CHRISTLICHE VERANTWORTUNG Zusammengefasst 1987 Teil I

CV 210 - 215

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 210

Nach einer bereits in der vorherigen CV-Ausgabe enthaltenen Kurznotiz, beginnt mit dieser Ausgabe, die sich über weitere CV-Ausgaben erstreckende, groß angelegte Berichterstattung über das Buch des Raymond Franz "Crisis of Conscience". Der renommierte Claudius-Verlag München, legte dann an 1998 (also mehr als ein Jahr später) unter dem Titel "Der Gewissenskonflikt" eine wie es im Impressum heisst, "vom Verfasser autorisierte Übersetzung vor".

Fest steht jedenfalls. Die Ausgabe, auf welche die CV sich bezieht, ist mit jener aus dem Claudius-Verlag n i c h t identisch.

Offenbar wurde das Buch unabhängig voneinander, zweimal aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Die DDR-Kreise gaben denn ihrer Übersetzung, die wie gesagt eher fertig war, den Titel "Krise des Gewissens". Auch der Detail-Textvergleich ergibt eindeutig. Die DDR-Übersetzung muss man wohl von der "Qualität" her als ziemlich holprig übersetzt bezeichnen. Davon erfährt der CV-Leser zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzuviel.

Die CV schreibt in dieser Ausgabe lediglich:

"Er (Franz) veröffentlichte sie 1983 in einem Buch "Krise des Gewissens" (engl.), das inzwischen internationale Verbreitung und Reaktion gefunden hat, und nun auch im Sinne der Absicht des Autors in deutscher Sprache vorliegt."

Nochmals betont, bereits mehr als ein Jahr vor der Ausgabe des Claudius-Verlages.

Von einer "Autorisierung" dieser CV-Variante des Buches kann man wohl kaum reden. Bestenfalls von einer Duldung. Das Franz Interesse daran hatte, dass sein Buch möglichst weit verbreitet wurde (inklusive Übersetzungen) ist ja nachvollziehbar. Zu dem Zeitpunkt war die DDR zudem noch ein selbstständiger, von der Bundesrepublik Deutschlang unabhängiger Staat.

Weiter lassen sich auch diverse in der DDR vertriebene Bücher nachweisen, für die es auch Pedant in Westdeutschland gab. In der Regel enthielten die dann aber einen Hinweis dergestalt, dass sie nur zum Vertrieb innerhalb der DDR und der sozialistischen Länder bestimmt seien.

Später wurde "Krise des Gewissens" dann noch direkt von der CV vertrieben.

Einleitend findet man in der CV-Ausgabe des Franz-Buches die Angabe:

"Im Selbstverlag hergestellt. Nur zur persönlichen Verwendung".

Wer denn dieser "Selbstverlag" sei, ist schon im Buch selbst nicht mit eingedruckt. Allenfalls fügte die CV dann noch ihren Stempelabdruck mit bei. Auch ist das Impressum als sehr zweifelhaft zu bezeichnen; verwendet es doch die ISBN-Angabe der USA-Ausgabe.

Noch zweifelhafter erweist sich dann das angefügte Sachregister, indem man solche Stichworte wie "Antikommunismus, indirekt" vorfinden kann. Vergleicht man die angegebenen Seite dazu, gibt es nur einen Kommentar, "Mit der Brechstange herbeigezaubert", dieses Stichwort.

Auch die Ausgabe des Claudius-Verlages enthält ein Sachregister. Selbstredend gibt es solch anfechtbare Stichworte dort nicht.

Beispiele aus der DDR-Ausgabe des Franz-Buches.

Registrierenswert - im negativen Sinne - auch noch ein ziemlich polemischer Beitrag über das Buch einer gewissen Christine King. Ich würde dieses Buch auch kritisch sehen. Allerdings nicht auf dem Gossenniveau, dass die CV dazu präsentiert.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR: 210 GERA JANUAR 1987

„WELTWEITE SICHERHEIT…"
WIR PRÜFEN WT 16/1986
WER SIND DIE ANDEREN SCHAFE?
HAST DU DAS GEWUSST?
DER GRUSS
10 JAHRE „BRIEF AN CHRISTEN" IN POLEN
AKTUELLES IN KÜRZE
AUS DER WELT DER ZEUGEN

RAYMOND VICTOR FRANZ
EHEMALIGES MITGLIED DER LEITENDEN KÖRPERSCHAFT BROOKLYN
BRICHT SEIN SCHWEIGEN
Liebe Brüder und Schwestern!
Fassungslosigkeit, Beunruhigung, Schock und Entsetzen, Tragik und Trauer, Erschütterung, Zorn, Empörung und Aufbruch werden jeden aufrichtigen Zeugen Jehovas unter der WTG erfassen, wenn er diese Enthüllungen liest. Macht Euch auf das Schlimmste aber zugleich Befreiendste gefaßt, das Euch als Zeugen Jehovas widerfahren kann.
Es ist hinterher nichts mehr wie zuvor.
Die Zeit ist endgültig herbeigekommen!

„KRISE-DES GEWISSENS"
CV beginnt, die Enthüllungen des ehemaligen Mitgliedes der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas und Mitglied beider Körperschaften der Wachtturm-Gesellschaft in Brooklyn und Pittsburg, Raymond Victor Franz, vorzustellen, Er veröffentlichte sie 1983 in einem Buch „Krise des Gewissens (engl.), das inzwischen internationale Verbreitung und Reaktion gefunden hat, und nun auch im Sinne der Absicht des Autors in deutscher Sprache vorliegt.
Es werden die wichtigsten, wesentlichsten und entscheidendsten Inhalte und Aussagen des Buches zitiert und kommentiert. Diese Publizierung ist bisher einmalig im ganzen deutschen Sprachraum.

WAS WIR IN „KRISE DES GEWISSENS" VOR UNS HABEN
Raymond Victor Franz. geb. 1922 im Gebiet Cincinnatti/Ohio, war Mitglied der leitenden Körperschaft (LK), des jetzt 13-köpfigen, Leitungsgremiums der gesamten internationalen WTG-ZJ-Organisation, von 1971 bis 1980. Aus einem ZJ-Elternhaus und ZJ der 3. Generation, nach Verlassen der Oberschule ohne Beruf sofort in den WTG-Vollzeitdienst, gehörte er als „Gesalbter": zudem zu der geistlichen Führungselite der Organisation. Er war als. Nachfolger des gegenwärtigen 4. WTG-Präsidenten F. W. Franz (sein Onkel, 93 Jahre) im Gespräch.
In solcher Kompetenz ist bisher noch niemand aus der WTG herausgetreten.
Seine Gewissenskrise begann, nachdem er nach 30 Jahren treu ergebenen WTG-Dienstes selbst in das letztentscheidende Leitungs und Machtgremium der WTG berufen wurde, - um die zentrale Politik - er verwendet diesen Begriff - der weltweiten Organisation mitzugestalten und mitzuverantworten. Er wurde zugleich Mitverfasser und Mitverantwortlicher der maßgeblichen „geistigen Speise", der WTG-Literatur.

In den geheimen LK-Sitzungen, an denen er nun teilnimmt, begreift er nach und nach für ihn Ungeheuerliches, Unbegreifliches und Unfaßbares.
Er erlebt in der LK selbst Unglauben an das, was nach außen als heiligste Endzeitgrundlehren gepredigt wird, Gaukelspiele mit zentralen, ja fundamentalen Lehren, Mißachtung und Verfälschung von Tatsachen, eine allzu oft grausame, spitzfindige. und doppelsinnige Behandlung ergebener Zeugen und ein herz- und verantwortungsloses Spiel mit ihrem Leben und Schicksal. Bei entscheidenden Abstimmungen in der LK wird geschlafen. Es gibt unfähige, unehrliche, nach Gunst gehende und oft fanatische LK-Mitglieder, die Politiken durchsetzen bzw. unbarmherzig, bis hin zu Bestechung und Provozierung tödlicher, Verfolgungen für die „Schafe". Jahrelang erlebt er eine grausame und unchristliche Ehe- und Familienpolitik, an der er, wie an manchem anderen, mitschuldig wird.
Schließlich kann er aus christlichen Gewissensgründen diese LK-Politik nicht länger mittragen und mitverantworten, ohne zum bewußten Heuchler zu werden. Über die WTG gründlich desillusioniert, aber zunächst nicht ohne Hoffnung für sie, wollte er ohne großes Aufsehen gehen. Eine beträchtliche Anzahl aus dem Hauptbüro mit ihm. Statt dessen wurde sein Fall für die WTG zur größten „Verschwörung" der Neuzeit gegen die WTG.

Nach 2 Jahren Schweigen, er wies selbst die fragende Presse ab, entschließt er sich aufgrund ungeheuerlicher Verleumdungen der WTG gegen ihn und andere, die auch gingen, seine Erfahrungen niederzuschreiben. Alle Betroffenen hätten ein Recht auf Kenntnis seiner Erfahrungen. Er empfinde es nun als eine Pflicht, seine Erkenntnisse als Freundesdienst von lebenswichtiger Bedeutung weiterzugeben, ein christlicher Dienst, den man ihm abverlangen könne. In seiner ehemaligen WTG-Prominenz möchte er helfen, wo durch die WTG-Politik weitere Gewissenskrisen entstehen, Verwirrung, Angst und Schuld.
Er fordert auf, sein Buch zu solcher Hilfe zu gebrauchen, jeweils in eigener Verantwortung.: Er mache nun Informationen zugänglich, die zu hören andere ein Recht haben.

Die Ausführungen von Raymond Victor Franz sind zwingend, sich ehrlicherweise von der WTG abzuwenden. Viele haben dies inzwischen getan, wo sie zugänglich wurden. die Beschreibung und Enthüllungen sind wirklich ungeheuerlich. Wir sehen die Personen, die real über die Zeugen herrschen und wie dies geschieht. Es wird offengelegt, wie etwas zu „göttlicher Wahrheit" gemacht wird und was der innere Mechanismus der WTG-Machtausübung ist.
Die unbedingte Politik der WTG der Einheit auf Kosten der Wahrheit wird enthüllt, mit ihrer unvermeidlichen Unterdrückung von Gewissensfreiheit, psychischen Grausamkeit, Zwiedenken und entsprechender Unmenschlichkeit im Gefolge.
Und das alles um einer angeblich herbeigekommenen Endzeit willen, die überhaupt keine biblischen bzw. christlichen Grundlage hat, sondern Manipulationsgegenstand in der Hand einer bloßen Mehrheit in der LK ist. Das ist in der Tat vernichtend für jeden Glauben an diese Organisation und enthüllt einen ungeheuerlichen Mißbrauch des Glaubens. Zum Schluß wird anschaulich, daß man neben und mit anderen Christen guten Gewissens seinen Weg als Christ durchaus weitergehen kann.

SOLCHES WIRD NUN IN CV
VOR DEINEN AUGEN ABROLLEN!

Ein Foto von Raymond Victor Franz ist in CV164 veröffentlicht. Es ist nützlich, die Vorberichte in CV 164, 168, 169, 170, 172, 173, 174, 184, 187, 194 und 198 etwa sowie den CV-Sonderdienst vom August 1981, zu dem nachlesen, was wir nun mit den kommenden Enthüllungen von R. V. Franz vor uns haben. Schaut diesen Tatsachen ins Auge! Notwendigerweise bis zur Neige! Für den Aufrichtigen und Ehrlichen ist danach in der Tat nichts mehr wie zuvor! Sie hätten Raymond Victor Franz nicht in die LK nehmen dürfen. Seine Enthüllungen sind ihr „Menetekel"! Dir aber können sie eine Befreiung sein, für die Du Dein Leben lang dankbar bist! -

„WELTWEITE SICHERHEIT UNTER DEM ,FÜRSTEN DES FRIEDENS'?"
Gedanken zu dem 1986 erschienenen Buch der WTG
KAPITEL 1
„DAS VERLANGEN NACH WELTFRIEDEN UND INTERNATIONALER SICHERHEIT"
Seite 4
„Der Wunsch nach Frieden und Sicherheit ist bei jedem von uns vorhanden …"
Kapitelüberschrift und Einstieg sind nicht unpolitisch, wie die WTG von sich behauptet, sondern greifen die wichtigste heutige politische Frage auf, die Frage nach Frieden und Sicherheit, ein brisanter politischer Einstieg also.
Seite 5
„Und gemäß Schätzungen könnten 31 Länder bis zum Jahr 2000 über Kernwaffen verfügen … Angesichts einer solchen Sachlage sollte der gesunde Menschenverstand den Staaten eigentlich gebieten, auf der Grundlage gegenseitiger Toleranz mit einander auszukommen".
Hier wird indirekt an ein Erleben des Jahres 2000 gewöhnt für eine weitere Verschiebung der „Endzeit". Nach bisheriger WTG-"Endzeit" kann für die Staaten eine solche Sachlage überhaupt nicht eintreten. Zugleich spielt die WTG hier den Lehrmeister für Staaten und Regierungen.
Seite 6
„… eine bestimmte Zeit festgesetzt, wo er alle diejenigen beseitigen wird, die die Sicherheit derer gefährden, die ihn anbeten möchten. Wie froh können wir sein, daß seine Zeit dafür gekommen ist!" In den meisten Ländern der Welt ist die Sicherheit der ZJ überhaupt nicht gefährdet, sie genießen wie jeder andere Bürger staatlichen, gesetzlichen und politischen Schutz. Sogar im WTG-Kalender für jede ZJ-Familie ist die Rufnummer der Polizei einzutragen. So baut die WTG Feindbilder und Gefährdungen auf, die so überhaupt nicht bestehen und richtet dazu ab, ihre Doktrin der Vernichtung Andersdenkender und Andersglaubender anzunehmen.
Seite 8
„Vor der Zeugung des 1. Kindes kam es in der universellen Organisation Jehovas erstaunlicherweise zu einer Rebellion … Es konnte zu einer Souveränität führen, die mit Jehovas Souveränität rivalisierte".
Das ist unlogisches Geschwätz über Gott. Mit einem allmächtigen Gott kann niemand rivalisieren. Wer allmächtig ist, kann in keiner Weise gefährdet werden. Diese Behauptungen dienen der Begründung der noch folgenden widersinnigen WTG-Theorie von der „großen Streitfrage".
Seite 9
„Die meisten Menschen sind' zu ihrem eigenen Schaden nicht gewillt, Gottes Vorkehrungen anzunehmen und daran zu glauben … damit sie sich selbst in der heutigen, höchst beklagenswerten Lage der Menschen relativen Friedens und einer gewissen Sicherheit erfreuen können."
Für diese heutigen „Vorkehrungen Gottes" ist bekanntlich allein die WTG zuständig als „Verwalter" usw. Die Menschheit müßte sich also weltweit für Frieden und Sicherheit, in den politischen Hauptfragen also, der WTG unterstellen, unterordnen, die WTG würde zu einer politischen Weltregierung werden.
Es wäre im Gegenteil zum schlimmsten Schaden für alle Menschen, wollten sie das tun, da die WTG andererseits die Rolle, die sich da ergeben würde, überhaupt nicht spielen kann und will, so daß Frieden und Sicherheit zusammenbrechen würden.
Seite 10
„Diesen Frieden und diese Sicherheit gewährt er der Gruppe seiner irdischen Diener, seiner sichtbaren Organisation, schon heute, wodurch seine zuverlässigen Verheißungen erfüllen. Es handelt sich um einen Frieden und eine Sicherheit, wir uns nur in Verbindung mit sichtbaren irdischen Organisation erfreuen können."
Hier wird bestätigt, daß der zuvor allen Menschen weltweit angebotene Frieden und Sicherheit nur in Verbindung, d. h. unter der WTG zu haben ist, mit ihr. Damit ist das Angebot an alle Menschen ein Scheinangebot, es kann nicht verwirklicht werden, da die WTG die ihr zufallende Rolle für weltweiten Frieden und weltweite Sicherheit nicht übernehmen würde.
Seite 12
„Was bedeuten die Hirtendienste des vortrefflichen Hirten für sie alle? Sie erfreuen sich dadurch des Friedens und der Sicherheit."
Das ist WTG-Trug, für die ZJ. Sie haben in ihren Reihen soviel Unfrieden und Unsicherheit, soviel Streit und Zwietracht, daß sie ohne WTG-Rechtskomitees in keiner Versammlung auskommen können.
Es gibt kein Vergehen oder Verbrechen, daß nicht auch WT-Zeugen begehen, sie werden dann lediglich „ausgeschlossen".
Weitere Kapitel folgen!

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WT 16/1986
STUDIENARTIKEL
„Hüte dich davor, Macht zu mißbrauchen"
NEBENARTIKEL
„Warum Machtmißbrauch ganz bestimmt enden wird"

MACHTMISSBRAUCH IN DER WTG
Tatsächlich ist die Gefahr groß, daß skrupellose Menschen, die über politische, finanzielle, wirtschaftliche, militärische oder religiöse Macht verfügen, diese mißbrauchen. Derartige traurige Fälle gab und gibt es in der Welt.
Doch wozu in die Ferne schweifen? Konkrete Beispiele liegen so nahe - in der Organisation der Zeugen Jehovas.
Ihre über 100jährige Geschichte ist ein geradezu klassisches Beispiel von Machtmißbrauch.
Seit Beginn behauptet die leitende Körperschaft der ZJ allen Ernstes, von Gott geleitet zu sein. Diesen Standpunkt vertritt sie auch noch in der Gegenwart, obgleich es inzwischen ungezählte Beweise gibt, die einen solchen Anspruch widerlegen.
Da gibt es mehrere Harmagedontermine, die sich im nach hinein als falsch erwiesen. Vorher hatte man sie aber als von Gott kommend zum Gesetz erhoben. Zeugen, die widersprachen oder zweifelten, wurden aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
War dies etwa kein Machtmißbrauch?
Sogar eindeutige biblische Lehren bewußt falsch interpretiert.

Noch heute sträuben sich einem die Haare, wenn man sich daran erinnert, wie die WTG Römer, Kapitel 13, für ihre Zwecke jahrzehntelang mißbrauchte. Neben Gott und Christus wollten sich nämlich die damaligen Aufseher gern als die „obrigkeitlichen Gewalten" sehen. Die irdischen Regierungen wurden als „teuflisch" verdammt.
Jährlich werden mehr als 30 000 Personen aus der Gemeinschaft der Zeugen ausgeschlossen. Nach der Lehre der WTG entspricht dies einem Abschneiden vom ewigen Leben. Der Betroffene ist somit zum zweiten - dem ewigen Tod - verdammt. Das Urteil über ihn sprechen Älteste, nicht selten selber einen unbiblischen Lebenswandel treiben (siehe u. a. auch S.14 bis S.16).
Ist dies kein Machtmißbrauch?

FÄLLT DIE JAHRESZAHL 1914?
„Biblische Prophezeiungen, die sich heute erfüllen, lassen erkennen, daß wir in den letzten Tagen dieser bösen Welt, d. h. dieses Systems der Dinge, leben. Die gegenwärtige Generation sieht, wie sich die große Prophezeiung Jesu über seine Gegenwart und den Abschluß des Systems der Dinge erfüllt: Kriege, Erdbeben, Hungersnöte, Seuchen, zunehmende Gesetzlosigkeit und das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich (Matthäus 24:1-35; Lukas 21:10,11). Das kennzeichnet unsere Zeit als die letzten Tage dieser bösen Welt." (Seite 6 und 7)
Der aufmerksame Leser wird stutzig:
„Die gegenwärtige Generation sieht,…"

Was bedeutet solch eine Formulierung?
Sollte nicht die 1914-Generation „den Abschluß des Systems der Dinge" erleben?
Nun ist die „gegenwärtige Generation" zweifellos eine andere als die 1914-Generation, die am vergehen ist. Während das Alter der einen 80 oder 85 Jahre beträgt, sind die anderen 30, 40 oder 50 Jahre alt. Man bemerkt also einen deutlichen Generationswechsel.
Die Jahreszahl 1914 scheint ihre, von der WTG suggerierte, Bedeutung zu verlieren.

WIE GEHT ES WEITER?
Schon im Wachtturm vom 15.9.74, S. 531, stellte man fest:
„Die Generation, die… 1914 gesehen hat, ist nun bereits sehr alt und nahe daran 'zu vergehen'. Daher muß die Zeit … sehr nahe herbeigekommen sein."
Zehn Jahre vergingen und von Harmagedon keine Spur.
Im Wachtturm Nr. 16/84, S. 3, argumentiert man noch ähnlich:
„Wie du zweifellos beobachten kannst, wird nur eine kleine Minderheit über 80 Jahre alt."
Nun brennt der WTG die Zeit unter den Nägeln. Noch immer gibt es keine Anzeichen für ein Harmagedon.
Es bleiben ihr noch, drei. mögliche Varianten für die anstehende Erklärung:
1. Sie setzt das Alter derjenigen, die das 1914 bewußt miterlebt haben, auf Minimum herab. Der dadurch gewonnene Spielraum ist aber minimal.
2. Sie bastelt an der Definition für eine Generationslänge herum (siehe Erwachet Nr.. 20/84, S. 5).
3. Die Jahreszahl 1914 wird durch eine andere ausgetauscht. Anbieten würde sich beispielsweise das Jahr 1935.
Für welche der beiden letztgenannten Möglichkeiten sich die WTG entscheidet, bleibt abzuwarten. Ihre derzeitige Ratlosigkeit erkennt man deutlich an Zitat aus dem WT. Nr. 13/86, S. 19:
„Das gegenwärtige System der Dinge befindet sich, von dem entscheidenden Jahr 1914 an gerechnet, nun in seinem 73. Jahr. Satans Welt besteht schon länger als viele erwartet haben. Es sind bereits einige treue Christen gestorben, die erwarteten, noch zu ihren Lebzeiten Harmagedon und den Anfang des neuen Systems der Dinge sehen." (S. 19)
-Gerd R...-

WER SIND DIE ANDEREN SCHAFE?
Jehovas Zeugen behaupten, daß „die anderen Schafe nach den Worten Jesu, Menschen sein sollen, die „eine irdische Hoffnung haben." Ist diese Behauptung richtig? Wir fürchten, daß es sich in diesem Falle, wie in vielen anderen Fällen bei Jehovas Zeugen, um bloßes Wunschdenken handelt, das in krassem Widerspruch steht zur Lehre Jesu Christi und der Apostel. Warum? Weil der Schrifttext, den sie für ihre Behauptung heranziehen, überhaupt nichts aussagt über irgendeine Hoffnung. Wir finden diesen Schrifttext aufgezeichnet im Johannes-Evangelium, Kapitel 10. Es sind insbesonders die Verse 14-16. Dort heißt es: „Ich bin der gute Hirte und ich kenne die meinen und die meinen kennen mich, gleichwie der Vater mich kennt und ich den Vater; und ich lasse mein Leben für die Schafe. Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus dem gleichen Hofe sind; auch diese muß ich bringen von außerhalb und sie werden meine Stimme hören und es wird eine Herde sein und ein Hirte." Es bedarf offensichtlich einer groben Entstellung der Worte Jesu, um daraus eine Hoffnung zu entnehmen. Wenn in dieser Aussage Jesu von etwas die Rede ist, dann nur davon, daß es zwei Arten von Schafen gibt, „die einen und die anderen Schafe" und daß Jesus in seiner Eigenschaft als „der gute Hirte" für beide sein Leben niederlegt und sie am
Ende zu einer Herde vereint, unter einem Hirten. Das ist alles; mehr kann man daraus bei. bestem Willen nicht ersehen.

Ehe wir uns nun der Beantwortung der Frage widmen, wer die anderen Schafe sind, bedarf es zunächst einer kurzen Erläuterung über das Wesen der Schafe und ihre sinnbildliche Bedeutung. Wie allseits bekannt, sind Schafe ausgesprochene Herdentiere und bedürfen somit der Führung, der Fürsorge und Obhut eines Hirten. Ihre Herden befinden sich größtenteils unter freiem Himmel. Tagsüber weiden sie „auf saftiger Trift und fetten Auen", um ein Wort aus den Psalmen zu gebrauchen und des Nachts finden sie Zuflucht und Schutz in sicheren Hürden und Umzäunungen, auch Hof genannt. Ein schönes Beispiel dafür liefern uns jene Hirten, die mit ihren Herden des Nachts auf dem Felde waren, als ihnen eine heilige Engelschar erschien und ihnen die Geburt des Erlösers verkündigte. (Lukas 2:8 - 11) Überdies wurden Schafe, sofern sie ohne Fehl und Tadel waren, sehr früh als Opfertiere verwendet und waren deshalb geeignetes Vorbild auf Jesus Christus der als das „Lamm Gottes" geschlachtet wurde. Im übertragenen Sinne gelten Schafe von jeher als Abbild der Sanftmut Arglosigkeit und da sie von Natur aus wehrlos sind, bedürfen sie folglich der Hilfe durch treue Hirten. Von Jesus wurde daher auch gesagt, daß er „sanftmütig und von Herzen demütig". (Matthäus 11:29)

Im frühen Altertum vergleicht somit JHVH Gott sein Volk als eine Herde von Schafen und er ist ihr Hirte. Wer war dieses Volk? Um darauf antworten zu können, müssen wir uns ebenfalls in dieses frühe Altertum zurückversetzen und jene befragen, die Zeitgenossen davon waren, nämlich die Propheten. Einer davon war Micha. Von ihm lesen wir in seinem Buche, in Kapitel 2:12:

„Sammeln werde ich dich Jakob, ja ganz sammeln werde ich den Überrest Israels. Ich werde ihn zusammenbringen wie die Schafe von Bozra, wie eine Herde inmitten ihrer Trift." Eine andere Aufzeichnung darüber ist enthalten in dem Buche des Propheten Hesekiel, in Kapitel 34. Das ganze Kapitel ist den Schafen gewidmet, besonders jenen Schafen, die zerstreut waren auf den Bergen Israel und die keinen Hirten hatten.

Zu guter Letzt faßt der Prophet das Bild, das er von den Schafen gezeichnet hatte, zusammen in den einen, bemerkenswerten Satz: „Und sie werden wissen, daß ich JHVH bin, ihr Gott und sie, das Haus Israel, sind mein Volk und die Herde meiner Weide." Aus den beiden Büchern der Propheten geht somit unstreitig hervor, wer Gottes Volk im frühen Altertum war, nämlich Israel. Außerdem gibt es noch eine Anzahl von Begleittexten im Alten Testament, die Israel als Gottes Volk in Verbindung bringen mit einer großen Schafherde oder Herde seiner Weide. Eine Stelle ist aus 4. Mose 27:17. Dort ist davon die Rede, daß „die Gemeinde JHVHs nicht sei, wie Schafe ohne Hirten" Eine andere lautet „Denn er ist unser Gott und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde in seiner Hand." (Psalm 95:7)

Es wäre sicherlich des Guten zuviel, wollte man alle ,Texte zitieren, die davon sprechen. Das wenige sollte genügen. überdies ,darf man Bibelkennern unterstellen, daß ihnen in groben Zügen das meiste bekannt ist.
Da Jesus sich bei seiner Exkursion in die Landschaft der Schafe stets auf die Schriften des Alten Testamentes berief, auf Mose, die Psalmen und Propheten, ist somit klar, wen er meinte im Johannes-Evangelium, Kapitel 10. Doch niemand anders als Israel. Sie sind die einen Schafe, die ersteren, die aus seinem Hofe sind und für die, er sein Leben niederlegte, „die verlorenen Schafe des Hauses Israel, die zerstreut waren und wie solche, die keinen Hirten hatten." Sie suchte er auf und selbst seinen Aposteln und :Jüngern gebot er, nach ihnen zu fahnden. (Matthäus 9:36; Matthäus 10:6) ,

Jeder kennt daher das Bild vom guten Hirten, der in seinen Armen ein verirrtes Schaf hält, das verloren war und das sich nunmehr seiner Obhut und Fürsorge erfreut. (Lukas 15:4-7)
Recht und schön, wird man sagen! Wer aber sind die anderen Schafe, die nicht aus dem gleichen Hofe sind, sondern von außerhalb kommen und am Ende mit den ersteren, den verlorenen Schafen des Hauses Israel zusammen eine Herde bilden werden unter einem Hirten?
Kurz gesagt, es sind die Nationen oder Heidenvölker? Sie sind es, die sich außerhalb des Hofes befinden, außerhalb der mosaischen Gesetzesvorkehrung, die JHVH Gott ursprünglich für sein Volk Israel, schuf. In seinem bekannten Gleichnis vom Völkergericht in Matthäus, Kapitel 25, vergleicht Jesus die Nationen oder Heidenvölker ebenfalls mit Schafen, die von den Böcken geschieden werden. In diesem Zusammenhang muß beachtet werden, daß sich eine grundsätzliche Wertung durch die ganze Bibel zieht, gleichsam wie ein roter Faden. Diese Wertung lautet auf einen simplen Nenner gebracht: Israel und die Nationen oder :Juden und Heiden. Sie kehrt immer wieder nicht nur in den alten Schriften der Propheten, sondern genauso bei Jesus und den Aposteln. Vergleichsweise waren Paulus und Barnabas dazu beordert, das Evangelium notwendigerweise zuerst den Juden zu verkündigen, weil diese; aber nicht bereit und willens waren, dieses anzunehmen, also wandten sie sich daraufhin den Heiden zu. Ähnliches wird berichtet vom Apostelkonzil in Jerusalem. Petrus, Barnabas, Paulus und :Jakobus kamen nacheinander zu Gehör. und erklärten, daß nunmehr kein Unterschied mehr besteht zwischen :Juden und Heiden und daß Gott das :Joch der Gesetzesknechtschaft hinweggetan hat, jene Mosaische Gesetzesvorkehrung, die Juden und Heiden voneinander getrennt hatte und sie nunmehr eins wären im Glauben an Jesus Christus. Auf diese Weise hat Gott aus ihnen ein Volk herausgenommen für seinen Namen. (Apg. 13:46-48; Apg. 15:6-17)

Vor allem aber zeigt uns der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christenversammlung in Ephesus sein hervorragendes Verständnis von diesen Dingen. Es ist das zweite Kapitel, vornehmlich die Verse 11 bis 22. Und weil der Apostel Paulus gerade auch bei der Abfassung dieses Kapitels unter göttlicher Inspiration stand, im Gegensatz zu unserem menschlichen Unvermögen, sollten wir uns kluger Weise von seinem geistgewirkten Verständnis reiten lassen und nicht versuchen in eigenmächtiger und selbstherrlicher Weise deren herum zu deuteln und Behauptungen aufstellen. die zu ihm. zu .Jesus und den übrigen Aposteln in Widerspruch stehen.

Was zeigt uns der Apostel in diesem besonderen Kapitel? Zusammengefaßt zeigt er uns, daß die Heidenvölker ursprünglich ohne Gott waren. das heißt ohne JHVH. dem Gott Israels, indem sie fremden Göttern anhingen., die in Wirklichkeit nicht Gott waren und heute noch nicht Gott sind. Sie waren zwar in dieser Welt. aber außerhalb der Mosaischen Gesetzesvorkehrung. die JHVH mit seinem Volke schloß. Daher waren sie auch Fremdlinge im Hinblick auf die Bündnisse und Verheißungen der Propheten. Diese gingen. sie nichts an. Durch Jesus Christus aber und sein einmal vergossenes Blut kamen nun auch sie mit dem Gott Israel in Berührung und wurden Teilhaber der Bündnisse und Verheißungen der Propheten. Wie denn? Indem Jesus Christus die Zwischenwand der Umzäunung oder die Trennwand des Hofes abbrach und hinweg tat, nämlich diese Mosaische Gesetzesvorkehrung, die beide voneinander trennte und auf diese Weise oder unter diesen Umständen vereinigte er beide, Juden und Heiden, gleichsam zu einer Herde, in einer Hürde, unter einen Hirten. Die Hürde. in der sie sich seither befinden, ist nichts anderes als „sein Leib". Es ist der Leib Christi: oder wie die Lateiner sagen, der corpus christianum. und sie alle sind Glieder davon. Das Kreuz Christi. sein Tod hat beide miteinander versöhnt und durch einen Geist haben beide Zutritt zum Vater. Dadurch, daß beide darüber hinaus zu einem „neuen Menschen" geschaffen wurden. ist von Gott aus der Unterschied zwischen Juden und Heiden aufgehoben. (Galater 3:28) Mitaufgebaut auf der Grundlage Jesu. der Apostel und Propheten. bilden sie zusammen einen Hlg. Tempel im Herrn.

Aus dem gleichen Grunde konnte Paulus den Christen in Korinth zurufen: „Denn in einem Geiste sind wir alle in einem Leibe hinein getauft worden. es seien Juden oder Heiden, Sklaven oder Freie und sind alle mit einem Geiste getränkt."
(1. Korinther 12:13)

Der Leib Christi ist die Christenversammlung oder Gemeinde Jesu und ihre Hoffnung ist keine irdische. sondern eine himmlische! Daran kommen auch Jehovas Zeugen nicht vorbei. (Epheser 4:4; Kolosser 1:5) Die Frage ist nur. ob sie in der Lage sind. dem Zeugnis Jesu und der Apostel zu folgen, oder ob sie es vorziehen, weiterhin an ihrer törichten Behauptung festzuhalten, was einer Verdrehung und Verfälschung von Gottes Wort gleichkäme.
(2. Korinther 2:17)

Es wäre erfreulich, wenn wir mit ihnen einstimmen könnten in die Worte Petri:
„Denn ihr ginget in die Irre wie Schafe, aber jetzt seid ihr zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen." Oder wie sich der Schreiber des Hebräerbriefes äußert: „Der Gott des Friedens aber, der Jesus wiederbrachte aus den Toten, der große Hirte der Schafe. in dem Bunde des ewigen Blutes, vollende euch in jedem guten Werke, um seinen Willen zu tun. durch Jesus Christus. welchem Herrlichkeit sei. von. Ewigkeit zu Ewigkeit."
(2. Petr. 2:25; Hebräer 13:20)
-:J.G.-

HAST DU DASS GEWUSST? CV-DOKUMENTATION
ÜBER DIE WTG-ZEUGEN IN DER NAZIZEIT
Da hat Dr. Christine E. King in England in ihrer Dissertation über die WTG-Zeugen in der Nazizeit geschrieben. Der Titel ihres Buches: „Der Nazistaat und die neuen Religionen. Fünf Fallstudien über Nichtanpassung" (engl.) Natürlich wertete die WTG das aus. Sie wählte aus, was sie für nützlich hielt. Nun, das ist ihr gutes Recht. Die WTG zitiert da Dr. King wie folgt:

„Die Zeugen hielten an theologischen Grundsätzen fest, sie blieben 'neutral', sie waren ehrlich und völlig vertrauenswürdig, und aufgrund dessen wurden sie ironischerweise oft als Bedienstete der SS angestellt. Ein SS-Offizier bemerkte, daß man nur einen Zeugen Jehovas mit einem Rasiermesser an einen SS-Führer heranlassen könne, ohne befürchten zu müssen, der Zeuge würde ihm die Kehle durchschneiden". (WT 1. Oktober 1984, Seite 8)

Jeder weiß, daß die WTG-Zeugen nicht nur ehrlich sind. Man denke nur an die vielen Notlügen in jener Zeit. Oder an die „theokratische Kriegslist" für die WTG. Damit ist auch eine „völlige Vertrauenswürdigkeit" haltlos, die doch immer nur zum Teil stimmt. Die Frage ist doch immer, für wen. Für die SS ist das mehr als makaber. Wohl kaum ein anziehendes Aushängeschild. Und neutral? Das hat politisch nie gestimmt. Genau besehen veranlaßt der WT immer Stellungnahme für oder gegen. Das Tollste ist, daß die WTG ihren ZJ hier bescheinigt, daß sie einen SS-Verbrecher nicht die Kehle durchschneiden würden, es könnten. Ist das so zu verstehen, sie ihn weiter quälen, foltern und morden lassen würden? Was für ein Ruhm ist für die SS echt vertrauenswürdig zu Muß man da nicht die Frage einer Mitverantwortung für das Weiterexistieren der SS-KZ-Banditenherrschaft stellen? In was für moralische Probleme wird .man durch die WTG gestellt?

Sie hat mit der Feststellung, „Gott ließ Satan sozusagen wie einen Verbrecher gewähren" (WT 1.1.78, S. 12) gar Gott zu einem Oberverbrecher erklärt.
Besser wäre, die ZJ nicht mit einem Lob eines SS-Offiziers derartig zu „schmücken". Die WTG macht sich in übelster Weise sogar über Gott her.
Da kann man sich nur abwenden. -
CVN

DER GRUSS …
„Guten Tag …„ Doch denen der Gruß galt, reagieren nicht. Stur, mit gesenktem Blick, als wenn sie Kummer hätten, gehen sie weiter.
„Was ist denn mit denen los" äußert sich mein Begleiter, mein Nachbar, „warum grüßen die plötzlich nicht zurück? Ihr ward doch immer so gute Freunde und oft zusammen und jetzt grüßen sie euch nicht mehr? Habt ihr euch verkracht? Eigentlich wundert sich auch schon meine Frau darüber, daß euch eure vielen Bekannten nicht mehr besuchen. Uns ist das schon lange aufgefallen."

Peinlich für mich, hier meinem Wohnungsnachbarn eine wahrheitsgetreue Erklärung zu geben.
„Ach", sagte ich, „die Jahre sind vergangen, die Kinder groß geworden und haben selbst schon Kinder und man selbst ist alt geworden und hat so mit den Enkeln seine Beschäftigung; da vergißt man so langsam alte Bekanntschaften. Auch jetzt geht man selbst nicht mehr so oft. aus dem Haus, wen sollte es daher wundern, wenn man plötzlich übersehen wird. Sicher haben sie mich nicht wahrgenommen und meinen Gruß nicht gehört."

