"Christliche Verantwortung" zusammengefasst 1978 Teil I

CV 102 - 107

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 102

Kurt und Maria Pape, Eltern der in weiten Kreisen bekannten Gebrüder Dieter und Günther Pape. Kurt Pape im KZ umgekommen, Maria daselbst fast auch. Zum Tode war sie schon verurteilt. Lediglich dass die Tage des Hitlerregimes im Jahre 1945 endeten, verhinderte in ihrem Falle das allerschlimmste. In dieser Ausgabe wird der Versuch unternommen, ihre Biographie in groben Zügen nachzuzeichnen.

Noch ein Name taucht in dieser Ausgabe auf. Der des Martin Pötzinger. Über ihn war zu registrieren, dass er 1977 in die "Leitende Körperschaft" der Zeugen Jehovas berufen wurde.
Über ihn meinte man nun ausführen zu können:
"Wie wir aus München erfahren, ist M. Pötzinger Ende 1936 besonders aktiv gewesen, die Resolutionen des WTG-Kongresses 1936 in Luzern/Schweiz verbreiten zu lassen. ... Damit hat er die Verhaftung einer ganzen Reihe von Geschwistern durch die Gestapo veranlaßt."

Wie ist die tatsächliche Sachlage. Erst einmal kommt Pötzinger in seinem im Wachtturm vom 1. 3. 1970 veröffentlichten Bericht auf die fraglichen Details mit keiner Silbe zu sprechen. Nun, Marion Detjen ist in ihrem Buch "Zum Staatsfeind ernannt... "wo auch Pötzinger mit erwähnt wird, etwas deutlicher. Über ihn führt auch sie aus:
"Die IBV setzte nun im Herbst 1936 als neuen Bezirksdiener für Bayern den aus Sachsen stammenden Karl Siebeneichler ein, der ohne festen Wohnsitz mit äußerstem Einsatz die Münchner Organisation völlig umstrukturierte. Er bestimmte Martin Pötzinger als Gruppendiener für München und die Untergruppendiener für die einzelnen Stadtteile. ...

So gelang es, daß ganz München am 12. Dezember mit den 'Resolutionen' überschwemmt wurde. Beim Verteilen erwischt wurde allein Martin Pötzinger. Da dieser - obwohl er wahrscheinlich gefoltert wurde - keine anderen Namen preisgab, führte die alarmierte Gestapo bei allen ihr bekannten 'Bibelforschern' - etwa 160 Familien - Hausdurchsuchungen durch. Schließlich nahm sie sich wahllos fünf Personen vor, die sich auf andere Weise bereits verdächtig gemacht hatten, und vernahm sie unter 'verschärften' Verhörmethoden. Als eine Frau nach mehrstündiger Vernehmung gestand, konnte die Gestapo die Untergruppe rechts der Isar, circa 60 Personen, aufrollen Auch einige andere Gruppen konnten verhaftet werden."

CV Christliche Verantwortung

Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DER ZWECK DIESER ZEIT SCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.

Nr. 102 Gera Januar 1978

IHR IN BROOKLYN HABT MIT 1975 SOGAR DIE AUSERWÄHLTEN VERFÜHRT! EURE OPFER KLAGEN EUCH AN! WO IST EUER GEWISSEN? KRONZEUGEN STEHEN AUF!
Lest den Tatsachenbericht zur 100. CV-Ausgabe:
Wie ein Überrestglied von der Wachtturm-Gesellschaft verführt, in ihrem Dienste mißbraucht wurde und zugrundeging!
JETZT "EINE ZEIT UNBEKANNTER LÄNGE", SAGT DIE WTG!
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Nun hat schon das Jahr 1978 begonnen! Wie sehr hat doch CV recht gehabt, als sofort ab 1966/67 vor dem Glauben an das neue Wachtturm-Weltende "Mitte der 70er Jahre" gewarnt wurde! Wir sind nun in einer Zeit gigantischer organisatorischer und geistiger Ablenkungen seitens der WTG von dieser ihrer weltweiten falschen Prophezeiung! Lest dazu in dieser CV-Ausgabe:

Kommentar zum Thema des Monats
"SICH MIT FESTEM GRIFF AN DAS WORT DES LEBENS KLAMMERN"
Welche Worte sind entscheidend für das Leben?
Zum WTG-Jahrestext 1978
"SIE WERDEN NICHT DIE OBERHAND ÜBER DICH GEWINNEN … "
Was bedeutet jetzt dieser Jahrestext?
Aus der Organisation
BIS FRÜHJAHR SOLLEN ÜBERALL SEKRETÄRE EINGESETZT SEIN
Was bedeutet das? Warum geschieht das?
B l i c k i n u n s e r N a c h b a r l a n d P o 1 e n

Das Lehrstück für diesen Monat wird begründet auf den Bibeltext aus Phil. 2:14-16: "Tut weiterhin alles ohne Murren und Widerreden, so daß ihr euch als untadlig und unschuldig erweist, Kinder Gottes ohne Makel inmitten einer verkehrten und verdrehten Generation, unter der ihr wie Lichtspender in der Welt leuchtet, indem ihr euch mit festem Griff an das Wort des Lebens klammert."
Nach dieser Bibelstelle sollen wir das tun, was Gottes Wort uns zu tun gebietet.
Die Wachtturmgesellschaft stellt ebenfalls in den Mittelpunkt Gottes heiliges Wort, die Bibel.
Immer wieder wird darauf verwiesen, wie wichtig es doch ist, die Bibel als einzige Quelle des Lebens anzuwenden. Das Wort Gottes kann uns helfen, so wird weiter ausgeführt, mit Krankheiten fertig zu werden, Stress zu überwinden, gibt Trost für Niedergedrückte, hilft Kummer zu ertragen Schüchternheit und Furcht zu überwinden, schützt vor unsittlichem Lebenswandel.
Ja wirklich, Gottes Wort kann das.
Aber verbaut nicht gerade die Wachtturmgesellschaft unseren Brüdern den Weg zum Leben?

Was stellt sie tatsächlich in den Vordergrund? Nicht die Bibel, sondern ihre zweckbezogenen bibelerklärenden Schriften Durch sie bestimmen sie, was gelehrt wird in der Organisation.
Was studierst du wöchentlich? Die Bibel? Nein, lediglich eine der Leitung genehme Bibelstelle wird zur Grundlage genommen, um das untermauern zu können, als biblisch darzustellen, was die Wachtturmgesellschaft als Lehrstoff für erforderlich hält.
Was hast du darauf zu antworten? Die Worte und Sätze sollst du wiederholen, die dir im Text vorgeschrieben werden. Oder konntest du einmal darüber diskutieren?

Zielstellung der Wachtturmgesellschaft
Durch die Ausführungen im WT Nr. 17, Seite 519 vom 1. 9. 1977 entlarvt sich die Wachtturmgesellschaft ungewollt selbst. Dort wird z. B. eine Aussage einer ehemaligen Katholikin wiedergegeben, aus der hervorgeht, daß sie, nachdem sie mit der Wachtturmgesellschaft in Kontakt gekommen war, aus dem Buch "Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt", mehr über die Bibel gelernt habe, als durch dreizehnjähriges intensives Bibelstudium in einem Kloster.

Es geht der Wachtturmgesellschaft weniger um den Inhalt der Bibel, sondern wie angeführt "über die Bibel", und da kann man dann alles einfügen, was offizielle Zeugenlehre sein soll. Und nun paßt es ja wieder.
Auch wenn du anderer Meinung bist, wenn du in Übereinstimmung mit dem wahren Inhalt der Worte Gottes bist, du hast das anzunehmen, was die Wachtturmgesellschaft will.

Du m u ß t alles ohne Murren tun und vor allem ohne Widerrede Diese Bibelstelle ist so recht angetan, um dich von einem auf jeden Fall erforderlichen Widerspruch abzuhalten. Bedenke, daß du alles prüfen sollst. Darüber schweigt die Wachtturmgesellschaft. Wir wollen auf Römer 2:18, 12:21 Phil. 1 :l0, Eph. 5:10 hinweisen.

Nach der Lehre der Wachtturmgesellschaft ist das richtig, was sie lehrt. Sie möchte ihren Willen durchsetzen, den sie als Willen Gottes ausgibt, nicht den Willen Gottes. Sie lehrt zu bestimmten Zeiten, was sie gerade möchte und was ihren gegenwärtigen Zielen dient.

Jetzt ein sehr aktuelles Thema
Wir wollen in der Beweisführung jetzt noch auf ein sehr aktuelles Thema eingehen. Aktuell ist es nur, weil es die Leitung jetzt auf die Tagesordnung gebracht hat, um von ihrer unverantwortlichen Lehre, die Tausende Brüder und Schwestern in eine Sackgasse geführt hat, ablenken zu können Sie müssen allen irgendein Thema für das Predigen anbieten Was sollen sie denn sonst verkündigen. Mit der Endzeit können sie doch keinem mehr kommen.

Deshalb wird jetzt in einer umfangreichen Kampagne die Blutfrage in den Vordergrund gerückt.
Nun, heute wird gelehrt, daß die Zusichtnahme von Blut mit Hurerei auf einer Stufe stehe und jeder, der sich freiwillig einer Bluttransfusion unterzieht, sich der Vernichtung preisgibt, also auch mit den Brüdern nicht mehr verbunden sein kann.

Nun gibt es ja noch Brüder, die noch über Lehrstücke aus den Vorjahren verfügen. Wollen wir abschließend, ohne daß es noch eines Kommentars bedarf, die offizielle Stellungnahme der Wachtturmgesellschaft wiedergeben und sie betrachten Es ist der Wachtturm vom 1. Oktober 1958. Damals wollte man keinen verlieren und lehrte folgendes:

"Fragen von Lesern"
Eine Zeugin Jehovas, die beansprucht, zum gesalbten Überrest zu zählen, begab sich kürzlich ins Krankenhaus. um sich freiwillig einer Bluttransfusion zu unterziehen. Sollte ihr gestattet werden, beim Gedächtnismahl von den Symbolen, von Brot und Wein, zu genießen? - R. J. Vereinigte Staaten.

Mit dir bedauern wir es natürlich, daß diese Schwester, die bekennt, ein Glied des gesalbten Überrests zu sein, sich freiwillig eine Bluttransfusion machen ließ, als sie im Krankenhaus weilte. Wir glauben, daß sie dem Willen Gottes zuwider, also nicht recht handelte. Indes sind die Versammlungen nie angewiesen worden (1958! Anm.) Personen, die sich freiwillig Bluttransfusionen machen lassen oder sie gutheißen, die Gemeinschaft zu entziehen. Das Gericht jener Personen, die Gottes Gesetz hinsichtlich der Heiligkeit des Blutes übertreten, überlassen wir Jehova, dem höchsten Richter Das einzige, was im Falle einer solchen Person getan werden kann ist, sie als unreif zu betrachten, als jemand, der nicht fähig ist, gewisse Verantwortung zu übernehmen, so daß wir sie also mit gewissen Dienstaufgaben nicht betrauen.

Einer solchen Person wird die Gemeinschaft nicht entzogen, weil sie sich freiwillig eine Bluttransfusion machen läßt oder es gutheißt, daß eines ihrer lieben Angehörigen eine Bluttransfusion erhält, und daher habt ihr auch kein Recht, diese Schwestern von der Feier des Abendmahles des Herrn auszuschließen. Als ein gesalbtes Glied des Leibes Christi sieht sie unter dem Gebot und Befehl Christi, davon zu genießen. Ob sie nun untreu ist gegenüber dem, was sie zu sein bekennt, indem sie die Symbole des Abendmahles des Herrn einnimmt, wird Jehova Gott selbst entscheiden. Sein Gericht beginnt im Hause Gottes. Es steht euch nicht oder sonst jemandem zu, der die Gedächtnismahlsymbole darreicht, als Richter zu amten, sondern ihr sollt die Symbole allen Anwesenden in der üblichen Weise darbieten so daß jeder die Gelegenheit erhält, davon zu genießen."
Benutzt dieses Wissen und wendet es an! Eure Meinung dazu erwarten in christlicher Verbundenheit eure Brüder!
U. B.

Zur 100. CV-Ausgabe
IHR IN BROOKLYN HABT MIT 1975 SOGAR DIE AUSERWÄHLTEN VERFÜHRT! EURE OPFER KLAGEN EUCH AN! WO IST EUER GEWISSEN? KRONZEUGEN STEHEN AUF!
Wie ein Überrestglied von der Wachtturm-Gesellschaft verführt, in ihrem Dienste mißbraucht wurde und zugrunde ging
- Ein Tatsachenbericht -
Mit dem "Goldenen Zeitalter" fing alles an.
In einer kleinen Industriestadt am Harz hatten sie 1927 geheiratet, Kurt und Maria Pape. Er war Metallarbeiter, sie in Stellung bei einem Pfarrer gewesen. Einstmals hatte sie den Wunsch, eine höhere Töchterschule zu besuchen. Aber die Familie war kinderreich. Beider Elternhäuser waren evangelisch. Die Schatten der Weltwirtschaftskrise und des heraufziehenden Hitlerfaschismus begannen, das Leben zu verunsichern In dieser krisenschweren Zeit machte Kurt und Maria die Bekanntschaft mit den "ernsten Bibelforschern", wie die Zeugen Jehovas damals genannt wurden. Als ersten Lesestoff erhielten sie die Zeitschrift "Das Goldene Zeitalter", die heute unter dem Namen "Erwachet" erscheint. Es war ein Br. Holz, der die ersten Besuche machte. Eine Schw. Zetschak, die später die von den Nazis dem Hungertode preisgegebenen jüdische Familie Seelig heimlich unterstützte, dieweil die Wachtturm-Gesellschaft die Juden als zu Recht von den Nazis verfolgt hinstellte, trug das "GZ" (Goldene Zeitalter) aus.

Damals fing alles sehr harmlos an. Die verheißungsvollen Bilder und Berichte sowie Bibelauslegungen in den Zeitschriften veränderten diese beiden jungen Menschen völlig. Sie wurden hoffnungsvoll. Sie wurden in wenigen Monaten eifrige Bibelforscher. Über ihnen tat sich der Himmel auf, und in ihren Vorstellungen sahen sie das Land ihrer Sehnsucht Ihr Glaube war ehrlich. Noch ahnten sie nichts davon, wie die Wachtturmgesellschaft sie bereits in ihre Fangarme nahm, um sie nach ihrem Wunsche umzuformen. Sein Schwager Fritz B. sagte zu dieser Zeit einmal zu ihm: Kurt, dein Weib ist verrückt, das sind doch Utopien! Doch sie wurden als Glieder des Überrests schließlich entschiedenste "Märtyrer" für die Wachtturm-Gesellschaft in dem aufrichtigen Glauben, dies für Gott und Christus zu sein.

Die Ältesten gerade als "riechende Böcke" vertrieben
Als beide anfangs der 30er Jahre zur Wachtturm-Gesellschaft kamen, war diese gerade dabei, die Ältesten ihrer Gemeinden zu vertreiben, hauptsächlich, weil sie sich der Einführung einer theokratisch genannten diktatorischen Ordnung und dem erhobenen Wachtturm-Anspruch widersetzten, die "Gesellschaft" sei der alleinige "Vertreter Gottes auf Erden", wozu alle damaligen Versammlungen verpflichtet wurden. Darum erhielt Kurt alsbald das "Vorrecht", neuer "Dienstleiter" (DL) am Ort zu werden, eine Funktion, die nach und noch bis zur völligen Ausschaltung der Altesten aufgewertet wurde. Immer benutzte die Wachtturm-Gesellschaft den Idealismus junger, unerfahrener Brüder, Rivalitäten mit den alten Brüdern am Ort wie Paul Neumann, Karl Nitschke u. a. prägten nun intern die Situation. "Stößige und riechende Böcke", mit diesen und ähnlichen Diffamierungen in ihren Schriften sorgte die Wachtturm-Gesellschaft dafür, die Altesten schließlich auszustoßen.

Es kam aber, daß diese Bibelforschergruppe nicht in den Einflußbereich der damaligen Opposition gegen die Wachtturm-Gesellschaft in Deutschland geriet. Zu dieser Opposition, die europäische Ausmaße annahm, gehörten u. a. C. C. Binkele aus dem Zentraleuropäischen Büro in Bern, die Brüder Emil und Otto Sadlack aus Ostpreußen mit ihrem Buch "Die Verwüstungen des Heiligtums", auch die Bewegung der "Wahrheitsfreunde" unter F. Egle und E. Vorsteher Das Verbot von 1933 ließ diese Oppositionskämpfe in Deutschland jedoch vorerst nicht weiter zum Austragen kommen.

Bis an den Reichsmarschall Hermann Göring gewandt
Es war eine von unten schwer durchschaubare Situation bis 1935/36. Die Wachtturm-Gesellschaft versuchte, durch pronazistische und antisemitische Kompromisse ihr Werk in Deutschland zu retten. Die Gestapo andererseits ließ die Justiz mit gefälschten Verbotsbegründungen vorgehen, indem der Wachtturm-Gesellschaft die wirklich antifaschistische Tätigkeit ihrer Opposition unterschoben wurde. Unsere beiden Überrestglieder gehörten zu den wenigen Mutigen, die diesen Sachverhalt in gutem Wachtturm-Glauben aufzuklären versuchten. Kurt ließ sich von Br. Holz mit dem Motorrad ins Bibelhaus nach Magdeburg zu Br. Paul Balzereit fahren. Selbst mit dem Fahrrad fuhr er nach Magdeburg. Maria wandte sich 1934 noch umfangreichen Vorarbeiten mit einer Eingabe bis an den späteren Reichsmarschall Hermann Göring. Die Antwort war ihre Verhaftung. Kurt kam noch 9 Jahren Gefängnis- und KZ-Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen ums Leben. Ein Teil der Gestapo-Akten der Familie geriet 1945/46 in die Hände der Wachtturmgesellschaft.

Im Strafblock des Konzentrationslagers Ravensbrück
Maria gab nicht auf. Selbst dann im Gefängnis in Braunschweig nicht, wo man ihr antrug, es aufzugeben, sich juristisch für eine aussichtslose Sache einzusetzen. Sie hatte alle Voraussetzungen, stattdessen eine juristische Laufbann einzuschlagen. Sie hielt jedoch zur Wachtturm-Gesellschaft, wenn sie das Problem auch nicht durchschaute. Sie glaubte fest daran, daß das "Ende", das Wachtturm-Weltende, "ganz nahe" sei. Es war damals auf "einige wenige Jahre" nach 1938 festgesetzt und verkündigt worden. Die WachtturmWeltende-Irrlehre von 1925 hatte sie selbst nicht erfahren. Sie kam ja erst danach hinzu.

Aus dem Gefängnis kam sie ins KZ Ravensbrück. Dort bildete sie mit Ilse Unterdörfer, Elfriede Löhr, Erna Breczeck und anderen eine aktive Gruppe, deren Anweisungen an die Mitgefangenen oftmals nur Fanatismus und Extremismus war, wofür Ilse Unterdörfer die Anführerin war. Im Ergebnis dessen wurde Schw. Minna Schulze auf dem Bock totgeprügelt. Im Strafblock des KZ war Maria dann zusammen mit Frau und Tochter des französischen Marschall Petain und der Tochter des französischen Generals und späteren Staatspräsidenten Charles de Gaulle, Genevieve de Gaulle.

