sie sind eifersüchtig, selbstsüchtig und stellen sich selbst dar um von dem Volke verehrt zu werden. Sich mit den Armen zu befassen ist unter ihrer Würde. Sie finden mehr Befriedigung im Verkehr mit ihresgleichen, den Königen und den Großen und den Reichen. Das italienische Volk hat die Kirchenherrschaft verworfen, weil es eine Günstlingsherrschaft ist, die ihren Einfluss gegen die Rechte der Allgemeinheit gebraucht.

Dem Papst war es einfach unmöglich, die religiösen Lehren in der weltlichen Verwaltung von Rom und den Kirchenstaaten durchzuführen. Er war gewissermaßen nur zur Zierde das Haupt einer Gruppe von eigenwilligen Würdenträgern, die Rom und die päpstlichen Staaten zu ihrer eigenen Genugtuung und ihrem eigenen Vergnügen regierten, entgegen dem Recht und aller Religion." Soweit dieser katholische Schreiber.

Im G(olden) A(ge) liest man: "Die Stellung, welche der Romanismus gegen den Protestantismus einnimmt, wird gewöhnlich von den Protestanten nur als die Stellung einer Kirche einer anderen gegenüber angesehen, gewissermaßen als Eifersucht einer älteren gegen ihre jüngere und anziehendere Tochter.

Wenn man aber nicht versteht, dass das päpstliche Reich eine staatliche Macht ist, kann dieses Verhältnis nie richtig eingeschätzt werden; denn das päpstliche Reich, sich selbst als Oberherrschaft betrachtend, bezeichnete den Protestantismus als Rebellion, als Revolte und ist ständig bemüht, sich selbst zu kräftigen und den Protestantismus zu schwächen, damit die Zeit kommen kann, wo diese 'Rebellion' niedergeschlagen wird, nach derselben Methode, mit welcher eine weltliche Regierung eine aufrührerische und rebellische Provinz niederschlagen würde. Es wird eine Herkulesarbeit sein, denn die Revolte zählt 167 Millionen Mitglieder gegenüber 288 Millionen Mitgliedern des Papstreiches. Das päpstliche Reich umfasst genau 50 Prozent der 'christlichen' Bevölkerung der ganzen Welt. Die griechische Kirche mit 121 Millionen gleicht die Differenz in der Totalsumme von 567 Millionen aus. Das ist eine der zu erwägenden Tatsachen, welche ein helles Licht auf das übertriebene Selbstbewusstsein des Papsttums wirft. Wir dürfen die Zeit nicht vergessen, wo der Papst der zivile Herrscher des Kirchenstaates in Italien war und seine eigene Armee hatte, welche auf wirklichem Schlachtfeld mit wirklichem Schießpulver, Flinten, Kanonen, Schwertern und Bajonetten gegen das Heer der italienischen Regierung focht, oder, in noch älteren Tagen, gegen Feinde, gegen welche der Papst seine Generäle in den Krieg sandte. Das Papstreich unterhält auch heute noch, genau wie jede andere staatliche Macht, eine Armee. Die Kerntruppe besteht heute aus der sogenannten Schweizer Garde, welche den Vatikan vor unbefugten Eindringen beschützt und welche mit den modernsten Mordwaffen ausgerüstet ist. Der Papst spricht gelegentlich von einer 'Miliz des Papstes' und Nichtkatholiken denken, dass das bildlich gesprochen ist, aber das ist nicht so, denn in jeder Nation, wo das päpstliche Reich wirksam ist, ist diese Miliz eine Wirklichkeit. Es ist eine Armee mit verschiedenen Abteilungen, einschließlich einem militärischen Nachrichtendienst, bestehend aus Jesuiten.

Die Armee zählt Millionen -zwanzig Millionen sagt ein romanistischer Schreiber. In den Vereinigten Staaten sind die Kolumbusritter, die etwa eine Million zählen, die 'Miliz des Papstes'. Außerdem gibt es eine Anzahl religiöser Orden, die mit verschiedenen Namen und Bezeichnungen maskiert sind, alle bewaffnet und gedrillt, früher öffentlich, in letzter Zeit mehr verborgen unter der länderweiten Kontrolle des päpstlichen Reiches mit seinen Zwecken und Methoden.

Im Jahre 1920 wurden in Amerika diese Organisationen unter ein einziges Haupt vereinigt, dem nationalen katholischen 'Wohlfahrts'-Rat und man glaubt, dass sie zwei bis drei Millionen Mann und mehr zählen, und auf kurzen Befehl bewaffnet und ins Feld geschickt werden können.

Mit wieviel Schlauheit man Verordnungen, welche die freie Gedankenäußerung knebeln und unmöglich machen sollen, über Missbrauch der Religion durch das Papstreich auch nur ein Wort gerechter Kritik sagen zu dürfen, durchzudrücken sucht, zeigt ein Antrag, der von diesen famosen Beschützern der Freiheit dem Senat und Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten vorgelegt wurde. Nach echt jesuitischer Manier wurde behauptet, man reiche diesen Antrag ein um Judenverfolgungen zu verhindern, genau wissend, dass unter diesem Vorwand die Absicht der Knebelung der freien Meinungsäußerung nicht so leicht bemerkt werde. In Wahrheit lag es gar nicht in der Absicht dieser Vertreter des Welt-Geheim-Reiches, die Juden zu schützen, sondern der listig versteckte Grund dieses Antrages war, es auf dem Wege erschlichener Gesetzgebung unmöglich zu machen, über Bosheiten, die unter dem Deckmantel der Religion verübt werden, etwas zu sagen, zu schreiben, bzw. sie aufzudecken.

Wo und wann daher immer von Anhängern dieses Reiches irgendwelche Vorlagen oder Gesetzesentwürfe kommen, sollte man sie genau untersuchen. Ihr Zweck ist fast immer ein anderer, wie vorgegeben wird. In jedem Falle aber, davon kann jeder Politiker überzeugt sein, was auch beantragt wird, es wird beantragt, nicht um der Wohlfahrt des Heimatlandes, sondern der Entwicklung und Stärkung des Welt-Geheim-Reiches, der Herrschaft Roms zu dienen. Der betreffende Antrag lautet:

"Der Senat und das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten mögen im versammelten Kongress verordnen, dass die Versendung irgendwelcher Veröffentlichungen und Druckschriften durch die Post, welche Berichte oder Aufsätze enthalten, die den offensichtlichen Zweck haben, Rassen- oder Religionshass zu erregen, verboten werden. Jede Person oder Gruppe von Personen, welche hierbei schuldig befunden wird, soll mit einer Geldstrafe bis zu 5000 Dollar oder Gefängnis bis zu fünf Jahren oder mit beidem bestraft werden."

Natürlich sind alle solche Gesetze, wo immer sie aufgestellt werden, dem Recht des Menschen entgegengesetzt, denn "keine gesetzgebende Körperschaft darf ein Gesetz machen, … das die freie Ausübung einer Religion hindert; denn zu Religion gehört auch das Recht unpersönlich, nur das System kritisierenden Aussprechens unpopulärer Wahrheiten, gehört aber vor allem die Freiheit der Rede und der Presse. Aber ein solches Gesetz, wie das oben erwähnte, könnte Personen, die ihre verfassungsrechtlichen, gesetzmäßigen Rechte ausüben, große Schwierigkeiten bereiten. Presse und Publikum würden durch solche Gesetze eingeschüchtert werden, sie würden nicht mehr wagen, ihre Meinung auszusprechen, und nach und nach würde die Freiheit der Rede und der Presse dahin sein und das Land wäre katholisch gemacht - d. h. würde vom Welt-Geheim-Reich in offene Herrschaft übernommen. Päpstliche Diktatur, das ist - Mittelalter.

Die schon genannte amerikanische Zeitschrift G(olden) A(ge) sagt unter der Überschrift: Schwindel und Bluff:

"Ist das päpstliche Reich dazu bestimmt, sich zu erheben und die Erde zu füllen? Sollen die Toten des dunklen Mittelalters ins Unendliche wiederholt werden? Soll die Welt für immer unter ägyptischer Knechtschaft gebeugt sein, d. h. politisch, wirtschaftlich und religiös unter dem Papst von Rom und seiner alles umfassenden Oberherrschaft? Das Papstreich ist ein Gefüge von Täuschung und Bluff. Die Londoner 'Nation' vom 27. April 1907 spricht von den päpstlichen Methoden in Verbindung mit den damals berühmten Montagnini-Papieren.

Eine weitere Methode, unangenehme Dinge aus der Welt zu bringen, kann man nur als unverschämten und täuschenden Bluff bezeichnen. So wird jetzt von der klerikalen Presse Frankreichs und denen, die sie unterstützen, immer wieder mit Philisterhaftem Augenaufschlag betont, die Veröffentlichung der Montagnini-Papiere in Frankreich sei ein Schimpf für den französischen Minister, der die Beschlagnahme veranlasste und eine Rechtfertigung für den Vatikan. Und so laut und zu wiederholtem Malen ist das geschrieben worden, dass, wie es scheint, wenigstens einige von denen, die dieser Behauptung Gehör schenkten, hypnotisiert worden sind und selbst glauben, dass es wahr ist. So macht Rom die Schändlichkeiten seiner Vertreter vergessen. Das ist ein charakteristisches Beispiel vom päpstlichen Blatt."

