Geschrieben von Drahbeck am 15. August 2004 11:44:09:

Als Antwort auf: Neuapostolische Kirche geschrieben von Drahbeck am 08. Juli 2004 09:10:38: Mit einiger Zeitverzögerung brachte jetzt die Evangelische Wochenzeitung "Die Kirche" in ihrer Ausgabe vom 8. 8. 2004 zwei Leserbriefe die Bezug nehmen auf einen Artikel von "Die Kirche" über die Neuapostolische Kirche vom 11. 7. 2004.
In dem ersten Leserbrief liest man:
Ihr Artikel über die Verstrickungen der Neuapostolischen Kirche haben mich sehr betroffen gemacht. Was soll ein Kirchenzeitungsleser mit dieser Information anfangen? Spiegelt sie tatsächlich das kirchliche Leben dieser Religionsgemeinschaft oder soll hier eine Gemeinschaft diffamiert werden?
Olaf Wieland hat sicherlich persönliche Verletzungen erfahren, deretwegen er mit seiner Kirche hadert und über kirchliche Strukturen und die Verfehlungen in Nazizeit und DDR Sozialismus forscht. Bestimmt ist das für die eigene Kirche eine ganz notwendige Aufarbeitung und wäre eine gute Diskussionsgrundlage für den Dialog innerhalb der Kirche.
Aber was sollen die Leser der Kirchenzeitung damit anfangen? Sollen sie sich über die neuapostolischen Mitchristen erheben oder über sie herfallen, weil sie ja doch nur arme, vom Apostel überwachte und gesteuerte Wesen sind? Oder soll der am Schluss angedeutete Öffnungsprozess bewusst behindert werden, weil sich Fronten zu dem evangelischen Nachbarn verhärten?
Ich wünsche mir jedenfalls in meiner protestantischen Kirchenzeitung keine herabwürdigenden Interviews über andere Kirchen, sondern, wenn schon von einer anderen Kirche berichtet wird, dann sachlich und aus mehreren Blickwinkeln (Was hat eigentlich das Foto mit dem Inhalt des Artikels zu tun?)
Vielleicht ließe sich ja noch ein Artikel nachschieben, wie neuapostolische Christen in Deutschland wirklich leben und ihren christlichen Glauben in unserer Gesellschaft einbringen?
Ich bin sehr zuversichtlich, dass es nicht nur "IM's" und Nazis und despotische Apostel in der Neuapostolischen Kirche gibt und gegeben hat.
Roswitha G....

Dazu die Anmerkung:
Einmal was das zitierte Bild betrifft. Dazu las man als Bildtext:

"Die Neuapostolische Kirche in der Normannmenstraße in Berlin-Lichtenberg musste der Stasizentrale weichen. Am Münsterlandplatz errichtete der DDR-Spezialhochbau mit Hilfe des Wachregiments 'Felix Dzierzynski' 1978/79 in Rekordzeit ein neues Gemeindezentrum - vermutlich das einzige Gotteshaus, das ein kommunistischer Sicherheitsdienst jemals gebaut hat."

Fakt ist, die Stasi hatte sich in den 70er Jahren an ihrem Stammplatz auch massiv räumlich ausgedehnt. Fakt ist weiter, dass es aus diesem Grunde zum Abriss einer dortigen Neuapostolischen Kirche kam. Das zu verhindern lag nicht in der Macht jener Gemeinde. Sie musste sich den Gegebenheiten fügen, und nahm daher das Angebot ein Ersatzgebäude andernorts zu erstellen, an. Wenn genannte Kirchenzeitung das beiläufig mit erwähnt, ist das legitim.

Weiter ist festzustellen. Schon ganz kurz nach der DDR-Wende und der mit ihr möglichen gewordenen Stasiaktenöffnung, stürzten sie wie die Hyänen, einige besonders Alt-Bundesrepublikanische Herkunft habende Historiker auf das Thema Kirche und Stasi. Namentlich die Evangelische Kirche, auch die katholische, wurden da arg gebeutelt. Eine solche "Hyäne" kann man beim Namen nennen: B.... Angefangen von seinem "Pfarrer, Christen und Katholiken", über etliche andere nachfolgende Bücher.

Weiter. Im Bereich Baptisten gab es eine Stasiaufarbeitung, welche auch diese Kirche nicht im "Heldenlicht" erscheinen lässt. Es gab auch Textschwärzungen im diesbezüglichen Aufsatz einer Freikirchenzeitschrift, die das thematisierte. Dass es in der freiheitlichen Bundesrepublik der 90er Jahre zu Textschwärzungen gekommen ist, ist wohl so gut wie ein einmaliger Vorgang. Solche Praktiken wenden doch ansonsten nur die Diktaturen an, und das auch nur dann, wenn es wirklich "nicht anders mehr geht". Damit ist für diese Kirche auch belegt, dass da einige empfindlich getroffen wurden, die ihr Verhalten lieber gedeckelt gesehen hätten.

Weiter Bereich Zeugen Jehovas. Egal wen man da nennen will: B., H., Y., D. Nichts, namentlich auch für Kritiker der Zeugen Jehovas bezügliches, wurde da ausgespart. Egal was man jetzt nennen will. Verfasserfrage des Uraniabuches, "Christliche Verantwortung" und anderes mehr. Über die "heraussgebrochenen IM" der Zeugen, wie "Hans Voss" oder Wolfgang Kirchhoff beispielsweise, reden vorstehend genannte schon erheblich kleinlauter

Nun also wurde auf Stasiakten basierend, ein Interview geführt, dass auch einige Amtsträger der Neuapostolischen Kirche nicht im Heldenlicht erscheinen lässt. Sollte das etwa auch wieder nur mit Textschwärzungen möglich sein? Dieser Art von Parteilichkeit vermag ich nicht zuzuzustimmen. Wenn Fakten offengelegt werden, dann bitte alle.

Aber da gibt es ja inzwischen einen negativen Präzedenzfall, getreu dem Motto. Den Ostkrähen die Augen auszukratzen, sei legitim. Aber nicht den Westkrähen, wie Ober-Westkrähe Alt-Bundeskanzler Kohl befand. Siehe auch den nachfolgenden Link in Sachen Marianne Birthler.

Der zweite Leserbrief:
Ich wurde schon 1958 aus der Neuapostolischen Kirche (NAK) ausgeschlossen, weil ich eine persönliche Nachforschung über die zahlreichen Spaltungen innerhalb der NAK gemacht habe. Man konnte mich nicht mehr als Mitglied gebrauchen. Ich kann nur bestätigen: Die gesamte Geschichte der NAK ist nur eine turbulente Sektengeschichte. Diese selbst ernannten "falschen Apostel" sind nur fragwürdige religiöse Irrlehrer, in unserer Zeit. Es schreit zum Himmel, dass während der DDR-Zeit die Neuapostolische Kirche mit der DDR-Staatssicherheit zusammen gearbeitet hat. Meine Überzeugung ist aufgrund meiner NAK-Geschichtsforschung: Es ist eine okkulte Irrtumskirche.
Walter S..., Mönchengladbach

Herr S..., dürfte wohl in den Leserbriefredaktionen etlicher Kirchenzeitungen mittlerweile kein "Unbekannter" mehr sein. Mit ziemlicher Regelmäßigkeit meldet er sich zu allerlei Themen zu Wort. Auch schon zum Thema Zeugen Jehovas. Sein Votum "okulte Irrtumskirche" ist doch wohl bezeichnend. Da wäre es doch mal wünschenswert, die vorzitierte Roswitha G..., würde auch noch einen Leserbrief speziell zu diesem Leserbrief des Herrn S... schreiben. Ob sie über seine Art von Ausführungenm "glücklich" sein kann, könnte ich mir nur allerschwerst vorstellen.

Geschrieben von Joschi am 16. August 2004 22:59:14:

Seit einem Jahr bin ich mit einer Frau mit dem diktatorischem Glauben zusammen. Ich bin Atheist! Alles war toll und schön! Wir haben alles gemacht, was bei den ZJ zur "Todesstrafe" führt. Dann stellte man bei ihr Brustkrebs fest. Totale OP der linken Brust! Ich habe zu ihr gestanden. Jeden Tag, manchmal bis zu 4 Mal am Tag. Sie wollte mich heiraten, wenn sie geschieden wäre. Suchte eine eigene Wohnung usw. Wollte mit ihrer Tochter (8Jahre) da einziehen, weg vom Mann! Sie hat kein eigenes Einkommen, müßte dan von Sozialhilfe leben. Geld wollte sie von mir nicht annehmen. Dann kam die Chemo, die erste, die zweite, dann das Kopfwaschen von den ZJ! Familie, Familie! Dann wurde ich abgeschossen, ganz einfach so, von wegen Gewissen! Ich hatte mich auf ein neues Leben gefreut, wir hatten schon Möbel gesucht usw. Da platzte mir der Kragen als sie plötzlich nicht mehr leben wollte mit den Schmerzen! Ich bin also in ihre Familie eingeführt worden, auch als Heide! Doch dann war auf einmal Schluß!! Sie interessierte sich plötzlich für die Machenschaften und Beteiligungen an Firmen der ZJ und der UN! Sie zog aus und wohnte bei ihren Eltern! Und wieder diese Kopfwäsche. Und dann das AUS! Ist das das Christentum der ZJ? Ich habe ihrem Mann und den ZJ einen netten Brief geschrieben und denen erzählt was los ist! Reaktion? Keine! Wird alles unter den Tisch gekehrt! Bloß nicht an die Öffentlichkeit kommen lassen. Zuhause wird sie gehalten wie ein Sklave!!!
Wir waren glücklich in der ganzen Zeit wie noch nie! Was ist das für eine Sekte die ihre Leute so unter Druck setzt, daß sie keine eigene Meinung mehr haben? Ich war einmal in der Versammlung von denen! Da kommt man von einem Lachkrampf in den anderen! Die nehmen das auch noch Ernst! Arme Menschen. Doch mein Problem ist damit nicht gelöst! Ich liebe diese Frau immer noch, ich würde alles für sie machen, daß sie wieder glücklich wird, aber der Zwang dieser Menschen ist so groß. Man müßte dies Gemeinschaft auf der Welt verbieten! Jetzt reicht es, ich habe genug getextet!

Geschrieben von D. am 17. August 2004 06:32:15:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas haben kein Gewissen, sind reine Egoisten! geschrieben von Joschi am 16. August 2004 22:59:14:

Von individuellen Details abgesehen, dürfte dies kein Einzelfall sein. Leider.

Gesammelte andere Einzelfälle

Geschrieben von Drahbeck am 12. August 2004 17:52:58:

Als Antwort auf: anfrage wegen Infos geschrieben von Sara am 12. August 2004 17:36:50:

"Jetzt überlegen wir uns Zeuginnen zu werden.. schreibt uns bitte wo wir gute Infos herkriegen"

Da sollte man sich in der Tat gut und gründlich vorher informieren. Es könnte sich nämlich erweisen, dass ein vermeintliches "Schlaraffenland" doch einige Schattenseiten hat.

Zum Anfang würde ich den nachfolgenden Link empfehlen; und dort wiederum die darin genannten Unterlinks

Schüleranfrage

Geschrieben von Bianca am 18. August 2004 18:41:08:

Als Antwort auf: Re: Kein Mensch kann Gott sehen Zeugen Jehovahs legen falsches Zeuhnis ab. geschrieben von HW am 17. August 2004 02:06:32:

Hallo HW,
ich war auch bei den ZJ. Am Anfang war ich wirklich 100% dafür. War froh, dass mir jemand Antworten auf viele meiner Fragen geben konnte. Dann wurde ich freiwillig ZJ.
Erst nach Jahren kamen mir persönlich Zeifel auf. Ich meinte zu beobachten, dass das was gelehrt und gepredigt wurde, nicht gelebt wurde. Ich litt ständig unter Schuldgefühlen und Gewissensbissen. (Manche ZJ auch nicht)
Auch fand ich mit der Zeit vieles zu extrem. Zumind. empfand ich das so. Ich empfand viel Druck und Leistung, wo ich geben sollte.
Ich beobachtete viel unter den Brüdern/Schwestern, was mir dann missfiel.
Ich bin freiwillig weggegangen.
Heute ist das bei mir so, dass ich zwar noch an einen Schöpfer des Himmels und der Erde glaube aber ich keine Fragen mehr stelle und Antworten mehr suche.
Das habe ich nur einmal in meinem Leben getan. Ich denke nicht mehr groß über so menschliche Rätselfragen nach.
Egal, wohin man sich wendet, sind es nur Antworten und Interpretationen von Menschen an Menschen. Ich kann niemanden mehr was Glauben und Religion anbelangt, was "abkaufen". Alle sind fehlerhaft. Die Menschen streiten sich buichstäblich wer mit seiner Auslegung recht hat. Das ist es nicht.
Es ist mir weitgehenst egal geworden.
Und mit dieser Einstellung geht es mir sehr gut.
Ich nehme an wie es ist und überlasse alles weitere dem Schöpfer.
Ob man Gott sehen kann??
Manche Menschen sagen ja, andere wieder nein.
Den Christen nach nicht, der Bibel nach nein.
Jakob kämpfte mit einem Engel, so weit ich mich erinnere,
aber ich denke, dass du diese Antwort nicht hören willst.

Letztendlich könnte ich mir vorstellen, dass wir beide wohl folgende Erfahrung gemacht haben:
Du bist mit 12 Jahren ausgebüchst und bist gepeinigt worden,
ich bin auch ausgebüchst, weil ich mich nicht völlig peinigen lassen wollte.
Wir wussten uns selbst zu helfen, darum half uns Gott.
Irgendwie denke ich, dass du dir und ich mir wichtig war und das zählt.

Ich persönlich habe den Schöpfer des Himmels und der Erde noch nicht gesehen.

Dir alles Liebe

Bianca

Geschrieben von HW am 20. August 2004 01:09:01:

Als Antwort auf: Re: Kein Mensch kann Gott sehen Zeugen Jehovahs legen falsches Zeuhnis ab. geschrieben von Bianca am 18. August 2004 18:41:08:

Hallo,- ich kann Dir erst jetzt antworten, da ich wegen Trauerfall verhindert war.

-------
Bianca, ich wurde dazu getrieben, geprügelt, an solch einen Unfug zu glauben, was die WTG propagierte.
Also Vergewaltigung.
......
Dein Text:
Heute ist das bei mir so, dass ich zwar noch an einen Schöpfer des Himmels und der Erde glaube aber ich keine Fragen mehr stelle und Antworten mehr suche.

.......
Bei mir ist es etwas anders:
Würdest Du meine komplette Geschichte kennen, würdest Du merken, dass ich keinen Glauben, sondern Wissen habe.

........
Heute ist das bei mir so, dass ich zwar noch an einen Schöpfer des Himmels und der Erde glaube aber ich keine Fragen mehr stelle und Antworten mehr suche.
........
An Deiner Stelle behalte dieses, was Du hier schreibst, nur gib oder gebe dem Wesen, welches Du Dein Vertrauen schenkst keinen Namen, denn dann ist dieser greifbar und leicht zu manipulieren, und steckst Deinen Gott in eine Schublade / Bundeslade,- die leicht verloren gehen könnte,- Materialismus.
In Deiner Stille, für Dich im Gebet,- auch ohne Gemeinde findest Du ewigen Frieden.
Je weniger mir in mein Glauben und Wissen hereinreden können, mich zu manipulieren versuchen, desto mehr haben sie mich in der Hand, um weltliches Geld einzutreiben, und um für weltliche Konzerne umsonst zu arbeiten, in ihrer Schiene zu fahren.
Ich sollte einst auch einmal mundtot gemacht werden.
Hätten sie 1977 beinahe geschafft.
Jehovah hätte mich beinahe vernichtet,. Doch
Ein höheres Wesen stand darüber und hat mich zurückgesandt, ähnlich wie beim Sachverhalt von Lazarus.

Genau das ist es Bianca.
Lazarus predigen die Zeugen Jehovahs, können aber nicht glauben, das ich ein Fall bin der sich in ähnlicher Form abspielte.

Klinisch tot sein, und vor Harmagedonn wieder zurückzukommen, dass darf in diesem Glaubensbild nie statthaft sein.
Weshalb nicht?
Jesus,- nicht Jehovah sagte es, "ich bin bei Euch in allen Zeiten"( Für Gläubige).

Bianca, bei den Göttern geht es krass zu.
Kein Mensch darf es sich erlauben sich selbst aus dieser Welt zu nehmen, ich weiss es, doch ich tat es.
Günstige Gelegenheit für Jehovah.
Nun ich war damals nicht unter dieser Gilde getauft, heute auch nicht.
Ein Jehovah hätte mich bestimmt gleich im Abseits gehalten.
Danach noch mehr Gelegenheiten für Jehovah, ja sogar vor meiner Geburt schon war ich ein Fall des Todes.
Doch was hält mich heute nur hier?
Ich weiss es genau, mit 100% Sicherheit, kein Jehovah.

Je mehr ich den Allmächtigen suche ( ohne Namen), ohne dass mir Jemand hereinredet, finde ich diesen in jedem Wesen, das auf dieser Erde vorhanden ist, sei es Baum , Ameise, Pygmäe, schwarz, weiss, gelber Mensch oder Strauch, dem Wind, dem Wasser, oder gar dem Gewürm und Pilz.

Stelle fest, ein Schöpfergott kennt keine Elite, sondern nur die Wildnis in seiner eigenen Struktur.
Sobald der Mensch eingreift, an dieser lebendigen Welt etwas manipuliert ( auch den Menschen zu manipulieren (( KLONE/ Gleichschaltung)), entsteht aus dem vorherigen schon bestehenden Chaos ein weit aus grösseres Chaos, welches nicht mehr im Zaum zu halten ist.
Zeugen Jehovahs sprechen immer von Harmagedonn, ja wenn aus einer wilden Harmonie eine kultivierte Harmonie werden soll,- dann ist das Zusammentreffen der Scheinerleuchteten Harmagedonn zu nennen, wie gewollt, aber ohen Gottes Hand.

Für mich auf meiner Ebene habe ich bemerkt, dass Menschen schon jetzt ewig seit Anbeginn aller Zeiten leben, immer steht auf eine höhere Ebene kommend, es gilt dabei aufzupassen, dass der Grossinquisitor nicht das Ruder bekommt, ja sonnst säuft der Kahn im Wind ab.

Prüfe Deinen Glauben und finde ein besseres Wissen, für Dich allein.
Menschen zu überzeugen, wie es die Politiker machen liegt mir fern und funktioniert auch nicht.
Jeder Mensch soll seinen Frieden in sich selber finden, dabei nicht an den nächsten Tag denken? Soweit es geht.(Jesuszitat)
Erleuchtung kann nur der Mensch alleine erfahren, ohne dass dazu jemand einen Lichtschalter in Form von Literatur benötigt.

alles Liebe.
HW

Geschrieben von HW am 21. August 2004 02:46:02:

Als Antwort auf: Re: Fehler : Berichtigung Gramatik geschrieben von Bianca am 20. August 2004 11:19:36:

Das - rosa Paradiesbuch- Ausgabe 1944; vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies,- das war meine Pflichtlektüre alsdann ich lesen und schreiben lernte ab der zweiten Klasse Hauptschule.

Nach Hause kommen, Schularbeiten erledigen.

Kaum damit fertig,- mit reichlich Klapsen auf den Hinterkopf kamen die Prediger der Zeugen- Gemeinde.

Beten,- weiterlesen.

Bibelaufschlagen lernen.

Altdeutsche Futura Schrift in der Elberfelder ( sehr kleingedruckt) entziffern lernen.

Für ein falsches Wort oder falsche Frage in diesem sogenannten Bibelstudium ( was eigentlich gar kein Studium ist), gab es sofort wieder einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.

So,-. nun das war damals bei mir so, bei etlichen anderen, die ich in dieser Gemeinde kennenlernte ebenso.

Das prägt, ich lernte zu ducken, suchte Auswege.
Abends und nachts Ängste vor dem grossen Krieg.

Des nachts träumte ich sehr viel von den verlorenen Menschen, die so in Harmagedonn von Jehovah umgebracht werden, und dass es mir ebenso ergehen könnte.
Eine anschauliche Illustration gab es schon damals in diesem Paradiesbuch, wie bei dem heutigen 11.9. WT- Center Desaster gab es in diesem Buch schon Jehovahs Prophetien.
Diese Art von Bildern wird wohl jeder kennen?
Alle damaligen Zeiten waren für mich verplant.
Doch ich lernte sehrt schnell zu unterscheiden, stellte immer unangenehme Fragen, die den Brüdern der WTG nicht passten.
Auch die Frage, ob der Zeuge Jehovahs Gott sehen könne.
Die Antwort war damals auch schon nein, aber im gleichen Zuge fragte ich, weshalb Jakob dann mit ihm im Kampf verwickelt war und diesen sah, Moses es aber nicht durfte.

Meine Frage blieb bis heute unbeantwortet, auch die ob es Riesen und Zwerge gäbe ( die Pygmäen) und Goliath ).
Bei solchen Fragen wurde immer ausgewichen und zu Hause wurde ich zurechtgewiesen, ebend mit der Rute der Zucht.