In die Pläne des SS-Führers Himmler einbezogen
In dem Wachtturm-Glauben, es sei ein Gotteswerk, gehörte Maria im KZ Ravensbrück zu denen, die auf Veranlassung des SS-Führers Himmler die Möglichkeit erhielten, aus der Sowjetunion deportierte "junge Russinnen" zum Wachtturm-Glauben zu bringen und zu taufen. Himmler hatte das Ziel, noch Eroberung der Sowjetunion die Zeugen Jehovas dort zu einer großen Religion werden zu lassen, um auch dadurch jeden politischen und militärischen Widerstand in der Sowjetunion gegen die faschistischen Eroberer zu verhindern. Die im KZ getauften "jungen Russinnen" sollten die künftigen "Emissäre" oder Kerngruppen hierfür sein. Seine "Täuferinnen" ließ Himmler in dem Glauben, Jehova arrangiere das alles. Einmal haben sie 24 "junge Russinnen" in einer Wassertonne getauft. Die SS-Aufseher drückten beide Augen zu, dieweil unsere "Täuferinnen" dachten, Jehova habe sie mit Blindheit geschlagen.

In der Todeszelle in Ketten
Eine letzte Aktion, an der Maria federführend mitwirkte, war ein Bericht über die Vorgänge im KZ selbst. In Verbindung mit Erna Breczeck wurde er hinausgeschmuggelt. Da die Wachtturm-Gesellschaft jetzt unbedingt ein antifaschistisches Feigenblatt brauchte, um ihre Anfangshaltung zum Hitlerfaschismus zu verdecken und zu verdrängen, hielt sie diesen Bericht nicht zurück, sondern ließ ihn von der Schweiz aus ohne Rücksicht auf die Folgen veröffentlichen. Mit ihren Terrormethoden war es für die Gestapo im KZ das Leichteste, was es gibt, die Verfasser des Berichts festzustellen. Unsere Maria wurde mit anderen in den KZ-Zellenbau geworfen, wo die berechtigte und später gehenkte SS-Aufseherin Binz "waltete", wurde zum Tode verurteilt und in der Todeszelle wie Vieh angekettet. Hier hatte sie in kurzer Zeit Paratyphus und wäre tatsächlich zum "Märtyrer" für die Wachtturm-Gesellschaft geworden. Es war eine polnische Häftlingsärztin, die ihr heimlich half, so daß sie nicht elend zugrundeging. Die Befreiung des KZ Ravensbrück durch die Sowjetarmee verhinderte die Vollstreckung des Todesurteils.

Auf neue Weise gegen den Osten mißbraucht
Ab 1947 stürzte die Wachtturm-Gesellschaft alle in ein neues "Kampfgetümmel". Es war die Einbeziehung des Werkes in den westlichen antikommunistischen politischen kalter Krieg unter der falschen Alternative "Christentum oder atheistischer Kommunismus", die die Wachtturm-Gesellschaft übernahm, wie das auch andere Kirchen und Religionsgemeinschaften taten. Mit politischen Schmähungen in den Predigten - hier nur einige daraus - wie "Unheilkündender Schatten des Kreml, Kommunismus von Satan dem Teufel gezeugt, genährt und zur Reife gebracht, wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang" u. a. m. wurden alle zum Angriff angetrieben. Wer nur Einwände gegen diesen politischen Glaubensmißbrauch erhob, wurde schon verdächtigt, ein "Agent der Kommunisten" und "kommunistenverseucht" zu sein.

Es ist Bluff und Schwindel, der Überrest leite das Werk, das die anderen Schafe ausführen. Hier war ein Überrestglied, als Frau gar hatte sie schon gar nichts zu sagen, und in Lehrfragen als Frau überhaupt nichts. Gegen diese politische Bibelauslegung war sie völlig machtlos. Als sie sich dann 1950 in Westdeutschland in Sicherheit gebracht hatte, war es sogar gefährlich geworden, die antikommunistische Wachtturm-Politik zu kritisieren. Sie wäre nicht nur verdächtigt worden, "kommunistenverseucht" zu sein. Wachtturm-Mitarbeiter drohten offen, derartig "kommunistenverseuchte Elemente" aus ihren eigenen Reihen der westdeutschen oder amerikanischen politischen Polizei auszuliefern.

An die "kleine Weile" nach 1945 geglaubt
Mit einem "begeisternden Wiederaufbau" schaffte es die Wachtturm-Gesellschaft nach 1945, die Weltende-Irrlehre von 1938 wieder zu verdrängen. Sie konnte es in dieser Hochstimmung riskieren, eine weitere "Hinausschiebung" um 10 bis 20 Jahre anzubringen. Der Theokratische Kongreß Pfingsten 1945 in Zürich war einer dieser "Marksteine". "Begeisternde" Wachtturm-Führer wie Erich Frost u. a., die in Wahrheit zu Handlangern der Gestapo geworden waren, traten jetzt an die Spitze. "Die Ostzone hört auf die Botschaft und liebt sie", war eines seiner euphoristischen Phantasieprodukte, seiner unrealistischen Hirngespinste, mit denen er als deutscher Zweigdiener demonstrierte, was für unrealistische Phantasten sie waren. So wurde auch die erneute "Hinausschiebung" um 10 bis 20 Jahre bedenkenlos durchgesetzt. Und die Überlebenden der Weltende-Irrlehre von 1938 und der Konzentrationslager? Nicht wenige von ihnen wurden jetzt auf Gruppenkartei im Bibelhaus Magdeburg als "Abtrünnige" vermerkt, vor allem solche, die schon das falsche Weltende von 1925 erlebt hatten, die schon einmal erlebt hatten, wie die Wachtturm-Gesellschaft Gott einfach "verziehen" läßt, um nicht selbst unglaubwürdig zu sein. Wer würde es wagen, die Schuld auf Gott zu schieben?

Unsere Maria erlebte nun das erste Mal, wie Gott "eine kleine Weile verzieht". Oder sollte etwa die Aufopferung von Liebesglück, Eheglück, Kinderfreuden, Familie und Heim, Beruf und erfüllende Arbeit, von allem und jedem, umsonst gewesen sein? Sollte sie sich einem falschen Propheten verschrieben haben? Das konnte einfach nicht sein. Das wäre zu furchtbar, um auch nur wahr zu sein. Sicher "verzieht der Herr nur um eine kleine Weile". Und 20 Jahre sollten es ja gar nicht werden, war auf dem Zürcher Kongreß ja ganz klar gesagt worden. Für sie war es die erste "Verzugs"-Erfahrung Die zweite, die ihr sicher auch den Vermerk "abtrünnig" eingebracht hätte, erlebte sie nicht mehr.

Ihr Kronzeugnis vom 16. Januar 1967 klagt nun an!
Die "kleine Weile" nach 1945 war schon mehrmals vergangen. Nicht nur 10, nicht nur 20, über 20 Jahre schon! Die Lage wurde bedrohlich. Ihre Verkündigung vom Zürcher Kongreß 1945 selbst Lügen strafend kam die Wachtturm-Gesellschaft 1966/67 mit einem neuen Termin, der waghalsig noch ein Stück weiter verschoben war: 1975! 1975 sei die Welt vernichtet! 1975 beginne die Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden!

Die Wachtturm-Gesellschaft und alle mit ihr lügen heute, wenn sie das bestreiten. Sollen die Beweise dafür in Großformat an allen Anschlagsäulen ausgehängt werden? Wenn die Wachtturm-Gesellschaft weiter so verantwortungslos wie bisher belehrt und belügt und diese eben gemachte Andeutung Wirklichkeit wird, was dann? Was werden Jehovas Zeugen dann darauf antworten? Etwa: "Das haben wir niemals gesagt?" Oder: "Davon war uns nichts bekannt?" Dann würde es sehr unangenehm für Jehovas Zeugen werden . Jeder sollte darum frühzeitig darüber nachdenken und etwas gegen die Rechthaberei der Wachtturm-Gesellschaft unternehmen, statt abzuwarten, bis es zu spät ist.

Die letzte Antwort, die Maria oft nur geben konnte, war, "der Herr wird es eines Tages entscheiden". Was aber bis dahin? Muß man sich nicht jetzt entscheiden? Es war fürchterlich. Nun aber hatte die Wachtturm-Gesellschaft 1966/67 endlich das entscheidende Wort verkündigt und gesprochen: 1975! Nun konnte man wieder das Haupt erheben und mit Bestimmtheit antworten. Und so schrieb sie hoffnungsvoll 1967 in einem "Missionsbrief", in einem "schriftlichen Zeugnis" in felsenfesten Glauben als Überrestglied an 1975:

"Es ist etwas Beruhigendes zu wissen, daß wir mit Riesenschritten dieser Zeit entgegengehen. Eins steht fest: 1975 sind 6000 Jahre seit Erschaffung Adams um, und anschließend beginnt die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi. Da gibt es nichts daran zu rütteln, denn das steht biblisch und chronologisch fest, außerdem lügt Gott nicht! So wird die Generation, die 1914 bewußt erlebt hat, auch noch das Ende dieses Systems der Dinge erleben."
Dieser Missionsbrief ist datiert vom 16. Januar 1967.

Verführt, mißbraucht und zugrundegegangen
Dieser Zeugnisbrief eines Überrestgliedes ist die Wahrheit über das, was die Wachtturm-Gesellschaft allen über 1975 beigebracht hat! Er sagt eindeutig aus, daß für 1975 die Schlacht von Harmagedon, das Weltende und der Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi verkündigt wurde! Maria erlebte das Jahr 1975 nicht mehr. Sie starb im September 1971. Sie starb als Überrestglied von der Wachtturm-Gesellschaft betrogen bis zum jüngsten Tag, bis zum Tode. Mit Sicherheit hätte sie im Herbst 1975 fassungslos auf ihre eigenen Zeilen vom 16. Januar 1967 gestarrt. Es blieb ihr erspart "An 1975 gibt es biblisch und chronologisch nichts zu rütteln! Gott lügt nicht!" Nein, Gott hat nicht gelogen, die Wachtturm-Gesellschaft hat gelogen. Sie hat die ganze Welt belogen, durch Jehovas Zeugen belügen lassen! Sie hat mit ihrer Irrlehre von 1975, die nun offenbar ist, sogar den Überrest belogen.

Unsere Schw. Maria ist einer der vielen Kronzeugen, die nun als mahnendes Beispiel vor Augen stehen. Sie mahnt alle, die heute immer noch, heute 1978, oft gnadenlos Andersdenkende zum Teufel jagen möchten nur deshalb, weil sie ehrliche Kritik an den falschen Bibelauslegungen der Wachtturm-Gesellschaft üben. Ihr Brief, den sie 1967 schrieb, und ihre Hoffnung darin mit Bezug auf 1975, zeigen eindeutig, wie geschickt es die Wachtturm-Gesellschaft von jeher fertiggebracht hat, selbst die "Auserwählten Gottes" zu verführen Dieser Brief ist nur eine kleine, aber umso beschämendere Dokumentation dieser Verführungen. Wir möchten diesen Bericht mit den Worten Jesu abschließen und damit vor der Wachtturm-Gesellschaft warnen: "Zahlreiche falsche Propheten werden auftreten und viele Menschen irreführen." Matth. 24:11, Die Gute Nachricht.
P.

Zum WTG-Jahrestext 1978
"SIE WERDEN NICHT DIE OBERHAND ÜBER DICH GEWINNEN, DENN ICH BIN MIT DIR … UM DICH ZU BEFREIEN". Jeremia 1:19
Was bedeutet dieser Jahrestext?
"Diese Worte aus Jeremia 1:19 wurden anläßlich der Jahresversammlung der pennsylvanischen Körperschaft von Bruder F. W. Franz in einer Ansprache über das erste Kapitel des Buches Jeremia besonders hervorgehoben. Sie bilden unseren Jahrestext für das Jahr 1978 …

So, wie der junge Jeremia in seinen Tagen mutig für Jehova eintrat und von seinen Widersachern mit den Konsequenzen bedroht wurde (Jer. 11 :21), so ist beginnend mit Charles Taze Russell eine im Vergleich zur Christenheit junge Sklavenklasse aufgetreten, um wichtige Botschaften bekanntzumachen . . . Diese Klasse kann nach vielen Jahren treuer Arbeit geschichtlich nachgewiesen werden …

Die heutige Jeremia-Klasse ist sich dessen bewußt, daß ihre Bestellung "über die Nationen und über die Königreiche" (Jer. 1 :10) ihr nicht das Recht gibt, sich in die Politik dieser Welt einzumischen, revolutionäre Bewegungen gegen bestehende Regierungen dieses Systems der Dinge zu unterstützen oder an solchen teilzunehmen …
Sie macht die Botschaften bekannt, die Jehova in seinem Wort festgelegt hat …

Mut ist erforderlich. Aber wir können darauf vertrauen, daß wir eine übernatürliche Unterstützung haben . . . Wir schreiben jetzt das Jahr 1978. Wir leben in einer Zeit unbekannter Länge, die der Zeit zwischen Adams Erschaffung und dem Ende des 6. Schöpfungstages entspricht . . . Es ist unser Vorrecht, im Einklang mit der vorwärtsschreitenden Gemeinschaft von Brüdern tätig zu sein . . . Mögen wir daher stets daran denken, daß die Feinde der Herrschaft Gottes nicht die Oberhand über uns gewinnen werden, denn unser Gott ist mit uns, uns zu befreien." (I/78, S. 1)

Warum 1978 dieser Jahrestext?
Bevor wir die einzelnen Kerngedanken des WTG-Kommentars zum Jahrestext für 1978 näher betrachten, wollen wir den Hintergrund für die Wahl dieses Textes ins Auge fassen. "Sie werden nicht die Oberhand über dich gewinnen . . .", die Wahl dieses Textes für das 3. Jahr noch 1975 zeigt, daß die Wellen bereits haushoch schlagen, daß mit dem falschen Weltende von 1975 Geister gerufen wurden, die nun gefährlich zurückschlagen, daß die WTG bereits mit dem Rücken an der Wand steht, eine hoch erhobene "Oberhand" überzeugender Beweise gegen sich. Der Text bringt eine Situation gefährlicher Bedrängnis zum Ausdruck, das Herannahen und Überwältigtwerden durch ein tödliches Argument: Als ein falscher Prophet offenbar geworden zu sein! Ja, die Gegenargumente gegen die WTG, die Beweise, daß sie ein falscher Prophet ist, drohen die Oberhand zu gewinnen. Daß der neue WTG-Präsident F. W. Franz zu diesem Text griff, ja Zuflucht nahm, zeigt, wie sie in der Leitenden Körperschaft von dieser Furcht bereits beherrscht sind, unfähig, einen konstruktiven christlichen Leitgedanken für 1978 zu fassen. Stattdessen wird ein verstümmelter Text aus Jeremia zitiert, der überhaupt nicht an Christen, geschweige denn in unsere heutigen Tage hineingesprochen bzw. gerichtet wurde. Sie kommen gar nicht auf ein Wort Christi. Auch das ist bezeichnend.

Wenn jemand über Jehovas Zeugen die Oberhand gewonnen hat, dann ist das die WTG selbst. Es ist die Furcht, diese zu verlieren, von der die WTG jetzt umgetrieben wird. Darum wird eine andere "Oberhand" an die Wand gemalt. Die Gefahr, daß die Wahrheit über die WTG die Oberhand gewinnt, die ist allerdings real.

Kommen wir nun zu den Kerngedanken des Jahrestext-Kommentars der WTG.
Eine "heutige Jeremia-Klasse"?
Nicht nur hat die WTG willkürlich einen Text gesucht, der für ihre bedrängte Situation verwendbar ist. "Beginnend mit Charles Taze Russell", d. h. seit 1874, soll diese "Jeremia Klasse" aufgetreten sein! Und gerade mit dieser "Feststellung" entlarvt die WTG sich selbst. Denn das sind jetzt über 100 Jahre schon! Aber nur eine "Generation" lang sollte das ganze Werk dauern! Das ist ungefähr eine Zeit von 30 Jahren Erweitern wir zugunsten der WTG auf ein Menschenalter, dann sind das biblisch nur 70-80 Jahre laut Psalm 90:10. Eine "endzeitliche" Jeremia-Klasse ist also eine völlig unmögliche Sache! Eine völlig haltlose Auslegung.

Geschichtlich nachgewiesen?
Selbstverständlich ist eine Gruppe Menschen unter der WTG seit vielen Jahren geschichtlich nachweisbar! Das beweist doch aber überhaupt nichts! Jede andere tatsächlich vorhandene Gruppe ist doch auch in gleicher Weise durch ihre Arbeit nachweisbar! Hier schlägt die WTG doch Löcher in die Luft! Auch falsche Propheten sind durch ihre Arbeit nachweisbar Das sind doch leere Hülsen, die die WTG hier darreicht!

Von treuer Arbeit kann schon gar nicht die Rede sein. Hunderte von widerspruchsvollen Bibelauslegungen beweisen die Untreue der WTG sowohl in ihrer eigenen Arbeit wie denen gegenüber, denen man verkündigte.

"Über die Nationen und über die Königreiche" bestellt?
Christus hat keiner seiner Nachfolger über die politischen Nationen und Königreiche bestellt. Die Übertragung dieser alttestamentlichen Position Jeremias auf Nachfolger Jesu Christi ist absoluter Unsinn. Christen haben vielmehr den "obrigkeitlichen Gewalten untertan" zu sein, anstatt sich über sie zu erheben. Da braucht sich kein Zeuge Jehovas über die politischen Verwicklungen zu wundern, in die er durch die WTG gestürzt wird.

Was dann folgt, ist skrupellos politische Verlogenheit. Seit die WTG existiert, hat sie sich in die Politik eingemischt und entsprechend Stellung bezogen. Im WT vom 1. Januar 1962, Abs. 5, bestätigt sie es selbst, indem sie erklärt, seit der 3. Ausgabe des WT im Jahre 1879 schon "warnt" sie "vor der Gefahr des Kommunismus", den sie als "aggressiv" angreift und anprangert. Wenn jetzt gesagt wird, Christen hätten "nicht das Recht", "revolutionäre Bewegungen gegen bestehende Regierungen dieses Systems der Dinge zu unterstützen oder an solchen teilzunehmen", dann ist das nur die heutige Fortsetzung dieser Einmischung in die Politik gegen revolutionäre Veränderungen zugunsten des bestehenden kapitalistischen Systems. Wird die WTG-Lehre doch zuerst in den kapitalistischen Ländern verbreitet.

Jehova hat die Botschaften "festgelegt"?
Hatte Jehova die WTG-Botschaft festgelegt, daß 1914, dann 1918, dann 1925, dann noch 1938, dann keine 20 Jahre nach 1945, dann 1975 "Harmagedon" geschlagen sein sollte? Hatte Jehova festgelegt, daß ab 1929 eine ganze Generation lang verkündigt wurde, die obrigkeitlichen Gewalten seien nicht die politischen Regierungen? Hunderte von "Botschaften" könnten auf diese Weise seit 1874 vor Augen geführt werden!

Eine "übernatürliche Unterstützung"?
"Darauf vertrauen, daß wir sie haben" besagt doch nur, anzunehmen, daß wir sie haben. Erwiesen ist damit nichts. Wer hat sie denn! Der jeweilige WTG-Präsident? Wenn alle Inspiration seit den Tagen der Apostel zuende ist, und von allen "geistigen Gaben" nur noch "Glaube, Hoffnung und Liebe" geblieben sind, dann könnte man beinahe fragen, ob sich die Leitende Körperschaft etwa als spiritistisch versteht, ohne das zugeben zu wollen. Auf jeden Fall beweist die 100jährige widerspruchsvolle Lehrentwicklung der WTG, daß dieses Werk nicht von Gott ist.