Einleitend wurde davon geredet, dass der Balzereittext unkommentiert dargeboten wird. Nachdem dies nun eingehalten wurde, dennoch zum Abschluss noch ein Kurzkommentar. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die Floskel eines angeblichen "Unpolitischseins" der Bibelforscher/Zeugen Jehovas Organisation, auch durch diese Balzereit'schen Ausführungen auf das nachhaltigste widerlegt werden. Hier wurde selbst faustdicke Politik getrieben und die attackiert, die ihr hinderlich im Wege standen.

Balzereit zitiert desweiteren diverse Male aus der amerikanischen Bibelforscher-Zeitschrift "Golden Age" und dort wiederum aus jenen Ausgaben, die in deutscher Übersetzung nicht zugänglich waren, denn in Deutsch erschien "Das Goldene Zeitalter" erst Ende 1922/Anfang 1923 (in unterschiedlichen Ausgaben in Deutschland und der Schweiz). Seine Zitatquellen machen deutlich, dass er sich mit seinen Ausführungen in inhaltlicher Kontinuität zur USA-amerikanischen Mutterorganisation befand.

Noch etwas. WTG-Präsident Rutherford rühmte sich zum Beispiel, anlässlich des Hitlerverbotes und der damit zusammenhängenden Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung, vom Juni 1933 seiner "Deutschfreundlichkeit". Liest man den Balzereittext aufmerksam, so würde ich meinen, in ihm eine ähnliche Tendenz wahrzunehmen. Nur würde ich anstelle von Deutschfreundlichkeit eine andere Vokabel verwenden wollen und die wäre: Nationalistisch.

Genau dies war aber auch die Tendenz, die seitens der werdenden NSDAP auf ihre Fahnen geschrieben wurde. Wenn im Nachhinein rekapituliert wurde, dass die Zeugen Jehovas-Anbiederungsthesen in der Anfangsphase des Jahres 1933 stark hervorstechen, so wird man in Kenntnis des Balzereittextes zu sagen haben: Sie waren im prinzipiellem auch schon in ihm angelegt!

 

Wie bereits ausgeführt, gab es um die Balzereit-Schrift noch eine juristische Auseinandersetzung. Auf dem Titelblatt der zweiten Auflage findet man denn auch die Angabe:

„Nach der Beschlagnahme des Restes der Erstausgabe neu herausgegeben."

Neben stilistischen Wortumstellungen, teilweise durchaus mit Sinnverändernder Diktion, die hier nicht im Detail vorgestellt werden können, gibt es auch etliche Kürzungen. Zu den besonders relevanten Kürzungen gehört offenbar auch der die Bibelforscher belobhudelnde Abschnitt. Auch einige Ergänzungen sind zu registrieren. Letztere aber eher im Sinne der „Aktualisierung".

Ein Beispiel dieser Sinnveränderungen liefert schon das Vorwort. Auch die zweite Auflage druckt das Vorwort zur ersten Auflage mit ab. Schließt letzteres in der ersten Auflage mit der Angabe:

„Braunschweig-Köln im Januar 1924. P. B. Gotthilf": so liest man in der zweiten Auflage an gleicher Stelle:

„Berlin, im Januar 1924".

Aus „Braunschweig-Köln" wurde schon mal so wunderbarerweise „Berlin".

Insbesondere einige der größeren Kürzungen seien hier nach der ersten Auflage etwas näher vorgestellt werden. Es handelt sich dabei grundsätzlich um einige jene Passagen, die für die zweite Auflage nicht mit übernommen wurden.

S. 4:

Für alle wahrhaft segensreichen Bewegungen ist es zutreffend, was James Russell (Lowell) einmal sagte: „Gott steht im Schatten und hält Wacht über die Seinen."

Gott hat große Liebe für das gewöhnliche Volk. Lincoln sagte: „Gott muß das gewöhnliche Volk sehr lieb haben, weil er es so zahlreich gemacht hat". Jesus sagte: „Also hat Gott die Welt [das gewöhnliche Volk] geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat." Gott spricht von der Befreiung der „Armen und Niedrigen". Er erklärt, daß er „die Bedrücker vernichten" wird (Psalm 72:4). Das Volk also ist des himmlischen Vaters besonderes Sorgenkind.

Hinter allen Bewegungen aber, die direkt oder indirekt verfehlen, dem Wohl der Allgemeinheit zu dienen, steht ein „anderer" Gott.

Er ist der Widersacher der Menschheit, der Ober-Politiker vieler Politiker, der eine Partei gegen die andere ausspielt, in der Absicht, seine verderbliche Herrschaft über das gewöhnliche Volk zu behalten und zu erweitern. Dieser Herrscher ist ein mächtiger, verschlagen-listiger, unsichtbarer, böser Geist. Er wirkt durch eine unsichtbare Organisation von Geistern, die ihm gleich sind und durch die Gesinnung gewisser organisierter Stände, die durch seine Regierung profitieren, und zwar durch die Groß-Finanz, durch gewisse Politiker und eine ehrgeizige, gewissenlose Geistlichkeit. Der Name dieses Herrschers ist Satan. Er ist „der Gott (der Mächtige) dieser Welt", dass heißt, dieser Ordnung der Dinge. Er ist „der Fürst dieser Welt". Er selbst machte die unbestreitbare Aussage, daß die Gewalt und die Herrlichkeit der Reiche des Erdkreises ihm übergeben worden sind. - Lukas 4: 5, 6.

S. 5, 6:

Ein Beamter des römischen Geheim-Welt-Reiches, der über den Charakter dieser Einrichtung informiert wurde und seine Dienste für dasselbe dann niederlegte, führt aus:

„Ich sog meine Religion mit der Muttermilch ein, ich war mit Religion im Leibe geboren, und ich wurde / auf meiner Mutter Knien belehrt, daß keine andere Kirche auch nur die geringste Hoffnung auf ewige Errettung haben kann. Bis vor ein paar Jahren war ich der Meinung, daß ich mein Leben richtig verbracht habe. Aber heute habe ich die Überzeugung, daß der größte Teil meines Lebens mir irrtümlichen Dogmen und unsinnigen Lehren zugebracht wurde. Das helle Licht der Weisheit und des vorurteilsfreien Denkens hat die dunklen Winkel meiner verwirrten Begriffe von „Recht" befreit und mich, genau prüfend, veranlaßt, das, was ich tat und lehrte zu untersuchen. Von dieser Zeit an mühe ich mich, das soviel als möglich zu lassen, was ich früher zu tun geholfen habe."

Auf einem Mann wie diesem lastet natürlich wenig Schuld wegen der Verschlagenheit dieses angedeuteten Systems

S. 8:

Am 2. Februar dieses Jahres (1924) finden wir in derselben Zeitung („Warmia", Ostpreußen) einen Bericht über die Rede eines Pastors Bräunlich, der in Hof eine heftige Anklagerede gegen Rom gehalten habe und dem Papstreich vorwerfe, bewussterweise den Krieg entfacht und zu Ungunsten Deutschlands in der Entscheidung gefördert zu haben um das protestantische Deutschland zu vernichten, um die Regierung unter päpstliche Oberherrschaft zu bringen. Kammergerichtsrat Freymut zeigt in seiner Broschüre „Das Fechenbach-Urteil" unter Veröffentlichung des Roms so schwer belastenden Rittertelegramms, welches wir auf Seite 18 (erste Auflage) im Wortlaut folgen lassen, dass diese Vorwürfe ernste Berechtigung haben. Die nach Macht strebende Geistlichkeit ignorierte ganz einfach die Aufforderung des Apostels: „Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten". Das Papsttum, nicht die katholischen Christen als solche, sondern das System Papsttum befindet sich auch heute noch in jedem Lande, in dem es sich breit macht, in gewisser Weise in offener Auflehnung gegen die bestehenden Gesetze.

S. 11, 12:

Wenn der Papst nachlässig mit seinen Pflichten, geistesschwach, irrsinnig oder schwach bezüglich des Charakters wäre, so würden dieselben Regierungsfunktionen wie unter einem starken Papst, - die Erlässe, pastoralen Briefe, Bullen usw. doch als vom Papst kommend, tatsächlich aber von Bürokraten ausgeführt, die dem Namen nach dem Haupte untergeordnet sind, erscheinen. Eine solche Bürokraten-Autokratie war z. B. - in höchster Vollendung - bei der Regierung des russischen Zaren in Wirksamkeit, wo die Großfürsten und ihre Genossen die tatsächlichen Herrscher waren. Der Zar wurde von ihnen benutzt und / für die Handlungen und Anordnungen verantwortlich gemacht, die in Wirklichkeit von ihnen ausgingen und die er nur unterschrieb. Diese Tatsache wurde schließlich vom russischen Volke erkannt; und als es den Zaren absetzte, machte es reine Wirtschaft mit allen Großfürsten und der ganzen russischen Bürokraten-Autokratie. Ein nicht unähnlicher Zustand herrschte unlängst in den Vereinigten Staaten während der Zeit, wo Präsident Wilson für einige Tage bewußtlos war und während einer längeren Zeit seiner Regierungsunfähigkeit, obwohl den Beamten des Kabinetts nicht gestattet war, die Verwaltung der Angelegenheiten auszuüben. Die Regierungsgeschäfte liefen weiter wie gewöhnlich, die Befehle wurden von der Spitze des Büros gegeben und die Angelegenheiten, welche der Präsident gewohnt war, selbst zu erledigen, wurden regelrecht von Männern ausgeführt, die dem Kranken nahe waren.