Das war allerdings nur die halbe Wahrheit,. Ich konnte doch meinem Wohnungsnachbarn, einem Weltmenschen, der viel von Höflichkeit und Grußzeremonien hält, nicht sagen, daß ich ausgeschlossen worden bin und keiner von uns Zeugen. Jehovas mich mehr grüßen darf; bei Strafe seines eigenen Ausschlusses. Er hätte so etwas nie verstanden und uns glatt für verrückt erklärt,. Ich wechselte schnell das Gesprächsthema. Ein paar Tage später, spät abends:

„Papa, schon wieder mußte ich mir eine Predigt unseres Altesten wegen dir anhören. Sag mal, kannst du es nicht begreifen, daß du keinen von uns mehr grüßen sollst? Auch Kristine findet es sehr taktlos deinerseits, sie immer wieder zu grüßen, obwohl du als ehemaliger Bruder doch, wissen müßtest, daß dich keiner mehr grüßen darf; also hast auch du niemanden zu grüßen! Man weicht dir schon auf der Straße aus, wenn man dich von weitem sieht, aber manchmal tauchst du so plötzlich auf, daß es zu spät ist und dann grüßt du noch so laut und deutlich, als wenn du provozieren wolltest. Laß das doch bitte in Zukunft sein, du erreichst doch sowieso damit nichts."
Was soll man dazu sagen?!

„Aber Kind", sage ich, „versteh doch, daß ich nicht anders kann und darf, wenn ich mir selbst und meinem Glauben treu sein will. Lehrte nicht sogar Jesus - und wir alle wissen es -, daß wir auch die grüßen sollen, die uns nicht grüßen? Denn was hätten wir sonst schon besonderes. getan, wenn wir nur immer Gleiches mit Gleichem vergelten? Du weißt ja, daß man mich ausgeschlossen hat, weil ich weiterhin Kontakt mit Ausgeschlossenen pflegte und ihn sogar suchte, wenn ich wußte, daß sie zu Unrecht ausgeschlossen wurden. Auch ich bin ja unrechtmäßig ausgeschlossen worden und habe es selbst bis heute nicht anerkannt. Du siehst ja, daß ich immer noch gerne und gründlich den Wachtturm' und auch alle anderen Schriften der Gesellschaft studiere, aber ich habe darin noch kein einziges Mal gelesen, daß ein Ausgeschlossener nicht mehr seine ehemaligen Brüder grüßen darf. Doch für mich sind sie immer noch meine Brüder und ich fühle mich ihnen gegenüber nach wie vor ganz besonders verpflichtet."

„Aber wir müssen doch so handeln, wie wir im Wachtturm studieren, sonst wären wir doch keine Zeugen Jehovas. Und es wäre auch keine Einheit unter uns!"
„Ganz richtig, meine Tochter, aber den Wachtturm müssen wir im Sinne der Bibel verstehen, Doch viele machen den Fehler und verstehen umgekehrt, und zwar die Bibel im Sinne des Wachtturms und das ist fälsch. Die Bibel steht über dem Wachtturm und nicht der Wachtturm oder andere Schriften der Gesellschaft über der Bibel. Und weil ich diesen Standpunkt in der Versammlung, besonders gegenüber den Ältesten in letzter Zeit konsequent vertrat, begann man mich zu hassen bis man mich schließlich unrechtmäßig ausschloß, damit keiner mehr mit mir Kontakt hat. Aber das bedeutet nicht, daß auf mich zutrifft, was der Apostel ;Johannes in seinem ersten Brief an Christen des ersten ;Jahrhunderts schrieb, daß sie niemandes Gruß erwidern sollten, wenn jemand in ihr Haus kommen wollte und nicht die wahre Lehre des Christentums vertrat, sondern Abfall vom wahren Glauben verbreiten wollte und zu schlechten Werken beeinflußte. Ich lehre doch weiterhin, daß wir uns treu zum Worte Gottes halten sollten."

„Ja Papa, das hast du stets getan; manchmal sogar mit Strenge, so daß es uns oft schwerfiel, sich immer als Kinder von Zeugen Jehovas zu behaupten. Heute, wo alles schon so in Fleisch und Blut übergegangen ist, ist es aber auch nicht leichter geworden. Tragen da nicht andere - ich meine die, die uns lehren und wir ihnen gehorchen - für uns die Verantwortung?"

„Ja Kind, die tragen sie - für sich und für uns. Aber auch wir müssen unsere Verantwortung selbst tragen, wenn wir vollwertige bzw. vollkommene, wie der Wachtturm so schön sagt, Menschen sein wollen. Niemand nimmt sie uns ab. Also versuche erst gar nicht, eigene Verantwortung auf andere abzuwälzen. Gott ist ein gerechter Richter ohne Ansehen der Person. Vielleicht wird noch mal im Wachtturm stehen, wie sich Ausgeschlossene im Grußfall zu verhalten haben, dann wird es vielleicht mein Gewissen beeinflussen, aber augenblicklich werde ich immer noch so handeln wie ich von Kind an, als ich noch kein Zeuge Jehovas war, gelehrt wurde. Ich werde stets freundlich jeden grüßen.
Tue stets das gleiche, mein Kind. Es ist nichts Böses, einen Menschen freundlich zu grüßen. Gute Nacht."
-J. M. -

10 JAHRE „BRIEF AN CHRISTEN" IN POLEN
List do Chrzescijan, Letter to Christians, BRIEF AN CHRISTEN, eine herausfordernde Flugschrift insbesondere für WT-Zeugen, erscheint nun im 10. Jahr. Der Herausgeber J. Weresky, Box 288, PL 20-950 Lublin 1, schreibt über den Sinn und Zweck:
BRIEF AN CHRISTEN, religiös-soziologische Forschungen, verfasse ich in dieser Form seit dem 1.9.1977. Dieses Rohmaterial, Dokumente, Berichte, Beschreibungen von Ereignissen, Briefe usw. sammelnd,. bewahre und rette ich es auf diese Weise mit Ablauf der Zeit vor Vergessenheit, als Material für weitere Erforschung der Erlösungprobleme der Endjahre des XX. Jahrhunderts. BRIEF erlöst nicht, er ist überkonfessionell, unabhängig, er ist meine Privatinitiative, um das Vergängliche zu bannen für künftige Erforschung, und er sammelt Material aus dem internationalen Bereich zum Thema. BRIEF wirbt zu keiner Glaubensgemeinschaft. Er informiert über verschiedene Erlösungsmöglichkeiten, über den aktuellen Erlösungsmarkt, über Tendenzen auf diesem Gebiet. Auf der Basis der Gleichheit, Überkonfessionalität und vollen Toleranz arbeitet der BRIEF mit allen, die bereit sind, das zu respektieren, die frei sind von Fanatismus, Sektiererei und Intoleranz, die in der Bibel nicht die toten Buchstaben, sondern den Sinn sehen. Der Buchstabe tötet. Zuerst brennen Bücher und Schriften, dann auch Menschen. Aus der Geschichte muß man lernen, jede Probe der Verdummung unter dem Mantel der „Wahrheit" abzulehnen und gesund zu denken. Gebrauche deine Vernunft mutig, spare damit nicht, sie ist keine Batterie und erschöpft sich nicht!

Der BRIEF informiert in der Hauptsache über Kehrseite oder negative Seite der WT- Religion, ihre Auswirkungen und bitteren Folgen, zumeist anhand von Originalzusendungen. Es offenbart sich eine vielfach erschreckende Welt hinter der Fassade des von der WTG aufgezogenen „geistigen Paradieses". Der BRIEF bildet oft gleichsam einen Aufschrei darüber, wie die WTG in Naivität führt, den Verstand ausschaltet und „die Herzen der Arglosen täuscht" Rö. 16:18. Dieses „Rohmaterial" gehört unverzichtbar zur Wahrheit über die Wachtturm-Religion und ihre Menschenbeeinflussung. Flugschriften waren einst auch ein Hauptmittel der Reformation.
-CVN-

AKTUELLES IN KÜRZE
ZU DEN BUNTEN BILDERN IN DEN WTG-SCHRIFTEN
„Die viele Schminke störte mich nicht, ich war ein Kind und sah Buntes", sagte jemand im Rückblick auf sein kindliches Verhalten und Urteilen. Es war eine Gruppe von Vorstadt-Schaustellern gewesen, ordentlich bunt und farbig aufgetragen.
Wie leicht ist das kindliche Gemüt doch durch bunte Farben zu faszinieren. Daß das nur gewollter schöner Schein ist, ist die spätere Sache des Verstandes.

Automatisch kamen mir hierzu die neuerlichen knalligen bunten Bilder in dar WTG-Literatur in den Sinn. Natürlicherweise sieht kaum jemand so aus, selbst die Natur ist hier zusätzlich „geschminkt". Wenn das nicht dazu beitragen sollte, nach den falschen „Endzeiten" von 1799, 1874, 1914, 1925,1945 und 1975 die nächsten „Generationen" bis zum 3. Jahrtausend zu „jagen und zu fischen" und im Gemüt zu faszinieren, dann wäre das nicht nur harmlos, sondern auch sehr hübsch. Hier aber werden arglose Gemüter, die die haltlose „endzeitliche" WTG-Vergangenheit nicht kennen, wie Kinder gehalten und behandelt, fasziniert, auf daß sie nicht ihren Verstand gebrauchen, was dieses „endzeitliche" WTG- Schauspiel seit 1799 betrifft.

WICHTIGE VERÖFFENTLICHUNGEN ÜBER DIE WTG
„ZUSAMMENKUNFT DES RECHTSKOMITEES" von Rick und Laverne Townsand, 27 Jahre in der WT-Organisation. Vor das Rechtskomitee geladen unter der Anklage der Ketzerei gegen die Organisation. Es ist den Ältesten verboten, Rechtskomitee-Sitzungen aufzuzeichnen.

„JEHOVAS ZEUGEN UND GEISTESKRANKHEIT"
von Dr. Jerry Bergman: Eine faszinierende Ansprache über psychologische Aspekte, ein ZJ zu sein. Historische Fälle, Gehirnwäschetechniken, rigorose Gesetzlichkeit. Warum ZJ oft unglücklich, voll Zweifel, unter Depression sind.

„WAS GESCHAH IM BETHEL IM FRÜHJAHR 1980?" Randall Wetters und Robert über die Ereignisse, die zum Ausbruch von Spitzenschreibern und .andren aus dem Bethel führten.

„CHRIS UND NORMA SANCHEZ
FRÜHERER ÜBERSETZER DES WACHTTURM"
Bewegendes Zeugnis über ihren Ausschluß aus dem Bethel nach vielen Jahren des Dienstes in der Übersetzungsabteilung, weil sie ihre Entdeckungen sprachen.

„WIE DEN ZEUGEN JEHOVAS ZEUGNIS GEBEN?"
von Randall Watters. Ansprache auf der Deo-Kult-Konferenz in Carmen 1982 zum Verständnis der Mentalität der ZJ, und wie man ihnen wirksam begegnet.

„SIND JEHOVAS ZEUGEN WIRKLICH GOTTES PROPHET?"
von Gordon Brydon, Aufzeichnung eines WT-Kongresses, daß 1975 das Ende der Welt sein würde.

„WACHTTURM-KONGRESS-ANSPRACHE ÜBER 1975"
von Mr. Sunocko von der WTG. Aufbau großer Erwartungen und Ausschaltung aller Zweifel an 1975.

„LIES NICHT DEINE BIBEL!"
Traktat in Englisch und Spanisch. Wie die WTG ihren WT über die Bibel stellt.

„SO SPRICHT DIE LEITENDE KÖRPERSCHAFT von Randall Wetters. Dokumentation über falsche Prophetie und 1975.

„WER IST DER TREUE UND VERSTÄNDIGE SKLAVE?"
von Duane Magnani. Eine Studie über die Autorität über Jehovas Zeugen.

„AUGEN DES VERSTÄNDNISSES"
Dokumentation über falsche Prophezeiungen und viele kleinere unerfüllte Prophetien, die die ZJ allgemein nicht kennen.

„VISION DER HERRLICHKEIT"
von Barbara Grizzuti Harrison. Was heißt es, unter den ZJ aufzuwachsen? Hat ein Jugendlicher einen doppelten Lebensstil? Ein außergewöhnlicher Bericht über den Weg vom Mädchen zur Frau.

„KÖNNTE JESUS 'EIN GOTT' SEIN?"
von Lori MacGregor. Gibt es wirklich einen großen und kleinen Gott?
-CVN-

AUS DER WELT DER ZEUGEN

WTG-"ÄLTESTEN"-SYSTEM VERHÄNGNISVOLL
Orte und Personen sollen hier keine Rolle Wollen wir die Betroffenen doch schützen, damit sie vielleicht zur Umkehr kommen. - Da ist also an einem bestimmten Ort eine WT-ZJ-Gruppe mit Umgebung. Laut WTG ein „geistiges Paradies". Es gäbe keinen Grund, über die Kehrseite dessen zu berichten, wenn die WTG da nicht völlig schriftwidrig ein „geistiges Paradies" behaupten würde, um Arglose zu täuschen. Denn das kann es jetzt nicht geben. Es hat schon viel geholfen, die jeweils Verantwortlichen einmal in den Spiegel sehen zu lassen, eben um die Kehrseite zu sehen. So mäßigte sich mancher, familiärer Frieden zog wieder ein und es gab auch ein Nachdenken. Es soll hier nicht verurteilt werden. Denn: „Wer von euch ist ohne Sünde?" fragte. Jesus selbst seine Jünger aus sehr bekanntem Anlaß.

Da wird nun mitgeteilt, daß man sich offen und ehrlich nicht mehr äußern kann. Ein einzelner Kritiker werde wie ein Halm zerknickt. So müssen sich die unterdrückenden „Ältesten" eben gefallen lassen, daß sich ein „getretener Wurm" anders „krümmt". Folglich rechnet man auf, daß der „Älteste" selbst „dienstuntauglich" sei, da seine Tochter ein uneheliches Kind habe, wo man nicht wisse, wer von zweien der Vater ist. Und man zitiert gewisse Bibelverse. Auch rechnet man nach, wann jener „Älteste" selbst einst „angefangen" habe und kommt auf die Zeit vor der Eheschließung. WT-gemäß fallen so Worte wie „Hurerei" und „Todsünde" innerhalb der Organisation, und man zweifelt am „Paradies". Auch politisch werde Druck ausgeübt. So habe ein WT-höriger „Ältester" die Wahlbeteiligung verurteilt und von der Mutter der Betreffenden „gefordert", sich von ihr zu trennen, wenn sie nicht auch mit WTG-Sanktionen belegt werden will.

So herrscht im „Paradies" unter der WTG fast überall ein bitterer, verbitterter, rechthaberischer und aufrechnender Kleinkrieg, wobei man allzuoft nur die „Kleinen henkt", die „Großen" und ihre Schützlinge aber „laufen läßt". Was aber jene Tochter betrifft, so sollte man bedenken, wie sehr schwer es ist, zu den WTG-Bedingungen einen Mann zu finden. So sind z. B. Kongresse auch heimliche Heiratsmärkte, um dieser Misere zu begegnen. Von „Paradies" kann wirklich keine Rede sein. Barmherzigkeit wäre nötiger. Es ist ebenfalls WT-Geist, einem Kind die Ehrbarkeit der Mutter zu zerstören. Wissen sie nicht, daß selbst Ehebruch verzeihbar ist? Andererseits hat jener „Älteste" in seiner „theokratischen" WTG-Vollmacht wohl vergessen, daß einer, der selbst im Glashaus sitzt, nicht andere mit Steinen bewerfen sollte. Paradies bedeutet Vollkommenheit. Auch geistig nicht minder. Das ist für Unvollkommene jedoch absolute Illusion. Solche Ansprüche müssen daher zu unbarmherzigen Fanatismus führen. Das „paradiesische" WTG-"Ältesten"-System ist daher eher ein Verhängnis. Zudem werden hier rein sachlich juristisch und psychologisch Personen mit „Rechtsvollmachten" über Leben und Tod, ja ewigen Tod versehen, die vergleichsweise nicht einmal eine Schöffen- geschweige denn Richterqualifikation haben. Die demokratisch nicht kontrolliert werden können. Damit wird der persönlichen Willkür und dem Günstlingswesen, das auch eine Neigung der Unvollkommenheit ist, Tür und Tor geöffnet. Unvollkommene Menschen können keine „Theokratie" machen oder vertreten. Das ist alles WTG-Blendwerk. Doch Hunderttausende hat man so schon „gerichtet". In der Endkonsequenz gibt es keine andere Lösung, als die WTG-Bande zu zerreißen und sich den Weg und das Leben als Christ neu zu gestalten. -
-E.B.T.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 127/87 V 7 1 2114 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 211
Wo dem ostdeutschen Staat „der Schuh drückte" bezüglich der Zeugen Jehovas, macht auch diese CV-Ausgabe deutlich. Etwa, wenn man da die „flotten" Sätze liest:
„Da werden bestimmte Informationen (Zahl der Predigtdienststunden, Heimbibelstudien, Rückbesuche, Rechtskomitee-Berichte u.a.m.) verschlüsselt und an das im Ausland befindliche Zweigbüro geschmuggelt.
Auf bestimmte Fragen von zuständigen Behörden antworten Zeugen Jehovas nicht, bzw. sie geben eine bewußt falsche Auskunft. Rechtfertigen tun sie diese Handlungsweise mit der unbiblischen "theokratischen Kriegslist ".
Und damit auch ja keine Zweifel über diese Stasi-Diktion entstehen kann, fühlt man sich sogar bemüßigt aus der ostdeutschen Verfassung zu zitieren. Nicht „irgendwas". Mitnichten. Man hält da besonders jenen Satz für bedeutsam:
(1) "Der Schutz des Friedens und des sozialistischen Vaterlandes und seiner Errungenschaften ist Recht und Ehrenpflicht der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik. Jeder Bürger ist zum Dienst und zu Leistungen für die Verteidigung der Deutschen Demokratischen Republik entsprechend den Gesetzen verpflichtet."
A ja, da weis man nun Bescheid. Wenn im Märchen vom Rotkäppchen sich der böse Wolf noch der Mühe unterzog, sie als „liebenswerte Großmutter" zu verkleiden. So muß man in vorstehendem Beispiel noch hinzufügen. Dieser Aufwand wurde hinwegrationalisiert. Hier zeigt der Wolf seine hässliche Fratze ohne jegliche „Schminke"!


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 211 GERA Februar 1987

DER TURMBAU ZU BABEL UND DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN WT 17 und 18/1986
CHRISTLICHER GLAUBE UND DIE TRADITION
„DER FÜRST DES FRIEDENS'
SIEHT HARMAGEDON ENTGEGEN
ENDZEITZITATE EINMAL NEUTRAL BETRACHTET
AUS DER WELT DER ZEUGEN

„HIER STEHE ICH, ICH KANN NICHT ANDERS,
GOTT HELFE MIR - AMEN."
Die Beweggründe des Raymond Victor Franz
DEN WT BEIM WORT GENOMMEN:
Wenn Personen in großer Gefahr sind durch eine Quelle, der sie nicht mißtrauen oder falsch geführt werden von jenen, die sie als ihre Freunde betrachten, ist es Unfreundlichkeit, sie zu warnen? Sie mögen vorziehen der Warnung nicht zu glauben. Sie mögen sie sogar übelnehmen. Aber befreit das jemanden von der moralischen Verantwortung, jene Warnung zu geben?
(Die Wachtturm-Zeitschrift, 15. Jan. 1974)

HELFEN UND NICHT VERLETZEN:
Das Leben ist ungewiß, und wenn ein Mensch stirbt, was er weiß, stirbt mit ihm, wenn er es nicht weitergibt, während er noch lebt.
Was dieses Buch enthält, ist geschrieben aus einem Pflichtgefühl gegenüber Menschen, die ich aufrichtig liebe. Mit gutem Gewissen kann ich sagen, daß sein Ziel ist zu helfen und nicht zu verletzen. Wenn einiges von dem, was, dargeboten wird, schmerzhaft zu lesen ist, so war es auch schmerzhaft zu schreiben. Es wird gehofft, daß der Leser erkennt, daß die Suche nach Wahrheit niemals für den Glauben destruktiv zu sein braucht, daß jede Anstrengung, die Wahrheit zu kennen und hochzuhalten, statt dessen die Grundlage für wahren Glauben stärkt. Was jene, die diese Information lesen, damit tun werden, ist natürlich ihre eigene Entscheidung. Wenigstens wird es gesagt sein, und einer moralischen Verantwortung wird entsprochen sein.

"Mein Gewissen gefangen vom Worte Gottes"
"PREIS DES GEWISSENS"
0b wir es mögen oder nicht, moralische Herausforderung bewegt jeden von uns. Sie ist einer der bittersüßen Bestandteile des Lebens, wovon es kein erfolgreiches Entkommen gibt. Sie hat die. Macht, uns zu bereichern oder uns arm zu machen, die wahre Qualität unserer Verwandtschaft mit jenen zu bestimmen, die uns kennen. Alles hängt ab von unserer Antwort auf jene Herausforderung. Die Wahl ist unser, es ist selten eine leichte. Wir haben natürlich das Wahlrecht, unser Gewissen mit einer Art Kokon von Selbstzufriedenheit zu umgeben, passiv "dahinzugehen", unsere inneren Gefühle abzuschirmen gegen was immer sie beunruhigen könnte.
Wenn sich Streitfragen erheben, können wir, davon berührt, eher, als einen Standpunkt einzunehmen, sagen, ich werde eben dieses eine aussitzen, mögen andere berührt sein - sogar schmerzlich - aber ich nicht. Einige verbringen ihr ganzes Leben in einer moralischen "Sitz"-Positur. Aber wenn alles gesagt und getan ist, und wenn das Leben sich schließlich seinem Ende nähert, würde es scheinen, daß der, der sagen kann, "wenigstens stand ich für etwas", größere Zufriedenheit empfinden muß als der, der kaum für irgend etwas stand. Manchmal wundern wir uns, wenn Menschen mit tiefer Überzeugung einen entschwindenden Lauf genommen haben, etwas lesen wir darüber in der Vergangenheit, aber sehen wenig davon in der Gegenwart. Die meisten von uns finden es ziemlich leicht in gutem Gewissen zu handeln, solange die Dinge die auf dem Spiel stehen, geringer sind. Je verwickelter das ist, je höher die Kosten sind, desto schwerer wird es, Gewissensfragen zu lösen, ein moralisches Urteil zu fällen und die Konsequenzen zu akzeptieren. Wenn die Kosten sehr groß sind, finden wir uns selbst in einer moralischen Kreuzwegsituation und vor einer echten Krise in unserem Leben.
Dieses Buch berichtet über eine solche Art Krise, über den Weg, wie Menschen ihr begegnen und über die Auswirkung auf ihr Leben.

Zugestandenermaßen, die Geschichte der betroffenen Personen hat wenig von dem hohen Drama, das sich im Ketzergericht eines John Wycliffe findet, der Intrige der internationalen Jagd auf einen geschickt ausweichenden William Tyndale oder dem Schrecken der Verbrennung eines Michael Servetus am Pfahl. Aber ihr Kampf und Leiden sind, auf ihrem eigenen Wege, nicht weniger hart. Wenige von ihnen könnten es so beredt wie Luther sagen, doch sie nehmen wohl den gleichen Standpunkt ein, den er einnahm, als er zu den siebzig Männern, die über ihn urteilten, sagte:

„Es sei denn ich werde überzeugt durch die Zeugnisse der Heiligen Schrift oder durch klare Vernunft (denn ich glaube weder Papst noch Konzilien allein, seit es offenkundig ist, daß sie oft geirrt und sich widersprochen haben), ich bin an die Heilige Schrift gebunden, die ich zitiert habe, und mein Gewissen ist gefangen gehalten vom Worte Gottes, und da es weder sicher noch recht ist, gegen das Gewissen zu handeln, kann und will ich nichts widerrufen. Hier stehe: ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen."

Dies waren Luthers Worte zum Schluß seiner Verteidigung auf dem Reichstag in Worms, Deutschland, im April 1521.
Lange vor irgendeinem dieser Männer standen die Apostel Petrus und Johannes vor neunzehn Jahrhunderten wesentlich der gleichen Streitfrage gegenüber, als sie vor einem richterlichen Rat der angesehensten Mitglieder ihrer lebenslangen Religion standen und ihnen freimütig sagten:
„Ob es recht ist in der Sicht Gottes, euch mehr zu gehorchen als Gott, müßt ihr entscheiden, denn wir können nicht anders als von dem sprechen, was wir gesehen und gehört haben".
(Apostelgeschichte 4:19,20 RSV)

Die Menschen, von denen ich schreibe, gehören zu denen, die ich am vertrautesten kenne, Personen, die Mitglieder der als Jehovas Zeugen bekannten religiösen Gruppe gewesen sind. Ich bin sicher, und der Beweis zeigt es, daß ihre Erfahrung keinesfalls einzigartig ist, daß es einen gleichartigen Aufruhr des Gewissens unter Menschen verschiedener Glaubensbekenntnisse gibt. Sie stehen der gleichen Frage gegenüber wie Petrus und Johannes und Männer und Frauen späterer Jahrhunderte:dem Kampf, dem persönlichen Gewissen treu zu bleiben angesichts des Druckes religiöser Autorität. Für viele ist es ein harter emotionaler Kampf.
Einerseits fühlen sie sich getrieben, die sich zwischen sie und ihren Schöpfer stellende menschliche Autorität zu verwerfen, treu zu der Lehre zu halten, daß Jesus Christus, nicht irgendeine menschliche religiöse Körperschaft, „das Haupt jedes" Menschen ist.
(1. Korinther 11:3)

Anderseits stehen sie vor dem Risiko, lebenslange Freunde zu verlieren, sehen Familienbeziehungen traumatisch belastet, Opferung einer religiösen Erbschaft, die
Generationen zurück reichen mag. An einem solchen Kreuzweg fallen Entscheidungen nicht leicht.
Was hier beschrieben wird, ist nicht nur ein .Sturm 1m Wasserglas., ein größerer Streit in einer kleineren Religion. Ich glaube, es gibt viel lebendigen Nutzen, den irgendeine Person ziehen kann, wenn sie diesen Bericht betrachtet. Denn wenn die Zahl der gegenwärtig Betroffenen klein ist, die Streitfragen nicht.

Das sind weitreichende Fragen, die Männer und Frauen immer und immer wieder in der Geschichte in ähnliche Gewissenskrisen gebracht haben. Es geht um die Freiheit, geistiger Wahrheit zu folgen, ungefesselt durch willkürliche Beschränkungen, und um das Recht, sich eines persönlichen Verhältnisses mit Gott und seinem Sohn zu erfreuen, frei von der spitzfindigen Zwischenposition priesterlicher Art seitens irgendeiner menschlichen Agentur. Während vieles, was geschrieben wird, an der Oberfläche als eigentümlich für die Organisation von Jehovas Zeugen erscheinen mag, berühren die unterliegenden, fundamentalen Fragen das Leben von Personen, jeden Glaubens, der den Namen christlich trägt.

WIR HALTEN AUS DEN DARLEGUNGEN
VON RAYMOND VICTOR FRANZ FEST:
- Suche nach Wahrheit für den Glauben niemals destruktiv!
- Ein Standpunkt und Kampf wie einst Martin Luther!
- Gott, ist mehr zu gehorchen, auch mehr als der Wachtturm-Gesellschaft!
- Wachtturm-Gesellschaft stellt sich als menschliche Autorität vor und damit über Gott!

DER TURMBAU ZU BABEL UND DER WACHTTURM
Liebe Brüder und Schwestern!
Für die eingefleischten WT-Zeugen mag es ketzerisch klingen. Heute wissen wir, daß die Ketzer des Mittelalters zu Unrecht verfolgt und bestraft wurden.
Also Ihr lieben WT-Zeugen - seht nicht gleich rot und laßt Euch mal die Gemeinsamkeit der beiden Türme vor Augen führen. Sicher wird es nicht nach Eurem Geschmack sein und so manche Wahrheit wird zutage treten, die Ihr bis jetzt noch nicht bedacht habt.
Will man der WTG eine Sinndeutung beimessen, so wird uns diese schon auf einleuchtende Art und Weise in der biblischen Geschichte vom Turmbau zu Babel gegeben. Es war die grenzenlose Vermessenheit der Babylonier, die den Zorn Gottes damals hervorriefen. Die Menschen wollten sich durch ihr eigenes Tun einen Namen machen. Doch dabei vergaßen sie, daß es einen gibt, dessen Namen unantastbar ist. Gott ließ ihr Werk ein unvollendetes bleiben. Er verwirrte ihre Sprache und zerstreute sie in alle Länder.

So lautet also Gottes Antwort für die Menschen die glauben, sich durch ihr eigenes Tun einen Namen machen zu können und dabei die Allmacht Gottes in Frage stellen.
Aber Hochmut hatte noch nie eine Chance bei Gott. Die Geschichte zeigt uns, anmaßende Handlungen der Menschen zogen die Strafe Gottes nach sich. Das war schon beim Tanz um's goldene Kalb so. Auch der unvollendete Babeler Turm ist eine deutliche Antwort Gottes auf die Selbstüberschätzung der alten Babylonier.
Sicher will sich an dieser Stelle kein WT-Zeuge angesprochen fühlen. Aber betrachtet Eure Gesellschaft und deren Geschichte doch einmal genauer. Haben die Herren in Brooklyn nicht oft genug den Mund zu voll genommen mit ihren Harmagedon-Falschterminen. Oder das vermeintliche hellere Licht, welches nicht selten das Gegenteil des vorher gesagten ist.

All diese Informationen, die für angeblich „gebetsvoll" eingeholt werden, sollen göttlich sein. Daß dabei menschliche Fehler auftreten können, ist doch verständlich und wird von allen WT-Zeugen bereitwillig geschluckt. Eure Gesellschaft ist doch an nichts weiter interessiert, als an der Verbreitung der massenweise produzierten Zeitschriften, Bücher, Schallplatten, Kalender, Tonbänder usw., die sie so hemmungslos betreibt, daß man ohne zu übertreiben die WTG als großangelegte Vertriebsorganisation charakterisieren kann. Wenn Ihr Euch nun einmal selbst betrachtet, müßt Ihr doch feststellen, daß Ihr doch auch ständig darauf bedacht seid, Euch einen Namen zu machen. Bei Euren Ältesten, in der Versammlung, im Zweigbüro und letztendlich bei Jehova. Sind nicht Begriffe, wie Wertschätzung gegenüber Jehova oder Zugehörigkeit zur großen Volksmenge gängige Argumente, um sich durch eigenen Fleiß (gleich den Babyloniern) einen Namen zu machen. Gottes Antwort auf solches Tun ist uns bekannt.

Mein Rat an alle Zeugen Jehovas guten Willens - baut nicht weiter an einem Turm von Scharlatanen! Jeder hat die Möglichkeit umzukehren und Gott zu folgen. Traut Ihr Euch denn wirklich nicht zu, die Bibel ohne WT zu studieren? Kommt heraus aus Eurer Isolation! Sucht Menschen, die Gottes Wort hören und offen darüber sprechen!
Die Kirchen aller Konfessionen bieten für jeden die Gelegenheit dazu.
-Thomas-

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE DIE WT 17 UND 18/1986
STUDIENARTIKEL:
„Neutrale Christen in einer blutbefleckten Welt"
SIND JEHOVAS ZEUGEN EHRLICHE BÜRGER?
Wie die ersten Christen, so würden auch Jehovas Zeugen „als ehrliche Bürger … den Landesgesetzen" gehorchen. Das liest man auf Seite 20 dieses Wachtturms.
Nur zu gut weiß die Wachtturm-Gesellschaft, daß diese Aussage unwahr ist.
Nehmen wir die Situation der Zeugen Jehovas in der DDR. Da wird illegal Literatur in das Land eingeschleust und ebenso illegal werden bedeutende Geldsummen in das Ausland gebracht. Hierbei werden die Zollorgane bewußt hinters Licht geführt.

Da werden bestimmte Informationen (Zahl der Predigtdienststunden, Heimbibelstudien, Rückbesuche, Rechtskomitee-Berichte u.a.m.) verschlüsselt und an das im Ausland befindliche Zweigbüro geschmuggelt.
Auf bestimmte Fragen von zuständigen Behörden antworten Zeugen Jehovas nicht, bzw. Sie geben eine bewußt falsche Auskunft. Rechtfertigen tun sie diese Handlungsweise mit der unbiblischen „theokratischen Kriegslist ".

ZEUGEN JEHOVAS KONTRA VERFASSUNG
(1) „Der Schutz des Friedens und des sozialistischen Vaterlandes und seiner Errungenschaften ist Recht und Ehrenpflicht der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik. Jeder Bürger ist zum Dienst und zu Leistungen für die Verteidigung der Deutschen Demokratischen Republik entsprechend den Gesetzen verpflichtet.
(2) Kein Bürger darf an kriegerischen Handlungen und ihrer Vorbereitung teilnehmen, die der Unterdrückung eines Volkes dienen..
(Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, Artikel 23, Absatz 1 und 2)
Diese Verfassung ist für die Zeugen Jehovas, die Bürger der DDR sind Gesetz. Verstöße gegen die Verfassung werden nach den gesetzlichen Rechtsvorschriften geahndet.
Nun lehnen die in der DDR nicht nur die Ableistung des Wehrdienstes ab, sondern auch .waffenlose militärische Arbeit, alternative Dienstleistung oder das Grüßen eines Symboles wie einer Landesfahne …"
Zwangsläufig fragt man sich: Mit welchem Recht? Der vorliegende Wachtturm soll uns darüber Auskunft geben.

LEHREN, DIE ZUM WIDERSPRUCH ANREGEN
„nun, kurz nachdem Jesus das Gedächtnismahl im Hinblick auf seinen Tod eingeführt hatte, überzeugte er sich davon, daß seine Jünger zwei Schwerter mit sich führten. Zu welchem Zweck? Um einen wesentlichen Grundsatz aufzustellen, den dann alle Christen beachten müßten. Als die Soldaten in den Garten Gethsemane kamen, um Jesus zu verhaften, schwang der ungestüme Petrus ein Schwert und hieb Malchus, einem Sklaven des jüdischen Hohenpriesters, das rechte Ohr ab. War es nicht eine edle Sache, auf diese Weise für den Sohn Gottes zu kämpfen? Jesus war nicht dieser Meinung. Er heilte das Ohr des Sklaven und erinnerte Petrus daran, daß sein himmlischer Vater imstande sei, ihm 12 Legionen Engel zu Hilfe zu senden. Damals äußerte Jesus den fundamentalen Grundsatz: 'Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen'
(Matthäus 26:51-53; Lukas 22:36,38,49-51; Johannes 18:10,11." (S. 19)
So jedenfalls die Interpretation des WT bezüglich de
r angegebenen Bibeltexte.

Merkwürdig: Laut WTG-Text führte also Jesus seine eigenen Jünger in die Irre. Denn nachdem er von ihnen gefordert hatte, zwei Schwerter mitzuführen, verbot er wenig später den Gebrauch dieser Waffen. Und dieser ganze Aufwand nur deshalb, um der Nachwelt eine Lehre zu erteilen?!
Hier scheint doch irgend etwas nicht zu stimmen …

Doch lesen wir weiter:
„Manche mögen fragen: 'Wie stand es aber mit Kornelius, dem Zenturio, und mit Sergius Paulus, dem vom Heer unterstützten Prokonsul von Zypern? Waren diese Männer nicht mit dem Militär verbunden?' Ja, zu dem Zeitpunkt, wo sie die christliche Botschaft annahmen. Die Bibel sagt uns jedoch nicht, was Kornelius und andere nach ihrer Bekehrung taten, Sergius Paulus, der ein intelligenter Mann war und 'erstaunt war über die Lehren Jehovas', überprüfte zweifellos bald seine weltliche Stellung im Lichte seines neuerlangten Glaubens und traf eine richtige Entscheidung. Ähnliches wird Kornelius getan haben (Apostelgeschichte 10:1,2; 44-48; 13:7,12)." .(S. 19)

Merkwürdig: Sollte tatsächlich in einer solch wichtigen Frage die Bibel versagen? Einerseits: Könnte in der DDR ein Interessierter, der den bewaffneten Organen angehört, als Zeuge Jehovas getauft werden? Hauptmann Kornelius wurde dagegen sogar mit dem Heiligen Geist getauft.
Andererseits: Jesus betreibt angeblich so viel Aufwand, um seine Jünger davon zu überzeugen, keine Waffen zu gebrauchen. Dagegen hält es Lukas ein paar Seiten weiter in seiner Apostelgeschichte nicht für nötig, zu schildern, wie sich Kornelius und Sergius Paulus, nach ihrer Taufe verhielten?!
Die Aussage des WT er „überprüfte zweifellos bald seine weltliche Stellung", ist reine Spekulation.
Was stimmt hier also nicht?

AUSSPRUCH JESU -
EIN ZIVILRECHTLICHES GEBOT
Offensichtlich kommt man mit der Art der Betrachtungsweise des Wachtturms zu keinem brauchbaren Ergebnis-. Zumal - wie der WT auf Seite 18 zugeben muß - Gott der Nation Israel sogar geboten hatte, Kriege zu ,führen.
Wir ziehen andere Schlußfolgerungen:
Der Ausspruch Jesu,
„alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen", ist ein z i v i 1 r e c h t 1 i c h e s Gebot. Kein Mensch hat im Alltag das Recht, einen anderen zu verletzen oder gar zu töten.
Damit wird aber keineswegs die Wehrdienstfrage und das Verhalten eines Bürgers im Verteidigungsfall berührt!
So gesehen, klären sich die angesprochenen Probleme zu den Bibeltexten von selbst.

WTG LEHNT VERANTWORTUNG AB
Führen bei jungen ZJ die angesprochenen Probleme schon zu großen Konflikten, verschärft sich ihre Situation noch durch folgenden WTG-Standpunkt:
„Jeder muß seine eigenen gewissensmäßigen Entscheidungen im Einklang mit seinem Verständnis der biblischen Grundsätze treffen (Galater 6:4,5)." (S. 19,20)
Das bedeutet: Die Wachtturm-Gesellschaft lehnt als Urheber oben aufgezeichneter Grundsätze gleichzeitig jede Verantwortung ab. Jeder Zeuge muß die aus seiner Haltung resultierenden Maßnahmen selber tragen. Entschließt er sich dagegen, seiner Wehrdienstpflicht nachzukommen, wird er von derselben Wachtturm-Gesellschaft aus den Reihen der Zeugen Jehovas ausgeschlossen. Diese Konsequenz wird allerdings im WT nicht erwähnt.
Deutlich wird aber, wieviel Spielraum diese Organisation ihren Anhängern zur Entscheidungsfindung läßt.