"Wir leben in einer Zeit unbekannter Länge"
Dies ist zweifellos der Haupt-Kerngedanke des ganzen Jahrestextkommentars Damit ist das "Ende" nach der falschen Prophezeiung von 1975 wieder um eine "Zeit unbekannter Länge" verschoben. Was bei Jehova eine "kleine Weile" ist, könnte für Menschen "eine sehr lange Zeit" sein, hatte die WTG dazu schon erklärt. Dieser Haupt-Kerngedanke ist darum das "Todesurteil" für die 1914-Generation, für die "Millionen" von 1914, die "niemals sterben" sollten! Er ist der Stoß in den Abgrund des "Vergehens" für die wenigen Alten von 1914, die hier und da noch hoffen und harren.

Alles war immer ein "Vorrecht"
Wer möchte nicht gern vor anderen bevorrechtet sein? Wer wird es wagen, ein Vorrecht auszuschlagen, das ihm angeboten wird? Wer möchte nicht gern zu irgendetwas bevorrechtet sein? So hat die WTG laufend nur "Vorrechte" zu bieten, um jeden vor sich selber ins Unrecht zu setzen, ja in Gewissenskonflikte zu treiben, wenn er nicht tut, was sie sagt. Dabei sind diese "Vorrechte" in Wirklichkeit Damokles-Schwerte, die über jedem schweben und zu jeder Zeit herniedersausen können, Drohungen mit Rügen, Sanktionen, Gemeinschaftsentzug bis zur Vernichtung, wenn man nicht tut, was sie sagt. So ist das Angebot dieser "Vorrechte" in Wirklichkeit eine geistige Erpressung. Verweigere doch einmal das "Vorrecht, im Einklang mit der vorwärtsschreitenden" Organisation tätig zu sein. Du wirst alsbald das gezückte " Schwert" vor dir sehen!

Was das "Vorwärtsschreiten" betrifft, so schreitet die WTG selbstverständlich immer weiter vorwärts, es bleibt ihr ja gar nichts weiter übrig nach jedem falschen Weltende. Auch das ist also eine Täuschung.
Es geht der WTG allein darum, daß die Wahrheit über sie nicht die Oberhand gewinnt.
A. Z.

Aus der Organisation
BIS FRÜHJAHR 1978 SOLLEN ÜBERALL SEKRETÄRE EINGESETZT SEIN
Was bedeutet das? Warum geschieht das?
Wer über die gegenwärtige Lage des Werkes nachdenkt
Wer über die gegenwärtige Lage des WTG-Werkes nachdenkt erkennt, daß das Ganze mit der Falschverkündigung von 1975, dem Festhalten an der vergehenden Generation von 1914 und mit der immer sichtbarer werdende Weiterverschiebung in die nächste Generation in die Sackgasse geführt worden ist. Alles ist in eine auswegslose Misere geraten, die so gefährlich ist, daß das ganze Werk in einem Endzeit-Kollaps zusammenbrechen kann, wenn das allen zum Bewußtsein kommt. Überall fängt der Gehorsam an zu bröckeln Das eine sind nun riskante Ablenkungsmanöver, wie jetzt die Blutkampagne. Das andere sind strenge organisatorische Maßnahmen, die alles zusammenhalten sollen. Dazu gehört nun eine neue Funktion, die der Sekretäre. Was hat die WTG sich nun damit in Wirklichkeit ausgedacht Wozu nach der Ältesteneinsetzung von 1971/72 und nach der 1975-Falschverkündigung jetzt Sekretäre? War die Altesteneinsetzung doch nicht die verkündigte "endgültige theokratische Ordnung"? Hat diese Regelung in Wirklichkeit versagt? Werden die Ältesten durch die Sekretäre ihre Bedeutung wieder verlieren und an die zweite Stelle gesetzt?

Die Sekretär-Anweisungen der WTG
Es gibt nun auch eine Reihe Verbesserungen in den Versammlungen. In den Versammlungen vieler Länder hat jetzt die Arbeit der Sekretäre begonnen. Wir möchten euch die Aufgaben dieser Brüder erklären. Diese Einrichtung wurde im letzten Sommer besprochen. In alter Zeit mußten Jehovas Diener Berichte zum Nutzen des Volkes Gottes schriftlich festhalten. Es wurden genaue Aufzeichnungen über Häupter von Vaterhäusern und über diejenigen, die als Priester dienten, angefertigt und aufbewahrt. Ein Beispiel dafür finden wir in Nehemia 12:22, 23. Jemand, dem die Aufgabe zufiel, zu schreiben und Aufzeichnungen anzufertigen, wurde in Hebräisch sopher genannt, und dieses Wort wird im Deutschen u. a. mit Sekretär wiedergegeben. Die Aufgabe der Sekretäre bestand manchmal nicht nur darin, bestimmte Aufzeichnungen zu machen. Sie sollten den Königen in Israel mitunter auch in finanziellen Fragen beistehen (2. Kön. 12:10, 11). In 2. Kön. 22:3 lesen wir davon, daß man Schaphan, den Sekretär, zum Hause Jehovas sandte. Während der Herrschaft Salomons wurden zwei "Fürsten" als Sekretäre bezeichnet (l. Kön. 4:2, 3). Somit spielten in alter Zeit die Sekretäre eine wichtige Rolle, damit Jehovas Versammlung ordnungsgemäß funktionierte. Auf diese Einrichtung wurde Bezug genommen, und so wird ab 1. September im Laufe eines halben Jahres in den Versammlungen ein Sekretär eingesetzt. Er wird aus der Ältestenschaft der Versammlung gewählt und wird sich aller schriftlichen Aufzeichnungen der Versammlung annehmen. Dies wird dazu führen, daß die Aufzeichnungen ordentlich geführt und verwahrt werden, was im Einklang mit dem biblischen Grundsatz von 1. Korinther 14:40 ist." (in: XII/77)

Was die Sekretäre praktisch zu machen haben
Fassen wir aus dem WTG-Text zusammen, was sich praktisch ergibt. Die Sekretäre haben AUFZEICHNUNGEN ÜBER ALLE zu machen, die Aufgaben und Funktionen haben. Sie haben also die Akten zur Person zu führen. Von ihren Aufzeichnungen ist also weitgehend das Schicksal aller Diener bzw. Ältesten abhängig. Es wird deutlich, daß sie auch "die finanziellen Fragen" in der Hand haben sollen. Sie überwachen also die G. H.-Gelder und ihre Verwendung. Sie werden also auch die "Anschaffungen" und den Geldschmuggel zu überwachen haben. Sie wurden auch "zum Hause Jehovas gesandt", womit angedeutet ist, daß sie die Verbindung zur WTG, auch über "Kuriere" zu halten haben. Um "ordentlich verwahrt" zu werden, braucht man nirgends Aufzeichnungen zu führen. Sie werden zur Überwachung gebraucht. Somit spielen die Sekretäre nicht nur "eine wichtige Rolle", sie werden die wichtigste Rolle spielen.

Die realen Hintergründe für die Einsetzung der Sekretäre
Die Informationen aus verschiedenen Versammlungen sind ziemlich übereinstimmend. Durch Abfall wegen 1975 ist alles schon so unkontrollierbar geworden, daß der WTG die Dinge aus der Hand gleiten. Der Ältestenturnus hat sich als nicht gut erwiesen. Wenn jeder jedes Jahr alles wieder abgeben muß, kann sich niemand wirklich einarbeiten. Es wird alles durcheinandergewirbelt und bleibt letzten Endes unüberschaubar und unerledigt. Der nächste findet sich kaum noch hinein. Die WTG hat keine Übersicht mehr. Auch ist ihr Formularwesen zu einem solchen bürokratischen Wasserkopf angewachsen, daß keiner mehr einfach nebenbei damit fertig wird. Die Privatwohnungen der Diener sind fast zu Büros geworden. Das wird langsam unzumutbar. Im Turnus kann alles von einem auf den anderen geschoben werden. Die WTG braucht jemanden, der alles ständig in der Hand hat, an den sie sich halten kann, der faktisch "ihr Mann" ist. Die Ältesten bleiben zwar im Amt. Die reale Macht geht aber an die Sekretäre über, die alles von Wichtigkeit in die Hand nehmen. Damit ist den Sekretären die wirkliche Entscheidungsfunktion zugedacht. Sie werden die entscheidenden Aufseher über alles von Belang.

Das Berichtswesen ist in einen Zustand geraten, der nur noch mit Mißtrauen betrachtet wird. Es wird Schönfärberei betrieben, es werden "Stunden geschrieben", die keinen Inhalt haben, es wird aufgebauscht und geschummelt, und niemand kann das mehr richtig überprüfen.

Am schlimmsten ist es mit dem G. H.-Geld. Einen ganzen Turnus lang wird manchmal nichts abgeliefert. Danach fließen die Spenden wieder. Also wurde es im vorigen Turnus unterschlagen. Es wird ja auch ohne jede Gegenkontrolle, bloß auf Vertrauen hin, gegeben. Wenn 1000 oder 10 000 Mark auf dem Kurierweg "verschwinden", wer will wem da etwas nachweisen? Kann man da nicht alles mögliche behaupten So blüht die Korruption, die Unterschlagung, die persönliche Bereicherung. Über die von Spendengeldern angeschafften "Privatwagen-Dienstwagen" besteht keine wirkliche Kontrolle mehr. Die welche haben, machen unter fadenscheinigen Vorwänden alles mögliche damit, und die einfachen Verkündiger werden dafür ausgenutzt. Sie haben nur zu zahlen.

Es gibt keinen Zweig der Organisation, der nicht seit der Einsetzung des Ältestenturnus so oder so in Unordnung oder gröblichste Mißstände geraten ist. Die Zustände in den bisherigen Ältesten- und Aufseherbereichen sind für WTG so furchtbar, daß sie mit den gegenwärtigen "Einrichtungen" nichts mehr in Griff bekommt.

Wir sehen auch hieran, daß dies kein Werk Gottes ist, geschweige denn ein "geistiges Paradies". Die Notwendigkeit der Einsetzung von Sekretären signalisiert eine einzige Misere.

Kommen wir zur biblischen Begründung
Die urchristlichen Gemeinden kannten keine Sekretäre. Darum ist diese Neueinrichtung schlechthin unchristlich. Damit ist die gegebene biblische Begründung nicht nur dürr, sondern haltlos. Die Begründungen unter Verweis auf die israelitische Königsherrschaft sind für christliche Gemeinden völlig unannehmbar, weil sie christliche Gemeinden zu sein haben, die man nicht nach israelitischen Königshäusern organisieren kann, die die damalige politische Ordnung und Staatsmacht darstellten. Die WTG-Begründungen für die Sekretäre sind also Bibelmißbrauch. Christliche Gemeinden können nur nach neutestamentlichen Formen gebildet werden Kein WTG-Sekretär hat daher eine christliche Legitimation.
F. F.

Das unehrliche Spiel der WTG
"All das, was Jehova uns gegeben hat, die vielen Aufgaben und Pflichten, sind in Wirklichkeit für uns Schutz, weil es uns beschäftigt hält, daß wir keine Zeit haben, uns mit weltlichen Dingen abzugeben, wodurch wir in Schwierigkeiten geraten könnten."
Diesen Satz finden wir im "Wachtturm" vom 1. 5. 1965, aber nicht nur im WT, sondern auch in verschiedenen Anweisungen an die Ältesten, welche für Jehovas Zeugen bestimmend sind. Die Zeitschrift "Erwachet" vom 8. August 1975, 22. August und 22. Februar 1975 sowie im WT vom 1. 7. 1974 und 1. 4. 1975 werden folgende Artikel und Probleme behandelt:

Gibt es Sicherheit angesichts der Wirtschaftsmisere
Was kann man gegen die Inflation tun
Warum wird das Leben immer teurer
Was kann man tun, wenn die Lebensmittel knapp werden
Warum ist die Wirtschaft in einem solchen Zustand

Diese vorgenannten Probleme werden in unsachlicher Weise in den WTG-Schriften behandelt. Die WTG verleugnet oder entstellt das zweifellos Gute in der Welt, sie behauptet in ihren Schriften, daß diese Wirtschaftsmisere nicht zu ändern sei, so, als ob der Herr das zur Bedingung mache, daß Schlechtes immer schlecht bleiben müsse.

Warum verschweigt die WTG eine hohe wirtschaftliche Stabilität in den Ländern, wo nicht das Kapital regiert?
Dort gibt es keine Arbeitslosen, keine Hungersnot, keine Preissteigerungen, wie im WT in "1975-Untergangsfarben" immer wieder katastrophal ausgemalt wurde. Dort braucht keiner in sozialer Angst zu leben, denn ein jeder hat seine gesicherte Zukunft, katastrophale Zustände bedrucken dort nicht das Leben der Menschen.

Davon wird in "Erwachet" und im "Wachtturm" nichts geschrieben Aber ihr könnt es doch täglich feststellen, ihr erlebt es doch selbst, warum schweigt ihr?
Warum wohl stellt sich die WTG gegen Veränderungen in Vietnam und in afrikanischen Staaten?

Warum wohl stellt sich die WTG gegen die um ihre Freiheit ringenden Völker, die französische Revolution wurde doch auch gebilligt von Präsident Russell?! Überlegt einmal, die WTG handelt doch nicht grundlos.
Was führte zum Verbot der WTG in einigen afrikanischen Staaten? In einer ADN-Korrespondenz vom 2. 12. 1975 lesen wir u. a. folgendes: Sicherheitskräfte und Einwohner haben in den letzten Wochen Sekten festgestellt, deren Mitglieder verbrämt oder direkt zur Ausschaltung der Befreiungsbewegung FRELIMO aufgerufen hatten. Damit ist ein weiterer Versuch, der von imperialistischen Kräften geschürten Unterwanderung der jungen Volksrepublik gescheitert . . .

Wenn seinen Verstand gebraucht, wenn man und "Erwachet"-Artikel liest, dann sollte sich doch jeder diese Fragen stellen:
Warum tut die WTG alles in ihren Kräften stehende, um Veränderungen aufzuhalten? Überall ist festzustellen, da - wo fortschrittsgewillte Menschen um ihre Befreiung ringen, stellt sich die WTG dagegen, schmäht und verachtet sie diese Anstrengungen, siehe den WT-Artikel "Umschwung führt zu großem 'Fischfang' in Chile", in WT Nr. 1/1975, Seite 12-15. Jeder vernünftig denkende Mensch weiß, das hat die Geschichte der Menschen bewiesen, solange es die Herrschaft des kapitalistischen Eigentums gibt, solange wird es Not und Elend mit ihren Krisen und Arbeitslosen geben, die WTG weiß das auch - das ist ohne Zweifel. In den Ländern, wo dieses menschenverachtende Eigentum nicht mehr herrscht, gibt es keine solche Not und Elend, für jeden gibt es eine Zukunft. In sozialistischen Ländern brauchen die Jugendlichen keine Sorgen um ihre Zukunft zu haben, in der BRD gibt es für Hunderttausende junger Menschen keine Lehrstellen. Überlegt einmal, wie schlimm es für diese Jugendlichen ist, ohne Beruf, ohne Arbeit - ohne Zukunft in den nächsten Tag gehen zu müssen.

Ihr seid zu einem beträchtlichen Teil Bürger dieses Landes DDR und arbeitet täglich mit an der Verwirklichung einer besseren Zukunft, habt mit Anteil an der Erhöhung des Lebensstandards, ihr braucht keine Angst zu haben vor Arbeitslosigkeit, Not und Elend. Das mahnt einen jeden, seine Kraft für eine gesicherte Zukunft mit einzusetzen. Überlegt einmal, von 1961 bis 1974 wurden in den RGW-Ländern mehr als 38 Millionen Wohnungen gebaut, 140 Millionen Menschen, das sind mehr als die gesamte Bevölkerung der BRD, Frankreich, Niederlande und Dänemark zusammengenommen, so viele Menschen haben ein neues Heim erhalten (mit billigem Mietpreis). Allein 1975 erhalten weitere 60 Millionen Bürger Neubauwohnungen, darunter natürlich auch Zeugen Jehovas. Eine solche Entwicklung ist möglich, weil das Ziel dieser Produktionsweise die immer bessere Befriedigung der wachsenden Bedürfnisse, die weitere Erhöhung des Lebensniveaus ist. Weil das soziale Grundanliegen darauf gerichtet ist, alles zu tun für das Wohl der Menschen, für die Interessen der Arbeiter.

Vorgenannte Zeilen beweisen in aller Deutlichkeit, daß die Darlegungen der WTG, wie sie katastrophensüchtig in ihren Schriften dargelegt werden, sozialpolitisch falsch sind, denn Herrschaft des kapitalistischen Eigentums und Sozialismus sind grundverschiedene Welten. Unter dem Kapitalismus Not und Elend, im Sozialismus wird diesem Elend die Wurzel abgeschnitten, da das kapitalistische Eigentum der eigentliche Verursacher dieses Übels unter den Menschen ist. Dieses Eigentum macht den Menschen zum Feind seiner selbst, versklavt ihn zum Anbeter des Götzen Geld. Das Bild, das der Kapitalismus heute bietet, zeigt, daß diese Gesellschaft überlebt ist, trotz und mit all ihrer Schätzen - keine Reden und keine Reformen ändern daran wirksam etwas. Das ist doch wie eine Naht auf der anderen.

Noch eine Bemerkung: Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie es möglich ist, daß die Länder im RGW in der Weltproduktion über 40 Prozent produzieren, in wenigen Jahren 50 Prozent der Weltproduktion erreichen werden?
Wissenschaftler haben errechnet; daß viele Menschen auf Erden nicht zu hungern brauchten, wenn es eine gerechtere Verteilung gäbe. Warum vernichten kapitalistische Länder Tausende von Tonnen Nahrungsmittel, Kartoffeln, Obst und Gemüse, Früchte der Arbeit, die notleidende Menschen sättigen könnten? Ist es nicht begreiflich, daß sich die Menschen dagegen wehren, und sich wehren müssen, weil ihnen Lebenskraft geraubt wird, nur um Preise zu schützen.

Die WTG schreibt, daß eine Wirtschaftsmisere existiert, ist nicht zu ändern. Mache ich mich, wenn ich der WTG hierin folge, nicht mitschuldig an der Verewigung von Hungersnot und Tod, und das als Christ. Die WTG braucht Not und Katastrophen, weit sonst ihre "1975-Untergangs-Prophezeiung" nicht mehr stimmt, sie damit der Zwecklüge überführt werden könnte. Die WTG muß begreifen, daß solche Artikel, wie sie in "Erwachet" und "Wachtturm" in diesem Sinne veröffentlicht hat, unhaltbar und nicht länger mehr zu vertreten sind, immer mehr Zeugen lehnen solche Artikel ab. Aufhalten können diese Besinnung auch die neuen "Sekretäre" nicht. Es war richtig, seit 1968 hat CV immer wieder dargelegt, daß die WTG mit "Harmagedon-1975" einen Riesenbetrug eingeleitet hat, und die Zeugen schamlos betrügt und in die Irre führt. Jetzt schreiben wir 1977, alles ist so eingetroffen, wie CV seit Jahren warnend wieder und wieder beschrieben hatte. Aber "ohne solche" Termine, ohne offensichtlichen Betrug kommt die WTG nicht mehr aus, das beweisen die Termine 1925, 1938-1945 und nun "1975".
In der nächsten Ausgabe wird dieser Artikel fortgesetzt.

