Geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 07:53:35:

In Springers vermeintlichem Intelligenzblatt ... (sicherlich vom Niveau besser als einige Boulevardzeitungen aus dem gleichem Haus; das sei unbestritten) gibt es jetzt einen Kommentar zum Abschluss der ZJ-KdöR-Angelegenheit von einem Herrn Heimo S....

Wo er denn in der Sache steht, macht schon die von ihm gewählte Überschrift deutlich; indem er einfach den Buchtitel eines von dem Herrn B... mit herausgegebenen zweibändigen Opus plagiiert. In diesem B...'schen Opus findet man denn einträchtig nebeneinander Verteidiger der Scientology, der Vereinigungskirche, des Universellen Lebens und in diesem Kontext, ist eine gewisse Folgerichtigkeit nicht abzusprechen, eben auch der Zeugen Jehovas. Es gibt aber noch mehr „Highlights" in dem B...'schen Opus. Ein besonders herausragendes dort ist aus meiner Sicht auch die Auslassung des hochnäsigen Hubertus Mynarek. An anderer Stelle habe ich jenen Mynarek schon zitiert; und da er von B... unwidersprochen diese Selbstdarstellungstribüne bekommen hat, auch hier noch einmal das entsprechende Mynarek-Zitat, was bei B... lesbar ist:

"'Die kirchlichen Sektenbeauftragten sind im allgemeinen auch Theologen, aber eben Theologen der zweiten und dritten Garnitur, die es zur Ehre eines Universitäts- oder auch nur kirchlichen Hochschulprofessors ohnehin nie gebracht hätten, die deshalb aber den sie berufenden kirchlichen Oberen überaus dankbar dafür sind, dass sie aus dem eintönigen Pfarrerdasein, noch dazu oft in einem Dorf oder einer Kleinstadt, herausgeholt und ihnen damit die einzigartige Möglichkeit gegeben haben, ans Licht der Öffentlichkeit zu gelangen und wenn schon nicht von den Kirchenfürsten und der ersten Garnitur der Theologen, so doch von den Medien ernst genommen zu werden.

Ihre ergebene Dankbarkeit beweisen sie nun, indem sie sich ganz und gar, mit Haut und Haaren dem Prinzip 'Right or wrong, my church' verschrieben haben. Ihr Herz schlägt noch schneller, ihre Dankbarkeit wird noch größer, wenn sie die Trauben von Presseleuten sehen, die von ihnen als 'Experten' Sektencharakterisierungen erbitten. Denn 'zu Hause', in ihrer Pfarrgemeinde, waren es nur ein paar alte Leutchen, die noch in ihren Gottesdienst kamen. Und sehr geachtet und beachtet waren sie da auch nicht.'
Da ist man dann doch geneigt zu kommentieren:
Der 'verhinderte Herrenmensch' Mynarek bringt damit seine Verachtung über alle 'unter ihm Stehenden' zum Ausdruck. Pech nur für Mynarek, dass er dann offenbar auch ins 'Stolpern' geriet. Oder noch anders formuliert:
Hochmut kommt vor dem Fall!"

Nun also zu Herrn S.... Das Zeugen Jehovas-Thema ist sicherlich ein solches, wo er kaum als Fachmann anzusprechen ist. Das macht er schon durch den Lapsus deutlich, dass er den WTG-Funktionär Rudtke in „Werner Radtke" umtauft. Sicherlich nicht weltbewegend dieser Schreibfehler. Schreibfehler unterlaufen auch anderen. Aber wem so etwas unterläuft, der muss sich schon mal sagen lassen: Besonders „intensiv" hat er sich wohl mit der in Rede stehenden Materie nicht befasst. Punktum.

Worum es Herrn S... denn geht, macht er schon durch seinen Untertitel deutlich, wenn er titelt:
„Gerichtliche Anerkennung der Zeugen Jehovas rückt das Treiben der Sektenbeauftragten in ein neues Licht".

Tja kann man da wohl nur sagen. Man kannte es schon von den Kommentaren einer großbürgerlichen Zeitung und allzuweit von der entfernt ist wohl auch die aus dem Hause Springer  nicht. Das Großbürgertum setzt bei seiner Grundsatzthese (schon von Bismarck formuliert) „Die Religion müsse dem V o l k e erhalten bleiben"; immer weniger auf die noch Großkirchen. Die gleichen in deren Augen zunehmend „lahmen Pferden". Für sich selbst hat das Großbürgertum ohnehin keine echte Verwendung von Religion. Deren einzige Religion besteht aus den blitzenden Dollar- oder Eurozeichen in ihren Augäpfeln. Allenfalls sieht sich das Großbürgertum noch als kulturell interessiert. Und da sich über Geschmäcker bekanntlich streiten lässt, ist voll einzuräumen, dass etwa Kirchenmusik unzweifelhaft auch dem Bereich der Kultur zuzurechnen ist. Und wem diese Stilrichtung zusagt, der wird dort sicherlich nicht schlecht bedient. Das wäre es dann aber auch schon, worin sich das echte Interesse des Großbürgertums an Religion (für sich persönlich) erschöpft.

Ganz anders sah schon Bismarck und Nachfolger die Bedeutung der Religion für das Volk. Sie ist das Opium dass auch das Großbürgertum als nützlich ansieht, um die Mühseligen und Beladenen zu besänftigen. Und da in der Sicht des Großbürgertums die noch Großkirchen zunehmend „lahmen Pferden" gleichen, ist der Paradigmawechsel zu den „Sekten" (dieser landläufige Ausdruck sei jetzt nicht im abwertenden Sinne gemeint) durchaus von einer gewissen Folgerichtigkeit. Noch ist es ja nicht so, dass die Großkirchen „geschlachtet" werden. Wenn sie denn mal in einem Rennen „die Nase vorn" haben sollten, wird man das aus genannter Ecke durchaus würdigen. Aber da allein für die blinkenden „Dollar-Augäpfel" der Erfolg zählt, ist es schon folgerichtig, dass man sich sagt, nebst den „lahmenden Pferden", sollten auch die anderen Pferde, ähnliche Startchanchen haben. Und dann lasse man sie mal laufen. Es wird sich schon irgendwann zeigen, wer das Rennen wirklich macht.

Das ist eigentlich die „eigentliche Kulturrevolution" die sich mittlerweile auch in den Redaktionsräumen  abgespielt hat. In diesem Kontext laufen namentlich die bayrischen Kirchenfilzer mit ihrer starren Vorrang-Begünstigung der Catholica, zunehmend ins Aus. Noch hat sich dieser Erosionsprozess namentlich in Bayern nicht auch schon auf der Ebene der Wählerstimmen niedergeschlagen. Noch ...

Nun ist aber Bayern hier nicht das Thema. Der KdöR-Streit fand ja seinen Ausgang in Berlin. Folgerichtig richtet sich die Breitseite, die abzuschießen sich auch Herr Schwilk bemüßigt fühlt, besonders auch gegen den hiesigen Herrn Thomas Gandow. Das der immer weniger Rückhalt beim Großbürgertum hat, konnte er kürzlich an der von ihm geplanten, dann aber doch geplatzten Tagung in Sachen Anthroposophie/Walddorfschule ablesen. Solch ein Affront gegen einen Kirchenmann wäre in früheren Jahren undenkbar gewesen. So ändern sich halt die Zeiten. Und zu denen die da öffentlich Gandow den Spieß in den Rücken rammten, gehört bekanntlich auch der ehemalige Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU). Jener Diepgen, der es bei der letzten Bundestagswahl „noch mal wissen wollte" und just im Berliner Bezirk Neukölln (bekannt für seinen hohen Unterklassenschichten-Anteil) antrat (oder wie andere meinen: abgeschoben wurde). Das Wahlergebnis für Diepgen viel denn auch entsprechend vernichtend aus. Da ich gewisse Zeitungen nicht lese (aus Prinzip); allenfalls fallweise themenbezogen, kann ich nicht beurteilen, inwieweit die denn für Diepgen die Wahltrommel gerührt haben. Wäre so unwahrscheinlich ja nicht. Sollte das der Fall gewesen sein, wäre der tiefe Fall des Herrn Diepgen zugleich auch ein Menetekel für das „Haus S...".

Nun aber zur neuerlichen Attacke gegen Gandow aus dem Munde des Herrn S... zurückkehrend. Letzteren meint er vorwerfen zu können:
„In Berlin hat sich neben dem Land Berlin, das die Klage führte, besonders der Sektenbeauftragte Thomas Gandow gegen die staatliche Anerkennung der Zeugen Jehovas engagiert. Sollten sie sich vor Gericht durchsetzen, warnte er, hätte das Folgen nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Gandow, der auch den Waldorfschulen die Verbreitung 'okkulter Lehren' vorwirft, hält die Zeugen Jehovas für eine religiöse Sekte und spricht ihnen die Loyalität gegenüber dem Staat ab. Wer wie die Wachtturm-Gesellschaft den Staat 'nicht nur grundsätzlich ablehnt', sondern diesen in den eigenen Schriften 'auch dämonisiert', der dürfe seriösen Kirchen nicht gleichgestellt werden."

Also meine Meinung diesem Aspekt betreffend ist doch eher die. Da wird der Gandow doch maßlos überschätzt. Da wird ihm eine Bedeutung in der Zeugensache zugeschrieben, die er doch eigentlich nicht hat. Auch für Gandow galt doch bei all seinem Tun und Lassen immer ein übergeordneter Spruch, der da lautet:
„Wasch mir den Pelz - aber mach mich nicht nass!"

Auch Gandow wäre der letzte, der sich den Zeugen in der KdöR-Sache in den Weg stellt. Verbal in Worten - vielleicht. Worte die aber so gewählt, dass sie letztlich nichts bewirken (und dieses nichts bewirken, wird billigend in Kauf genommen).

Banal auch solch ein S...'scher Satz:
„Von den Gerichten mußte sich der streitbare Pfarrer nun aber belehren lassen, daß die staatliche Anerkennung von Religionsgemeinschaften keineswegs von den Inhalten ihrer Lehren abhängig ist. Um die 'Wahrheitsfrage' - so der Anspruch des theologisch geschulten Sektenbeauftragten Gandow - gehe es gar nicht."

Die abschließenden Worte von Herrn S... in seinem Bericht lauten:
„Auch die Umwandlung der Rechtsform - die Zeugen Jehovas sind bislang als Vereine organisiert - bringt Vorteile. 1000 Vereine insgesamt gibt es in Deutschland, 50 davon allein in Berlin. Die sollen nun in die Körperschaft integriert werden, um die 'Ältesten' gemäß der eigentlichen Satzung zu bestimmen. Nach Vereinsrecht mußte die Gemeindehierarchie gewählt werden, nun dürfen die Diakone 'berufen' werden."

Also weiter auf dem Wege zur straffen Diktatur!

Weiter Herr S...:
"An Religionsunterricht in Berliner Schulen sind die Zeugen Jehovas auch künftig nicht interessiert. Kinder müßten nach Auffassung der Zeugen Jehovas von ihren Eltern im Glauben unterwiesen werden, versichert Pressesprecher Wandtke. [sic!] Dazu gäben die regelmäßigen Zusammenkünfte in der Gemeinde reichlich Gelegenheit."

Was das mit angesprochene Thema Religionsunterricht anbelangt darf man wohl hinzufügen. Aus eigenen Aussagen, rechnen die Zeugen Jehovas, was ihre „Akzeptanz" in der breiten Bevölkerung Berlins betrifft, zu den „Hilfe tut not Gebieten". Ein Versuch hier einen Religionsunterrricht an staatlichen Schulen aufzuziehen, würde in der Praxis eher zur „Lachnummer" mutieren. Da müssten ja Schüler aus mehreren Schulen zusammengezogen werden, um die notwendige Klassengröße zu erreichen. Das wissen und erahnen auch die Rudtke und Co. Also lassen sie es erst mal lieber so wie es ist. Aber sicher wird man auch das sagen können. Es ist noch nicht aller Tage abend.

Und das sein Gewäsch von gestern in heute nicht mehr interessieren würde, wusste bekanntlich nicht „nur" ein Herr Adenauer zu verkünden!

Geschrieben von Drahbeck am 03. März 2006 14:54:10:

Als Antwort auf: Re: Heimo S... geschrieben von D. am 26. Februar 2006 08:15:13:

Rückblick

Es ist zwar inzwischen „Schnee von gestern geworden". Gleichwohl nicht ganz uninteressant zu sehen; wie sich der Körperschaftsstreit seinerzeit eskalierte. Wenn der Herr S... von Springers ... den Eindruck zu erwecken sucht, als hätten die Noch Großkirchen eine wesentliche Aktie an dem langen Körperschaftsstreit, wird man das beim genaueren sichten der grundlegenden Dokumente, nicht bestätigen können. Diese vermitteln eher (auch von der WTG dokumentiert) einen anderen Eindruck.

Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte vielerlei Neuentwicklungen mit. Offene Fragen traten zutage. Die WTG meinte, die ihr von der DDR für den DDR-Bereich erteilte staatliche Anerkennung, wäre auch identisch mit dem Alt-Bundesrepublikanischem KdöR-Status, um den sie sich zu Alt-Bundesrepublikanischen Zeiten nie ernsthaft bemüht. Auch aufgrund ihrer theologischen Auslegung solcher Bibelstellen wie Johannes 18:36 „Mein Reich ist nicht von dieser Welt".
Nun in den Umstellungen, dass die DDR aufhörte zu bestehen, landete das WTG-Begehren den Rechtsstatus neu zu quantifizieren, letztendlich bei der Berliner Kulturverwaltung. Früher nur für Westberlin zuständig. Jetzt in der neuen Situation für ganz Berlin.

Anfänglich wusste man dort auch nicht so recht; wie nun weiter. Man schwankte. Bedeutet nun die Anerkennung durch das DDR Amt für Kirchenfragen, zugleich eine Anerkennung gemäß KdöR-Recht? Man ließ das durch die Juristen prüfen und diese Prüfung nahm einige Zeit in Anspruch. Wenn überhaupt dann nur für Ostberlin, so das erste Ergebnis. Keinesfalls aber für nun Gesamt-Berlin, so das Prüfungsergebnis. Und dann war es so weit. Datiert vom 20. 4. 1993 ließ die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten den in der Heiligenberger Straße (damals) in (Ost)Berlin sitzenden de facto WTG-Vertretern, ihre Antwort als Entscheid zukommen. Etwaige kirchliche Vorbehalte gegen die Zeugen Jehovas, spielten darin, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Bekanntermaßen schlug die WTG dann den Klageweg als Reaktion auf diesen Bescheid ein.

Da jenes von dem damaligen Staatssekretär Winfried Sühlo unterzeichnete Schreiben vom 20. 4. 93, gewissermaßen auch aus heutiger Sicht noch, ein Schlüsseldokument ist, sei es in seinen wesentlichen Aussagen nachstehend auch hier dokumentiert:

... Ihrem Antrag vom 8. April 1991 auf Verleihung der Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts gemäß Art(ikel). 140 G(rund)G(esetz),137 Abs(atz). 5 W(eimarer)R(eichs)V(erfassung) können wir nicht entsprechen. Nach eingehender Befassung mit Ihren Argumenten, wobei wir insbesondere Ihre ausführliche Stellungnahme vom 20. Januar 1993 nochmals eingehend würdigten, sehen wir den Anspruch nicht für begründet an. Nachstehend die Gründe für unsere Entscheidung;

l. Ihr Antrag stützt sich zunächst darauf, daß der Ministerrat der DDR (Amt für Kirchenfragen) am 14. März 1990 der "Religionsgemeinschaft der Zeugen JEHOVAS in der DDR" die staatliche Anerkennung ausgesprochen hat, wonach die Religionsgemeinschaft rechtsfähig und legitimiert wurde, auf der Grundlage des Art. 39 (2) der Verfassung der DDR ihre Tätigkeit auszuüben. Hieraus leiten Sie ab, daß Sie bereits über den Körperschaftsstatus verfügen.

Die von Ministerrat der DDR ausgesprochene "Anerkennung" bedeutet jedoch keine "Verleihung" im Sinne von Art. 140 GG, Art. 137 Abs. 5 WRV. Denn der Rechtsstatus einer Körperschaft des öffentlichen Rechts für eine Religionsgemeinschaft war dem Verfassungsrecht der DDR unbekannt.

Aus dem Wortlaut der Erklärung des DDR-Ministerrats vom 14. März 1990 wird andererseits deutlich, daß ein solcher Rechtsstatus über die sonstigen Organisationsformen des Staates hinaus nicht geschaffen werden sollte. Die DDR- Regierung statuierte lediglich deklaratorisch, daß Ihre Religionsgemeinschaft rechtsfähig und legitimiert sei, sich im Rahmen der Religionsfreiheit zu betätigen. Zumal vor dem Hintergrund, daß mit dieser Maßnahme vor allem das (bisherige faktische) Verbot der Religionsausübung aufgehoben werden sollte, lag es der DDR-Regierung also fern, neues Recht zu setzen; stattdessen wurde deklaratorisch Bezug genommen auf tatsächliche Entwicklungen und Verhältnisse. Es kann deshalb dahingestellt bleiben, ob die Erklärung vom 14. März 1990 an der Überleitungsvorschrift des Art. 19 Einigungsvertrag (EV) zu messen ist, oder ob, was nahe liegt, der politische Charakter soweit im Vordergrund stand, daß damit als Regierungsakt eine seitens der staatlichen Stellen positive, fördernde Haltung gegenüber Ihrer Religionsgemeinschaft zum Ausdruck gebracht werden sollte. Jedenfalls ist durch diese Erklärung nicht etwa ein dem Staatsrecht der DDR unbekannter Rechtsstatus Singular geschaffen worden.

Auch aus dem Übergangsrecht des Einigungsvertrages ergeben sich für Sie keine Verbesserungen, wie der Bundesminister des Innern in seiner Stellungnahme zum Verleihungsantrag von ADASS JISROEL ausführte, leitet Anlage 2 Kapitel IV Abschnitt I, 5 EV das Kirchensteuergesetz-DDR über, das in § 2 Nr. L und 2 bestimmten, enumerativ aufgezählten oder generalklauselartig erfaßten Religionsgemeinschaften in Anknüpfung an die gesamtdeutsche Verfassungstradition Körperschaftsrechte zuerkennt. Die Gesetzgebungshoheit über das Kirchenrecht fällt nach der grundgesetzlichen Kompetenzverteilung den Ländern zu.

