"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1978 Teil I
CV 102 - 107
Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 102
Kurt und Maria Pape, Eltern der in weiten Kreisen bekannten Gebrüder Dieter und Günther Pape. Kurt Pape im KZ umgekommen, Maria daselbst fast auch. Zum Tode war sie schon verurteilt. Lediglich dass die Tage des Hitlerregimes im Jahre 1945 endeten, verhinderte in ihrem Falle das allerschlimmste. In dieser Ausgabe wird der Versuch unternommen, ihre Biographie in groben Zügen nachzuzeichnen.
Noch ein Name taucht in
dieser Ausgabe auf. Der des Martin Pötzinger. Über ihn war zu registrieren, dass er 1977
in die "Leitende Körperschaft" der Zeugen Jehovas berufen wurde.
Über ihn meinte man nun ausführen zu können:
"Wie wir aus München erfahren, ist M.
Pötzinger Ende 1936 besonders aktiv gewesen, die Resolutionen des WTG-Kongresses 1936 in
Luzern/Schweiz verbreiten zu lassen. ... Damit hat er die Verhaftung einer ganzen Reihe
von Geschwistern durch die Gestapo veranlaßt."
Wie ist die tatsächliche
Sachlage. Erst einmal kommt Pötzinger in seinem im Wachtturm vom 1. 3. 1970
veröffentlichten Bericht auf die fraglichen Details mit keiner Silbe zu sprechen. Nun,
Marion Detjen ist in ihrem Buch "Zum Staatsfeind ernannt... "wo auch Pötzinger
mit erwähnt wird, etwas deutlicher. Über ihn führt auch sie aus:
"Die IBV setzte nun im Herbst 1936 als neuen Bezirksdiener für
Bayern den aus Sachsen stammenden Karl Siebeneichler ein, der ohne festen Wohnsitz mit
äußerstem Einsatz die Münchner Organisation völlig umstrukturierte. Er bestimmte
Martin Pötzinger als Gruppendiener für München und die Untergruppendiener für
die einzelnen Stadtteile. ...
So gelang es, daß ganz München am 12. Dezember mit den 'Resolutionen' überschwemmt wurde. Beim Verteilen erwischt wurde allein Martin Pötzinger. Da dieser - obwohl er wahrscheinlich gefoltert wurde - keine anderen Namen preisgab, führte die alarmierte Gestapo bei allen ihr bekannten 'Bibelforschern' - etwa 160 Familien - Hausdurchsuchungen durch. Schließlich nahm sie sich wahllos fünf Personen vor, die sich auf andere Weise bereits verdächtig gemacht hatten, und vernahm sie unter 'verschärften' Verhörmethoden. Als eine Frau nach mehrstündiger Vernehmung gestand, konnte die Gestapo die Untergruppe rechts der Isar, circa 60 Personen, aufrollen Auch einige andere Gruppen konnten verhaftet werden."
CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DER ZWECK DIESER ZEIT SCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich
verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas
und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG)
und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen
Entwicklung Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV
widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer
Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 102 Gera Januar 1978
IHR IN BROOKLYN HABT MIT 1975 SOGAR DIE
AUSERWÄHLTEN VERFÜHRT! EURE OPFER KLAGEN EUCH AN! WO IST EUER GEWISSEN? KRONZEUGEN
STEHEN AUF!
Lest den Tatsachenbericht zur 100. CV-Ausgabe:
Wie ein Überrestglied von der Wachtturm-Gesellschaft verführt, in ihrem Dienste
mißbraucht wurde und zugrundeging!
JETZT "EINE ZEIT UNBEKANNTER LÄNGE", SAGT DIE WTG!
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Nun hat schon das Jahr 1978 begonnen! Wie sehr hat doch CV recht gehabt, als sofort ab
1966/67 vor dem Glauben an das neue Wachtturm-Weltende "Mitte der 70er Jahre"
gewarnt wurde! Wir sind nun in einer Zeit gigantischer organisatorischer und geistiger
Ablenkungen seitens der WTG von dieser ihrer weltweiten falschen Prophezeiung! Lest dazu
in dieser CV-Ausgabe:
Kommentar zum Thema des Monats
"SICH MIT FESTEM GRIFF AN DAS WORT DES LEBENS KLAMMERN"
Welche Worte sind entscheidend für das Leben?
Zum WTG-Jahrestext 1978
"SIE WERDEN NICHT DIE OBERHAND ÜBER DICH GEWINNEN
"
Was bedeutet jetzt dieser Jahrestext?
Aus der Organisation
BIS FRÜHJAHR SOLLEN ÜBERALL SEKRETÄRE EINGESETZT SEIN
Was bedeutet das? Warum geschieht das?
B l i c k i n u n s e r N a c h b a r l a n d P o 1 e
n
Das Lehrstück für diesen Monat wird
begründet auf den Bibeltext aus Phil. 2:14-16: "Tut weiterhin alles ohne Murren und
Widerreden, so daß ihr euch als untadlig und unschuldig erweist, Kinder Gottes ohne Makel
inmitten einer verkehrten und verdrehten Generation, unter der ihr wie Lichtspender in der
Welt leuchtet, indem ihr euch mit festem Griff an das Wort des Lebens klammert."
Nach dieser Bibelstelle sollen wir das tun, was Gottes Wort
uns zu tun gebietet.
Die Wachtturmgesellschaft stellt ebenfalls in den Mittelpunkt
Gottes heiliges Wort, die Bibel.
Immer wieder wird darauf verwiesen, wie wichtig es doch ist,
die Bibel als einzige Quelle des Lebens anzuwenden. Das Wort Gottes kann uns helfen, so
wird weiter ausgeführt, mit Krankheiten fertig zu werden, Stress zu überwinden, gibt
Trost für Niedergedrückte, hilft Kummer zu ertragen Schüchternheit und Furcht zu
überwinden, schützt vor unsittlichem Lebenswandel.
Ja wirklich, Gottes Wort kann das.
Aber verbaut nicht gerade die Wachtturmgesellschaft unseren
Brüdern den Weg zum Leben?
Was stellt sie tatsächlich in den
Vordergrund? Nicht die Bibel, sondern ihre zweckbezogenen bibelerklärenden Schriften
Durch sie bestimmen sie, was gelehrt wird in der Organisation.
Was studierst du wöchentlich? Die Bibel? Nein, lediglich
eine der Leitung genehme Bibelstelle wird zur Grundlage genommen, um das untermauern zu
können, als biblisch darzustellen, was die Wachtturmgesellschaft als Lehrstoff
für erforderlich hält.
Was hast du darauf zu antworten? Die Worte und Sätze sollst du wiederholen, die dir im
Text vorgeschrieben werden. Oder konntest du einmal darüber diskutieren?
Zielstellung der Wachtturmgesellschaft
Durch die Ausführungen im WT Nr. 17, Seite 519 vom 1. 9.
1977 entlarvt sich die Wachtturmgesellschaft ungewollt selbst. Dort wird z. B. eine
Aussage einer ehemaligen Katholikin wiedergegeben, aus der hervorgeht, daß sie, nachdem
sie mit der Wachtturmgesellschaft in Kontakt gekommen war, aus dem Buch "Die
Wahrheit, die zu ewigem Leben führt", mehr über die Bibel gelernt habe, als durch
dreizehnjähriges intensives Bibelstudium in einem Kloster.
Es geht der Wachtturmgesellschaft weniger
um den Inhalt der Bibel, sondern wie angeführt "über die Bibel", und da kann
man dann alles einfügen, was offizielle Zeugenlehre sein soll. Und nun paßt es ja
wieder.
Auch wenn du anderer Meinung bist, wenn du in
Übereinstimmung mit dem wahren Inhalt der Worte Gottes bist, du hast das anzunehmen, was
die Wachtturmgesellschaft will.
Du m u ß t alles ohne Murren tun und vor allem ohne Widerrede Diese Bibelstelle ist so recht angetan, um dich von einem auf jeden Fall erforderlichen Widerspruch abzuhalten. Bedenke, daß du alles prüfen sollst. Darüber schweigt die Wachtturmgesellschaft. Wir wollen auf Römer 2:18, 12:21 Phil. 1 :l0, Eph. 5:10 hinweisen.
Nach der Lehre der Wachtturmgesellschaft ist das richtig, was sie lehrt. Sie möchte ihren Willen durchsetzen, den sie als Willen Gottes ausgibt, nicht den Willen Gottes. Sie lehrt zu bestimmten Zeiten, was sie gerade möchte und was ihren gegenwärtigen Zielen dient.
Jetzt ein sehr aktuelles Thema
Wir wollen in der Beweisführung jetzt noch auf ein sehr
aktuelles Thema eingehen. Aktuell ist es nur, weil es die Leitung jetzt auf die
Tagesordnung gebracht hat, um von ihrer unverantwortlichen Lehre, die Tausende Brüder und
Schwestern in eine Sackgasse geführt hat, ablenken zu können Sie müssen allen irgendein
Thema für das Predigen anbieten Was sollen sie denn sonst verkündigen. Mit der Endzeit
können sie doch keinem mehr kommen.
Deshalb wird jetzt in einer umfangreichen
Kampagne die Blutfrage in den Vordergrund gerückt.
Nun, heute wird gelehrt, daß die Zusichtnahme von Blut mit
Hurerei auf einer Stufe stehe und jeder, der sich freiwillig einer Bluttransfusion
unterzieht, sich der Vernichtung preisgibt, also auch mit den Brüdern nicht mehr
verbunden sein kann.
Nun gibt es ja noch Brüder, die noch über Lehrstücke aus den Vorjahren verfügen. Wollen wir abschließend, ohne daß es noch eines Kommentars bedarf, die offizielle Stellungnahme der Wachtturmgesellschaft wiedergeben und sie betrachten Es ist der Wachtturm vom 1. Oktober 1958. Damals wollte man keinen verlieren und lehrte folgendes:
"Fragen von Lesern"
Eine Zeugin Jehovas, die beansprucht, zum gesalbten Überrest
zu zählen, begab sich kürzlich ins Krankenhaus. um sich freiwillig einer Bluttransfusion
zu unterziehen. Sollte ihr gestattet werden, beim Gedächtnismahl von den Symbolen, von
Brot und Wein, zu genießen? - R. J. Vereinigte Staaten.
Mit dir bedauern wir es natürlich, daß diese Schwester, die bekennt, ein Glied des gesalbten Überrests zu sein, sich freiwillig eine Bluttransfusion machen ließ, als sie im Krankenhaus weilte. Wir glauben, daß sie dem Willen Gottes zuwider, also nicht recht handelte. Indes sind die Versammlungen nie angewiesen worden (1958! Anm.) Personen, die sich freiwillig Bluttransfusionen machen lassen oder sie gutheißen, die Gemeinschaft zu entziehen. Das Gericht jener Personen, die Gottes Gesetz hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes übertreten, überlassen wir Jehova, dem höchsten Richter Das einzige, was im Falle einer solchen Person getan werden kann ist, sie als unreif zu betrachten, als jemand, der nicht fähig ist, gewisse Verantwortung zu übernehmen, so daß wir sie also mit gewissen Dienstaufgaben nicht betrauen.
Einer solchen Person wird die Gemeinschaft nicht entzogen, weil sie
sich freiwillig eine Bluttransfusion machen läßt oder es gutheißt, daß eines ihrer
lieben Angehörigen eine Bluttransfusion erhält, und daher habt ihr auch kein Recht,
diese Schwestern von der Feier des Abendmahles des Herrn auszuschließen. Als ein
gesalbtes Glied des Leibes Christi sieht sie unter dem Gebot und Befehl Christi, davon zu
genießen. Ob sie nun untreu ist gegenüber dem, was sie zu sein bekennt, indem sie die
Symbole des Abendmahles des Herrn einnimmt, wird Jehova Gott selbst entscheiden. Sein
Gericht beginnt im Hause Gottes. Es steht euch nicht oder sonst jemandem zu, der die
Gedächtnismahlsymbole darreicht, als Richter zu amten, sondern ihr sollt die Symbole
allen Anwesenden in der üblichen Weise darbieten so daß jeder die Gelegenheit erhält,
davon zu genießen."
Benutzt dieses Wissen und wendet es an! Eure Meinung dazu erwarten in christlicher
Verbundenheit eure Brüder!
U. B.
Zur 100. CV-Ausgabe
IHR IN BROOKLYN HABT MIT 1975 SOGAR DIE AUSERWÄHLTEN VERFÜHRT! EURE OPFER KLAGEN EUCH
AN! WO IST EUER GEWISSEN? KRONZEUGEN STEHEN AUF!
Wie ein Überrestglied von der Wachtturm-Gesellschaft verführt, in ihrem Dienste
mißbraucht wurde und zugrunde ging
- Ein Tatsachenbericht -
Mit dem "Goldenen Zeitalter" fing alles an.
In einer kleinen Industriestadt am Harz hatten sie 1927
geheiratet, Kurt und Maria Pape. Er war Metallarbeiter, sie in Stellung bei einem Pfarrer
gewesen. Einstmals hatte sie den Wunsch, eine höhere Töchterschule zu besuchen. Aber die
Familie war kinderreich. Beider Elternhäuser waren evangelisch. Die Schatten der
Weltwirtschaftskrise und des heraufziehenden Hitlerfaschismus begannen, das Leben zu
verunsichern In dieser krisenschweren Zeit machte Kurt und Maria die Bekanntschaft mit den
"ernsten Bibelforschern", wie die Zeugen Jehovas damals genannt wurden. Als
ersten Lesestoff erhielten sie die Zeitschrift "Das Goldene Zeitalter", die
heute unter dem Namen "Erwachet" erscheint. Es war ein Br. Holz, der die ersten
Besuche machte. Eine Schw. Zetschak, die später die von den Nazis dem Hungertode
preisgegebenen jüdische Familie Seelig heimlich unterstützte, dieweil die
Wachtturm-Gesellschaft die Juden als zu Recht von den Nazis verfolgt hinstellte, trug das
"GZ" (Goldene Zeitalter) aus.
Damals fing alles sehr harmlos an. Die verheißungsvollen Bilder und Berichte sowie Bibelauslegungen in den Zeitschriften veränderten diese beiden jungen Menschen völlig. Sie wurden hoffnungsvoll. Sie wurden in wenigen Monaten eifrige Bibelforscher. Über ihnen tat sich der Himmel auf, und in ihren Vorstellungen sahen sie das Land ihrer Sehnsucht Ihr Glaube war ehrlich. Noch ahnten sie nichts davon, wie die Wachtturmgesellschaft sie bereits in ihre Fangarme nahm, um sie nach ihrem Wunsche umzuformen. Sein Schwager Fritz B. sagte zu dieser Zeit einmal zu ihm: Kurt, dein Weib ist verrückt, das sind doch Utopien! Doch sie wurden als Glieder des Überrests schließlich entschiedenste "Märtyrer" für die Wachtturm-Gesellschaft in dem aufrichtigen Glauben, dies für Gott und Christus zu sein.
Die Ältesten gerade als "riechende
Böcke" vertrieben
Als beide anfangs der 30er Jahre zur Wachtturm-Gesellschaft
kamen, war diese gerade dabei, die Ältesten ihrer Gemeinden zu vertreiben,
hauptsächlich, weil sie sich der Einführung einer theokratisch genannten diktatorischen
Ordnung und dem erhobenen Wachtturm-Anspruch widersetzten, die
"Gesellschaft" sei der alleinige "Vertreter Gottes auf Erden", wozu
alle damaligen Versammlungen verpflichtet wurden. Darum erhielt Kurt alsbald das
"Vorrecht", neuer "Dienstleiter" (DL) am Ort zu werden, eine Funktion,
die nach und noch bis zur völligen Ausschaltung der Altesten aufgewertet wurde. Immer
benutzte die Wachtturm-Gesellschaft den Idealismus junger, unerfahrener Brüder,
Rivalitäten mit den alten Brüdern am Ort wie Paul Neumann, Karl Nitschke u. a. prägten
nun intern die Situation. "Stößige und riechende Böcke", mit diesen und
ähnlichen Diffamierungen in ihren Schriften sorgte die Wachtturm-Gesellschaft dafür, die
Altesten schließlich auszustoßen.
Es kam aber, daß diese Bibelforschergruppe nicht in den Einflußbereich der damaligen Opposition gegen die Wachtturm-Gesellschaft in Deutschland geriet. Zu dieser Opposition, die europäische Ausmaße annahm, gehörten u. a. C. C. Binkele aus dem Zentraleuropäischen Büro in Bern, die Brüder Emil und Otto Sadlack aus Ostpreußen mit ihrem Buch "Die Verwüstungen des Heiligtums", auch die Bewegung der "Wahrheitsfreunde" unter F. Egle und E. Vorsteher Das Verbot von 1933 ließ diese Oppositionskämpfe in Deutschland jedoch vorerst nicht weiter zum Austragen kommen.
Bis an den Reichsmarschall Hermann Göring
gewandt
Es war eine von unten schwer durchschaubare Situation bis
1935/36. Die Wachtturm-Gesellschaft versuchte, durch pronazistische und antisemitische
Kompromisse ihr Werk in Deutschland zu retten. Die Gestapo andererseits ließ die Justiz
mit gefälschten Verbotsbegründungen vorgehen, indem der Wachtturm-Gesellschaft die
wirklich antifaschistische Tätigkeit ihrer Opposition unterschoben wurde. Unsere beiden
Überrestglieder gehörten zu den wenigen Mutigen, die diesen Sachverhalt in gutem
Wachtturm-Glauben aufzuklären versuchten. Kurt ließ sich von Br. Holz mit dem Motorrad
ins Bibelhaus nach Magdeburg zu Br. Paul Balzereit fahren. Selbst mit dem Fahrrad fuhr er
nach Magdeburg. Maria wandte sich 1934 noch umfangreichen Vorarbeiten mit einer Eingabe
bis an den späteren Reichsmarschall Hermann Göring. Die Antwort war ihre Verhaftung.
Kurt kam noch 9 Jahren Gefängnis- und KZ-Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen ums
Leben. Ein Teil der Gestapo-Akten der Familie geriet 1945/46 in die Hände der
Wachtturmgesellschaft.
Im Strafblock des Konzentrationslagers
Ravensbrück
Maria gab nicht auf. Selbst dann im Gefängnis in
Braunschweig nicht, wo man ihr antrug, es aufzugeben, sich juristisch für eine
aussichtslose Sache einzusetzen. Sie hatte alle Voraussetzungen, stattdessen eine
juristische Laufbann einzuschlagen. Sie hielt jedoch zur Wachtturm-Gesellschaft, wenn sie
das Problem auch nicht durchschaute. Sie glaubte fest daran, daß das "Ende",
das Wachtturm-Weltende, "ganz nahe" sei. Es war damals auf "einige wenige
Jahre" nach 1938 festgesetzt und verkündigt worden. Die WachtturmWeltende-Irrlehre
von 1925 hatte sie selbst nicht erfahren. Sie kam ja erst danach hinzu.
Aus dem Gefängnis kam sie ins KZ Ravensbrück. Dort bildete sie mit Ilse Unterdörfer, Elfriede Löhr, Erna Breczeck und anderen eine aktive Gruppe, deren Anweisungen an die Mitgefangenen oftmals nur Fanatismus und Extremismus war, wofür Ilse Unterdörfer die Anführerin war. Im Ergebnis dessen wurde Schw. Minna Schulze auf dem Bock totgeprügelt. Im Strafblock des KZ war Maria dann zusammen mit Frau und Tochter des französischen Marschall Petain und der Tochter des französischen Generals und späteren Staatspräsidenten Charles de Gaulle, Genevieve de Gaulle.
In die Pläne des SS-Führers Himmler
einbezogen
In dem Wachtturm-Glauben, es sei ein Gotteswerk, gehörte
Maria im KZ Ravensbrück zu denen, die auf Veranlassung des SS-Führers Himmler die
Möglichkeit erhielten, aus der Sowjetunion deportierte "junge Russinnen" zum
Wachtturm-Glauben zu bringen und zu taufen. Himmler hatte das Ziel, noch Eroberung der
Sowjetunion die Zeugen Jehovas dort zu einer großen Religion werden zu lassen, um auch
dadurch jeden politischen und militärischen Widerstand in der Sowjetunion gegen die
faschistischen Eroberer zu verhindern. Die im KZ getauften "jungen Russinnen"
sollten die künftigen "Emissäre" oder Kerngruppen hierfür sein. Seine
"Täuferinnen" ließ Himmler in dem Glauben, Jehova arrangiere das alles. Einmal
haben sie 24 "junge Russinnen" in einer Wassertonne getauft. Die SS-Aufseher
drückten beide Augen zu, dieweil unsere "Täuferinnen" dachten, Jehova habe sie
mit Blindheit geschlagen.
In der Todeszelle in Ketten
Eine letzte Aktion, an der Maria federführend mitwirkte, war
ein Bericht über die Vorgänge im KZ selbst. In Verbindung mit Erna Breczeck wurde er
hinausgeschmuggelt. Da die Wachtturm-Gesellschaft jetzt unbedingt ein antifaschistisches
Feigenblatt brauchte, um ihre Anfangshaltung zum Hitlerfaschismus zu verdecken und zu
verdrängen, hielt sie diesen Bericht nicht zurück, sondern ließ ihn von der Schweiz aus
ohne Rücksicht auf die Folgen veröffentlichen. Mit ihren Terrormethoden war es für die
Gestapo im KZ das Leichteste, was es gibt, die Verfasser des Berichts festzustellen.
Unsere Maria wurde mit anderen in den KZ-Zellenbau geworfen, wo die berechtigte und
später gehenkte SS-Aufseherin Binz "waltete", wurde zum Tode verurteilt und in
der Todeszelle wie Vieh angekettet. Hier hatte sie in kurzer Zeit Paratyphus und wäre
tatsächlich zum "Märtyrer" für die Wachtturm-Gesellschaft geworden. Es war
eine polnische Häftlingsärztin, die ihr heimlich half, so daß sie nicht elend
zugrundeging. Die Befreiung des KZ Ravensbrück durch die Sowjetarmee verhinderte die
Vollstreckung des Todesurteils.
Auf neue Weise gegen den Osten mißbraucht
Ab 1947 stürzte die Wachtturm-Gesellschaft alle in ein neues
"Kampfgetümmel". Es war die Einbeziehung des Werkes in den westlichen
antikommunistischen politischen kalter Krieg unter der falschen Alternative
"Christentum oder atheistischer Kommunismus", die die Wachtturm-Gesellschaft
übernahm, wie das auch andere Kirchen und Religionsgemeinschaften taten. Mit politischen
Schmähungen in den Predigten - hier nur einige daraus - wie "Unheilkündender
Schatten des Kreml, Kommunismus von Satan dem Teufel gezeugt, genährt und zur Reife
gebracht, wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang" u. a. m. wurden alle zum Angriff
angetrieben. Wer nur Einwände gegen diesen politischen Glaubensmißbrauch erhob, wurde
schon verdächtigt, ein "Agent der Kommunisten" und
"kommunistenverseucht" zu sein.
Es ist Bluff und Schwindel, der Überrest leite das Werk, das die anderen Schafe ausführen. Hier war ein Überrestglied, als Frau gar hatte sie schon gar nichts zu sagen, und in Lehrfragen als Frau überhaupt nichts. Gegen diese politische Bibelauslegung war sie völlig machtlos. Als sie sich dann 1950 in Westdeutschland in Sicherheit gebracht hatte, war es sogar gefährlich geworden, die antikommunistische Wachtturm-Politik zu kritisieren. Sie wäre nicht nur verdächtigt worden, "kommunistenverseucht" zu sein. Wachtturm-Mitarbeiter drohten offen, derartig "kommunistenverseuchte Elemente" aus ihren eigenen Reihen der westdeutschen oder amerikanischen politischen Polizei auszuliefern.
An die "kleine Weile" nach 1945
geglaubt
Mit einem "begeisternden Wiederaufbau" schaffte es
die Wachtturm-Gesellschaft nach 1945, die Weltende-Irrlehre von 1938 wieder zu
verdrängen. Sie konnte es in dieser Hochstimmung riskieren, eine weitere
"Hinausschiebung" um 10 bis 20 Jahre anzubringen. Der Theokratische Kongreß
Pfingsten 1945 in Zürich war einer dieser "Marksteine".
"Begeisternde" Wachtturm-Führer wie Erich Frost u. a., die in Wahrheit zu
Handlangern der Gestapo geworden waren, traten jetzt an die Spitze. "Die Ostzone
hört auf die Botschaft und liebt sie", war eines seiner euphoristischen
Phantasieprodukte, seiner unrealistischen Hirngespinste, mit denen er als deutscher
Zweigdiener demonstrierte, was für unrealistische Phantasten sie waren. So wurde auch die
erneute "Hinausschiebung" um 10 bis 20 Jahre bedenkenlos durchgesetzt. Und die
Überlebenden der Weltende-Irrlehre von 1938 und der Konzentrationslager? Nicht wenige von
ihnen wurden jetzt auf Gruppenkartei im Bibelhaus Magdeburg als "Abtrünnige"
vermerkt, vor allem solche, die schon das falsche Weltende von 1925 erlebt hatten, die
schon einmal erlebt hatten, wie die Wachtturm-Gesellschaft Gott einfach
"verziehen" läßt, um nicht selbst unglaubwürdig zu sein. Wer würde es wagen,
die Schuld auf Gott zu schieben?
Unsere Maria erlebte nun das erste Mal, wie Gott "eine kleine Weile verzieht". Oder sollte etwa die Aufopferung von Liebesglück, Eheglück, Kinderfreuden, Familie und Heim, Beruf und erfüllende Arbeit, von allem und jedem, umsonst gewesen sein? Sollte sie sich einem falschen Propheten verschrieben haben? Das konnte einfach nicht sein. Das wäre zu furchtbar, um auch nur wahr zu sein. Sicher "verzieht der Herr nur um eine kleine Weile". Und 20 Jahre sollten es ja gar nicht werden, war auf dem Zürcher Kongreß ja ganz klar gesagt worden. Für sie war es die erste "Verzugs"-Erfahrung Die zweite, die ihr sicher auch den Vermerk "abtrünnig" eingebracht hätte, erlebte sie nicht mehr.
Ihr Kronzeugnis vom 16. Januar 1967 klagt
nun an!
Die "kleine Weile" nach 1945 war schon mehrmals
vergangen. Nicht nur 10, nicht nur 20, über 20 Jahre schon! Die Lage wurde bedrohlich.
Ihre Verkündigung vom Zürcher Kongreß 1945 selbst Lügen strafend kam die
Wachtturm-Gesellschaft 1966/67 mit einem neuen Termin, der waghalsig noch ein Stück
weiter verschoben war: 1975! 1975 sei die Welt vernichtet! 1975 beginne die
Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden!
Die Wachtturm-Gesellschaft und alle mit ihr lügen heute, wenn sie das bestreiten. Sollen die Beweise dafür in Großformat an allen Anschlagsäulen ausgehängt werden? Wenn die Wachtturm-Gesellschaft weiter so verantwortungslos wie bisher belehrt und belügt und diese eben gemachte Andeutung Wirklichkeit wird, was dann? Was werden Jehovas Zeugen dann darauf antworten? Etwa: "Das haben wir niemals gesagt?" Oder: "Davon war uns nichts bekannt?" Dann würde es sehr unangenehm für Jehovas Zeugen werden . Jeder sollte darum frühzeitig darüber nachdenken und etwas gegen die Rechthaberei der Wachtturm-Gesellschaft unternehmen, statt abzuwarten, bis es zu spät ist.
Die letzte Antwort, die Maria oft nur geben konnte, war, "der Herr wird es eines Tages entscheiden". Was aber bis dahin? Muß man sich nicht jetzt entscheiden? Es war fürchterlich. Nun aber hatte die Wachtturm-Gesellschaft 1966/67 endlich das entscheidende Wort verkündigt und gesprochen: 1975! Nun konnte man wieder das Haupt erheben und mit Bestimmtheit antworten. Und so schrieb sie hoffnungsvoll 1967 in einem "Missionsbrief", in einem "schriftlichen Zeugnis" in felsenfesten Glauben als Überrestglied an 1975:
"Es ist etwas Beruhigendes zu wissen,
daß wir mit Riesenschritten dieser Zeit entgegengehen. Eins steht fest: 1975 sind 6000
Jahre seit Erschaffung Adams um, und anschließend beginnt die Tausendjahrherrschaft Jesu
Christi. Da gibt es nichts daran zu rütteln, denn das steht biblisch und chronologisch
fest, außerdem lügt Gott nicht! So wird die Generation, die 1914 bewußt erlebt hat,
auch noch das Ende dieses Systems der Dinge erleben."
Dieser Missionsbrief ist datiert vom 16. Januar 1967.
Verführt, mißbraucht und
zugrundegegangen
Dieser Zeugnisbrief eines Überrestgliedes ist die Wahrheit
über das, was die Wachtturm-Gesellschaft allen über 1975 beigebracht hat! Er sagt
eindeutig aus, daß für 1975 die Schlacht von Harmagedon, das Weltende und der Beginn der
Tausendjahrherrschaft Christi verkündigt wurde! Maria erlebte das Jahr 1975 nicht mehr.
Sie starb im September 1971. Sie starb als Überrestglied von der
Wachtturm-Gesellschaft betrogen bis zum jüngsten Tag, bis zum Tode. Mit Sicherheit hätte
sie im Herbst 1975 fassungslos auf ihre eigenen Zeilen vom 16. Januar 1967 gestarrt. Es
blieb ihr erspart "An 1975 gibt es biblisch und chronologisch nichts zu rütteln!
Gott lügt nicht!" Nein, Gott hat nicht gelogen, die Wachtturm-Gesellschaft hat
gelogen. Sie hat die ganze Welt belogen, durch Jehovas Zeugen belügen lassen! Sie hat mit
ihrer Irrlehre von 1975, die nun offenbar ist, sogar den Überrest belogen.
Unsere Schw. Maria ist einer der vielen Kronzeugen, die nun als
mahnendes Beispiel vor Augen stehen. Sie mahnt alle, die heute immer noch, heute 1978, oft gnadenlos Andersdenkende zum
Teufel jagen möchten nur deshalb, weil sie ehrliche Kritik an den falschen
Bibelauslegungen der Wachtturm-Gesellschaft üben. Ihr Brief, den sie 1967 schrieb, und
ihre Hoffnung darin mit Bezug auf 1975, zeigen eindeutig, wie geschickt es die
Wachtturm-Gesellschaft von jeher fertiggebracht hat, selbst die "Auserwählten
Gottes" zu verführen Dieser Brief ist nur eine kleine, aber umso beschämendere
Dokumentation dieser Verführungen. Wir möchten diesen Bericht mit den Worten Jesu
abschließen und damit vor der Wachtturm-Gesellschaft warnen: "Zahlreiche falsche
Propheten werden auftreten und viele Menschen irreführen." Matth. 24:11, Die Gute
Nachricht.
P.
Zum WTG-Jahrestext 1978
"SIE WERDEN NICHT DIE OBERHAND ÜBER DICH GEWINNEN, DENN
ICH BIN MIT DIR
UM DICH ZU BEFREIEN". Jeremia 1:19
Was bedeutet dieser Jahrestext?
"Diese Worte aus Jeremia 1:19 wurden anläßlich der
Jahresversammlung der pennsylvanischen Körperschaft von Bruder F. W. Franz in einer
Ansprache über das erste Kapitel des Buches Jeremia besonders hervorgehoben. Sie bilden
unseren Jahrestext für das Jahr 1978
So, wie der junge Jeremia in seinen Tagen mutig für Jehova eintrat und von seinen Widersachern mit den Konsequenzen bedroht wurde (Jer. 11 :21), so ist beginnend mit Charles Taze Russell eine im Vergleich zur Christenheit junge Sklavenklasse aufgetreten, um wichtige Botschaften bekanntzumachen . . . Diese Klasse kann nach vielen Jahren treuer Arbeit geschichtlich nachgewiesen werden
Die heutige Jeremia-Klasse ist sich dessen
bewußt, daß ihre Bestellung "über die Nationen und über die Königreiche"
(Jer. 1 :10) ihr nicht das Recht gibt, sich in die Politik dieser Welt einzumischen,
revolutionäre Bewegungen gegen bestehende Regierungen dieses Systems der Dinge zu
unterstützen oder an solchen teilzunehmen
Sie macht die Botschaften bekannt, die Jehova in seinem Wort
festgelegt hat
Mut ist erforderlich. Aber wir können darauf vertrauen, daß wir eine übernatürliche Unterstützung haben . . . Wir schreiben jetzt das Jahr 1978. Wir leben in einer Zeit unbekannter Länge, die der Zeit zwischen Adams Erschaffung und dem Ende des 6. Schöpfungstages entspricht . . . Es ist unser Vorrecht, im Einklang mit der vorwärtsschreitenden Gemeinschaft von Brüdern tätig zu sein . . . Mögen wir daher stets daran denken, daß die Feinde der Herrschaft Gottes nicht die Oberhand über uns gewinnen werden, denn unser Gott ist mit uns, uns zu befreien." (I/78, S. 1)
Warum 1978 dieser Jahrestext?
Bevor wir die einzelnen Kerngedanken des WTG-Kommentars zum
Jahrestext für 1978 näher betrachten, wollen wir den Hintergrund für die Wahl dieses
Textes ins Auge fassen. "Sie werden nicht die Oberhand über dich gewinnen . .
.", die Wahl dieses Textes für das 3. Jahr noch 1975 zeigt, daß die Wellen bereits
haushoch schlagen, daß mit dem falschen Weltende von 1975 Geister gerufen wurden, die nun
gefährlich zurückschlagen, daß die WTG bereits mit dem Rücken an der Wand steht, eine
hoch erhobene "Oberhand" überzeugender Beweise gegen sich. Der Text bringt eine
Situation gefährlicher Bedrängnis zum Ausdruck, das Herannahen und Überwältigtwerden
durch ein tödliches Argument: Als ein falscher Prophet offenbar geworden zu sein! Ja, die
Gegenargumente gegen die WTG, die Beweise, daß sie ein falscher Prophet ist, drohen die
Oberhand zu gewinnen. Daß der neue WTG-Präsident F. W. Franz zu diesem Text griff, ja
Zuflucht nahm, zeigt, wie sie in der Leitenden Körperschaft von dieser Furcht bereits
beherrscht sind, unfähig, einen konstruktiven christlichen Leitgedanken für 1978 zu
fassen. Stattdessen wird ein verstümmelter Text aus Jeremia zitiert, der überhaupt nicht
an Christen, geschweige denn in unsere heutigen Tage hineingesprochen bzw. gerichtet
wurde. Sie kommen gar nicht auf ein Wort Christi. Auch das ist bezeichnend.
Wenn jemand über Jehovas Zeugen die Oberhand gewonnen hat, dann ist das die WTG selbst. Es ist die Furcht, diese zu verlieren, von der die WTG jetzt umgetrieben wird. Darum wird eine andere "Oberhand" an die Wand gemalt. Die Gefahr, daß die Wahrheit über die WTG die Oberhand gewinnt, die ist allerdings real.
Kommen wir nun zu den Kerngedanken des
Jahrestext-Kommentars der WTG.
Eine "heutige Jeremia-Klasse"?
Nicht nur hat die WTG willkürlich einen Text gesucht, der
für ihre bedrängte Situation verwendbar ist. "Beginnend mit Charles Taze
Russell", d. h. seit 1874, soll diese "Jeremia Klasse" aufgetreten sein!
Und gerade mit dieser "Feststellung" entlarvt die WTG sich selbst. Denn das sind
jetzt über 100 Jahre schon! Aber nur eine "Generation" lang sollte das ganze
Werk dauern! Das ist ungefähr eine Zeit von 30 Jahren Erweitern wir zugunsten der WTG auf
ein Menschenalter, dann sind das biblisch nur 70-80 Jahre laut Psalm 90:10. Eine
"endzeitliche" Jeremia-Klasse ist also eine völlig unmögliche Sache! Eine
völlig haltlose Auslegung.
Geschichtlich nachgewiesen?
Selbstverständlich ist eine Gruppe Menschen unter der WTG
seit vielen Jahren geschichtlich nachweisbar! Das beweist doch aber überhaupt nichts!
Jede andere tatsächlich vorhandene Gruppe ist doch auch in gleicher Weise durch ihre
Arbeit nachweisbar! Hier schlägt die WTG doch Löcher in die Luft! Auch falsche Propheten
sind durch ihre Arbeit nachweisbar Das sind doch leere Hülsen, die die WTG hier
darreicht!
Von treuer Arbeit kann schon gar nicht die Rede sein. Hunderte von widerspruchsvollen Bibelauslegungen beweisen die Untreue der WTG sowohl in ihrer eigenen Arbeit wie denen gegenüber, denen man verkündigte.
"Über die Nationen und über die
Königreiche" bestellt?
Christus hat keiner seiner Nachfolger über die politischen
Nationen und Königreiche bestellt. Die Übertragung dieser alttestamentlichen Position
Jeremias auf Nachfolger Jesu Christi ist absoluter Unsinn. Christen haben vielmehr den
"obrigkeitlichen Gewalten untertan" zu sein, anstatt sich über sie zu erheben.
Da braucht sich kein Zeuge Jehovas über die politischen Verwicklungen zu wundern, in die
er durch die WTG gestürzt wird.
Was dann folgt, ist skrupellos politische Verlogenheit. Seit die WTG existiert, hat sie sich in die Politik eingemischt und entsprechend Stellung bezogen. Im WT vom 1. Januar 1962, Abs. 5, bestätigt sie es selbst, indem sie erklärt, seit der 3. Ausgabe des WT im Jahre 1879 schon "warnt" sie "vor der Gefahr des Kommunismus", den sie als "aggressiv" angreift und anprangert. Wenn jetzt gesagt wird, Christen hätten "nicht das Recht", "revolutionäre Bewegungen gegen bestehende Regierungen dieses Systems der Dinge zu unterstützen oder an solchen teilzunehmen", dann ist das nur die heutige Fortsetzung dieser Einmischung in die Politik gegen revolutionäre Veränderungen zugunsten des bestehenden kapitalistischen Systems. Wird die WTG-Lehre doch zuerst in den kapitalistischen Ländern verbreitet.
Jehova hat die Botschaften
"festgelegt"?
Hatte Jehova die WTG-Botschaft festgelegt, daß 1914, dann
1918, dann 1925, dann noch 1938, dann keine 20 Jahre nach 1945, dann 1975
"Harmagedon" geschlagen sein sollte? Hatte Jehova festgelegt, daß ab
1929 eine ganze Generation lang verkündigt wurde, die obrigkeitlichen Gewalten seien
nicht die politischen Regierungen? Hunderte von "Botschaften" könnten auf diese
Weise seit 1874 vor Augen geführt werden!
Eine "übernatürliche
Unterstützung"?
"Darauf vertrauen, daß wir sie haben" besagt doch
nur, anzunehmen, daß wir sie haben. Erwiesen ist damit nichts. Wer hat sie denn! Der
jeweilige WTG-Präsident? Wenn alle Inspiration seit den Tagen der Apostel zuende ist, und
von allen "geistigen Gaben" nur noch "Glaube, Hoffnung und Liebe"
geblieben sind, dann könnte man beinahe fragen, ob sich die Leitende Körperschaft etwa
als spiritistisch versteht, ohne das zugeben zu wollen. Auf jeden Fall beweist die
100jährige widerspruchsvolle Lehrentwicklung der WTG, daß dieses Werk nicht von Gott
ist.
"Wir leben in einer Zeit unbekannter
Länge"
Dies ist zweifellos der Haupt-Kerngedanke des ganzen
Jahrestextkommentars Damit ist das "Ende" nach der falschen Prophezeiung von
1975 wieder um eine "Zeit unbekannter Länge" verschoben. Was bei Jehova eine
"kleine Weile" ist, könnte für Menschen "eine sehr lange Zeit" sein,
hatte die WTG dazu schon erklärt. Dieser Haupt-Kerngedanke ist darum das
"Todesurteil" für die 1914-Generation, für die "Millionen" von 1914,
die "niemals sterben" sollten! Er ist der Stoß in den Abgrund des
"Vergehens" für die wenigen Alten von 1914, die hier und da noch hoffen und
harren.
Alles war immer ein "Vorrecht"
Wer möchte nicht gern vor anderen bevorrechtet sein? Wer
wird es wagen, ein Vorrecht auszuschlagen, das ihm angeboten wird? Wer möchte nicht gern
zu irgendetwas bevorrechtet sein? So hat die WTG laufend nur "Vorrechte" zu
bieten, um jeden vor sich selber ins Unrecht zu setzen, ja in Gewissenskonflikte zu
treiben, wenn er nicht tut, was sie sagt. Dabei sind diese "Vorrechte" in
Wirklichkeit Damokles-Schwerte, die über jedem schweben und zu jeder Zeit herniedersausen
können, Drohungen mit Rügen, Sanktionen, Gemeinschaftsentzug bis zur Vernichtung, wenn
man nicht tut, was sie sagt. So ist das Angebot dieser "Vorrechte" in
Wirklichkeit eine geistige Erpressung. Verweigere doch einmal das "Vorrecht, im
Einklang mit der vorwärtsschreitenden" Organisation tätig zu sein. Du wirst alsbald
das gezückte " Schwert" vor dir sehen!
Was das "Vorwärtsschreiten"
betrifft, so schreitet die WTG selbstverständlich immer weiter vorwärts, es bleibt ihr
ja gar nichts weiter übrig nach jedem falschen Weltende. Auch das ist also eine
Täuschung.
Es geht der WTG allein darum, daß die Wahrheit über sie
nicht die Oberhand gewinnt.
A. Z.
Aus der Organisation
BIS FRÜHJAHR 1978 SOLLEN ÜBERALL SEKRETÄRE EINGESETZT SEIN
Was bedeutet das? Warum geschieht das?
Wer über die gegenwärtige Lage des Werkes nachdenkt
Wer über die gegenwärtige Lage des WTG-Werkes nachdenkt
erkennt, daß das Ganze mit der Falschverkündigung von 1975, dem Festhalten an der
vergehenden Generation von 1914 und mit der immer sichtbarer werdende Weiterverschiebung
in die nächste Generation in die Sackgasse geführt worden ist. Alles ist in eine
auswegslose Misere geraten, die so gefährlich ist, daß das ganze Werk in einem
Endzeit-Kollaps zusammenbrechen kann, wenn das allen zum Bewußtsein kommt. Überall
fängt der Gehorsam an zu bröckeln Das eine sind nun riskante Ablenkungsmanöver, wie
jetzt die Blutkampagne. Das andere sind strenge organisatorische Maßnahmen, die alles
zusammenhalten sollen. Dazu gehört nun eine neue Funktion, die der Sekretäre. Was hat
die WTG sich nun damit in Wirklichkeit ausgedacht Wozu nach der Ältesteneinsetzung von
1971/72 und nach der 1975-Falschverkündigung jetzt Sekretäre? War die Altesteneinsetzung
doch nicht die verkündigte "endgültige theokratische Ordnung"? Hat diese
Regelung in Wirklichkeit versagt? Werden die Ältesten durch die Sekretäre ihre Bedeutung
wieder verlieren und an die zweite Stelle gesetzt?
Die Sekretär-Anweisungen der WTG
Es gibt nun auch eine Reihe Verbesserungen in den
Versammlungen. In den Versammlungen vieler Länder hat jetzt die Arbeit der Sekretäre
begonnen. Wir möchten euch die Aufgaben dieser Brüder erklären. Diese Einrichtung wurde
im letzten Sommer besprochen. In alter Zeit mußten Jehovas Diener Berichte zum Nutzen des
Volkes Gottes schriftlich festhalten. Es wurden genaue Aufzeichnungen über Häupter von
Vaterhäusern und über diejenigen, die als Priester dienten, angefertigt und aufbewahrt.
Ein Beispiel dafür finden wir in Nehemia 12:22, 23. Jemand, dem die Aufgabe zufiel, zu
schreiben und Aufzeichnungen anzufertigen, wurde in Hebräisch sopher genannt, und dieses
Wort wird im Deutschen u. a. mit Sekretär wiedergegeben. Die Aufgabe der Sekretäre
bestand manchmal nicht nur darin, bestimmte Aufzeichnungen zu machen. Sie sollten den
Königen in Israel mitunter auch in finanziellen Fragen beistehen (2. Kön. 12:10, 11). In
2. Kön. 22:3 lesen wir davon, daß man Schaphan, den Sekretär, zum Hause Jehovas sandte.
Während der Herrschaft Salomons wurden zwei "Fürsten" als Sekretäre
bezeichnet (l. Kön. 4:2, 3). Somit spielten in alter Zeit die Sekretäre eine wichtige
Rolle, damit Jehovas Versammlung ordnungsgemäß funktionierte. Auf diese Einrichtung
wurde Bezug genommen, und so wird ab 1. September im Laufe eines halben Jahres in den
Versammlungen ein Sekretär eingesetzt. Er wird aus der Ältestenschaft der Versammlung
gewählt und wird sich aller schriftlichen Aufzeichnungen der Versammlung annehmen. Dies
wird dazu führen, daß die Aufzeichnungen ordentlich geführt und verwahrt werden, was im
Einklang mit dem biblischen Grundsatz von 1. Korinther 14:40 ist." (in: XII/77)
Was die Sekretäre praktisch zu machen
haben
Fassen wir aus dem WTG-Text zusammen, was sich praktisch
ergibt. Die Sekretäre haben AUFZEICHNUNGEN ÜBER ALLE zu machen, die Aufgaben und
Funktionen haben. Sie haben also die Akten zur Person zu führen. Von ihren Aufzeichnungen
ist also weitgehend das Schicksal aller Diener bzw. Ältesten abhängig. Es wird deutlich,
daß sie auch "die finanziellen Fragen" in der Hand haben sollen. Sie
überwachen also die G. H.-Gelder und ihre Verwendung. Sie werden also auch die
"Anschaffungen" und den Geldschmuggel zu überwachen haben. Sie wurden auch
"zum Hause Jehovas gesandt", womit angedeutet ist, daß sie die Verbindung zur
WTG, auch über "Kuriere" zu halten haben. Um "ordentlich verwahrt" zu
werden, braucht man nirgends Aufzeichnungen zu führen. Sie werden zur Überwachung
gebraucht. Somit spielen die Sekretäre nicht nur "eine wichtige Rolle", sie
werden die wichtigste Rolle spielen.
Die realen Hintergründe für die
Einsetzung der Sekretäre
Die Informationen aus verschiedenen Versammlungen sind
ziemlich übereinstimmend. Durch Abfall wegen 1975 ist alles schon so unkontrollierbar
geworden, daß der WTG die Dinge aus der Hand gleiten. Der Ältestenturnus hat sich als
nicht gut erwiesen. Wenn jeder jedes Jahr alles wieder abgeben muß, kann sich niemand
wirklich einarbeiten. Es wird alles durcheinandergewirbelt und bleibt letzten Endes
unüberschaubar und unerledigt. Der nächste findet sich kaum noch hinein. Die WTG hat
keine Übersicht mehr. Auch ist ihr Formularwesen zu einem solchen bürokratischen
Wasserkopf angewachsen, daß keiner mehr einfach nebenbei damit fertig wird. Die
Privatwohnungen der Diener sind fast zu Büros geworden. Das wird langsam unzumutbar. Im
Turnus kann alles von einem auf den anderen geschoben werden. Die WTG braucht jemanden,
der alles ständig in der Hand hat, an den sie sich halten kann, der faktisch "ihr
Mann" ist. Die Ältesten bleiben zwar im Amt. Die reale Macht geht aber an die
Sekretäre über, die alles von Wichtigkeit in die Hand nehmen. Damit ist den Sekretären
die wirkliche Entscheidungsfunktion zugedacht. Sie werden die entscheidenden Aufseher
über alles von Belang.
Das Berichtswesen ist in einen Zustand geraten, der nur noch mit Mißtrauen betrachtet wird. Es wird Schönfärberei betrieben, es werden "Stunden geschrieben", die keinen Inhalt haben, es wird aufgebauscht und geschummelt, und niemand kann das mehr richtig überprüfen.
Am schlimmsten ist es mit dem G. H.-Geld. Einen ganzen Turnus lang wird manchmal nichts abgeliefert. Danach fließen die Spenden wieder. Also wurde es im vorigen Turnus unterschlagen. Es wird ja auch ohne jede Gegenkontrolle, bloß auf Vertrauen hin, gegeben. Wenn 1000 oder 10 000 Mark auf dem Kurierweg "verschwinden", wer will wem da etwas nachweisen? Kann man da nicht alles mögliche behaupten So blüht die Korruption, die Unterschlagung, die persönliche Bereicherung. Über die von Spendengeldern angeschafften "Privatwagen-Dienstwagen" besteht keine wirkliche Kontrolle mehr. Die welche haben, machen unter fadenscheinigen Vorwänden alles mögliche damit, und die einfachen Verkündiger werden dafür ausgenutzt. Sie haben nur zu zahlen.
Es gibt keinen Zweig der Organisation, der nicht seit der Einsetzung des Ältestenturnus so oder so in Unordnung oder gröblichste Mißstände geraten ist. Die Zustände in den bisherigen Ältesten- und Aufseherbereichen sind für WTG so furchtbar, daß sie mit den gegenwärtigen "Einrichtungen" nichts mehr in Griff bekommt.
Wir sehen auch hieran, daß dies kein Werk Gottes ist, geschweige denn ein "geistiges Paradies". Die Notwendigkeit der Einsetzung von Sekretären signalisiert eine einzige Misere.
Kommen wir zur biblischen Begründung
Die urchristlichen Gemeinden kannten keine Sekretäre. Darum
ist diese Neueinrichtung schlechthin unchristlich. Damit ist die gegebene biblische
Begründung nicht nur dürr, sondern haltlos. Die Begründungen unter Verweis auf die
israelitische Königsherrschaft sind für christliche Gemeinden völlig unannehmbar, weil
sie christliche Gemeinden zu sein haben, die man nicht nach israelitischen Königshäusern
organisieren kann, die die damalige politische Ordnung und Staatsmacht darstellten. Die
WTG-Begründungen für die Sekretäre sind also Bibelmißbrauch. Christliche Gemeinden
können nur nach neutestamentlichen Formen gebildet werden Kein WTG-Sekretär hat daher
eine christliche Legitimation.
F. F.
Das unehrliche Spiel der WTG
"All das, was Jehova uns gegeben hat, die vielen
Aufgaben und Pflichten, sind in Wirklichkeit für uns Schutz, weil es uns beschäftigt
hält, daß wir keine Zeit haben, uns mit weltlichen Dingen abzugeben, wodurch wir in
Schwierigkeiten geraten könnten."
Diesen Satz finden wir im "Wachtturm" vom 1. 5.
1965, aber nicht nur im WT, sondern auch in verschiedenen Anweisungen an die Ältesten,
welche für Jehovas Zeugen bestimmend sind. Die Zeitschrift "Erwachet" vom 8.
August 1975, 22. August und 22. Februar 1975 sowie im WT vom 1. 7. 1974 und 1. 4. 1975
werden folgende Artikel und Probleme behandelt:
Gibt es Sicherheit angesichts der
Wirtschaftsmisere
Was kann man gegen die Inflation tun
Warum wird das Leben immer teurer
Was kann man tun, wenn die Lebensmittel knapp werden
Warum ist die Wirtschaft in einem solchen Zustand
Diese vorgenannten Probleme werden in unsachlicher Weise in den WTG-Schriften behandelt. Die WTG verleugnet oder entstellt das zweifellos Gute in der Welt, sie behauptet in ihren Schriften, daß diese Wirtschaftsmisere nicht zu ändern sei, so, als ob der Herr das zur Bedingung mache, daß Schlechtes immer schlecht bleiben müsse.
Warum verschweigt die WTG eine hohe
wirtschaftliche Stabilität in den Ländern, wo nicht das Kapital regiert?
Dort gibt es keine Arbeitslosen, keine Hungersnot, keine
Preissteigerungen, wie im WT in "1975-Untergangsfarben" immer wieder
katastrophal ausgemalt wurde. Dort braucht keiner in sozialer Angst zu leben, denn ein
jeder hat seine gesicherte Zukunft, katastrophale Zustände bedrucken dort nicht das Leben
der Menschen.