S. 82 - 86

Die religiösen Gegner Roms

Zu den ernstesten und auch am meisten von Rom gefürchteten Gegnern gehören neben einigen anderen, weniger positiv tätigen religiösen Kreisen, wohl die „Ernsten Bibelforscher". Nach den eigenen Angaben der Ernsten Bibelforscher sind diese Christen unter allen Völkern der ganzen Erde zu finden. Meistens wird die Lehre der Bibelforscher von den großen und kleinen Kirchen der Gegenwart, als „amerikanisches Gewächs" oder als „amerikanisches Christentum" abgelehnt. Die Bibelforscher selbst aber lehnen jedoch diese Redewendung ab, indem sie - in der Tat mit gutem Recht - sagen, / dass man dann ja auch vom Protestantismus in außerdeutschen Ländern als von „deutschem Gewächs und deutschem Christentum" reden könnte. Die verschiedenen Angriffe, die man sonst gelegentlich gegen die Bibelforscher und ihre Lehren macht, beruhen, so behaupten die Bibelforscher, auf Entstellung und Verdrehung ihrer Lehren durch religiöse Gegner. Besonders wertvoll war dem Verfasser die in einer Magdeburger Zeitung durch Bibelforscher veröffentlichte Erklärung, welche sagte: „Die Behauptung, Bibelforscher trieben jüdische Weltherrschaftspropaganda, stammt von religiösen Gegnern der Bibelforscher, welche selber Weltherrschaftsabsichten haben und ihre eigenen Absichten nur durch Verdächtigung anderer zu verbergen suchen. Wer durch dies nachdenklich werdend, die Schriften der Bibelforscher zur Hand nimmt, findet in der Tat viel Bemerkenswertes zu dem in dieser Broschüre Gesagtem auch in religiöser Beziehung. Er wird es dann verstehen, warum katholische Schreiber, wie z. B. Pfarrer Lienhardt, Schlegel und andere, ganze Bücher schrieben gegen diese Leute, deren Einfluss in religiöser Beziehung ihnen ohne Zweifel, und zwar mit Recht abträglich für dieses große Geheim-Reich erschien.

Es mag sich nun irgendein Mensch zu den Lehren der Bibelforscher, soweit sie interkonfessionelle Fragen angehen, stellen, wie er will: eines muss aber jeder vorurteilsfreie Prüfer ihrer Literatur zugeben. Sie leisten mit ihrer Kampfesarbeit gegen Rom, die sie nebenbei bemerkt, in aller Sachlichkeit, ohne die sonst übliche Gehässigkeit nur allein mit Darlegungen aus der Bibel führen, der Menschheit einen unschätzbaren Dienst. Deshalb sind sie wahrscheinlich von diesem Welt-Geheim-Koloß Rom, weil sie ihm so abträglich sind, auch stets so sehr bekämpft und in falschem Licht dargestellt worden. Um nun auch / für Christen, welche die Frage „für oder gegen Rom" meistens nur vom biblischen Standpunkt aus entschieden haben wollen, das Nötigste hier zu bringen, fand der Verfasser unter dem Vielen, was er prüfte, nichts Besseres, als wie die Darlegungen dieser Leute, deren Summe aller ihrer biblischen Untersuchungen mit Bezug auf Roms Herrschaft folgende ist: Die Herrschaft Roms ist unter allen Umständen abzulehnen, denn sie ist Gott mißfällig, wird von ihm verurteilt und in der Bibel als Herrschaft des „Anti-Christus" bezeichnet. Bei dem Wenigen, daß aus einer in der Bibelforscher-Literatur enthaltenen Fülle logisch zusammengetragenen, stets biblisch bewiesenen Materials entnommen hier gebracht wird, beruft sich der Verfasser auf die im Verlag der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft Magdeburg erschienenen Werke: Sieben Bände „Schriftstudien" von Pastor Russell, sowie die Broschüren „Die Harfe Gottes" und „Welt in Not" (von Richter Rutherford). Der Hauptinhalt der Darlegungen dieser Gegner Roms ist, soweit er sich auf unseren Gegenstand bezieht folgender:

„Der Mensch wurde von Gott erschaffen für ewiges Leben auf der Erde. Gott ließ die Sünde für eine von ihm im voraus bestimmte lange Zeitperiode zu, damit die bösen Folgen des von dem willensfreien Menschen selbst gewählten Weges des Ungehorsams gegen Gott - allen Geschöpfen völlig offenbar werde. Er versprach jedoch schon beim Sündenfall im Garten Eden eine Befreiung - und damit Wiederbringung der Möglichkeit ewigen Lebens auf Erden - durch „den Samen des Weibes". Dieser dort genannte Same, der übrigens von allen Propheten der Bibel als „Erlöser" der Menschheit verheißen wird, ist Christus. Er wird vermittels seines Geistes, der in seinen Lehren liegt, für eine Zeit von 1000 Jahren / (Offenbarung 20: 2-6) die Welt unsichtbar beherrschen, wie es bis dahin gleichfalls der Teufel unsichtbar tat. Mit Christo werden alle diejenigen als geistige Wesen erhöht und an diesem Werke teilhaben, die auf Erden während der verflossenen 1900 Jahre seine Nachfolger, „treu bis zum Tode, nicht Namenchristen" waren. Erst wenn diese „Erwählten" und „treu Befundenen" vollendet sind, beginnt die Errettung der Welt (Offenbarung 21: 1-5) und ihre Zurückbringung zu ewigem Leben auf Erden (1. Korinther 15:25-26; Philipper 2: 10-11; Jesaja 25: 7-8). Satan, der Verführer der Menschheit, kennt diese segensreichen Absichten Gottes für die Menschheit und will verhindern, daß die Menschen Ausschau halten nach diesem Morgen der Befreiung der Welt (Bibelforscher nennen diese Zeit das „Goldene Zeitalter" - siehe auch die von ihnen viel empfohlene Zeitschrift „Das Goldene Zeitalter", Verlag Magdeburg). Satan kann angesichts der bestimmten Aussagen der Schrift nicht leugnen, daß dieses „Königreich Gottes" kommt, daher versuchte er durch eine „Nachahmung" zu täuschen. Diese Nachahmung bezeichnet die Bibel als „Anti-Christus", Anti-Christus heißt nicht „gegen Christus", sondern sich an die Stelle Christi oder Gottes setzen. Beweis: 2. Thessalonicher 2: 3-4.

Ein solches System ist das System des Papsttums, des Standes, der sich „Göttlichstes aller Häupter" nennen läßt; (Schriftstudien Band 2, Seite 295); der sich nennt „Christus durch Salbung" (Schriftstudien Band 2, Seite 295); der, trotzdem die Bibel sagt, „ihr sollt euch nicht „Vater" nennen lassen, nur einer ist euer Vater, euer Vater im Himmel" (Matthäus 23:9) sich „Heiliger Vater der Väter" nennen läßt (Schriftstudien Band 2, Seite 295). Was die Bibel Psalm 2 Vers 12 sagt, wendet das Haupt dieser Welt-Monarchie, der Papst, auf sich an, indem er sich von / seinen Untertanen die „Füße küssen" läßt. Unter Bezugnahme auf Jesuitismus, Folter und finsteres Mittelalter wird gezeigt, daß dieser Werdegang Roms in Offenbarung 13: 1-8 genau beschrieben ist: grausam wie ein Tier, mit irdischer Macht ausgerüstet, über alle Völker herrschend, die ihm widerstehenden Heiligen vernichtend usw. Roms geschichtliche Entwicklung im Werden und Vergehen der Völker wird unter besonderer Bezugnahme auf Daniels Prophezeiungen gezeigt, bis zur schließlichen Vernichtung (Offenbarung 17 und 18) dieser großen Welt-Geheim-Monarchie, welche die Macht, die allein Christo und seiner im Himmel erst herrschenden, auf Erden aber leidenden Kirche gehört, für sich schon jetzt auf Erden beansprucht und mit Gewalt, Lüge, Politik, Liest und Scheinreligion an sich zu reißen sucht. Wenn die wahren Nachfolger Jesu, was Bibelforscher bald erwarten, alle im Himmel mit Christo verherrlicht sind, wird dieses große antichristliche Weltreich durch millionenfaches Austreten seiner betrogenen, dann die Wahrheit erkennenden Anhänger und andere Dinge vernichtet werden. Auch Satan wird vernichtet werden, und die Menschheit wird frei sein von ihrem bösen Genius; dann wird Gottes Königreich die Menschheit segnen und ihr wiederbringen, was sie verlor: Freiheit, Glückseligkeit und ewiges Leben auf Erden. Soweit diese Gegner Roms.

S. 91 - 94

Die Maßstäbe aber, mit denen Rom alle irdischen Worte misst, mögen beleuchtet werden durch ein Flugblatt, dass der Bibelverlag Alexander Rüdiger, Berlin C 2, An der Stralauer Brücke 9, herausgibt, und das wir im teilweisen Wortlaut hier abdrucken:

„Separat-Abdruck

vom September 1904.

„Dresdner Tageblatt" (Deutsche Wacht Nr. 215).

Seit dem Erscheinen des nachstehend veröffentlichten Jesuiten-Briefes sind 20 Jahre verflossen, der große Krieg ist verloren, dass protestantische Kaisertum zerfallen, Österreich zerrissen und einstweilen Republiken an seine Stelle getreten.