WACHTTURM NUMMER 18/1986
STUDIENARTIKEL:
„Geschickte Ratgeber - ein Segen für die Brüder"
DIE „GESCHICKTEN RATGEBER" INNERHALB DER WACHTTURMGESELLSCHAFT
In der Tat sind geschickte Ratgeber stets gesuchte Persönlichkeiten.
Ihren Wert weiß man insbesondere dann zu schätzen, wenn sich ihre Ratschläge als wertvoll und zutreffend erwiesen haben.
Wie oft haben sich dagegen Lehrmeinungen der WTG als Irrweg herausgestellt.
Leider macht auch dieser Wachtturm keine Ausnahme. So will man mit Hilfe von Jesaja 1:26 dem Leser suggerieren, daß Jehova sein Volk „in unserer Zeit mit Ratgebern" versorgt. Weiter heißt es:
„Diese Verheißung erfüllt sich in erster Linie durch die ernannten Ältesten in der Christenversammlung." (S. 10).
Wie „gut" sich diese Verheißung erfüllt, soll an einem Beispiel demonstriert werden. Im WT 7/86 liest man auf Seite 25:
„Ein Mann erfreute sich als Ältester großer Vorrechte und verstand es, sein Leben als Hurer geschickt zu verheimlichen. Selbst nach seiner Heirat setzte er seine unsittliche Lebensweise fort:

Dennoch machte es ihm nichts aus, den Schein der Unschuld zu wehren und sogar als Glied von Rechtskomitees andere zu beurteilen. Die Sünde hatte ihn verhärtet. Bald begann er, selbst grundlegende Lehren der Bibel zu bezweifeln."
Sehen so die von Gott geleiteten, geschickten Ratgeber für sein Volk aus?
Nun, ein genaueres Studium der angegebenen Bibelstelle aus Jesaja 1:28 läßt erkennen, daß sich dieser Text auf Gottes Gericht zur Läuterung Jerusalems (um das Jahr 600 v. u. Z.) bezieht (siehe auch Jesaja 1:1, 21; Luther). Von einer Erfüllung in unserer Zeit kann keine Rede sein.
Die Praxis rechtfertigt diesen Anspruch auch nicht im mindesten.

WAS DER EINE DARF, IST DEM ANDEREN VERBOTEN
„Sie (die Ältesten: Anm. d. Red.) sollten es unbedingt vermeiden, andere einzuschüchtern oder den Eindruck zu vermitteln: 'Du sollst mir zuhören, weil ich ein Ältester bin.'" (S. 15)
Lassen wir es dahingestellt, ob an diesem Ratschlag in der Praxis festgehalten wird. Älteste haben es eigentlich auch nicht mehr nötig, ihre „Schafe" einzuschüchtern. Das besorgt viel gründlicher die WTG mit Hilfe ihrer Schriften:
Eine Kostprobe gefällig?
„Wer seine persönlichen Ansichten geltend macht und den Rat des von Christus ernannten 'treuen Sklaven' in ein schlechtes Licht stellt, hält nicht 'an dem Haupte' fest. Daher sollten sich Jehovas loyale Zeugen vor irgendeinem gottlosen Einfluß hüten, der sie ihres Siegespreises des ewigen Lebens - berauben könnte."
(WT Nr. 14/85, S. 24)

Da erübrigt sich doch jede weitere Einschüchterung von seiten eines Ältesten, nicht wahr? Kritik darf es innerhalb der Organisation nur „von oben nach unten" - aber nie umgekehrt (!) - geben. Selbst wenn eine Person sich im Recht befindet, darf sie ihre Stimme nicht kritisch gegen Älteste oder die WTG erheben. Sie soll vielmehr Liebe darauf vertrauen. „daß Jehova für die nötigen Berichtigungen sorgen kann und dies … auch tun wird." (WT Nr. 14/85, S. 24) Der Weg zu Jehova scheint sehr lang zu sein, denn notwendige Berichtigungen lassen teilweise jahrelang auf sich warten. Manch ein Zeuge erlebte sie aus Altersgründen nicht mehr …
Was gäbe es abschließend zu diesem Thema noch zu sagen? Lassen wir ausnahmsweise dem WT das letzte Wort:
„Ja, Rat erteilen ist ein Ausdruck der Liebe …„ (S. 15)
-Gerd R...-

„DER 'FÜRST DES FRIEDENS' SIEHT HARMAGEDON ENTGEGEN"
Kapitel 2 - Gedanken zu dem 1986 erschienenen Buch der WTG
Auf Seite 15 steht geschrieben:
„Gott, der Höchste, erhöhte ihn zu seiner Rechten. Dort regiert er seit dem Ende der Zeiten der Nationen … seit Anfang Oktober des Jahres 1914, als 'Fürst des Friedens' .-
Nach Matthäus 24:3,33,36 kann die Wiederkunft Christi, das ist hier mit „Anfang Oktober 1914 - gemeint, nicht berechnet werden. Die WTG setzt hier die Bibel außer Kraft. Übrigens wurde diese Wiederkunft Christi von der WTG mit den gleichen willkürlichen Methoden schon einmal auf 1874 berechnet, was in den Schriftstudien bis 1926 aller Welt verkündigt wurde.
„Seit Beginn seiner himmlischen Herrschaft sieht er sich einer feindlichen Welt gegenüber, was durch 2 Weltkriege bewiesen wurde, bei denen es um die Frage ging, wer die Welt regieren wird. Jetzt wird er mit der Organisation der Vereinten Nationen. konfrontiert."

Die beiden Weltkriege wurden nicht in Konfrontation mit Christus „im Himmel" geführt. Zur Zeit des 1. Weltkrieges glaubten und predigten die WT-Zeugen selbst noch Christi Wiederkunft 1874. Hier wird lediglich historischer WTG-Unsinn bewiesen. Inhalt der beiden Weltkriege waren ganz andere Kriegsziele, die sich nie gegen Christus im Himmel richteten. Auch die Vereinten Nationen, UNO, sind keine Konfrontation mit Christus. Christus würde nicht die Rolle der UNO übernehmen und die UNO nicht die Rolle Christi. Die WTG konstruiert hier Fiktionen. Die UNO kämpft für Religionsfreiheit, also auch für die Freiheit des Christentums, worauf sich auch die WTG gelegentlich, beruft, was sie durchgesetzt wissen will, so sie Schwierigkeiten hat.

„Durch die weltweite Verkündigung …, die Jehovas Zeugen in mehr als 200 Ländern durchführen, werden alle Menschen darauf aufmerksam gemacht, daß Jesus Christus im "Himmel als König herrscht". Diese Behauptung ist glatter Selbstbetrug. Selbst in den 100 WTG-Jahren wurden keineswegs alle Nationen erreicht. Es müßten alle einzelnen Menschen erreicht werden.
Milliarden Menschen sind bis jetzt überhaupt noch nicht erreicht worden. Täglich werden Millionen hinzugeboren. Kurz vor seinem Tode offenbarte sogar WTG-Präsident N. H. Knorr, daß er von der WTG-1914-Lehre betr. Christus nicht überzeugt ist.

Seite 16
„Die Zeit des 'Abschlußes des Systems der Dinge' ist weit vorgerückt. Die Generation von 1914 … diese Generation soll, wie Jesus sagte, nicht vergehen, bis alle diese Dinge erfüllt sind. Ihr Ende ist jetzt sehr nahe." Jesus hat in Matth. 24 die Zeit seit 1914 überhaupt nicht. im Sinn gehabt, hat nie von ihr gesprochen. Er meinte die Generation von damals. Alles andere ist WTG-Konstruktion - einer „größeren Erfüllung", die seit über 100 Jahren immer wieder umgedeutet wird. Wenn das Ende zudem „sehr nahe" sein soll, dann erfüllt die WTG erst recht nicht, „allen Nationen" zu verkündigen, wenn man die Milliarden sieht, die noch zu erreichen sein würden.
Mit der weiteren Bindung an das Jahr 1914 ist „diese Generation" in Wirklichkeit fast „vergangen", da man nur mit einem biblischen Alter von 70-80 Jahren rechnen kann. Ps. 90:10. Auch auf diese Weise „erfüllt" die WTG Matthäus 24 heute nicht.

Seite 17.
„Der hebräische Name Har-Magedon oder Harmagedon bedeutet 'Berg von Megiddo'. Weder in alter noch in neuerer Zeit hat es einen geographischen Ort gegeben, der Berg von Megiddo genannt wurde … Zweifellos können die inspirierten Worte, die Barak und Debora am Schluß ihres Liedes .nach diesem Sieg bei Megiddo sangen, als ein Gebet im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg von Harmagedon aufgefaßt werden:- 'So mögen alle deine Feinde umkommen, Jehova, und die dich lieben, seien, wie wenn die Sonne aufgeht in ihrer Macht'."
Wenn es keinen Berg, sondern nur eine Stadt Megiddo gab, so kann man nur in eigener Willkür Berg gleich Stadt setzen, was hier geschieht, um die alten Megiddo Schlachten heranzuziehen. Das sind willkürliche Zusammen-Konstruktionen.

Barak und Debora haben nie im Hinblick auf ein heutiges Harmagedon gebetet, darum kann das auch nicht so aufgefaßt werden. Zudem besagen die Worte „Zweifellos können", daß es eben nicht unbedingt so sein muß. „Zweifellos" ist einer der WTG: Begriffe bei ihren Bibelauslegungen, um Gewißheiten zu behaupten, die keine sind, so daß sie sich später bei nötiger Umdeutung immer „unschuldig" aus der Verantwortung ziehen kann, um denen die Schuld zu geben, die es geglaubt haben.

Seite 18
„Nationen werden, nach Harmagedon versammelt".
Diese Überschrift ist üble Falschprophetie und Bibelverdrehung. Lt. Offenbarung 16:16 wurden da nur „die Könige versammelt". Es findet auch keine Vernichtung der Könige und Völker oder Nationen statt, denn in Offb. 21:24 wird zum Schluß gesagt, daß die Völker und Könige der Erde Licht und Herrlichkeit Gottes erfahren. übrigens wurde unter C.T. Russell keine solche Vernichtung ausgelegt, da hatte Harmagedon in den 90er Jahren schon begonnen.
(Schriftstudien II, 1926, S. 97, CV 200)

Seite 20
„Jesus Christus der Heerführer der Streitkräfte Jehovas, sieht bereits einige Jahre zu, wie sich die weltlichen Herrscher und ihre Streitkräfte nach Harmagedon versammeln … Mutig und entschlossen hat er sich vorgenommen, es mit ihnen allen gleichzeitig aufzunehmen."
„Einige Jahre" hieß es vor dem 1. Weltkrieg, desgleichen vor dem 2. Weltkrieg, desgleichen nun im 12. Jahr nach dem 1975-Fiasko der WTG. So kann man nur Arglose täuschen. Zudem ist der verherrlichte Christus zur Rechten Gottes wie ein irdischer Heerführer, der angesichts der Feinde „mutig und entschlossen" sein muß. Ist er dort nicht mit aller Gewalt ausgerüstet? Was wissen die WTG-Schreiber, was Christus „sich vorgenommen hat"? Was ist das für ein menschliches Geschwätz?

Wiederum:
Nach Offenbarung 16:16 versammeln sich nur „Könige".
„… einen um so deutlicheren Sieg … „? „Jehova, sein Oberkommandierender …"?
Christus brauchte vor niemanden „um so deutlicher" zu siegen. Er hat zu Gott-auch kein militärisches Verhältnis. Gott kommandiert ihn nicht. Diese Militarisierung von Gott und Christus durch die WTG verfolgt das psychologische Ziel, einer Art militärischem Gehorsam den: Militärbefehle diskutiert man nicht, also auch nicht die WTG Anweisungen!

CHRISTLICHER GLAUBE UND DIE TRADITION
EIN LOB FÜR DIE KATHOLISCHE KIRCHE?
Es handelt sich hier um eine Stellungnahme die gegenwärtige Situation in der katholischen Kirche. Die durch Anstrengungen und Maßnahmen gute Bedingungen geschaffen hat; allen Gläubigen das Wort Gottes zugänglich zu machen und die Bibel kein verbotenes Buch mehr ist. Im Gegenteil, das Wort Gottes soll gelesen, gelernt und gebraucht werden, aber in Übereinstimmung mit den kirchlichen Traditionen. - Veröffentlicht in der Zeitschrift „Erwachet!" vom 8.6.1986, Seite 3-9, unter dem Titel: „Die Katholiken und die Bibel".

DIE BIBEL ODER DIE TRADITION !
Hier endet nun Lob und Anerkennung der WTG für die katholische Kirche, und es beginnt die Kritik. Zum Beispiel: Die Bibel nach der Tradition (= Überlieferung) auszurichten, hieße die Tradition über die Bibel zu stellen.
Auf diese Weise geraten aufrichtige Gläubige und Bibelleser in ein Dilemma! Eine konsequente Ablehnung der Tradition zugunsten der Bibel, des Wortes Gottes, wird deshalb gefordert.

ANDERE LEHRST DU,
UND DICH SELBST LEHRST DU NICHT? Rö. 2:21
Schöne Worte, wenn sie wahr wären, könnte man sagen. Aber sie sind nicht wahr, denn die Hauptlehren der WTG sind Tradition, die folgenden Beispiele werden es beweisen. Hier sorgt man sich angeblich um katholische Gläubige, die in ein Dilemma geraten können, doch es kümmert sie nicht im geringsten, wenn jemand aus den eigenen Reihen wegen der unbiblischen Lehren in ein Dilemma gerät. Und sollte er sich darüber noch äußern, so weiß er auch, was ihm blüht; er schweigt dann meistens lieber, um einen Ausschluß und seine Folgen zu vermeiden, denn die WTG wacht über ihre Tradition mehr als über biblische Wahrheiten.

„BEISPIEL OBRIGKEIT",
DAS FÜR SICH UND GEGEN DIE WTG SPRICHT
Schon seit ein ersten Weltkrieg wurden Brüder, die die Obrigkeitslehre der Bibel als eine von Gott bestimmte Ordnung erkannten, diffamiert, getadelt und gemaßregelt. Römer 13:1-7; 1. Petrus 2:13,14, Titus 3:1.

Aber noch 50 Jahre lang wurde die heilige Schrift vergewaltigt und verdreht, um den Beweis zu erbringen, daß nur Jehova und Jesus Christus unsere Obrigkeiten seien, denen wir gehorchen müssen. Nachdem schon Tausende diese Irrlehre mit ihrer Freiheit und dem Verlust des Lebens bezahlt hatten, gab man kleinlaut den Irrtum zu. Jedoch mit der Einschränkung: „diese Unterordnung sei nur bedingt." Dadurch ändert sich kaum etwas an der Praxis der Zeugen Jehovas, man bleibt den Wahlen fern, um so die Gottergebenheit (sprich WTG-Ergebenheit) zu demonstrieren. Denn die Tradition siegt über die Bibel!

EIN ANDERES BEISPIEL: „DIE ZEITRECHNUNG"
Das Traditionsjahr 1914 - ohne biblische Stütze - liegt nun schon über 70 Jahre zurück; doch man hält daran fest, wie in jedem „Erwachet!„-Exemplar auf Seite 2 zu lesen ist.
Eine Generation, die heute schon 80 bis 90 Jahre alt ist, als die Generation zu bezeichnen, die den Antritt der 1000-Jahrherrschaft Christi miterleben soll, ist wohl kaum noch ernst zu nehmen. Denn als Jesus damals von einer Generation sprach, die nicht vergehen sollte, bis sich seine Prophezeiung über Jerusalem und Juda erfüllt haben sollte, hatte sich schon nach 40 Jahren bewahrheitet. Doch heute kennt niemand einen genauen Zeitpunkt. Matthäus 24:36,50.
Daher sind diesbezüglich alle Daten nur Spekulationen von Menschen und die WTG bietet sie als Wahrheit an. Doch sie ist weiter nichts, als ein weiteres Glied in der Kette ihrer Traditionen, das sie als Spitzenerzeugnis christlichen Glaubens anpreist und verbreitet.

EIN DRITTES BEISPIEL: „DAS GEDÄCHTNISMAHL"
Ja so nennt man richtiger Weise das Abendmahl des Herrn, weil es zum Gedächtnis an ihn und seinen Tod gefeiert werden sollte. 1. Korinther 11:23-26. Denn sein Tod ist die Voraussetzung für Auferstehung und ewiges Leben, das die Glaubensgrundlage für alle Menschen ist. Johannes 3:16. Deshalb sollten auch zumindest alle getauften Anwesenden bei einer solchen Feier das biblisch garantierte Recht in Anspruch nehmen können, von den Symbolen zu genießen. Denn Jesus selbst sagt: „… und lehret sie halten, alles L was ich euch geboten habe". - Matthäus 28:19,20. Und Christen dürfen keine Unterschiede machen. Galater 3:28; Kolosser 3:11; Matthäus 23:11. Doch die WTG macht sich auch in diesem Fall ihr eigenes Evangelium, sie unterscheidet den „Überrest" - z. Zt, etwa noch 9000 -, die Teilhaber an den Symbolen sind. Dann die „Anderen Schafe" - etwa 2 Die 3 Millionen, die keine Symbole nehmen -, die nur Gäste und Zuschauer bei dieser Kulthandlung sind. Seit 1931 wird dies so gehandhabt, und man versucht Jahr für Jahr, seit 56 Jahren, immer wieder zu beweisen, daß diese Art zu Feiern allein die richtige ist. In den Ansprachen, die dabei gehalten werden, klingt das immer wieder Jahr für Jahr nach Rechtfertigung und Beruhigung eines schlechten Gewissens. Denn in der Bibel gibt es keine Schriftstelle, die sagt, daß ein Teil der Christen die Symbole nehmen darf und der andere Teil nicht! Krasser als die WTG kann man die eigene Meinung über „die Bibel und die Tradition" nicht mit Füßen treten.

ZUM CHRISTLICHEN GLAUBEN
GEHÖRT AUCH CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Es gibt noch eine Menge anderer Beispiele die alle zeigen, daß bei der WTG nicht alles Gold ist, was da glänzt. Erst der Ausschluß und dann der Gedankenaustausch mit anderen Brüdern, außerhalb der WTG hat mir gezeigt, daß noch mehr geschrieben steht als nur die einseitige WT-Kost.
Ein christliches Verantwortungsbewußtsein hilft uns auch die Unterschiede christlichem Glauben und der Tradition erkennen und entsprechend zu handeln, frei zu werden von den Falschlehren Wachtturm-Gesellschaft.
-E.A.B.

HAST DU DAS GEWUSST?
ÜBER DIE ROLLE DER WTG VOR VOR 61 JAHREN
Wir schreiben das Jahr 1987. Vor 61 Jahren am 20. Juni 1926 wurde in Deutschland ein Volksentscheid zur Enteignung der Fürsten durchgeführt, eine demokratische Entscheidung gegen Militarismus und Monarchismus nach dem 1. Weltkrieg.
Die fürstlichen Vermögen sollten zur Linderung der Not der kleinen Bauern und Pächter, zur Verbesserung der Betreuung von Kranken und Invaliden, zum Aufbau von Kinderheimen und Erziehungsanstalten, zur Erhöhung der Unterstützungen für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene verwendet werden.
Leider reichte die Zahl von 14,5 Mio Stimmen nicht, die abgegeben wurden, es waren laut Gesetz 20 Mio erforderlich.
Verhindert wurde eine Stimmenmehrheit u.a. auch durch Druck und Hetze gegen den Entscheid durch die damaligen Kirchenbehörden. Erinnerlich sind die religiösen Sozialisten, die dafür auftraten.
Dagegen jedoch wirkten auch die damaligen Bibelforscher der WTG. In einer unter Pseudonym verbreiteten Broschüre „Die größte Geheimmacht der Welt" wurde seit 1924/25 jedermann erklärt, alle Bemühungen, „der Welt zu helfen, herauszukommen aus allen Schwierigkeiten", „alle diese ernsten Bemühungen sind vergeblich".. (Vorwort v. P. B. Gotthilf, d.i. WTG-Zweigdiener Paul Balzereit)
So war es immer unter der WTG. Immer wurde geholfen, Fortschritt und Verbesserungen zu vereiteln, bis heute. Damals unter der WTG-Paradieslegende von 1925, jüngst von 1975, jetzt übers Jahr 2000 verschoben. (Fakten nach NZ 20.6 86)
-CVN-

ENDZEITZITATE EINMAL NEUTRAL BETRACHTET
Liebe Brüder und Schwestern!
Es ist allgemein bekannt, daß das Steckenpferd der WTG die Endzeitvoraussagen der Bibel sind. Im Laufe der Jahrzehnte haben damit zwar schon lächerlich gemacht aber das trifft die Bibelausleger der WT nicht sehr hart. Darunter leiden vorwiegend die Kleinen, die Verkündiger solcher Endzeitbibelauslegungen, die damit von Tür zu Tür gehen.
Setzen wir einmal voraus, die Regierungen dieser Welt hätten sich von den Bibelauslegungen der WTG leiten lassen, es wäre unvorstellbar ausgegangen. Nehmen wir nur einmal an, die Wirtschaftsexperten hätten die Daten der Bibelausleger ernst genommen, die sie für das Weltende angegeben hatten, es wäre ein unvorstellbarer Zustand unter der Menschheit eingetreten.

EINIGE BEISPIELE ZUM BESSEREN VERSTÄNDNIS
Beispiel Nr. 1
Wie würdest du darauf reagieren, wenn du eine große Familie zu versorgen hättest und liest plötzlich so etwas:
„Dies steht im vollen Einklang mit der Erklärung der Schrift, daß das Reich Gottes zuerst aufgerichtet werden muß, bevor es an die Vernichtung aller bestehenden Gewalten der gegenwärtigen bösen Welt herantreten kann, jener politischen, kirchlichen und finanziellen Mächte, deren Untergang am Ende der 'Zeiten der Heiden' Nationen, im Oktober 1914 fällig ist." Schriftstudien Band IV, Seite 272/1897

Setzen wir voraus, du hättest es geglaubt und nur noch mit deiner Familie bis Oktober 1914 von der Hand bis in den Mund gelebt. Wie hättest du nach 1914 reagiert, wenn ein WT-Vertreter an deine Tür geklopft hätte und mit dir über die Endzeit sprechen würde?
Nehme bitte zur Kenntnis, wie damals viele Bibelforscher handelten:
„Sie waren verbittert und fielen von der Wahrheit ab."
So schilderte es das Jahrbuch der WTG aus dem Jahre 1975 auf Seite 2. Was erkennt man aus dieser Schilderung? Man erkennt deutlich, wie skrupellos und eingebildet die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas ist. Für sie ist all das, was sie veröffentlichen und lehren, die Wahrheit und wenn es noch so falsch ist, für sie bleibt es die Wahrheit. Sie wissen sich immer wieder rauszureden.

Beispiel Nr. 2 wird es beweisen.
Beispiel Nr. 2
Wer CV regelmäßig liest, wird bereits wissen, daß die Propheten der WTG nach 1914 wiederholt mit neuen Endzeitdaten manöverierten. Zum Beispiel legten sie sich auf 1925, 1945, 1972 und neuzeitlich auf 1975 fest. Aber darüber wollen wir nicht berichten. Wir werden uns bemühen, mit wenigen Zitaten die Kaltblütigkeit der leitenden Körperschaft nachzuweisen, wenn sie in der Klemme sitzt.
Zitate
Sechs Jahre vor 1975 konnte man in den Schriften der WTG folgendes lesen:
„Sollte Jehova Gott in den 1970er Jahren einzugreifen und die verderbte Welt, die einer völligen Auflösung entgegengeht, vernichten, so sollte uns das gewiß nicht überraschen."
Erwachet 8. 4. 1969, Seite 13

„Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst. Wieso nicht? Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen wenigen Jahren enden soll."
Erwachet 22. 8. 1969, Seite 15

Das Jahr 1975 rückte näher und näher, plötzlich war es vorüber, was sollten Jehovas Zeugen nun tun, noch länger warten? Die leitende Körperschaft fand einen Ausweg. Nach 1975 konnte man folgende Ausreden in den Schriften der WTG lesen:

„Können wir noch eine ganz kleine Weile ausharren? Wenn ja, dann werden wir es erleben."
Wachtturm 15. 3. 1977, Seite 175

„Das Ende kommt nicht, nur weil wir denken mögen, daß es jetzt kommen müßte. Das Ende kommt erst, wenn das großartige Königreichspredigtwerk, in dem Maße durchgeführt worden ist, wie Jehova es wünscht."
Wachtturm 15.2.1977, Seite 113

Stellen wir zugleich die Frage:
„Haben die Propheten der WTG so etwas nicht schon früher gewußt. Mußten erst Millionen von Zeugen Jehovas und Freunde soviel über sich ergehen lassen, um endlich die Wahrheit zu erfahren?"

Ob es wohl die Wahrheit ist, oder war es eine Notlüge ?
-W.W.-

AKTUELLES IN KÜRZE
In Wien fand eine Versammlung der UNO über das Altern statt. Teilnehmer aus über 100 UN-Mitgliedstaaten nahmen daran teil. Die Thematik umfaßte die Erhaltung des Friedens, wie man für alte Menschen schöner und menschenwürdiger muß und wie die sozialen, moralischen und gesellschaftlichen Probleme des Alterns, Gesundheitsfürsorge, Weiterbildung und auch Beschäftigung bewältigt werden müssen. Es wurde ein Weltaktionsplan für nächsten Jahrzehnte beraten.
Da muß ein ZJ natürlich die Ohren spitzen! Denn da denkt. ja keiner an das „baldige„WT-Weltende!
Das kann man ihnen ja wohl auch nicht zumuten angesichts der nachweislichen WT Falschprophetien von 1799 bis 1975!, die Generationen enttäuscht vergehen ließen!

AUS DER WELT DER ZEUGEN
WIE ES BRUDER BERNHARD UND SEINER FAMILIE ERGING
Bernhard war ein einfacher, sensibler und in sich gekehrter junger, Mann, der seiner Umwelt gegenüber sehr schüchtern und zurückhaltend auftrat. So fiel ihm der Kontakt zu anderen Menschen, insbesondere aber zum anderen Geschlecht, den Frauen, sehr schwer. Gerade darüber war er sehr unglücklich, denn wie gern hätte er eine Frau und Kinder, ja eine vollständige Familie gehabt.
Eines Tages standen zwei junge Pionierschwestern der WTG vor seiner Tür. Bernhard ließ sie gerne herein und es gefiel ihm, was die beiden ihm da alles so erzählten, von bevorstehendem Glück und Frieden, von der Eintracht und der guten Harmonie der Zeugen untereinander. Besonders neugierig aber wurde Bernhard, als er von den beiden Schwestern erfuhr, was für glückliche Familien es unter den Zeugen gibt und daß auch die beiden Besucherinnen noch ledig waren. Ja, das soeben Gehörte ließ sofort große Hoffnungen in ihm auf keimen, denn man könnte doch …

Na, das wäre doch eine prima Sache, günstiger würde es ihm doch nie wieder geboten werden, seine Hoffnungen und Wünsche zu erfüllen. Und dazu noch alles gratis und frei Haus, also da muß man ja zugreifen, man wäre ja schön dumm, wenn man es nicht täte, sagte er sich. So kam es wie es kommen mußte, ein Heimbibelstudium wurde eingerichtet. Bernhard machte schnell Fortschritte, ließ sich nach etwa zehn Monaten taufen, lernte auch die eine der beiden Pionierschwestern, die Schwester Frieda näher kennen und kurze Zeit nach seiner Taufe heirateten sie. Er war sehr glücklich, daß alles so gekommen war und sich für ihn zum Guten gewendet hatte. Bernhard brauchte nicht mehr allein zu sein, hatte eine gute Freizeitbeschäftigung, nämlich den Predigtdienst, so meinte er und vor allem eine gute Frau. Nun fehlten nur noch Kinder und das Familienglück wäre vollständig.

Aber es kam alles ganz anders, das Glück dauerte nicht lange an für Bruder Bernhard und seine Frau.
Eines Tages, es war der letzte Tag Jahr, erlitt seine Frau einen schweren Unfall, sie kam in's Krankenhaus und die Ärzte hätten sie retten können, aber nur, wenn eine Bluttransfusion damit verbunden gewesen wäre.
Bruder Bernhard wurde in das Krankenhaus zu seiner Frau gerufen. Auch ihm legte man ärztlicherseits nahe, daß seine Frau unbedingt sofort eine Blutübertragung erhalten müsse, wolle man sie durchbringen, aber die Lehren der WTG hatten auch bei Bernhard schon ihr übriges getan, und er lehnte strikt ab. So verstarb seine Frau an den Unfallfolgen ein paar Stunden nach ihrer Einlieferung in das Krankenhaus. Der Blutkult der WTG hatte wieder einmal eine glückliche Ehe zerstört. Wie Hohn hörte es sich für Bruder Bernhard an, als er aus dem nahe gelegenen Schwesternzimmer die Worte aus einem Rundfunkempfänger vernahm: „Wir wünschen ihnen ein frohes und glückliches neues Jahr." Diesen schmerzlichen Verlust konnte Bruder Bernhard nicht verwinden, er erholte sich nie wieder davon und verstarb einige Jahre später, geistig irre geworden, in einer psychiatrischen Einrichtung.
Die WTG hatte mit ihren verdrehten, menschenverachtenden Lehren wieder einmal ganze Arbeit geleistet und das Leben zweier Menschen zerstört, die im Begriff waren, sich ein glückliches Familienleben aufzubauen.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6
Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos.
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 159/87 V 7 1 2282 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 212
In Fortsetzung ihrer Berichterstattung über das Buch des Raymond Franz (zu einem Zeitpunkt wo es im Buchhandel der BRD noch nicht deutschsprachig erhältlich war), kommt diese CV-Ausgabe unter anderem, auch auf den von Franz mit angesprochenen Fall des Edward Dunlap zu sprechen.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 212 GERA MÄRZ 1987

R. FRANZ BRICHT SEIN SCHWEIGEN (2)
Einer „Organisation Gottes" unwürdig
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen den den WT 19/1986
WTG ZWINGT ZEUGEN, AUF SAND ZU BAUEN
Nach Bedarf wechselnde Glaubensinhalte
… NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
DOKUMENTE
die zum Nachdenken anregen
DIE FRAGEN DES INTERESSIERTEN
Unangenehme Fragen

DER WACHTTURM UND DIE BIBEL
Sind Zeugen Jehovas Christen?
Die Wachtturm-Gesellschaft lehrt:
GESALBTE CHRISTEN
Lehrmäßig durch die Wachtturm-Organisation gesteuert, erklären heute fast 100 % aller Zeugen Jehovas spontan, nicht durch Gottes heiligen Geist gesalbt und wiedergeboren zu sein. Ohne den Bibelnachweis zu erbringen, wird behauptet, die Einsammlung von Gesalbten habe besonders im Jahre 1931 ihr Ende gefunden.
(Gottes ewiger Vorsatz, Seite 178,183; Erwachet 22.9.1976, Seite 28,29 und Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, Seite 139)

Die Bibel lehrt
GESALBTE CHRISTEN
Im biblischen Sinn ist nur der ein Christ, ein Gesalbter, der die Salbung (chrisma), die Gabe des heiligen Geistes empfangen hat.
(2. Korinther 1:21,22)
Johannes schrieb:
„Ihr aber habt die Salbung (die Gabe des heiligen Geistes) von dem Heiligen (von Christus) empfangen … Und die Salbung, die ihr von mir empfangen habt, die bleibt in euch."
(1. Johannes 2:20,27, Albrecht)
Dem Titus schrieb Paulus:
„In seinem Erbarmen hat er uns errettet durch das Bad der Wiedergeburt und die Erneuerung, die gewirkt durch den heiligen Geist, der durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über. uns ausgegossen hat".
(Titus 3:5,6, Albrecht)

Die Wachtturm-Gesellschaft lehrt:
ABENDMAHL
Ebenfalls lehrmäßig durch die Wachtturm-Organisation gesteuert, weigern sich heute Millionen Zeugen Jehovas, vom Abendmahl-Brot und vom Gewächs des Weinstocks zu genießen, Sie weisen das Brot und den Kelch mit aller Entschiedenheit von sich, um anzuzeigen, daß sie als „Große Volksmenge" nicht zum „geistlichen Israel" gehören.
(Auf den großen Lehrer hören, Seite 170; Ewiges Leben in der Freiheit der Söhne Gottes, Seite 154)

Die. Bibel lehrt:
ABENDMAHL
Paulus schrieb
„Wir alle teilen uns in das eine Brot, haben Anteil an dem einen Brote". (1. Korinther 10:17, Menge)
Jesus erklärte unmißverständlich:
„Wenn ihr nicht meinen Leib esst und mein Blut trinkt, habt ihr kein bleibendes Leben. Wer meinen Leib ißt und mein Blut trinkt, gewinnt daraus das ewige Leben". (Johannes 6:53,54, Zink)

Die Wachtturm-Gesellschaft lehrt;
GEBETE
Keiner der Zeugen Jehovas darf Gebete an Jesus Christus, dem alles überragenden Haupt und Herrn richten. Jehovas Zeugen beten ausschließlich zum himmlischen Vater. (Die. Wahrheit, die zu ewigen Leben führt, Seite 153)

Die Bibel lehrt:
GEBETE
Christen beten nicht nur zum Vater (Matthäus 6:9), sie beten auch zu ihrem Herrn und Haupt Jesus Christus, Johannes 14:13, 14, Albrecht, Luther, Menge. Konkordanz NT, Herder, Kürzinger u. a.; Apostelgeschichte 7:59,60; Offenbarung 22:20.
Nach dem Übersetzungstext von Dr. Wiese gab :Jesus folgende Zusicherung:
„Wenn ihr etwas von mir erbitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun".
(Johannes 14:13,14)

Jehovas Zeugen sind keine Christen
Jehovas Zeugen ist bekannt, daß Christen „Gesalbter" bedeutet. Trotzdem bekennen sie in ihrer überzahl bewußt, keine Gesalbten (= Christen) zu sein.
Obwohl Jehovas Zeugen wissen, daß die Rettung allein im Namen Jesu Christi möglich ist (Apostelgeschichte 4:12; Philipper 2:9-11), beten sie nicht zu ihm.
Fast alle Zeugen Jehovas weisen Christi Leib und Blut beim Abendmahl abwehrend und mit allem Nachdruck von sich. Sie bezeugen ohne Regungen des Gewissens, weder durch Gottes heiligen Geist gesalbt, noch wieder geboren zu sein.

EIN UNHEIMLICH WIRKUNGSVOLLES MITTEL!
Die Traktate und Flugschriften der Ketzer gehörten zu den wirkungsvollsten Mitteln, im 16. Jahrhundert die reformbedürftige damalige Weltkirche zu erschüttern und die Reformation auszulösen! Auch die Wachtturm-Weltorganisation hat nun ihre Ketzer! Die zunächst gar nichts weiter wollten, als „allein die Schrift" gelten zu lassen. Wie der seinerzeit unbekannte Mönch Martin Luther. Aber die Rechthaberei der WTG, verrannt in ihre eigenen unchristlichen Dogmen, zündet ebenfalls die „Scheiterhaufen" an (WTG-Scheiterhaufen- Drama „Hüte dich vor rebellischen Reden"), anstatt sich zu reformieren.

So ist nun ihre Zeit herbeigekommen, und die Aufbrüche werden unvermeidlich. Natürlich kann das alles zunächst nur sehr unterschiedlich sein, immer aus den gegebenen Anlässen und Umständen heraus. Dieses Traktat kommt aus der Gruppe „christen", ins Leben gerufen von Werner Vetter, aus Lauchheim/BRD, eben aus den Gründen, die in den Feststellungen zuvor dargelegt worden sind. Bemerkenswerterweise ist diese Thematik auch, Inhalt der „Rebellion" unter Raymond V. Franz in der WTG-Weltzentrale selbst! Ja, Christ sein heißt gemäß dem Evangelium Gesalbter sein. Unbestreitbar. Danach sind fast alle WT-Zeugen tatsächlich keine Christen! Das ist ungeheuerlich für sie! Und für die WTG eine der „Zeit- bomben" unter ihrem Fundament.

DARUM HANDLE, WER CHRIST SEIN WILL!
Ihr seid unter dem Wachtturm als „andere Schafe" gar keine Christen gemäß dem Evangelium Jesu und der Apostel!
Geht darum allerorts über zur Teilnahme an den Abendmahlsymbolen. Laßt euch nicht länger vom Christsein abhalten.
Selbst wo sich so nur „zwei oder drei im Namen Jesu" versammeln, wird er mitten unter ihnen sein. (Matthäus 18:20)
Das WTG-Werk, die WTG-Organisation, hat sich nach Matthäus 24:34 längst zeitlich überlebt und selbst ad absurdum geführt. Die „reformatorischen" Aufbrüche im Namen Jesu sind unvermeidlich. Auch die WTG- „Scheiterhaufen" lodern vergeblich, und wenn sie noch so „dramatisch" aufgezogen werden!
-CVN-

… EINER „ORGANISATION GOTTES" UNWÜRDIG
Raymond Franz bricht sein Schweigen (2)
Es ist wahrhaft ungeheuerlich!
Ja, es ist wahrhaft .ungeheuerlich, was wir bei Raymond Victor Franz, ehemals Mitglied der. leitenden Körperschaft der WTG und damit WTG-Kronzeuge des Jahrhunderts, weiter über die WT-Organisation zu Gesicht bekommen. Man muß das alles schließlich selbst lesen. Wir setzen deshalb unsere Vorschau fort nach dem, was er im ersten Kapitel unter „Preis des Gewissens" veröffentlicht hat., Sein Gesichtspunkt dabei war, daß es „weder sicher noch recht ist, gegen das Gewissen zu handeln" (Martin Luther 1521 vor Kaiser und Reich in Worms).
In der Tat, ein „unverletztes Gewissen vor Gott und Menschen" ist für einen Christen unabdingbar. (Apg. 24:16 Menge)

Da werden - Raymond Franz erlebt es - im Interesse der WT-Organisation Familienbeziehungen der verschiedensten Art rücksichtslos zerschlagen. Guter Name und guter Ruf, das ganze Leben hindurch erworben und bewährt, werden angeschwärzt und zerstört. Rufmord also. Das trifft Menschen, Zeugen, die in keiner Weise etwa „aus hartnäckigem Stolz, zur Befriedigung des Wunsches nach materiellem Gewinn, für Prestige, Macht oder einfach fleischliches Vergnügen" handelten.
Nein, sie waren zwanzig, ,dreißig, vierzig und mehr Jahre hingegebene Zeugen! Männer des WTG-Hauptbüros, reisende Aufseher, Älteste und ihre Frauen.