Möge Jehovah andere züchten waren meine Worte, nicht mich.
Mit 12 durchschaute ich deren Lügen genauer.
Zog Bilanz und verweigerte meine Anbwesenheit dort mit Flucht.
Doch ab dieser Zeit,- fasst bis zu meinem 25 . Lebensjahr, auch nachdem ich lange weg von diesem Verein war träumte ich sehr schlecht.
Der Grund ist mir heute bekannt weshalb ich träumte, von Jehovahs Dämonen verfolgt wurde.
Ich verliess den Weg des Glaubens und futterte mir Wissen an.
Aus der Natur selbst kann der Mensch lernen.
Oft fragte ich dem,- meinem höheren Wesen ( Gott ) weshalb ich nun ab meinem 23. Lebensjahr noch hier verweilen sollte.

Lernte sehr böse und auch gute Zeiten kennen.

Ich bekam stetig eine Antwort in meinem inneren ich 1. Korinter Kap. 3 v 16.
Später lies ich mich von P. B.- der Elbischen Kirche taufen.
Aber auch dort wurden mir viele Fragen nicht erfüllungsgemäss beantwortet.
Einerseits durfte ich in mancher Gesellschaft viel Ablehnung ernten, -mit meiner heutigen Einstellung.
Jedoch habe ich den Auftrag erfüllt und mein Weg geht weiter.
TV - Sendungen berichten, Menschen machen sich Gedanken, und immer mehr kommen auf eine Ebene mit einer viel besseren positiven Einstellungen zu dem ganzen drumherum und Hick - Hack in der Religionskunde.
Würde Religion ( was ja eine Struktur des Satans sein soll lt. WTG Zitat C. T. Russel) und Politik nicht durchdrehen, könnte ich mir vorstellen, dass das gewöhnliche Volk im Grunde nie mehr zu den Waffen greiffen würde.

Wenn da nicht immer welche wären, die für Gott und Vaterland sterben wollen, der Waffenindustrie Aufträge verteilen, und dem Religionswahn noch Futter geben, mit einem neueren bevorstehenden Harmagedonn.
Ja das Volk zahlt immer, bis sie daheim sind.
Politik und Religion merken langsam, dass das Volk eine andere Richtung wünscht.
Erkennbar ist, wer die Träume der Horrornächte mit Albträumen provoziert.

HW

Geschrieben von Bianca am 21. August 2004 17:03:20:

Als Antwort auf: Re: Fehler : Berichtigung Gramatik geschrieben von HW am 21. August 2004 02:46:02:

Hallo HW,

ich kenne dieses Buch auch.
Ich finde es schlimm, dass deine Eltern dich mit Schlägen dazu gezwungen habe, zu lesen und ein ZJ zu werden.
Vielleicht mögen das manche Eltern so tun, aber ich persönlich habe auch einige ZJ Eltern kennengelrnt, die Schläge als Erziehungsmittel völlig abgelehnt haben.
Ich glaube nicht, dass das von der WTG ausgeht.
Ich habe niemals gehört, dass sie dazu aufgerufen hat, dass man die Kinder schlagen sollte und auch Kreisaufseher haben Alternativen zu Schlägen aufgezeigt.
Ich kann mich noch gut an eine Ansprache eines KA erinnern, der deutlich sagte: Man schlägt seine Kinder nicht auf den Kopf. Wenn ihr Kinder erziehen wollt, dann zeigt ihnen Konsequenzen auf, wie z.Bsp. Fahrradverbot für einige Tage
Die WTG kann nichts dafür, wenn einzelne Eltern der ZJ ihre elterlich Macht missbrauchen. Ich habe nie gehört, dass man Kinder schlagen sollte, wenn sie z.Bsp. den Wachtturm nicht so vorbereitet haben oder mal nicht in den Predigdienst möchten.
Es wurde dazu angeraten, mit den Kindern zu reden, sich auszusprechen und ihr Herz zu erreichen und nicht aus Wut zu handeln.

Leider handeln manche Eltern nicht so. Aber in jeder Religion werden Kinder zu Opfer von Schlägen und MIsshandlungen. Das hat aber nichts mit der WTG zu tun.
Genauso wenig der PApst was dazu kann, wenn ein kathol. Vater oder kathol Mutter das Kind schlägt oder sonst misshandelt.
Ich denke auch nicht dass Gott das will, und es ist mir kein bibl. Beispiel für Schläge am Kind bekannt.
Weder Jesus, noch Samuel noch David, Isaak etc. sind Mißhandlungskinder.
Die WTG ruft nicht dazu auf, so etwas zu tun.
Ich habe viele ZJ kennengelernt, die sehr sehr liebevoll mit ihren Kindern umgegangen sind.
Aber wie überall gibt es solche und solche.
Ich habe auch viele Kinder kennengelernt, die keine Angst vor Harmagedon haben und sich freuen zu den ZJ zu gehören.
Ich habe eigentlich kein Kind kennengelernt, dass Angst vor Harmagedon hat.
Man sollte da keine Verallgemeinerung aussprechen.
Du hast das leider so erlebt, aber es waren deine Eltern, die so was getan haben.(so wie du geschrieben hast).

Tschau Tschau

Geschrieben von HW am 21. August 2004 19:58:56:

Als Antwort auf: Re: Fehler : Berichtigung Gramatik geschrieben von Bianca am 21. August 2004 17:03:20:

Die "RUTE DER ZUCHT"

Von Freivogel am Donnerstag, den 25. Mai, 2000 - 17:18:
Richtig erschüttert hat mich wie Rainboweman von dem kleinen Jungen schrieb, dem wieder eine Abreibung bevorstand: ICH BIN WIEDER LIEB. Wißt Ihr noch wie schlimm sogar die Minuten "davor" sind? Ohnmächtig sich gegen das drohende Unheil zu wehren. Jetzt gleich der unerträgliche Schmerz! Und das Kind hat gar nichts schlimmes getan – es KANN einfach nicht.
Das müßt Ihr Euch mal vorstellen. Eine von vorneherein unmöglich zu lösende Aufgabe kam bei JEDER Versammlung auf ein (normal lebendiges) Kind zu: ZWEI langweilige Stunden still sitzen. Und das bei der Kreativität, Aktivität eines normalen Kindes. Selbst Erwachsene langweilen sich. Bei einem Kind jedoch sind zwei Stunden wie für uns vier oder sechs Stunden.
Jeder der älter wird und über 40 ist, kann bestätigen daß mit zunehmendem Alter die Zeit viel schneller vergeht. ICH BIN WIEDER LIEB schreit das Kind in seiner Verzweiflung, und es möchte lieb sein. Dabei geht mir durch den Kopf, daß es dieses Versprechen gar nicht halten KANN. Dieser Konflikt: es weiß, lieb sein heißt zwei Stunden still sitzen, böse ist gleich rumzappeln. Aber das Kind kann es nicht – ein Teufelskreis. Immer und immer wieder. Es "weiß", daß es böse war. Wir wissen, daß es noch oft "böse" sein wird – obwohl es in Wirklichkeit gar nicht böse, sondern nur normal ist! Es möchte lieb sein, gegenüber seinen Eltern, wenn es etwas größer gegenüber Jehova und kann es nicht. Wie wirkt sich dies auf die Psyche eines Kindes aus? [...]
Wachtturm 01.09.1980, S.16-17
ES TRUG sich in einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas zu. Ein kleines Mädchen benahm sich nicht ordentlich, obwohl die Mutter es wiederholt ernst anblickte und es im Flüsterton zurechtwies. Die Mutter gab dem Vater schließlich ein Zeichen, sich um das Mädchen zu kümmern, was er auch tat. Er ging mit seiner Tochter schnurstracks auf einen kleinen Raum im hinteren Teil des Saales zu. Als das Mädchen merkte, was die Uhr geschlagen hatte, rief es: "O Jehova, hilf mir bitte!"
Sooft diese Begebenheit erzählt wird, ruft sie Heiterkeit hervor, und das nicht ohne Grund. [...] Es erscheint natürlich amüsant, daß sie Gott darum bat, sie vor einer notwendigen Züchtigung zu bewahren.
[...] Natürlich waren nicht alle Eltern so. Warum nicht? Haben sie sich korrekter an die Anweisungen von Brooklyn gehalten? NEIN- weil sie ihren eigenen Verstand gebrauchten. Es ist immer das gleiche. Diejenigen, die sich nicht eng an den WT gehalten haben, dienen im nachhinein immer als Alibi und Beispiel, daß es ja "gar nicht so ist wie die bösen Gegner immer sagen".
Außerdem, aufgrund des Druckes von außen hat sich die "Anweisung" zu Kindererziehung mittlerweile gewandelt. Eure heutige Wahrnehmung über Kinderbehandlung/mißhandlung in der Versammlung ist verfälscht. Jahrzehntelang hatten Kinder leiden müssen. Je weiter wir in die Vegangenheit gehen, um so drastischer war es!!
Und- traurig – sehr traurig, daß der Grund für die gemäßigteren Verhaltensregeln DER DRUCK VON AUSSEN ist!!! UND NICHT freiwillig von dem ach so "zeitgemäßen" "liebevollen" einsichtigen Führungsapparat kommt!!

Die betonte Gutheissung der Prügelstrafe in den Veröffentlichungen der WTG wird bei vielen Eltern nicht ohne Wirkung geblieben sein. Besonders wenn man bedenkt, dass den Eltern das Bild von rebellischen Kindern vor Augen gehalten wurde, wenn sie zu lax oder zu sentimental waren (oder zu sehr auf Kinderpsychologen hörten).
Besonders sadistische Erzählungen (oder Bemerkungen), die unterschwellig zur Nachahmung gedacht waren, sind rot gekennzeichnet.
Vorsicht: Manches was hier beschrieben wird, bitte trotzdem nicht nachahmen, auch wenn es manche sadistische Neigung ansprechen sollte!

