Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 213
Rückblickend hat man zu konstatieren. Der Ostblock, insbesondere die Sowjetunion, wurden vom Westblock, besonders den USA, „totgerüstet". Das die USA-Politik der Reagan-Administration sich (religiös verbrämt) auch in der Publizistik der WTG wieder findet, verwundert überhaupt nicht. Nun meint diese CV-Ausgabe dieses brandmarken zu sollen.
Man muss da wohl einen Vergleich mal bemühen, der zwar „hinkt", aber doch wohl den Kern trifft. Wenn die Zeugen Jehovas in der Regel Nichtraucher sind, so gibt es durchaus einige unter ihnen, auf die das nicht immer zutraf. Die sich also am ehesten in die Befindlichkeit aktiver Raucher hinein versetzen können. Und die wissen sehr wohl, was alles für rationale Argumente gegen das Rauchen vorgebracht werden. Gleichwohl prallen diese Argumente bei den aktiven Rauchern in der Regel resonanzlos ab. In einer ähnlichen Situation befand sich auch die CV. Das Mißtrauen in der Form der Zeugen Jehovas einem verlängerten Arm der US-Politik gegen über zu stehen, wäre das Eine.
Das Andere hingegen ist, wie denn solcher Art Argumentation bei den ZJ (in diesem Falle den „symbolischen Rauchern" „ankommt"). Und genau dieses ist der springende Punkt. Eine Argumentation, die eigene Interessen gebührend artikuliert, ist nicht schon deshalb allein „erfolgversprechend". Man hätte das wissen können; wollte es aber nicht wissen. Ergo drehte man sich im Kreis, bis es nichts mehr zu drehen gab (sprich das inzwischen eingetretene Ende der DDR).
Der Rubrik „Ungenießbar" ordne ich auch den in dieser CV-Ausgabe lesbaren Satz zu:
„ Wenn sie aber (die WTG), sei es vordergründig, sei es hintergründig, behauptet, daß die von Christus gegründete Kirche eben NICHT bis jetzt ununterbrochen bestanden hat."
Offensichtlich stammt solch ein Satz aus der „katholischen Ecke".
Es ist schon ein starkes Stück, auf das man ja gefasst ist, dass der DDR-Staat und seine Politik in diesem Blatt nur in allerrosarotesten Farben dargestellt wird. Das nun jedoch als vermeintliches „Kontrapalaver" noch die Ergüsse aus der katholischen Ecke dazu kommen, ist wirklich zuviel des „Guten".


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 213 GERA APRIL 1987

Christliche Verantwortung 1987 Teil I

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