INFORMATIONEN /MITTEILUNGEN
Zusammenkünfte freier Christengemeinden
Zusammenkünfte freier Christengemeinden (ehemaliger Bibelforscher und Zeugen Jehovas) finden u. a. statt:
In Dresden
Robert-Blum-Straße 6 (Raum der Adv. Gemeinde), samstags 14 Uhr
In Leipzig
Witzgallstraße 20 (Jgd.-Zi. St. Laurentius), samstags 14 Uhr Blumenstraße 74 (Raum meth. Gemeinde), sonntags 14 Uhr Maurice-Thorez-Straße 22 (Raumgem.), samstags 16 Uhr
In Karl-Marx-Stadt
Giesserstraße 36 (Jgd.-Zi. St. Joseph), jeden 2, Samstag 14 Uhr
In Magdeburg
Bärstraße 9 (Raumgem.), sonntags 14 Uhr
Bildet überall wie jüngst in Jarmen/Mecklenburg und anderen Orten Gemeinden oder Gruppen WT-freier Christen.

Dank für die Grüße zur Jahreswende
Zur Jahreswende erhielten wir unsererseits zahlreiche herzliche Grüße, die z. T. sehr liebevoll extra zurechtgemacht waren, u. a. aus Magdeburg. Wir haben uns darüber sehr gefreut, während wir u. a. Anfang des neuen Jahres zu einer Besprechung der CV-Aufgaben für 1978 zusammenkamen. "…Dir und Euren Mitarbeitern ein von unserem himmlischen Vater reich gesegnetes neues Jahr und ein großes Maß von Erkenntnis", schreibt eine Schwester aus Magdeburg Sie zitiert 2. Thess. 3:5, wo es heißt: "Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi."

Allen Geschwistern wünschen wir im neuen Jahr 1978 Gottes Segen und alles Liebe. Wir danken herzlich für mittragende Unterstützung und Hilfe mit Artikeln, Spenden, Anregungen und der Zusendung neuer Bezieheradressen von CV.
Weiterhin sei Euch CV als "Euch dienende Information" von Herzen anempfohlen.

WIRD SICH IM JAHRE 1984 IRGENDETWAS EREIGNEN? WAS, WENN SICH IM JAHRE 1984 NICHTS EREIGNET?
Es gibt Auffassungen, Vorstellungen und Bibelauslegungen, wonach das Jahr 1984 einen besonderen Zeitpunkt markieren soll. Es gibt die Neigung, sich völlig auf diesen Zeitpunkt in Glaube, Hoffnung und Liebe auszurichten, und intolerant gegenüber denen zu werden, die hiervor warnen.

Es wird vertreten und gesagt, 1984 bzw. ab 1984 solle die "Gegenwart" des Königreiches Christi auf Erden beginnen. Das Böse sei von dieser Zeit an erledigt, Satan sei gebunden, die Menschen würden nur noch das Bedürfnis nach Gutem haben. Auch Reformen brauche man nicht mehr durchzuführen Ungefähr so: Ab 1984 beginne das "Millennium". Die "Berechnung" dieses Jahres 1984 an Hand der Bibel wird mit der Aussage der Bibel selbst gleichgesetzt, ja mit einer Aussage Gottes, seines geschriebenen Wortes. Einwände derart, was aber dann, wenn - einmal nur angenommen - 1984 nichts passiert, werden fast als Gotteslästerung zurückgewiesen: Dann lüge Gott! Dann lüge sein geschriebenes Wort! Weil das nicht sein kann, stimme also 1984!

Es wird nicht begriffen, daß jede Zeitberechnung an Hand der Bibel nichts anderes als eine unvollkommene menschliche Konstruktion sein kann, zusammengestellt aus Einzeldaten, Geschlechtsregistern, Einzeltextdeutungen, Faktenkombinationen und den verschiedensten Symbolen der Bibel.
Sind jene Personen, so aufrichtig sie es auch meinen, die diese Berechnungen machen, nicht mindestens unvollkommen und fehlbar auch in ihren Berechnungen? Wie könnten sie sagen, Gott lügt, sein Wort lügt, wenn ihre zusammengestellten Berechnungen nicht stimmen? Sind dann nicht vielmehr ihre Berechnungen falsch? Nicht Gott wäre damit zum Lügner, zum Vertrauensunwürdigen geworden! Die Bibel enthält überhaupt keine derartige Zeitberechnung. Es ist ein rein menschliches Unternehmen, zusammengebaut aus verschiedenen zeitlich fixierten lokalen Angaben der Bibel, völlig abhängig von der Genauigkeit oder Ungenauigkeit des jeweiligen Verfassers, von seiner Unvollkommenheit in jeder Hinsicht. Mehr ist das doch nicht! Mehr kann es doch niemals sein! Wie könnte man Gott mit solcher noch eigenem Verständnis erstellten Zeitberechnung identifizieren?

Es ist ungefähr so, wie ein alter Wachtturm-Bruder kürzlich sagte: Wenn die Generation von 1914 doch vergeht, dann ist Gott ein Lügner! Die Wachtturmgesellschaft kann für ihn unmöglich der Lügner sein, Gott ist es dann. Muß man da nicht gar sagen, daß die WTG mit ihrer falschen Weltendeverkündigung den ganzen Gottesglauben zugrunderichtet? Aber kommen wir nun zur Bibel selbst. Christus sagt in Matth. 24:36 unzweideutig, daß niemandem gebührt, Zeiten und Zeitpunkte zu wissen. Es wird in der Bibel kein einziges Jahr unserer heutigen Zeit angegeben, weder 1799, noch 1874, noch 1914, noch 1925, noch 1975, noch 1984. Jeder dieser Termine wurde durch rein menschliche Berechnungen und Zusammenstellungen konstruiert. Dabei wurde in jedem Fall über Christi Gebot in Matth. 24:36 hinausgegangen, aus welchen Gründen auch immer. Wenn Christen geboten ist, keine Zeitpunkte zu wissen, dann bedeutet es eine Mißachtung der Warnung: "Nicht über das hinaus, was geschrieben steht!" (l. Kor. 4:6), wenn man trotzdem Zeitpunkt berechnet Sie haben sich bisher alle ausnahmslos als haltlos erwiesen. Auch 1914! Denn 1914 wurde ursprünglich als Zeitpunkt des Beginns der Königsherrschaft Christi auf Erden prophezeit. Um diesen Termin zu retten, hat die WTG ihn einfach in den Himmel verlegt, wo er unkontrollierbar ist. Mithin sollten wahre Christen von allen Termin- und Jahreszahlberechnungen Abstand nehmen. Sie setzen damit nicht nur die Glaubwürdigkeit ihrer eigenen Person, ihrer eigenen Gemeinschaft aufs Spiel, sie richten damit den Gottesglauben selbst zugrunde! Wenn die Schrift für heute eine Jahreszahl angeben würde, dann hätten Christen guten Grund, sie auch zu verkündigen. So aber ist alles immer nur in menschlicher Unvollkommenheit konstruiert. Und wer wollte für seine Konstrukionen Unfehlbarkeit beanspruchen? So wird auch 1984 mit Sicherheit nichts passieren. -
P.

WER IST MARTIN PÖTZINGER?
Der erste Deutsche wurde 1977 Mitglied der Leitenden Körperschaft in Brooklyn, New York
Ab 1. September 1977 wurde Br. Martin Pötzinger aus München, BRD, zum ersten deutschen Mitglied der Leitenden Körperschaft der Wachtturm-Gesellschaft und Organisation der Zeugen Jehovas ernannt. Er gehört damit zu dem obersten Gremium von 18 Personen, das offiziell über die Geschicke der internationalen Gemeinschaft der Zeugen Jehovas bestimmt.

Es ist nicht ohne Bedeutung, daß zwei Jahre nach 1975 erstmalig ein Deutscher, ein Angehöriger des deutschen Zweiges der Organisation in dieses höchste Gremium der WTG berufen wird. Der deutsche Zweig der WTG ist nach wie vor, früher wie heute, das Hauptbollwerk der WTG in Europa. Mit dem deutschen Zweig bricht das ganze Werk der WTG in Europa zusammen. Andererseits entwickelt sich im deutschen Zweig die gefährlichste kritische Gegenbewegung, der die WTG jemals in ihrer gesamten Geschichte und Organisation gegenüberstand. Noch nie in der WTG-Geschichte von mehr als 100 Jahren hat es eine derartige Opposition in christlicher Verantwortung gegeben, wie hier und heute. Das spielt ohne Zweifel eine entscheidende Rolle.

Nach der Entlarvung von WTG-Zweigdiener Erich Frost und Konrad Franke als Helfershelfer der Gestapo in der Nazizeit hatte das Hauptbüro in Brooklyn zunächst kein Vertrauen mehr in deutsche Vertreter. So wurde in Wiesbaden u. a. der Amerikaner Richard L. Kelsey als neuer Zweigdiener eingesetzt. Noch dem Tode von WTG-Präsident N. H. Knorr im Juni 1977 ist bekanntlich der bisherige WTG-Vizepräsident F. W. Franz neuer WTG-Präsident. F. W. Franz ist aber schon 84 Jahre alt und fast erblindet. Er spielt nur noch die Rolle einer Übergangsfigur, weil man in dieser kurzen Zeit nach dem falschen Weltende von 1975 keinen jüngeren Präsidenten ins Blickfeld setzen kann. Jeder könnte sonst sehen, wie in Wirklichkeit auf lange Sicht weitergeplant wird und 1975 nur eine Irrlehre war. Unter F. W. Franz jedenfalls werden die Methoden mit Bezug auf deutsche Vertreter wieder geändert.

Wer ist nun Martin Pötzinger? Bekanntlich ist die Organisation demokratisch völlig entrechtet, was die Überprüfung derjenigen betrifft, die von der WTG in eigener Machtvollkommenheit "von oben", also diktatorisch den Zeugen Jehovas überall vorgesetzt werden. So ist das Interesse verständlich, das dieser Berufung in die Leitende Körperschaft entgegengebracht wird.

Viele mitverbundene Geschwister können jedoch Anhaltspunkte und Auskunft geben, vor allem dort, wo M. Pötzinger seit langem bekannt ist. Wir haben Geschwister in München, Regensburg, Passau, Landshut, Traunstein, Freilassing und weiteren Orten, aber auch in Westberlin, wo er zeitweilig im WTG-Kreisdienst tätig war. Einige haben ihn persönlich auf WTG-Kongressen kennengelernt, so besonders 1961 in Hamburg. Auch Br. Manfred Teller aus dem Westberliner WTG-Kreisdienst war mit ihm zusammen.

Wie wir aus München erfahren haben, ist M. Pötzinger Ende 1936 besonders aktiv gewesen, die Resolutionen des WTG-Kongresses 1936 in Luzern/Schweiz verbreiten zu lassen. Er soll über 10 000 Stück allein für München den Geschwistern zur Verbreitung gegeben haben. Damit hat er die Verhaftung einer ganzen Reihe von Geschwistern durch die Gestapo veranlaßt. Wie erinnerlich ist, hat er die Anweisung dafür von dem damaligen Hauptverantwortlichen Erich Frost erhalten Man war sich bei diesen Aktionen durchaus vorher im klaren, daß dafür viele Geschwister geopfert werden würden Zur Zeit ist die Rolle von M. Pötzinger in diesen fragwürdigen Dingen Gegenstand besonderer Überprüfungen. M. Pötzinger gehört auch zu denen, die bedenkenlos schon mehrere Weltenden der WTG verkündigten. Wir bitten vor allem die alten Brüder und Schwestern, ihre Erinnerungen mitzuteilen.
CVN

DIE HAUPTFRAGE, DAS HAUPTPROBLEM, DAS IMMER BEDROHLICHER AUF DIE ORGANISATION ZUKOMMT!
Unaufhaltsam rollen die Fragen heran!
"Der Kluge siegt das Unglück voraus und verbirgt sich, aber die Einfältigen gehen weiter und erleiden Schaden." Spr. 22:3
Liebe Leser
Wenn wir nicht einfältig mit der WTG weitergehen, sondern innehalten und zu erkennen versuchen, dann muß sich jeder über kurz oder lang folgende Fragen beantworten:
- Die 1914-Generation sollte nicht vergehen, mit den 70er Jahren aber ist sie vergangen. Was bedeutet das?
- Das Jahr 1914 soll die Hauptsäule der Endzeit sein, aber jetzt ab 1978 wird eine Zeit "unbekannter Länge" darangehängt Wird damit nicht 1914 haltlos?
- Immer noch wird die 1914-Generation "beschworen", sie solle "nicht vergehen". Ist das nicht eine Täuschung der eigenen Brüder und Schwestern und der Öffentlichkeit?

Daraus ergibt sich: Der nächste interne und öffentliche Skandal der WT-Endzeitverkündigung wird und muß sein, daß das Jahr 1914 seine Bedeutung verliert! Dieses Jahr rückt in den Mittelpunkt nun nach 1975. Wenn dieses Jahr 1914 seine Bedeutung verliert, nachdem die 1914-Generation "vergangen" ist, was ist die ganze WT-Verkündigung und WT-Organisation dann noch wert?

Bereitet euch innerlich und geistig auf diese Frage vor! Sie wird unweigerlich und unaufhaltsam auf alle zukommen! Die jetzt von der WTG eingeschobene "unbekannte Länge der Zeit", in die wir angeblich eingetreten seien, ist ein weiteres Signal! Nichts ist jetzt wichtiger als das Schriftwort, "alles zu prüfen", sich "aller Dinge zu vergewissern!" 1. Thess. 5:21 NW, während wir "das Gute festhalten".

In der Zuversicht, daß auch diese CV-Ausgabe allen Aufrichtigen hilft, den Weg in die Freiheit, den Weg als freie Christen zu finden - in christlicher Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern und alle
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Kto.-Nr.: 4562-43-8015 bei Kreis- und Stadtsparkasse Gera

A 5029-78 V 7 1 364

------------------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 103

Als "Augurenlächeln" bezeichnet die CV in dieser Ausgabe die Reaktion der Zeugen Jehovas, auf den Vorhalt sie seien "antkommunistisch". Mit der Wahl dieser Vokabel verdeutlicht man selbst, dass dieser vermeintliche "Trumpf" bei den Zeugen Jehovas nicht so richtig sticht. Warum ist das so?

Zum einen. Ein Politologe der den politischen Substanzkern der Zeugen Jehovas herausarbeitet, würde wahrscheinlich auch sagen. Sie gehen nicht konform mit den "Wertvorstellungen" Systeme kommunistischer Art. Dieses nicht konform gehen, wird dann aber gleichzeitig maßlos überhöht, indem es von Seiten der hinter der CV stehenden Kräfte als "militanter Antikommunismus" hochgejubelt wird. Die Geschichte kennt militante Antikommunisten. Die Zeugen Jehovas gehören mit Sicherheit nicht zu ihnen.

Dies alles ist für sie noch lange kein "Freibrief". Jeder aktiven politischen Tätigkeit sind die Zeugen Jehovas durch ihre Leitung entfremdet. Ganz gleich welche "Farbe" diese politische Richtung nun hat. Mehr noch. Sie sind bewusst auf dass Niveau von politischen Analphabeten zurechtgestutzt, durch ihre Leitung. Auch das kann man als Politik bewerten. Auch der Analphabet wirkt indirekt politisch. Aber nicht in dem Sinne wie kommunistische und analoge Regime ihn sich wünschten. Der Vorwurf die Zeugen Jehovas seien "Antikommunisten", reduziert sich in der Praxis darauf, dass es lediglich politische Analphabeten sind.

Mit Analphabeten zusammen leben zu müssen, kann durchaus Stress erzeugend sein. Das ist alles nachvollziehbar. Wenn jene Regime allerdings meinen diesen Stress grundsätzlich nicht ertragen zu können, ist dies letztendlich auch eine kritische Rückfrage an diese Systeme. In letzterem Sinne sehe auch ich mich dann letztendlich als Antikommunist. Nicht aus der Motivation eines Analphabeten heraus, sehr wohl aber aus politischer Erkenntnis!

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation, und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.

Nr. 103 Gera Februar 1978

DIE 1914-GENERATION „VERGEHT" DOCH! 1914 WANKT!
„Wenn 'diese Generation' vergeht, dann ist Gott ein Lügner"
Eine biblische Generation dauert nur etwa 30 Jahre. Damit ist die WTG-Endzeitverkündigung für „diese Generation", für eine Generation seit 1914 eigentlich schon erledigt. Darum seinerzeit auch der Weltendetermin vor 1945. Billigen wir der WTG Psalm 90:10 zu, obwohl er ihr nicht zusteht, wo es heißt: „Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, achtzig Jahre", dann ergibt sich jetzt im Jahre 1978, daß diejenigen, die 1914 verständig genug waren, daß ihnen gepredigt werden konnte, fast schon ausgestorben sind!

Dieses 1914-Dokument hat die WTG selbst in Erwachet vom 8. Oktober 1973, als sie noch 1975 predigte, veröffentlicht: Es ist nunmehr der dokumentarische Beweis, daß die WTG ein falscher Prophet ist! „Eine Generation" hat sich als Lüge erwiesen! Nicht Gott ist ein Lügner, wenn „diese Generation" doch vergeht, sondern die WTG ist ein falscher Prophet! Sie verschiebt alles selbst in die nächste Generation! Ihre 1914-Endzeit ist eine falsche Prophetie! Was kann dich da noch an sie ketten?

„ES IST JA DIE HÖHE, DASS ICH DEN TOD UNSERES PRÄSIDENTEN KNORR VON CV ZU WISSEN BEKAM!"
Muß eine Hoffnung immer mit einer Enttäuschung enden? Erfahrungen, die Zeugen Jehovas nach 1975 machten. Ein weiterer Bericht aus Jarmen, einer kleinen Stadt in Mecklenburg
Der Mensch ist im allgemeinen so veranlagt, daß er seine Hoffnungen gerne erfüllt sehen möchte. Eine Hoffnung ist wie ein Versprechen, das nach einer bestimmten Zeit verwirklicht wird. Um auf etwas zu .hoffen, muß man warten lernen, Geduld aufbringen und Glauben haben. Was aber, wenn so eine Hoffnung zu einer Enttäuschung wird? Kann man dann demjenigen immer wieder glauben, der einem Hoffnungen gemacht hat?

Unsere Erfahrungsberichte
Wir veröffentlichen hier Leserzuschriften, die unmißverständlich all das widerspiegeln, was in den Herzen der Zeugen Jehovas nach 1975 in Bewegung ist. Bei der Abschrift unserer Leserzuschriften lassen wir verständlicherweise den Namen des Briefschreibers weg, denn es sind ja durchweg unsere Brüder und Schwestern, die noch in der Organisation bleiben möchten, weil sie sich noch nicht endgültig entschieden haben, „wohin sollen wir gehen?"

Niederschmetternd, aber was tun?
Bruder A. schreibt uns folgendes: Oft steht man vor einem Problem. Es ist das Problem, wie bringe ich es meinen Interessierten bei, daß sie nicht an der Wachtturmlehre zweifeln sollten. Wenn man immer wieder predigt, wird man ständig von fragenden Augen angeschaut. Es sind oftmals aufrichtig glaubende Menschen, ihre Fragen, ihr heimliches Mißtrauen ist zwar verständlich, aber für mich manchmal niederschmetternd.

Wonach die Menschen fragen,. die ich betreue, könnt Ihr Euch gut denken, darüber brauche ich im Brief wohl nichts erwähnen. Was soll ich tun? Wie soll man darauf antworten?
Nun, lieber Bruder A.: Wir verstehen Deinen Kummer, Deine Lage, in der Du Dich befindest. Leider geht es Dir nicht allein so, Du wirst es aus dem Inhalt der anderen Briefschreiber entnehmen. Das Jahr 1975 ist vielen zum Verhängnis geworden, am meisten der Wachtturmgesellschaft, sie trägt die Hauptschuld an Eurem Kummer.