Einsichten, Band 1, S.677
Die Kinder mußten ihre Eltern aus tiefstem Herzen achten. Von der „Rute" der elterlichen Autorität wurde konsequent Gebrauch gemacht (Spr 22:15). Sie mußte jedoch liebevoll angewandt werden, doch das ungehorsame Kind wurde streng in Zucht genommen, manchmal bekam es sogar die buchstäbliche Rute zu spüren (Spr 13:24; 23:13, 14).
Einsichten, Band 1, S.1065
Sentimentalität kann bewirken, daß jemand über Liebe und Haß keine ausgeglichene Ansicht mehr hat, wie das anscheinend bei David in Verbindung mit seinem Sohn Absalom der Fall war (2Sa 18:33; 19:1-6). Auch der, der "seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr 13:24).
Einsichten, Band 2, S.848
Da alle Menschen "in Vergehen" hervorgebracht und "in Sünde" empfangen werden (Ps 51:5), gibt die Bibel Eltern den Rat, die Rute der Autorität konsequent anzuwenden, manchmal auch in Form der buchstäblichen Rute (Spr 22:15). Dadurch mag das Kind vor Schaden oder gar vor dem Tod bewahrt werden (Spr 23:13, 14).
Einsichten, Band 2, S.1012
Die "Rute" versinnbildet auch die elterliche Gewalt. Im Buch der Sprüche gibt es viele Hinweise auf diese Gewalt, und die Rute symbolisiert alle Formen der Zucht, auch das buchstäbliche Züchtigungsmittel. Die Eltern sind Gott gegenüber verpflichtet, die Rute zu gebrauchen, indem sie das Kind in Zucht nehmen. Eltern, die das nicht tun, sind nicht nur verantwortlich dafür, wenn ihr Kind eine Beute des Verderbens und des Todes wird, sondern sie bringen auch Schande über sich und ziehen sich Gottes Mißbilligung zu (Spr 10:1; 15:20; 17:25; 19:13).
Wachtturm 15.12.1988, S.7
„Spart die Rute, doch bedenkt die Folgen" war ein Artikel in der südafrikanischen Zeitung The Natal Mercury überschrieben, in dem der heutige Trend beklagt wurde, Kinder zu Hause und in der Schule nicht mehr körperlich zu züchtigen. Wer ist für die geänderte Ansicht über Schläge verantwortlich? Professor Smythe, ein Kinderarzt an der Universität von Natal (Südafrika), gibt ganz offen den Kinderpsychologen die Schuld. „Wenn man zu den Ursachen einer mit Emotionen behafteten Streitfrage vorstößt", erklärt er, „stellt man fest, daß eine geänderte Einstellung mit einem psychologischen Dogma beginnt. Zuerst wird jede Form körperlicher Züchtigung auf das schärfste bekämpft, dann ist man entsetzt über die Disziplinlosigkeit, die eine Folge der Überzeugung ist, man müsse Frustrationen und Hemmungen vermeiden."
Professor Smythe spricht sich für Ausgewogenheit aus. „Zu große Toleranz ist genauso schlecht wie zu strenge Bestrafung", stellt er fest, „aber die Tatsache, daß eine Therapie bei einem zu streng erzogenen Kind leichter anzuwenden ist als bei einem zu nachlässig erzogenen, bestätigt, daß man im Zweifelsfall der Seite der Züchtigung zuneigen sollte." Der Professor betont, daß das Motiv für körperliche Züchtigung die liebevolle Sorge um das gegenwärtige und künftige Wohlergehen des Kindes sein sollte.
Solcher Rat ist nicht neu, sondern eine Rückkehr zu der unfehlbaren Anleitung der Bibel: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Sprüche 13:24; siehe auch Sprüche 23:13, 14).
Wachtturm 01.10.1987, S.16-17
Unvollkommene Menschen brauchen Zucht. Sie brauchen sie von Kindheit an. Gottes Wort erklärt: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Sprüche 13:24). Diese göttliche Weisheit wird von vielen Kinderpsychologen in Frage gestellt. Vor Jahren sagte einer von ihnen: „Denkt ihr, Mütter, daran, daß jedesmal, da ihr euer Kind schlagt, ihr zeigt, daß ihr es haßt?" Aber ihre Freizügigkeit führte zu einer solchen Welle von Jugendkriminalität, daß ein New Yorker Richter die sarkastische Bemerkung machte: „Ich denke, wir haben den Holzschuppen [als Strafort] für einige vom Jungvolk nötig. Doch das wird heute nicht mehr als modern angesehen. Jetzt wird uns gesagt, man solle ein Kind nicht schlagen; man könnte dadurch die Entwicklung eines Genies hemmen." Durch ihre Freizügigkeit sind jedoch keine Genies hervorgebracht worden, wohl aber eine Menge kriminelle Teenager.
Heute weht ein anderer Wind. Burton L. White, ein Kinderpsychologe, sagte, daß das Kind „einen nicht weniger lieben wird, wenn man streng ist, als wenn man weich ist. ... Selbst wenn man ihm öfters einen Klaps gibt, wird man feststellen, daß es immer wieder zu einem kommt." Er betont das grundlegende Bedürfnis des Kindes nach überströmender „irrationaler Liebe". Dr. Joyce Brothers berichtete von einer Studie über Hunderte von streng erzogenen Schülern der fünften und sechsten Klasse, die der Meinung waren, daß die strengen Regeln ihrer Eltern „ein Ausdruck von Liebe waren". In dem Journal of Lifetime Living hieß es: „Kinderpsychologen, die sich darüber streiten, ob man Babys nach Plan oder auf Verlangen füttern soll, ob man Kinder schlagen darf oder nicht, haben festgestellt, daß all das kaum von Bedeutung ist, solange das Kind geliebt wird." Selbst Dr. Benjamin Spock, Autor des Buches Baby and Child Care, nahm einen Teil der Schuld für den Mangel an elterlicher Strenge und den dadurch bedingten Anstieg der Kriminalität auf sich. Er sagte, schuld seien die Fachleute — „Kinderpsychiater, Psychologen, Lehrer, Sozialarbeiter und Kinderärzte wie ich selbst".
Der oben gebrauchte Ausdruck „Rute" bedeutet nicht unbedingt Schläge; er veranschaulicht das Mittel der Zurechtweisung, gleichgültig in welcher Form. In der New International Version heißt es zu diesem Vers: „Rute. Wahrscheinlich ein Bild für Zucht jeglicher Art." Eine Rute ist also ein Symbol für Zucht oder Autorität — in diesem Fall für die elterliche Autorität. Eltern werden für ihre Freizügigkeit und die Verwöhnung ihrer Kinder später keinen Dank ernten: „Wenn einer seinen Knecht [oder sein Kind] von Jugend an verzärtelt, wird er in seinem späteren Leben sogar ein Undankbarer werden" (Sprüche 29:21). Freizügigkeit und der Verzicht auf elterliche Autorität bringen Schande und sind kein Zeichen von Liebe, sondern von Gleichgültigkeit; die Rute der Zucht mit Güte, doch mit Festigkeit zu gebrauchen ist ein Ausdruck liebevoller Sorge. „Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt; aber ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten" (Sprüche 29:15).
In bezug auf den zuvor erwähnten Text aus Sprüche 13:24 wird im Commentar über das Alte Testament von Keil-Delitzsch erklärt: „Ein Vater, der seinem Kinde wahrhaft wol will, läßt ihm bei Zeiten eine strenge Erziehung angedeihen, um ihm wenn es noch biegsam ist die rechte Richtung zu geben und keinen Fehler einwurzeln zu lassen — wer aber gegen sein Kind nachsichtig ist wo er streng sein sollte, der handelt so als ob er dessen Unglück wollte." In Übereinstimmung damit heißt es in Sprüche 19:18 gemäß der Katholischen Familien-Bibel: „Nimm deinen Sohn in Zucht, solang noch Hoffnung ist, und versteig dich nicht dahin, ihn zu verderben." Liebevolle, aber feste Zucht von frühester Kindheit an spiegelt elterliche Liebe wider. Jesus sagte: „Alle, zu denen ich Zuneigung habe, weise ich zurecht und nehme sie in Zucht." Mit Bezug auf Jehova heißt es: „Wen Jehova liebt, den züchtigt er" (Offenbarung 3:19; Hebräer 12:6).
Wachtturm 15.02.1985, S.26
Die Zucht fehlt
Der Trend geht, wie der Kinderpsychologe Thomas Millar sagt, immer mehr zu ungeduldigen, ichbezogenen und widerspenstigen Kindern. Er ist der Ansicht, daß diese Eigenschaften mit dem Anstieg von Jugendkriminalität, Ehezerrüttung und psychischen Störungen einhergehen. Das Problem, erklärt T. Millar gemäß dem Toronto Star, bestehe in fehlender Zucht. Moderne Theorien über die Kindererziehung haben in Eltern Schuldgefühle hervorgerufen und dazu geführt, daß sie sich fürchten, ihre Kinder zu züchtigen. „Es gibt keine Gesellschaft ohne Regeln", sagt Millar. „Die Eltern müssen ihr Kind zu einem Glied der Gesellschaft erziehen ... Dadurch öffnet sich ihm die Tür zu einem viel ausgefüllteren Leben." Dieser Rat ist jedoch nicht neu. Schon seit Jahrhunderten heißt es in der Bibel: „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird." Sie gibt ferner den Rat: „Erziehe einen Knaben gemäß dem Wege für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen" (Sprüche 22:15, 6).
Wachtturm 15.05.1980, S.27
Manchmal muß jedoch strengere Zucht angewandt werden als nur Worte. „Quetschwunden sind es, die das Schlechte wegscheuern, und Schläge die innersten Teile des Leibes" (Spr. 20:30). Wenn strenge Zucht mit der richtigen Einstellung angenommen wird, hält sie jemanden nicht nur von Missetaten zurück, sondern bewegt ihn auch dazu, Änderungen vorzunehmen, um sich zu bessern.
Wachtturm 01.12.1979, S.12
Aus diesem Grund führt Gott Eltern ihre schwere Verantwortung vor Augen, ihre Kinder zu lehren, gesetzestreu zu sein, sittlich rein zu bleiben und Gott zu lieben. Wenn die Worte der Eltern nichts nützen und die Kinder auf diese Weise nicht lernen, nach biblischen Grundsätzen zu leben, ja sogar ungehorsam und zügellos sind, dann muß eine Form der Zucht angewandt werden. Wird diese Zucht lax gehandhabt oder gar ganz unterlassen, so wird dies dazu führen, daß die Kinder später überhaupt nicht mehr auf ihre Eltern hören. Das kann sich für Eltern wie Kinder äußerst verhängnisvoll auswirken.
Wachtturm 15.12.1979, S.10
Papa glaubte fest an den biblischen Spruch: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr. 13:24). Da die buchstäbliche Rute nicht immer in Reichweite lag, nahm er oft, je nach Bedarf, seine Hand oder seinen Stiefel und plazierte seine Schläge haargenau dort, wohin er sie haben wollte. Ich bin überzeugt, daß die Jugendkriminalität erheblich sinken, wenn nicht gar ausgemerzt würde, wenn Eltern heutzutage jenen Rat der Bibel annehmen und anwenden würden.
Wachtturm 15.06.1976, S.360,363
Ich lernte, wie notwendig es ist, daß ein Vater seine Aufgaben als Familienhaupt erfüllt, wenn alle in Frieden und Einheit leben sollen. Oft wurden wir gezüchtigt, nicht nur in Worten, sondern auch mit der buchstäblichen „Rute der Zucht". Wenn Vater zur Arbeit war, sorgte Mutter mit den notwendigen Maßnahmen dafür, daß wir nicht aus der Reihe tanzten. Vor ihrer rechten Hand hatten wir großen Respekt, denn sie zielte mit dem Riemen immer richtig, noch bevor wir uns unter dem Bett verkriechen konnten. Dorthin flüchteten wir immer, denn Mutter war zu dick, um uns dort zu erwischen. [...]
Wir wurden schließlich mit zwei Töchtern gesegnet, und meine Frau brachte ihnen begeistert das Nähen, das Kochen und andere Fertigkeiten bei. Natürlich kam es auch vor, daß wir die buchstäbliche Rute der Zucht gebrauchen mußten, und zwar dort, wo Jehova den menschlichen Körper am besten gepolstert hat (Spr. 23:13, 14).
Wachtturm 01.09.1976, S.521-522
Da wir unsere Kinder wirklich liebten, waren meine Frau und ich natürlich darum besorgt, ihnen die rechte Anleitung zu geben, und das um so mehr, nachdem wir die Wahrheit aus Gottes Wort kennengelernt hatten. Wir belehrten sie und wiesen sie zurecht. Die Bibel sagt: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr. 13:24). Wir züchtigten unsere Kinder stets gewissenhaft. Es ist erschreckend, wenn man darüber nachdenkt, was vielleicht sonst aus ihnen geworden wäre. [...]
So wichtig ein gutes elterliches Beispiel und Wachsamkeit für eine erfolgreiche Kindererziehung auch sind, ist doch ganz bestimmt mehr erforderlich. Wenn Kinder willentlich ungehorsam sind, wirkt die buchstäbliche Rute, richtig angewandt, bei ihnen Wunder. Das wiederum hat auf Eltern eine beruhigende, erfreuliche Wirkung, wie dies in Sprüche 29:17 mit den Worten gezeigt wird: „Züchtige deinen Sohn, und er wird dir Ruhe bringen und deiner Seele Wonne schenken."
Wenn ich meinem Kind sage, es solle etwas tun, und es tut es nicht sofort, dann werde ich es daran erinnern. Schickt es sich selbst dann noch nicht dazu an und sehe ich, daß es willentlich ungehorsam ist, so züchtige ich es. Da ich mich konsequent bemüht habe, so vorzugehen, mußte ich meinen Kindern kaum etwas zweimal sagen. [...]
Bevor ich aber zur Rute greife, spreche ich mit dem Kind allein und erkläre ihm, weshalb es bestraft wird. Ich möchte, daß es dies deutlich versteht. Außerdem bewahrt mich das davor, daß ich es im Zorn strafe. [...]
Ich erinnere mich an eine Art der Strafe, die bei Horacio, meinem fünften Sohn, sehr wirkungsvoll war, als die Rute einmal nichts mehr nützte. Als er ungefähr acht Jahre alt war, wollte er unbedingt mit Jungen aus der Nachbarschaft zusammen sein, die für ihn keine gute Gesellschaft waren. Ich verlangte deshalb eines Tages von ihm, daß er ein Kleid seiner Schwester anziehe. Weil er damit nicht gesehen werden wollte, ging er nicht auf die Straße, sondern blieb zu Hause. [...]
Als ich bei Efraín und Cicerón, meinem dritten und meinem sechsten Sohn, eine Neigung zur Widerspenstigkeit feststellte, entschloß ich mich, sie auf den Bauernhof ihres Großvaters zu schicken. Die Jungen waren damals ungefähr achtzehn und fünfzehn Jahre alt. Als sie dort ankamen, war meinem Schwiegervater sofort klar, daß es eine Strafe für sie sein sollte. Es bereitete ihm Freude, seine Enkel richtig einzuspannen. Da er selbst gewohnt war, tüchtig zu arbeiten, ärgerte er sich über jeden Faulenzer oder Müßiggänger maßlos. Die Jungen mußten jeden Morgen um fünf Uhr aufstehen. Dann begann für sie ein Kampf mit Schlangen und Wespen, während sie bei der Arbeit auf den Feldern unter der Äquatorsonne Blasen an den Händen bekamen. Ein Monat genügte vollauf, um ihnen verstehen zu helfen, wie sie sich zu Hause zu benehmen hatten.
Wachtturm 15.12.1973, S.748-50
DIE NOTWENDIGKEIT DER ZUCHT
Damit eine systematische Unterweisung in Gottes Wort aber Erfolg hat, muß sie mit liebevoller Zucht gepaart sein, denn Kinder neigen von Natur nicht dazu, das zu tun, was recht ist. Es ist so, wie der inspirierte Sprücheschreiber sagt: „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird." (Spr. 22:15) Unter dem Wort „Zucht" versteht man unter anderem eine Schulung, die formt und zurechtbringt. Das bedeutet also, daß die Belehrung häufig wiederholt werden muß, damit das Kind veranlaßt wird, danach zu handeln. Zucht bedeutet aber noch mehr. Wie die meisten Eltern wissen, läßt sich ein Kind oft nicht bloß durch Worte zurechtbringen. (Spr. 29:17, 19) Die richtige Erziehung erfordert daher manchmal auch eine Züchtigung oder Bestrafung, durch die das Kind zurechtgebracht wird. Schließt diese Art der Zucht aber auch Schläge ein? Entspricht das alte englische Sprichwort „Wer die Rute spart, verzieht sein Kind" der Wahrheit?
Weltliche Autoritäten auf dem Gebiet der Kindererziehung sagen immer wieder, das Kind dürfe nicht geschlagen werden; man dürfe seine Entwicklung nicht hemmen, indem man solche strengen Maßnahmen ergreife, um seine natürlichen Anlagen zu ändern. In einem Leitartikel der New York Times vom 5. April 1972 hieß es: „ ‚Wer die Rute spart, verzieht sein Kind' ist ein widersinniges Sprichwort, dem Personen, die sich berufen fühlen, ,die althergebrachten Tugenden' zu verteidigen, immer noch kopfnickend zustimmen. Man kann sich nicht vorstellen, daß die vorsätzliche körperliche Züchtigung, vorgenommen von einer größeren und stärkeren Person, dem Kind etwas anderes beibringen könnte als die Überzeugung, daß Gewalt siegt." Ist diese Ansicht aber richtig? Ist es verkehrt, ein Kind körperlich zu züchtigen, um es von einer verkehrten Handlungsweise abzubringen?
Gott ist der Schöpfer des Menschen. Es gibt keine höhere Autorität. Sein Wort läßt uns in dieser Hinsicht nicht im Zweifel. Es heißt darin: „Enthalte doch dem, der noch ein Knabe ist, die Zucht nicht vor. Falls du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Mit der Rute solltest du selbst ihn schlagen, damit du seine eigene Seele vom Scheol [vom Grab] selbst befreiest." (Spr. 23:13, 14) Das Leben des Kindes steht auf dem Spiel. Wenn zugelassen wird, daß es einen falschen Weg geht, wird es unglücklich werden und schließlich sterben, ohne Gottes Gunst erlangt zu haben. Die Bibel sagt deshalb: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung." (Spr. 13:24) Ein Vater, der sein Kind wirklich liebt, tut alles, was er kann, um sein Kind zurechtzubringen, und dazu gehört auch die körperliche Züchtigung. Selbst Gott wendet diese Methode an. „Denn wen Jehova liebt", sagt die Bibel, „den nimmt er in Zucht; ja er geißelt [oder schlägt] einen jeden, den er als Sohn aufnimmt." — Hebr. 12:5, 6.
Warum handelt Gott so mit seinen Kindern? „Er ... tut es zu unserem Nutzen", sagt der Apostel Paulus, „damit wir an seiner Heiligkeit teilhätten. Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt worden sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit." (Hebr. 12:7-11) Kinder benötigen diese Züchtigung zu ihrem Besten. Sie gehört zu der Erziehung 'gemäß dem Wege für sie'. (Spr. 22:6) Die gewaltige Zunahme der Jugendkriminalität und der Kummer und die Schande, die sich für die Eltern daraus ergeben, sind weitgehend auf die Mißachtung dieser mit Züchtigung verbundenen Erziehung zurückzuführen. — Spr. 29:15.
Im Gegensatz zu der allgemein vorherrschenden Ansicht schätzen es die Kinder, wenn ihnen die Eltern vernünftige Richtlinien geben und vernünftige Einschränkungen auferlegen. Mitunter mögen sich Kinder zwar über die Züchtigung beklagen, aber solche Kinder lernen ihre Eltern lieben und achten, weil sie ein aufrichtiges Interesse am Wohl ihrer Kinder bekunden. Kinder, deren Eltern ihnen jedoch die nötige Zucht vorenthalten, entwickeln oft einen Groll gegen die Eltern. Eine bekannte Zeitschrift berichtete vor einiger Zeit von einer Fünfzehnjährigen, die auf Abwege geraten war und sich selbst und ihre Familie dadurch in Verruf gebracht hatte. Über ihre Handlungsweise betrübt, sagte sie zu ihrem Vater: „Papa, du hättest schon vor Jahren von mir verlangen müssen, daß ich mich anständig benehme, und wenn ich es nicht getan hätte, dann hättest du nicht bloß mit mir reden sollen, sondern hättest mir eine gehörige Tracht Prügel geben sollen. Warum hast du mich nicht gezwungen, mich zu verbessern, wenn ich ein schlechtes Zeugnis nach Hause brachte? Hast du gedacht, ich sei so dumm, daß ich mich nicht verbessern könnte?" (McCall's, Juli 1969, Seite 114).
Eltern, zeigt, daß ihr eure Kinder wirklich liebt, indem ihr ihnen die Zucht, die sie so dringend benötigen, nicht vorenthaltet. Befolgt die weisen Ratschläge des Wortes Gottes. Zeigt euren Kindern, wie vernünftig sie sind. Lehrt sie den Schöpfer, Jehova Gott, lieben und achten. Dann könnt ihr die Gewißheit haben, daß ihr sie 'gemäß dem Wege für sie erzieht und daß sie nicht davon abweichen werden'. (Spr. 22:6) Das bedeutet schließlich für sie endloses Leben in Jehovas herrlichem neuem System der Dinge. Eure Kinder werden euch bestimmt dankbar dafür sein, daß ihr sie darauf vorbereitet habt!
Wachtturm 01.01.1972, S.16
Zögert nicht, bei der Züchtigung die Rute zu gebrauchen. „Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen." „Wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol." — Spr. 22:15; 23:13, 14.
Erwachet! 08.10.1993, S.21
Um beispielsweise sicherzugehen, daß sie nicht stahlen, vergewisserte ich mich, daß keiner der Gegenstände, die sie mit nach Hause brachten, gestohlen war (Epheser 4:28). Und wenn einer log, hielt ich mich nicht zurück, von der Rute der Zucht Gebrauch zu machen (Sprüche 22:15). Außerdem erwartete ich von ihnen, daß sie Älteren den nötigen Respekt erwiesen (3. Mose 19:32).
Erwachet! 22.09.1991, S.12
Einmal mußte ich nach mehrmaligem Ermahnen die buchstäbliche Rute benutzen. Wie schwer mir das doch fiel! Aber was für einen Segen es letztendlich einbrachte! Jetzt, wo er ein Jugendlicher ist, gibt es Höhen und Tiefen, doch wir können den Wert der Belehrung und der Zucht sehen. Er erzählt mir seine persönlichen Probleme und bringt seine Empfindungen zum Ausdruck.
Erwachet! 08.09.1985, S.9
Viele Kriminelle versuchen ihr Verhalten zu rechtfertigen, indem sie auf Einflüsse in ihrer Kindheit verweisen und ihren Eltern, Lehrern oder anderen die Schuld geben. Dr. Samenow kommt zu einem anderen Schluß: „Kriminelle behaupten, Eltern, Nachbarn, Lehrer oder Arbeitgeber hätten sie schlecht behandelt, aber selten sagt ein Verbrecher, warum er schlecht behandelt worden ist. Der Kriminelle war schon als Kind hinterlistig und widerspenstig, und je älter er wurde, um so häufiger belog er seine Eltern, bestahl sie und zerstörte ihr Eigentum oder bedrohte sie. Er machte das Leben zu Hause unerträglich ... Der Kriminelle selbst behandelte seine Eltern schlecht, nicht umgekehrt." (Siehe Seite 8: „Persönlichkeitsbild eines angehenden Berufsverbrechers".)
Erwachet! 08.08.1979, S.28
Vor allem bei sehr kleinen Kindern verlangt eine solche Herausforderung nicht unbedingt viele Worte. Schläge können ganz gut wirken. Nicht, daß das Kind zur Untertänigkeit geprügelt werden sollte — aber ein paar feste Klapse mögen ihm zeigen, wer die Autorität hat.
Erwachet! 22.10.1979, S.30
Wir beobachten die Welt
Lehrer sind für die „Rute"
÷ Die große Mehrheit der englischen Lehrer hat dafür gestimmt daß die „Rute" in der Schule beibehalten werden sollte. Auf der Jahreskonferenz des Landesverbandes der Lehrer und Lehrerinnen erklärten die Delegierten, die „Rute" sei unerläßlich. Ein Delegierter aus London sagte: „Wir züchtigen die Kinder nicht gern, aber es ist erforderlich um die Ordnung aufrechtzuerhalten." Der Direktor einer Birminghamer Oberschule meinte: „Die körperliche Züchtigung ist angebracht wenn die Schüler stehlen, wenn sie wie die Wandalen hausen, gewalttätig sind und sich prügeln. Es gibt gute Gründe für eine exemplarische Strafe. Manchmal schreckt das Wissen, daß man für etwas bestraft wird, davon ab, es zu tun."
Erwachet! 08.03.1978, S.11
Von da an saßen wir jede Woche eine Stunde lang zusammen und besprachen meine Probleme. Die Zeugin Jehovas half mir verstehen, wie man die biblischen Grundsätze anwendet. Zum Beispiel war ich mit meinen Kindern etwas zu nachsichtig. Ich dachte, schließlich müßten sie meinetwegen ohne Vater aufwachsen, und da sie nur mich hatten, wollte ich nicht dauernd mit ihnen schimpfen. Bewies ich meine Liebe nicht gerade dadurch, daß ich sie nicht züchtigte?
Doch dann erfuhr ich, daß die Bibel darüber etwas anderes sagt. Ich lernte den Bibeltext Sprüche 13:24 kennen, wo es heißt: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung."
Erwachet! 22.10.1974, S.15
Das Leben des Kindes steht auf dem Spiel! Wenn man es einen falschen Weg gehen läßt, wird es unglücklich und wird schließlich als eine von Gott mißbilligte Person sterben. Deshalb sagt die Bibel: „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr. 13:24).
Eltern zeigen, daß sie das Kind wirklich lieben, wenn sie alles ihnen Mögliche tun, um das Kind zurechtzubringen, auch wenn sie ihm einmal eine Tracht Prügel verabreichen müssen. Daß weltliche Autoritäten den göttlichen Rat, das Kind zu strafen, ablehnen, hat im Leben vieler Familien nur zu Problemen geführt (Spr. 29:15).
Erwachet! 22.06.1973, S.21-22
Erziehung zum Gehorsam
Manchmal zeigen Jungtiere beim Unterricht nicht genügend Ernst, sondern betrachten ihn als Spielerei. Aber ihre Eltern scheinen für diesen Unsinn kein Verständnis zu haben. Eine Katzenmutter, die ihren Kätzchen beibringt, wie man Mäuse fängt, wird sie ohrfeigen, wenn sie zu langsam oder unaufmerksam sind.
Ziegen in den Bergen von Schottland lassen ihre Jungen vor sich her durch die Felsen laufen. Sollte eines der Jungen einen Schritt in die verkehrte Richtung tun, dann wird es dies von seiner Mutter erfahren, die ihm dann einen Stoß mit ihren Hörnern versetzen wird.
Ein Rehkitz muß lernen, sich manchmal ganz still zu verhalten, um nicht entdeckt zu werden. Wenn es unruhig bleibt, wird die Mutter ihm einen festen Tritt mit dem Huf versetzen. Und das reicht gewöhnlich, damit es zur Ruhe kommt.
Löwen, Bären, Eichhörnchen und andere Tiere sparen ebenfalls nicht mit der Rute, wenn ihre Jungen ungehorsam sind. Sie bestrafen Albernheit mit einem kräftigen Knuff, einer Ohrfeige oder mit Schlägen. Das dient zum Nutzen der Jungen. Die Zucht der Eltern hilft ihnen, am Leben zu bleiben.
Können menschliche Eltern etwas daraus lernen? Vielleicht. Auch Kinder müssen Gehorsam lernen, müssen lernen, welche Nahrung sie essen und wie sie gefährliche Situationen meiden können.
Aber werden sich menschliche Eltern hiermit begnügen, zufrieden damit, daß sie für ihre Kinder soviel tun wie Tiere? Unser Leben als Menschen kann viel reicher sein als das der Tiere; es kann viel mehr Sinn haben. Gott hat uns die Bibel gegeben, um uns zu zeigen, wie das möglich ist.