Unsere heutige Zeit zeigt dem objektiven Beobachter und Geschichtskenner die Klugheit kirchlicher Politik, die auf jahrhundertelanger Erfahrung beruht.

Die größten Wünsche Roms sind erfüllt, die Leitung ist römisch, alles Vermögen des Reiches und Volkes genommen, kurzgefasst, was Offb. 13:2 geschrieben steht, hat sich buchstäblich erfüllt. Hierzu vergleiche G. O. Sleidan, 1923 „Gegenreformation" und Graf v. Hoensbroech, „14 Jahre Jesuit" 2. Band, S. 122:

Ignatius v. Loyola gründete 1540 den Jesuitenorden zur Ausrottung des Protestantismus, Jesuit Roh 1851: „Unser Endziel ist die Hohenzollern zu stürzen. Behaltet das im Auge, und wenn ihr's verratet, wird's abgeleugnet werden."

Ein Jesuitenbrief

(Aus dem Lateinischen übersetzt)

Ich erhielt, geliebter Sohn, Dein Schreiben, und es erfüllte mich mit Genugtuung; aber auch mit Besorgnis; denn vielleicht konnte es / in die Hand eines Unberufenen fallen, da Du die für unsern Verkehr gültigen Regeln nicht beachtet hattest.

Betrachte Dir, geliebter Sohn, meinen Brief genau! Du wirst daraus lernen, was Du versäumt hast und die sich seit Jahren in Deutschland befinden. Daß Ihr jetzt auf Befreiung von dem Zwange der Heimlichkeit hofft und dringend wünscht, bald öffentlich in dem unfreundlichen Lande der Ketzer wirken zu können, begreife ich sehr wohl. Aber Euer Wunsch und Wille ist nicht der Wille des Ordens. Ihr kennt, wie mir scheint, obwohl Ihr seit Jahren mit gutem Erfolge unter ihnen arbeitet, diese Deutschen doch noch nicht vollständig. Man muß ihnen den heilsamen Trank, durch den sie von der Krankheit genesen und wieder zur heiligen Gesundheit des allein seligmachenden Glaubens zurückkehren sollen, heimlich beibringen. Wie ein kluger Arzt die Messer vor dem Auge des Kranken verbirgt, den er mit festem Schnitte von einem Übel befreien will, so müssen die Glieder der Gesellschaft Jesu sich verborgen halten. Denn wir Söhne des heiligen Ignatius sind, die scharfen Messer der heiligen streitenden Kirche; selbst wenn der erste Paragraph jenes gottlosen, gegen uns gerichteten Gesetzes aufgehoben würde, dürften unsere Väter nicht sogleich die Arbeit beginnen.

Warum auch? Sind von den Unsern nicht schon so viele als nötig in Deutschland, um jene herrliche Bewegung der Katholiken anzufachen und auszuarbeiten, die heute unter dem Namen des Zentrums eine so große Macht geworden ist? Es mag auch schmerzlich sein, das ehrwürdige Kleid des Ordens nicht tragen zu dürfen und Eure Zugehörigkeit zu ihnen sorgsam verschweigen zu müssen. Aber die Notwendigkeit gebietet es, denn man darf diese Deutschen unter keiner Bedingung reizen. Der Geist jenes dreimal verfluchten Ketzers Luther ist noch nicht gestorben, er könnte leicht wieder erwachen, ehe die Bande fest genug geschlungen sind, mit denen die heilige Kirche die Deutschen an sich zu fesseln entschlossen ist. …

Ihr steht, geliebter Sohn, auf einem gar wichtigen Posten, denn an der Wiedergewinnung Deutschlands ist der heiligen Kirche alles gelegen. Blicke um Dich, mein Sohn! Was andere Länder der Kirche geben konnten, das haben sie ihr gegeben. Spanien, unter dessen gebenedeitem Fahnen sie (die Kirche) einst ihren Siegeszug hielt, ist mir noch ein Schatten. Österreich, daß uns eine gesegnete Zufluchtsstätte in den schlimmsten Tagen der Aufklärung war, kann uns nur wenig mehr nützen, denn es steht vor dem Zerfall. Unser Italien ist nicht umsonst fast zwei Jahrtausende der Sitz des Papsttums gewesen und macht mit der Religion nur Geschäfte. Frankreich, die ehemals geliebte Tochter, ward abtrünnig und zerschneidet durch ruchlose Freimaurerhände das Band, das die Kirche mit ihm vereinte.

Wir brauchen ein neues, kräftiges Volk, von dessen Mark wir ein Jahrhundert oder mehrere zehren können. Wir brauchen die Deutschen, wir brauchen sie unbedingt, wenn nicht die heilige Kirche Schiffbruch leiden soll. Die göttliche Vorsehung hat es in ihrer Weisheit zugelassen, daß Deutschland einst abfiel vom wahren Glauben. Die Kirche nahm ihre Rache dafür. Dreißig Jahre zerriß ein durch unsere unermüdlichen Väter geschürter Krieg das ketzerische Land, und als dauernde Strafe bescherten wir ihnen den Glaubenszwiespalt, der sich niemals schließen darf, es sei denn, daß alle deutschen Ketzer heimkehren in die weit geöffneten Arme der Kirche. … Sie werden ihre Nacken dem Joche der Kirchen beugen müssen.

Wir konnten die Deutschen entbehren, solange uns andere Länder und Völker Zehrung boten. Jetzt aber müssen wir die Deutschen haben, und wir werden es gewinnen! … Wenn noch 10 Jahre ins Land gegangen sind, haben wir durch geschickte Verteilung der polnischen Arbeitermassen in allen Provinzen zahlreiche Herde für unser heiliges Feuer. Darum haltet die Hände über die Polen; sie sind der Same Gottes in Deutschland, und alles, was ihr an den Polen tut, kommt der Kirche zugute. … Aber jetzt müssen wir noch klug sein wie die Schlange, damit wir dem dummen deutschen Riesen die Glieder fest umwinden können, ohne daß er merkt, wie wir ihn fesseln. Im größten Bundesstaate sind wir fast am Ziele. - Aber wenn wir nun erst Preußen haben, ist das Reich unser. Stellt Euch, wo die unsern in der Minderheit sind, gar friedlich an, aber gründet dabei überall Zeitungen und Vereine; veranstaltet Aufzüge, die später zu Prozessionen werden können; und gewöhnt das Volk langsam und beharrlich an den Anblick kirchlicher Machtentfaltung! Wer sich gegen unsere Ansprüche wendet, den nennt Friedensstörer und Förderer der Sozialdemokratie. … In 20 Jahren muß Deutschland mit Klöstern überschanzt sein, und von diesen Burgen aus werden wir herrschen. Doch genug diesmal. Richtet Euch genau nach dem, was ich schrieb, und Du erstatte bald wieder Bericht.

Sei gesegnet, geliebter Sohn, und lebe wohl."

Wie weit dieser Plan heute schon gelungen ist, das zeigt trefflich G. O. Sleidan in „Gegenreformation", Berlin. Deutschland hat fast 23.000 katholische Priester, monatlich fast 19 - 20 katholische Klostergründungen. 2912 kathol. Kongregations-Neugründungen usw. Das / sind einige bedeutsame Zeichen, di er aufzählt. Berlin soll scheinbar im Sturm genommen werden, um dem übrigen Deutschland um so besser diktieren zu können. Berlin mit seinen kaum 500.000 Katholiken ist Bischofssitz geworden; hat über 100 kathol. Ordensanstalten, 105 Kapellen, 36 Gemeindeschulen, 4 höhere Mädchenschulen und verschiedene Privat Schulen, fast 100 Kranken-, Weisen- und ähnliche Anstalten usw. Deutsche macht die Augen auf: Der Diktator von Rom sitzt mitten in eurem Lande.

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Exkurs "Jesuitenbrief":

Der im Text mit genannte sogenannte „Jesuitenbrief", beschäftigte zeitgenössische auch die „Allgemeine Evangelisch-lutherische Kirchenzeitung".
Deren Stellungnahme dazu, publiziert in ihrer Ausgabe vom 5. 6. 1925
(Sp.397) sei im nachfolgenden etwas näher vorgestellt.
Einleitend wird die Wertung vorgenommen:
Zitat
„Ähnlich, wie die (angeblichen) Geheimprotokolle der "Weisen von Zion" die Juden als Urheber des Zusammenbruchs aufzeigten, insofern diese Protokolle bereits alles enthielten, was nachher in Krieg und Revolution zur Ausführung kam, wird jetzt ein „Jesuitenbrief" vom September 1904 als Flugblatt verbreitet, der die gegenwärtige Herrschaft des: Katholizismus als Frucht geheimer Jesuitenarbeit erklärt. Der Brief, vor 20 Jahren geschrieben, gibt sich als streng vertrauliches Schreiben eines jesuitischen Vorgesetzten an einen deutschen Jesuiten, der zur Geduld ermahnt und auf das Nützliche der Schleichwege und Ränke verwiesen wird, um das deutsche Kaisertum zu stürzen, das protestantische Deutschland, vor allem Preußen zu zersetzen, unter dem Namen der Paritat zur Herrschaft zu gelangen und endlich alles "ketzerische" Land unter das katholische Joch zu zwingen."