Ihre ganzen Lebenspläne waren aufgebaut, wie die Organisation es vorgegeben hatte und wollte.
„In geheimen WTG-Sitzungen von nur wenigen Stunden war solches wie ausgelöscht! Weshalb? Weil die WTG-Treue sie an einen Scheideweg geführt hatte, wo genau das „unverletzte Gewissen vor Gott und Menschen" auf dem Spiel stand! Gegen die WTG! Wie das? Raymond Franz läßt es vor unseren Augen abrollen. Du mußt das lesen! Es kann doch nicht sein, daß alle Welt es erfährt und DU nicht. Wird man doch von nun an auch hier unweigerlich und unabwendbar darauf stoßen!

Der Fall des Gilead-Unterweisers Ed Dunlap
Raymond Franz enthüllt, wie die WTG zu denen gehört, die im Namen von Gewissensfreiheit und mit der Forderung nach Gewissensfreiheit gegenüber Kirchen und Staat die schlimmste Gewissensbeschränkung ,und Gewissensunterdrückung betreiben. Es geht u. A. um keinen Geringeren wie Edward Dunlap. Jahrelang in den WT-Berichten über die Graduierung von Gilead-Absolventen-als Registrator und Unterweiser für Missionare der WTG-Gilead-Schule ausgewiesen und in international bekannten Hauptmitarbeiter am maßgeblichen WTG-Bibelwörterbuch „Hilfe zum Verständnis der Bibel", Verfasser des weltweit verwendeten WTG-Lehrbuches „Kommentare zum Jakobusbrief" und anderer sog. geistiger Speise. (Ed Dunlap in Gilead siehe u. a. WT 1.8.1973, S.476.)

Lies, wie ein WTG-Komitee aus „anderen Schafen" eingesetzt wurde, um das „Überrestglied" Edward Dunlap zu richten und auszuschließen! Nichts konnte ihm gegen Gott und Christus nachgewiesen werden! Im Gegenteil! Er wollte sein Gewissen unter der WTG allein vor Gott und Menschen unverletzt erhalten. „Andere Schafe" richten unter der WTG „Überrestglieder"!

Gibt es Ungeheuerlicheres?
Die WTG-Position war, wie in allen solchen Fällen: Einheit auf Kosten der Wahrheit! Womit die WTG zu einem Moloch geworden ist. Eine „Mutter"" so will sie ja wohl genannt werden, die ihre kritischen „Kinder verschlingt"!
Raymond Franz erhebt hierzu die Frage nach dem Gewissen jener vor Gott und Menschen, die hinter verschlossenen Türen und nach außen geheim derartiges praktizieren. Wir erleben in der leitenden Körperschaft der WTG ein Abweichen von den Lehren Jesu und der Apostel, ein Umwandeln von gehörigem Respekt vor Autorität in bedenkenlose Unterordnung und Kriecherei, eine Preisgabe der persönlichen Verantwortung vor Gott: Einheit auf Kosten der Wahrheit!

Was nichts Geringeres bedeutet, als Gott zu spielen, diejenigen in der leitenden Körperschaft, die zugleich als WTG-Direktoren, genauer als entscheidende Männer im WTG-Direktorium, die reale Macht und Verfügungsgewalt, auch personell, innehaben, mit den Gesetzen der US-Bundesstaaten im Hintergrund, nach denen sie die WTG-Institution führen und verwalten.

Der Vorhang öffnet sich nun
Das bisher Gesagte ist nur der Auftakt. Es zeigte uns die Beweggründe von Raymond Franz, seine unbedingte Bindung an das geschriebene Wort Gottes, auch gegenüber der Autorität der WTG! Unerhört für die WTG allerdings! Raymond Franz ein „Luther" der Organisation? Ja und mehr vergleichsweise: Kronzeuge aus dem WTG-Kardinalskollegium, der leitenden Körperschaft!
Was uns hier schon vorab erregt, ist die Tatsache, daß maßgebliche Verfasser der „geistigen Speise" der WTG, mit der die ZJ operieren müssen, der WTG als Menschenwerk den Rücken gekehrt haben. In diesem Zusammenhang wird offenbar werden, was da insbesondere im „Hilfe„-Buch verfälscht ist! Desgleichen lernen wir endlich einmal kennen, wer die WTG-Bücher eigentlich verfaßt bzw. schreibt. Das wird sehr erstaunlich! Soll doch jedermann von dieser „Speise" sein Leben abhängig machen.

Stelle dir vor, wenn andere das alles erfahren, denen diese „Speise" angeboten wird. Aber das wird nun der Fall sein!
Ja, der Vorhang öffnet sich nun. Wenn du alles gelesen haben wirst, wird - wie wir eingangs sagten - ehrlicherweise hinterher nichts mehr sein wie zuvor.
Raymond Franz selbst sagt, daß alle Betroffenen, also alle WT-Zeugen, ein Recht darauf haben zu erfahren, was er als einer der Hauptverantwortlichen für das weltweite WTG-Werk, als Mitglied der leitenden Körperschaft, in den neun Jahren seiner Mitgliedschaft in dieser Körperschaft erfahren und begriffen hat. Wer hat bisher schon erfahren, auch erfahren, was echt gegen die WTG spricht, gegen den Wachtturm? So hat wohl kaum jemand echt die Kosten, das Für und Wider, erwägen können, als er den Wacht-„Turm" baute, für sich, für seine Familie, für die Menschen, an die er sich damit wendet.
(Lukas 14:28,29)
Auch mit Raymond Franz, einem Kronzeugen dafür, ist das nun möglich. -

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WT 19/1986
STUDIENARTIKEL
„Trost von dem „Gott des Friedens" und
„Frieden von Gott - Wann?"
DER WT-JEHOVA - EIN „Gott des Friedens"?
Wen meinen denn die Zeugen Jehovas, wenn sie von dem „Gott des Friedens" reden?
Der Jehova, welcher lt. Lehrmeinung der WTG in Kürze Milliarden Menschen darunter Frauen, Kinder, gar Säuglinge - hinschlachtet, damit drei Millionen ZJ in Frieden leben können?
Und was heißt dann: „In Frieden leben"?

Sollen nicht auch noch während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi Menschen ungehorsam bzw. am Ende dieser Zeitspanne von Satan ins Verderben gestürzt werden? Wann dürfen denn Zeugen Jehovas überhaupt in Frieden leben?
Doch zurück zu den Kindern: Zu Recht wird auf S. 25 dieses Wachtturms die abscheuliche Praxis der Kinderopfer während der Zeit der jüdischen Könige Ahas und Manasse verurteilt. Zu Recht wird Gottes Ausspruch in Jeremia 19:4 zitiert:
„Sie haben diesen Ort mit dem Blut der Unschuldigen erfüllt."
Aber derselbe Gott soll in Harmagedon unschuldige Kinder vernichten?! Kann nach diesen Überlegungen überhaupt noch von einem „Gott des Friedens" die Rede sein?

KEINE ZEIT ZUM STREIT
Gern hören es Zeugen Jehovas, wenn Außenstehende den angeblichen Frieden in ihren Versammlungen, bei Kongressen u. a. loben. Sie vergessen dann auch nie zu erwähnen, daß dieser Friede Ergebnis der „brüderlichen Liebe" wäre, die sie untereinander hätten.
Interessanterweise lüftet die WTG auf S. 12 ein Geheimnis:
„Wir können unsere brüderliche Liebe immer erweitern. Diese vorzügliche Eigenschaft ist vor allem dann reichlich vorhanden, wenn Älteste und Dienstamtgehilfen im Königreichsdienst eifrig vorangehen, 'zuerst das Königreich zu suchen', werden Differenzen, die durch die menschliche Unvollkommenheit, durch Persönlichkeitsunterschiede und ähnliche Probleme bedingt sind, zweitrangig."
Eine eigenartige Methode, brüderliche Liebe anzuregen: Wenn man nur die Leute „reichlich im Herrn" beschäftigt, können sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Infolge dessen entsteht auch kein Streit.
So einfach ist das mit der „brüderlichen Liebe". Oder doch nicht?

ERWARTUNGEN DIE ENTTÄUSCHT WERDEN
So werden die Zeugen Jehovas verdummt:
Unter der verheißungsgsvollen Überschrift
„Frieden von Gott - wann?" läßt die WTG einen 5-seitigen Studienartikel schreiben. Die ZJ platzen vor Neugier.
Wann kommt denn nun Harmagedon???
Auf Seite 18 kommt der „kalte Guß":
„Obwohl wir nicht den genauen Zeitpunkt kennen, rückt jener Tag der Urteilsvollstreckung immer näher."
Wer kann mit einem solchen blah-blah schon etwas anfangen …
Vor allem aber:
WAS NUTZT DIESER STUDIENARTIKEL?

NEBENARTIKEL
„Welches ist die wirksamste Art,
'den Nächsten zu lieben'?"
WTG VERSPOTTET DIE ARMEN
„Zum Beispiel ist die Anwendung biblischer Grundsätze in bezug auf die Arbeit und in bezug auf die Einstellung zu materiellen Dingen eine Hilfe, nicht zu verarmen." (S. 23)
Das mußte sich die WTG einmal von Seele reden. Die Hungernden und die vor Hunger Sterbenden sind selber schuld! Warum sind sie auch keine Zeugen Jehovas? Warum arbeiten sie nicht anständig?
Nun dürfen sie sich nicht wundern, sie krepieren.

DIE HILFE FÜR GLAUBENSBRÜDER KOMMT NICHT VON DER WACHTTURM-GESELLSCHAFT
„Zugegeben, Predigen löst nicht jedes Problem." (S. 24)
Selbst dieses teilweise Eingeständnis ist falsch. Einem Hungernden nützt die ZJ-Predigt gar nichts. Er will leben, nicht irgendwann - nein, er will jetzt leben und dazu braucht er materielle Nahrung. Und derjenige ist sein Nächster, der ihm etwas zu essen gibt.
Nun ja, Zeugen Jehovas spenden hin wieder Geld, um Glaubensbrüder aus Bedrängnis zu helfen. Für „Weltmenschen" haben sie aber kaum etwas übrig. Und selbst die Hilfe für die geistigen Geschwister soll auf „privater Ebene" organisiert werden. (S. 24) Die WTG, die monatlich Hundertausende (Millionen d. Red.) aus ihren Anhängern herauspreßt, sieht überhaupt nicht ein, dieses Geld für solche Zwecke auszugeben.
Was ist schon die Not der Glaubensbrüder, verglichen mit ihrem so wichtigen Werk?!

DIE WTG ZWINGT IHRE ZEUGEN, AUF SAND ZU BAUEN
Der Glaube die Sonderlehren des WT ist Voraussetzung dafür, ein Zeuge Jehovas sein zu können. Weil diese Lehren einer fortwährenden Änderung unterworfen sind, werden die Gläubigen von der Leitung gezwungen, dem dringenden Rat Jesu entgegen, auf Sand zu bauen. Mit Sicherheit kann gesagt werden, daß die gegenwärtigen Lehren der WTG das gleiche Schicksal erleiden werden, wie ihre Vorgänger. Wieder einmal hat die „leitende Körperschaft" auf ihre Lügen aufmerksam gemacht, damit niemand ohne seinen eigenen Willen betrogen werden kann. Die hauseigenen Lehren sollen (wie das Zitat in CV von Sept. 1986 beweist) an erste Stelle gesetzt werden. Indem die Anhänger diese selbst gemachten und nach Bedarf wechselnden „Glaubensinhalte, die nur JZ vertreten", im Rahmen der Verkündigung zur eigenen Ansicht erklären müssen, müssen sie auch die Verantwortung für alles übernehmen, was sich aus der Anwendung und Verkündigung dieser Lehren ergibt. Die. Nachläufer müssen schuldig werden, weil die Urheber auf diese Weise die ganze Last von sich abwälzen. Muß die Lehre wieder einmal geändert werden, dann hat sich nicht die Gesellschaft geirrt, sondern einige dachten …

Neue Gemeinschaften verdanken in der Regel ihr Entstehen dem Umstand, daß jemand auf Gedanken kommt, die er der Welt als die letzte Erkenntnis anbietet. In den meisten Fällen führt das zur Trennung von der Kirche. Ein weiteres Verbleiben in ihr würde sich nicht mit dem eigenen Ausschließlichkeitsanspruch vertragen. Aus den so entstehenden Abspaltungen ergeben sich folgerichtig immer wieder neue mit dem gleichen Anspruch.. Weil diese zweifelhaften Erkenntnisse überschätzt werden, maßen sich die geistigen Väter derselben an, der „Alten Kirche" das Attribut „erstarrt" anhängen zu können. Damit erklären sie sie als tot. Man wirft ihr vor, den Gläubigen ganz bewußt wichtige Tatsachen vorzuenthalten. Diesen Gedankengang verfolgt die WTG konsequent weiter und bezeichnet die Kirche als babylonische Hure, die mit „ihren Buhlen" zusammen der sicheren Vernichtung geweiht ist. Daraus ergibt sich die Forderung, aus ihr hinauszugehen.

Nichts kann verkehrter sein, als vorauszusetzen, die Kirche sei erstarrt. Denn wäre ,sie das, dann hätte sie nicht über zwei Jahrtausende hinweg lebendig und wirksam sein und bleiben können. In der Geschichte der Bibel im allgemeinen und in der Kirchengeschichte im besonderen sehen wir Stufen der Erkenntnis über das Wirken Gottes in der Welt und in Seinem Volke, geprägt von der Zeit, den Umständen und den Erfahrungen. Dieser Prozeß ist ein fortwährender und dauert an. Nur dann kann man die Kirche als erstarrt ansehen, wenn man ihr zum Vorwurf machen will, daß sie an der Lehre Christi festhält. Das aber muß die von Christus gegründete Kirche tun und sie muß von der Gründung an ununterbrochen bestanden haben.

Es kann nun mal nicht der Auftrag dieser Kirche sein, einen „anderen Christus" zu predigen, oder so zu tun, als hätte ER es Sich anders überlegt und wolle sich nun doch den Ansichten und Absichten der Mehrheit lauer Christen beugen. Darüber würde, sich wohl mancher freuen, aber die, die es mit dem Glauben ernst nehmen, würde es verunsichern und die Wahrheit würde versickern wie ein Bach in der Wüste.

Der Herr; an den wir glauben, hat zum Trost und zur Gewißheit hinterlassen, daß ER derselbe ist und bleibt, gestern, heute und auch morgen.
In so vielen Jahrhunderten sind die Zeitumstände für jede Generation von Gläubigen andere, aber das, was einen Christen er wartet, muß das gleiche sein, weil es nur eine Hoffnung gibt. Dieses Gleicheitsprinzip wird auch von Jesus im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg veranschaulicht.
Zeit und Umstände beeinflussen zwar den kurzlebigen Menschen, aber nicht den ewigen Gott. Schon darum nicht, weil alle Weisungen Gottes und Seines Sohnes auf Liebe Güte und Menschlichkeit hinauslaufen.

Was kann das sein, daß es auf Menschen eine solche Faszination ausübt, daß sie es für möglich halten, die Kirche Christi wäre erst zu ihrer Zeit wirklich ins Dasein gekommen, und nicht schon zur Zeit Christi, um dann „bis zum Ende" ohne Unterbrechung zu bestehenden? Wie halten es die Splittergruppen für möglich, das Evangelium auf der ganzen Erde zu predigen, wie es Gottes Auftrag ist? Um eine Begründung für die eigene „Erwählung" finden zu können, muß man die Bibel selbst in Mißkredit bringen. Wenn man das tut, schneidet man gleichzeitig die Möglichkeit ab, sich in Zukunft legal auf die Bibel berufen zu können. Ist es so schwer, zu verstehen, daß eine Berufung auf eine entwertete Bibel auch zwangsläufig die eigenen Lehren entwerten muß, sofern man diese mit der Bibel begründen will? Und das muß man ja schließlich, wenn man den Anspruch erhebt, christlich zu sein!

Weil der Beitritt zur Splittergruppe einerseits meist freiwillig erfolgt und andererseits in eine gewisse Isolierung führt, herrscht bei den Mitgliedern oft ein hohes Maß an Eifer, Treue und Sendungsbewußtsein.
Natürlich sind in der Menge der Gedankenspreu auch einige „Körner" verborgen. Dazu gehören solche Gedanken, die den Zusammenhang des Alten und des Neuen Testaments, der die Bedeutung des. Gottesnamens JHWH; zum Inhalt haben. Darüber macht man sich auch in der Kirche Gedanken, ohne daß die Beschäftigung mit diesen Gegenständen zur Einzelgängerei führen muß. Nicht zuletzt hat der intensiver gewordene Dialog mit dem Judentum zu beachtlichen Ergebnissen geführt. Wer daran interessiert ist, mehr darüber zu erfahren, dem sei das Buch von Professor Ingo Baldermann, Göttingen, empfohlen:
„Die Bibel, ein Buch des Lernens".
Eifrig zu sein wird in der WTG so aufgefaßt, als müsse jeder ein Apostel Paulus en miniature sein. In diesem Zusammenhang kann man sich gleich mal die Frage stellen, ob denn Paulus auch Berichtszettel ausfüllen mußte! Jeder kann und sollte sich natürlich für das engagieren wofür auch der Apostel lebte, doch nicht jeder kann es auf die gleiche ausschließliche Weise. Das anzustreben, führt unweigerlich zu Frustation und schließlich zu Heuchelei, zu Zwangsvorstellungen und endlich zu Leerlauf. Das Kleine im Bereich des Möglichen liegende wird versäumt, das Große aber nicht erreicht. Jeder kann Gott seinem Lebensbereich dienen, wobei jeder die Intensität seines Dienstes bestimmen kann. Sind aber nicht Liebe und freier Wille die Triebfedern für das Tun eines Menschen, dann steht seine Tätigkeit von vornherein unter negativen Vorzeichen. Man kann trotz allen Eifers in die falsche Richtung laufen und man kann mit eben solchem Eifer etwas lehren und verkünden, im Widerspruch zu Jesu Lehre steht.

Die Treue zu den Lehren einer menschlichen Organisation und zu dieser selbst haben, nichts mit der Treue zu Gott und zu Seinem Wort zu tun, wie es vielleicht bei oberflächlichem Hinschauen erscheinen mag. Es kann bei genauem Betrachten als Treue zu einem Idol oder Götzen erkannt werden. Wirft man der Kirche wegen ihrer Treue zu einigen Dogmen vor, starr und abhängig von der Tradition zu sein (lt. WTG die „leeren Hülsen der Religion"), so kommt es gerade in den Splittergruppen zu dem eigenartigen Phänomen, daß sie, um nicht den Grund unter den Füßen zu verlieren, selbst in höchsten Maße an ihren Traditionen festhalten müssen. Doch stehen diese Traditionen in einem gravierenden und sogar degradierenden Widerspruch zur Glaubenstradition der Kirche. Man muß nämlich, um den Schein einer festgefügten Kirche Christi wahren zu können, an den menschlichen Irrtümern festhalten, die einst zur Gründung der Gemeinschaft führten, und die längst als das ausgewiesen sind, was sie in Wirklichkeit darstellen, eine Täuschung gröbster Art!

Treue an sich ist noch nicht viel wert. Erst dann entfaltet sie ihre positive, Kraft, wenn ihr Bezugspunkt würdig und wahrhaftig ist, wenn es sich um Gott selbst handelt und nicht um seine Epigonen.
-H.G.-

… DARUM KANN ICH NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS. SEIN
An die
Ältesten der Versammlung
Jehovas Zeugen … z. Hd. des Sekretärs Br. …
Liebe Brüder,
hiermit erkläre ich, daß ich die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas verlasse, da ich nach sorgfältiger Prüfung erkannt habe, daß die Lehren der Wachtturm-Gesellschaft nicht in Übereinstimmung mit dem wahrhaftigen Wort Gottes sind.
In dem Buch „Organisiert, unseren Dienst durchzuführen" heißt es auf Seite 149:

„Der Begriff „Verlassen der Gemeinschaft" bezeichnet die Maßnahme einer Person, die, obwohl sie ein getauftes Glied der Versammlung ist, ihre Stellung als Christ absichtlich aufgibt, die Versammlung verwirft und erklärt, daß sie nicht mehr als ein Zeuge Jehovas angesehen oder bekannt sein möchte."

Auf Seite 150, erster Satz, heißt es weiter:
„Die Versammlung wird durch eine kurze Bekanntmachung davon unterrichtet, daß der Betreffende aus eigenem Wunsch die Versammlung verlassen hat."
Da ein Verlassen der Gemeinschaft aus eigenem Wunsch nach diesen Ausführungen möglich ist, bitte ich, meine Entscheidung zu akzeptieren und nach der zitierten Anweisung zu verfahren.
Feststellen möchte ich jedoch, daß ich in keinster Weise meine „Stellung als Christ" aufgebe.
im Gegenteil: Ich habe, erkannt, daß ein Christ im Sinne der Bibel nicht der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas angehören kann. Zu dieser Überzeugung bin ich durch den Vergleich der Wachtturm-Literatur mit dem Wort Gottes gelangt. mir ist vieles aufgefallen, was nicht im Einklang mit der guten Botschaft Jesu ist, möchte aber nur 4 Themen aufgreifen und zum besseren Verständnis meiner Entscheidung erläutern:

1. DIE WIEDERKUNFT CHRISTI
2. DIE GUTE BOTSCHAFT
3. DER „TREUE UND VERSTÄNDIGE SKLAVE"
4. DIE „ORGANISATION JEHOVAS"
M. S. aus S.
CV-Hinweis
In den folgenden CV-Ausgaben legt M. S. ihre Erkenntnisse dar, über die von ihr angeführten 4 Themen, die sie zum Verlassen der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas (u. a.) veranlaßt haben.

HAST DU DAS GEWUSST? CV-DOKUMENTATION
Jehovas Zeugen lassen es sich immer noch von ihrer leitenden Körperschaft einreden, daß nur durch ihre Organisation Gott zu allen Menschen redet. In den Schriften der Zeugen Jehovas kann man es deutlich nachlesen. Wir zitieren einige Sätze daraus:
Um dem Souverän des ganzen Universums zu dienen und ihn zu preisen, muß man mit der Organisation der christlichen Zeugen Jehovas verbunden sein."
„Wir sollten auch daran denken, daß Jehova Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch heiligen Geist … geleitet wird."
(Wachtturm 1. Oktober 1973, Seite 593)

WIR ERINNERN DARAN
Ehe die Organisation der Zeugen Jehovas gegründet wurde, gab es auch schon gottesfürchtige Menschen, die sich in Gruppen zusammenfanden und Gottesdienste durchführten. Auch sie predigten schon damals in aller Öffentlichkeit. Auch sie benutzten die Bibel und halfen den Menschen, Vorhaben besser verstehen zu lernen.

WIR ERINNERN DARAN
Russell, Gründer der Vereinigung „Ernste Bibelforscher", später auch als „Jehovas Zeugen" bekannt, holte sich seine Nahrung lange Zeit aus den Reihen Adventisten. In einer Schilderung über seinen Lebenslauf heißt es:
„Wegen der Ähnlichkeit ihrer Ansichten las er noch mehr von dieser Publikation
… Obwohl er sie als eine Schrift der Adventisten erkannte, für deren Lehren er bis zu jener Zeit wenig übrig hatte. Russell war jedoch geneigt, von jeder Richtung das zu lernen, was Gott ihm lehren wollte."

WIR FRAGEN NUN
Warum versuchten Jehovas Zeugen überhaupt alle anderen Religionsgemeinschaften und prahlen damit, was sie alles wissen? Was wissen sie denn eigentlich wirklich?
Hat es die Vergangenheit nicht eindeutig bestätigt, daß sie von anderen Religionsgemeinschaften noch sehr viel lernen können? Es liegt doch klar auf der Hand, daß alle Endzeitbibelauslegungen der WTG bis zum heutigen Tage nicht der Wahrheit entsprachen. Trotz mehrmaliger Überarbeitung haben sie damit weiter nichts als Schaden angerichtet. Millionen von gläubigen Menschen haben sie dadurch den Glauben an Gott geschwächt und ihre Hoffnungen getrübt. War das der Wunsch Gottes und Christus Jesus?

WACHT ENDLICH AUF!
„Verschließt nicht weiterhin willentlich EUER Herz vor der Wahrheit. Überdenkt noch einmal in Ruhe, was IHR Gott und Christus Jesus vor dem Richterstuhl sagen werdet, wenn er EUCH die Frage stellt: 'Warum hast DU DICH nicht von meinem Geist und den Worten der Bibel leiten lassen. Waren DIR die Worte von falschen Propheten mehr wert als mein Wort und das Wort meines Sohnes?"
W. W.

DIE FRAGEN EINES INTERESSIERTEN
Ein ZJ berichtet
„Wer ist eigentlich euer 'treue und kluge Sklave, der euch Speise zur rechten Zeit gibt'", fragte mich mal ein Interessierter als ich bei ihm einen Nachbesuch machte. Wirklich, eine unangenehmere Frage hätte er mir nicht stellen können! Sind wir ZJ doch gut vorbereitet Fragen zu beantworten, die sich auf Himmel, Hölle, Fegefeuer, Dreieinigkeit, unsterbliche Seele, Harmagedon, Paradies und ähnliche religiöse Lehrdogmen beziehen, aber ausgerechnet solche Fragen zu beantworten - nein, dazu sind wir doch nicht so gut ausgerüstet worden. In meinem Fall verbanden sich im Laufe des Gespräches zum Thema Hauptfrage auch noch andere Wortformulierungen, welche ich erklären sollte, wie z. B, Sklavenklasse, Geistiger Überrest, Gesalbte Christen, kleine Herde, andere Schafe, große Volksmenge usw. Alles Wörter aus dem Büchlein, das ich das letztemal bei ihm zurückgelassen hatte und mit welchem ich ein Heimbibelstudium mit ihm zu beginnen hoffte. Das erstemal, wo es mir nicht so fließend und wortgewandt gelang, Fragen eines Interessierten zu beantworten. Im Herzen verwünschte ich schon, hergekommen zu sein und hätte gern das Thema abgebrochen und wäre gegangen, mir einredend, das ist ja ein „Bock" und es hat somit keinen Zweck, mit ihm noch weiter zu diskutieren, wenn ich nicht gemerkt hätte, meinem Gesprächspartner lag nicht daran mich „reinzulegen", sondern er wollte wirklich verstehen, was er glauben sollte. Aber wie soll ich etwas erklären, was ich selbst nicht so recht verstehen kann!

Ich versprach, zur Beantwortung dieser Fragen besser ausgerüstet wiederzukommen; es gäbe zu diesem Thema noch eine Menge anderer Literatur unserer Gesellschaft und die muß man auch gelesen haben, um alles zu verstehen!
Ich suchte Rat und Hilfe bei unseren Ältesten und sie kamen auch eines Abends zu dritt zu uns, worüber wir hocherfreut waren, Ohne Umschweife kamen wir zur Sache. Ich legte alle Fragen meines Interessierten auf den Tisch und fragte, wie sie sie wohl beantwortet hätten.

„Selbstverständlich müssen wir immer so antworten, wie uns die Gesellschaft lehrt, denn sie ist der treue und verständige Sklave, den der Herr über alles gesetzt hat. Er wird direkt vom Heiligen Geist geleitet, ist sozusagen inspiriert", begann sofort der Ältere in unserer Runde „und in unseren Schriften steht alles drin, wie wir es zu verstehen haben" und sogleich holte er einen alten Wachtturm hervor und zitierte unter anderem: „die Stimme des Sklaven ist die Stimme Gottes" usw. „Ja, ja" sage ich, „das weiß ich, daß das und ähnliches in unseren Schriften steht. Mich sollst du auch nicht überzeugen, aber wie soll ich es so einem Interessierten sagen, damit er es versteht und mich nicht mit solchen endlosen Fragen in die Enge treibt. Er glaubt nämlich, daß auch seine Kirche richtig lehrt, wenn sie sich auf die Bibel stützt, aber in unseren Schriften stünde so vieles Neues, was er noch nie aus der Bibel herausgelesen hat und da möchte er wissen, wer denn eigentlich dazu berechtigt ist so fast grundlegend Neues zu lehren, was sich zwar schön anhört - fast zu schön, um wahr zu sein - aber es könnten doch nur menschliche Wunschvorstellungen sein. Also, ich möchte ihm gern biblisch beweisen, daß es heute solche Menschen gibt, die dazu berufen sind, neue göttliche Wahrheiten zu lehren, aber - entschuldigt bitte - ich sehe da selbst nicht so durch. 'Stimme des Sklaven - wie die Stimme Gottes', sagst sogar inspiriert. Aber wer ist denn eigentlich der Sklave? Laut dem Buch soll es der letzte Rest von den 144 000 sein, also noch über 9 000, aber selbst hab noch nie einen von ihnen gesehen. Als ich zur Wahrheit kam sagte man noch, der Sklave wäre Br. Russell und das konnte einem schon einleuchten; denn immerhin war er es, der die schönen neuen Wahrheiten vom Königreiche Gottes neu lehrte und später Rutherford. Ich habe seine Bücher sehr gerne gelesen, aber heute soll das alles nicht mehr wahr sein. Und heute - besonders seit den letzten Jahrzehnten - gibt es eine Fülle neuer Begriffe und Behauptungen, die - und da muß ich ehrlich sein - auch mich verwirren. Und nun will dieser Interessierte ausgerechnet in diesen Punkten von mir eine ausreichende Erklärung, wo ich selbst nicht durchsehe.

Habt ihr noch nie selbst Interessierte gehabt die euch solche Fragen stellen? Heute interessieren sich die Menschen nicht mehr so sehr dafür, ob es eine Hölle gibt, aber sie möchten gerne wissen, wer es ist, der neue Lehren lehrt, ob sie ihm glauben können."
Schweigen setzte ein.

Noch während ich sprach, versuchte man mich zu unterbrechen, aber jetzt? Endlich machte der Jüngste seinen Mund auf.
„Man sollte das alles nicht so wörtlich nehmen, was bei uns steht. Die Bibel verstehen wir doch auch geistig und da machen es die Brüder, die uns die Bücher schreiben, schon richtig, wenn sie uns ihre neuesten geistigen Erkenntnisse mitteilen und wir sie studieren. Wir müssen nur glauben, die anderen tragen dann die Verantwortung für uns."

Damit war ich überhaupt nicht einverstanden. Eine rege Diskussion setzte eine. Inspiriert - nicht inspiriert? 9 000 oder leitende Körperschaft, Sklave, große Herde, kleine Herde, irrt sich, oder sich nie, wer im Namen Gottes spricht. Engel, Teufel, Dämonen usw. Viele, typisch unsere Wörter wurden gebraucht, alte und neue Schriften wurden zitiert, auch manchmal die Bibel.

Widersprüchliches trat zutage, und es wurde immer später. Meinen Interessierten und seine Fragen hatten wir ganz vergessen - wir selbst wurden uns zu Problemen. Wir waren auch zu laut geworden zueinander bis der älteste Älteste den Schlußstrich zu ziehen schien mit der lauernden Frage an mich: „Glaubst du etwa, daß auch wir eine falsche Religion haben?" „Nein, nein" eilte ich mich zu sagen, „aber hältst du so etwas für unmöglich?"

Eine Antwort bekam ich nicht mehr,
dafür aber einen giftigen Blick. Da meldete sich meine Frau, die die ganze Zeit seits still in einem Sessel. gesessen und in einer Broschüre blätterte. „Das hier ist die allerneueste Broschüre, die die Gesellschaft herausgegeben hat hier steht drin, daß sie nicht inspiriert sind und auch schon Fehler gemacht haben …„ „Aber wir werden vom heiligen Geist geleitet" fuhr der Älteste ihr ins Wort. Da konnte ich mich selbst nicht mehr enthalten und gab giftig zurück: „Du tust ja gerade so, als wenn du die Gedanken eingeben willst, der Heilige Geist ist schuld daran, wenn wir etwas Falsches gelehrt haben und es glauben."

Meine Besucher waren aufgestanden und begannen sich anzuziehen. „Wir werden uns mit dir noch mal eingehend unterhalten müssen", verabschiedete sich mit deutlicher Betonung der Älteste von den Dreien. Auch die anderen gaben mir die Hand, aber es war nicht mehr so freundlich wie bei der Begrüßung.
Ich begleitete sie noch bis zur Straße und rief „Gute Nacht" hinterher.

Meinen Interessierten besuchte ich noch einige Male, aber als ich wieder einmal fragte, wann ich wiederkommen kann, da bedankte er sich höflich und freundlich mit der Frage, ob er mich wohl auch mal besuchen dürfte mit der Absicht, mich zum katholischen Glauben zu bekehren? Doch dafür bedankte ich mich nun gleichermaßen.
Wir treffen uns hin und wieder auf der Straße und grüßen uns stets freundlich. Nur das ist uns geblieben. Aber es hätte schlimmer kommen können.
-J.M.-

AKTUELLES I N KURZE
1987 IN BERLIN GROSSE HERAUSFORDERUNGEN!
1987 wird Berlin einmal geprägt sein von den Feierlichkeiten zum 750jährigen Bestehen der Stadt mit einem Wiederaufbau und Neuaufbau besonders seit 1945, der nur vollzogen werden konnte, weil alle sozial und kulturell bzw. politisch verantwortungsbewußten Menschen dieser Stadt und natürlich darüber hinaus n i c h t auf die Verkündigung der WT-ZJ gehört haben! Bekanntlich ließ die WTG 1949 von der WESTBERLINER WALDBÜHNE aus mit Ausstrahlung über den Sender RIAS eine Resolution los, worin u.a. wie folgt gegen den Aufbau in der „östlichen Besatzungszone Deutschlands" bibelmißbräuchlich gehetzt wurde:

„… bezeugen allen Menschen guten Willens, daß ohne Gottes Führung und ohne Beachtung seines vollkommenen Gesetzes kein Aufbau möglich ist, wie in Psalm 127:1 geschrieben steht: Wenn Jehova das Haus nicht baut, vergeblich arbeiten daran die Bauleute …„ (WT 1. 4. 1950)
Das Berlin von 1987 wird diesen Bibelmißbrauch nicht nur Lügen strafen. Es ist ein Anstoß, sich der sozialen Mitverantwortung im Leben bewußt zu werden.
Erfreuen sich doch viele Zeugen selbst einer Neubau-Vollkomfortwohnung.

NEUES WTG-EVOLUTIONSBUCH BEDENKLICH
In seinem „Foto-Drama der Schöpfung", 5. Tag, vertrat der WTG-Gründer C.T. Russell den Standpunkt, daß die Tiere durch Evolution entstanden sind. Damit ist das Thema des neuen WTG-Buches „Das Leben - Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?" glatt aus den Angeln gehoben. In der Tat kommen für die Tiere nachweislich Jahrmillionen in Betracht. Man verfolge die Fachliteratur.

ZEUGEN JEHOVAS SIND AUCH NUR. MENSCHEN
Im Erwachet vom 8. Mai 1966 war folgender Bericht zu lesen: Armero, eine Stadt von 28 000 Einwohnern, lag 50 km vom. Vulkan Nevada del Ruiz entfernt, in einer engen Schlucht. Der Vulkan war sehr unruhig. Eines Tages geschah es, mit furchtbarem Donnergetöse explodierte der Vulkan an der Nordostflanke der Kuppe. Riesige Schlamm und Geröllmassen wälzten sich zu Tal. Eine über 12 m hohe Schlammflut fegte wie todbringender Besen alles hinweg.

Über 21 000 Tote und Vermißte soll es gegeben haben. Armero ist von der Landkarte verschwunden …
Von den 59 Zeugen Jehovas der Stadt waren 40 verschwunden, Der war zerstört und nicht mehr auffindbar Der Staat und die Welt halfen sofort mit allem, was menschenmöglich war, ohne Ansehen der Person und Religion.
Was aber taten die Zeugen Jehovas der näheren Umgebung? Sie schickten zwei LKW mit Decken und Lebensmittel für ihre Brüder. Nicht für die Weltmenschen, die ihrer Meinung nach ja sowieso früher oder später sterben müssen. Also was soll's?

Nun, den gestorbenen Brüdern kann keiner mehr helfen. Also ist der Fall für sie erledigt. Die Brüder werden ja auferstehen. So ist nichts verloren.
Ja, so hart und brutal sind die Zeugen. Nun kommt aber laut Bericht die große Erkenntnis! Zeugen sind auch nur Menschen. Es heißt jetzt, Zeugen sind also Unfällen und Naturkatastrophen genauso ausgesetzt wie jeder Mensch.
In Zeiten, wie die beschriebenen, wird offenbar, daß der Grundsatz in Pred. 9:11, 12 unterschiedslos auf alle Menschen zutrifft.
Durch diese Feststellung ist bei den Zeugen wieder eine Illusion geplatzt.
-E.B.T.-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
DAS ALTKLUGE MÄDCHEN
Als in einer Berufsschule in Gera über Kriege gesprochen wurde und jede Schülerin dazu eine Meinung sagte, fiel die von Katrin Seifert auf..
Sie sagte in etwa:
'Es läge nicht in der Macht der Menschen den kommenden Krieg zu verhindern, auch nicht in der Macht der menschlichen Regierungen. Allein Christus werde die Herrschaft nach einem bald kommenden Krieg auf Erden übernehmen und an seiner Seite stünden die Zeugen Jehovas,'
Woher ein junger Mensch eine solche Meimung haben kann, mag sich mancher fragen. Wer jedoch Leser des Wachtturm ist, der kann eine Antwort geben.