Gelegentliche Hinweise, das Kind nicht zu sehr durchzuprügeln bzw. die ab Mitte der 80er-Jahre vorgenommene allmähliche Berichtigung dieser strengen Verhaltensregel für Eltern (der Vollständigkeit wegen hier ebenfalls zitiert) ändert nicht daran, dass Prügel sehr lange Zeit als fester und gottgewollter Bestandteil der elterlichen ZJ-Erziehung galten. Gelegentlich wurde in den Versammlungen der Tipp gegeben, die Kinder nicht im Königreichssaal zu schlagen, sondern damit zu warten, bis sie zu Hause waren (da sich die Nachbarn des Königreichssaales beschwert hatten).
Wachtturm 01.11.1986, S.22-23
Wenn du freundlich, aber bestimmt für rechte Grundsätze eintrittst, erkennen deine Kinder, daß du um sie besorgt bist. Jugendliche frei gewähren zu lassen trägt nicht nur zu ihrer Verunsicherung bei, sondern leistet auch der Jugendkriminalität Vorschub. „Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt" (Sprüche 29:15; 22:15). Damit „Rute und Zurechtweisung" wirkungsvoll sind, müssen sie mit Liebe gepaart sein. Zucht, die auf unvernünftige Weise oder in einer Aufwallung der Gefühle erteilt wird, kann sich auf ein Kind niederschmetternd auswirken. „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden" (Kolosser 3:21). Die „Rute" der Zucht schließt eine passende Bestrafung ein. Doch unvernünftige Forderungen und eine überkritische sowie erniedrigende Behandlung sind ein Mißbrauch dieser „Rute". Dadurch kann nicht nur das Selbstvertrauen des Kindes zerstört werden, sondern auch sein Vertrauen zu den Eltern. Das Kind mag „mutlos" werden.
Aber sowohl die „Rute" als auch „Zurechtweisung" sind nötig. Zurechtweisung erfordert allerdings mehr als Züchtigung; sie schließt das Unterbreiten von Tatsachen ein, um die betreffende Person zu überzeugen. Das hebräische Wort für „Zurechtweisung" wird auch mit „Gegenargument" wiedergegeben (Psalm 38:14). Zurechtzuweisen bedeutet daher eigentlich, bereit und in der Lage zu sein, Tatsachen zu unterbreiten, damit das Kind den Grund erkennen kann, warum Maßnahmen ergriffen werden. Die Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft enthalten Aufschluß, den du zu Hilfe nehmen kannst, um deinem Kind vernünftige Gründe dafür zu unterbreiten, daß eine bestimmte Handlungsweise verkehrt ist. Ein Teil dieses Aufschlusses ist in erster Linie für Jugendliche veröffentlicht worden. Machst du ausgiebig davon Gebrauch?
Erwachet! 22.05.1987, S.11
Zucht — ein heikles Thema
Auch die Bibel wurde sozusagen mit faulen Tomaten beworfen, und zwar wegen ihres Rates über Zucht. „Wer seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Sprüche 13:24). Eine Fußnote der New International Version Study Bible zu diesem Vers lautet: „Rute. Wahrscheinlich eine Metapher für Zucht irgendwelcher Art." In Vine's Expository Dictionary of Old and New Testament Words wird „Rute" als „Zepter" definiert, als „Sinnbild der Herrschaft".
Das Ausüben der elterlichen Autorität kann Schläge einschließen, aber in den meisten Fällen sind sie nicht nötig. Christen müssen gemäß 2. Timotheus 2:24, 25 'gegen alle sanft sein und mit Milde unterweisen'. Das hier mit „unterweisen" wiedergegebene Wort leitet sich von dem griechischen Wort für Zucht her. Beim Erteilen von Zucht müssen die Gefühle des Kindes berücksichtigt werden. Die Bibel sagt: „Und ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas" (Epheser 6:4).
Wachtturm 15.07.1994, S.18-19
Die Bibel sagt jedoch nicht, daß Züchtigung immer körperlich erfolgen muß. „Hört auf Zucht", heißt es in Sprüche 8:33, und wie in Sprüche 17:10 gezeigt wird, „[dringt] ein Scheltwort ... tiefer ein bei einem Verständigen als hundert Schläge bei einem Unvernünftigen".
Gelegentlich mag allerdings auch eine körperliche Züchtigung angebracht sein. Erfolgt diese jedoch im Zorn, ist sie wahrscheinlich übertrieben und wirkungslos. Die Bibel enthält die Warnung: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden" (Kolosser 3:21). Und „allein Bedrückung kann bewirken, daß ein Weiser unsinnig handelt" (Prediger 7:7). Ein verbitterter Jugendlicher wird möglicherweise sogar gegen gerechte Maßstäbe rebellieren. Eltern sollten daher die Bibel gebrauchen, um ihre Kinder auf feste, aber ausgeglichene Weise in Gerechtigkeit in Zucht zu nehmen (2. Timotheus 3:16). Gottgefällige Zucht wird mit Liebe und Milde erteilt. (Vergleiche 2. Timotheus 2:24, 25.)
Doch „wir alle straucheln oft" (Jakobus 3:2). Selbst Eltern, die normalerweise liebevoll sind, können dem Druck des Augenblicks erliegen und etwas Unfreundliches sagen oder ihren Zorn auf andere Weise auslassen (Kolosser 3:8). Sollte das geschehen, laßt die Sonne nicht über dem großen Kummer eures Kindes oder über eurer eigenen Erregung untergehen (Epheser 4:26, 27). Bereinigt die Angelegenheit mit eurem Kind, und entschuldigt euch, falls dies angebracht ist. (Vergleiche Matthäus 5:23, 24.) Durch einen solchen Demutsbeweis könnt ihr eurem Kind noch näher kommen. Wenn ihr das Gefühl habt, euer Temperament nicht beherrschen zu können und dem Zorn nachzugeben, bittet die Versammlungsältesten um Hilfe.
Erwachet! 08.08.1997, S.10-11
Ein von Ordnung und Respekt geprägtes häusliches Milieu
Kindern einen Sinn für Ordnung und Respekt anzuerziehen ist eine der großen Herausforderungen für Eltern. In der heutigen toleranten Zeit fragen sich viele sogar, ob es überhaupt angebracht ist, Kindern Einschränkungen aufzuerlegen. Die Bibel sagt dazu: „Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt; aber ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten" (Sprüche 29:15). So manch einen schreckt das Wort „Rute" ab, weil er meint, damit sei eine Form von Kindesmißhandlung gemeint. Das ist allerdings nicht der Fall. Das hebräische Wort für „Rute" bezeichnet einen Stab, den früher ein Hirte gebrauchte, um seine Schafe zu führen — nicht zu mißhandeln. Die Rute steht demnach für Zuchtmaßnahmen.
Wenn die Bibel von Zucht spricht, meint sie in erster Linie Belehrung. Aus diesem Grund wird auch im Bibelbuch Sprüche viermal gesagt, man solle 'auf Zucht hören' (Sprüche 1:8; 4:1; 8:33; 19:27). Kinder müssen lernen, daß Gutestun sich segensreich auswirkt, Schlechtestun dagegen unangenehme Konsequenzen hat. Eine Bestrafung kann unterstreichen, daß ein bestimmtes Verhalten verkehrt ist, so wie eine Belohnung, zum Beispiel ein Lob, einem Kind bestätigt, daß es sich richtig verhalten hat. (Vergleiche 5. Mose 11:26-28.) Eltern tun gut daran, in Verbindung mit Bestrafungen Gottes Beispiel nachzuahmen, denn er sagte zu seinem Volk, er würde es „in rechtem Maße" züchtigen (Jeremia 46:28). Bei manchen Kindern reichen schon einige mahnende Worte. Bei anderen helfen nur strengere Maßnahmen. Zucht „in rechtem Maße" würde aber auf jeden Fall alles ausschließen, was der Psyche oder dem Körper eines Kindes echten Schaden zufügt.
Bei der Erteilung von Zucht ausgeglichen zu sein sollte auch beinhalten, Kindern beizubringen, Grenzen anzuerkennen. Viele dieser Grenzen werden in Gottes Wort klar definiert. Die Bibel lehrt, daß man die Grenzmarkierungen um persönliches Eigentum respektieren sollte (5. Mose 19:14). Sie setzt Grenzen, indem sie die Liebe zur Gewalt und die absichtliche Verletzung anderer mißbilligt (Psalm 11:5; Matthäus 7:12). Sie setzt Grenzen auf dem Gebiet der Sexualität, denn sie verurteilt Inzest (3. Mose 18:6-18). Und sie setzt auch auf zwischenmenschlicher, emotioneller Ebene Grenzen, indem sie verbietet, andere mit gemeinen Spottnamen zu bedenken oder zu anderen Formen der verbalen Mißhandlung zu greifen (Matthäus 5:22). Kindern diese Grenzen aufzuzeigen — sowohl durch Worte als auch durch das eigene Beispiel — ist unerläßlich, um ein gesundes häusliches Milieu zu schaffen.
Erwachet! 22.11.1994, S.9-10
Anerkennung statt Mißbilligung
Da schwererziehbare Kinder voller Ideen stecken und seltsame, mitunter sogar verrückte Dinge tun, kann es Eltern leicht passieren, daß sie an dem Kind herumnörgeln, über es herziehen, es ausschimpfen oder es wütend anfahren und schlagen. Gemäß Epheser 6:4 (Thimme) weist die Bibel Eltern jedoch an, ihre Kinder „in christlicher Zucht und Ermahnung" zu erziehen. Wie wies Jesus Menschen, die verkehrt handelten, zurecht? Er tat es in Form von Belehrung, durch die sie geschult und unterwiesen wurden, und er behandelte sie fair und bestimmt. Zucht ist ein Verfahren, eine Unterweisungsmethode, die bei Kindern gewöhnlich wiederholt eingesetzt werden muß. (Siehe den Artikel „Was sagt die Bibel? Die ‚Rute der Zucht' — Ist sie veraltet?" in der Erwachet!-Ausgabe vom 8. September 1992.)
Richtig angewandte Zucht schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, der Geborgenheit und der Stabilität; wenn Zucht daher vonnöten ist, sollte sie mit Erklärungen gepaart sein. Bei der Kindererziehung lassen sich Probleme nicht sofort lösen, denn Kinder lernen schrittweise, im Laufe der Zeit. Es erfordert viel Zuwendung und Liebe, viel Zeit und Arbeit, um ein Kind richtig zu erziehen, vor allem ein schwererziehbares Kind. Vielleicht hilft es, sich öfter an folgende kleine Redewendung zu erinnern: „Sage, was du meinst, meine, was du sagst, und tue das, von dem du sagst, daß du es tun wirst."
Einer der frustrierendsten Aspekte im Umgang mit Kindern, die ein besorgniserregendes Verhalten zeigen, ist ihr übersteigerter Drang nach Aufmerksamkeit. Nur allzuoft ist die Aufmerksamkeit, die sie erhalten, negativ statt positiv. Seid statt dessen schnell bereit, das gute Benehmen oder eine gut ausgeführte Arbeit eures Kindes zu bemerken, es dafür zu loben oder zu belohnen. Das ist für ein Kind sehr ermutigend. Zuerst sieht es vielleicht so aus, als ob eure Bemühungen etwas übertrieben sind, aber die Ergebnisse sind der Mühe wert. Kinder brauchen kleine, aber prompte Belohnungen.

Erwachet! 08.09.1992, S.26-27
Wie steht es mit der „Rute"?
Dennoch spricht die Bibel von der „Rute" der Zucht (Sprüche 13:24; 22:15; 23:13, 14; 29:15). Wie ist das zu verstehen?
Das Wort „Rute" ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes schévet. Für die Hebräer war schévet ein Stock oder Stab, wie ihn ein Hirte verwandte. In diesem Zusammenhang wird mit dem Ausdruck „Rute der Autorität" der Gedanke einer liebevollen Führung nahegelegt, nicht einer gefühllosen Roheit (Psalm 23:4).
schévet wird in der Bibel oft als Sinnbild der Autorität gebraucht (2. Samuel 7:14; Jesaja 14:5). Auf die elterliche Autorität bezogen, ist mit der „Rute" nicht einzig und allein die körperliche Züchtigung gemeint. Sie umfaßt alle Formen der Zucht, die zumeist nicht körperlich erfolgen müssen. Wird körperlich gezüchtigt, dann in der Regel, weil andere Methoden nicht erfolgreich waren. In Sprüche 22:15 heißt es, daß Torheit an das Herz desjenigen „geknüpft" ist („festgebunden", Allioli; „tief wurzelt", Rießler-Storr), der körperlich gezüchtigt wird. Hierbei geht es nicht lediglich um ein leichtfertiges, kindliches Verhalten.
Wie sollten Zuchtmaßnahmen aussehen?
In der Bibel wird Zucht stets mit Liebe und Milde verknüpft, nicht mit Zorn und Gewalt. Der geschickte Ratgeber sollte 'gegen alle sanft sein, sich unter üblen Umständen beherrschen, mit Milde die ungünstig Gesinnten unterweisen' (2. Timotheus 2:24, 25).
Zucht ist demnach kein Ventil für die Gefühle der Eltern. Sie ist vielmehr eine Methode der Unterweisung. Dem Kind, das einen Fehler begangen hat, sollte dadurch eine Lektion erteilt werden. Erfolgt die körperliche Züchtigung im Zorn, wird dem Kind die falsche Lektion erteilt. Sie dient dann nur den Bedürfnissen der Eltern, nicht denen des Kindes.
Erwachet! 08.03.1993, S.30
Leserbriefe - Kinder züchtigen
Den Artikel „Was sagt die Bibel? Die ‚Rute der Zucht' — Ist sie veraltet?" [8. September 1992] habe ich wirklich geschätzt. Kindesmißbrauch und Brutalität sind so weit verbreitet, daher sind Artikel wie dieser nötig, um ausgeglichen zu bleiben. Ich kenne Kinder, die von klein auf ausgesprochen schroff behandelt wurden. Heute sind sie Jugendliche mit schwerwiegenden emotionellen Problemen. Wir brauchen Aufschluß, der uns zeigt, wie man Kinder auf liebevolle Weise führt und belehrt.
M. B., Vereinigte Staaten
Wer sorgte dafür, dass die Kinder jahrzehntelang "schroff" behandelt wurden? War es nicht die Wachtturm-Gesellschaft?
Und nachdem "das Kind in den Brunnen gefallen ist", gibt gerade sie "Aufschluß, der uns zeigt, wie man Kinder auf liebevolle Weise führt und belehrt."?

liebgrüss
HW

mitglied.lycos.de/BrOttonio/abuso_00_00d.html

Geschrieben von Bianca am 21. August 2004 21:24:02:

Als Antwort auf: Re: Bittere Medizin oder die Rute der Zucht geschrieben von HW am 21. August 2004 19:58:56:

Letztes Update 21.08.04
Aktuelle Entwicklungen
Meldungen des Netzwerks ehemaliger Zeugen Jehovas

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Dokumentation:
Die Zeugen Jehovas und Kindesmissbrauch
Ein kritisch gewordener Zeuge Jehovas hat eine umfassende Dokumentation zum Problem Kindesmissbrauch zusammengestellt. Sie zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie die Wachtturm-Gesellschaft Missbrauch in anderen Religionen darstellt und wie sie sich bei den zahlreichen Fällen in ihren eigenen Reihen verhält. Das Dokument zeichnet das Bild einer rücksichtlosen Organisation, die alles tut, um die Opfer einzuschüchtern, die Täter zu schützen und jeden zum Schweigen zu bringen, der es wagt, die Missstände in den eigenen Reihen beim Namen zu nennen. Und es zeigt, wie die Wachtturm-Gesellschaft die Spendengelder ihrer Mitglieder für aufwendige Prozesse verschleudert.

Wer diese Dokumentation gelesen hat, wird sich nicht mehr herausreden können, er habe nichts gewusst. Bei der hochauflösenden Fassung kann in die einzelnen Original-Dokumente hineingezoomt und der Inhalt gelesen werden. Die zweite Fassung ist zum Ausdruck gedacht.

Wir möchten dem Urheber dieser Dokumentation - der noch Zeuge Jehovas ist und daher aus verständlichen Gründen anonym bleiben will - unseren Dank für dieses hervorragende Werk aussprechen.

Dokument (hohe Auflösung - 17 MB)
Dokument (Druckversion - 1,7 MB)

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Neue Dokumentation zu Zeugen Jehovas

Das Netzwerk Sektenausstieg hat es sich zur Aufgabe gemacht, aufklärende Literatur über die Zeugen Jehovas einem breiten Publikum verfügbar zu machen. Ein erstes Projekt konnte jetzt in Zusammenarbeit mit dem Verlag IKS Garamond verwirklicht werden:

Ursula Neitz
Dämonen auf dem Dach

Das Buch enthält neben einer kurzen Beschreibung der Zeugen Jehovas zehn ausführliche Lebensberichte ehemaliger Zeugen (einige davon zählen auch zu den Teilnehmern des Diskussionsforums von Infolink). Es ist eine sehr bedeutende Dokumentation, denn die Lebensberichte zeigen sehr eindrucksvoll, welch massiven Einfluss die Sekte auf das Leben ihrer Mitglieder nimmt und welche erstaunlichen Gemeinsamkeiten die Biografien der zitierten exZeugen trotz der individuell sehr unterschiedlichen Ausprägung aufweisen.

Die Sozialpädagogin Ulla Neitz schreibt aus eigener Kenntnis der Sektenproblematik heraus und ergänzt die von ihr zusammengestellten und redigierten Lebenberichte mit einer umfassenden Analyse aus wissenschaftlicher Sicht.

IKS Garamond, 2004, ISBN 3-934601-83-9, 14,00 EUR

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Prozess:
Oberverwaltungsgericht nimmt Beweisaufnahme selbst in die Hand

Mit der Verhandlung vom 25.03.2004 hat das Oberverwaltungsgericht zum Ausdruck gebracht, dass die vorliegenden Beweise nicht ausreichend sind, um über die Verleihung der Körperschaftsrechte für die Zeugen Jehovas zu entscheiden. Das Gericht kündigt daher an, sich anhand von Zeugenbefragungen selbst einen Eindruck von der Welt hinter den Mauern des Wachtturms zu verschaffen.

Medienberichte und Kommentare von Beobachtern der Verhandlung

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NGO-Affaire:
Misstrauische Zeugen Jehovas fragen bei der UNO an

Nicht alle Zeugen Jehovas haben die unglaubwürdige Erklärung der Wachtturm-Gesellschaft geschluckt, sie sei nur aus dem Grund mit der UNO assoziiert gewesen, um Zugang zu irgendeiner Bibliothek zu erhalten. Tausende haben sich an die UNO gewandt, um sich selbst zu vergewissern und erhielten ein Schreiben, in dem genau das bestätigt wurde, was von Wachtturm-Vertretern gerne als eine böswillige Verleumdung Abtrünniger dargestellt wird. Wer es nicht glaubt, kann hier das Original-Dokument und eine deutsche Übersetzung einsehen.

Schreiben des Department of Public Information der UNO (Original)
Schreiben des Department of Public Information der UNO (deutsche Übersetzung)

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Zeugen Jehovas waren über mehrere Organisationen mit der UNO verbunden

Neuere Nachforschungen haben ergeben, dass nicht nur die Wachtturm-Gesellschaft, sondern auch mindestens drei weitere Organisationen unter ihrem Dach als NGOs bei der UNO registriert waren. Damit ist die Ausrede widerlegt, nach der die Verbindung zur UNO nur aus dem Grund eingegangen worden war, um Zugang zu deren Bibliothek zu erhalten. Und es liegt ein erneuter Beweis dafür vor, dass die Führung der Zeugen Jehovas kein Problem damit hat, ihre Mitglieder anzulügen.

Bericht

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Missbrauchte Jugendliche ziehen vor Gericht

In den USA reißt die Reihe der Prozesse gegen Zeugen Jehovas, die des Kindesmissbrauchs beschuldigt werden, nicht ab. Immer mehr Zeugen fühlen sich frei, ihre "Brüder" anzuzeigen und endlich ein Problem ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen, das jahrzehntelang vertuscht worden ist.

Bericht in The Press Democrat

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AUSSTIEG wird zum Begriff in der Sektenaufklärung

Die Selbsthilfegruppe und Betroffenen-Initiative AUSSTIEG e.V. hat sich zu einer etablierten Größe in der Sektenaufklärung entwickelt. Ganz gleich, ob es um die gezielte Information der Medien geht, um Aufklärungsveranstaltungen vor Ort, oder um Kontakte und Gespräche zwischen Aussteigern und Betroffenen. Dabei kann man 2003 als das Jahr des Aufbruchs für AUSSTIEG bezeichnen, das von ganz besonderen Höhepunkten und einen bisher nicht gekannten Einsatz geprägt war.

Bericht über die Aktivitäten im Jahre 2003

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Zeugen Jehovas finanzieren Selters eine Sporthalle

Findig war die Wachtturm-Gesellschaft ja schon immer, wenn es darum ging, ihre Ziele zu erreichen. Zum Beispiel beim Kauf eines Grundstücks zur Erweiterung ihrer Deutschland-Zentrale in Selters. Das war ihnen anscheinend so viel Wert, dass für die Gemeinde eine komplette Sporthalle im Wert von 2,5 Millionen Euro dabei heraus sprang. Die Frage ist nur, was der einzelne Zeuge darüber denkt, wenn er erfährt, wie mit seinen sauer verdienten Spenden umgegangen wird. Und weshalb die WTG gegen den Zeitungsverlag klagte, der den Zusammenhang zwischen Sporthalle und Gründstückskauf zur Sprache brachte.

Artikel im Weilburger Tagblatt vom Januar 2004

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Sechs Jahre Missbrauch und die Zeugen wussten davon

Er bekennt sich zu den Zeugen Jehovas und hat sechs Jahre lang seine beiden Töchter sexuell missbraucht. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Jahren und drei Monaten Haft. Von den Zeugen wurde er ausgeschlossen, aber nicht wegen des Missbrauchs, sondern "wegen unerlaubten Zigarettenkonsums". Auch wussten mehrere Zeugen von dem Missbrauch, aber keiner nutze dieses Wissen, um den Qualen der Kinder eine Ende zu bereiten. Was interessiert schließlich einen zeugen Jehovas ein Ausgeschlossener...

Bericht in der Westfahlenpost vom 27.01.2004

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Neue Selbsthilfegruppe trifft sich in Frankfurt/Oder

Er zählte zu den überzeugten Zeugen Jehovas während der DDR-Zeit. Doch als die große Freiheit kam, waren die Zeugen Jehovas nicht mehr das, als was er sie schätzen gelernt hatte. Also informierte er sich, was es mit den Zeugen auf sich hat und scheute sich auch nicht, Literatur von Aussteigern zu lesen. Heute hat er die Wahrheit hinter der "Wahrheit" erkannt ist er Initiator einer Gesprächsrunde ehemaliger Zeugen Jehovas, die sich in unregelmäßigen Abständen trifft.

Wer dazu stoßen möchte, sollte unter Telefon ... den Termin für das nächste Treffen erfragen.

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Älteste decken pädophilen Zeugen Jehovas

Wenn es heraus kommt, dass ein Mann im Internet Kinderpornos tauscht, sollte eigentlich der einzige Weg zur Polizei führen. So dachte auch die Zeugin Jehovas Tina B., als sie einschlägiges Material auf dem PC ihres Mannes fand. Doch sie ging nicht zur Polizei. Statt dessen ging sie zu den Ältesten, die wiederum bei der Wachtturm-Gesellschaft in Selters Rat holten und daraufhin ihrer Glaubensschwester dringend rieten, ihren Mann nicht anzuzeigen, "denn das würde nur unnötig Schmach auf Jehovas Namen werfen".

Tina B. schrieb einen Abschiedsbrief an die Wachtturm-Gesellschaft und ist heute keine Zeugin Jehovas mehr.

Brief von Tina B. an die Wachtturm-Gesellschaft

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Weshalb Zeugen Jehovas keinen Bart tragen

Es ist schon erstaunlich, was bei den Zeugen Jehovas ein Problem ist. Das Tragen eines Bartes zum Beispiel. Es ist zwar nicht "verboten". Aber es ist so unerwünscht, dass ein Zeuge, bei dem diese "Gewissensfrage" zu Gunsten des Bartes ausfällt, automatisch zum Außenseiter wird und auf gewisse "Vorrechte" verzichten muss. Interessant ist, wie die Wachtturm-Gesellschaft diese seltsame Praxis verargumentiert - oder besser gesagt, wie sie der Frage ausweicht.

Schriftwechsel zwischen Daniel K. und der Wachtturm-Gesellschaft

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Analyse des Berichts 1988 - 2003

Jehovas Zeugen sind stolz auf ihren "Predigtdienstbericht". Zeigt er doch das ständige Wachstum des weltweiten Predigtwerkes. Doch das allmählich veröffentlichte Zahlenwerk offenbart mehr, als dem gemeinen Zeugen bewusst ist. Eine detaillierte Analyse zeigt die Tendenzen der Berichtsjahre 1988-2003 auf und erlaubt damit eindeutige Schlussfolgerungen darüber, wie es mit dem Erfolg der Zeugen Jehovas wirklich aussieht. So ist zum Beispiel die Zahl der Täuflinge in nahezu allen europäischen Ländern schon seit Jahren stark rückläufig.

Analyse des Berichtes von 1988-2003 (Übersetzung aus dem Englischen)

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Die falschen Anschuldigungen des Dr. Gerhard B.

Kann man keine sachlichen Argumente gegen seine Gegner finden, dann muss man sie eben in den Schmutz ziehen. Eine alte Sektentaktik, die offenbar auch Professor B. gelernt hat. So stehen zum Beispiel in seinem Buch Die neuen Inquisitoren mehrere Behauptungen über den Zeugen-Jehovas-Kritiker Dr. Jerry Bergman, die schlicht und einfach nicht wahr sind. In einem ausführlichen Dokument nimmt Bergmann dazu Stellung und ermöglicht damit den zeugen Jehovas, selbst darüber zu urteilen, mit welchen Leuten sich die Wachtturm-Gesellschaft umgibt.

Erwiderung von Dr. Jerry Bergman auf die Verleumdungen von Dr. Gerhard B.

