Geschrieben von B am 05. Dezember 2003 12:24:24:

Geschrieben von PBC am 06. Dezember 2003 16:44:30:

Als Antwort auf: dummes Spiel geschrieben von B am 05. Dezember 2003 12:29:56:

So ungefähr 15% unserer Mitglieder sind Zeugen Jehova. Wir würden und freuen, noch mehr Zeugen Jehova willkommen heißen zu dürfen. Wir sind eine bibeltreue Partei, die offen für alle Christen ist.
www.pbc.de

Geschrieben von Drahbeck am 06. Dezember 2003 17:46:57:

Als Antwort auf: Re: dummes Spiel geschrieben von PBC am 06. Dezember 2003 16:44:30:

Das mit den "15 Prozent" scheint mir derzeit doch wohl dem Bereich Wunschdenken, nicht aber dem Bereich Realität zuzurechnen zu sein.

Allerdings, man weiss auch, wer der WTG ade sagt - da gibt es ein breites Spektrum wohin sie denn gehen. So mancher hat sich dabei ideologisch keineswegs von der WTG abgenabelt. Er ist lediglich "gestolpert" um es salopp zu formulieren. Aus diesem eng begrenzten Spektrum wären durchaus Beitritte zu der PBC denkbar. Dennoch bleibe ich bei der Einschätzung. Diejenigen dürften noch nicht einmal 1,5 % der PBC umfassen. Erst recht kein 15 Prozent.
Eines steht jedoch fest. Wer auf WTG-Kurs schwimmt, der ist mit Sicherheit kein Mitglied der PBC. Oder wenn er es dennoch werden sollte, sind seine Tage in der WTG-Organisation gezählt.

Parsimony.3142

Geschrieben von D. am 09. Dezember 2003 17:02:28:

Als Antwort auf: Subtile, aber hochwirksame Sanktionen geschrieben von Pumuckl am 09. Dezember 2003 16:10:48:

In einem von den WTG-Oberen autorisierten Interview einer Zeitschrift  aus dem Jahre 1996 heisst es wörtlich:

Wer wählen geht, fliegt raus

Zwei Vorstandsmitglieder der Zeugen Jehovas über die umstrittene Glaubenspraxis ihrer Sekte
P. Jesus sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Und zu seinen Jüngern sprach er: "Ihr seid kein Teil von dieser Welt." Daher ist es nicht erstaunlich, daß sich kein Zeuge Jehovas in eine Partei begibt. Wir wollen uns von der Welt unbefleckt erhalten. Deshalb wählen wir auch nicht.
F.: Und wenn nun doch ein Zeuge dabei beobachtet wird?
P. Wir würden ihm sagen, daß das nicht unserer Erkenntnis der Bibel entspricht und daß wir seinen Schritt leider so betrachten müssen, als ob er diese Überzeugung aufgegeben habe. Wenn er dann erklärt, daß er zum Beispiel von seinem Ehepartner dazu überredet worden sei, mag ihm Barmherzigkeit erwiesen werden, und er bleibt Glied der Gemeinde.
F.: Die Ausübung eines staatsbürgerlichen Rechts gilt also bei Ihnen als eine Verfehlung?
P. Nein, denn nicht zu wählen ist auch ein demokratisches Recht.
F.: Was wäre denn, wenn niemand mehr wählen ginge?
P.: Dann brauchten wir keine Demokratie mehr . . .
F.: . . . und bekämen wieder ein totalitäres Regime, das die Zeugen Jehovas sofort verbieten würde. Sie haben das ja unter dem Nationalsozialismus und in der DDR bereits zweimal erlebt.
P. Bekanntlich kamen auch Hitler und die SED durch Wahlen an die Macht. Doch zu Ihrer Frage: Wir sind natürlich nicht gegen die Demokratie, denn wir wissen, daß sie eine sichere Regierungsform für alle Menschen, auch für die Zeugen Jehovas, ist. Und ich betone, daß viele unserer Brüder im Staatsdienst loyal ihre Pflicht erfüllen, selbst als Kriminaldirektoren oder Staatsanwälte.
F.: Aber als Demokraten sehen Sie sich wohl nicht?
P. Nein. Wir sind als Zeugen Jehovas Diener Gottes.
www.religio.de/jw3.html

Geschrieben von Drahbeck am 07. Dezember 2003 15:38:33:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas - Sekte ?? geschrieben von Günter am 07. Dezember 2003 14:11:54:

Im allgemeinen Sprachgebrauch (linguistische Wortklaubereien mal beiseite lassend), ist der Begriff "Sekte" negativ besetzt. Weiter, geschichtlich haben ihn besonders die sogenannten "Großkirchen" eingeführt und auch reichlich verwandt. Inzwischen ist man auch dort etwas zurückhaltender geworden; was zum Beispiel in solchen Wortschöpfungen wie "religiöse Sondergemeinschaften" und ähnliches zum Ausdruck kommt. Diese Wortkreationen vermögen sich allerdings nach wie vor nicht gegen den "eingebürgerten" Begriff Sekte durchzusetzen.