Davon wird in "Erwachet" und im
"Wachtturm" nichts geschrieben Aber ihr könnt es doch täglich feststellen, ihr
erlebt es doch selbst, warum schweigt ihr?
Warum wohl stellt sich die WTG gegen Veränderungen in
Vietnam und in afrikanischen Staaten?
Warum wohl stellt sich die WTG gegen die
um ihre Freiheit ringenden Völker, die französische Revolution wurde doch auch gebilligt
von Präsident Russell?! Überlegt einmal, die WTG handelt doch nicht grundlos.
Was führte zum Verbot der WTG in einigen afrikanischen
Staaten? In einer ADN-Korrespondenz vom 2. 12. 1975 lesen wir u. a. folgendes:
Sicherheitskräfte und Einwohner haben in den letzten Wochen Sekten festgestellt, deren
Mitglieder verbrämt oder direkt zur Ausschaltung der Befreiungsbewegung FRELIMO
aufgerufen hatten. Damit ist ein weiterer Versuch, der von imperialistischen Kräften
geschürten Unterwanderung der jungen Volksrepublik gescheitert . . .
Wenn seinen Verstand gebraucht, wenn man
und "Erwachet"-Artikel liest, dann sollte sich doch jeder diese Fragen stellen:
Warum tut die WTG alles in ihren Kräften stehende, um
Veränderungen aufzuhalten? Überall ist festzustellen, da - wo fortschrittsgewillte
Menschen um ihre Befreiung ringen, stellt sich die WTG dagegen, schmäht und verachtet sie
diese Anstrengungen, siehe den WT-Artikel "Umschwung führt zu großem 'Fischfang' in
Chile", in WT Nr. 1/1975, Seite 12-15. Jeder vernünftig denkende Mensch weiß, das
hat die Geschichte der Menschen bewiesen, solange es die Herrschaft des kapitalistischen
Eigentums gibt, solange wird es Not und Elend mit ihren Krisen und Arbeitslosen geben, die
WTG weiß das auch - das ist ohne Zweifel. In den Ländern, wo dieses menschenverachtende
Eigentum nicht mehr herrscht, gibt es keine solche Not und Elend, für jeden gibt es eine
Zukunft. In sozialistischen Ländern brauchen die Jugendlichen keine Sorgen um ihre
Zukunft zu haben, in der BRD gibt es für Hunderttausende junger Menschen keine
Lehrstellen. Überlegt einmal, wie schlimm es für diese Jugendlichen ist, ohne Beruf,
ohne Arbeit - ohne Zukunft in den nächsten Tag gehen zu müssen.
Ihr seid zu einem beträchtlichen Teil Bürger dieses Landes DDR und arbeitet täglich mit an der Verwirklichung einer besseren Zukunft, habt mit Anteil an der Erhöhung des Lebensstandards, ihr braucht keine Angst zu haben vor Arbeitslosigkeit, Not und Elend. Das mahnt einen jeden, seine Kraft für eine gesicherte Zukunft mit einzusetzen. Überlegt einmal, von 1961 bis 1974 wurden in den RGW-Ländern mehr als 38 Millionen Wohnungen gebaut, 140 Millionen Menschen, das sind mehr als die gesamte Bevölkerung der BRD, Frankreich, Niederlande und Dänemark zusammengenommen, so viele Menschen haben ein neues Heim erhalten (mit billigem Mietpreis). Allein 1975 erhalten weitere 60 Millionen Bürger Neubauwohnungen, darunter natürlich auch Zeugen Jehovas. Eine solche Entwicklung ist möglich, weil das Ziel dieser Produktionsweise die immer bessere Befriedigung der wachsenden Bedürfnisse, die weitere Erhöhung des Lebensniveaus ist. Weil das soziale Grundanliegen darauf gerichtet ist, alles zu tun für das Wohl der Menschen, für die Interessen der Arbeiter.
Vorgenannte Zeilen beweisen in aller Deutlichkeit, daß die Darlegungen der WTG, wie sie katastrophensüchtig in ihren Schriften dargelegt werden, sozialpolitisch falsch sind, denn Herrschaft des kapitalistischen Eigentums und Sozialismus sind grundverschiedene Welten. Unter dem Kapitalismus Not und Elend, im Sozialismus wird diesem Elend die Wurzel abgeschnitten, da das kapitalistische Eigentum der eigentliche Verursacher dieses Übels unter den Menschen ist. Dieses Eigentum macht den Menschen zum Feind seiner selbst, versklavt ihn zum Anbeter des Götzen Geld. Das Bild, das der Kapitalismus heute bietet, zeigt, daß diese Gesellschaft überlebt ist, trotz und mit all ihrer Schätzen - keine Reden und keine Reformen ändern daran wirksam etwas. Das ist doch wie eine Naht auf der anderen.
Noch eine Bemerkung: Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie es
möglich ist, daß die Länder im RGW in der Weltproduktion über 40 Prozent produzieren,
in wenigen Jahren 50 Prozent der Weltproduktion erreichen werden?
Wissenschaftler haben errechnet; daß viele Menschen auf Erden nicht zu hungern brauchten,
wenn es eine gerechtere Verteilung gäbe. Warum vernichten kapitalistische Länder
Tausende von Tonnen Nahrungsmittel, Kartoffeln, Obst und Gemüse, Früchte der Arbeit, die
notleidende Menschen sättigen könnten? Ist es nicht begreiflich, daß sich die Menschen
dagegen wehren, und sich wehren müssen, weil ihnen Lebenskraft geraubt wird, nur um
Preise zu schützen.
Die WTG schreibt, daß eine Wirtschaftsmisere existiert, ist nicht zu
ändern. Mache ich mich, wenn ich der WTG hierin folge, nicht mitschuldig an der
Verewigung von Hungersnot und Tod, und das als Christ. Die WTG braucht Not und
Katastrophen, weit sonst ihre "1975-Untergangs-Prophezeiung" nicht mehr stimmt,
sie damit der Zwecklüge überführt werden könnte. Die WTG muß begreifen, daß solche
Artikel, wie sie in "Erwachet" und "Wachtturm" in diesem Sinne
veröffentlicht hat, unhaltbar und nicht länger mehr zu vertreten sind, immer mehr Zeugen
lehnen solche Artikel ab. Aufhalten können diese Besinnung auch die neuen
"Sekretäre" nicht. Es war richtig, seit 1968 hat CV immer wieder dargelegt,
daß die WTG mit "Harmagedon-1975" einen Riesenbetrug eingeleitet hat, und die
Zeugen schamlos betrügt und in die Irre führt. Jetzt schreiben wir 1977, alles ist so
eingetroffen, wie CV seit Jahren warnend wieder und wieder beschrieben hatte. Aber
"ohne solche" Termine, ohne offensichtlichen Betrug kommt die WTG nicht mehr
aus, das beweisen die Termine 1925, 1938-1945 und nun "1975".
In der nächsten Ausgabe wird dieser Artikel fortgesetzt.
INFORMATIONEN /MITTEILUNGEN
Zusammenkünfte freier Christengemeinden
Zusammenkünfte freier Christengemeinden (ehemaliger Bibelforscher und Zeugen Jehovas)
finden u. a. statt:
In Dresden
Robert-Blum-Straße 6 (Raum der Adv. Gemeinde), samstags 14 Uhr
In Leipzig
Witzgallstraße 20 (Jgd.-Zi. St. Laurentius), samstags 14 Uhr Blumenstraße 74 (Raum meth.
Gemeinde), sonntags 14 Uhr Maurice-Thorez-Straße 22 (Raumgem.), samstags 16 Uhr
In Karl-Marx-Stadt
Giesserstraße 36 (Jgd.-Zi. St. Joseph), jeden 2, Samstag 14 Uhr
In Magdeburg
Bärstraße 9 (Raumgem.), sonntags 14 Uhr
Bildet überall wie jüngst in Jarmen/Mecklenburg und anderen Orten Gemeinden oder Gruppen
WT-freier Christen.
Dank für die Grüße zur Jahreswende
Zur Jahreswende erhielten wir unsererseits zahlreiche herzliche Grüße, die z. T. sehr
liebevoll extra zurechtgemacht waren, u. a. aus Magdeburg. Wir haben uns darüber sehr
gefreut, während wir u. a. Anfang des neuen Jahres zu einer Besprechung der CV-Aufgaben
für 1978 zusammenkamen. "
Dir und Euren Mitarbeitern ein von unserem
himmlischen Vater reich gesegnetes neues Jahr und ein großes Maß von Erkenntnis",
schreibt eine Schwester aus Magdeburg Sie zitiert 2. Thess. 3:5, wo es heißt: "Der
Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi."
Allen Geschwistern wünschen wir im neuen Jahr 1978 Gottes Segen und
alles Liebe. Wir danken herzlich für mittragende Unterstützung und Hilfe mit Artikeln,
Spenden, Anregungen und der Zusendung neuer Bezieheradressen von CV.
Weiterhin sei Euch CV als "Euch dienende Information" von Herzen anempfohlen.
WIRD SICH IM JAHRE 1984 IRGENDETWAS EREIGNEN? WAS, WENN SICH IM JAHRE
1984 NICHTS EREIGNET?
Es gibt Auffassungen, Vorstellungen und Bibelauslegungen, wonach das Jahr 1984 einen
besonderen Zeitpunkt markieren soll. Es gibt die Neigung, sich völlig auf diesen
Zeitpunkt in Glaube, Hoffnung und Liebe auszurichten, und intolerant gegenüber denen zu
werden, die hiervor warnen.
Es wird vertreten und gesagt, 1984 bzw. ab 1984 solle die "Gegenwart" des Königreiches Christi auf Erden beginnen. Das Böse sei von dieser Zeit an erledigt, Satan sei gebunden, die Menschen würden nur noch das Bedürfnis nach Gutem haben. Auch Reformen brauche man nicht mehr durchzuführen Ungefähr so: Ab 1984 beginne das "Millennium". Die "Berechnung" dieses Jahres 1984 an Hand der Bibel wird mit der Aussage der Bibel selbst gleichgesetzt, ja mit einer Aussage Gottes, seines geschriebenen Wortes. Einwände derart, was aber dann, wenn - einmal nur angenommen - 1984 nichts passiert, werden fast als Gotteslästerung zurückgewiesen: Dann lüge Gott! Dann lüge sein geschriebenes Wort! Weil das nicht sein kann, stimme also 1984!
Es wird nicht begriffen, daß jede Zeitberechnung an Hand der Bibel
nichts anderes als eine unvollkommene menschliche Konstruktion sein kann, zusammengestellt
aus Einzeldaten, Geschlechtsregistern, Einzeltextdeutungen, Faktenkombinationen und den
verschiedensten Symbolen der Bibel.
Sind jene Personen, so aufrichtig sie es auch meinen, die diese Berechnungen machen, nicht
mindestens unvollkommen und fehlbar auch in ihren Berechnungen? Wie könnten sie sagen,
Gott lügt, sein Wort lügt, wenn ihre zusammengestellten Berechnungen nicht stimmen? Sind
dann nicht vielmehr ihre Berechnungen falsch? Nicht Gott wäre damit zum Lügner, zum
Vertrauensunwürdigen geworden! Die Bibel enthält überhaupt keine derartige
Zeitberechnung. Es ist ein rein menschliches Unternehmen, zusammengebaut aus verschiedenen
zeitlich fixierten lokalen Angaben der Bibel, völlig abhängig von der Genauigkeit oder
Ungenauigkeit des jeweiligen Verfassers, von seiner Unvollkommenheit in jeder Hinsicht.
Mehr ist das doch nicht! Mehr kann es doch niemals sein! Wie könnte man Gott mit solcher
noch eigenem Verständnis erstellten Zeitberechnung identifizieren?
Es ist ungefähr so, wie ein alter Wachtturm-Bruder kürzlich sagte:
Wenn die Generation von 1914 doch vergeht, dann ist Gott ein Lügner! Die
Wachtturmgesellschaft kann für ihn unmöglich der Lügner sein, Gott ist es dann. Muß
man da nicht gar sagen, daß die WTG mit ihrer falschen Weltendeverkündigung den ganzen
Gottesglauben zugrunderichtet? Aber kommen wir nun zur Bibel selbst. Christus sagt in
Matth. 24:36 unzweideutig, daß niemandem gebührt, Zeiten
und Zeitpunkte zu wissen. Es wird in der Bibel kein einziges Jahr unserer heutigen Zeit
angegeben, weder 1799, noch 1874, noch 1914, noch 1925, noch 1975, noch 1984. Jeder dieser
Termine wurde durch rein menschliche Berechnungen und Zusammenstellungen konstruiert.
Dabei wurde in jedem Fall über Christi Gebot in Matth. 24:36 hinausgegangen, aus welchen
Gründen auch immer. Wenn Christen geboten ist, keine Zeitpunkte zu wissen, dann bedeutet
es eine Mißachtung der Warnung: "Nicht über das hinaus, was geschrieben
steht!" (l. Kor. 4:6), wenn man trotzdem Zeitpunkt berechnet Sie haben sich bisher
alle ausnahmslos als haltlos erwiesen. Auch 1914! Denn 1914 wurde ursprünglich als
Zeitpunkt des Beginns der Königsherrschaft Christi auf Erden prophezeit. Um diesen Termin
zu retten, hat die WTG ihn einfach in den Himmel verlegt, wo er unkontrollierbar ist.
Mithin sollten wahre Christen von allen Termin- und Jahreszahlberechnungen Abstand nehmen.
Sie setzen damit nicht nur die Glaubwürdigkeit ihrer eigenen Person, ihrer eigenen
Gemeinschaft aufs Spiel, sie richten damit den Gottesglauben selbst zugrunde! Wenn die
Schrift für heute eine Jahreszahl angeben würde, dann hätten Christen guten Grund, sie
auch zu verkündigen. So aber ist alles immer nur in menschlicher Unvollkommenheit
konstruiert. Und wer wollte für seine Konstrukionen Unfehlbarkeit beanspruchen? So wird
auch 1984 mit Sicherheit nichts passieren. -
P.
WER IST MARTIN PÖTZINGER?
Der erste Deutsche wurde 1977 Mitglied der Leitenden
Körperschaft in Brooklyn, New York
Ab 1. September 1977 wurde Br. Martin Pötzinger aus
München, BRD, zum ersten deutschen Mitglied der Leitenden Körperschaft der
Wachtturm-Gesellschaft und Organisation der Zeugen Jehovas ernannt. Er gehört damit zu
dem obersten Gremium von 18 Personen, das offiziell über die Geschicke der
internationalen Gemeinschaft der Zeugen Jehovas bestimmt.
Es ist nicht ohne Bedeutung, daß zwei Jahre nach 1975 erstmalig ein Deutscher, ein Angehöriger des deutschen Zweiges der Organisation in dieses höchste Gremium der WTG berufen wird. Der deutsche Zweig der WTG ist nach wie vor, früher wie heute, das Hauptbollwerk der WTG in Europa. Mit dem deutschen Zweig bricht das ganze Werk der WTG in Europa zusammen. Andererseits entwickelt sich im deutschen Zweig die gefährlichste kritische Gegenbewegung, der die WTG jemals in ihrer gesamten Geschichte und Organisation gegenüberstand. Noch nie in der WTG-Geschichte von mehr als 100 Jahren hat es eine derartige Opposition in christlicher Verantwortung gegeben, wie hier und heute. Das spielt ohne Zweifel eine entscheidende Rolle.
Nach der Entlarvung von WTG-Zweigdiener Erich Frost und Konrad Franke als Helfershelfer der Gestapo in der Nazizeit hatte das Hauptbüro in Brooklyn zunächst kein Vertrauen mehr in deutsche Vertreter. So wurde in Wiesbaden u. a. der Amerikaner Richard L. Kelsey als neuer Zweigdiener eingesetzt. Noch dem Tode von WTG-Präsident N. H. Knorr im Juni 1977 ist bekanntlich der bisherige WTG-Vizepräsident F. W. Franz neuer WTG-Präsident. F. W. Franz ist aber schon 84 Jahre alt und fast erblindet. Er spielt nur noch die Rolle einer Übergangsfigur, weil man in dieser kurzen Zeit nach dem falschen Weltende von 1975 keinen jüngeren Präsidenten ins Blickfeld setzen kann. Jeder könnte sonst sehen, wie in Wirklichkeit auf lange Sicht weitergeplant wird und 1975 nur eine Irrlehre war. Unter F. W. Franz jedenfalls werden die Methoden mit Bezug auf deutsche Vertreter wieder geändert.
Wer ist nun Martin Pötzinger? Bekanntlich ist die Organisation demokratisch völlig entrechtet, was die Überprüfung derjenigen betrifft, die von der WTG in eigener Machtvollkommenheit "von oben", also diktatorisch den Zeugen Jehovas überall vorgesetzt werden. So ist das Interesse verständlich, das dieser Berufung in die Leitende Körperschaft entgegengebracht wird.
Viele mitverbundene Geschwister können jedoch Anhaltspunkte und Auskunft geben, vor allem dort, wo M. Pötzinger seit langem bekannt ist. Wir haben Geschwister in München, Regensburg, Passau, Landshut, Traunstein, Freilassing und weiteren Orten, aber auch in Westberlin, wo er zeitweilig im WTG-Kreisdienst tätig war. Einige haben ihn persönlich auf WTG-Kongressen kennengelernt, so besonders 1961 in Hamburg. Auch Br. Manfred Teller aus dem Westberliner WTG-Kreisdienst war mit ihm zusammen.
Wie wir aus München erfahren haben, ist M. Pötzinger Ende 1936
besonders aktiv gewesen, die Resolutionen des WTG-Kongresses 1936 in Luzern/Schweiz
verbreiten zu lassen. Er soll über 10 000 Stück allein für München den Geschwistern
zur Verbreitung gegeben haben. Damit hat er die Verhaftung einer ganzen Reihe von
Geschwistern durch die Gestapo veranlaßt. Wie erinnerlich ist, hat er die Anweisung
dafür von dem damaligen Hauptverantwortlichen Erich Frost erhalten Man war sich bei
diesen Aktionen durchaus vorher im klaren, daß dafür viele Geschwister geopfert werden
würden Zur Zeit ist die Rolle von M. Pötzinger in diesen fragwürdigen Dingen Gegenstand
besonderer Überprüfungen. M. Pötzinger gehört auch zu denen, die bedenkenlos schon
mehrere Weltenden der WTG verkündigten. Wir bitten vor allem die alten Brüder und
Schwestern, ihre Erinnerungen mitzuteilen.
CVN
DIE HAUPTFRAGE, DAS HAUPTPROBLEM, DAS IMMER BEDROHLICHER AUF DIE
ORGANISATION ZUKOMMT!
Unaufhaltsam rollen die Fragen heran!
"Der Kluge siegt das Unglück voraus und verbirgt sich, aber die Einfältigen gehen
weiter und erleiden Schaden." Spr. 22:3
Liebe Leser
Wenn wir nicht einfältig mit der WTG weitergehen, sondern innehalten und zu erkennen
versuchen, dann muß sich jeder über kurz oder lang folgende Fragen beantworten:
- Die 1914-Generation sollte nicht vergehen, mit den 70er Jahren aber ist sie vergangen.
Was bedeutet das?
- Das Jahr 1914 soll die Hauptsäule der Endzeit sein, aber jetzt ab 1978 wird eine Zeit
"unbekannter Länge" darangehängt Wird damit nicht 1914 haltlos?
- Immer noch wird die 1914-Generation "beschworen", sie solle "nicht
vergehen". Ist das nicht eine Täuschung der eigenen Brüder und Schwestern und der
Öffentlichkeit?
Daraus ergibt sich: Der nächste interne und öffentliche Skandal der WT-Endzeitverkündigung wird und muß sein, daß das Jahr 1914 seine Bedeutung verliert! Dieses Jahr rückt in den Mittelpunkt nun nach 1975. Wenn dieses Jahr 1914 seine Bedeutung verliert, nachdem die 1914-Generation "vergangen" ist, was ist die ganze WT-Verkündigung und WT-Organisation dann noch wert?
Bereitet euch innerlich und geistig auf diese Frage vor! Sie wird unweigerlich und unaufhaltsam auf alle zukommen! Die jetzt von der WTG eingeschobene "unbekannte Länge der Zeit", in die wir angeblich eingetreten seien, ist ein weiteres Signal! Nichts ist jetzt wichtiger als das Schriftwort, "alles zu prüfen", sich "aller Dinge zu vergewissern!" 1. Thess. 5:21 NW, während wir "das Gute festhalten".
In der Zuversicht, daß auch diese CV-Ausgabe allen Aufrichtigen hilft,
den Weg in die Freiheit, den Weg als freie Christen zu finden - in christlicher
Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern und alle
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der
Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera,
Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Kto.-Nr.: 4562-43-8015 bei Kreis- und Stadtsparkasse Gera
A 5029-78 V 7 1 364
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 103
Als "Augurenlächeln" bezeichnet die CV in dieser Ausgabe die Reaktion der Zeugen Jehovas, auf den Vorhalt sie seien "antkommunistisch". Mit der Wahl dieser Vokabel verdeutlicht man selbst, dass dieser vermeintliche "Trumpf" bei den Zeugen Jehovas nicht so richtig sticht. Warum ist das so?
Zum einen. Ein Politologe der den politischen Substanzkern der Zeugen Jehovas herausarbeitet, würde wahrscheinlich auch sagen. Sie gehen nicht konform mit den "Wertvorstellungen" Systeme kommunistischer Art. Dieses nicht konform gehen, wird dann aber gleichzeitig maßlos überhöht, indem es von Seiten der hinter der CV stehenden Kräfte als "militanter Antikommunismus" hochgejubelt wird. Die Geschichte kennt militante Antikommunisten. Die Zeugen Jehovas gehören mit Sicherheit nicht zu ihnen.
Dies alles ist für sie noch lange kein "Freibrief". Jeder aktiven politischen Tätigkeit sind die Zeugen Jehovas durch ihre Leitung entfremdet. Ganz gleich welche "Farbe" diese politische Richtung nun hat. Mehr noch. Sie sind bewusst auf dass Niveau von politischen Analphabeten zurechtgestutzt, durch ihre Leitung. Auch das kann man als Politik bewerten. Auch der Analphabet wirkt indirekt politisch. Aber nicht in dem Sinne wie kommunistische und analoge Regime ihn sich wünschten. Der Vorwurf die Zeugen Jehovas seien "Antikommunisten", reduziert sich in der Praxis darauf, dass es lediglich politische Analphabeten sind.
Mit Analphabeten zusammen leben zu müssen, kann durchaus Stress erzeugend sein. Das ist alles nachvollziehbar. Wenn jene Regime allerdings meinen diesen Stress grundsätzlich nicht ertragen zu können, ist dies letztendlich auch eine kritische Rückfrage an diese Systeme. In letzterem Sinne sehe auch ich mich dann letztendlich als Antikommunist. Nicht aus der Motivation eines Analphabeten heraus, sehr wohl aber aus politischer Erkenntnis!
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR
DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung
und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-,
Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas
in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Die Vielseitigkeit der Darlegungen
in CV widerspiegelt diese Situation, und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 103 Gera Februar 1978
DIE 1914-GENERATION VERGEHT" DOCH! 1914 WANKT!
Wenn 'diese Generation' vergeht, dann ist Gott ein Lügner"
Eine biblische Generation dauert nur etwa 30 Jahre. Damit ist die WTG-Endzeitverkündigung
für diese Generation", für eine Generation seit 1914 eigentlich schon
erledigt. Darum seinerzeit auch der Weltendetermin vor 1945. Billigen wir der WTG Psalm
90:10 zu, obwohl er ihr nicht zusteht, wo es heißt: Unser Leben währt siebzig
Jahre, und wenn es hoch kommt, achtzig Jahre", dann ergibt sich jetzt im Jahre 1978,
daß diejenigen, die 1914 verständig genug waren, daß ihnen gepredigt werden konnte,
fast schon ausgestorben sind!
Dieses 1914-Dokument hat die WTG selbst in Erwachet vom 8. Oktober 1973, als sie noch 1975 predigte, veröffentlicht: Es ist nunmehr der dokumentarische Beweis, daß die WTG ein falscher Prophet ist! Eine Generation" hat sich als Lüge erwiesen! Nicht Gott ist ein Lügner, wenn diese Generation" doch vergeht, sondern die WTG ist ein falscher Prophet! Sie verschiebt alles selbst in die nächste Generation! Ihre 1914-Endzeit ist eine falsche Prophetie! Was kann dich da noch an sie ketten?
ES IST JA DIE HÖHE, DASS ICH DEN TOD UNSERES PRÄSIDENTEN KNORR
VON CV ZU WISSEN BEKAM!"
Muß eine Hoffnung immer mit einer Enttäuschung enden? Erfahrungen, die Zeugen Jehovas
nach 1975 machten. Ein weiterer Bericht aus Jarmen, einer kleinen Stadt in Mecklenburg
Der Mensch ist im allgemeinen so veranlagt, daß er seine Hoffnungen gerne erfüllt sehen
möchte. Eine Hoffnung ist wie ein Versprechen, das nach einer bestimmten Zeit
verwirklicht wird. Um auf etwas zu .hoffen, muß man warten lernen, Geduld aufbringen und
Glauben haben. Was aber, wenn so eine Hoffnung zu einer Enttäuschung wird? Kann man dann
demjenigen immer wieder glauben, der einem Hoffnungen gemacht hat?
Unsere Erfahrungsberichte
Wir veröffentlichen hier Leserzuschriften, die unmißverständlich all das widerspiegeln,
was in den Herzen der Zeugen Jehovas nach 1975 in Bewegung ist. Bei der Abschrift unserer
Leserzuschriften lassen wir verständlicherweise den Namen des Briefschreibers weg, denn
es sind ja durchweg unsere Brüder und Schwestern, die noch in der Organisation bleiben
möchten, weil sie sich noch nicht endgültig entschieden haben, wohin sollen wir
gehen?"
Niederschmetternd, aber was tun?
Bruder A. schreibt uns folgendes: Oft steht man vor einem Problem. Es ist das Problem, wie
bringe ich es meinen Interessierten bei, daß sie nicht an der Wachtturmlehre zweifeln
sollten. Wenn man immer wieder predigt, wird man ständig von fragenden Augen angeschaut.
Es sind oftmals aufrichtig glaubende Menschen, ihre Fragen, ihr heimliches Mißtrauen ist
zwar verständlich, aber für mich manchmal niederschmetternd.
Wonach die Menschen fragen,. die ich betreue, könnt Ihr Euch gut
denken, darüber brauche ich im Brief wohl nichts erwähnen. Was soll ich tun? Wie soll
man darauf antworten?
Nun, lieber Bruder A.: Wir verstehen Deinen Kummer, Deine Lage, in der Du Dich befindest.
Leider geht es Dir nicht allein so, Du wirst es aus dem Inhalt der anderen Briefschreiber
entnehmen. Das Jahr 1975 ist vielen zum Verhängnis geworden, am meisten der
Wachtturmgesellschaft, sie trägt die Hauptschuld an Eurem Kummer.
Zu Deiner Frage: Wie soll man darauf antworten? Wir möchten Dir folgenden Rat geben. Sage Deinen Interessierten die Wahrheit., Sage ihnen, daß es nicht Deine Schuld ist, daß die Voraussagen im Wachtturm zu einer Enttäuschung geführt haben. Sage ihnen, daß Du keine andere Wahl hattest, Du mußtest die Auslegungen im Wachtturm so verkündigen. Hättest Du Dich damals dagegen aufgelehnt, wäre es als Rebellion ausgelegt worden. Dir blieb also keine andere Wahl. In Zukunft mache nicht wieder den gleichen Fehler, sondern bleibe bei der Wahrheit.Wenn Du natürlich von diesem Gewissenszwang und dem Wachtturmgehorsam befreit sein möchtest, damit Du Dein christliches Gewissen entlasten kannst, dann wende Dich an die Freien Christen in unserem Lande. Sie haben Ähnliches hinter sich, und studieren nun ohne Angst und Zittern die Bibel und verkündigen weiterhin die frohe Botschaft. Soviel zu Deinem Brief und Deinen Sorgen.
Mit unvorstellbaren Argumenten weiter an Harmagedon glauben!
Ein weiterer Bruder schreibt: Es ist oft unvorstellbar, mit welchen Argumenten uns die
dienenden Ältesten davon überzeugen wollen, daß Harmagedon nicht mehr allzulange auf
sich warten lässt. Nach ihrer Meinung kann es sich nur noch um ein paar Jahre handeln.
Ist es wirklich so?
Ja, lieber Bruder, Du und Deine Studienteilnehmer haben es wirklich nicht so einfach, aber glaube, die Ältesten Deiner Versammlung auch nicht. Sie glauben meistens auch nicht mehr an das, was sie Euch einreden. Aber was bleibt ihnen weiter übrig? Sie sind für den Zusammenhalt der Organisation verantwortlich und müssen zu solchen Notlügen greifen. Tröste Dich, die Zeit wird sie Lügen strafen.
Es ist ja die Höhe, daß ich den Tod unseres
Präsidenten Knorr von CV zu wissen bekam!
Eine Schwester schrieb uns: Es ist ja die Höhe, daß ich den Tod unseres
Präsidenten Knorr von CV zu wissen bekam. Ob unsere Diener das hier nicht früher gewußt
haben? Das würde mich mal interessieren. Vielleicht wißt Ihr mehr. Ja liebe Schwester,
CV weiß mehr. Präsident N. H. Knorr starb am 8. Juni 1977. Bis zum WT vom 1. August 1977
wurde dies auch in den USA offiziell im WT verschwiegen. Monatelang schwieg der
amerikanische WT. Das deutsche Zweigbüro in Wiesbaden machte diese Verschwörung des
Schweigens natürlich mit. Nur intern konnte man die Wahrheit erfahren. CV erfuhr so vom
Tod des Präsidenten dies schon wenige Tage direkt aus dem Zweigbüro Wiesbaden, sodaß
schon in der Juni-Ausgabe 1977 in CV darüber berichtet werden konnte. Fragt doch einmal
an, wann und wo im deutschen WT darüber berichtet wurde! Der Tod von WTG-Präsident N. H.
Knorr ist ein ganzes Kapitel für sich, vor allem die Verhaltensweise der WTG dabei
selbst. Übermittelt an CV Eure konkreten Fragen dazu, sie werden beantwortet.
Ich freue mich, daß Ihr immer tapfer seid und uns CV regelmäßig zuschickt! Macht weiter so! Ein sehr aufgeweckter, hochbetagter Bruder schrieb folgenden Brief an uns: Ich lese CV nun schon mehrere Jahre. Einiges gefällt mir absolut nicht darin, der politische Teil. Aber das muß wohl so sein, vielleicht verstehe ich davon nichts. Aber alles andere ist sehr, ja sogar hoch interessant! Zum Beispiel die Beweise für die Falschdeutungen der Wachtturmgesellschaft. Dann lese ich besonders gern die christlichen Artikel Dienst am Wort", die mit Hilfe von Bruder Alfred Diener aus Dresden geschrieben wurden. Heute ist er schon längst tot. Der Bruder hatte wenigstens den Mut und hat etwas getan und den Beweis erbracht, daß der Herr auch dort seinen Geist wirken läßt, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. In unserer Gegend haben unsere älteren Brüder nicht den Mut dazu, offen gegen die Fehler der Gesellschaft aufzutreten, obgleich sie an den Auslegungen der Gesellschaft herumnörgeln. Ich bin schon zu alt dazu. Ich freue mich, daß Ihr immer tapfer seid und uns CV regelmäßig zuschickt. Macht weiter so! Ja, lieber Bruder, das versprechen wir Dir. Wir werden so lange weiter warnen und auf der Hut bleiben, solange bis die WTG eingesehen hat, daß sie beim Auslegen der heiligen Schrift grobe Fehler gemacht hat. Bis sie eingesehen hat, daß ihre geistlosen Auslegungen auf Menschenweisheit aufgebaut waren.
Nun ein Wort an unsere anderen Briefschreiber
Liebe Brüder und liebe Schwestern, liebe Leser von CV. Es ist uns
natürlich klar, daß ein jeder von Euch eine ausführliche Antwort auf seine Fragen und
Beweggründe erhalten möchte, das wird selbstverständlich auch geschehen. Wir werden in
nächster Zeit an Euch persönlich schreiben, habt bitte etwas Geduld. Wir möchten es in
diesem Zusammenhang natürlich nicht versäumen, Euch ein herzliches Dankeschön für den
Inhalt Eurer Briefe zu sagen. Eure Briefe bestätigen es uns immer wieder, wie es wirklich
in der Organisation aussieht.
Ein interessantes Gespräch
Zum Abschluß möchten wir noch auf ein interessantes Gespräch eingehen,
das kürzlich ein CV-Mitarbeiter mit einem Noch-Zeugen aus dem Raum Mecklenburg führte.
Auf die Frage des CV-Mitarbeiters: Warum hast Du bis 1975 alle
Wachtturmauslegungen ernst genommen?, sagte er: Wer konnte das ahnen, daß die
Gesellschaft uns enttäuschen würde. Ich bin seit 1965 mit der Organisation verbunden und
habe in all den Jahren von dem, was die Organisation falsch vorausgesagt hat, so gut wie
nichts erfahren. Das ist auch der eigentliche Grund dafür, warum ich der Organisation
bedingungslos nachfolgte. Ich sah in der Organisation die Organisation Jehovas und glaubte
fest daran, daß nur wir, die zur Organisation gehören, seine Zeugen sind und errettet
werden. Alle, die sich unserer Organisation nicht anschließen, gehen ohne Ausnahme in die
Vernichtung. Dieser Gedanke hat mich all die Jahre dazu verpflichtet, mit der Organisation
verbunden zu bleiben. Wer will denn schon in die Vernichtung gehen? Heute denke ich -
über die Organisation schon anders. Einige Artikel im Wachtturm, die nach 1975 erschienen
sind, haben mich zum Nachdenken veranlaßt und helfen mir einen eigenen Standpunkt über
Gottes Organisation zu erarbeiten. Soweit der Gesprächspartner. Gewiß erzählte er dem
CV Mitarbeiter selbstverständlich noch weit mehr. Davon werden wir in einer späteren
Ausgabe schreiben. Eines kann heute dazu schon erwähnt werden: Wenn der weitere
Gesprächsstoff zur Veröffentlichung kommt, dann wird es wohl in Mecklenburg eine
Umbesetzung der Ältesten geben, ja noch mehr, dann wird sehr wahrscheinlich die gesamte
Leitung der Organisation hier umbesetzt werden müssen. Unserem Gesprächspartner wird
dann ein Gemeinschaftsentzug bevorstehen. Er sagte aber: Damit finde ich mich dann
auch ab, weil ich schon eingesehen habe, daß die Organisation der Zeugen Jehovas niemals
Gottes Organisation sein kann." -
HABEN WIR NOCH HOFFNUNG? - 2. TEIL
Einblick in die inneren Auseinandersetzungen eines alten Bruders der
1914-Generation nach 1975
Bleibt er beim WT?
Vorbemerkung:
Diese Darlegungen stützen sich auf viele Unterhaltungen, in denen die
Fragen und Probleme sichtbar wurden, mit denen sich unser Bruder innerlich herumschlägt.
Hinter der Fassade einer nach wie vor zur Schau getragenen geradezu fanatisch wirkenden
Treue zur WTG kreuzen oftmals die ketzerischsten Gedanken über und gegen die WTG. Nur in
vertraulichen Gesprächen und Unterhaltungen gewinnt man mitunter Einblick in diese
Seelenqualen", die oft zu nicht für möglich gehaltenen Überlegungen führen.
Oft zeugen sie von einer unglaublichen inneren Zerrissenheit, Ohnmacht und geistigen
Selbstkasteiung, aber auch von gefährlicher Ketzerei, die nur noch den letzten Anstoß
braucht. -
Was ist Wahrheit, wenn 1975 vergeht wie jedes andere
Jahr?
Alle, die an 1975 geglaubt haben und heute noch daran festhalten, waren und
sind von Dämonen besessen, sagt der Sklave (WTG, Anm.), die übrigen sind die wahren
Anbeter Jehovas. So einfach ist das. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen, daß
mein ewigliches Leben nicht zuerst vom Glauben an die heilige Schrift und Jehova Gott
abhängig ist, sondern vom Glauben an den Sklaven? Habe ich nicht mehr als ein halbes
irdisches Leben in seinen Dienst gestellt, gekämpft und gelitten?
Nur weil mir einiges unklar gewesen ist in letzter Zeit, kann ich doch nicht das Risiko ewiger Verdammnis auf mich nehmen, wenn ich meinen Verstand weiter so leichtfertig gebrauche und in den Verirrungen unserer Leitenden Körperschaft nach Irrlehren zu suchen beginne. Was, wenn Jehova doch aufräumt im nächsten Jahr vielleicht,. oder 1977, 1978 oder 1979? Was dann?
Was sind eigentlich unsere leitenden. Brüder in Brooklyn? Wenn Gott durch sie spricht, haben sie ja sozusagen das eine Ende des göttlichen Sprachrohres am Ohr. Aber warum sind sie mit diesem Vorrecht nicht in der Lage, uns gehorsamen Schafen das unveränderliche und richtige Verständnis von Jehovas Vorhaben zu vermitteln und verhindern so die Konflikte unter uns Brüdern?
Nein, Schluß mit dem Grübeln
Nein, Schluß mit dem Grübeln, das nur dem Satan Gelegenheit gibt, seine
Dämonen bei mir einzunisten. Demütig sein und beten. Und dann das Werk vorantreiben, wie
es der Sklave uns aufgetragen hat. Eifriger Dienst hilft beim Vergessen, was man besser
vergißt, hilft darüber hinweg. Wie konnte ich nur darauf kommen, den kleinen Fehler der
Fehldeutung des letzten Harmagedon-Datums zum Anlaß zu nehmen, unter Zuhilfenahme der
Bibel ohne den Wachtturm die Treue zum Sklaven aufs Spiel zu setzen und das Anrecht auf
ewiges Leben zu verlieren? Die Einflüsterung, meinen gottgegebenen Verstand auch zum
Verstehen der Schrift anzuwenden kann, da das nicht von der Leitenden Körperschaft
gutgeheißen wird, also nur einer mit den selbstsüchtigen und geltungssüchtigen Dämonen
unter einer Decke steckt. Um uns vor schützen, hat Jehova den Sklaven beauftragt, das
Denken und Prüfen für uns zu übernehmen, sodaß wir in allem dort anzufragen haben.
Aber jedesmal, wenn ich hierüber nachgrübele, komme ich an einen Punkt, wo man sich
gegen die Leitende Körperschaft einfach versündigt, indem man nach ihrer göttlichen
Leitung sucht. Aber Körperschaft weiß schon, was sie tut, auch wenn manchmal Verwirrung
und Verirrung das Ergebnis sind. Aber wenn ich das so bedenke, müßte Jehova einen Fehler
gemacht haben, indem er den Menschen mit eigenem Verstand ausgerüstet hat, sodaß man zu
Grübeleien kommt, daß man an dem Sprachrohr Jehovas, der Leitenden Körperschaft zu
zweifeln beginnt. Am besten wird sein, wenn ich über nichts mehr kritisch nachdenke und
alle solche Gedanken einfach abwürge. Damit entspreche ich auch den Anweisungen des
Sklaven. Viele haben sich ja dadurch, daß sie dem Sklaven nicht gehorchten, die Gunst
Jehovas selbst versagt. Sie waren nicht in der Lage sich schnell genug auf die neue
Situation einzustellen. Sie fragen sich nun nach dem Sinn ihres Lebens in der
Organisation. Ja, wenn man infrage stellt, daß der Wille des Sklaven der Wille Gottes
ist, muß man sich so fragen.
War es etwa nicht schön in der Gemeinschaft?
War es denn nicht gerade die Gemeinsamkeit, die uns miteinander verband und
uns vor der Welt so stark machte? War es denn etwa nicht schön, in dieser Gemeinschaft zu
hoffen auf das, was mit Harmagedon über die übrige Welt hereinbricht? Mit dem Ziel 1975
vor Augen war dieses gemeinsame Ausharren wirklich erhebend, so nahe. Ja, es ist jetzt
schwieriger. Es sieht jetzt anders aus. Wie war es mit 1975 vor Augen bei den Predigten
vor anderen eine Genugtuung, das, was man den Nationen verkündigt hatte, in Kürze selbst
erleben zu dürfen. Aber nicht als Betroffener, sondern als Zuschauer unter dem Schutze
Jehovas. Das wäre ein unanfechtbarer Beweis der Richtigkeit unseres Glaubens geworden.
Beim Beten zu Jehova kann es darum nicht verkehrt sein, wenn man inbrünstig darum bittet,
daß sich der Sklave nur um ein paar Monate oder Jahre verrechnet haben möge. Sonst wäre
alles furchtbar. Das wäre eine Rechtfertigung, die der Welt die Augen öffnen würde oder
besser für immer schließen würde. Zuvor würden sie alle unsagbare Qualen erleiden
müssen, sie, die uns alle wegen unseres Glaubens an Jehova verhöhnten und über alle
Maßen demütigten, sie würden nun um Gnade winseln. Doch zu spät, Jehovas Engelscharen
würden sie vernichten, denn sie haben es nicht anders gewollt. Das Rachedenken? Na, wenn
schon! Uns hält damit, auch ein Rachegefühl zusammen? Ja, das muß man zugeben. Sich
selbst muß man es zugeben, wenn man auch mit diesen Gedanken niemals an die
Öffentlichkeit herantreten kann oder an Bekannte und Verwandte. Aber wie sollte man sonst
denken?
Die Älteren in unseren Reihen, was ist?
Die meisten der Älteren unter uns brauchen sich mit Fragen nicht mehr
herumplagen. Sie haben es hinter sich und können der Auferstehung entgegensehen. Wenn
auch alles bis jetzt ein bißchen anders gekommen ist, als es der Sklave verheißen hat
für 1975, so wird die Auferstehung gewiss nicht ausbleiben. Muß ich nicht daran
festhalten, komme was da wolle, wenn ich nicht alles aufgeben will? Ich gebe zu, daß dies
das schwierigste Problem unter uns ist. Ich gehöre doch selbst zu den Älteren. Ja, ich
kann vorher noch sterben, weil ich schon so alt bin, Aber insgesamt können die Älteren
nicht alle vorher sterben. Ich selbst sehe diese Bestätigung dann nicht mehr, weil ich
tot bin. Aber durch die anderen wird es bestätigt. Es muss bestätigt werden. Ja, sonst
war wirklich alles vergebens. Aber das kann nicht sein. An die Öffentlichkeit würde ich
aber mit solchen Überlegungen nicht herantreten. -
Nachbemerkung:
Wie einige dieser Ausführungen zeigen, kämpfen die nachdenklichen
Älteren in der Organisation bereits mit dem Rücken an der Wand. Weiter in die Enge
getrieben, bricht es aus ihnen bereits heraus: wenn die Alten alle dahinsterben, dann hat
Jehova gelogen, dann ist er ein Lügner!
Auch das wäre natürlich ein Trugschluß, zu dem sie
von der WTG verführt sind. Denn nicht Gott wäre dann ein Lügner, sondern die WTG, durch
die sie in Wirklichkeit alles nur vermittelt bekommen. Doch hat es die WTG so geschickt
gemacht, daß das nicht so gesehen wird, daß alle denken, sie werden von Gott belehrt,
Stimmt das darin nicht, dann klagen sie Gott an anstatt die WTG. Die WTG kann dann immer
sagen, seht, sie wenden sich gegen Gott! Und sie selbst kommt nicht ins Schußfeld. Das
ist dann andererseits die beste Methode zu gewährleisten, daß sie bei der WTG bleiben,
koste es was es wolle, weil sie sich nicht gegen Gott stellen wollen. So benutzt die WTG
ehrliche Gottesfurcht, um alle weiter auf ihrem Irrweg zu halten. -
E. G.
WAS DU ÜBER DAS NEUE WTG-BUCH
"DIE HERANNAHENDE WELTREGIERUNG GOTTES KÖNIGREICH"
WISSEN MUSST
Jeder trägt persönlich die Verantwortung
Das eine der neuen Bücher der WTG-Kongresse 1977 heißt: Die
herannahende Weltregierung Gottes Königreich". Ganz allgemein sei schon gesagt:
Wieder treibt die WTG damit alle Zeugen, sich besserwisserisch in die Fragen der
Weltpolitik einzumischen und den Regierungen die Leviten zu verlesen", ohne
auch nur im Geringsten dafür kompetent zu sein. Nun, laßt es uns sehen.
Wir haben dieses Buch besonders im Lichte des vorgerückten Jahres 1977/78 auf Vertretbarkeit und Verantwortbarkeit überprüft, natürlich auch angesichts dessen, daß die WTG dies als gedruckte Predigt" auch als Untergrund-Material herstellt und verbreiten läßt. Wenn wir sagen, jeder trägt persönlich die Verantwortung, dann steht das hiermit in Zusammenhang. Niemand kann die Verantwortung auf die Organisation" abwälzen, auf die Leitende Körperschaft, er verbreite es doch nur. Was für ein kindischer Selbstbetrug. Ein erwachsener und nicht unzurechnungsfähiger Mensch hat persönlich zu verantworten, was er Wort oder Schrift annimmt, vertritt, lehrt und verbreitet.
Aufrichtige, noch dazu in dieser vorgerückten Zeit, die uns nun schon nach 1975 in das Jahr 1978 bringt, werden darum gern innehalten, um zu sehen, was sich die Gesellschaft (WTG) wieder einmal ausgedacht hat, um alle zu ermuntern. Wir führen nachstehend einige der verantwortungslosen und haltlosen Stellen des genannten Buches vor Augen, die man zumindest kennen muß, um über das Buch zu urteilen, Besonders alle Studienleiter sind angesprochen.
Das Weltreichbild auf Seite 4
Mit dem Bild auf Seite 4 wird mittels einer Symbolkette für bisherige
Weltreiche" - Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom,
Anglo-Amerika, Vereinte Nationen, Gottes Königreich - versucht, von vornherein
historisch" zu beweisen, daß nach den Vereinten Nationen von heute das
Weltende" komme. Die WTG vertuscht hiermit u. a. ihre falsche Prophetie für
die Generation der Jahrhundertwende, nach dem ersten Weltkrieg, daß der damalige
Völkerbund das wieder heraufgestiegene Tier aus dem Abgrund" sei, daß nach
dem Völkerbund das Verderben", das Weltende", komme.
N o c h zu Lebzeiten unserer Generation?
Noch zu Lebzeiten unserer Generation wird alles passieren, wird auf Seite
16 gesagt. N o c h ? Wurde der Welt nicht bis vor 2 Jahren gepredigt, 1975 sei die
äußerste Grenze der 1914-Generation erreicht? Was bedeutet da, 1977 weiter zu
versprechen, n o c h in dieser Generation? Ist damit alles unausgesprochen nicht schon bis
ins nächste Jahrtausend weiterverschoben?
Lügen über die Regierung
"Die Männer, die die Menschheit regieren, wissen nicht, welchen Weg
sie einschlagen sollen" (S. 17). So bestimmt, so skrupellos ist es eine dreiste
Lüge. Nehmen wir nur unser Land, wo du das verbreiten sollst. Unsere Regierung weiß
nicht, welchen Weg sie einschlagen soll? Das kann doch wohl nur behaupten, wer unwissend
oder nicht ganz ernstzunehmen ist. Jedes verabschiedete Gesetz, jeder Volkswirtschaftsplan
- aber wer von Zeugen liest das schon - jeder abgeschlossene Vertrag, die festgelegten
Entwicklungspläne der sozialistischen Länder usw., beweisen klipp und klar das
Gegenteil! Wie du diese Lügen über die Männer, die unser Land regieren, verbreiten?
Ablenkung von der eigenen falschen Prophetie
Wenn sich eine Prophezeiung, die im Namen Gottes ausgesprochen wurde, nicht
erfüllte, erwies sich der Gott als ein Nichtgott. Tatsächlich hing der Beweis für die
Echtheit eines Gottes, von seiner Fähigkeit ab, seine Prophezeiung zu erfüllen. Wer hat,
sich denn nun, gemessen an diesem kritischen Test der Prophetie, als der lebendige und
wahre Gott erwiesen?" (S. 18)
Erstens unternimmt die WTG hier eine ungeheuerliche Bibelverdrehung! Das ist ein selbstgemachter Test", um von der Jüngsten falschen Prophezeiung von 1975 abzulenken! Die WTG zitiert hier indirekt 5. Mose 18: 20-22. Schlag nach! Ist da die Rede, daß ein Gott als falsch erwiesen würde? Da ist die Rede, daß ein Prophet als falsch erwiesen wird, wenn seine Voraussagen nicht stimmen! Praktisch bedeutet die WTG-Verdrehung dieses Textes, daß Gott für die falsche WTG-Prophetie von 1975 verantwortlich wäre! Was für eine praktische Gotteslästerung, um sich selbst reinzuwaschen! Wie groß muß die WTG-Bibelverdrehung noch werden, bis sie im Halse stecken bleibt?
Name Zeuge Jehovas" für Christen falsch
Auf Seite 20 und 27 sieht sich die WTG gezwungen, den Namen Zeugen
Jehovas" zu verteidigen. Biblisch ist jedoch allein folgendes richtig. Zeuge
Jehovas", richtiger Zeuge Jahwes" ist nach Jesaja 43: 10-13 lediglich eine
alttestamentliche Benennung, die aber schon damals, niemals die Bedeutung eines
allgemeinen oder offiziellen Namens für die Juden oder Israeliten hatte. Sie blieben
namentlich immer das Volk Israel", ihre ganze geschichtliche Existenz hindurch.
Christus war zudem des jüdischen Gesetzes Ende. Seither zählen vor Gott nur noch
Nachfolger Jesus Christi, und zwar solche, die sich nicht dem Gottessohn gleichmachen,
sondern sich ihm unterordnen, seine Gebote halten und in seinen Fußstapfen zu wandeln
suchen. Und dieser Jesus Christus sagte im Unterschied zu Jesaja, was die nunmehr gültige
Zeugenschaft betrifft: Ihr werdet m e i n e Zeugen sein
bis an das Ende der
Erde". Apostelgeschichte 1 :8. So kann man sich allenfalls Zeuge Jesu Christi nennen.
Hintergründige antikommunistische Politik
Das Wort Kommunismus wird in dem Buch vermieden. Dafür lesen wir:
mächtige politische Kräfte
was Durchschnittsbürger wünschen, interessiert diese
radikalen Kräfte nicht . . . früher jedem noch ein großes Maß an persönlicher
Freiheit
eine Gruppe, die einen rücksichtslosen, radikalen Wechsel befürwortet
" (S. 36, 37). Die WTG weiß natürlich genau, wen sie konkret im Auge hat. Es
ist lediglich eine etwas feinere Methode", Kommunisten als menschenfeindlich,
freiheitsfeindlich und rücksichtslos politisch zu verleumden und zu schmähen, Titus
3:1,2 mißachtend.
Gott schafft sich selbst seine Probleme
Den Traum von Nebukadnezar hat die WTG schon mehrmals umgedeutet. Nun ist
sie bei einer antikommunistischen Auslegung angekommen. Man traut seinen Augen nicht, was
man dazu aus dem Munde der WTG erfährt: Er (Gott, Anm.) schuf ein Problem, das nur
ein Gott, der wahre Gott, lösen konnte" (S. 43). Gott schafft sich also selbst seine
Probleme? Ist das nicht eine Gotteslästerung? Gott schafft für die Menschen die
Probleme, die er aber dann nur selbst lösen kann? Haben sie in Brooklyn den gesunden
Menschenverstand verloren? Merken sie nicht, wie sie Gott vor den Menschen damit zu einem
Tyrannen machen, der mit den Menschen sein Schachspiel treibt?