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Der Wachtturm spekuliert wieder über das Ende

Seit ihrem letzten Reinfall im Jahre 1975 hat sich die Wachtturm-Gesellschaft nicht mehr getraut, einen erneuten Termin für das Ende dieses "Systems der Dinge" zu nennen. Doch anscheinend wird es immer schwieriger, die Erwartungshaltung der Schäfchen aufrecht zu erhalten. Der Wachtturm vom 15. Dezember 2003 wagt daher wieder einen neuen Vorstoß, vergleicht unsere "Zeit des Endes" mit der Zeit Noahs vor der Flut und spekuliert erneut mit Jahreszahlen. Mit dem Ergebnis, dass das Ende jetzt offenbar für 2034 angepeilt wird.

Analyse des Wachtturms vom 15. Dezember 2003

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Wachtturm-Gesellschaft plant vier Hochhäuser in Brooklyn

Die Wachtturm-Gesellschaft plant in der unmittelbaren Umgebung ihres bisherigen Druckerei-Komplexes in Brooklyn, New York, den Bau von vier Wohn-Hochhäuser mit bis zu 20 Stockwerken. Dort sollen angeblich 1.800 Mitarbeiter untergebracht werden, die bisher an mehreren Standorten verteilt wohnen. Offen ist jedoch die Frage, weshalb man Platz für so viele Mitarbeiter braucht, obwohl doch die gesamte Fertigung von Brooklyn nach Walkhill und Patterson verlagert werden soll.

Insider vermuten daher, dass die Wachtturm-Gesellschaft in Wirklichkeit plant, sich aus Brooklyn vollständig zurück zu ziehen. Die geplanten Wohngebäude sind daher vermutlich nicht für die eigenen Mitarbeiter gedacht, sondern sollen schlicht und einfach das Vermögen der Gesellschaft mehren. Denn wie es aussieht, entsteht hier am Fuße der Brooklyn Bridge ein attraktives Wohngebiet, was den Gedanken nahe legt, die seit vielen Jahren bestehenden und erst in neuerer Zeit erworbenen Immobilien gewinnbringend zu vermarkten.

Eine Vorgehensweise, die für die Wachtturm-Gesellschaft nichts Neues ist. So erwarb die Gesellschaft zum Beispiel 1987 ein 230.000 qm großes Areal in West Palm Beach, um dort neben einem Veranstaltungsort für Kongresse auch Wohnungen, Läden und Büros zu errichten. Die Zeugen Jehovas sollten also besser genau darauf achten, wofür ihre Spenden ausgegeben werden.

Bericht in der New York Daily News vom 12.11.2003
Artikel aus der Florida Times vom 7.2.1997

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Zeugen-Jehovas-Schicksal als Musical

Der Gemeinschaftsentzug von Frances und Richard Rawe war besonders schmerzhaft, weil sie noch fest an die "Wahrheit" glaubten. Und es war einer besonders schmutzigen seiner Art, bei dem selbst die von den Zeugen Jehovas definierten „theokratische Regeln" missachtet wurden.

Ein Musicalschreiber, Harold Dean James (selbst als ZJ aufgewachsen, jedoch als junger Erwachsener ausgestiegen), ist auf diese Lebensgeschichte aufmerksam geworden und hat daraus ein Musical gemacht, das im New Yorker La Mama Theater aufgeführt wird. Damit wird erstmals das Schicksal von Opfern einer totalitären Sekte der Öffentlichkeit nahegebracht.

Lebensbericht von Frances und Richard Rawe

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Zeugen Jehovas gelten in Russland als "gefährliche Sekte"

Die Russen sind sich des massiven Einflusses der vornehmlich amerikanischen Sekten bewusst und wehren sich vehement gegen die zunehmende Indoktrination ihrer Bürger. Interessant ist, dass dabei ausdrücklich auch die Zeugen Jehovas genannt werden.

Bericht in der Prawda

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"Du wirst nie wieder einen glücklichen Tag erleben"

Wenn man die Berichte von Sektenaussteigern vergleicht, merkt man sehr schnell, dass sie sich alle irgendwie gleichen. Und dass alle Sekten nach dem selben Strickmuster arbeiten. Eine Tatsache, die auch ein Bericht in der norwegischen Zeitung Aftenposten zum Ausdruck kommt.

Bericht aus Aftenposten

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Dokumentation:
Zeugen Jehovas - eine Sekte wie jede andere

Zeige mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir, wer du bist, lautet ein geläufiges Sprichwort. Im Falle der Zeugen Jehovas dürfte die Antwort demnach recht eindeutig ausfallen. Wie die Praxis zeigt, pflegt nämlich die Wachtturm-Gesellschaft als Dachorganisation der Zeugen Jehovas beste Beziehungen zur übrigen Sektenwelt. Und sie umgibt sich immer wieder mit Leuten, die Scientology nahe stehen.

zur Dokumentation

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Dorte Tveiti:
Missbraucht. Er stahl meine Kindheit.

Missbraucht ist die ausdrucksstarke Geschichte eines der grausamsten Schicksale, das einem Kind widerfahren kann. Während ihrer gesamten Kindheit war Dorte Tweiti dem massiven suxuellen Missbrauch ihres Vaters unterworfen, bis sie mit 13 Jahren sogar schwanger wurde und ein Kind von ihm bekam. Ihr Vater war Zeuge Jehovas und ist es heute noch. Das Buch wurde soeben veröffentlicht und ist zunächst nur in Dänisch verfügbar.

Umschlagtext und Auszüge aus dem Vorwort des Buches von Dorte Tveiti

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Skandalöses Gerichtsurteil in Kanada

Wer vor Gericht zieht, geht normalerweise davon aus, dass dort Recht gesprochen wird. Dass dem nicht immer so ist, zeigt ein Beispiel aus Kanada, einem Land, in dem es offensichtlich rechtens ist, wenn das Opfer sexuellen Kindesmissbrauchs für sein Leben finanziell ruiniert ist, während die Täter unbehelligt bleiben. Und in dem man es einer Sekte ermöglicht, das Spendengeld ihrer Mitglieder dazu zu verwenden, um ihre Kritiker mundtot zu machen.

Pressebericht aus Kanada
Pressemitteilung von silentlambs
Meinungen zu diesem Fall
Original Gerichtsurteil zum Fall Vicky Boer vs. Wachtturm-Gesellschaft (englisch)
Dokumentation zum Thema Missbrauch unter Zeugen Jehovas (17 MB)
Dokumentation zum Thema Missbrauch unter Zeugen Jehovas (Druckversion - 1,7 MB)

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Artikel in der Rheinpfalz vom 12.07.2003:
Zeugen Jehovas den Rücken kehren

Die Sekteninitiative und Selbsthilfegruppe AUSSTIEG e.V. ist eine der wenigen Gruppierungen, an die sich Aussteiger der Zeugen Jehovas wenden können. Ein Artikel in der Rheinpfalz beschreibt die Tätigkeit der Gruppe, sowie einige typische Aussteiger-Schicksale.

Artikel in der Rheinpfalz vom 12.07.2003

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Erfolgreiche Klage gegen Ältesten

Die Waiblinger Kreiszeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 31. Juli 2003 über den Ausstieg der Familie Reinhardt bei den Zeugen Jehovas und über eine erfolgreiche Zivilklage wegen Verleumdung gegen einen Ältesten der Versammlung Weinstadt.

Artikel aus Waiblinger Kreiszeitung

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Dokumentation:
Die Wachtturm-Gesellschaft und Ihre Verbindung zu den Vereinten Nationen
Ein kritisch gewordener Zeuge Jehovas hat sämtliche entscheidenden Dokumente zur Mitgliedschaft der Wachtturm-Gesellschaft als Nichtregierungs-Organisation (NGO) der Vereinten Nationen zusammen getragen. Das Ergebnis ist ein Dokument, das die Fakten anzeigt, Zusammenhänge deutlich macht und die Doppelzüngigkeit einer Organisation bloßlegt, die für sich in Anspruch nimmt, die "Wahrheit" zu vertreten.

Die umfangreiche Dokumentation zeigt alle entscheidendenden Original-Dokumente. Sie eignet sich daher hervorragend, um all jenen Zeugen Jehovas die Augen zu öffnen, die elektronischen Dokumenten im Internet skeptisch gegenüber stehen.

Wir möchten dem Urheber dieser Dokumentation - der noch Zeuge Jehovas ist und daher aus verständlichen Gründen anonym bleiben will - unseren Dank für dieses hervorragende Werk aussprechen.

Dokument (10 MB)

Zeugen Jehovas werden angelogen

Die Wachtturm-Gesellschaft hat lange gebraucht, bis sie die Zeugen Jehovas endlich über ihre Assoziierung mit der UNO informiert hat. Was sie dann von sich gab - zunächst nur im persönlichen Schreiben an einzelne Zeugen Jehovas, später aber auch in einem offiziellen Rundschreiben an die Versammlungen - ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass man in Selters keine Probleme damit hat, die eigenen "Brüder" schamlos anzulügen.

"Dennoch enthalten die Kriterien für die Assoziierung als NGO - zumindest in ihrer jüngsten Version - Formulierungen, denen wir uns nicht anschließen können. Als wir darauf aufmerksam gemacht wurden, haben wir unsere Registrierung sofort zurückgezogen. Wir haben es sehr geschätzt, dass wir über diesen Sachverhalt unterrichtet worden sind"

In einem Schreiben bringt die UNO auf Anfrage zum Ausdruck, dass genau diese Darstellung nicht stimmt.

Brief an die Zeugen in Deutschland 1 | 2 | 3
Dieses Schreiben erhielten Zeugen Jehovas, die von der WT-Verbindung zur UNO gehört hatten und in Selters nachfragten, ob das denn stimme. Eine perfide Mischung aus Halbwahrheiten, offenen Lügen und Einschüchterungsversuchen. Dazu ein Kommentar von Frank Bruder.

Brief an alle Versammlungen
Dieses Schreiben ging im Januar 2002 an alle Versammlungen. Darin wird behauptet, die UNO hätte ihre Bedingungen zur Assoziierung geändert.

Schreiben der UNO
In diesem Schreiben vom 18.03.2002 bestätigt die UNO auf Anfrage, dass sich die Bedingungen zur Anerkennung einer Organisation als NGO nie geändert haben.

Broschüre der UNO über nichtstaatliche Organisationen
Darin wird eindeutig ausgedrückt, was die UNO von einer nichtstaatlichen Organisation erwartet - und wozu sich die WTG verpflichtet hat.

Siehe dazu auch die Dokumentation unter der Rubrik Politik

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Scharfe Gangart gegenüber Aussteigern

Die Rechtsanwälte der Wachtturm-Gesellschaft argumentieren vor Gericht, es würde keine Anweisung an die Zeugen Jehovas geben, nach der mit Aussteigern und Ausgeschlossenen innerhalb der Familie kein Kontakt gepflegt werden dürfe. Bernd Klar sagte während einer Talkrunde bei B-TV aus: "...wenn ich heute sagen würde, ich möchte kein Zeugen Jehovas mehr sein ... passiert mir überhaupt nichts. Meine Glaubensbrüder würden mit mir sprechen, die würden sicherlich mal vorbeikommen und fragen, warum ich kein Zeugen Jehovas mehr sein möchte."

Ganz andere Töne schlägt die Wachtturm-Gesellschaft jedoch gegenüber ihren Anhängern an. Zum Beispiel im internen Mitteilungsblatt, dem "Königreichsdienst". In der Ausgabe vom August 2002 ist zu lesen: "Gottes Wort gebietet Christen, keinen Umgang oder keine Gemeinschaft mit jemandem zu haben, der aus der Versammlung ausgeschlossen wurde". Ein Grundsatz, der im selben Artikel ganz gezielt auch auf die Familie bezogen wird.

Man darf sich also keine Illusionen machen. Die Wachtturm-Gesellschaft belügt weiterhin ganz offen Gerichte und Öffentlichkeit.

Bericht aus dem Königreichsdienst August 2002

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Zeugen Jehovas - ein Paradies für Kinderschänder
Medien-Berichterstattung in Europa und den USA

Silentlambs in Deutsch

Die Website silentlambs des Amerikaners Bill Bowen, der über die Handhabung von Missbrauchsfällen entrüstet war und an die Öffentlichkeit ging, liegt jetzt in einer deutschen Fassung vor. Sie kann als CD-ROM direkt vom Übersetzer bezogen werden.
Einfach 6 Briefmarken a 51 Cent an folgende Adresse schicken:

Herbert R.

...
Während die Wachtturm-Gesellschaft hierzulande noch den Saubermann spielt, steht die selbe Organisation in den USA unter massiver Medienkritik. Auslöser waren mehrere Prozesse gegen Zeugen Jehovas, die als Kinderschänder verurteilt wurden. In diesem Zusammenhang erfuhr die erstaunte Öffentlichkeit, dass der Zeuge Jehovas, der an ihre Türen klopft, durchaus ein Pädophiler sein könnte, der weiterhin ungehindert von Tür zu Tür gehen darf, obwohl den Ältesten bekannt ist, dass er sich des mehrfachen Missbrauchs an Minderjährigen schuldig gemacht hat.

Diesen Schluss lassen zumindest zahlreiche bekannt gewordenen Fälle zu, in denen die Opfer stigmatisiert wurden, die Täter aber nach wie vor das Ansehen der Versammlung genießen. In einem Fall kam sogar die halbe Versammlung zur Gerichtsverhandlung, um dem Täter moralischen Beistand zu leisten.

Bill Bowen, ehemaliger Ältester aus Paducah, Kentucky, legte sein Amt nieder, nachdem er von der ungeheueren Anzahl bekannter Fälle erfuhr, die in den Aktenschränken der Wachtturm-Gesellschaft in Brooklyn schlummern. Gemeinsames Merkmal aller Fälle: Die Opfer wurden im Stich gelassen und die Täter durften weitgehend unbehelligt weiter ihren Neigungen nachgehen. Ein Grund, weshalb sich Bowen nicht scheut, die Zeugen Jehovas als ein Paradies für Kinderschänder zu bezeichnen.

In einer landesweit ausgestrahlten Sendung von NBC (Dateline) am 28.05.2002 kamen mehrere Opfer zu Wort und prangerten das Verhalten der Wachtturm-Gesellschaft an. Die wiederum lehnte jede direkte Stellungnahme ab und schickte dem Sender statt dessen ein Video mit einem offiziellen Statement. Außerdem wurde im Vorfeld versucht, schnell alle Personen auszuschließen, die in der Sendung auftreten wollten. Die große Zahl der Täter ist jedoch immer noch in Amt und Würden.

Mittlerweile wurde das Thema auch von einem Radio- und einem Fernsehprogramm der BBC aufgegriffen. In Deutschland brachte die ARD in ihrem Magazin Kontraste einen Beitrag zum Problem des sexuellen Kindesmissbrauchs unter Zeugen Jehovas.

Fernsehsendungen
Bericht bei NBC Dateline am 28.05.2002 (englisch)
Bericht bei NBC Dateline am 28.05.2002 (deutsch)
Bericht in BBC 1 (RealAudio, englisch) >NEU
Beitrag in der ARD-Sendung Kontraste (RealAudio)
Zitate aus der ARD-Sendung
WDR Sendung "Ende des Schweigens" vom Februar 2003 (Transkript)
Presseberichte
Sexskandal trifft Kirche (Chicago Sun Times)
Vier Zeugen Jehovas kämpfen gegen die Handhabung von Kindesmissbrauch durch ihre Kirche (CNN)
Zeugen vor Ächtung wegen Missbrauchs-Beschuldigung (The Tennesean)
Jehovas Zeugen beginnen, Mitglieder, die sexuellen Kindesmissbrauch auffliegen ließen, auszuschließen (silentlambs)
Bowen kämpft gegen seinen Ausschluss wegen Kritik an den Zeugen
Jehovas Zeugen des Missbrauchs beschuldigt (Newsday)
Zeugen Jehovas werfen Ehepaar hinaus (Normandy Post)
Warnerin verliert vielleicht Kirche und Angehörige (The Tullahorna News)
Jehovas Zeugen werfen Eltern eines mutmaßlichen Missbrauchsopfers hinaus (CNN)
Religionsgemeinschaft beschuldigt, sexuellen Missbrauch zu vertuschen (The Lousville Channel)
Jehovas Zeugen spielen sexuellen Missbrauch herunter (The Tennesean)
Missbrauchsfall führt zu Kirchenkampf (Asbury Park Press)
Jehovas Zeugen vor Sex-Skandal (Chikago Sun Times)
Noch eine Kirche wegen sexuellem Missbrauch angeklagt (Baltimore Sun)
Führer einer Versammlung der Zeugen Jehovas wegen sexuellem Missbrauch angeklagt (AP Newswire)
Politik der zeugen Jehovas bei sexuellem Missbrauch
Gemeinschaftsentzug ist "schlimmer als der Tod"
AP Bericht über den Ausschluss von William Bowen
Urteil im Kinderschänderprozess aufrecht erhalten (AP) >NEU
Wachtturm-Gesellschaft ächtet Opfer von Kinderschändern (Christianity Today) >NEU
Zeuge Jehovas wegen Missbrauchs im Gefängnis (BBC) >NEU
Sekte fordert biblische Beweise (Guardian, GB) >NEU
Geheime Datenbank schützt Pädophile (Watchtower Observer) >NEU
Zeugen Jehovas beschuldigt, Pardies für Pädophile zu schaffen >NEU
Kirche vor Anschuldigungen wegen Pädophilie (Schottland) >NEU
Spendengelder zum Schutz Pädophiler (silentlambs) >NEU
Presseerklärung zu den Ausschlüssen >NEU
Kirche angegriffen (neuer Fall in Birmingham) >NEU
Prozess in Kanada (Toronto Sun) >NEU
Zeugin Jehovas verklagt Kirche (Toronto Sun) >NEU
Reaktionen der Wachtturm Gesellschaft
Pressemitteilung der Wachtturm-Gesellschaft zum Thema Kindesmissbrauch
Brief an die Versammlungen
Brief der Wachtturm-Gesellschaft an die Versammlungen in Großbritannien >NEU

Reaktionen einzelner Zeugen Jehovas
Kommentar
Bericht von Bill Bowen nach der Fernsehsendung
Brief eines enttäuschten Zeugen Jehovas an die Wachtturm-Gesellschaft
Brief von Lori an Bill Bowen >NEU
Austrittserklärung von A.J. Anderson >NEU
Brief von William A. Bowen an seine Versammlung >NEU
Brief eines erbosten Zeugen Jehovas >NEU
Brief von Familie Pandelo an das Rechtskomitee ihrer Versammlung >NEU
Einspruch von William H. Bowen gegen Ausschluss >NEU
Hintergrundmaterial
Brief der Wachtturm-Gesellschaft, USA an Daniel Fitzwater >NEU
Erklärung der Wachtturm-Gesellschaft zu Mord (interessanter Zusammenhang)

Weitere Informationen zu diesem Thema auch unter der Rubrik Missbrauch.

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Wer weiß etwas, was andere vielleicht noch nicht wissen?
Aktuelle Hinweise zum Themenkreis Wachtturm-Gesellschaft und Zeugen Jehovas sind jederzeit willkommen. Schicken Sie uns daher alles, was auch für andere interessant sein könnte. Auch anonyme Zusendungen werden berücksichtigt. eMail genügt.

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Diese Website ist unter der Rubrik "Zusammenschlüsse gegen Sekten und Okkultismus" zu finden
Diese Website ist unter den 6.000 wichtigsten Internet-Adressen gelistet

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www.xzj-infolink.de

www.infolink-net.de
www.ausstieg.de

Viel Info und viel Spass beim Lesen

Grüsse

Geschrieben von Bianca am 21. August 2004 21:07:21:

Als Antwort auf: Re: Bittere Medizin oder die Rute der Zucht geschrieben von HW am 21. August 2004 19:58:56:

Anerkennung der Zeugen Jehovas erneut auf Prüfstand - Neuer Prozess vor OVG

...(BverwG 7C1.010)

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laut einem taz-Bericht

Richter beklagt schwache Beweislage
...

Zu prüfen sei auch, ob der bei den Zeugen Jehova spraktizierte Ausstoß eines Abtrünnigen aus der "geistigen Gemeinschaft" totale Isolation bedeute und damit den grundrechtlichen Schutz der Familie beeinträchtige oder nur getrenntes Beten zur Folge habe, so der Richter. Er gab dem Land Berlin und seiner schwachen Beweisführung die Schuld daran, dass die Antworten nicht aus den sieben Akten hervorgehen. Wenn Kinder der Zeugen Jehovas während der Gottesdienste in den Königreichsälen misshandelt würden, sobald sie nicht still sitzen, so der Richter, "wo bleiben dann die Strafermittlungsakten?"

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Kommentare von Beobachtern der Verhandlung

Der Vorsitzende Richter hatte die Hoffnung der beiden streitenden Parteien auf ein endgültiges Urteil bereits in seinen einleitenden Worten zerstreut. Dann wurde eine Zusammenfassung der mittlerweile auf 7 Bände gewachsenen Aktenberge vorgetragen. Einen Tag vor der Verhandlung reichte Prof. Dr. Weber, der Anwalt der Gesellschaft, noch einen Schriftsatz nach (vom 24. 03.2004), den der Richter, wie er sagte, nicht mehr gelesen hat.