Weiter ist feststellbar, dass die "Großkirchen" nach wie vor der Versuchung erlegen sind, der inflationären Verwendung des Begriffes Sekte Vorschub zu leisten. Insbesondere dann, wenn sie neue Konkurrenz "am Markt", den sie doch so gerne für sich allein hätten, aber nicht mehr haben, wahrnehmen. Bestes Beispiel Friedrich-Wilhelm Haak, Vater des Begriffes "Jugendreligionen". Vielfach noch nicht mal so bezeichnet, sondern einfach "Jugendsekten".
Der Begriff ist durchweg schief. Schon weil die Klientel die da beschrieben ist, in der Praxis keineswegs "nur" auf Jugendliche beschränkt ist. Kritiker meinten deshalb wohl nicht ganz zu unrecht. Haak habe da besonders auf die Jugendschutzgesetzgebung geschielt. Gelingt es eine Gruppe als "Jugend"sekte zu stigmatisieren, kann man um ein vielfaches leichter sagen:

Seht, die verletzten unsere Jugendschutzgesetze. Wird die gleiche Gruppe nur als Sekte bezeichnet, kommt der weltanschauliche Pluralismus zur Anwendung, der es dem einzelnen gestattet auch den abstrusesten Ideen anzuhängen, solange seine Öffentlichkeitswirksamkeit nicht berechtigte Interessen anderer tangiert.

Bestes Beispiel. Ablehnung von Bluttransfusionen durch Zeugen Jehovas, die unter ungünstigen Konstellationen Todesfolgen haben können. Die Rechtsprechung hat nun entschieden, begeht einer, so religiös verblendet, faktischen Selbstmord, reicht das nicht aus, den Staatsanwalt deshalb zu belangen. Trifft eine ähnliche Sachlage im Falle minderjähriger Kinder zu, kann das schon ganz anders aussehen.

Der "Definitionsmacht" der "Großkirchen" schließe ich mich nicht an. In meiner Sicht sind die "Großkirchen" verweltlichte Sekten, durchaus im Sinne der Negativwertung des Begriffes Sekten. Ihre Verweltlichung hat allerdings dazu geführt, dass etliche Negativerscheinungen die mit dem Begriff Sekten assoziiert sind, bei ihnen nicht oder nicht vordergründig in Erscheinung treten. Gleichwohl blüht auch innerhalb der "Großkirchen" noch ein gewisser "Sektenweizen" (willkürliches Beispiel "Opus Dei" und anderes mehr).

Erfahrungsgemäß sind Intoleranz, Hasstheologie und ähnliches - auch zu nennen Fanatisierung, besondere Merkmale des Negativbegriffes Sekten. Genau solchem kann man in beträchtlichem Umfange auch in Großkirchenähnlichen Gebilden, wie dem Islam beispielsweise begegnen. Diese Negativmerkmale sind also nicht identisch mit soziologischer Kleinheit oder Größe einer Organisation. In meiner Sicht entscheidet sich die Verwendung des Negativbegriffes Sekte nicht an theologischen oder linguistischen Kriterien.

Je Verweltlichungsarmer eine solche religiöse Organisation ist, umso eher würde ich ihr die Kriterien des Sektentums (im weltlichen Sprachgebrauch) zubilligen; auch wenn sie sich "Körperschaft des öffentlichen Rechts"; "Freikirche" oder wie auch immer nennen mag. Namen sind da Schall und Rauch.

Was die Züchtung von Fanatismus und Intoleranz anbelangt, haben die Zeugen Jehovas nach wie vor einen ungünstigen Stellenwert in einer "Wertungstabelle". In der Sache sind sie daher für mich eine Sekte. Formaljuristisch aber nicht. Formaljuristisch sind sie eine Religionsgemeinschaft wie andere, mit unterschiedlichen Eigenheiten und keineswegs mit jenem "Verweltlichungsgrad" der es auch mir ratsam erscheinen ließe, das Wort Sekte lieber dreimal herunterzuschlucken, bevor es einmal ausgesprochen wird.

Geschrieben von Mumpitz am 07. Dezember 2003 14:48:03:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas - Sekte ?? geschrieben von Günter am 07. Dezember 2003 14:11:54:

Muß man das Rad immer wieder neu erfinden ?

Zum Begriff Sekte lese man
http://www.agpf.de/begriff.htm

und verfolge die dazugehörigen Unterkapitel / - Links.

Ich betrachte mich als Sektenschädigten und nicht als Opfer der Religion schlechthin. Die WTG ist eine amerikanische Form von Neugründungen, geboren von Unbelehrbaren aus dem Fiasko der adventistischen Fehlerwartungen. Sie sind, im Gegensatz zu den STA zu einer totalitären Sekte geworden. Ihre Mißachtung elementarer christlicher Grundsätze gegenüber Abweichlern und Dissidenten spricht das Urteil gegen sie. Ich warne jeden, der mit dieser selbstgerechten und verlogenen Sekte liebäugelt.

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