Für das Kirchensteuerrecht regelt Art. 9 Abs. 5 EV ausdrücklich, daß dieses nur in den in Art. l Abs. l EV genannten Neuländern, nicht aber in Berlin, als Landesrecht fortgilt. Dementsprechend gilt in Berlin nach § l Abs. l, § 2 des Gesetzes zur Vereinheitlichung des Berliner Landesrechts vom 28.9.1990 i. V. m. Anlage 2 Abschnitt 3 das Kirchensteuergesetz Berlins ab dem l. Januar 1991 auch im Ostteil der Stadt mit der Folge, daß das Kirchensteuergesetz-DDR insoweit keine Geltung hat. Gegen eine eventuelle entsprechende Anwendung des Kirchensteuergesetzes-DDR auf Ihre Religionsgemeinschaft spricht, daß hier auf Grund einer ausdrücklichen Regelung des kompetentiell verantwortlichen Berliner Landesgesetzgebers keine ausfüllungsbedürftige Lücke besteht und die Verleihung von Körperschaftsrechten ohne Beachtung der besonderen Vorgaben des Verfassungsrechts restriktiv zu handhaben ist.

2. Sie berufen sich für den geltend gemachten Anspruch auf den Wortlaut des Art. 140 GG i. V. m. Art. 137 Abs. 5 WRV. Weitere, darüber hinausgehende Anforderungen könnten an diesen Anspruch nicht gestellt werden, zumal das Bundesverfassungsgericht in einer die Wachtturm-Gesellschaft betreffenden Entscheidung vom 4. Oktober 1965 festgestellt hat, es stehe der Gesellschaft jederzeit "frei, einen Antrag zu stellen, um dadurch die Rechtsstellung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zu erlangen" (BVerfGE 19, Seite 135).

Dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 4. Oktober 1965 läßt sich indes, genau betrachtet, nicht mehr als die allgemeine Aussage entnehmen, daß Ihrer Religionsgemeinschaft prinzipiell die Möglichkeit des Anspruchs nach Art. 140 GG, 137 Abs. 5 WRV offensteht. Ob und inwieweit die Anspruchsvoraussetzungen tatsächlich vorliegen, war nicht der eigentliche bzw. Haupt-Prüfgegenstand des damaligen Verfahrens. Das Bundesverfassungsgericht wollte zudem jedenfalls nicht die Verleihung des Körperschaftsstatus selbst aussprechen, wovon bezeichnenderweise auch Ihre Religionsgemeinschaft in den vergangenen drei Jahrzehnten selbst stets ausgegangen ist.

Ihr Antrag bemißt sich daher allein nach den Kriterien des Art. 140 GG, 137 Abs. 5 WRV, wobei dafür allerdings ein verbandliches Statut, der Nachweis für eine relevante Mitgliederzahl sowie die "Gewähr der Dauer" nicht ausreichen, sondern vielmehr außerdem verlangt ist, daß die Antragstellerin ein positives und zumindest nicht distanziert-ablehnendes Grundverhältnis zu unserem Staat hat. Denn anders als in bezug auf die eigentlichen Glaubensfragen, wo die Religionsfreiheit insoweit durchaus auch ein tendenziell negatives Staatsverständnis erlaubt, kann doch begriffsnotwendig nur solche Gruppierung den Status einer "Körperschaft des öffentlichen Rechts" beanspruchen bzw. einnehmen, die auch zur Übernahme staatlicher oder zumindest öffentlicher Trägerschaft und Verantwortung bereit ist. Der Anspruch nach Art. 140 GG, 137 Abs. 5 WRV setzt daneben voraus, daß die betreffende Religionsgemeinschaft die zum Kernbestandteil des Grundgesetzes zählenden Normen des Demokratie- und des Toleranzprinzips bejaht. Und zwar gebietet solches eine verfassungkonforme Auslegung des Art. 140 GG. Diese Verfassungsnorm kann nicht losgelöst von den übrigen Bestimmungen des Grundgesetzes gesehen werden und ist vielmehr Bestandteil derselben. Sie ist infolgedessen insbesondere von den in Art. 20 GG verankerten wesentlichen Elementen unserer demokratischen Grundordnung (vgl. Art. 79
Abs. 3 GG) geprägt und durchwirkt. Eine Religionsgemeinschaft, die über den Rahmen der (privaten) religiösen Glaubensbetätigung hinaustreten und als öffentlich-rechtliche Körperschaft fungieren will, muß deshalb in bezug auf das Toleranz- und das Demokratiegebot ein Mindestmaß an Bejahung erkennen lassen.

Ihr Einwand in der Stellungnahme vom 20. Januar 1993, solche Erfordernisse beinhalteten eine unzulässige "zusätzliche Qualitätskontrolle", indem die Verleihung des Körperschaftsrechts von einer besonderen "Anerkennungswürdigkeit" abhängig gemacht werde, vermag demgegenüber nicht zu greifen. Denn die genannten Erfordernisse beinhalten keine inhaltliche Bewertung von Religion oder Religionsausübung, sie zielen erst recht nicht auf eine unterschiedliche Behandlung von Religionsgemeinschaften ab. Ebenso wenig überzeugt der Einwand, daß auf diese Weise die Trennung zwischen Staat und Kirche durchbrochen bzw. unzulässig aufgehoben werde. Denn der Anspruch nach Art. 140 GG, 137 Abs. 5 WRV hat - in durchaus genereller Anerkennung der Trennung zwischen Kirche und Staat - gerade eine ausnahmsweise Durchbrechung dieses Trennungsprinzips zum Gegenstand, und zwar dies einzig und allein in organisatorischer Hinsicht bzw. in bezug auf die Übernahme öffentlicher Trägerschaft und Verantwortung.

Die Übernahme solcher Verantwortung durch Verleihung des Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts bedeutet im übrigen nicht etwa, daß die betreffende Religionsgemeinschaft mit dem Staat in allen seinen Ausformungen und Handlungsweisen konform gehen müßte; die Religionsgemeinschaft kann sogar wie in Ihrem Fall staatliche Pflichten teilweise gänzlich ablehnen, nämlich dort, wo diese wie z. B. bei der Wehrpflicht ihren grundlegenden Glaubenssätzen entgegenstehen. Der Übergang von einer privatrechtlichen Glaubensformation zum Status einer öffentlich-rechtlichen Religionskörperschaft bedeutet jedoch den Eintritt in den Kreis der im weitesten Sinne öffentlichen Verwaltung und beinhaltet damit die Verpflichtung, zu den elementaren staatsbürgerrechtlichen Normen des Grundgesetzes eine tendenziell positive Haltung einzunehmen. Hieran bestehen jedoch bezüglich Ihrer Religionsgemeinschaft Zweifel.

3. Zweifel genereller Art ergeben sich schon insoweit, als Ihre Religionsgemeinschaft nach der von ihr vorgenommenen Exegese von Römer 13 den Staat "wie Satan, als von Gott nur zugelassen" ansieht, d. h. zu diesem ein strukturell negatives Grundverständnis hat (vgl. Hütten, "Seher, Grübler, Enthusiasten", 12. Auflage 1982, Seite 132). Ihre Einlassung, die Mitglieder Ihrer Religionsgemeinschaft wären demgegenüber jeder Obrigkeit uneingeschränkt Untertan, sie würden daher staatliches Handeln und staatliche Gewalt in jeder ihrer Ausprägungen anerkennen, steht dieser Feststellung nicht entgegen. Diese Einlassung besagt vielmehr nicht mehr, als daß Ihre Religionsgemeinschaft staatliche Formation und Gewaltausübung, in welcher Gestalt diese auch immer auftritt, lediglich respektiert, also dazu ein tendenziell eher passiv-duldendes als aktiv-bejahendes Verhältnis hat.

4. Zweifel ergeben sich weiter im Hinblick auf das Toleranzgebot, das zu den tragenden Pfeilern unseres Verfassungssystems zählt. Denn Ihre Religionsgemeinschaft lehnt im Verhältnis zu anderen Religionsgemeinschaften jede Form des Miteinander ab, indem sie ihren religiösen Ausschließlichkeitsanspruch dahin auslegt, daß jegliche Kontakte zu anderen Religionsgemeinschaften zu unterlassen sind. So lehnt sie es beispielsweise ab, im Rahmen des ökumenischen Rats mit den anderen christlichen Kirchen und Religionsgemeinschaften zusammenzuarbeiten. Ihre Religionsgemeinschaft verweigert sich außerdem bekanntlich z. B. dem Angebot, in der in Berlin seit 40 Jahren aktiven "Arbeitsgemeinschaft für Kirchen und Religionsgesellschaften" (AKR) mitzuarbeiten. Mag auch diese Haltung für sich genommen nicht die Ablehnung des Antrages nach Art. 140 GG alleine begründen bzw. tragen zu können, so kommt dem doch jedenfalls indizielle Bedeutung zu, zumal sich diese Haltung einfügt in das generell von Ablehnung gezeichnete Außenverhältnis Ihrer
Religionsgemeinschaft.

5. Die Ablehnung Ihres Antrags stützt sich vor allem aber auf das Demokratiegebot unserer Verfassung, weil Ihre Religionsgemeinschaft bezüglich deren Mitglieder sowohl das aktive wie das passive Wahlrecht ablehnt. Zwar haben Sie dies in Ihrer Stellungnahme vom 20. Januar 1993 generell in Abrede gestellt; dem stehen jedoch nicht nur gegenläufige Äußerungen von Mitgliedern bzw. von ehemaligen Mitgliedern Ihrer Religionsgemeinschaft entgegen, sondern insbesondere auch das Faktum, daß offenbar keines Ihrer Mitglieder Sitz und Stimme in einem kommunalen oder Landesparlament hat.

Unserer ausdrücklichen Aufforderung, gegebenenfalls solche Personen zu benennen oder wenigstens Beispiele aufzuführen für die Beteiligung an Bürgerinitiativen oder ähnlichen gesellschaftlich-politischen Aktivitäten, sind Sie nicht nachgekommen. Demgegenüber verwiesen Sie darauf, daß es Zeugen Jehovas durchaus auch als Mitglied in Ärztekammern, Rechtsanwaltkammern und ähnlichen Einrichtungen gebe. Hierbei handelt sich jedoch erkennbar nur um fachliche (Berufs-)Vertretungen, die überdies in der Regel zwangsmitgliedschaftlichen Charakter haben, so daß es auf die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit jeweils nicht ankommt.

Auch der weitere Hinweis auf die neuerdings hohe Nicht-Beteiligung an Wahlen zum Bundestag und zu den Landtagen, woran, wie Sie geltend machen, sichtbar werde, daß die Haltung Ihrer Mitglieder sogar von weiten Bevölkerungsteilen der Bundesrepublik geteilt wird, vermag nicht zu überzeugen. Der Hinweis bestätigt vielmehr gerade das Vorliegen einer das aktive Wahlrecht ablehnenden Position. Die Teilnahme an der politischen Willensbildung durch Ausübung des aktiven wie des passiven Wahlrechts gehört aber zu den elementaren Prinzipien unserer demokratischen Grundordnung.

Läßt sich daraus auch nicht etwa ein generelles Muß zur Mitgliedschaft in Parteien herleiten, so muß doch umgekehrt jedenfalls gelten, daß die generelle Ablehnung einer Mitwirkung am politischen Willensbildungsprozeß nicht mit dem Status einer öffentlichen Körperschaft gemäß Art. 140 GG vereinbar ist. ...

Geschrieben von Drahbeck am 11. März 2006 19:55:10:

Als Antwort auf: Heimo S... geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 07:53:35:

Friederike von K... (Evangelische Kirche) zum KdöR-Urteil
Ergänzung meinerseits.
Frau von K... war es auch, die in vermeintlich "wohlgesetzten" Worten in der Kirchenpresse jene Meldung lancierte, derzufolge eine von Herrn Gandow initiierte Tagung in Sachen Anthroposophie/Waldorf, wieder abgesagt wurde. Sonderlich "sympathisch" war sie mir bei ihrem diesbezüglichen Votum nicht, das füge ich als persönlichen subjektiven Eindruck hinzu.

Immerhin halte ich ihr es jetzt zugute, dass sie dem unsäglichen Artikel ... widerspricht.

Geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 01:56:17:

Als Antwort auf: Re: von K... geschrieben von Drahbeck am 11. März 2006 19:55:10:

An der Unterscheidung zwischen "Sekten" und "Kirchen" halten die Amtskirchen fest, obwohl die Enquete-Kommission des Bundestages empfohlen hat, den Sektenbegriff nicht mehr zu verwenden. Mit dem fortgesetzten Gebrauch dieses Begriffs wollen die Amtskirchen vergessen machen, daß es sich bei ihnen wie bei den anderen um ein und dasselbe Phänomen handelt: um Religion.
Beide Amtskirchen leisten sich "Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte". Diese bestreiten den anderen Religionsgemeinschaften ihren Wahrheitsgehalt und bezichtigen sie darüber hinaus auch noch, mit halbkriminellen Mitteln zu arbeiten und Menschenrechte zu verletzen. Ihrem Selbstbild zufolge sind die "Sektenbeauftragten" freilich keine Apologeten der eigenen Konfession. Sie verstehen sich als unabhängige "Experten" für Religion schlechthin und als Helfer für Abtrünnige anderer Religionsgemeinschaften. Die Austrittswilligen oder bereits Ausgetretenen bezeichnen sie als "Aussteiger". Die Assoziation mit Drogenabhängigen ist beabsichtigt.

Dies verlautbart, man ahnt es fast wohl schon. Genau, wie gehabt, Herr B...

Geschrieben von Kopfnuss am 19. März 2006 22:29:12:

Als Antwort auf: Re: Herr B... meldet sich wieder mal zu Wort geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 01:56:17:

Wie kann ein gescheiter Mensch so etwas schreiben?

Diese bestreiten den anderen Religionsgemeinschaften ihren Wahrheitsgehalt und bezichtigen sie darüber hinaus auch noch, mit halbkriminellen Mitteln zu arbeiten und Menschenrechte zu verletzen.

Sind Jehovas Zeugen nicht auch so? Wäre mit anderen Worten nicht auch bei Jehovas Zeugen eine Aussage in dieser Richtung zu treffen?

Bestreiten nicht gerade Jehovas Zeugen anderen 'Religionen' die Wahrheit zu haben?

Und bezeichnen nicht gerade Jehovas Zeugen andere Religionen als HURE?

Man kann da über Herrn B. nur noch den Kopf schütteln. Hatte er bei diesem Text zuviel "Rotlicht" bekommen?

Geschrieben von Drahbeck am 29. März 2006 03:06:57:

Als Antwort auf: Re: Herr B... meldet sich wieder mal zu Wort geschrieben von D. am 24. März 2006 05:06:23:

Freiheitsfragen
"Im Namen der Freiheit. Die amerikanische Mission" heißt der Titel eines Buches, das in einer Buchpräsentation vorgestellt wird.

Dass die Buchvorstellung ein gewisser Friedbert Pflüger übernimmt, ist eine andere Sache. Und noch eine andere Sache ist, dass einer der Autoren, Gerhard B..., mit dem Ruf eines Scientology-Sympathisanten zu kämpfen hat.
Nachtrag. Der genannte Herr Pflüger ist Kandidat der CDU für die Abgeordnetenhauswahlen die in diesem Jahre auch für das Berliner Landesparlament anstehen. Seine erklärte Zielsetzung den derzeit rot-roten Senat "zu kippen". Sofern Demoskopen Recht behalten sollten, wird dieser Traum für ihn (zumindest derzeit) unerfüllt bleiben.
Von dem lässt sich also Herr B... promoten.
Nun ja davor ließ er sich ja auch schon mal von Altkanzler Kohl promoten.
In Sachsen, wo seine derzeitige Arbeitsstelle befindlich, gab es schon Konstellationen, dass er in bestimmten politischen Auseinandersetzungen insbesondere Beifall nicht von der CDU, wohl aber von der PdS (alias Linkspartei) erhielt.
Wie "Glaubwürdig" ist solch einer "Wanderer zwischen den Welten"eigentlich?

Geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 02:02:55:

Als Antwort auf: Re: Herr B... meldet sich wieder mal zu Wort geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 01:56:17:

Weiter unten ein Zitat aus dem von B... zusammen mit seiner Frau (letztere laut Buchklappentext „freiberuflich als psychologische Psychotherapeutin tätig") herausgebenen Buch „Die Rufmordkampagne".
Sonderlich „strukturiert" ist jenes Buch meines Erachtens nicht. Und so bezeichnet B... denn in einer Fernsehsendung es selbst als Traktat. Die möglichen und unmöglichsten Themen aneinandergereiht begegnet man dort.

So etwa der triumphalen Mitteilung, dass ein den Zeugen Jehovas zugehöriger Rechtsanwalt (wahrscheinlich der Herr P...), für eine Tagung im Jahre 1999, beinahe wieder ausgeladen wurde. Er konnte aber seine schriftliche Einladung Konrad Adenauer-Stiftung vorlegen, und so seien denn die Auslader nicht an ihr Ziel gelangt.

Was denn diese Anekdote im Kontext solcher Personen wie einen Jürgen Höller (von B... in diesem Buch ebenfalls referiert) in der Substanz besagen soll, ist nur schwer zu eruieren.
Zu Höller vergleiche man etwa mal:
www.psychotherapie.de/psychotherapie/mythen/01062101.html

Oder wenn sich B... zum Sprachrohr (unter anderem) jener Religionsgemeinschaft mit Namen „Die zwölf Stämme" macht, die schon mal dadurch Öffentlichkeitswirksam wurden, dass öffentliche Schulwesen zu verachten; und mit Nachdruck das „Heimschulwesen" Marke Eigenbau zu betreiben. Wenn ín diesen skandalträchtigen Vorgängen, auch einer jener aus der Zunft der kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten, eine dezidierte Meinung hat, und diese auch kundtut. Man kann sicher sein; dass B...'sche Mißfallen ist ihm sicher. Und wer diese Vermutung schon im Vorfeld gehabt haben sollte, sieht sich nach der B...'schen Lektüre nicht „enttäuscht".