Zu Deiner Frage: Wie soll man darauf antworten? Wir möchten Dir folgenden Rat geben. Sage Deinen Interessierten die Wahrheit., Sage ihnen, daß es nicht Deine Schuld ist, daß die Voraussagen im Wachtturm zu einer Enttäuschung geführt haben. Sage ihnen, daß Du keine andere Wahl hattest, Du mußtest die Auslegungen im Wachtturm so verkündigen. Hättest Du Dich damals dagegen aufgelehnt, wäre es als Rebellion ausgelegt worden. Dir blieb also keine andere Wahl. In Zukunft mache nicht wieder den gleichen Fehler, sondern bleibe bei der Wahrheit.Wenn Du natürlich von diesem Gewissenszwang und dem Wachtturmgehorsam befreit sein möchtest, damit Du Dein christliches Gewissen entlasten kannst, dann wende Dich an die Freien Christen in unserem Lande. Sie haben Ähnliches hinter sich, und studieren nun ohne Angst und Zittern die Bibel und verkündigen weiterhin die frohe Botschaft. Soviel zu Deinem Brief und Deinen Sorgen.

Mit unvorstellbaren Argumenten weiter an Harmagedon glauben!
Ein weiterer Bruder schreibt: Es ist oft unvorstellbar, mit welchen Argumenten uns die dienenden Ältesten davon überzeugen wollen, daß Harmagedon nicht mehr allzulange auf sich warten lässt. Nach ihrer Meinung kann es sich nur noch um ein paar Jahre handeln. Ist es wirklich so?

Ja, lieber Bruder, Du und Deine Studienteilnehmer haben es wirklich nicht so einfach, aber glaube, die Ältesten Deiner Versammlung auch nicht. Sie glauben meistens auch nicht mehr an das, was sie Euch einreden. Aber was bleibt ihnen weiter übrig? Sie sind für den Zusammenhalt der Organisation verantwortlich und müssen zu solchen Notlügen greifen. Tröste Dich, die Zeit wird sie Lügen strafen.

Es ist ja die Höhe, daß ich den Tod unseres Präsidenten Knorr von CV zu wissen bekam!
Eine Schwester schrieb uns: Es ist ja die Höhe, daß ich den Tod unseres Präsidenten Knorr von CV zu wissen bekam. Ob unsere Diener das hier nicht früher gewußt haben? Das würde mich mal interessieren. Vielleicht wißt Ihr mehr. Ja liebe Schwester, CV weiß mehr. Präsident N. H. Knorr starb am 8. Juni 1977. Bis zum WT vom 1. August 1977 wurde dies auch in den USA offiziell im WT verschwiegen. Monatelang schwieg der amerikanische WT. Das deutsche Zweigbüro in Wiesbaden machte diese Verschwörung des Schweigens natürlich mit. Nur intern konnte man die Wahrheit erfahren. CV erfuhr so vom Tod des Präsidenten dies schon wenige Tage direkt aus dem Zweigbüro Wiesbaden, sodaß schon in der Juni-Ausgabe 1977 in CV darüber berichtet werden konnte. Fragt doch einmal an, wann und wo im deutschen WT darüber berichtet wurde! Der Tod von WTG-Präsident N. H. Knorr ist ein ganzes Kapitel für sich, vor allem die Verhaltensweise der WTG dabei selbst. Übermittelt an CV Eure konkreten Fragen dazu, sie werden beantwortet.

Ich freue mich, daß Ihr immer tapfer seid und uns CV regelmäßig zuschickt! Macht weiter so! Ein sehr aufgeweckter, hochbetagter Bruder schrieb folgenden Brief an uns: Ich lese CV nun schon mehrere Jahre. Einiges gefällt mir absolut nicht darin, der politische Teil. Aber das muß wohl so sein, vielleicht verstehe ich davon nichts. Aber alles andere ist sehr, ja sogar hoch interessant! Zum Beispiel die Beweise für die Falschdeutungen der Wachtturmgesellschaft. Dann lese ich besonders gern die christlichen Artikel „Dienst am Wort", die mit Hilfe von Bruder Alfred Diener aus Dresden geschrieben wurden. Heute ist er schon längst tot. Der Bruder hatte wenigstens den Mut und hat etwas getan und den Beweis erbracht, daß der Herr auch dort seinen Geist wirken läßt, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind. In unserer Gegend haben unsere älteren Brüder nicht den Mut dazu, offen gegen die Fehler der Gesellschaft aufzutreten, obgleich sie an den Auslegungen der Gesellschaft herumnörgeln. Ich bin schon zu alt dazu. Ich freue mich, daß Ihr immer tapfer seid und uns CV regelmäßig zuschickt. Macht weiter so! Ja, lieber Bruder, das versprechen wir Dir. Wir werden so lange weiter warnen und auf der Hut bleiben, solange bis die WTG eingesehen hat, daß sie beim Auslegen der heiligen Schrift grobe Fehler gemacht hat. Bis sie eingesehen hat, daß ihre geistlosen Auslegungen auf Menschenweisheit aufgebaut waren.

Nun ein Wort an unsere anderen Briefschreiber
Liebe Brüder und liebe Schwestern, liebe Leser von CV. Es ist uns natürlich klar, daß ein jeder von Euch eine ausführliche Antwort auf seine Fragen und Beweggründe erhalten möchte, das wird selbstverständlich auch geschehen. Wir werden in nächster Zeit an Euch persönlich schreiben, habt bitte etwas Geduld. Wir möchten es in diesem Zusammenhang natürlich nicht versäumen, Euch ein herzliches Dankeschön für den Inhalt Eurer Briefe zu sagen. Eure Briefe bestätigen es uns immer wieder, wie es wirklich in der Organisation aussieht.

Ein interessantes Gespräch
Zum Abschluß möchten wir noch auf ein interessantes Gespräch eingehen, das kürzlich ein CV-Mitarbeiter mit einem Noch-Zeugen aus dem Raum Mecklenburg führte.
Auf die Frage des CV-Mitarbeiters: Warum hast Du bis 1975 alle Wachtturmauslegungen ernst genommen?, sagte er: Wer konnte das ahnen, daß die Gesellschaft uns enttäuschen würde. Ich bin seit 1965 mit der Organisation verbunden und habe in all den Jahren von dem, was die Organisation falsch vorausgesagt hat, so gut wie nichts erfahren. Das ist auch der eigentliche Grund dafür, warum ich der Organisation bedingungslos nachfolgte. Ich sah in der Organisation die Organisation Jehovas und glaubte fest daran, daß nur wir, die zur Organisation gehören, seine Zeugen sind und errettet werden. Alle, die sich unserer Organisation nicht anschließen, gehen ohne Ausnahme in die Vernichtung. Dieser Gedanke hat mich all die Jahre dazu verpflichtet, mit der Organisation verbunden zu bleiben. Wer will denn schon in die Vernichtung gehen? Heute denke ich - über die Organisation schon anders. Einige Artikel im Wachtturm, die nach 1975 erschienen sind, haben mich zum Nachdenken veranlaßt und helfen mir einen eigenen Standpunkt über Gottes Organisation zu erarbeiten. Soweit der Gesprächspartner. Gewiß erzählte er dem CV Mitarbeiter selbstverständlich noch weit mehr. Davon werden wir in einer späteren Ausgabe schreiben. Eines kann heute dazu schon erwähnt werden: Wenn der weitere Gesprächsstoff zur Veröffentlichung kommt, dann wird es wohl in Mecklenburg eine Umbesetzung der Ältesten geben, ja noch mehr, dann wird sehr wahrscheinlich die gesamte Leitung der Organisation hier umbesetzt werden müssen. Unserem Gesprächspartner wird dann ein Gemeinschaftsentzug bevorstehen. Er sagte aber: „Damit finde ich mich dann auch ab, weil ich schon eingesehen habe, daß die Organisation der Zeugen Jehovas niemals Gottes Organisation sein kann." -

HABEN WIR NOCH HOFFNUNG? - 2. TEIL
Einblick in die inneren Auseinandersetzungen eines alten Bruders der 1914-Generation nach 1975
Bleibt er beim WT?
Vorbemerkung:
Diese Darlegungen stützen sich auf viele Unterhaltungen, in denen die Fragen und Probleme sichtbar wurden, mit denen sich unser Bruder innerlich herumschlägt. Hinter der Fassade einer nach wie vor zur Schau getragenen geradezu fanatisch wirkenden Treue zur WTG kreuzen oftmals die ketzerischsten Gedanken über und gegen die WTG. Nur in vertraulichen Gesprächen und Unterhaltungen gewinnt man mitunter Einblick in diese „Seelenqualen", die oft zu nicht für möglich gehaltenen Überlegungen führen. Oft zeugen sie von einer unglaublichen inneren Zerrissenheit, Ohnmacht und geistigen Selbstkasteiung, aber auch von gefährlicher Ketzerei, die nur noch den letzten Anstoß braucht. -

Was ist Wahrheit, wenn 1975 vergeht wie jedes andere Jahr?
Alle, die an 1975 geglaubt haben und heute noch daran festhalten, waren und sind von Dämonen besessen, sagt der Sklave (WTG, Anm.), die übrigen sind die wahren Anbeter Jehovas. So einfach ist das. Warum bin ich nicht früher darauf gekommen, daß mein ewigliches Leben nicht zuerst vom Glauben an die heilige Schrift und Jehova Gott abhängig ist, sondern vom Glauben an den Sklaven? Habe ich nicht mehr als ein halbes irdisches Leben in seinen Dienst gestellt, gekämpft und gelitten?

Nur weil mir einiges unklar gewesen ist in letzter Zeit, kann ich doch nicht das Risiko ewiger Verdammnis auf mich nehmen, wenn ich meinen Verstand weiter so leichtfertig gebrauche und in den Verirrungen unserer Leitenden Körperschaft nach Irrlehren zu suchen beginne. Was, wenn Jehova doch aufräumt im nächsten Jahr vielleicht,. oder 1977, 1978 oder 1979? Was dann?

Was sind eigentlich unsere leitenden. Brüder in Brooklyn? Wenn Gott durch sie spricht, haben sie ja sozusagen das eine Ende des göttlichen Sprachrohres am Ohr. Aber warum sind sie mit diesem Vorrecht nicht in der Lage, uns gehorsamen Schafen das unveränderliche und richtige Verständnis von Jehovas Vorhaben zu vermitteln und verhindern so die Konflikte unter uns Brüdern?

Nein, Schluß mit dem Grübeln
Nein, Schluß mit dem Grübeln, das nur dem Satan Gelegenheit gibt, seine Dämonen bei mir einzunisten. Demütig sein und beten. Und dann das Werk vorantreiben, wie es der Sklave uns aufgetragen hat. Eifriger Dienst hilft beim Vergessen, was man besser vergißt, hilft darüber hinweg. Wie konnte ich nur darauf kommen, den kleinen Fehler der Fehldeutung des letzten Harmagedon-Datums zum Anlaß zu nehmen, unter Zuhilfenahme der Bibel ohne den Wachtturm die Treue zum Sklaven aufs Spiel zu setzen und das Anrecht auf ewiges Leben zu verlieren? Die Einflüsterung, meinen gottgegebenen Verstand auch zum Verstehen der Schrift anzuwenden kann, da das nicht von der Leitenden Körperschaft gutgeheißen wird, also nur einer mit den selbstsüchtigen und geltungssüchtigen Dämonen unter einer Decke steckt. Um uns vor schützen, hat Jehova den Sklaven beauftragt, das Denken und Prüfen für uns zu übernehmen, sodaß wir in allem dort anzufragen haben. Aber jedesmal, wenn ich hierüber nachgrübele, komme ich an einen Punkt, wo man sich gegen die Leitende Körperschaft einfach versündigt, indem man nach ihrer göttlichen Leitung sucht. Aber Körperschaft weiß schon, was sie tut, auch wenn manchmal Verwirrung und Verirrung das Ergebnis sind. Aber wenn ich das so bedenke, müßte Jehova einen Fehler gemacht haben, indem er den Menschen mit eigenem Verstand ausgerüstet hat, sodaß man zu Grübeleien kommt, daß man an dem Sprachrohr Jehovas, der Leitenden Körperschaft zu zweifeln beginnt. Am besten wird sein, wenn ich über nichts mehr kritisch nachdenke und alle solche Gedanken einfach abwürge. Damit entspreche ich auch den Anweisungen des Sklaven. Viele haben sich ja dadurch, daß sie dem Sklaven nicht gehorchten, die Gunst Jehovas selbst versagt. Sie waren nicht in der Lage sich schnell genug auf die neue Situation einzustellen. Sie fragen sich nun nach dem Sinn ihres Lebens in der Organisation. Ja, wenn man infrage stellt, daß der Wille des Sklaven der Wille Gottes ist, muß man sich so fragen.

War es etwa nicht schön in der Gemeinschaft?
War es denn nicht gerade die Gemeinsamkeit, die uns miteinander verband und uns vor der Welt so stark machte? War es denn etwa nicht schön, in dieser Gemeinschaft zu hoffen auf das, was mit Harmagedon über die übrige Welt hereinbricht? Mit dem Ziel 1975 vor Augen war dieses gemeinsame Ausharren wirklich erhebend, so nahe. Ja, es ist jetzt schwieriger. Es sieht jetzt anders aus. Wie war es mit 1975 vor Augen bei den Predigten vor anderen eine Genugtuung, das, was man den Nationen verkündigt hatte, in Kürze selbst erleben zu dürfen. Aber nicht als Betroffener, sondern als Zuschauer unter dem Schutze Jehovas. Das wäre ein unanfechtbarer Beweis der Richtigkeit unseres Glaubens geworden. Beim Beten zu Jehova kann es darum nicht verkehrt sein, wenn man inbrünstig darum bittet, daß sich der Sklave nur um ein paar Monate oder Jahre verrechnet haben möge. Sonst wäre alles furchtbar. Das wäre eine Rechtfertigung, die der Welt die Augen öffnen würde oder besser für immer schließen würde. Zuvor würden sie alle unsagbare Qualen erleiden müssen, sie, die uns alle wegen unseres Glaubens an Jehova verhöhnten und über alle Maßen demütigten, sie würden nun um Gnade winseln. Doch zu spät, Jehovas Engelscharen würden sie vernichten, denn sie haben es nicht anders gewollt. Das Rachedenken? Na, wenn schon! Uns hält damit, auch ein Rachegefühl zusammen? Ja, das muß man zugeben. Sich selbst muß man es zugeben, wenn man auch mit diesen Gedanken niemals an die Öffentlichkeit herantreten kann oder an Bekannte und Verwandte. Aber wie sollte man sonst denken?

Die Älteren in unseren Reihen, was ist?
Die meisten der Älteren unter uns brauchen sich mit Fragen nicht mehr herumplagen. Sie haben es hinter sich und können der Auferstehung entgegensehen. Wenn auch alles bis jetzt ein bißchen anders gekommen ist, als es der Sklave verheißen hat für 1975, so wird die Auferstehung gewiss nicht ausbleiben. Muß ich nicht daran festhalten, komme was da wolle, wenn ich nicht alles aufgeben will? Ich gebe zu, daß dies das schwierigste Problem unter uns ist. Ich gehöre doch selbst zu den Älteren. Ja, ich kann vorher noch sterben, weil ich schon so alt bin, Aber insgesamt können die Älteren nicht alle vorher sterben. Ich selbst sehe diese Bestätigung dann nicht mehr, weil ich tot bin. Aber durch die anderen wird es bestätigt. Es muss bestätigt werden. Ja, sonst war wirklich alles vergebens. Aber das kann nicht sein. An die Öffentlichkeit würde ich aber mit solchen Überlegungen nicht herantreten. -

Nachbemerkung:
Wie einige dieser Ausführungen zeigen, kämpfen die nachdenklichen Älteren in der Organisation bereits mit dem Rücken an der Wand. Weiter in die Enge getrieben, bricht es aus ihnen bereits heraus: wenn die Alten alle dahinsterben, dann hat Jehova gelogen, dann ist er ein Lügner!

Auch das wäre natürlich ein Trugschluß, zu dem sie von der WTG verführt sind. Denn nicht Gott wäre dann ein Lügner, sondern die WTG, durch die sie in Wirklichkeit alles nur vermittelt bekommen. Doch hat es die WTG so geschickt gemacht, daß das nicht so gesehen wird, daß alle denken, sie werden von Gott belehrt, Stimmt das darin nicht, dann klagen sie Gott an anstatt die WTG. Die WTG kann dann immer sagen, seht, sie wenden sich gegen Gott! Und sie selbst kommt nicht ins Schußfeld. Das ist dann andererseits die beste Methode zu gewährleisten, daß sie bei der WTG bleiben, koste es was es wolle, weil sie sich nicht gegen Gott stellen wollen. So benutzt die WTG ehrliche Gottesfurcht, um alle weiter auf ihrem Irrweg zu halten. -
E. G.

WAS DU ÜBER DAS NEUE WTG-BUCH
"DIE HERANNAHENDE WELTREGIERUNG GOTTES KÖNIGREICH"
WISSEN MUSST
Jeder trägt persönlich die Verantwortung
Das eine der neuen Bücher der WTG-Kongresse 1977 heißt: „Die herannahende Weltregierung Gottes Königreich". Ganz allgemein sei schon gesagt: Wieder treibt die WTG damit alle Zeugen, sich besserwisserisch in die Fragen der Weltpolitik einzumischen und den Regierungen „die Leviten zu verlesen", ohne auch nur im Geringsten dafür kompetent zu sein. Nun, laßt es uns sehen.

Wir haben dieses Buch besonders im Lichte des vorgerückten Jahres 1977/78 auf Vertretbarkeit und Verantwortbarkeit überprüft, natürlich auch angesichts dessen, daß die WTG dies als „gedruckte Predigt" auch als Untergrund-Material herstellt und verbreiten läßt. Wenn wir sagen, jeder trägt persönlich die Verantwortung, dann steht das hiermit in Zusammenhang. Niemand kann die Verantwortung auf „die Organisation" abwälzen, auf die Leitende Körperschaft, er verbreite es doch nur. Was für ein kindischer Selbstbetrug. Ein erwachsener und nicht unzurechnungsfähiger Mensch hat persönlich zu verantworten, was er Wort oder Schrift annimmt, vertritt, lehrt und verbreitet.

Aufrichtige, noch dazu in dieser vorgerückten Zeit, die uns nun schon nach 1975 in das Jahr 1978 bringt, werden darum gern innehalten, um zu sehen, was sich die Gesellschaft (WTG) wieder einmal ausgedacht hat, um alle zu ermuntern. Wir führen nachstehend einige der verantwortungslosen und haltlosen Stellen des genannten Buches vor Augen, die man  zumindest kennen muß, um über das Buch zu urteilen, Besonders alle Studienleiter sind angesprochen.

Das Weltreichbild auf Seite 4
Mit dem Bild auf Seite 4 wird mittels einer Symbolkette für bisherige „Weltreiche" - Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom, Anglo-Amerika, Vereinte Nationen, Gottes Königreich - versucht, von vornherein „historisch" zu beweisen, daß nach den Vereinten Nationen von heute das „Weltende" komme. Die WTG vertuscht hiermit u. a. ihre falsche Prophetie für die Generation der Jahrhundertwende, nach dem ersten Weltkrieg, daß der damalige Völkerbund das „wieder heraufgestiegene Tier aus dem Abgrund" sei, daß nach dem Völkerbund das „Verderben", das „Weltende", komme.