Im wesentlichen möchte das Oberverwaltungsgericht eine definitive und aussagekräftige Beweislage zu den folgendn Punkten haben:

1. Inwieweit Grundrechte der Kinder verletzt werden, wenn ihnen medizinisch notwendige Maßnahmen vorenthalten werden, hier die Verabreichung von Blutprodukten

2. Inwieweit Grundrechte von Familienangehörigen verletzt werden (also, dass ausgeschlossene Familienangehörige auch von ihrer eigenen Familie ausgegrenzt werden usw.)

3. Verletzung der Grundrechte bezüglich der freien Entfaltung der Persönlichkeit von Kindern

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen stellte der Richter fest, das aufgrund zahlreicher Zuschriften an das Gericht,auch von Außenstehenden, die "Erörterung der derzeitigen Rechtssituation im Rahmen der Verhandlung auf großes öffentliches Interesse gestoßen ist".

Das Gericht gewichtet auch nach wie vor die Einschätzung auch des künftigen Verhaltens der Klägerin. Nicht geklärt sind immer noch die folgenden vom Richter aufgeführten Punkte:

Sind Übergriffe der Eltern auf ihre Kinder der Religion anzulasten?

Werden Eltern durch die Literatur der Gesellschaft zu so einem Verhalten ermuntert?

Auch die Klägerin musste sich den Vorwurf anhören:

Sie sei eine Gesellschaft mit zwei Gesichtern. Nach außen hin gebe sie sich tolerant, liberal,
nach innen herrschen Zucht und Ordnung. "steckt dahinter etwa theokratische Kriegslist?" so die Frage des Richters.

Weiterhin fehle es an Hinweisen seitens von Jugendämtern und Behörden, was der Umgang mit den Kindern betrifft.

Wolf Patermann vom Berliner Senat wendete ein, die Ursache liege in dem Grundprinzip der Angst in der Gemeinde, welches auf die Sachverhaltsermittlung durchschlägt.

Dr. Südhoff: "Die Dogmen der Klägerin sind Anlass für die innere Verhaltensweise der Zeugen Jehovas."

Über die geänderte Position der WTG im Umgang mit Zustimmungswilligen Zeugen zur Bluttransfusion zitiert Südhoff die aktuelle Position der WTG: "Wer Bluttransfusion zustimmt gibt zu erkennen, dass er nicht mehr der Gemeinschaft angehören will." Diese Position ist dennoch nur eine scheinbare Neusicht, da die Betroffenen letztlich doch unter die Ausschlussklausel fallen, so sinngemäß Südhoff.

M. Bibleres

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Hier ganz kurz meine wichtigsten Stimmungsbilder vom gestrigen Prozess:

Und, damit Zeugen-Rechtsanwalt P.l wegen mir nicht wieder unnütze Arbeit bekommt, damit ich ihm keine Zeit bei der Ausführung des lebensrettenden Predigtdienstes stehle, alles folgende sind keine Tatsachenbehauptungen, sondern meine ganz privaten Erinnerungen und Auslegungen. Meine private Meinung so to say. Unabhängig von den verwendeten Formulierungen.

Einleitend hat der Vorsitzende beide Parteien wegen Ihrer unzureichenden Schriftsätze gerügt um anschließend zu verkünden, dass der Senat (des OVerwG) beschlossen habe zukünftig selber weiter zu ermitteln. RA P. widersprach diesem Vorgehen und versuchte den Vorsitzenden zu belehren. Mit dem Ergebnis dass er auf die Verwaltungsgerichtsordnung verwiesen wurde. Der Vorsitzende erläuterte, dass er zukünftige Zeugen selber auswählen und berufen würde. Und verbat sich ausdrücklich weitere Eingaben der Parteien. Wenn er die Stellungnahme einer Partei wünsche würde er sie explizit anfordern. Zu meiner Freude hat P. gegen diese Entscheidung mehrmals aufbegehrt.

Irgendwann war auch davon die Rede, dass beide Parteien gerne mit Vernebelungsbomben arbeiten.

Wesentliche Bereiche die der Senat prüfen werde seien die Rechte von Kindern und Jugendlichen und die Freiheit der Persönlichkeitsentwicklung. Außerdem die Schädigung der Familie durch die Ausschlusspraxis. Auf sehr nette Weise stellte er die Frage wie das mit dem Geschlechtsverkehr sei, wenn beide Partner keine intensive (geistige) Gemeinschaft haben dürften.

"Hammerartig" erklärte er, dass die Theokratische Kriegslist ein Problem bei der Urteilsfindung sei. P. nahm dieses Thema später auf, ohne jedoch das Vorgehen der Th. Kriegslist abzustreiten.

Inhaltlich wurde u. a. die Praxis der Kindererziehung angesprochen. P. verwies dazu auf eine Einstellungsänderung in der Gesellschaft die die JZ seit 1998 nochvollzogen hätten. Der Vorsitzende meinte, hier sei zu prüfen, ob diese Aussage wieder Th. Kriegslist sei. Außerdem ob diese Änderung weltweit oder nur in Deutschland stattfand. Und letztendlich ob sie den Mitgliedern der JZ bekannt gegeben worden sei, und wenn, dann in welcher Form.

Ein weiterer Punkt den der Senat prüfen wolle seien die Grundrechte der Frauen, was P. offensichtlich überhaupt nicht gefiel.

Paul

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http://www.xzj-infolink.de

Geschrieben von HW am 24. August 2004 18:00:43:

Als Antwort auf: Re:Unternehmung Mensch zur Mission. geschrieben von Bianca am 24. August 2004 01:04:29:

Bianca,- Boris kenne ich nicht, habe mit ihm auch keinen Diskussionsaustausch.

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Jeder Mensch ist ein eigenes Unternehmen in der freien Natur oder was noch davon übrig blieb, es sei denn, dieser wird durch irgenseine Organisation manipuliert.
Die WTG behauptet, die Bibel sage aus, dass der Mensch keinen Eid vor Gott ablegen solle?
Nun Bianca, da Zeugen Jehovahs kein reines Herz haben, werden diese auch Gott nicht schauen.
Einen Eid ablegen werden die Brüder und Schwestern auch nicht, weil sie sich nicht gewissenhaft über die Wahrheit orientieren.
Wenn Menschen sich manipulieren lassen ergeht es ihnen wie
Vjekoslaw.

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Erfahrungen ehemaliger Zeugen Jehovas
Vjekoslav Marinic

Ich wurde am 05.09.72 in Slavonski Brod (heutiges Kroatien) geboren. Mein Vater, Blazan, wuchs in den schweren Nachkriegsjahren in einer Großfamilie auf und wollte Priester werden. Tatsächlich war er über ein Jahr in einem katholischen Kloster. Meine Mutter, Marica, war eine von vier Kindern und liebte meinen Vater nicht. Doch als ich unterwegs war, mussten sie heiraten. Meine Mutter war nach meiner Geburt von ihren natürlichen Gefühlen so sehr abgeschnitten, dass sie mich einfach weggab, um meinem Vater in das reiche Deutschland zu folgen. Ich wuchs also bei meiner Großmutter auf. Das sollte eine schöne Zeit werden.

Ich erinnere mich noch, wie meine Tante mich im Garten schaukelte und mir das Lied von der „Svetiljka" vorsang. Ich spielte gerne in Großvaters Schuppen mit seinem Werkzeug und den süßen kleinen Küken, den Hühnern im Hof oder beobachtete die Schweine im Stall. Wie toll war es im Sommer unter dem Weinstock zu sitzen und überdimensionale Wassermelonen zu verspeisen! An unser Grundstück grenzte die Dorfschule und ich wollte in den Pausen unbedingt zur Schule, um mit den Kindern zu spielen. Dort lernte ich zum ersten Mal meine Fäuste zu benutzen, wenn ich mit anderen Jungen Auseinandersetzungen hatte. Ich hatte im Dorf auch einen guten Freund in meinem Alter, der Sidonije hieß. Leider wurde er während des Kroatien-Krieges von einem Heckenschützen erschossen.

Ich war ein Wirbelwind und schwer zu bändigen. Meine Oma hatte mit mir ganz schön zu kämpfen. Amüsiert denke ich da an ihren Garten, wie ich lustvoll auf ihre hübschen Blumen pinkelte und eine nach der anderen einging. Als sie das bei ihrer täglichen Gartenroutine bemerkte, schrie sie jeweils laut auf, rief verzweifelt meinen Namen, nannte mich eine Ausgeburt der Hölle und fluchte Gott und die Welt. Dann rannte sie schimpfend auf den Hof, um mich zu erwischen. Doch sie schnappte mich nie, weil ich zu Fuß schneller war als sie. Ich hatte einen Mordsspaß dabei, sie zu hänseln: „Oma, krieg' mich doch, du kriegst mich nie, du lahme Ente!" Doch sie liebte mich und ließ mich gewähren. Intuitiv wusste sie, dass es nur zu meinem Besten war, die Entwicklung meiner Persönlichkeit und Lebendigkeit nicht brutal nieder zu stampfen.

Mein Glück bei meinen Großeltern währte nur kurze Zeit. Das Jahr 1975 wurde von der Wachtturm-Organisation als Weltuntergangsjahr propagiert; meine Eltern wurden so innerhalb von drei Monaten Zeugen Jehovas. Geplagt von ihrem schlechten Gewissen, holten sie mich nach Deutschland. Selbstverständlich war Ihnen meine ungezähmte Wildheit und Freiheit ein Dorn im Auge. Es galt nach guter Zeugen Jehovas Manier meinen Willen zu brechen und meine Persönlichkeit unterwürfig und gehorsam zu gestalten. Ihrer Meinung nach waren kostbare Jahre verloren. Sie mussten die von ihnen so gesehene teuflisch-rebellische Haltung aus mir austreiben, wollten sie der Wachtturm-Ideologie entsprechen.

Das Ehepaar, das mit meinen Eltern die Wachtturmschriften studierte, Zdenka und Dario Serazin, waren Sonderpioniere, wie Sondervollzeitverkündiger genannt wurden. In ihrem Fanatismus erwarteten sie Harmagedon, das Jüngste Gericht, tatsächlich im Jahre 1975. Später bekamen sie Kinder, die sie als Hindernis für ihren Gottesdienst betrachteten. Einen der Söhne, Daniel, behandelte die Mutter besonders schlecht und nannte ihn, seiner Lebendigkeit und Quirligkeit wegen, „Teufel". Daniel, in der erfahrenen Ablehnung seiner Person, ist heute ein Krimineller und war schon wiederholt im Gefängnis u.a. wegen Banküberfalls. Die Ehe von Dario und Zdenka scheiterte. So viel zum Thema Wirksamkeit der Wachtturmlehre.

Mein Vater war als Kellner berufstätig und meine Mutter war zu Hause, das heißt eigentlich nicht, denn sie verbrachte ihre ganze Freizeit im Predigtdienst, wie Wachtturm-Anhänger ihren Missionsdienst nennen. Meine Mutter zerrte mich tagaus, tagein von früh bis spät von Haus zu Haus. Was bedeutete das für ein kleines Kind wie mich? Meine Bedürfnisse wurden verleugnet und ich wurde völlig überfordert: ständige Gehirnwäsche durch unverständliche Wachtturmdoktrin, der Zwang erwachsen, geistig und ernst sein zu müssen, den ganzen Tag ruhig sitzen, keine Ruhepausen, kein Spielen, keine Gemeinschaft mit Kindern.

Die psychische Überforderung, Nichtbeachtung von Bedürfnissen und ein maßlos übertriebener Ernst im Leben wurden ein unauslöschlicher Teil von mir.

Dazu kam ein Wochenplan, der in Begleitung meiner Eltern mit Bravour absolviert werden musste und mich hoffnungslos überlastete: Eine wöchentliche Inquisition, getarnt als „Familienstudium", fünf Stunden Indoktrination an drei Abenden in der Versammlung (Wachtturm-Gemeinde) mit mehrstündigen Anfahrtswegen und Aufenthalten vor und nach der Zusammenkunft, persönliches Studium der Wachtturmliteratur und Bibellesen, Rückbesuche und Heimstudien bei Wachtturminteressenten und geistige Gemeinschaft mit anderen Anhängern.

Fazit für mein späteres Leben: Permanente Selbstüberlastung durch wahnhaften Perfektionismus und religiöser Fanatismus.

Die wöchentlichen Zusammenkünfte waren eine Qual. Doch jeglicher Widerstand war zwecklos. Ich musste still sitzen, hatte meine eigene Wachtturmliteratur, durfte mich mit nichts anderem beschäftigen, sondern musste einem langweiligen Stoff lauschen, der auch noch trocken und ohne Begeisterung vermittelt wurde. Wenn ich unartig war, wurden meine Eltern sofort von den Ordnern ermahnt. Meistens reagierte meine Mutter eh gleich und schleppte mich auf die Toilette, um mich zu „züchtigen": Das bedeutete in der Praxis Drohungen, Ohrfeigen oder Hintern versohlen. Bezeichnend ist die bissige Anekdote, in der ein kleiner Junge von seiner Mutter auf das WC gebracht wird und während seines Gangs durch den Versammlungssaal zur Belustigung der Anwesenden laut aufschreit: „ Jehova, hilf mir!"

Auch hier war die Folge für mein Leben: Unnatürliches, altersunangemessenes Verhalten, aufgesetzter, zwanghafter Gottesdienst, fortgesetzte Selbstbestrafung.

Es versteht sich von selbst, dass Spielen vor und nach der Zusammenkunft verboten war, obwohl die Treffen die einzige Gelegenheit waren, mit anderen Kindern zusammen zu kommen. Es waren überall Wächter, wie z.B. eine Erika Krzelj, bereit uns körperlich zu züchtigen, wenn wir uns nicht „dem heiligem Haus Jehovas entsprechend" benahmen. Ein Lichtblick war da ein lieber Bruder (Mitgläubiger) Milivoje, der uns Kinder liebte und an uns Süßigkeiten und Bonbons verteilte. Doch die Freude war auch hier von kurzer Dauer, da es ihm öffentlich verboten wurde.

Heute fühle ich mich schlecht und schuldig bei allem, was Freude bereitet.

Es hieß, es sei am Besten für mich, wenn ich so lange wie möglich von dem Einfluss der bösen, satanischen Welt getrennt bliebe. Deshalb war der Besuch eines Kindergartens eigentlich tabu. Welch eine Freude war es, als ich trotzdem in den Hort gehen durfte. Vorher wurde mir aber eingebläut: Ich dürfe an keinerlei Festen wie Geburtstag, Weihnachten, Karneval u.a. teilnehmen, keine Freunde vom anderen Geschlecht haben und prügeln dürfe ich mich auch nicht. All das sei von Satan, dem Teufel und seinen Dämonen und Jehova (Wachtturm-Gott) tötet alle, die seine Gesetze übertreten. Ich war also gewarnt.

Nun, ich war noch frisch aus Kroatien und verstand die deutsche Sprache nicht. So erkämpfte ich mir meine Vorrangstellung unter den Kindern. Das hatte ich noch nicht kapiert, dass das vom Teufel sei, sollte es aber schnell! Als meine Eltern durch die Betreuerinnen von meinem Verhalten erfuhren, schrieen sie mich an, was für eine Schande ich auf sie und Jehova gebracht hätte und ich musste meine Hose herunter lassen und bekam Hiebe mit der von meiner Mutter mit gehässiger Freude „elektrische Rute" genannten Plastikummantelung einer Kunstblume! Sie hinterließ keine blauen Flecken, brannte aber entsetzlich auf dem Hintern. Ich weinte fürchterlich, doch für Barmherzigkeit war kein Platz, schließlich ging es ja um eine Sache Gottes. Ab da bekam ich vor ihm eine Riesenangst, weil er mich vernichten wollte, wenn ich unartig wäre.

Die Lebensangst und ein unglückliches Gefühl begleiten mich heute unverkennbar bei allen Dingen, die anderen Menschen Spaß bereiten. An Gott und Menschen ist nichts liebevolles, sondern nur brutaler Bestrafungszwang zu entdecken.

Anfänglich versteckte ich mich bei Feierlichkeiten im Kindergarten unter den Tischen, später wurde ich in andere Räume gebracht. So wurde ich schon früh in eine Außenseiterrolle gedrängt, ich kam mir isoliert und einsam vor. Ich beneidete die anderen um ihren Spaß bei den Festen und ihre Geschenke, und hatte deshalb starke Schuldgefühle, weil ich begehrte, was böse war. Nachts im Bett betete ich meines schlechten Gewissens wegen verzweifelt zu Gott um Vergebung und bat ihn, mich nicht zu töten..

Als Folge davon bin heute ich ein ausgegliederter, unsozialer Einzelgänger, der sich nicht liebenswert fühlt, voller Schuldgefühle und Lebensangst.

Ich bekam Albträume von meinem Tod in Harmagedon. Dazu kamen die nachts um mich fliegenden grauen, kreischenden Dämonen mit ihren langen Fratzen, die mir Todesangst einflößten. Mit Herzrasen und angsterfüllt lief ich zu meinen Eltern.

„Hilfe, die Dämonen quälen mich, ich habe Angst!"

„So ein Blödsinn, Jehovas Diener sind vor Dämonen geschützt! Gehe in dein Bett zurück!"

„Kann ich bei Euch schlafen, ich habe so große Angst?"

Widerwillig ließen sie mich zu sich ins Bett. Ich schlief ein. In der Nacht muss ich vor lauter Angst ins Bett uriniert haben. Anstatt dies als ein Zeichen einer seelischen Störung zu erkennen, wurden meine Eltern böse und empört, so dass ich nur noch drei bis vier Mal bei ihnen schlafen konnte; jedes Mal machte ich in die Hose und bekam immer mehr Ärger, so dass mir ein für alle Mal verboten wurde nachts zu ihnen zu kommen. Jetzt blieb ich mit meinen Ängsten und Albträumen allein.

Während einer weiteren schlimmen Nacht machte ich einen Versuch, zu meinen Eltern zu gehen. Doch ich hatte große Angst, mir ihren Zorn zu zuziehen. Ich hielt die Türklinke etwa eine halbe Stunde lang gedrückt, doch traute mich nicht hinein. Herzrasen! Angst! Irgendwie erwachte meine Mutter und verjagte mich in mein Zimmer. Verzweifelt klammerte ich mich an meinen Teddybären. Meine vielen Gebete schienen meine Angst und mein Sünderbewusstsein nur zu verstärken: Jehova bestrafte mich für meine Schlechtigkeit, indem er mir seinen Schutz versagte und mich den Dämonen überließ.

Angst, Sünderbewusstsein und Mangel an Vertrauen wurden Teil von mir.

Fernsehen war ein Werkzeug Satans. Selbst harmlose Filme wie „Pipi Langstrumpf" waren verboten wegen ihres unchristlichen Inhalts. Bei Fußballübertragungen durfte ich mich für keinen Verein begeistern, denn der Sport sei zersetzt von teuflischem Geist des Wetteifers. Sportvereine waren tabu, da man dort der vergifteten Atmosphäre der Welt ausgeliefert sei. Beim Spiel auf dem Hof mit den anderen Kindern aus der Straße war ich Außenseiter. Ich durfte z.B. „Räuber und Gendarm" nicht mitspielen, weil es an Gewalttat und Krieg erinnert. In Konfrontationen war ich derjenige, der Prügel bekam; ich hatte zu Hause lernen müssen, alles ohne Gegenwehr über mich ergehen zu lassen. Alles was Spaß machte, war verboten.

Derzeit muss ich immer einstecken, schön brav und unterwürfig sein. Sport und Ehrgeiz sind nicht spirituell genug.

Es gab da in unserer Versammlung eine Familie namens Topal mit drei Kindern: Goran, der älteste war zwei Jahre älter als ich, Sascha war ein Jahr jünger und Tanja zwei Jahre jünger. Wir waren gute Freunde und, so selten sich auch die Gelegenheit ergab, spielten wir gerne zusammen. Doch Vasa der Vater war brutal im Umgang mit seinen Kindern, besonders mit Goran. Für jede kleine Verfehlung, für jedes minimale nicht den Anforderungen Vasas genügen wurde Goran schwer bestraft. Er wurde ständig geschlagen. Ich habe noch lebhaft Gorans Gesicht vor mir, wie er mit verbissenen Lippen die Schläge seines Vaters über sich ergehen ließ und mit aller Kraft gegen die Tränen und Schmerzausrufe ankämpfte. Aus seinen Augen quoll Verbitterung und Hass. Jeder Hieb lief wie ein kalter Schauer über meinen Rücken und ein quälendes Ohnmachtgefühl überflutete mich. Niemand von den mächtigen Erwachsenen zeigte sich solidarisch mit uns Kindern. Die Liebe Christi wurde gepredigt, aber in deren Namen Hass und Aggressionen an uns Kindern ausgelebt und noch als Liebestat erklärt.

Das war der Beginn meiner schizophrenen Persönlichkeitsspaltung. Zwei einander widersprüchliche Strömungen spalteten mich: Ich musste das mein Empfinden von erlebtem Hass gewaltsam unterdrücken und verleugnen, aber unter Zwang als erfahrene Liebe erklären.

Goran Topal ist heute ein Obdachloser.

Eine weitere Folge einer lieblosen, lebensverachtenden Behandlung durch Zeugen Jehovas, resultierte im Fall des ältesten Bruders von Judith Wolschner damit, dass auch er heute ein heimloser Stadtstreicher ist.

