Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 18. August 2001 17:30:26:

In der Dienstabteilung wurden heute ca. 50.000 Blatt brisante Akten über Rechtskomiteefälle vernichtet. Angeblich sei die Aufbewahrungsfrist abgelaufen. Vermutlich wurde aber alle Akten vorher verfilmt. J. Zillmann vom Fotostudion wurde beim hektischen arbeiten mit Dokumentarfilm beobachtet.
Geschrieben von Gerd  am 18. August 2001 18:30:31:

Als Antwort auf: Brisante Akten vernichtet <1038.htm> geschrieben von Bethel-Maulwurf am 18. August 2001 17:30:26:

Oho!

Verlassen die Ratten das sinkende Schiff?

Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 15. August 2001 15:52:37:

Wie aus den Katakomben der Kanal-Werker zu erfahren war, findet derzeit eine streng geheime Aktion statt, bei der ausgesuchte ZJ bei den Jugendämtern vorstellig werden und vertrauliches Informationsmaterial überbringen. Zu diesem Zweck fanden eine Einweisungsveranstaltung statt, an denen nur die Öffentlichkeitsarbeiter und ihre Vertreter auf Kreisebene teilnehmen durften. Alle wurden zu strengstem Stillschweigen verpflichtet. Allerdings erfährt man in Selters hinter vorgehaltener Hand mehr als man wissen will. Da hauen sich einige Brüder voller Stolz über den tollen Coup auf die Brust.

Geschrieben von Undercover  am 15. August 2001 19:44:41:

Als Antwort auf: Streng geheime Aktion der WTG ... Aktuell! <1029.htm> geschrieben von Bethel-Maulwurf am 15. August 2001 15:52:37:

Hallo, lieber Bethel- Maulwurf
das sind ja wirklich interessante Informationen, die du da hast.

"Allerdings erfährt man in Selters hinter vorgehaltener Hand mehr als man wissen will. Da hauen sich einige Brüder voller Stolz über den tollen Coup auf die Brust."

Eines ist klar. Wenn jemand mehr weiß als die Anderen, gehört er zu den Privilegierten. Das gibt's überall und so geht es ja den Zeugen Jehovas im Allgemeinen auch. Glauben sie doch, von „Gottes Mitteilungskanalanal" besondere Informationen über den Lauf der Welt und ihr Ende zu haben. Nur ihnen hat Gott seine Pläne geoffenbart durch immer heller werdendes Licht. Deshalb die These, daß man nur in Verbindung mit seiner Organisation und dem Sklaven überleben kann.
Frage: Hast du eine Ahnung, um welches vertrauliches Material es sich handeln könnte?
Ich vermute, es hat was zu tun mit dem erstebten Ziel einer KdöR, oder?

Geschrieben von Bauer am 17. August 2001 12:08:00:

Als Antwort auf: Re: Streng geheime Aktion der WTG ... Aktuell! <1032.htm> geschrieben von Undercover am 15. August 2001 19:44:41:

Oder will man auf die Fälle von Ehetrennungen Einfluss nehmen. Da kommt auch schon einmal schnell das Thema Zeugen Jehovas auf. Und dann ist es doch schön, sich in einem besonderen Licht dargestellt zu haben.

Ich denke da an die verlogene Selbstdarstellung, die vor der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages abgegeben wurde.

Kindeswohl? Der WTG ist es doch noch nie um das Wohl von irgendwelchen Kindern oder überhaupt von Menschen gegangen. Benutzt, missbraucht und weggeworfen ist wohl eher passender.

Mir wäre es auch ganz wichtig hier nähere Informationen zu bekommen.

An erster Stelle steht wohl das Wissen um die Information, also der Inhalt, der da verbreitet werden soll.

Geschrieben von Drahbeck am 15. August 2001 16:41:16:

Als Antwort auf: Streng geheime Aktion der WTG ... Aktuell! <1029.htm> geschrieben von Bethel-Maulwurf am 15. August 2001 15:52:37:

Der Online-Katalog der Deutschen Bücherei Leipzig, verzeichnet auch den Titel:
Kindeswohl und Elternverantwortung wenn ein Elternteil Zeuge Jehovas ist / [gemeinsame Hrsg.: Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland e.V., Berlin ...]. - Aktualisierte Fassung mit Rechtsprechungsübersicht. - Selters/Taunus : Wachtturm-Gesellschaft
Das ist wieder so eine Publikation, die selbst der Mehrheit der Zeugen Jehovas nicht zugänglich ist. Politik der WTG dabei ist es, sie nur in "Problemfällen" den Betroffenen zugänglich zu machen, respektive Angehörige von juristischen Berufen usw. im "Bedarfsfall".
"Otto Normal-Zeuge Jehovas" bleibt wieder einmal außen vor.
Auch wenn auch mir jene Publikation derzeit nicht zugänglich ist, hatte ich zumindest die Möglichkeit eine Vorgängerversion davon mal zu lesen. In nachstehendem Link, einige Anmerkungen dazu:
Kindeswohl

Geschrieben von Drahbeck  am 19. August 2001 16:21:02:

Kommentar zur Urteilsbegründung vom 17. 05. 2001
Typisierende Gesamtbetrachtung. So lautet das Kardinalwort in der jetzt veröffentlichten schriftlichen Urteilsbegründung vom 17. Mai 2001 des 7. Senats des Bundesverwaltungsgerichts.
Ein weiterer wesentlicher Satz lautet:
"Die Sache wird zur anderweitigen Verhandlung an das Oberverwaltungsgericht zurückverwiesen."
Und: Das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Berlin, vom 14. 12. 1995, wird insoweit aufgehoben, als darin schon der ersehnte Körperschaftsstatus für die juristischen Formationen der Zeugen Jehovas festgemacht schien. Lediglich, weil der Berliner Senat erneut dagegen klagte, wurde das nicht rechtskräftig.
Und noch so ein bedeutungsschwangerer Satz:

"Die Entscheidung über die Kosten bleibt der Schlussentscheidung vorbehalten." Wer immer auch am Ende die "Zeche" des sich über diverse Gerichtsinstanzen hinziehenden Streites zahlen muss. Er wird tief in seine Tasche greifen müssen, denn "billig" ist das ganze Unternehmen mit Sicherheit nicht. Abgesehen davon, dass die Parteien (Kläger und Beklagte) schon jetzt ihre engagierten Rechtsanwälte bezahlen müssen, mit der vagen Hoffnung, diese Kosten dem Unterlegenen vielleicht überborden zu können - oder auch nicht.

Was die Vorwürfe gegen die Zeugen Jehovas und ihre juristische Bewertung anbelangt, so spiegeln diese sich in diesem Urteilstext auch in den Sätzen wieder:
"Der erstmals im Berufungsverfahren erhobene Vorwurf, die Religionsgemeinschaft praktiziere ein totalitäres Zwangsystem" würde im staatlichen Bereich keine unmittelbaren Rechtswirkungen entfalten. Verwiesen wird auf die Möglichkeit, durch Austritt für sich persönlich diese Situation verändern zu können.

Das wäre so ein Aspekt für die "typisierende Gesamtbetrachtung". Lasse ich mir diese Vokabel auf "der Zunge zergehen" würde ich zugleich die Berücksichtigung der Zeugen Jehovas-Ideologie damit inbegriffen sehen. Jene "Endzeittheologie", jene "Inzucht" was gesellschaftliche Kontakte anbelangt. Jene Vereinnahmung durch wöchentlich drei Versammlungstage. Jene "Schulung" und moralischer Zwang zum Predigen der WTG-Ideologie auch Außenstehenden in systematischer Form. Ich möchte den Richter sehen, der dass vielleicht persönlich mal durchgemacht hat, der dann noch unbeschwert von einer "leichten Austrittsmöglichkeit" spricht.

Wer in dieser Hinsicht indoktriniert worden ist, den fallen Austrittsgedanken alles andere als "leicht". Und die Praxis beweist (die Internetforen zum Thema Zeugen Jehovas belegen es), wieviele einen verzweifelt harten Kampf diesbezüglich kämpfen. Und man muss hinzufügen: Es gibt Fälle, wo solche an diesem Kampf zerbrechen. Nennen wir stellvertretend nur den Suizidfall Vjekoslav Marinic; dieweil er durch Fernsehpublizistik einen größeren Bekanntheitsgrad erreichte.

Weiter wird im Urteil das Thema Bluttransfusion angesprochen. Begrenzt auf Fälle unmündige Kinder betreffend. Es ist richtig. Erwachsene müssen, dieweil mündig, anders bewertet werden. Dennoch hinterlässt diese Ausgrenzung der Erwachsenen einen durchaus faden Beigeschmack bei mir. Auch ihre Fälle gehören mit zu einer "typisierenden Gesamtbetrachtung".
Mittels Vormundschaftsgerichte könnten ja im Falle von Kindern, zwangsweise Bluttransfusionen durchgesetzt werden. So der Tenor des Urteilstextes. Auch wieder so eine Halbwahrheit. Was das erst mal für einen Nervenkrieg kostet, bis es eventuell so weit ist, und ob damit nicht zusätzlich wertvolle Zeit im Einzelfall vergeudet wird, das wäre meine Rückfrage. Auch dieser Aspekt gehört mit in die "typisierende Gesamtbetrachtung", jedenfalls nach meiner Meinung.

Noch so ein Satz, bezugnehmend auf frühere Gerichtsentscheide in der Sache:
"Das religiöse Verbot der Teilnahme an staatlichen Wahlen sei ein Gesichtspunkt, der zwar bei der gebotenen Gesamtbetrachtung Berücksichtigung finden könne, der für sich allein die Versagung des Körperschaftsstatus nicht rechtfertige."
Also auch hier ist die "typisierende Gesamtbetrachtung" eingefordert. Dazu gehört auch das Gebaren in Sachen Wehr- und Ersatzdienste und die dem zugrunde liegende Theologie "kein Teil der Welt" sein zu wollen. Andererseits sich aber von der Welt in Form von Privilegien durchaus "spicken" lassen zu wollen.