Die Alten von 1914 mit Betrug ins: Grab gepredigt
Unsere Generation, die nach dem Ende der 'Zeiten der Nation' lebt,
wird Zeuge davon sein
" (S. 67). Das ist eine ganz neue Formulierung anstelle
der 1914-Generation! Prüft das einmal! Mit der Generation, die nach dem Ende der
Zeiten der Nationen" lebt, kann jede Generation nach 1914 gemeint sein! Auch die nach
1975! Auch jede noch spätere! So bekommt das Jahr 1914 ganz allmählich und unmerklich
einen ganz anderen Sinn! In der Tat! Das Festhalten an 1914 im bisherigen Sinne wird zum
Mühlstein am Halse der WTG und reißt sie, in die Tiefe. Denn die Millionen",
denen nach 1914 gepredigt wurde, sie würden niemals sterben", sind längst
tot! Sie liegen betrogen im Grabe! Ja, die WTG muß von 1914 weg! Wir sehen die ersten
Anzeichen! Eines kann jeder mit Bezug auf die WTG versichert sein: Ihre Formulierungen
sind genau, bis auf Silbe und Komma genau durchdacht! Mit mehrdeutigen Formulierungen, die
in Kürze zu verwerfende Lehren noch mittragen, aber neue Lehren schon ermöglichen,
sollst du langsam und unmerklich umgedreht werden, um dich zu deiner eigenen Verblüffung
eines Tages da wieder- bzw. vorzufinden, wo du zuvor überhaupt nicht gestanden hast, ja
überhaupt nicht hin wolltest! Unmerklich sollen dir ganz andere Krücken in die Hand
gedrückt werden, mit denen du dann weitergehen mußt. Die psychologische Taktik und
Berechnung der WTG ist nicht ganz unrichtig. Wer an Krücken gewöhnt ist, hat Angst
davor, sie wegzuwerfen.
Das schon über 100 Jahre währende Hinhalten einer
Generation noch der anderen seit 1874 hat die WTG ohne Zweifel zu einer psychologisch
erfahrenen Organisation gemacht, um einfache gläubige Menschen dahin zu bringen, wohin
sie sie haben will. Nur, mit dem Geist Gottes hat das absolut nichts zu tun. Es ist
vielmehr ein wohldurchdachtes Menschenwerk.
In der nächsten CV-Ausgabe werden diese Überprüfungen fortgesetzt.
F. F.
Auf Grund mehrerer Zuschriften
UNKENNTNIS? ABSICHT? VORSÄTZLICHKEIT? GUTGLÄUBIGKEIT OBERFLÄCHLICHKEIT?
ANGST? MANGEL AN ÜBERSICHT?
Aus Anlaß einer Erfahrung in Dresden-Leuben-Zschachwitz
Wie ist es eventuell bei dir?
Es ist einfach unglaublich und unfaßbar, was einige WT-Zeugen sagen, wenn
ihnen vorgelegt wird, wie die WTG die Bibel ständig antikommunistisch politisch
mißbraucht und auf diese Weise dazu anleitet, mit politischen Verleumdungen und
Schmähungen zu arbeiten. Wenn z. B. WTG-Predigten nachgewiesen werden, worin solche
politischen Schmähungen verbreitet werden wie rote Faschisten, wilde Tiere hinter
dem Eisernen Vorhang, Koexistenz mit roten Regimen" sei Hurerei" u. a. m.,
dann erklären sie freiweg, das seien politische Fälschungen, die Jehovas Zeugen
unterschoben werden. Sie seien politisch völlig neutral, völlig unpolitisch. Ohne
Zweifel lehrt die WTG, dies zu behaupten.
Aber Jehovas Zeugen sind doch keine kleinen Kinder, die noch nicht richtig urteilen können. Wer diese Neutralitätserklärungen der WTG angesichts solcher politischer Schmähungen vorbringt, ist entweder naiv und oberflächlich, oder er kennt dieses politische Vorgehen der WTG tatsächlich nicht und ist in Unkenntnis darüber. Dann aber wäre es höchste Zeit, sich hier als erwachsener Mensch zu vergewissern, was er in diesem folgenschweren Punkt für die WTG verbreiten und verantworten soll. Oder aber er lügt ganz bewußt und vorsätzlich, wie es die WTG in ihrer theokratischen Kriegslist" schriftwidrig verlangt (2. Kor. 4:2 NW). Das würde bedeuten, er kennt diese politische Hetze und Schmähung ganz genau, will sie aber; zur Rede gestellt; vertuschen, um sich aus der Affäre zu ziehen.
Die Auguren lächeln
Was die Oberflächlichen, Ängstlichen und Gutgläubigen, auch Unwissenden
in diesem Punkt betrifft, die ernsthaft glauben, die WTG sei unpolitisch oder politisch
neutral, da muß man sagen: Die WTG kann keine größere Einfalt finden, um ihre Politik,
unter die Christen zu bringen, Daraufhin angesprochene höhere" WTG-Beauftragte
haben allenfalls ein Augurenlächeln gezeigt, wie einfältig die unwahren
Neutralitätsbehauptungen geglaubt und verteidigt werden.
Auguren-Lächeln bedeutet ein wissendes Lächeln, ein Lächeln aus Wissen
um den wahren und wirklichen Sachverhalt, während man etwas anderes behauptet und glauben
macht.
Kein Grund, sich zu wundern
Was aber die betrifft, die in sog. theokratischer Kriegslist"
einfach lügen und sagen die fraglichen WTG-Predigten seien politisch gefälscht, obwohl
sie genau wissen, daß sie echt sind, ihnen muß man etwas anderes sagen. Sie entlarven
sich damit nicht nur als politische Lügner. Sie bringen damit nicht nur ihre
Gemeinschaft, ihre aufrichtigen Brüdern und Schwestern, in Verruf. Sie bestätigen damit
die Tatsache, daß die WTG unter Mißbrauch des christlichen Glaubens ein übles
politisches Geschäft besorgt. Sie brauchen sich dann nicht mehr zu wundern, was man dann
von der ganzen Gemeinschaft hält. Sagte doch ein Studiendiener in einer Thüringer Vs.
belehrend" zu einem einfachen Verkündiger, man könne diese politische Hetze doch nicht zugeben, "wir können
doch denen nichts in die Hand geben". Also müsse man einfach sagen, wenn man es
vorgehalten bekommt, das sei gefälscht und werde der Organisation fälschlich
untergeschoben. Das ist doch aber krasseste Verlogenheit!
Die WTG macht mit ihrer unchristlichen
theokratischen Kriegslist" (2, Kor. 4:2 NW) Christen zu den politisch
verlogensten Staatsbürgern, die man sich denken kann. Wende theokratische
Kriegslist an", lautet ihre Anweisung im WT vom 1. 7. 1957, S. 413. Wieder verlangt
sie: Kriegslist anwenden", WT vom 1. Juni 1972, S. 330, Abs. 15. Zur
Erläuterung wurde dazu gesagt: Wer der Feind ist, oder wie er angreift, darüber
besteht kein Zweifel. Wir sehen, wie weltliche Obrigkeiten, Regierungen und andere
Einrichtungen
dem Willen Satans gehorchen". WT 1. Juni 1972, 5. 331, Abs. 20. Damit
werden ganz offen Obrigkeit, Regierung und Staat zum Feind erklärt und Christen
entsprechend zu Staatsfeinden. Das ist ungeheuerlich. Das ist christlich einfach
unmöglich und darum um so furchtbarer. Wer aber von den WTG-Zeugen begreift das?
Die WTG arbeitet mit ungeheuerlichen psychologischen Mitteln, Es ist zum Beispiel ein Erfahrungswert, daß, je dicker und dreister, je verwegener und unverfrorener, je tollkühner und ungeheuerlicher, je rücksichtsloser im Namen der Wahrheit gelogen wird, desto leichter wird das von mangelhaft oder nicht informierten Menschen geglaubt. Weil man es u. a. einfach nicht für möglich hält, daß das gar im Namen Gottes, möglich ist. Eher würden sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln.
Wahrheit ist aber, daß die WTG alles wieder einmal im Interesse der Durchsetzung ihrer Politik alles auf den Kopf stellt und verdreht. Wahrheit ist, daß Christen die Obrigkeit nicht zum Feind erklären und auf diese Weise Obrigkeits- bzw. Staatsfeindschaft zu predigen haben. Wahrheit ist, daß die WTG auf diese Weise mit ihrer obrigkeitsfeindlichen, antikommunistischen und haltlosen Weltendeverkündigung der Angreifer ist. Wahrheit ist, daß die obrigkeitkeitlichen Gewalten" von Gott sind. Selbst das Schwert", ihre bewaffneten Organe, sind rechtmäßig vor Gott, um Gesetz und Ordnung zu sichern. Wahrheit ist, daß die Menschen vor Gott recht handeln, wenn sie auf Grund der schöpfungsbedingten sozialen Lebensinteressen aller, Christen wie Nichtchristen, in eigener Souveränität, Macht oder Zuständigkeit eine die Menschen betreffende Ordnung" schaffen, sichern und aufrechterhalten. Lest doch nur ehrlich Römer 13: 1-7 und 1. Petrus 2:13. Das hat mit Satan überhaupt nichts zu tun. Paulus hat in Römer 13: 1-17 überhaupt keinen Satan im Sinn oder Hintergrund mit Bezug auf die Obrigkeit. Die allgemeine Staatsbildung ergibt sich einfach aus dem generellen Schöpfungsauftrag in 1. Mose 1: 28, 29, sich die Erde untertan zu machen" und sich von ihr zu nähren und zu erhalten. Das geht überhaupt nicht ohne eine die Menschen betreffende Ordnung" mit entsprechender Regierung und allem was dazugehört.
Sogar Christus zum Staatsfeind gemacht
Die von der WTG für ihre Obrigkeits- bzw. Staatsfeindschaft konstruierte
Bibelauslegung besteht darin, daß sie einfach erklärt, der angeblich seit 1914 im
Himmel" regierende Christus sei der einzig rechtmäßige, Herrscher" für
alle Angelegenheiten auf der Erde seit 1914. Weil die Regierungen, Herrscher und Staaten
ihre Macht seit 1914 an diesen Christus nicht abgetreten haben und dies bis heute nicht
tun, würden sie von Christus vernichtet, den sie darum zum Todfeind haben. Das ist doch
purer Unsinn! Das können doch nur soziale Analphabeten glauben! Wir wollen jetzt nicht
die Hintergründe für diese WTG-Konstruktion untersuchen. Wir wollen nur feststellen,
daß damit die klaren Bibelaussagen in Römer 13: 1-7, 1. Petrus 2:13, 1. Mose 1:28, 29
und viele andere mehr, die die menschliche Ordnung betreffen, einfach außer Kraft und auf
den Kopf gestellt werden! Es ist eine ungeheuerliche politische Bibelvergewaltigung!
Durchdenkt das selbst einmal! Es geht letztlich nur um den politischen Bibelmißbrauch,
den die WTG betreibt, um den politischen Mißbrauch des christlichen Glaubens, um den
Glauben selbst geht es gar nicht.
Nun appellieren wir an alle Zeugen Jehovas noch einmal
Hört auf, weiter bedenkenlos den WTG-Bibelerklärungen zu folgen! Hört
auf, euch auf diese Weise bevormunden, ja entmündigen zu lassen! Hört auf, euch auf
diese Weise zu politischen Lügnern und Heuchlern vor euren Mitmenschen degradieren zu
lassen! Hört auf, die, die euch fragen, politisch hinters Licht führen zu wollen! Hört
auf, weiter gläubige Mitmenschen in die von der WTG betriebene Obrigkeits und
Staatsfeindschaft zu verführen! Hört auf, euch auch nur noch eine einzige Stunde länger
als Christen auf diese Weise politisch mißbrauchen zu lassen! Glaubt doch nicht, das
könne nicht durchschaut werden. Glaubt doch nicht, wenn ihr selbst hierüber den Kopf in
den Sand steckt, daß andere dann auch nichts sehen. Ihr macht euch am Ende unter euren
Mitmenschen nur selbst unglaubhaft und unmöglich. Die WTG will das allerdings, damit ihr
für alle Zeit gezwungen seid, bei ihr zu bleiben. Denen aber, die in Brooklyn, Wiesbaden
und anderswo - sie lesen CV sehr wohl! - wie die Auguren lächeln, sei warnend gesagt: Ihr
spielt ein gewissenloses Spiel! Ihr spielt mit Menschen! Ihr spielt mit dem Feuer! Das ist
nur noch eine Frage der Zeit!
K. O.
URNENFEIER AM 11. 10. 1977 AUF DEM LEUBENER FRIEDHOF IN
DRESDEN
Zeugen Jehovas hörten die Worte eines Ältesten der freien
Christengemeinde in Dresden
Am 11. Oktober 1977, vormittags 10 Uhr, fand auf dem Leubener Friedhof in
Dresden eine Trauerfeier aus Anlaß einer Urnenbeisetzung statt. Es war aus Anlaß des
Todes eines lieben Angehörigen, des Schwieger- bzw. Großvaters der Glaubensschwestern
W., bekannte Zeugen in Dresden-Leuben. Die Traueransprache hielt Bruder Th., der
verantwortliche Älteste der freien Christengemeinden ehemaliger Bibelforscher und Zeugen
Jehovas in Dresden.
Die einleitenden Worte der Anteilnahme gründeten sich auf Psalm 8,5: Was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, und des Menschen Kind, daß du auf ihn achtest?" Geboren im Juli 1897 und gestorben im August 1977 würdigte der Älteste in seiner Ansprache ein über 80jähriges Leben, tätig bis ins hohe Alter hinein.
An Hand der Schrift - Psalm 90, 3; Jesaja 25, 8; 26, 19; Hesekiel 13, 14; Johannes 3, 16; 5, 28; 11, 25; Apostelgeschichte 17, 31 ; 26, 8; Römer 5, 12; 6, 23; 1. Korinther 15, 12-14, 19-26; Galater 4,4; 1. Thessalonicher 4, 13-14; 1. Johannes 4,9; Offenbarung 21,1-5 - wurde die biblische Verkündigung über Leben, Tod und Auferstehung dargelegt zum Trost für die Anwesenden, Kinder, Enkeltochter, Angehörige, Freunde und Bekannte, zu denen auch leitende Zeugen gehören.
Der Älteste, Bruder Th., schloß mit den Worten: Die Zeit arbeitet für Gott und sein Reich. So ist unser lieber Heimgegangener zur Ruhe gekommen und schläft dem großen Auferstehungstag entgegen, den Gott in seiner großen Liebe für alle Menschen verheißen hat. Der Herr wolle seinem Ausgang aus dieser Welt zu seiner festbestimmten Zeit einen reichlichen Eingang in sein ewiges Reich des Friedens und der Gerechtigkeit folgen lassen". Zum Abschluß vereinten sich alle in einem Gebet.
Der besondere Charakter dieser Urnenfeier war die
Gemeinschaft aller Anwesenden und Teilnehmenden, auch der Zeugen Jehovas, die sich z. T.
sehr beeindruckt von dem biblischen Inhalt der Ansprache zeigten unter dem freien
christlichen Wort und Gebet. Sicherlich wird dies seine Aufmerksamkeit und Beachtung
finden, besonders im Hinblick auf den Weg der freien Christengemeinden in der Nachfolge
Jesu, im Glauben. -
P.
Blick in unser Nachbarland Polen
EINE NEUE MISSION BIBEL-MENSCH-VERANTWORTUNG" WENDET SICH JETZT
NACH 1975 AN DIE ZEUGEN JEHOVAS IN POLEN
Überall entsteht Aufbruchstimmung
CVN. - Seit September 1977 beobachten wir in unserem Nachbarland Polen die
Entstehung einer neuen Missionsbewegung. Unter dem Titel List da Chrzescijan"
(Briefe an Christen) werden regelmäßig in polnischer Sprache Briefe herausgegeben. Die
Mission wirkt direkt unter den dortigen Zeugen Jehovas. Die Entstehung der Mission
vollzieht sich deutlich vor dem Hintergrund der jüngsten falschen Weltendeverkündigung
der Zeugen Jehovas von 1975. In den Briefen wird kein Blatt vor den Mund genommen, wie es
ein deutsches Sprichwort ausdrückt. Brooklyn", d, h. die WTG wird als die
Hauptverantwortliche schonungslos angegriffen. Die Empörung ist groß. Denn mit falschen
Weltenden verspielt man ein für allemal und unwiderbringlich das Vertrauen und die
Glaubwürdigkeit. Das ist nun mit 1975 geschehen. Für Ehrliche und Aufrichtige gibt es
darum nur noch eine Konsequenz: Heraus aus dieser Organisation. Man kann der ganzen Welt
keine falschen Weltenden predigen und dann noch ernst genommen werden. Das kann man nicht
ein einziges Mal machen.
Um eine Vorstellung zu bekommen, wollen wir einen Blick
in die ersten Missionsbriefe werfen. Wir sehen ein entschlossenes und unverblümtes
Vorgehen, ein Zupacken und Rütteln, das die Zeugen Jehovas gleichsam zur Vernunft bringen
soll.
Aus dem Brief Nr. 1 vom 1. 9. 1977
Die Überschrift lautet: Jehovas Zeugen sind falsche
Propheten!". Es heißt dazu u. a.:
Die Bibel warne nicht nur einmal vor falschen Propheten, die sich von Haus
zu Haus stehlen und nichts mit dem Worte Gottes gemein haben. Diese falschen Propheten
seien die Zeugen Jehovas mit irrigen und qualvollen Lehren. Ein ausgerichteter Christ
würde nicht als Papagei allen nachsprechen, wie es der WT jeweils lehrte. Er würde sich
selbst die Frage stellen, wann denn z. B. Harmagedon (das Weltende) kommen sollte. 1874,
1914, 1918, 1925, 1939, 1945, 1972, oder abends, Freitag den 5. September 1975? Sie
würden nach der Geschichte ihrer Organisation fragen. Es sei eine Pleite über die WTG
von Brooklyn hereingebrochen. Jetzt stehen sie in Schande, und bestreiten, sie hätten nie
so etwas gelehrt. Sollte man diesen falschen Propheten weiterhin Glauben schenken? Dennoch
würden sie immer wieder gehen, um Leichtgläubige zu suchen und sie unter den jeweils
anderen Lehren in ihre Organisation zu bringen. Aber Christen, deren einziger Wegweiser
die Lehre Christi, der Bibel, ist, würden diesen Spekulationen der Brooklyner WTG keinen
Glauben mehr schenken. Sie würden die Bibel zur Hand nehmen, und sich daraus unterweisen
lassen.
Aus dem Brief Nr. 2 vom 4. 9. 1977
Die Überschrift lautet: Die Sklaven des Wachtturms". Es heißt
dazu u. a.:
Die Bibel sei für alle ehrlichgesinnten, wahrheitsliebenden Christen die
einzige Richtschnur ihres Handelns. Es sei nicht so bei der WTG. Dort werde die Bibel nur
als Aushängeschild benutzt für Lehren, die ihr sogar entgegengesetzt sind und ihr
widerstreben. Die WTG bezeichne dies dann jeweils als Gottes Wege, die wichtiger seien als
die Bibel selbst. So sei der WT praktisch wichtiger als die Bibel. Auf diese Weise würden
durch Auslegungen, die sich in Wochen, Monaten und Jahren immer wieder ändern, die
Glaubenden zu blinden Sklaven gemacht, wie unter einer Suggestion, wo ein freies Denken
fehlt.
Wahrheitsliebende, freie und treue Christen würden bei der Bibel und der Lehre Christi bleiben und sich von den Fesseln Brooklyns trennen. Um wirklich ein freier Christ zu sein, müsse man sich von diesen sog. Erforschern der Schrift in Brooklyn und ihren Lehren fernhalten. Bibel ohne den Wachtturm.
Das unehrliche Spiel der Wachtturmgesellschaft
Gibt es Sicherheit angesichts der Wirtschaftsmisere (II. Teil)
Im ersten Teil wurde versucht aufzuzeigen, daß die WTG keine religiöse
Gemeinschaft, sondern ein kommerzielles Unternehmen ist. Die WTG verfälscht Bibelsprüche
und verbreitet in ihren Schriften unwahre Darlegungen, verbreitet seit 1914 ständig
falsche Prophezeiungen. Es konnte ein jeder, wenn er den ersten Teil gelesen hat,
erkennen, daß die WTG im Jahre 1880 anders geschrieben hat als es heute der Fall ist.
Betrachtet aufmerksam das nachstehend Aufgeführte und
ihr werdet abermals bestätigt finden, daß die WTG keine religiöse, sondern eine
Geschäftsfirma ist.
Im Leitgedanken des Wachtturms" steht folgendes: (Auszug)
- Wer auf einem Wachtturm steht, sieht in die Ferne und kann anderen sagen,
was kommt. Kann eine Zeitschrift heutzutage ähnliche Dienste leisten?
- Antwort der WTG: Jawohl, die Zeitschrift der Wachtturm", die
von Jehovas Zeugen herausgegeben wird, hat dies seit ihrem Erscheinen im Juli 1897 getan.
Im ersten Teil haben wir aufgezeigt, daß diese
Behauptung der WTG nicht stimmt und erlogen ist. Es heißt dann weiter im Vorwort vom
Wachtturm": (Auszug)
- Da die Zeitschrift der Wachtturm" gewissenhaft an Gottes Wort
sich hält, steht sie über den sich widersprechenden religiösen Lehren und menschlichen
Philosophien. Sie verhält sich in politischen Fragen streng neutral.
Auch hier wurde im ersten Teil der Beweis erbracht, daß dies nicht stimmt
und gelogen ist.
Auch im Vorwort des Erwachet" können wir
folgendes lesen: (Auszug)
- Erwachet" bringt Berichte über das Weltgeschehen. Außerdem
ist die Zeitschrift ihren Lesern noch in ganz persönlicher Weise von Nutzen. Sie bleibt
nicht an der Oberfläche, sondern weist auf die tiefere Bedeutung der gegenwärtigen
Geschehnisse hin.
Hierauf ist folgendes zu sagen.
Der Wachtturm" oder Erwachet" schmücken sich wohl
zum größten Teil mit fremden Federn. Sie veröffentlichen Artikel von einseitig
interessierten Berichterstattern, wie Einschätzung der wirtschaftlichen Lage usw. In
diesen Berichten werden genehme Bibeltexte mit beigefügt und es entstehen solche Artikel,
die einer bestimmten sozialen Ordnung dienen. Jeder kann feststellen, daß die WTG diesen
geistigen Raub schon von Anbeginn betrieben hat (siehe Schriftstudien usw.).
Stellen wir uns die Frage, wem dient das, wer hat den Nutzen? Sind das nicht nur schöne Worte im Vorwort des "Wachtturm" und Erwachet"? Ist daraus doch zu erkennen, daß die WTG keine religiöse, sondern eine Geschäftsfirma ist. Eben eine Aktiengesellschaft! Wo liegt denn die tiefere Bedeutung, wie es so schön im Vorwort geschrieben steht. Ist denn das, was im "Wachtturm" und Erwachet" steht, die reale Einschätzung der gegenwärtigen Lage über die Geschehnisse in der Welt?
Im Band 4 der Schriftstudien 1923, Seite 318 und der
Ausgabe von 1897 ist folgendes zu lesen:
- Wir können uns daher nicht mehr täuschen, daß wir vor einer drohenden
Revolution stehen. Die Menschen scheiden sich mehr in zwei riesige feindliche Lager, auf
der einen Seite das Kapital an Vorrechte gewöhnt und durch Anerkennung übermütig
gemacht, an dem alten festhaltend und neu hinzufordernd, auf der anderen Seite die
Arbeiterschaft der Städte und der Wildnis - jene durch Lohnkämpfe verbittert und
entschlossen, eine Ordnung umstürzen, welche die Reichen stets reicher und die Armen
armer macht.
die sich in Habsucht nicht träumen ließ, den Armen aber keine
Zuflucht in seinem Elend läßt, als das Grab, in dieser Arbeit suchend umherzieht und wie
schandlose Bettler behandelt wird."
Auf Seite 328 (Auszug)
- Daß aber diese Ordnung nicht mehr lange bestehen kann, geht nicht
nur aus der Prophezeiung der Schrift hervor, sondern ist auch die Überzeugung aller
derer, die Augen haben zu sehen und mit der Masse und Unruhe in näherer Berührung
stehen."
Welch schöne Worte wurden damals im Band 4 der Schriftstudien geschrieben.
Möge die WTG-Leitung ihre Augen weit öffnen und mit der Masse und Unruhe in näherer
Berührung stehen, aber statt dessen tut sie heute das Gegenteil!
Im Erwachet" vom B. B. 1975, Seite 5, steht, daß der Lebensstandard der Arbeiter zu hoch ist und heruntergeschraubt werden muß! Welch genialer" Einfall, welch geistloses Geschwätz, welcher Unsinn, welche soziale Bösartigkeit! Neuerdings gibt es besonders kluge WT-Schreiber, - zu lesen in Erwachet" vom 22. 8. 1975 -, man liest ganze Seiten über Unehrlichkeit, dabei sind wiederum die Arbeiter schuld an der Wirtschaftskrise, indem sie ihre Arbeitgeber bestehlen usw. Hinzu kommt: Kein Zeuge darf über den geschriebenen Unsinn etwas sagen, das wäre Kritik und Kritik ist nach den Worten der WTG ja auch, wenn man etwas richtigstellt. Die WTG sagt, Kritik zu üben wäre Zeitverschwendung, WT 1. 8. 1962, Seite 477, (Auszug)
Gottes Wort der Wahrheit recht zu behandeln setzt voraus, daß wir unterscheiden lernen zwischen berechtigten Fragen und unnützen Streitfragen. Daß wir Fragen haben über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft ist ganz natürlich. Jehova hat dafür gesorgt, daß uns die Bibel Fragen, die uns heute zu Recht beschäftigen mögen, zuverlässig beantwortet. Manches, was uns die Bibel nicht sofort sagt, erfahren wir aus der Geschichte. Es gibt jedoch Fragen, die weder von der Bibel noch von der Geschichte beantwortet werden. Sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen, wäre unvernünftig oder gefährlich für uns.
Warum eigentlich? Hast Du Dir diese Frage einmal gestellt? So sieht es bei der WTG also mit der Kritik aus. Ist es nicht typisch für Organisationen, Gemeinschaften usw., die vieles zu verbergen haben, die sich ihrer Taten schämen müßten - sie lassen sich ungern kritisieren und noch weniger gestatten sie einen Blick hinter die Kulissen!
Alles, was die WTG in ihren Worten und Schriften verkündet, ist Wahrheit", auch wenn so vieles falsch war so wie zum Beispiel Harmagedon 1914 - 1925 - 1942 - 1972 und 1975. Den Zeugen wird im gleichen Artikel noch folgendes gesagt: uns mit unnützen Streitfragen auseinanderzusetzen, beraubt uns aber nicht nur unsere Zeit, es kann uns sogar das Leben kosten. -
Man muß sich das überlegen, spätestens von der Taufe
an wurde jedem Zeugen eingehämmert, alles zu tun, was die WTG von jedem verlangt, um das
ewige Leben zu erhalten. Das ewige Leben ist das echte Wesen der Zeugen und die WTG setzt
somit jeden Zeugen unter Druck! Denn wer kritisiert, verliert das Leben - scheinbar!
Es gibt keine Glaubensorganisation, die derartig gewissenlos an ihren
Gläubigen handelt, nur die WTG. Jeder vernünftig denkende Mensch muß sich sagen, was
ist das für eine Glaubensgemeinschaft, die so handelt.
Einige Fragen an die WTG:
Wer verfaßt solche WTG-Thesen wie die über 1975? Wer befürwortet sie?
Warum werden in WT und Erwachet" Artikel aus kapitalistischen Publikationen
übernommen und mit Bibeltexten versehen, die nur der WTG dienen? Warum kommt kein Experte
aus einem sozialistischen Land exakt zu Wort?
Warum wird der Zeuge, der etwas richtig stellt oder der sachlich
kritisiert, ausgeschlossen? Warum verleugnet die WTG ihre alten Schriften? Warum wurde im
Jahr 1975 in keiner Weise mehr Harmagedon erwähnt?
Warum werden in WT und Erwachet" politische Hetzartikel gegen
sozialistische und viele Entwicklungsländer veröffentlicht?
Warum werden aus der DDR Gelder ausgeschleust?
Es sei hier nochmals angemerkt, dies alles ist doch
unbiblisch, warum tut ihr das, auf die Dauer kann doch kein Zeuge solche Dinge hinnehmen,
Zeugen Jehovas sind doch auch Menschen!
Hat sich die WTG noch keine Gedanken gemacht, daß alles, was in WT und
Erwachet" geschrieben steht, wie die Beschreibung der Verhältnisse in
kapitalistischen Staaten erfolgt, für die Zeugen in der DDR und anderen sozialistischen
Ländern nicht zutrifft. Hier gibt es keine Arbeitslosen. Hier ist die Zukunft gesichert.
Wir sorgen dafür, daß ständig der Lebensstandard steigt, in der DDR werden
Arbeitskräfte gesucht, was sollen wir mit diesen WT und Erwachet" anfangen?
Diese Fragen stellen wir an die WTG und an die Verantwortlichen für all diesen Unrat!
Warum kommen von der WTG gute Ratschläge" wider besseren Wissens. Einige
Brüder und Schwestern aus Karl-Marx-Stadt erarbeiteten folgende Erkenntnisse:
Grundlage waren solche Fragen wie, warum hat die WTG im
Jahre 1887 bzw. 1897 inhaltlich anders geschrieben als heute?
Zum Studium wurden die Schriftstudien sowie andere diverse Bücher und die
jetzigen Bücher und Zeitschriften WT und Erwachet" verwendet.
Die WTG nutzte die auch damals weitverbreitete Not aus. Es gab keine notfreien Länder. Die echte weltweite Krisenangst stellte den Zwang dar, den kleinen Mitgliedern zumindest Theorien zu deren Einschüchterung bieten zu müssen. Eine kommunistische oder eine dritte Welt gab es noch nicht. Der Kapitalismus wurde damals auch deshalb angeprangert, weil man mit dieser Taktik Menschen für die WTG gewinnen konnte. Eine wichtige Methode war es, damals die Arbeiterinteressen zu berücksichtigen.
Man machte sich das sehr einfach, alles, was in der Weltpresse über die wirtschaftlichen Verhältnisse geschrieben wurde und für die WTG geeignet war, Menschen zu gewinnen, wurde aufgegriffen, im Sinne der WTG umgearbeitet. Vergleichen wir die 7 Bände der Schriftstudien, besonders Band 3 und 4, ist ca. 80% vom Inhalt aus der Weltpresse entnommen und nur 20% von der WTG. Schon diese Feststellung beweist, daß die WTG sehr wenig mit religiösen Dingen zu tun hat.
Alle Bücher und Schriften wurden so abgefaßt, den Menschen das zu sagen, was ins Ohr geht, um somit für die WTG viele Menschen zu gewinnen. Von einer echten, hingebungsvollen Geisteshaltung der WTG-Gewaltigen war schon damals keine Rede. Das Geschäft sollte ja blühen! Worum schrieb die WTG im Band 4 der Schriftstudien, daß die Arbeiter nicht in der Lage sind zu regieren, hier die Begründung. Es gab damals kein einziges Land, in welchem die Arbeiter an der Macht waren. Nun mag man zum Kommunismus stehen wie man will, aber eines ist zu erkennen, die Existenz ist nicht zu leugnen und mörderisch und blutbefleckt" - so definitiv durch den WT gekennzeichnet ist der Kommunismus nun tatsächlich nicht. Aber WT und Wahrheit waren schon immer uneins! Das ist auch der Grund, daß in keiner WTG-Schrift etwas über die Vorzüge gesagt wird oder diese geschweige anerkannt werden. Es darf nicht sein. Man kann doch nicht anerkennen, daß in den sozialistischen Ländern der Lebensstandard ständig wächst. In Erwachet" vom 8. 8. 1975 schreibt man, der Arbeiter soll seinen Lebensstandard etwas herunterschrauben. Es darf doch nicht sein, daß es einen Weg aus dem Elend gibt, da man jahrelang in den Schriften geschrieben hat, daß es nur einen Weg gibt, nämlich die Schlacht von Harmagedon. Wie kann da etwas existieren, wo die Menschen keine Furcht um ihre Existenz haben.
Wie kann es Länder geben, welchen es keine Arbeitslosen
gibt - im Gegenteil - wo es Arbeitssuchende gibt.
Nehmen wir es doch wie es ist: Friedensbemühungen, Verträge, Abkommen -
die dem Frieden dienen; sie passen der WTG nicht! Wen wunderts!
Warum wurde schon damals von der WTG gegen den Kommunismus gehetzt.
Untersuchen wir auch diese Frage, so stellen wir fest, daß ein großer Teil dieser Frage
schon im Vorgenannten beantwortet wurde. Noch zu beantworten ist folgendes. Der Hauptgrund
war, daß man alles ablehnen muß, was nicht in Einklang mit der Theorie der Schlacht von
Harmagedon war. Stellen wir doch diese Frage: Hat sich die WTG schon einmal Gedanken
gemacht, wie ein Christ im Sozialismus lebt und was sagt die WTG, wenn ein Bruder ehrlich
über sein Leben im Sozialismus berichtet? Er wäre in den Augen der WTG ein Rebell und
dieser Christ würde ausgeschlossen. Jedoch! Dieser Christ würde der WTG nur die Wahrheit
mitteilen.
Die WTG hat von 1914 bis 1975 durchweg Harmagedon angekündigt und immer
Daten genannt, eingetroffen ist natürlich nichts. Die WTG ist nicht die einzige, die das
Weltende ankündigte.
Liebe Brüder und Schwestern, die WTG hat sich mit den Ankündigungen von Harmagedon großen finanziellen Reichtum angehäuft! Ich las vor einiger Zeit die NBI 39/75, auf Seite 28 stand folgender Artikel: USA Trockengemüse für die Arche Noah, schwedische Journalisten glaubten sich unlängst auf einen anderen Stern versetzt, so jedenfalls berichteten nach ihrer Rückkehr aus USA. Der amerikanischen Bevölkerung werde allen Ernstes empfohlen, sich mit dauerhaften Lebensmitteln für mindestens 6 Monate zu versorgen, denn unvermeidliche Sintflut stehe bevor!
Das in Düsseldorf erscheinende Handelsblatt"
schildert in einem Bericht aus Los Angeles, daß in Inseraten der USA-Presse für 414 bis
749 Dollar vollständige Überlebenspläne" angepriesen werden. Das Geschäft
mit der Angst ist höchst profitabel.
Die Firma Reiny Day Foods (zu übersetzen etwa mit Lebensmittel für
schlechte Tage) aus Poro im USA Bundesstaat Utah, bezieht einen 100 Pfund Sack Weizen für
18 Dollar, daraus werden 25 Überlebenspackungen zum Preis von 3,75 Dollar angefertigt, so
macht die Gesellschaft aus einem 18 Dollar-Sack 93,75 Dollar. Die Firma Instantfoots aus
Houston US Staat Texas schlägt bei ihren Waren einfach 42% auf den Großhandelspreis auf,
ihren Untervertretern, die ebenfalls durch Annoncen angeworben werden, wird erklärt, daß
jedes Überlebenspaket, für welches sie 666 Dollar vorausbezahlen, für 1020 Dollar
weiterverkauft werden könne.
Am reellsten bedient sich noch die Heiligen der Tage, Mormonengemeinden im US Bundesstaat Utah und dessen Hauptstadt Salt Lake City. Sie horten Trockengemüse, Milchpulver und Sojabohnen, Fleischersatz, was von den Spezialgeschäften ihrer Gemeinden zu relativ normalen Preisen abgegeben wird. Sie sorgen aber nicht nur für die Sintflut vor, sondern sie stocken ihre Hausvorräte auf, weil sie im Hinblick auf die Krise, die Unsicherheit der Arbeitsplätze und steigenden Lebensmittelpreisen, ihren Glaubensbrüdern nicht zur Last fallen wollen, denn Bohnen und Linsen kosten jetzt bereits 40'% mehr als vor Jahresfrist. Die Firmen jedoch, die sich mit den Überlebenspaketen gesundstoßen, haben 1974 einen Jahresumsatz von mindestens 30 Millionen Dollar gemacht. Diese Unheiligen der letzten Tage verkaufen auch Flaschen mit sterilem Wasser und wie einige Händler insgeheim zugeben, Diät-Dauerlebensmittel, die sie nicht einmal dem eigenen Hund zumuten würden. Auch dieses sogenannte Harmagedon der Mormonen, dient, nur dem Geldbeutel der Sektenleitung.
Auch ich, kann mich erinnern, daß einige übereifrige
Versammlungsdiener in der DDR die Zeugen anwiesen, es war in den Jahren 1955/56,
Mangelware zu kaufen, das nur nebenbei.
Diese Begebenheit der Mormonen wurde deshalb berichtet, damit ihr, liebe
Brüder und Schwestern, begreift, daß nicht nur die Zeugen alleine die Harmagedon-Theorie
verbreiten. Wir wissen, daß zuerst die Adventisten es waren und daß diese
Harmagedon-Lehre, die WTG übernommen hat und ihr seht, daß die Mormonen das gleiche tun.
Dieses Beispiel der Mormonen wurde deshalb mit angeführt, damit ihr begreift, daß
Harmagedon nicht kommt.
Die WTG jedoch braucht Harmagedon, um existieren , zu
können, um großes Kapital daraus zu schlagen und wenn das Jahr 1975 vorbei ist und man
die Krise überwunden hat, wird ein neuer Termin genannt. Das geschieht genauso wie 19
Einige Verantwortliche werden auserwählt und nennen das neue Datum, vielleicht ist
es 1992 oder 1996 oder erst 2045 und damit wird wieder ein großes Geschäft gemacht. Der
Umsatz wird wieder groß sein, Zeugen fallen wiederum darauf rein und dann vergehen wieder
die Jahre und Harmagedon kommt nicht. Was kommt ist, daß viele Länder sich von dem
Kapitalismus befreien und mehrere sozialistische Länder vorhanden sind und in allen
sozialistischen Ländern die Zeugen sich von der WTG trennen und nicht auf ihre
Betrügereien reinfallen.
Studiengruppe Karl-Marx-Stadt
AN ALLE, DIE SCHON VON DEN WT-BINDUNGEN FREIGEWORDEN
SIND
Im Namen aller, denen ebenfalls geholfen werden muß
In vielen Gesprächen haben wir erlebt, wie froh im Herzen geworden ist,
wer auf irgend eine Weise von der WTG frei wurde. Wie sich alle nun auch vorgenommen
haben, ihr weiteres Leben zu gestalten, sie sollten aus gutem Grund ihre Erfahrungen unter
der WTG zur Verfügung stellen. Mit der Studiengruppe Christliche Verantwortung haben wir
erstmalig eine Institution für den gesamten deutschen Sprachraum und auch darüber
hinaus, die alle diese Erfahrungen umsetzen kann, wie es noch nie möglich war. Wie jemand
sich auch nun entschieden hat in religiöser, weltanschaulicher und politischer Hinsicht,
die Erfahrungen unter der WTG, die zu solchen Gewissensentscheidungen geführt haben, sind
von ganz großer Bedeutung. Wir glauben, daß jeder, der sich schon freigemacht hat, es
seinen Mitbrüdern und Mitschwestern und den vielen anderen denen er früher gepredigt
hat, einfach schuldig ist, seine Erfahrungen nach Möglichkeit zur Verfügung zu stellen.
Jeder kann sich freimütig mit CV in Verbindung setzen. Diskretion ist dabei
selbstverständlich. Es besteht kein Grund sich angesichts der endzeitlichen
WTG-Unglaubwürdigkeit vor irgendwelchen. WTG Sanktionen zu fürchten. Vor falschen
Propheten"- braucht uns nach der Schrift nicht bange zu sein". 5. Mose
18:20-22. Ganz im Gegenteil!
In christlicher Verbundenheit
Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thüringen
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe
Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6.
Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2.-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe
A 5095/78 V 71 748
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
Bezüglich einer Imagekampgagne der Zeugen Jehovas in Sachen Bluttransfusion wird in dieser Ausgabe aus einem einschlägigen Gutachten zitiert, indem man auch lesen kann:
CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu
Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der
Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der
Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Die Vielseitigkeit
der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 104 Gera März 1978
WAS HAT DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT IM DEUTSCHEN BEREICH
IHRES WERKES VOR?
Erstmals ein Deutscher, Martin Pötzinger, München, BRD, in der Leitenden
Körperschaft der WTG
Liebe Leser
Ganz zweifellos hat die Gesellschaft" (WTG) etwas vor! Heute
wird z. B. zugegeben, daß ein Grund, 1966 das Weltende auf 1975 festzusetzen, war, daß
damals die Verkündiger alarmierend absanken. Es galt, sie wieder anzukurbeln. Nun muß im
Jahrbuch 1978 für das europäische Hauptbollwerk, den deutschen Zweig, ein Rückgang von
bald 1000 Verkündigern zugegeben werden: Von 98 648 auf 97 760! Stillstand wäre schon
schlimm. Dies aber ist schlimmer! Rückgang! Sodann wird die WTG im deutschen Sprachraum
durch Traktate, Broschüren, Bücher und Zeitschriften einer öffentlichen Kritik
unterzogen, die es noch nie gab! Und davor ist die Organisation immer weniger
abzuschirmen! Höchste WTG-Aufseher z. B. wenden ihrer theokratischen
Kriegslist" schon gegeneinander an, nur um zu verheimlichen, daß sie CV lesen! Und
1977/78 geht die kleine Weile" des Verzuges" nach 1975 rapide dem
Ende entgegen, ohne daß es sich erfüllt! In Brooklyn indes scheint pures Abenteurertum
am Zuge zu sein. Kurzfristig wird durch die Sekretäre und neue ständige Leiter der doch
theokratische" Ältestenturnus wieder kaltgestellt. Die Blutkultfrage wird
soweit getrieben, daß Gesetzgeber sich damit befassen, die Menschenrechte verletzt werden
und die Frage des Ritualmordes an Kindern auftaucht! Geradezu klassische Beweise werden
damit geliefert, daß dieses Werk nicht von Gott ist! Der deutsche Zweig ist eine
Hauptsäule der Organisation! Soll Martin Pötzinger sie retten? Wir werden aufmerksam
verfolgen, was sich jetzt im deutschen Zweig tut!
Lest diese CV-Ausgabe. Sie wird mit Sicherheit allen Aufrichtigen weiteren
wichtigen Aufschluß geben.
Vergewissert euch über alle Dinge Haltet, fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
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WIR LESEN IN DIESER AUSGABE
In der Blutfrage geht die Organisation eindeutig zu weit!"
Folgenschwere Unruhen bahnen sich an
Das Kind starb, weil Jehova es so will"?
Bundesministerium in Bonn befaßt sich mit dem WTG-Blut kult.
Wachtturmgesellschaft im Widerspruch zu Menschenrechten!
UN-Menschenrechtserklärung, KSZE-Schlußakte von Helsinki,
Jehovas Zeugen durch WTG außerhalb grundlegender Menschenrechte gestellt.
Mutige öffentliche Entscheidung:
Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi
Warum ich mit den Zeugen Jehovas" brach
Angst vor dem Alleinsein, vor Schmach und Ehrabschneiderei
Erfahrungsberichte
Zur Bedeutung der Auseinandersetzung in Dresden-Leubenzschachwitz
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IN DER BLUTFRAGE GEHT DIE ORGANISATION EINDEUTIG ZU WEIT"
Folgenschwere Unruhen bahnen sich an
WTG-Organisation hinter angeblicher Privatentscheidung verbergen
Seit Jahresanfang wird überall die WTG-Weisung sichtbar, zu seinem
Privatarzt zu gehen und dort zu erklären und in die Behandlungsakten zu geben, daß man
in irgendeinem künftigen Fall die Bluttransfusion verweigert. Wer diese Erklärung nicht
abgibt, wird nicht nur verdächtigt, er wolle im Ernstfall sein Leben retten, versuche
also, die Organisation zu überrumpeln, er wird sogar mit Gemeinschaftsentzug bedroht, mit
Abschneiden vom ewigen Leben" also. Er bekommt allerdings kein vorgedrucktes
Formular, das er nur zu unterschreiben und abzugeben hat, aus bestimmten Gründen nicht,
er muß es selbst sozusagen privat abdecken.
Es ist natürlich große Einfalt zu glauben, auf diese Weise könnte die WTG-Organisation verborgen bleiben. Jeder andere kann mit Leichtigkeit erkennen, daß die Behauptung einer Privatinitative vor dem Arzt eine Lüge. ist, denn kein Zeuge Jehovas ist bisher allein darauf gekommen. Jeder muß erst die WTG-Schriften und Anweisungen haben, ehe er das überhaupt nur begründen" kann, denn in der Bibel findet niemand etwas zu Bluttransfusionen gesagt. Das gab es zu biblischen Zeiten überhaupt nicht. Keiner kann das also vor seinem Arzt mit der Bibel begründen. Er muß über das geschriebene Wort hinausgehen. 1. Kor. 4:6. So ist dies das erste Problem, den Arzt hinters Licht zu führen und zu belügen.
Die Organisation will jeden festnageln
Was soll das eigentlich, jeden per Glaubens- und Gewissenszwang zu
zwingen, schon vorher schriftlich zu erklären, daß er im Ernstfall eine Bluttransfusion
verweigert und lieber in den Tod gehen will? Für fast alle gibt es tatsächlich nie im
Leben einen solchen Ernstfall. Nur wenige geraten in solche Lebensgefahr. Wieso soll man
sich schon vorher als potentielle Märtyrer" und Todeswilliger festnageln? Was,
wenn die WTG diese Lehre wieder ändert? Solche Fragen tauchen auf. Woher nimmt die WTG
überhaupt das Recht, alle zu zwingen, sich bei Weltmenschen", was Ärzte doch
mehr oder weniger sind, gegebenenfalls dem Tode zu verschreiben? So fragen sich andere. Wo
bleibt da die persönliche Freiheit der Gottesanbetung, wer da will, nehme das
Wasser des Lebens umsonst"? Wird die WTG nun nicht zum Moloch, dem man sich schon
lebendig verkaufen muß? So wird nicht nur gezögert, zum Arzt zu gehen und seine
Privaterklärung" abzugeben. Viele schieben es vor sich her, oder
vergessen" es immer wieder, so daß gar mancher Älteste sich inzwischen vor
der inquisitorischen Aufgabe sieht, zu sehen, was los ist. Denn sie erkennen sehr
deutlich, daß sie hier etwas erzwingen müssen, was überhaupt keine aktuelle
Berechtigung hat, was für fast alle überhaupt nicht zur Diskussion steht. Es dämmert
ihnen, daß es etwas Ungeheuerliches ist, die Verkündiger zu zwingen bei Strafe ihres
Gemeinschaftsentzuges, daß sie hingehen und sich schriftlich verpflichten, für eine
WTG-Bibelauslegung gegebenenfalls in den Tod zu gehen, die die WTG wie jede andere ihrer
Bibeldeutungen demnächst wieder ändern kann! Sie fühlen, daß sie damit die
Verantwortung für einen solchen Tod übernehmen, und daß sie ein Brandmal
lebenslänglicher Gewissensqual haben werden, wenn die WTG eines Tages die Bibel wieder
anders auslegt.
Warum die WTG jetzt nach 1975 auch auf diese Weise jeden festnageln will, ist nicht schwer zu erraten. Wer jetzt zu seinem Arzt geht, und auf WTG-Weisung dort gegebenenfalls sein Leben verpfändet und das auch noch schriftlich erklärt, wie besser" könnte er sich auf Gedeih und Verderb der Organisation ausliefern? Es ist die neueste Methode der WTG, sich schon vorher der Hingabe aller unter ihre Führung, und wenn es das Leben kostet, zu versichern. Sie sieht einen furchtbaren Aderlaß auf sich zukommen, wenn allen klar wird, daß die 1914-Generation ebenfalls vergangen ist!
Um das zu überleben, soll unbedingt ein fester Kern erhalten bleiben, der schon vorher auf die verschiedenste Weise festgenagelt wird! Die WTG ist nicht die erste Organisation, die mit Blutverherrlichung die Emotionen aufgepeitscht hat.
Der Widerspruch zur christlichen Taufe bricht auf
Die Auseinandersetzungen entzünden sich vor allem daran, daß
Zeugen-Eltern für ihre unmündigen Kinder entscheiden sollen, daß auch sie dem
WTG-Blutkult gegebenenfalls geopfert werden. Hier wird es in der Tat-kriminell.
Nicht nur vor dem Gesetz haben die Eltern- kein Recht über Leben und Tod ihres
Kindes. Nach biblischem Taufverständnis hat weder die WTG noch haben Zeugen-Eltern ein
Recht, irgendjemanden, der sich noch nicht einer freiwilligen Erwachsenentaufe unterzogen
hat, unter irgendeine Lehre zu beugen, die als christlich verkündet wird bzw. die
christlich ist. Ein minderjähriges Kind muß erst die Gelegenheit erhalten,
heranzuwachsen, um zum Glauben kommen zu können und sich dann taufen zu lassen. Wenn die
WTG anderen Kirchen zum Vorwurf macht, sie würden mit der Kleinkindertaufe die
Kleinkinder unter den Kirchenglauben vergewaltigen, wie wohl dazu noch einiges gesagt
werden müßte, so muß gegen die WTG die Anklage erhoben werden, daß sie im Widerspruch
zum Prinzip der Erwachsenentaufe noch Ungetaufte schon unter ihre Blutlehren beugt und
ohne Rücksicht hierauf gegebenenfalls sogar in den Tod schickt! Die Kleinkindertaufe mag
in diesem Vergleich ein nichtchristliches Ritual sein. Die Kinderopfer für die
WTG-Blutlehren sind Ritual-Mord. Es wird immer deutlicher, wie der Widerspruch der
WTG-Blutlehren zum Prinzip der christlichen Erwachsenentaufe mehr und mehr bewußt wird.
Da es hierbei um die Verantwortung für Menschenleben geht, ist dieser Widerspruch für
die WTG tödlich.
Die WTG überspannt den Bogen
In der Blutfrage geht die Organisation eindeutig zu weit!"
Diese Ansicht breitet sich immer weiter aus. Diejenigen in der Leitenden Körperschaft der
WTG, die für das Hochpeitschen dieses Blutkultes jetzt nach 1975 verantwortlich sind,
haben sich in ihrer Kalkulation in mindestens zwei Punkten katastrophal verrechnet. Europa
ist nicht gleich Amerika, und das christliche Taufprinzip ist ihr Todesurteil, weil es
zeigt, daß ihr Werk nicht von Gott ist. -
K. O.
DAS BUNDESMINISTERIUM FÜR JUGEND, FAMILIE UND
GESUNDHEIT IN BONN, BRD, BEFASST SICH MIT DEM WTG-BLUTKULT
Das Kind starb, weil Jehova es so will" - Dokumentierung
In Nr. 8, XIII/77 Orientierungen und Berichte" befaßt sich die
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart, BRD, mit der
gegenwärtig laufenden WTG-Blutkult-Großaktion, alle Zeugen Jehovas zu zwingen, sich
schon im voraus für den Ernstfall einer Bluttransfusion gegebenenfalls auf Menschenopfer,
die eigene Person, oder die Kinder, festzulegen. Ausgangspunkt ist der Fall des
Minderjährigen Markus Krüger aus Hamburg, Kind von Zeugen Jehovas, dem seine Eltern 1976
nach einem Schädelbasisbruch durch Sturz aus einem 6 Meter hohen Balkon die
lebensrettende Bluttransfusion verweigerten, so daß das Kind starb. Das Kind starb,
weil Jehova es so will", überschrieb ein Pressebericht diesen Vorfall. Zu Unrecht?
Kein Menschenopfer dem Jehova"?
Es folgen wesentliche Auszüge aus diesem EZW-Bericht
Nr. 8, die eine gute Übersicht ermöglichen. Der Bericht umfaßt insgesamt 24 Seiten.
Zum Fall des Markus Krüger
Ein solcher Bericht erschüttert. Welche Verirrungen liegen hier
vor! Wie muß das natürliche Empfinden liebevoller Eltern manipuliert und verfälscht
worden sein, daß sie sich zu einer solchen Haltung gezwungen sehen?
Im November dieses Jahres veranstaltete die Zeugen-Jehovas-Organisation
eine großangelegte Aktion, die in Bezug auf diese Frage einen vom christlichen und auch
vom rechtlichen Standpunkt aus kaum mehr vertretbaren Zwang auf das Gewissen ihrer
Anhänger ausübt."