Nach dieser Inhaltsbeschreibung erfolgt die Wertung:

Zitat
„Der Brief ist aber so plump, um nicht zu sagen roh gehalten, eine solche Mischung von Tatsachen und Polemik nach Hoensbroechs Art, daß man schwer an seine Echtheit glauben kann. Er soll erstmalig im "Dresdener Tageblatt" September 1904 gestanden sein; stimmt das?
Er sei eine Übersetzung aus dem lateinischen Original; wo ist das Original?
Er soll von einem Jesuiten an einen Jesuiten geschrieben sein; ist er echter Brief oder eine Wiederbelebung der epistolae virorum obscurorum? (Dunkelmännerbriefe)
Das Flugblatt erscheint in dem Bibelverlag Alexander Rüdiger, Berlin C 2, An der Stralauer Brücke 9.
Auch diesen Bibelverlag kennen, wir nicht, denn die deutschen Bibeln werden von deutschen Bibelgesellschaften, bzw. der britischen herausgegeben.
Kurz, es ist so vieles dunkel an der Sache, daß man bitten möchte, dieses Flugblatt nicht ohne weiteres ernst zu nehmen."

Also auch der AELKZ war jener famose Brief nicht geheuer. Auch sie bemängelt zu recht, schon allein das authentische - nachprüfbare - Angaben fehlen, macht die stinkende Brühe nicht gerade „angenehmer".
Es ist bezeichnend, dass die Balzereit-Schrift sich auch darauf beruft!

Ergänzend noch zum Thema „Dunkelmännerbriefe" ein Link der Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Dunkelmännerbriefe

Dort weiterführende Links.

Exkurs:

Reklamewelle für den "Stern"-Verlag im "Goldenen Zeitalter"
Beginnend mit der Magdeburger Ausgabe des "Goldenen Zeitalters" vom 1. 9. 1924 begegnet man in selbigen (mit Unterbrechungen) diverse Male ganzseitigen Reklametexte für das Buch "Die größte Geheimmacht der Welt".
Das "Strickmuster" ist immer dasselbe. Eingepasst in irgendwelche "zweckdienlich" erscheinende sonstige Tagesmeldungen.

Der Reklameaufwand der da für dieses Buch faktisch im GZ betrieben wurde, überstieg eindeutig den Reklameaufwand, der zur gleichen Zeit im "Goldenen Zeitalter" für die Rutherford-Schriften betrieben wurde.
Man kann unschwer erraten, dass der allgewaltige Herr in Brooklyn, über diesen Umstand nicht sonderlich erfreut gewesen sein dürfte. Bezeichnend auch der Umstand. Die Schweizer Ausgabe des "Goldenen Zeitalters" erwähnte nicht ein einziges in der vorbeschriebenen Form ganzseitiger Inserate, jene Schrift. Das blieb einzig und allein der Magdeburger Ausgabe vorbehalten. Es kann als inzwischen gesicherte Erkenntnis gelten, dass der Pseudonym-Autor dieser Schrift, kein anderer als der deutsche WTG-Fürst Paul Balzereit war.

Nachstehend seien diese Reklametexte einmal gesammelt vorgestellt (unkommentiert).

Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 1. 9. 1924

Zitat:

"Gegenreformation
"im Lager der Hochkirchlichen Vereinigung
Kennzeichnende Beiträge zu dem, was die Überschrift des hier Genannten besagt, bringt die diesmalige Monatsschrift der Hochkirchlichen Vereinigung Nr. 6, wo in einem Artikel 'Aufgaben und Bekenntnis der Hochkirchlichen Vereinigung', unter anderem folgendes zu lesen ist:

Zitat:

"Sie ladet alle diejenigen zur Mitarbeit ein, welche auf dem Grunde des Evangeliums stehen und mit Ernst Christen sein wollen. Hiernach ist es nicht zweifelhaft, daß sich die H. K. nicht bloß an die Kreise der deutschen Landeskirchen wendet. Denn auf dem Grunde des Evangeliums wollen alle Christen stehen, die römischen Katholiken gewiß nicht zuletzt. Wenn im ersten Satze von den Kirchen der Reformation gesprochen wird, so geschieht das deshalb, weil die katholischen Kirchen einer solchen Ausgestaltung ihrer Verfassung und ihres Kultus, wie sie die Reformationskirchen leider nötig haben, nicht bedürfen. Ebenso wenig bedürfen sie der Erweckung des Bewußtseins, zur Gesamtkirche Christi zu gehören oder eines Breviers. Sie haben das alles.
Die H. K. ist meiner Überzeugung nach Produkt der Erkenntnis, daß wir deutschen Protestanten vom Reichtum der katholischen Kirche Christi enterbt sind, und daß wir uns unser Erbe wieder holen wollen, das die Römer und Griechen, Anglikaner und Altkatholiken niemals in dem Maße aufgegeben haben wie wir. Aus dem Aufsatze des Herrn Pfarrer Eberhard aber spricht ein Geist stolzer Hoffnung, daß wir innerhalb der Reformationskirchen oder der einmal zu erreichenden 'evangelisch-katholischen Kirche als der reinsten Ausprägung der una sancta" (S. 69) dem Willen Christi besonders gerecht würden. Ich dagegen meine, daß die H. V. eine Bußbewegung sei. Mag Rom vor Gott verantworten, was in seiner Kirche unevangelisch ist. Uns ziemt es zu bekennen, wie selbstgerecht das Pochen auf unser 'reines Evangelium ist, wie verfehlt das Überbordwerfen so vieler Riten und Ämter, so vieler frommer Sitten war, das ja weit weniger Luther als dem Calvinismus und Rationalismus schuld zu geben ist. Wir deutschen Protestanten haben sehr wenig Grund, uns in dem Bewußtsein zu sonnen, daß uns das Erbe Luthers an sich schon eine besondere evangelische Haltung verbürge. Es ist eine recht evangelische Haltung, anzuerkennen, daß wir von den Brüdern in Rom, in England usw. zu lernen haben. Deren, nicht unsere Sache ist es, zu prüfen, ob sie nicht auch von uns zu lernen hätten. Es genügt, daß wir einsehen, daß wir der Einheit des Leibes Christi nicht genug tun, daß es also "evangelische" Forderung für uns ist, daß wir von ganzem Herzen und mit vollem Bewußtsein wieder Glieder der "katholischen Kirche Christi werden.

Die Aufgabe der H. V. ist nur die eine: die Vertretung des katholischen Gedankens. Für diesen gilt es überall Menschen zu sammeln, wo er bisher noch keine Heimat hatte. Die H. V. sollte, ohne Rücksicht auf die Landeskirchen, die wir in ihrem Bestand gar nicht antasten, versuchen, Zehntausende, ja Hunderttausende von Menschen hinter sich versammeln, die katholische Christen sein wollen. Und dann sollte sie zu den Landeskirchen sagen: Seht, und tragt diesen religiösen Bedürfnissen, die bei euch eine Heimat verlangen, Rechnung! Zum Katholischsein aber gehört das katholische Bekenntnis."

Zitat:

Trotz manchem Mäntelchen, das den wahren Absichten dieser Bestrebung umgehängt ist, sollte jeder erkennen, wohin die Fahrt geht: sie geht nach Rom. Damit man die wahren Ziele Roms erkennen kann, empfehlen wir allen lieben Lesern des "Goldenen Zeitalters" dringend den sofortigen Bezug der im Sternverlag in Leipzig, Eilenburgerstraße 53, erschienenen Broschüre "Die größte Geheimmacht der Welt", einfach broschiert 30 Pfennig, in besserer Ausführung 50 Pfennig.
Auch das in dieser Broschüre Gesagte ist ein deutlicher Beweis des Nahens des Königreiches Gottes, denn die Schrift sagt uns, daß, bevor dieses aufgerichtet wird, der Antichrist sich aufs neue erheben werde

"Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 15. 9. 1924

Zitat:

Im Berliner Lokal Anzeiger Nr. 336
ist in einem Artikel zu lesen:

Zitat:

Der Marsch ins Mittelalter
Es ist keinesfalls meine Absicht, dem Katholizismus in irgendeiner Weise ausfällig aufzutreten; aber wohl, - dem Treiben fanatischer Überkatholiken Posens, das zu einem gewaltigen Anschwellen des Sektiertums führt. Dieses Treiben erinnert fürwahr an die düsteren Zustände im Reiche der byzantinischen Kaiser des 12. bis 14. Jahrhunderts, als die Anbeter der Heiligenbilder ihre Gegner in den Kirchen während des Gottesdienstes überfielen und mordeten. Das geschah auf dem Balkan vor 600 Jahren. Im polnischen Staate des 20. Jahrhunderts aber liest man des öfteren ganz unglaubliche Zeitungsberichte über die kleinen Religionskriege ...
Wir wollen einige Beispiele aus hunderten herausholen: Drei Tage lang wurden (vor etlichen Monaten) die Gemeindemitglieder der Mariavitengemeinde in Zgierz (dicht bei Lodz) von den "Rechtgläubigen" in der marivitischen Kirche belagert und nur mit Hilfe einer großen Polizeiarmee aus ihrer Gefangenschaft befreit ...
Vor kurzem bestürmten die Katholiken, von ihrem Pfarrer geführt, das lutherische Bethaus in Konskawola (Woiwodschaft Lublin) und selbst ein Bischof (namens Fullon), ließ in der Cholmer Diözese der ruthenisch-orthodoxen Kirchen mit Pyroxilin und Dynamitbomben sprengen. Vor wenigen Tagen wurde eine Gemeindeversammlung der "Ernsten Bibelforscher" in Posen von einer Bande der Gläubigen überfallen, mit Revolvern und Knütteln christlich bearbeitet und mit den Rufen: "An den Beichtstuhl, in die Kirche, ihr Ketzerpack!" auseinandergejagt.