Besonders die Auswirkungen der Zeugentheologie auf Dritte, müssten nach dem Urteilstext geklärt werden. Wieso eigentlich nur für Dritte? Eine Theologie der Weltfremdheit ist auch für Erste und Zweite schlimm genug.
Es ist richtig: Religionsfreiheit ist in diesem Lande ein hohes Gut. Es ist weiter zu beklagen. Die Verfilzung zwischen Staat und Kirche hat in diesem Lande erschreckende Ausmaße. Frankreich, beispielsweise, setzt da andere Maßstäbe.
Die Sache dreht sich meiner Ansicht nach doch nur darum. Ob die Zeugen Jehovas auch einen Privilegiertenstatus erzwingen können, was sie ohne Zweifel wollen. Auch ohne Privilegien haben sie die Möglichkeit ihre weltfremden Doktrinen zu praktizieren. Privilegien sind dazu keineswegs ein "Muss". Leider ist das kirchenpolitische Klima in diesem Lande für diese simple Erkenntnis nicht reif.

Es tut mir leid: Ich spreche hier für meine Person. In diesem Punkt liege ich mit diesem Staat und seiner kirchenpolitischen Lethargie über Kreuz. Gerichte sollen nun politisches Versagen "ausbügeln". Ob sie letztendlich dazu fähig sind, erscheint mir zweifelhaft.

Vjekoslav Marinic http://www.infolink-net.de/docs/com/erfahrung054.htm

Geschrieben von Mumpitz am 19. August 2001 23:33:54:

Als Antwort auf: Kommentar zum Urteilstext vom 17. 5. 01 <1049.htm> geschrieben von Drahbeck am 19. August 2001 16:21:02:

> Verwiesen wird auf die Möglichkeit, durch Austritt für sich persönlich diese Situation verändern zu können.
** Die Folgen sind doch dieselben. Erinnert mich jedenfalls an das dritte Reich, wo man einem, der in Ungnade gefallen war, eine Pistole hinschob, um sich den Prozeß zu ersparen - und der dann die Situation sozusagen für sich persönlich veränderte und sich auch brav erschoß ...

Geschrieben von O. N. am 14. September 2001 17:49:19:

Als Antwort auf: Re: <1087.htm>geschrieben von Drahbeck am 26. August 2001 06:28:31:

Blick in die USA
Duane Magnani
In einem auch in Deutschland verbreiteten Vortrag berichtete Magnani, dass er seit circa 1986 als Gutachter bei Sorgerechtsfällen vor Gericht auftritt. Weitere Texte von Magnani über Kids. e. V. Leverkusen. Sein Wirken beschreibt er mit der Selbstdarstellung:


Bis heute habe ich schätzungsweise 2.000 Personen über ihr Leben als Kinder bei den Zeugen befragt. Ich war Berater in über 125 Sorgerechtsfällen. In einigen Fällen wurde ich beigezogen, wo es um Bluttransfusionen in Krankenhäusern ging, und auch in ein paar Fällen von Gewaltanwendung und Mord. Und ich habe in 17 Sorgerechtsprozessen eine Aussage gemacht.


Die Justiz ist nicht an religiösen Fragen interessiert, sie muss jedoch auf die sozialen Fragen achtgeben. Eines der Schlüsselthemen bei allen Prozessen ist die so genannte "soziale Isolation". Alle Zeugenkinder werden gelehrt, dass es abträglich ist, mit Menschen, die keine Zeugen Jehovas sind, Kontakt zu haben. Nichtzeugen werden als "Weltmenschen" bezeichnet.
Also ist die Gemeinschaft mit Personen, die keine Zeugen Jehovas sind, verboten. Das beinhaltet Tätigkeiten nach der Schule außerhalb des Stundenplanes, Hobbys, Sport mit Kindern, die keine Zeugen sind; und nicht einmal mit ungläubigen Verwandten soll man Gemeinschaft haben.

Für das Gericht von Interesse ist, dass Zeugenkinder keine Nationalfeiertage begehen dürfen. Alle Geburtstagsfeiern, Weihnachten, Ostern, Muttertag werden als Teil der Welt Satans verurteilt. Für das Gericht ist auch von Interesse, dass den Kindern generell von einem Studium an einer Universität abgeraten wird. Es gibt da jedoch eine Ausnahme: In neuerer Zeit hat die Wachtturm-Organisation erkannt, dass es ohne jede Berufsausbildung nicht möglich ist, genug für den Lebensunterhalt zu verdienen. Alle Zeugenkinder werden dazu ermuntert, den Vollzeitdienst aufzunehmen und an die Türen zu klopfen. Das bedeutet, dass etwas Ausbildung reicht, damit sie ihre Rechnungen bezahlen können, während sie an die Türen klopfen.

Das Gericht interessieren auch die Tätigkeiten eines Zeugen Jehovas, die nicht Bürgerpflicht sind. Patriotismus oder seiner Bürgerpflicht nachkommen wird von einem Zeugen Jehovas als etwas Gottloses angesehen. Daher gehen Jehovas Zeugen generell nicht zur Wahl, sie weigern sich, die Nationalfahne zu grüßen; alle staatlichen Behörden werden als unter Satans Kontrolle stehend betrachtet. Wenn ein Land, in dem ein Zeuge Jehovas lebt, angegriffen wird, wird sich dieser weigern, es zu verteidigen.

Das Gericht ist sehr an dem körperlichen Wohlergehen eines Kindes interessiert. Zusammen mit den seelischen Problemen, die sich aus den von mir erwähnten Tatsachen ergeben, steht ein Zeugenkind immer vor dem Problem, dass es eine Bluttransfusion brauchen könnte und diese ablehnen muss. In einem medizinischen Notfall wird der Elternteil des Kindes, der Zeuge ist, die Bluttransfusion ablehnen. In einem Notfall beantragt das Krankenhaus eine gerichtliche Verfügung, die die Transfusion für das Kind erlaubt. Das Problem dabei ist, wenn das Kind das Blut schnell braucht, dauert es, bis die medizinische Hilfe gegeben werden kann. Und wenn die Eltern geschieden sind und der Elternteil, der Zeuge ist, ist anwesend, und der Teil, der kein Zeuge ist, ist nicht anwesend, dann kann man kaum erwarten, dass der Zeugen-Elternteil den anderen über den Notfall benachrichtigt.

Würde der Zeugen-Elternteil den anderen benachrichtigen, dann würde das so betrachtet, als helfe er Satan in seiner Vorgehensweise. Und um die Sache noch komplizierter zu machen: Jehovas Zeugen wird geraten, ihre Kinder nicht in Krankenhäuser zu geben, die vielleicht Bluttransfusionen vornehmen.

Die Wachtturm-Gesellschaft hat veröffentlicht, welche Verpflichtung ein Zeuge Jehovas in einer solchen Situation hat. Ich werde Ihnen das jetzt vorlesen:

"Auch heute müssen Christen standhaft sein, fest entschlossen, das göttliche Gesetz nicht zu übertreten, selbst wenn ihnen dadurch von seiten des Staates Gefahr droht."

Dann wird ein Beispiel von einem Kind angeführt, dass sich in einer solchen Situation befindet. Das Kind ist ein junges Mädchen. In dem Artikel heißt es:

"Die Zwölfjährige ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie sich mit aller ihr zu Gebote stehenden Kraft gegen eine gerichtlich angeordnete Bluttransfusion zur Wehr setzen würde. Desgleichen würde es ein Christ, falls es aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer gerichtlich angeordneten Transfusion kommt, so einrichten, dass etwa eine derartige Übertretung des Gesetzes Gottes nicht erreichbar wäre. Wenn sich ein Christ äußerst energisch bemüht, Gottes Gesetz über das Blut nicht zu übertreten, könnte es sein, dass er von der Obrigkeit als Gesetzesbrecher betrachtet oder strafrechtlich verfolgt wird. Sofern es zu einer Bestrafung käme, könnte der Christ die Sache so ansehen, als leide er um der Gerechtigkeit willen."

Entsprechend dieser, 1991 herausgekommenen Forderung ist das gesamte Rechtssystem seiner Möglichkeiten beraubt, gerichtliche Verfügungen auch durchzusetzen. Meiner Erfahrung nach neigen Gerichte dazu, zu glauben, dass sie die Macht haben, Verfügungen gegen Jehovas Zeugen durchzusetzen. Und wahrscheinlich sind die Gerichte außerhalb der Fälle, mit denen ich zu tun hatte, nicht vertraut mit dieser Forderung, von der wir gerade gelesen haben. Ich finde es interessant, dass die meisten Gerichte verwirrt sind über die hartnäckigen Bemühungen der Wachtturm-Gesellschaft, Gerichtsverfügungen aus dem Weg zu gehen. Sie sind einfach nicht mit dieser besonderen Aktivitäten der Zeugen Jehovas vertraut.

In meinem allerersten Gerichtsfall traf ein Richter eine interessante Erklärung. Ich fasse das jetzt einfach für Sie zusammen. Er fand, dass er das erste Mal in fünfundzwanzig Jahren die am meisten geschlagenen und missbrauchten Kinder vor sich hatte, die er je in einem Gerichtssaal sah. Er beschrieb die Zeugenkinder, die er vor sich sah. Er sagte, es sei nicht nur Kindesmissbrauch, Kinder zu schlagen, auch nicht nur, Kinder sexuell zu liebkosen oder sie auf unrechte Weise auszuschimpfen. Er sagte vielmehr:
Jemandem die Chance zu verweigern, im Leben voranzukommen, ist auch systematischer Missbrauch.