Das Ausmaß der Aktion
Neu ist, daß diese Aktion erstmals auf eine bestimmte Zielgruppe
ausgerichtet ist . . . ausdrücklich Angehörige des Ärztestandes und verwandter
Berufe". Und in dem internen Anweisungsblatt der Zeugen Jehovas "Unser
Königreichsdienst" Oktober 1977, heißt es, beide Schriften sollten allen
Ärzten, Leitern von Krankenhäusern dem gesamten Pflegepersonal", darüber hinaus
allen Richtern und Rechtsanwälten übergeben werden." Das wird unterstrichen
durch die Feststellung, daß es in der Bundesrepublik ungefähr 115 000 Ärzte,
über 40 000 Richter und Rechtsanwälte und etwa 240 000 Krankenschwestern und
Krankenpfleger" gäbe. Es handelt sich demnach um eine gezielte und mit aller Energie
betriebene Aktion."
WTG-Zweigbüro in Wiesbaden weicht der Antwort aus
Je sorgfältiger man die Texte liest und je genauer man sich mit der
ganzen Aktion befaßt, desto offenkundiger wird, daß hier die Freiheit der
Gewissensentscheidung, die als ein grundlegendes Menschenrecht" eigens
angesprochen wird, auf drastische Weise eingeschränkt wird. Es wird nicht biblisch oder
theologisch argumentiert, nicht das Für und Wider erörtert und dann dem Zeugen Jehovas
ans Gewissen gelegt, mit seinem Gott auszumachen, wie er sich zu verhalten habe. Die
Entscheidung wird ihm vielmehr abgenommen, er wird manipuliert, indem mit großer
Selbstverständlichkeit gesagt wird: Wir als Zeugen Jehovas lehnen Bluttransfusion
aus religiösen Gründen ab, wir sind der Auffassung, daß die Bibel Christen verbietet,
Blut in sich aufzunehmen . . . Wir möchten nicht . . . Das ist unsere Verantwortung .
"
Wer steht hinter diesem ,Wir'? Es gibt keine Verpflichtung, die ein Zeuge, Jehovas etwa bei seiner Taufe zur Kenntnis nehmen oder unterschreiben müßte, und die von ihm Eine 'Ablehnung von Blut' verlangen würde, so wie ein Novize eines zölibatären Ordens offen und klar gesagt bekommt, daß er als Mitglied dieses Ordens nicht heiraten kann. Zeugen Jehovas werden zu nichts verpflichtet. Somit ist dieses anspruchsvolle 'wir' rechtlich ungedeckt. Es ist ein den Zeugen Jehovas heimlich vereinnahmendes ,wir'. 'Heimlich', weil die Wachtturm-Gesellschaft immer, wieder ausdrücklich die Freiheit des Glaubens betont."
"Allein die Bibelargumentation der Wachtturm-Gesellschaft und die theoretischen Folgerungen daraus üben eine solche suggestive Macht aus, daß der Zeuge Jehovas zu einer wirklich eigenständigen Urteilsbildung und Entscheidung so gut nicht mehr fähig ist. Jeder Kenner der Wachtturm-Organisation weiß, daß in diesem System kein Raum ist, eine freie Gewissensentscheidung auszuüben.. Die Gewissens- und Glaubensfreiheit ist in der Literatur der Zeugen Jehovas auch kein Punkt, der intensiv und grundsätzlich - das heißt in seinen Auswirkungen auch der Leitenden Körperschaft" der Zeugen Jehovas gegenüber - besprochen würde. So berichtet ein aktiver Zeuge Jehovas in, bezug auf die, hier besprochene Aktion: " Es wurde (in der Versammlung) nicht ausdrücklich erwähnt, daß diese Haltung der Blutfrage eine Gewissensentscheidung des einzelnen bleibt. Die Ausführungen der Broschüre heben das Blutverbot ja in den Rang eines für jeden Christen verbindlichen Gebotes."
"Die Wachtturm-Gesellschaft, Deutscher Zweig, in Wiesbaden wich einer direkt an sie gerichteten Anfrage aus; offensichtlich konnte oder wollte sie auf die Frage: in welcher Form wird bei dieser Aktion den Zeugen Jehovas bewußt gemacht, daß es sich bei der Verweigerung einer Bluttransfusion in jedem Fall um einen Akt der freien Gewissensentscheidung handelt", keine Antwort geben."
Das Bundesministerium für Jugend, Familie und
Gesundheit in Bonn schaltet sich ein
Genau genommen wird hier die Gewissensentscheidung des einzelnen,
auf die alles aufgebaut ist, unterwandert: Jehovas Zeugen werden im Zuge einer von oben
angeordneten Informations-Aktion dazu gebracht, sich schon heute für den
künftigen Ernstfall festzulegen. Sie sollen eine Entscheidung treffen, die zum
gegenwärtigen Zeitpunkt und in der augenblicklichen Situation überhaupt nicht
angemessen, getroffen werden kann. Denn jetzt betrachten die Zeugen Jehovas den
Fragenkomplex Bluttransfusion" so, wie ihn ihre Körperschaft auch sieht ....
noch ohne die letzte persönliche Betroffenheit. Sie können sich der Aktion also
schwerlich entziehen
Tritt dann der Ernstfall ein, befindet sich der Zeuge Jehovas
in einer Zwangslage: Seine Glaubenshaltung liegt bereits schriftlich fixiert und
unterschrieben beim Arzt vor. Er müßte also wortbrüchig werden
Dies ist also die verborgene Kehrseite des so harmlos aussehenden Feldzuges mit der Blut-Broschüre". Er ist weit eher eine verborgene Maßnahme des Gewissenszwanges gegenüber den Zeugen Jehovas als eine Aktion zur Sicherung der Gewissensfreiheit oder der Hilfe für den Arzt und Rechtsanwalt:
Das Bundesministerium für Jugend, Familie und
Gesundheit" hat demzufolge, auch, eine Prüfung der mit dem "Feldzug" der
Zeugen Jehovas aufgeworfenen Fragen erbeten."
Dürfen Jehovas Zeugen ihre Kinder dem WTG-Blutkult opfern? Zur Rechtslage
in der BRD
Ein heiß umstrittener Punkt in diesem Fragenkomplex die Handhabung
des Elternrechts bzw. des Sorgerechts über nicht voll einsichtsfähige Personen. Kann
eine Person den sie selbst verpflichtenden Glauben zum alleinigen Maßstab auch ihrer
Entscheidung für eine andere Person machen? - das ist die Frage. Die Bremischen
Ärzterichtlinien verneinen das
In gleiche Richtung weisen verschiedene Urteile (z.
B. das Urteil vom 10. 10.1967 des Oberlandesgerichtes Hamm
Der nichtmündige Mensch
ist demnach nicht ausschließlich von. seinen Eltern bzw. seinem Vormund
abhängig
Die Erhaltung des Lebens eines Menschen, dem auf Grund gesetzlicher
Verpflichtung Hilfe zu leisten ist, oder für den auf Grund einer Garantenstellung eine
besondere Sorgepflicht besteht, stellt ein so überragendes Rechtsgut dar, daß in dessen
Interesse auch eine entgegenstehende religiös fundierte Gewissensentscheidung keine
Berücksichtigung finden kann, kommentiert J. Listl das Urteil des OLG Hamm."
In der nächsten CV-Ausgabe zu diesem WTG-Blutkult:
- Beweis, daß Blutverbot kein Gebot Gottes ist!
- Ist die Blut-Aktion der WTG grundgesetzwidrig?
WACHTTURMGESELLSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS IM WIDERSPRUCH
ZU ERKLÄRTEN MENSCHENRECHTEN
Jehovas Zeugen durch die WTG außerhalb grundlegender Menschenrechte
gestellt
Eine unumgängliche Frage nach 1975 für den rechten Weg als freier Christ
Es gibt mehrere Gründe für unser Thema. Einmal das persönliche,
familiäre, berufliche und soziale Interesse eines jeden, das nach 1975 neu durchdacht
werden muß. Ist doch wieder ein Weltende nicht gekommen. Es ist auch die Situation, die
die WTG durch die bekannte Politik in ihrer Verkündigung heraufbeschworen hat. Und es ist
nicht zuletzt das zunehmende Verbot in immer mehr Ländern, besonders
Entwicklungsländern. Dort gerät nämlich die WTG gleichsam auf den jüngsten Prüfstand,
ob ihrer Tätigkeit echte Hilfe aus menschlicher und sozialer Not ist oder nicht. 46
Länder sind es schon, in denen heute die WTG verboten bzw. eingeschränkt ist. Und
schließlich ist es der Anspruch der WTG auf die erklärten Menschenrechte für ihre
Tätigkeit Ein Anspruch, den sie nicht zufällig nach 1975 lauter denn je erhebt, um alle
weiter in der Organisation zu halten und ihre Kritiker und Gegner ins Unrecht zu setzen.
Durch die Wachtturm-Verkündigung mißachtete
Menschenrechte
Wir wollen nun grundlegende Menschenrechte für alle Menschen aufzählen,
die durch die WTG-Verkündigung und WTG-Tätigkeit überall, wo sie wirksam wird,
mißachtet, eingeschränkt oder gar völlig unterdrückt werden. Aus der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dez. 1948 kommt u. a.
folgendes in Betracht.
Artikel 3
Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit seiner
Person."
Die WTG verneint und verhindert durch ihr Blutkult-Dogma im Ernstfall das
Recht auf Leben unmündiger Kinder. (Broschüre Jehovas Zeugen und. die Blutfrage, S. 33
ff, WTG 1977)
Artikel 19
Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung." Die
WTG verneint und verhindert durch Bedrohung mit Vernichtung durch Gott jede Freiheit der
Kritik an ihrer Tätigkeit in ihrem Einflußbereich. (WT 15. 5 1955, S. 316, 1. 7. 57, 5.
408, 412)
Artikel 20
Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören."
Die WTG bedroht jeden, der ihre Gemeinschaft oder Vereinigung verlassen
will, als Abtrünnigen mit Diffamierung, Verleumdung, Rufmord und mit Vernichtung durch
Gott und Verlust des Lebens. (WTG-Buch Neue Himmel und eine neue Erde, S. 325)
Artikel 21
Jeder Mensch hat das Recht, an der Leitung der öffentlichen
Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter
teilzunehmen."
Durch ihre Verkündigung, wer Politik treibt, macht sich dadurch zum
Feinde Gottes und kommt zur Vernichtung in Betracht", vernichtet die WTG unter den
Gläubigen jedes Recht auf Teilnahme an der Leitung der Angelegenheiten des Landes. (WT
vom 1. 1. 1957, S. 5-8)
Artikel 23
Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl."
Die WTG bekämpft mit ihrer Endzeit-Verkündigung jede Berufstätigkeit, die sie mit ihrer
Weltende-Verkündigung nicht gebrauchen kann. (Jahrbuch 1978, S. 15)
Artikel 26
"Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. Die höheren Schulen sollen
allen nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten und Leistungen offenstehen."
Die WTG behindert, verhindert und verschließt durch ihre
Endzeitverkündigung den Jugendlichen in ihren Reihen generell den Besuch höherer Schulen
und Universitäten. (KRD 1/1964, WT 15. 6. 1969, S. 363, WT 1. 11. 1975, S. 643f.)
Artikel 26,2
Bildung soll Verständnis, Duldsamkeit und Freundschaft zwischen allen
Nationen und allen rassischen und religiösen Gruppen fördern und die Tätigkeit der
Vereinten Nationen zur Aufrechterhaltung des Friedens begünstigen."
Die WTG fördert nicht, sondern bekämpft mit der von ihr vermittelten
Bildung besonders haßerfüllt die friedliche Koexistenz und Freundschaft mit den
sozialistischen Ländern und Nationen. Mit der WTG-Bildung wird unter den religiösen
Gruppen schärfste Unduldsamkeit verbreitet, indem alle anderen als zu hassende
unbußfertige Huren", als Tempelprostituierte", als gierige
Priesterschaft" und voll von abscheulichen Dingen und Unreinigkeiten ihrer
Hurerei" öffentlich in Verruf gebracht werden, deren Vernichtung als
Genugtung" zu betrachten sei. (Babylon-Buch, Seiten 577, 578, 582,583):
Die Friedensbemühungen der Vereinten Nationen werden unter heuchlerischem Mißbrauch der Bibel als nutzlos" und "rebellisch gegen Gott", als eine internationale Verschwörung gegen Gott", als Götzendienst", eines vernichtungswürdigen "Tieres aus dem Abgrund" verteufelt und bekämpft. (WT 15. 12. 1974, S. 744, Babylon-Buch Seiten 585, 587, 591, 595) Der heuchlerische Mißbrauch der Bibel hierbei wird offenbar, wen man sich vergegenwärtigt, daß seinerzeit das Haager Schiedsgericht als göttliche Wahrheit über jenes Tier" verbreitet wurde, was jetzt bewußt vertuscht wird.
Artikel 30
Keine Bestimmung der vorliegenden Erklärung darf so ausgelegt
werden, daß sich daraus für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht
ergibt, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu setzen, welche auf die
Vernichtung der in dieser Erklärung angeführten Rechte und Freiheiten abzielen."
Die WTG verkörpert eine Gruppe wie nachgewiesen, die in ihrem Einflußbereich eine Tätigkeit ausübt und Handlungen setzt, welche zahlreiche in dieser Erklärung angeführten Rechte und Freiheiten einschränkt, behindert, verweigert oder vernichtet. Sie ist damit als eine Organisation erwiesen, die sie gewinnt, außerhalb grundlegender Menschenrechte stellt.
WTG-Verkündigung verletzt Menschenrechte der
KSZE-Schlußakte
Die Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (KSZE) vom 1. August 1975 unter Teilnahme aller europäischer Staaten, des
Vatikans, der USA und Kanadas, besagt über die Menschenrechte und Grundfreiheiten, über
die Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Überzeugungsfreiheit in Punkt VII:
Die Teilnehmerstaaten werden die wirksame
Ausübung der zivilen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen sowie anderen
Rechte und Freiheiten, die sich alle aus der dem Menschen innewohnenden Würde ergeben und
für seine freie und volle Entfaltung wesentlich sind, fördern und ermutigen.
Sie werden diese Rechte und Freiheiten in ihren gegenseitigen Beziehungen
stets achten und sich einzeln und gemeinsam, auch in Zusammenarbeit mit den Vereinten
Nationen bemühen, die universelle und wirksame Achtung dieser Rechte und Freiheiten zu
fördern.
Auf dem Gebiete der Menschenrechte und Grund werden die
Teilnehmerstaaten in Übereinstimmung mit Zielen und Grundsätzen der Charta der Vereinten
und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte handeln."
Die Wachtturm-Tätigkeit arbeitet wie die Beispiele zeigen, zahlreichen
zivilen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten und Freiheiten
entgegen; entmutigt, ja, vernichtet sie in ihrem Einflußbereich.
Dies ist u. a. der Hauptgrund des Verbots in
zahlreichen Entwicklungsländern.
Es ist darum in völliger Übereinstimmung mit Menschenrechten, wenn die
Wachtturm-Gesellschaft gezwungen diese Rechte und Freiheiten wirksam zu achten.
KSZE-Schlußakte verlangt permanentes Vorgehen auch gegen die WTG
Im Memorandum an den Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen
vom Kolloquium über die Rolle der Kirchen bei der Anwendung der Schlußakte der Konferenz
über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Montreux, Schweiz, vom 24. bis 28.
Juli 1976 heißt es:
Religionsfreiheit darf weder losgelöst von der Sorge um andere grundlegende Menschenrechte betrachtet noch verwechselt werden mit der Beanspruchung besonderer Privilegien für bestimmte Religionsgemeinschaften. Der Verlust von Privilegien ist nicht zwangsläufig als eine Verletzung der Religionsfreiheit anzusehen. Die Kirchen müssen ihr eigenes Verhalten, mit dem sie unter Berufung auf die Religionsfreiheit andere grundlegendere Menschenrechte unterdrückt haben, einer permanenten Kritik unterziehen." (CCIA, News Letter 1976/Nr. 4)
Die Wachtturm-Gesellschaft betrachtet wie nachgewiesen ihre Religionsfreiheit losgelöst. von zahlreichen andern grundlegenden Menschenrechten, die sie in ihrem Einflußbereich unterdrückt oder vernichtet. Sie hält das obendrein tatsächlich noch für ihr Vorrecht" oder Privileg.
Es ist nun keine Verletzung der Religionsfreiheit, keine Christenverfolgung, wo sie gezwungen wird, diese Vorrechte" oder Privilegien, aufzugeben und auch die anderen grundlegenden Menschenrechte zu achten. Noch fährt sie jedoch fort, unter Berufung, auf Religionsfreiheit andere grundlegenden Menschenrechte, wie gezeigt, zu behindern oder zu unterdrücken. Die grundlegenden Menschenrechte verlangen jedoch die Kritik, Zurückweisung und Unterbindung solcher Unterdrückungen.
Wie wir sehen, kann sich keine Kirche oder
Religionsgemeinschaft auf die Dauer einer solchen permanenten Kritik entziehen. Die
Gemeinschaft der Zeugen Jehovas unter der WTG ist da nicht ausgenommen. Allerdings
erfordert das die Opposition gegen die praktizierte, Unterdrückung von Menschenrechten
seitens der WTG, was bei Uneinsichtigkeit bis zum Verbot solcher menschenrechtswidrigen
Tätigkeit führen kann, was sich bis 1977/78 mehr oder weniger schon in 46 Staaten der
Erde ereignet hat. Wahrscheinlich können Jehovas Zeugen solche schmerzlichen
Auseinandersetzungen und Entwicklungsprozesse nicht erspart bleiben. Es muß meistens erst
zu Auseinandersetzungen kommen, um Recht und Unrecht voneinander zu scheiden Mögen sich
alle Betroffenen vor Augen führen: Die allgemeinen und sozialen Menschenrechte sind
fundamental, auch für Christen! Könnte etwa ein Verhungerter Gott dienen?
- P -
VOM ZEUGEN JEHOVAS ZUM ZEUGEN JESU CHRISTI!
Warum ich mit Jehovas Zeugen" brach
Sommer 1950. Als neunzehnjähriger, evangelischer junger Mann komme ich
ins Gespräch mit "Jehovas Zeugen". Ein Gespräch ungleicher Partner! Sie sind
für die Diskussion mit Andersdenkenden geschult. Sie haben auf jede Frage eine Antwort,
auf jeden Einwand, ein Gegenargument. Dreimal in der Woche kommen sie zusammen, um sich,
rüsten zu lassen, Menschen für ihre theokratische Organisation" zu gewinnen.
Und was hatte ich ihnen damals entgegenzusetzen? - Allzuwenig! Meine Generation hat das Strammstehen und das Grüßen gelernt. Wir haben gelernt, Hitler zu ehren und Gott zu leugnen. Wir sollten den Staat lieben und Christus hassen, den Krieg verherrlichen und Glaubensmenschen als artfremde Schwächlinge verachten. Wie sollte ich jetzt gerüstet sein, dem Zugriff dieser-Bewegung zu begegnen? Schon nachdem ich mich kurze Zeit mit den Schriften der Zeugen Jehovas" beschäftigt habe, komme ich zu dem Entschluß, selbst ein Glied der Neuen-Welt-Gesellschaft" zu werden. Bald besuche ich die Versammlungen und gehe mit der Wachtturm-Literatur von Haus zu Haus, erkläre meinen Austritt aus der evangelischen Kirche und lasse mich-bei den "Zeugen" taufen. Das bedeutet: Nun gehöre ich zu der glücklichen Neuen-Welt-Gesellschaft", wie der Wachtturm diese Organisation so gerne nennt. In ihrer Mitte soll die Bibel als alleiniger Maßstab gelten. Sie will zum ursprünglichen Christentum zurückgekehrt sein, und bei Ihr ist alles ganz freiwillig".
Doch die Organisation der Zeugen Jehovas" hält nicht, was sie laut prahlend immer wieder verspricht. So sehr ich mich zunächst auch bemühe, meine Augen zu verschließen: Die Wirklichkeit der vielgepriesenen Neuen-Welt-Gesellschaft" sieht ganz anders aus. Nicht die Bibel, sondern die Schriften der Wachtturm-Gesellschaft und ihre besondere Bibel - Auslegung sind letztgültige Autorität!
Und sie enthalten nicht das versprochen ursprüngliche Christentum, wie ich bald entdeckte, sondern eine Sammlung menschlicher Lehren (zu deren Erweis zwar viele zusammenhangslose Bibelstellen "herhalten" müssen), die aber weit über das biblische Christentum hinausgehen. (2. Joh. 9), und statt der verheißenen Atmosphäre der Freiheit finde ich nur organisatorischen Zwang, geistige und geistliche Uniformierung und Gewissensknechtschaft.
Das treibt mich zum Lesen der Bibel
Und nach der Entdeckung der Wirklichkeit der
Neuen-Welt-Gesellschaft" kommt es zur Entdeckung meiner eigenen Wirklichkeit:
So wie ich bin, kann ich nicht vor Gott bestehen. Ich bin ein Sünder. Und aus dieser
Stellung kann mich die Wachtturm-Organisation nicht retten, auch nicht das
angelernte Wissen, die Erkenntnis", auch nicht der noch so eifrige
"Felddienst" von Haus zu Haus. Denn ich habe keinen Frieden mit Gott, weil ich
keinen Heiland habe. Daß es durch Jesus Christus eine Heimkehr gibt in die Gemeinschaft
mit Gott, daß Gott allen, die zum Sohne kommen, Vater sein will und sie seine Kinder sein
dürfen, denen er sagt: Mein Kind, du bist mir recht, und deine Sünden sind dir
vergeben" - das alles hat mir die Wachtturm-Religion nicht gesagt. Das finde ich erst
jetzt beim Lesen der Bibel (Joh. 1, 12; Röm. 8, 15. 16; 5, 1. 2). Das herrliche
Evangelium von der Gnade Gottes leuchtet vor meinem inneren Auge auf. Ich darf es
erkennen: Das Heil, ist ganz allein in Jesus Christus zu finden, Heil für alle Menschen.
Darum muß ihnen das Evangelium vom gekreuzigten Christus" verkündigt werden.
(1. Kor. 1, 23; 2, 2)
Was aber hat die Wachtturm-Gesellschaft uns verkündigt
und weiterzuverbreiten geboten?
Statt der Frohbotschaft vom Heil in Christus die Drohbotschaft von der
Schlacht von Harmagedon. Und statt von dem lebendigen Herrn, der für uns gekreuzigt und
auferstanden ist, zu zeugen, sollen wir von der Theorie, daß 1914 das Königreich Jehovas
begonnen habe, Zeugnis geben. Mit Erschrecken lese ich die Warnung des Apostels Paulus:
Wenn euch jemand ein anderes Evangelium predigt, er sei verflucht!" (Gal. 1,
8.9). Dies Wort trifft mein Gewissen: Kann ich da noch in dieser Sekte bleiben? Ich bin
von Tür zu Tür gegangen und habe den Leuten gesagt: Eure Kirche lehrt anders als
die Schrift, darum geht aus ihr hinaus." Nun muß ich, erkennen, daß meine eigene
Kirche" ein anderes Evangelium hat als die Bibel. Muß ich sie da nicht
verlassen? Doch dieser Gedanke ist schon Ketzerei in den Augen der Zeugen".
Wer sich. von der Wachtturm-Gesellschaft löst und ihre
Organisation verläßt, soll umkommen wie die Rotte Korah, die gegen Mose rebellierte:
Die Abtrünnigen
lassen ihren Namen zum Fluchwort zurück und werden
hinausgeworfen,
werden von allem künftigen Leben abgeschnitten", sagt eins ihrer
Bücher.
So stehe ich also vor der Wahl
So stehe ich also vor der Wahl, entweder bei den Zeugen" zu
bleiben und ihr falsches Evangelium zu verkündigen (das bringt min Gottes Zorngericht ein
nach Gal. 1,8), oder die Organisation zu verlassen (das hat zur Folge, als Ketzer und
Abtrünniger von den Zeugen Jehovas" verdammt zu werden). Was soll ich tun? Wem
soll ich mehr glauben, Gott oder Menschen? Zunächst schwanke ich.
Dann aber fällt die Entscheidung: Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen. Auch wenn dieser Weg viel Anfeindung und Schmach bringt von seiten der ehemaligen Mitverbundenen - ich will den Weg des Glaubens gehen. In den Wintertagen des Jahres 1956 ruft mich die Stimme des guten Hirten, Jesus Christus; aus der Diktatur der Wachtturm-Organisation heraus. Er ruft mich zu sich: Alles, was mir der Vater gibt, kommt zu mir, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen!" Nun darf ich's erkennen, daß Er für mich gestorben ist, daß Er mich mit dem Vater versöhnte.
Und in meinem Herzen wirkt Er Glauben und Vertrauen zu ihm und die Bereitschaft, Seinen Namen zu bekennen. Der Bann der un-"theokratischen Organisation" ist gebrochen für immer. "Ich habe nun den Grund gefunden, der meinen Anker ewig hält."
Auch an das deutsche Zweigbüro der
Wachtturm-Gesellschaft richtete ich einen Brief
In den folgenden Wochen und Monaten sage ich den mir bekannten
Zeugen Jehovas" vom biblischen Glauben, der sich nicht an eine Organisation
klammert - sie heiße, sie wolle - sondern an eine Person: an den lebendigen Herrn Jesus
Christus. Auch an das deutsche Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft richte ich einen
Brief mit diesem Zeugnis. Noch ehe ich die Antwort erhalte, lösen sich etwa 15
Zeugen Jehovas" meiner Heimatversammlung und der Nachbargruppen von der
Wachtturm-Organisation, um auch den Weg der Jesus-Nachfolge, zu gehen.
Die Zeugen Jehovas". beantworten unsere Abtrünnigkeit" mit der Exkommunikation (Gemeinschaftsentzug"). Das bedeutet, daß kein Zeuge" mehr mit uns reden darf, noch uns grüßen, noch ins Haus aufnehmen. Als Begründung heißt es in dem mir damals übersandten Schreiben:- völlig außer Harmonie mit der neuen Welt- bzw. Wachtturm-Gesellschaft". Das bin ich allerdings, und das möchte ich, auch immer bleiben. Mit einer religiösen Diktatur, die in' ihrer Lehre nicht bei der Bibel blieb und die in ihren vermessenen Hoheitsansprüchen (Mitteilungs- und Verbindungskanal Gottes" usw.) sich an Christi Statt zu stellen wagt und die zugleich alle Andersgläubigen, die nicht zu ihr kommen, in richterlicher Weise verurteilt, will ich keine Gemeinschaft.
Und alle meine Felddienst"-Leistung?
Und alle meine Felddienst-Leistung"? Und meine tiefere
Erkenntnis"? Und die vorher so freundschaftliche Verbindung mit vielen
Zeugen".? Ist dass alles nichts? Mit dem Apostel Paulus möchte ich darauf
antworten: Das, was ich (früher) für Gewinn hielt, das habe ich um Christi willen.
für Verlust zu achten gelernt, ja, ich achte sogar unbedingt alles für Schaden
gegenüber der, unendlich wertvolleren Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn,
um dessentwillen ich das alles preisgegeben habe und es geradezu für Kehricht halte,
damit ich nur Christus. gewinne und in ihm erfunden werde
" (Phil. 3,7,8 nach
Menge). Denn ohne Jesus Christus haben wir nichts - und hätten wir sonst alles. Mit ihm
aber haben wir alles - und hätten wir sonst auch nichts. (Joh. 3,36; 1. Joh. 5,12.13).
Ich habe eine ganze Reihe von Handreichungen gedruckt
und herausgebracht
Natürlich lassen sich die vielen Fragen, die hiermit zusammenhängen,
nicht in einem kurzen Traktat beantworten, Ich möchte jedoch gerne versuchen, Ihnen zu
helfen. Um häufig wiederkehrende Anfragen nicht immer noch einmal brieflich beantworten
zu müssen, habe ich eine ganze Reihe von Handreichungen gedruckt herausgebracht:
- Was ist es um den Namen Jehova"?
- Wer ist der kluge und treue Knecht"?
- Wie steht der Christ zum Staat?
- Gesetzliches Christentum, was heißt das?
- Die Hoffnung der Christen 144 000 und andere Schafe"
- Hoffnung für Israel?
- Kriegsdienst oder Friedensdienst?
- Sagt die Wachtturm-Gesellschaft "Jehovas Zeugen" die Wahrheit?
- Unter welchem Risiko wird man Z. J.?
- Neuer Endtermin 1975, Aktivierungsmittel oder Botschaft von Gott?
- Wohin sollen wir gehen?
- Eine gründliche Auseinandersetzung mit Lehre und Geschichte der
Wachtturm-Religion in dem Buch: Vom Zeugen Jehovas zum, Zeugen Jesus Christi",
115 Seiten.
- Ein Appell an die Zeugen Jehovas" zur Selbstprüfung:
Die Bibel und deine Kirche, stimmen sie überein?"
Hans-Jürgen Twisselmann, Itzehoe, Schleswig-Holstein
ANGST VOR DEM ALLEINSEIN, VOR SCHMACH UND
EHRABSCHNEIDEREI
Ein Wort aus der Erfahrung mit Jehovas Zeugen"
(Aus dem christlichen Hilfswerk "Bruderdienst" für die Zeugen
Jehovas in der BRD)
Ein bemerkenswertes Beispiel: Frau Hildegard V. aus Gunzenhausen, eine
Zeugin-Jehovas", wandte sich hilfesuchend an uns mit den Worten:
Ich bekomme vor den Herren der Zeugen Jehovas keine Ruhe, Meine
erste Austrittserklärung gab ich durch Eilboten am 28. März ab. Darauf besuchten mich
die Herren mit der Erklärung, ich könne so wenig aus der Neuen-Welt-Organisation
austreten, wie ich nach Bonn fahren könnte, und dort erklären: Ab heute sei ich kein
Deutscher mehr
"
Wir gaben ihr den Rat, noch einmal eingehend ihre Glaubens- und Gewissensgründe, biblisch fundiert, den zuständigen Instanzen der theokratischen Organisation" darzulegen und darum zu bitten, ihre Gewissensentscheidung zu respektieren. Sollten die "Zeugen" jedoch sich weiterhin weigern, ihr das Ausscheiden aus der Organisation zu gewähren, so bliebe: ihr kein anderer Ausweg, als eine öffentliche Erklärung in der Presse abzugeben.
Die Folgen
Diesem Rat folgte sie dann. Ergebnis: Ihrem Austrittsbegehren wurde nicht
entsprochen. Aber sie wurde a u s g e s c h l o s s e n. Dies ist nur: ein Beispiel von
vielen. Seltsame Türen hat diese Neue-Welt-Gesellschaft". Sie haben eine
Klinke nur von draußen. Man kommt hinein, aber nicht heraus. Und wenn, dann nur durch
Rausschmiß".
Nur durch Anschluß an ihre "Neue-Welt-Gesellschaft" gibt es ihrer Ansicht nach ein Überleben des nahen Weltendes". Nur sie ist die wahre Kirche. Nur sie hat die Wahrheit. Nur sie garantiert Heil. Viele sind dieser Einladung Stufe für Stufe gefolgt und werden bitter enttäuscht. Der eine mehr, der andere weniger. Einer früher, der andere später. Eines Tages werden alle enttäuscht.
Denn eine Organisation kann nicht retten! Mancher möchte heraus. Aber - einen Austritt gibt's nicht. Begründung: Du bist ja auch nicht eingetreten." (Der Anschluß wird ja nie so bezeichnet . . .). Also schweigen sie und machen stillschweigend weiter mit. Die A n g s t sitzt ihnenim Nacken. Warum Angst?
Der Gemeinschaftsentzug" droht!
Er droht jedem, der zu sagen wagt:
- daß ihm Freiheit versprochen, aber Felddienstzwang und Gewissensdruck
beschert werden, - daß man Bibelstudium sagte, aber Wachtturmstudium meint,
- daß man Hingabe an Jehova" sagte, aber Hingabe an die
Wachtturm-Gesellschaft verlangt. Er droht jedem, der sich weigert,
- die unbiblischen Lehren des Wachtturms zu predigen und über offenbare
Irrwege der kleinen und großen Führer zu schweigen.
- einzustimmen in den Richtgeist über andere Christen und.
still zu sein zur Selbstvergötzung der "Organisation Jehovas".
Kurz: Er droht jedem, der die Lehren und Praktiken der Zeugen
Jehovas" durchschaut, kritisiert oder angreift, sich ihren Gehorsamsforderungen nicht
unterwirft und deren .Hoheitsansprüche als Kanal" Gottes und kluger und
treuer Knecht" des Herrn nicht anerkennt.
Doch warum Angst vor dem Gemeinschaftsentzug? S o 1 1 e
n sie doch!?
1. Ein Zeuge Jehovas" hat meistens durch Bekenntnis und totalen
Einsatz für seine Organisation alle weltliche" Gemeinschaft verloren. Wird er
nun bei den Zeugen" ausgeschlossen, so heißt das: Verlust jeder menschlichen
Gemeinschaft!
Die Zeugen dürfen mit ihm nicht sprechen, ihn nicht einmal grüßen, er
wird gemieden wie ein Aussätziger, diffamiert wie ein Verbrecher. Wer mit ihm spricht,
wird selbst mit Gemeinschaftsentzug bestraft. Angst vor dem Ausschluß ist Angst vor
dem Alleinsein, vor Schmach und Ehrabschneiderei!
2. Ein Zeuge Jehovas" hat jahrelang felsenfest an alle Lehren geglaubt. Er hat auch geglaubt, wer diese Organisation verläßt, geht in Gottes Schlußgericht von "Harmagedon" in die Vernichtung". So schreibt das Wachtturm-Werk Neue Himmel und eine neue Erde", Seite 325: Die Abtrünnigen, welche zur Klasse des 'schlechten Sklaven' werden, lassen ihren Namen zum Fluchwort zurück und werden hinausgeworfen, um ihr Teil mit den Heuchlern zu haben, die in Harmagedon schließlich hingerichtet werden .... Weil der Fluch sie trifft wegen ihrer Heuchelei und Rebellion und wegen ihres Ungehorsams (gegen wen? - gegen die Gesellschaft!) werden sie von allem künftigen Leben abgeschnitten."
Solche Angst vor Vernichtung" geht auch dem oft noch nach, der sich gegen Irrlehren und Mißstände auflehnt, u. U. auch komplexhaft und im Unterbewußtsein noch Jahre nach dem Ausschluß.
Angst vor dem Ausschluß ist Angst vor, der eigenen Angst ( . . und wenn ich eines Tages fürchten würde, es könnte doch was dran sein ab der Wachtturm-Botschaft, dann würde mich schon die Angst vernichten "). Ein Beispiel aus der Praxis:
Eine ehemalige Zeugin" ;aus Berlin berichtet
Meiden wie den Teufel! Einer älteren Dame, die zu den
Zeugen" gehört, wurde auf der Straße plötzlich übel. Eine ehemalige
Mitverbundene sieht das, eilt herbei, nimmt sich ihrer an und bringt die ältere Dame bis
zu ihrer Haustür. Plötzlich zuckt die Zeugin" zusammen und ruft: Eben
ist Frau . . . vorbeigegangen und hat uns gesehen. Jetzt kommt eine Meldung, paß auf, das
wird furchtbar." Tatsächlich erschien einen Tag darauf ein leitender Herr der
Ortsversammlung der Zeugen" und stellte die ältere Frau empört zur Rede:
Wie kannst Du Dich von Frau
nach Hause bringen lassen. Weißt Du nicht, daß
sie ausgeschlossen ist bei uns. Alle diese Leute mußt Du meiden wie den Teufel."
Gewissensnot wird bestraft. Beispiel: Ich selbst
Als junger Mann von 19 Jahren schloß ich mich 1951 den Zeugen"
an, kam aber im Laufe der Jahre mehr und mehr in einen Gewissenskonflikt. Theorie und
Praxis, Lehre und Leben stimmten bei den Zeugen" nicht überein. Und zwischen
dem christlichen Glauben, wie ich ihn in der Bibel kennenlernte, und der
Wachtturm-Ideologie klaffte ein abgrundtiefer Gegensatz. Ich zog mich zurück und teilte
der Führung in Wiesbaden meine Gewissensbedenken mit. Nach mündlichen Diskussionen mit
den zuständigen Funktionären, die ultimativ Anerkennung der Wachtturm-Führung und Lehre
forderten, und nach vielen Gesprächen mit Zeugen Jehovas", die dazu führten,
daß sofort eine Anzahl von ihnen meinem Beispiel folgten, wurden sie und ich kurzerhand
ausgeschlossen. Begründung, in meinem Fall: "
völlig außer Harmonie mit der
Neuen Welt bzw. Wachtturm-Gesellschaft".
Der gesamte Briefwechsel, einschließlich der
Ausschlußmitteilung, sind Beweis genug, daß meine Trennung freiwillig und aus
Gewissensgründen geschah. Trotzdem verbreiten die Zeugen Jehovas" unwahre und
diffamierende Behauptungen über mich und andere. So also reagiert die
Neue-Welt-Gesellschaft", wenn einer ihrer Anhänger es wagt, selbständig zu
denken, Gottes Wort zu: erforschen und d a r a n zu glauben. Das verlockende Angebot der
Freiheit zum selbständigen Bibelstudium ist für sie nur ein Mittel, Menschen in ihre
Organisation zu locken, um ihnen dann diese Freiheit für immer zu rauben. "Jesus
sagt: Ich bin die rechte Tür. Wer durch mich eintritt, wird selig sein, er wird
ein- und ausgehen und Weide finden . . . Ich bin gekommen, daß sie leben können und im
Überfluß finden, was sie brauchen."
(Joh. 10,9.10. Zink). - Hans-Jürgen Twisselmann
"HABT SALZ IN EUCH"
Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Studienartikel
Lehrstück Wt. 22/2, S. 695-700
"Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wißt,
wie ihr einem jeden zu antworten habt." Wie erklärt nun die Wachtturmgesellschaft
die Bedeutung dieser Aufforderung, "habt Salz in euch"? Welcher Zusammenhang
besteht zwischen dieser Aufforderung und dem als Leitgedanken angeführten Bibeltext aus
Kolosser 6:4? Wie erklärt die Leitung der Wachtturmgesellschaft die Bedeutung von
Eure Rede sei stets mit Salz gewürzt"?
In all ihren Darlegungen wird bewußt n i c h t auf den wirklichen
Zusammenhang, die wirklich schriftgemäße Bedeutung dieser Bibelstelle eingegangen.
Wunsch und Vorstellung der Wachtturmgesellschaft
Aber wollen wir uns doch erst noch einmal vergegenwärtigen, was gemäß
dem Wunsch und der Vorstellung der Wachtturmgesellschaft Anleitung zu unserem Handeln sein
soll.
In den ersten Abschnitten wird das "Salz" als Erkenntnis zur geistigen Gesundheit der Christenversammlung dargestellt. Nur so ist der Beginn des zweiten Abschnittes, "Wir fragen uns deshalb, mit wieviel von diesem 'Salz' die Rede gewisser Männer bei der Gelegenheit gewürzt war " zu verstehen. Nach der Darstellung in diesem Zusammenhang, wir vergleichen den Abschnitt zwei weiter, hatte also der Apostel Johannes (Markus 9: 38-40) nicht genügend "Salz", sprich Erkenntnis. Es ist von Selbstsucht die Rede. Er verstand nicht (vergleiche dabei die Wachtturmgesellschaft), daß auch Menschen, die nicht Jünger Jesu waren oder sind, im Namen Jesu befugt sind, tätig zu sein. Johannes betrachtete die Apostel als einzige Gruppe von Menschen (vergleiche die Wachtturmgesellschaft), so wird weiter ausgeführt, die befähigt war, im Namen Jesu tätig zu sein.
Jetzt folgt im Abschnitt acht der Hinweis, daß j e d e
r tätig sein kann und belohnt wird, wenn er im Namen Jesu Christi Gutes tut.
Weiter wird gesagt, wer gleichgültig und nicht am geistigen Wohl seiner
Brüder interessiert ist, verrate Selbstsucht und Lieblosigkeit und lasse erkennen, daß
ihm am ewigen Leben des anderen nichts liege. "Es wäre besser, wenn sich solch
fahrlässig handelnder Mensch ins Meer versenken würde", wird Markus 9:42 zitiert.
Wir sollten also andere nicht zum Straucheln bringen und uns auch nicht durch andere, in
die wir größere Erwartungen setzen, zum Straucheln bringen. Das bedeute unseren Tod.
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Habt Salz in euch". Warum forderte er sie dazu auf? Weil sie einen Mangel an dem sinnbildlichen Salz der Erkenntnis verraten hatten. Das Salz" stelle auch die Charaktereigenschaften dar, die einen veranlassen, anderen gegenüber geschmackvoll" zu handeln. Was er sagt, werde für andere gefälliger und seine Worte seien leichter aufzunehmen und gedanklich leichter zu verdauen. Wenn wir also Salz" in uns haben und unsere Worte damit würzen, werde es uns helfen, das zu tun, wozu Jesus seine zwölf Apostel abschließend aufforderte, H a I t e t F r i e d e n untereinander" (Markus 5:22) W e r soll denn nun Frieden untereinander halten? Damit kommen wir zu dem entscheidenden Punkt, auf den die Wachtturmgesellschaft hinaus will. So folgt der Schlußsatz zum Lehrstück, den wir besonders beachten müssen: Er (der Frieden) hält u n s als Gottes o r g a n i s i e r t e s Volk unter Christus z u s a m m e n".
Da liegt der Widerspruch!
Es kommt hier eine geschickte Verlagerung der Worte Jesu auf die
Organisation der Wachtturmgesellschaft zum Ausdruck, ein Alleinvertretungsanspruch der
Wachtturmgesellschaft, als einzig auserwähltes Volk ewiges Leben zu erlangen. Das steht
in krassem Widerspruch zu dem vorher an Hand der Bibel dargelegten Ausführungen.
Fassen wir noch einmal zusammen. Was wurde ausgeführt? Die Apostel hatten nicht genügend Salz", also nicht die richtige Erkenntnis. Jesus begründete ihnen, daß j e d e r , der in seinem Namen Rechtes tut, dazu berechtigt sei und keiner selbstherrlich irgendjemandem dieses Recht absprechen kann, unabhängig davon, ob er sein Bruder ist oder nicht.
Spätestens hier muß eigentlich jedem der Widerspruch zwischen dieser Darstellung und dem tatsächlichen Handeln der Wachtturmgesellschaft bewußt werden, auch demjenigen, der unserer Auffassung von der Widersprüchlichkeit der irreführenden, unbiblischen Lehre der Wachtturmgesellschaft noch skeptisch gegenübersteht. Prüft den Widerspruch doch selbst nach!
Wo verkündet und tätigt die Wachtturmgesellschaft
diese brüderliche Liebe auch zu dem, der nach i h r e r Auffassung nicht i h r Bruder
aber dennoch ein getreuer Diener Gottes ist?
Es gilt doch bloß die Lehre der Wachtturmgesellschaft und keine andere.
Und der, der es wagt, das Unbiblische der Lehre aufzuzeigen, der Fragen hat, der zögert,
der nicht mehr bereit ist, alles widerspruchslos hinnehmen zu müssen, wird gemaßregelt,
ausgeschlossen, verleumdet.
Wo zeigt sich die geforderte christliche Duldsamkeit? Wo wird anderen praktisch die hilfreiche Hand gereicht? Aber gerade das sollen wir doch gemäß der Bibelstelle tun, die als Leittext - Kolosser 4:6 - gewählt wurde, tun! Betrachten wir alles noch einmal unter diesem Gesichtspunkt. Schreibt eure Gedanken. Hier könnt ihr euch frei äußern. - In christlicher Verbundenheit U. B.
BEGINN EINES WEITEREN AUFBRUCHS IN DER ORGANISATION?
Zur Bedeutung der Auseinandersetzung in Dresden-Leuben aus Dresdener Sicht
Die Auseinandersetzung in Dresden-Leuben-Zschachwitz, von der in CV
94/1977 berichtet wurde, zieht ihre Kreise unter den Geschwistern in unserer Stadt. Ja, es
wird ganz bestimmt der Beginn eines weiteren Aufbruchs in der Organisation sein. Denn
keine derartige Erfahrung bleibt ohne ihre frühere oder spätere Auswirkung. Was man
einmal zur Kenntnis nehmen mußte, hat man zur Kenntnis genommen. Es wird der Same sein,
der aufgeht. Jetzt mag die Meinung darüber noch geteilt sein. Aber die Zeit arbeitet
gegen die Wachtturmgesellschaft. Sie kann nicht über 100 Jahre nun schon immer
diese Generation" sagen und von einer in die andere verschieben. Ihre
Unglaubwürdigkeit w i r d darum offenbar! Das ist unvermeidlich! Die betreffenden
Geschwister haben eigentlich ein großes Beispiel gegeben. Sie haben die Augenklappen der
Wachtturmgesellschaft nicht angelegt, sondern ihre Augen zum Sehen und ihre Ohren zum
Hören benutzt, um festzustellen, welche christlichen und rechtlichen Argumente gegen die
Wachtturm-Endzeit-Verschiebungen sprechen, sie wirklich unglaubwürdig machen. Das ist
nicht mehr hinwegzudiskutieren. Das läßt sich nur eine zeitlang unterdrücken. Was kann
die Organisation schon machen? Einige meinen, der Bazillus" sei schon drin, und
es wäre besser, vorsorglich" die Isolier-Sanktionen für
Neutralitätsverletzer" anzuwenden. Andere halten entgegen, damit würde alles
erst recht zum Ausbruch kommen. Einige meinen, die zum Ausdruck gebrachte Ablehnung der
antikommunistisch-staatsfeindlichen Politik der Wachtturmgesellschaft sei der Beweis der
Rebellion", andere sagen, man soll das noch nicht so streng sehen, und es
vielleicht doch als in diesem Fall angewandte theokratische Kriegslist" gelten
lassen. So schwebt das Damoklesschwert. Auf jeden Fall wird aus allen Rohren gegen CV
geschossen, vor allem antikommunistisch-politisch. Was wollen sie auch biblisch und
christlich überzeugend dagegen vorbringen. Sie lassen damit nur immer mehr ihre
heuchlerische Maske angeblicher politischer Neutralität, angeblichen Unpolitischseins,
fallen. Sie zwingen damit nur umso schneller die Entscheidungen der Geschwister herbei,
die ein christliches Werk tun wollen und keine staatsfeindliche Politik zu treiben
wünschen. Insgesamt zeigt sich, daß die älteren Geschwister eine größere Besonnenheit
an den Tag legen. Ihre Lebenserfahrung veranlaßt sie, den Dingen mehr Gehör zu schenken
und sich nicht von der WTG einfach die Augen zuhalten und die Ohren zustopfen zu lassen,
wenn sie etwas zur Prüfung vorgelegt, bekommen. Da jeder, der sich eine Übersicht
verschafft, sehen, kann, daß die Wachtturmgesellschaft mit ihrer über 100jährigen
Endzeit, die schon mehrere Generationen ins Grab sinken ließ, längst unglaubwürdig ist,
werden auch die Jüngeren zur Besinnung kommen. Aus dem Funken wird auch in Dresden die
Flamme schlagen!
- dr. -
INFORMATIONEN/MITTEILUNGEN
WTG-Missionare im Status amerikanischer staatlicher Entwicklungshelfer
nach Äthiopien
Prof. Dr. Friedrich Heyer, Direktor des Konfessionskundlichen Seminars der
Universität Heidelberg, BRD, berichtet in der Ökumenischen Rundschau 1/1971 unter dem
Thema "Die äthiopische orthodoxe Kirche als unser ökumenischer Partner" u. a.:
"Unter den 275 jungen Amerikanern, die mit dem Peace Corps zur Schularbeit ins Land
kamen, schlichen sich auch Vertreter der 'Ernsten Bibelforscher' ein und sammelten Gruppen
des Watch Tower". (S. 5)
Das amerikanische Peace Corps (Friedens-Korps) ist eine staatliche
Organisation der USA für sozialpolitische Entwicklungshilfe in anderen Ländern, Sitz in
Washington D. C.
Öffentliche Vorträge über das verschobene
Weltende" der WTG in Nordrhein-Westfalen 1978
In den öffentlichen Vorträgen, die allen Ortsgruppen des
Freidenker-Verbandes im BRD-Land Nordrhein-Westfalen 1978 zur Verfügung stehen, lautet
eines der Themen: "Das verschobene Weltende - Offenbarungen und Prophezeiungen am
Beispiel der Zeugen Jehovas". Der Referent ist Reinhold Schmidt, Münster. Die
Vorträge stehen unter der Regie der Schulungskommission des Landesverbandes NRW des
Deutschen Freidenker-Verbandes.
Über den Umkreis des WTG-Zweigbüros in Wiesbaden
CV-Mitverbundene, die zu Besuchsgruppen im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden
gehörten, teilen mit, daß im Zweigbüro etwa 190 Personen tätig sind, die in Wiesbaden
und in der näheren Umgebung wohnen. Bis auf die in Sonderdiensten sind alle Mitarbeiter
des Zweigbüros auf die 8 Teilversammlungen von Wiesbaden und umliegende Orte für den
Verkündigungsdienst aufgeteilt. Es bestehen daher viele Möglichkeiten.
Zusammenkünfte freier Christengemeinden
In Dresden
Rob.-Blum-Straße 6 (Raum d. adv. Gem.), Samstag 13.30 Uhr
In Leipzig
Witzgallstraße 20 (Jgd.-Zi. St. Laurentius) Samstag 14 Uhr Blumenstraße
74 (Raum d. meth. Gem.) Sonntag 14 Uhr Maurice-Thorez-Straße 22 (Raumgem.) Samstag 16 Uhr
In Karl-Marx-Stadt
Gießerstraße 36 (Jgd.-Zi. St. Joseph) jeden 2. Samstag 14 Uhr
In Magdeburg
Bärstraße 9 (Raumgem.) Sonntag 14 Uhr
Bildet überall WT-freie Hausgemeinden, Hauskreise und Gruppen, die Zeit
ist herbeigekommen! In CV 97 wurde über die jüngste Bildung einer freien Gemeinde in
Jarmen, Mecklenburg, berichtet.
Informationen zum "Jahrbuch 1978"
Im Dienstjahr 1977 wurden laut Jahrbuch 1978" 124 459 neue
Taufen erzielt.
Damit sank dieses Taufergebnis in den Niveaubereich des Jahres 1969
zurück.
Für 198 Länder (ohne 18 andere, Verbote) werden 114 786 Taufen statistisch ausgewiesen. Tatsache ist, von diesen über Hunderttausend Taufen wurde nicht eine einzige Taufe wirksam. Millionen von Verkündigerstunden von Haus zu Haus" ergaben an Wachstum gleich null.
Im Gegenteil, die Verluste an Verkündigern durch GE schlugen bis in das Jahr 1976 durch. 63000 Verkündiger = die Summe der zusätzlichen Verluste (durch GE + Fernbleiben) die in die Substanz der /0-Verkündigerzahl negativ eingriffen.
Folglich ist die mit 1 909 297 angegebene
/O-Verkündigerzahl für das Jahr 1977 eine manipulierte Zahl des
Jahrbuch-Editors"
(JB 1978
JB 1977)
Deutschland (BRD) (E-18)
Die westdeutsche Zweigorganisation verblieb im Bereich der roten
Zahl". Die Verluste (GE ohne Tote) schlugen bis in das Jahr 1974 durch, Von 34 506
Taufen der Jahre 1972-77 wurde ca. nur 1/3 wirksam.
USA (G-6)
Die Taufdynamik dieser Zweigorganisation = gebrochen, das Taufergebnis von
1977 = 27995 Taufen, fällt weit hinter das Ergebnis von 1970 zurück. Den 328 511 Taufen
der Jahre 1972-1977 stehen 198 000 Fälle GE (und Fernbleiben) gegenüber, damit wurde
praktisch das Taufergebnis bis 1974 wieder ausgelöscht. Für die nächsten Jahre werden
sich die genannten Zweige darauf einstellen müssen, in diesem Tief" von
Stagnation und roten Zahlen" ausharrend zu verbleiben.
