Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 77
Ein Bericht über den Auftritt des damaligen WTG-Chefideologen, F. W. Franz am 29. 8. 1975 in Westberlin. Zwar emotional durch den Berichterstatter gewürzt, dennoch aufschlussreich, wie die WTG die 1975-These in ihrer Akutphase "managte".
Bis heute taucht in den
WTG-Jahrbuchberichten, das Land Vietnam nicht mehr selbstständig auf. Offenbar kann es
bestenfalls der Sammelrubrik Verbotsländer zugeordnet werden. Den Hintergrund
verdeutlicht auch eine polemische Notiz in dieser CV-Ausgabe in der zu lesen war:
Im Leitartikel des
"Köngreichsdienst" Nr. 6/1975, Wiesbaden, "Liebe
Königreichsverkündiger", berichtet die WTG über ihre Rückschläge in Vietnam,
nachdem dort die US-Aggressoren vertrieben sind und die siegreichen vietnamesischen
Volksbefreiungskräfte
regieren. Etwa 100 vietnamesische Verkündiger seien in
Saigon zurückgeblieben. Die WTG: "Nichts, was nicht kommunistisch ist, kann jetzt
dort gedruckt werden. Deshalb wird der Wachtturm vorerst nicht in vietnamesisch
erhältlich sein". Nicht gesagt wird, wie die WTG selbst gegen die "Roten"
in Vietnam gehetzt hat (Jahrbuchbericht 1965). Nicht gesagt wird, wie die WTG;
international gegen die "Ausbreitung des Kommunismus" in Vietnam als
"wirkliche Bedrohung" zu hetzen (Erwachet 22. Sept. 1965) anleitete. Nicht
gesagt wird, daß deswegen die WTG-Missionare rechtzeitig vor den sie beschützenden
US-Aggressoren Vietnam verließen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Aus der redaktionellen
Anmerkung dieser CV-Ausgabe:
"Ja, es ist nicht einfach, von der WTG zu lassen, wenn man ihr
bedingungslos als 'Gottes Organisation' folgte. Doch man muß erkennen, daß man in
Wirklichkeit einem gigantischen Mißbrauch des Glaubens gefolgt ist. '1975' beweist es.
Dieser Konflikt kann niemandem erspart bleiben. Wir haben doch Verantwortung für unsere
Nächsten, für unsere Familie, für die Zukunft unserer Kinder.
Die WTG weiß, was auf ihren Endzeitbankrott kommen muß. Darum jetzt u. a. jene Artikel um die anderen Gemeinschaften herabzusetzen, zu verteufeln, von ihnen abzuschrecken. Doch man muß, den WTG-1975-Bankrott vor Augen, endlich begreifen! Besucht doch einmal andere Gemeinschaften, ehe der Stab gebrochen wird! Geht in die Neinstedter Anstalten für Hirngeschädigte. Sprecht mit den evangelischen Schwestern, die sich dort aufopfern! Geht in die Christliche Pflegeanstalt der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinden in Schmalkalden-Aue! Geht in das Kinderkrankenhaus 'Martha Maria' der Evangelisch-Methodistischen Kirche in Halle! Geht in das katholische Pflegeheim 'Maria Frieden' in Berlin! Wo sich andere Christen um Schicksale kümmern, an denen die WTG wie der Levit vorbeigeht! Lukas 10:32. Oder sollten sie besser diese Pflegebedürftigen im Glauben an das 1975 der WTG auf die Straße gesetzt haben? Sollten sie das hierfür verbrauchte Geld lieber der WTG für die Verkündigung ihres 1975-Bankrotts-überwiesen haben? Kommt doch endlich auf den Boden der Tatsachen und Realitäten zurück! Die WTG-Führung hat nicht im Entferntesten solche praktischen Werke der Nächstenliebe ohne nach dem Glauben zu fragen, aufzuweisen! Ja, sie schiebt ihre eigenen Alten, Gebrechlichen, Kranken, Hirngeschädigten, Krüppel und Siechen nach Möglichkeit an jene anderen, an die christliche oder staatliche Fürsorge ab! Es gibt es eine hohe staatliche Anerkennung für diese kirchlichen Pflege-Werke. Die WTG läßt sie dafür als 'Hure Babylons', Heuchler und Teufelsdiener von Haus zu Haus verleumden! Mit dem WTG-1975-Bankrott sollte auch hier das Maß voll sein!"
CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich
verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas
und ihrer Leitenden Körperschaft,- der Wachtturm-,. Bibel- und Traktat-Gesellschaft (WTG)
und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen
Entwicklung. Die Vielseitigkeit de Darlegungen in CV widerspiegelt diese-Situation und
weist Wege zu ihrer Lösung.-
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 77 Gera Dezember 1975