Nun möchte ich Ihnen gerne erzählen, wie Gerichte in Sorgerechtsfällen zu einem Urteil kommen. Die Gerichte sind per Gesetz verpflichtet, das Kindeswohl zu beachten. Und sie sollen das Kindeswohl aufgrund des Glaubens und der Glaubensausübung der Eltern beachten. Wenn dieser Glaube und seine Ausübung das Kind schädigen, spielt dieser Gedanke bei Sorgerechtfällen eine Rolle. Man kann etwas glauben, aber wenn die Ausübung dieses Glaubens das Kind schädigt, dann ist das etwas, das das Gericht interessiert. Ein Gericht wird sich also nicht in die Glaubensausübung des Elternteils einmischen, so lange es sich um Religion handelt und das Kind nicht schädigt. Und Gerichte sollen untersuchen, ob diese Glaubenspraxis tatsächlich dem Kind schadet oder künftig Schaden zufügen kann. All das muss sich auf Beweise und Zeugenaussagen stützen. In Fällen, mit denen ich zu tun hatte, haben die Gerichte die religiöse Erziehung des Kindes durch den Elternteil, der Zeuge ist, beschnitten.

In einem Sorgerechtfall gibt es ein Elternteil, der Zeuge Jehovas ist, und einen, der kein Zeuge ist. Und das Gericht erkennt, dass ein Kind nicht in beiden Systemen aufwachsen kann. Das Gericht muss also so oder so eine Entscheidung über den Lebensstil treffen. Das Gericht interessiert es auch, wie die Eltern miteinander zurecht kommen. Ein negativer Faktor bei Sorgerechtsfällen ist die Art, wie der Zeuge Jehovas den Partner, der kein Zeuge ist, betrachtet. Und wenn ein Elternteil willens ist, ein Gerichtsurteil zu missachten, dann fällt das natürlich schwer ins Gewicht.

Nachdem wir zwei oder drei Jahre lang schon in Gerichtsprozessen ausgesagt hatten und die Wachtturm-Organisation dadurch negativ berührt wurde, beschloss sie, ein Strategiehandbuch herauszubringen, das Jehovas Zeugen darin schulen sollte, wie sie aussagen sollten. Dieses Strategiehandbuch trägt den Titel "Preparing for Child Custody Cases" [Vorbereitung auf
Sorgerechtsfälle]. Es gibt davon mehrere Ausgaben. In einem Fall im Jahre 1991 fand ich heraus, dass das Handbuch direkt gegen mich gerichtet war. Deshalb schrieb ich "Refutation of Preparing für Child Custody Cases" [Widerlegung des Buches …].
Sie ist ein bisschen umfangreicher als das andere.

Das Handbuch "Preparing for Child Custody Cases" lehrt Jehovas Zeugen im Grunde genommen, wie sie unter Eid lügen sollen. Ich glaube, Jehovas Zeugen wissen, dass sie Sorgerechtsprozesse nicht gewinnen können, wenn die Wahrheit über ihren Lebenswandel bekannt wird. Ich könnte als Christ noch hinzufügen: ich sehe das Justizsystem als eine Möglichkeit an, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Ebenfalls in den 1980-er Jahren begann ich, einige Bücher über Kinder, die Zeugen Jehovas sind, zu schreiben. Ich glaube, wenn die allgemeine Öffentlichkeit versteht, wie Zeugenkinder behandelt werden, dann ist das einer der größten Schläge, die dieser Sekte versetzt werden. Als ich also begann, diese Bücher über Zeugenkinder zu schreiben -- und das sind dicke Bücher --, habe ich in meiner ersten Ansprache gesagt: "Ohne die jungen Leute stirbt der Wachtturm aus. Ich möchte diese Kinder erreichen, und zwar über das Fernsehen." Kurz danach entschied eine Anzahl von Prozessparteien in meinen Sorgerechtsfällen sich dafür, an die Öffentlichkeit, in die Medien, zu gehen. Das führte zu einer Sendung in dem US-Programm "Sixty Minutes". Das ist die größte Nachrichtensendung der Welt. Und jede Ausstrahlung erreicht vierzig Millionen Menschen. Wir konnten mehrere meiner Fälle im Fernsehen vorstellen.

Es freut mich zu sagen, dass die Zeugen Jehovas seit 1992 in den Vereinigten Staaten nicht an Zahl zugenommen haben. Ich will nun nicht sagen, dass das mein Verdienst ist, aber ich glaube wirklich, wenn man vierzig Millionen Menschen zur selben Zeit erreicht und dann die Sendung noch einmal wiederholt wird, in der der negative Lebenswandel der Zeugen Jehovas dargestellt wird, dann muss das schon Auswirkungen haben.

Ich glaube, für jeden Zeugen Jehovas, dem Sie aus der Organisation heraushelfen können, können Sie Tausende davon abzuhalten, zu der Sekte zu gehen....

Wir glauben auch, dass die beste Art und Weise, Menschen bei Sorgerechtsfällen zu erreichen, darin besteht, Informationen auf Videoband herzustellen. So brachten wir in den frühen 1990-er Jahren "Battling over the Children" [Der Kampf um die Kinder] heraus … weil es genau zu den Leuten gelangt, die es brauchen, meistenteils Anwälte. Ich habe ganz allgemein festgestellt, dass Anwälte kaum etwas über den Lebenswandel der Zeugen Jehovas wissen.

Meine Arbeit besteht darin, Strategien für Gerichtsfälle zu entwickeln. Typischerweise werde ich in Anspruch genommen, um einem Anwalt zu helfen, Fragen für Gerichtsverhandlungen aufzusetzen. Eine meiner Tätigkeiten sind eidesstattliche Erklärungen außerhalb des Gerichts. Eine solche Erklärung ist die Aussage eines Zeugen, in diesem Fall eines Zeugen Jehovas. Die Aussage wird unter Eid vorgenommen, aber ehe der eigentliche Prozess beginnt. Manchmal wird das auch als Offenlegung bezeichnet; hier haben beide Parteien, der Zeuge Jehovas und der Nicht-Zeuge, die Gelegenheit, herauszufinden, was die andere Seite vor Gericht sagen wird. An diesem Punkt setzte ich so ab fünfzig bis mehrere hundert Fragen an den Zeugen Jehovas auf. Und diese Fragen haben damit zu tun, wie Eltern, die Zeugen Jehovas sind, die Kindererziehung sehen.

Wenn Sie sich die Situation vor Augen halten können, wäre das hilfreich. Stellen Sie sich vor, Sie seien als Elternteil ein Zeuge Jehovas. Und Sie sitzen in einem kleinen Raum mit einem Tisch, der nicht größer ist als der, an dem Sie gerade sitzen. In dem Raum sind ein Gerichtsschreiber, Anwälte beider Parteien und ich. Ich bin ein Abtrünniger, ein Ex-Zeuge Jehovas. Der Zeuge Jehovas hasst mich. Der Zeuge Jehovas fühlt sich mit mir, der ich ihm genau gegenübersitze, sehr ungemütlich. Und stellen Sie sich vor: Sie sind ein Zeuge Jehovas und wissen, dass alle Fragen, die der Anwalt Ihnen stellt, von mir geschrieben worden sind -- und das alles müssen Sie zehn, zwölf Stunden lang aushalten, Sie müssen Wachtturm-Dokumente lesen und werden zum Beispiel gefragt, ob Sie Ihr Kind in einem medizinischen Notfall sterben lassen würden, ob Sie mit dem übereinstimmen, was der Wachtturm Ihnen vorschreibt, ob Sie damit übereinstimmen, dass der Wachtturm das Ende der Welt vorhergesagt hat, und ob Sie Ihren Kindern das Zusammensein mit Kindern, die keine Zeugen sind, erlauben. Und alle diese Fragen, die ich dann stelle, sind in ganz kurze Sätze gefasst, so dass Sie nicht anders können, als richtig zu antworten. Aber unserer Seite ist es gleichgültig, was der Zeuge Jehovas antwortet, denn wenn er in Bezug auf seinen Lebensstil lügt, dann ist da der Gerichtsschreiber, der alles aufnimmt. Und wenn es dann vor Gericht verhandelt wird, würde der Richter schon sehen, dass der Zeuge Jehovas gelogen hat. Und der Richter wird sich fragen, warum der wohl gelogen hat. Was hat er zu verbergen? Ich glaube also, wenn der Richter ehrlich ist, ihm das Kindeswohl am Herzen liegt, dann werden wir uns im Gerichtssaal gut schlagen. Wir gewinnen ungefähr 90 % unserer Fälle.

Nun ist das Buch "Preparing for Child Custody Cases" ein Handbuch, das, wie ich sagte, Jehovas Zeugen praktisch lehrt, wie man vor Gericht lügt. Und dafür möchte ich ein Beispiel geben.

Auf Seite 43 des Handbuchs steht ein Abschnitt, der "Beweisführung durch Jugendliche" heißt. Und ehe ich daraus vorlese, möchte ich Ihnen die Strategie dahinter erklären.

Oft lässt der Wachtturm-Anwalt einen fünfzehn-, sechzehnjährigen Jugendlichen im Gerichtssaal über den Lebensstil aussagen, wie er als Jehovas Zeuge aufgewachsen ist. Und das wird natürlich gemacht, um dem Richter klarzumachen, dass das Kind normal ist. Was ich Ihnen nun vorlesen möchte, ist, wie ein Kind für die Zeugenaussage präpariert wird. Es heißt hier:

"Diese Beweisführung kann eingesetzt werden, um zu zeigen, dass sie ganz normal sind. Suche und befrage Jugendliche aus Ortsversammlungen, die als Zeugen Jehovas aufgewachsen und in den Augen des vorsitzführenden Aufsehers -- das ist der führende Älteste der Versammlung -- geistig gesinnt sind, sich aber auch der normalen, gesunden Dinge erfreuen, die Jugendliche tun."

Hier möchte ich sagen, dass der Grund, warum sie sich darüber Sorgen machen, der ist, dass Zeugenkinder in den Augen der Gesamtgesellschaft nicht als normal angesehen werden. Es heißt weiter:

"Sie müssen nicht an Wettkämpfen teilnehmen, um Freude an Sport zu haben."