Ein seit 30 Jahren überfälliger Artikel in
Erwachet" Nr. 1178 Rassenunterschiede - wie groß sind sie?", als
Eintrittsbillet" in afro-asiatische Länder geschrieben, zeigt diese Tendenz
sehr deutlich an. Diese Frage empfehlen wir allen Studiengruppen zur Aussprache.
Herzlichen Gruß und Dank übermitteln wir unserem Bruder M. in Lothringen.
W. D.
FASST MUT UND FÜRCHTET EUCH NICHT!
Die Zeit ist herbeigekommen
Liebe Leser
Sollen sie doch!", sagte unser Bruder H. J. Twisselmann
seinerzeit furchtlos, als ihm klargeworden war, daß die WTG kein Werk Gottes ist und ihm
Gemeinschaftsentzug, Verleumdung unter Mißbrauch der Bibel wie Rotte Korah, Abtrünniger,
Verräter, Judas, und Diffamierungen als vernichtungswürdiger Verbrecher seitens der WTG
und ihr Höriger zuteil wurden. Außer, die Sache totzuschweigen, hat die WTG sich nie
anders verhalten. Anstatt auf Argumente einzugehen, hat sie immer den großen Knüppel der
Diffamierung, Verleumdung und des Rufmordes hergeholt: Verräter, Fluchwürdiger,
Vernichtungswürdiger! Vielleicht bringt das die so Angegriffenen wenigstens dazu, daß
sie schweigen, die anderen aber dazu, daß sie sich fürchten, die Argumente gegen die WTG
auch nur anzuhören. Es gibt keine Diffamierung, von feindseliger, antikommunistischer
politischer Verteufelung über Mißbrauch der Bibel bis zu Begriffen aus der Gosse, die
seitens WTG-Höriger nicht schon gegen CV z. B. in Umlauf gesetzt worden wären. In
Ermangelung seriöser Antworten auf die CV-Kritik ist das nur eine Selbstentlarvung und
öffnet Aufrichtigen nur umso schneller die Augen. Fürchtet euch daher nicht, liebe
Brüder und Schwestern, sondern stellt mutig und offen eure auf die Sache bezogenen
Fragen, ob es wahr ist, was CV sagt. Die Auseinandersetzungen werden noch interessanter!
Denn das Jahrzehnt der 70er Jahre, in dem alles auf jeden Fall zuende sein sollte, geht
ebenfalls zuende, ohne daß etwas kommt! Die WTG wird sich wundern, was damit noch auf sie
zukommt! Darum: Faßt Mut, und fürchtet euch nicht. Tretet mutig auf, geht voran, erkennt
die Verantwortung, nicht länger andere auf falschen Wegen zu führen. Schreibt uns eure
Erfahrungen. Viele warten nur auf mutige Brüder und Schwestern, die die Dinge furchtlos
anpacken. Die Zeit ist herbeigekommen!
In christlicher Verbundenheit grüßen
Eure Brüder und Schwestern,
CV-Mitarbeiter und Mitverbundene
CV-Leitung Gera/Thür.
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"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe
Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6.
Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe
A 5109/78 V 71 879
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 105
"Die WTG spekuliert jetzt eindeutig auf die Opfer der 'Industriegesellschaft' und ihrer Krisen, auf die, die da 'abschalten', weil sie nichts mehr mitkommen. Sie gilt es aufzufangen, unter ihnen soll 'gefischt' und 'gejagt' werden, um neue Generation Gutgläubiger zu gewinnen, wenn das Ende nun weiter verschoben wird. Unverschuldete und durch äußere Verhältnisse verursachte Unwissenheit oder mangelhafte Bildung ist keine Schande, sondern eher ein Ansporn, dies zu überwinden. Die WTG aber hält durch ihre Predigten gegen jede höhere Bildung bewußt und absichtlich auf einem mangelhaft gebildeten Niveau. Ihre Endzeitverkündigung gehört genau in diese Welt der Vereinfachung, des Naiven, ja Primitiven, der Flucht aus der Verantwortung in Scheinlösungen einer 'heilen Welt'".
Mit diesen Worten versucht die CV in dieser Ausgabe den Tatbestand zu kommentieren, dass trotz dem 1975-Desaster, diese Organisation weiterbesteht. Ein seltener Lichtblick mag man dazu nur sagen. Dennoch nur der halbe Schritt. Vorstehend gesagtes sollte ja nur für die westlichen Länder zutreffend sein. Im "heiligen Osten" hätte die Religion angeblich keine sozialen Wurzeln mehr.
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu
Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der
Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der
Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Die Vielseitigkeit
der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 105 Gera April 1978
ÜBERPRÜFUNG DER EIGENEN GLAUBWÜRDIGKEIT WEGEN ENDZEITLICHER 1975-FALSCHVERKÜNDIGUNG UND SOZIALER HERAUSFORDERUNG HEUTE AN ALLE CHRISTEN IST UNVERMEIDLICH
Liebe Leser,
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir sind sehr zuversichtlich, daß jeder Aufrichtige diese CV-Ausgabe mit
großem Interesse .lesen wird, wenn er den Inhalt überblickt, wie jeder andere auch, der
sich, in der WTG-Frage weiter informieren will. Es ist nicht wahr, die Christen sind nicht
"über die Nationen und über die, Königreiche" bestellt wie die WTG
jedem mit dem Jahrestext 1978 (1/78) in unchristlicher Weise in den Kopf zu setzen
versucht, alttestamentalisch-vorchristliche Prophetenaufträge für heute umfälschend,
Christen haben sich nicht über die Nationen aufzuschwingen, sondern sie halben demütig
und bescheiden in der Zerstreuung unter ihnen zu leben.
Wer sich ein derartiges Propheten- und Wächteramt heute über seine Mitmenschen anmaßt, wird schmerzlichen Entwicklungsprozessen nicht entgehen können. Für die WTG und ihr Werk und für die, die ihr bedenkenlos folgen, ist die Zeit herbeigekommen. Sowohl durch ihre eigene Weltendefalschverkündigung mit 1975 als jüngstem Terminfiasko, wie auch durch die soziale Herausforderung unserer gesellschaftlichen Entwicklung an alle Christen, die zur Überprüfung der tatsächlichen Verantwortung vor Gott und den Menschen zwingt, zur Überprüfung der eigenen Glaubwürdigkeit.
Jeder wird erkennen, daß in dieser CV-Ausgabe wieder
sehr wichtige und wesentliche Anregungen, ja Anstöße, gegeben werden, um im Zusammenhang
mit der WTG und ihrer Wirksamkeit unter den Christen insbesondere zu richtigen
Erkenntnissen und Entscheidungen zu kommen.
Vergewissert euch über alle Dinge haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
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Wir lesen in dieser Ausgabe:
Sonderbericht:
Es kommt jetzt nach 1975 mit dem Werk der WTG alles so, wie es in CV seit
1976 vorausgesagt wurde!
Beratung mit der leitenden Körperschaft der WTG vom 7. bis 11. November
1977 im Bethel Wiesbaden!
Zum Studienartikel WT 24/3:
Kann man in einem geteilten Haus glücklich sein?"
Wenn sie ihr Kind nun mit den Schlaftabletten getötet hätte, nur um es
nicht mit dem Vater zum Weihnachtsmarkt zu lassen?
Was man über das neue Buch, Die herannahende Weltregierung Gottes
Königreich", wissen muß (2)
Ein weiterer Bericht aus Jarmen, einer kleinen Stadt in Mecklenburg
Blick über den Zaun zu den anderen Mitchristen
"Den getrennten Brüdern mit Achtung begegnen." Es gibt dazu
nach 1975 keine Alternative
Vorschau: Was bedeutet das Gespräch des Vorsitzenden des Staatsrates E.
Honecker am 6. März 1978 mit der ev. Kirchenleitung auch für alle anderen Christen?
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Sonderbericht
ES KOMMT JETZT NACH 1975 ALLES SO MIT DEM WERK DER WTG, WIE ES IN CV SEIT
1967 VORAUSGESAGT WURDE!
Beratung mit der leitenden Körperschaft der WTG vom 7. bis 11. November
1977 im Bethel Wiesbaden. Wie geht es weiter?
Verkündiger weitgehend in Unwissenheit gehalten
In der Zeit vom 7. bis 11. November 1977 fand im Bethel Wiesbaden eine
besondere Zusammenkunft statt, an der Brüder aus 17 Ländern teilnahmen, um über
Druckerei und Buchbinderangelegenheiten zu sprechen. An dieser Besprechung nahmen auch
Glieder der leitenden Körperschaft teil, die dann nach der Zusammenkunft einigen
europäischen Ländern einen Besuch als Zonenaufseher abstatteten. Einer dieser Brüder,
Lloyd Barry, diente in der Bundesrepublik Deutschland vom 14. bis 19. November als
Zonenaufseher.
In Verbindung Brüder der leitenden Körperschaft
fanden in einigen Städten besondere Zusammenkünfte statt. Die Versammlungen die unter
Berücksichtigung der Platzverhältnisse in den jeweiligen Hallen eingeladen wurden,
erfuhren nähere Einzelheiten.
In II/78 werden die lieben Königreichsverkündiger" unter
Wir hörten auch" zusätzlich lediglich mit den Bemerkungen abgespeist, daß
dabei auch die modernsten Arbeitsverfahren für Büro, Druck und Versand zur Sprache
kamen", und daß im Büro Brooklyn ein Geschäftscomputer" eingesetzt
worden sei, der in, 9 Stunden das mache, was früher nur in 18 Tagen erledigt werden
konnte. Dadurch würden alle Aufträge in den USA nun täglich erledigt werden.
Es ging nicht nur um Druckerei- .und Buchbinderangelegenheiten. Es war eine Zusammenkunft für ganz Westeuropa in Wiesbaden, dessen Zweigbüro damit zum westeuropäischen Hauptzentrum wurde, um das Werk in Europa nunmehr endgültig auf den Kurs festzulegen, der in Brooklyn für die Zukunft nach 1975 beschlossen wurde. Wir werden dies sehen.
Was wurde in CV seit 1967 vorausgesagt?
Seit 1966/67 ließ die WTG bekanntlich weltweit verkündigen, Mitte der
siebziger Jahre, 1975, sei die Vernichtung dieser Welt" vollzogen und es
beginne die Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden. In CV wurde von Anfang an dazu
erklärt, daß dies eine Irrlehre und falsche Prophezeiung ist. Es wurde gesagt, daß die
WTG wie nach den Weltendeirrlehren von 1914 und 1925 weitermachen wird. Es wurde gesagt,
daß sie alles erneut umdeuten und in weitere Generation verschieben wird. Es wurde
gesagt, daß diese Weltendeverkündigung unglaubwürdig und haltlos ist, daß alles in den
Abgrund gehen muß, wenn diese Unglaubwürdigkeit zum Bewußtsein kommt. Bei vielen ist
das inzwischen eingetreten. Die WTG wurde mit dem Passagierdampfer Titanic"
verglichen, der von der Schiffsleitung mit begeisternder Bordmusik für die Passagiere
unvermindert mit Volldampf dahingejagt wurde, obwohl man wußte, daß das Schiff tödlich
angeschlagen ist und über kurz oder lang untergehen muß! Man weiß in Brooklyn, daß man
das Werk in der Tat über dem Abgrund endzeitlicher Unglaubwürdigkeit und Haltlosigkeit
weiter dahinjagt, denn bald nach dem CV-Vergleich mit der Titanic" griff der WT
diesen Vergleich auf, um ihn wie einen Spieß herumzudrehen!
Wer die CV-Veröffentlichungen seit 1967 zur 1975-Verkündigung der WTG heute nachliest, und wer dann vergleicht, was die WTG nach 1975 tut, um alle in Begeisterung und Hochstimmung zu halten und von der Haltlosigkeit der Endzeitverkündigung abzulenken, der erkennt, wie recht CV gehabt hat! Die besondere Zusammenkunft" im November 1977 in Wiesbaden ist ein neuer Höhepunkt der WT-Bordmusik" für die Fahrt in den Abgrund endzeitlicher Haltlosigkeit und Unglaubwürdigkeit.
WTG-Zonenaufseher Lloyd Barry in Westberlin
Einer unserer CV-Mitverbundenen in Westberlin nahm an dem Zusammenkommen
teil, das Lloyd Barry als Mitglied der leitenden Körperschaft und WTG-Zonenaufseher in
Westberlin durchführte. Natürlich schrieb er hierüber für CV, sowohl was die
Wiesbaden-Zusammenkunft betrifft, wie anderweitig, hinzu kommen Mitteilungen aus den
anderen Städten.
Überall, wo Lloyd Barry vor den zugelassenen Versammlungen sprach, wiederholte er mehr oder weniger die gleichen begeisternden" Beispiele von Standhaftigkeit für die WT-Lehren in verschiedenen Ländern und über Verkündigungserfolge außergewöhnlicher" Art. Zum Beispiel, wie in Japan ein atheistischer Professor in wenigen Wochen und auch ein drei Zentner schwerer Samurai-Ringer getauft bzw. gewonnen wurden. Von einem Mitglied der leitenden Körperschaft hatten die Geschwister allerdings mehr erwartet als bloße Erfahrungen, die man ohnehin im WT und Jahrbuch lesen kann. Kritische Bemerkungen gab es besonders hinsichtlich des Glaubensniveaus von Lloyd Barry, wenn er immer wieder die Erfahrung" anbrachte, wie eine 80jährige Verkündigerin in Japan und ein junger Bruder mit dem Motorrad auf dem Glatteis ins Rutschen kamen und stürzten und die alte Schwester gesagt habe, das wäre der Satan gewesen, der sie am Verkündigen hindern wollte. Ein Mitglied der leitenden Körperschaft könne nicht solchen Aberglauben verbreiten, ein Verkehrsunfall auf dem Glatteis kann jahreszeitbedingt jedem passieren und hat weder mit Gott noch dem Teufel etwas zu tun.
Das Auftreten der Zonenaufseher vor den Verkündigern hatte hauptsächlich den Zweck, weniger der WTG in die Karten gucken zu lassen, als vielmehr Hochstimmung und Begeisterung zu entfachen, damit alle auf dem WT-Schiff jauchzend weiterfahren, ohne groß nach dem Ende zu fragen. Sie sotten lieber an die Ewigkeit denken.
Was sich wirklich in Brooklyn abspielt
Die Arbeit in den WTG-Druckereien wird sich radikal verändern. Die WTG
ist von der gegenwärtigen Rationalisierung und Konzentrierung im kapitalistischen Presse-
und Druckereiwesen erfaßt, was zeigt, daß sie dem ökonomisch völlig ausgeliefert ist.
Es wurde in Wiesbaden bekanntgegeben, daß der Druck der gesamten geistigen
Speise" in etwa vier Jahren gänzlich auf Computer-Methodik umgestellt wird. Die.
größte kapitalistische Computer-Firma der Welt übernimmt die in Brooklyn
zusammengestellte geistige Speise" und füttert sie in ihren Computer, der sie
automatisch in über 100 Sprachen der Welt gleichzeitig übersetzt und dann wieder
ausspuckt". Einige Brüder, die fachlich das Computereinfüttern verstehen,
werden dabei mitmachen können. Ansonsten liegt alles in der Hand dieser weltlichen
Großfirma, die natürlich von der WTG dafür bezahlt wird. Die WTG hat in dieser Frage
dann nur nach die Zahlungsverpflichtung, die die Verkündiger durch den Schriftenumsatz
sichern müssen.
Diese größte kapitalistische Computerfirma der Welt arbeitet speziell für die WTG, will speziell durch die WTG-Verkündigung verdienen. Die Zusammenarbeit beruht darauf, daß die WTG selbst die einzige Firma ist, die gleichzeitig in über 100 Sprachen Schriften herausbringt und auch risikolos umsetzt, da die Verkündiger persönlich für die Bezahlung garantieren, ob sie sie los werden oder nicht.
Die Hauptfrage, die dazu in Wiesbaden gestellt wurde
Wenn es in etwa vier Jahren erst soweit ist, daß alles auf Computer
umgestellt ist, dann beginnt in etwa vier Jahren erst dieser neue Massenausstoß an
WTG-Schriften. Das wäre etwa 1982! Keine kapitalistische Firma würde das übernehmen,
wenn die WTG ihr nicht klarmachen könnte und würde, daß das für diese Firma ein
zukunftsträchtiges Geschäft ist. So ist zwischen der WTG und dieser weltlichen Firma
ohne Zweifel geklärt, daß sie keine Angst vor einem Weltende zu haben braucht, daß dies
nur zum ständigen Ansporn" für die Verkündiger gepredigt wird.
So wurde umgehend in Wiesbaden auch die Frage gestellt, ob diese Zusammenarbeit mit der weltlichen Großfirma nicht bedeutet, daß die WTG selbst überhaupt nicht an ein nahes Weltende glaubt, daß sie überhaupt nicht an ein Weltende glaubt. Es wurde die gleiche ausweichende Antwort gegeben, wie 1945 auf dem Kongreß in Zürich, Schweiz, als das Ende damals um weitere 10 bis 20 Jahre verschoben wurde. Es hieß damals, daß dies nicht heiße, daß es wirklich so sein wird. 1955 kam. 1965 kam. Auch 1975 kam. Es war alles Schwindel. Die jetzige alles und nichts sagende Antwort ist, natürlich heiße das nicht, daß die WTG nicht daran glaube, daß das Ende in etwa 4 Jahren kommt. Warum dann mit weltlichen Firmen Pläne vereinbart werden und Geschäftsabschlüsse bezüglich der geistigen Speise", die nicht nur das siebente Jahrzehnt, in dem unter allen Umständen das Ende kommen sollte, vergessen machen, sondern sie erst in den achtziger Jahren wirksam werden? Brooklyn antwortet, David habe in seinem Kampf gegen Goliath auch nur einen Kieselstein gebraucht, aber fünf gesammelt. Da ist man einfach baff!
Man kann doch nicht einfach Davids fünf Kieselsteine zitieren, um nun nach 1975 erneut die Verwendung der Worte Christi, diese Generation wird nicht vergehen", aus den Köpfen zu verscheuchen" und wieder in die nächste Generation zu vertragen! Das paßt doch überhaupt nicht zusammen. Das ist doch reinste Willkür. Für wie arglos, ja einfältig hält die WTG ihre Verkündiger? Meint sie, die würden alles schlucken; wenn es nur immer mit einem verblüffend wirkenden Bibelvers versehen ist? Man mißbraucht die Bibel, wie es gerade paßt, um eine Generation Argloser nach der anderen zu täuschen.
WTG-Strategie nach 1975
Es wird folgendes erkennbar, ausgehend von den Verhältnissen in den
Hauptländern, von wo das Werk seinen Ausgang nimmt. Die Zahl der Menschen, die durch
Wirtschaftskrisen Finanzkrisen, Bildungsmisere und Arbeitslosigkeit in ihrer Existenz
verunsichert, bedroht und entwurzelt werden, bedeutet ein ständig zunehmendes Heer von
materiell und geistig Benachteiligten, an den Strand Geworfenen, Niedergedrückten und
Niedergehaltenen. Der "kleine Mann", die Zahl der "einfachen Leute",
für die die hochindustrialisierte, hochtechnisierten, hochspezialisierten und
hochorganisierten und scheinbar gerade deswegen existenzbedrohlichen Verhältnisse
undurchschaubar, unverständlich und intellektuell nicht zu verkraften sind, und die
deswegen "abschalten", nimmt zu. Andererseits wächst damit auch die
"Gefahr" des Suchens nach einem vielleicht revolutionären Ausweg. Weitgehend
setzt in den so betroffenen Kreisen jedoch eine geistige Gegenbewegung ein - natürlich
nicht von allein - der "Ausweg" in eine "heile Welt" der
Vereinfachung, des Primitiven und Naiven, wo alle Probleme gelöst scheinen, ohne eigenes
Zutun gelöst werden bzw. ohne eigene letzte Verantwortung und Mitverantwortung, eine Art
"ohne mich"-Haltung. Die Blumenkinder" der Jesus-Bewegung in den USA
und anderen Ländern veranschaulichten das. Desgleichen das Aufleben der
Jugendreligionen" aus z. T. fernöstlichen indischen Heilslehren, wie auch
fundamentalistische Vereinfachungen oder Synkretismen, wie mit der Mun"-Sekte
aus Südkorea.
Die WTG spekuliert jetzt eindeutig auf die Opfer der "Industriegesellschaft" und ihrer Krisen, auf die, die da abschalten", weil sie nichts mehr mitkommen. Sie gilt es aufzufangen, unter ihnen soll gefischt" und gejagt" werden, um neue Generation Gutgläubiger zu gewinnen, wenn das Ende nun weiter verschoben wird. Unverschuldete und durch äußere Verhältnisse verursachte Unwissenheit oder mangelhafte Bildung ist keine Schande, sondern eher ein Ansporn, dies zu überwinden. Die WTG aber hält durch ihre Predigten gegen jede höhere Bildung bewußt und absichtlich auf einem mangelhaft gebildeten Niveau. Ihre Endzeitverkündigung gehört genau in diese Welt der Vereinfachung, des Naiven , ja Primitiven, der Flucht aus der Verantwortung in Scheinlösungen einer heilen Welt".
Die Illusion des geistigen Paradieses", das simple abergläubische Niveau eines Lloyd Barry, die unmögliche Verkündigung, alle Regierungen sollen ihre Macht an Christus im Himmel abtreten, die Ungereimtheit, politische Wahlen auf Erden abzulehnen, weil Christus im Himmel zuständig sei, die Predigt, Weltverbesserung" sei unchristlich, die Verteufelung aller Andersdenkenden, Andersglaubenden, der antikommunistische Haß zur Verhinderung jeder Verständigung, ja jedes Gespräches, die Schwarzmalerei aller gesellschaftlichen Verhältnisse, das endzeitliche" Hinhalten immer nur dieser Generation" seit dem ersten Endzeittermin von 1799 (!) schon, das alles und noch vieles andere mehr dokumentiert dieses WTG-Wirken im Bereich des Vereinfachen, Primitiven, Naiven. Zuviele sind es, und die kapitalistischen Krisen werfen immer neue an den Strand, die nicht mitgenommen werden, die sich nicht mehr mitgenommen fühlen, die nicht mehr mitkommen. Hier sieht die WTG ihre Chance und ihre Zukunft, eine neue Generation Gutgläubiger zu finden. Hier aber liegt auch ihre antirevolutionäre und antikommunistische Aufgabenstellung, die die in ihren Untergrundanweisungen I/78 erneut dokumentiert mit der Warnung davor, revolutionäre Bewegungen zu unterstützen oder an solchen teilzunehmen".
Was bedeutet die jetzige WTG-Zusammenarbeit mit der
größten Computer-Firma der Welt?
Es bedeutet, daß vom nächsten Jahrzehnt ab die ganze internationale
WT-Verkündigung in ihren vielen Sprachen von den Geschäftsinteressen dieser
kapitalistischen Computer-Firma abhängig geworden ist. Das muß man einmal durchdenken!
Diese Interessenvereinbarung beweist, daß oben" in der WTG überhaupt nicht an
ein Weltende geglaubt wurde und wird! Daß der ständige Weltende-Ansporn nur Mittel zum
Zweck ist, die Bordmusik" für die Titanic-Fahrt der WTG über dem Abgrund
ihrer endzeitlichen Unglaubwürdigkeit und Haltlosigkeit. Es bedeutet schließlich, daß
CV Recht hatte, wenn seit 1967 darin gesagt wurde, daß 1975 eine Weltendeirrlehre ist und
die WTG nach 1975 alles erneut weiter in die Zukunft verschieben wird! Nun sehen wir es!
Eine Aufgabe für alle Verkündiger: Wie heißt die
größte kapitalistische Computer-Firma der, Welt, mit der, die WTG nunmehr für die
Zukunft zusammenarbeitet?
K. O.
Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Studienartikel
"KANN MAN IN EINEM GETEILTEN HAUS GLÜCKLICH SEIN"
Lehrstück WT 24/3
Zur Lage in den Studiengruppen
Wir alle wissen, welche Familienprobleme es in unseren Gruppen gibt.
Dieser Tatbestand war Anlaß, obige Thematik auch den Kongressen des Jahres 1977 als
Hauptthema zuzuordnen. Es war nicht mehr möglich, dieser Thematik als angeblich nicht
vorhanden auszuweichen. Nun wird in diesem Monat wiederum dieses Thema in den Vordergrund
gestellt. Trotz der weltweit behandelten Themenstellung "Hilfestellung bei der
Lösung von Familienproblemen" treten diese immer stärker auf. Das kann doch nur
bedeuten, daß das Ziel mit diesem weltweiten Bemühen" um Hilfe keine Früchte
getragen hat. Im Gegenteil, daß die Verhältnisse sich noch zugespitzt haben. Woran kann
das liegen?
Es wäre noch verständlich, wenn sich die Probleme um die Familie im weltlichen Bereich mehren würden. Aber sollte Jehova sein auserwähltes Volk nicht unterstützen, wenn sie nach seinem Rat handeln? Und liegt der Wille nicht vor? Woran kann es liegen, daß das Gegenteil eintritt? Der biblische Rat ist weise, und weshalb sollte es mit Jehovas Hilfe nicht möglich sein, die biblischen Grundsätze in die Tat umzusetzen? Und damit geistigen Wohlstand zu erreichen? Dabei mehren sich die Familienprobleme. Also kann es, da es keinen Segen und keine Unterstützung gibt, nicht Jehovas Rat sein, den die Organisation gibt. Wieso? Es steht doch in der Bibel, was wir tun müssen.
Steht es wirklich so in der Bibel?
Steht es wirklich in der Bibel? Steht es wirklich so in der Bibel, wie es
gelehrt wird? Diese Frage muß nun eindeutig mit nein beantwortet werden! Kehren wir zur
Beweisführung zu unserem Lehrstück zurück.
Gleich im ersten Abschnitt, erster Satz, wird bewußt ein entscheidender Sachverhalt falsch dargestellt. Eine Bibelstelle wird aus dem Zusammenhang genommen, um der WT-Lehre zu dienen. Im ersten Abschnitt heißt es: Die Botschaft der Wahrheit, das Wort Gottes, wirkt wie ein Schwert", und dabei wird auf Matthäus Kapitel 10:34-36 hingewiesen. Weiter wird im Hinblick auf diese Bibelstelle ausgeführt, daß Jesus also vorausgesagt habe, daß diese Probleme auftauchen müßten.
Schlagen wir jedoch diese Bibelstelle auf und lesen selbst nach. Nachdem wir Vers 34-42 nachgelesen haben, stellen wir fest, daß in diesem Bibeltext nicht gesagt wird, daß die Botschaft der Wahrheit wie ein Schwert wirkt. Davon steht überhaupt nichts in diesem Kapitel. Wir lesen nur, daß wir nicht denken sollen, Jesus Christus wäre gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Aber weiter heißt es doch eindeutig und unmißverständlich im Vers 37, Wer Vater und Mutter, mehr liebt als mich, der ist mein nicht wert." Und in Vers 38: Wer nicht sein Joch auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert." Mit diesen Bibeltexten wird doch aber nur darauf hingewiesen, daß wir Jesus Christus allem in unserem Leben voranstellen sollen. Das ist doch der Haupttenor! Es gibt keinen biblischen Hinweis, daß diese Bibelstellen so, wie die WT-Leitung es möchte, ausgelegt werden können. Auch Lukas 14 Vers 26 zeigt eindeutig, daß diese Bibelstelle nicht so ausgelegt werden kann, wo es heißt: So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein."
Wenn die WTG-Gesellschaft diese Bibelstellen als Beweis auslegt, daß diese Familienprobleme in den Gruppen auftreten müssen, so widerspricht sie sich selbst. Könnte denn Jesus Christus anweisen, daß alle ihre Familien, ihre Brüder und Schwestern hassen sollten? Könnte das wörtlich so gemeint sein? Nein! Im Gegenteil. Nach Galater 5:22 sollen wir an erster Stelle Liebe als eine, Frucht des Geistes hervorbringen. Auf die Familie bezogen heißt es für alle Menschen in Eph. 5:33: Jeder von euch liebe seine Frau wie er sich selber liebe". Wozu also diese Verdrehung? Wozu die Verdrehung der Worte Jesu?
Warum nehmen die Probleme der Organisation zu?
Nun, in den Lehrstücken wird der Eindruck erweckt, als werde auf die
Beachtung des Wortes Gottes hingewiesen. In Wirklichkeit geht es aber nur darum,
kompromißlos die Verhaltenslehren der WT-Gesellschaft zu beachten. Darin liegt das
Unvermögen der Aushilfe und die Ursache der Zunahme der Probleme. Nur deshalb ist es
nicht möglich, die Probleme zu lösen, so daß sie sich mehren. Es ruht nämlich kein
Segen auf diesen Lehren. Sie sind keine Lösung. Sie sind vielmehr Verdrehung, eine
Falschanwendung von Worten Jesu, um von der eigenen Schuld ihrer Mehrung abzulenken. Da
muß Gott seinen Segen versagen. Denn die WT-Gesellschaft drängt praktisch auf
Verhaltensweisen, die gar nicht christlich sind sondern z. T. sogar unmenschlich. So der
bekannte Blutkult mit seinen Menschenopfern, die Verhinderung der persönlichen und
beruflichen Entwicklung, die Verhinderung praktischer Hilfe für Menschen, die nicht, oder
zeitweilig nur nicht, der Organisation angehören. Jahrzehntelang wird die Methode
praktiziert, jedem durch das WT-Studium das selbständige kritische Denken abzugewöhnen.
Jede echte Diskussion wird ausgeschaltet. Jegliche kritische Fragestellung wird
unterbunden, etwa danach, ob sich ihr Machtanspruch und ihre Verhaltensvorschriften mit
den christlichen Grundsätzen decken.
Wenn sie ihr Kind mit Schlaftabletten nun getötet
hätte? Rat, der überhaupt kein Rat ist!
Gehen wir nun weiter im Lehrstück und erkennen, wie geschickt vorgegangen
wird. Welcher Rat wird gegeben, wenn ein andersdenkender Ehemann seine Frau abzuhalten
versucht, die Kinder im WT-Sinne zu erziehen? In Abschnitt 5/6 S. 754,755 wird
ausgeführt, daß die Frau selbstverständlich alles tun solle, um ihrem Mann die Vorteile
solcher Erziehung vor Augen zu führen. Wenn er aber unnachgiebig bleibt, soll die Frau
mit Unterscheidungsvermögen und Verständnis vorgehen, um die Kinder doch im WT-Sinne zu
erziehen. Nun, das ist doch überhaupt kein Rat, Es wird alles geschickt offengelassen,
umgangen. Denn was heißt hier Unterscheidungsvermögen? Es kann alles heißen, ohne
WT-Gesellschaft für eventuelle Folgen und Resultate einzustehen brauchte.
Hier ein Beispiel. Eine WT-Schwester versuchte ihren andersdenkenden Mann (er war gegen die WT-Lehren) vom Besuch auf dem Weihnachtsmarkt abzuhalten, den er mit seinem dreijährigen Sohn machen wollte. Da alle WT-Argumente den Mann nicht von seinem Vorhaben abbringen konnte, verabreichte sie ihrem Kind einfach Schlaftabletten, so daß es unterwegs einschlafen mußte und so der ganze Weihnachtsmarktbesuch verhindert wurde. Im Falle eines gefährlichen Ausganges dieser List hätte sich die WT-Gesellschaft sofort von dieser Handlungsweise distanziert. So aber können diese List und Tücke als Erfahrung" weitergegeben werden.
Worin liegt die eigentliche Problematik im
geteilten Haus"? Tausende christlicher Partner leben mit andersdenkenden
zusammen, ohne daß daraus ernsthafte Probleme entstehen. Der Andersdenkende stößt sich
am allerwenigsten am christlichen Glauben. Natürlich mag es auch das geben. Aber
ursächlich ist doch der Alleinvertretungsanspruch, den die WT Gesellschaft mit ihren
Vorschriften geltend macht. Da nun entscheidende Vorschriften der christlichen Lehre in
Wahrheit widersprechen, werden sich die Probleme, die sich mit der falschen
Endzeitprophetie von 1975 unlösbar zugespitzt haben, weiter verstärken.
Werdet freie Christen
Wir hoffen, wieder einige besondere Argumente und
Anregungen gegeben zu haben, um zu helfen. Mögen sich alle aufrichtigen Zeugen Jehovas
von der Wachtturmgesellschaft freimachen, um freie Christen zu werden und in Zukunft nicht
mehr falsche Prophezeiungen glauben und verkündigen zu müssen.
U. B.
WAS MAN ÜBER DAS BUCH DIE HERANNAHENDE
WELTREGIERUNG GOTTES KÖNIGREICH" WISSEN MUSS (2)
Jeder trägt persönlich die Verantwortung
Wir haben dieses 1977-WTG-Buch im Lichte des vorgerückten Jahres 1977,
nun 1978, auf Vertretbarkeit und Verantwortbarkeit geprüft. Nachfolgend führen wir
weitere verantwortungslose und haltlose Stellen dieses Buches vor Augen. Möge dies allen
helfen, denen die WTG dieses Buch in die Hand drücken mag, um damit unter die Mitmenschen
zu gehen. Möge es darüber hinaus auch denen helfen, die mit diesem Buch angesprochen
werden.
Zur endzeitlichen 1914-Berechnung
Auf Seite 85 wird die 1914-Berechnung vorgeführt. Bekanntlich kommt die
WTG auf 1914, indem sie 2520 errechnete Tage einfach zu 2520 Jahren umdeutet, ab 607 v.
Chr. gezählt. Es wird einfach Hesekiel 4:6 herbeigeholt, wo in ganz anderem Zusammenhang
ein Tag für ein Jahr" gesetzt ist, nämlich eine dem Hesekiel gebotene
Demonstration, weil er unmöglich 390 Jahre lang den Häusern Israel und Juda persönlich
etwas vorführen konnte. Mit welchem Recht bezieht die WTG das auf ihre 1914-Berechnung?
Sie tut das in eigener Machtvollkommenheit! Dafür gibt es keine biblische Begründung! So
kann man jede Tageszahl in eine Jahresanzahl umdeuten, wie man es braucht! Erkennt denn
niemand diese Willkür? Wenn in Kürze die Jahreszahl 1914 haltlos geworden ist, weil die
Millionen" von 1914, die niemals sterben" sollten,
vergangen" sind, wird auch dem letzten Verkündiger klar sein, was für eine
fundamentale Weltendeirrlehre er hier verkündigt hat!
Das ist doch ein grotesker weltpolitischer Bluff!
Es war ein verfluchtes Jahr, aber auch ein gesegnetes Jahr, das Jahr
1914 .. . damals in den heiligen Himmeln - unsichtbar für Menschenaugen - von dem
Schöpfer des Himmels und der Erde, eine mächtige Regierung eingesetzt
Die
Nationen weigerten sich jedoch, diese Tatsache anzuerkennen" (S. 89, Abs. 1, 2).
Bekanntlich soll Christus diese "mächtige Regierung" seit 1914 in den
heiligen Himmeln" verkörpern. Und weil alle Menschen oder die Nationen sich seit
1914 geweigert haben, ihn anzuerkennen und ihre Macht an, ihn abzutreten, würden sie nun
vernichtet. Frage doch einmal in Brooklyn an, wie denn alle Regierungen ab 1914 ihre Macht
an Christus im Himmel hätten abtreten sollen! Hätte dann die WTG-Führung in Brooklyn
die obrigkeitliche Gewalt in allen Nationen übernommen? Sind nicht die Regierungen aber
die rechtmäßigen Obrigkeiten von Gott? Wie kann man sie da auffordern, bei Strafe ihrer
Vernichtung ihre obrigkeitliche Macht an Christus seit 1914 in den Himmel abzutreten? Ist
das nicht ein grotesker religiös-politischer Unsinn und Bluff? Macht sich nicht jeder
erwachsene Mensch lächerlich, der so etwas predigt? Soll man die Regierungen zum Narren
halten? Wie sollte denn eine Regierung mit ihren ganzen Ministeriumsgliedern usw. solchen
Machtabtritt an Christus im Himmel durchführen! Man muß ja Jehovas Zeugen hier für
nicht ganz normal halten! Das ist doch schon längst keine "biblische Torheit"
mehr!
Zwei Hauptgründe für diesen selbst auf Kongressen immer wieder vorgetragenen Unsinn treten hervor. Die WTG will, daß Jehovas Zeugen in den Augen ihrer Mitmenschen Toren sein sollen, von ihnen nicht ernst genommen, sondern eher verspottet, auf daß sie bei der WTG bleiben müssen, in ihrer Organisation! So kann sie dann mit der "biblischen Torheit" kommen, als ab es nur biblisch wäre, was ihnen widerfährt. Die Kehrseite ist, daß durch diese Machtabtrittsverkündigung das Gefühl sozialpolitischer Mitverantwortung unter einfachen, gerechtigkeitsliebenden Menschen verhindert wird. Frage dich, wem das nun dient.
Daniel 11 nun antikommunistisch und antisowjetisch
Sie können diese Politik nicht lassen
Als ob es nie anders gewesen wäre, erklärt die WTG, der
Nordkönig" in Daniel 11 sei die kommunistische, totalitäre
Nationengruppe" (S. 121). Es ist hier nicht erforderlich, die gesamte Skala der
antisowjetischen und antikommunistischen Verleumdungen und Schmähungen, die ganze
politische Hetze dieser Art aufzuzeigen, mit der die WTG aufwartet, um diese
Neudeutung" zu begründen". Der gegenwärtige Stand der Dinge ist
nun, daß es allein Sozialismus und seit der Oktober-Revolution von 1917 seien, was in
Daniel 11 mit dem furchtbaren König des Nordens" gemeint sei. Daß die WTG im
Namen Gottes früheren vergangenen" Generationen schon Kaiser Napoleon von 1799
und später Hitler als ausschließlichen und endgültigen König des Nordens"
gepredigt hat, wird ohne jeden Skrupel verschwiegen. So wird die Geschichte der
WTG-Bibeldeutungen laufend "frisiert", das heißt gefälscht.
Täuschung der Öffentlichkeit in der Kriegsdienstfrage
Es heißt auf Seite 131 wie selbstverständlich: "
die
Internationalen Bibelforscher, die aus Gewissensgründen den Kriegsdienst verweigerten
" Wer das so liest, glaubt: Oh die Bibelforscher oder Zeugen Jehovas sind ja
sogar Kriegsdienstverweigerer! Auch das ist eine Verfälschung der Geschichte der
Organisation, ein falscher Eindruck in der Öffentlichkeit, eine Täuschung der Herzen der
Arglosen. Dies sind die der WTG wohlbekannten Tatsachen: Im ersten Weltkrieg leisteten die
Bibelforscher sehr wohl Kriegsdienst. Im Wachtturm wurden sogar Briefe an die
Brüder im Felde" veröffentlicht! Im zweiten Weltkrieg ordnete die WTG an, daß in
der Schweiz die Kriegsdienstverweigerung aufgegeben und der Kriegsdienst in den Reihen der
Schweizer Armee angetreten wurde!
Frage dich doch endlich: Wie sollen die Regierungen
ihre Macht seit 1914 in den Himmel abtreten?
"Nicht nur die Vereinigten Staaten von Amerika und das Britische
Commonwealth of Nations, sondern auch alle anderen Nationen weigern sich, Gottes
messianisches Königreich anzuerkennen" (S. 151). "
seit ihre Pacht für
die Weltherrschaft
im Jahre 1914 abgelaufen ist .. . steht (Gott) ihnen gegenüber
und prüft ihre Einstellung, ob sie bereit sind, sich der rechtmäßigen messianischen
Herrschaft zu unterwerfen
Sie müssen jetzt zwischen nationaler Souveränität und
Gottes universeller Souveränität, ausgeübt durch sein messianisches Königreich,
entscheiden" (S. 161 f). Mögen doch die Könige und Führer der Erde Gott
jetzt ihre Anerkennung und Ergebenheit zuteil werden lassen! Mögen sie Jehova und Jesus
Christus als seinen gesalbten König erkennen und damit in einen wahren Dienst für das
Volk treten
" (S. 143).
Das ist doch gotteslästerlicher Unsinn! Die
Regierungen sind doch rechtmäßige Obrigkeiten vor Gott! Auch seit und noch 1914
weiterhin! Oder hat die WTG Römer 13:1-7 ausgeschaltet? Sie können doch aus diesen
biblischen Gründen ihre Macht und Souveränität gar nicht an Christus abtreten! Wie
können denn Jehovas Zeugen in dieser Frage Römer 13 mißachten! Was kann denn die WTG
ihnen alles aufschwatzen! Durchdenkt das doch einmal! Die WTG zwingt euch zu verkünden,
daß die Regierung einen falschen Dienst am Volke leistet! Das bedeutet doch, wahrer
Dienst für das Volk wäre, wenn alle von ihren politischen Ämtern zurücktreten! Und wer
sorgt dann für Gesetz und Ordnung, Handel und Wandel, Arbeit und soziale Sicherheit,
Volkswirtschaft und Bildung, dafür, daß alle ihr tägliches Brot und Auskommen haben?
Die Regierung ist nicht für das Abtreten ihrer Macht an Christus da, sondern dafür, daß
sie Staat, Ordnung, Gesetzgebung, Volkswirtschaft und Handel und Wandel für das Volk
aufrechterhält! Das ist ihre unabdingbare obrigkeitliche Funktion, vor 1914 und nach
1914, nach Römer 13:1-7, was nach wie vor gilt! Man findet nicht die Worte, um diesen
Abtretungsunsinn auch nur hinreichend als das darzustellen, was er ist!
Fortsetzung dieser Buch-Überprüfung folgt
F. F.
DAS IST DIE WAHRHEIT!
DARÜBER SOLLTEN JEHOVAS ZEUGEN EINMAL NACHDENKEN!
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg
Unser Anliegen
Mit unseren Artikeln möchten wir veranlassen, über einige Fragen,
Probleme, Behauptungen und Beweise nachzudenken. Oft hängt von einer gründlichen
Prüfung sehr viel ab. Denken wir nur einmal an die Autobesitzer. Wenn sie nicht von Zeit
zu Zeit den Zustand ihres Autos überprüfen würden, dann würde es für sie
katastrophale Folgen haben. Genauso sorgfältig sollten sich auch Christen bei der
Prüfung ihrer Glaubenseinstellung verhalten. Es wäre unverantwortlich, leichtgläubig
und gedankenlos etwas zu glauben und zu verkündigen, womit man in Wirklichkeit sich
selbst und anderen schadet. Es ist unverantwortlich, einfach etwas zu predigen, wovon man
nicht genau die Wahrheit weiß. Deshalb befassen wir uns hier mit sehr wichtigen
Problemen, vor denen aufrichtige Zeugen Jehovas immer öfter stehen.
UNSER DENKANSTOSS
Die Fragestellung: Warum machen die Bibelausleger der
Wachtturmgesellschaft laufend schwerwiegende Auslegefehler?
Diese Frage wird nach 1975 oft und mit Recht gestellt, denn viele
vertrauten aufrichtig den Aussagen der Wachtturmgesellschaft, hofften darauf.
Andererseits: Jeder wird einfach dazu aufgefordert, den Zeilen des Wachtturmes zu glauben.
Die Satzformulierungen sind so geschickt geschrieben, um nach und nach den Eindruck zu
machen, daß der Wachtturm d i e Quelle der Wahrheit ist. Mit Rückbesuchen, Heimstudien
und WT-Studien wird dem bekanntlich energisch nachgeholfen, eine Nacharbeit, die die in
Wirklichkeit vordiktierten Lehren in Fleisch und Blut übergehen lassen soll. Wir sollten
uns dieses Vordiktieren einmal näher anschauen.
Der Wachtturm", 1. Oktober 1973, deutsch, Seite 593/94 sagt: Um dem Souverän des ganzen Universums zu dienen und ihn zu preisen, muss man mit der Organisation der christlichen Zeugen Jehovas verbunden sein. Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird." Nur für sie ist Gottes heiliges Wort, die Bibel, kein versiegeltes Buch." So erkannten sie zum Beispiel schon vor langer Zeit, daß die 'bestimmten Zeiten der Nationen', in denen die Nationen ununterbrochen über die Erde herrschen konnten, im Jahre 1914 u. Z. enden würden." Das kann jenen Bibelforschern nur durch Gottes heiligen Geist solange im Voraus geoffenbart worden sein." (Abs. 4, 5)
Und jetzt kommt der Höhepunkt! In der ironischen Umgangssprache sagt man auch, und jetzt kommt der Hammer!" Es heißt in Absatz 14: Wie können wir aber beweisen, daß wir Jehovas Organisation wirklich schätzen? Indem wir zum Beispiel regelmäßig die Bibel und die christlichen Publikationen, die Gott uns durch seine Organisation zukommen läßt, studieren. Wir sollten das nie unterlassen." So fängt man aufrichtige, gläubige Menschen ein, die dann Opfer und Prügelknaben oftmals über Jahrzehnte bleiben, nur weil sie blindlings glauben, was die Wachtturmgesellschaft ihnen vorschreibt.
Die Wahrheit sieht anders aus
Fast 100 Jahre existieren die Wachtturmschreiber schon. Wer sich einmal
die Mühe macht und die wichtigsten Voraussagen der Wachtturm-Bibelausleger nachprüft,
der wird unweigerlich die Feststellung machen: Solchen Unsinn kann Gott seinem Volke
niemals eingeben! Machen wir ganz kurz einen Spaziergang durch den Blätterwald der
Wachtturmgesellschaft-Literatur, um zu beweisen, wie geistlos und gotteslästerlich die
Auslegungen der WT-Bibelausleger sind.
Eine Auslegung aus dem Jahre 1920:
Wir haben, wie zuvor dargelegt, überzeugende B e w e i s e d a f ü
r, daß die alte Ordnung der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und deshalb gänzlich
vergehen wird, daß die neue Ordnung hereinbricht, und das Jahr 1925 Zeuge der
Auferstehung der alttestamentlichen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaues der
zertrümmerten Weltordnung sein wird". (Millionen jetzt lebender Menschen werden
niemals sterben. S. 103 f, WTG Barmen 1920)
1925 ging nichts von alledem in Erfüllung. Jeder ging seiner täglichen Arbeit nach. Eins erfüllte sich jedoch mit zuverlässiger Genauigkeit: Die WT-Bibelforscher hatten sich zutiefst blamiert. Ein großer Abfall von der Wachtturmgesellschaft war die Folge. Heute möchte man soetwas gern vertuschen. Haben sie wenigstens nachträglich daraus gelernt? Die Beweise sagen: Nein! 50 Jahre später im Jahre 1972, 50 Jahre nach der Falschauslegung von 1920, gibt es wieder solch geistloses Geschwätz, was dann wieder zur Enttäuschung geführt hat: Es hieß in Erwachet vom 9. April 1972, S. 26: Unsere Generation wird das Ende der gegenwärtigen Ordnung mit ihren streßerzeugenden Problemen erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, daß eine neue von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehntes anbrechen wird."
Im Hinblick auf das 50 Jahre nach 1925 auf 1975 neu festgesetzte Weltende schrieb der Wachtturm vom 1. August 1968, S. 464, Abs. 7: "In der unmittelbaren Zukunft werden sich die Ereignisse überstürzen, denn dieses alte System geht seinem vollständigen Ende entgegen. E s d a u e r t h ö c h s t e n s n o c h e i n p a a r J a h r e, bis sich der letzte Teil der biblischen Prophezeiung über diese 'letzten Tage' erfüllen, und die Menschen, die dann noch am Leben sind, durch die herrliche Tausendjahrherrschaft Christi befreit werden!"
Der letzte Teil der biblischen Prophezeiung über die letzten Tage dieser Welt soll laut WT-Aussage die Schlacht von Harmagedon sein. Harmagedon kam aber 1975 wieder nicht. Was kam, war wieder die große Enttäuschung. Wann werden die Zeugen Jehovas der Wachtturmgesellschaft endlich gescheit? Wann werden die Zeugen Jehovas einsehen, daß man den WT-Propheten nicht mehr ernsthaft glauben kann?
Wann endlich werden sie diese Propheten verachten ob ihrer falschen Verkündigungen und sich von ihnen lossagen, wie es von Gott in 5. Mose 18:20-22 angeordnet ist?
Warum also die WT-Falschauslegungen?
Würde sich die Wachtturmgesellschaft ehrfurchtsvoll vom Geiste Gottes
anleiten lassen, dann würde ihre Bibelauslegung zuverlässig sein. Jesus sagte zu seinen
Jüngern: "Ich werde den Vater bitten, daß er euch einen Stellvertreter für mich
gibt, den Geist der Wahrheit, der für immer bei euch bleibt". Ev. Joh. 14:16 DGN.
Die WT-Falschprophezeiungen beweisen, daß die WTG keinen Geist der Wahrheit hat. Sie ist
kein Werk Gottes und Christi. Von "immer bei der Wahrheit geblieben", davon kann
nicht im entferntesten die Rede sein.
In CV wurde ständig darauf hingewiesen, wie zweideutig die Wachtturmgesellschaft informiert. Aber man glaubte CV nicht, sondern hielt die Brüder für Satansdiener. CV hat seit 1967 bereits vor den Falschauslegungen im Hinblick auf 1975 gewarnt. Aber die wenigsten nahmen diese Warnung ernst. Nun haben sie die Quittung dafür. Zwei Jahre nach 1975 sehen wir deutlich, daß die Harmagedon-Verkündigung für 1975 wirklich nur Geschwätz war! Dennoch wurde es der ganzen Welt gepredigt. Wann werden Jehovas Zeugen endlich gescheit?
Vorankündigung
Erinnerst du dich noch daran? Unter dieser Frage wird unser nächster
Beitrag eine hochinteressante Betrachtung!
- W -
DIE ZEUGEN JEHOVAS ERREGTEN MEINE AUFMERKSAMKEIT
Wie ich sie beobachtete und eingehender kennenlernte
- Eine Zuschrift -
Die Art ihres Vorgehens
Kommen die Zeugen Jehovas mit anderen Menschen ins Gespräch, so sind
beliebte Diskussionspunkte negative Umweltfaktoren, besonders Beispiele aus
kapitalistischen Ländern. Aber auch Naturkatastrophen oder besondere Situationen des
Gesprächspartners wie Trauer, Schmerz, Krankheit, finanzielle Notlage und anderes. Die
Ausführungen sind mit Bibelzitaten derart überladen, so daß der Gesprächspartner
zunächst gar nicht in der Lage ist zu prüfen, ob sie dazugehören oder nicht. Sie gehen
dabei vielfach so vor, daß sie weder ihren Namen noch die Tatsache des Verbotes ihrer
Organisation bekanntgeben. Sie verschweigen, daß ihnen umfangreiche provokatorische
antikommunistische Hetze in ihren Schriften gegen die DDR und gegen das sozialistische
Ausland vorzuwerfen ist und daß sie wissentlich die Gesetze der DDR verletzen z. B. durch
einen umfangreichen Geldschmuggel in die BRD. Sie beanspruchen das alleinige Recht, die
wahre biblische Lehre zu verkündigen und verschweigen dabei, wie oft sie schon falsche
Lehren verbreitet haben. Von den anderen Kirchen und Gemeinschaften unterscheiden sie sich
im wesentlichen dadurch, daß sie ein Weltende (Harmagedon) in unserer Generation
prophezeien, bei dem nur sie überleben werden. Auf der ganzen Welt gibt es nur ca. 2
Millionen Zeugen Jehovas. Ich hatte von ihren leitenden Leuten den Eindruck, daß sie
genau wissen, weshalb sie es so und nicht anders tun und solche Ansprüche erheben. Eine
hervortretende Absicht war, ihre Hörer daran zu hindern, sich anderweitig über sie zu
informieren. So bekommt man den Eindruck, daß sie auf hinterhältige Weise versuchen,
sich das Vertrauen ahnungsloser Menschen zu erschleichen. Das ist in höchsten Maße
unehrlich. Sie hintergehen wissentlich und willentlich andere Menschen. Das sind nur
einige Punkte, die ihnen vorgeworfen werden müssen.
Wie besonders ältere Menschen festgehalten werden
Bei einem nur oberflächlichen oder kurzen Umgang mit den Zeugen Jehovas
erkennt man vieles nicht. Blicken wir aber einmal tiefer, so ergeben sich allmählich
erschreckende Bilder.