Zur Probe ein Beispiel:
Im WT, 15. Oktober 1986, Seite 3-5, ist zu lesen, wie „Der Kampf um die Weltherrschaft" ausgeht. Die Frage: „Wer wird gewinnen?" wird gleich mit beantwortet.
Der Ausgangspunkt ist erst einmal einfach: „Der König des Nordens" und „Der König des Südens" sind heute Ost und West, anders gesagt, Moskau und Washington. In der „Rivalität, zwischen den Supermächten" und: „durch den Rüstungswettlauf besteht außerdem die permanente Gefahr eines alles vernichtenden Krieges", erkennt der WT und weicht mit seiner Meinung nicht von den Stimmen anderer internationaler Presseerzeugnisse ab. Der WT stellt auch nicht die Frage: Krieg oder Frieden, sondern schätzt ein, daß es sich um einen alles vernichtenden Krieg handeln wird. Die wichtige Frage bettet er dann auch in einen historischen Zusammenhang und datiert die Anfänge der heutigen Verhältnisse 2.300 Jahre zurück. Darüber könnte man sich streiten. Aber nun verliert er sich wieder, wie so oft, in Prophezeiungen, die der Bibel entnommen, aber von der WTG für ihre Organisation zugeschnitten wurden. Es entsteht der Eindruck, daß die WTG sehr leichtsinnig mit diesem großen Thema umgeht. Wie können sie alles in die Prophezeiung einmünden und fortlaufen lassen als gäbe es nichts, das der Mensch dazu tun könnte? Der WT verneint in seinem Artikel ganz einfach, daß die Menschen die Gestalter der Welt waren und sind. Die WTG ist ja auch Mitgestalter der Welt, sogar an hervorragender Stelle. Sie operiert in 205 Ländern in den Hirnen von 2 650 000 Zeugen Jehovas.

Weiter geht der WT wieder davon aus, daß das Königreich mit Jesus, dem König, seit 1914 bereits herrscht.
Ist doch jedem, der die Bibel ohne WTG-Brille liest, eindeutig, daß Jesus seine Jünger lehrte um das Kommen des Königreiches zu bitten: „Dein Königreich komme!" Es geht eindeutig um ein kommendes Königreich, nicht um ein vorhandenes seit 1914 nach der WTG-Einbildung.
„Lügen werden sie an einem Tisch ständig reden." (Daniel 11:27)

Dieses Zitat aus dem WT-Artikel können sich die Schreiber selbst über ihre Schreibtische hängen. Ist es nicht so, daß die WTG mit Hilfe des Wachtturm aus den Lesern Stillhalteopfer machen will?
Ist es nicht so, daß die WTG mit Hilfe des WT bei ihren Lesern den natürlichen Drang, eigenes zur Verhinderung eines alles vernichtenden Krieges, zu tun, lähmt? Wie deutlich sind Katrin Seifert's Worte, um erkennen zu müssen, welche Verblendung und Einfalt aus einem jungen Mädchen der Zeugen Jehovas im Jahre 1986 sprachen.

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 213
Rückblickend hat man zu konstatieren. Der Ostblock, insbesondere die Sowjetunion, wurden vom Westblock, besonders den USA, „totgerüstet". Das die USA-Politik der Reagan-Administration sich (religiös verbrämt) auch in der Publizistik der WTG wieder findet, verwundert überhaupt nicht. Nun meint diese CV-Ausgabe dieses brandmarken zu sollen.
Man muss da wohl einen Vergleich mal bemühen, der zwar „hinkt", aber doch wohl den Kern trifft. Wenn die Zeugen Jehovas in der Regel Nichtraucher sind, so gibt es durchaus einige unter ihnen, auf die das nicht immer zutraf. Die sich also am ehesten in die Befindlichkeit aktiver Raucher hinein versetzen können. Und die wissen sehr wohl, was alles für rationale Argumente gegen das Rauchen vorgebracht werden. Gleichwohl prallen diese Argumente bei den aktiven Rauchern in der Regel resonanzlos ab. In einer ähnlichen Situation befand sich auch die CV. Das Mißtrauen in der Form der Zeugen Jehovas einem verlängerten Arm der US-Politik gegen über zu stehen, wäre das Eine.
Das Andere hingegen ist, wie denn solcher Art Argumentation bei den ZJ (in diesem Falle den „symbolischen Rauchern" „ankommt"). Und genau dieses ist der springende Punkt. Eine Argumentation, die eigene Interessen gebührend artikuliert, ist nicht schon deshalb allein „erfolgversprechend". Man hätte das wissen können; wollte es aber nicht wissen. Ergo drehte man sich im Kreis, bis es nichts mehr zu drehen gab (sprich das inzwischen eingetretene Ende der DDR).
Der Rubrik „Ungenießbar" ordne ich auch den in dieser CV-Ausgabe lesbaren Satz zu:
„ Wenn sie aber (die WTG), sei es vordergründig, sei es hintergründig, behauptet, daß die von Christus gegründete Kirche eben NICHT bis jetzt ununterbrochen bestanden hat."
Offensichtlich stammt solch ein Satz aus der „katholischen Ecke".
Es ist schon ein starkes Stück, auf das man ja gefasst ist, dass der DDR-Staat und seine Politik in diesem Blatt nur in allerrosarotesten Farben dargestellt wird. Das nun jedoch als vermeintliches „Kontrapalaver" noch die Ergüsse aus der katholischen Ecke dazu kommen, ist wirklich zuviel des „Guten".

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 213 GERA APRIL 1987

IN TREUE ZUR ORGANISATION
Raymond Franz bricht sein Schweigen (3)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen WT 20/1986
CHRISTUS STARB DOCH AN EINEM KREUZ!
WTG in eigener Schlinge gefangen
WIEDERKUNFT CHRISTI
Wie, wann und wo kommt Jesus?
… NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
1. Thema - Die Wiederkunft Christi
DER ERNSTE WUNSCH, GOTT ZU DIENEN
WTG zwingt ihre Zeugen auf Sand zu bauen

NICHT WÜRDIG FÜR DEN HIMMEL UND DAS ABENDMAHL
Erinnerungen einer alten Zeugin Jehovas
Beim Lesen des Artikels der Japanerin Yuriko Eto im WT 17/86 „Warum ich. nicht: mehr in den Himmel kommen will" wurden. bei mir wieder Erinnerungen wach, die ich gern aufschreiben möchte, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben, denn bald wird es keinen mehr geben, der aus Erinnerungen der heutigen Generation erzählen kann wie es damals war - damals in den zwanzigern, dreißigern Jahren.
Auch ich weiß einiges nur, weil ich alte Menschen befragte, sie bat, doch zu erzählen wie es damals war, damals in den dreißigern Jahren, als die sogenannte „große Volksmenge", oder auch „andere Schafe" genannt, aufgekommen ist.

„Damals", so sagte ich, „glaubtet ihr doch alle noch, daß alle gläubigen Christen in den Himmel kommen werden, und wenn das Abendmahl gefeiert wurde, da habt ihr doch alle noch von dem Brot und dem Wein gemeinsam genossen. Heute glauben wir nicht mehr, daß wir in den Himmel kommen werden, und wenn die Gedächtnisfeier ist, nimmt keiner mehr von Brot und Wein etwas zu sich?"
„Ja", sagte die alte Schwester (heute lebt sie wohl nicht mehr), „was soll ich dir sagen. Willst wissen, wie es damals wirklich war. Gerne erzähle ich nicht von den damaligen Zeiten. In den Wachttürmen liest man auch nie wie es damals wirklich war und vielleicht sollte man sowas auch nicht weitererzählen.
Aber dir will ich es sagen.
Also, es war so:
Als im Wachtturm das hellere Licht erschien, sollten wir demnach nicht mehr glauben, daß wir in den Himmel kommen und dort mit Jesus Christus zusammen sein werden, auch sollten wir beim Abendmahl nicht mehr vom Brot und Wein etwas essen, denn wir wären nicht würdig dazu.

Das schockierte uns alle natürlich und wollten uns der neuen Lehre nicht so recht anpassen. Waren wir doch alle überzeugt, daß wir endlich den richtigen Glauben gefunden hatten und wollten treu daran festhalten. Und als das Abendmahl gefeiert wurde, nahmen die meisten wieder vom Brot und Wein zu sich. Das muß wohl so um 1935 gewesen sein. Damals waren auch schon die Verfolgungen unter Hitler und wir alle hielten viel fester zusammen wie heute.

Dann kam aber ein Bruder, den wir alle kannten, weil er sowas ähnliches war wie heute unsere Kreisdiener und er war ein glänzender Redner. Er wollte uns einen sehr wichtigen Vortrag halten und wir alle kamen in großer Zahl heimlich zusammen. Wir waren damals immer sehr gespannt auf jede Neuigkeit, weil wir das Ende jeden Augenblick sozusagen erwarteten.
In seiner Ansprache malte uns der Bruder in den schönsten Farben das künftige Paradies auf Erden vor. Unsere Augen glühten und wir waren begeistert. Es hätte nur noch gefehlt, daß er uns sagte wann es soweit ist und wir wären bereit, sofort in den Verfolgungen für unsern Glauben zu sterben, um in dieses schöne Paradies zu gelangen. Aber er fragte uns unvermittelt 'wer von euch möchte nicht in so einem schönen Paradies auf Erden leben, der möchte die Hand heben.'

Keiner hob die Hand - was ja auch zu erwarten war. Da sagte der Bruder so etwa:
'ALSO BRÜDER UND SCHWESTERN, ICH SEHE, DASS IHR ALLE DIE IRDISCHE HOFFNUNG HABT UND NICHT DIE HIMMLISCHE, WIE AUCH ICH ÜBRIGENS UND BRÜDER UND SCHWESTERN IN DEN ANDEREN VERSAMMLUNGEN.
WARUM HÄLT IHR DENN NOCH IMMER FEST AN DER HIMMLISCHEN HOFFNUNG?'
Wir müssen wohl plötzlich sehr dumme Gesichter gemacht haben, jedenfalls schien mir, daß unser Bruder uns nicht mehr so sympathisch anlächelte, sondern eher angrinste. Ich war sehr böse auf ihn. Dann folgten noch sehr lange Erklärungen von ihm, warum wir auch beim Abendmahl von Brot und Wein nicht genießen sollten, aber wir alle, glaube ich, hörten nicht mehr so richtig hin. Ich jedenfalls kann mich an nichts mehr so richtig erinnern, was er noch sagte. Nach dem Vortrag gingen wir gleich wieder auseinander, nur paar Brüder blieben noch zurück. Du kannst dir ja denken was für Debatten wir in der Folgezeit unter uns führten. Zwar fanden die Überrumplung des Bruders nicht ganz fair, aber wir fügten uns allmählich dem neuen Licht. Und als wieder das Abendmahl - jetzt sagen wir ja dazu Gedächtnisfeier - war, nahm keiner mehr von den Symbolen - denn sie sollten jetzt Brot und werden -, aber einige waren dabei. Sie wandten sich ab und sind bis heute nicht zurückgekommen. Aber einige nahmen nach der Feier doch noch heimlich von Brot und Wein zu sich, meistens erst zu Hause, damit es keiner sieht. Mein Mann gehörte auch zu denen. Jetzt, wo er schon gestorben ist, kann ich dir das ja sagen.

Der Bruder, der die Begräbnisrede hielt, hat das gewußt und hat in seiner Ansprache gesagt, 'daß er zu den 144 000 gehört er wird mit Christus tausend Jahre wie ein König auf Erden regieren.'
Das hätte er aber lieber nicht sagen sollen, denn wir sind in dieser Kleinstadt hier zu gut bekannt und es waren sehr viele Bekannte, sogar alte Schulfreunde von uns zur Beerdigung gekommen und sie haben gelacht über das, was sie hörten. Es wurde zum Stadtgespräch und über uns wurde gespöttelt: 'was, der soll uns mal regieren? wie ein König? mit Christus zusammen 1000 Jahre?' Na du weißt ja wie die Leute sind.

Aber ich muß ehrlich sagen, daß mir das nicht so ganz gefallen hat, daß mein Mann die himmlische Hoffnung hatte und ich nur die irdische. Es soll ja eine Auferstehung der Toten geben und demnach werde ich meinen Mann ja nie wiedersehen, denn er wird im Himmel sein und ich auf der Erde.
Wir hatten eine sehr lange glückliche Ehe geführt, denn wir beide kannten uns schon von der Schule und hatten sehr jung geheiratet. Vier Kinder hatten wir in der Wahrheit großgezogen und drei leben noch heute und auch unsere Enkel sind alle der Wahrheit. Die jungen Leute heute glauben ganz anders als wir damals, damals, als wir in den zwanziger Jahren zu den Bibelforschern kamen. Die wissen immer alles besser und wollen uns noch belehren. Aber ich weiß, daß die Menschen damals besser waren als heute.- Wir hatten nicht viel, wir waren arm, aber wir verstanden es, glücklicher zu sein ..."

IN TREUE ZUR ORGANISATION
40 Jahre Vollzeitdienst als Pionier, Sonderpionier, Kreisaufseher, Bezirksaufseher und Missionar, Zweigaufseher, Bethelmitarbeiter und dann Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG bzw. ZJ in Brooklyn, New York, USA, der "Weltzentrale der Zeugen -.Jehovas" - das ist Raymond Victor Franz,- Neffe des WTG-Präsidenten Frederick William Franz, nunmehr ein Kronzeuge gegen die WTG, wie es ihn noch nie gab! Vertraulich wurde er Ray genannt.

Er war ZJ in der 3. Generation, schon Eltern und Großeltern vor ihm waren das, damals Bibelforscher genannt. Die WTG-Verkündigung, die dann sein Leben entschied, waren die Darlegungen von. WTG-Präsident Rutherford 1938 "Schaut den Tatsachen ins Auge" und "Füllet die Erde". Danach sollte im 2. Weltkrieg Harmagedon beginnen und dann auch gleich das Paradies. Nur wenige Jahre noch sollten die damaligen Jugendlichen warten mit Heiraten und Kinderzeugen. Das muß man heute einmal nachlesen! So ließ sich Ray 1939 mit 17 Jahren im Sinne der WTG taufen, um sein Leben ihrem Werk zu verschreiben"

Nach Schulende 1940 gings gleich in den WTG-Vollzeitdienst, 1940 würde der letzte Sommer vor Harmagedon sein. Man lese das! Und in welchem Trubel das dann alles verdrängt wurde und unterging! 1940 sogleich in den USA verhaftet und Prozesse erlebt, Dann 1940/41 der Gegensatz von J. F. Rutherford und F. W. Franz, weil alles weiterging und nichts endete, Dann wie Ray von Minenarbeitern beschossen wurde. Dann erlebt er als 19jähriger Jugendlicher ZJ den WTG

Kongreß 1941 in St. Louis, der Kinder und Jugendkongreß, der die Alten abschrieb und die Jugendlichen für die nächste Generation begeisterte. Danach als Sonderpionier das opferreiche und spartanische Wohnwagenleben in Ohio. Wieder verhaftet, So wurde er sozusagen im Feuer gehärtet"
Dann kam 1944 die Gileadschule und ein Besuch in "Beth Sarim", dem "Haus der Fürsten", in Wirklichkeit eine Villa für WTG Präsident Rutherford. Man muß lesen, Ray das aufnahm. Wer schon heute kennt diesen ganzen WTG-"Fürsten"-Schwindel? Man kann nur staunen!

1946 wird Ray als "Gesalbter" WTG-Aufseher in Puerto Rico. Für seinesgleichen war die Heirat damals unerwünscht. Wer diesen WTG-"Rat" nicht befolgte, verlor seine Dienstvorrechte, seine "Zuteilung". Die Probleme blieben nicht aus. Erst als es WTG-Präsident N. H. Knorr 1950 selbst nicht mehr aushielt und heiratete, wurde das anders. Das soll also von, Gott gewesen sein? Man muß es lesen. Im zu engen Missionarheim in Puerto Rico dann keine geringen Probleme. Gefahren wie Paratyphus, Ruhr, Liebes-Probleme, Nervenzusammenbruch unter den Brüdern und Schwestern. Alles menschlich, allzu menschlich,.

Dann. auch "theokratische Kriegslist" wie Schmuggel, eine gefährliche Halbwahrheit für den Diktator Trujillo, eine Ray-Attrappe im Bett. Lüge, Täuschung, Betrug, Tarnung, Verdeckung, Irreführung, Falschheit, Ablenkung, Bluff, Schwindel, alles erlaubt, wenn es der WTG dient. Da gab es keine Skrupel, weithin bis heute nicht.
1959 ist Ray 36 Jahre alt und heiratet endlich auch. Cynthia, eine Missionarin. Die Ehe bleibt im Sinne der WTG kinderlos, ein Sichversagen, am Ende eine Tragik.

Dann als dieser WTG-Unsinn begriffen wurde, war es zu spät. Tausende Leser werden ihr eigenes WTG-Schicksal wie in einem Spiegel sehen. Ein unsagbares Herzeleid.
1984 ist Ray dann Absolvent der 39. Klasse in Giliead, um anschließend 1965 Mitglied des WTG-Hauptbüros in Brooklyn zu werden. Er tritt in die Schreibabteilung der WTG ein, wo die "geistige Speise" fabriziert wird. Er ahnt noch nicht, was damit für ihn beginnt. Zunächst ist er glücklich zu wirken, wo er den "Tisch des Herrn" wähnt.

Der Organisation treu bis zum Tode?
Mit dem Eintritt in die WTG-Schreibabteilung muß sich Ray wie nie zuvor dem Studium widmen. Nach und nach gehen ihm da förmlich die Augen über. "An den Zitzen von Babylon saugen", um "geistige Speise" zu schaffen? Erstaunlich! Sie spotten, aber sie "saugen"! Am 20.10..1971 wird er schließlich Mitglied der leitenden Körperschaft der Organisation, Mitglied des höchsten Gremiums. Die Produktion der "geistigen Speise" und die Vorgänge in den geschlossenen bzw. geheimen Sitzungen der leitenden Körperschaft (LK) lassen es schließlich wie Schuppen von seinen Augen fallen. Er lernt Dinge kennen, die er niemals
erwartet und für möglich gehalten hatte, geschweige für denkbar.

Was nun vor unseren Augen abrollt! Es widerstrebt Ray, falsche WTG-Lehren herstellen zu helfen. Er erlebt einen ungeheuerlichen Schwindel um die LK, von der es bis 1975 nur eine Illusion gewesen.
Er sieht in Wirklichkeit "Monarchen" regieren. Gegen Mehrheiten in der LK werden falsche Lehren auferlegt. Ray muß heute das und morgen das Gegenteil davon als "göttliche Wahrheit" formulieren. Er weigert sich als LK-Mitglied, WT-Artikel als gültige "geistige Speise" zu signieren, seine Zustimmung zu geben, da er das nicht verantworten kann und will. Damit macht er sich verdächtig. Die von den eigentlichen Machthabern in der WTG und LK durchgeführte Politik in Mexiko und Malawi, wo es am Ende um Freiheit, Leben und Tod der einfachen Verkündigter geht, ist einer scheidenden Faktoren. In ungeheuerlichen inneren Konflikten reift es in ihm heran, das nicht länger mitzumachen, ohne zum bewußten Heuchler und Schuldigen vor Gott
und Menschen zu werden.

Schließlich "ergreifen" sie ihn und bringen ihn als "Verschwörer" - nichts war falscher als das - vor eine hörige, gnadenlose LK-Inquisition, um ihn auf ihrem Altar der "Einheit auf Kosten der Wahrheit" zu "opfern". Denn seine Positionen sind auf eine erschütternde Weise lauter und wahrhaftig, wie sich jeder Leser überzeugen kann. "Ray, gib nicht auf, dies sind alte Männer, sie werden nicht ewig leben!" und' "Wenn König Saul (WTG-Präsident Franz) stirbt, dann werden. sich die Dinge ändern", rieten ihm die Ängstlichen im WTG-Hauptbüro.
Er gab nicht auf. Sein Buch, das nun seinen Lauf um die Welt nimmt, beweist es uns. -

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DEN WT 20/1986
NEBENARTIKEL:
Der Kampf um die Weltherrschaft
Wer wird ihn gewinnen?"
WER BEDROHT WEN?
„Der heutige überwiegend atheistische „König des Nordens" verneint die Existenz Gottes, und er ist dafür bekannt, daß er die Religion unterdrückt. Er vertraut mehr auf die Macht seiner Rüstung und den Militarismus als auf andere Möglichkeiten, internationalen Einfluß auszuüben. Daher verwendet er einen großen Teil seiner finanziellen Mittel, um dem „Gott der Festungen" Herrlichkeit zu geben. Der „König des Südens" verherrlicht zwar ebenfalls die Rüstung und den Militarismus, er erkennt jedoch andere Götter an, und viele seiner Untertanen sind religiös sehr engagiert." …
„Der „König des Südens" versucht jedoch, ihn (den „König des Nordens", Anm. d. Red.) an seinen Übergriffen auf die sogenannte freie Welt zu hindern." (S. 4)

EIN „REAGAN-HARMAGEDON"
DARF ES NICHT GEBEN!
Kann ein Zeuge Jehovas nach dem Lesen dieser Sätze noch davon überzeugt sein, daß der Wachtturm unpolitisch ist?
(Vergleiche Seite 2).
Dieses Zitat ist doch Politik in Reinkultur. Ja mehr noch - es ist ein Verleumdung der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Staaten.
Die SU würde sich an der „freien Welt" vergreifen, sie unterdrückt die Religion, die Aufrüstung zieht sie den Verhandlungen vor …
Zwar muß dieser WT noch zugeben, daß die USA die Rüstung und den Militarismus verherrlicht. Die Brooklyner Leithirten zeigen dafür aber volles Verständnis.
Schließlich müssen die Vereinigten Staaten von Amerika sich sowie ihre Verbündeten vor den „Übergriffen" der Sowjetunion schützen. Zudem ist ja „Gottes geheiligtes Land" s o religiös! Einem kommen fast die Tränen …

Das Treffen der führenden Repräsentanten der SU und der USA, Michael Gorbatschow und Ronald Reagan, welches übrigens auf Initiative der Sowjetunion in Reykjavik stattfand, hat ein weiteres Mal gezeigt, wer willens ist, abzurüsten und wer nicht. Schließlich scheiterte dort ein mögliches Abkommen zur Rüstungsbegrenzung und Abrüstung an der starrer Haltung des USA-Präsidenten, der unbedingt seine SDI-Pläne im Weltraum verwirklicht sehen möchte.
Zwangsläufig entsteht der Eindruck, daß Reagans Religion sich SDI nennt. Eine solche Religion aber kann für die gesamte
Welt den Tod bedeuten!
Seine Rederei von einen Harmagedon könnte Dann doch noch Gestalt annehmen.
(Siehe WT 19/86, Seite 3.)

STUDIENARTIKEL
„Sag nicht nur:
'Haltet euch warm und wohlgenährt'"
PROBLEME MIT DEN ALTEN
Solange die Zeugen Jehovas jung bzw. wenigstens rüstig sind und im Sinne der WTG arbeiten, sind die besten. Was aber, wenn sie alt und gebrechlich werden?
Zwar haben „die Ältesten die Möglichkeit für eine materielle Unterstützung durch die Versammlung zu sorgen." Da dieses Geld der Wachtturm-Gesellschaft dann nicht mehr Verfügung stehen würde, ist sie an derartigen Hilfeleistungen nicht interessiert. Und plötzlich erinnert man sich daran, daß es ja einen - wenn auch zum Untergang geweihten - Staat gibt, der „Sozialleistungen" für Betagte, für Gebrechliche und für diejenigen, die einer Arbeit nachgehen wollen, aber keine finden können", vorsieht. Dazu ist der Staat also noch gut genug, die von der WTG abgewrackten Brüder und Schwestern bis zu ihrem Tod zu betreuen,

„Fähige Brüder" sollen solchen Geschwistern helfen, ihre „Schüchternheit" zu überwinden, damit sie entsprechende Anträge an Staatsorgane richten (S. 18).
Dann sind die „fähigen Brüder" endlich diese unnützen Esser los. Sie bekommen dann im Krankenhaus, im Alters- oder Pflegeheim bzw. in der Irrenanstalt ab und an mal einen alten WT oder ein Buch, welches schon von anderen studiert wurde. Schließlich kann man sich mit ihnen nicht weiter belasten. Ihre ganze Aufmerksamkeit widmet die WTG den fähigen Interessierten die noch jung und tatendurstig sind.
-G.R.-

CHRISTUS STARB DOCH AN EINEM KREUZ!
CV VOR JAHREN SCHON
IN ,den Jahren 1978/79 (CV 113, 120, 121) wurde nachgewiesen, daß Christus nach den historischen Quellen doch an einem Kreuz starb und die WTG-Pfahltheorie eine falsche Lehre ist, wie so vieles bei der WTG. Um die anderen Christen und ihre Kirchen in diesem Zusammenhang so schlecht wie möglich zu machen, hatte sie das Kreuz sogar in die Nähe von Sexkultgegenständen gerückt. Nicht eilig genug kann sie immer zum Bösen hinlaufen, um andere zu diffamieren und zu verleumden. Und noch immer sie Leichtgläubige, Unkritische und die alles mitmachen.

JETZT RADIO FREIER WACHTTURM, US,
DAS sind Christen, ehem.-WT-Zeugen, die mit Beginn der 80er Jahre aus den Endzeitirrlehren der WTG aufgebrochen sind, jener großer Aufbruch, in dem auch Raymond Victor Franz von der leitenden Körperschaft der WTG hervorgetreten ist. Sie haben auch einen internationalen Informationsdienst, genannt 'Radio' Free Watch Tower ('Radio' Freier Wachtturm), ins Leben gerufen, mit Zentrum in Stoughton, Massachusetts, USA.
In ihrem Bericht (617) 584-4467 „Warum ruft die Wachtturm-Gesellschaft nach Königreichseinheit?" (WT-Kongreßthema 1983) entlarven sie auch die WTG-Behauptung, Jesus sei seinerzeit nicht gekreuzigt, sondern gepfählt worden. Es heißt:
„Wachtturmbilder zeigen Jesus an einen geraden Pfahl genagelt, anstatt an ein Kreuz, mit nur EINEM NAGEL durch seine Hände. In Johannes 20:25 sagt die Bibel, daß da NAGEL (Mehrzahl) in Jesu Händer waren".
JA, das stimmt! Man prüfe Johannes 20:25 nach! Selbst die NW-Übersetzung der WTG sagt
„....Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Spur der Nägel sehe und meine Finger in die Spur der Nägel lege will ich es bestimmt nicht glauben."
SO bestätigen selbst die Jünger, daß Jesus mit ausgestreckten Armen angenagelt, also jeder Arm extra, getrennt, d.h. gekreuzigt war!
Alle WT-Bilder von Jesu Tod sind daher seit Jahrzehnten Fälschungen!
 -CVN-

WIEDERKUNFT CHRISTI
Von der Zeitenwende an bis in unsere Tage hinein hat eines die Menschen nicht mehr losgelassen, das Evangelium Jesu Christi. Diese weltbewegende frohe Botschaft beinhaltet in ihrer Gesamtheit den einzig und erstgeborenen Sohn Gottes (Johannes 3:16; Kolosser, 1:15), seine Selbstentäußerung aus göttlicher Gestalt und seine Erniedrigung bis hinab zum Menschen (Philipper 2: 5-7), das damit in seiner Person zu 'uns gekommene Reich Gottes (Lukas 17:21), das uns von Sünde und Tod befreiende „Wort vom Kreuz" (1. Korinther 1:18; Philipper 2:8) und die Ankündigung seiner Wiederkunft in großer Kraft und Herrlichkeit (Markus 13: 26). Letzterem soll hier unsere Aufmerksamkeit gelten. Jesu Jünger fragten ihn auf dem Ölberg folgendes:
„Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung der Weltzeit"?
(Matthäus 24:3)

Für uns heute ist die Klärung zweier Begriffe in dieser Frage wichtig. Es ist der der „Ankunft" und der des „Zeichen". PARUSIA (griech.) muß ja nach dem Textzusammenhang mit „Ankunft, Wiederkunft, Kommen" oder aber mit „Gegenwart" übersetzt werden. „Gegenwart" aber setzt eine Wiederkunft voraus, wenn zwischen der Jüngerfrage und Christi zukünftiger Gegenwart die Abwesenheit des Herrn liegt. Da dies der Fall ist, muß seine Gegenwart logischerweise mit seiner Wiederkunft beginnen und genau danach haben ihn seine Jünger gefragt.

SEMEION (griech.) steht hier im Grundtext im Singular und nicht im Plural Demzufolge entfällt damit jede Deutungsmöglichkeit auf ein kombiniertes Endzeitzeichen hin in Gestalt vieler Endzeitereignisse (Matthäus 24:6-8). Die Frage der Jünger, die Jesus im Vers 30a beantwortet hat, bezieht sich nicht auf mehrere Geschehnisse als Zeichen innerhalb der Endzeit, sondern vielmehr auf d a s Zeichen seines Kommens. Damit ist wohl der Zeichenspekulation der Wachtturm-Gesellschaft der Boden entzogen,

WIE KOMMT JESUS SICHTBAR ODER UNSICHTBAR
Beides, Unsichtbar, also im Geiste, ist er schon seit seiner Himmelfahrt bei der Gemeinde auf Erden gegenwärtig.
(Matthäus 28:20)
Jedoch die sichtbare Wiederkunft steht noch aus und wenn sie kommt, geschieht sie mit großer Kraft und Herrlichkeit und jedes Auge wird sie wahrnehmen,
(Matthäus 24: 30; Offenbarung 1:7)

WO KOMMT JESUS?
Kommt er vielleicht in die Wüste oder in eine versteckte Kammer, also in das Verborgene, so daß ihn nur einige wenige - eine bestimmte Elite - erkennen können?
Wer so etwas behauptet, ist mit Sicherheit ein falscher Prophet oder gar ein falscher Christus, also gefährlicher Verführer, vor denen Jesu warnt. (Matthäus 24:23-26)
Die Wachtturm-Gesellschaft spricht vom verborgenen unsichtbaren Kommen Jesu Jahre 1914. Gibt das nicht zu denken? Jesus kommt gewiß unübersehbar. So wie ein Blitz den Himmel erhellt, so werden alle Erdbewohner sein Erscheinen wahrnehmen.

WANN KOMMT JESUS?
Am Ende dieser Welt wird er mit dem Zeichen seiner Kraft und Herrlichkeit in den Wolken des Himmels kommen und die Weltzeit beenden. Jedem wird dann klar sein, daß der Herr nicht unsichtbar 1914 gekommen sein kann. Wie sollte er auch, da er doch schon seit seiner Himmelfahrt durch seinen Geist, also unsichtbar, gegenwärtig ist. (Matthäus 28:20)

„DER 'FÜRST DES FRIEDENS' HERRSCHT INMITTEN VON FEINDEN"
Gedanken zu dem 1986 erschienenen Buch der WTG - 3. Kapitel
Auf Seite 24 steht geschrieben:
„Doch die größere Erfüllung von Psalm 2 und Apostelgeschichte 4 für heute nicht zu entnehmen. Das ist WTG-Konstruktion. hat sich … seit 1914 eingestellt. Daß die 'bestimmten Zeiten der Nationen' … Und 1914 ist so „hinreichend bewiesen worden", daß selbst WTG-Präsident Knorr an allem betreff 1914 gezweifelt hat, was man nach außen verschweigt.

Seite 26
„Doch die Nationen, selbst die der Christenheit weigerten sich, anzuerkennen, daß die Zeit für sie gekommen war, ihre Souveränität auf der Erde dem neu inthronisierten 'Sohn Davids' abzutreten … Ihre schamlose Ablehnung des rechtmäßigen Königs ließen sie durch ihre Beteiligung am 1. Weltkrieg erkennen".
Irdische Souveränität, d.h. die politische Landesregierung oder obrigkeitliche Gewalt in einem Land kann nicht in den Himmel abgetreten werden, das sind Hirngespinste und widerspricht obendrein Römer 13. Auch hätte das schon seit 1914 überhaupt nicht erfolgen können, da die WTG selbst das erst seit 1925 mit dem WT „Die Geburt der
Nation" ihren ZJ einmal „klarzumachen" begann! Die WTG selbst wußte 1914 zu Beginn des 1. Weltkrieges nichts in dieser Sache. 1914-1917 haben sich. auch die WTG-Anhänger am Militärdienst beteiligt, in der Schweiz auch im 2. Weltkrieg. Dies alles ist also nichts als Unsinn und Fälschung des Sachverhaltes.

Seite 27
„Diese Erniedrigung, der satanischen Mächte war wahrscheinlich 1918 … vollendet"
Das als wahrscheinlich zu bezeichnen, ist neu. Früher galt das als gewiß. Die WTG beginnt hiermit, von Daten abzurücken, die sie bald mit 1914 verwerfen bzw. umdeuten muß.

Seite 28
„Er hatte die Situation völlig im Griff. Tag und Nacht stehen seine loyalen heiligen Engel zur Verfügung … Sie dienen als Schutzmacht für den gesalbten Überrest und seine Gefährten … in der heutigen schnell verrinnenden Zeit …"
Das saloppe „völlig im Griff" ist WTG-Trug. Es gibt keine derartige Schutzmacht für die ZJ heute. Verbrecher können selbst Bomben in WTG-Königreichssäle legen, wie in Australien, die Unschuldige verletzen und töten.

… DARUM KANN ICH NICHT LANGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
1. Thema - DIE WIEDERKUNFT CHRISTI
Die Wachtturm-Schriften lehren, seit 1914 sei Jesus unsichtbar gegenwärtig:
„Zweifellos hat sich seine Prophezeiung durch die Weltkriege seit 1914 erfüllt. Diese Schlußfolgerung wird bestätigt, wenn wir all die anderen Merkmale des 'Zeichens seiner Gegenwart' betrachten, die wir in Matthäus 24 und an anderen Stellen in der Bibel finden …
Jesu 'Gegenwart' bedeutet nichts Geringeres, als daß er, der König des Königreiches Gottes, zu regieren begonnen hat. Wir können dies nicht mit unseren buchstäblichen Augen sehen, denn Gottes Königreich ist himmlisch, nicht irdisch" (Erwachet!, 8.10.1984, S. 5).
„Da Christi Wiederkunft unsichtbar ist, erhebt sich die Frage: Gibt es eine Bestätigung dafür, daß sie stattgefunden hat? Ja, die gibt es."
Wachtturm-Buch: „Du kannst für immer im Paradies …" S. 147 (17).

„Genauso bedeutet Christi Wiederkunft nicht, daß er buchstäblich auf die Erde, zurückkehrt. Es bedeutet vielmehr,. daß er seine Königreichsmacht über die Erde antritt und ihr seine. Aufmerksamkeit zuwendet.." „Du kannst für immer im Paradies …" S. 147 (16).
Seine unsichtbare Gegenwart hat Jesus uns jedoch schon für die Zeit nach seiner Himmelfahrt zugesichert. Seine Aufmerksamkeit war immer .der Erde und seinen Nachfolgern zugewandt, nicht erst seit dem Jahr 1914:
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte". (Matthäus 18,19.20)
Auch in seinen letzten Worten verheißt Jesus den Seinen nach dem Matthäus-Evangelium. „Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge" (Matthäus 28,20).
Folgerung: Wenn Jesus schon seit mehr als. 1900 Jahren unsichtbar bei den Seinen ist, muß dann nicht seine verheißene Wiederkunft mehr bedeuten als „unsichtbare Gegenwart"?
Da Jesus bereits nach seiner Himmelfahrt von Jehova „über alle Dinge" erhöht wurde, kann dies nicht erst im Jahre 1914 geschehen sein:

„Es ist der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke gemäß, mit der er in Christi Fall gewirkt hat, als er ihn von den Toten auferweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen. Auch hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen" (Epheser 1, 19 - 22).
Ferner: Jesus sprach niemals davon, daß seine Wiederkunft und die Aufrichtung seines Reiches auf Erden in zwei - zeitlich voneinander getrennten - Phasen stattfinden - einmal unsichtbar beim Antritt seiner Königreichsmacht im Himmel und zum
zweiten „nach Harmagedon". Im ERWACHET! heißt es auf Seite 6:

„Daher ist die Geburt des Königreiches Gottes im Jahre 1914 von zentraler Bedeutung in der Weltgeschichte (1. Phase)… Nach Harmagedon wird das Königreich Gottes ein Zeitalter des Friedens und der Ruhe herbeiführen" (2. Phase).
Matthäus, Markus und Lukas schildern übereinstimmend, was Jesus antwortete auf die Frage der Jünger: „Sag uns, wann wird das geschehen und woran werden wir erkennen, daß du kommst, und das Ende der Welt da ist?" (Matthäus 24,3, Die gute Nachricht).
Jesus nennt in seiner Antwort folgende Reihenfolge der Ereignisse:

1. Auftreten falscher Propheten (Matthäus 24,4.5, Markus 13,5.6, Lukas 21,8), Kriege, Erdbeben, Hungersnöte, Christenverfolgungen und erst danach (Matthäus 24,29.30; Markus 13,24.26; Lukas 21,27):
2. Kriege, Erdbeben, Hungersnöte, Christenverfolgungen und erst danach (Matthäus 24, 29.30; Markus 13, 24. 26; Lukas 21, 27):
3. seine Wiederkunft.
Nach Jesu Worten gehen also die „Zeichen" voraus, und erst nach der 'Drangsal wird er wiederkommen und sein Reich auf Erden aufrichten.
Nach der Lehre der Zeugen Jehovas dagegen findet Jesu Wiederkunft zuerst statt (1914); danach folgen die „Zeichen" als Beweis dafür, daß er da und die Aufrichtung seines Reiches auf Erden nahe sei.
Übrigens warnte Jesus davor, denen zu glauben, die in der Zeit des Endes vorgeben zu wissen, wo er ist:

„Wenn dann jemand zu euch sagt: 'Siehe! Hier ist der Christus' oder 'Dort !' glaubt es nicht. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werten große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, selbst die Auserwählten
irrezuführen. Siehe, ich habe euch im voraus gewarnt! Wenn man daher zu euch sagt: 'Siehe! Er ist in der Wildnis', geht nicht hinaus. 'Siehe, er ist in den Gemächern', glaubt es nicht"
(Matthäus 24,23-26).