Allerhand weiteren illustren Namen begegnet man bei B... noch. Sie alle aufzuzählen, schier unmöglich. So sei denn nur noch ein paar vertretene Namen genannt, die auch für mich in gewissen Kontexten (nicht immer der geschätzten Art) einen gewissen Rang erreicht haben. So etwa, wenn Herr Fritz Poppenberg sich bei B... bezüglich seiner Sorgen „ausweinen" darf, und dabei dass für ihn sicherlich wohltuende Gefühl hat, einen verständnisvollen Mentor zu haben.
Oder der umtriebigen Renate H... (im Kontext Scientology) kann man begegnen.
Für mich neues habe ich dabei auch gelernt. Nun weis ich, was ich vorher noch nicht wusste, dass der seinerzeitige Referent der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen", Hansjörg Hemminger, für die politische Partei SPD, als „Sachverständiger" in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages saß.

Tja, da kann ich es mir doch nicht ganz verkneifen (auch im Hinblick auf das „Hornberger-Schießen-Ergebnis" jener Enquete-Kommission), B... noch ein weiteres mal zu zitieren. An einer Stelle (zwar in anderem Kontext), verwendet er auch den Slogan:
„Wer solche Freunde hat - der braucht keine Feinde mehr". Wie wahr, Herr B....

Der Psychologensektor, namentlich hat er denn eine kirchennahe Anbindung, findet denn auch breiten kritischen Raum in B...s Ausführungen.

Vielleicht am „bedeutendsten" in diesem Sammelsurium möglicher und unmöglicher Themen, ist vielleicht noch die B...'sche Einschätzung (mehr zum Ende des Buches):

„Mit anderen Worten: Was die Sektenbeauftragten Außenstehenden vorwerfen, unterläuft ebenso gut ihren Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen. Dennoch wäre die Empörung groß, wenn die geschädigten "Sekten und Psychogruppen" sich wenigstens insoweit einigten, dass sie ihrerseits "Kirchenbeauftragte" beriefen, die alle wirklichen oder vermeintlichen Vergehen im Raum der Kirche sammelten und über die Medien groß verbreiteten."

Nun ist B... zuzustimmen. Auch innerhalb der Großkirchen wird man allerlei anrüchiges vorfinden. Das wiederum ist keine prinzipielle Entlastung jener Gruppen, für die B... seine Lobbyistenkünste einsetzt.

Geschrieben von Drahbeck am 11. März 2006 20:08:50:

Als Antwort auf: Re: von K... geschrieben von Drahbeck am 11. März 2006 19:55:10:

Springers ... konnte es sich aber nicht verkneifen, auch dem Janusköpfigen Herrn B... wieder mal zu Wort kommen zu lassen.
Bei B... bin ich immer "ganz hin-und hergerissen".

Einerseits lässt er sich - beispielsweise - von Altkanzler Helmut Kohl promoten; andererseits weis sogar die PdS in Sachsen, in gewissen politischen Auseinandersetzungen, B... als ihren - zeitweiligen - Verbündeten. Eine "Liebesheirat" ist es wohl mit Sicherheit nicht.

B... jetzigen Artikel mag ich nicht kommentieren. Dazu ist mir angesichts der Vorgeschichte B... prinzipiell die Lust vergangen.

Geschrieben von Drahbeck am 01. März 2006 07:13:24:

Als Antwort auf: Re: 22. 2. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Februar 2006 06:33:26:

Unter der Überschrift „Religion wird Mode" berichtet der „Wachtturm" vom 1. 3. 1956 über die USA, dass laut einer Statistik im „Jahrbuch der amerikanischen Kirchen für 1956" 97.482.711 Amerikaner Kirchenmitglieder seien. Dies entspreche einem Bevölkerungsanteil von etwa 60 Prozent. Als Vergleichszahl wird noch genannt, dass dort der Bevölkerungsanteil an Kirchenmitgliedern, hundert Jahre früher bei etwa 16 Prozent gelegen habe. In Analyse dieser Entwicklung notiert der „Wachtturm":

„Die allgemeine Ansicht hervorragender Geistlicher, die in jüngster Zeit über das Thema gesprochen haben, geht darauf hinaus, daß die religiöse Hochkonjunktur wenig bedeutet, weil alles mehr schal und leer als lebenskräftig, mehr Mode- als Glaubenssache ist.
So kam es, daß der Geistliche C. Newman Hogle von der Ersten Methodistenkirche New Yorks in Jamaica, Queens, mit Billy Graham übereinstimmte, daß die gegenwärtige religiöse Hochkonjunktur in verschiedener Hinsicht 'hohl' ist. ('New York Times', 12. September 1933) Und der Prediger und Schriftsteller Bernhard Iddings Bell, Kanoniker der Episkopalkirche, sagte: 'Die Religion ist Mode geworden. Eine Menge Leute schließt sich der Kirche an; was dies aber zu bedeuten hat, weiß ich nicht. Ich bin nicht davon überzeugt, daß es überhaupt etwas bedeutet … Es ist allzu leicht in der Kirche zu sein.' ('Time', 17. Januar 1955)

Auch Dr. Eugene G. Blake, ein bedeutender protestantischer Wortführer und Präsident des Nationalrats der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika äußerte seine Ansicht, daß der religiöse Aufschwung nur 'Modesache', nur ein 'Schemen' sei. In einem Hauptartikel warf Dr. Blanke in der Zeitschrift 'Look' vom 20. September 1955 die herausfordernde Frage auf: 'Ist die religiöse Hochkonjunktur eine geistige Gipsfigur?'
Aus seinen Antworten erhält man den Eindruck, daß die Religion in Mode gekommen ist.

Warum aber wird die Religion Mode? Weil die Leute finden, daß sie ihnen oft das verschafft, was sie haben möchten. Dieser Meinung sind führende Geistliche. So erklärte Henry Knox Sherrill, präsidierender Bischof der protestantischen Episkopalkirche in Amerika: 'Viele der an der Religion wieder neu Interessierten scheinen Nachdruck darauf zu legen, daß man Gott für die eigenen Zwecke, für Erfolg, Gesundheit und Freiheit von Lasten und Anstrengungen benötige.' ('Look', 20. September 1955) …

Eine ähnliche Einschätzung der religiösen Hochkonjunktur wurde von Dr. Blake in seinem Artikel in der Zeitschrift 'Look' geäußert. 'Es ist nun Mode geworden', so sagt der Geistliche Dr. Blake, 'Gott als Mittel zum Zweck zu gebrauchen', indem man die Religion zu selbstsüchtigen Zwecken verwendet ....

Wie verwenden denn die Massen die Religion zu ihrem eigenen selbstischen Wohl? Rabbi William F. Rosenblum vom Tempel Israel, New York, tönte den Gedanken an, daß bei vielen die Erweckung nur 'eine Flucht vor der Furcht' sei. Dr. Landis, Herausgeber des Jahrbuches der amerikanischen Kirchen bemerkte, daß 'die entsetzliche, zerstörende Kraft der Atomenergie etwas damit zu tun haben möge.' Und Dr. Blake warf treffend die Frage auf, ob die religiöse Hochkonjunktur etwa eine 'Parallele zur Fuchshöhlen-Religion im Zeitalter der Atomkernspaltung' sei.

Eng verwandt mit jenen, die sich der Religion bedienen, um der Furcht zu entrinnen, sind die Seelenfrieden-Sucher, die in die Kirche gehen, um sich durch Musik, Gebet und psychologische Reden beruhigen und einlullen zu lassen. …
Ein weiterer Grund, warum die Religion Modesache wird, ist deren Benutzung auf der Jagd nach Erfolg, nach jener Art von Erfolg, die mit dem Wort 'finanziell' näher bezeichnet wird. Darüber schreibt Dr. Blake:
'Der Mammon ist in moderne Kleider gekleidet …

Licht wird auch auf die Modesache der Religion geworfen durch die Zunahme der Zahl der Menschen, die die Büros und Versammlungslokale von Leuten wie Father Divine sowie Hunderter anderer Glaubensstifter belagern, die den Gedanken erwecken, sie hätten von Gott den direkten Auftrag empfangen, jedem Gesundheit zu verleihen. Über das Gewimmel der Anhänger der Glaubensheiler schreibt Dr. Blake: 'Der Mann der Neuzeit, der sich darum sorgt, ob er seinen Posten auch behalten könne, ist ebenfalls neurotisch um seine Gesundheit besorgt … Die Leute gingen nicht zu Heilern, wenn sie selbst nicht glaubten, daß sie krank seien und nicht wüßten, wohin sie gehen sollten.'

Der Schrecken vor dem Kommunismus wirft ebenfalls Licht auf die Religion als Modesache, denn die Leute sind soweit gekommen, die Religion als das Mittel anzusehen, mit dem der Kommunismus bekämpft werden könne. 'Auch hierin' - so sagt Dr. Blake - 'bedeutet der Versuch, sich Gottes oder der Religion für diesen so wichtigen Zweck zu bedienen, Gott als Mittel zum Zweck zu gebrauchen.' Ähnliche Bemerkungen machte Dekan Pike:
'Es wird uns gesagt, daß wir zur Religion umkehren sollen, um uns gegen den Kommunismus zu stärken. Natürlich sind wir gegen den Kommunismus, und wenn wir als Volk Gott wahrhaft ergeben wären - indem er in unserem Leben den ersten Platz einnimmt -, fühlten wir uns in Sicherheit, und nichts könnte unseren Frieden trüben. Der Versuch aber, sich Gottes, der ewig lebt, als eines Mittels zu bedienen, um etwas zu erlangen, dessen Bestimmung irdisch ist, etwas, das ein Teil der vorübergehenden Schaustellung ist, nämlich unsere eigenen nationalen Interessen, hieße die Dinge ganz auf den Kopf stellen.' - 'New York Times', 6. September 1955.

Dann herrscht auch das Gefühl unter den Modegecken der Religion, daß der Kirchenbesuch ein nützlicher Familienbrauch sei und jemandem zu einem guten Ruf verhelfen könne. Über diesen schillernden Mantel der Respektabilität, den die Religion liefert, schrieb der Philosoph John Dewey: 'Mir scheint, die Hauptgefahr für die Religion beruhe in der Tatsache, daß sie in der Achtung so gestiegen ist. Sie ist in hohem Maße eine Sanktion der bestehenden sozialen Zustände geworden - eine Art Firnis für gewisse Einrichtungen und konventionelle Bräuche.' ('The Christian Century', 13. Juli 1955) Diesen Mantel der Respektabilität zu tragen finden viele religiöse Modegecken dienlich.

Durch die Verwendung der Religion als Mantel der Respektabilität wird indes die moralische Fäulnis der Welt keineswegs verborgen. Der größte moralische Niedergang in der Geschichte brandmarkt die gegenwärtigen religiösen Erweckungen als 'hohl'. Obwohl die Kirchenmitgliederzahl in den Vereinigten Staaten schneller zugenommen hat als die Bevölkerung, bleibt die düstere Tatsache bestehen, daß das Verbrechertum noch schneller zugenommen hat als die Kirchenmitgliederzahl. So schreibt Dr. Blake: 'Heute ist es in unserem Lande eine Ursache zu Besorgnis, daß die Sittlichkeit im Niedergang zu sein scheint gerade in dem Augenblick, wo eine religiöse Hochkonjunktur in Erscheinung tritt.' Dann erklärt er: 'Religion ohne Sittlichkeit ist überhaupt keine Religion.'

Religion somit als Tarnung für moralische Schlechtigkeit zu verwenden, ist ein weiteres Mittel, das Modenarren der Religion benutzen. Natürlich ist nichts verkehrt an Dingen wie einem Wunsch nach Gesundheit, Erfolg und Frieden. Aber wenn die Menschen sie 'zum Ziel ihres höchsten Interesses machen' - so erklärte Dr. Blake -, 'werden sie zu Götzen und ihre Anhänger zu Fanatikern. Dann ist die Religion nur noch Modesache, etwas, 'was allgemeiner Brauch ist'. Dann ist unser Glaube nur noch ein Schatten, eine geistige Gipsfigur.' …"

Geschrieben von Drahbeck am 08. März 2006 06:45:34:

Als Antwort auf: Re: 1. 3. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. März 2006 07:13:24:

In einem einleitenden „Die Frau und das kirchliche Lehramt" überschriebenen Artikel, notiert „Erwachet!" vom 8. 3. 1956:
„Die jahrhundertealte Streitfrage über die völlige Gleichberechtigung der Frau in der Kirche geht schließlich ihrer Entscheidung entgegen. Die Waage beginnt nun doch zugunsten auszuschlagen. Aber der Streit ist noch nicht zu Ende.

Seit Jahren haben sich die Frauen vergeblich bemüht, völlige Gleichberechtigung in der Kirche zu erlangen, Sie haben den Männern vorgeworfen, daß sie das 'schwächere Gefäß, das weibliche', benachteiligten und diskriminieren. Sie haben sie auch beschuldigt, sich dabei von persönlichen und nicht von biblischen Gründen leiten zu lassen. Dieser 'Streit' wurde als 'Schlacht zwischen den Geschlechtern', als offener Kampf um die Frauenrechte bezeichnet. Warum soll uns Frauen das kirchliche Lehramt verschlossen bleiben?, fragen sie. Hat Christus den Frauen nicht einen wichtigen Platz eingeräumt? Spielten Frauen nicht eine große Rolle in der Geschichte der Kirche als Märtyrerinnen, Organisatoren und Wegbereiterinnen in geistigen Belangen? Und beteiligten sich heute die Frauen nicht am eifrigsten an Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten der Kirche. ... Warum werden sie dann nicht in die kirchlichen Behörden gewählt, die darüber entscheiden, was mit dem Geld geschehen soll?'"

Und weiter muss „Erwachet!" notieren:
„Und was ist diese Neuigkeit? Daß immer mehr Frauen das Recht erhalten, von der Kanzel zu predigen. Gemäß den neuesten Zahlen gibt es in den Vereinigten Staaten mindestens 5791 ordinierte weibliche Seelsorger; die Volkszählung des Jahres 1950 ergab noch eine höhere Zahl, nämlich 6777 oder 4,1% der gesamten Geistlichkeit des Landes."

Und abschließend heißt es in dem eben zitierten Artikel:
„Die Waage hat also nach der anderen Seite auszuschlagen begonnen; bereits sieht man, wohin der Weg führt; schon wurde etwas Boden gewonnen, und ohne Zweifel werden die Frauen dies gründlich ausnützen. Heute kümmern sich nur noch wenige Männer und Frauen darum, ob es Frauen erlaubt sei, nach religiösen Ämtern zu streben, die ihnen Autorität über die Männer geben. Sie sind aufrichtig überzeugt, dies sei ihr Recht."

Eben las man auch den Satz, dass sich heute nur noch sehr wenige um diese Angelegenheit kümmern würden. Sieht man mal von der Catholica als besonders penetrantes Beispiel ab, wird man wohl sagen müssen. Auch die „Renterband" die da die Zeugen Jehovas „führt", hält es ähnlich wie die Catholica. Und dies trotz des Umstandes, dass in der soziologischen Struktur der Zeugen Jehovas, die Zeuginnen, eindeutig in der Mehrzahl sind.

„Folgerichtig" gibt es in dergleichen „Erwachet!"-Ausgabe noch einen weiteren, „Darf die Frau das Lehramt ausüben?" überschriebenen Artikel.

Dieser Artikel „glänzt" denn schon mal mit dem Satz:
„Da die Ordnung im Universum nicht von Menschen ausgegangen ist steht es ihnen auch nicht zu, diesbezügliche Entscheide zu fällen."
Das weitere weitschwafige Gestammel in dem Artikel kann man sich dann auch sparen; ist doch das eben zitierte der eigentliche Kardinalsatz

Da die Ordnung die seitens der herrschenden Klasse der USA für „gut" befunden wird (vor allem gut fürs eigene Bankkonto), ist es folgerichtig, dass etwa der wirtschaftlich abgeschlagene Hinterhof Südamerika jene Herrschaften nicht sonderlich interessiert. Allenfalls dergestalt interessiert, wie sie denn mittels CIA und ähnlicher Instrumentarien, etwaiges dortiges Aufbegehren im Keime ersticken können.

Dem Hitlerregime wurde zurecht vorgeworfen; mit seiner Herrenrassephilosophie, das Gerechtigkeitsempfinden eklatant zu verletzen. Die Herrenrassephilosophie indes lebt in modifizierter Form fort. Die genannte Frauenfrage ist ein Mosaiksteinchen innerhalb davon,

Heute gehört uns Deutschland - und morgen die ganze Welt, gröllten die Nazihorden.

Heute gehört uns die USA und morgen die ganze Welt, könnten im besoffenen Zustand ebenso „gut" die Herren im Weißen Haus und in Brooklyn grölen. Wenn sie es denn noch nicht so unmaskiert brutal tun, sieht man von Guantanamo beispielsweise mal ab, so auf der differenzielleren Ebene, auch der Frauenfrage, sehr wohl schon heute!

Geschrieben von Drahbeck am 15. März 2006 07:48:58:

Als Antwort auf: Re: 8. 3. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. März 2006 06:45:34:

Einige Statistikzahlen, namentlich auch Europa betreffend, kann man dem „Wachtturm" vom 15. 3. 1956 entnehmen. Seit 1880 soll es gemäß der WTG auch in Europa erste Anfänge ihres Werkes gegeben haben.
„Mit der Zeit wurden drei Zentren die Bollwerke der Zeugen Jehovas. England, Zentraleuropa (mit der Schweiz an der Spitze) und Nordeuropa (mit Dänemark und Schweden an der Spitze). Von diesen Punkten aus wurde der ganze Erdteil bedient, wobei Deutschland schließlich für die Ausdehnung das fruchtbarste Feld wurde."

Was Deutschland betrifft, darf man wohl hinzufügen, da es die WTG nicht tut. Das hier namentlich die Folgewirkungen des ersten Weltkrieges, wie die Inflation, ihr unheilvolles Werk tätigten. Es gab eben nicht nur eine materielle, sondern offenbar auch eine geistige Inflation. Hätte es diese Rahmenbedingungen so nicht gegeben, wäre auch dem Braunauer sein Aufstieg im tatsächlichem Umfang, so nicht möglich gewesen. Allerdings, nicht jeder fühlte sich von den Thesen des Braunauer „angesprochen". Eine relative Minderheit, zwar ebenso verunsichert, aber doch ihre religiöse Sozialisation als maßgebend ansehend, wurde dann im besonderen die Klientel der WTG. Auch hier wiederum eine Besonderheit.