Der Grund dafür ist: Zeugenkinder dürfen nicht an Sportwettkämpfen teilnehmen. Denn wenn man an Wettkämpfen teilnimmt, muss man einem Sportverein angehören. Und das verbietet die Organisation. Was das Zeugenkind also wirklich tut, um an Sport Freude zu haben, ist, mit anderen Zeugenkindern zu spielen. Aber das wird wahrscheinlich vor Gericht nicht hervorgehoben. Dann heißt es:

"Sei darauf bedacht, dass sie nicht den Eindruck vermitteln, sie befänden sich in einer Demonstration bei einem Kreiskongress, wo sie zeigen, dass das Wichtigste im Leben ist, in den Dienst und in den Königreichssaal zu gehen."

In meiner Gegenschrift zu Preparing for Child Custody Cases zeigen wir Dokumente, in denen es heißt, das Wichtigste im Leben sei eben der Dienst, und in den Königreichssaal zu gehen. Der Anwalt, der den Jugendlichen präpariert, muss sicherstellen, dass der Jugendliche erkennt, dass er vor Gericht steht. Wenn er nämlich vor den Zeugen Jehovas etwas sagen würde, würde er voll Stolz sagen, dass für ihn das Wichtigste im Leben ist, an die Türen zu klopfen und zu den Zusammenkünften zu gehen. Wir haben also Unterlagen, die zeigen, dass sehr wohl das Wichtigste der Dienst und die Zusammenkünfte sind. Man kann sich daher vorstellen, wie verwirrt ein Zeugenkind ist, wenn es vor Gericht etwas aussagt, von dem es selbst weiß, dass es nicht wahr ist. Es heißt dann weiter:

"Zeige Hobbys, handwerkliche Geschicklichkeiten, soziale Tätigkeiten, Sport und insbesondere Pläne für die Zukunft."

Es heißt: "Sei darauf bedacht, dass sie nicht alle sagen, sie wollten Pionier werden."

Lassen Sie mich bitte erklären, was ein Pionier ist. Ein Pionier ist jemand, der im Vollzeitdienst an Türen klopft. In meiner Gegenschrift zu "Preparing for Child Custody Cases" haben wir Nachweis auf Nachweis, die sagen, sie sollten alle Pionier sein.
Da ist also ein Jugendlicher, ein Teenager, der darauf präpariert wird, vor Gericht unter Eid zu lügen. Es wird ihm gesagt, er soll nicht vor Gericht aussagen, was er künftig tun sollte. Statt dessen soll er das sagen, was in diesem Buch "Preparing for Child Custody Cases" steht. Und da steht:

"Pläne können sein: Berufe, zu heiraten, Kinder zu bekommen, Journalismus und alles mögliche andere."

Nun, wir wollen zuerst über das Heiraten sprechen. Werden Zeugenkinder ermuntert, zu heiraten? Die Dokumentation in Refutation of Preparing for Child Custody Cases zeigt, dass den Kindern gesagt wird, sie sollten das Heiraten bis nach Harmagedon aufschieben, weil das Ende so nahe sei.

Wie steht es mit einer Karriere als Journalist? Die Wahrheit ist, dass Jehovas-Zeugen-Kinder von solchen Tätigkeiten abgeraten wird. Und das habe ich belegt.

In der nächsten Zeile heißt es: "Vielleicht könnt ihr ein Interesse an Kunst und Theater zeigen."

Tatsächlich aber wird Zeugenkindern nach unseren Belegen von einem Interesse an Kunst und Theater abgeraten. Und dann wird hier am Ende der Grund für alle diese Lügen genannt. Es heißt:

"Sie müssen rein, aufrichtig, moralisch einwandfrei sein, aber ein Interesse an Dingen zeigen, das man auch von anderen Jugendlichen erwarten würde."

Mit anderen Worten: Die Wachtturm-Organisation glaubt nicht, dass sie einen Fall gewinnen kann, wenn das Zeugenkind dem Gericht als Zeugenkind präsentiert wird. Ich sollte auch noch hinzufügen: Die Zeugen Jehovas glauben nicht, dass es eine Sünde sei, vor Gericht zu lügen. Schließlich ist ein Gericht ja ein Vertreter des Teufels. Manchmal wird das "Theokratische Kriegführung" genannt.

Ein weiteres Beispiel ist hilfreich, und das hat mit Bluttransfusionen zu tun, weil das Gericht glaubt, es könne dieses besondere Thema in gewisser Weise verstehen. Deshalb wird das vor Gericht ein äußerst heikler Punkt. Ich möchte Ihnen vorlesen, wie die Strategie für ein Elternteil, der Zeuge Jehovas ist, in Bezug auf diesen Punkt aussieht. Es heißt:

"Statt nur deine Hoffnung auf die Auferstehung deines Kindes in Gottes neuer Welt zu erklären und die Wichtigkeit des Lebens deines Kindes in diesem System anzuzweifeln, zeige eine ausgeglichene Sicht und erkläre in positiven Worten, welche medizinischen Schritte du ergreifen würdest, um sicherzustellen, dass das Kind die bestmögliche medizinische Betreuung erhält. Du willst nicht den Eindruck erwecken, dass deine Religion von dir verlangt, dass du dein Kind sterben lassen würdest, wenn ein medizinischer Notfall aufträte."

Das Problem bei dieser besonderen Strategie ist, dass Zeugeneltern mit dem konfrontiert sind, was die Literatur ihnen für solch eine Situation vorschreibt. Jehovas-Zeugen-Eltern werden in ihrer Literatur belehrt, wenn das Kind Blut erhält, wird es vielleicht nicht auferstehen und mit den Eltern im Paradies leben. Und der Elternteil, der Zeuge Jehovas ist, wird belehrt, das gegenwärtige Leben des Kindes zu erhalten, könne die Möglichkeit gefährden, dass das Kind im Paradies auferweckt wird. Das ist natürlich das, was die Literatur sagt. Aber "Preparing for Child Custody Cases" möchte nicht, dass das Gericht das erfährt.

Ich möchte Ihnen als Beispiel einen meiner Fälle vorstellen, bei dem es um Bluttransfusion ging. Wir hatten mit einem bestimmten Richter vor Gericht große Probleme. Er wollte in diesem Fall wirklich nicht die religiösen Punkte zur Sprache bringen. Und wir waren an dem Punkt, wo wir anfingen, zu verzweifeln. Wir kamen zu dem Thema Bluttransfusionen, und der Richter dachte, er wüsste etwas darüber. Bis zu diesem Punkt hatte das Gericht uns nicht erlaubt, eine bestimmte Art von Fragen zu stellen. Aber als wir zu den Bluttransfusionen kamen, dachte der Richter, das sei ein wichtiges Thema. Die Mutter, eine Zeugin Jehovas, wollte die Fragen nicht beantworten. Sie war schon bei mir zu einer Aufnahme einer eidesstattlichen Erklärung, die drei Tage dauerte. Und ich hatte ihr schon jede Menge Fragen zu Bluttransfusionen gestellt. Und sie wusste, wenn sie einmal beginnen würde, die Fragen zu beantworten, dann würden wir das, was sie sagte, mit dem vergleichen, was wir
sie bereits gefragt hatten.

Als sie sich also weigern wollte, die Fragen zu beantworten, wurde der Richter wütend. Und er sagte: "Gnädige Frau, vielleicht wollen Sie sich noch einmal überlegen, was Sie jetzt tun. Warum gehen Sie nicht mit Ihrem Anwalt nach draußen und entscheiden, ob Sie Ihr Kind behalten wollen? Wenn ja, dann können Sie zurückkommen und die Fragen beantworten."

Zu diesem Zeitpunkt ging meine Hoffnung, den Fall zu gewinnen, steil nach oben. Sie kam zurück und wir begannen, ihr ein paar wichtige Fragen zu stellen.

Ich bat den Anwalt, sie zu einem hypothetischen Fall zu befragen. Angenommen, Sie würden mit Ihrem Kind in eine Ihnen unbekannte Gegend reisen. Und ein Lastwagen rammt Ihr Auto. Ihr Kind wird bewusstlos und blutet aus dem Mund. Sie bringen Ihr Kind ins nächste Krankenhaus. Und nachdem der behandelnde Arzt Ihr Kind untersucht hat, sagt er: 'Ihr Kind braucht sofort Blut.' Was würden Sie nun tun?

Sie sagte: "Ich würde einen zweiten Rat einholen." Der behandelnde Arzt wirft seine Hände in die Luft und sagt: 'Ihr Kind kann in der nächsten halben Stunde sterben! Und sie möchten einen zweiten Rat einholen?' Und sie sagte: "Ich werde das Kind in ein anderes Krankenhaus bringen." 'Aber Ihr Kind kann auf dem Weg dorthin sterben! Würden Sie nun bitte die Erlaubnis geben, dass das Kind das Blut erhält?'

Sie sagte: "Nein." Da sagt er: 'Nun, dann besorgen wir uns eine gerichtliche Verfügung.' Aber da war nicht viel Zeit. Das Kind kann in dieser Zeit sterben. Und sie sagte: "Ich möchte die Ältesten anrufen."

Nun, als sie das alles sagte, wurde der Richter immer ärgerlicher. Aber dann sagte sie das Eigentliche: Sie begann, über die Auferstehung ihres Kindes zu reden.

Verstehen Sie bitte: Es ging um ein gesundes Kind. Es hatte keine Krankheiten. Und die Mutter redete über ein gesundes Kind in einer hypothetischen Situation, in der das Kind Blut brauchen würde, und sie würde das nicht zulassen und es eher sterben lassen.

Das war mir etwas unangenehm, weil sie an diesem Punkt in Tränen ausbrach. Einige dieser Fälle können sehr ans Gemüt gehen. Aber das Gericht musste eine Entscheidung treffen, bei welchem Elternteil das Kindeswohl am besten gewahrt sei. Und das war nun eine leichte Entscheidung. Wir gewannen den Fall.