Jesus sagt uns auch den Grund, warum wir diesen falschen Propheten nicht zu glauben brauchen: Sein Kommen wird für jeden offensichtlich sein!
„Denn so, wie der Blitz von östlichen Gegenden ausgeht und zu westlichen Gegenden hinüberleuchtet, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein" (Vers 27).

Auch Offenbarung 1,7 zeigt, daß die Wiederkunft Jesu nicht nur von den „geistigen Augen" weniger Eingeweihter gesehen wird:
„Siehe! Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchstochen haben."
Auch Matthäus 24,30 beweist, das Kommen Jesu ist ein Ereignis, das der Welt nicht verborgen bleiben kann:
„Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen."

Die Aussage im Buch „Dein Königreich komme", S. 110 (12), ist - milde. ausgedrückt - Respektlosigkeit gegenüber Jesus Christus:
„Da der Glanz dieser Herrlichkeit für das Menschenauge schädlich wäre, muß König für die Menschheit unsichtbar bleiben."
Wenn der Sahn Gottes, der Herr über Leben und Tod, sagt, daß die Menschheit seine Herrlichkeit sehen wird, dann wird sie auch sehen!

Daß die Wiederkunft Jesu noch in der Zukunft liegt, wird auch im folgenden deutlich. Die Wachtturm-Gesellschaft lehrt:
„Die Wiederkunft Christi bedeutet somit nicht, daß Christus wiederkommt, um als Mensch auf Erden zu leben, sondern sie bedeutet, daß er seine Königreichsherrschaft über die Erde antritt und seine kleine Herde auferweckt, damit sie im Himmel ihre Belohnung empfange. Von dort aus trägt sie dazu bei, daß Gottes liebevolles Vorhaben durch sein Königreich ausgeführt wird." Wachtturm-Buch: „Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt", S. 81 (16).

„Sie schliefen im Grabe his zur Zeit der ersten Auferstehung, die gekommen war, als Christus Jesus im Jahre 1918 zum Tempel Jehovas kam, worauf sie auferweckt wurden, um, an der Herrlichkeit mit ihm, ihrem Haupte, teilzuhaben."
Wachtturm-Buch: „Gott bleibt wahrhaftig", S. 139 (12).
Der Apostel Paulus aber schildert die erste Auferstehung so:
„… dies sagen wir euch durch Jehovas Wort, daß wir, die Lebenden, die bis zur Gegenwart des Herrn am Leben bleiben, denen keineswegs zuvorkommen werden, die im Tode entschlafen sind; denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, welche überleben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft; und so worden wir allezeit beim Herrn sein" (1. Thessalonicher 4,15-17).

In 1 Korinther 15,51.52 wird dasselbe bezeugt:
„Seht, ich sage euch ein heiliges Geheimnis: Wir werden nicht alle im Tode entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick (nicht nach und nach beim Tod jedes einzelnen Auserwählter) zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden."
Das heißt doch: Wäre Jesus im Jahr 1914 wiedergekommen und hätte 1918 die Auserwählten auferweckt, dann hätte er die zu der Zeit lebenden Auserwählten mit den Entschlafenen zusammen in sein himmlisches Reich genommen. Das aber ist nicht geschehen, somit ist die erste Auferstehung 1918 nicht gewesen; folglich müssen wir auch auf Jesu Wiederkunft noch warten.
M. S. aus S.
„Brücke zum Menschen" 85/86, Itzehoe.
In der nächsten CV „Die gute Botschaft".

HAST DU DAS GEWUSST? CV-Dokumentation
EINIGE ZAHLEN AUS DEM ZWEIGBÜRO WIESBADEN!
Literaturumsatz 1964/65;
Zeitschriften ohne Abonnement: 23 351 961
Bücher: 2 942 779
Abonnements: 223 075
Umsatzsumme:
Zeitschriften: 5 760 490, 25
Bücher: 10 944 927, 50
Abonnements: 1 115 375, 00
DM 17 730 792, 75
Geschätzter Umsatz der Kreis-, Bezirks- u. Hauptversammlungen:
104 Kreisversammlungen: ca. 40 000 000, 00
4 Bezirksversammlung ca 20 000 000, 00
1 Hauptversammlung: ca 7 000 000, 00
DM 67 000 000, 00
Geschätztes Spendenaufkommen;
100 000 Prediger je
Prediger und Jahr DM 50, 99 = 5 000 000, 00
104 Kreisversammlungen
je Kreis DM 400, 00 = 41 600, 00
10 000 Verpflichtungen
je DM 100,00 pro Jahr = 1 000 000, 00
DM 6 041 600, 00
Gesamteinnahmen:
aus Literatur: DM 17 730 792, 75
aus. Versammlungen: DM 67 000 000, 00
DM 84 730 792, 75
Gewinnspanne ca. 38 % DM 32 197 701, 34
+ Spenden DM 6 041 600, 00
ca. Gewinn DM 38 239 301, 34

Diese Zahlen belegen, daß es sich bei der WTG um einen Medienkonzern mit hohem Gewinn handelt. Der 1. Präsident machte aus dem kommerziellem Ziel der WTG nie einen Hehl und schrieb: „Das ist der Name einer Geschäftsfirma, die sich mit der Herausgabe von wichtigen religiösen Büchern und Zeitschriften befaßt." der jährliche Profit hat sich gegenüber 1964/65, weltweit auf über ½ Milliarde gesteigert.
Frage: „Wem kommt dieses Geld zugute"?

DER ERNSTE WUNSCH, GOTT ZU DIENEN
WTG zwingt ihre Zeugen auf Sand zu bauen (II)
Viele Menschen, die einer Gemeinschaft wie der ZJ angehören, haben bestimmt echten Eifer und den ernsten Wunsch, Gott zu dienen. Doch die besonderen Lehren, die sie als Mitverbundene der WTG annehmen und verkünden müssen, sind nur menschliche Erfindungen und somit wertlos. Sie. wirken wie ein Sauerteig, der den ganzen übrigen Teig durchsäuert, so daß selbst das Gute, das vorhanden ist, völlig seinen Wert verliert. In Gesellschaft von Erfindungen wird selbst die Wahrheit zur Erfindung.
Das Sprichwort sagt: „wer einmal lügt, dem glaubt man nicht: und wenn er gleich die Wahrheit spricht." In der Bibel heißt es, daß schlechter Umgang gute Sitten verdirbt. Wenn also Unwahres verkündet wird, noch so großer Verkündigungseifer es nicht wahr.

Ebensowenig können im umgekehrten Falle menschliche Lauheit und Sündhaftigkeit die auf Christi Autorität beruhende Lehre ungültig machen. Christus als das Fundament der wahren Kirche ist so stark und tragfähig, daß ER alle Last ertragen kann. Hat ER nicht die Sünden aller Menschen, die da waren, sind und noch sein werden, mit sich an das Kreuz genommen?
Je länger die Verkündigung dieser verwirrten Lehren dauert, desto öfter fragt man sich, was trotz aller Enttäuschungen, Fahlerwartungen und Fehleinschätzungen immer noch so viele Menschen an eine Gemeinschaft bindet, deren Voraussagen niemals eingetroffen sind.
Viele suchen in einer christlichen Gemeinschaft Nestwärme, aber wo der WT regiert, ist sie nicht echt, weil sie nicht menschlich motiviert ist und nur auf gegenseitiger Bestätigung beruht.
Wenn einer das Fenster öffnet, wird es sofort eisig kalt.
In den Menschen wird der Wunsch geweckt, ohne je sterben zu müssen, ewig auf der Erde leben zu können. Daseinsängste werden. bewußt zur Agitation genützt. Doch ist auch diese Erwartung je länger desto mehr illusorisch geworden. Schon viele, die diese Hoffnung nährten, sind lange tot. Statt einer schriftgemäßen Hoffnung bietet der WT drei verschiedene Hoffnungen an: die himmlische, die irdische für Überlebende, sie dürfen „die Erde füllen", und die irdische für die Auferstandenen, die am Füllen der Erde keinen Anteil haben.

Der Glaube an die Berechenbarkeit der Endzeit ist eine weitere Verlockung, die sich eher an Glaubensschwäche als an Glaubensstärke wendet.. Weil die Sekte immer behauptet hat, mit .Hilfe des Geistes Gottes wäre eine Berechnung möglich, hat sie sich selbst ein Bein gestellt. Und wieder hat sich die Abneigung der Kirche gegen solche Experimente als richtig und realistisch erwiesen.
Diese Sonderlehre ist geplatzt wie alle anderen auch. Daß das fadenscheinige Gewand immer aufs neue geflickt worden ist, macht es nicht ansehnlicher. Für einen Christen ist immer Endzeit und immer Lebenszeit.
Ein Götze besteht weiter, auch wenn seine Verheißungen nicht in Erfüllung gehen,
Mit den Verheißungen Gottes, JHWH, ist das anders.
Wäre nach den Verheißungen, die Gott dem Abraham oder dem Mose gab, nichts mehr erfolgt, so wären es leere Versprechungen gewesen. Es wäre nicht notwendig, sie zu kennen. Und würden sie zufällig aufgefunden, wäre die Welt um eine. Sage reicher, sonst nichts.

Hätte es nach Jesus und seiner Zusagen keine Kirche ergeben, die ohne Unterbrechung bestanden hätte, könnte man das NT vergessen. Würde es zufällig entdeckt, hätte man ein Dokument des Versagens gefunden, das nur einen begrenzten historischen Wert besäße. Es wäre als Glaubensgrundlage nicht geeignet. Die wichtigste Voraussetzung wird der Bibel, der Kirche und dem Herrn Jesus Christus von den Gründern eschatologischer Sekten abgesprochen. Die Voraussetzung, eine zuverlässige Grundlage für die Lebensführung von Menschen zu sein. daran, daß die meisten das nicht erkennen, erweist sich das Wort als wahr: Blinder Eifer schadet nur!

In ihrem Eigenverständnis preist die WTG seit den Tagen der Ernsten Bibelforscher ihre Liebe, Treue und Ergebenheit zur Bibel als eine ihrer hervorragendsten Eigenschaften. Wenn sie aber, sei es vordergründig, sei es hintergründig, behauptet, daß die von Christus gegründete Kirche eben NICHT bis jetzt ununterbrochen bestanden hat, bescheinigt sie der Bibel doch im gleichen Atemzug, mit dem sie sie rühmt, daß sie NICHT das ist, als was sie angesehen wird. Das WORT GOTTES!
Und sind sie der Bibel dennoch "treu ergeben", dann widmen sie Treue und Ergebenheit eigentlich einem Buch, dem sie eben bescheinigt haben, daß seine Zusagen nur Phantasieprodukte eines Jesus von Nazareth sind; die kurze Zeit von von ein paar Leuten geglaubt wurden.
Die wahre Bibel wurde unterminiert, Eifer und Hoffnung stützen sich auf eine Bibel von Wachtturms Gnaden, eine Karikatur der Bibel
-H. G.-

AKTUELLES IN KÜRZE
HARMAGEDON ERST IM NÄCHSTEN JAHRTAUSEND!
Seit den WTG-Kongressen 1986 wird von WTG-Bezirksaufsehern in der BRD mündlich unter den ZJ verbreitet, es gehe noch lange weiter. 1975 habe es ein Murren unter den ZJ gegeben wegen der damals letzten WTG-Weltendelehre. Nun müsse man deswegen noch 40 Jahre warten, wie einst die Kinder Israel, die einst unter Mose in der Wüste murrten und deswegen 40 Jahre lang weiter in der Wüste wandern mußten, ehe sie ins "verheißene Land" einziehen konnten. Dazu wurde die Ansicht geäußert, die WTG lasse auf diese Weise zunächst nur durch Hörensagen ihre beabsichtigte langfristige Weiterverschiebung des "Endes" unter ihren ZJ einfließen, ohne das schon zu drucken, um der gefürchteten Opposition allenthalben nichts in die Hand zu geben. Außerdem gehöre die gerüchteweise Vorverbreitung von geplantem "neuen Licht" zu den WTG-Taktiken, die Arglosen möglichst verlustlos zu täuschen. (Römer 16:18) -

RAY-FRANZ-BUCH IN POLEN BEKANNTGEMACHT!
In der Zeitschrift "Duch Czasow" der Kirche der Christen des Sabbattages Nr. 7/8 1986 wurde eine Einführung
Buch "Krise des Gewissens" von Raymond Franz für polnische Leser veröffentlich Genannte Schwerpunkte sind dabei u. a. die WTG-1975-Weltende-Irrlehre und die moralische Verantwortung von Ray Franz, seine Erfahrungen in der WTG-Führung allen "Zeugen Jehovas" zugänglich zu machen, angesichts der Irreführungen durch die Wachttürmgesellschaft. -

Liebe Mitverbundene!
Auch 1986 konnten wir, dank Eurer Spenden, unser Werk im vollen Umfang weiterführen und ausbauen.
Für die Spenden aus Zeugen-Kreisen einen besonderen Dank an diese Geschwister
Studiengruppe CV

AUS DER WELT DER ZEUGEN
MEINE ERFAHRUNGEN MIT DEN ZEUGEN JEHOVAS!
Ich ließ mich mit 17 Jahren bei einem Bezirkskongreß taufen. Danach hatte ich die gleichen Vorrechte wie andere Jugendliche in der Versammlung. Doch als meine Mutter ausgeschlossen wurde, erntete ich immer mehr schiefe Blicke der anderen Glaubensbrüder. Später wurde mein Vater ausgeschlossen, und ich war der einzige, mit dem die Brüder den wenigsten Kontakt hatten. Ich durfte nur noch selten Wachtturm-lesen, beten und andere Dinge verrichten. Beim Sonntagsvormittags Predigtdienst hat man mich sogar überhaupt nicht eingeteilt.

Eines Tages, ich arbeitete als Bäcker in einer großen Bäckerei mit noch zwei anderen Glaubensbrüdern, erschien unser Ältester Br. Meyer. Er stellte mir Fragen in bezug auf meinen Vater und wie ich mich verhalten würde. Ich erklärte ihm, daß ich das nicht glauben kann und werde, was man ihm in die Schuhe schob. (Steuerhinterziehung etc.)
Daraufhin sagte Br. Mayer, ich mache mich schuldig vor Gott, wenn ich davon weiß und es billige.
Ich wurde in den Königreichssaal "eingeladen" zu einem Gespräch mit drei Ältesten.
Es war damals ein Sonntag-Nachmittag. Wie bei einem Polizeiverhör redeten sie unentwegt auf mich ein, das Gericht, das über mich kommen werde usw. Wenn ich mich weigerte noch verhärten würde und nicht zugeben würde, daß mein Vater unrechte Dinge tut, dann müßten sie mir die Gemeinschaft entziehen. Die Besprechung dauerte fast 2 1/2 Stunden, ich war total fertig. Eine Woche darauf, ich hatte kein einziges Vorrecht in der Versammlung, wurde ich erneut "eingeladen" bzw. vorgeladen zu einer Komiteeverhandlung. Dasselbe in grün, der Endeffekt war, daß sie sagten, ich würde ausgeschlossen werden.
Ich legte Berufung ein, darauf kamen noch 2 Älteste aus anderen Versammlungen zur "Berufungsverhandlung", doch es änderte nichts. - Sie waren mich los.
Roland G.
Wr. Neustadt

Dieser mißlungene Erpressungsversuch war das Ende einer beispiellosen "Vernichtungsjagd" der WTG-Ältesten aus der Versammlung Wiener-Neustadt, auf die Familie Peter G.
CV berichtet ausführlich darüber in den nächsten Ausgaben!

"Christliche Verantwortung : Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand, auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 19787 V 7 1 453 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 214

Thema in dieser Ausgabe unter anderem: Der Aufstieg des Raymond Franz in das Schreibkomitee der WTG und die Folgen

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR. 214 GERA MAI 1987

IN DER WTG-SCHREIBABTEILUNG BROOKLYN
Raymond Franz bricht sein Schweigen (4)
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen WT 21 und 22/1986
JUGENDLICHE IN GEFAHR
Auch die WTG kocht nur mit Wasser
... NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
2. Thema - Die gute Botschaft
MUSS MAN ALLES HINNEHMEN?
WTG rügen und anklagen
DAMALS WIE HEUTE
Erinnerungen einer Schw. vom Überrest

JUGENDLICHE UNTERM WACHTTURM

Die große Sorge der Organisation (WT 21/1986)
Obgleich wir den Wachtturm Nr. 15/86 mit seiner Jugendproblematik noch gut in Erinnerung haben, wendet sich die WTG in der vorliegenden Publikation erneut dieser Thematik zu. Drei Studienartikel beschäftigen sich nun mit den ZJ-Jugendlichen, genauer: Mit den Jugendlichen, die von ihren Eltern von klein auf in der "Wahrheit" erzogen wurden.
Offensichtlich gibt es mit dem Nachwuchs mehr Probleme, als vor Jahren angenommen. Die Abfallquote ist gerade unter den jungen Leuten sehr hoch. Doch die WTG benötigt dringend Kadernachwuchs!

Kann die WTG sich auf die Jugendlichen stützen?
"Heute schreiben wir das-Jahr 1986, wir leben also bereits seit 72 Jahren in. der "Zeit des Endes". Jesus sagte voraus, daß einige aus der Generation, die den Beginn dieser Zeit bewußt miterleben würde, noch am Leben wären, wenn sie durch die große Drangsal zum Abschluß käme (Matthäus 24:34)." (S. 7)
Selbst in der revidierten Neuen-Welt-Übersetzung aus dem Jahre 1985 steht in dem angegebenen Bibeltext, nichts davon, daß nur e i n i g e der Generation die große Drangsal miterleben würden.

Im Gegenteil: "Diese Generation" als Ganzes sollte auf keinen Fall vergehen, "bis alle diese Dinge geschehen".
Abgesehen von dieser offensichtlichen Bibelfälschung haben aber die WT-Schreiber recht, 72 Jahre sind seit 1914 schon verflossen. Diejenigen aber, die den Beginn dieser Zeit bewußt miterlebt haben, sind mindestens 80 Jahre alt.
"Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre ..." (Psalm 90:10; Luther)

Das beweist, daß die 1914-Generation fast schon vergangen ist! Die Alten, die noch leben, sind physisch und psychisch kaum noch in der Lage der WTG zu dienen. Aber auch die 40- bis 60jährigen engagieren sich oft nicht in der erwarteten Weise für die Belange ihrer Organisation. Sind sie doch spätestens durch die 1975-Pleite eines Besseren belehrt worden. So setzt die Wachtturm-Gesellschaft auf die eine Million, zumeist junger Menschen, die seit 1975 immerhin ein Drittel der Gesamt-Mitgliederstärke ausmachen. Unter ihnen viele 12- bis 16jährige, die sich in kindlicher Begeisterung schon in diesem Alter haben taufen lassen.

Doch die Begeisterung weicht bald einer allzu nüchternen Realität ...
Die WTG aber muß sie - schon aus eigenem Interesse heraus - bei der Stange halten.
Kinder sollen WTG-Anbeter werden
Sowohl den Jugendlichen als auch ihren Eltern werden in drei Studienartikeln Ratschläge erteilt, wie sie miteinander in Zukunft noch besser auskommen können. Wobei die Organisation nicht primär an einer guten Familienatmosphäre interessiert ist.
"Der Hauptgrund sollte darin bestehen, die Kinder zu wahren Anbetern Jehovas zu erziehen." (S. 27)
Wobei sie sich natürlich der WT-Organisation unterwerfen müssen. Das und nichts anderes ist das erklärte Ziel der WTG! Und hierbei dürfen jetzt Konzessionen gemacht werden, die vor Jahren noch undenkbar waren:
"Lege den Stoff nötigenfalls einfacher dar. Tadle die Kinder lieber nicht während des Studiums ...
Wenn die Kinder noch klein sind, könnte man mehrmals in der Woche ein verkürztes Studium durchführen." (S. 24)

Schon fast revolutionär ist folgende Anregung:
"Wieder andere reichen vor oder nach dem Studium Erfrischungen." (S. 25)
Unterm Strich also mehr Zuckerbrot und weniger die Peitsche.
Der Zweck heiligt die Mittel!

Die WTG zieht Konsequenzen
Interessanterweise macht die WTG besonders den Eltern Vorwürfe. Sie seien "keine guten Zuhörer" und könnten "mit ihren Kindern nicht vernünftig reden." "Daher haben viele Eltern kein wirklich vertrautes Verhältnis zu ihren Kindern." (S. 21)
Aber man wird noch deutlicher:
"Leider haben sich einige Väter von Versammlungsangelegenheiten ... so sehr in Anspruch nehmen lassen, daß sie selbst in der Gemeinschaft ihrer Kinder mit den Gedanken ganz woanders waren. Erst nachdem es zu einer Familientragödie gekommen war, erkannten sie, daß sie die Rangordnung neu festlegen mußten." (S. 22)

Falsch! Diese Erkenntnis mußte nach ungezählten Familientragödien zuerst die WTG machen. 1983 lehrte sie:
"Angesichts all der Forderungen, die an einen Mann gestellt werden, einschließlich der größeren Pflichten in der Versammlung, gibt es zwangsläufig Zeiten, wo der Ehemann nicht alle seelischen Bedürfnisse befriedigen kann." (WT 17/83, S. 21)
Davon war zwar in erster Linie die Ehefrau betroffen, die Kinder litten ebenso.
Und noch im Jahre 1984 (WT Nr. 19, S. 15) behauptete man, daß die Ehe nicht das Wichtigste im Leben eines Mannes sei.

WTG vor Elternliebe
Auch Ehepartner, die Zeugen Jehovas sind lassen sich scheiden! (Siehe S. 26.)
Besonders häufig sind Scheidungen allerdings dort, wo ein "geteiltes Haus" existiert. Hier gibt natürlich die Intoleranz des WT-Ehepartners den Ausschlag.
Nach einer Scheidung ist für die Wachtturm-Hirten nur noch von Interesse, ob die Kinder in der ZJ-Lehre weiter unterwiesen werden. Bleiben sie beim ZJ-Elternteil, ist es kein großes Problem. Dieser soll aber darauf achten, daß das Kind während der Besuche durch das "ungläubige Elternteil" nicht "negativ" beeinflußt wird. Nach dem Motto "Alles oder Nichts" rät die WTG:
"Der gläubige Elternteil würde unter diesen Umständen zu entscheiden haben, was zu tun ist, indem er unter Gebet erwägt, wie groß die Gefahr ist, welche gesetzlichen Schritte möglich sind und womit er möglicherweise -zu rechnen hat, wenn er das Recht auf persönlichen Umgang nicht anerkennt." (S. 28)

Dem Kind soll also lieber der Vater die Mutter vorenthalten werden, bevor es mit einer "gefährlichen Ansicht" konfrontiert werden könnte. Notfalls ignoriert man sogar einen Richterspruch ...
Und wenn der "ungläubige" Elternteil das Erziehungsrecht vom Gericht. zugesprochen bekommt?
"Selbst wenn strenge gesetzliche Einschränkungen bestehen, kann der gläubige Elternteil auf informelle Weise über Gottes Schöpfungswerke sprechen oder dem Kind anderswie helfen, Liebe zu Gott zu entwickeln." (S. 30)
Darüber hinaus soll der ZJ sich mit dem Kind auf vielfältige Weise beschäftigen.
"Laß den Umgang mit deinem Kind zu einem kostbaren Erlebnis werden."
Das Vertrauen des Kindes wird auf diese Art erschlichen.

Nochmals zur Erinnerung:
Der WTG geht es nicht primär um eine gute Elternteil-Kind-Beziehung.
"DER HAUPTGRUND SOLLTE DARIN BESTEHEN, DIE KINDER ZU WAHREN ANBETERN JEHOVAS ZU ERZIEHEN." (S.27.).
-Gerd R...-

ERLEBNISSE IN DER WTG-SCHREIBABTEILUNG
Raymond Franz bricht sein Schweigen (4)
Befremden über Befremden
Wie kann WTG-Präsident Knorr erzürnt sein, wo Ray Franz wirklich nur aus liebevoller Demut reagierte, als er ihm sagte:
"... wie ich mich meiner gegenwärtigen Zuteilung erfreue,. Freude an den Menschen und an dem Werk habe"
als er zum Dienst in der Schreibabteilung aufgefordert wurde?
Wahrlich, ein befremdender Anfang!

Zunächst bekommt er von ca 250 Zweigbüromitarbeitern verschiedener Länder nutzlos betriebene Forschungsarbeiten auf den Tisch, von der WTG beauftragt, trotz fehlender Voraussetzungen der Mitarbeiter.
Zu 90-% muß alles von ihnen in den Papierkorb. Alle Mühe, Arbeit und Zeit umsonst. Es ging hier um die Erarbeitung des Hilfe-Buches!.
Erstaunt war er über das LK-Mitglied Karl Klein. Der so gar keine Hemmungen hat, "an den Zitzen von Babylon, der großen Hure zu saugen", um die "geistige Speise" zusammenzubringen. Bei diesem "Saugen", wozu auch er aufgefordert wird, gibt es weiteres Staunen. Es werden Vergleiche angestellt zwischen den doch recht beständigen kirchlichen Kommentaren und den immer wieder "nicht mehr zeitgemäßen" WTG-Veröffentlichungen.

Mit Schlucken, wie das die Zeugen müssen, ist das hier nicht abgetan, wo es verantwortlich erdacht werden muß. -
Nun gibt es für ihn einen weiteren Schock. Er denkt, er hört nicht richtig! Der Vizepräsident, F. W. Franz, sein Onkel, der WTG-"Hauptbibelgelehrte", bezeichnet die NW-Übersetzung als verzerrt! Was hat man den Zeugen da in die Hand gedrückt?
Ray Franz soll das zu erstellende Hilfsbuch "rein halten" von anderen WTG-Veröffentlichungen?
Ist der "Kanal" Gottes unrein?

Ja, er denkt, er hört da nicht richtig!
Doch, er hörte richtig!
Nun ergibt sich die bittere Erkenntnis, daß das so hoch über alles andere erhobene Schriftverständnis der WTG weit geringer ist, als er jemals gedacht hat. Die Vorstellungen über die überlegene WTG Bibelgelehrsamkeit platzen systematisch. Er begreift, in was für einer "Tretmühle" er in der Organisation und ihrem Dienst draußen war, wo es keine Zeit zum richtigen und gründlichen Nachdenken gibt.
Man schafft es ja kaum, die "Speise" monatlich zu schlucken, über alles in Ruhe und gründlich nachzudenken, in dem bißchen Freizeit schon gar nicht.
Selbst die Kurse in der höchsten WTG-Schule "Gilead", die er sogar zweimal absolvierte, lassen keine Zeit für das Wichtigste, so wird man da vollgestopft und überfüttert. Dienst, Dienst, Dienst!

Keine Muße zur kritischen Besinnung. -
Es geht Schlag auf Schlag. Als er sich mit dem Thema "Älteste" befassen muß, staunt er über die Wahrheit der Abschaffung der "Ältesten" seinerzeit 1932 durch Präsident Rutherford. Und wie das dann Falschheiten selbst noch in die viel spätere NW-Bibelübersetzung hineinbrachte.
Soll er das wieder ändern?

Da Ray Franz ehrlich an seine Aufgaben in der Schreibabteilung, wo die Speise produziert wird, herangehen will, äußert er tiefe Besorgnis, intern natürlich nur, nie öffentlich, über die Beiseitesetzung schriftgemäßer Vorschriften und schriftgemäßen Beispiels durch die WTG. Man bedenke, was das bedeutet. Macht er sich damit schon verdächtig? Natürlich!
Seine Ehrlichkeit wäre vielleicht die Rettung der WTG gewesen, nach und nach aus allem Bibelmißbrauch herauszukommen und eine seriöse religiöse Organisation zu werden. - Dann wieder Staunen, wie der "Hauptbibelgelehrte" F. W. Franz seine Meinung ändert und dadurch "Licht zur Finsternis" und "Finsternis" zu "neuem Licht" wird. Was dann alle als "von Gott" zu glauben haben. Nun lädt auch Ray Franz offensichtlich eine erste Schuld auf sich. Er begreift durch seine Forschungsarbeit, daß "1914" haltlos ist. Doch WTG-Gehorsam stellt er im Hilfe-Buch, das er schaffen muß, über die Wahrheit in dieser Frage.
Von seinen Mitarbeitern an dem Buch erfahren wir keine Proteste. "1914" haltlos, das würde die ganze WTG-Endzeitverkündigung aus den Angeln heben oder sein Ende in der Schreibabteilung bedeuten.

In die leitende Körperschaft
1971, als das in wichtigen Punkten falsche WTG-Hilfe-Buch weltweit freigegeben wird, wird Ray Franz Mitglied der LK.
Was er zuvor an Bedenklichkeiten in der Schreibabteilung, offensichtlich dennoch gehorsam hinunterschluckte, schwelt natürlich weiter. Erfahrungen kann man zwar verdrängen, aber nicht ungeschehen machen. Letztlich hat aber der Präsident die Verantwortung. Oder nicht? -

Neun Jahre hält er es dann in der LK aus. Die Konsequenzen seiner Einsichten sind furchtbar, systematisch wird ihm das bewußt. Die ahnungslosen Zeugen draußen! Er will das Schlimmste verhüten und wenigstens von innen reformieren. Freunde im Bethel raten ihm, da auch sie inzwischen. durchblicken, auszuhalten und zu wirken, "bis König Saul stirbt" d. h. der Präsident F. W. Franz.

Wollten sie dann -eine "Palastrevolution machen und Ray Franz an die Spitze setzen? Draußen gab es solche Bestrebungen. Da wollten Hunderte, oder waren es tausend kritische Zeugen einen "Marsch auf Brooklyn" machen und in einem "Staatsstreich" die WTG besetzen, um das Steuer herumzuwerfen, hinweg von den haltlosen Endzeitverkündigungen, wie zuletzt "1975".

Ein Wort an die WTG selbst:
Noch mögt IHR darin Erfolg haben, daß so mancher,- sich EUCH hörig, die Augen verschließt. Einige befolgen auch EURE Anweisungen, diese Enthüllungen ungelesen zu verbrennen. Aber tausendfach wird seit Jahren nach jeder Enthüllung gegriffen.
IHR beweist es ja selbst mit EUREN Reaktionen auf den Kongressen, wo IHR gegen das Lesen anderer Schriften wettert.
Sie lassen sieh immer weniger bevormunden! Ray Franz ist das "MENE TEKEL" auf EURER eigenen-Zitadelle gegen-EUCH! Dieser Vergleich scheint EUCH getroffen zu haben, da IHR sogleich mit dem WT vom 15.11.1986 das "MENE TEKEL" umzudrehen versucht. Über den Kronzeugen EURES haltlosen Endzeit-Jahrhunderts. Über Ray Franz nicht informiert zu sein, wird sich kein ehrlicher Zeuge auf die Dauer leisten können und wollen. EUCH bleibt. nur abzuschrecken, zu verteufeln und mit Vernichtung zu drohen.
Was habt IHR mit Ray Franz gemacht?
Er hätte EURE Rettung sein können!
CVN

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
Der Wachtturm
Wir prüfen die WT 21 (Siehe CV-Seite 1 und 2) und 22/1985
STUDIENARTIKEL
"Seid ehrlich in allen Dingen"
"Christliche Einheit in Geschäftsbeziehungen wahren"

WIE KOMPLIZIERT DOCH EHRLICHKEIT IST!
Die Welt ist ja s o schlecht. 90 Prozent der verheirateten amerikanischen Männer würden ihre Frau betrügen. Dies bemerkte ein "Beobachter" (?). 30 Prozent der, amerikanischen Frauen betätigen sich sexuell außerhalb der Ehe. (S.-10) - Nun, "Beobachter" scheinen so ihre Methoden zu haben, derartige Fakten zu melden.
Die Zeugen Jehovas sind dagegen s o gut. Vor allem s o ehrlich! Da findet ein ZJ 9.500 Dollar und gibt sie bei der Polizei ab. Der Kommentar des Beamten wird sofort abgedruckt.

"Es ist äußerst selten, daß jemand, der so viel Geld gefunden hat, es abgibt. Wir können uns nicht erinnern, schon einmal einen solchen Fall gehabt zu haben. Es war wirklich erstaunlich." (S. 12, 13)
Nun dürfte es auch äußerst selten sein, daß jemand 9.500 Dollar verliert. Trotzdem ein prachtvoller Zeuge.
Seine Glaubensbrüder und -schwestern scheinen aber hin und wieder mit der Ehr lichkeit ihre Probleme zu haben. Denn man fordert sie auf, Verträge, die sie im gegenseitigen Einvernehmen abschließen möchten, schriftlich zu fixieren.
"In komplizierten Angelegenheiten mag es ratsam sein, für die Formulierung einer schriftlichen Vereinbarung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen." (S. 17)

So wenig traut man sich, daß sogar ein Notar oder Rechtsanwalt bemüht werden muß?! Dagegen sollten Zeugen Jehovas, die miteinander in Rechtsstreitigkeiten liegen, ein Gericht n i c h t bemühen.
"Es ist besser, finanziellen Verlust zu erleiden, als durch eine gerichtliche Klage gegen einen Mitgläubigen Schmach auf Jehovas Namen und auf die Versammlung zu bringen und unsere Einheit zu zerstören." (S. 20)
Offensichtlich fürchtet man jene Kommentare, die die Schattenseite der WT-Organisation in der Öffentlichkeit beleuchten.
Trotzdem sind Rechtsfälle unter ZJ nicht selten. Nehmen wir nur einmal die Scheidungen (siehe WT 21/86, S. 26). Bevor ein ZJ-Ehepaar vor den Scheidungsrichter tritt, wird schnell der eine Ehepartner aus der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas ausgeschlossen. Gegen einen "Weltmenschen" kann man nach Belieben prozessieren ...
So "ehrlich" geht es halt bei den Zeugen Jehovas zu.

DA HILFT KEIN JAMMERN UND KEIN WIMMERN ...
"Hochzeit machen, das ist. wunderschön ..." So manch junge Zeugin wird diesen Schlager insgeheim singen. Aber auf die Dauer löst das Singen auch nicht ihr Problem. Von der Heiserkeit schon arg gebeutelt, muß sie nun lesen:
"Warum legst du das Thema Heiraten dann nicht Jehova im Gebet dar?
(WT Nr. 22/86 ; S.29)
Man hat auch gleich ein biblisches Beispiel in der Gestalt der Hanna parat, die den Wunsch hatte, ein Kind zu bekommen.
Sie schüttete Jehova ihr Herz aus und flehte ihn in völligem Vertrauen an. Dann überließ sie alles Weitere ihm. (S.29,30)
Na, na, wenn Elkana, ihr Mann diese Zeilen heute lesen könnte, würde er wahrscheinlich dagegen protestieren. Denn so ein klein wenig wird er wohl doch an der späteren Geburt seines Sohnes Samuel "mitschuldig" gewesen sein ...

Aber soweit sind wir ja noch nicht. Zuerst möchte die Zeugin nur einen Ehepartner. Von der Art eines jungen Adonis gibt es in den ZJ-Versammlungen nur relativ wenige. Dafür aber viele heiratsfreudige "Evas". So ungerecht sind manche Dinge nun mal verteilt. Da hilft kein Singen, Klagen oder Beten. Da heißt es nur, die Gelegenheit am Schopfe zu ergreifen.
Wo es was zu greifen gibt ...
-Gerd-

JUGENDLICHE IN GEFAHR
Besonders leicht kommen-Jugendliche in Gefahr, in falsche Hände zu gelangen, wenn sie sich in der Hoffnung, ein gesteigertes Maß an Glauben und Erkenntnis zu; finden, einer religiösen Gemeinschaft anschließen, besonders :dann, wenn es sich um eine solche von geistlich-militantem Zuschnitt handelt wie die WTG.
Sie erkennen nicht den sektiererischen Geist, der dort herrscht und werden von dem Ausschließlichkeitsanspruch, der dort erhoben wird, zuerst einmal geblendet. Die Fülle dessen, was geboten wird, läßt zunächst den Eindruck entstehen, daß hier eine Glaubenseinstellung herrsche, deren Ziel es sei, der Verherrlichung Gottes, unter völliger Hintansetzung der eigenen Person zur dienen.

Nach und nach bemerken die Neuen, daß auch die "Neue-Welt-Gesellschaft:" nur mit Wasser kocht. Doch dadurch, daß einerseits der Eindruck erweckt werden soll, man lebe nur für die Verkündigung des Reiches Gottes - jeder ein Vollzeitdiener! - und sie andererseits dennoch Menschen mitmenschlichen Bedürfnissen, Vorzügen und Schwächen sind, wie andere auch, entsteht ein Bruch im Bewußtsein des.einzelnen Gläubigen. Das führt dazu, daß die Bedürfnisse zwar bleiben, aber mehr oder weniger unbewußt als ein Vergehen, nämlich als ein Abweichen von der eigentlichen Berufung empfunden werden müssen. So entsteht ein permanentes Schuldgefühl; daß durch gesteigerte Servilität abgearbeitet werden muß. Das bindet enorm.

Auch unter den WT-Gläubigen gibt es viele ehrliche Menschen, die sich darum bemühen, entsprechend den von ihnen verkündeten Grundsätzen zu leben. Doch viele haben in Anstatt ihrem Inneren längst das Handtuch geworfen und versuchen nun,' das "Versäumte" nachzuholen. Zwischen Erwartung und Erfüllung klafft ein Abgrund: Denn es ist viel leichter, von den größten Dingen zu reden, als nur das Geringste zu tun.
Durch die erzwungene, extreme Auffassung, christliche Lebensart betreffend, werden die normalen Dinge zum Anlaß, sich schuldig zu fühlen. Das kann niemals einer positiven Persönlichkeitsentwicklung, besonders der von jungen Menschen, dienlich sein.

Nicht einmal die Apostel konnten absolutes leisten, das vermochte nur Christus. Wohin führt es, muß es führen, wenn etwas verlangt wird, was mit dem besten Willen nicht erbracht werden kann? Es führt zu Enttäuschung, Bitterkeit und einem ständigen Schuldgefühl. Schließlich, wenn man sich nicht trennen kann, zu einer Art von Heuchelei. Die Verstellung wird dann dem Menschen zur zweiten Natur.