Das „Goldene Zeitalter", jene von Rutherford mit eingeführte auch „Politik-Zeitschrift", erreichte namentlich in Deutschland, eine geradezu atemberaubende Auflagenhöhe. Diese Auflagenhöhe war wirklich einmalig. Weder in der Schweiz, noch in England konnte das „Goldene Zeitalter" mit einem vergleichbaren Verbreitungsradius aufweisen. Es waren in Deutschland tatsächlich, buchstäblich Hunderttausende, die so von dieser Form der WTG-Verkündigung erfasst wurden. Diese Hundertausende reduzierten sich dann schon mal auf maximal 25.000 Gedächtnismahl-Besucher als Höchstzahl, kurz vor Eintritt des Hitlerverbotes. Und in der Verbotszeit dann, etwa bei den großangelegten Verteilungen von Protest-Resolutionen; reduzierten sich diese 25.000 dann auf magere rund viertausend. Das waren dann allerdings wirkliche Aktivisten.

Weiter notiert der „Wachtturm" dass im Winter 1945/46 die WTG-Funktionäre Knorr und Henschel eine groß angelegte Europa-Besichtigungstour unternahmen, um ihr hiesiges Werk kräftig anzukurbeln. Euphorisch notiert der WT:
„Im Jahre 1946 begann die Gesellschaft Missionare, die in Gilead ausgebildet wurden, nach Europa zu entsenden, und in jenem Jahre gab sie hunderttausend Dollar zur Eröffnung von Zweigbüros und zum Ankauf von Druckmaschinen aus."

Gemäß WTG-Angaben wurde die Gesamtzahl der europäischen Zeugen Jehovas (ohne das in dieser Zahl nicht mit enthaltene Deutschland) im Jahre 1942 auf 22.796 veranschlagt.
1947 (jetzt wieder mit Deutschland) seien es dann 74.196 gewesen.

An Detailzahlen wird unter anderem auf Polen verwiesen.
1939 dort 1.039 „predigende Zeugen Jehovas".
1946 dann 6.014; und schließlich im Jahre 1950, kurz vor Verbotsbeginn: 18.116.

Die Tschechoslowakei wird für 1938 mit 1.166 veranschlagt. 1946 dann 1,209 und 1950 dann 2.882. Da nun inzwischen in allen Ostblockländern Verbote eingesetzt hatten; meint der WT dennoch Grund zum Jubeln zu haben, wenn er weiter schreibt:
„Für das Jahr 1954 war es großartig, zu sehen, daß immer noch 64.123 Zeugen Jehovas in allen diesen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang tätig sind."

Soweit es Ostdeutschland anbelangt, muss man hinzufügen, sonderliche Beachtung findet es in dem eben zitierten WT-Artikel nicht. Gleichwohl kann man die dortigen Zahlen sehr wohl aus anderen Quellen eruieren. Und diese Quellen ergeben dann das Ergebnis + - = null.
Der Stand zum Beginn des Verbotes, war im wesentlichen auch der Stand am Ende des Verbotes. Westdeutschland um 1950 was die Zeugen Jehovas-Population betrifft noch weit abgeschlagen, holte dann in dieser Geschichtsphase bis etwa Mitte der 90er Jahre massiv auf. Trotzdem ist heute auch dort die Stagnation eingetreten; die gäbe es nicht reale Zuwächse besonders im fremdsprachigem Bereich innerhalb Deutschlands: Gäbe es die nicht, sogar Gefahr liefen sich als reale Verluste zu erweisen.

Geschrieben von Drahbeck am 22. März 2006 06:49:27:

Als Antwort auf: Re: 15. 3. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. März 2006 07:48:58:

„Erwachet!" notiert in seiner Ausgabe vom 22. 3. 1956 unter der Überschrift „Würde das etwas ändern?":

„Die Ausführungen in der Zeitschrift 'The Christian Century' vom 21. September 1955 über den gegenwärtigen Aufschwung der Religion über den so viel geschrieben wird, sind sehr gedankenanregend:

'Dieser Zuwachs an Kirchenmitgliedern, von dem das 'Jahrbuch der amerikanischen Kirchen' 1956 (engl.) Berichtete, regt noch immer die Einbildungskraft an. Diese Zahlen geben zu verstehen, daß jeder Amerikaner, statistisch gesehen, in absehbarer Zeit Mitglied einer Kirche sein wird! … Der Bericht besagt, daß 60,3% der amerikanischen Bevölkerung einer Kirche angeschlossen und demnach nur 39,7% konfessionslos sind. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Kirchenmitglieder um 2,8 %, was 1,1% mehr ist, als der Bevölkerungszuwachs (1,7%). Teilt man den Prozentsatz der Konfessionslosen (39,7%) durch den Überschuß (1,1%) des kirchlichen Wachstums über den Bevölkerungszuwachs, so erhält man 36. In anderen Worten, bis im Jahre 1991 wird die Evangelisation Amerikas beendet sein. Keine einzige Person unserer Bevölkerung, die dann viel größer sein wird als heute, wird konfessionslos sein. In etwas mehr als einer Generation wird der letzte widerspenstige Sünder bekehrt worden sein und der letzte hartherzige Skeptiker sich dem Glauben gebeugt haben.

Aber halt! Das 'Jahrbuch' sprach von einem Zuwachs an Kirchenmitgliedern, nicht von einem Rückgang an Sündern. Es zeigte ein Wachstum der Organisationen, nicht eine Vertiefung des Glaubens. Leider geht nicht beides automatisch Hand in Hand. …"

Geschrieben von Prometeus am 22. März 2006 16:49:38:

Als Antwort auf: Re: 22. 3. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. März 2006 06:49:27:

Schon erstaunlich diese Einschätzung, zumal sich die Nichtreligiösen in den USA zwischen 1990 und 2000 mehr als verdoppelt haben. Knapp ein Viertel der Bevölkerung in God`s Own Country sind keine Christen.

www.adherents.com/rel_USA.html

Geschrieben von Wessi am 01. März 2006 10:31:26:

Als Antwort auf: Re: 1. 3. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. März 2006 07:13:24:

Der Krieg war vorbei.
Alle standen nun vor der Wahl: vergeben oder einmauern.
Dies war natürlich die Wahl: auf welche Art und Weise vertrete ich am besten meine Interessen?
Manche wählten den Weg der Freiheit – manche igelten sich ein.
Zugegeben – aus reinem Eigeninteresse.
Aber die Amerikaner und die Europäer vergaben uns - ihren Feinden.
Dieses Aufeinanderzugehen bescherte uns 60 Jahre Frieden und Wohlstand.
Es gab aber auch andere die für sich den Weg des Totalismus wählten.
Die ihren Feinden des Weltkrieges nicht vergaben.
Die sich einmauerten und einen diktatorischen Stiel vorzogen.
Darüber gäbe es viel zu sagen aber dies in aller Kürze.
Dies im Großen.

Im allen Bereichen des Lebens nach dem Krieg musste jeder diese Entscheidung treffen.

Symbolisch steht hierfür der Soldat der DDR der über den Stacheldraht in den Westen springt.

Auch die Kirchen mussten diese Entscheidungen treffen.

Die Entscheidung der Großkirchen, zur Freiheit ihrer Schäfchen, wurde von der Wachtturm Gesellschaft als Zeichen der Schwäche und des Sturzes Groß Babylons gewertet.
Heute beginnt man aber zu erkennen das unsere Entscheidung nach dem Krieg den Weg des Totalismus zu gehen der falsche Weg war.

Um es in dem Bild des kalten Krieges zu veranschaulichen.
Wenn Ungarn die Grenzen öffnet bricht das ganze Diktatorische System zusammen...

Heute lässt sich das konstruierte Diktatorische System der Wachtturm-Kirchenführung nicht mehr wasserdicht aufrecht erhalten.
Durch das Internet kommt man genau an jede Informationen die man 50 Jahre lang vor seinen Schäfchen erfolgreich verborgen hatte.
Gleich Störsendern, verbot man mit Gegnern zu reden, verbot man Bücher, vertuschte man die eigene Geschichte, schloss man jeden aus der Gemeinschaft aus der nicht 100% Linientreu war.
Solange man die Mauer dicht halten konnte brachte es den gewünschten Erfolg.
Den Erfolg der geschlossenen Faust – Eine Drohung einerseits und ein festhalten der Dinge die man glaubte zu besitzen.
Jedoch mit der Folge das man in eine geschlossene Faust nichts legen kann und die Drohung an Wirksamkeit verlieren kann.
Je mehr man heute im Wachtturm und Erwachet vor dem Kontakt mit dem „Klassenfeind" warnt umso unglaubwürdiger wird das ganze Diktatorische Gerüst, um so lächerlicher das Drohgebaren.

Unser martialisches, fundamentalistisches, totalitäres Gehabe, resultierend aus der Verbittertheit des Krieges.
Dafür kann man Verständnis aufbringen
Aber es muss uns irgendwann gelingen dieses totalitäre Gehabe abzulegen.

Sonst kommt der Tag an den „der Letzte das Licht aus macht".
Sonst „bestraft den, der zu spät kommt das Leben" .

Das die Kirchen nach dem Krieg ihre Mauern eingerissen hatten war nicht ein Zeichen ihrer Schwäche sondern ein Zeichen ihrer Stärke.
Die Frage ist, wie lange man diese totalitären Strukturen im Zeitalter des Internet noch aufrecht erhalten kann.
Der Wachtturm Gesellschaft kommt hierbei zu gute das der weitaus größte Teil der Brüder noch keinen Internet Zugang hat oder ihn nicht mit dem Thema Religion in Verbindung bringt.
Noch.

Die Frage ist ob die Schäfchen ihrer Führung, nach einem versuchten Kurswechsel, die Richtungsänderung abnehmen.
Immer wird es dabei einige geben die der alten Diktatur und der damit verbundenen „Geborgenheit" nachtrauern, aber unser Klingelputzen-Schneeballsystem funktioniert nicht mehr.
Das Ausschließen / Abtrünnigen Prinzip hat sich von selbst erledigt.
Wir verlieren viermal so viele Mitglieder als die anderen Großkirchen in unserem Land.
Und man ertappt sich dabei wie man den „Flüchtenden" die Daumen drückt.
Warum?
Weil man spürt, das mit jedem Republikflüchtling, das eigene Leben freier wird.

Wir sind Jehovas Zeugen!
Die Mauer muss weg!

Geschrieben von Igel am 01. März 2006 23:33:11:

Als Antwort auf: Re: Wir sind Jehovas Zeugen geschrieben von Wessi am 01. März 2006 10:31:26:

Sind Zeugen Jehovas schlechter als andere Religionsgemeinschaften?

Ja!

Welche andere Kirche führt bei Kindesmissbrauch interne Untersuchungen durch oder verlangt Augenzeugen für Untersuchungen?

Wenn dein Kind missbraucht wird würden die Verantwortlichen jeder Kirche sagen: „zeig ihn an!"

Jehovas Zeugen machen das nicht.

Sie sagen lass uns das intern klären.
Sie behaupten schon jetzt, es wäre eine Tatsache, daß sie als zukünftige himmlische Mitherrscher des Herrn Jesus Christus, nicht nur Menschen, sondern auch Engel richten können.

Wenn du nicht der Anweisung der Ältesten folgst sondern Anzeige erstattest, stellt sich die ganze Versammlung gegen dich.

Allen ernstes werden Vorrechtsentzug, eines Ältestenamtes oder des Pionieramtes als ausreichende Strafe angesehen.
Als eine überaus wirksame Strategie hingestellt.

Bereuen vor einem Leihentribunal bedeutet dann Straffreiheit.

Nur wir kommt es überhaupt zu einer Anklage?
Welches Kind kann zwei Zeugen nennen?
Welcher Ältester in unseren örtlichen Gemeinden ist geschult ein Kind zu verhören?
Wenn tatsächlich jemand überführt werden sollte, wer ist dann nicht „fest entschlossen", ein solches Verhalten künftig zu unterlassen?

Welcher Raucher ist nicht schon mehrfach fest entschlossen gewesen mit dem Rauchen aufzuhören?
Welcher Alkoholiker sagt dir nicht glatt ins Gesicht er wäre trocken?

• w74 15. 2. S. 127-128:

Fragen von Lesern
Bedeuten die Worte des Paulus in 1. Korinther 6:1-7, daß ein Christ unter keinen Umständen einen Fall, in den ein Glaubensbruder verwickelt ist, vor Gericht bringen sollte? — USA.

Der inspirierte Rat des Apostels Paulus lautet: „Wagt es jemand von euch, der eine Rechtssache gegen den anderen hat, vor ungerechte Menschen vor Gericht zu gehen und nicht vor die Heiligen? Oder wißt ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet werden soll, seid ihr da nicht geeignet, ganz geringfügige Dinge rechtlich zu entscheiden? Wißt ihr nicht, daß wir Engel richten werden? Warum also nicht Dinge dieses Lebens? Wenn ihr nun Dinge dieses Lebens rechtlich zu entscheiden habt, setzt ihr da diejenigen als Richter ein, auf die man in der Versammlung herabblickt? Ich sage es zu eurer Beschämung. Ist denn wirklich nicht e i n Weiser unter euch, der zwischen seinen Brüdern zu richten vermag, sondern Bruder geht mit Bruder vor Gericht, und das vor Ungläubige?

Nun bedeutet es tatsächlich durchaus eine Niederlage für euch, daß ihr Prozesse miteinander habt. Warum laßt ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Warum laßt ihr euch nicht lieber übervorteilen?" (1. Kor. 6:1-7).

Mit diesen Worten zeigte Paulus den Korinther Christen, wie inkonsequent es ist, Streitigkeiten zwischen Christen vor weltliche Gerichte zu bringen. Die Richter waren Menschen, die sich nicht von den erhabenen Grundsätzen des Gesetzes Gottes leiten ließen und deren Gewissen nicht durch ein Studium des Wortes Gottes geschult war.

Da viele Richter zu jener Zeit korrupt waren und sich bestechen ließen, hatten Christen wenig Grund zu glauben, daß diese Männer ein gerechtes Urteil fällen würden.

Paulus bezeichnete sie als „ungerechte Menschen".

Hätten Christen ihre Streitigkeiten vor solche Menschen gebracht, so hätten sie Menschen, auf die man in der Versammlung herabblickte, weil es ihnen an Rechtschaffenheit mangelte, 'als Richter eingesetzt'.

Dadurch, daß sie Dinge vor Ungläubige brächten, um sie rechtlich entscheiden zu lassen, würden sie praktisch sagen, niemand in der Versammlung besitze die Weisheit, unter Christen „Dinge dieses Lebens" rechtlich zu entscheiden.

Das ließe sich überhaupt nicht mit der Tatsache vereinbaren, daß geistgesalbte Christen als himmlische Mitherrscher des Herrn Jesus Christus nicht nur Menschen, sondern auch Engel richten würden.

Und dadurch, daß sie Glaubensbrüder vor heidnische Richter brächten, würden sie große Schmach auf Gottes Namen bringen.

Den Interessen der wahren Anbetung würde geschadet, da Außenstehende zu dem Glauben verleitet würden, Christen unterschieden sich in nichts von anderen Leuten, weil sie nicht in der Lage wären, ihre Differenzen beizulegen.

Es wäre für die einzelnen Christen viel besser gewesen, einen persönlichen Verlust hinzunehmen, statt der ganzen Versammlung dadurch zu schaden, daß sie ihre Streitigkeiten an die Öffentlichkeit brachten.
Würden demnach Gott hingegebene Christen heute vor weltliche Gerichte gehen, wenn sich das nachteilig auf die Förderung der wahren Anbetung auswirken oder wenn die wahre Anbetung dadurch bei Außenstehenden in ein falsches Licht gerückt würde?

Nein.

Natürlich sind wahre Christen wie alle übrigen Menschen immer noch unvollkommen. Sie machen Fehler, und in Verbindung mit geschäftlichen Angelegenheiten und dergleichen treten Schwierigkeiten auf. Aber Differenzen dieser Art sollten innerhalb der Versammlung beigelegt werden, da Gottes Wort die nötigen Richtlinien enthält und da es in der Versammlung Männer gibt, die mit der Bibel gut vertraut sind.
Falls sich aber ein Christ weigert, ein schweres Unrecht wiedergutzumachen, wenn er von Ältesten darauf hingewiesen wird, die in einer richterlichen Stellung in der Versammlung dienen, würde er ausgeschlossen werden. Dies ist im Einklang mit den Worten Jesu: „Wenn er auch nicht auf die Versammlung hört, so sei er für dich ebenso wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer" (Matth. 18:17). Wenn daher zum Beispiel jemand seine christlichen Brüder betrogen hat oder in materieller Hinsicht nicht für seine Ehefrau und seine Kinder sorgt und eine solche Handlungsweise nicht bereut, wird er aus der Versammlung hinausgetan (1. Tim. 5:8).
Der geschädigte Teil konnte danach entscheiden, ob er auf dem Rechtswege versuchen sollte, den Schuldigen, dem nun die Gemeinschaft entzogen worden ist, zu zwingen, die Sache in Ordnung zu bringen. Natürlich sollte der Geschädigte überlegen, ob sich der Aufwand an Zeit und Mitteln lohnt und ob die Versammlung dadurch, daß die Handlungsweise eines ihrer früheren Glieder an die Öffentlichkeit gebracht wird, nicht doch noch in Verruf kommen könnte. Falls der Christ, dem Unrecht geschehen ist, glaubt, daß keine Schmach auf Gottes Namen gebracht werde und ein gerichtliches Vorgehen unbedingt erforderlich sei, und er dies mit seinem Gewissen vereinbaren kann, wird er nicht notwendigerweise dem Geist des Rates, den der Apostel Paulus gab, zuwiderhandeln, wenn er jemand vor Gericht bringt, der nicht mehr zur Christenversammlung gehört. Jehova Gott läßt die weltliche Obrigkeit bestehen, damit sie als sein Werkzeug diene und Gesetzesbrecher vor Gericht stelle, und in einem solchen Fall würde sich derjenige, dem Unrecht geschehen ist, die gesetzliche Hilfe zunutze machen, nachdem er alles getan hat, was er innerhalb der Versammlung tun konnte, um die Sache in Ordnung bringen zu lassen (Röm. 13:3, 4).
Es mag sogar der Fall eintreten, daß es das Gewissen eines Christen erlaubt, mit seinem Glaubensbruder vor Gericht zu gehen. Das könnte zum Beispiel geschehen, wenn es darum geht, daß eine Versicherungsgesellschaft Schadenersatz zu leisten hat. In einigen Ländern fordert das Gesetz vielleicht, daß bestimmte Angelegenheiten von einem Gericht behandelt werden müssen, wie zum Beispiel die Eröffnung eines Testaments. Aber dadurch kommt weder jemand öffentlich in Verruf, noch wird Schmach auf die Versammlung gebracht. Wenn es sich um gesetzliche Angelegenheiten dieser Art handelt, die sich nicht nachteilig auf die Versammlung auswirken, können sich Christen von dem leiten lassen, was sie unter den gegebenen Umständen als das Beste erachten.
Sollte aber ein Glied der Christenversammlung nicht berücksichtigen, welche Auswirkungen sein Vorgehen auf den guten Ruf der Versammlung hat, und sollte es den Rat, den Gottes Wort in dieser Beziehung gibt, außer acht lassen, so wäre es nicht „frei von Anklage". Ein solcher Christ hätte kein „vortreffliches Zeugnis von Außenstehenden", von Personen außerhalb der Versammlung (Tit. 1:6; 1. Tim. 3:7). Er wäre bestimmt kein Vorbild, das andere nachahmen könnten, und das würde sich auf die Vorrechte, die er in der Versammlung haben mag, auswirken.