Fast alle Fälle, bei denen es um Jehovas Zeugen und um Nichtzeugen geht, laufen nicht mit dieser Strategie ab. Meiner Meinung nach werden fast alle Fälle, bei denen es um Zeugenkinder geht, von Jehovas Zeugen gewonnen -- hauptsächlich, weil das Gericht den wirklichen Lebensstil der Zeugen nicht kennt. "Preparing for Child Custody Cases" ist sehr wirkungsvoll.

Wiederum ist ein Gericht ein sehr sichtbarer Ort, wo der Lebensstil der Zeugen Jehovas aufgedeckt wird. Es ist wahrscheinlich der beste Ort, um die Wahrheit über den wirklichen Kult der Zeugen Jehovas ans Licht zu bringen. Daher finde ich dieses Zitat des zweiten Präsidenten der Zeugen Jehovas höchst interessant. Richter J. F. Rutherford sagte:

"Wenn die Botschaft, die Jehovas Zeugen den Menschen überbringen, wahr ist, dann ist sie für die Menschheit von größter Wichtigkeit. Wenn sie aber falsch ist, dann ist es die Pflicht der Geistlichen und anderer, die sie unterstützen, unerschrocken vorzutreten und den Menschen deutlich zu sagen, worin die Botschaft falsch ist."

Das ist alles, was ich tue. Ich sehe also nicht, warum sie das, was wir tun, so sehr kritisieren. Schließlich war Herr Rutherford ja angeblich ein Mitteilungskanal von Gott selbst. Also, ich denke, er wäre glücklich über meine Widerlegungsschrift von "Preparing for Child Custody Cases".

Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 25. August 2001 15:33:16:

Dabei handelt es sich um eine 96-seitige Broschüre, die im wesentlichen nichts neues zum Thema enthält. Untertitel: "Wenn ein Elternteil Zeuge Jehovas ist". Diese Broschüre wird seit einigen Wochen in einer "streng geheimen" Aktion bundesweit verteilt. Die Rechtsabteilung ist wieder mal ganz stolz auf ihr neuestes Werk, das u.a. eine Urteilssammlung zu allen möglichen Fällen rund um Erziehung und Sorgerecht enthält. Dementsprechend geheimnisvoll geben sich die schrecklich wichtigen Brüder. Die normalen ZJ haben weder von der Existenz der Broschüre noch von der aktuellen Aktion eine Ahnung. Warum diese Heimlichtuerei? Vermutlich, weil die schönfärberischen Ausführungen die Moral der Truppe untergraben würden ;-) Wäre ja noch schöner, wenn die "normalen" ZJ lesen würden, was sie alles dürfen und wie liberal und tolerant die WTG doch ist.

Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 25. August 2001 15:38:20:

In einer Versammlung in der Nähe von Hamburg wurde vor wenigen Wochen der jüngste Älteste (irre, oder?) Deutschlands ernannt. Bruder S. D. ist gerade einmal 19 Jahre alt. Ledig und natürlich ein eifriger Pionierverkündiger. Herzlichen Glückwunsch, sicher wird S. in ca. 2 - 3 Jahren Kreisaufseher, dann heiraten und anschließend die Gileadschule besuchen. In max. 10 Jahren besucht er Europa als Zonenaufseher und wird mit 35 Jahren in die leitende Körperschaft berufen ....

Geschrieben von Hajo  am 03. September 2001 18:16:10:

Zum Beispiel Kongresse.
Manche in den alten Bundesländern werden es nicht wissen.
Da wir unter Verbot standen konnten auch keine jährlich üblichen Kongresse öffentlich abgehalten werden. So verlegten wir die Veranstaltung ins heimische Wohnzimmer. Es wurden Kassettenrecorder und Tonbandkassetten in Massen angeschafft. Eine Tonbandkassette kostete damals 20 Ostmark. Auf diese Kassetten wurden die Life-Mitschnitte der Kongresse aus dem Westen kopiert.
Dann wurde ein Wochenende festgesetzt, an dem jede Studiengruppe die Bänder anhören musste. Es war schon sehr belastend, 2 Tage lang je 6 Stunden hintereinander in einem engen, stickigem Wohnzimmer mit 10 Glaubensbrüdern dazusitzen , zuzuhören, sich Notitzen machend gegen den Schlaf zu kämpfen. Unterbrochen wurde das Ganze nur durch eine kleine Kaffeepause. Besonder schlimm war es für die Kinder, die ständig gelangweilt waren und lieber spielen wollten. Aber das durften sie nicht. Auch nicht malen oder sowas war nicht gern gesehen. Darauf wurde keine Rücksicht genommen.
Der Gipfel war dann noch das Singen der Lieder. Meine Nachbarn wussten immer, was los war. Das war vielleicht peinlich.
Wie (erholsam ;-) war doch dann der Kongress im Olympiastadion nach der Wende. Man konnte umherlaufen und musste nicht jedem Vortrag zuhören. In Berlin 1990 ( Reine Sprache) war ich als Ordner außerhalb des Stadions eingeteilt. Es war der erste Kongress nach der wiedererlangten Freiheit als Z.J. Vom ganzen Programm habe ich fast nichts mitbekommen.

Ein nachdenklich grüßender HaJo
Ein Blick hinter die Mauern des Wachtturms www.hajo-kammer.de

Geschrieben von Curl  am 03. September 2001 19:00:24:

Als Antwort auf: Wie es damals vor der Wende in der DDR war <1131.htm> geschrieben von Hajo am 03. September 2001 18:16:10:

Hi Hajo,

auf dem BK war ich auch. Ich fand es einerseits wunderschön, dass endlich die Brüder aus der DDR "frei" waren. Auch der Aufwand, den sie damals für den Kongress betrieben haben, war nicht schlecht. Mein Alter war sogar als Ordner bei der Taufe dabei, und so hörte ich die Anzahl der Täuflinge als erste. Tja, damals war ich noch sicher, dass ich das richtige tat... ich gehörte auch zu denen, die Tränen in den Augen hatte, als die fast 1000 im deutschen Sektor aufstanden und die Tauffragen beantworteten, und als fast 20 min. an einem Streifen geklatscht wurde (teilweise sogar rhythmisch, so viel Temperament hätte ich den ZJ schon damals gar nicht zugetraut *ggg*), als die Täuflinge sich zur Taufe begaben.

Und dann war der schöne Kongress vorbei und der Alltag fing wieder an...

Ciao,
Gaby.
Geschrieben von Drahbeck am 03. September 2001 19:35:38:

Als Antwort auf: Re: Wie es damals vor der Wende in der DDR war <1132.htm> geschrieben von Curl am 03. September 2001 19:00:24:

Jener Kongress, 1990 im Berliner Olympia-Stadion, war der einzigste, nach der Wende, den ich mir zumindest stundenweise (Nachmittags kurz vor Programmende) angetan hatte. Danach hat mich kein ZJ-Kongress mehr mitzahlen können. Erinnern tue ich mich noch besonders an jene Wichtigtuer an den Literaturtischen, die sofort nach Ende der Pausen, ihre Tische mit Planen abdeckten, damit auch ja keiner bei dem "wichtigen" Programm, ihre Dienste in Anspruch nimmt. Im Prinzip war ich sowieso nur hingefahren, um eventuell ZJ-Literatur mitzunehmen. Wie gesagt, da bin ich schon gleich mal mit einem solcher Wichtugtuer zusammengerasselt. Als Nicht-Plaketenträger war ich ihm wahrscheinlich sowieso suspekt.
Nach Programmende, auf dem Weg zur U-Bahn, dann das interessante Schauspiel, dass sich dort etliche Ex fabrizierten. Einige als "stumme Anklagesäulen". Andere bemüht Flugblätter zu verteilen. Na ja, ein solches Flugblatt hatte ich auch genommen. Ich habe da wohl keinen besonderen "Glücksgriff" gehabt. Für meine Begriffe war das wirres Zeug. Hat mich als Ex nicht beeindruckt und erst recht wohl auch nicht die Zeugen.

Geschrieben von Hajo  am 03. September 2001 19:46:14:

Als Antwort auf: Re: Wie es damals vor der Wende in der DDR war <1134.htm> geschrieben von Drahbeck am 03. September 2001 19:35:38:

Ich erinnere mich noch genau daran, daß einer vor dem Stadion, wo der Parkplatz ist seine Tische aufgebaut hat und heftig über die Zeugen gewettert hat.
Wir haben damals mit dem Kopf geschüttelt und sind vorbeigelaufen.
Ich weiß leider nicht was das für einer war. Kannst du dich, Drahbeck erinnern?
Geschrieben von Curl  am 03. September 2001 21:22:38:

Als Antwort auf: Re: Wie es damals vor der Wende in der DDR war <1136.htm> geschrieben von Hajo am 03. September 2001 19:46:14:

Hi Hajo, haben die nicht damals von der Bühne runter davor gewarnt, sich mit diesen "Abtrünnigen" einzulassen? Ich habe einen Bruder beobachtet, der ein aufgestelltes Schild über den nächsten Zaun warf oder trat (genau kann ich mich nicht mehr erinnern), aber der Typ, der neben dem Schild stand, lächelte nur. Da dachte ich mir, was für ein tolles Zeugnis hat dieser liebe Bruder da mal wieder gegeben. Und habe mit dem Kopf geschüttelt, wie viele Personen sich von diesen Leuten Traktate oder was auch immer (Blättle halt) in die Hand drücken ließen und sie auch noch ansahen!!! Wie schrecklich unchristlich!!! Ach ja, und von der Bühne runter haben sie auch davor gewarnt, sich an den Würstchenbuden Würstchen zu kaufen (es KÖNNTE ja Blut drin sein...), und kaum wurde das erwähnt, standen die liiiieben Brüder dort Schlange... Ciao, Gaby.