Die eigentliche Wirkung, die der Glaube an Christus auf uns ausüben sollte, nämlich von tiefster Freude erfüllte Menschen zu sein, wird völlig verfehlt. Anstelle unseres Vorhabens mit Blick auf den Heiligen, den Vollkommenen Herrn, gemäß den eigenen Möglichkeiten und in eigener Verantwortung unser Bestes zu tun, und zwar aus Liebe und nur aus Liebe, werden wir verkrampfte, angsterfüllte Menschen.

So ist das Ergebnis unseres Bemühens schließlich das genaue Gegenteil von dem, was wir erstrebt haben. Nicht "allezeit Freude", sondern Enttäuschung, Bitterkeit und schließlich Haß gegen andere. Der Teufel kann sich die Hände reiben, denn die "Frommen" haben ihn mal wieder den allerbesten Dienst erwiesen.

Anstatt sich über die kleinsten Ansätze zum Guten zu freuen, gibt es nur Ärgernisse. Anstatt selbst ein froher Mensch zu werden, beginnt man in Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit zum Absoluten, was ja normal ist, nun andere zu kritisieren und sie in Bausch und Bogen als schlecht und böse abzustempeln und versieht sie mit allen Attributen, die man eigentlich an sich selbst bemerkt. Um sich dennoch selbst als vorzüglich einschätzen zu können, sucht man bei anderen die Fehler und wird zum Beckmesser.

Eine weitere Gefahr für Neulinge im allgemeinen und junge Leute im besonderen besteht darin, daß ihnen so gut wie nichts, oder wenn doch, dann nur in schöngefärbter Weise etwas von der Vorgeschichte der Sekte erzählt wird. Das befähigt aber niemanden, sich ein relativ sachliches Urteil bilden zu können. Das Lesen von einschlägiger Literatur gilt als verdammenswert. Über die WTG darf man sich nur bei der WTG informieren.

Will ein Archäologe einer antiken Siedlung auf den Grund kommen, muß er sich von einer Siedlungsschicht zur nächsten hindurchgraben, so lange, bis er zum Ursprung gelangt ist. Hat jemand die Absicht, der ihm heute verkündeten Lehre der WTG auf den Grund zu gehen, dann muß auch er den Spaten ansetzen und mit der Grabung beginnen. Er wird im Laufe seiner Tätigkeit auf immer neue Schuttschichten stoßen. Es sind die Trümmer von Gedankengebäuden, auf denen immer neue Gebäude errichtet wurden, die endlich das Schicksal der vorherigen teilen mußten.

Der "Archäologe" wird schließlich auf die erste, die Gründungsschicht stoßen. Das ist nun nicht, wie er vielleicht hofft, Christus, der Eckstein, auf den DIE KIRCHE gegründet sein muß, sondern es ist das Phantasieprodukt des eitlen Gründers, was er da entdeckt. Bald schon mußte die Gründungsidee korrigiert werden. Man konnte auf ihr nicht dauerhaft bauen. Das, was heute wie eine mächtige Organisation aussieht, beruht AUF NICHTS!

So, wie die Ausgrabungsergebnisse der Archäologie vom Leid der damaligen Bewohner künden, sind auch die ständigen Änderungen der Lehre von seiten der Sektengewaltigen von einer Tränenspur gekennzeichnet.

Wehe, die "Gesellschaft" ändert etwas, und jemand macht die Schwenkung nicht mit! Und dreimal Wehe" wenn einer an etwas zweifelt, und die Führung wünscht keine Änderung. Wer Gottes Lehren nach Gutdünken ändern kann, muß wahrlich ÜBER GOTT STEHEN!! Die ständigen Änderungen aus eigener Machtvollkommenheit lassen in dieser Hinsicht eine rosige Zukunft erhoffen.

Für einen Christen ist Jesus Christus und die Aussicht, die ER eröffnet, das größte im Leben. Doch auch das größte kann und darf man niemandem aufzwingen, nicht einmal den eigenen Kindern. Nur der, der in sich selbst ein inniges Verlangen spürt, wer in Christus die höchste Erfüllung alles dessen sieht, was er sich erhofft, was aber in ihm selbst höchstens in kleinen Ansätzen vorhanden ist, wird gern und ohne Trauer das nun vergleichsweise geringere zurücklassen und, nach vorn blickend, dem Ziele entgegengehen.

Es ist besser, geistlicher und produktiver, sich über das kleinste an Gutem: bei sich und anderen zu freuen, als sich ständig über die Unzulänglichkeiten zu ärgern und unfroh zu werden

Für viele, die mit Mose aus Ägypten zogen, hatte dieser Auszug auch etwas erzwungenes. Sie verstanden das Große, Neue, das sich anbahnte, nicht, sie schauten fortwährend zurück, nur wenige ahnten, um wieviel besser die Mühsale der Wüstenwanderung waren, als das gesicherte Leben in dem Land der Pharaonen. Diejenigen, die die Wanderung ohne inneres Verständnis mitmachten, murrten. fortwährend oder erdachten sich eigene Methoden. Wollen wir die Wanderung ohne Murren mitmachen, dann muß es einem guten Ziel entgegengehen und es muß uns tiefe Freude bereiten, dorthin zu gelangen. Doch die besten Absichten nützen nichts, wenn wir uns nicht wirklich in das verheißene Land begeben. sondern einer Fata Morgana hinterherlaufen.

Junge Leute, die den Wunsch haben, Zeugen Jehovas zu werden sollten ihre Absicht nicht verwirklichen; ehe sie sich auf den Grund der Lehre hindurchgegraben haben. Erst wenn das geschehen ist, sollten. sie die endgültige Entscheidung. treffen.
-HG-

DARUM KANN ICH NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
2. Thema - Die Gute Botschaft
Jehovas Zeugen zitieren sehr oft die Worte Jesu. Matth. 24, 14:
"Und diese gute Botschaft, vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden; allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen."
Diese Worte Jesu sollen sich im Predigtwerk der heutigen ZJ erfüllen:
"In Erfüllung der prophetischen Worte Jesu für unsere Zeit predigten heute mehr als 2 550 000 Zeugen Jehovas in 205 Ländern diese gute Botschaft vom Königreich."
Wachtturm vom 1. 10. 1984, S. 11 (8).

Predigen sie aber wirklich "diese gute Botschaft vom Königreich", die Jesus meinte?
Er lehrte doch seine Jünger, um das Kommen des Königreiches zu bitten: "Dein Königreich komme!" Die gute Botschaft, die Jesus und seine Jünger verkündigten, war also eine Botschaft von seinem kommenden Reich. Welche "gute Botschaft" aber predigen Jehovas Zeugen?
"... Jehovas Zeugen verkündigen heute die gute Botschaft, daß das Königreich mit Jesus, dem König, seit 1914 bereits herrscht."
Wachtturm vom 15. 7. 1984, S. 13 (20).

"Ja, diese gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich ist in gedruckter und mündlicher Form auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis gepredigt worden."
WT-Buch : "Dein Königreich komme": S. 160.
Die Botschaft der Apostel, die nach Jesu Tod predigten, war nicht die Botschaft von einem bereits aufgerichteten Königreich. So heißt es z. B; vom Apostel Paulus:
"... und er nahm alle freundlich auf, die zu ihm hereinkamen, predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen" (Apg..28, 30,31).

Von Philippus wird berichtet
"Als sie aber Phillippus glaubten, der die gute Botschaft vom Königreich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sie sich taufen, sowohl Männer als auch Frauen" (Apg. 8, 12)
Ganz anders dagegen der Inhalt der Botschaft, die Jehovas Zeugen heute predigen:
"Der Inhalt dieser guten Botschaft ist, daß seit dem Jahre 1914 Gottes Königreich vom Himmel her herrscht."
ERWACHET! vom 22. 9. 1984, S. 6.

"Jehovas Zeugen weisen auf die vielen bedeutsamen Dinge hin, die sich seit 1914 ereignen und die diese unvergleichliche Tatsache bestätigen. Heute ist die gute Botschaft vom messianischen Königreich des "Knechtes" Jehovas eine bessere Botschaft als vor neunzehnhundert Jahren, zur Zeit der Apostel."
WT-Buch: "Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!" S. 47 (6). Eine bessere Botschaft als die der Apostel? Die Antwort der Bibel heißt "nein":
"... selbst wenn wir oder ein Engel aus dem Himmel auch etwas als gute Botschaft verkünden sollten außer dem, was wir euch als gute Botschaft verkündet haben, er sei verflucht. Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wer immer euch als gute Botschaft etwas verkündet außer dem, was ihr angenommen habt, er sei verflucht".

Der, das schreibt, ist kein geringerer als Paulus, "ein Apostel, weder von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, an die Versammlungen von Galatien" (1, 1.6-9).
Wie lange wollen die Wachtturm-Führer noch im offensichtlichen Ungehorsam gegenüber dieser höchsten Autorität an ihrer "besseren Botschaft" festhalten?
M. S. aus S.

HAST DU DAS GEWUSST? CV-DOKUMENTATION
"BETHELHEIM" SELTERS
DAS DEUTSCHE WTG-ZWEIGBÜRO
Im bunten Prospekt wird gesagt:
Willkommen im deutschen Zweigbüro der Zeugen Jehovas".
Gemeint ist natürlich das deutsche Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft in Brooklyn/USA. Das ist juristisch ein sehr bedeutsamer Unterschied: Die Zeugen Jehovas besitzen da in Wirklichkeit überhaupt kein Büro. Ja, sie haben da überhaupt keinen rechtlichen Status, sondern sind in allem der WTG unterworfen. Die WTG hat dort Hausrecht, niemand sonst der bloß "Zeuge Jehovas" ist. So werden sogleich "einige Bereiche des Bethelheimes, der Verwaltung und der Druckerei" ausgeklammert, die "nicht besichtigt werden können".

Wäre es das "Gotteshaus (Bethel) der Zeugen Jehovas", dann müßte ein solcher alles besichtigen können.
Auch sollte die auf den Bildern gezeigte Idylle, Einrichtung und Technik nicht täuschen. Das ist nicht das Wesentliche.
Andere weltweite Medienkonzerne haben noch bessere Einrichtung und Technik, noch hübschere Idylle. Das bedeutet für den Glauben absolut nichts,
(Matthäus 8:20; Lukas 9:58)

Falsch ist die Behauptung, "die Wachtturm-Gesellschaft ist ein Bibelverlag." Ehrlich wäre, sie ist seit bestimmter Zeit auch ein Bibelverlag, denn sie wurde nur als "Zions Wachtturm- Traktat-Gesellschaft" gegründet. Aber wer kennt schon die WTG-Geschichte genau?
Das schlimmste aber ist, daß man sich fragt, was das überhaupt für eine religiöse Institution ist, wenn man das Prospekt gelesen hat. "Zeugen Jehovas" ist eine alttestamentliche Bezeichnung (Jesaja 43:12), also unchristlich.

In dem ganzen "Willkommen" wird nicht ein einziges Mal christlich gesagt noch Christus selbst überhaupt erwähnt. Statt dessen allzuoft der falsche Gottesname Jehova. (Bekanntlich hat die WTG im 1986-Buch "Weltweite Sicherheit ..." S. 176, neuerdings selbst einräumen müssen, daß "Jehova" falsch ist.)
So läßt die WTG ihre Zeugen in einer faszinierenden Organisation und Technik schwelgen, was aber glaubensmäßig nichts zu bedeuten hat.
Ein Fremder jedoch ist befremdet, er sieht allenfalls einen religiösen Presse- bzw. Medienkonzern, der es mit der Wahrheit über sich selbst nicht so genau nimmt, was er zunächst noch nicht sieht.
Ist das Absicht?

MUSS MAN ALLES BEDINGUNGSLOS HINNEHMEN?
Liebe Leser!
Um im Leben bestehen zu können, muß man sich manchmal auch hart durchsetzen. Nicht immer erreicht man durch eine Aussprache unter 4 Augen eine Einigung, oft muß man dann staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wie sieht-es eigentlich bei Konflikten unter Christen aus? Christliche Gemeinschaften haben diesbezüglich in erster Linie Richtlinien aus der Bibel gesammelt und sie mit Erfahrungswerten zusammen in ein Buch geschrieben. Dieses Buch wird dann zu Rate. gezogen, wenn Konflikte nicht unter 4 Augen beigelegt werden können.

Die WTG nennt so ein Buch ."Die Organisationsanweisung". Wenn man so eine Organisationsanweisung näher untersucht, stellt man jedoch fest, daß sie vorwiegend für die Anhängerschaft geschrieben ist und nicht für die Führungsschicht. Bei Jehovas Zeugen nennt man. diese kleine Führungsschicht: "Die leitende Körperschaft" oder "Der treue und verständige Sklave"

WAS TUN WENN DER KLEINE WAS GEGEN DEN GROSSEN HAT?
Wer CV regelmäßig liest, weiß auch, daß die kleinen Zeugen allen Grund dazu haben, die Führungsschicht zu rügen und auch anzuklagen. Das was Jehovas Zeugen als einfache Prediger schon Jahrzehnte lang verkündigen mußten und sich hinterher als falsch erwies, geht auf das Konto dieser Führungsschicht. Sie, die leitende Körperschaft bzw. der treue und verständige Sklave, hat Millionen von ihren Anhängern stets eingeredet "Gott hat es ihnen durch seinen Geist offenbart, was weltweit verkündigt werden. muß." Einige Zitate aus den Schriften der WTG werden das bestätigen.

ZITAT NR. 1 UND 2
In der Prophezeiung über die Beweise für den "Abschluß des Systems der Dinge" sagte Jesus von diesem gesalbten Überrest voraus, daß dieser die loyale Dienerklasse sein werde, von ihm als sein "treuer und verständiger Sklave" veranschaulicht, den er zur Zeit seiner Wiederkunft damit beschäftigt findet, die fällige geistige Speise auszuteilen, und den er über seinen ganzen königlichen Besitz auf Erden einsetzt. (Matth. 24: 45-47, NW)"
"Gottes heiliger Geist, der auf den Überrest ... ausgegossen wurde, bewirkt oder veranlaßt diesen, nur die Wahrheit, die göttliche Wahrheit zu prophezeien oder zu predigen."
(WT 24/1961, S. 756, Abs. 16 und 18, dt.)

ZITAT NR. 3"Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist, oder seine wirksame Kraft geleitet wird." (WT 19/1973, S. 593, Abs. 4, dt. Ausgabe)
LÜGEN HABEN KURZE BEINE
Diese Zitate haben bereits keine Gültigkeit mehr. Schon zu der Zeit als sie veröffentlicht wurden, waren sie lügenhafte Äußerungen, die man schon 1961 und 1973 öffentlich als Lügen anprangern konnte, aber nun ist die Zeit dafür da. 1975 sind endgültig die Würfel gefallen und der Beweis dafür erbracht worden, daß die leitende Körperschaft der vorausgesagte falsche Prophet ist und von allen Zeugen Jehovas verachtet und ausgestoßen werden sollte.

UNSER RAT FÜR JEHOVAS ZEUGEN
Schafft Ordnung unter Euch, sondert die falschen Propheten aus. Beschafft Euch für diese Aussonderung den Wachtturm vom 15. Dezember 1961 Nr. 24 und beachtet besonders die Seiten 756 und 757. Auf diesen 2 Seiten hat der treue und verständige Sklave sich sehr deutlich ausgedrückt, wie man gegen falsche  Propheten in der Organisation vorgehen sollte.
Solltet ihr nicht die Möglichkeit haben, Euch diesen Wachtturm zu beschaffen, dann werden wir Euch dabei behilflich sein, indem wir in der nächsten Ausgabe einen Artikel veröffentlichen, in dem alle wichtigen Absätze aus diesem Wachtturm behandelt werden.
Laßt Euch diese Ausgabe nicht aus der Hand nehmen.
-W. W.-

ES WAR DAMALS SO, WIE ES HEUTE IST
Erinnerungen einer Schwester vom Überrest
... Meine Gesprächspartnerin verstummte und schaute zum Fenster hinaus. Draußen begann es zu dunkeln. Auch ich schwieg, weil ich im Moment nicht wußte, was ich weiterfragen sollte. Aber da fiel mir ein, daß ich doch immer schon mal mich gerne mit einem vom Überrest unterhalten hätte, aber ich kannte ja keinen.
"Schwster M." sagte ich schließlich, "wir kennen uns ja schon so lange und ich bin auch schon so viele Jahre in der Wahrheit, ich habe aber bis heute noch keinen einzigen vom Überrest kennengelernt und es soll doch noch auf der Erde fast zehntausend von ihnen geben. Weißt du vielleicht, wo in unserer Gegend noch solche sind?"

"Ach" sagte sie, "bei uns gibt es, seitdem mein Mann gestorben ist, weit und breit wirklich keinen mehr. Wo die alle sind, weiß ich auch nicht, vielleicht in Westdeutschland oder Amerika? Aber ich kenne eine junge Schwester aus D. - du kennst sie ja übrigens auch schon, sie war einmal bei uns als ihr auch bei uns zu Besuch wart, und die betreut im Nachbardorf eine alte Schwester wie sie mir sagte, und die soll zum Überrest gehören Es ist zwar weit bis dahin, aber du hast ja ein Motorrad. Aber besprich dich vorher. mit ihr, wenn es passend wäre zu kommen und grüß sie schön von mir."

Der Vorschlag gefiel mir sehr und nachdem wir uns noch etwas über belanglose Dinge unterhalten hatten verabschiedete ich mich.
Ich fuhr auch bald hin zu dieser Schwester und offenbarte ihr den Grund meines Kommens und meinen Wunsch. Sie war ein bißchen verlegen mit ihrer Antwort, meinte, daß ich vielleicht enttäuscht sein werde; die alte Schwester ist schon bettlägerig, aber mit ihrem Verstand ist sie noch sehr rege, bloß, wie soll man sagen, vielleicht ein bißchen altertümlich. Auf jeden Fall müßte sie zuerst mit ihr sprechen und und sie würde mir dann Bescheid geben, wann ich kommen könnte.
Auch damit war ich zufrieden und wartete nun ungeduldig auf Antwort, denn ich hatte Angst, auch diese alte Schwester vom Überrest könnte mir wegsterben und dann hätte ich keine Chance mehr, doch noch einen kennenzulernen. Aber ich brauchte nicht lange warten.

Der Besuch
Bald kam ein Brief und ich fuhr hin. Es war ein schöner sonniger Früherbstssonntag und nachdem wir Mittag gegessen hatten machten wir uns zu Fuß auf den Weg ins Nachbardorf. Mitten im Dorf stand das Haus und meine junge Begleiterin trat zuerst ins Zimmer während ich, bißchen zögernd, Abstand hielt. Doch nachdem sie mich vorgestellt hatte, streckte mir eine alte Dame, aufgerichtet im Bett sitzend, ihre schmale Hand entgegen und bat näherzutreten. Ich tat es und schaute in ein, trotz unverkennbar hohen Alters, schönes Gesicht. Ihr schneeweißes Haar und ihre großen, schönen, so seltsam glänzenden Augen paßten gut zu ihrem etwas schmalen Gesicht. Ich stotterte wohl etwas bei der Begrüßung und machte wohl dumme Komplimente, aber sie lachte nur und bat mich Platz zu nehmen. Plötzlich wurde mir furchtbar peinlich, daß ich kein kleines Geschenk mitgebracht hatte. Aber in aller Aufregung auf diese Begegnung hatte ich wirklich ganz vergessen, was sich gehört. Doch sie ließ mir keine Zeit meinen Gedanken nachzugehen und fragte mich aus, nach meinem Wohlbefinden, woher ich komme, wie es meiner Familie geht usw. Ich merkte sofort, daß ich es hier mit einer Dame von Bildung und Wissen zu tun hatte. Ihr Charm und ihre Ausstrahlung wirkten bißchen hemmend auf mich, aber sie verstand es mich aufzulockern und ein ungezwungenes Gespräch kam zustande.

Ich erzählte, wie ich zur Wahrheit kam und auch sie begann zu erzählen. Ihre wohltuende klare Stimme zwang förmlich zum ge spannten Zuhören. Sie. erzählte von der Zeit um 1900, von der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, von ihren Mädchenjahren, wie sie als Hausmädchen bei hohen Herrschaften diente, wo sie viel, gelernt hatte, denn bei den hohen Herrschaften gab es viele Bücher und sie hatte diel-Zeit zum Lesen, denn die Leute waren immer gut zu ihr, wie sie dann auch Bücher von Pastor Russell in die Hände bekam und begierig las, brachte das die große Wende in ihrem Leben. (Unwillkürlich dachte ich an mich, weil es bei mir genauso war.)

Sie erzählte vom Fotodrama, von den vielen Versammlungen und Vorträgen, die sie besuchte und hörte, wie sie als Jugendliche für den neuen Glauben, den sie nun hatte, stritt und sich über die Wahrheit freute die sie nun kannte. Nur ganz selten mußte ich Fragen einblenden, um dem Gespräch die von mir gewünschte Richtung zu geben, was immer wohl verstanden wurde. Die junge Schwester hatte uns Kaffee aufgebrüht und bei Kaffee und Kuchen ging unsere Unterhaltung auf die Neuzeit über. Ich wies daraufhin, daß wir heute vieles besser wissen als früher, weil das Licht heller leuchtet und unsere Wachttürme' uns so wunderbar schulen.

Meine Gesprächspartnerin wurde stiller und schweigsamer. Ihre spärlichen Antworten deckten sich nicht immer mit unserer neuesten Erkenntnis; ich merkte, sie ist wohl nicht mehr auf dem laufenden, was unsere neuesten. Lehren betrifft. Ich- wunderte mich ein bißchen. Die junge Schwester schaute mich eindringlich an. Ich verstand: Die alte Schwester ist müde. Doch in mein Schweigen hinein fing sie wieder an munter zu sprechen:

"Ach, weißt du Bruder", sagte, sie, "es war doch damals im Grunde wie es auch heute ist. Wir lebten so in Erwartung des nahen Endes dieser Welt, daß wir das Heiraten vergaßen oder es immer möglichst hinausschoben, um frei zu bleiben für den Königreichsdienst. Ich habe viel zu spät geheiratet; meine Ehe war auch nicht von Bestand. Kinder hatten wir keine und so bin ich heute ganz alleine.. Und wenn G. nicht wäre, die mir so treu ist, wer weiß, wie es mir heute'' so ginge" dabei schaute sie dankbar auf die junge Schwester "Die junge Generation von heute sollte nicht die gleichen Fehler machen, die wir gemacht haben", fügte sie noch vielsagend hinzu. Ich hätte mich noch gerne länger unterhalten, aber es wurde Zeit zu gehen, weil der Abend nahte. Wir verabschiedeten uns herzlich, und ich wurde eingeladen' wiederzukommen, wenn es möglich ist ...
-J.M.-

AKTUELLES IN KÜRZE
„Millionen jetzt Lebende werden nie sterben!" Tollkühner geht es wirklich nicht! Mit dieser „von den Stühlen reißenden" Verkündigung wird für WT- und Erwachet-Abonnements geworben. (Erw. 8.1.1986).
Mit dem gleichen Reißer wurde ab 1920 der Menschheit Harmagedon und Paradies für 1925 verkündigt! Falsche 'Propheten, haben eben keine Skrupel. Du auch nicht?
Bedenke, daß man das nachprüfen kann!

VORLAGE AUF EKU-SYNODE TRIFFT AUCH WT-ZJ
Im Mai 1986 fand in Potsdam die 3. Ordentliche Tagung der 6.. Synode der Evangelischen Kirche der Union (EKU). in der DDR statt,. Hauptpunkt war das Thema "Die Reich-Gottes-Erwartung für das. Zeugnis der christlichen Gemeinde.". Eine Vorlage dazu wendet sich "gegen den Mißbrauch des Evangeliums zur demagogischen Rechtfertigung einer Vernichtung der Menschheit und bezeichnet es als illegitim, die dem heutigen Menschen mögliche Zerstörung irdischen Lebens als Vollzug des Willens Gottes auszulegen, den wir als verdiente Strafe demütig hinzunehmen hätten'."
Die Vernichtungsverkündigung der WT-Zeugen ist ein solcher Mißbrauch des Evangeliums, wenn man einen Vergleich zieht.

AUS DER WELT DER ZEUGEN
RANK UND SCHLANK
Ich möchte heute meine Erfahrungen zu dem Artikel "Rank und schlank sonst droht der Ausschluß" mitteilen. (WT 9/1986)
Ich denke da eine Zeit zurück, wo ich noch am Studium teilnahm. Der Bruder Alfred leitete das Studium. Bruder Alfred, der früher ein sehr schöner; netter und angenehmer Bruder gewesen war, hatte sich im Laufe der Jahre zu einem Koloß entwickelt. Auch war er sehr giftig und überheblich geworden.

Außer einer großen Schimpfkanonade, die gesagt. Einmal bin ich direkt mitten im GM ungefähr die Hälfte des Studiums ausmachte, hatte er sich die Redewendung angewöhnt: "Und die geistigen Dinge müssen an allererster Stelle stehen". Wenn man das ungefähr an. einem Abend- zwanzigmal gehört hatte und dabei auf seinen riesigen Bierbauch blickte, da konnte einem schon schlecht werden. Da finde ich es doch ganz gut, wenn sich die WTG jetzt bemüht, die Theorie mit der Praxis zu verbinden.

Ich hatte auch manchmal mein Mißfallen geäußert. Eine andere Schwester war über sein bissiges Wesen, das er früher nicht hatte, auch ganz enttäuscht und sagte manchmal, das wäre teuflisch. Sie wäre von den Zeugen sehr enttäuscht.
Auch wenn man, wie üblich, ohne Wein und Brot, an den Tod Jesu gedachte, hielt er auch immer noch zusätzlich eine bissige Schimpfrede. Ich hab ihm das auch einmal gesagt. Einmal bin ich direkt mitten im GM aufgestanden und weggegangen. Auf dem Markt der Stadt wartete ich dann lieber auf den Bus eine Stunde länger. Ich hatte selber ein schweres Leben und wollte mich in der Christenversammlung nicht bloß immer deprimieren lassen. Ich hatte nicht mehr den Eindruck, daß der Bruder den Geist des Herrn Jesus hatte.
-MSH-

"Christliche, Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR, 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

A 231/87 V 7 1 602 N 2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 215

Griechenland, namentlich seine orthodoxe Kirche, war schon früher den Zeugen Jehovas, alles andere als „freundlich" gesonnen. Im Jahre 1986 kulminierten diese Spannungen erneut. Diese CV-Ausgabe berichtet - parteiisch - darüber. Das die CV parteiisch berichtet versteht sich in deren Selbstverständnis von selbst. Meines Erachtens überzieht sie jedoch dergestalt, dass sie mit fragwürdigen Argumenten in das Horn der Griechisch-orthodoxen Kirche mit hineinstößt, welche da wähnen, Die Zeugen Jehovas „seien ja gar keine Christen".

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THUR, DDR

NR. 215 GERA JUNI 1987

FÄLSCHUNG „GEISTIGER SPEISE"
Raymond
Franz bricht sein Schweigen (5)
EDLER GESINNT
SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 23 und 24/1986
EIN BRIEF AN DIE ÄLTESTEN
Aussonderung
der falschen Propheten
TRAURIGE WAHRHEIT VOM „ ÜBERREST"
Ende der „Erinnerungen" eines Zeugen
NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
Der „treue und verständige Sklave"
MISSBRAUCH DER MACHT DER ÄLTESTEN
Haß
und Neid im Rechtskomitee.

LASST NUN DIE WTG 1914 ENDGÜLTIG FALLEN?
Ab Januar 1987 auch in „Erwachet!" kein „1914" mehr!
CV HATTE RECHT
Bis Dezember 1986 mußte aller
Welt durch die WTG-Zeugen auch mit „Erwachet" folgende „Gottesverheißung" zur Lösung aller Probleme der Welt verkündigt werden
„Warum ERWACHET! herausgegeben wird. Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten dieser Generation, die die Ereignisse von 1914 erlebt hat', ein neues System herbeizuführen, in dem Frieden und
Sicherheit herrschen würden".
In über 10 000 000 Exemplaren wurde dies in 53 Sprachen verbreitet

Mit der „Erwachet„-Ausgabe vom 8. Jan. 1987 wurde die gesamte bisherige „Erwachet" Warum-Erklärung samt jener „Gottesverheißung" einfach weggelassen, also gestrichen, und zwar ohne jeden Kommentar.
Damit ist auch hier erwiesen, daß da nichts „von Gott" war! Es war eigenes WTG Menschenwerk. Nichts dergleichen kommt nun' also zu Lebzeiten der 1914-Generation.
Kein „neues System". Es war also alles jahrzehntelang eine „falsche Prophetie" der WTG. Was für ein ungeheuerlicher Mißbrauch des Glaubens der arglosen Verkündiger! Die diese „Götterverheißungen" vertreten und verfechten mußten, bei Strafe ihres „Ausschlusses"'!

In sinnlosem Widerspruch zu denen, die seit Jahren vor der WTG als pures Menschenwerk warnen. Damit ist erneut bestätig., wie. recht CV hatte und hat. Es gibt keine Endzeit WT-Sinne! Alles wird ja schon seit 1799 dahingeschoben! Auch die 1914-Generation ist nun „verheizt" worden! Auch sie sinkt nun ins Grab und „vergeht" WTG-geblufft! WTG-mißbraucht
Lug und Trug sind, die WTG-Endzeitlehren! Alle wurden getäuscht, die da „Erwachet" verbreitet und abgenommen haben! Auf Sand gebaut war diese ganze WT 1914-Endzeit!
International wird das nun bekannt! In den USA selbst ist es u. a. „New Light Ministries", Marietta/Georgia, ein Dienst für Zeugen Jehovas, ehemalige Zeugen Jehovas und Freunde, die helfen wollen.

So bricht die ganze WTG-1914-Endzeit als weltweiter Trug, als „Täuschung der Herzen Argloser" zusammen! Die WTG verfolgt damit ganz andere Ziele und Zwecke, die unschwer zu erkennen sind, ist man vom Glauben an die WT-Organisation erst einmal frei.
Es entspricht der trügerischen WTG-Taktik, zu versuchen, ihre unhaltbar gewordenen Irrlehren möglichst unmerklich verschwinden zu lassen. Möglichst verpackt und verdeckt durch allerlei Ablenkung auf andere Sensationen, Reißer, Thriller oder Schocks.
So geht. das Verschwinden der 1914-Irrlehre in „Erwachet" vom 8. Jan. 1987 unter hinter einem schreckeneinflößenden farbigen Titelbild bewaffneter Terroristen, das den Leser packen soll. Immer verstand es die WTG, von ihren eigenen Bankrotten abzulenken. Wie passen da Jesu Worte auf sie: „Du Heuchler! Ziehe zuerst den. Balken aus deinem Auge …„ (Matth. 7:5). CV hatte es vorausgesagt: Die WTG muß und wird ihre 1914-Endzeit fallen lassen. Man lese das in CV 195, 196, 198, 200, 206 und 207 nach.

Nun ist es auch weltweit in „Erwachet" gestrichen. Noch im WTG-Buch 1986. „Weltweite Sicherheit .„, S. 16, Abs. 8 wurde Jesus für die 1914-Irrlehre mißbraucht.
So bricht alles systematisch zusammen. Doch. der Glaube selbst muß deswegen keinen Schiffbruch erleben.
Wohl muß der -Glaube an die „Siegreiche Organisation" der WTG fallen! (WT 1. Juni 1979)
An Gott und Christus jedoch keineswegs, die mit dieser Organisation nichts zu tun haben, wie der WTG-1914-Bankrott nun wahrlich wieder beweist!

WTG-LOYALITÄT VERLANGT FÄLSCHUNG „GEISTIGER SPEISE"
Raymond Franz bricht sein Schweigen (5)
DAS HAUPTBIBELWERK DER WTG!
Es geht um das WTG-Buch „Hilfe zum Verständnis der Bibel", als blaues Hilfe-Buch bekannt; Und zwar um die wichtigsten Aussagen darin, die die heutige Zeit als Endzeit seit 1914 kennzeichnen sollen, was wiederum die Existenzgrundlage der WTG ist. Denn wenn diese Endzeit nicht stimmt, dann hat das ganze WTG-Werk bekanntlich keinen Sinn mehr. Was Ray Franz hierzu in. seiner schlichten Art sagt, ist in seiner Konsequenz im Grunde ungeheuerlich. Wir wollen dies näher vor Augen führen. Einfach schlimm für den einfachen WTG-Verkündiger, der das als „von Gott" vertreten und verbreiten soll.
Es ging um das Grundlegende für die WT 1914-Endzeit, womit sie steht oder fällt. Die Tragweite dessen dürfte jedem klar sein. Wir heben heraus. Man lese nach.

Ray Franz:
„Monate an Nachforschungen wurden zu diesem einen Thema verbracht, und es resultierte in dem längsten Artikel in der Hilfe-Publikation. Viel Zeit wurde verbracht, zu versuchen, für das Datum 607 v. Chr., so entscheidend für unsere Berechnungen von 1914, einen Beweis zu finden. Wir fanden absolut nichts".
„Obwohl ich dies als beunruhigend empfand, wünschte ich zu glauben, daß unsere Chronologie richtig war, trotz aller gegenteiligen Beweise."
„Die Argumente, die ich brachte, waren ehrlich, aber ich wußte, daß ihre Absicht war, ein Datum aufrechtzuerhalten, wofür es keine historische Stütze gab."
„Das Hilfe-Buch enthielt viele Beispiele für unsere Anstrengungen, loyal zu den Lehren der Gesellschaft zu stehen. In vieler Hinsicht tat das, was wir durch unsere Erfahrung lernten, mehr für uns als für die Publikation".
„Die Anstrengungen der meisten Schreiber, nicht mehr aus etwas zu machen, als der Beweis ehrlicherweise erlaubt - diese Dinge mögen grundsätzlich von Nutzen gewesen sein, obwohl wir auch darin zeitweilig gewisse Versäumnisse zuließen und erlaubten, daß vorgefaßte Meinungen bestimmend blieben, und wir so verfehlten, ebenso fest zu bleiben, wie, bezüglich der Schrift selbst".

„Ich weiß, daß dies in meinem eigenen Fall zutrifft in Vorbereitung der Themen wie 'die bestimmten Zeiten der Nationen', 'der treue und verständige Sklave' und 'die große Volksmenge', die alle Argumente enthalten, dazu bestimmt, gegenwärtige Lehren der Wachtturm-Publikationen aufrechtzuerhalten. Einfach weil in meinem Sinn solche Lehren damals gleichbedeutend waren mit 'Tatsachen', tat ich, was laut, Vorwort, das ich später schrieb, nicht beabsichtigt war."
„Aber eingewurzelte Glaubensansichten ritten manchmal, unsere Anstrengungen nieder, uns an diesen Standard zu halten."

WAS BEDEUTEN DIESE BEKENNTNISSE?
Durchdenken wir das, wie so vieles von Ray Franz in seiner tieferen Bedeutung betrachtet werden muß, wie jeder bemerken wird, der das liest.
Es bedeutet:
Für „1914" gibt es' keine Beweise.
Trotz Gegenbeweis wünschte man der WTG zu glauben. Was ist das für eine Loyalität? Die Beunruhigung wurde offensichtlich zunächst unterdrückt, das Gewissen also niedergehalten.

Es wurden Argumente wider besseres Wissen gebracht, absichtsvoll. Man wollte WTG-loyal sein.
Man behielt die Erfahrung der Wahrheit in diesen Fragen für sich und brachte sie nicht in die WTG-Publikationen. Es wurde für die „geistige Speise" vielfach mehr aus etwas gemacht, als die Beweise ehrlicherweise erlaubten, was im Klartext Fälschung heißt.
Und diese Versäumnisse, ehrlich zu sein gegenüber den Verkündigern, die damit arbeiten sollen, weil vorgefaßte Meinungen bestimmend waren.

Das heißt, die Meinung, WTG-loyal sein zu müssen, ihre Lehren aufrechtzuerhalten trotz fehlender Beweise. Man verfehlte, ebenso fest zu bleiben, wie bezüglich der Schrift selbst? Die Bibel wollten sie also nicht verfälschen, aber die WTG-Lehren konnten unehrlich und ohne Beweise bleiben! Oder? Und dies betrifft die Hauptendzeitlehren wie: „Zeiten der Nationen", „Sklave" und „große Volksmenge"! Damit bricht alles zusammen, was die ZJ unter der WTG zusammenhält und antreibt! Und das Vorwort im Hilfe-Buch täuscht über alles das hinweg!
Die WTG-Loyalität ritt das Festhalten an ehrlichen Maßstäben. nieder! Was kann ungeheuerlicher sein. Das konnte Ray Franz am Ende mit seinem christlichen Gewissen nicht mehr vereinbaren. Natürlich machte er sich daran zunächst schuldig.. Er äußert sich dazu selbst, wie wir noch sehen werden.

WAS ZIEHST DU FÜR SCHLUSSFOLGERUNGEN,
Da ist nichts „von Gott", was da in Brooklyn von der WTG an „geistiger Speise" zusammengestellt wird.
Wer hinter die WTG-Kulissen geschaut hat, muß unehrlich werden und sein christliches Gewissen vergewaltigen, um WTG-loyal zu
Es bestätigt sich, wie man in WTG-Loyalität an unehrliche Methode gewöhnt wird, mehr aus etwas zu machen, als die Sache ehrlicherweise hergibt. Das trifft arg auf die Bibelhandhabung zu. Die ganze WTG-Endzeitauslegung konstruiert, seit das Jahr 1799 (Die Harfe Gottes ) als erster sog. Endzeitbeginn verkündet wurde.

Ray Franz wolllte am Ende nicht zu einem Heuchler werden. Das geschieht nämlich sehr leicht. Schon die „theokratische Kriegslist" der WTG - in ihrem Interesse natürlich - zwingt dazu.
Wir werden noch sehen, wie man in Brooklyn bewußt das Eingeständnis falscher Lehren unterließ, damit draußen unter den Verkündigern erst einmal „Gras darüber wachsen" sollte und um der Opposition keine Beweise zu liefern!
Alles in allem: Für die WTG kann man ehrlicherweise - ist man informiert - nicht länger von Haus zu Haus laufen. Mit Ray Franz ist jetzt die beste Möglichkeit gegeben, zur Besinnung zu kommen.