N o c h zu Lebzeiten unserer Generation?
Noch zu Lebzeiten unserer Generation wird alles passieren, wird auf Seite 16 gesagt. N o c h ? Wurde der Welt nicht bis vor 2 Jahren gepredigt, 1975 sei die äußerste Grenze der 1914-Generation erreicht? Was bedeutet da, 1977 weiter zu versprechen, n o c h in dieser Generation? Ist damit alles unausgesprochen nicht schon bis ins nächste Jahrtausend weiterverschoben?

Lügen über die Regierung
"Die Männer, die die Menschheit regieren, wissen nicht, welchen Weg sie einschlagen sollen" (S. 17). So bestimmt, so skrupellos ist es eine dreiste Lüge. Nehmen wir nur unser Land, wo du das verbreiten sollst. Unsere Regierung weiß nicht, welchen Weg sie einschlagen soll? Das kann doch wohl nur behaupten, wer unwissend oder nicht ganz ernstzunehmen ist. Jedes verabschiedete Gesetz, jeder Volkswirtschaftsplan - aber wer von Zeugen liest das schon - jeder abgeschlossene Vertrag, die festgelegten Entwicklungspläne der sozialistischen Länder usw., beweisen klipp und klar das Gegenteil! Wie du diese Lügen über die Männer, die unser Land regieren, verbreiten?

Ablenkung von der eigenen falschen Prophetie
Wenn sich eine Prophezeiung, die im Namen Gottes ausgesprochen wurde, nicht erfüllte, erwies sich der Gott als ein Nichtgott. Tatsächlich hing der Beweis für die Echtheit eines Gottes, von seiner Fähigkeit ab, seine Prophezeiung zu erfüllen. Wer hat, sich denn nun, gemessen an diesem kritischen Test der Prophetie, als der lebendige und wahre Gott erwiesen?" (S. 18)

Erstens unternimmt die WTG hier eine ungeheuerliche Bibelverdrehung! Das ist ein selbstgemachter „Test", um von der Jüngsten falschen Prophezeiung von 1975 abzulenken! Die WTG zitiert hier indirekt 5. Mose 18: 20-22. Schlag nach! Ist da die Rede, daß ein Gott als falsch erwiesen würde? Da ist die Rede, daß ein Prophet als falsch erwiesen wird, wenn seine Voraussagen nicht stimmen! Praktisch bedeutet die WTG-Verdrehung dieses Textes, daß Gott für die falsche WTG-Prophetie von 1975 verantwortlich wäre! Was für eine praktische Gotteslästerung, um sich selbst reinzuwaschen! Wie groß muß die WTG-Bibelverdrehung noch werden, bis sie im Halse stecken bleibt?

Name „Zeuge Jehovas" für Christen falsch
Auf Seite 20 und 27 sieht sich die WTG gezwungen, den Namen „Zeugen Jehovas" zu verteidigen. Biblisch ist jedoch allein folgendes richtig. „Zeuge Jehovas", richtiger „Zeuge Jahwes" ist nach Jesaja 43: 10-13 lediglich eine alttestamentliche Benennung, die aber schon damals, niemals die Bedeutung eines allgemeinen oder offiziellen Namens für die Juden oder Israeliten hatte. Sie blieben namentlich immer das „Volk Israel", ihre ganze geschichtliche Existenz hindurch. Christus war zudem des jüdischen Gesetzes Ende. Seither zählen vor Gott nur noch Nachfolger Jesus Christi, und zwar solche, die sich nicht dem Gottessohn gleichmachen, sondern sich ihm unterordnen, seine Gebote halten und in seinen Fußstapfen zu wandeln suchen. Und dieser Jesus Christus sagte im Unterschied zu Jesaja, was die nunmehr gültige Zeugenschaft betrifft: „Ihr werdet m e i n e Zeugen sein … bis an das Ende der Erde". Apostelgeschichte 1 :8. So kann man sich allenfalls Zeuge Jesu Christi nennen.

Hintergründige antikommunistische Politik
Das Wort Kommunismus wird in dem Buch vermieden. Dafür lesen wir: … mächtige politische Kräfte … was Durchschnittsbürger wünschen, interessiert diese radikalen Kräfte nicht . . . früher jedem noch ein großes Maß an persönlicher Freiheit … eine Gruppe, die einen rücksichtslosen, radikalen Wechsel befürwortet …" (S. 36, 37). Die WTG weiß natürlich genau, wen sie konkret im Auge hat. Es ist lediglich eine etwas „feinere Methode", Kommunisten als menschenfeindlich, freiheitsfeindlich und rücksichtslos politisch zu verleumden und zu schmähen, Titus 3:1,2 mißachtend.

Gott schafft sich selbst seine Probleme
Den Traum von Nebukadnezar hat die WTG schon mehrmals umgedeutet. Nun ist sie bei einer antikommunistischen Auslegung angekommen. Man traut seinen Augen nicht, was man dazu aus dem Munde der WTG erfährt: „Er (Gott, Anm.) schuf ein Problem, das nur ein Gott, der wahre Gott, lösen konnte" (S. 43). Gott schafft sich also selbst seine Probleme? Ist das nicht eine Gotteslästerung? Gott schafft für die Menschen die Probleme, die er aber dann nur selbst lösen kann? Haben sie in Brooklyn den gesunden Menschenverstand verloren? Merken sie nicht, wie sie Gott vor den Menschen damit zu einem Tyrannen machen, der mit den Menschen sein Schachspiel treibt?

Die Alten von 1914 mit Betrug ins: Grab gepredigt
„Unsere Generation, die nach dem Ende der 'Zeiten der Nation' lebt, wird Zeuge davon sein …" (S. 67). Das ist eine ganz neue Formulierung anstelle der 1914-Generation! Prüft das einmal! Mit der Generation, die nach dem „Ende der Zeiten der Nationen" lebt, kann jede Generation nach 1914 gemeint sein! Auch die nach 1975! Auch jede noch spätere! So bekommt das Jahr 1914 ganz allmählich und unmerklich einen ganz anderen Sinn! In der Tat! Das Festhalten an 1914 im bisherigen Sinne wird zum Mühlstein am Halse der WTG und reißt sie, in die Tiefe. Denn die „Millionen", denen nach 1914 gepredigt wurde, sie würden „niemals sterben", sind längst tot! Sie liegen betrogen im Grabe! Ja, die WTG muß von 1914 weg! Wir sehen die ersten Anzeichen! Eines kann jeder mit Bezug auf die WTG versichert sein: Ihre Formulierungen sind genau, bis auf Silbe und Komma genau durchdacht! Mit mehrdeutigen Formulierungen, die in Kürze zu verwerfende Lehren noch mittragen, aber neue Lehren schon ermöglichen, sollst du langsam und unmerklich umgedreht werden, um dich zu deiner eigenen Verblüffung eines Tages da wieder- bzw. vorzufinden, wo du zuvor überhaupt nicht gestanden hast, ja überhaupt nicht hin wolltest! Unmerklich sollen dir ganz andere Krücken in die Hand gedrückt werden, mit denen du dann weitergehen mußt. Die psychologische Taktik und Berechnung der WTG ist nicht ganz unrichtig. Wer an Krücken gewöhnt ist, hat Angst davor, sie wegzuwerfen.

Das schon über 100 Jahre währende Hinhalten einer Generation noch der anderen seit 1874 hat die WTG ohne Zweifel zu einer psychologisch erfahrenen Organisation gemacht, um einfache gläubige Menschen dahin zu bringen, wohin sie sie haben will. Nur, mit dem Geist Gottes hat das absolut nichts zu tun. Es ist vielmehr ein wohldurchdachtes Menschenwerk.
In der nächsten CV-Ausgabe werden diese Überprüfungen fortgesetzt.
F. F.

Auf Grund mehrerer Zuschriften
UNKENNTNIS? ABSICHT? VORSÄTZLICHKEIT? GUTGLÄUBIGKEIT OBERFLÄCHLICHKEIT? ANGST? MANGEL AN ÜBERSICHT?
Aus Anlaß einer Erfahrung in Dresden-Leuben-Zschachwitz
Wie ist es eventuell bei dir?
Es ist einfach unglaublich und unfaßbar, was einige WT-Zeugen sagen, wenn ihnen vorgelegt wird, wie die WTG die Bibel ständig antikommunistisch politisch mißbraucht und auf diese Weise dazu anleitet, mit politischen Verleumdungen und Schmähungen zu arbeiten. Wenn z. B. WTG-Predigten nachgewiesen werden, worin solche politischen Schmähungen verbreitet werden wie „rote Faschisten, wilde Tiere hinter dem Eisernen Vorhang, Koexistenz mit roten Regimen" sei „Hurerei" u. a. m., dann erklären sie freiweg, das seien politische Fälschungen, die Jehovas Zeugen unterschoben werden. Sie seien politisch völlig neutral, völlig unpolitisch. Ohne Zweifel lehrt die WTG, dies zu behaupten.

Aber Jehovas Zeugen sind doch keine kleinen Kinder, die noch nicht richtig urteilen können. Wer diese Neutralitätserklärungen der WTG angesichts solcher politischer Schmähungen vorbringt, ist entweder naiv und oberflächlich, oder er kennt dieses politische Vorgehen der WTG tatsächlich nicht und ist in Unkenntnis darüber. Dann aber wäre es höchste Zeit, sich hier als erwachsener Mensch zu vergewissern, was er in diesem folgenschweren Punkt für die WTG verbreiten und verantworten soll. Oder aber er lügt ganz bewußt und vorsätzlich, wie es die WTG in ihrer „theokratischen Kriegslist" schriftwidrig verlangt (2. Kor. 4:2 NW). Das würde bedeuten, er kennt diese politische Hetze und Schmähung ganz genau, will sie aber; zur Rede gestellt; vertuschen, um sich aus der Affäre zu ziehen.

Die Auguren lächeln
Was die Oberflächlichen, Ängstlichen und Gutgläubigen, auch Unwissenden in diesem Punkt betrifft, die ernsthaft glauben, die WTG sei unpolitisch oder politisch neutral, da muß man sagen: Die WTG kann keine größere Einfalt finden, um ihre Politik, unter die Christen zu bringen, Daraufhin angesprochene „höhere" WTG-Beauftragte haben allenfalls ein Augurenlächeln gezeigt, wie einfältig die unwahren Neutralitätsbehauptungen geglaubt und verteidigt werden.
Auguren-Lächeln bedeutet ein wissendes Lächeln, ein Lächeln aus Wissen um den wahren und wirklichen Sachverhalt, während man etwas anderes behauptet und glauben macht.

Kein Grund, sich zu wundern
Was aber die betrifft, die in sog. „theokratischer Kriegslist" einfach lügen und sagen die fraglichen WTG-Predigten seien politisch gefälscht, obwohl sie genau wissen, daß sie echt sind, ihnen muß man etwas anderes sagen. Sie entlarven sich damit nicht nur als politische Lügner. Sie bringen damit nicht nur ihre Gemeinschaft, ihre aufrichtigen Brüdern und Schwestern, in Verruf. Sie bestätigen damit die Tatsache, daß die WTG unter Mißbrauch des christlichen Glaubens ein übles politisches Geschäft besorgt. Sie brauchen sich dann nicht mehr zu wundern, was man dann von der ganzen Gemeinschaft hält. Sagte doch ein Studiendiener in einer Thüringer Vs. „belehrend" zu einem einfachen Verkündiger, man könne diese politische Hetze doch nicht zugeben, "wir können doch denen nichts in die Hand geben". Also müsse man einfach sagen, wenn man es vorgehalten bekommt, das sei gefälscht und werde der Organisation fälschlich untergeschoben. Das ist doch aber krasseste Verlogenheit!

Die WTG macht mit ihrer unchristlichen „theokratischen Kriegslist" (2, Kor. 4:2 NW) Christen zu den politisch verlogensten Staatsbürgern, die man sich denken kann. „Wende theokratische Kriegslist an", lautet ihre Anweisung im WT vom 1. 7. 1957, S. 413. Wieder verlangt sie: „Kriegslist anwenden", WT vom 1. Juni 1972, S. 330, Abs. 15. Zur Erläuterung wurde dazu gesagt: „Wer der Feind ist, oder wie er angreift, darüber besteht kein Zweifel. Wir sehen, wie weltliche Obrigkeiten, Regierungen und andere Einrichtungen
dem Willen Satans gehorchen". WT 1. Juni 1972, 5. 331, Abs. 20. Damit werden ganz offen Obrigkeit, Regierung und Staat zum Feind erklärt und Christen entsprechend zu Staatsfeinden. Das ist ungeheuerlich. Das ist christlich einfach unmöglich und darum um so furchtbarer. Wer aber von den WTG-Zeugen begreift das?

Die WTG arbeitet mit ungeheuerlichen psychologischen Mitteln, Es ist zum Beispiel ein Erfahrungswert, daß, je dicker und dreister, je verwegener und unverfrorener, je tollkühner und ungeheuerlicher, je rücksichtsloser im Namen der Wahrheit gelogen wird, desto leichter wird das von mangelhaft oder nicht informierten Menschen geglaubt. Weil man es u. a. einfach nicht für möglich hält, daß das gar im Namen Gottes, möglich ist. Eher würden sie an ihrem eigenen Verstand zweifeln.

Wahrheit ist aber, daß die WTG alles wieder einmal im Interesse der Durchsetzung ihrer Politik alles auf den Kopf stellt und verdreht. Wahrheit ist, daß Christen die Obrigkeit nicht zum Feind erklären und auf diese Weise Obrigkeits- bzw. Staatsfeindschaft zu predigen haben. Wahrheit ist, daß die WTG auf diese Weise mit ihrer obrigkeitsfeindlichen, antikommunistischen und haltlosen Weltendeverkündigung der Angreifer ist. Wahrheit ist, daß die „obrigkeitkeitlichen Gewalten" von Gott sind. Selbst „das Schwert", ihre bewaffneten Organe, sind rechtmäßig vor Gott, um Gesetz und Ordnung zu sichern. Wahrheit ist, daß die Menschen vor Gott recht handeln, wenn sie auf Grund der schöpfungsbedingten sozialen Lebensinteressen aller, Christen wie Nichtchristen, in eigener Souveränität, Macht oder Zuständigkeit eine „die Menschen betreffende Ordnung" schaffen, sichern und aufrechterhalten. Lest doch nur ehrlich Römer 13: 1-7 und 1. Petrus 2:13. Das hat mit Satan überhaupt nichts zu tun. Paulus hat in Römer 13: 1-17 überhaupt keinen Satan im Sinn oder Hintergrund mit Bezug auf die Obrigkeit. Die allgemeine Staatsbildung ergibt sich einfach aus dem generellen Schöpfungsauftrag in 1. Mose 1: 28, 29, „sich die Erde untertan zu machen" und sich von ihr zu nähren und zu erhalten. Das geht überhaupt nicht ohne eine „die Menschen betreffende Ordnung" mit entsprechender Regierung und allem was dazugehört.

Sogar Christus zum Staatsfeind gemacht
Die von der WTG für ihre Obrigkeits- bzw. Staatsfeindschaft konstruierte Bibelauslegung besteht darin, daß sie einfach erklärt, der angeblich seit 1914 „im Himmel" regierende Christus sei „der einzig rechtmäßige, Herrscher" für alle Angelegenheiten auf der Erde seit 1914. Weil die Regierungen, Herrscher und Staaten ihre Macht seit 1914 an diesen Christus nicht abgetreten haben und dies bis heute nicht tun, würden sie von Christus vernichtet, den sie darum zum Todfeind haben. Das ist doch purer Unsinn! Das können doch nur soziale Analphabeten glauben! Wir wollen jetzt nicht die Hintergründe für diese WTG-Konstruktion untersuchen. Wir wollen nur feststellen, daß damit die klaren Bibelaussagen in Römer 13: 1-7, 1. Petrus 2:13, 1. Mose 1:28, 29 und viele andere mehr, die die menschliche Ordnung betreffen, einfach außer Kraft und auf den Kopf gestellt werden! Es ist eine ungeheuerliche politische Bibelvergewaltigung! Durchdenkt das selbst einmal! Es geht letztlich nur um den politischen Bibelmißbrauch, den die WTG betreibt, um den politischen Mißbrauch des christlichen Glaubens, um den Glauben selbst geht es gar nicht.

Nun appellieren wir an alle Zeugen Jehovas noch einmal
Hört auf, weiter bedenkenlos den WTG-Bibelerklärungen zu folgen! Hört auf, euch auf diese Weise bevormunden, ja entmündigen zu lassen! Hört auf, euch auf diese Weise zu politischen Lügnern und Heuchlern vor euren Mitmenschen degradieren zu lassen! Hört auf, die, die euch fragen, politisch hinters Licht führen zu wollen! Hört auf, weiter gläubige Mitmenschen in die von der WTG betriebene Obrigkeits und Staatsfeindschaft zu verführen! Hört auf, euch auch nur noch eine einzige Stunde länger als Christen auf diese Weise politisch mißbrauchen zu lassen! Glaubt doch nicht, das könne nicht durchschaut werden. Glaubt doch nicht, wenn ihr selbst hierüber den Kopf in den Sand steckt, daß andere dann auch nichts sehen. Ihr macht euch am Ende unter euren Mitmenschen nur selbst unglaubhaft und unmöglich. Die WTG will das allerdings, damit ihr für alle Zeit gezwungen seid, bei ihr zu bleiben. Denen aber, die in Brooklyn, Wiesbaden und anderswo - sie lesen CV sehr wohl! - wie die Auguren lächeln, sei warnend gesagt: Ihr spielt ein gewissenloses Spiel! Ihr spielt mit Menschen! Ihr spielt mit dem Feuer! Das ist nur noch eine Frage der Zeit!
K. O.

URNENFEIER AM 11. 10. 1977 AUF DEM LEUBENER FRIEDHOF IN DRESDEN
Zeugen Jehovas hörten die Worte eines Ältesten der freien Christengemeinde in Dresden
Am 11. Oktober 1977, vormittags 10 Uhr, fand auf dem Leubener Friedhof in Dresden eine Trauerfeier aus Anlaß einer Urnenbeisetzung statt. Es war aus Anlaß des Todes eines lieben Angehörigen, des Schwieger- bzw. Großvaters der Glaubensschwestern W., bekannte Zeugen in Dresden-Leuben. Die Traueransprache hielt Bruder Th., der verantwortliche Älteste der freien Christengemeinden ehemaliger Bibelforscher und Zeugen Jehovas in Dresden.

Die einleitenden Worte der Anteilnahme gründeten sich auf Psalm 8,5: „Was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, und des Menschen Kind, daß du auf ihn achtest?" Geboren im Juli 1897 und gestorben im August 1977 würdigte der Älteste in seiner Ansprache ein über 80jähriges Leben, tätig bis ins hohe Alter hinein.

An Hand der Schrift - Psalm 90, 3; Jesaja 25, 8; 26, 19; Hesekiel 13, 14; Johannes 3, 16; 5, 28; 11, 25; Apostelgeschichte 17, 31 ; 26, 8; Römer 5, 12; 6, 23; 1. Korinther 15, 12-14, 19-26; Galater 4,4; 1. Thessalonicher 4, 13-14; 1. Johannes 4,9; Offenbarung 21,1-5 - wurde die biblische Verkündigung über Leben, Tod und Auferstehung dargelegt zum Trost für die Anwesenden, Kinder, Enkeltochter, Angehörige, Freunde und Bekannte, zu denen auch leitende Zeugen gehören.

Der Älteste, Bruder Th., schloß mit den Worten: „Die Zeit arbeitet für Gott und sein Reich. So ist unser lieber Heimgegangener zur Ruhe gekommen und schläft dem großen Auferstehungstag entgegen, den Gott in seiner großen Liebe für alle Menschen verheißen hat. Der Herr wolle seinem Ausgang aus dieser Welt zu seiner festbestimmten Zeit einen reichlichen Eingang in sein ewiges Reich des Friedens und der Gerechtigkeit folgen lassen". Zum Abschluß vereinten sich alle in einem Gebet.