• Offizielle Stellungnahme:

JEHOVAS ZEUGEN
Am Steinfels, 65618 Selters, 0T Niederselters
Telefon (064 83) 41-0
Postanschrift: 65617 Selters
19.06.2002

Stellungnahme

Kindesmissbrauch ist für uns ein verabscheuungswürdiges Verbrechen. Das stimmt mit dem biblischen Grundsatz in Römer 12:9 überein. Die Bibel gebietet außerdem, 'das Böse zu hassen', und der Kindesmissbrauch zählt bestimmt dazu.

Die Unterstellung, unsere Vorgehensweise sei dem Problem des Kindesmissbrauchs nicht angemessen, ist uns bekannt. Dieser Vorwurf trifft jedoch absolut nicht zu. Tatsächlich haben wir eine überaus wirksame Strategie, um Kindesmissbrauch in unseren örtlichen Gemeinden zu begegnen und zu gewährleisten, dass unsere Kinder geschützt sind. Diese Strategie ist in Übereinstimmung mit den Gesetzen unseres Landes.

Zu den von uns getroffen Vorkehrungen gehört unter anderem, dass wir Eltern fortlaufend über diese Thematik aufklären. So sind seit Jahrzehnten sowohl in unserer Zeitschrift Der Wachtturm als auch in Erwachet! Artikel erschienen, die Jehovas Zeugen und auch die Öffentlichkeit auf die Wichtigkeit und die Notwendigkeit aufmerksam machen Kinder vor Misshandlungen und Missbrauch zu schützen. Unter anderem erschien dazu im Wachtturm vorm 1. Januar 1997 der Artikel unter der Überschrift "Verabscheuen wir das Böse"; im Wachtturm vorn 1. Januar 1984 der Artikel "Hilfe für Opfer von Blutschande"; in der Erwachet!-Ausgabe vorn 8. Oktober 1993 sind zu diesem Thema folgende Artikel enthalten:
"Unsere Kinder sind in Gefahr", "Wie können wir unsere Kinder schützen?", "Zu Hause sexuellem Missbrauch vorbeugen"; und ferner in Erwachet! vorn 8. August 1985 die Artikel "Kindesmissbrauch - Der Alptraum jeder Mutter", "Kindesmissbrauch - Wer sind die Täter" und "Kindesmissbrauch - Man kann sein Kind schützen". Insbesondere Älteste wurden geschult damit sie einem Opfer die nötige seelsorgerische Hilfe und den Zuspruch zukommen lassen den es benötigt um über die Schwierigkeiten hinwegzukommen, die durch den Missbrauch verursacht worden sind.

Darüber hinaus halten wir es für eine sehr gute Verfahrensweise, wenn nötigenfalls die Ältesten der Gemeinde die Verantwortung übernehmen, einen Missbrauch auch anzuzeigen, sofern keine Sorgeberechtigten oder andere verantwortliche Erwachsenen vorhanden sind, die die notwendigen Schritte zum Schutz des Kindes selbst ergreifen. So kann bei solchen Vorkommnissen nach den einschlägigen Gesetzen verfahren werden. Ein Verbrechen ist ein Verbrechen. Und wir erkennen an, dass für verübte Verbrechen Strafen vorgesehen sind.

Jeder in verantwortungsvoller Stellung, der sich des Kindesmissbrauchs schuldig macht, wird unweigerlich seiner Verantwortlichkeiten enthoben. Auf keinen Fall würden wir ihm wissentlich erlauben, anderswo zu dienen, weder aufgrund eines Wohnsitzwechsels noch durch Versetzung. In einem solchen Fall gilt uneingeschränkt, was u.a. im Wachtturm vom 1. Januar 1997 gesagt wird: "Zum Schutz unserer Kinder gilt: Ein Mann, von dem bekannt ist, dass er ein Kind sexuell missbraucht hat, eignet sich nicht eine verantwortungsvolle Stellung in der Versammlung [Örtliche Gemeinde] zu bekleiden. Auch kann er nicht als Pionier [Vollzeitprediger der Zeugen Jehovas] dienen oder eine andere Form besonderen Vollzeitdienstes verrichten". Er ist gemäß der Bibel ungeeignet (1. Timotheus 3:2, 7-10). Diese Vorgehensweise ist zwingend erforderlich, weil uns daran liegt biblische Maßstäbe einzuhalten und unsere Kinder zu schützen. Von jedem Einzelnen in unserer Organisation wird erwartet, die gleichen Erfordernisse einzuhalten, nämlich physisch psychisch, moralisch und geistig rein zu sein (2. Korinther 7:1; Epheser 4:17-19; 1, Thessalonicher 2:4). Falls ein Beschuldigter nicht bereut - er also nicht zutiefst seine Tat verabscheut und er nicht fest entschlossen ist, ein solches Verhalten künftig zu unterlassen -, wird ihm der Verbleib in der Christenversammlung nicht gestattet.

Unsere Verfahrensweise ist nach und nach immer mehr verfeinert worden - Wir verbessern sie auch weiterhin. Wir halten unsere Vorkehrungen nicht für vollkommen. Keine menschliche Organisation kann das für sich beanspruchen. Aber wir sind davon überzeugt, dass wir bei Kindesmissbrauch, einer strengen, biblisch gestutzten Verfahrensweise folgen.

Es mag bedauerlicherweise Fälle gegeben haben, in denen Vorkommnisse nicht angezeigt wurden obwohl es möglicherweise sinnvoll gewesen wäre. Oder man hatte sich einer Sache umfänglicher annehmen müssen und hat es alle irgendwelchen Gründen unterlassen. Aber die Möglichkeit, dass unsere biblische Vorgehensweise nicht immer vollkommenen eingehalten wurde, ist etwas völlig anderes, als zu behaupten, wir würden Kindesmissbrauch herunterspielen oder gar verheimlichen. Unter den Religionsgemeinschaften sucht die konsequente Vorgehensweise von Jehovas Zeugen in Fällen von Kindesmissbrauch ihresgleichen.

Selters/Taunus, den 19. Juni 2002

Werner Rudtke
Vizepräsident

http://www.zeugen-jehovas.info/akt/pmg/graph/wtg-selters.jpg

www.wtmedia.org/wdr.wmv

Geschrieben von Raimund am 02. März 2006 05:51:12:

Als Antwort auf: Einreißen von Mauern geschrieben von Igel am 01. März 2006 23:33:11:

Wenn dein Kind missbraucht wird würden die Verantwortlichen jeder Kirche sagen: „zeig ihn an!"

Schön wärs. Die Katholische Kirche hat sehr lange die Praxis geübt, den Mantel des Schweigens über derartige Dinge zu legen, wenn ihre Kleriker sich an Kinder vergingen. Kam was raus, dann wurd der Betreffende einfach versetzt. Da konnte der sich sogar auch mal ausgerechnet in der Jugendarbeit wiederfinden.

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 02. März 2006 13:48:53:

Als Antwort auf: Schön wärs geschrieben von Raimund am 02. März 2006 05:51:12:

Ich glaube nicht das es hier um das unsägliche Thema Kindesmissbrauch geht.
Eigentlich auch nicht um den Vergleich, welche Religion nun besser oder schlechter sei.

Die Frage hier, ist doch die Frage nach dem totalitären System.
Die aufgestellten Mauern in die sich jemand, auf der Suche nach etwas ganz anderen, begibt.
Ein Außenstehender der vielleicht 14Tage in Selters als Ferienmitarbeiter Arbeitet mag alles toll und großartig finden.
Ganz anders mag dies aber dann aussehen wenn sich die Schranke bei der Pforte in Selters für unbestimmte zeit hinter ihm schließen mag.
Oder wenn er als getaufter Zeuge für Jehova nicht die himmlische Organisation vorfindet die ihm versprochen wurde.

Nenne mir bitte den Wachtturm Artikel in dem es heißt das ein Zeuge Jehovas bei Verdacht auf Kindesmissbrauch Anzeige erstatten soll.

Verweise bitte auf die Leserfrage die nachfolgende Aussage Revidiert:
Das ließe sich überhaupt nicht mit der Tatsache vereinbaren, daß geistgesalbte Christen als himmlische Mitherrscher des Herrn Jesus Christus nicht nur Menschen, sondern auch Engel richten würden. (w74 15. 2. S. 127-128)

Ist es einem Zeugen Jehovas heute nicht mehr verboten mit Ausgeschlossenen Gegnern zu reden, gibt es keine verbotene Bücher mehr, steht man zu seiner eigenen Geschichte, und wird man nicht mehr aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wenn man andersgläubig ist?

Zeige mir bitte den Wachtturm Artikel in dem nachfolgende Aussage revidiert wurde:
Weigert sich der rebellische Sohn, auf die Stimme der Versammlung zu hören, so sind die Eltern völlig berechtigt, ihn den Behörden des Landes auszuliefern, damit diese mit ihm so verfahren, wie sie es für das Beste halten. (Wachtturm 15. August 1960)

Geschrieben von Drahbeck am 02. März 2006 07:28:38:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 2. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 17. Februar 2006 07:47:51:

Nach mehr als dreizehnjähriger Zwangspause, erschien mit Datum vom 1. März 1946 auch in Deutschland wieder der "Wachtturm".
Vorangegangen war dem eine nicht datierte "Nullnummer". Das jene "Nullnummer" in Kontinuität zum englischsprachigen "Wachtower" steht wird schon daran deutlich, dass einer ihrer Artikel darauf verweist, eine Übersetzung des "Wachtower" vom 15. 11. 1945 zu sein. In Nachwirkung des wenig Verständnis für Kinder und Jugendliche habenden Rutherford, liest man in dieser Ausgabe auch die markigen Sätze, die sich auch in der Schweizer WT-Ausgabe vom 31. 12. 1946 (S.10); und noch einmal in der deutschen WT-Ausgabe vom 15. 7. 1946 (S. 12) nachweisen lassen (Letztere Ausgabe im Bestand der Berliner Staatsbibliothek. Es sind aber auch WT-Ausgaben dieses Jahrganges bekannt, die eine durchlaufende Seitenzählung des Jahrganges haben. Somit erweist sich die Auswertung dieser frühen Ausgaben als ziemlich verwirrend).
Um auf die genannte "Nullnummer" wieder zurückzukommen. Dort liest man auf der Seite 10 die Ausführung:

"Viele Eltern mögen sich wundern, warum im Verlag der 'Watch Tower Bible and Tract Society nicht ein Buch für Kinder erscheint, das in einer Sprache abgefaßt wäre, die für ein Kind paßt, mit Leichtigkeit von ihm selbst studiert und von Eltern dazu benutzt werden könnte, ihren jugendlichen Kindern daheim biblischen Unterricht zu erteilen. Wir antworten, daß keines der sechsundsechzig Bücher der Bibel in Kindersprache verfaßt worden ist, also gleichsam Milch für Unmündige enthält. Man erinnere sich zudem, daß es nicht nur Kinder gibt dem Körperalter nach, sondern auch Kinder an Erkenntnis. Und doch sind keine der Bücher der Bibel für die Intelligenzstufe derer berechnet, die an Erkenntnis Unmündige oder Kindlein sind … Die Mutter des Timotheus belehrte ihn als Kind nicht aus einem Kinderbuch, noch versah sie ihn mit einer Kinderausgabe der Bibel …"

Dieses Desinteresse für die Bedürfnisse von Kinder und Jugendlichen sollte dann noch bis zum Jahre 1958 vorhalten; wo dann erstmals ein vermeintlich "Kindgerechtes" Buch durch die WTG publiziert wurde ("Vom verlorenen zum wiedererlangten Paradies").

Um jetzt zur regulären ersten deutschen WT-Ausgabe vom 1. 3. 1946 überzugehen.
Das Impressum vermerkt:
"Veröffentlicht unter der Zulassung Nr. US-W-1052 der Nachrichtenkontrolle der Militär-Regierung".
Bekanntlich konnte in der Schweiz der "Wachtturm" noch bis Mitte 1940 erscheinen. Der Schweizer "Wachtturm" des Jahres 1934 trug die Jahrgangsangabe 39. Jahrgang.
1940 dann 45. Jahrgang.
Die deutsche Ausgabe des "Wachtturms" hingegen bezeichnet sich 1946 als 39. Jahrgang. Es wurde also die Kontinuität mit der Schweizer Ausgabe nicht übernommen.
Bemerkenswert auch: Nach 1945 wurde auch in Österreich (bis etwa 1961) der "Wachtturm" selbständig gedruckt. Die Wiener WT-Ausgabe orientierte sich in der Jahrgangszählung an der Schweizer Ausgabe: so dass lediglich die in Deutschland gedruckte Ausgabe davon weiter abwich.
Ursprünglich im DIN A 4 Format gedruckt (16 Seiten pro Ausgabe) hat die deutsche Ausgabe ab 1953 das Format gewechselt (auf 32 Seiten pro Ausgabe), während die Berner Ausgabe noch einige Zeit weiter das alte DIN A 4 Format beibehielt.
Es lassen sich zudem vereinzelt auch inhaltliche Unterschiede zwischen deutscher und Schweizer WT-Ausgabe in diesen frühen Jahren nachweisen.

Eine Vereinheitlichung der Jahrgangszählungen sollte erst Anfang der 1960 Jahre erfolgen.
Der deutsche "Wachtturm" des Jahres 1960 wird noch als 53. Jahrgang bezeichnet.
Ihm folgt 1961 als 82. Jahrgang. Rechnet man nach ergibt sich, dass dies eigentlich keine "Angleichung" der unterschiedlichen Jahrgangszählungen ist. Man hat ab 1961, mit einer gewissen Willkür die Jahrgangszählung des englischen Wachttower auch auf den deutschen Wachtturm übertragen. Dies, obwohl tatsächlich im deutschen eben nicht diese Jahrgangszahl erreicht worden ist. Weder in der Schweiz, noch in Deutschland. Allerdings, eine Stellungnahme der WTG dazu gibt es nicht. Ihr Grundsatz in dieser Frage heißt offenbar auch: Was wir tun, ist immer richtig. Diskussionen darüber sind "überflüssig".

Das Impressum der WT-Ausgabe vom 1. 3. 46 nennt als Erscheinungsort: Magdeburg - Wiesbaden Weiter findet man auch die Angabe von einem "Verlagsbüro Stuttgart" Postscheckkonten werden sowohl für die Westzonen, als auch für Magdeburg im Impressum mit vermerkt. Es ist davon auszugehen, dass diese frühen WT-Ausgaben noch nicht in den eigenen Druckereien wieder hergestellt wurden. Soweit es Magdeburg betraf, dürfte das als Druckort sehr fraglich sein. Die Lizenz stammte von der US-Militärregierung. Nicht aber von der SMAD.

1946. Dieses Jahr war noch stark von den Kriegs- und Nachkriegsfolgen gekennzeichnet. Jede soziologische Gruppe, die sich in jenen Jahren ausländischer Unterstützung erfreuen konnte, war hocherfreut und dankbar dafür. Es ist nicht bestritten, dass auch Jehovas Zeugen Sammlungen für ihre deutschen Brüder veranstalteten. Wer jedoch war ihr Nutznießer?
Auch darüber gibt diese WT-Ausgabe Auskunft wenn sie schreibt:

"Es ist gut, wenn wir als Wegleitung zu wahrer christlicher Tätigkeit für unsere Tage beachten, daß Paulus sich nicht an 'Wohltätigkeit' in modernem Stile beteiligte, indem er zum Beispiel eine öffentliche Kaffeehalle oder ein 'Gratissuppen-Restaurant' führte, um die Unbegüterten der Welt zu speisen und sie dadurch in eine Religionsorganisation hineinzulocken. Die Geldsammlung, die Paulus beaufsichtigte, war für Glieder der Organisation Gottes bestimmt. Sie sollte würdigen Christen dienen, die man persönlich kannte und von denen man wußte, daß sie tätig waren, regelmäßig in Gottes Dienst standen und in Lauterkeit ihre Weihung Gott gegenüber in die Tat umsetzen."

Das besagt dann wohl nicht mehr und weniger als dies: Nicht-Zeugen Jehovas wurden bei Hilfsmaßnahmen grundsätzlich ausgeschlossen! Mehr noch. Selbst wer sich als Zeuge Jehovas bezeichnete musste in den Augen ihrer Funktionäre "würdig" und persönlich bekannt sein. Sonst ging auch er leer aus!

Wie wurde man unter anderem "würdig". Auch diese Frage lässt der "Wachtturm" nicht unbeantwortet und schreibt dazu:
"Sie (Jehovas Zeugen) legen viele Schriften den Menschen … in die Hände … Wenn also Jehovas Zeugen dabei kleine Mindestbeiträge für Bücher, Broschüren und Zeitschriften annehmen, so betreiben sie weder ein Handelsgeschäft noch eine Bauernfängerei."

Die Schweizer Ausgabe des „Wachtturms" vom 1. 3. 1946 macht gleich einleitend, schon mit einem schwarz in schwarz malenden Artikel auf:
„Starken Herzens für die Nachkriegszeit" überschrieben, übergeht er geflissentlich, dass es eine solche gar nicht geben sollte. Gemäß Rutherford's vollmundigen Thesen, würde ja der zweite Weltkrieg in Harmagedon auslaufen.

Das war nun wieder mal „Schnee von gestern". Jetzt hieß die WTG-Parole wieder mal: „Die Kurve meistern". Aber es war offensichtlich, dass es nach wie vor mehr als genug Anlass zum schwarzmalen gab. Da ein „Jehova" sich um die Prophezeiungen der WTG einen „feuchten Kehricht" scherte. Was lag also näher, als etwas modifiziert, diese Linie fortzusetzen.