Die Zeugen Jehovas haben verschiedene Termine
veröffentlicht, an denen nach ihrer Meinung die Menschheit vernichtet und nur sie ein
ewiges Leben erhalten sollten. Der letzte Termin war 1975.
Nun muß man sich folgendes vorstellen. Ein Zeuge Jehovas hat einen
solchen Termin vor Augen. Er glaubt fest daran. Viele Stunden im Monat ist er unterwegs,
um anderen Menschen seine Erkenntnis". mitzuteilen. Er gönnt sich kaum einen
erholsamen Urlaub, Qualifizierungen und berufliche Weiterbildung lehnt er deswegen ab. Er
bricht mit all seinen Freunden aus der Welt". Schließlich besteht seine
Bekanntschaft nur noch aus seinen Glaubensgenossen. Das Jahr 1975 kommt und geht ohne
besondere Vorkommnisse. Eine riesengroße Enttäuschung für ihn. Er beginnt, an den
Endzeitlehren zu zweifeln. Er teilt seine Zweifel seinen Glaubensbrüdern mit. Deren
Reaktion: Er wird aus der Organisation ausgeschlossen. Jeder Kontakt zu ihm wird verboten.
Er hat somit keine Bekannten keine Freunde mehr.
Er müßte sich also einen neuen Lebenskreis aufbauen. Wenn es aber nun ein Mensch von 65, 70 oder 75 Jahren ist? Ist er dazu überhaupt noch in der Lage? Für einen älteren Menschen - und nicht nur für ihn - ist das dann eine furchtbare Situation, von den Zeugen Jehovas hervorgerufen. Nichts ist für einen älteren Menschen schlimmer, als allein dazustehen.
Was für ein geistiger Kopf dieser Organisation?
Ihre Präsidenten sind und waren einflußreiche Persönlichkeiten der
amerikanischen Großbourgeoisie (US-Staatsanwaltschaft, Großkaufleute). In ihren immer
wieder umgedeuteten und unglaubhaften Lehren betreiben sie ständig eine mehr oder weniger
offene aggressive Politik gegen den Sozialismus. Sogar vor einer Spionagetätigkeit Hand
in Hand mit dem Außenministerium der USA schreckten sie nicht zurück. Während des
Hitlerfaschismus scheuten sie sich nicht, den Nazis ihre ideologische Hilfe anzubieten.
Die Nazis gingen auf dieses Angebot nicht ein. Der damalige deutsche Leiter der Zeugen
Jehovas, Erich Frost, lieferte viele seiner untergebenen Mitarbeiter der Gestapo und dem
Konzentrationslager aus. Noch, lange nach 1945 blieb er der Leiter für Deutschland. Die
Zeugen Jehovas sollen glauben, ihre leitende Körperschaft vollziehe den Willen Gottes.
Dieses sind nur einige wenige Fakten, die hier
beleuchtet werden konnten? Jedes einzelne Problem konnte in diesem Rahmen nur kurz
gestreift werden. Trotzdem dürfte es ausreichen, um vor Kontakten mit den Zeugen Jehovas
zu warnen.
- aus Magdeburg
DER VATIKAN - DIE WTG UND CHRISTUS - EIN VERGLEICH
Vor dem Hintergrund des WTG-Weltendes von 1975
"Den getrennten Brüdern mit Achtung begegnen"
Den Wunsch auf Wiederherstellung der Einheit des Glaubens und der Liebe
Christi hat der Papst am 22. Januar, anläßlich des Weltgebetsoktav für die Einheit der
Christen an alle katholischen und nichtkatholischen Christen gerichtet.
In seiner Kurzansprache vor dem Gebet des
Angelus" mit den Pilgern zitierte Paul VI. das Vorwort des Konzildekrets über
den Ökumenismus und schloß daran drei Überlegungen, was der einzelne Katholik zur
Erreichung Einheit tun kann: Das eigene religiöse Empfinden und die Zugehörigkeit zur
katholischen Kirche bekräftigten, für die Wiederherstellung der Einheit aller Christen
beten sowie den getrennten Brüdern" mit Achtung und Sympathie begegnen, dabei
die gegenseitigen Beleidigungen und Zwietrachten der Vergangenheit vergessen und mit ihnen
eine Beziehung der Freundschaft und menschlichen wie christlichen Zusammenarbeit suchen.
(St. Hedwigsblatt, Berlin, 12. Februar 1978)
Alle anderen Christen abgewiesen und verdammt
In der WT-Verkündigung werden alle anderen Gläubigen, allen voran die
Christen mit der katholischen Kirche und auch den evangelischen Tochterkirchen"
intolerant bekämpft und verdammt. Unter Anleitung der WTG werden sie durch die Zeugen
Jehovas mit einer Botschaft gequält", durch die ihnen ihre bevorstehende ewige
Vernichtung vor Augen gehalten wird", Dementsprechend werden sie in diesen
WT-Botschaften u. a. wie folgt bekämpft und verdammt:
"Babylonische Religionisten . ..götzendienerische
Religionisten
Teil der sichtbaren Organisation des Teufels .. unbußfertige Huren,
eine Genugtuung, zu sehen, wie das Urteil an der größten aller Huren vollstreckt (wird)
. ..Eine lange Karriere der Hurerei und Unzucht
Als-Schandfleck des
'gegenwärtigen bösen Systems der Dinge' erwiesen .. . Tempelprostituierte . . . alle
Erdbewohner
vom 'Wein ihrer Hurerei' trunken geworden
Internationale
Hure
Gierige Priesterschaft
gewinnsüchtige Hierarchie
'voll von
abscheulichen Dingen und Unreinigkeiten ihrer Hurerei'
Gleich ihrer Mutter sind
auch ihre Töchter Huren . . Auch diese Tochtersysteme sind hurerische Organisationen . .
alle Arten schmutziger Praktiken
".
Die antikatholische Spitze dieser Schmähungen bildet eine
Bloßstellung" von Papst Johannes XXIII., während er die Enzyklika Pacem
in terris" (Friede auf Erden) 1963 unterzeichnete.
(WTG-Predigt-Buch Babylon die Große ist gefallen", Seiten 506,
508 f, 513, 577 f, 582 ff, 588. Wiesbaden 1965)
Sachlich muß hieraus folgendes bemerkt werden; Die WTG verwendet hier Texte aus der Offenbarung der Bibel. Aus der Sicht des Schreibers der Offenbarung, Johannes, war das Weib" oder die Hure", die große Stadt" auf sieben Hügeln", nichts weiter als die damalige Christen verfolgende Siebenhügelstadt Rom. Es war also die damalige heidnische römische Weltmacht gemeint. (Siehe Meyers Neues Lexikon, 1964) Die heutigen Ausdeutungen durch die WTG sind darum völlig willkürlich, wie auch die bereits mehrfache Neuumdeutung dieser Ausdeutung beweist.
Christus lehrte keine Schmähung und Verdammung anderer
Christen
"Und er setzte sich und rief die Zwölfe, und sprach zu ihnen: So
jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen, und Aller Knecht: Und er
nahm ein Kindlein, und stellte es mitten unter sie, und herzte dasselbige und sprach zu
ihnen: Wer ein solches Kindlein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich
aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat, Johannes aber
antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus,
welcher uns nicht nachfolgte, und wir verboten es ihm, darum, daß er uns nicht
nachfolgte. Jesus aber sprach: Ihr sollt es ihm nicht verbieten, denn es ist niemand, der
eine Tat tut in meinem Namen, und möge bald übel von mir reden. Wer nicht wider uns ist,
der ist für uns." (Markus 9:35-40)
Die Zwölfe wußten es zunächst nicht besser, was
andere betraf, die nicht in ihrer Gemeinschaft Jesus nachfolgten, sondern getrennt, die in
anderer Gemeinschaft im Namen Jesu wirkten. Die WTG jedoch handelt wider besseres Wissen.
Sie tritt diese Lehre Christi mit Füßen. Das Schmähen' anderer ist ihr Titus 3:2.
Sogar direkt verboten! Gelten Christi Worte oder gelten sie nicht? Nachdem die
WTG mit ihrem falschen 1975-Weltende vollends endzeitlich unglaubwürdig geworden ist,
treten diese Bibelaussagen über andere Christen um so bedeutungsvoller hervor.
-P-
BLICK ÜBER DEN ZAUN ZU DEN ANDEREN MITCHRISTEN
Es gibt dazu keine Alternative, nach 1945
Vom 24. bis 28. August 1977 fand in Bad Blankenburg/Thüringen die 83.
Allianzkonferenz der freikirchlichen Christen statt. Der Schriftleiter der
evangelisch-methodistischen Christen in der DDR, Gerhard Rögner, Dresden, führte aus
diesem Anlaß ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Allianz, Karl Wohlgemuth, Plauen. In
diesem Jahr stand die christliche Allianzzusammenkunft unter dem Thema, Wagnis mit
Jesus". Es ging um die Entscheidung für Jesus, sowohl im täglichen Leben, im Umgang
mit dem Nächsten und auch in den Aufgaben des öffentlichen Lebens. Die Durchführung der
Konferenz oblag einem Komitee aus Vertretern der verschiedenen christlichen Gruppierungen,
die die Arbeit der Allianz mittragen. Es ist ein christlicher Bruderbund, der der
Zusammenführung und Förderung der einen Herde unter dem einen Hirten" dient,
ganz gleich, in welcher Form, fern von jedem Konkurrenzdenken. Es gibt keine Rechthaberei,
nur wir sind in der Wahrheit". Es geht vielmehr um das Weitergeben und Bezeugen
der Wahrheit Gottes und seiner Liebe, um die Entscheidung für Jesus als die Mitte unseres
Lebens. Wort und Werk, 9/77.
Hätten sie stattdessen besser an die haltlosen Weltendeverkündigungen der WTG, zuletzt 1975, glauben sollen? Hat die WTG-sie nicht durch Jehovas Zeugen einst jahrzehntelang sinnlos als religiös abstempeln und verteufeln lassen in der WT-Selbstgerechtigkeit, nichts mit Religion zu tun zu haben? Haben das alle schon wieder vergessen? Baut die
WTG ihr falsches Endzeitgebäude nicht auf dem Gottesglauben auf, der vor ihr da war und von den anderen Christen begründet wurde? Da die als immer wieder unglaubwürdig erwiesene Endzeitausrichtung der Daseinszweck des WT-Werkes ist, gibt es zum Zusammenführen aller aufrichtigen Christen unter dem einen Hirten" keine Alternative, in der haltlosen Endzeitausrichtung der WTG schon gleich gar nicht.
Der Rat der Stadt Bad Blankenburg hatte die Konferenz
um 30 Helfer gebeten, um eine plötzliche günstige Wetterphase gerade zu dieser Zeit für
einen außerplanmäßigen Ernteeinsatz zu nutzen, geht es doch um unser aller Brot.
Spontan verließen 90 junge Christen ihre Konferenz-Bibelbesprechungen und folgten dem
Aufruf. Der Bürgermeister übermittelte in seinem Dank an die Konferenzleitung
anerkennende Worte über den vorbildlichen Einsatz. Die Bibelbetrachtungen wurden
nachträglich vom Tonband gehört. Das finanzielle Entgelt für ihren Arbeitseinsatz
stellten die jungen Konferenzteilnehmer für den weiteren Ausbau eines Heimes für
hirngeschädigte Kinder zur Verfügung. Ist das nicht wirkliches Christentum ohne nach dem
Glauben des anderen zu fragen, wie es Jesus in seinem Gleichnis in Lukas 10:3-37 lehrt?
Unter der WTG ist das unmöglich.
CVN
INFORMATIONEN /BERICHTE/ MITTEILUNGEN
Zum Tode von WTG-Präsident N. H. Knorr
Bekanntlich starb WTG-Präsident Nathan Homer Knorr am 8. Juni 1977. Auf
Grund einer Mitteilung aus Wiesbaden konnte das schon in der CV-Ausgabe vom Juni 1977
berichtet werden, Die WTG selbst schwieg offiziell wochenlang hierüber. Erst im August
1977 berichtete das BRD-Zweigbüro Wiesbaden im Königreichsdienst" an
untergeordneter Stelle nebenbei: "Außerdem möchten wir Euch mitteilen, daß am
Bruder Knorr am 8. Juni verstorben ist
". Der USA-Wachtturm brachte die
Todesnachricht erst in der Ausgabe vom 1. August 1977.
Erfahrung in Dresden-Laubegast
Vor denen, die ihre haltlosen Endzeitlehren und ihre
antikommunistisch-politische Ausrichtung noch nicht kennen, spielen sie sich auf als
über die Nationen und über die Königreiche bestellt", um sie ebenfalls gegen
Christen, Gesellschaft und Staat feindlich auszurichten. Sachkundig angesprochen verfallen
sie jedoch nicht nur in "hinterhältige List" (2. Kor. 4:2 NW), sie seien
völlig unpolitisch und nur religiös, sie verleugnen sich sogar völlig! Geschehen im
März 1978 in Dresden-Laubegast. Nun, das ist Wachtturm-Erziehung. Sie kann überwunden
werden. Alle Aufrichtigen werden sie schließlich überwinden, und zu einer normalen
religiösen und politischen Haltung zurückfinden.
Wir bitten um Verständnis
Auf Grund des Sonderberichtes in dieser CV-Ausgabe über die Beratung im
Bethel Wiesbaden haben wir die angekündigten Berichte über den WTG-Blutkult nur
zurückgestellt.
Zur Neuorientierung und Standortbestimmung für Christen in unserem Lande
heute
Was bedeutet das Gespräch des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich.
Honecker, am 6. März 1978 mit der evangelischen Kirchenleitung, Bischof D. Albrecht
Schönherr, auch für alle anderen Christen?
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern!
Habt ihr dieses Gespräch in Presse, Rundfunk oder Fernsehen verfolgt oder
wenigstens nachgelesen? Hat jemand herauszufinden versucht, was die Aussagen dieses
Gespräches speziell für Jehovas Zeugen bedeuten würden? Der Bericht sagt z. B.:
Innenpolitisch verfolge die DDR unbeirrbar den Kurs des Wachstums, des Wohlstandes,
und der Stabilität weiter: Vorrangiges Bestreben sei es, daß die Menschen unseres Landes
in Frieden leben können und ihnen die Früchte ihres Fleißes sowohl in materieller als
auch in kultureller Hinsicht zugute kommen. Den Kirchen als Kirchen im Sozialismus, so
betonte Erich Honecker, eröffnen sich heute und künftig viele Möglichkeiten des Mitwirkens
an diesen zutiefst humanistischen Zielen. Wir gehen von der Beteiligung aller Bürger am
Werk des Sozialismus aus, das im gesellschaftlichen wie im individuellen Interesse liegt.
Der Vorsitzende des Staatsrates erklärte zur Situation der Kirchen und Christen in der
DDR, daß die Freiheit der Religionsausübung - bei klarer Trennung von Staat und Kirche
verfassungsmäßig, garantiert und in der Praxis gesichert ist. Wir bringen hier
sehr viel Verständnis auf, und daran halten wir fest."
Lest die nächste CV-Ausgabe, dieses Gespräch ist von
großer Tragweite. Was diese CV-Ausgabe betrifft, studiert sie gründlich; verbreitet sie
weiter unter allen, die betroffen und angesprochen sind, verwendet sie, um weiter den Weg
zur Freiheit aus der WT-Bevormundung bzw. in freie Christengemeinden zu ebnen.
In christlicher Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
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Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe
Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6.
Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe
A 5133/78 V 7 1 1128
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 106
Eine kosmetische Veränderung ist ab dieser Ausgabe zu registrieren. Die Präambel wurde umformuliert. Nun liest man darin auch Sätze wie: "
Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden."
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DIE MISSION VON CV
ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer
Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem
Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der
Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von
Tradition und Bedeutung der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der
Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher
Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information.
Wir rufen zur Mitarbeit.
Nr. 106 Gera Mai 1978
"ICH WÜRDE DER EINLADUNG VON CV GERN FOLGEN,
ZUMAL ICH DAVON ÜBERZEUGT BIN, DASS DA KEIN LEERES STROH GEDROSCHEN WIRD .. "
So lautete ein herzlicher Dank für eine CV-Einladung, die aus
Krankheitsgründen nicht wahrgenommen werden konnte
Liebe Leser
Es ist inzwischen so, daß CV von Zeugen und auch ihren Interessierten
direkt aufgesucht wird, um sich zu informieren. Immer mehr möchten vor einer Entscheidung
in der WTG-Frage nicht nur die WTG hören, sondern vor allem vorher wissen, was
berechtigterweise kritisch gegen die WTG vorgebracht und beachtet werden muß. Ein echtes
Befolgen oder Beachten der Worte der Schrift setzt sich durch; "Vergewissert euch
über alle Dinge
" 1. Thess. 5:21, So nahm z. B. jüngst ein junger
ZJ-Interessierter mit gewissem Erstaunen ein altes WTG-Buch zur Hand, worin ihm bewiesen
wurde, daß die WTG ihr erstes Endzeitdatum" schon mit 1799 im Namen Gottes
verkündigte! Daß sie ihre Endzeit" also schon über 2 Jahrhunderte
dahinschiebt! Der Schädel brummte am Ende von den vielen Beweisen, wie, er sagte.
Wer in diese CV-Ausgabe schaut, findet wieder Anregungen in großer Fülle und Tragweite für die christlichen Entscheidungen, die jetzt jeder fällen muß im 3. Jahr schon nach dem letzten falschen WTG-Weltende. Wenn man sich vor Augen führt, was alle Menschen in allen Ländern von ihren Größten bis zu ihren Kleinsten tun oder lassen müßten angesichts der Verkündigung eines Weltendes, das sich dann aber als falsche Prophetie erweist, den kann mit 5. Mose 18:20-22 nur die allergrößte Empörung packen über einen falschen Propheten!
Lest diese CV-Ausgabe. Reicht sie weiter. Sprecht
darüber furchtlos in den Studiengruppen oder wo ihr sonst mit Brüdern und Schwestern
zusammenkommt. Macht anderen Mut, ebenfalls CV zu lesen und frei darüber zu sprechen. Wie
kann man sich weigern, informiert zu sein? Ringsherum wird CV verbreitet, muß man nicht
einfach wissen, was da auf einen selbst zukommen kann? Natürlich! Der größere
Gesichtspunkt aber ist, daß ernstgenommene christliche Verantwortung einfach erfordert,
hier hörende Ohren und sehende Augen zu haben. Darum immer wieder:
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess, 5:21 NW
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Wir bringen in dieser Ausgabe
Neue abenteuerliche Orientierung durch die WTG in Westeuropa zur Ablenkung
von der erneuten Verschiebung des "Weltendes" nach 1975!
Lloyd Barry aus Brooklyn in der Bundesrepublik und Westberlin
Die vereinten Nationen müssen erst noch die Religion vernichten?
Zum neuen WTG-Buch "Die herannahende Weltregierung Gottes
Königreich" 1977
Was bedeutet das Gespräch des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR am 6.
März 1978 mit der evangelischen Kirchenleitung auch für alle anderen Christen?
Die WTG-Ausrichtung auf dem Prüfstand
Auseinandersetzung mit dem WT-Studienartikel
"Der guten Botschaft gehorchen - ein Lebensweg"
Lehrstück 2/1
Kein Christsein ohne im neuen Bunde zu sein
Dienst am Wort als freier Christ - 12
Beweise sprechen für sich!
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg
Ist die WTG-Blutverkündigung ein Gebot Gottes oder nicht vielmehr
unchristlicher Blutkult?
Ein gerichtlicher WTG-Blutkult-Prozeß in der BRD?
Der giftige Qualm hätte das Baby getötet
Bericht aus dem Kreis Beeskow
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NEUE ABENTEUERLICHE ORIENTIERUNG DURCH DIE WTG IN WESTEUROPA ZUR ABLENKUNG
VON DER ERNEUTEN
VERSCHIEBUNG DES WELTENDES" NACH 1975
Mitglieder der Leitenden Körperschaft der WTG als Zonenaufseher in
Westeuropa. Lloyd Barry aus Brooklyn in der Bundesrepublik und Westberlin
Im November 1977 fand im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden, ein
WTG-Gipfeltreffen statt. WTG-Beauftragte aus 17 Ländern, in denen WT-Literatur
hergestellt wird, waren zusammengezogen worden. Eine Gruppe der Leitenden Körperschaft
war aus Brooklyn, New York, USA, gekommen. Über die Teilnahme von WTG-Präsident F. W.
Franz wurde offiziell nichts bekanntgegeben. Neben neuen, technisch-organisatorischen
Veränderungen von einer Tragweite, die von den meisten überhaupt noch nicht durchschaut
wird, wurden auch neue "weltpolitische" Endzeitorientierungen gegeben, die nicht
weniger "umwälzend" sind. Die herübergekommenen Mitglieder der Leitenden
Körperschaft hatten die Aufgabe, in Westeuropa als Zonenaufseher herumzureisen, um auf
Sonderveranstaltungen die Neuorientierungen selbst in die Hand zu nehmen. In der BRD waren
mehrere große Zusammenkünfte vorgesehen. Dort und in Westberlin trat Lloyd Barry,
Brooklyn, auf.
Was für eine neue Nach-1975-Orientierung wurde
gegeben?
Über die technisch-organisatorischen Veränderungen wird noch
ausführlich berichtet. Hier soll geprüft werden, was bezüglich der Endzeitverschiebung
neu zutagetritt. Daß für dieses WTG-Gipfeltreffen in Westeuropa das Zweigbüro in
Wiesbaden gewählt wurde, zeigt an, daß dies künftig offensichtlich das WTG-Zentrum in
den Ländern der Europäischen Gemeinschaft (EG) Westeuropas sein wird.
Wie würde es jetzt nach 1975 weitergehen? Lloyd Barry: Alles würde zeigen, daß das "Ende" sehr nahe ist. Jetzt sei es so, daß sich die revolutionären Kräfte in den Vereinten Nationen gegen die Christenheit wenden würden, ehe das Ende kommt. Diese Gefahr gehe von China, von "Rot-China" aus das jetzt auch maßgeblich in der UNO sei. "Rot-China" sei der entscheidende Faktor. Die Witwe von Mao Tse Tung spiele eine bestimmte Rolle dabei. Lloyd Barry zitierte einige WTG-Älteste aus Hongkong, die nach China reisen konnten, um Angehörige zu besuchen, die jedoch der WT-Verkündigung feindlich gesonnen waren. Da habe man die Beweise.
Was soll man dazu sagen?
Es ist absoluter Unsinn und wildeste politische Spekulation, reinste
politische Großtuerei, zu predigen, China wolle und werde die Christenheit vernichten,
weil China gegen die Religion sei. Die angeblichen "Erfahrungen" einiger.
WTG-Ältester aus Hongkong werden zu einer schillernden Seifenblase aufgepustet, die nur
Unwissende und Einfältige blenden kann.
Vielleicht wissen es die neuen WTG-Zonenaufseher nicht: Schon nachdem das 1925-Weltende der WTG als falsche Prophezeiung erwiesen war. wurde mit solchen China-Spekulationen gearbeitet. Im "Goldenen Zeitalter" von 1925 wurde seinerzeit zur Ablenkung die frühere deutsche kaiserliche Anti-China-Hetze von einer angeblichen "gelben Gefahr" für Europa neu aufgezogen, politisch antikommunistisch aufgeputzt in Form gräßlicher "asiatischer" Fratzen mit Hammer und Sichel versehen und als göttliche "Erfüllung" der Heuschrecken aus Joel in die Welt gesetzt. Als diese Hetze nicht mehr zu halten war, erklärte die WTG einfach die Zeugen Jehovas selbst als "Erfüllung" dieser Heuschrecken. Es ist erstaunlich, wie diese alten Ladenhüter wieder hervorgeholt werden, um nun von 1975 abzulenken. Wenn Lloyd Barry und die anderen neuen Zonenaufseher nicht naiv sind, sondern ebenfalls um diese frühere politische Weltende-Hetze mit China wissen, dann richten sie sich politisch selbst. WTG-Präsident F. W. Franz hat die Anti-China-Hetze von 1925 selbst mitgemacht damals. Mit aufrichtigem Christentum hat das nichts mehr zu tun.
Was ist die Wahrheit in dieser Sache? Ist China gegen die Religion? Dies sind die Tatsachen: Dem "Nationalen Komitee der politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes", das aus 1989 Mitgliedern besteht, gehören 16 Vertreter religiöser Gemeinschaften an. Sie vertreten den Buddhismus, den Islam und das Christentum. Zu ihnen gehört der Pantschen Lama aus Tibet, der Generalsekretär der protestantischen Kirchen Chinas Liu Liang-mo, der Präsident des Theologischen Seminars in Nangking Bischof Ting Kuangshun, der Mukdener katholische Erzbischof Pi Shu-shi und der Bischof von Schanghai und Jesuit Chang Chia-shu. Der chinesische Ministerpräsident Hua Guofeng erklärte in seinem Bericht auf dem jüngsten Nationalen Volkskongreß: "Wir müssen in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Verfassung weiterhin die Politik der Religionsfreiheit durchführe" Und als Mitglied der Vereinten Nationen ist China verpflichtet, international die UNO-Grundsätze der Religionsfreiheit zu beachten, und steht auch, dazu. Die Wirklichkeit und ihre Weiterentwicklung ist also das krasse Gegenteil von dem, was die WTG-Führung jetzt wieder auf Massenveranstaltungen in die Welt setzt. Jeder, wenn er nur ehrlich will, kann das nachprüfen.
Ein einziges religiös-politisches Abenteurertum
Es ist keineswegs die Privatverkündigung von Lloyd Barry, was er da auf
öffentlichen Massenveranstaltungen über China predigt. Es ist von der WTG-Führung
vorgegeben. Einmal wäre schon zuviel. Aber schon dreimal hat die WTG ihrer "Zeichen
der Zeit" im Laufe ihrer mehr als 100jährigen Tätigkeit wieder ausgelöscht,
umgedeutet bzw. umfrisiert: Mit den Büchern "Das vollendete Geheimnis" 1917,
"Licht" 1930, "Babylon" 1963/65, und "Geheimnis Gottes
vollendet" 1969/1970. Den jetzigen UNO-"Wahrheiten" gehen schon drei andere
einschlägige falsche Prophezeiungen voraus. Kein Mensch, der sich wirklich eine
Übersicht verschafft, kann der WTG noch irgendeine ihrer "göttlichen
Wahrheiten" ernsthaft abnehmen. Jede wurde, wenn sie nicht mehr länger zu halten
war, wieder verworfen und durch Neudeutungen ersetzt, egal, ob dies das Gegenteil von dem
war, was vorher gepredigt wurde oder nicht.
Die jetzt von der leitenden Körperschaft der WTG neu
verbreitete "endzeitliche" Weiterausrichtung für die Zeit nach dem erneuten
falschen Weltende von 1975 ist in Wahrheit einer der übelsten antikommunistischen und
verleumderischen Ladenhüter, auf die man verfallen konnte. Nur Unwissende,
Leichtgläubige und Naive, was das allgemeine gesellschaftliche Verständnis betrifft,
können dadurch weiter getäuscht und "endzeitlich" hingehalten werden. Seitens
der WTG aber ist dies skrupelloses religiös-politisches Abenteurertum, denn sie weiß um
ihre früheren diesbezüglichen ganzseitigen GZ Hetzkarikaturen wie auch um die
tatsächlichen Sachverhalte eines Landes. In ihrer "Erwachet"-Zeitschrift
beweist sie nur zu oft, daß sie auch ganz anders kann, wenn sie sich davon etwas
verspricht. Es interessiert sie überhaupt nicht, was das gegebenenfalls für Opfer unter
den einfachen Brüdern und Schwestern der Organisation bedeutet. Was ließ sie z. B. alles
bis vor die Gerichte gehen um ihrer forschen Obrigkeitsverkündigungen willen von 1929 bis
1962, und wenn es Freiheit, Gut und Leben kostete. Wieviele hat sie im Laufe der 100 Jahre
ihrer Tätigkeit für offensichtliche politische Irrlehren ins Feuer gejagt. Ihr
Jahrhundertweg ist besät mit "Generationen", die sie hat "vergehen"
lassen, alles im Namen Jesu Christi und unter Mißbrauch seiner Worte.
Wendet euch an CV, um euch über alles wahrheitsgetreu einen Überblick zu
verschaffen und sachlich zu informieren!
K. 0.
DIE VEREINTEN NATIONEN MÜSSEN ERST NOCH DIE RELIGION
VERNICHTEN?
Zum neuen WTG-Buch "Die herannahende Weltregierung Gottes
Königreich" (1977) - Schluß
Nach Seite 176-178 soll jetzt gepredigt werden, der "Anfang des
Endes" sei, wenn sich die UNO "haßerfüllt" gegen die Religion wendet und
sie vernichtet. Das ist nicht nur, eine verdeckte Ende-Verschiebung bis an den
Sanktnimmerleinstag Das kann überhaupt nicht eintreten, weil der Grundsatz der
Religionsfreiheit zu den Existenzgrundlagen der UNO gehört. Sind die Verkündiger in den
Augen der WT-Führung politisch dumme Hühner? Solche Predigt bedeutet doch einen
förmlichen religiös-politischen Amok-Lauf, ein ständiges Anrennen mit dem Kopf gegen
die Wand. Denn die Wirklichkeit entwickelt sich ja genau entgegengesetzt.
Nehmen wir nur die jüngsten Beispiele. Genau im Jahr des jüngsten falschen WT-Weltendes, 1975, fand die internationale Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki, Finnland statt. Unter Punkt VII wurde in der KSZE-Schlußakte festgelegt: "Die Teilnehmerstaaten werden die Menschenrechte und Grundfreiheiten, einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion achten." Der Generalsekretär der UNO, Dr. Kurt Waldheim, würdigte das Treffen und seine Ergebnisse ausdrücklich mit den Worten: "Ein solches Treffen hat in unserem Jahrhundert, wenn nicht Oberhaupt in der Geschichte nicht seinesgleichen." Nie würde und könnte die UNO die Religion vernichten. Solche Prophezeiungen sind religiös-politischer Bluff. Auch die WTG kennt die UNO-Satzung, die das unmöglich macht. 1976 fand in Berlin eine Internationale Konferenz kommunistischer und Arbeiterparteien statt, die das gültige Wort von kommunistischer Seite zu dieser Frage sprach. Im Dokument der Konferenz heißt es: Eine wichtige Rolle im Kampf um die Rechte der Werktätigen, für Demokratie und Frieden spielen immer breitere katholische Kräfte, Angehörige Zeit aus Liebe anderer christlicher Religionsgemeinschaften und Gläubige anderer Konfessionen. Die kommunistischen und Arbeiterparteien sind sich der Notwendigkeit des Dialoges und gemeinsamer Aktionen mit diesen Kräften bewußt, was ein untrennbarer Bestandteil des Kampfes für die Entwicklung Europas im demokratischem Geist, in Richtung auf den sozialen Fortschritt ist." Die Wirklichkeit entwickelt sich immer weiter in dieser Richtung!
Vom 6. bis 10. Juni 1977 fand in Moskau die Weltkonferenz der Vertreter der Religionen für dauerhaften Frieden, Abrüstung und gerechte Beziehungen zwischen den Völkern statt. Etwa 650 prominente Vertreter der buddhistischen, der christlichen, der hinduistischen, der jüdischen, der muselmanischen, der schintoistischen und der Sikh-Religion waren aus 107 Ländern zusammengekommen. Erstmals wurde in solcher sein Weise, die wachsende Bedeutung der Weltreligion für Frieden und Gerechtigkeit manifestiert. Die Sowjetregierung übermittelte eine Botschaft an die Weltkonferenz, die allen Teilnehmern Erfolg in diesem Dienst am Frieden wünschte. Der persönliche Vertreter des UNO-Generalsekretärs Dr. Kurt Waldheim wünschte diesem Forum der Religionen den größtmöglichen Erfolg.
Das ist die wirkliche Entwicklung der Lage! Sie straft die WT-Prophezeiungen über die UNO und die Religion gröblichster Lügen! Nur: Noch allzuwenig Christen verfolgen das gründlich genug, sonst wurden sie auf die WT-Verkündigung nicht hereinfallen. Und wer von den Zeugen Jehovas selbst überprüft das schon! Das allein ist die Stärke der WTG: Die Unwissenheit über die Wirklichkeit! Und die hält sie in ihren Reihen kräftig aufrecht!
Alle immer wieder und immer weiter hinhalten ist die
Taktik der WTG
"Wir gehören zu 'dieser Generation'. Worauf warten wir denn
noch?", herrscht die WTG auf S. 152 schließlich jeden an. Noch weiter wird
vorgeprescht: Du sollst "zu jeder Zeit an seinem Kommen interessiert" sein und
"ihm zu jeder Zeit aus Liebe zu Diensten stehen". Liebe und Gehorsam würden
"ständig auf die Probe gestellt". Man müsse "immer darauf
vorbereitet" sein! S. 158. Zu jeder Zeit? Ist denn jede Zeit Endzeit? Zu jeder Zeit
zu Diensten sein, ja, das allein will die WTG! Darauf läuft das alles hinaus! Es gibt
nichts, worauf du warten könntest.
Im nächsten Atemzug wird das natürlich sofort wieder
abgeschwächt: "Die messianische Weltregierung" stehe natürlich
"unmittelbar bevor"! S. 159. So wirst du kurz schockiert, aber gleich wieder in
der gewohnten Denkweise aufgefangen. Zwei Schritte vor, einen wieder zurück, um dich
langsam daran zu gewöhnen. Überhaupt nichts steht unmittelbar bevor. Immer wurde es
wieder an den Horizont geschoben, wenn es doch heran sein sollte. Dasselbe Spiel wird
jetzt nach 1975 wiederholt. Denkst du wirklich, andere merken das nicht?
Kein ehrlicher und aufrichtiger Christ kann das mitmachen.
Es wäre viel mehr noch aus diesem 1977-Buch der WTG
vor Augen zu führen. Die Zahl der Beispiele genügt aber. Ein einziges Beispiel würde
schon genügen, weil man im Namen Gottes nicht einmal eine einzige falsche Prophezeiung
machen darf! 5. Mose 18:20-22. Möge es für alle eine Hilfe sein, denen die WTG dieses
Buch zur Verbreitung in die Hände zu drücken versucht, wie auch für alle, die sich
damit auseinandersetzen möchten und müssen. Das Buch ist eine einzige Täuschung der
Herzen der Arglosen.
F. F.
WAS BEDEUTET DAS GESPRÄCH DES VORSITZENDEN DES
STAATSRATES DER DDR E. HONECKER AM 6. MÄRZ 1978 MIT DER EVANGELISCHEN KIRCHENLEITUNG AUCH
FÜR ALLE ANDEREN CHRISTEN?
WTG-Ausrichtung auf dem Prüfstand - ein Signal zum Aufbruch!
Was mancher in Rostock möchte
Erinnern wir uns zunächst. Am 6. März 1978 empfing der Vorsitzende des
Staatsrates der DDR, Erich Honecker, den Vorstand der Evangelischen Kirchenleitungen mit
ihrem Vorsitzenden, Bischof D. Dr. Albrecht Schönherr. Es fand ein konstruktives und
freimütiges Gespräch statt vor allem über die grundsätzlichen Fragen des Wirkens von
Christen in der sozialistischen Gesellschaft. In der politischen und kirchlichen Presse
wurden ausführliche Berichte dazu veröffentlicht. Gespräche, die hierüber mit bisher
WTG-geführten Zeugen Jehovas u. a. in Rostock geführt wurden, zeigten, daß auch hier
nicht nur Aufgeschlossenheit, sondern Bejahung zum Durchbruch gekommen ist. Man mochte die
Aussagen mit jenen teilen, .die die Erde verderben'. Sie betreiben eine vom 6. März 1978
gern voll in Anspruch nehmen.
Vergegenwärtigen wir uns, wohin die WTG führt
Den Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften als solche im Sozialismus, heißt
es in den Aussagen vom 6. März 1978, "eröffnen sich heute und künftig viele
Möglichkeiten des Mitwirkens" an den zutiefst humanistischen Zielen in der DDR.
"Wir gehen von der Beteiligung aller Bürger am Werk des Sozialismus aus, das im
gesellschaftlichen wie im individuellen Interesse liegt." Die WTG dagegen bevormundet
in übelsten antikommunistisch-politischem Jargon: "Die Zeugen Jehovas in
Ostdeutschland mußten zuerst auf das Ende der Naziherrschaft Hitlers warten, und jetzt
müssen sie das Ende der neuen totalitären Regierung abwarten, die die Naziregierung
ablöste, das Ende der kommunistischen Regierung, die von dem zur Zeit von Breshnew
beherrschten Sowjetrußland abhängig ist. Sie sind entschlossen zu warten, bis Jehova sie
befreit." (WT 15. 2. 1965, S. 110). Nicht Mitwirken und Beteiligen, sondern
Vernichtung des Sozialismus will die WTG hiermit von allen ihren Zeugen verkündigt haben.
In dem Gespräch vom 6. März 1978 heißt es weiter: Der Christ darf "seine Existenz als Staatsbürger nicht nur so verstehen, daß er die bestehenden Gesetze rein formal beachtet, sondern daß er sich von seinem Glauben her mitverantwortlich sowohl für das Ganze als auch für den einzelnen und für dessen Verhältnis zum Ganzen weiß."
Die WTG dagegen bekämpft nach wie vor jede Mitverantwortung unter den Christen: "Wer sich an den Weltverbesserungsprogrammen dieser Welt beteiligt, zieht sich die Feindschaft Gottes zu." Auf Erden sei die WTG-Organisation "die einzige Bewegung, die wahre Aufbauarbeit tut. Alle anderen, die ein Teil dieser Welt sind und an ihren Plänen, Programmen und Werken teilhaben, werden ihr Schicksal mit jenen teilen, 'die die Erde verderben'. Sie betreiben eine Tätigkeit, die mit Gottes aufgerichtetem Königreich außer Harmonie ist und durch die sie sich Ruin und Verderben zuziehen". (WT 1. 11. 1960). Wo wären selbst die WT-Zeugen heute, wenn nach 1945 z. B. keine "weltliche" soziale Aufbauarbeit geleistet worden wäre, wenn man die WTG ernst genommen hätte?
In dem Gespräch vom 6. März 1978 wird weiter gesagt:
"Offenheit und Durchsichtigkeit sind das Barometer des Vertrauens. Das Verhältnis
von Staat und Kirche ist so gut, wie es der einzelne christliche Bürger in seiner
gesellschaftlichen Situation vor Ort erfährt."
Die WTG setzt dem nach wie vor entgegen: Eine mit verdeckten Methoden
durchgeführte Untergrundtätigkeit unter antikommunistischen politischem Aspekt, Lug und
Trug und Irreführung der Behörden und "obrigkeitlichen" Institutionen
ausgegeben als "theokratische Kriegslist", Mißtrauen und Feindschaft gegen
Staat und andere Kirchen, in der gesellschaftlichen Situation vor Ort eine
antikommunistische politische Verfeindung unter den Mitmenschen, die dadurch irregeleitete
WT-Zeugen hervorstoßen läßt, daß ihnen die deutsch-sowjetische Freundschaft z. B.
"schon zum Halse heraushängen" würde. Unter der Behauptung politischer
Neutralität in Wahrheit Erziehung zu politischer Heuchelei und Lüge.
In einem Kommentar von Radio DDR heißt es: "Das
Spitzengespräch am 6. März zeigte, daß die weltanschaulichen Gegensätze zwischen
Christen und Marxisten keine unübersteigbare Barrieren bilden."
Demgegenüber schürt die WTG mit der Übernahme der imperialistischen
Doktrin "Christentum oder Kommunismus" (Erwachet 8. Juni 1955) seit je einen
unbändigen Haß gegen den Kommunismus und baut Barrieren, die unübersteigbar sein.
sollen: "Koexistenz mit roten Regimen" gleiche "unmoralischen
Beziehungen", und wer "Frieden mit den Kommunisten" mache, begehen
"Hurerei" und sei "mit Gotteshassern ins Bett gegangen". (WT 1.
4.1974, S. 131).
Noch viel mehr könnte zitiert werden. Die WTG ist mit ihrer Organisation nicht nur weit entfernt davon, Christentum im Sozialismus zu predigen und anzuerkennen. Sie verführt nach wie vor dazu, das Christentum zu einem sektiererischen Kampf gegen den Sozialismus zu mißbrauchen.
Was ist zu tun?
Die Auseinandersetzung mit dem politischen Mißbrauch des Christentums
durch die WTG und die Abkehr von ihrer Bevormundung sind unvermeidlich. Jeder muß sich
entscheiden. Man kann nicht diese WT-Verkündigung bejahen und unter den Mitmenschen
vertreten und erwarten, daß man unbehelligt bleibt. Die WTG selbst stellt alle, die ihr
folgen, gegen die sozialistische "die Menschen betreffende Ordnung", die
Christen doch "um des Herrn willen" in Wirklichkeit untertan zu sein haben (1.
Petrus 2:13, Menge). Diese WT-Predigt sozialpolitischer Verantwortungslosigkeit kann nicht
unwidersprochen bleiben. Der erneute falsche Weltende-Termin von 1975 sollte die
Entscheidungen jetzt umso leichter machen.
Aus den Aussagen der Begegnung vom 6. März 1978 wurden generell für die Christen in unserem Lande inzwischen eine ganze Reihe Schlußfolgerungen gezogen. Die Bedeutung dieses Gesprächs z. B. für den künftigen Weg der Christen sei noch nicht abzusehen, auf lange Sicht werde dadurch das Verhältnis der Christen in unserer Gesellschaft geprägt (NZ 11. 3. 1978). Alle in verantwortlicher Stellung haben es als ihre Aufgabe anzusehen, den einzelnen Christen zu helfen, seinen Standort in unserer Gesellschaft zu finden (NZ 13.3. 1978). Es vollzieht sich ein langjähriger kontinuierlicher Prozeß, der manchmal einen schmerzlichen Lernvorgang darstellt, und der noch nicht abgeschlossen ist (Radio DDR 12. 3. 1978). Es wird deutlich, daß Blockaden und sektiererische Haltungen überwunden werden müssen (NZ. 11. 3. 78). Es ist ein Signal für die Weiterführung dieses geistigen Prozesses gesetzt und bedeutet zugleich Einladung und Aufforderung an die Christen (Standpunkt 4/1978).
Alle, die das diesbezügliche sektiererische Verhalten
der WTG erkannt haben und erkennen, sind hier ebenfalls angesprochen. Sollte nicht, wer da
ein freier Christ geworden ist, seine Mitverantwortung erkennen und mithelfen den rechten
Weg zu finden, wo er noch blockiert ist? Jak. 5:19, 20. Für alle, die immer noch. der WTG
folgen, sollte es ein Signal sein, endlich damit Schluß zu machen, an die göttliche
Autorität der WTG zu glauben und sich und einander damit zu quälen. Die Zeit i s t
herbeigekommen!
- P -
Auseinandersetzung mit dem von, der
Wachtturmgesellschaft vorgegebenen Studienartikel:
"DER GUTEN BOTSCHAFT GEHORCHEN - EIN LEBENSWEG"
(Lehrstück Nr. 2/1, S. 9-13, Thema des Monats)
Argumente und Anregungen zum Nachdenken für jeden verantwortungsbewußten
Zeugen Jehovas.
Argumente und Anregungen zum Nachdenken für jeden verantwortungsbewußten
Zeugen Jehovas.
"Was fordert Jehova von dir zurück als Recht zu üben und Güte zu
lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott." Diesen Text aus Micha 6:8 stellt
die Wachtturmgesellschaft dem Studienartikel voran. Ja, wenn wir alle diese Eigenschaften
hervorbringen, so werden wir Gottes Segen tatsächlich erlangen können.
Gottes Segen und die Lehren der Wachtturmgesellschaft
Können wir aber Recht üben und Güte lieben und bescheiden wandeln und
dennoch uns von den haltlosen und Verderben bringenden Lehren der Wachtturmgesellschaft
leiten lassen? Wir wollen diese Frage untersuchen. Jedem, der gewillt ist, Jehova
aufrichtig zu lieben und zu dienen, wird nach Prüfung der dargelegten Fakten die Antwort
zu dieser Frage leichtfallen. Das jedoch allein genügt nicht.
Ziehe daraus die Konsequenzen. Befürchte nicht, allein
dazustehen. Überall in den Versammlungen sind Brüder im Aufbruch. Es werden immer mehr,
die sich freimachen von der Wachtturmgesellschaft.
Da wir selber diesen Weg gegangen sind wissen wir, wie schwer das ist.
Aber können wir es selbst verantworten, so weiter zu leben? Ihr habt den Vorteil,
Menschen zu finden, die für euch Wegbereiter waren und in liebender Güte uneigennützig
bereit sind, euch zu helfen. Sie fühlen sich verantwortlich auch für dich. Da sie
jahrelang geblendet von der Wachtturmgesellschaft, selbst als Lehrer viele Menschen
irregeführt haben, wollen sie einen Teil der Schuld abtragen und auch dir helfen.
Ist es einem Menschen unmöglich, ein Christ zu sein?
Unter dieser Überschrift stellt der Wachtturm weitere Fragen wie: Ist es
schwierig, ein Christ zu sein? Fordert Gott etwas Unvernünftiges? Verlangt er etwas
"ganz Großes", etwas Menschenunmögliches? Und er beantwortet diese Fragen
auch: Nein, es ist nicht schwierig, ein Christ zu sein. Danach ist ein Christ - original
aus dem WT Seite 9 Textziffer 4 - derjenige, der nach Micha 6:8 wandelt, also Recht übt,
Güte liebt, und bescheiden mit Gott wandelt.
Lassen wir uns nicht blenden von dieser: Antwort.
Denken wir an den uns gelehrten Alleinvertretungsanspruch, wonach nur die Mitglieder der
Wachtturmgesellschaft die auserwählten Überlebenden sind. Wenn wir das Recht üben, was
der Wachtturm als Recht gelten läßt, wenn wir die Güte lieben, die der Wachtturm als
Güte bestimmt, und wenn wir den Weg wandeln, den die Wachtturmgesellschaft uns
vorschreibt, so können wir weiter unter der Wachtturmgesellschaft verbleiben. Gibt es nun
außerhalb der Organisation Christen?
Wie tief ist doch die Kluft zwischen dem, was geschrieben steht, und was
tatsächlich gelehrt und als Maßstab gesetzt wird.
Gottes Maßstab - Maßstäbe der Wachtturmgesellschaft.
Weiter wird ausgeführt, alles was Gott wünscht ist; daß die Menschen
natürlich leben. Natürlich leben bedeutet, sich an Gottes Maßstäbe zu halten (1. Tim.
4:8) (6:6-8). Leben wir eigentlich nach Gottes Maßstäben? Nach jahrelangem
Wachtturmstudium ist es kaum zu glauben, daß das nachstehend im WT Aufgeführte Gottes
Maßstab sein soll.
Wir haben uns schon se sehr daran gewöhnt, daß Gott alle die verdammt, die nicht der Organisation angehören; und nun soll es ohne die Organisation möglich sein, Gott zu dienen? Ein Wandel? Vorsicht! Es dient nur dazu, nach außenhin die Lehren der Wachtturmgesellschaft zu verdecken, um neue Menschen anzulocken, denen man noch nicht mit "schweren Geschützen" aufwarten kann. Aber lesen wir, was dazu im Lehrstück geschrieben steht.
"Unvollkommene Menschen machen zwar viele Fehler; manchmal sogar schwerwiegende, doch gerade deshalb ist das Sühnopfer Christi dargebracht worden (Hebr. 4:15,16). Wenn jemand eine Sünde begeht, so haben wir einen Helfer im Vater, Jesus Christus; einen Gerechten. Und er ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unsrigen, sondern auch für die Sünden aller übrigen Menschen."
Vergleicht mit Begebenheiten aus eurem eigenen Erleben, wie in dieser Frage die Wachtturmgesellschaft ihre eigenen Inquisitionsgerichte entwickelt hat, wie sie Brüder, die eine Sünde begangen haben, behandelt hat. Kennt ihr auch nur einen Fall, wo sie nach diesen Grundsätzen gehandelt hat? Ihr Verhalten fördert in Wahrheit die Heuchelei, Unaufrichtigkeit, die Lüge, die durch die Angst vor dem Ausschluß geboren wird.
Welche Rolle spielt die Bibel als Richtschnur im Leben?
Diese Frage müßte im Wachtturm lauten: Welche Rolle spielt die Lehre der
Wachtturmgesellschaft als Richtschnur im Leben Es steht außer Zweifel, daß die Lehre des
Wachtturm an erster Stelle steht. Dazu hast du dich schon bei deiner Taufe bekannt.
Nun aber sagt das Lehrstück: "Da Christen erkannt haben, daß sie
sich von Gott leiten lassen müssen, wenn sie sich an s e i n e Grundsätze halten
möchten, spielt das B i b e l studium eine wichtige Rolle." Weiter wird ausgeführt:
Das bedeutet jedoch nicht, daß alles, was darin steht, buchstäblich zu verstehen wäre.
Zugegeben, sie enthält viele buchstäbliche Gebote, aber vieles von ihrem Inhalt ist
geschichtlich und vieles ist in symbolischer oder bildlicher Sprache geschrieben" Und
nun folgt die kühnste und verlogenste Behauptung: "Der Kontext und andere damit in
Verbindung stehende Erklärungen helfen den S t u d i e r e n d e n
z u u n t e r s c h e i d e n , welche Texte buchstäblich und
welche sinnbildlich sind."
Welch ein Hohn für alle dem Wachtturm anhängenden
Menschen Also sie selbst erkennen die wahren Lehren! Sie selbst sind dafür
verantwortlich, nicht der Wachtturm! Wenn sie das verbreiten, was der Wachtturm ihnen
lehrt, sind sie trotzdem allein schuldig!
Wir wissen und haben es alle am eigenen Leibe verspüren müssen, daß
allein der Wachtturm bestimmt, was symbolisch, was sinnbildlich und was buchstäblich zu
verstehen sei!
Biblische Grundsätze und WT-Maßstäbe
In Abschnitt 10 des Lehrstücks wird ausgeführt: "Das Leben des
Christen besteht daher nicht aus einer Sammlung von Regeln oder Riten. Matth. 5:44. Jesus
war ein Mensch, der Gott in jeder Hinsicht wohlgefällig war. Obwohl er vollkommen war,
führte er kein asketisches Leben. Er war bei Hochzeiten und bei Gastmählern zugegen, ja
er schätzte die guten Dinge, die das Leben bietet. Er hatte Freude am Leben und an seiner
Arbeit. Was bedeutet das? Das bedeutet, daß Jesus sich nicht fernhielt von den
kulturellen Ereignissen. Diese Hochzeiten und Gastmähler waren mit Bestandteil der
kulturellen Entwicklung jener Zeit. Er liebte seine Arbeit."
Heute soll es noch Ansicht der Wachtturmgesellschaft, die auch streng darüber wacht, einem Zeugen Jehovas verboten sein, nicht mit dem Glauben zu vereinbaren, eine Theater-, Konzert- oder Kinovorstellung, geschweige denn eine Kulturveranstaltung mit dem Arbeitskollektiv zu besuchen. Langsam hat auch in fast jedem Zeugenhaushalt das Fernsehgerät Einzug gehalten, obwohl es darum große Auseinandersetzungen und Anfeindungen gab.
Wieviele in der Organisation können sich nicht an ihrer Arbeit freuen. Die Lehre der Wachtturmgesellschaft hat ihnen jegliche Qualifikation und jegliche Aktivität untersagt. Sie arbeiten unter ihren Fähigkeiten, können sich nicht bestätigen, sind in Wirklichkeit unzufrieden und verletzen in Wirklichkeit Gottes Gebot.
Abschließend folgt im Lehrstück ein Appell, der eigentlich an die Wachtturmgesellschaft selbst gerichtet sein sollte. Da wir aber nicht erwarten können, daß sie sich von ihren eigenen falschen Lehren abkehrt, sollen die nachfolgenden Grundsätze aus der Bibel dir helfen, deine Haltung deinen Brüdern und Schwestern gegenüber zu überprüfen. Hilf d i r selbst und i h n e n !