Zitat:

Viel zu wenig ist das Volk aufgeklärt über Roms Tätigkeit in Polen und man sollte allgemein hören, wem Deutschland den Verlust Oberschlesiens zu verdanken hat.
Jeder Mann und jede Frau in Deutschland sollte die Broschüre lesen:
Die größte Geheimmacht der Welt
Ein Jahrhunderte alter Betrug aufgedeckt
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"Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 1. 11. 1924

Zitat:

Die Diplomaten des Vatikans vor Mißerfolgen
Der in Straßburg erscheinenden Zeitung "Die Republik" zufolge, schreibt die "Tribuna"

Zitat:

Rom, 24. Sept.
Gleichzeitig mit den Nachrichten aus Paris, welche die Aufhebung der französischen Botschaft am Vatikan und die Haltung der Regierung gegenüber verschiedenen religiösen Genossenschaften bestätigen, treffen auch Telegramme aus Buenos-Aires ein, welche melden, daß sich die heikle Frage der Ernennung von Mgr. Dandres zum Erzbischof der argentinischen Hauptstadt durch die kategorischen Forderungen des argentinischen Senats bedeutend zugespitzt hat. Der Vatikan steht nunmehr vor der Alternative, entweder die diplomatischen Beziehungen abzubrechen oder Bedingungen anzunehmen, der er früher schon abgelehnt hat. Die "Tribuna" fügt hinzu: Dies sind nicht die einzigen Sorgen des heiligen Vaters. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und England drohen ebenfalls eine alarmierende Wendung nehmen zu wollen. Was sich in Palästina zugetragen hat infolge der Machenschaften der Israeliten, die von den Engländern unterstützt wurden, hat im Vatikan eine schmerzliche Atmosphäre geschaffen. Aus Rußland treffen Nachrichten ein, wonach die Sowjetregierung rücksichtslos die päpstliche Mission liquidiert. In der Tschechoslowakei schien das Konkordat mit Rom beinahe abgeschlossen; aber auch hier scheinen unvorhergesehene Schwierigkeiten in den Weg treten zu wollen. In einem gewissen Sinne hat diese Situation sogar in Italien ihre Rückwirkung gehabt. Die höheren Kreise der Kurie wollen in all dem und noch manchen anderen Symptomen eine großangelegte internationale Offensive gegen den heiligen Stuhl erblicken und befassen sich deshalb mit der Prüfung der Mittel um derselben vorzubeugen oder entgegenzutreten!

Zitat:

Soweit dieser Presseartikel. Wir bemerken hierzu: Die Welt kann solche Zeichen nur begrüßen. - Die Religion hat auf dem Gebiete der Politik nichts verloren; und wo sie, wie es bei der "CURIA ROMANA" in ausgeprägtem Maße der Fall ist, sich dennoch politisch betätigt, ist der Beweis erbracht, daß die Religion nur als Deckmantel für politische Ziele benutzt wird. Jeder aufrichtige Wahrheitssucher sollte gewisse Machenschaften, die - in dieser Richtung liegend - von Rom kommen, kennen lernen. Wir empfehlen allen Lesern das Studium der kleinen, im Sternverlag, Leipzig, Eilenburgerstraße 53 erschienenen Broschüre
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"Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 15. 11. 1924

Zitat:

Christenheit!
Wahre Deine Rechte"
Durch die Presse geht augenblicklich eine Notiz:
"Der Papst über das Bibelstudium". Was man hier liest, erinnert allgemein an eine Schriftstelle, die da sagt in Offenbarung 13, Vers 16-17, daß (Speise) "weder kaufen noch verkaufen kann, der nicht das Malzeichen des Tieres oder seines Bildes" an der Hand hat. Hier wird Bezug genommen auf die Tatsache, daß einmal, unter irgendeinem gewissen Verhältnis Zustände entstehen würden, unter welchen niemand kaufen oder verkaufen könne, er gehöre denn irgendeinem besonderen Systeme an, bezw. zolle demselben Anerkennung. Alles was die Offenbarung Johannes sagt, ist mehr oder minder symbolisch zu verstehen, und hier handelt es sich natürlich nicht um Verkaufen irdischer Dinge, sondern um Verkaufen (darreichen) geistiger Dinge. Die Heilige Schrift nimmt den Standpunkt ein, daß Milch, Brot und Wein, d. h. das Stärkende des Wortes Gottes umsonst gegeben werden sollte. Siehe Jesaja 55, Vers 1, während es Tatsache ist, daß das allgemeine Kirchenwesen unserer Tage das Evangelium und die Verkündigung des Evangeliums zu einer Erwerbsquelle gemacht hat, d. h. bemüht bleibt, das Wort Gottes in dem eben genannten Sinne zu verkaufen, und hier kommt nun die weitere Erfüllung hinzu, daß man bemüht bleibt, dieses Verkaufen - Darreichen - des Wortes Gottes zu beschränken, so, überhaupt das "unentgeltliche Abgeben des Wortes Gottes", wie es von denen geübt wird, die Gott und sein Wort und das Volk des Herrn über alles lieben, ganz und gar zu unterbinden. Wir glauben aber, daß man in dieser Beziehung, in dem, was man mit diesen jetzt im Werden begriffenen Maßnahmen vorhat, sich verrechnet, denn inzwischen wird ein anderer die Flügel ergreifen, und er wird allen solchen das freie Bibelstudium hindernden Maßnahmen ein entschiedenes "Halt!" zurufen. Nicht mehr lange und Gottes Königreich kommt, und alle angemaßte Macht der Menschen und auch alle angemaßte Macht von durch Menschen gemachten Priestern wird weichen müssen und das königliche Priestertum, das in 1. Petrus 2:9 genannt wird, wird dann mit Christo zusammen regieren im Königreiche Gottes.

Zitat:

"Der Papst über das Bibelstudium.
K.-B. Rom, 17. Mai
Die Blätter veröffentlichen ein Motopropio des Papstes über die Studien der Heiligen Schrift für Vortragende in Seminarien und katholischen Instituten. Dieses Motoptoprio stellt die akademischen Grade, die die Bibelkommission oder das Bibelinstitut erteilen, denen aller anderen päpstlichen oder katholischen Institute gleich und ordnet an, daß niemand aus dem Volke die Heilige Schrift lehren dürfe, der nicht im Bibelfach graduiert ist, daß niemand in den Seminarien die Heilige Schrift lehren dürfe, der nicht die akademischen Grade von der Bibelkommission oder vom Bibelinstitut erworben hat."

Zitat:

Nur wenig Menschen verstehen, wohin diese Maßnahmen führen und was ihr schließliches Ziel ist. Aller Menschen Augen sollten sehend werden.
Lesen Sie sofort die bedeutsame Broschüre:
"Die größte Geheimmacht der Welt"
Erschienen im Stern-Verlag zu Leipzig, Eilenburgerstr. 53
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"Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 1. 12. 192

Zitat:

Staat und Kirche in Frankreich

Zitat:

Paris, 5. Oktb.: Der französische Innenminister hielt auf einem demokratischen Bankett in Tours eine innerpolitische Rede, in der er besonders an die Unterstützung aller Republikaner appellierte, angesichts der heftigen Kämpfe, die auf religiösem Gebiet entfesselt seien. Die Regierung habe die feste Absicht, alle Religionsausübungen und die Gewissensfreiheit zu garantieren. Er warne alle Agitatoren, mögen sie noch so hoch gestellt sein. Es werde ihnen nicht gelingen, ungestraft die öffentliche Ordnung zu stören. Aus den Kundgebungen der Kardinale gehe das weitere Ziel der Opposition klar hervor. Es scheine, daß die religiösen Kongregationen dank der Langmut der französischen Regierung im Widerspruch mit den formellen Versicherungen des Papstes eine Ausdehnung genommen hätten, die der von 1900 entspräche und die nun bald eine schwere Gefahr für die Republik werden könnte. Es sei deshalb im ganzen Lande eine Untersuchung über die Tätigkeiten der Kongregationen angeordnet und man werde bei Bekanntgabe des Ergebnisses die Aufmerksamkeit aller Republikaner erwecken. ---

Zitat:

In jedem Lande der Welt verrichten Propagandeure Roms ihre klug den Verhältnissen eines jeden Landes angepaßte Unterminier- und Werbearbeit zugunsten der Erreichung politisch orientierten Religions-Einflusses.
Aufklärung hierüber bietet das im Sternverlag. Leipzig. Eilenburgerstraöe 53, erschienene Buch:
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"Goldene Zeitalter" (Ausgabe Magdeburg) 15. 4. 1925

Zitat:

Deutsches Volk! Die Augen auf!
Deine Rechte und Freiheiten in Gefahr!
Protestantismus, wo bleibt dein Protest?
Die "Mecklenburger Warte" schreibt in Nr. 49:

Zitat:

"Wenig beachtet von der deutschen Oeffentlichkeit ging in Bayern Mitte Januar der Kampf um ein Abkommen zu Ende, das in seiner politischen und kulturellen Auswirkung weit über die bayrischen Grenzpfähle hinaus von schwerwiegender Bedeutung ist. Stellt doch bei Licht betrachtet das bayrische Konkordat mit dem Vatikan einen Vertrag dar, den ein Volk mit gesunden Sinnen und mit einem Gefühl für kulturelle und geistige Selbstständigkeit nie hätte annehmen dürfen."