Den verängstigten WTG-Kaninchen erklärte mit hypnotischer Gewissheit die WTG-Schlange also in dieser Ausgabe:
„Wir stehen nun alle an den Eingangspforten des Jahres 1946, des ersten Jahres der Nachkriegszeit. Während wir so weit in die Zukunft schauen, als wir sehen können …Allein vom menschlichen Standpunkte aus betrachtet, ohne die biblischen Prophezeiungen über den 'Tag der Rache unseres Gottes' zu kennen oder zu berücksichtigen, verlangt das, was wir vor uns sehen, daß wir ihm mit tapferen Herzen entgegengehen. Die Nachkriegszukunft ist gerade so beunruhigend, wie die Prophezeiung dies vor langem gesagt hat …

Es ist von wenig Belang, daß die schrecklichen Feindseligkeiten des zweiten Weltkrieges zum Stillstand gekommen sind. Mit dem Einzug des Friedens ist unter den Nationen nicht Ruhe eingekehrt, noch hat dieser dem Sinn des einzelnen Trost und Zuversicht gebracht. Das Ende des Weltkrieges ist in der Tat plötzlich gekommen, jedoch nicht bevor die furchtbare Demonstration der Atombombe, der schrecklichsten Höllenmaschine zur Massenvernichtung, der der Mensch je erfunden hat, entfesselt wurde."

Und um die Angst vor den Gefahren des Atomzeitalters noch weiter zu verschärfen, hält der WT auch noch den folgenden Hinweis für erwähnenswert, auf dass seine Anhängerschaft, sich zu willigen „Selbstgeißlern" entwickeln möge, weil es so für die WTG-Schlange nützlich ist. So weiß der WT weiter zu belehren:

„Vor Jahren wurde berichtet, daß zwischen Menschen und Insekten ein Kampf tobe und die Insekten allmählich der Oberhand gewönnen. Und nun drücken Gutunterrichtete, trotz der Verwendung des DDT (Produkte zur Ungezieferbekämpfung), die Befürchtung aus, daß der schließliche Sieg der Insekten plötzlich beschleunigt werden könnte durch die Vernichtung der Menschen durch Atomkraft in einem weiteren Weltkriege."

Geschrieben von Drahbeck am 03. März 2006 06:48:43:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 3. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. März 2006 07:28:38:

Schon vor Drucklegung veraltet. Das wird man wohl zu dem in Deutsch 1946 erschienenen Buch "Die neue Welt" sagen können, dass in der "Trost"-Ausgabe vom 1. 3. 1946 euphorisch angepriesen wird. In Englisch bereits 1942 erschienen, wird es nun auch dem deutschsprachigen Publikum offeriert.
Eine dabei gewählte Zwischenüberschrift lautet: "Keine menschliche 'Neuordnung!'"
Das also glaubt man der Welt nach 1945, im Angesicht der Trümmerberge, verkünden zu sollen.
Trümmerberge, zwar nicht in den USA, wo jenes Buch geschrieben, aber eben in Europa und Deutschland im besonderen auch. Die Destruktivität solcher Thesen ist offensichtlich.
Noch immer dem Rutherford'schen Gedankengut verhaftet findet man darin auch solche Thesen wie:

"Religion ist alles das, was gegen das Tun des Willens Gottes ist".
Ein besonderes "Schmankerl" stellt auch die These auf Seite 104 dar:
"Demzufolge können irgendwann jene treuen Menschen der alten Zeit jetzt irgendwann zurückerwartet werden. Die Heilige Schrift gibt guten Grund zu dem Glauben, dass dies kurz vor dem Ausbruch Harmagedons geschehen werde.
In dieser Erwartung ist im Jahre 1930 in San Diego, Kalifornien, ein Haus gebaut worden, über welches die religiösen Feinde in der breiten Öffentlichkeit böswillig vieles geredet haben. Es trägt den Namen 'Beth-Sarim', was 'Haus der Fürsten' bedeutet. Zur Zeit wird es als Wohnstätte für die zurückkehrenden Fürsten verwaltet."

Allerdings hielt "Trost" es nicht für nötig, jenen Passus auch zu erwähnen. Zu handgreiflich kommt da doch die zweckbestimmte religiöse Einfalt, ein generelles Charakteristikum in der Frühzeit dieser Religionsorganisation, zum Ausdruck.

"Diese von Gott eingesetzten 'Fürsten' werden das auf Erden übernehmen, was die nazifaschistischen Diktatoren in verzweifeltem Ringen an sich zu reißen suchten", glauben die Narren ihrem Narrenpublikum weiter verkünden zu können.

Weinerlich meint man, unter Hinweis auf das Bibelbuch Hiob Kritik an diesem Narrenverein zurückweisen zu sollen.
Das erinnert dann doch wieder an George Orwells "Farm der Tiere", wo auch vollmundige Thesen plakatiert wurden, die dann allerdings später "ergänzt" wurden. Jene "Ergänzungen" desavouierten zwar die Kernaussage, aber formal blieb die ja bestehen.

Oder wenn Orwell berichtet, wie in seiner "Farm der Tiere" derjenige der mittels Installierung einer Windmühle das Leben leichter machen wollte, als "Verräter" an den hehren Grundsätzen verjagt wurde. Die Usurpatoren indes nacher seine Planung wieder aufnahmen, um sie als die "eigene" jetzt zu verkaufen.

Die gesamte WTG-Religion ist auf allen Ebenen ein einziger Abklatsch dessen, was Orwell schon mal mit seinen Parabeln plastisch beschrieben hatte!

Geschrieben von gert am 03. März 2006 14:59:54:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 1. 3. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 03. März 2006 06:48:43:

Die Entwicklung totalitärer Machtstrukturen, ist auch von Hannah Ahrendt, am Beispiel des Nationalsozialismus erörtert worden. recht spannend.

Geschrieben von Drahbeck am 16. März 2006 06:20:45:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 1. 3. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 03. März 2006 06:48:43:

In einem Rückblick notiert der "Wachtturm" vom 15. 3. 1946 (Schweizer Ausgabe):
"Von 1928 an hatte ihnen (den WTG-Hörigen) Gottes Geist offenbart, daß sie in den herrschenden Behörden dieser Welt nicht die 'höheren Gewalten', denen jede christliche Seele untertan sein muß, zu erblicken haben, sondern daß diese Jehova Gott und Christus Jesus, sein 'Gebieter der Völkerschaften', sind. (Röm. 13:1; 'Der Wachtturm' vom 1. und 15. Juli 1929). In dieser Erkenntnis standen sie fest und unerschütterlich für die rechte Anbetung, die Anbetung Jehovas, ein."

Derart gestärkt, meint man noch 1946 (in dieser WT-Ausgabe) den Satz wiederholen zu können:
"Während wir aus dem entsetzlichen zweiten Weltkriege herauskommen und von seinem Alpdruck des nazifaschistischen Vatikan-Angriffs frei werden, sollten die Menschen das eine Bedeutsame nicht übersehen, nämlich den gesegneten Zustand der Tätigkeit und des Wachstums, in dem sich die sichtbare Organisation Jehovas auf Erden befindet."

Daraus abgeleitet, meint man prophezeien zu können:
"Die Freude, die verschiedene Nationen kürzlich darüber empfanden, daß sie durch die Heere der Vereinigten Nationen von den nazifaschistischen Tyrannen befreit wurden, wird nur von kurzer Dauer sein. Die zunehmende Bedrängnis und Ratlosigkeit aller Nationen wird in der Nachkriegszeit die Menschen ernüchtern und zu der tieferen Erkenntnis bringen, daß es außer den politischen Nazis und Faschisten noch andere Bedrücker und Unterjocher gibt, und daß keine Menschenmacht sie davon befreien kann. ..."

Geschrieben von Drahbeck am 17. März 2006 05:53:18:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 3. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. März 2006 06:20:45:

Euphorisch vermeldet "Trost" in seiner Ausgabe vom 15. 3. 1946 dass am 13. 1. 1946 über den Radiosender Stuttgart erstmals eine Sendung der Zeugen Jehovas ausgestrahlt wurde. Dies ist insofern bemerkenswert, als selbst zu Zeiten der Weimarer Republik, solcherlei Ansinnen von den Radiosendern in der Regel zurückgewiesen wurden.

Trost kommentiert:
"Wenn der Ansager von Radio Stuttgart gewußt hätte, dass Jehovas Zeugen unter dem Ausdruck 'Gottesdienst' viel mehr verstehen, als nur das Halten oder das Anhören einer sogenannten Predigt, dann hätte er sich höchstwahrscheinlich anders ausgedrückt. Dieses Evangelium
"m u ß" verkündigt werden."

Mit der Betonung auf das "muß" wurde der aggressive Charakter der Zeugen Jehovas herausgestellt, der sich in der Folge dann auf vielerlei Weise zeigte. Wie es in den Wald reinschallt, schallt es wieder raus, mag man dazu nur sagen.
Wer das nicht wahrhaben wollte, dem wurde das allerspätestens anlässlich des DDR-Verbotes demonstriert.

"Tätigkeitsbericht der Gruppe Groß-Berlin" nennt sich ein weiterer in dieser Ausgabe abgedruckter Artikel. Laut "Trost"-Angabe verfasst von Otto Daut. Laut Daut wurde die am 12. 12. 1936 verbreitete "Resolution" der Zeugen Jehovas in der Millionenstadt Berlin in 37.500 Exemplaren verbreitet. Er räumt weiter ein, dass einige Brüder sich aus Furcht zurückzogen, glaubt aber dass deren Stellen durch mutige Schwestern ersetzt wurden. Laut Daut setzte im Jahre 1943 eine regere Tätigkeit von Haus zu Haus ein, nachdem der Wachtturm "Fürchtet euch nicht" erschienen war. Letzteren kann man sich heute allerdings in Deutsch nicht ansehen, da in keiner bekannten Bibliothek die WT-Ausgaben (in Deutsch) im Zeitraum Mitte 1940 bis Oktober 1944 nachweisbar sind.

Für Juli 1945 bis September 1946 (als sogenannt erstem Dienstjahr) wird die Zahl der Verkündiger in Berlin auf 381 beziffert.
Weiter liest man:
"In Berlin und Umgebung sind über 90 Zeugen Jehovas aus dem Konzentrationslager zurückgekommen. Die meisten von ihnen haben alles verloren und sind gesundheitlich ruiniert. Trotz allen Bemühungen werden sie hier aber nicht als 'Opfer des Faschismus' anerkannt, weil sie für 'keine reale Grundlage' und nicht 'mit gewaltsamen Mitteln' gegen den Faschismus gekämpft haben. Es wurde ihnen deshalb keine oder nur ganz minimale Vergünstigungen zuteil."

Geschrieben von Drahbeck am 17. März 2006 07:18:16:

Als Antwort auf: Re: "Trost" 15. 3. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 17. März 2006 05:53:18:

Um noch mal auf den zitierten „Wachtturm"-Artikel „Fürchtet euch nicht" (den „Trost terminlich nicht näher beschreibt) zurückzukommen.
Es gab im fraglichen Zeitraum in der Tat zwei dafür in Betracht kommende Artikel. Einmal ein von Ludwig Cyranek verfasster; und zum anderen ein Artikel im in Deutsch gedruckten „Wachtturm" in der Schweiz vom 1. 12. 1933.

Erst einmal Cyranek. Über den zum Tode verurteilten Cyranek vermerkt Schröder in einer ihn betreffenden Studie, dass der „Anfang 1940 Briefe von inhaftierten und zum Tode verurteilten Wehrdienstverweigerern in der Schrift „Fürchtet Euch nicht" veröffentliche."

Genau dieser Aspekt sollte dann für das Naziregime der gesuchte Vorwand sein, für das über ihn ausgesprochene Todesurteil.

Offenbar kommt in die nähere Betrachtung aber nur der „Wachtturm"-Artikel vom 1. 12. 1933. Die diesbezügliche Chronologie wurde mal mit den Worten umrissen, dass via amerikanische Regierung dass Naziregime noch am 20. 9. 1933 eine Protestnote in Sachen WTG überreicht bekam. Harbeck gab zu der Zeit noch die Parole aus „Stillhalten", um diese diplomatische Intervention nicht zu konterkarieren. Der „Fürchtet euch nicht"-Artikel war dann quasi die offizielle Beendigung dieser diplomatischen Phase.

Da mag es doch mal angebracht sein, den in Rede stehenden Artikel sich einmal etwas näher anzusehen. Nachstehend einige Zitate aus ihm:

„Jehova hat es denen, die ihn lieben, völlig klar gemacht, daß die Gegenwart die Zeit seiner Vorbereitung zum Kriege ist, und daß der Kampf mit dem Feinde bald folgen und mit der gänzlichen Rechtfertigung des Namens Jehovas enden wird. 'Alles hat eine bestimmte Zeit' … Es ist Gottes Zeit, der Gesetzlosigkeit ein Ende zu bereiten.

Die römisch-katholische Hierarchie, die seit mehr als 1500 Jahren besteht, ist eine politische Organisation, obschon sie den Anspruch erhebt, Gottes Dienerin zu sein. Alle politischen Organisationen sind selbstsüchtig, aber die römische Hierarchie ist mehr als das. Menschliche Worte können es gar nicht beschreiben, wie gewissenlos, grausam und gesetzlos diese Organisation ist. Sie bedient sich aller erdenklichen Ränke und gemeiner politischer Methoden, um ihre Ziele zu erreichen. …

Im Staate Bayern, einem Bollwerk des Romanismus, hatte die Verfolgung der Zeugen Jehovas begonnen und schon nach wenigen Stunden wurden in römisch-katholischen Zeitungen Amerikas Mitteilungen darüber gebracht, was zeigt, daß letztere mit dem Hauptquartier in Rom in enger Verbindung standen. …

Die römisch-katholischen Knechte Satans haben den politischen Herrschern vorgestellt, Jehovas Zeugen betätigten sich in verwerflichen politischen Machenschaften, um die gegenwärtigen irdischen Regierungen zu stürzen. Das ist eine böswillige und ruchlose Lüge. Diese Repräsentanten Satans erheben die Anklage, Jehovas Zeugen wären Kommunisten und Sozialisten, eine Anklage, die absolut falsch ist. …

Weil Jehovas Zeugen bei den Menschen mit Büchern vorsprechen, die die Königreichsbotschaften enthalten, und weil sie von den Leuten, die diese Bücher nehmen, einen Beitrag annehmen, der doch geringer ist als die Kosten der Herstellung und Ablieferung der Bücher, so beschuldigen die sichtbaren religiösen Vertreter Satans diese treuen Prediger des Evangeliums, daß sie 'ohne gesetzliche Erlaubnis hausierten' und lassen sie verhaften. …

Einige mögen einwenden: 'Wenn wir angesichts solch heftiger Verfolgung und Bekämpfung fortfahren, unter das Volk zu gehen und diese Wahrheiten öffentlich zu verkündigen, so fürchte ich, daß wir umgebracht werden können.' Das ist wahr ... Jesus wußte diese Tatsache natürlich voraus …"

Im WTG-Buch „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" (S. 143) wir dann in Auszügen jener eben zitiert WT-Artikel auch mit vorgestellt. Das dortige Charakteristikum ist allerdings.
Die antikatholische Komponente lässt man „dezent" unterm Tisch verschwinden. Den Hinweis auf die USA-Auseinandersetzungen etwa in Plainfield ebenso.
Also fasst man das zusammen, ergibt sich das Resultat, jener „Fürchtet euch nicht"-WT-Artikel, war eine Hetzschrift gegen die katholische Kirche, die offenbar unterschwellig für das Verbot in Hitlerdeutschland als „maßgeblich verantwortlich" haftbar gemacht werden soll. Dass alles in den Rahmen der Endzeit-Naherwartung eingeordnet, da der „Kampf mit dem Feinde (Jehovas) bald folgen" solle.

Was den Aspekt Verhaftungen wegen Hausierertätigkeit anbelangt, so ergibt der weitere Kontext dieses WT-Artikels. Das bezieht sich vorrangig auf die USA, wo es solche Verhaftungen auch gab. William Schnell etwa, berichtet in seinem ZJ-bezüglichen Buch weitere Details über diese „Heuschreckenplage".

Man muss jedoch auch sagen.
Eine Anpassung etwa an deutsche Verhältnisse ist in diesem WT-Artikel nicht sonderlich registrierbar. Wenn in den USA in Plainfield etwa, Verhaftungen stattfinden, dann sieht offenbar der WT dasselbe „Strickmuster" sich auch in Hitlerdeutschland wiederholend.

Wahrlich wenn man diese WT-Artikel-Verfasser als von Milchmädchenlogik getränkt bezeichnen würde, wäre dass wohl noch eine maßlose Untertreibung.

Geschrieben von D. am 02. März 2006 19:39:03:

Gelesen im "Wachtturm" vom 1. Juli 1986 (S.19)

"Das gegenwärtige System der Dinge befindet sich, von dem entscheidenden Jahr 1914 an gerechnet, nun in seinem 72. Jahr. Satans Welt besteht schon länger, als viele erwartet haben. Es sind bereits einige treue Christen gestorben, die erwarteten, noch zu ihren Lebzeiten Harmagedon und den Anfang des neuen Systems der Dinge zu sehen. ..."

A ja. Und wenn sie denn nicht gestorben sind, dann warten sie noch übermorgen!

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 02. März 2006 20:45:05:

Als Antwort auf: "Wertvoll" wie benutztes Toilettenpapier geschrieben von D. am 02. März 2006 19:39:03:

Damit sollte die nähe des Endes verdeutlicht werden.
Im Sinne von: Stellt euch vor schon 72 Jahre – es kann nicht mehr lange dauern!
1986 war dies für den, der der Wachtturm Gesellschaft bedingungslos geglaubt hat, durchaus ein Beweis der bedrohlichen nähe des Endes.
Ich hab die Ausgabe jetzt nicht vor mir liegen, aber wenn ich mich richtig erinnere war der Artikel so abgefasst das die verbleibende Zeit nicht mehr lang sein kann.

Heute – nur 20 Jahre später – hinterlässt das ganze nur noch einen Skurrilen Eindruck.

Die Quittung bekommen wir jedoch in Form unserer Verkündiger Zahlen.

Die heutigen Zahlen in Europa sind durch die Bank zu den Ständen von 1993 zurückgefallen.