Sei nicht allzu gerecht oder übermäßig weise und
suche bei anderen nicht ständig nach Fehlern und Mangeln. Prediger 7:16. Übertritt nicht
die Gebote Gottes um der Lehren des WT willen. Mache nicht Gottes Gebote ungültig durch
die Vorschriften des WT. Matth. 15:1-9. Besprich dich mit deinen Brüdern und Schwestern.
Betrachtet die euch zur "Speise" gereichten Dinge mit wachsamen Augen!
Wende dich mit deinen Problemen an uns in christlicher Verbundenheit.
U. B.
KEIN CHRISTSEIN OHNE IM NEUEN BUNDE ZU SEIN
Dienst am Wort als freier Christ - 12.
Rechtfertigung aus Glauben für jeden nur im neuen Bund
So lautet der Ausspruch Gottes: "
Nein, das ist der Bund, den
ich nach jenen Tagen mit dem Hause Israel schließen werde, spricht der Herr: Ich werde
mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreiben." Jer. 31:31-34.
Dieser Leittext aus Jeremia 31 beinhaltet weit mehr, als bis jetzt behandelt wurde. Das
Wissen und Verständnis über den neuen Bund ist nun einmal erste Voraussetzung für alle
Christen, eine begründete Hoffnung auf das einzige Christen verheißene Erbe hegen und
den dafür geeigneten Weg gehen zu können. Siehe auch: Joh. 14:1-6, Eph. 4:1-6, Phil.
3:17-23.
Im letzten Beitrag wurde festgestellt, daß der neue
Bund bereits seiner Bestimmung gemäß wirksam geworden ist. Kein Geringerer als Jesus
Christus, der Gottessohn, eröffnete ihn und ladet alle dazu ein, ihm nachzufolgen. Daraus
ergeben sich Konsequenzen, die unbedingt zu beachten sind. Jeremia sagte: Nach dieser
Zeit, oder: nach diesen Tagen. Damit wird gesagt, daß mit dem neuen Bund ein neues
Zeitalter eingeleitet und der Zweck der Bündnisse verändert wird. Über die
Außerkurssetzung des alten Bundes sagt Vers 32:
"
denn sie haben meinen Bund gebrochen, ich aber habe sie
verworfen." Damit bringt Gott selbst zum Ausdruck, daß der alte Bund nach Form und
Inhalt nicht geeignet ist, die Segnungen, die sich an die Merkmale des neuen Bundes
knüpfen, zu gewährleisten. Somit ergeben sich Fragen, die eindeutig beantwortet werden
müssen. Warum ein neuer Bund? Worin liegt der Vorzug des neuen Bundes? Welche
Veränderung im persönlichen Verhältnis zu Gott ist durch den neuen Bund gegeben? Welche
Lehren gilt es zu ziehen? Die Erkenntnisse aus diesen Fragen bedeuten den Schlüssel zu
der Tür, durch die jeder Christ gehen muß, um Rechtfertigung aus Glauben und Vergebung
der Sünden zu erlangen, ohne die es keine Hoffnung auf das Erbe der Verheißung gibt. Es
hilft niemandem, wenn er die Auseinandersetzung mit diesen Fragen anderen überläßt.
Jeder muß zur eigenen Stellungnahme kommen und sich selbst einen Standpunkt des Glaubens
erwerben. Zwar können wir uns gegenseitig Hinweise, Ermunterungen und Ermahnungen geben.
Aber Stellung beziehen muß jeder selbst, und sein Verhältnis zu Gott kann nicht von
Organisationen abhängig sein oder bestimmt werden, sondern ist ein mündiges und
individuelles.
Warum ein neuer Bund?
Charakter und Inhalt des neuen Bundes sind Grundlage christlichen Glaubens
und Handelns noch dem Willen Gottes Dem alten Bund werden Werke der Gerechtigkeit
zugrundegelegt als Ergebnis geforderten Gehorsams durch die Gesetzgebung auf Sinai und die
daraus abgeleiteten besonderen Satzungen. Dieser Bund wurde immer wieder gebrochen und war
nicht dazu angetan, die notwendige Gesinnung hervorzurufen, um die Regeln des Bundes aus
freiem Antrieb des Herzens zu tun. So erwies sich, daß der alte Bund nicht zum
gottgewollten und verheißenen ewigen Leben führen konnte. Es wurde eher ein
hoffnungsloser Zustand offenbar. Wenn also das verheißene Leben aus Verdienst nicht zu
erreichen war, mußte eine Basis gefunden werden, es auf dem Wege der Gnade und
zugerechneten Gerechtigkeit zu erlangen. Das war der Grund für. den neuen Bund, der
nunmehr erfüllt werden konnte.
Paulus erörterte dieses Problem. Er sagt in Gal. 3:11, 23, 24: "Daß aber auf Grund des Gesetzes niemand bei Gott gerechtgesprochen wird, ist offenbar, denn nur der aus Glauben Gerechte wird leben. Ehe aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Somit ist das Gesetz nur ein Zuchtmeister für uns geworden bis zu Christus, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden." Fortführend und deutlicher: "Als aber die Erfüllung der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn . . . dem Gesetz unterworfen, damit er die dem Gesetz Unterworfenen loskaufte, auf daß wir die Annahme an Sohnesstatt erlangten." Gal. 4:4-5. Es war also Gottes Wille, daß sein Sohn, den er als Erretter der Menschen sandte, das Gesetz erfüllte und es ablöste, damit die Gnade wirksam werden konnte. Die Gnade beinhaltet nun: Freigemacht von der Gehorsamspflicht zur Erfüllung des Gesetzes noch dem Buchstaben durch das Inkrafttreten des Gesetzes des Geistes. Das Gesetz des Geistes aber ist der zusammengefaßte Begriff des Inhaltes und Charakters des neuen Bundes.
Kein Christsein, ohne im Sinne des neuen Bundes
wiedergeboren zu sein
Im Johannes-Evangelium, 3. Kapitel, sagt der Herr: "Wenn jemand nicht
von oben her (von neuem) geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen' (Vers 4).
Nicodemus verstand nicht, daß Jesus damit meinte, daß es im Menschen zu einer neuen
Schöpfung kommen muß. D. h., er muß von einer völlig neuen Gesinnung erfüllt und
angetrieben werden, die in der Gemeinschaft des Geistes mit dem Herrn ihren Ausdruck
finden soll. Deshalb wurde Jesus deutlicher und sagte: "Wenn jemand nicht aus Wasser
und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch
geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere
dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von oben her (von neuem) geboren werden."
(Vers 5-7)
Übereinstimmend damit schrieb Paulus: "Als aber die Gütigkeit und die Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes erschienen war, hat er uns, nicht auf Grund von Werken in Gerechtigkeit, die wir getan hätten, sondern noch seiner Barmherzigkeit, gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung kraft des heiligen Geistes." Tit. 3:4-5. Somit wäre die Frage des Warum dahingehend zu beantworten, daß Gott den neuen Bund schuf, um die Verheißung an Abraham zu erfüllen und Gnade vor Recht walten zu lassen.
Worin liegt der Vorzug des neuen Bundes?
Auf den kürzesten Nenner gebracht: In der Fassung des Gesetzes nach dem
Geiste. Darüber gilt es Klarheit zu gewinnen Das Gesetz Gottes drückt seinen Willen aus.
Hinsichtlich der Erfüllung des Gesetzes nach dem Geiste müßte uns interessieren, worin
der Wille Gottes uns betreffend besteht.
Im Leittext dieser Betrachtung heißt es, "ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreibe" Damit ist gesagt, daß es sich nicht mehr um einen Akt des Gehorsams (furchterfüllte Unterwerfung entgegen dem natürlichen Empfinden) handeln kann und soll, sondern die künftige Verhaltensweise wird durch den freien Trieb des Herzens nach der neuen Gesinnung bestimmt werden. Im vorigen Beitrag (11) wurde das wichtigste Merkmal der von Gott gewünschten veränderten Gesinnung erwähnt.
Um Barmherzigkeit zu üben, bedarf es einer völligen Wandlung der Grundsätze und Leitmotive des persönlichen Handelns Das geht nicht ohne Unterstützung und Anregung, eines Vorbildes, dem man nacheifert. Da gibt es nur eine Wahl: Gott selbst. Jesus sagte: "Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist." Mehr noch, er offeriert uns Gott, seinen Vater, auch als unseren Vater. Das bezieht sich ganz konkret auf das neue verwandtschaftliche Verhältnis nach der Gemeinschaft des Geistes mit Gott, nach seinem eigenen Willen, wenn wir dem Sohne angehören. Anders kein Christsein. Joh. 16:26-27.
Also: Wer in die Wirksamkeit des Gesetzes des Geistes einbezogen ist, tut aus freiem Antrieb (Bedürfnis des Herzens), was dem Wesen dieses Geistes entspricht. Das heißt nicht weniger als: Wer dem Geiste nach ein Sohn Gottes geworden ist, tut, was er vom Vater gesehen (wahrgenommen) hat. Wem gar nichts einfallen sollte, der denke daran und lerne begreifen, mit wieviel barmherziger Liebe ihm der Vater täglich ohne Verdienst begegnet.
Somit ist der Vorzug des neuen Bundes darin begründet,
daß das Verhältnis zu Gott nicht mehr in Furcht und Knechtschaft beruht, sondern durch
die Gemeinschaft des Geistes eine Sohnschaft bedeutet, und, daß die Handlungen, die durch
den Geist der neuen Gesinnung bestimmt werden, die Erfüllung des Gesetzes sind und damit
eine begründete Hoffnung auf das Erbe der Verheißung gegeben ist.
Die letzte Frage, welche Lehren gilt es zu ziehen?, soll im nächsten
Beitrag in CV behandelt werden.
BEWEISE SPRECHEN FÜR SICH
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg
Liebe Leser, liebe Brüder und Schwestern!
Wenn ein Autobesitzer nicht von Zeit zu Zeit den Zustand seines Wagens
überprüfen würde, dann würde es eines Tages katastrophale Folgen für ihn haben, nicht
wahr? So hängt von einer gründlichen Prüfung oft sehr viel ab. Genauso sorgfältig
sollten sich Christen bei der Prüfung ihrer Glaubenseinstellung verhalten. Es ist
nämlich unverantwortlich, leichtgläubig und gedankenlos, etwas zu glauben und zu
verkündigen, womit man sich selbst und anderen in Wahrheit schadet. Es ist
unverantwortlich, etwas zu predigen, wovon man nicht genau die Wahrheit weiß, was man
nicht wirklich kritisch zuvor überprüft hat. Denn wir sind ja erwachsene Menschen und
sollten mündige Christen sein.
Unser Denkanstoß
Diese Illustration wurde im "Erwachet" vom
22. 4. 1972 in der ganzen Welt verbreitet zum Beweis dafür, daß 1975 das Weltende
hereinbricht:
Wir erinnern uns-noch sehr gut daran. Viele Millionen Menschen in vielen
Ländern haben es heute noch in der Hand, heute, im Jahre 1978. Was sagt es uns heute? Die
Wt-Gesellschaft möchte, daß wir den Kopf davor in den Sand stecken.
Laßt es uns betrachten. Der aufmerksame Leser und Betrachter wird sehr gut die Markierungen erkennen, die die Zeitepochen andeuten sollen: Die Erschaffung des Menschen, die Sintflut, den Tod Jesu Christi. Auch das Jahr 1914 ist angedeutet. An der Grenze des sechstausendsten Jahres sehen wir interessanterweise wieder eine Markierung. Was zeigt sie an? Den Beginn der 1000-Jahrherrschaft Christi! Und unter diesem Bild ist deutlich zu lesen: Da wir uns Mitte der 1970er Jahre dem Zeitpunkt nähern, wo 6000 Jahre der Menschheitsgeschichte enden, besteht die herrliche Hoffnung, bald von dem gegenwärtigen Druck befreit zu werden."
Nach dieser bildlichen Darstellung ist einwandfrei verkündigt worden, daß mit dem Ende der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte die 1000-Jahrherrschaft Christi beginnt. Das heißt also, daß laut WTG-Verkündigung mit 1975 Offenbarung 20:1-6 in Erfüllung gehen müßte, wo es heißt: "Danach sah ich einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der hielt den Schlüssel zum Abgrund und eine lange Kette in der Hand, Er packte den Drachen, die alte Schlange, die auch Teufel und Satan genannt wird, und fesselte ihn für die nächsten tausend Jahre Nichts dergleichen hat sich ab 1975 bemerkbar gemacht, obgleich die Wachtturmpropheten im Jahre 1975 die Erfüllung von Offenbarung 20:1-6 verkündigten.
Lassen wir ihnen noch die Zeit bis 1980, falls sie sich um ein paar Jahre verrechnet haben. Dann ist aber auch das Ende des Jahrzehnts der siebziger Jahre fällig! Wir sind gespannt, wie sie ihre Unwahrheiten, die nun bereits zur Gotteslästerung führen, mit neuen lügenhaften Äußerungen decken wollen. Mit Sicherheit werden sich auch zu dieser Zeit tapfere Brüder und Schwestern in der Organisation erheben und nicht mehr länger schweigen und alles bedenkenlos hinnehmen. Es werden noch mehr Tatsachen, Dokumente und Erfahrungen zur Veröffentlichung kommen, die der Wachtturmgesellschaft ihre "endzeitliche" Maske vom Gesicht reißen und alle zum Nachdenken anregen! Es sind nur noch zwei Jahre bis dahin!
Im WT vom 15. 3. 1977 Seite 175/176 heißt es aufschlußreich: "Wir werden noch weiter ausharren müssen. Können wir noch eine ganz kleine Weile ausharren? Wenn ja, dann werden wir es erleben, daß Gott, der Kommende, zur rechten Zeit eintreffen und die Verheißung, die er uns gegeben hat, erfüllen wird. Was für den ewigen Gott eine ganz kleine Weile ist, könnte für uns zwar eine sehr lange Zeit sein.'
Die Uhr ist abgelaufen. Erinnern wir noch einmal daran,
was die Wachtturmpropheten damals 1972, drei Jahre vor 1975 sagten: "Unsere
Generation wird das Ende der gegenwärtigen Ordnung mit ihren streßerzeugenden Problemen
erleben Wir haben s o g a r b e r e c h t i g t e n G r u n d zu der Hoffnung,
daß eine neue, von Gott geschaffene Ordnung n o c h i m
L a u f e d e s g e g e n w ä r t i g e n J a h r z e h
n t s anbrechen wird!" Auf diesen Text kommen wir im Jahre 1980 noch einmal zurück!
Vorankündigung: Als nächstes kommentieren wir einige Briefe, Vorträge
und Artikel aus der WTG-Organisation.
- W -
IST DIE WTG-BLUTVERKÜNDIGUNG EIN GEBOT GOTTES ODER
NICHT VIELMEHR UNCHRISTLICHER BLUTKULT?
Nach dem Exorzismus-Prozeß vor dem Landgericht in Aschaffenburg/Bayern
auch ein WTG-Blutkult-Prozeß in der BRD?
Nicht über das hinaus, was geschrieben steht
Unsere Bezugnahme: 1) CV Nr. 88/1976, 2) CV Nr. 101/1977 und 3) CV Nr.
104/1978 mit ausführlichen Erörterungen zur Sache. Jedermann kann sie zur Information
und Verwendung anfordern.
Wir fassen hier noch einmal die christlichen Hauptbeweise gegen die
WTG-Blutverkündigung zusammen, um sie zur praktischen Nutzanwendung bereit zu haben.
1. - Die WTG verfälscht grundsätzlich den gesamten Sachverhalt Denn in
der Schrift ist durchweg nur vom Blutgenuß für Speisezwecke und Mahlzeiten die Rede.
Blutübertragung zur Rettung von Menschenleben berührt die Schrift überhaupt nicht.
Damit ist die gesamte Argumentation der WTG als schriftwidrig erwiesen, denn es heißt:
Damit ihr an uns das Wort verstehen lernt: Nicht über das hinaus, was geschrieben steht.
Damit sich keiner von euch für den einen Lehrer gegen den anderen in die Brust
werfe." Paulus in 1. Korinther 4:6.
2. - In der gesamten WTG-Argumentation in der neuen Blutbroschüre
"Jehovas Zeugen und die Blutfrage" (1977) wird vor den angesprochenen 115 000
Ärzten, 40000 Richtern und 240 000 Krankenschwestern und Krankenpflegern in der BRD
bedenkenlos die wirklich alles entscheidende Schriftstelle unterschlagen: "Alles, was
auf dem Fleischmarkt zum Kauf steht, das esset, ohne um des Gewissens willen
Nachforschungen anzustellen. Wenn ein Nichtchrist euch zu Gast ladet und ihr hingehen
wollt, so eßt alles, was man euch vorsetzt, ohne um des Gewissens willen Nachforschungen
anzustellen" Paulus in 1. Korinther 10:23-31. Damit ist der Genuß von Blut und
Blutprodukten für Christen generell erlaubt., Ein Christ muß es nicht, aber er ist frei
es zu tun. Bei der kürzlichen Auseinandersetzung CV - WT in Dresden-Leuben-Zschochwitz
mußte das ehrlicherweise von ZJ-Seite zugegeben werden. Siehe CV Nr. 94/1977. Es ist
natürlich schwer, das gegenüber der WTG durchzustehen.
3. - Das Prinzip der christlichen Erwachsenentaufe verbietet, irgend
jemanden, ein kleines Kind z. B., schon vorher unter christliche oder als christlich
erklärte Lehren (im Falle der WTG) zu beugen oder dafür gar zu opfern, indem man ihnen
die WTG-Blutlehren einfach aufzwingt und sie gegebenenfalls in den Tod schickt. Das kommt
einer Vergewaltigung Minderjähriger gleich, weil sie sich noch nicht selbst vertreten und
entscheiden können und bedeutet daher im Ernstfall Blutritual-Mord. Die Worte der
Schrift: "Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Offenbarung
22:17) verbietet jedes Beugen und Zwingen. 4. - Die WTG kann kein Gebot Gottes für
Christen gegen Blutübertragung zitieren. Im Babylon-Buch der WTG von 1965 ist vielmehr
dokumentiert (S. 544 dt.), daß sie dieses Blutdogma selbst erfunden hat, indem sie erst
seit 1945 bestimmte Bluttexte entsprechend auszulegen begann. Es ist also kein Gebot
Gottes, sondern eine Frage der WTG-eigenen Bibelauslegung, also bloßes Menschenwerk. Da
laut 1. Kor. 4:6 verboten ist, über das geschriebene Wort hinauszugehen, bleiben die
WTG-Blutlehren eine menschliche Erfindung.
WTG-Blutkult in Lehre und Praxis in der BRD
offensichtlich grundgesetzwidrig
Das BRD-Grundgesetz (GG) lautet in Art. 5, Abs. 3: "Die Freiheit der
Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung." In Art. 6, Abs. 1,2 heißt es:
"Pflege und Erziehung der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern und die ihnen
zuvörderst obliegende Pflicht, über ihre Betätigung - wacht die staatliche
Gemeinschaft."
Die WTG lehrt mit ihrem Blutkult ein Recht der Eltern über Leben und Tod noch unmündiger Kinder zu entscheiden. Das ist ein Rückfall in die finsterste Zeit der Sklavenhalterei. Es ist eine Verführung zur Mißachtung des Gebotes, "Du sollst nicht töten"! Damit wird Art. 6, Abs. 1, 2 offenkundig überzogen und mißachtet, wo nur vom Recht auf Pflege und Erziehung, nicht aber vom Recht über Leben und Tod gesprochen wird. Müßte nach Art. 5. Abs. 3 der WTG solche Lehrtätigkeit nicht als grundgesetzwidrig verboten werden?
Ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm/Westfalen vom 10. Oktober 1967 besagt: Der nichtmündige Mensch ist nicht ausschließlich von seinen Eltern bzw. seinem Vormund abhängig. Die Erhaltung des Lebens eines Menschen stellt ein so überragendes Rechtsgut dar, daß in dessen Interesse auch eine entgegenstehende religiös fundierte Gewissensentscheidung keine Berücksichtigung finden kann (Kommentar von J. Listl). Was den WTG-Blutkult betrifft, so ist das für Christen nach 1. Kor. 10:23-31 überhaupt keine göttlich gebotene Gewissensfrage, sondern ausschließlich eine durch WTG-Erfindungen gebotene. Da die WTG hiermit nichts geringeres tut, als Grundgesetzartikel anzutasten, ist es nur zu verständlich, wenn sich inzwischen auch das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn eingeschaltet hat. Die WTG muß damit rechnen, auch vor das Bundesverfassungsgericht zu kommen.
Wird der WTG ein Blutkult-Prozeß gemacht?
Wie das katholische St.-Hedwigsblatt des Bistums Berlin (Nr. 16 vom 16. 4.
1978) mitteilt, begann am 30. 3. 1978 vor dem Landgericht in Aschaffenburg/Bayern, BRD,
ein Prozeß gegen zwei katholische Geistliche. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen
fahrlässige Tötung vor. Die Geistlichen hatten nach einem Ritual von 1614 an einer
epileptisch kranken Studentin ein exorzistisches Verfahren (Teufelsaustreibung)
vorgenommen. Das Mädchen selbst wie auch die Geistlichen glaubten, sie sei vom Teufel
besessen. Nach 67 exorzistischen Sitzungen war das Mädchen verhungert und tot. Die
Staatsanwaltschaft hatte auf verminderte Schuldfähigkeit der Angeklagten hingewiesen. Das
Urteil lautete schließlich auf je sechs Monate Freiheitsentzug mit Bewährung (BZ 25. 4.
1978). Dieser erste Teufelsaustreibungs-Prozeß in der BRD-Justiz mit erfolgter
Verurteilung der Angeklagten ist offensichtlich von sehr weitreichender Bedeutung.
Mit Bezug auf die WTG erhebt sich folgende Frage.
Welcher Wesensunterschied besteht darin, einen nicht zurechnungsfähigen Menschen, wie es
die Studentin schließlich war, nach einem religiösen Ritual von 1614 in den Tod gehen zu
lassen und ein noch nicht zurechnungsfähiges Kind, weil minderjährig, nach einem
religiösen" Ritual von 1945 in den Tod zu schicken? Kommt auch der erste
WTG-Blutkult-Prozeß der BRD-Justiz? Was die WTG hier treibt, ist einfach christlich
unverantwortlich.
K. O.
DER GIFTIGE QUALM HÄTTE DAS BABY GETÖTET
Brüder und Schwestern sollten kommen. Ein Wohnungsbrand.
- Bericht aus dem Kreis Beeskow -
Die Zeit war gerade an diese Tag besonders knapp. Neben den vielfältigen
Pflichten Mutter und Hausfrau mußte einer besonderen Pflicht am heutigen Tage
nachgekommen werden, die die ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Besuch wurde erwartet.
Glaubensbrüder und Glaubensschwestern sollten kommen. Bis zum Eintreffen des Besuches
mußte alles in Ordnung sein. Nichts darf herumliegen. Auch nicht die Windeln, die noch am
Ofen trocknen. Also schnell noch etwas nachheizen, damit es schneller geht. Danach
verließ unsere junge Schwester das Zimmer, um draußen noch etwas zu tun.
Obwohl in der unteren Wohnung die Schwiegereltern waren, bemerkten erst Nachbarn die Katastrophe. Aus dem Schornstein quoll dichter schwarzer Rauch, und von den weißen Stores war von draußen nichts mehr zu erkennen. Beherzte Nachbarn eilten herbei, um neben der vorsorglichen Alarmierung der Feuerwehrpolizei selbst Hilfe zu leisten. Sogenannte Weltmenschen aus der Hausgemeinschaft. Was war geschehen? Die heiße Luft des Ofens hatte sich vor der Luftaustrittsöffnung gestaut, die mit einer Windel verhängt war. Es kam zum Hitzestau. In kurzer Zeit war der Flammpunkt der Windel erreicht. Sie fiel brennend herunter und entzündete die Auslegeware und den Linoleumbelag. Die immense Qualmentwicklung ließ die Stores sofort schwarz werden und überzog alles andere mit einem dichten Schlierbelag. Durch das schnelle Eingreifen der Nachbarschaftshilfe und der Hausbewohner konnte ein Brand des Hauses verhindert werden.
Das Kleinkind befand sich glücklicherweise unten bei den Großeltern. Schon geringe Mengen des stark giftigen Qualmes hätten das Baby getötet. Es hätte ja nicht weglaufen können. Der Sachschaden geht in die Tausende. Die Wohnung war erst vor kurzem bezugsfertig geworden und mit vielen modernen Möbeln ausgestattet. Gleichwohl das Gutachten der Feuerwehrpolizei eindeutig zu Ungunsten der Betroffenen ausfiel, bedauern alle das Geschehen aufrichtig. Die Abergläubischen aber sagen, der Satan wollte die Zusammenkunft verhindern.
Niemand ist gegen Unglück gefeit. Dieser Fall ist ein Beweis unter vielen. Dies gilt auch für Jehovas Zeugen. Nur Abergläubische streiten darüber. Der überwiegende Teil der Menschen nutzt die Möglichkeit, ihre im Laufe des Lebens erarbeiteten Sachwerte zu schützen, um besondere Härten von sich und der Familie abzuwenden. Eine Hausratversicherung hätte in diesem Fall eine große Hilfe bedeutet, wenn auch die Ursache Nichtbeachten der Brandschutzbestimmung war. Aber, es war ja bisher gutgegangen. Warum nicht weiterhin auch? Sicher, man zählt sich ja zu einer Gruppe besonderer Optimisten". Nun ist es aber so, daß der hier zur Entfaltung kommende Optimismus" nicht auf der eigenen, selbständigen Willensentscheidung beruht. Nein. Die hier praktizierte Versicherungsenthaltsamkeit fällt in das Repertoire der Ratschläge" der über allen Zeugen Jehovas stehenden WTG. Ratschläge, die allesamt etwa so beginnen: Ist es nicht vernünftig, anzunehmen, daß es Jehova wohlgefälliger wäre " Das Geld solle lieber in die G.-H.Kasse gegeben werden als einer weltlichen" Versicherung. Nur, die WTG ersetzt keineswegs irgendwelche Hausratschäden. Und die Versicherung", die sie bietet oder anbietet, ist bisher immer ausgeblieben, jüngst erst wieder 1975. Das erkennt doch auch jeder andere, der das prüft. Wer will denn zum Narren werden.
Wie aus den Kreisen der WTG-Verantwortlichen bekannt wird, sind jetzt nach 1975 Anweisungen ergangen, zu ermitteln, wer von den Brüdern und Schwestern noch Versicherungen abschließt, oder wieder abschließt. Gegebenenfalls soll das über unauffälliges Aushorchen der Versicherungskassierer ausspioniert und den Ältesten angezeigt werden. Jetzt nach dem Weltendefiasko von 1975 wieder Versicherungen abschließen wird als heimlicher Unglaube an die WT-Weltendeverkündigung überhaupt gewertet und überwacht.
Zum Glück der Menschen und der Christen hat sich Gott bisher geweigert, die WTG gegen ihre eigene Falschprophetie und Bibelschändung zu versichern, so daß sie immer wieder offenbar wird. Und daß das auch in Zukunft so sein wird, dafür verbürgt er sich mit seinem Wort in 5. Mose 18:20-22. Viele, die an die WT-"Versicherung" von 1975 geglaubt haben, hatten nicht mehr geheiratet, hatten die Berufsausbildung vernachlässigt, Haus und Hof nicht mehr versichert, ja nicht einmal mehr das Haus repariert. Sie hatten der WTG aufrichtig geglaubt. Nun sehen sie sich furchtbar enttäuscht, lächerlich gemacht, blamiert und mißbraucht. Der WTG-Zweigdiener Konrad Franke, Wiesbaden, hatte die Stirn, 1968 im Hinblick auf 1975 zu fordern, unbedingt an 1975 zu glauben, und wenn man sich damit blamiert, sich dann mit der WTG zu blamieren! Was glauben sie überhaupt selbst? Sind das nicht Methoden bloßer Karrieristen?
Das allen Betroffenen bekannte Wohnungsbrandunglück ohne Versicherung - was, wenn das Baby in dem giftigen Qualm umgekommen wäre? - sollte über die WT-"Versicherungen" ernstlich nachdenken lassen. -
CV-BERATUNG IM APRIL 1978 IN BERLIN BERIET DEN WEITEREN
WEG UND DIE WEITERE TÄTIGKEIT
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Im April 1978 fand in Berlin eine weitere größere CV-Beratung in Form
einer Tagesversammlung statt. Ein Schwerpunkt war diesmal die Beratung mit verschiedenen
am Wort dienenden Brüdern der freien Christengemeinden in unserem Lande, Es waren auch
Geschwister dabei, die erst ganz kürzlich von der Bevormundung durch den WT freigeworden
waren. Wir werden in CV über diese Beratung berichten.
Aktuellste neue Erscheinungen in der WT-Verkündigung nach 1975 sind, daß
jetzt der Teufel aus der Begründung für die Ursachen des Bösen weggelassen wurde!
Stellt euch die Konsequenzen vor! Wir werden darüber berichten.
Zusammenkünfte unserer freien Christengemeinden sind u. a.: Dresden,
Robert-Blum-Straße 6, samstags 14 Uhr. Leipzig, Witzgallstraße 20, samstags 14 Uhr;
Blumenstr. 74, sonntags 14 Uhr; Maurice-Thorez-Str, 22, samstags 16 Uhr. Karl-Marx-Stadt,
Gießerstraße 36, jeden 2. Samstag 14 Uhr. Magdeburg, Bärstraße 9, sonntags 14 Uhr.
Jarmen, zu erfragen bei W. Warnke, Jarmen, Gartenstraße 8. Die Gemeinden entbieten ein
herzliches Willkommen.
In christlicher Verbundenheit sind wir
Eure Brüder und Schwestern Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
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Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe
Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum. DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6.
Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
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Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
Deutlich wird dies auch in dieser
CV-Ausgabe. Da meint man doch allen Ernstes, beim kommentieren eines Wachtturmartikels
wahrgenommen zu haben. Zitat:
"In dieser 'biblischen
Antwort' auf die Ursachen des Bösen ist nicht der geringste Hinweis mehr auf den Teufel
vorhanden Es wird alles rein rational, im Menschen selbst liegend, in seiner natürlichen
Lust und Begierde liegend erklärt. Man traut seinen Augen nicht, wenn man das liest.
Aber, der Teufel ist weg! Nicht einmal einen indirekten Hinweis auf ihn gibt es."
Vorstehendes ist ja nun wahrhaftig eine Sicht die von extremer oder gar gewollter
Kurzsichtigkeit zeugt. Letztendlich ist es eine "Morgengabe" an die historischen
Splittergruppen, für die der Teufel selbstredend eine unverzichtbare Konstante ihres
Weltbildes ist. Aber letztendlich nicht "nur" für sie. Die hier genannte
Zweckerklärung seitens der CV ist in der Tat nicht ernst zu nehmen.
Wieder einmal (wen wunderts?) wird auch in
dieser Ausgabe das Thema Antikommunismus hochgekocht. Als inkriminierend werden aus der
WTG-Literatur nach 1945 Sätze wie diese zitiert:
"Zwar existieren die
Konzentrationslager der Gestapo nicht mehr, doch fühlt sich die breite Volksmasse in der
östlichen Zone im allgemeinen nicht viel freier als zur Nazi-Zeit." Die angewandten
Methoden ähneln oft den nazistischen". Die Meinung sei vorherrschend,
daß die Russen unbedingt verschwinden müssen".... Was den Sowjetkoloß für
seine Gegner so furchterregend macht, ist das Ansteigen des Kommunismus in Europa und
anderen Erdteilen. Mindestens 11 Millionen organisierte Kommunisten in Frankreich und
Italien! Machtübernahme durch die Kommunisten in Rumänien, Ungarn der Tschechoslowakei!
Kommunistische Regierungen auch in Polen, Jugoslawien, Bulgarien und Albanien! Werden
diese für den Bestand der anderen lebensgefährlichen Manöver nicht alle von der
Moskauer Sowjetzentrale aus gelenkt? Welche Mittel könnten die anderen gefräßigen
Reiche dieser Welt anwenden, um dem knurrenden russischen Bären kräftig auf die
ausgestreckten Tatzen zu klopfen?"
Was ist dazu zu sagen. Zum einem. Genannte
Zitate lassen sich in der Tat in der WTG-Literatur nachweisen. Desweiteren. Erklärte
USA-Politik in den fraglichen Jahren war die der Zurückdrängung des Kommunismus (Roll
back). Die offiziellen Zeugen Jehovas befanden sich, mit den genannten Zitaten, in
inhaltlicher Übereinstimmung mit dieser USA-Politik. Genauer. Sie waren sogar eines ihrer
Werkzeuge zur Umsetzung dieser Zielstellung. Dies alles ist einzuräumen. Der Farce, der
Propagandabehauptung der WTG man sei doch "neutral" ist daher mit
Entschiedenheit zu widersprechen. Ihre vorgebliche "Neutralität" erweist sich
in der Praxis als Versagung der Erfüllung staatsbürgerlicher Ansprüche, die auch die
kommunistischen Regime, nicht zu knapp, stellten.
Dies ist das Eine. Das andere ist. Wie ist der Wahrheitsgehalt jener hier inkriminiert
zitierten Aussagen zu bewerten. Und da sage ich ebenso klar. Es ist die tatsächliche
Stimmung breiter Volksschichten, sachgerecht reflektiert. Genau diese Feststellung passt
natürlich den kommunistisch Gläubigen nicht. Sie werden damit leben müssen, zumindest
heutzutage, dass es trotzdem so gewesen ist. Die WTG hat da nichts sachlich Falsches
gesagt. Das einzigste was man ihr berechtigt vorhalten kann, vorhalten muss ist dies, dass
es bei ihr keine "Neutralität" gibt, sondern nur die handfeste Mitdurchsetzung
der jeweiligen USA-Politik. Dies allerdings auch, ziemlich oft auf der "verdeckten
Ebene". Eine maßgebende Behörde in den USA für die "verdeckte Ebene"
hört auf den Namen CIA. Hier begegnet einem ein indirekter Ableger derselben!
Noch so ein bezeichnender Satz in
dieser CV-Ausgabe
Da liest man, und traut seinen Augen nicht, auch als Zwischenüberschrift den Satz:
"Das von der WTG nie veröffentlichte Eingeständniss des Leiters des Bibelhauses
Paul Großmann". Vollmundig meint die CV verkünden zu können, Großmann hätte
schon zeitgenössisch die ostzonalen Vorhalte gegen die Zeugen Jehovas als "relativ
wahr" bezeichnet. Dazu mag man nur eines sagen. Jeder andere möge, wenn denn
möglich, als "Kronzeuge" genannt werden. Nur einer nicht. Eben besagter Paul
Großmann. Warum? Weil er bereits vor dem DDR-Verbot in einer heimtückischen Aktion von
den Sowjets verhaftet und danach nie wieder die Freiheit erlangt hat. Im Gegenteil. Er ist
dann in den ostdeutschen Zuchthäusern buchstäblich noch umgekommen. Die CV nennt keine
Quellen. Sollte sie aber auf irgendwelche erzwungene Verhörprotokolle abstellen, bedarf
dies der ausdrücklichen Hinzufügung. Erpresste Voten, müssen auch als solche bezeichnet
werden. Egal ob die Gestapo einen Erich Frost oder Konrad Franke erpresste Protokolle
unterschreiben ließ, oder ob ihr institutioneller Nachfolger, landläufig als Stasi
bezeichnet, sich kaum anderer Methoden bediente.
CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR
DIE MISSION VON CV
ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer
Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier .und heute. Dies erfolgt in besonderem
Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft: (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der
Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von
Tradition und Bedeutung, der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der
Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher
Gemeinden sowie, christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller
Information. Wir rufen zur Mitarbeit.
Nr. 107 Gera Juni 1978
WAS HAT DIE GEMEINSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS UNTER
DER WTG HIER UND HEUTE FÜR EINE ZUKUNFT?
Das ist das zentrale Thema diesmal. Wen unter allen Betroffenen bewegt die
Frage wohl nicht in diesem 3. Jahr. nach 1975?
Liebe Leser
Wir sollten uns so langsam darauf vorbereiten. Die nächsten zwei Jahre,
1979 und 1980, bergen Erschütterungen in sich, die in ihrer Auswirkung überhaupt noch
nicht abzusehen sind. 1979 ist der 30. Jahrestag der Gründung der DDR; der die WTG noch
in ihrer Wiege vor 30 Jahren ins Gesicht schleudern ließ, sie werde binnen Jahresfrist
wieder zusammengebrochen sein. Zusammengebrochen ist die gesamte WTG-Endzeitverkündigung,
die nun weiter verschoben wird, in die nächste Generation. Das wird wie nie zuvor
offenbar werden! 1980-ist das Jahrzehnt der siebziger Jahre abgelaufen, das von
der WTG als die: äußerste Grenze des Verzugs" und der
kleinen Weile" nach 1975 als Termin für die Schlacht von
Harmagedon", also das Weltende" und die Errichtung der
"Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden" im Nachhinein eingeräumt worden ist!
Dann dürften auch die letzten derer, die 1914 im Glaubensalter erlebt haben, vergangen
sein! Wer vermag sich vorzustellen, was damit unreparabel erschüttert ist? Denn die WTG
ist nicht irgendwo inmitten ihrer Endzeit, sondern sie ist am Ende ihrer Endzeit
angekommen; ja, sie ist im Begriff, sie erneut zu überschreiten und über ihren eigenen
Schatten zu springen Was ihren Endzeit-Kollaps bedeutet! Das Drama spitzt sich also zu!
Die einzige Chance für die WTG ist die Vergeßlichkeit, Unwissenheit, Einfalt, Furcht und
Unmündigkeit, Naivität, aber auch Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit und
Leichtgläubigkeit derer, denen sie predigen muß, um zu überleben. Aber diese Chance
wird nicht zuletzt auch durch CV immer geringer. Die gesamtgesellschaftliche Situation und
Entwicklung bleibt nicht außerhalb des eigenen Horizonts, wenn man sich bemüht, ein
gemäß. der Schrift in der Urteilsfähigkeit gereifter Mensch zu werden, der ehrlich
bereit ist; sich, wo er aufmerksam gemacht wird allzumal, gründlich zu vergewissern.
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Diesmal lesen wir nun
Wo ist der Teufel bei der Ursache des Bösen geblieben? -
Ja, er wurde ausgeklammert!
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg.
Worüber man sich dort Gedanken macht.
Wir stehen vor dem 30. Jahrestag der Existenz der DDR.
Was bedeutet das für aufrichtige, verantwortungsbewußte Christen in
unserem Lande? Wort und Antwort an die Zeugen Jehovas und ihre: Verantwortlichen.
Beeindruckt von den staatsbürgerlichen Tugenden" der Zeugen Jehovas
Ein unverletztes Gewissen vor Gott und den Menschen haben
Beratung der Studiengruppe Christliche Verantwortung," im April
1978 in Berlin. .
Ältestenberatung
Wenn die Wahrheit freimachen soll, dann muß sie auch gesagt werden! -
Lösungen sind nur durch Konfrontation möglich und werden auch
so herbeigeführt
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Immer mehr werden es, die furchtlos und freimütig erklären,
"müssen wir nicht wissen,: was hier ernstlich gegen die WTG vorgebracht wird?",
und die unserem Grundsatz folgen:
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
Im 3. Jahr nach dem falschen WTG-Weltende von 1975;
DER TEUFEL SPIELT BEI DER URSACHE DES BÖSEN KEINE ROLLE MEHR
ER IST NICHT MEHR DA! JA!
Neueste Erscheinungen in der WT-Verkündigung
Das kann doch nicht möglich sein!
Doch, es ist so. Im Wachtturm (W), vom 1. 1. 1978 dt., und Erwachet (E)
vom 8.3.1978 dt. kommt mit den Themen, Ergrimme nicht gegen Jehovas" und Werden
wir von Gott zum Bösen versucht? zum Ausdruck, daß der Teufel, in der Frage nach der
Ursache des Bösen im menschlichen Tun keine Rolle mehr spielt, ja, daß er nicht mehr da
ist! Hat solche Aussage nicht eine ungeheuerliche Bedeutung?
Wir lesen
Die Nöte, unter denen die Menschen heute zu leiden haben, sind
darauf zurückzuführen, daß wir alle unvollkommen sind und in einer unvollkommenen, von
Menschen geschaffenen Ordnung leben, die größtenteils auf selbstsüchtigen Grundsätzen
beruht. Überdies mag jemand allein schon auf Grund eigener unvernünftiger Handlungen in
Schwierigkeiten kommen. Meistens zögern Menschen, eigene Fehler einzugestehen oder
zuzugeben, daß das von Menschen geschaffene System der Dinge als ganzes verdreht und für
das Unheil in der Welt verantwortlich ist (2. Kor. 4:4, Eph. 2:23). Es verhält sich so,
wie die Bibel sagt: Die Torheit eines Erdenmenschen ist es, die seinen Weg verdreht
und so er grimmt sein Herz gegen Jehova selbst" (Spr. 19:3). Oder wie es in einer
anderen Übersetzung heißt: "Eines Menschen Unwissenheit bringt seine
Angelegenheiten. Durcheinander, und er wird über Jehova wütend" (Byington). (W).
"In Wirklichkeit verüben Menschen das Böse, weil sie ihren eigenen unrechten
Begierden nachgeben: Jederwird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde
fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde,
die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor" (Jak. 1:14, 15). Und
Erwachet fährt dann fort: Wenn jemand einer unrechten Begierde nachgibt, hat er
also keinen Grund, für die schmerzlichen Folgen seiner sündigen Handlungsweise Gott die
Schuld zu geben. Er sollte sich die Zurechtweisung zu Herzen nehmen, die in folgender
biblischen Frage zum Ausdruck kommt: Wie kann sich ein lebender Mensch in Klagen
ergehen; ein körperlich tauglicher Mann seiner Sünde wegen?" (Klag. 3:39).
Zugegeben, Jehova Gott läßt zu, daß Umstände unterschiedlichster Art auftreten die
für einen Christen zurPrüfung werden können. Doch er verleiht dem Unrecht
keinen verführerischen Reiz. Sein Wort, die Bibel, verurteilt unmißverständlich alles
Schlechte und zeigt deutlich die unerwünschten Folgen. Der Ausgang einer bestimmten
Prüfung hängt also davon ab, wie der einzelne in der betreffenden Situation
reagiert. Nehmen wir beispielsweise an, ein Christ wird wegen seines Glaubens körperlich
mißhandelt. Sein Wunsch nach Erleichterung kann so stark werden, daß er
anfängt, an einen Kompromiß zu denken. Gibt er diesem Wunsch nach, wird er sündigen.
Doch er kann dann nicht Jehova Gott die Schuld dafür geben, daß er die Ermahnungen der
Bibel mißachtet und einen Fehltritt begangen hat.
Es heißt dann im letzten Abschnitt: Da Jehova der
unveränderliche Gott des Guten ist, kannst du dir dessen sicher sein, daß er dich
niemals zum Bösen versuchen wird. Von ihm stammt nur Gutes, nichts Schlechtes. Daher
sollst du in Prüfungen zu Jehova Gott um Hilfe aufschauen. Er wird dir nicht die Weisheit
versagen, die zum Bewältigen eines Problems erforderlich ist." Bewahre dich auch
davor, jemals Gott die Schuld für Probleme zu geben, die du dir vielleicht selbst
geschaffen hast."
Der Teufel ist weg! Ja! Das Böse nur noch rational erklärt!
In dieser biblischen Antwort" auf die Ursachen des Bösen ist
nicht der, geringste Hinweis mehr auf den Teufel vorhanden. Es wird alles rein
rational, im Menschen selbst liegend, in seiner natürlichen Lust und Begierde liegend
erklärt. Man traut seinen Augen nicht, wenn man das liest. Aber, der Teufel ist weg!
Nicht einmal einen indirekten Hinweis auf ihn gibt es. Was bedeutet das?
Letztlich existiert das Böse ja nur im Zusammenhang mit dem Menschen.
Für eine Erlösung der Tiere ist Christus schließlich nicht gestorben. Nach dieser
jetzigen neuen Verkündigung über die Grundfragen des Bösen ist die von der WTG
aufgestellte große Streitfrage" um die Rechtfertigung des Namens
Jehovas" hinfällig, ist das gesamte bisherige Harmagedon-Verständnis hinfällig,
was ohnehin mit dem falschen Weltende von 1975, als haltlos erwiesen ist, ist das ganze
bisherige Endzeitverständnis hinfällig, ja, ist das gesamte der Welt bisher gepredigte
Vorhaben Jehovas" hinfällig - weil in all diesem der Teufel die entscheidende
Figur ist! Der aber spielt im Zusammenhang mit der Ursache des Bösen nun keine Rolle
mehr. Der ist weg! Wo will die WTG jetzt nach ihrem falschen 1975-Weltende hin? Was für
Versuchsballons läßt sie in der Verkündigung hier steigen? Wer hat sich da in Brooklyn
nach 1975 und nach dem Tode von WTG-Präsident N. H. Knorr auf den Wachtturm gesetzt? Wo
will die WTG letztlich weltanschaulich nach dem halben Duzend falscher Weltendetermine von
1799 bis 1975 nunmehr hin?
Für Aufrichtige führt das zu einer Revolution ihres Gewissens
Wer aufrichtig ist, kann nicht heute dieses und morgen das Gegenteil davon
als göttliche Wahrheit vertreten und verkündigen. Sie werden also stutzig werden, bis in
die Führungsspitze der Organisation hinein, wo sie dort noch nicht zu bedenkenlosen
Karrieristen geworden sind und an ihren Funktionen hängen, egal, was sie zu verkündigen
haben. Keiner der Letztverantwortlichen für die WT-Verkündigung glaubt selbst an die
nach außen verkündigte Endzeit. Wer verfolgt, wie sie z. B. nur die letzten drei
falschen Weltenden von 1925, 1945 und 1975 mit Vorbedacht so predigten, so daß sie immer
ein Hintertürchen hatten, durch das sie danach entschlüpfen konnten, dieweil die Dummen
die waren, die ernsthaft daran geglaubt hatten, wer das verfolgt, der sieht das nur
bestätigt.
Nun ist nach dem letzten falschen Weltende von 1975 sogar der Teufel weg! Wenn er in Verbindung mit der Ursache des Bösen überhaupt keine Rolle spielt; wie es in "Erwachet" und "Wachtturm" hier proklamiert wird, - als Versuchsballon? als erstes Anzeichen einer völlig anderen Orientierung nach 1975? - dann dürften viele in der Tat erwachen. Doch wohl eher über die WTG und ihre seltsamen Widersprüche. Denn wer in seinem Gewissen vor Gott und Menschen ehrlich bleiben will, muß und wird eines Tages aus diesen Widersprüchen ausbrechen, wenn er von anderen weiter ernstgenommen werden möchte.
Was ist Wahrheit?
Der verantwortliche Redakteur für diese Anti-Teufelsverkündigung im
deutschen Sprachraum ist Günter Künz im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden. Was er hier vor der
Öffentlichkeit über das Nichtstun und Nichtvorhandensein des Teufels unterschrieben hat,
steht in völligem Gegensatz und Widerspruch zu dem, was kürzlich erst WTG-Zonenaufseher
Lloyd Barry aus Brooklyn bei seinen öffentlichen Vorträgen in der BRD und Westberlin im
November 1977 üben den Teufel zum Besten gab. Er verbreitete bekanntlich überall die
"Erfahrung" einer alten Schwester von 80 Jahren aus Japan, die als Sozia auf
Grund überhöhter Geschwindigkeit auf dem Glatteis mit dem Motorrad hinstürzte und
erklärte, Satan der Teufel, habe sie am Verkündigen hindern wollen. Ist das nicht
Aberglaube? Ohne Zweifel, ist solch ein Sturz etwas Böse, etwas lebensgefährlich Böses.
Doch was ist Wahrheit? Daß der Teufel, gleichsam sogar mit auf einem Motorrad sitzen
kann, oder daß kein Teufel mit der Ursache des Bösen im menschlichen Tun etwas zu tun
hat? Oder lächeln sich die WTG-Verantwortlichen ob dieser. Widersprüche nur an wie
Auguren, die wissen, was sie tun?
Mit Sicherheit wird gar mancher auf Grund: dieser jetzigen völlig
rationalen Bibeldeutung und Begründung der Ursache des Bösen, die er doch
weiterverkündigen soll, anfragen, wo dabei der Teufel geblieben ist, und wohin
das führen. soll. Frag doch auch einmal an!
K.
VIELEN EINFACHEN ZEUGEN JEHOVAS IST ES WAHRSCHEINLICH NIE GESAGT
WORDEN, WARUM DIE WTG-TÄTIGKEIT AUCH IN DER DDR SEINERZEIT VERBOTEN WURDE
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg. Worüber man sich dort
Gedanken macht
Bald ist es 30 Jahre her. Vielen Zeugen Jehovas ist es wahrscheinlich nie
von der WTG gesagt worden, warum die organisierte WTG-Tätigkeit 1950 auch in
der DDR verboten wurde. Heute ist diese Tätigkeit bereits in über 40 Ländern der Erde
eingeschränkt oder verboten. Überall, wo die sozialen und :demokratischen
Interessen im-Lande für alle ernst genommen werden, gerät die WTG ins
Schußfeld. Ein Auszug aus der Verbotsbegründung in unserem Lande soll dazu dienen, die
Sachlage in rechter Weise zuverstehen. Die Hauptfeststellung war:
Die Tätigkeit der WTG hat bewiesen, daß sieden Namen einer Religionsgemeinschaft fortgesetzt für verfassungswidrige Zwecke mißbraucht. Sie hat im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik und in Großberlin eine systematische Hetze gegen die bestehende demokratische-Ordnung und deren Gesetze unter dem Deckmantel religiöser Veranstaltungen betrieben".
Die Beweise sprechen für sich
Lassen wir nun die Beweise sprechen, damit die heutigen Brüder und
Schwestern überall eine nüchterne Betrachtung vornehmen können und auch anderen
überzeugend helfen können. Jahre vor 1950 begann es.
1947 gab der WTG-"Erwachet-Korrespondent für Deutschland",
WTG-Zweigdiener Erich Frost, einen politisch äußerst verleumderischen Bericht nach
Brooklyn, USA, der von dort dann bedenkenlos weltweit verbreitet wurde. Unter dem Titel
Deutschland unter russischer Herrschaft" hetzte Erich Frost lügnerisch:
Zwar existieren die Konzentrationslager der Gestapo nicht mehr, doch fühlt sich die
breite Volksmasse in der östlichen Zone im allgemeinen nicht viel freier als zur
Nazi-Zeit." Die angewandten Methoden ähneln oft den nazistischen". Die
Meinung sei vorherrschend, daß die Russen unbedingt verschwinden müssen".
(Erwachet 22. 12.47).
Im Jahre 1948 ließ die WTG folgende antisowjetische und antikommunistische Hetze durch Jehovas Zeugen verbreiten: Was den Sowjetkoloß für seine Gegner so furchterregend macht, ist das Ansteigen des Kommunismus in Europa und anderen Erdteilen. Mindestens 11 Millionen organisierte Kommunisten in Frankreich und Italien! Machtübernahme durch die Kommunisten in Rumänien, Ungarn der Tschechoslowakei! Kommunistische Regierungen auch in Polen, Jugoslawien, Bulgarien und Albanien! Werden diese wagte für den Bestand der anderen lebensgefährlichen Manöver nicht alle von der Moskauer Sowjetzentrale aus gelenkt? Welche Mittel könnten die anderen gefräßigen Reiche dieser Welt anwenden, um dem knurrenden russischen Bären kräftig auf die ausgestreckten Tatzen zu klopfen?" (Erwachet 22. 8. 48) Es war die hemmungslose Sprache des kalten Krieges des Westens gegen den Osten, für den hier die Zeugen Jehovas zum Sprachrohr unter den Christen gemacht wurden. Im Sommer 1949 überschlug sich die WTG förmlich in in ihrer politischen Hetze. Auf einem großen Kongreß in der Waldbühne in Westberlin (!) prahlte Erich Frost als deutscher Zweigdiener: Ist der Bolschewismus schöner als andere Systeme? Glauben die Kommunisten, daß das, was Hitler begonnen hat, von ihnen vollendet werden müsse? Wir fürchten die Kommunisten genau so wenig, wie wir die Nazi gefürchtet haben!" (WT 1. 4. 50, Kongreßbericht 1949) Was für politisch heuchlerische Tiraden! 1961 wurde Erich Frost u. a. auch im BRD-Nachrichten-Magazin ,,Der Spiegel" dokumentarisch selbst als Handlanger der Gestapo entlarvt! Der Höhepunkt der verleumderischen politischen Scharfmacherei war erreicht. Ein ganzes Jahr hatte die WTG dann noch Zeit, rechtzeitig zur Besinnung zu kommen. Doch vergeblich. Die Hoffnung auf die damalige westliche Politik der "Zurückrollung des Kommunismus" und "Befreiung der Ostzone" hatte ihr den Sinn völlig verblendet, ihr und den ihr folgenden Zeugen Jehovas.