Der besondere Charakter dieser Urnenfeier war die Gemeinschaft aller Anwesenden und Teilnehmenden, auch der Zeugen Jehovas, die sich z. T. sehr beeindruckt von dem biblischen Inhalt der Ansprache zeigten unter dem freien christlichen Wort und Gebet. Sicherlich wird dies seine Aufmerksamkeit und Beachtung finden, besonders im Hinblick auf den Weg der freien Christengemeinden in der Nachfolge Jesu, im Glauben. -
P.

Blick in unser Nachbarland Polen
EINE NEUE MISSION „BIBEL-MENSCH-VERANTWORTUNG" WENDET SICH JETZT NACH 1975 AN DIE ZEUGEN JEHOVAS IN POLEN
Überall entsteht Aufbruchstimmung
CVN. - Seit September 1977 beobachten wir in unserem Nachbarland Polen die Entstehung einer neuen Missionsbewegung. Unter dem Titel „List da Chrzescijan" (Briefe an Christen) werden regelmäßig in polnischer Sprache Briefe herausgegeben. Die Mission wirkt direkt unter den dortigen Zeugen Jehovas. Die Entstehung der Mission vollzieht sich deutlich vor dem Hintergrund der jüngsten falschen Weltendeverkündigung der Zeugen Jehovas von 1975. In den Briefen wird kein Blatt vor den Mund genommen, wie es ein deutsches Sprichwort ausdrückt. „Brooklyn", d, h. die WTG wird als die Hauptverantwortliche schonungslos angegriffen. Die Empörung ist groß. Denn mit falschen Weltenden verspielt man ein für allemal und unwiderbringlich das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit. Das ist nun mit 1975 geschehen. Für Ehrliche und Aufrichtige gibt es darum nur noch eine Konsequenz: Heraus aus dieser Organisation. Man kann der ganzen Welt keine falschen Weltenden predigen und dann noch ernst genommen werden. Das kann man nicht ein einziges Mal machen.

Um eine Vorstellung zu bekommen, wollen wir einen Blick in die ersten Missionsbriefe werfen. Wir sehen ein entschlossenes und unverblümtes Vorgehen, ein Zupacken und Rütteln, das die Zeugen Jehovas gleichsam zur Vernunft bringen soll.
Aus dem Brief Nr. 1 vom 1. 9. 1977
Die Überschrift lautet: „Jehovas Zeugen sind falsche Propheten!". Es heißt dazu u. a.:
Die Bibel warne nicht nur einmal vor falschen Propheten, die sich von Haus zu Haus stehlen und nichts mit dem Worte Gottes gemein haben. Diese falschen Propheten seien die Zeugen Jehovas mit irrigen und qualvollen Lehren. Ein ausgerichteter Christ würde nicht als Papagei allen nachsprechen, wie es der WT jeweils lehrte. Er würde sich selbst die Frage stellen, wann denn z. B. Harmagedon (das Weltende) kommen sollte. 1874, 1914, 1918, 1925, 1939, 1945, 1972, oder abends, Freitag den 5. September 1975? Sie würden nach der Geschichte ihrer Organisation fragen. Es sei eine Pleite über die WTG von Brooklyn hereingebrochen. Jetzt stehen sie in Schande, und bestreiten, sie hätten nie so etwas gelehrt. Sollte man diesen falschen Propheten weiterhin Glauben schenken? Dennoch würden sie immer wieder gehen, um Leichtgläubige zu suchen und sie unter den jeweils anderen Lehren in ihre Organisation zu bringen. Aber Christen, deren einziger Wegweiser die Lehre Christi, der Bibel, ist, würden diesen Spekulationen der Brooklyner WTG keinen Glauben mehr schenken. Sie würden die Bibel zur Hand nehmen, und sich daraus unterweisen lassen.

Aus dem Brief Nr. 2 vom 4. 9. 1977
Die Überschrift lautet: „Die Sklaven des Wachtturms". Es heißt dazu u. a.:
Die Bibel sei für alle ehrlichgesinnten, wahrheitsliebenden Christen die einzige Richtschnur ihres Handelns. Es sei nicht so bei der WTG. Dort werde die Bibel nur als Aushängeschild benutzt für Lehren, die ihr sogar entgegengesetzt sind und ihr widerstreben. Die WTG bezeichne dies dann jeweils als Gottes Wege, die wichtiger seien als die Bibel selbst. So sei der WT praktisch wichtiger als die Bibel. Auf diese Weise würden durch Auslegungen, die sich in Wochen, Monaten und Jahren immer wieder ändern, die Glaubenden zu blinden Sklaven gemacht, wie unter einer Suggestion, wo ein freies Denken fehlt.

Wahrheitsliebende, freie und treue Christen würden bei der Bibel und der Lehre Christi bleiben und sich von den Fesseln Brooklyns trennen. Um wirklich ein freier Christ zu sein, müsse man sich von diesen sog. Erforschern der Schrift in Brooklyn und ihren Lehren fernhalten. Bibel ohne den Wachtturm.

Das unehrliche Spiel der Wachtturmgesellschaft
Gibt es Sicherheit angesichts der Wirtschaftsmisere (II. Teil)
Im ersten Teil wurde versucht aufzuzeigen, daß die WTG keine religiöse Gemeinschaft, sondern ein kommerzielles Unternehmen ist. Die WTG verfälscht Bibelsprüche und verbreitet in ihren Schriften unwahre Darlegungen, verbreitet seit 1914 ständig falsche Prophezeiungen. Es konnte ein jeder, wenn er den ersten Teil gelesen hat, erkennen, daß die WTG im Jahre 1880 anders geschrieben hat als es heute der Fall ist.

Betrachtet aufmerksam das nachstehend Aufgeführte und ihr werdet abermals bestätigt finden, daß die WTG keine religiöse, sondern eine Geschäftsfirma ist.
Im Leitgedanken des „Wachtturms" steht folgendes: (Auszug)
- Wer auf einem Wachtturm steht, sieht in die Ferne und kann anderen sagen, was kommt. Kann eine Zeitschrift heutzutage ähnliche Dienste leisten?
- Antwort der WTG: Jawohl, die Zeitschrift der „Wachtturm", die von Jehovas Zeugen herausgegeben wird, hat dies seit ihrem Erscheinen im Juli 1897 getan.

Im ersten Teil haben wir aufgezeigt, daß diese Behauptung der WTG nicht stimmt und erlogen ist. Es heißt dann weiter im Vorwort vom „Wachtturm": (Auszug)
- Da die Zeitschrift der „Wachtturm" gewissenhaft an Gottes Wort sich hält, steht sie über den sich widersprechenden religiösen Lehren und menschlichen Philosophien. Sie verhält sich in politischen Fragen streng neutral.
Auch hier wurde im ersten Teil der Beweis erbracht, daß dies nicht stimmt und gelogen ist.

Auch im Vorwort des „Erwachet" können wir folgendes lesen: (Auszug)
- „Erwachet" bringt Berichte über das Weltgeschehen. Außerdem ist die Zeitschrift ihren Lesern noch in ganz persönlicher Weise von Nutzen. Sie bleibt nicht an der Oberfläche, sondern weist auf die tiefere Bedeutung der gegenwärtigen Geschehnisse hin.
Hierauf ist folgendes zu sagen.
Der „Wachtturm" oder „Erwachet" schmücken sich wohl zum größten Teil mit fremden Federn. Sie veröffentlichen Artikel von einseitig interessierten Berichterstattern, wie Einschätzung der wirtschaftlichen Lage usw. In diesen Berichten werden genehme Bibeltexte mit beigefügt und es entstehen solche Artikel, die einer bestimmten sozialen Ordnung dienen. Jeder kann feststellen, daß die WTG diesen geistigen Raub schon von Anbeginn betrieben hat (siehe Schriftstudien usw.).

Stellen wir uns die Frage, wem dient das, wer hat den Nutzen? Sind das nicht nur schöne Worte im Vorwort des "Wachtturm" und „Erwachet"? Ist daraus doch zu erkennen, daß die WTG keine religiöse, sondern eine Geschäftsfirma ist. Eben eine Aktiengesellschaft! Wo liegt denn die tiefere Bedeutung, wie es so schön im Vorwort geschrieben steht. Ist denn das, was im "Wachtturm" und „Erwachet" steht, die reale Einschätzung der gegenwärtigen Lage über die Geschehnisse in der Welt?

Im Band 4 der Schriftstudien 1923, Seite 318 und der Ausgabe von 1897 ist folgendes zu lesen:
- Wir können uns daher nicht mehr täuschen, daß wir vor einer drohenden Revolution stehen. Die Menschen scheiden sich mehr in zwei riesige feindliche Lager, auf der einen Seite das Kapital an Vorrechte gewöhnt und durch Anerkennung übermütig gemacht, an dem alten festhaltend und neu hinzufordernd, auf der anderen Seite die Arbeiterschaft der Städte und der Wildnis - jene durch Lohnkämpfe verbittert und entschlossen, eine Ordnung umstürzen, welche die Reichen stets reicher und die Armen armer macht.
… die sich in Habsucht nicht träumen ließ, den Armen aber keine Zuflucht in seinem Elend läßt, als das Grab, in dieser Arbeit suchend umherzieht und wie schandlose Bettler behandelt wird."

Auf Seite 328 (Auszug)
- „Daß aber diese Ordnung nicht mehr lange bestehen kann, geht nicht nur aus der Prophezeiung der Schrift hervor, sondern ist auch die Überzeugung aller derer, die Augen haben zu sehen und mit der Masse und Unruhe in näherer Berührung stehen."
Welch schöne Worte wurden damals im Band 4 der Schriftstudien geschrieben. Möge die WTG-Leitung ihre Augen weit öffnen und mit der Masse und Unruhe in näherer Berührung stehen, aber statt dessen tut sie heute das Gegenteil!

Im „Erwachet" vom B. B. 1975, Seite 5, steht, daß der Lebensstandard der Arbeiter zu hoch ist und heruntergeschraubt werden muß! Welch „genialer" Einfall, welch geistloses Geschwätz, welcher Unsinn, welche soziale Bösartigkeit! Neuerdings gibt es besonders kluge WT-Schreiber, - zu lesen in „Erwachet" vom 22. 8. 1975 -, man liest ganze Seiten über Unehrlichkeit, dabei sind wiederum die Arbeiter schuld an der Wirtschaftskrise, indem sie ihre Arbeitgeber bestehlen usw. Hinzu kommt: Kein Zeuge darf über den geschriebenen Unsinn etwas sagen, das wäre Kritik und Kritik ist nach den Worten der WTG ja auch, wenn man etwas richtigstellt. Die WTG sagt, Kritik zu üben wäre Zeitverschwendung, WT 1. 8. 1962, Seite 477, (Auszug)

Gottes Wort der Wahrheit recht zu behandeln setzt voraus, daß wir unterscheiden lernen zwischen berechtigten Fragen und unnützen Streitfragen. Daß wir Fragen haben über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft ist ganz natürlich. Jehova hat dafür gesorgt, daß uns die Bibel Fragen, die uns heute zu Recht beschäftigen mögen, zuverlässig beantwortet. Manches, was uns die Bibel nicht sofort sagt, erfahren wir aus der Geschichte. Es gibt jedoch Fragen, die weder von der Bibel noch von der Geschichte beantwortet werden. Sich mit solchen Fragen auseinanderzusetzen, wäre unvernünftig oder gefährlich für uns.

Warum eigentlich? Hast Du Dir diese Frage einmal gestellt? So sieht es bei der WTG also mit der Kritik aus. Ist es nicht typisch für Organisationen, Gemeinschaften usw., die vieles zu verbergen haben, die sich ihrer Taten schämen müßten - sie lassen sich ungern kritisieren und noch weniger gestatten sie einen Blick hinter die Kulissen!

Alles, was die WTG in ihren Worten und Schriften verkündet, „ist Wahrheit", auch wenn so vieles falsch war so wie zum Beispiel Harmagedon 1914 - 1925 - 1942 - 1972 und 1975. Den Zeugen wird im gleichen Artikel noch folgendes gesagt: uns mit unnützen Streitfragen auseinanderzusetzen, beraubt uns aber nicht nur unsere Zeit, es kann uns sogar das Leben kosten. -

Man muß sich das überlegen, spätestens von der Taufe an wurde jedem Zeugen eingehämmert, alles zu tun, was die WTG von jedem verlangt, um das ewige Leben zu erhalten. Das ewige Leben ist das echte Wesen der Zeugen und die WTG setzt somit jeden Zeugen unter Druck! Denn wer kritisiert, verliert das Leben - scheinbar!
Es gibt keine Glaubensorganisation, die derartig gewissenlos an ihren Gläubigen handelt, nur die WTG. Jeder vernünftig denkende Mensch muß sich sagen, was ist das für eine Glaubensgemeinschaft, die so handelt.

Einige Fragen an die WTG:
Wer verfaßt solche WTG-Thesen wie die über 1975? Wer befürwortet sie? Warum werden in WT und „Erwachet" Artikel aus kapitalistischen Publikationen übernommen und mit Bibeltexten versehen, die nur der WTG dienen? Warum kommt kein Experte aus einem sozialistischen Land exakt zu Wort?
Warum wird der Zeuge, der etwas richtig stellt oder der sachlich kritisiert, ausgeschlossen? Warum verleugnet die WTG ihre alten Schriften? Warum wurde im Jahr 1975 in keiner Weise mehr Harmagedon erwähnt?
Warum werden in WT und „Erwachet" politische Hetzartikel gegen sozialistische und viele Entwicklungsländer veröffentlicht?
Warum werden aus der DDR Gelder ausgeschleust?

Es sei hier nochmals angemerkt, dies alles ist doch unbiblisch, warum tut ihr das, auf die Dauer kann doch kein Zeuge solche Dinge hinnehmen, Zeugen Jehovas sind doch auch Menschen!
Hat sich die WTG noch keine Gedanken gemacht, daß alles, was in WT und „Erwachet" geschrieben steht, wie die Beschreibung der Verhältnisse in kapitalistischen Staaten erfolgt, für die Zeugen in der DDR und anderen sozialistischen Ländern nicht zutrifft. Hier gibt es keine Arbeitslosen. Hier ist die Zukunft gesichert. Wir sorgen dafür, daß ständig der Lebensstandard steigt, in der DDR werden Arbeitskräfte gesucht, was sollen wir mit diesen WT und „Erwachet" anfangen? Diese Fragen stellen wir an die WTG und an die Verantwortlichen für all diesen Unrat! Warum kommen von der WTG „gute Ratschläge" wider besseren Wissens. Einige Brüder und Schwestern aus Karl-Marx-Stadt erarbeiteten folgende Erkenntnisse:

Grundlage waren solche Fragen wie, warum hat die WTG im Jahre 1887 bzw. 1897 inhaltlich anders geschrieben als heute?
Zum Studium wurden die Schriftstudien sowie andere diverse Bücher und die jetzigen Bücher und Zeitschriften WT und „Erwachet" verwendet.

Die WTG nutzte die auch damals weitverbreitete Not aus. Es gab keine notfreien Länder. Die echte weltweite Krisenangst stellte den Zwang dar, den kleinen Mitgliedern zumindest Theorien zu deren Einschüchterung bieten zu müssen. Eine kommunistische oder eine dritte Welt gab es noch nicht. Der Kapitalismus wurde damals auch deshalb angeprangert, weil man mit dieser Taktik Menschen für die WTG gewinnen konnte. Eine wichtige Methode war es, damals die Arbeiterinteressen zu berücksichtigen.

Man machte sich das sehr einfach, alles, was in der Weltpresse über die wirtschaftlichen Verhältnisse geschrieben wurde und für die WTG geeignet war, Menschen zu gewinnen, wurde aufgegriffen, im Sinne der WTG umgearbeitet. Vergleichen wir die 7 Bände der Schriftstudien, besonders Band 3 und 4, ist ca. 80% vom Inhalt aus der Weltpresse entnommen und nur 20% von der WTG. Schon diese Feststellung beweist, daß die WTG sehr wenig mit religiösen Dingen zu tun hat.

Alle Bücher und Schriften wurden so abgefaßt, den Menschen das zu sagen, was ins Ohr geht, um somit für die WTG viele Menschen zu gewinnen. Von einer echten, hingebungsvollen Geisteshaltung der WTG-Gewaltigen war schon damals keine Rede. Das Geschäft sollte ja blühen! Worum schrieb die WTG im Band 4 der Schriftstudien, daß die Arbeiter nicht in der Lage sind zu regieren, hier die Begründung. Es gab damals kein einziges Land, in welchem die Arbeiter an der Macht waren. Nun mag man zum Kommunismus stehen wie man will, aber eines ist zu erkennen, die Existenz ist nicht zu leugnen und „mörderisch und blutbefleckt" - so definitiv durch den WT gekennzeichnet ist der Kommunismus nun tatsächlich nicht. Aber WT und Wahrheit waren schon immer uneins! Das ist auch der Grund, daß in keiner WTG-Schrift etwas über die Vorzüge gesagt wird oder diese geschweige anerkannt werden. Es darf nicht sein. Man kann doch nicht anerkennen, daß in den sozialistischen Ländern der Lebensstandard ständig wächst. In „Erwachet" vom 8. 8. 1975 schreibt man, der Arbeiter soll seinen Lebensstandard etwas herunterschrauben. Es darf doch nicht sein, daß es einen Weg aus dem Elend gibt, da man jahrelang in den Schriften geschrieben hat, daß es nur einen Weg gibt, nämlich die Schlacht von Harmagedon. Wie kann da etwas existieren, wo die Menschen keine Furcht um ihre Existenz haben.

Wie kann es Länder geben, welchen es keine Arbeitslosen gibt - im Gegenteil - wo es Arbeitssuchende gibt.
Nehmen wir es doch wie es ist: Friedensbemühungen, Verträge, Abkommen - die dem Frieden dienen; sie passen der WTG nicht! Wen wunderts!
Warum wurde schon damals von der WTG gegen den Kommunismus gehetzt. Untersuchen wir auch diese Frage, so stellen wir fest, daß ein großer Teil dieser Frage schon im Vorgenannten beantwortet wurde. Noch zu beantworten ist folgendes. Der Hauptgrund war, daß man alles ablehnen muß, was nicht in Einklang mit der Theorie der Schlacht von Harmagedon war. Stellen wir doch diese Frage: Hat sich die WTG schon einmal Gedanken gemacht, wie ein Christ im Sozialismus lebt und was sagt die WTG, wenn ein Bruder ehrlich über sein Leben im Sozialismus berichtet? Er wäre in den Augen der WTG ein Rebell und dieser Christ würde ausgeschlossen. Jedoch! Dieser Christ würde der WTG nur die Wahrheit mitteilen.
Die WTG hat von 1914 bis 1975 durchweg Harmagedon angekündigt und immer Daten genannt, eingetroffen ist natürlich nichts. Die WTG ist nicht die einzige, die das Weltende ankündigte.

Liebe Brüder und Schwestern, die WTG hat sich mit den Ankündigungen von Harmagedon großen finanziellen Reichtum angehäuft! Ich las vor einiger Zeit die NBI 39/75, auf Seite 28 stand folgender Artikel: USA Trockengemüse für die Arche Noah, schwedische Journalisten glaubten sich unlängst auf einen anderen Stern versetzt, so jedenfalls berichteten nach ihrer Rückkehr aus USA. Der amerikanischen Bevölkerung werde allen Ernstes empfohlen, sich mit dauerhaften Lebensmitteln für mindestens 6 Monate zu versorgen, denn unvermeidliche Sintflut stehe bevor!