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
DER WACHTTURM
WIR PRÜFEN DIE WT 23 UND 24/1986
NEBENARTIKEL: „Angriff auf die Glaubensfreiheit in Griechenland"
WIE MAN IN DEN WALD HINEINRUFT
Das Geschrei der Wachtturm-Gesellschaft ist groß. Die Tätigkeit der Zeugen Jehovas wurde 1968 in Griechenland weiter eingeschränkt. Ein Gericht auf Kreta entzog ihnen die gesetzliche Anerkennung.
Gleich die ersten fünf WT-Seiten sind für dieses Thema gerade gut genug. Und man geht auf's Ganze;

„ES gibt jedoch Leute in Griechenland, die darauf aus sind, die Freiheiten zu untergraben, wodurch dem Ruf Griechenlands in der ganzen Welt geschadet wird." (S. 3) Und wieder einmal soll die „Böse" Kirche Schuld haben, diesmal die griechisch-orthodoxe.
„Die Geistlichkeit versucht durch Pöbelaktionen, durch Gewaltanwendung, Einkerkerung und dadurch, daß sie Druck auf die Gerichte ausübt, die Zeugen ihrer Freiheiten zu berauben." (S. 4)
An dieser Stelle sei noch einmal an das Verhältnis erinnert, welches die WTG zu den verschiedenen Kirchen und Glaubensgemeinschaften hat. Da liest man beispielsweise in dem Buch „Neue Himmel und eine neue Erde", welches in Englisch schon im Jahre 1953 (Deutsch 1955) erschien, auf Seite 325 folgendes:

„Auf Erden ist heute die Neue-Welt-Gesellschaft die einzige Bewegung, die wahre Aufbauarbeit tut. Alle anderen, die ein Teil dieser Welt sind und an ihren Plänen, Programmen und Werken teilhaben werden ihr Schicksal mit jenen teilen, 'die die Erde verderben'."
1972 wird der gleiche Gedanke in andere Worte gekleidet:
„Wenn alle anderen religiösen Dinge. um sie herum in die Vernichtung gehen, werden sie (die ZJ) als die einzigen unbesiegten Lebenden,… bestehen bleiben." (Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin; S. 359)
Ja, bis heute wird die Christenheit von der WTG beschimpft und mit Begriffen wie „Hure" oder „Bettgenossen"' versehen. (Siehe z. B. WT 5/85, Seite 19.)

EINIGE VORWÜRFE UND GEGENARGUMENTE
„Im Verhandlungsschriftsatz behauptete die orthodoxe Kirche, man könnte sie (die Zeugen Jehovas; Anm. d. Red.) „eigentlich gar nicht als Christen … bezeichnen"."
Von seiten Brooklyn's wird heftig protestiert. Zu recht?
Man erinnere sich des WT 10/84. Darin wurde behauptet, „daß der neue Bund, der auf dem Blut Christi beruht, keine Gültigkeit mehr haben würde, wenn die Letzten der 144 000 gestorben seien".

Und wörtlich:
„Die jährlich am Passahtag Feier des Abendmahls des Herrn aufhören." (S. 20)
Kann sich aber jemand als Christ bezeichnen, der die Feier des Abendmahls ablehnt? Er muß sich sogar den Vorwurf des Christen" gefallen lassen (S. 5,6). „Weltweit sind Jehovas Zeugen als christliche Glaubensgemeinschaft gesetzlich anerkannt", meint Brooklyn. (S. 4) Falsch! In immerhin 33 Ländern ist ihr Werk verboten, in, weiteren mehr oder weniger eingeschränkt (siehe WT 1/87, S.13) Die WTG protestiert gegen die Behauptung:

„Die wahren Glaubensansichten der Zeugen Jehovas sind weder völlig bekannt, noch werden sie öffentlich dargelegt." (5. 5) Tatsächlich entsteht für einen Außenstehenden dieser Eindruck. Er muß sehr lange in den Schriften dieser Gesellschaft suchen, ehe er beispielsweise etwas über die Struktur und die Arbeitsweise der Organisation findet. Daß in der WTG-Spitze
sogar demokratisch gewählt wird, ist selbst vielen Zeugen unbekannt. Die orthodoxe Kirche behauptet ferner:

„Ihre tatsächliche, aber getarnte Absicht ist die Aufrichtung eines weltweiten theokratischen jüdischen' Königreiches mit Zentrum in Jerusalem." 5.6 Ein Vorwurf, über den sich die WTG sicher besonders ärgert. Zwar lehren das die Zeugen Jehovas heute tatsächlich nicht mehr. Trotzdem ist diese Behauptung keineswegs nur „barer Unsinn". (S. 6)

Denn wie hieß es so überzeugend in der „Harfe Gottes", Seite 234?
„Jesus sagte weiter, daß das Wiedereinsammeln Israels nach 'Palästina (Lukas 21: 24) einer der überzeugendsten Beweise seiner Gegenwart und' des Endes der Welt sein würde."
Was man aus der Bibel alles so herausholen kann ..
Selbst der WTG-Präsident persönlich ließ keine Zweifel aufkommen:
„Richter Rutherford … unterstützt den Anspruch der Juden auf das heilige Land in tatkräftigster Weise." (Trost für die Juden, Vorwort, 1925, dt.) Ja, ja, dieser „Unsinn" verfolgt die WTG bis in unsere Gegenwart …

WACHTTURM NR. 24/1986
STUDIENARTIKEL:
„Wie majestätisch doch Jehovas Name ist!"
WER TRÄGT DIE SCHULD AN DER ZJ-PLEITE?
„Wahrscheinlich hat die Existenz einer kleinen Zahl von Abgefallenen dazu beigetragen, daß Jehovas Werk in der zweiten Hälfte der 70er Jahre gebremst wurde - die durchschnittliche jährliche Mehrung in den Reihen der aktiven Zeugen Jehovas sank unter 1 Prozent." (S. 20)
Nun ja, irgendwer muß ja an dem geringen Zuwachs von ZJ Mitte bis Ende der siebziger Jahre Schuld gehabt haben. Tragen hierfür aber die „Abgefallenen" die Verantwortung?
Überlegen wir doch einmal:

1. Wären die „Abgefallenen" überhaupt in der Lage, „Jehovas Werk" zu bremsen?
Ist Gott nicht jederzeit fähig, sein Vorhaben zu verwirklichen?
2. Wie kann „eine kleine Zahl von Abgefallenen" ein weltweites Werk derart beeinträchtigen? Denn nicht nur die Zahl der Abgefallenen war hoch; auch interessierte ließen sich kaum taufen.
(Getaufte 1978: 95 052).
Um 1,4.% ging 1978 die Verkündigerzahl im Vergleich zum Jahr 1977 zurück (siehe Jahrbuch der ZJ 1979).
3. Welche Ursachen gibt es dafür, daß Mitte der 70er Jahre „bei einigen prominenten Ältesten"- eine Verstimmung zu beobachten war? (S. 20) Werden. Jetzt für diese Tatsache ebenfalls die „Abgefallenen" verantwortlich gemacht? Solche Erwägungen sind doch absurd! Nicht irgendwelche „Abgefallene" tragen die Verantwortung für den Rückgang des Werkes der ZJ Mitte der 70er-Jahre: Die Ursachen liegen vielmehr bei der leitenden Körperschaft in Brooklyn selbst. - Ihre falschen Lehren, besonders in bezug auf das. Jahr 1975, hatten ihren eigenen Verfall ausgelöst.
Wie kläglich nun der Versuch, die eigene Schuld auf jene abzuwälzen, die durch den Ausschluß mundtot gemacht wurden!
-Gerd R...-

WT-ZEUGEN WERDEN ZUM NACHDENKEN GEZWUNGEN
DENN die WTG verschiebt nun ihre Endzeitlegende offensichtlich in die nächste Generation. „Der nächsten Generation predigen" ist der neue Bluff. Was wird passieren? Es muß, ein Bewußtseinswandel beginnen. Dafür gibt es allerdings Hemmnisse und Widerstände. Lesen wir, was über den Bewußtseinswandel seit der Nazizeit vor 40 Jahren gesagt wird.

„Viele Menschen treten in die neuen Umstände mehr oder weniger- mit dem Denken von gestern ein. Erinnern wir uns nur, wie es vor 40 Jahren war. Gewiß, das Sein bestimmt das Bewußtsein, aber diese-Beziehung ist nicht so einfach, wie die zwischen Schalter und Glühbirne, sie tritt nicht plötzlich, automatisch und umfassend ein. Die Bewegung wird aufgehalten durch Blöcke von Gewohnheiten, durch veraltete Maßstäbe, auch durch Störungen aus der alten Welt, die neben uns immer noch Gegenwart ist. Doch unaufhaltsam wird das Denken von gestern überwunden durch-Erfahrungen in einer neuen Umwelt, durch Arbeit unter neuen Bedingungen, durch Erwerb von theoretischem Verständnis. Ein neues Bewußtsein gewinnt Klarheit und Festigkeit."

DIE besagte Weiterverschiebung der WTG Endzeitlegende schafft eine grundlegend neue Situation. Der bisherige Glaube daran wird zum Denken von gestern. Die bisherigen Maßstäbe werden hinfällig. Neue Bedingungen zwingen zum Nachdenken. So gewinnt auch hier mit Sicherheit ein neues Bewußtsein Klarheit und Festigkeit. Es ist zwar aufhaltbar, aber am Ende nicht zu verhindern, wo man aufrichtig ist.
-CVN-

AUSSONDERUNG DER FALSCHEN PROPHETEN
Liebe Mitverbundene!
… In der vorigen CV-Ausgabe hatten wir Euch darauf hingewiesen, daß wir Euch bei der Aussonderung der falschen Propheten behilflich sein werden.
Durch das ständige Prüfen der Literatur und den Schrifttexten der Bibel, sind wir in der Lage, Euch Hinweise dafür zu geben, wie Ihr die falschen Propheten, aussondern könnt. Die Grundlage für, Euer künftiges Handeln ist der WACHTTURM vom 15.12'.1961. Was darin geschrieben steht, findet Ihr in keiner Organisationsanweisung. Die meisten von Euch werden diesen WACHTTURM nicht mehr besitzen, deshalb werden Euch unsere Abschriften eine Hilfe sein. Alle Abschriften sind originalgetreu und, auf Wunsch bei der CV nachzulesen.

WACHTTURM 15. DEZEMBER 1961:
Absatz 21, Seite 757:
„Die Prophezeiung Jesu zeigt deutlich, daß wir in der Zeit leben, in der die gute Botschaft von Gottes Königreich in allen Sprachen und an. allen Orten gepredigt werden sollte. Diese Botschaft bildet den Kern der Prophezeiungstätigkeit, die jetzt durchgeführt werden muß. Doch was dann, wenn der Sohn einer Familie, die sich in Gottes sichtbarer Organisation befindet, dieses Werk des Prophezeiens des Königreiches bekämpft? Was dann, wenn er etwas zu verkündigen oder zu prophezeien beginnt, was mit der Königreichsbotschaft in Widerspruch steht, oder wenn er andere in der Organisation verkehrt zu beeinflussen sucht und dies im Namen Jehovas tut? Was sollten Gott hingegebene getaufte Eltern in einem solchen Fall tun? Sie dürfen ihrer Zuneigung nicht freien Lauf lassen, sie dürfen selbst einen solch lieben Angehörigen, dessen Geburt sie veranlaßt heben, nicht verschonen."

Absatz 22, Seite 757:
„Sie müssen ihm erklären, daß es eine zum Tode führende Sünde ist, falsche Prophezeiungen zu machen oder das Werk der, Königreichsprophezeiung zu bekämpfen. Sie dürfen es nicht dulden, daß ihr Sohn im Namen Jehovas Unwahrheiten ausspricht. Sie müssen ihn „durchbohren", weil er falsch prophezeite. Er muß für sie als geistig tot gelten, als jemand, mit dem sie keine religiöse Verbindung oder Gemeinschaft mehr haben und dessen Prophezeiungen sie verwerfen. Sie dürfen nicht verhindern, daß ihm die Gemeinschaft entzogen und er aus der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas ausgeschlossen wird." …

Absatz 23, Seite 757:
„Es braucht aber nicht immer jemand aus unserem engen Familienkreis zu sein., der gegen die Wahrheit und die Organisation untreu oder unloyal handelt. Es kann auch sonst jemand in der Organisation des wiederhergestellten Überrest Jehovas, mit dem wir gut befreundet sind falsch prophezeien und unloyal handeln." …

Absatz 25, Seite 758 (Mitte)
„Beim theokratischen Volke Israel der alten Zeit wurden solche falschen Propheten vor Zeugen verhört, bloßgestellt und' zu Tode gesteinigt. (5. Mose 13:1-11) Heute kann die wahre Christenversammlung … keine solche Todesstrafe vollziehen. Die Versammlung kann sie aber geistig, mit der Wahrheit aus Gottes Wort, schlagen und sie an Herz und Geist schmerzlich verwunden." ....

Absatz 26, Seite 758:
„Gerade Jene, die ihnen besonders zugetan waren, müssen sie schlagen und verwunden, um ihre eigene, auf Grundsätzen beruhende Loyalität zu Gott und seiner Organisation kundzutun und um Gottes loyale .sichtbare Organisation zu schützen." ..

Absatz 27 Seite 758:
„Diese Zurechtweisung muß so sein, daß der, den wir davon abbringen. wollen, falsch zu prophezeien, bezeugen muß, daß wir uns genau an Gottes Wort gehalten und ihn damit geschlagen und verwundet haben. Es ist gut, wenn er sich seiner Visionen schämt, die mit Gottes Wort nicht übereinstimmen, denn dann wird er unter uns nicht mehr als ein besonderer Prophet Gottes umherstolzieren wollen, als einer, der beansprucht, mit Gott persönlich in Verbindung zu stehen."

Absatz 18, Seite 756:
„Gottes heiliger Geist, der auf den Überrest des geistigen Israel ausgegossen wurde, .. bewirkt, oder veranlaßt diesen, nur die Wahrheit, die göttliche Wahrheit, zu prophezeien. oder zu predigen. Jesus sprach einmal von ihm als den „Geist der Wahrheit". (Joh. 15:26) Von dem Geist des Gottes der Wahrheit ist zu erwarten, daß er eine Reinigung dessen bewirkt, was, von Gottes anerkannter, loyaler Organisation gepredigt wird. Sein Geist würde nicht, zulassen, daß jemand. unter dem Deckmantel der Religion Unwahrheiten prophezeit und Lügen und Irrtümer predigt."

BERATET NUN, WAS NOTWENDIG IST!
Nun liegt es an Euch, Ihr Ältesten, ob Ihr Euch schützend vor die Herde Gottes stellen wollt, das Rüstzeug dafür liegt nun in Euren Händen.. Wenn die Gesellschaft, diese Absätze auch so formuliert hat, als wären sie als Körperschaft nicht damit gemeint, denkt daran, wessen Prophezeiunqen Ihr weltweit verkündigen müßt! Es sind nicht Eure Bibelauslegungen, es sind die Bibelauslegungen, die die leitende Körperschaft Euch zu predigen aufzwingt. Noch ist es Zeit, dagegen etwas zu tun, deshalb haben wir Euch die WT-Auszüge noch einmal in Erinnerung gebracht. Wartet nicht erst solange, bis die einfachen Schafe über Euch herfallen. -W .W .-

DIE TRAURIGE WAHRHEIT VON UNSEREM „ÜBERREST"
Ende der „Erinnerungen" eines Zeugen-Jehovas
Mein Besuch bei der Schwester vom Überrest war vorüber. Auf dem Heimweg fragte mich meine-Begleiterin, wie ich nun die alte Schwester finde. Ich sagte „wunderbar" und meine Schweigsamkeit beendend sagte ich weiter: „Ich wollte eigentlich die Schwester noch fragen, warum sie sich zu den 144000 zählt, aber ich traute: mich nicht.". „Gut, daß du das nicht getan hast, aber ich kann dir diese Antwort selbst geben: Sie zählt sich nämlich gar nicht zu den 144000. Sie will nur das Abendmahl so halten wie sie es von damals gewohnt ist. und sie läßt sich davon nicht abbringen, will darüber auch nicht diskutieren mit den Brüdern. Sie sagt nur, sie tut es so wie ihr Gewissen es ihr gebietet und wenn andere es anders halten wollen, so müssen sie das vor Gott verantworten. Den Brüdern hier paßt das alles gar nicht so recht, was die Schwester macht, aber wegen der Berichte muß sie als zum Überrest gehörend gezählt werden. - Weil sie schon so. alt ist; läßt man sie aber in Ruhe, läßt es aber deutlich spüren, daß man sie nicht ganz ernst nimmt. Ich finde das ein bißchen gemein. Mir hat man die Betreuung dieser Schwester aufgetragen, aus Formsache, aber ich tue es wirklich gerne. Sie ist ja so lieb und so nett., daß ich gerne solche Oma hätte, und ich hab auch schon viel von ihr gelernt. Ich bin ja auch alleinstehend und verdiene mein Geld mit Schneidern und es reicht immer gut. Andere kümmern sich nicht um sie - sie bekommt ja ihre Rente, heißt es."

Ich fuhr noch in der Nacht nach Hause. Es ist nicht mehr dazu gekommen, daß ich nochmals dort hinfuhr. Es kam der Winter und im darauffolgenden Frühjahr zogen wir fort in eine andere Gegend. Auch an unserem neuen Wohnort hörte ich, weil ich fragte, von einem alten Bruder im Nachbarkreis, der auch zum Überrest gehören soll. Aber zu einer Begegnung mit ihm kam es nicht, weil keiner sich bereitfand, mich mit ihm bekannt zu machen. Auch sprach man nicht gut von ihm.:: '„Er wäre störrisch und sondere sich ab". Jetzt lebt er auch nicht mehr. Vielleicht war er schon der allerletzte vom Überrest in der DDR. Wer weiß?

Ja, so traurig sieht die Wahrheit von unserem Überrest bei uns aus! ich erfuhr das alles nur, weil ich ein bißchen danach fragte und forschte, wie sähe es aber aus, wenn wir jedoch alles erfahren?
Die Generation, die aus ihrem eigenen Erleben von den Zeiten von damals uns erzählen könnte; ist uns praktisch schon weggestorben, und ich bedauere heute sehr, sie nicht mehr gefragt zu haben. Gerne würde ich heute meinen Kindern und Enkeln erzählen, was mein Vater mir erzählte, aber ich hatte schlecht zugehört und zu wenig gefragt und er zu wenig erzählt. Also, was weiß ich schon! Und heute fragen sich seine Kindern ebensowenig und ich erzähle ebensowenig, weil sie nicht zuhören wollen. Fernsehen ist interessanter!

Und dabei sind wir - seine Generation - die noch einzig lebende Brücke zur Vergangenheit.
Mit vergehenden Generationen vergeht viel Wissen und Erfahrung, weil nicht alles aufgeschrieben wird. Einiges nicht, weil man ihm keinen Wert beimißt, einiges, weil man es nicht aufschreiben darf, vieles wieder getilgt worden, denkt, beschämendes aus der Vergangenheit so ungeschehen zu machen. Und unsere Kinder werden erst, wenn sie alt geworden sind, fragen;
„WIE WAR ES DAMALS?"
Dann ist es zu spät, denn es gibt keinen mehr, der erzählen kann. Muß das wirklich immer so sein?
-J.M.-

…DARUM KANN ICH NICHT LÄNGER ZEUGE JEHOVAS SEIN
3. DER „TREUE UND VERSTANDIGE SKLAVE" (I)
In der „Neuen-Welt-Übersetzung"' der Wachtturm-Gesellschaft lautet die vielzitierte Belegstelle
„Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen"
(Matthäus 24, 45-47).

Jehovas Zeugen glauben zu wissen, wer dieser treue und verständige Sklave ist; die Wachtturm-Gesellschaft' hat es ihnen beigebracht: .
„Und so sagte Jesus Christus voraus, daß es auch in unseren Tagen nur einen Quell geistiger Belehrung für Gottes Volk gebe. Als Jesus von seiner Gegenwart in Königreichsmacht sprach, sagte er: 'Wer ist in Wirklichkeit ' … (Matth. 24, 45-47). Fand Jesus, als er im Jahre 1914 in Königreichsmacht wiederkam, eine Klasse des 'treuen und verständigen Sklaven' vor, die geistige 'Speise' oder Informationen austeilte? 'Ja, er fand einen solchen 'Sklaven. Er bestand aus denjenigen, die von seinen 144000 'Brüdern' auf der Erde übriggeblieben waren (Offb. 12,10;. 14, 1.3).

Und seit 1914 haben Millionen von Menschen die vom 'Sklaven' dargereichte 'Speise' angenommen und haben begonnen, zusammen mit ihm, die wahre Religion auszuüben. Diese Organisation der Dierner Gottes ist uns unter dem Namen 'Jehovas Zeugen' bekannt". Du kannst für immer im Paradies auf Erden …" S.193 (7, 8).

In der Zentrale der Zeugen Jehovas in New York, befindet sich eine leitende Körperschaft christlicher älterer Männer aus verschiedenen Teilen der Erde, die die weltweite Tätigkeit des Volkes Gottes beaufsichtigt. Diese, leitende Körperschaft setzt sich aus Gliedern des 'treuen und verständigen Sklaven' zusammen. Sie dient als Sprachrohr dieses treuen ''Sklaven'."
Du kannst für immer im Paradies auf Erden …" S.195 (13).

Nach diesen offiziellen Erklärungen der Wachtturm-Gesellschaft ist der „treue und verständige Sklave" also die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas in New York (die übrigen Überrrestglieder verteilen ja keine geistige „Speise").
Was aber bleibt von dieser Behauptung übrig wenn man erkennt: Die Auffassung, dass es sich bei den Worten Jesu in Matth. 45-47 um eine Prophezeiung handelt, entbehrt jeder Grundlage. Der Zusammenhang beweist, daß wir hier ein Gleichnis vor uns haben. Wie aus den beiden vorangehenden Versen 43.44 eindeutig hervorgeht, ermahnt Jesus hier seine Nachfolger durch
Gleichnisse, immer bereit zu sein, was sein Wiederkommen anbetrifft.

„Doch erkennt eines, daß der Hausherr, wenn er gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb kommen würde, wach geblieben war nicht in sein Haus hätte einbrechen sen. Deswegen erweist auch ihr euch wie solche, die bereit sind, denn zu Stunde, da ihr es nicht denkt, kommt Sohn des Menschen".

Aus der Parallelstelle in Lukas 12, 37 - 41 kann man zweifelsfrei erkennen, daß es hier um Gleichnisse geht;
„Glücklich sind jene Sklaven, die der Herr bei seiner Ankunft wachend findet! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich gürten und sie sich zu Tische legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen. Und wenn er in der zweiten, ja der dritten Woche eintrifft und sie so vorfindet, glücklich sind sie! Dies aber wißt, daß, wenn der Hausherr gewußt hätte, zu welcher Stunde der Dieb kommen würde, er anhaltend gewacht, und nicht in sein Haus hätte einbrechen lassen. Haltet auch ihr euch bereit; denn zu einer Stunde da ihr es nicht, für wahrscheinlich haltet, kommt der Sohn des Menschen. Dann sagte Petrus: 'Herr, sagst du dieses Gleichnis für uns oder auch für alle?

Das ist. doch deutlich genug.. Selbst das „Sprachrohr des treuen Sklaven" hat in seinem Teil seiner „geistigen Speise" den Text Matth. 24, 45-47 einmal als Gleichnis erkannt:
„Diesen wichtigen Gedanken hob Jesus in seinem Gleichnis vom 'treuen und verständigen Sklaven' und jenen übelgesinnten Sklaven hervor. Dieses Gleichnis erzählte er, gleich nachdem er die Jünger aufgefordert hatte, sich zu jeder Zeit als bereit zu erweisen (Matth. 24: 45-51). Denjenigen Jüngern Christi sich als treue, verständige und Sklaven Jesus erweisen und die der verheißenen Weltregierung kompromißlos ergeben sind., steht ein großer Lohn in Aussieht." Wachtturm-Buch: „Die herannahende Weltregierung Gottes ,..„, S. 158, (23) Diesen Ausführungen kann ich nur voll zustimmen. Jesus sagt uns : Jeder seiner Nachfolger hat sich als ein treuer und verständiger Sklave zu erweisen. Dieses Gleichnis zeigt uns, wie wir als Christen uns persönlich verhalten sollen: Wie ein treuer und verständiger Sklave, nicht wie ein übelgesinnter. Wir persönlich, als einzelne, sollen uns wachsam' und wartend auf seine Wiederkunft einstellen. Hier von einer Prophezeiung'zu reden, ist also falsch und zudem gefährlich: Wenn man glaubt, Jesus spricht hier nur von einer Führer-Körperschaft, wird man dazu verleitet, sich an diese zu klammern und ihr einen Teil der Verantwortung, die wir für uns selbst tragen sollen, zu überlassen und ihr in allem zu vertrauen. Ihr wißt, daß die Wachtturm-Gesellschaft Vertrauen gegenüber dem „Sklaven" fordert und sogar sagt, daß man, um ewig leben zu können, mit ihm, bzw. mit Gottes seiner „Organisation" verbunden sein muß (z. B. im Wachtturm vom 15. 5. 1983, S. 12). Ich finde diese Forderung ungeheuerlich. Damit macht sich dieser „treue und verständige Sklave" selbst zum Götzen.

Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist, und er hat uns befähigt, den wahrhaftigen zu erkennen. Und wir sind in Gemeinschaft mit dem Wahrhaftigen durch seinen Sohn Jesus Christus. Dies ist der wahre Gott und ewiges Leben. Kindlein, hüte euch vor Götzen" (1. Joh. 5, 20.21). Um ein Zeuge Jehovas bleiben zu können, muß man den „treuen und verständigen Sklaven" als- Führer anerkennen. ich weiß jetzt, daß unser Herr die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas weder voraussagt noch als „Sklaven" „über seine ganze Habe" eingesetzt hat. Deshalb kann ich ihre Ansprüche nicht mehr anerkennen und daher nicht länger Zeuge Jehovas sein.
M. S. aus S.
„Brücke zum Menschen"

HAST DU DAS GEWUSST?
DIE „UNFAIRE ÜBERSETZUNG"
Im Wachtturm vom 15. Mai 1975 wurde der Artikel „Wird die Wissenschaft wirklich deine Probleme lösen ?„ veröffentlicht.
In diesem Artikel wurde u. a. auch der Philosoph Karl Popper zitiert.
Der WT zitiert Karl Popper wie folgt:
… Der Philosoph Karl Popper gesteht: „Die Wissenschaft ist kein System gesicherter oder nachgewiesener Erklärungen;
… Wir wissen nicht, wir können nur verrmuten. Und unsere Vermutungen werden vom Unwissenschaftlichen geleitet, vom Metaphysischen …"

Karl Popper auf diesen Ausspruch hin angesprochen antwortete u. a. darauf:
„… Ich habe mir den gedruckten Auszug von vom 15.5.1975 auf Seite 294 angesehen und muß Ihnen (leider) mitteilen, daß, objektiv betrachtet, der Auszug äußerst unfair ist. Zunächst einmal sagen Sie, daß Karl Popper „gesteht-, was im. englischen soviel bedeutet wie „ich bekenne" (ein Schuldbekenntnis ablegen).

Meine These so zu umschreiben gibt den Eindruck,. daß ich mehr oder weniger unter Zwang oder entgegen meiner allgemeinen Grundhaltung etwas zugegeben habe. Dies beabsichtigt zweifellos, die Leser in die Irre zu führen. Weiterhin führen Sie Dinge in Anführungszeichen an, was ungenau ist. Wie Sie sich selbst überzeugen können, zwischen dem, was gedruckt wurde und dem, was ich gesagt habe. Sie schreiben „unwissenschaftlichen" und „metaphysischen" in Großbuchstaben und verändern damit die Bedeutung der angeführten Aussage.

Ich bin weit davon entfernt, mich über solche Dinge zu ärgern; vielmehr bin ich es gewohnt, falsch zitiert zu werden,. Da Sie mich aber ausdrücklich gefragt haben ob das eine falsche Interpretation muß ich ihnen sagen, daß es sich in Tat um eine falsche Wiedergabe handelt. Es ist einer Lüge gleichzusetzen; und diese Sache ist zu einem Höchstmaß unfair." …
Ihr ergebener Karl Popper
(WTG-Übersetzungen sind selten korrekt!)

HASS UND NEID IM RECHTSKOMITEE
In CV 213 berichteten wir von dem „Erpressungsversuch" an Roland G. Es ging um seine Eltern. Sein. Vater sollte zum „Steuerhinterzieher" gestempelt werden.
Hier nun der angekündigte Bericht über die „Vernichtungsjagd" gegen Peter G. und seine Familie, veranstaltet durch die Ältesten des Rechtskomitees Wr. Neustadt. -

Das ganze Dilemma geht zurück in das Jahr 1968, in welchem ich auch getauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade zwei Jahre her, daß ich mein Lebensmittelgeschäft in Wr. Neustadt verkauft hatte. Damals beschloß ich, nie wieder in meinem Leben selbständig zu werden. Die Angestellten bestahlen mich, das Finanzamt verlangte Unsummen usw.
Im Kaufpreis des Geschäftes war auch eine Forderung des Finanzamtes, die der Käufer übernahm und auch diesbezüglich das Finanzamt eine grundbücherliche Sicherstellung verlangte. Somit war von rechtlicher Seite eine Forderung des Finanzamtes an mich -ausgeschlossen. Im Jahre 1968 also, zwei Jahre nach Verkauf meines Geschäftes, tauchte ein Finanz-Exekutor eines Tages bei mir auf' und wollte! „Kassieren". Der Computer hatte falsch ausgespuckt und eine Forderung an mich ergehen lassen, die aber an den damaligen Geschäftseigentümer hätte ergehen müssen. Der Grund war, daß der damalige Besitzer meine Steuernummer übertragen bekam. Zufällig war damals gerade ein „Bruder" bei uns zu Besuch, der nichts eiligeres zu tun hatte, als sofort zum Aufseher zu laufen und ihn zu informieren, daß beim „G." der Finanzexekutor war, „G." sich aber weigerte, „STEUERN" zu bezahlen. In Wirklichkeit hat sich der Irrtum beim Finanzamt noch am selben Tag geklärt. Doch wen interessierte das? Wenn einmal ein Exekutor auftaucht, dann „muß schon was dran sein"!!!

Das Sektengericht tagte 4-5mal bis tief in die Nacht hinein.
Damals schon durfte Br. Mayer, der erst kurz zuvor getauft wurde, dem Rechtskomitee angehören. Er haßte mich schon, bevor wir beide getauft waren. Ich habe ihn vorher nicht gehaßt und haßte ihn auch jetzt nicht, ich sah in ihm (vermutlich durch die rosarote Brille der WT-Gesellschaft) nur einen übereifrigen Bruder! Sein Übereifer ging bei den Komiteesitzungen so weit, daß er Steuerbelege von mir verlangte, die bis ins Jahr 1965 (also 3 Jahre vor meiner Taufe bei, den Zeugen) zurückgingen!!!

Als sich nach der 5. Komiteesitzung herausstellte, daß alles auf einem Irrtum beruhe, wurden wir mit den ach so tröstenden Worten verabschiedet: Freut Euch, daß Ihr unschuldig seid, das Rechtskomitee trifft keine Schuld, es mußte und war berechtigt, der Sache nachzugehen, weil sie die Verpflichtung hat, die Versammlung rein zu erhalten.
(Derjenige, der damals den Stein gegen uns ins Rollen brachte, mußte vor einigen Jahren eine Gefängnisstrafe absitzen, weil er u. a. auch sein EIGENES KIND, im Alter von 2 Jahren !!! sexuell mißbrauchte und ihm Verletzungen zufügte.)

Nun, alles war überstanden (dachten wir) und nur mehr wenige Zahlungsverpflichtungen (Gas, Strom etc.). Herz - was willst du mehr? In meinem Herzen beschloß ich damals, da mich Jehova von allem befreite, meine „Erstlingsfrucht", d. h. mein ganzes „Erspartes" hinzugeben.
Gesagt, getan - S 25.000,- in die Versammlungskasse! Doch wie wurde das aufgenommen?

Von „Gewissens-Beruhigung" bis „darf ein Zeuge überhaupt so viel verdienen?" war der schmutzigen Phantasie einiger keine Grenzen gesetzt! Ich blieb weiterhin der „ZUVIEL-VERDIENENDE", der „MATERIALIST", der heimliche und raffinierte „STEUERHINTERZIEHER".:

Es erfolgten die ersten anonymen Anzeigen beim Finanzamt. Ich verlor meinen Arbeitsplatz, das Finanzamt prüfte, fand nichts, ich bekam eine. neue Stelle. Wieder dasselbe!. Nun folgten Anzeige auf Anzeige, das Finanzamt wußte längst, wer dahintersteckte und ließ mich in den Akt sehen. Was mußte ich da lesen: Teure Autos, luxuriöses Wohnhaus, teure Teppiche, Urlaubsreisen usw.
Inzwischen trat Ruhe ein. Das Finanzamt wußte längst, daß ich kein Steuerhinterzieher war und daß da nur ein Neider aus dem allernächsten Bekanntenkreis dahintersteckte
(Lese weiter in CV 216)

WARUM WIR IN CV ÜBER DAS BUCH VON RAYMOND FRANZ BERICHTEN
ANTWORT AUF ANFRAGEN
Wir tun dies gemäß dem, was R. V. Franz als Autor denen erlaubt, die sein Buch lesen:
Es ist in eigener Verantwortung zu verwenden.
Er zuerkennt allen von der WTG Betroffenen ein Recht auf seine Erfahrungen. Und der Autor hat wohl das letzte Wort. Hier diese Rechtsvollmacht von R. V. Franz für seine Leser:

Was dieses Buch enthält, ist geschrieben aus einem Pflichtgefühl gegenüber Menschen, die ich aufrichtig liebe. Was jene, die diese Information lesen, damit tun werden, ist ihre eigene Entscheidung.
- Was für eine Verpflichtung hat jeder von uns vor Gott und vor den Menschen, wenn er sieht, daß Menschen Informationen vorenthalten wird, die für sie ernste Konsequenzen haben kann? - Wenn jemand Kenntnis von Tatsachen hatte, die für mich in lebenswichtigen Entscheidungen von Wert sein könnten, würde ich von ihm verlangen, sie mir zugänglich zu machen und mir zu überlassen, ihren Wert oder ihre Bedeutung zu erwägen. - Meine Hoffnung ist, daß was in diesem Buch dargeboten wird, eine Hilfe sein möge, und ich denke, dies ist es ihnen schuldig. Es wird angeboten, es zu gebrauchen, auf welchen Weg ihr Gewissen sie führen mag, wo sie sich der Leitung durch Gottes Geist und Wort anheimgeben. - Ich bin dankbar in der Lage gewesen zu sein, Information verfügbar zu machen, von der ich. empfinde, andere ein Recht haben, sie zu hören. Soweit R. V. Franz an alle seine Leser.

Ja, es hat ernste Konsequenz für alle Betroffenen, für ihr Wohl und Wehe, Arbeit und Brot, Hab und Gut, Leben - ihnen vorzuenthalten, Franz über die WTG sagt. Darum bringt CV das zur Kenntnis. Auch in anderen u. a. Polen und Italien geschieht inzwischen. Es nicht zu tun, wäre wahrhaftig moralisch verantwortungslos.
(WT 15.1.1974 Zit.; Spr. 24:11,12 Menge)

AUS DER WELT DER ZEUGEN
DER WTG ABSOLUT VERFALLEN
Ich bitte Euch unter der Rubrik „Zeugen schreiben uns" diesen Vorfall zu veröffentlichen, der
wie ich denke, ein deutliches Licht auf solche Brüder und Schwestern wirft, die der WTG absolut verfallen sind.
Einige Geschwister in unserer Gegend (Steinbach-Hallenberg) konnten ihr Stundenziel im Felddienst nicht schaffen.

Da kam der Bruder K.. Jürgen aus Bermbach auf die Idee, die Todesanzeigen in der lokalen Presse zu nutzen, um mit Briefen ihm unbekannte Menschen anzusprechen. Ohne die familiären Situationen zu kennen, erhoffte er, das menschliche Leid, die seelischen Verfassungen penetrant auszunutzen, um Leute für die WTG zu gewinnen.
In welch noch größere Depressionen er die angeschriebenen Menschen versetzte interessierte ihn nicht im mindesten, Hauptsache, er konnte seine Aktivitäten abrechnen. Für diese schamlose Handlung genießt der K. Jürgen auch noch das Wohlwollen der „Ältesten"
Euer CV-Bruder
Aus Zella-Mehlis

ZEUGEN ÜBER ZEUGEN
…Wir werden alle älter, manche müssen ins Altersheim, wie unsere Schwester Herta aus Potsdam, Gegen eine Altenpflege ist nichts einzuwenden. Aber wenn sich diese Pflege nur darauf ausrichtet, wertvolle Güter zu ergaunern und das noch mittels Schriftstück !
So soll z. B, ein goldenes Gebiß seinen Besitzer gewechselt haben. Was mir aber noch Nachbarn und andere Betreuer erzählt haben, übersteigt mehrere tausend Mark!
Ich gehe noch 6 Stunden am Tag arbeiten, aber die Ehefrau unseres „Freundes" Uwe hat es nicht nötig, arbeiten zu gehen. Dem nicht genug: Jeder Kilometer mit Privatauto wird von unserer so gut funktionierenden, Gemeinschaft bezahlt - auch mein Geld befindet sich dort. Da behaupten die Brüder und Schwestern, ihnen geht es hier in der DDR schlecht -offenbar doch nicht. Die Schwester die mir diesen Brief. schreibt, weil ich nicht so gut schreiben, kann, hat die gleiche Meinung wie ich - so kann christliche Nächstenliebe auch aussehen.
Potsdam, 10.12.86

„Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner; DDR 6500 Gera, Otto-Dix-Str. 6 Preis: 0,20 M; Jahresabonnement: 2.- M Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe, Gera

Christliche Verantwortung 1987 Teil II

ZurIndexseite