Zitat:

Wenn man die einzelnen Punkte dieses Konkordats, das auch die Rechte und Freiheiten des übrigen Deutschland zu knebeln droht, betrachtet, wundert man sich nur, daß nicht ein Empörungsschrei durch alle Lande ging, um dieser mittelalterlichen Nacht, die unserer Erde naht, ein Halt zuzurufen.
Artikel 1 des Konkordats lautet:

Zitat:

"Der bayrische Staat anerkennt das Recht der Kirche, im Rahmen ihrer Zuständigkeit Gesetze zu erlassen und Anordnungen zu treffen, die ihre Mitglieder binden. Es wird die Ausübung weder hindern noch erschweren."

Zitat:

Wie kann ein deutscher Staat einem fremden ausländischen Souverän, wie es der Papst ist, Herrscherrechte vorbehaltlos einräumen? Und noch dazu einer Macht, deren Geschichte noch in erinnerungsnahen Zeiten blutige Blätter füllt?
Die Bestimmungen des Konkordats über das Schulwesen sind von geradezu bevormundender Bedeutung und nehmen der Menschheit das Recht selbstständiger religiöser Entscheidung. Mit Recht fragt das vorgenannte Blatt, was zu erwarten sein soll, wenn einem römischen Priester so weitgehende Vorherrschaft eingeräumt wird, wenn man dazu den Wortlaut des derzeitigen Amtseides der katholischen Bischöfe bedenkt wie folgt:

Zitat:

"Die Irrlehre, die vom apostolischen Stuhl Getrennten (also alle Nichtkatholiken), die Empörer wider unsern Herrn und seine Nachfolger, werde ich nach Kräften verfolgen und bekämpfen."

Zitat:

Der Artikel schließt dann mit den folgenden Worten:

Zitat:

"Wehe dem deutschen Volk, wenn es Rom gelänge, ein ähnliches Konkordat wie in Bayern auch im Reich in Kraft zu setzen! Damit wäre die kulturelle und geistige Unabhängigkeit und Freiheit des deutschen Volkes besiegelt."

Zitat:

Wir empfehlen allen Lesern vorstehender Zeilen sowie allen Deutschen
Lesen Sie die Broschüre
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"Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 1. 5. 1925

Zitat:

Roms und Polens Trennung von Deutschland.
Die "Ostmark" Februar 1925 bringt einen Artikel "Eine Litanei der Polnischen Nation" aus dem wir das Wichtigste zitieren:

Zitat:

"Im Frühjahr 1918 erschien im Verlage der Universitätsdruckerei in Krakau "des Hochwürdigsten Bischofs Bandurski in Krakau Litanei der Polnischen Nation." Ihrer großen Wichtigkeit wegen lassen wir einige Auszüge folgen:
Kyrie eleison, Christie eleison, Kyrie eleoson!
Christus höre uns, Christe erhöre uns.
Vater vom Himmel, Gottes Sohn,
Erlöser der Welt, Gott, heiliger Geist.
Gott, heilige Dreieinigkeit, einziger Gott,
Über Polen, unser Vaterland,
Über die Nation der Märtyrer,
Über das Dir treue Volk,
Erbarme Dich unser!

Ihr heiligen politischen Bekenner, Märtyrer, Arbeiter,
Krieger - betet für uns!
Heilige Johanna, Patronin des gerechten Krieges,
Bete für uns!
Maria, Gottgebärerin, Königin der polnischen Krone,
Bete für uns!

Von unserer langen, schweren Buße
Von den Zeiten der Knechtschaft,
Von den Einflüsterungen des Verrats,
Von unserer Feinde Bosheit,
Von Bosheit, Haß und jedem bösen Willen,
Befreie uns, o Herr!

Die Stimme des Blutes unserer Märtyrer,
Die Stimme des Blutes unserer Soldaten,
Das Weinen der Mütter, Gattinnen und Waisen
Das Gestöhn aus den moskowitischen Kerkern,
Das Weinen der für das polnische Vaterunser gemißhandelten Kinder,
Die Klage der aus dem Vatererbe vertriebenen Landwirte,
Die Seufzer des beeinträchtigten Arbeitervolkes,
Das Klirren unserer zerspringenden Ketten
Vernimm, o Herr!

Glauben an Dich und Vertrauen auf uns selbst,
Hoffnung auf den Sieg der guten Sache,
Liebe zu Polen unserem Vaterlande,
Dienst in Deiner heiligen Sache auf Erden,
Freiheit, Ruhm und Glück,
Gib uns, o Herr!

Durch Deine wunderbare Himmelfahrt gib uns ein großes,
Freies, göttliches Vaterland, o Herr!
Durch das heilige Opfer der Königin Hedwig vereinige
unser Polen von neuem, o Herr!
Gott der Piasten, der Jagelonen, der Sobleski,
Gott der Priester Kordecki und Koscinszkos,
Vergiß uns nicht, o Herr!
Jesu, vernimm uns, Mutter erhöre uns!
Kyrie eleison, Christe eleison, kyrie eleison!

Gebet:
Allmächtiger Gott, Herr der Heerscharen, wir fallen Dir zu Füßen mit Danksagung dafür, daß der Russe bereits unser Land verlassen hat! Wecke in der Nation das Verlangen nach dem Kampfe um die Freiheit von ganz Polen, bewirke, daß wir würdig werden, uns mit eigenen Händen ein eigenes Königreich zu erringen, wie in den alten Zeiten unseres Ruhmes! O, Du gerechtester Herr, geleite in Ruhm unsere polnischen Heere, unsere Brüder, herein, die da kommen werden, um uns zu schützen vor Unrecht und Verfolgung! O, führe sie recht bald herein und segne ihre Waffen! Diejenigen unserer Abteilungen aber, die den Kampf bereits begonnen haben behüte und schütze, allmächtiger Gott! Schütze sie mit Deiner Macht vor den Kugeln der Feinde, gib ihnen Sieg, vermehre ihre Reihen! Uns den Polen, die bisher im feindlichen Heere dienten, gib, daß sie sich recht bald mit der Nation vereinigen! Amen!

Zitat:

Dazu schreibt die "Polnische Ostmark" weiter:

Zitat:

Fürwahr, ein artiges Machwerk`! Man muß bedenken, daß die Litanei im Frühjahr 1918 herausgeben wurde, als man bei den Mittelmächten schon anfing, um den Ausgang des Krieges besorgt zu werden. Da hetzten die Polen ganz offen zum Abfall und zum Kampfe gegen die erlahmenden Mittelmächte

Was nun die Litanei selbst angeht, so ist es eine politische, niemals eine kirchliche und dürfte niemals die kirchliche Genehmigung erhalten. Sie ist ein empörendes, wegen seines blasphemischen Charakters in seiner Seele verletzendes Machwerk, das, wenn es von einem Bischof ausgeht, das Ansehen des Katholizismus schädigen muß. Der Mißbrauch des Wortes Litanei und der darin vorkommenden, kirchlich richtigen Gebetsworte mit dem Gemisch von solchen, die politisch verhetzen und zur Empörung führen sollen, übersteigt alles, was man sonst nur auf jesuitischer Seite zu hören gewohnt ist! Der Sinn des Gebetes ist doch die Aufhetzung des preußischen Polen! Das spricht dasselbe doch deutlich genug aus!

Jedenfalls beweist die Litanei die Anteilnahme des polnischen Klerus an der polnischen Aufstandsbewegung, die gerade jetzt wieder so lebhaft in Abrede gestellt wird.

Zitat:

Wir würden den Lesern vorstehender Zeilen auch ein Studium des interessanten Büchleins
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empfehlen. Es ist erhältlich im Sternverlag, Leipzig, Eilenburgerstraße 53. Der Preis des 64 Seiten starken Büchleins ist 50 Pfg.

"Goldenes Zeitalter" (Magdeburg) 15. 5. 1925

Zitat:

Ein Mantel, der sich nach dem Winde hängt
Ein Fähnchen, das nur für den Vorteil schwenkt

Nach der Welt am Abend vom 20. April 1925 trat noch am 15. Januar das Zentrum für die

Zitat:

"Erhaltung einer starken Monarchie"

Zitat:

ein und kurz vor dem November 1918 schrieb der Generalsekretär des Volksvereins für das katholische Deutschland:

Zitat:

"Eines schickt sich nicht für alle! So auch die Demokratie nicht für uns Deutsche!"

Zitat:

Am 12. Mai 1917 schrieb die "Kölnische Volkszeitung":

Zitat:

"Das Zentrum wird die Rechte der Krone und des Thornes verteidigen, wo immer sie angegriffen werden"

Zitat:

, also ganz im Sinne des Wortes, das der bekannte Zentrumsführer Karl Bachem im Frühjahr 1911 anläßlich des 40. Geburtrstages der Zentrumspartei sagte:

Zitat:

"Die Kraft der Zentrumsfraktion besteht darin, daß sie Autorität und Ordnung hochhält, dem Kaiser und dem Landesherrn treu anhängt und allem revolutionären Beginnen Widerstand leistet."

Zitat:

? Und heute?