Die Rückgänge 1914 und 1945 waren nicht Zahlenmäßig dokumentiert aber spiegelten sich in einigen Wachtturm Artikeln wieder.
Der Rückgang als Folge von 1975 war dagegen 1977 – 1979 gut dokumentiert.

Dieser war jedoch anders als der heutige.
Damals war er hart aber heftig.
Rote Zahlen über einen kurzen Zeitraum hinweg.

1. Januar 1976 war für alle sofort sichtbar: 1975 war ein Unsinn.

Diesmal ist der Rückgang langsam – schleichend dafür aber um so nachhaltiger.
z.B.: 1975 kam man gar nicht auf die Idee einen 15 Minuten Berichtszettel einzuführen.

Jetzt ist der Rückgang deswegen so nachhaltig, weil man erfolgreich das Wegfallen der Generationslehre vertuscht hat.
Die meisten der Brüder haben dies noch gar nicht gemerkt.

Nimmt man den Auftrag Jünger zu machen aber ernst und nimmt man den Zuwachs als Zeichen des Segens Gottes stellt sich nun die Frage, inwieweit die Strategie „Expansion um jeden Preis" dem Auftrag gerecht wurde.

Jesus hatte mit seinem Evangelisierungsauftrages sicherlich nicht im Sinn sich mit Daten Wichtigzumachen und sich dadurch Jünger zu ergaunern.
Ich kann mich nicht erinnern in der Bibel gelesen zu haben das der Verkündigungsauftrag von jedem Jünger und in einer vorgegebenen Menge gefordert wurde.
Wurde den ersten Christen die eingesetzte Zeit Berichtet?

Wie dem auch sei.
1975 wurde danach klar dementiert.
Zuerst wurde die Schult zwar Brüdern mit selbstsüchtiger Neigung in die Schuhe geschoben.
Später aber für den, der intensiv genug danach gesucht hatte, gab es ein Eingeständnis.
Wenn auch sehr leise.

Wo findet sich heute der Wachtturm Artikel in dem wir sagen: die Generationslehre war falsch.
1995 gab es eine neue Auslegung der Generationsfrage.
Aber kein „tut uns leid wir haben uns geirrt".
Nicht einmal das Berühmte „Einige glaubten das die Generation nicht vergehen würde".

Wie schon gesagt: Die meisten der Brüder haben noch gar nicht gemerkt das dieses „binnen kurzen" ein anderes Wort für „wir haben euch wieder Angelogen" ist.
Es ist tatsächlich war sie warten immer noch.

Unser jetziges Schrecken ohne Ende hat nachhaltige Folgen – Gleichgültigkeit.

Wer den Auftrag Jesu, Jünger zu machen ernst nimmt, dem müssen die vielen Stunden die jetzt für das am Leben erhalten, einer verwesenden Idee, eingesetzt werden, im Herzen wehtun.

Ein Ende mit Schrecken wäre besser als dieser Schrecken ohne Ende.
www.mschildt.de/studium/werbung_web/realmedia/1975_persil_presenter.rm

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 17:35:13:

Tagestext vom Samstag den 25. Februar

Vater, verherrliche deinen Namen (Joh. 12:28).

Wir können Gott verherrlichen, indem wir die Wahrheit über ihn lehren.
Wie Jesus sagte, würden wahre Anbeter Gott „mit ... Wahrheit anbeten" (Joh. 4:24).
Woran sind diejenigen zu erkennen, die Gott mit „Wahrheit" anbeten?
Sie müssen Lehren ablehnen, die sich nicht auf die Bibel stützen sowie Gott und seinen Willen falsch darstellen.
Stattdessen müssen sie die unverfälschten Wahrheiten aus Gottes Wort lehren, wozu auch folgende gehören:
Jehova ist der höchste Gott und die Herrlichkeit, die damit verbunden ist, steht nur ihm allein zu (Ps. 83:18).
Jesus ist der Sohn Gottes und wurde als Herrscher des messianischen Königreiches Gottes eingesetzt (1. Kor. 15:27, 28).
Unter dem Königreich Gottes wird der Name Jehovas geheiligt und sein Vorsatz in Bezug auf die Erde und die Menschen darauf verwirklicht (Mat. 6:9, 10).
Die gute Botschaft vom Königreich muss auf der ganzen Erde gepredigt werden (Mat. 24:14). Seit über hundert Jahren lehrt nur eine einzige Gruppe treu solche kostbaren Wahrheiten: Jehovas Zeugen,
Wachtturm 1. 10. 04; Seite 17, 18

>>>>>>>>>>>>>>

Kann man sagen dass wir über 100 Jahre die unverfälschten Wahrheiten aus Gottes Wort lehren?

Zur Beantwortung dieser Frage liegt mir der Wachtturm Jahrgang von 1906 vor mir.

Unter dem Kreuz und Krone (siehe dazu Erwachet April 2006 Seite 12) werden wir mit einem „fröhlichen Neujahr 1906" begrüßt.

Auf Seite 2 sehen wir die schematische Darstellung der drei Zeitordnungen.
Mit Adam beginnend – hier 4128 v. Chr. Und einem Ende der 6000 Jahre = 6 Tage Welt zum Jahr 1872 n. Chr.
Der große Pfeil zeigt hier auf einen ungefähren Zeitpunkt in der nähe dieses beginnenden Erntewerkes.
Er kennzeichnet das Ende dieser Welt und den beginn der dritten Zeitordnung.
Wann genau das sein soll sagt die Zeichnung nicht.
Aber möglicherweise finden wir die Antwort noch.

Und prompt!

Die Antwort finden wir in der Februar Ausgabe.
Das Erntewerk beginnt 1874! (6000 minus 4128 = 1874!!?)
Das ende dieser Welt steht unmittelbar bevor (1906)!
1914 ist der Tag der Rache Gottes zu Ende!

Das heißt doch heute (2006) befinden wir uns bereits mitten in dem herrlichen Millenniumszeitalter!
Die Heidenzeiten sind somit schon längst vorbei und auch das Evangeliumszeitalter!

Was für herrliche Neuigkeiten!

Aber lesen wir doch weiter.
Auf Seite 20 der Februarausgabe finden wir den Artikel:
„Weitere Bestätigungen unserer Chronologie."

Herrliche unverfälschte Wahrheiten aus Gottes Wort lernen wir hier.

„Die Korrektheit der Chronologie, wie sie in Millenniumstages-Anbruch Band 2 dargestellt ist, wurde aufs neue erwiesen."

Ein kleiner rechnerischer Lapsus einer Differenz zwischen den Jahren 1872 und 1874 welcher wie in Band 2 dargestellt zwei Jahre darstellt erwiesen sich für andere Messungen als unbedingt notwendig. Wir müssen unbedingt 2 Jahre der Unschuld Adams abziehen sonst passt die Rechnung nicht!

Aber tröstet euch, heute (2006) hundert Jahre später werden uns viel dümmere Rechenfehler zugemutet.

Interessant wird es dann auf Seite 21.

Der Wendepunkt begann demnach 606 v. Chr.!
Und der Schlusspunkt ist mit 1914 n. Chr. Genau markiert!

Weiter heißt es:
„Ist es nicht in die Augen springend, dass der Herr dies also angeordnet und jetzt zu unserer Kenntnis gebracht hat?
Es ist auch nicht unwichtig dass alle diese Berechnungen die zwei Jahre paradiesischer Reinheit notwendig machten."

Für die zwei Jahre Rechenfehler finden wir zwei Jahre paradiesische Reinheit!
Und dann auch noch 606 v. Chr!

Wahrhaft herrliche unverfälschte Wahrheiten aus Gottes Wort!

Schließlich finden wir seid 1914 keine satanische Nationen mehr hier auf der Erde!
Das Königreich Gottes herrscht hier auf der Erde schon beinahe 100 Jahre!

„Welch fester Grund, ihr Heil'gen rühmt's mit Freud',
Sein köstlich Wort für euren Glauben heut!"

Weiter heißt es Wörtlich:

„An diesen Erläuterungen ist durchaus nichts Phantastisches oder Übertriebenes."

Auf der Seite 25 finden wir dann herrlichste unverfälschteste Wahrheiten aus Gottes Wort!

Eine verworrene Zeittafel für die ich extra meine Lupe (ich werde alt!) aus der Schublade hole.

Hier finde ich die Jahreszahl 2002!
Im Jahre 2002 ist alles neu geworden sehr gut heißt es dort.
Die Wiederherstellung durch Christo nach Jesaja 35:8.

Na da bin ich aber gespannt was vor vier Jahren passiert ist!

(Jesaja 35:8) Und dort wird es bestimmt eine Landstraße geben, ja einen Weg; und er wird der „Weg der Heiligkeit" genannt werden. Der Unreine wird nicht darüberziehen. Und er wird für den auf dem Weg Wandelnden sein, und keine Törichten werden [darauf] umherirren. 9 Dort wird sich kein Löwe befinden, und raubtierartige wilde Tiere werden nicht darauf hinaufsteigen. Keines wird dort zu finden sein; und die Zurückgekauften sollen [dort] wandeln.

Nun ja, Löwen sind tatsächlich fast Ausgestorben aber wenn ich mir den Tagestext anschaue bekomme ich so meine Zweifel was das umherirren der Törichten angeht.
Aber weiter mit der Zeittafel:

Oha! 1914 ist die Christenheit gestürzt worden!
Warum hat denen das noch niemand gesagt!

Gut kommen wir zu der März 1906 Ausgabe.

Themenschwerpunkt die Taufe:

Die Taufe hat durch nachstehende Form zu erfolgen:

„Bruder Johannes (oder anderer Vornahme), im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, in dieser Autorität, taufe ich dich in Christum."

Das sagen wir jetzt aber bloß nicht laut!
Vorsicht altes Licht!
Deswegen nur geflüstert!
Damals verwandte man bloß die Aussage Jesu aus Matthäus 28:19 und 20.
Dies war natürlich primitiv mangelhaft.
Heute haben wir da eine wesendlich herrlichere und unverfälschtere Wahrheit aus Gottes Wort!
Heute Taufen wir im Namen der Organisation der Wachtturm Gesellschaft.
Mir ist gerade entfallen wo das in der Bibel steht aber lesen wir doch weiter.

April 1906 Die Krisis naht!
Ja das ist absolut neues Licht!

Sozialismus ist die Aussaht der Anarchie heißt es hier auf Seite 51.
Nach Schröder und Harz 4 wird mir da keiner widersprechen.
Na ja, jetzt Regieren die Sozialisten ja nicht mehr allein.

Aber hier in der Mai Ausgabe Seite 68:

Ostersieg
In Gloria, in Gloria,
dem großen Osterfürsten.

? – Ostern? O.K.!

In der Juni Ausgabe 1906 finden wir das Schwerpunktthema Elternpflichten.

Aus gegebenem Anlass fand dies mein besonderes Interesse.

Seite 89:
„Wir fassen zusammen:
Wenn neue Schöpfungen heiraten und Kinder zu zeugen beabsichtigen, so sollten sie ihre Gedanken und Gefühle selbst im Zaum halten, damit sie im Augenblick der Zeugung nicht allein sich gegenseitig lieben und achten, sondern auch den Schöpfer ehren und die ihnen verliehenen Fähigkeiten würdigen.

Nichts liegt uns ferner, als den unüberlegten und häufigen Gebrauch der Rute zu empfehlen.
Wir führen diese Stelle nur an, um zu zeigen, daß diejenigen Eltern im Unrecht sind, welche wähnen, auch eine verdiente körperliche Züchtigung sei unrecht.
Wo die Rute die Alleinherrschaft führt, ist das Familienleben ein unglückliches.
Im Familienleben der neuen Schöpfung gebührt der Liebe, nicht der Rute die Oberherrschaft.
Ordnung bedeutet jedoch nicht Ruhe des Friedhofs oder Stille der Wüste."

Ein Wunder das dabei überhaupt Kinder zustande kamen.

In der Juli Ausgabe finden wir auf der Seite 108 eine Abhandlung die die Tage Nohas mit der heutigen Zeit des Endes vergleicht.
Demnach würde die Trübsal nicht bereits 1914 enden sondern erst 150 Tage später im Jahre 1915!
Diese 150 Tage würden für das stürmen und toben der Anarchie dienen.
Der Rabe den Noha aussandte mag für die weit verbreiteten Wirren stehen.
Erst die Taube deutet auf die Kapitulation hin.

Und so weiter und so weiter.

Unmündige,
die wie von Wellen umhergeworfen
und von jedem Wind der Lehre hierhin
und dorthin getrieben werden
durch das Trugspiel der Menschen,
durch List im Ersinnen von Irrtum;
(Epheser 4:14)

PS.:
Jedoch nicht in allem:

Der Wachtturm vom August 1906 bleibt zeitlos konkret und herrlich unverfälscht Ehrlich:

Unter der Überschrift:
„Schmucksachen"
heißt es da auf Seite 125:

Jedes Glied der neuen Schöpfung hat alles dem Herrn und seinem Dienst geweiht; das bedeutet den Entschluss alle Güter dieser Welt, nicht etwa zu missbrauchen, sondern nach dem Vorbild dessen zu gebrauchen, der unser Erlöser und Anführer geworden.
Er wird sich gedrungen fühlen, einen jeglichen Taler so nutzbringend als möglich im Dienste des Herrn zu verwenden.

Geschrieben von gert am 26. Februar 2006 18:47:15:

Als Antwort auf: Tagestext vom 25.Februar 2006 über hundert Jahre unverfälschte Wahrheit! geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 17:35:13:

Zum Beispiel habe ich eine Behauptung( bei L) gefunden, dass die heutigen Bibelüberstzugen egal, wie genau sie sind, nicht mehr viel mit dem Urtext, vor allem seinem Sinn zu tun haben. Es wird gesagt, um den Text zu verstehen benoetige man eine Sprachauffassung, wie sie die Illyrier gehabt haetten . Diese Kultur ist jedoch untergegangen, und ein Teil der Sprache in den heutigen albanischen Sprachraum eingeflossen. Auch das heutige hebraeisch, und griechisch liessen mit der Urbibel kaum noch in Korrelationen bringen. Nur soviel, zu genauen Datierungen und Messungen. Denn die Urbibel ist zu einer Zeit, einem Volk, einer Mentalitaet entstanden, deren Leben und Wesensart wir heute kaum noch nachvollziehen koennen.
Moeglichweise ist der Urtext verschlüsselt, oder arbeited auf einer Meta-Ebene. ----- So oder so ist eine buchstaebliche Auslegung vor solch einem Hintergrund Unsinn. Und man schaufelt sich damit das eigene Grab. Die Zahl sieben zum Beispiel kann eine Metapher sein. Sie steht evtl. für die 7 Geister Gottes, Weisheit, Liebe, Ordnung, Barmherzigkeit,... und so weiter. Es ist eine analoge Zahl, die man sinngemaess deuten muss. 7koepfiges Tier(kann) bedeuten, die sieben urspünglichen Eigenschaften Gottes werden verkehrt, in ihr Gegenteil. Dadurch wenden sich die ursprünglich guten, in negative geistige Kraefte. Wie sie dann z.B von Staaten( chaotisch, grausam, korrupt unbarmherzig, etc) repraesentiert werden koennen. Aehnlich verhaelt es sich mit den anderen Zahlen. ------ Trotzdem koennten die Datierungen der Zeugen "ungefaehr" in die richtige Richtung zielen. Aber eben nur
vage, immer mit der Option, dass sich im Schicksal der Menschheit( Jona) etwas aendern kann. Denn die Prohetie Jonas zeigt ja schon den Konflikt, eines Propheten: trifft die Drohung Gottes ein, ernted der Prohet keinen Lohn, weil sein Ziel vernichted wurde. Trifft sie NICHT ein, weil sich die Menschen aendern, ist er der Gelackmeierte, weil scheinbar seine Prophetie nicht eingetroffen ist. Egal wie man das sieht. Es zeigt deutlich das Dilemma einer "Prophetie". Und auch dass es im Fall einer Prohetie keine Geweissheit geben darf.

Geschrieben von Abra K. am 04. März 2006 01:39:05:

Hallo,
meine Eltern sind Zeugen Jehovas. Allerdings nur weil die Eltern meines Vaters es auch waren. Trotzdem sitzt es tief in ihnen drinnen.
Zum Glück haben sie, als sie gemerkt haben dass ich unangenehme Fragen stelle, mir die Freiheit gelassen selbst zu entscheiden.
Wenigstens bin ich dadurch schon früh darauf gekommen mir über Themen wie Religionen, Philosophie und dergleichen Gedanken zu machen und mich zu informieren.
Jetzt bin ich siebenunddreißig.
Bis vor kurzem konnte ich auch noch nichts „schlimmes" daran finden wenn jemand ein „Zeuge" ist. Jetzt ist mir aber klar geworden dass mich das schon sehr beeinflusst hat.
Allein schon wenn es um das Thema Erziehung geht.
Meine Mutter hat immer getan was von ihr verlangt wurde und mir regelmäßig den Hintern versohlt. Wenn ich in der Versammlung nicht still auf dem Stuhl saß ging meine Mutter mit mir auf die Toilette und versohlte mir den Po. Dort war das ganz normal. Es kam oft vor dass eine Mutter oder Vater mit dem Sohn oder der Tochter an der Hand, den Königreichssaal verließen und wenig später unmissverständliche Geräusche zu hören waren. Dann ging es wieder hinein in den Saal, ganz leise. Alle wussten was gerade passiert war.
Wenn der Redner das letzte Wort gesprochen hatte standen alle auf und redeten miteinander. Das Thema Erziehung war immer sehr beliebt und kann mich, trotz meines damals jungen Alters, an peinliche Situationen erinnern.
Manchmal sind wir hinterher noch zu „Brüdern und Schwestern" gefahren wo sich auch oft alles um das Thema drehte.
Ich glaube dass mich das alles sehr geprägt und das Leben nicht gerade positiv beeinflusst hat.
Ich weiß dass sich die Zeugen neuerdings von diesen Erziehungsmethoden distanzieren, kann mir aber vorstellen dass es noch Personen gibt die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Würde mich freuen wenn mir wer schreiben würde.

Geschrieben von gert am 04. März 2006 19:28:35:

Als Antwort auf: Nur mal so geschrieben von Abra K. am 04. März 2006 01:39:05:

Andererseits macht der Text nicht den Eindruck, als habe man es mit einem "misratenen Kind" zu tun.