Geschrieben von od  am 03. September 2001 20:21:47:

Als Antwort auf: Re: Wie es damals vor der Wende in der DDR war <1136.htm> geschrieben von Hajo am 03. September 2001 19:46:14:

In Berlin war ich wahrscheinlich 1991. Sicher bin ich mir nicht.
Mein Freud war damals in dringender Not, sich zu ehelichen, so dass ich ihn im Sommer 3 mal zum selben Kongress in Karlsruhe, Frankfurt und Berlin begleitete.
Leider sagte ihm das Aussehen keiner Schwester zu.
Ich habe dagegen drei mal dasselbe Zeug gehört, dreimal Notizen gemacht, und jedes Mal etwas neues abgewonnen.
Es haben uns Brüder beherbergt, die uns ganz suspekt fanden, weil mein Freund einen Bart trug. Wahrscheinlich hielten sie uns für laue Westler.

Es war bestimmt kein Fehler, so genaues Zuhören zu üben. Ich bin weg, und er ist wahrscheinlich inzwischen Ältester.
Zwar verheiratet und mit Kindern, aber verpasst habe ich nichts.

Jagdsaison hatte ich eigentlich in der Theokratie nie, und während des Kongressprogramms spazieren, bin ich äusserst selten.

Den Jaracz habe ich in Selters gesehen. Er hat mir die Hand geschüttelt. An ein Autogramm dachte ich nicht, und wenn mein Begleiter kein derartiger Dummkopf gewesen wäre, es ein paar Tage lang herumzuerzählen, hätte ich mir keine Sekunde danach etwas gedacht.

Zu Kongressen oder Versammlungsstätten hat es mich nie wieder hingezogen. Ich würde den Schwachsinn nicht aushalten, und es würde mich ärgern mitanzuhören, wieviel Lügen und verfallene Wahrheit den armen Leuten verzapft wird.
Neue Bücher lese ich auch höchst ungerne, Zeitschriften blättere ich (die wenigen Male, die ich welche sehe) in weniger als 30 Sekunden durch.

Ich führe auch ungerne Gespräche mit Leuten, die von mir denken, ich hätte grundsätzlich etwas verbrochen. Nicht ich muss zum Seelenarzt, sondern sie.

Wenn mich dann doch irgendwo ZJ unbekannt erwischen, spreche ich nicht über das Faule an ihrem Glauben, sondern an ihrem heiligen Buch.
Und das ist extrem lustig, weil sie nach maximal 15 Minuten wie die Bienen ausschwirren und verduften, wenn man ihnen in ihrer Bibel Probleme in die Hand legt.

Geschrieben von Hajo  am 03. September 2001 19:26:30:

Als Antwort auf: Re: Wie es damals vor der Wende in der DDR war <1132.htm> geschrieben von Curl am 03. September 2001 19:00:24:

Ja, liebe Gaby
Nach dem Kongress ging der Stress weiter.
Als Älteste und DAG hatten wir am Tag darauf noch eine Schulung.
Wir übernachteten in einer Turnhalle einer Schule bei Königswusterhausen. Auf Luftmatratzen wie beim Camping. Frau und Kinder nebst Schwager waren schon wieder zu Hause.
Dann die Schulung im Kongressaal in Berlin irgendwo, nahe der ehemaligen Sektorengrenze. Anwesend prominente Herren der „Leitenden Körperschaft" aus Broklyn. Auch Milton Henschel war da, ich glaube auch Jarac und Schroeder waren dabei. Ich war nahe dran mir von denen ein Autogramm zu holen.Wir bekamen unmengen Wachtturmjahrgänge, und sonstige Bücher. Im Eingang Schautafeln mit den haufenweisen Formularen, die es später in der Versammlung auszufüllen gab. Ein Vorschau auf die kommende Wachtturm-theo(büro)kratie.
1991 waren wir dann noch in Prag und 92 in Dresden, meiner Geburtsstadt. Das war auch unser letzter Kongressbesuch.

Geschrieben von Bauer am 23. September 2001 15:22:50:

Im Erwachet vom 22.10.2001 wird auf dieses Thema eingegangen.

Ein weltweites Problem
"Suizid stellt eine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Gesundheit dar"

... Gemäss anderen Untersuchungen denken 5 bis 15 Prozent aller Erwachsenen gelegentlich an Selbstmord.

Meinung:
Durch die Hervorhebung von Suizid als weltweites Problem, soll von den immer wieder angedeuteten hohen Suizidfällen bei Jehovas Zeugen abgelenkt werden.

Es gibt immer wieder Berichte von Suizidfällen bei Jehovas Zeugen, wobei auch die Fälle, die im Zusammenhang mit dem Ausscheiden aus der Gemeinschaft zusammen hängen, berücksichtigt werden müssen.

Was mich interessiert sind eigentlich Fälle, wie sie sich z.B. in den letzten Jahren hier in Deutschland bzw. deutschsprachigen Raum zugetragen haben. Wer kann über Suizidfälle bei Jehovas Zeugen berichten, ggf. auch nur vom Hörensagen?

Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 23. September 2001 21:26:25:

Als Antwort auf: Suizid, auch ein ernstes Problem bei Jehovas Zeugen? <1239.htm> geschrieben von Bauer am 23. September 2001 15:22:50:

Hallo,

in Selters wird genau registriert, wieviele Suizidfälle es unter ZJ und ehemaligen ZJ (dabei so ca. auf "ehemalig" in den letzten 1 - 3 Jahren begrenzt) es gibt. Die Zahlen sind top secret, verständlicherweise. Die Frage ist eigentlich nur: Sind es mehr oder weniger als im Durchschnitt der Bevölkerung. Aktuelle Zahlen: 11.800 in Deutschland. Die Quote kann sich jeder selbst ausrechnen. Dann 165.000 ZJ ansetzen (nicht die 192.000, die Selters gern hätte) und man kann einigermaßen vergleichen. Ich werde mal sehen, ob man die Zahlen von hier irgendwie bekommen kann.

Gruß vom Beton... sorry Steinfels

Geschrieben von Drahbeck am 23. September 2001 23:31:59:

Als Antwort auf: Re: Suizid, auch ein ernstes Problem bei Jehovas Zeugen? <1241.htm> geschrieben von Bethel-Maulwurf am 23. September 2001 21:26:25:

Man kann dazu auch die deutsche Übersetzung des US-amerikanischen Buches von Jürgen. Tibusek,„Auf der Suche nach dem Heil" Giessen 1991 S. 27. vergleichen.
Tibusek will wissen, (bezogen auf US-Verhältnisse) dass teilweise Aussteiger von den Zeugen Jehovas, über neue Ausschlüsse von den Zeugen Jehovas, vorab informiert wurden. Der Hintergrund sei, dass die von den Zeugen Jehovas sich unfreiwillig Trennenden, sich aufgrund der totalitären Gesamtstruktur dieser Organisation, sich in einer psychologisch gefährlichen Situation befänden. Wobei die Gefahr von „Kurzschlusshandlungen" bestände, die ihrerseits wieder den Zeugen Jehovas angelastet würden, was man vermeiden wolle. Man kuriert also an den Symptomen - jedoch nicht an den Ursachen! Zu vergleichen ist auch das Buch:
Margareta Huber, „Missbraucht, benutzt und weggeworfen im Namen Jehovas", Offenburg 1997. Der Klappentext dazu führt unter anderem aus: „Die Zweifel, womöglich selbst an ihrem Unglück schuldig zu sein, hatten ihr restliches Selbstwertgefühl genommen und sie fast in den Tod getrieben. Aus dieser aussichtslosen Situation war kaum herauszukommen, bis ihr klar wurde, dass sie vergeben musste um Frieden zu finden."
Huber fasst ihre Erfahrungen in die Worte zusammen: „Wenn sie jemanden ausschließen, ist das so, als sprächen sie ihm das Recht auf Leben ab. Er ist dann verdammt, nicht nur in der Ewigkeit, nein auch schon auf Erden, wo er behandelt wird wie ein Vogelfreier. Was zurückbleibt, ist ein verängstigter, verwirrter und auch alleingelassener Mensch, der keine Lebensperspektive mehr hat." Ebenda S. 236.
Zu den auf den Zeugen Jehovas lastenden Leistungsdruck und dadurch bedingte Suizidfälle ist auch vergleichbar: Franz, Freiheit" S. 542-547. (zweites Franzbuch).
Dieser Hinweis ist entnommen der "Geschichte der ZJ. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" S. 665, Anmerkung 30.

Geschrieben von Fan Jake am 22. September 2001 12:48:53:

Der Hintergrund zu folgendem Text:
Laura Schlessinger ist eine US-Radio-Moderatorin, die Leuten, die in
ihrer Show anrufen, Ratschläge erteilt. Kürzlich sagte sie, als achtsame
Christin, daß Homosexualität unter keinen Umständen befürwortet werden
kann, da diese nach Leviticus 18:22 ein Greuel wäre.
Der folgende Text ist ein offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura,
der im Internet verbreitet wurde.

Liebe Dr. Laura
Vielen Dank, daß Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die
Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung
gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu
teilen. Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu
verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus
18:22, wo klargestellt wird, daß es sich dabei um ein Greuel handelt.
Ende der Debatte.
Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf
einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind,

a) Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, daß
dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das
Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht
lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

b) Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in
Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein
0 angemessener Preis für sie?

c) Ich weiß, daß ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie
sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24).
Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich hab versucht zu fragen,
aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

d) Lev. 25:44 stellt fest, daß ich Sklaven besitzen darf, sowohl
männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen
erwerbe. Einer meiner Freunde meint, daß würde auf Mexikaner zutreffen,
aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine
Kanadier besitzen?

e) Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2
stellt deutlich fest, daß er getötet werden muß. Allerdings: bin ich
moralisch verpflichtet ihn eigenhändig zu töten?

f) Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie
Muscheln oder Hummer, ein Greuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein
geringeres Greuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten
Sie das klarstellen?

g) In Lev. 21:20 wird dargelegt, daß ich mich dem Altar Gottes nicht
nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muß
zugeben, daß ich Lesebrillen trage. Muß meine Sehkraft perfekt sein oder
gibts hier ein wenig Spielraum?

h) Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und
Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das
eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

i) Ich weiß aus Lev. 11:16-8, daß das Berühren der Haut eines toten
Schweines mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn
ich dabei Handschuhe anziehe?

j) Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er
zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt.
Darüberhinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen
Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert
außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, daß wir den ganzen
Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammenzuholen, um sie zu
steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer
kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten
macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)

Ich weiß, daß Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben,
daher bin ich auch zuversichtlich, daß Sie uns behilflich sein können.
Und vielen Dank nochmals dafür, daß Sie uns daran erinnern, daß Gottes
Wort ewig und unabänderlich ist.
Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan Jake

Geschrieben von Brd.Wolfgang am 28. September 2001 14:49:17:

Wer es nicht informiert ist, lese dieses!