Die Mädchen in meiner Nachbarschaft, im Hort und in der Schule waren alle sehr schön, ich mochte sie sehr und fühlte mich zu ihnen hingezogen. Doch ich musste meine Gefühle niederhalten. Ich durfte mit ihnen nicht sprechen und nicht spielen, sonst würden mich meine Eltern bestrafen und Jehova mich an seinem Gerichtstag umbringen. Mit einem noch gesunden Teil verstand ich nicht, was daran sündhaft sein sollte. Aber die Angst vor der Vernichtung durch Gott und die Gewalt, mit der meine Eltern mich maßregelten, ließen deren unmenschliche Gesetze in mir auch ohne deren persönliche Anwesenheit voll wirken.

Es ist sicher nicht verwunderlich, dass ich heute zu Frauen kein Beziehung habe; ein wichtiger Faktor der Lebensfreude wurde mir brutal geraubt.

Als ich fünf Jahre alt war, wurde meine Schwester Tabita geboren. Sie erhielt natürlich einen bibeltreuen Namen.

Ich denke mit Grauen zurück an eine Gelegenheit, bei der meine Schwester vielleicht zwei oder drei Jahre alt war. Sie konnte nicht einmal richtig sprechen, da war es ihr am Ende einer Sündenbefragungsstunde (so empfand ich jeweils die Stimmung unserer Bibelbetrachtungen) in den Sinn gekommen, beim Schlussgebet auf das obligatorische ‚Amen' zu verzichten. Als meine Eltern sie ermahnten jetzt ‚amen' zu sagen, antwortete sie: „Will nicht amen!" Das war für meine Eltern eine willkommene Gelegenheit, gerechtfertigt im Namen Jehovas ihrer aufgestauten Wut und sadistischen Gier freien Lauf zu lassen und solange auf meine Schwester buchstäblich einzuschlagen, bis sie nach ungefähr einer Dreiviertelstunde den Willen eines weinenden, mittlerweile apathischen und erschöpften kleinen Mädchens gebrochen hatten und sie ‚Amen' sagte. Ich lief ohnmächtig und voll des Schmerzes ständig zwischen Wohn- und Kinderzimmer hin und her, gelähmt und unfähig etwas zu tun.

Wieder ergab sich eine schizoide, spaltende Wirkung auf mein Leben: Erlebte Grausamkeit und Gewalt muss gefühlsmäßig als erfahrene Liebe erklärt werden, die Seele voller Kummer.

Bei einer Gelegenheit badete ich mich in der Wanne, während meine Mutter meine Schwester pflegte. In der Entspannung im heißen Wasser wurde ich sexuell erregt. Entrüstet schrie mich meine Mutter an, ob ich denn nicht wüsste, dass die perversen Menschen in Sodom und Gomorrha von Jehova mit Feuer vom Himmel vernichtet wurden! Ich bekam große Angst. Wieder war ich schlecht, ein Sünder. Am Abend betete ich inbrünstig um Vergebung für meine schlechten Neigungen. Ich wusste: Solche Gefühle dürfen nicht sein, sonst tötet mich Gott in Harmagedon.

Auf diese Weise wurde ich ein verklemmter, sexualfeindlicher Mensch. Was anderen Menschen natürlich Lust bereitet, verschafft mir Höllenqualen, Schamgefühle, Angst, Schuldbewusstsein.

Durch die ständige Beschäftigung mit dem Begriff Sünde ist die Sexualität in Wirklichkeit Hauptthema bei den Zeugen Jehovas. Es vergeht keine Zusammenkunft, bei der nicht gegen die geschlechtliche Unmoral gewettert wird.

Ein weiteres Problem von mir bis ins Schulalter war, dass ich den Stuhlgang als unangenehm empfand und nicht auf die Toilette wollte. Als Folge waren meine Unterhosen des öfteren fleckig. Die moderne Seelenforschung weiß, dass ich bereits psychisch stark geschädigt war. Doch meine Eltern gingen von einer rebellischen Bösartigkeit aus. Sie schlugen mich deswegen genussvoll, schrieen mich an und drohten auf meine Kleidung die Aufschrift „Hosenscheißer" anzubringen, so dass ich vor allen Menschen gedemütigt und beschämt wäre! Solche Torturen konnten ganze Stunden dauern. Ich weinte bitterlich vor körperlicher und seelischer Qual. Selbst das Weinen wurde mir verboten und mit weiteren Schlägen bestraft. Sie hatten kein Gefühl für mich. Ich war in Körper, Geist, Seele und Willen gebrochen. Mein sich Widersetzen und meine Wut wurden mit noch mehr Prügel im Namen Jehovas geahndet. Im alten Israel seien widerspenstige und ungehorsame Kinder zu Tode gesteinigt worden; sie drohten mir mit ihrem und Gottes Zorn! Sie würden mir meine Bosheit schon austreiben. Ich empfand tiefes Misstrauen und Angst gegenüber Eltern und Gott. Wegen dieser Empfindungen wiederum wurde ich überwältigt von Schuldgefühlen, denn ich war doch gemäß der Bibel verpflichtet, meine Eltern und Gott zu lieben. Sie waren doch so gut zu mir und ich sollte dankbar sein; wenn ich sie nicht lieben konnte, war ich ein schlechter Mensch und zur Vernichtung bestimmt.

Erfahrungen dieser Art kann ich nur als Kindesmissbrauch und psychische Vergewaltigung deklarieren. Als Folge bin ich heute seelisch behindert. Ich kann meine wahren Gefühle weder erkennen noch äußern. Das behindert jede Beziehung und lässt mich kühl, distanziert ja sogar arrogant und überheblich wirken. Täglich Schuld zu empfinden, wo andere Menschen kreativ sind und Spaß haben, ist kaum zu ertragen. Ich bin ein gebrochener, völlig erschöpfter Mensch. Ich kann im Leben nicht für mich einstehen, nicht für mich kämpfen, wo eine gesunde Widerstandskraft angebracht wäre. Meinen Mitmenschen, ja sogar Gott gegenüber kann ich nur mit Angst und Misstrauen begegnen. Um diesen inneren Konflikten aus dem Weg zu gehen spalte ich mich von meinen Gefühlen ab, unterdrücke sie, nehme sie nicht wahr und vertraue ihnen nicht, bin schizophren.

Wie war es denn in der Schule? Da ich gute Noten hatte, war ich abgesondert und einsam. Ständig wurde ich wegen meiner Glaubensverbote verspottet; deswegen hasste ich sie. Weil ich in mir Sehnsucht nach all den verbotenen Feierlichkeiten und Tätigkeiten verspürte, hatte ich Schuldgefühle und Angst, von Jehova als Sünder getötet zu werden. Die ständigen Albträume und inneren Auseinandersetzungen raubten mir den Schlaf. Da war niemand, dem ich mich anvertrauen konnte. Auch nur andeutungsweise irgendwelche Dinge zur Sprache zu bringen, versetzte meine Eltern in lüsterne Moralstimmung; es folgten geile Ermahnungen, Drohungen und Zurechtweisungen anhand der Bibel und der Wachtturmschriften, nicht selten Schläge.

Kolossale Hindernisse bereitete mir mein junges und aufbäumendes Liebesleben. Mir wurde vermittelt, an Mädchen zu denken sei eine sehr große Sünde. In der ersten Klasse verliebte ich mich in eine wunderschöne Spanierin, Elisabeth. Ich schmolz dahin, wenn ich sie sah. Sie hatte wunderschöne braune Augen, schulterlanges schwarzes Haar und war ein richtiger Kumpel. Doch meine an sich lieben und zarten Gefühle der Zuneigung und Sympathie wurden als fleischlich, weltlich, unangemessen und nicht geistig bewertet. Ich wurde aufgewühlt von Schuld-, Scham- und Sünderbewusstsein. Bestrafung und Tod würden sicher folgen. Mir blieb nichts anderes übrig, als diese menschlichsten und schönsten aller Empfindungen so lange zu geißeln, bis ich ihnen gegenüber völlig erkaltete.

Ich kann mich heute für Mädchen nicht begeistern, wirke gleichgültig, kühl und künstlich.

Dann kam Birte in der fünften Klasse. Sie hatte schöne blaue Augen, einen liebevollen Blick, braune Haare zu Zöpfen gewickelt. Sie hatte eine Leichtigkeit, Unbeschwertheit und Verspieltheit an sich, die ich bewunderte. Sie war klug, sprachgewandt und hatte gute Noten. Wenn ich sie sah, floss ich dahin, bekam weiche Knie und Herzklopfen. Sie zeichnete ihre Liebesbriefchen mit meinem Nachnamen. Wir verliebten uns ineinander; ich empfand Liebe für sie. Wir fuhren einen Teil unseres Heimweges gemeinsam. Sie kam aus reichem Hause, ihr Vater war Manager. In den Schulstunden konnte ich mich kaum konzentrieren, ich dachte nur an sie. Das ging drei bis vier Wochen so. Ich stand unter entsetzlicher, unerträglicher Spannung. Doch auch diesmal holte mich Jehova ein. Die Stimme sprach zu mir: ‚Du Sünder, schäme dich. Satan hat Dich verführt. Du wirst in Harmagedon sterben. Du hast Schande auf deine Eltern und die wahren Christen gebracht.' Mittlerweile wirkte die Gefühlsunterdrückung in so einer Eigendynamik, dass ich Birte verletzte und ihr die kalte Schulter zeigte, von einem Tag auf den anderen. Ich litt sehr und wollte sterben. Gleichzeitig hatte ich Angst, von Gott mit dem Tod bestraft zu werden. Birte litt ebenfalls. Wenn sie mich ansah war ihr Blick nicht mehr fröhlich, sondern betrübt, verzweifelt und nach einer Antwort suchend; ihr liefen zwei Tränen über das Gesicht. Doch ich konnte mit ihr nicht über die Gründe sprechen.

Es ist eine Tragödie, dass die Gehirnwäsche so gut funktionierte; und ein Verbrechen, was mir angetan wurde.

Im Laufe meines Lebens habe ich die Gesetze meiner Eltern und der Zeugen Jehovas bis ins maximale Extrem perfektioniert. Ich wollte es besonders gut machen und ein hervorragender Gottesdiener sein. Als Folge der unerträglichen Spannung, unter die ich mich dann selbst setzte, ging es mit meiner Gesundheit bergab. Seit zwei Jahren leide ich an Panikanfällen, Schlaflosigkeit, Herzattacken. Eine Psychotherapie konnte mir nicht helfen.

Ich las mehrere Bücher von Ex-Zeugen Jehovas. Mein Glaube wurde zutiefst erschüttert, als ich die Machtstrukturen, Fehltritte und Manipulationen einer größenwahnsinnigen, fanatischen Organisation erkannte. Ich erklärte meinen Austritt.

Meine Albträume und Verfolgungen durch Dämonen verstärkten sich aber. Da ich das selbsternannte Volk Gottes verlassen hatte, intensivierten sich meine Todesängste. Das Leben wurde unerträglich und Selbstmordgedanken quälten mich.

Schließlich landete ich mit einer Psychose des schizophrenen Formenkreises für 4 Monate in der Psychiatrischen Klinik. Das war, gelinde gesagt, die absolute Hölle: Realitätsverlust, Persönlichkeitsspaltung, völlige Erschöpfung, tiefste Verzweiflung, Todesangst, Verlust der Konzentration.

Jetzt nach meiner Entlassung bin ich nicht mehr arbeitsfähig. Ein Selbstmordversuch scheiterte. Eine unbekannte Todessehnsucht erfüllt mich, gegen die ich mich ganz stark zur Wehr setze. Wann habe ich endlich Frieden?

Geschrieben von Bianca am 24. August 2004 21:31:14:

Als Antwort auf: Re:Unternehmung Mensch zur Mission. kommt das Leiden geschrieben von HW am 24. August 2004 18:00:43:

Hallo HW,

mich würde wirklich sehr interessieren, warum die Anwälte der WTG diesen Zeugen des Missbrauches und auch andere Zeugen nicht wegen Verleumdung und Rufschädigung anklagen und warum das BVG bzw. das OVG dies nicht als Tatsache anerkennen?

Wenn dem alles tatsächlich so ist, warum reichen dann die vorliegenden Zeugenaussagen nicht aus um eindeutig zu beweisen , dass körperliche Züchtigung dort auch in der heutigen Zeit gang und gebe ist?

Aber die heutigen Gerichtsurteile diesbezüglich sind nicht so eindeutig wie die Zeugenaussagen?
Bitte lass mich das wissen.

Danke

forum.mybible.de/viewtopic.php?t=198

Geschrieben von Drahbeck am 18. August 2004 04:44:47:

Als Antwort auf: Re: Wikipedia geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2004 02:40:13:

Zu den Besonderheiten des Lexikonprojektes Wikipedia gehört auch, dass man Veränderungen im Detail nachvollziehen kann.
Seitens der Zeugen Jehovas tut sich da besonders ein unter dem Namen „Osch" Mit-Schreibender hervor. Der nimmt es mit der Wahrheit manchmal nicht so genau; wie beispielsweise bei seiner unbewiesenen Behauptung, Gebhard sei zu DDR-Zeiten „hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter" gewesen. Nachdem das als falsch gelöscht wurde, setzte „Osch" es erneut ein. Faktenbeweise dafür konnte er allerdings erneut nicht beibringen. Folge erneutes löschen.

Jetzt hat „Osch" sich insbesondere die Ausführungen über C. T. Russell zuletzt vorgenommen, und dabei seine massive Zensor-Handschrift offenbart. Es ist eine ganze Liste, was ihm da so alles nicht passt, was er gemäß seiner Schönredner-Technologie nicht länger gesagt wissen will.

Dazu gehören Aussagen wie beispielsweise die:

Russell entstammte materiell wohlhabenden Kreisen und investierte sein Vermögen für seine sich bildende Organisation. Ursprünglich in [Pittsburgh] (Pennsylvanien, USA) ansässig, wurde später (1909), als die Organisationsverfestigung bereits erfolgt, der Zentralsitz nach [Brooklyn], [New York (Bundesstaat)|New York], USA) verlegt.

Passen tut ihm offenbar auch nicht der Hinweis auf Barbour, wie nachfolgende „Osch"-Löschung verdeutlicht:

Sein "Damaskuserlebnis" trat ein, als er in einem "staubigen Lokal" eine Splittergruppe der von William Miller begründeten [Adventisten] näher kennenlernte. Diese "Second Adventisten" hatten dem Jahre [1874] als neuem Endzeitdatum zugefiebert. Davor gab es in dieser Gruppierung schon die ähnlichen Erwartungen für 1843/44. ... Mit N. H. Barbour, einem Vertreter dieser Gruppe, modifizierte er die [1874]-Erwartung in eine "geistige Wiederkunft Christi". - Das zusammen mit Barbour verfasste Buch "Drei Welten" (nur auf Englisch erschienen), wurde später, nachdem Russell sich wieder von Barbour getrennt, inhaltlich erweitert, und ist als "Schriftstudien" Band I noch heute bekannt. Weitere Bände folgten, wobei insbesondere das darin enthaltene 1914-Datum hervorhebenswert ist.

Genau dieses 1914-Datum, von den Zeugen Jehovas noch heute in frisierter Form verwendet, kann Zensor „Osch" in unfrisierter Form offenbar nicht verkraften, wie auch durch seine nachfolgende Löschung ersichtlich:

Das 1914 Datum, in abgewandelter Form (bei Russell materiell-irdische Erwartungen) gilt noch heute bei den Zeugen Jehovas als grundlegendes Datum. Danach hätte in jenem Jahre Christus seine Macht im Himmel angetreten. Andere Daten Russells etwa, der Beginn der Endzeit im Jahre 1799 (ausgehend von dem Startdatum 539 zuzüglich 1260 = 1799) finden heute keine Verwendung mehr („Schriftstudien" Band II S. 288). ... Russell meinte später dazu: "Ich bekenne daher, dass ich sowohl den Adventisten, als auch anderen Denominationen Dank schulde." - Ebenfalls keine Verwendung mehr findet die flankierende Berechnung des 1914-Datums auch aus den Maßen der Großen Pyramide zu Gizeh:
Dieses Maß beträgt 1542 Zoll und gibt das Jahr 1542 v. Chr. als das Datum an jenem Punkte an. Dann, von diesem Punkte an, die 'Eingangs-Passage' h i n a b messend ... erfahren wir, daß es 3457 Zoll beträgt, welche 3457 Jahre symbolisieren, von dem obigen Datum, 1542 v. Chr. an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1915 n. Chr., als den Anfang der Zeit der Drangsal bezeichnend, an; denn 1542 v. Chr. und 1915 n. Chr. geben 3457 Jahre. So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1914 der CHRONOLOGISCHE Anfang der Zeit der Drangsal war, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird." („Schriftstudien" Band III, S. 330)

Zu den das „Osch'sche" Missfallen findenden Sachen gehören auch die nachfolgenden Ausführungen:

Autoren, wie beispielsweise Alan Rogerson und Dietrich Hellmund, machen darauf aufmerksam, dass es einen Konkurrenzkampf in den unterschiedlichen Gruppen der Frühzeit gab. Russell gelang es, in den Besitz der Abonnentenkartei einer von Barbour geführten Zeitschrift zu gelangen, und selbigen seine eigene Zeitschrift "Zions Wachtturm" (heute "Der Wachtturm") zuzustellen. Aufgrund seiner materiellen Ressourcen hat Russell diesen Konkurrenzkampf dann gewonnen.
Wie schon der Name "Zions" andeutet, war er einer der theologischen Wegbereiter in der Neuzeit, der dem Volke [Israel] einen in der Bibel "vorhergesagten" endzeitlichen Rang zumisst. Dieser Aspekt sollte auch noch bis in die 1920er Jahre unter seinem Nachfolger [J. F. Rutherford] (etwa in dessen "Trost für die Juden") vorherrschen
Neben dem Ausgangsdatum [1874] orientierte er auf das Jahr [1914], welches nach anfänglicher Euphorie letztendlich doch in Depression der Bewegung umschlug. Erst [J. F. Rutherford] vermochte es dann, wieder das Ruder herumzureißen
Das Lexikon "Die Religion in Geschichte und Gegenwart" (1. Auflage) erwähnt auch die auf Russells Lehren sich gleichfalls stützenden Kreise in der Schweiz um die Zeitschrift "Die Aussicht" (seit 1902 erschienen), die mit die ersten Kreise auf dem europäischen Kontinent sind, die von ihm beeinflusst waren. Hier schon zeigten sich alsbald schismatische Tendenzen. Der "Aussicht"-Kreis wollte sein Blatt weiter selbständig redigieren. Russell bestand auf der Dominanz des "Zions Wachtturm". Die Tendenz, keine Selbstständigkeit neben sich zu dulden, sollte sich unter [J. F. Rutherford] noch verstärkt fortsetzen.

Geschrieben von Drahbeck am 02. September 2004 07:10:30:

Als Antwort auf: Re: Zensor Osch geschrieben von Drahbeck am 18. August 2004 04:44:47:

Wieder einmal schlägt in der Wikipedia die Löschkeule zu. Diesmal geht es um einen Detailartikel unter der Überschrift „Nationalsozialismus und Zeugen Jehovas".
„Blauäugig" oder auch nicht, meint der da den Löschantrag stellende :
„Hier der Grund, warum dieser Artikel konkret nicht den Qualitätsanforderungen entspricht: -- Artikel ist lediglich ein interessanter Aufsatz, der Inhalt kann gut in andere Artikel eingearbeitet werden oder bräuchte eine grundlegende Überarbeitung und ein völlig anderes Lemma -- euronaut 22:59, 1. Sep 2004 (CEST)"

Wenn man die Zähigkeit registriert, wie namentlich die Zeugen Jehovas-Fraktion in der Wikipedia um jede noch so geringe Formlierung feilscht, wie sie bemüht ist jegliche kritischen Aspekte zur WTG-Geschichte den Garaus zu machen (man sah man das auch beim Thema der Umarbeitung des Russell-Artikels), dann wird man wohl sagen können, die Floskel „der Inhalt kann gut in andere Artikel eingearbeitet werden", ist hochgradig naiv. Oder was auch nicht unwahrscheinlich ist, aus der WTG-Interessenlage gesteuert.

Eine solche „Einarbeitung" kann man schon förmlich im voraus abschätzen. Deren Tenor ist eindeutig. Die WTG Organisation seien die guten, und Kritik an ihr sei „überflüssig".
Die Wikipedia ist auf dem besten Wege zur WTG-Hofberichterstattung zu verkommen.

Nachstehend noch der Text, der da jetzt auch gelöscht werden soll

Schon im Mai 1922 hatte Alfred Rosenberg, nach dem Besuch einer Bibelforscherveranstaltung in München, mit J. F. Rutherford als Redner, in seiner Postille "Völkischer Beobachter" einen äußerst scharfen Kommentar darüber abgefasst: "Politisch heißt der heutige Wahnsinn Bolschewismus; 'religiös' nennt er sich 'ernste Bibelforschung' und Anthroposophie; 'künstlerisch' Futurismus usw. Narren, Schwätzer und Halunken haben heute das Wort: Die Pestillenz kommt, sagt der Vortragende. Sie ist schon da; in seiner Person. Wann wird das deutsche Volk ihn und seinesgleichen hinausfegen aus den deutschen Landen und sich rein baden in völkischer Erneuerung?".