Wir sonderbar, daß man so wandlungsfähig ist. Das deutsche Vaterland könnte es begrüßen, wenn wirklich der Wunsch nach Gerechtigkeit und wahrer Demokratie die Triebfeder dieser Wandlung wäre; aber wie war doch das kleine Lutherwort im Munde jenes Redegewaltigen? Er sagte, es gäbe Leute, die da sprechen: "Hier stehe ich, ich kann auch anders!"
Beifall wie der obige liegt immer nur dort, wo der Vorteil winkt. Nichts ist so wandlungsfähig wie diese Politik Mimikry. Was aber geschieht, wenn einmal eine Regierung Politik zu machen wagt, die in Rom unangenehm empfunden wird, das hat Ministerpräsident a. D. Heriot unter der Schulstreik-Revolte französischer Bischöfe und auch durch andere Repressalien geschmeckt.

Weitere Aufklärung hierüber verschafft ihnen das kleine Büchlein im Sternverlag:
Die größte Geheimmacht der Welt
96 Seiten brosch. 50 Pfennig

"Goldenes Zeitalter" Ausgabe Magdeburg 1. 6. 1925

Zitat:

Ein Konkordat mit dem Reich?
So meldet die "Deutsche Tageszeitung" Nr. 17 ds. Js.:

Zitat:

"Aus Kreisen des Vatikans wird mitgeteilt, daß auf Grund der Unterzeichnung des Konkordats zwischen dem päpstlichen Stuhl und Bayern der päpstliche Nuntius Pacelli mit der Reichsregierung wegen Unterzeichnung eines Konkordats zwischen dem päpstlichen Stuhl und Deutschland Verhandlungen anknüpfe. Das neue Konkordat soll an Stelle des zwischen dem päpstlichen Stuhl und Preußen abgeschlossene treten."

Zitat:

Deutsches Volk, halte die Augen auf,
Solche Verträge gebären Scheiterhaufen denen, die den Mut haben, die Wahrheit zu sagen. Wenn einmal das Recht, gegen religiöse Ungereimtheiten zu protestieren, durch Gegenseitigkeits-Verträge genommen ist, dann, deutscher "Protest"-antismus, ist im Grabe des Protestrechtes auch dein Grab. Aufgepaßt, ihr alle, die es angeht! In Bayern haben berufene Vertreter des Protestantismus ihr "Ja" gegeben zum oben Angedeuteten - die Folgen dieses Konkordates werden sie in Bälde schmecken. Aufgepaßt! Schon greift des Sensenmannes Knochenhand nach dem Totenglöcklein, er möchte so gerne dem Recht der freien Meinungsäußerung das Sterbeliedlein singen.
Deutscher Protestantismus, willst du sterben?
Die im Sternverlag in Leipzig erschienene Broschüre
Die größte Geheimmacht der Welt
96 Seiten, Preis 50 Pfg., gibt interessanten Aufschluß über manches Wissenswerte über diesen Gegenstand.
Im gleichen Verlag erschienen:
"Das Papsttum im Widerspruch zur Bibel"
Preis 20 Pfg.

(Redaktionelle Einfügung bei letzterer Freikirchlichen Kreisen zuzuordnenden Schrift, schon in einer Auflage, Bad Homburg 1913 nachweisbar von James Gardner mit vorstehendem Titel, handelt es sich um einen Nachdruck, jedoch um keine Originalschrift).

"Goldene Zeitalter" (Magdeburg) 15. 6. 1925

Zitat:

Und doch ist's wahr
Das "Deutsche Volksblatt" Stuttgart erregt sich über einen Artikel des "Alb-Boten"; und dennoch enthält dieser Artikel so viele Wahrheiten, daß wir einige der wichtigsten hier nennen:
Der "Alb-Bote", das unabhängige deutschnationale Volksblatt in Ebingen, ergeht sich in der übelsten Konfessionshetze. Heuchlerisch und unwahrhaftig, wie diese Kreise nun einmal sind, werden zunächst Versicherungen abgegeben, wie schön die unduldsamen Herrschaften mit den Katholiken zusammenzuleben bereit sind, dann aber geht die Hetze los.
Wir bringen das infame Machwerk als Brandmal der Schande im vollen Wortlaut zum Abdruck. Das ist das deutsche Unglück, das jede politische Frage von gewissen Kreisen zur
Konfessionellen Hetze
benutzt wird.
Da die Rechtspresse gegen den Politiker und Staatsmann Marx nicht aufzukommen vermag, verfällt sie auf den Glaubenskrieg! Die Bayrische Volkspartei und die "nationalen Katholiken" mögen daraus erkennen, wessen Geschäfte sie mit der Wahl Hindenburgs besorgen!
O Reichsblock und Hindenburgkompagnie, wie tief bis du gesunken!
Der "Alb-Bote" (Nr. 87 vom 16. April 1925) schreibt also:

Zitat:

Auf dem Wege zur schwarzen Monarchie!
Wird Marx Reichspräsident, dann ist der Papst der ungekrönte deutsche König.
Wir sagen nichts gegen die katholische Religion und den Glauben des einzelnen Katholiken, aber wir verwahren uns dagegen, daß seitens geschäftstüchtiger Politiker die Angehörigen dieser Religion, mittels ihres religiösen Gefühls, als Vorspann zur Erreichung machtpolitischer Ziele benützt werden.
Der Klerus gehört in die Kirche, die Politik wollen wir selber machen.
Wir sprechen der Kirche nicht in ihre Angelegenheiten, sie möge ihrerseits auch die Finger aus den staatspolitischen Geschäften lassen.
Wenn wir die Verhältnisse überschauen, dann dürfte die Parole sicherlich lauten. Hie Rom, hie Deutschland.
Wir wollen die persönliche Glaubensfreiheit für Katholiken und Protestanten, aber wir wollen nicht, daß eine Reihe nicht deutscher, teilweise feindlich gesinnter Kirchenfürsten mitbestimmend sei über die weltlichen, die politischen Geschicke unserer Heimat. Wir Deutschen wollen in Deutschland selber regieren. Wie wir das machen ist letzten Endes unsere Sache, auf jeden Fall soll es durch uns selber geschehen.
Die versteckter liegende Aufgabe und im Sinne Roms viel wichtigere, im Sinne Deutschlands viel einschneidendere Aufgabe des Zentrums ist: Der Vortrupp zu sein zur Wiedereroberung der weltlichen Macht und Obrigkeit der römischen Kirche in Deutschland.
Wir "Ketzer" wollen das nicht. Wir wollen kein zweites Canossa, wir wollen nicht, daß der Klerus, auch der protestantische nicht, in den Besitz der weltlichen Obrigkeit gelangt.
Es war mit ein Grund zum Verderb Österreichs der Vorkriegszeit, daß nicht die Habsburger, sondern "pa res societatis Jesu" der Abtei in Feldkirch, die Beichtväter der Habsburger in Österreich, wenn auch indirekt die machinitischen Ziele Roms verfochten haben.
Innerhalb der letzten sechs Jahre sind durch Rom in Deutschland einige hundert weitere Ordensniederlassungen investiert worden, die ebenfalls und ausschließlich dem Zwecke dienen, die Bevölkerung auf die Wiederaufrichtung der politischen, kirchlichen Macht einzuschulen.
Die furchtbarste Reaktion für das deutsche Volk dürfte diejenige sein, die zwangsläufig dazu führen müßte, die Macht der Kirche auch in weltlichen Angelegenheiten wieder herzustellen.
Die durch die Dominikaner durchgeführte Inquisition gegen die Ketzer in der ganzen Welt war um kein Haar humaner als die moderne Tscheka!!!
Der Zweck heiligt die Mittel, dieser Satz der Brüder vom Orden des Ignaz von Loyola beginnt sich in die Wirklichkeit umzusetzen.
Das Zentrum in Württemberg, in Sachsen und Österreich wäre heute noch für eine Monarchie zu haben, weil man sich von dem jetzt regierenden katholischen Monarchen Förderung der Ziele verspräche, das Zentrum in Bayern desgleichen. Das Zentrum des monarchischen Staates Preußen ist antimonarchistisch nur deshalb, weil der Monarch Protestant wäre. Der Zweck heiligt die Mittel.
Für das Reich hat man sich einen republikanischen Mantel umgehängt, weil man davon überzeugt ist, allein mit dem Wörtchen Republik die republikanisch eingestellten Arbeiterkreise und die fanatischen Verfechter der Republik, die bürgerlichen Demokraten, ködern zu können.
Diesen beiden Parteien wirft man den Brocken der Gefahr der Republik hin, und wie heißhungrige Wölfe stürzten sie sich darauf, ohne zu merken, daß der Köder vergiftet ist, mit dem Gifte der Unterwerfung unter Rom.
Die Freiheit des Volkes ist in Gefahr, wir wollen nicht durch die Kardinäle, sondern durch die Beamten des deutschen Volkes regiert werden.
Rom oder Berlin, darum geht es bei der nächsten Wahl.
Wie sehr diese Worte wahr sind, und daß er sich bei allem, was von dieser Seite kommt, gar nicht um den Schutz der Republik, sondern um Mehrung des Einflusses Roms handelt, ist ganz offenbar. Der schwerste Fehler, den die Republikaner bei der Aufstellung ihres Kandidaten machten, war die Wahl Marx.

Zitat:

Nach der Bibel ist die Zeit gekommen, wo aller Einfluß Roms enden soll, und wer immer sich mit ihm verbündet, wird verlieren.
Wir empfehlen allen Lesern vorstehender Zeilen das im Sternverlag in Leipzig, Eilenburgerstr. 53, erschienene interessante kleine Büchlein
Die größte Geheimmacht der Welt
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Siehe auch:

Mysnip.113818

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