26.9.2001
14:10:18
RE: Schwester Fischer:Ich bin gerne Zeuge Jehovas Teil II
- -
Beitrag:
Hallo rip, wenn mein Name dasteht, dann ist das von mir. Der Name ist geschützt. Ansonsten verstehe ich das als Anregung und werde darüber nachdenken. Es sollte ein 'normaler Beitrag' sein.

'schade' kann wieder schreiben. Wegen der bisherigen Attacken des ZJ-Geheimdienstes bin ich manchmal auch etwas nervös. Vielleicht auch wegen der falschen Gerüchte die einige Zeugen Jehovas meinen verbreiten zu müssen.

Dann noch folgendes in Kürze:

Am 22.08.2001 habe ich fernmündlich, weil ich nicht in Berlin war, dem VA und dem Dienst-Aufseher in jeweils getrennten Gesprächen erklärt, zukünftig kein Zeuge Jehovas mehr sein zu wollen. Damit habe ich wohl offene Türen eingerannt, denn bereits am 24.08.2001 wurde in der Versammlung mitgeteilt, dass ich mich aufgrund eigenen Entschlusses entschieden habe, kein Zeuge Jehovas mehr sein zu wollen. Dies, obwohl ich noch mitteilte, das auch schriftlich noch zu geben. Aber die Telefonate haben ausgereicht. Es stimmt, der Austritt ist ganz leicht ;-) [wenn man sich entschieden hat].

FALSCH ist, dass mir die Gemeinschaft entzogen wurde. Richtig ist, dass ich aus eigenem Entschluss mich von Jehovas Zeugen abgewandt habe.

FALSCH ist, dass ich irgendwelchen Gesprächen mit einem Komitee ausweichen wollte. Es gab keine Gründe.

FALSCH ist, dass ich mit einer Frau zusammen lebe.

RICHTIG ist, dass meine Frau am 08.09.2001 aus dem gemeinsam bewohnten Hause ausgezogen ist, nachdem wir seit Nov. 2000 dort getrennt lebten. Rein vorsorglich: Die Trennung ist nicht durch eine etwaige Beziehung zu einer anderen Frau verursacht. Das ist den Ältesten der Versammlung sehr wohl bekannt. FALSCH ist die unter dem Pseudonym 'Andreas' gegebene Darstellung: "Denn er lebt mit einen seit einiger Zeit mit einer anderen Frau zusammen und da er nicht bereuen will (denn er will bei ihr bleiben)". Das ist Verleumdung und üble Nachrede.

RICHTIG ist, dass ich froh bin diesen Schritt gegangen zu sein. Seit über einem Jahr bin ich im Internet unter verschiedenen Pseudonymen aufgetreten und zwar als erklärter Gegner von Jehovas Zeugen. Ich bin seit ich denken kann immer in der Versammlung gewesen. Im Hause meiner Eltern war jahrzehntelang der Königreichssaal. Vor einigen Jahren verbrachte ich viele Monate als Hilfspionier und fast ein Jahr auch als Pionier. Die Botschaft, die guten Worte haben mich angesprochen. Doch jetzt mit 46 Jahren habe ich erkennen müssen, nein erkennen dürfen, dass Jehovas Zeugen zu den falschesten Religionen gehören die es gibt. Jehovas Zeugen sind für mich eine Brutstätte der allgemeinen Unmoral und der niederen Beweggr0 ünde. Die Liebe zum Guten konnte ich dort nicht finden. Seit Anfang des Jahres besitze ich die Domain 'Gimpelfang' und jeder kann sich denken, warum. Damit bin ich schon lange in die Öffentlichkeit gegangen, da ich sie unter meinem Namen registriert habe. Da ich diese Domain bereits seit Monaten aktiv bewerbe, kann ich es nur als Blindheit von Jehovas Zeugen bezeichnen, nicht schon seit langer Zeit auf mich zugekommen zu sein.

Und irgendwann muss auch einmal eine Erklärung erfolgen. Und die habe ich abgegeben. Dass mein Austritt so schnell aufgenommen und ohne weitere Gespräche verkündet wird, hat mich überrascht, denn eigentlich wollte ich mir das Vergnügen gönnen, diese Mitteilung selbst anzuhören. Das habe ich leider verpasst. Schade! Aber auch dadurch wird deutlich, wie wenig liebevoll Jehovas Zeugen sind. Wer nichts mehr nützt oder nicht mehr nützlich erscheint wird schnell ausgemustert.

Fazit: Ich bin glücklich! Was soll ich mehr sagen? Tiefes Bedauern und Mitgefühl habe ich mit all denen, die sich weiterhin in den ideologischen Fängen dieses Buchverlages aus Brooklyn befinden. Daher werde ich jetzt und in Zukunft verstärkt die Aufklärung 0 über Jehovas Zeugen vorantreiben.

Vielleicht lässt sich eine 'Aussteigergruppe' für Berlin und Brandenburg gründen? Für eine lose Kontaktaufnahme genügt eine eMail

detlef.zwarg@berlin.de

Geschrieben von Albert  am 12. Oktober 2001 12:00:23:

www.zjinfolink.de Rubrik Aktuell:

UN-Sprecher: Organisierte Kampagne gegen die WTG

UN-Sprecher Paul Hoeffel spricht von einer organisierten Kampagne gegen die Wachtturm Gesellschaft, da er und seine Mitarbeiter in den vergangenen Tagen die zahlreichen Telefongespräche und eMails zu der Frage „Wachtturm Gesellschaft seit 10 Jahren assoziiertes nichtstaatliches Mitglied der UN" nicht mehr bewältigen konnten. Als Konsequenz aus dieser Kampagne zieht es die Wachtturm Gesellschaft nun vor ihren assoziierten Status bei den Vereinten Nationen zu beenden. Von Seiten der UN wird es dazu schon bald eine Pressemitteilung geben.

Jehovas Zeugen sind allezeit reichlich beschäftigt im Werke des Herrn, und da kann es schon einmal übersehen werden, ein eher belangloses Detail wie die assoziierte Mitgliedschaft bei der UN, den Gemeindemitgliedern mitzuteilen. Diese Tatsache ist von unseren Gegnern jedoch in schamloser Weise für eine beispiellose Kampagne gegen die Wachtturm Gesellschaft ausgenutzt worden.

Zur Beweisführung zeigen wir hier die eMail eines an der Kampagne beteiligten Gegners:

FLASH - MAJOR BREAKING!!!!!!!
I just talked to Paul Hoeffel 1:35pm - he phoned me. Okay people I can now confirm that the Watchtower has provided a letter in writing to DPI indicating that the WTS has "disassociated" themselves from DPI - ie the WTS has made it offical that they have quit. I can also confirm that the WTS has been updating DPI regularily as they are suppose to over the last 10 years. I can also can say that something is in the works that I can disclose by hopeflly tomorrow. SO NO PRESS RELEASES UNTIL TOMORROW!!!!!!! Paul Hoeffel has PLEADED to EVERYONE NOT TO TELEPHONE or EMail him anymore. His staff can't take it. I suggest we take his advice and don't phone or email anymore. His staff can't take it. He will make it worth our while. Paul thinks we all belong to an organized campaign - hahahaha - I tried to tell him "No" but he doesn't believe me.

hawk

Geschrieben von Drahbeck am 12. Oktober 2001 13:55:13:

Als Antwort auf: UN-Sprecher: Organisierte Kampagne gegen die WTG <1499.htm>geschrieben von Albert am 12. Oktober 2001 12:00:23:

Im Falle der Kehrtwendung in Sachen Wehrersatzdienst (1996) "entdeckten" WTG-Sprecher plötzlich, dass andere Bundesbehörden dafür zuständig seien, als sie vorher "glaubten". Wurden diese WTG-Sprecher dann (was zwar nicht oft, aber doch gelegentlich vorgekommen sein soll), von unbotmäßigen Fragestellern in die Ecke gedrängt, gaben sie kleinlaut zu, dass ihre Zweckerklärungen wieder besseres Wissen abgegeben wurden.

Im Verdrängen unbequemer Fakten haben Jehovas Zeugen ja ohnehin schon eine virtuose Meisterschaft entwickelt. So offenbar auch in der jetzigen UNO-Kontroverse. Indem die WTG jetzt da einen Rückzieher macht, erinnert das daran, dass Hitler sein Euthanasieprogramm heimlich, aber unter gleichzeitiger propagandistischer Rückendeckung durchführen ließ. Erst als Kirchen (keine Zeugen Jehovas) dagegen - ausnahmsweise - öffentlich protestierten, fühlte die schleichende Katze Hitler, dass ihr da ein Glöcklein an den Schwanz gebunden wurde. Vergleiche hinken in der Regel immer. So auch dieser. Dennoch offenbar fühlt sich auch die WTG ausnahmsweise mal in der Rolle der schleichenden Katze mit dem Glöcklein am Schwanz. So würde ich jedenfalls diesen Vorfall kommentieren.

Übrigens in der CV Nr. 71 war einmal ein kleiner Artikel zum Thema UNO enthalten. Er ist inhaltlich keineswegs befriedigend und erst recht nicht "erschöpfend". Aber vielleicht doch als kleine Hintergrundergänzung diesbezüglich, zu werten.