In seinem 1931 erschienenen "Mythus des XX. Jahrhundert" bezeichnet er sie dann erneut als "bastardische Sekte". In konzertierter Aktion zwischen Kirchen und Nazis, waren die Zeugen Jehovas dann mit als erste auf dem Religionssektor von Verboten betroffen. Anfang 1933 war Deutschland noch föderalistisch strukturiert; sodass die Verbote auf Länderebene erfolgten. Besonders schmerzlich das Verbot in Sachsen am 18. April 1933. Schmerzlich besonders deshalb, weil dort regional bezogen mit die größten Zeugen Jehovas-Konzentrationen vorhanden waren (und beschränkt auf den Ostbereich, noch heute sind).

In Preußen hingegen konnten ähnliche Aktionen einstweilen noch abgewehrt werden. Die Zeugen Jehovas-Zeitschriften Der Wachtturm und Das Goldene Zeitalter konnten dort noch bis Juni 1933 gedruckt werden. Aber es war "dicke Luft im Anzug"; dass war allen Sehenden klar. Eiligst reiste J. F. Rutherford nach Deutschland und lies der Hitlerregierung anwaltlich mitteilen; er wolle wenn gewünscht, persönlich Rede und Antwort stehen. Die Offerte wurde nicht angenommen.

Für den 24. Juni wurde daher eine Zeugen Jehovas-Versammlung nach Berlin, in die Tennishallen zu Berlin-Wilmersdorf einberufen. Die dort vorgelesene und bestätigte Resolution war von Rutherford abgesegnet, der sie eigens in seinem 1934er Jahrbuch der Zeugen Jehovas nachdrucken ließ.

Vorangegangen war dem der überhastete Versuch, zwei neue Rechtspersönlichkeiten (Norddeutsche und Süddeutsche Bibelforschervereinigung) zu gründen; mit ihrer satzungsmäßigen Tilgung des den Nazis nicht genehmen Begriffes "International" und der weiteren Satzungsmäßigen Bestimmung. Nur Deutsche dürfen in ihnen Sitz und Stimme haben. Auch dieser Versuch scheiterte.

Der Inhalt der Berlin-Wilmersdorfer Resolution wird heutzutage kontrovers beurteilt. Zwischen "Anbiederung" und "Blasen auf der Trompete von Jericho" schwanken ihre Bewertungen. Zu denen die jene Resolution, zeitgenössisch, auch als Anbiederung bewerteten, gehörte der Pfarrer Karl Gerecke, der diese Meinung in einem Memorandum an die Hitlerregierung mit vertrat. Es half nichts. Es kam etwa zeitgleich auch in Preußen zu einer Verbotsverfügung.

Vorerst, im weiteren Verlauf des Jahres 1933, versuchten die Zeugen Jehovas noch, dem "Prinzip Hoffnung" Geltung zu verschaffen. Verschiedene Verhandlungsansätze, auch über diplomatischem Druck, wurden eingesetzt. Spätestens bei seiner November"wahl" 1933, mit dem offenkundigen Ergebnis. Die Nichtwähler setzen sich zum größten Teil aus Zeugen Jehovas zusammen, war für die Naziseite klar. Es gibt keinen Kompromiss.

Auch die Zeugen Jehovas schalteten daher um. Besonders ab Oktober 1934 mit einer internationalen Protesttelegramm-Aktion an die Hitlerregierung. Die Kampfansage wurde von den Nazis angenommen. Eine Gestapo-Sonderkommission holte im August 1936 zu ersten großflächigen Schlägen aus.
Mit unter den Verhafteten Fritz Winkler, damaliger Leiter der Zeugen Jehovas für Deutschland. Unter Druck und Folter setzte ein Dominoeffekt ein, der zu weiteren Verhaftungen und Aufrollungen der Zeugen Jehovas-Organisation führte. Erst zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gelang den Zeugen Jehovas eine regionale (besonders den Südwestdeutschen Raum betreffende) Organisationskonsolidierung.

Die in die KZ eingelieferten Zeugen Jehovas, vielfach im nahtlosen Anschluss an bereits vorher verbüßte Gerichtsstrafen, als so genannte "Schutzhaft" deklariert, waren in der Anfangszeit das besondere Hassobjekt des SS-Sadismus und mussten Schlimmes erdulden. Gespalten auch in der Frage, wieweit geht man in der Ablehnung der Ausführung kriegsbegünstigender Arbeiten. Gehört auch Angorakaninchenpflege (als Beispiel) mit dazu, dieweil eine indirekte Kriegsbegünstigung? Ein großer Teil der diesbezüglich besonders Fanatischen, hat daher die KZ-Zeit nicht überlebt.
Der "liberalere" Flügel hingegen konnte es mit seinem Gewissen vereinbaren, beispielsweise auch als Haushaltshilfen in SS-Haushalten und ähnliches zu arbeiten. Himmler selbst stellte besonders nach dem 20. Juli 1944 ernsthafte Überlegungen an, seine Zeugen Jehovas-Politik grundlegend zu revidieren. Ein Aspekt dabei, so Himmler, man möge die Zeugen Jehovas zukünftig nur noch für solche Arbeiten einsetzen, wo sie mit den "Tollpunkten des Krieges" nicht in direkte Berührung kämen.

Besonders nachdem die Dissertation von Dr. Detlef Garbe über die Zeugen Jehovas veröffentlicht wurde, ist auch seitens der Zeugen Jehovas ein partielles Umdenken zu registrieren. Die Jahre davor tendierte ihre Tendenz eher dahin; die Opfer sollten sich an den Spruch halten: ´Was du getan, hast du um der Sache willen getan. Eine besondere Ehrableitung daraus sei "nicht biblisch".´

In der Nach-Garbe-Zeit wurde nunmehr auch seitens der Zeugen Jehovas und von ihnen begünstigter Historikerkreise, in vielfacher Art und Weise diese Etappe ihrer Geschichte thematisiert. Die Wertungen darüber sind allerdings bis heute, unverändert kontrovers.

Geschrieben von Drahbeck am 03. September 2004 06:46:36:

Als Antwort auf: Re: Zensoren am Werk geschrieben von Drahbeck am 02. September 2004 07:10:30:

Hinweis:
Herr Wrobel von der WTG ist in letzter Zeit auch dadurch auffällig geworden, dass er diverse neue Webseiten aufgemacht hat, um so wohl der WTG-Sicht der Dinge verstärktem Nachdruck zu verschaffen. Sieht man sich die Wikipedia-Diskussion in vorgenanntem Kontext näher an, drängt sich der Eindruck auf, dass die auf der Wrobel-Linie dort liegenden, jetzt die Chance sehen, die Revision in ihrem Sinne dort vornehmen zu können. Sie mögen tun, was sie ohnehin nicht lassen können.
Im Internet gibt es nach wie vor einige Webspace-Angebote die für Texteinsteller kostenlos sind. In der Regel mit Werbung überfrachtet; dass muss man dann wohl in Kauf nehmen.
Geschrieben von Drahbeck am 03. September 2004 09:59:16:

Als Antwort auf: Re: Hinweis geschrieben von euronaut am 03. September 2004 09:33:06:

Das dürfte ja auch nicht in Frage gestellt worden sein. Unstrittig ist auch das Wikipedia-Prinzip laufender möglicher Veränderungen.
Die tragen dann in der Regel die Handschrift ihrer Verfasser.

Heise-Online notierte einmal, dass der Zeugen Jehovas-Artikel allein schon über 300 Veränderungen erfahren hat und ein Ende dieser Tendenz ist wohl auch nicht in Sicht. Sehr wohl hat sich da eine gewisse, ich nenne sie mal so „Zeugen Jehovas Fraktion" in der Wikipdia festgesetzt auf diesem Gebiet. Einstweilen rechne ich Sie persönlich nicht dazu. Es gibt aber auch, wie man manchmal zu sagen pflegt (ich bitte das nicht persönlich gemeint aufzufassen), sondern ganz allgemein: „nützliche Idioten". Wobei die Vokabel „Idioten" in 99% der Fälle im eigentlichen Sinne des Wortes so nicht zutrifft. Das können durchaus hochintelligente Leute sein.
Die wenigsten werden wohl einen Hitler als Idioten vom Intelligenzkoeffizienten her bezeichnen. Gleichwohl ist sein Wirken in Gesamtheit als negativ einstufbar.

Seit 1993, seit der Veröffentlichung der Dissertation von Detlef Garbe, wogt der Streit der Bewertung der Zeugen Jehovas im Naziregime. Jede Seite der unterschiedlichen Kontrahenten sammelt da so ihre Hilfstruppen. Letztendlich spiegelt sich das auch in der Wikipedia wieder.

Einige der genannten 300 Veränderungen habe ich durchaus im Detail mal nachverfolgt; und als Resultat festgestellt (auch im Hauptartikel über die Zeugen Jehovas), dass offenbar aufgrund ihrer zugegebenermaßen Zähigkeit, da die Zeugen Jehovas Fraktion der faktische Sieger ist. Ihr Ziel der Hofberichterstattung bei der Thematik die ihnen besonders am Herzen liegt, ist sie von ein paar derzeit noch vorhandenen „Schönheitsfehlern" ziemlich nahe.

Ich habe auch keinen Zweifel, was das Endergebnis des derzeitigen Disputes sein wird.

Geschrieben von Bianca am 19. August 2004 00:20:03:

Als Antwort auf: Weltmenschen geschrieben von Drahbeck am 18. August 2004 04:49:15:

Weltmensch:
alles was sich ausserhalb der Organisation ...befindet ist die Welt
alles was nicht ... anbetet ist die Welt
Menschen, die nicht .. anbeten sind Weltmenschen
Die Welt gehört Satan. Die ganze Welt liegt in der MAcht dessen, der böse ist... Weltmenschen gehören zu Satans Organisation. Weltmensch ist das nicht die Kennzeichnung eines Teufelsanbeters sei er katholisch, evangelisch, Moslem usw.egal weicher Rasse??
egal ob arm, reich, nett oder nicht nett,absichtlich oder unabsichtlicher Anbeter?

Frage: deutliche Abgrenzung zum eigenen Schutz und zum Halten der eigenen Herde, damit die nicht blöckend zum Feind überläuft und sich immer bewußt wird, dass sie es sind????
Was wäre denn, wenn es nicht so eine Abgrenzung gäbe???
Würden sie nicht alle zum Teufel überlaufen, weil der eine Mensch nicht besser als der andere Mensch ist....die eine Religion nicht besser als die andere und es keine nennenswerten Unterschiede gibt?

das ist nur meine eigene Auslegung und Gedankenführung zum Thema Weltmensch Andere haben andere ANSICHTEN und sie sei ihnen zugestanden.

Ist es nicht nachdenklich, wenn manche Kinder den Begriff Weltmensch so gut kennen würden, wie andere Kinder den Begriff Weihnachtsmann??

Geschrieben von Drahbeck am 20. August 2004 15:12:54:

Als Antwort auf: Michael Moore: Hurra Amerika geschrieben von D. am 18. August 2004 11:48:58:

Vierzig Millionen Amerikaner haben keinerlei Krankenversicherung, aber das schert niemanden einen feuchten Kehricht. Die Wall Street ist gesund, nur darauf kommt es an!
In anderen Ländern ist man über diese Zahl entsetzt. Kein Kanadier, Brite, Deutscher oder Kenianer kann verstehen, dass unsere nationale Gesundheitspolitik nach dem Motto funktioniert: "Du bist krank? Pech gehabt!"

Fast noch schlimmer ist, dass die Personen, die versichert sind, ihrer Health Maintenance Organisation, auch Hand The Money Over (her mit dem Geld) genannt, unglaublich viel Geld zahlen müssen. Bei einer HMO bekommt man keine Hilfe, man wird abgezockt und verwaltet.

Derweil werden die Leute an der Spitze dieser HMOs stinkreich. 1996 kassierte der Chef des HMO-Unternehmens U.S. Healthcare fast eine Milliarde Dollar Aufwandsentschädigung für sich persönlich.
Ganz recht, eine Milliarde.
Ist es bei diesen Zuständen ein Wunder, dass die USA bei der Kindersterblichkeit im Vergleich mit allen Nationen auf dem 23. Platz liegen? Wir können binnen weniger Stunden ein Dutzend Schlachtschiffe an den Persischen Golf schicken, aber wenn du Angst hast, dass aus den Halsschmerzen deines Kindes etwas Schlimmeres werden könnte, mußt du eine Nummer ziehen und so lange in einer Ambulanz warten, bis alle Leute mit Schußwunden behandelt worden sind. Laut unseren Volksvertretern im Kongress - die sich während beider Amtszeiten eines Präsidenten, der sich die Gesundheitsreform auf die Fahnen geschrieben hatte, strikt weigerten, auch nur das Geringste zur Verbesserung der Krankenversorgung zu unternehmen - ist unser Gesundheitssystem in einem wunderbaren Zustand und dem aller anderen Länder um Lichtjahre voraus. Die einzigen Probleme, die diese Abgeordneten sehen, sind erstens: Sozialhilfeempfänger, die zuviel Steuergelder verschlingen, weil sie die Frechheit haben, krank zu werden. Zweitens: Rechtsanwälte, die Ärzte wegen Untätigkeit verklagen.

Wir sehen uns gern als die Nummer Eins, also beschlossen wir, unser Gesundheitssystem mit den Systemen von Kanada und Kuba zu vergleichen. Wir nannten das Ganze Krankenhausolympiade und dachten, es wäre interessant, jeweils einen Patienten mit einem gebrochenenen Knochen, in Kanada, in Kuba und in den guten alten USA von der ersten Untersuchung in der Ambulanz bis zu dem Moment zu begleiten, in dem er die Rechnung des Krankenhauses bekommt.

Vorstehendes ist nur eines jener Themen die Michael Moore zusammen mit einem Team in der Form dokumentarischer Fernsehsketche verarbeitete. Der Themenvielfalt war da keinerlei Begrenzung auferlegt, und in der Regel wurde auch "Narrenfreiheit" gewährt. Das Publikum hatte in seinem Eulenspiegel in den es hineinsah, etwas zu lachen. Der Fernsehsender hatte brummende Einschaltquoten, die er wiederum für seinen Werbekundenmarkt nutzbar machen konnte; und so waren denn wohl alle relativ zufrieden. Eine Ausnahme von dieser Regel gab es allerdings, und dass war die schon genannte "Krankenhausolympiade".

Die sich dabei ergebenden Probleme werden mit den Worten beschrieben:
"zwangen uns die Zensoren von NBC, das Ende eines Beitrages zu verändern. Tatsache ist, dass bei fairer Anwendung der Beurteilungskriterien Kuba gewonnen hätte. Es bot die beste Versorgung in kürzester Zeit, und sie kostete den Patienten keinen Cent. Die Zensoren jedoch erklärten uns, dass es politisch unmöglich sei, Kuba in der Hauptsendezeit siegen zu lassen. Wir sollten Kanada zum Sieger erklären. Wir verhandelten bis unmittelbar vor Beginn der Sendung und argumentierten, dass eine solche Entscheidung sowohl unaufrichtig als auch ziemlich dumm sei. Wir fragten die Zensoren, ob sie glaubten, es werde eine neue Kubakrise geben, wenn wir zeigten, dass die Kommies gesiegt hatten. Oder ob sie eine neue Massenflucht über das Meer fürchteten, diesmal jedoch in umgekehrter Richtung mit Hunderttausenden von Amerikanern, die wegen einer anständigen und erschwinglichen Krankenversorgung nach Kuba flohen?

Wir konnten uns nicht durchsetzen, und der Beitrag wurde mit Kanada als Sieger gezeigt. Da fragt man sich doch automatisch, was im Fernsehen sonst noch "verändert" wird, wenn nicht einmal ein so harmloser Beitrag in seiner ursprünglichen Form ausgestrahlt werden darf.

Quer beet ging die Thematik durch diese Fernsehsendungen. Auch Religion in weiteren Sinne, kam darin mit vor. Etwa in der Kurzcharakteristik wiedergegeben:
"Die Southern Baptist Church hat eine Karte von Alabama veröffentlicht. Sie zeigt die Countrys, in denen die meisten Einwohner noch nicht "gerettet" sind und deshalb nach ihrem Tod in der Hölle schmoren müssen. TV Nation reist in die Countrys mit den meisten "verlorenen" Seelen und versucht, sie vor der ewigen Verdammnis zu retten."

Oder auch jene Episode:
"Einmal im Jahr sollen alle Katholiken zur Beichte gehen und alle Sünden des Jahres beichten. Interessanterweise geben keine zwei Priester dieselbe Buße für dieselben Sünden. Als Kundendienst für ihre katholischen Zuschauer bietet TV Nation die erste "Verbraucherberatung für Beichtwillige" in der Menschheitsgeschichte an."

Nicht direkt dem Thema Religion, indirekt wohl aber doch auch, ist auch die nachfolgende Episode einzuordnen:
"Jede Woche tauchen überall in den USA Mitglieder von Operation Rescue vor den Abtreibungskliniken auf und bedrängen die Frauen, die in den Kliniken Hilfe suchen. Sie beschimpfen sie als "Kindstöterinnen" und "Mörderinnen". Sie fotografieren sie. Sie halten ihnen groteske Fotos von abgetriebenen Föten unter die Nase.

In letzter Zeit tauchen diese Botschafter des Hasses auch vor den Häusern von Ärzten und anderen Mitarbeitern der Kliniken auf. Sie belästigen deren Frauen und Kinder. Mitglieder des extremen Flügels der Anti-Abtreibungsbewegung haben sogar Ärzte umgebracht, die Abtreibungskliniken führten. 1997 kam es in den USA im Zusammenhang mit Abtreibungskliniken zu 166 "Fällen von Gewaltanwendung", darunter 7 Fälle von Brandstiftung, 11 Todesdrohungen, 6 tätliche Angriffe, 62 Fälle von Belästigung, 65 Fälle von Vandalismus und 1 Mordversuch.

Die Abtreibungsgegner sind vermutlich die erfolgreichste Haßbewegung im ganzen Land. Obwohl die Abtreibung seit über 25 Jahren legal ist, haben diese Leute den Betreibern von Abtreibungskliniken solche Angst eingejagt, dass es heute in 84 Prozent aller Landkreise keine Arztpraxis und keine Klinik mehr gibt, die eine Abtreibung vornimmt.

In der Liebesnacht drehten wir den Spieß um und besuchten den Chef der Anti-Abtreibungsorganisation Operation Rescue West in seinem Haus in den Bergen von Los Angeles. Als die freiwilligen Helfer von TV Nation eintrafen, schrieen sie den Mann nicht etwa an, sondern erboten sich, Blumen und Sträucher in seinem Garten zu pflanzen. Er kam aus dem Haus, aber er war gar nicht erfreut. Und er verhielt sich gar nicht wie ein Lebensschützer, denn er stampfte wütend auf ein paar Blumen herum, bis er sie ganz zermalmt und in die Erde getreten hatte.

Er versuchte noch, unser Team mit diversen abfälligen Bemerkungen über die "Feministinnen" zu beleidigen, dann gab er auf und ging wieder in sein Haus. Wir dagegen legten das zertretene Blumenbeet neu an und zogen fröhlich von dannen."

Auch die Zeugen Jehovas kamen einmal in dieser Fernsehserie als Thema mit vor. Gemessen an anderen behandelten Sachen, als harmlose Spinner. Über sie liest man.
"Nachdem wir bei der Konfrontation mit den Müllmännern nur knapp dem Tod entronnen waren, beschlossen wir, nur noch pazifistische Gruppen aufs Korn zu nehmen, die trotz ihrer Friedlichkeit unglaublich lästig sind.

Natürlich kamen wir sofort auf die Zeugen Jehovas. Die Mitglieder dieser Sekte klingeln an deiner Haustür und wollen dich bekehren. Sie möchten, dass du sie hereinbittest, damit sie dir die Gute Nachricht bringen können. Sie sind so sauber und nett und höflich, dass du praktisch keinen Grund findest, sie wieder hinauszuschmeißen.

Wir stellten ein paar Nachforschungen an, wo Mitglieder der Sekte wohnten, und Mike ging los und klopfte an ihre Türen.
"Guten Morgen!" sagte er. "Ich habe eine Gute Nachricht für Sie! Darf ich hereinkommen und Ihnen von einer Fernsehshow erzählen, die mein Leben verändert hat und die auch Ihr Leben verändern kann?"

Zugunsten der Zeugen Jehovas muß gesagt werden, dass sie sofort begriffen, worum es ging und was der Witz an der Sache war. Aber sie ließen es sich nicht ausreden, diese komischen weißen Hemden und Krawatten zu tragen und zu den unmöglichsten Zeiten bei anderen Leuten auf der Türschwelle aufzukreuzen."

Moore und seine Mitstreiter haben, das Medium Fernsehen nutzend, den Amerikanern eine modernisierte Variante des Til Eulenspiegel unter die Nase gerieben. So mancher hat über vieles gelacht (was ja auch beabsichtigt war). Aber bei diesem "Lachen" blieb nicht selten ein fader Nachgeschmack zurück, der dem nüchternen Betrachter sagen konnte. Eigentlich, eigentlich ist das, was da gesagt wurde, durchaus nicht zum lachen!

In dem Katalog innenpolitischer Probleme, kamen, wie auch gesagt wurde, auch die Zeugen Jehovas mit vor. Und da wäre dann noch die Frage zu stellen. Was ist ihr Anteil bei der Lösung innenpolitischer Probleme? Antwort, so gut wie nichts. Sie sind die "Halleluja-Singer" ausgeputzt mit Schlips und Kragen, die einer Titanic den letzten Abschiedsgesang leisten!

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