Geschrieben von Drahbeck am 04. März 2006 06:57:30:

Als Antwort auf: Nur mal so geschrieben von Abra K. am 04. März 2006 01:39:05:

Die geschilderten Erfahrungen sind sicherlich kein Einzelfall. Sie haben eher System. Nun kann man den Zeugen Jehovas-Eltern mit Sicherheit nicht "bösen Willen" unterstellen. Aber die Indoktrination der sie sich wöchentlich aussetzen zeitigt halt ihre Folgen. Was jahrzehntelang Usus ändert sich nicht deshalb, weil sich die WTG-Führung nun verstärkt im "Kreidefressen übt".

Das System der Zeugen Jehovas-Versammlungen ist nun mal als prinzipiell kinderunfreundlich zu bezeichnen. Marathonsitzungen die in keiner Weise auf die Befindlichkeit der Kinder abgestellt sind, provozieren zwangsläufig "quengelndes Verhalten" der Kinder. Und schon beginnt die unselige Spirale ihr Werk.

Andernorts hat man bewusst kindgerechte Angebote (Kindergottesdienst usw.) nicht so die WTG. Der - de facto - Kinderfeindliche Rutherford hat sogar diesbezügliche Ansätze, etwa mit der seinerzeitigen Zeitschrift "Jehovas Jugend" abrupt wieder abgewürgt.

Noch nach 1945 rühmte man sich lange Jahre des Umstandes, keine kindgerechten Angebote zu haben. Was will man von der kinderlosen Rentnerband, die da die Geschicke der Zeugen Jehovas leitet, auch anderes erwarten?

Zum Thema Kindererziehung

Geschrieben von joschi am 06. März 2006 00:08:21:

Als Antwort auf: Re: Nur mal so geschrieben von Raimund am 04. März 2006 08:15:28:

Das passiert nicht nur bei den Zeugen Jehovas, auch bei der katholischen Kirche. Ich habe es erlebt!

Geschrieben von ianua am 04. März 2006 20:15:29:

Als Antwort auf: Re: Nur mal so geschrieben von Raimund am 04. März 2006 08:15:28:

Mag ja sein, ABER...

1) Schule gibts erst ab sechs Jahren, die WTG-Berieselung gibts es ab Geburt
2) Schule ist normalerweise vormittags, die WTG-Versammlungen finden meistens (Ausnahme: Sonntags) Abends statt, zu absolut nicht kindgerechten Zeiten.
3) Der in der Schule vermittelte Stoff ist kindgerecht. Von den WTG-Lehren kann man das nicht unbedingt behaupten.

Geschrieben von Raimund am 05. März 2006 06:52:06:

Als Antwort auf: Re: Nur mal so geschrieben von ianua am 04. März 2006 20:15:29:

Schule ist normalerweise vormittags, die WTG-Versammlungen finden meistens (Ausnahme: Sonntags) Abends statt, zu absolut nicht kindgerechten Zeiten.

Was sind denn "kindgerechte Zeiten". Ich erinnere mich an die regelmäßige Veranstaltung Freitag abends bis 21 Uhr. Das ist schon zuviel?

Der in der Schule vermittelte Stoff ist kindgerecht.

Eine gewagte Behauptung... (siehe aktuelle Diskussion über das "Lehrerhasserbuch")

Geschrieben von ianua am 05. März 2006 10:06:30:

Als Antwort auf: Re: Nur mal so geschrieben von Raimund am 05. März 2006 06:52:06:

Mein Sohn, 2 Jahre alt, geht idR um 19:30 Uhr ins Bett, nachdem wir als Familie zu Abend gegessen haben.

Als wir noch die Zusammenkünfte im Königreichssaal besuchten, kam er Donnerstags erst um 21:30 bis 22:00 Uhr ins Bett. Ich würde sagen, das ist nicht kindgerecht. Am Buchstudiumstag kam er um 21:00 Uhr ins Bett, da das Buchstudium erst um 20:30 endete. Auch nicht kindgerecht.

Wäre mein Sohn nicht zwei, sonder vier oder fünf Jahre alt, wäre es immer noch viel zu spät für ihn.

Zum Thema kindgerechter Stoff: Mag sein, daß in deutschen Schulen auch nicht alles perfekt ist. Das ist hier aber offtopic. Das in den Versammlungen der ZJ dargebotene Programm ist aber auf keinen Fall kindgerecht. Die geistige Speise ist für die Kinder zumindest unverdaulich. Hinzu kommen die ständigen Artikel und Vorträge, die sich mit der Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge und der in ihm lebenden Menschen beschäftigen. Mithin Themen, die kleinen Kinderseelen schweren Schaden zufügen können. Das ganze dann noch eingerahmt von z.T. wirklich grausamen Bildern in den Publikationen, die die bevorstehende Vernichtung besonders plastisch in das Gedächtnis einbrennen lassen.

Geschrieben von + am 05. März 2006 14:38:15:

Als Antwort auf: Re: Nur mal so geschrieben von ianua am 05. März 2006 10:06:30:

Die Menschen wurden nicht nur deshalb vernichtet,
weil sie schlecht waren, sondern auch,
weil sie sich keine Zeit für Gott nahmen.
Sie waren zu beschäftigt, um Gott kennen zu lernen und zu erfahren, was er vorhat.
Wir müssen aufpassen, dass es uns nicht genauso geht,
meinst du nicht auch? —

Kindgerechte Strafe für ungehorsam und fehlenden Zeiteinsatz:

Lerne von dem großen Lehrer

Geschrieben von Drahbeck am 05. März 2006 16:09:12:

Als Antwort auf: Re: plastisch in das Gedächtnis einbrennen geschrieben von + am 05. März 2006 14:38:15:

Reif für einen Hollywood-Schinken auch "Mein Buch mit biblischen Geschichten".

 

Da soll es doch tatsächlich uninformierte Leute geben, welche die Zeugen Jehovas in die Ecke der Pazifisten stellen.
Mehr als uninformiert, kann man da nur sagen

Rutherford in "Zuflucht zum Königreich" (S. 15):
"Jene Kriege des Altertums sind in der Bibel
als bloße Beispiele für das aufgezeichnet worden,
was über die Nationen der "Christenheit" kommen soll.
Die große Schlacht des Tages Gottes, des Allmächtigen, wird im Vergleich mit andern Schlachten
alle andern Kriege als Kinderspiel erscheinen lassen,
daß Harmagedon der größte Krieg und das
furchtbarste Blutbad sein wird,
das der Mensch je gekannt hat."

Kommentar von Horst Knaut in seinen
"Propheten der Angst"
"Was mag alles geschehen, wenn die
»Besessenen« von Brooklyn
ihrer Religion wieder einmal einen neuen >touch< geben - diesmal vielleicht in Richtung
noch militanterer, noch gesellschaftswidriger
Lehren und Gebote?
Nichts wäre leichter, als dem fanatischen Heer
der »Zeugen Jehovas« mit dem erprobten Geschick
abermals neue Verheißungen zu proklamieren
und es womöglich zu einer
noch extremeren Haltung der größeren Gesellschaft gegenüber zu programmieren.

Diese Umfunktionierung muß ja nicht gleich
bis zu dem fürchterlichen Lehrsatz
»Ihr sollt Freude am Erschlagen haben« führen.
Obwohl: In ihren Aussagen über das Blutbad
von Harmagedon, die größte und abscheulichste Massenschlächterei am Ende
der Brooklyner Weltgeschichte,
wird die Freude am Erschlagen -
hier der Feinde Jehovas -
auch schon zu einer glaubensmäßigen Selbstverständlichkeit.
Nur: die »Zeugen Jehovas« greifen dabei
nicht selbst zur Axt.
Das Gemetzel erledigt für sie
die himmlische Obrigkeit.

Möge es bei dieser Theologie
aus dem Watchtower-Wolkenkratzer nur bleiben,
denn die Glaubensblindheit vieler
starrer Sektierer läßt eine
Empfangsbereitschaft für
Manipulationsmethoden der Religionshypnose
nach vielen Seiten offen."

Einen "Vorgeschmack" der Umsetzung
solcher Lehrsätze, konnte man schon mal
dem "Wachtturm" vom 15. 1. 1953 entnehmen.

Wachtturm vom1.15.1. 1953

Geschrieben von D. am 05. März 2006 16:17:11:

Als Antwort auf: Re: plastisch in das Gedächtnis einbrennen geschrieben von Drahbeck am 05. März 2006 16:09:12:

 

Geschrieben von gert am 05. März 2006 16:35:32:

Als Antwort auf: Re: plastisch in das Gedächtnis einbrennen geschrieben von D. am 05. März 2006 16:17:11:

Aktuelle Fernsehbilder übertreffen inzwischen jede Phantasie.--- Mag ja sein, daß die "Zeugen"-Bilder im nachhinein lustig ,oder überzogen wirken. Aber was ist mit an die Zähne bewaffneten Muslimfrauen. Blutlachen, gekeulten Vögeln, Photos von Atombombenexplosionen. Naturkathastrophen. Folterungen. etc. etc.---Die Zeugen scheinen doch fast recht zu behalten?? Muss man jedenfalls gerechtigkeitshalber hinzufügen.

Geschrieben von Drahbeck am 05. März 2006 16:47:31:

Als Antwort auf: Re: plastisch in das Gedächtnis einbrennen geschrieben von gert am 05. März 2006 16:35:32:

Es gibt andernorts derzeit Schlimmeres. Das ist unbestritten.
Indes darf man doch wohl an das Selbstverständnis der Zeugen
"besser" sein zu wollen, erinnern.

Geschrieben von Depesche am 25. Februar 2006 12:57:57:

Offenbarung 19,17.18

Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit großer Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel fliegen: Kommt, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes und eßt das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Sklaven, der Kleinen und der Großen!
Ähnlich wie in der siebenten Plage die Schale des Zorns in die Luft ausgegossen wird (vgl. Offenbarung 16,17) und die Luft ja die gesamte Erde umschließt, so steht dieser Engel hier in der Sonne, die ebenfalls auf die ganze Erde strahlt. Der Engel fordert nun die Vögel des Himmels auf, das Fleisch aller Gottlosen zu fressen, die bei der Wiederkunft Jesu vernichtet werden.

Während die Heiligen an dem Festmahl des Lammes teilnehmen werden, werden die Gottlosen Infolinker zu einem Festmahl der Vögel.

Geschrieben von Wachtturmforscher am 25. Februar 2006 23:56:48:

Als Antwort auf: Vogelgrippe ein Vorbote Hamagedons - Freut euch ihr Abtrünnigen! geschrieben von Depesche am 25. Februar 2006 12:57:57:

Dieser Beitrag ist ein weiterer Beweis für die Verweltlichung der Zeugen. In früheren Zeiten hätte der Wachtturm den Betrug mit der Vogelgrippe aufgedeckt, heute animiert er durch Unterstützung der Viruslüge alle zu Impfungen, was Krankheiten erst recht fördert und auslöst. www.gandhi-auftrag.de/vogelgrippe.htm
Ebenso steht es mit der Befürwortung von Organtransplantationen, deren strikter Gegener der Wachtturm einst war. Wer sich den Film "Tal der Wölfe" (türkisch mit deutschen Untertiteln) ansieht, wird sehen, wie Amerikaner, mit denen die Zeugen Jehovas zusammenarbeiten, gesunde Organe von Gefangenen entnehmen und in alle Welt versenden.

Geschrieben von gert am 26. Februar 2006 17:49:40:

Als Antwort auf: Re: Vogelgrippe ein Vorbote Hamagedons - Freut euch ihr Abtrünnigen! geschrieben von Wachtturmforscher am 25. Februar 2006 23:56:48:

Die Behauptung kann sogar stimmen.---- Bei meinen Recherchen gefunden: J.C. sagt: Impfungen sind sinnlos , ja eher schaedlich, da der Mensch die eigentliche Ursache der Erkrankungen nicht kennen würde. Besseren Schutz boete eine einfache, gesunde Ernaehrung. (WEin, 1/2 mit Wasser gemischt. Fisch. Brot. Honig. Milch, und einwandfreier Lebenswandel. Gebet. Und eine solide( arbeitsame) Alltagsbewaeltigung.
Eine Impfung, würde eh nur auf die bekannten Grippeformen zielen(im Fall der Vogelgrippe), der neue Erreger,( falls vorhanden) ist davon eh nicht berührt.

Also ist die ganze Sache doppelt sinnlos, in Bezug auf die Vorsorgemassnahmen.

Geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 18:28:21:

Als Antwort auf: Re: Vogelgrippe ein Vorbote Hamagedons - Freut euch ihr Abtrünnigen! geschrieben von gert am 26. Februar 2006 17:49:40:

Das Thema Impfgegnerschaft ist namentlich im Zeugen Jehovas-Bereich nicht unbelastet. Pate steht (besser stand) dabei auch bei ihnen das Dogma Gott "nicht ins Handwerk" zu pfuschen. In der Konsequenz hat die Heilpraktikerszene auch bei den Zeugen eine willige und auch zahlende Kundschaft.

Hätte sich indes die Schulmedizin von dem Dogma ernsthaft beeinflussen lassen (was sie eben nicht tat) hätten wir heute kein weitverzweigtes Apothekensystem mit prall gefüllten Regalen in diesem Lande. Wären die religiösen Dogmatiker wirklich gestaltungskräftig gewesen; gäbe es heute anstelle der Apotheken bestenfalls irgendeinen Teeversand. Oder schlimmstenfalls Kopien indianischer Medizinmänner

Die Schulmedizin hat sich leider immer wieder gegen religiöse Dogmatiker durchsetzen müssen.In etlichen Fällen ist ihr das zwar gelungen, aber eben nicht in allen. Zu dem Aspekt des Impfens vielleicht noch ein charakteristisches Zitat. Es ist zwar einer juristischen Schrift entnommen; gleichwohl gibt es eben Grenzgebiete wo die Jura eben auch mal mit den religiösen Dogmatikern, namentlich auf dem Medizinsektor, "zusammenrasselt".

In seiner Schrift "Abhandlungen zum Strafrecht und zur Rechtsphilosophie" schreibt der Autor Hans Welzel etwa auf S. 312:

"... . Eine rechtliche Parallele dazu bietet das als Beispiel herangezogene Problem der Impfflicht. Während noch am Ende des 18. Jahrhunderts in dem sehr viel menschenärmeren Europa jährlich schätzungsweise 400.000 Menschen an Pocken starben, konnten im Laufe des 19. Jahrhunderts die Pockenepidemien in vielen europäischen Staaten durch die planmäßige Durchimpfung der Bevölkerung allmählich zum Erlöschen gebracht werden. Dagegen traten in England das im Jahre 1893 die Gewissensklausel zu der im Jahre 1853 eingeführten Impfflicht hinzugefügt hatte, wiederholt kleinere Epidemien mit Todesfällen bis zur jüngsten Gegenwart auf - offensichtlich die Folge der Lockerung der Impfflicht durch die Gewissensklausel, wodurch weniger als 50% der Kinder zum Impfen kommen."

Impfgegnerschaft im Zeugen Jehovas-Bereich

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 27. Februar 2006 20:22:41:

Als Antwort auf: Re: Hetzer geschrieben von Drahbeck am 27. Februar 2006 19:35:42:

Sollte hierin Fragen auftauchen:

Meine „Posting" gehören in dem Moment Herrn Manfred Gebhard, in dem ich auf „Text abschicken" den Text auf sein Forum stelle.

Auszugsweise oder Komplett.

Noch Fragen?

Sollte jemand etwas dagegen haben kann man doch miteinander Reden.
Manfred würde – und hat – auf Wunsch umgehend ein Bild oder Texte getauscht.
Da war doch mal etwas mit einem Juden, der ein Bild von Russel in der Arena gefunden hatte.
Er hatte nur gefragt – nicht einmal darum gebeten - und das Bild wurde sofort ersetzt.

Darüber hinaus ist das verwenden von Textbausteinen auch durchaus sinnvoll.

Wenn wir bei der Programmierung von Computerprogrammen jedes Mal von null beginnen würden, würden wir immer noch mit einem weißen Punkt Ping Pong, auf einer schwarzen Fläche spielen.

www.at-mix.de/images/glossar/pong.gif

P.S.:
Dieses Matsch ist reif für das Guinnes-buch der Rekorde!
Es läuft schon seid dem Frühjahr 1972!
Wer als erstes 20 Punkte erreicht hat gewonnen…

Geschrieben von D. am 23. Februar 2006 20:24:36:

Wem es interessiert. Der Text einer eMail

Hallo,

ich möchte Sie auf das Taschenbuch "Neuere Entwicklungen in der
Neuapostolischen Kirche - Eine Dokumentation des Öffnungsprozesses "
von Katja Rakow hinweisen. Diese Interessante Dokumentation über die
Veränderungen in der Neuapostolischen Kirche und ihre Auswirkungen ist
nun auch bei uns im Online Shop http://www.nak-info.de/shop2
für 24,80- EUR erhältlich.

Über das Buch:

Die Neuapostolische Kirche, die drittgrößte christliche
Religionsgemeinschaft in Deutschland, führte jahrzehntelang ein
zurückgezogenes, von der Öffentlichkeit abgeschottetes Leben. Seit
einigen Jahren zeichnen sich jedoch Veränderungen ab. Diese wurden
zunächst in den Außenbeziehungen der Religionsgemeinschaft sichtbar,
die z. B. ökumenische Kontakte zu anderen christlichen
Religionsgemeinschaften aufnahm. Aber auch in den inneren Verhältnissen
werden Veränderungen deutlich, bis hin zu Lehränderungen in der
neuapostolischen Theologie. Das vorliegende Buch beschreibt aus
religionswissenschaftlicher Perspektive die gegenwärtigen Entwicklungen
in der Neuapostolischen Kirche. Es geht den äußeren und inneren
Ursachen des Öffnungsprozesses nach und zeigt die Auswirkungen der
Veränderungen für die Religionsgemeinschaft auf.

Über die Autorin:

Katja Rakow, geboren 1977; 1997 - 2003 Studi um der
Religionswissenschaft, Ethnologie und Soziologie an der Freien
Universität Berlin; 2002 - 2003 Mitarbeit am Projekt "Religion in
Berlin"; 2003 Magisterarbeit zum Thema "Neuere Entwicklungen in der
Neuapostolischen Kirche – Eine Dokumentation des Öffnungsprozesses";
2004 Auszeichnung mit dem Rudolf-Virchow-Förderpreis; Lehrauftrag am
Institut für Religionswissenschaft der FU Berlin.

Herzliche Grüße

Ihr Lutz Jusko
für das Projekt B=

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