Nachstehend (auszugsweise)
"UNO" IM WACHTTURM NR. 24/1974
Zu diesem Artikel im "Wachtturm" könnte es sich als sehr nützlich erweisen noch einige Gedanken anzumerken. Entsprechend einem Zitat, aber diesem wird vom WT nicht widersprochen, hei0 ßt es: "Schon seit ihrer Gründung weist die Organisation
(UNO) natürlich Beschränkungen, und Schwächen auf. In der "World Book Encyclopedia" (1970) heißt es: "Die UNO ist keine Weltregierung… "Wir denken, daß diese Aussage des WT unmißverständlich ist: a) "die UNO keine Weltregierung"
b) "seit ihrer Gründung weist die UNO … Schwächen auf".

Damit ist zugegeben, daß die UNO sich nicht als Weltregierung gegen Gottes Vorsätze versteht. Dem bliebe eigentlich nichts hinzuzufügen. Dennoch ist die UNO laut WT 24/74 in der Lage, "das zu verwerfen, was Gott vorgesehen hat: sein Königreich unter Christus Jesus". So stehts nämlich zu lesen vier Seiten weiter auf Seite 744! Und dann
noch:
"Dennoch wird diese Organisation (UNO) - eine Nachahmung und ein nutzloser Versuch, Gottes verheißenes Königreich durch eine politische Einrichtung zu ersetzen - sich nicht davor schützen können, von Gott vernichtet zu werden".

Nun ist zu fragen, warum Jehova Gott wohl diese Organisation, " die keine Weltregierung ist", vernichten will, wie der WT aussagt. Über Gott wissen wir verläßlich folgendes: "Der Höchste herrscht über das Königtum der Menschen und verleiht es wem er will… und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde, und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust Du?" Daniel 4:25, 26, 35.

"Nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde", aber der WT schreibt: die UNO wolle "Gottes verheißenes Königreich durch eine politische Einrichtung ersetzen". Alles "Königtum der Menschen" ist politisch, d. h. jegliche Verkehrsform von Menschen oder Nationen, ihre Kommunikation untereinander, äußert sich als politisches Handeln der Menschen. Politisches Sein der Menschen kann man nicht anders als mit politischem Wortschatz bzw. Fachausdrücken beschreiben. Also folgt daraus, ohne politisches Reden geht es nicht. Vor dieser Tatsache stand und steht auch die WTG. Wie anders als "politisches Reden" sollte man wohl sonst folgende ihrer Aussagen werten:

"Die Geschichte jeder Nation zeigt einen Kampf zwischen den Klassen. Und immer war es ein Streit zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten". (WTG-Buch "Regierung" 1928, S. 238).
"Keine Reform kam je von den herrschenden Klassen, jede mußte von den Opfern der Verhältnisse ertrotzt werden. So muß auch die Befreiung der Lohnarbeiter von diesen selbst vollbracht werden." Und Pastor Russell sagte zu diesem Thema:

"Sehr wahr, sehr richtig, aber wie sollen die Arbeiter den Wirkungen des Gesetzes von Nachfrage und Angebot, der Ungleichheit körperlicher und geistiger Fähigkeiten begegnen?" (WTG-Buch "Der Krieg von Harmagedon", S. 350, 1897)

"Erwachet!" 5/74, S. 19 sagt beschreibend über Politik:
"Es kommt heute immer häufiger vor, daß Geistliche als Personen gelten, die sich in Politik einmischen". In Politik brauche ich mich gar nicht einzumischen. In Politik sind Menschen "eingemischt" von der ersten Stunde ihres Lebens an, ob sie es wünschen oder nicht. Eine Entscheidungsfreiheit darüber habe weder ich noch du. Auch sog. "Politische Neutralität" ist ein Akt politischer Entscheidung. Ob du eine Fahne zum Fenster raushängst oder nicht, wir können uns drehen wie wir wollen, uns bleibt die politische Entscheidung, d. h. die politische Handlung. Man wird uns in jedem Fall differenzieren können, ob wir für oder gegen etwas sind, wenn nicht durch eine Fahne, dann anders.

Geschrieben von Drahbeck am 13. Oktober 2001 19:49:44:

Die Bielefelder ZJ-Buchhandlung Mindt hat wieder einmal ein Prospekt versandt. Inhaltlich bietet es nichts neues. Die Corona-Bücher sind sein Thema (zweimal Y.; einmal H. einmal Cole). Offenbar wurden die Buchpreise an die demnächst anstehende Euroeinführung angepasst. Bemüht sich Amazon beispielsweise bei der Währungsumstellung, die Preise eher (geringfügig) nach unten zu korrigieren (Beispiel das Garbe-Buch wurde um 60 Pfennig herabgesetzt, was ja wohl bei den übriggebliebenen 97,40 DM wohl kaum der Rede wert ist. So bei Corona das gegenteilige Beispiel. Dort wurden die Preise erhöht. Zwar auch nur um Pfennigbeträge. Aber immerhin keinesfalls gesenkt Mit einer Ausnahme. Ist man bereit alle vier Corona-Bücher zugleich abzunehmen, kann man sie etwas billiger bekommen. Praktisch kommt jedoch noch die Versandpauschale hinzu. Letzteres macht Amazon (bei Büchern) bekanntlich nicht.
Die beiden Y...-Bücher und das H...-Buch. Meine Meinung dazu. "Gegen den Strich gelesen" vermitteln sie durchaus einiges was nicht unbedingt die WTG-Oberen in Jubelstürme ausbrechen lässt. Kurios empfinde ich persönlich die darin auch enthaltene Polemik gegen die "Christliche Verantwortung". Einige diesbezügliche Texte kann sich bekanntlich jeder im Internet selbst ansehen und sich so seine eigene Meinung bilden. Ob das Cole-Buch, das ja auch bei Roland Frisch zugänglich ist, sich für Corona als "Verkaufsrenner" erweist, erscheint mir indes so ausgemacht nicht.
Weder Mindt noch Corona haben ihre Webseiten bisher aktualisiert.Auch dies gilt es noch zu registrieren. Letzteres ist noch weiter zu ergänzen. Die Corona-Webseiten sind neuerdings gar aus dem Netz genommen worden. Ruft man ihre URL auf bekommt man nur Fehlermeldungen. Der beste Test lässt sich anhand der Suchmaschine Google machen. Dort bekommt man zwar auch nur Fehlermeldungen. Aber wenn man die Cachefunktion von Google nutzt, kann man Corona (zur Zeit bis zur nächsten Aktualisierung von Google) noch vorfinden. Also festzuhalten ist. Auch Corona ist neuerdings aus dem Netz verschwunden!
Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 13. Oktober 2001 20:58:06:

Als Antwort auf: Mindt <1528.htm>0 geschrieben von Drahbeck am 13. Oktober 2001 19:49:44:

Hier habe ich die mail wieder gefunden, Absender war Corona Verlag, Zitat:

"Da die neue Website der vjb verlagsauslieferung / vjb focus seit einigen Tagen online ist, haben wir unser Angebot bis auf weiteres offline geschaltet. Bestellungen per eMail sind nach wie vor möglich."

Die erwähnte Seite findet man unter

www.vjb-focus.de/

Dort kann man auch die Corona-Bücher bestellen.

Gruß
Der Maulwurf
Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 13. Oktober 2001 21:03:15:

Als Antwort auf: Re: Mindt - Nachtrag <1533.htm> geschrieben von Bethel-Maulwurf am 13. Oktober 2001 20:58:06:

Habe gerade die Seite http://www.vjb-focus.de/ besucht. Dort sind die "alten" Preise für die Corona-Bücher angegeben. Also z.B. "Zersetzung" für 9,20 EUR = 18,00 DM.

Die Bücher unterliegen meines Wissens nicht der Buchpreisbindung. Daher vielleicht die Unterschiede in den Preisen zu Mindt. Das Paketangebot von Mindt findet man bei VJB übrigens nicht. Immerhin ein attraktiver Preisvorteil von knapp 20 DM gegenüber den Einzelpreisen

Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 13. Oktober 2001 20:53:22:

Als Antwort auf: Mindt <1528.htm>geschrieben von Drahbeck am 13. Oktober 2001 19:49:44:

An dieser Stelle muß ich Drahbeck einmal widersprechen: Die Preise für die Bücher von Corona wurde nicht "durchweg" erhöht und "keinesfalls" gesenkt.

Hier die korrekte Umrechung (zur Erinnerung 1,95583 DM = 1 EUR):

JZ - Opfer unter zwei dt. Diktaturen: 12,50 EUR = 24,45 DM (bisher 24,80 DM)
JZ - Die NW-Gesellschaft: 19,50 EUR = 38,14 DM (bisher 38,00 DM)
Im Visier der Stasi: 19,50 EUR = 38,14 DM (bisher 38,00 DM)
Zersetzung: 9,50 EUR = 18,58 DM (bisher 18,00 DM)

Zumindest das erstgenannte Buch wurde also im Preis gesenkt. Die Erhöhungen von 0,14 DM fallen m.E. nicht ins Gewicht. Im übrigen liefert Corona meines Wissens normalerweise ohne Versandkosten (kann ich allerdings nicht sicher sagen, da ich nur über Umwege diese Bücher beziehe). Mindt verlangt generell für alle Bücher reichlich "Versandkosten". Dann gibt es ja noch diesen VJB focus Buchhandel, ebenfalls ein ZJ-Geschäft. Dort wurde die Internetseite erst unlängst überarbeitet.

Nach meinen Informationen sind von den Büchern jeweils einige Tausend verkauft worden (außer dem neuen von Hirch, welches wohl bisher noch nicht so bekannt ist). Ob noch größere Bestände vorhanden sind, kann man nur schwer nachvollziehen.

Die Internetseite von Corona ist tatsächlich derzeit nicht online geschaltet. Würde mich interessieren: warum???

Gruß
Der Maulwurf

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