Das von der WTG nie veröffentlichte Eingeständnis des Leiters des
Bibelhauses Paul Großmann
Das Bedenkliche bei all diesen Dingen ist, daß sich fast alle Zeugen
Jehovas in der Meinung, die allein wahren Christen zu sein, zu diesen böswilligen
Hetztiraden hinreißen ließen, in der Verblendung durch die WTG, damit obendrein Gott und
Christus zu dienen. Es ist natürlich hinterher leicht, zu fragen, war denn keiner der
damaligen verantwortlichen Brüder in der Lage, sich gegen solche WTG-Politik aufzulehnen
und sie abzuwenden? Leider, solche Stimmen wurden schon im Keime erstickt, dafür gibt es
genügend Beweise. Im kleinsten Kreis gab es schon gewisse Meinungen, in der deutschen
Führungsspitze des Werkes. Aber keiner wagte, das an die Öffentlichkeit zu bringen.
Als sich 1950 die Lage der Organisation zu ihrem Verhängnis entwickelt
hatte, fand im Kreise engster Bibelhausmitarbeiter mit Paul Großmann ein vertrauliches
Gespräch statt, was die eingetretene Lage betrifft. Paul Großmann gab hier offen zu,
daß die Anklagen der Regierung gegen die WTG-Organisation und ihre Tätigkeit "doch
relativ wahr" seien. Die Regierung habe "von ihrem Standpunkt aus durchaus
Recht". Aber könne man das zugeben, und den "Brüdern in Brooklyn in den
Rücken fallen?" Zeuge dieser Feststellung von Paul Großmann ist u. a. der Vertreter
des damaligen WTG-Zweigdieners, Ernst Seliger, jetzt Mitarbeiter im WTG-Zweigbüro in
Wiesbaden. Doch wider besseres Wissen wurde die Organisation von diesen WTG-Leitern weiter
auf das Schlachtfeld des kalten Krieges geführt. Bis heute. Darüber sollten Jehovas
Zeugen nun einmal in Ruhe nachdenken. Es sind die entscheidenden Tatsachen.
- W -
WIR STEHEN VOR DEM 30. JAHRESTAG DER EXISTENZ DER DDR;
Was bedeutet das für aufrichtige, verantwortungsbewußte Christen in
unserem Lande?
Wort und Antwort an die Zeugen Jehovas und ihre Verantwortlichen
30 Jahre sind vergangen, endlich innehalten besinnen
Um deretwillen, die betroffen sind: Die Lage ist so ernst auch und die
Verantwortung der Verantwortlichen bis hinunter in die Studiengruppen so groß, daß man
sich eine lange Vorrede ersparen möchte. Das Werk der, WTG und Zeugen Jehovas als solches
steht auf verlorenem Posten. Daß sich die WTG vor 30 Jahren mit der historisch
herangereiften sozialistischen die Menschen betreffende Ordnung" anlegte,
besiegelt ihr Schicksal (1. Petr. 2:13). Sie hat dieses Schriftwort in unserem. Land
leider auch mit den Füßen der Zeugen Jehovas, die ihr. folgen, zertreten. Wir
erinnern nur an den großen Wortführer" der WTG, Friedrich Adler,
Bezirksdiener-Ost, der überall dazu aufrief, den roten Stier bei den Hörnern zu
packen", wie er vor ,30 Jahren in der Irrlehre der WTG, die politische Regierung sei
keine Obrigkeit von Gott", sondern eher eine Clique von Gangstern und
Verbrechern" (Erwachet 8. Nov. 1949), dem Gericht in der DDR, das ein langjähriges
Urteil verkündete, ins Gesicht schleuderte: Meine Herren, Sie meinen wohl ein
Jahr!' Durch religiös-politische Irrlehren und antikommunistischen Haß verblendet,
rannten sie mit dem Kopf förmlich gegen die Wand. In völlig blockierter
Urteilsfähigkeit führten sie; das Werk ins Verhängnis in der Hoffnung und Erwartung,
die eben gegründete DDR werde binnen Jahresfrist, zusammenbrechen und damit die
Ostzone befreit". Man hatte die, Endzeitorientierung völlig auf die seit; 1947
praktizierte westliche Politik der ,,Zurückrollung des Kommunismus"
ausgerichtet. Wo sind sie damit geblieben? 30 Jahre sind seither vergangen. Die
vierte Generation seit dem Verkündigungsbeginn 1874. Seit 1975 geht's, in die fünfte
Generation! Jehovas Zeugen durch WTG für die imperialistische Deutschlandpolitik
mißbraucht.
In einer Rückschau anläßlich des 18. Jahrestages der DDR im Jahre 1967 unter dem Thema, "Warum der Klassenkampf in Deutschland so hart ist" (ND 7. Oktober 1967) heißt es: "Seit die Oktoberrevolution (1917) in Rußland siegte, ist auch unsere deutsche Geschichte nur im Zusammenhang mit der neuen Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus zu begreifen. Das Jahr 1949 (Gründung der DDR) bezeichnet einen tiefen geschichtlichen Einschnitt. Um Deutschland ist in diesen 50 Jahren (seit 1917) von beiden Seiten mit besonderer Härte gekämpft worden. Seine Bevölkerungszahl, seine Industrie, seine geographische Lage geben ihm besonderes Gewicht. Offenbar erkannten auch die Imperialisten, und zwar nicht nur die deutschen, die Schlüsselstellung Deutschlands in diesem großen Ringen. Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Besatzungsarmee in Deutschland, General Allen schrieb im Januar 1920: "Das befähigste Staatswesen den Bolschewismus erfolgreich abzuwehren, ist Deutschland." Der antisowjetische Mißbrauch der deutschen Nation durch den amerikanischen Imperialismus dauert schon ein halbes Jahrhundert an." Nach 1945 bestand die Politik diesbezüglich darin, in Westdeutschland "einen wirksamen Damm gegen die Flut des bolschewistischen Marxismus zu errichten".
Welche Rolle hatten darin Kirchen und Religionsgemeinschaften zu spielen? Der USA-Deutschlandexperte, James Paul Warburg, schreibt darüber in seinem Werk "Deutschland - Brücke oder Schlachtfeld" (Stuttgart 1949), daß das Ziel der USA-Politik seit dem ersten Weltkrieg der "Sturz des bolschewstischen Regimes" sei. In Deutschland gehe es dabei um die Erhaltung "der alten sozialen und wirtschaftlichen Ordnung", um zu verhindern, daß auch Deutschland ein sozialistischer Staat werde. Deshalb sei die deutsche Frage ein Problem, das an Wichtigkeit hinter keinem Problem der amerikanischen Innenpolitik zurückstehe. Das gelte für die Zeit nach dem ersten wie nach dem zweiten Weltkrieg. Und die Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften hätten dabei eine wichtige Rolle zu spielen. Deshalb habe "die alliierte Besatzung in Deutschland den Kirchen eine mächtigere Stellung eingeräumt, als sie jemals in den Jahren der Weimarer Republik innehatten".
Unter den Religionsgemeinschaften übertraf die WTG mit ihrem entsprechenden Engagement nahezu alle anderen. Rückblickend auf die Jahre vor 1949/50 bestätigte sie im WT vom 1. 2. 51: Ihre Prediger hätten "nie gezögert, offen zu sagen, was sie vom Kommunistenregime halten. Sie haben die Wahlen in der Ostzone als einen Trug gebrandmarkt und das kommunistische Regime selbst als eine satanische Herrschaft". "Resolutionen gegen den Kommunismus" wurden verfaßt und verbreitet, sowie der Kommunismus bei jeder Gelegenheit "bloßgestellt".
Der Wiederaufbau des WTG-Werkes nach 1945 von Westdeutschland her erfolgte nachweislich in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Militärregierung, amerikanischen Nachrichtendiensten und dem USA-Außenministerium in Washington, von wo WTG-Zweigdiener Erich Frost am 25. Juni 1946 seine "Original-Vollmacht"erhielt, wie er in seinem Lebenslauf dokumentierte.
Nach 20 Jahren waren sie noch immer nicht zu Verstand gekommen
Einen dicken Band würde die Zusammenstellung des antikommunistischen
Engagements ergeben, dem die WTG die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas seither unterwarf.
Schläge sind für den Rücken der Toren", heißt es in Spr. 19:29. Doch die
WTG und Jehovas Zeugen insgesamt hatten auch nach 20 Jahren noch nichts gelernt. Im WT vom
15. Februar 1965 läßt sie ihre Zeugen in typisch antikommunistischem Jargon und
demonstrativer Ignoranz gegenüber der DDR proklamieren: Die Zeugen Jehovas in
Ostdeutschland mußten zuerst auf das Ende der Naziherrschaft Hitlers warten, und jetzt
müssen sie das Ende der neuen totalitären Regierung abwarten, die die Naziregierung
ablöste, das Ende der kommunistischen Regierung, die von dem zur Zeit von Breshnew
beherrschten Sowjetrußland abhängig ist". (S. 110). Und in ihrer dritten
Offenbarungsauslegung seit 1917, mit ihrem Babylon"-Buch von 1965, bevormundet
sie ihre Zeugen in gewohnter Weise dazu: Die Haltung der Zeugen, Jehovas gegenüber
dem Weltkommunismus hat sich nicht geändert, sondern sie ist in dieser Zeit des
göttlichen Gerichts seit 1919 in der Öffentlichkeit noch mehr bekanntgeworden"
(S.537). Es gehöre zur permanenten Tätigkeit der Zeugen Jehovas, vor der Gefahr
des Kommunismus" zu warnen (S. 536). Die Parteinahme in der allgemeinen, westlichen
Front gegen den Weltkommunismus", konkret praktiziert in staatsfeindlicher
antikommunistischer religiös-politischer Untergrundtätigkeit, ausgegeben als sog.
theokratische Kriegslist", wurde immer wieder forciert, dieweil die vorgegebene
Endzeitverkündigung immer wieder und immer weiter verschoben wurde, insgesamt schon fast
über 200 Jahre, von 1799 bis zum jüngsten Termin von 1975!
Auch nach 30 Jahren: Kampf gegen rote Regime", Kampf gegen
die DDR
Wir wollen die vielen endzeitlichen Bibelumdeutungen hier
unberücksichtigt lassen, mit denen es die WTG immer wieder unternimmt, die Zeugen unter
Mißbrauch ihres persönlichen christlichen Glaubens unter ihrer Endzeit-Fahne"
hinzuhalten, damit sie dies nicht durchschauen. Es war um die Zeit, als mit 1975 der 5.
endzeitliche" Harmagedontermin seit 1874 fällig wurde, das 3. Jahrzehnt nach
1945, das 3. Jahrzehnt der Existenz der DDR, der man prahlerisch, arrogant, ignorant und
feindselig entgegengeschleudert hatte, sie werde binnen Jahresfrist zusammengebrochen
sein.
Indem sie das politische Konzept ihrer Verkündigung, sie werde dem Grundsatz der friedlichen Koexistenz" mit dem Kommunismus nicht huldigen" (Erwachet 22. 4. 57), wieder hervorholte, ließ die WTG, auch zur Ablenkung von 1975, erneut wissen, was ihre politische Aufgabe ist und bleibt. Unter der antikatholischen Überschrift, Warum ist die Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht?" wurde im Wachtturm vom 1. März 1974, deutsch, ein förmlicher Schmutzkübel über die Zusammenarbeit von Christen und Kommunisten ausgegossen. Indem besonders alle progressiven katholischen Kräfte, der Vatikan selbst nicht verschont, als Esel benutzt wurden, den man schlägt, wurde gegen jede Beendigung des kalten Krieges mit' der kommunistischen Welt" gegen jede "Koexistenz mit roten Regimen" Stellung bezogen. Wer Frieden mit der kommunistischen Welt" schließe, begehe "Hurerei", lasse sich auf unmoralische Beziehungen" ein und gehe mit Gotteshassern ins Bett". So wurde erneut für alle Zeugen Jehovas insbesondere Feindschaft zur DDR als rotem Regime" zur obersten politischen Doktrin erhoben. Das Wachtturm-Gesicht aller WTG-Untergrund-Aufseher ist denn auch danach. Wie es dahinter aussehen mag - man kann nur hoffen. Die Aufrichtigen werden sich durchringen.
In skrupelloser Umdrehung des wahren Sachverhalts, ist es doch die WTG, die die Feindschaft zu roten Regimen" predigt, wird auch gegenwärtig und zukünftig den Zeugen Jehovas seitens der WTG nur die Perspektive der Fortsetzung christlicher Tätigkeit in Form antikommunistischer Untergrundarbeit erlaubt: Selbst wenn sie von feindlich gesinnten Regierungen verboten werden, versammeln sie sich weiterhin, sozusagen im Untergrund". (WTG-Buch Die herannahende Weltregierung, dt. 1977, S. 154). Eingebettet ist dies in die bereits 4, endzeitliche" Nordkönig-Auslegung seit der unwiderlegbaren" Deutung auf Napoleon 1799, jetzt endgültig und ausschließlich antikommunistisch ausgelegt auf die kommunistische, totalitäre Nationengruppe" seit der Oktoberrevolution von 1917 in Rußland (S. 36 ff, 121 f). Damit ist die Parteinahme der WTG in politischer Hinsicht in der allgemeinen westlichen Front gegen den Weltkommunismus" auch für die nun fällige weitere Verschiebung der endzeitlichen Bibelauslegungen nach 1975 wieder im Lot. Das Grundprinzip gilt nach wie vor: Keinen Frieden mit roten Regimen", sie werden unter Mißbrauch des christlichen Glaubens bekämpft, dieser psychologische Krieg geht weiter. Staat und Regierung der DDR bleiben für die WTG weiter der Feind".
Wenn jüngst in der Presse der DDR, in der Berliner Zeitung, in einer Beitragsfolge. 10 Fragen zur Abrüstung" die Frage diskutiert wurde, Wer lügt von Gefahr aus dem Osten'? Lügen aus der Giftküche der CIA sollen Bürger schocken" (BZ 16. 5. 1978), dann kommt man beim Blick in den religiösen Bereich unseres Lebens unvermeidlich auf die WTG. Mit ihren gedruckten Predigten" gehört sie zu den politischen Scharfmachern unter den Christen.
Mögen sich doch die Aufrichtigen unter den Verantwortlichen bewußt
werden - die Toren werden weiterhin Schläge auf den Rücken erhalten müssen, wie es in
den Sprüchen heißt.
Die WTG hat die Zeugen Jehovas in ihrem Kampf gegen die roten
Regime" auf einen verlorenen Posten gestellt. Die Entstehung der sozialistischen
die Menschen betreffenden Ordnung" ist eine Frage der historisch herangereiften
gesellschaftlichen Entwicklung im Weltmaßstab. Die Zeugen Jehovas werden mißbraucht
dazu, die Rolle eines der Stoßtrupps" unter den Christen gegen diese
unaufhaltsame Entwicklung zu spielen und Generation um Generation unter einer dafür
aufgezogenen, in Wirklichkeit haltlosen Endzeitfahne" moralisch und
psychologisch, gegebenenfalls auch buchstäblich verheizt" zu werden. Es gibt
im deutschen Sprachbereich inzwischen mehr-durch die WTG Mißbrauchte,
Ausgenutzte und Enttäuschte, als gegenwärtig für sie aktive Zeugen Jehovas. Was bleibt
weiter übrig, als diese Endzeitverkündigung zurückzuweisen und zur sozial bedingten
Tagesordnung überzugehen?
Die sozialistische die Menschen betreffende Ordnung" ist keine den Christen feindlich gesinnte Ordnung. Erst kürzlich erklärte der Staatssekretär-für Kirchenfragen der DDR: Der reale Sozialismus ist eine menschliche Heimstatt für uns alle. Er erfragt, er braucht und er würdigt auch den Beitrag der Christen" (ND 5. 5. 78). Hört auf, diese ausgestreckte Hand durch WTG-Hörigkeit laufend feindselig zu besudeln und zu bespucken!
Zur Innenpolitik erklärte der Vorsitzende des Staatsrates der DDR und Generalsekretär der SED, E. Honecker, in seiner bekannten Rede am 17. Februar 1978 in Berlin u. a.: Wir stimmen mit allen denjenigen überein, die verschiedentlich daran erinnern, daß der Mensch nicht vom Brot allein lebt. (Anm.: Ein Wort Jesu nach Matth: 4:4). Aber ohne Brot kann er auch nicht leben. Wer Zweifel hegt, braucht nur die Rede von Engels am Grabe von Karl Marx nachzulesen. Dies haben wir seit Beginn der Tätigkeit unserer Partei stets berücksichtigt" (ND 18./19. 2. 1978). Engels führt dort aus, daß das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte in der einfachen, bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckten Tatsache besteht, "daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können". Doch wer liest das in der von der WTG anerzogenen antikommunistischen Arroganz, Ignoranz, Mißachtung und Feindschaft schon, geschweige denn, denkt darüber nach? Nicht wenige Hauptverantwortliche demonstrieren förmlich, wie die WTG in diesen Dingen ihre Stirn hart gemacht" hat. Finster und verschlossen schauen sie drein, der antikommunistischen "theokratischen Kriegslist" der WTG verpflichtet. Sie werden noch gar manche Schläge auf den Rücken der Toren" erhalten müssen, denn der Mensch lebt zuerst vom Brot. Um nichts anderes geht es letztlich. Nehmt endlich die Wirklichkeit zur Kenntnis, wenn ihr als Christen ernstgenommen werden wollt!
Im Aufruf zum 30. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik wird festgestellt: Das Werk des sozialistischen Aufbaus vollbrachten und vollbringen Menschen unterschiedlicher Weltanschauung, Menschen aus allen Klassen unseres Volkes. Sie wirken zusammen ohne Unterschied der Weltanschauung und Religion". Im WTG-Kampf gegen die "roten Regime" stehen die Zeugen Jehovas demgegenüber auf verlorenem Posten. Politisch und psychologisch mißbraucht sanken und sinken sie Generation um Generation ins Grab, mit 1975 bereits die 4. Generation! Es gibt nur die Perspektive der Einordnung in diese nunmehr herbeigekommene sozialistische "die Menschen betreffende Ordnung", die um des Herrn willen" vollzogen werden muß, will man hier und heute Christ sein. 1. Petr. 2:13. Für die evangelischen und katholischen Bischöfe Schönherr und Theising in jüngsten Gesprächen mit staatlichen Vertretern zum Ausdruck, daß sie unbeschadet weltanschaulicher Unterschiede" in der sozialistischen Gesellschaft vom Glauben her mitverantwortlich für das Ganze" sind. Die Zusammenarbeit mit den staatlichen Organen beruhe auf gegenseitigem und gutem Willen. (ND 7. 3. 78, 13/14. S. 78). Wie aufgezeigt, wird gerade das von der WTG unter den Christen als verwerfliche Koexistenz mit roten Regimen" und als mit Gotteshassern hurerisch ins Bett gegangen" antikommunistisch verleumdet und besudelt. Sie offenbart damit, daß sie nach wie vor psychologisch dem imperialistischen kalten Krieg gegen den Weltkommunismus" unter den Christen verpflichtet ist, womit sie ihr Schicksal hier besiegelt hat.
Der Weg hier und heute
30 Jahre DDR ist darum für alle Aufrichtigen ein Scheideweg. Die in
unserem Land ausgestreckte Hand gilt allen Christen. Mit der WTG aber, die diese
ausgestreckte Hand mit ihren Huren"-Hetzereien begeifert und feindselig
rot" sehend antikommunistisch bespuckt, kann es keinen Weg geben. Nur als von
der WTG freie Christen ist das ernsthaft möglich. Denn die Schrift fordert, politisch
einen ehrbaren Wandel unter den Nationen zu führen." Seid,
aller die Menschen betreffenden Ordnung um des Herrn willen, untertan", sagt Petrus,
und zwar als wahrhaft Freie, nicht als solche, welche die Freiheit zum Deckmantel
der Bosheit machen". 1. Petr. 2:12-16. Verlaßt darum die WTG mit ihrer
schriftwidrigen Kriegslist" gegen die sozialistische die Menschen
betreffende Ordnung"! 2. Kor. 4:2 NW. Hört auf, unter den WTG-Endzeitverschiebungen
weiter dahinzustolpern und euch politisch mißbrauchen zu lassen! Zeigt euch nicht
als Kinder in der Urteilskraft, sondern als gereifte Menschen"! 1. Kor. 14:20.
Beschreitet den Weg wahrhaft freier Christen. Die vergangenen 30 Jahre gebieten in jeder
Hinsicht, endlich innezuhalten und sich zu besinnen.
K. O.
"BEEINDRUCKT VON DEN STAATSBÜRGERLICHEN TUGENDEN" DER ZEUGEN
JEHOVAS, PREIST DIE WTG. - WIRKLICH?
In Erwachet" vom 8. März 1977 verbreitet die WTG folgendes
Loblied, über die von ihr geführten Zeugen Jehovas als Staatsbürger:
"Im vergangenen August veranstalteten Jehovas Zeugen in Spanien
insgesamt neue Bezirkskongresse . . . Jehovas Zeugen haben mich durch ihre
staatsbürgerlichen Tugenden beeindruckt, die bei diesem Anlaß vor allem durch
Sauberkeit und Hygiene zum Ausdruck kamen
Es ist anzunehmen, daß Gijon zu den
saubersten und gepflegtesten Städten der Welt gehörte, wenn die Mehrzahl der Bürger den
Glauben der Zeugen Jehovas annehmen würde."
Dieses Loblied ist in Wirklichkeit eine der Täuschungen der Herzen der
Arglosen (Römer 16:18), die die WTG laufend in staatsbürgerlicher bzw. Politischer Hinsicht
betreibt. Denn die Wirklichkeit wäre doch folgendes. Wenn die Mehrzahl aller Bürger
einer Stadt oder eines Landes den WT-Predigten tatsächlich folgen würde, dann gäbe es
in keiner Stadt auch nur einen einzigen Abgeordneten oder Kommunalpolitiker wie
Bürgermeister oder Stadtrat zur Aufrechterhaltung von Verwaltung, Ordnung, Gesetz,
Sicherheit, Stadtreinigung usw. geschweige denn eine Regierung für alle Staatsbürger.
Führt die WTG alle ihre Zeugen Jehovas doch darin beispielgebend" voran, sich
an keiner Landes- oder Kommunalwahl zu beteiligen, wodurch solche Verwaltungen geschaffen
werden: Warum sollten wahre Christen die Politik meiden, wenn sie doch anscheinend
viel tun könnten, um die Welt zu verbessern? Sie wissen, daß die politische Beteiligung
nicht nur zu nichts führen würde, sondern ihnen sogar Gottes Mißbilligung eintrüge,
und daß jene, die Politik treiben, Feinde Gottes sind und dadurch zur Vernichtung in
Betracht kommen. Wahre Christen zeigen also, daß sie Nachfolger Christi sind, indem sie
nicht versuchen, diese Welt zusammenzuflicken oder sie durch Politik zu verbessern. (WT 1.
1. 1957). Demgemäß wird jeder, der Zeuge Jehovas geworden ist, von der WT-Organisation
gemaßregelt, wenn er sich auch nur an einer Kommunalwahl in seinem Dorf oder in seiner
Stadt beteiligt. Ist das etwa nicht so? Und wo ein WT-Verkündiger wirkt, wird den
Menschen jede kommunalpolitische Mitverantwortung aus den Köpfen getrieben! Oder ist das
etwa nicht. das Ergebnis bei einem jeden, der den Glauben der Zeugen Jehovas"
annimmt?
Im kommenden Frühjahr sind wieder Kommunalwahlen in der DDR. Da werden
viele wieder herumlaufen, wie die aufgescheuchten Hühner, die nicht wissen, was sie
machen sollen. Hört doch endlich auf, an die göttliche Autorität der WTG-Lehren zu
glauben und euch damit-zu quälen. Das Aufsammeln der eigenen Papierschnipsel
und Frühstücksabfälle auf den eigenen Kongressen zu preisen, ist doch eitle Täuschung
der Mitmenschen angesichts der wirklichen WT-Verkündigung. Als ob vom Abfallbeseitigen
eine Großstadt existieren könnte! Eine Großstadt braucht eine ganze kommunalpolitische
Stadtverwaltung als örtliches Staatsorgan, um zu. existieren, von der Notwendigkeit der
staatlichen Landesregierung gar nicht erst zu reden! Das aber, wird als
vernichtungswürdige, gottfeindliche, also verbrecherische "Weltverbesserung"
mit der Predigt bekämpft! Ist angesichts dessen, jeder kann es nachprüfen, jene
Erwachet"-Verkündigung staatsbürgerlicher Tugenden" der Zeugen
Jehovas nicht etwas für Einfältige und Naive? In der Tat! Jehovas Zeugen selbst aber
werden damit von der WTG zur politischen Heuchelei verführt, dazu, den Mitmenschen
zunächst Sand in die Augen zu streuen. Wenn sie dann gewonnen sind, wird ihnen politisch
etwas ganz anderes abverlangt! Die WTG selbst ist es hier, wieder, die öffentlich
staatsbürgerliche Fragen aufwirft. So, mögen Jehovas Zeugen zur Kenntnis nehmen: In
unserem, Lande wird erklärtermaßen von der Beteiligung aller Bürger, also auch der
Christen aller Kirchen und Religionsgemeinschaften, am Werk. der sozialistischen Ordnung.
ausgegangen. Das ist in völligem Einklang, mit den christlichen Grundsätzen in Römer
13:1-7, Titus 3:1, 1. Petr. 2:13 u. a. Schriftaussagen. So wird der langjährige,
kontinuierliche und manchmal auch., schmerzhafte Prozeß und Lernvorgang
notwendiger sozialer Erkenntnis insbesondere auch für alle WT-geführten. Zeugen Jehovas
weitergehen. Eine Lösung mit der WTG gibt es nicht. Es gibt nur eine Lösung gegen ihre
verantwortungslose Politik; indem man als Christ frei von ihr wird.
- P -
EIN UNVERLETZTES GEFÜHL VOR GOTT UND DEN MENSCHEN HABEN
Beratung der Studiengruppe Christliche Verantwortung" im April
1978 in Berlin
In christlicher Einmütigkeit
CVN Berlin 5. 5. 78 - Unter dem Motto, "Ein unverletztes Gewissen vor
Gott und den Menschen haben" (Apg. 24:16) fand im April 1978 in Berlin eine weitere
grundsätzliche und wegweisende Beratungverantwortlicher Mitarbeiter, Mitverbundener und
Freunde der Studiengruppe Christliche Verantwortung" (CV) sowie erst kürzlich
von der WTG freigewordener Geschwister statt. Zu ihnen gehörten auch leitende bzw. am
Wort dienende Brüder der freien christlichen Gemeinden ehemaliger Bibelforscher und
Zeugen Jehovas in unserem Lande. Es war eine Tagesversammlung, auf der verschiedene
aktuelle Fragen der Mission und Aufgabenstellung von CV sowie der für die Zeugen Jehovas
speziell und darüber hinaus allgemein gegebenen Wegweisung in der gegenwärtigen
Situation besprachen und entschieden wurden. Die Beratung verlief in wiewohl freimütigem
wie kritischem jedoch einmütigem christlichen Geist und brüderlichem Einverständnis.
Eine vorbereitete Auslage von dokumentarischem Material über die haltlose Tätigkeit der WTG und ihre falschen Lehren sowie über das Ausmaß der kritischen Literatur zur WTG-Tätigkeit in ganz Europa wie auch in England und in den USA fand rege Aufmerksamkeit.
Wieso eine Gewissensfrage vor Gott und den Menschen?
"Wer nun weiß, daß er Gutes tun soll, und es doch nicht tut dem ist
es Sünde", sagt die Schrift in Jakobus 4:17. So ergibt sich ein christliches
Gewissen in entscheidendem Maße aus dem Wissen um Recht und Unrecht, Gut und Böse,
Richtigem und Falschem, gemessen mit dem Maß des Evangeliums Jesu Christi. Welches
spezielle Wissen gemäß diesem Maßstab liegt nun der CV-Arbeit zugrunde? Es ist
interessant, was dazu auf der Beratung hervorgehoben wurde.
Es ist das Wissen um die Irreführung seitens der WTG durch falsche Weltenden und falsche, Endzeitbibeldeutungen, durch falsche Hoffnungen und falsche Prophezeiungen, durch falsche Auffassungen letztlich über Gott und Christus selbst. Es ist das Wissen um die gesellschaftliche Praxis und Auswirkung dieser Irreführungen wie Vergiftung zwischenmenschlicher Beziehungen, Verteufelung und Inkriminierung christlich und menschlich oder religiös Andersdenkender, Verfeindung in Familien, Verwandtschaften und Bekanntschaften, Verneinung und Zerstörung sozialer und politischer Mitverantwortung bei Strafe angeblicher Vernichtung durch Gott. Saat von politischem Haß in antikommunistischem Mißbrauch der Bibel gegen rechtmäßige "Obrigkeit von Gott" und notwendige "die Menschen betreffende Ordnung". Endzeitliche Verteufelung und Schwarzmalerei allen anderen Lebens.
Um diese Dinge zu wissen und nichts zu tun, sondern zu schweigen,
würde eine unverantwortliche Mißachtung dessen sein, was in Jakobus 4:17 geboten ist.
Dazu kommen folgende Herausforderungen an die Christen allenthalben, die
sie weder ignorieren noch übersehen können, wenn sie aufrichtig sind.
Andere Christen und Kirchen machen Anstrengungen, gegenseitige Entzweiungen und Verfeindungen zu überwinden. Selbst Vertreter nichtchristlicher Religionen reichen heute allen christlichen Gemeinschaften und Kirchen um des Friedens willen die Hand. Kann das ausgeschlagen werden? So mit der Moskauer Weltkonferenz religiöser Friedenskräfte im Juni 1977. Weiter: Kann Christen der irdische Friede gleichgültig sein? Kann es Christen z. B. gleichgültig sein, wenn das Wettrüsten unter den Nationen weitergeht u. a. jetzt mit der Neutronenwaffe? Es wird der Anspruch auf wahres Christentum erhoben. Ist von diesem Standpunkt aus nichts zu all diesem zu sagen, was praktisch hilfreich wäre? Zu was für einer Meinungsbildung ist hier beizutragen oder wird hier beigetragen? Es wird erwartet, daß Christen ihr Wort zur Friedensfrage sagen, konkret, praktisch, nicht nur unverbindlich und allgemein. Es wird auch erwartet, daß alle Christen ihre soziale Mitverantwortung erkennen und wahrnehmen. Die WTG steht unter den religiösen Gemeinschaften an der Spitze, hier den Geist des Verneinens, des Nicht-Verantworten-Wollens, der Passivität, der Gleichgültigkeit, der Ignoranz, der Mißachtung und somit der Verantwortungslosigkeit zu predigen und zu verbreiten.
Das kürzliche Gespräch am 6. März 1978 zwischen der Regierung der DDR und der evangelischen Kirchenleitung setzt Maßstäbe für alle Christen, auch die in den verschiedenen
Religionsgemeinschaften.
Die bereits freien christlichen Gemeinden machen das Angebot eines
besseren christlichen, weil neutestamentlichen Weges in Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie
sind eine Antwort auf die Frage der WT-geführten Zeugen Jehovas: Wohin sollen wir gehen?
- wenn die WTG-Endzeitorientierung nun als haltlos und unglaubwürdig erwiesen ist, wie es
mit dem jüngsten falschen Termin von 1975 wieder der Fall ist.
Was ist freies Christentum in unserem Land und in unserer Zeit?
Unter diesem Gesichtspunkt wurden für den künftigen christlichen Weg
folgende Hauptmerkmale begründet.
Der allein geltende Grundsatz ist, daß Christen zur Freiheit berufen sind
und sich nicht unter ein Joch der Knechtschaft spannen lassen dürfen. Es komme nicht nur
darauf an, von der organisatorischen WT-Bevormundung freizuwerden, sondern auch von dem
WT-Geist. Hierzu gehört die Selbstgerechtigkeit, nur "allein in der Wahrheit"
sein zu wollen, die Sucht, unbedingt "Zeichen der Zeit" deuten zu wollen, der
Gedanke, alle anderen würden von Gott vernichtet. Das Denken, "nur wir".
Die politische Neutralitätsheuchelei der WTG ist aufzudecken. Es ist
der Wille Gottes, die soziale Verantwortung zu erkennen, wie es das Gleichnis vom
barmherzigen Samariter lehrt. Dabei ist überhaupt nicht nach dem Glauben zu fragen, es
müsse einfach geholfen werden, wie es dieses Gleichnis veranschaulicht.
Es gibt nur eine Alternative. Die Abweichungen der WTG müssen aufgedeckt
und bewußt gemacht werden, um im Worte Christi zu bleiben bzw. dahin zurückzukehren.
Hierzu müssen solche Schriftworte wie Joh. 5:39, 40, 6:63, 8: 31-36, 42, 43 die Grundlage
bilden.
Die freigewordenen christlichen Gemeinden haben die Pflicht, den WT-Zeugen auf ihrem Weg in die christliche Freiheit zu helfen. Dies ist eine Frage, die viel Zeit und Geduld erfordert. Dabei dürfen freigewordene Christen nicht nur sich selbst gelten lassen. Sie müssen noch dem Wort Christi in Markus 9-38-41 auch jene als Christen anerkannt werden, die Christus in anderer Gemeinschaft nachfolgen. Christen haben sich unmittelbar und direkt nach der Schrift zu richten, ohne eine eigene Autorität fordernde Hand dazwischen wie den WT. Was ist das für ein Christentum, dem die Autorität Christi und der Apostel nicht genügt und das sich die haltlosen WT-Bibelausleger dazwischenholt? - so möchte man dazu fragen. Ob und wie errettet wird, hängt nicht davon ab, ob man den WT anerkennt oder nicht, es hat überhaupt nichts mit der WTG zu tun. Das Mittlertum der WTG ist eine einzige Anmaßung. Paulus faßt die Erettung wie folgt zusammen: "So spreche ich denn zu allererst die Mahnung aus, Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen zu verrichten, für die Könige und alle obrigkeitlichen Personen, damit wir ein stilles und ruhiges Leben in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit führen können. Denn das ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter, der da will, daß alle Menschen gerettet und zur vollen Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Mittler zwischen Gott und Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst zum Lösegeld für alle hingeben hat, das Zeugnis davon sollte zu rechten Zeit verkündigt werden." 1. Tim. 2:1-6 Menge. Wer wollte von diesem Willen Gottes Abstriche machen?
Kritisch wurde u. a. auch auf die Gefahr aufmerksam gemacht, daß Christen auch in Selbstgenügsamkeit verfallen können, in der sie ihre missionarische Aufgabe, ohne die Christentum nicht existieren kann, verfehlen.
CV - eine Stätte, wo man sich persönlich überzeugen kann.
Von einem CV-Mitarbeiter war eine Auslage dokumentarischen Materials
vorbereitet worden. Sie veranschaulichte anhand von Originalbeweisen insbesondere die
haltlose Tätigkeit der WTG in endzeitlicher Hinsicht. Schwerpunkte der Auslage waren u.
A.:
- Kritische Werke über die WTG aus der DDR, BRD, Schweiz, Italien,
Frankreich, England, USA, Skandinavien, Sowjetunion und Polen.
- Schriften von freigewordenen Gemeinden aus Europa und aus Übersee.
- Nachweis der verantwortungslosen Politik der WTG mit der das Werk hier
in die Schützengräben des kalten Krieges geführt worden ist.
- Seltene Dokumente über die Falschverkündigung der WTG in der
Vergangenheit.
Jakobus: Wer jemanden von seinem Irrweg zurückführt
Das treffendste Bibelwort, das aus dem Teilnehmerkreis über die gesamte
Beratung gestellt wurde, war Jakobus 5:20, wo es heißt: "Wer einen Sünder von
seinem Irrwege zurückführt, der wird dessen Seele vom Tode erretten und eine Menge von
Sünden zudecken" Mit Fug und Recht: kann dieses Schriftwort über die gesamte
CV-Tätigkeit gestellt werden. Wer die WTG-Endzeit als Irrweg erkannt hat, ist erschrocken
über die Menge der Sünden, die die einstige Verkündigung dieses Irrweges unter
gutgläubigen und arglosen Menschen bedeutet. Nur eine entschlossene Zurückführung von
diesem Irrweg kann dies wieder zudecken, wieder gutmachen, für alle Betroffenen. Gibt es
eine schönere Aufgabe, als zu helfen, den rechten Lebensweg zu beschreiten? Dies
erfüllte alle, die zu dieser Zusammenkunft von CV gekommen waren.
Ältestenberatung
WENN DIE WAHRHEIT FREIMACHEN SOLL, DANN MUSS SIE AUCH GESAGT WERDEN!
Lösungen sind nur durch Konfrontation möglich und werden auch so
herbeigeführt
Ohne Zweifel stehen sich CV und WT in entscheidenden Fragen unversöhnlich
gegenüber. Das vorgesehene WT-Selbstverständnis, von Gott zu sein, ist durch CV
eindeutig in Frage gestellt. Die Argumente von CV können zwar verneint werden. Sie
können aber nicht widerlegt werden. Viele sehen das sofort, wenn sie CV nachdenklich und
gründlich überprüfen. Dennoch aber schrecken sie zurück, sich das einzugestehen und
die entsprechenden Schlußfolgerungen zu ziehen. Warum ist das so? Warum wollen sie die
CV-Beweise nicht wahr haben? Laßt uns über das Phänomen von Gegensätzen und ihre
Lösung nachdenken.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, daß Konfrontationen immer im Zusammenhang mit großen gesellschaftlichen, kulturellen und geistigen Veränderungen auftreten. Zunächst ist es oft nur eine Vorhut, die vorwärtsdrängt und das Gewohnte, bisher Geglaubte und Bestehende in Frage stellt. Es bleibt aber keine Vorhut, wenn die Zeit der Veränderung herbeigekommen und herangereift ist. Wer sich mit den bisherigen Vorstellungen identifiziert, sieht sich ebenfalls angegriffen und herausgefordert. Für das gesamte internationale WT-Werk ist jetzt mit einem erneuten falschen Weltende (1975) und dem Vergehen einer weiteren Generation eine solche Zeit herbeigekommen. Im internationalen Hauptbereich des WT-Werkes, dem zentraleuropäischen Bereich, ist CV eine solche Vorhut, eine solche vorwärtsdrängende Gruppe. Und die aus ehemaligen WT-Angehörigen entstandenen freien Christengemeinden sind die immer mehr hervortretende Alternative, christliche Alternative. Der WT-Hohn der ersten Tage über CV ist längst verklungen. Man weiß, daß man CV ernst nehmen muß. Der erbarmungslose Vernichtungsfeldzug der WT gegen CV beweist es. Jedes Glied, das sich auf CV einläßt, hackt die WTG unnachsichtig ab. CV ungelesen verbrennen und vernichten, ist das WT-Hauptargument, wer kennt es nicht.
Meistens reagiert man erst einmal gefühlsmäßig
Es soll ganz offen gesagt werden: Um die WT-Führung geht es nicht. Wer
schon ein halbes Dutzend mal das Weltende verschiebt und danach jedesmal eine arglose neue
Generation zu gewinnen sucht, seit dem ersten Endzeitdatum von 1799 geht das schon so, der
glaubt selbst überhaupt nicht daran, und kann nur als falscher Prophet, Heuchler,
Scharlatan; Gaukler und Lügner entlarvt werden, der das Evangelium für ganz andere
Zwecke mißbraucht. Schon ein einziger falscher Weltendetermin ist vor Gott und Menschen
unverantwortlich, denn man bedenke, was das für alle notwendigen menschlichen Pläne und
Vorhaben bedeutet, von der kleinsten Familie und ihren sozialen Bedürfnissen, über die
internationalen Abkommen, ohne die kein Land existieren kann. Die WTG hat die Menschen
schon ein halbes Dutzend mal mit falschen Weltendeterminen im Namen Gottes genarrt. Und
jetzt nach 1975 wird alles erneut weiter verschoben. Nein, um die WTG-Führung geht es
nicht. Es geht um die, die ihr immer wieder aufrichtig und arglos glauben.
Natürlich fühlen sie sich ebenfalls angegriffen durch die Konfrontation mit der WTG, durch die Konfrontation CV- WT, glauben sie dem WT doch noch. Wie reagieren viele nun? Gefühlsmäßig oder rational, d. h. verstandes- bzw. Erkenntnismäßig? Zumeist reagiert man immer erst einmal gefühlsmäßig, also irrational. Wer kennt nicht die Weisheit, daß man über vieles, was einen aufregt, erst einmal eine Nacht schlafen soll, um die Gefühle abklingen zu lassen, ehe man dann urteilt So ist es. Man muß sich über seine Gefühle oder Emotionen wieder erheben und am Ende der Ratio, dem Verstand und der Erkenntnis, doch den gebührenden Platz einräumen. Die meisten sind zu sehr von Emotionen beherrscht, anstatt von sachliche Denken und Prüfen. Gespräche mit WT-Zeugen bestätigen das immer wieder. Hören sie bloß CV, dann sind sie plötzlich oft gänzlich von Gefühlen der Feindschaft, des Hasses, ja des Zornes und der Wut beseelt. Es gibt Eingeständnisse daß der Gedanke aufkam, wenn man eine Pistole hätte, würde man am liebsten, den CV-Gesprächspartner. Niederschießen! Das ist Tatsache! Wir wollen keinen Namen nennen. Die diese Gedanken hatten, werden sich schon erkennen. Ohne WT-Hörigkeit kämen solche einfachen. Verkündiger nie, in derartige verbrecherische und kriminelle Gefühlsaufwallungen. Wir erinnern an den Extremfall in der WT Versammlung Trimberg/Franken, BRD, wo 1976 die WT Zeugin Helga Sauer ihre blinde katholische Schwägerin Annemarie Sauer mit Messer, Beil und Sichel in einer entsetzlichen Bluttat umbrachte. (Bericht von Udo Pöbel; Trimberg. 28. 6. 1976, CV 91/77).
Der WT existiert nur von der Verteufelung des anderen, aller anderen, von der verteufelten Konfrontation mit allen anderen Menschen die schließlich nur als vernichtungswürdige Verbrecher betrachtet werden und spätestens in Harmagedon an die Reihe kommen. Solange jemand zu dieser Vernichtungsverkündigung schweigt; wenn er sie auch nicht akzeptiert, mag es hingehen. Nimmt er aber dagegen Stellung, dann trifft ihn alle Feindschaft und Wut, aller Zorn und Haß, die mit diesem Vernichtungsglauben verbunden sind. Viele Ehen und Familien, die durch diese WT-Verkündigung zu einem geteilten Haus" geworden sind, wurden schon durch solche barbarischen Emotionen zerstört. Wie wahr kann doch das Wort werden: Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, grimmig ist des Tigers Zahn, doch der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn". Und das WT-Harmagedon ist ein Wahn, wie die wiederholten Falschverkündigungen beweisen.
Sorgfältige Information nicht zugelassen
Die WTG fürchtet das vernunftgemäße, rationale, erkenntnismäßige
Abwägen ihrer Sache. Sie muß verhindern, daß sich herausstellt, daß der andere gar
nicht der böse Knecht ist, als der er hingestellt wird. Die Ehrlichen würden: dann
nämlich vor der Tür der WTG zu kehren beginnen. Die WTG läßt deshalb keine
sorgfältige Information zu. Jede Kritik wird als gefährlich, unterdrückt, Beweise, die
zwingen, das Bild vom anderen in Frage zu stellen, werden als Sprengstoff betrachtet. Die
Erziehungsmethoden des WT machen unfähig, sachlich das Für und Wider zum WT
abzuwägen.Die emotionelle Verteufelung des anderen läßt kein rationales vernunft- bzw.
erkenntnismäßiges Urteilen zu. Wie von kaum jemandem übertroffen ist der einzelne unter
der WTG geistig entmündigt und entrechtet. Selbst die Fragen werden ihm vorgeschrieben,
die er im Studium" zu stellen hat.
Wie die Wahrheit allein begriffen werden kann
Der einzig verheißungsvolle Weg ist und bleibt die Konfrontation, die
offene Austragung der Gegensätze. Nur wo die Argumente nicht zurückgehalten werden gibt
es die Chance, daß das notwendig Neue begriffen wird. Nur wo den Tatsachen ins Auge
geschaut wird, gibt es Klarheit. Nie wurden falsche Auffassungen überwunden, wenn man
vermied, sie beim Namen zu nennen. Lösungen sind nur durch Konfrontation möglich.
Christus selbst hat das veranschaulicht durch sein Vorgehen gegen den Schriftmißbrauch in
seinen Tagen, wie wir in Matthäus, Kapitel 23 ausführlich lesen können. Gott fesselt
nicht die Gedanken einer Person. Er gewährt Denkfreiheit. Die Menschen sind daher mit
einem Sinn versehen, der selbst fähig ist, Recht oder Falsch zu erkennen und diesen oder
jenen Weg zu wählen. Der Kampfplatz ist der Sinn. Falsche Lehren und Auffassungen müssen
angegriffen und niedergerissen werden, wenn Platz für die Wahrheit geschaffen werden
soll. Gott schaut nicht die Person an. Ein Christ betrachtet daher die Sache, das
Argument, das vor gebracht wird, wer es sagt, ob CV oder nicht, ist völlig gleichgültig,
selbst Kindermund tut Wahrheit kund. Wenn die Wahrheit freimachen soll, dann muß sie
offen, ausgesprochen werden. Und die Wahrheit über die WTG ist nicht mehr aufzuhalten.
Die Zeit dieser Konfrontation ist unabwendbar herbeigekommen. Es bleibt allein; sich für
die eigene unvermeidliche Neuorientierung gründlich zu informieren. -
A. Z.
ZUSCHRIFTEN/INFORMATIONEN/BERICHTE
Vorhaben in der BRD. Steht auch die WTG auf der Liste? Genannt ist sie
nicht
CVN - Frankfurt/M.. Aus Frankfurt/M. Erreicht uns folgende Mitteilung.
"Für aufklärende Maßnahmen gegen die sogenannten Jugendreligionen und Sekten will
sich jetzt die FDP-Landtagsfraktion stark machen, nachdem zwei kleine Anfragen der FDP im
Landtag die Landesregierung Untersuchungen zugesagt hatte. Seither, so beklagen die
Fraktionssprecher Eberhard Weghorn und Alfred Schmidt vor der Presse, sei nichts mehr
geschehen. Dies sei wohl typisch, meinten die FDP-Sprecher, für die allgemeine
Hilflosigkeit von Politikern und Behörden gegenüber diesen Vereinigungen, denen
teilweise "krimineller Charakter und Scharlatanerie" nicht abzusprechen sei. Man
sieht hier vor allem Gefahren für psychisch labile Menschen, für solche auch mit Mangel
an Selbstvertrauen, Depressionen und Anfälligkeit für psychosomatische Krankheiten. Es
gelänge, besonders psychisch gestörte Menschen durch die pseudowissenschaftlichen Lehren
und ebensolches Schrifttum in seelische und materielle Abhängigkeit einer Sekte zu
bringen." (Nach Frankfurter Rundschau 21. 4. 1978)
Haltlose WTG-Weltendeverkündigung in der Sowjetunion öffentlich am
Pranger
Die Moskauer Zeitschrift "Nauka i Religija" (Wissenschaft und
Religion) bringt in ihrer Ausgabe 2/1978 (russisch) eine farbige Karikatur, wie eine
Gruppe Zeugen Jehovas ihrem Gott, der auf einer Wolke über ihnen sitzt, eine Liste mit
den falschen WTG-Weltendeterminen von 1914 bis 1975 entgegenhält, die alle nacheinander
abgenutzt und unmöglich geworden sind. Gott schaut erstaunt über seine Brille hinweg auf
sie herab. - Im WT vom 1. Januar 1978 veröffentlicht die WTG ein farbiges Bild, wie Jesus
als vollbärtiger "starker Gott" auf einem Sessel zwischen den Wolken sitzt und
auf die Erde hinunterlächelt. Der Kerngedanke darunter ist, den Zeugen Jehovas "die
scheinbare Verzögerung" beizubringen, die sie jetzt nach 1975 wieder verkraften
sollen. Das erste der 10 Gebote lautete indes: "Du sollst dir kein Gottesbild
anfertigen, noch irgendein Abbild von dem, was oben im Himmel ist
" 2. Mose
20:4.
Erste europäische ökumenische Begegnung seit der Reformation vor 450
Jahren im April 1978 bei Paris
Jehovas Zeugen sollten es vor dem Hintergrund ihrer mit 1975 erneut
unglaubwürdig gewordenen Weltendeverkündigung sehen. Im April 1978 fand in Chantilly bei
Paris, Frankreich, die erste europäische Begegnung seit der Reformation vor 450 Jahren
statt. Es kamen über 70 Vertreter des Katholizismus, des Protestantismus, der Orthodoxie
und der Freikirchen aus rund 30 Ländern Europas aus Ost und West zusammen. Das Thema war
das Streben nach Einheit der Christen in Europa und ihr Eintreten für den Frieden. CV
möchte dies den Zeugen Jehovas zum Nachdenken mitteilen und ihnen die Frage dazu stellen,
ob man den Kirchen etwa zumuten könne, sich stattdessen unter die unhaltbare
WT-Endzeitverkündigung zu stellen. Dies ist hiermit geschehen und mitgeteilt.
Zusammenkünfte freier Christengemeinden
Dresden: Robert-Blumstraße 6, samstags 14 Uhr
Leipzig: Witzgallstraße 20, samstag 14 Uhr
Blumenstraße 74, sonntags 14 Uhr
Maurice-Thorezstraße 22, samstag 16 Uhr
Karl-Marx-Stadt: Gießerstraße 36, jeden 2. Samstag 14 Uhr
Magdeburg: Bärstraße 9, sonntags 14 Uhr
Jarmen: zu erfragen bei W. Warnke, Gartenstraße 8
Woran CV arbeitet:
MIT WAS FÜR VERÄNDERUNGEN UND UMDEUTUNGEN IN LEHREN, IN ORGANISATION UND
ZIELSTELLUNG VERSUCHT DIE WTG IHREN ZUSAMMENBRUCH MIT DEM VERGEHEN DER 1914-GENERATION ZU
VERHINDERN?
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Dies ist ohne Zweifel die Existenzfrage der Organisation. Mit ihr steht
oder fällt die Glaubwürdigkeit nicht nur vor den Mitmenschen, sondern in der eigenen
Familie, vor den eigenen Kindern. Das "geteilte Haus" würde aufhören zu
bestehen. Kinder würden nicht mehr dem WTG-Blutkult geopfert werden. Zwischenmenschliche
Beziehungen würden nicht mehr verfeindet werden. Menschen guten Willens und die Herzen
der Arglosen würden nicht mehr getäuscht werden. Christsein würde von haltlosem
Endzeitglauben frei werden! CV wird sich in Kürze mit dieser Existenzfrage der WTG
beschäftigen und sie beantworten. Haltet euch auf dem laufenden.
Möge auch diese CV-Ausgabe weite Verbreitung und Aufmerksamkeit finden
und vielen zum Segen sein.
In christlicher Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern,
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
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"Christliche Verantwortung"; Monatsschrift der Studiengruppe
Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6,
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A 5150/78 V 7 1 1562
Christliche Verantwortung 1978 Teil II