Das in Düsseldorf erscheinende „Handelsblatt" schildert in einem Bericht aus Los Angeles, daß in Inseraten der USA-Presse für 414 bis 749 Dollar „vollständige Überlebenspläne" angepriesen werden. Das Geschäft mit der Angst ist höchst profitabel.
Die Firma Reiny Day Foods (zu übersetzen etwa mit Lebensmittel für schlechte Tage) aus Poro im USA Bundesstaat Utah, bezieht einen 100 Pfund Sack Weizen für 18 Dollar, daraus werden 25 Überlebenspackungen zum Preis von 3,75 Dollar angefertigt, so macht die Gesellschaft aus einem 18 Dollar-Sack 93,75 Dollar. Die Firma Instantfoots aus Houston US Staat Texas schlägt bei ihren Waren einfach 42% auf den Großhandelspreis auf, ihren Untervertretern, die ebenfalls durch Annoncen angeworben werden, wird erklärt, daß jedes Überlebenspaket, für welches sie 666 Dollar vorausbezahlen, für 1020 Dollar weiterverkauft werden könne.

Am reellsten bedient sich noch die Heiligen der Tage, Mormonengemeinden im US Bundesstaat Utah und dessen Hauptstadt Salt Lake City. Sie horten Trockengemüse, Milchpulver und Sojabohnen, Fleischersatz, was von den Spezialgeschäften ihrer Gemeinden zu relativ normalen Preisen abgegeben wird. Sie sorgen aber nicht nur für die Sintflut vor, sondern sie stocken ihre Hausvorräte auf, weil sie im Hinblick auf die Krise, die Unsicherheit der Arbeitsplätze und steigenden Lebensmittelpreisen, ihren Glaubensbrüdern nicht zur Last fallen wollen, denn Bohnen und Linsen kosten jetzt bereits 40'% mehr als vor Jahresfrist. Die Firmen jedoch, die sich mit den Überlebenspaketen gesundstoßen, haben 1974 einen Jahresumsatz von mindestens 30 Millionen Dollar gemacht. Diese Unheiligen der letzten Tage verkaufen auch Flaschen mit sterilem Wasser und wie einige Händler insgeheim zugeben, Diät-Dauerlebensmittel, die sie nicht einmal dem eigenen Hund zumuten würden. Auch dieses sogenannte Harmagedon der Mormonen, dient, nur dem Geldbeutel der Sektenleitung.

Auch ich, kann mich erinnern, daß einige übereifrige Versammlungsdiener in der DDR die Zeugen anwiesen, es war in den Jahren 1955/56, Mangelware zu kaufen, das nur nebenbei.
Diese Begebenheit der Mormonen wurde deshalb berichtet, damit ihr, liebe Brüder und Schwestern, begreift, daß nicht nur die Zeugen alleine die Harmagedon-Theorie verbreiten. Wir wissen, daß zuerst die Adventisten es waren und daß diese Harmagedon-Lehre, die WTG übernommen hat und ihr seht, daß die Mormonen das gleiche tun. Dieses Beispiel der Mormonen wurde deshalb mit angeführt, damit ihr begreift, daß Harmagedon nicht kommt.

Die WTG jedoch braucht Harmagedon, um existieren , zu können, um großes Kapital daraus zu schlagen und wenn das Jahr 1975 vorbei ist und man die Krise überwunden hat, wird ein neuer Termin genannt. Das geschieht genauso wie 19 … Einige Verantwortliche werden auserwählt und nennen das neue Datum, vielleicht ist es 1992 oder 1996 oder erst 2045 und damit wird wieder ein großes Geschäft gemacht. Der Umsatz wird wieder groß sein, Zeugen fallen wiederum darauf rein und dann vergehen wieder die Jahre und Harmagedon kommt nicht. Was kommt ist, daß viele Länder sich von dem Kapitalismus befreien und mehrere sozialistische Länder vorhanden sind und in allen sozialistischen Ländern die Zeugen sich von der WTG trennen und nicht auf ihre Betrügereien reinfallen.
Studiengruppe Karl-Marx-Stadt

AN ALLE, DIE SCHON VON DEN WT-BINDUNGEN FREIGEWORDEN SIND
Im Namen aller, denen ebenfalls geholfen werden muß
In vielen Gesprächen haben wir erlebt, wie froh im Herzen geworden ist, wer auf irgend eine Weise von der WTG frei wurde. Wie sich alle nun auch vorgenommen haben, ihr weiteres Leben zu gestalten, sie sollten aus gutem Grund ihre Erfahrungen unter der WTG zur Verfügung stellen. Mit der Studiengruppe Christliche Verantwortung haben wir erstmalig eine Institution für den gesamten deutschen Sprachraum und auch darüber hinaus, die alle diese Erfahrungen umsetzen kann, wie es noch nie möglich war. Wie jemand sich auch nun entschieden hat in religiöser, weltanschaulicher und politischer Hinsicht, die Erfahrungen unter der WTG, die zu solchen Gewissensentscheidungen geführt haben, sind von ganz großer Bedeutung. Wir glauben, daß jeder, der sich schon freigemacht hat, es seinen Mitbrüdern und Mitschwestern und den vielen anderen denen er früher gepredigt hat, einfach schuldig ist, seine Erfahrungen nach Möglichkeit zur Verfügung zu stellen. Jeder kann sich freimütig mit CV in Verbindung setzen. Diskretion ist dabei selbstverständlich. Es besteht kein Grund sich angesichts der endzeitlichen WTG-Unglaubwürdigkeit vor irgendwelchen. WTG Sanktionen zu fürchten. Vor „falschen Propheten"- braucht uns nach der Schrift „nicht bange zu sein". 5. Mose 18:20-22. Ganz im Gegenteil!
In christlicher Verbundenheit
Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thüringen
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2.-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe

A 5095/78 V 71 748

---------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 104

Bezüglich einer Imagekampgagne der Zeugen Jehovas in Sachen Bluttransfusion wird in dieser Ausgabe aus einem einschlägigen Gutachten zitiert, indem man auch lesen kann:
"Jehovas Zeugen werden im Zuge einer von oben angeordneten Informations-Aktion dazu gebracht, sich schon heute für den künftigen Ernstfall festzulegen. Sie sollen eine Entscheidung treffen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt und in der augenblicklichen Situation überhaupt nicht angemessen, getroffen werden kann. Denn jetzt betrachten die Zeugen Jehovas den Fragenkomplex 'Bluttransfusion' so, wie ihn ihre Körperschaft auch sieht .... noch ohne die letzte persönliche Betroffenheit. Sie können sich der Aktion also schwerlich entziehen ... Tritt dann der Ernstfall ein, befindet sich der Zeuge Jehovas in einer Zwangslage: Seine Glaubenshaltung liegt bereits schriftlich fixiert und unterschrieben beim Arzt vor. Er müßte also wortbrüchig werden ...
Dies ist also die verborgene Kehrseite des so harmlos aussehenden 'Feldzuges mit der 'Blut-Broschüre'". Er ist weit eher eine verborgene Maßnahme des Gewissenszwanges gegenüber den Zeugen Jehovas als eine Aktion zur Sicherung der Gewissensfreiheit oder der Hilfe für den Arzt und Rechtsanwalt."

CV Christliche Verantwortung

Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.

Nr. 104 Gera März 1978

WAS HAT DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT IM DEUTSCHEN BEREICH IHRES WERKES VOR?
Erstmals ein Deutscher, Martin Pötzinger, München, BRD, in der Leitenden Körperschaft der WTG
Liebe Leser
Ganz zweifellos hat die „Gesellschaft" (WTG) etwas vor! Heute wird z. B. zugegeben, daß ein Grund, 1966 das Weltende auf 1975 festzusetzen, war, daß damals die Verkündiger alarmierend absanken. Es galt, sie wieder anzukurbeln. Nun muß im Jahrbuch 1978 für das europäische Hauptbollwerk, den deutschen Zweig, ein Rückgang von bald 1000 Verkündigern zugegeben werden: Von 98 648 auf 97 760! Stillstand wäre schon schlimm. Dies aber ist schlimmer! Rückgang! Sodann wird die WTG im deutschen Sprachraum durch Traktate, Broschüren, Bücher und Zeitschriften einer öffentlichen Kritik unterzogen, die es noch nie gab! Und davor ist die Organisation immer weniger abzuschirmen! Höchste WTG-Aufseher z. B. wenden ihrer „theokratischen Kriegslist" schon gegeneinander an, nur um zu verheimlichen, daß sie CV lesen! Und 1977/78 geht die „kleine Weile" des „Verzuges" nach 1975 rapide dem Ende entgegen, ohne daß es sich erfüllt! In Brooklyn indes scheint pures Abenteurertum am Zuge zu sein. Kurzfristig wird durch die Sekretäre und neue ständige Leiter der doch „theokratische" Ältestenturnus wieder kaltgestellt. Die Blutkultfrage wird soweit getrieben, daß Gesetzgeber sich damit befassen, die Menschenrechte verletzt werden und die Frage des Ritualmordes an Kindern auftaucht! Geradezu klassische Beweise werden damit geliefert, daß dieses Werk nicht von Gott ist! Der deutsche Zweig ist eine Hauptsäule der Organisation! Soll Martin Pötzinger sie retten? Wir werden aufmerksam verfolgen, was sich jetzt im deutschen Zweig tut!
Lest diese CV-Ausgabe. Sie wird mit Sicherheit allen Aufrichtigen weiteren wichtigen Aufschluß geben.
Vergewissert euch über alle Dinge Haltet, fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
------------------------------------------------------------------------------------------------------------
WIR LESEN IN DIESER AUSGABE
„In der Blutfrage geht die Organisation eindeutig zu weit!"
Folgenschwere Unruhen bahnen sich an
„Das Kind starb, weil Jehova es so will"?
Bundesministerium in Bonn befaßt sich mit dem WTG-Blut kult.
Wachtturmgesellschaft im Widerspruch zu Menschenrechten!
UN-Menschenrechtserklärung, KSZE-Schlußakte von Helsinki,
Jehovas Zeugen durch WTG außerhalb grundlegender Menschenrechte gestellt.
Mutige öffentliche Entscheidung:
Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi
Warum ich mit den „Zeugen Jehovas" brach
Angst vor dem Alleinsein, vor Schmach und Ehrabschneiderei
Erfahrungsberichte
Zur Bedeutung der Auseinandersetzung in Dresden-Leubenzschachwitz
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
„IN DER BLUTFRAGE GEHT DIE ORGANISATION EINDEUTIG ZU WEIT"
Folgenschwere Unruhen bahnen sich an
WTG-Organisation hinter angeblicher Privatentscheidung verbergen
Seit Jahresanfang wird überall die WTG-Weisung sichtbar, zu seinem Privatarzt zu gehen und dort zu erklären und in die Behandlungsakten zu geben, daß man in irgendeinem künftigen Fall die Bluttransfusion verweigert. Wer diese Erklärung nicht abgibt, wird nicht nur verdächtigt, er wolle im Ernstfall sein Leben retten, versuche also, die Organisation zu überrumpeln, er wird sogar mit Gemeinschaftsentzug bedroht, mit „Abschneiden vom ewigen Leben" also. Er bekommt allerdings kein vorgedrucktes Formular, das er nur zu unterschreiben und abzugeben hat, aus bestimmten Gründen nicht, er muß es selbst sozusagen privat abdecken.

Es ist natürlich große Einfalt zu glauben, auf diese Weise könnte die WTG-Organisation verborgen bleiben. Jeder andere kann mit Leichtigkeit erkennen, daß die Behauptung einer Privatinitative vor dem Arzt eine Lüge. ist, denn kein Zeuge Jehovas ist bisher allein darauf gekommen. Jeder muß erst die WTG-Schriften und Anweisungen haben, ehe er das überhaupt nur „begründen" kann, denn in der Bibel findet niemand etwas zu Bluttransfusionen gesagt. Das gab es zu biblischen Zeiten überhaupt nicht. Keiner kann das also vor seinem Arzt mit der Bibel begründen. Er muß über das geschriebene Wort hinausgehen. 1. Kor. 4:6. So ist dies das erste Problem, den Arzt hinters Licht zu führen und zu belügen.

Die Organisation will jeden festnageln
Was soll das eigentlich, jeden per Glaubens- und Gewissenszwang zu zwingen, schon vorher schriftlich zu erklären, daß er im Ernstfall eine Bluttransfusion verweigert und lieber in den Tod gehen will? Für fast alle gibt es tatsächlich nie im Leben einen solchen Ernstfall. Nur wenige geraten in solche Lebensgefahr. Wieso soll man sich schon vorher als potentielle „Märtyrer" und Todeswilliger festnageln? Was, wenn die WTG diese Lehre wieder ändert? Solche Fragen tauchen auf. Woher nimmt die WTG überhaupt das Recht, alle zu zwingen, sich bei „Weltmenschen", was Ärzte doch mehr oder weniger sind, gegebenenfalls dem Tode zu verschreiben? So fragen sich andere. Wo bleibt da die persönliche Freiheit der Gottesanbetung, „wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst"? Wird die WTG nun nicht zum Moloch, dem man sich schon lebendig verkaufen muß? So wird nicht nur gezögert, zum Arzt zu gehen und seine „Privaterklärung" abzugeben. Viele schieben es vor sich her, oder „vergessen" es immer wieder, so daß gar mancher Älteste sich inzwischen vor der inquisitorischen Aufgabe sieht, zu sehen, was los ist. Denn sie erkennen sehr deutlich, daß sie hier etwas erzwingen müssen, was überhaupt keine aktuelle Berechtigung hat, was für fast alle überhaupt nicht zur Diskussion steht. Es dämmert ihnen, daß es etwas Ungeheuerliches ist, die Verkündiger zu zwingen bei Strafe ihres Gemeinschaftsentzuges, daß sie hingehen und sich schriftlich verpflichten, für eine WTG-Bibelauslegung gegebenenfalls in den Tod zu gehen, die die WTG wie jede andere ihrer Bibeldeutungen demnächst wieder ändern kann! Sie fühlen, daß sie damit die Verantwortung für einen solchen Tod übernehmen, und daß sie ein Brandmal lebenslänglicher Gewissensqual haben werden, wenn die WTG eines Tages die Bibel wieder anders auslegt.

Warum die WTG jetzt nach 1975 auch auf diese Weise jeden festnageln will, ist nicht schwer zu erraten. Wer jetzt zu seinem Arzt geht, und auf WTG-Weisung dort gegebenenfalls sein Leben verpfändet und das auch noch schriftlich erklärt, wie „besser" könnte er sich auf Gedeih und Verderb der Organisation ausliefern? Es ist die neueste Methode der WTG, sich schon vorher der Hingabe aller unter ihre Führung, und wenn es das Leben kostet, zu versichern. Sie sieht einen furchtbaren Aderlaß auf sich zukommen, wenn allen klar wird, daß die 1914-Generation ebenfalls vergangen ist!

Um das zu überleben, soll unbedingt ein fester Kern erhalten bleiben, der schon vorher auf die verschiedenste Weise festgenagelt wird! Die WTG ist nicht die erste Organisation, die mit Blutverherrlichung die Emotionen aufgepeitscht hat.

Der Widerspruch zur christlichen Taufe bricht auf
Die Auseinandersetzungen entzünden sich vor allem daran, daß Zeugen-Eltern für ihre unmündigen Kinder entscheiden sollen, daß auch sie dem WTG-Blutkult gegebenenfalls geopfert werden. Hier wird es in der Tat-kriminell. Nicht nur vor dem Gesetz haben die Eltern- kein Recht über Leben und Tod ihres Kindes. Nach biblischem Taufverständnis hat weder die WTG noch haben Zeugen-Eltern ein Recht, irgendjemanden, der sich noch nicht einer freiwilligen Erwachsenentaufe unterzogen hat, unter irgendeine Lehre zu beugen, die als christlich verkündet wird bzw. die christlich ist. Ein minderjähriges Kind muß erst die Gelegenheit erhalten, heranzuwachsen, um zum Glauben kommen zu können und sich dann taufen zu lassen. Wenn die WTG anderen Kirchen zum Vorwurf macht, sie würden mit der Kleinkindertaufe die Kleinkinder unter den Kirchenglauben vergewaltigen, wie wohl dazu noch einiges gesagt werden müßte, so muß gegen die WTG die Anklage erhoben werden, daß sie im Widerspruch zum Prinzip der Erwachsenentaufe noch Ungetaufte schon unter ihre Blutlehren beugt und ohne Rücksicht hierauf gegebenenfalls sogar in den Tod schickt! Die Kleinkindertaufe mag in diesem Vergleich ein nichtchristliches Ritual sein. Die Kinderopfer für die WTG-Blutlehren sind Ritual-Mord. Es wird immer deutlicher, wie der Widerspruch der WTG-Blutlehren zum Prinzip der christlichen Erwachsenentaufe mehr und mehr bewußt wird. Da es hierbei um die Verantwortung für Menschenleben geht, ist dieser Widerspruch für die WTG tödlich.

Die WTG überspannt den Bogen
„In der Blutfrage geht die Organisation eindeutig zu weit!" Diese Ansicht breitet sich immer weiter aus. Diejenigen in der Leitenden Körperschaft der WTG, die für das Hochpeitschen dieses Blutkultes jetzt nach 1975 verantwortlich sind, haben sich in ihrer Kalkulation in mindestens zwei Punkten katastrophal verrechnet. Europa ist nicht gleich Amerika, und das christliche Taufprinzip ist ihr Todesurteil, weil es zeigt, daß ihr Werk nicht von Gott ist. -
K. O.

DAS BUNDESMINISTERIUM FÜR JUGEND, FAMILIE UND GESUNDHEIT IN BONN, BRD, BEFASST SICH MIT DEM WTG-BLUTKULT
„Das Kind starb, weil Jehova es so will" - Dokumentierung
In Nr. 8, XIII/77 „Orientierungen und Berichte" befaßt sich die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart, BRD, mit der gegenwärtig laufenden WTG-Blutkult-Großaktion, alle Zeugen Jehovas zu zwingen, sich schon im voraus für den Ernstfall einer Bluttransfusion gegebenenfalls auf Menschenopfer, die eigene Person, oder die Kinder, festzulegen. Ausgangspunkt ist der Fall des Minderjährigen Markus Krüger aus Hamburg, Kind von Zeugen Jehovas, dem seine Eltern 1976 nach einem Schädelbasisbruch durch Sturz aus einem 6 Meter hohen Balkon die lebensrettende Bluttransfusion verweigerten, so daß das Kind starb. „Das Kind starb, weil Jehova es so will", überschrieb ein Pressebericht diesen Vorfall. Zu Unrecht? Kein „Menschenopfer dem Jehova"?

Es folgen wesentliche Auszüge aus diesem EZW-Bericht Nr. 8, die eine gute Übersicht ermöglichen. Der Bericht umfaßt insgesamt 24 Seiten.
Zum Fall des Markus Krüger
„Ein solcher Bericht erschüttert. Welche Verirrungen liegen hier vor! Wie muß das natürliche Empfinden liebevoller Eltern manipuliert und verfälscht worden sein, daß sie sich zu einer solchen Haltung gezwungen sehen?
Im November dieses Jahres veranstaltete die Zeugen-Jehovas-Organisation eine großangelegte Aktion, die in Bezug auf diese Frage einen vom christlichen und auch vom rechtlichen Standpunkt aus kaum mehr vertretbaren Zwang auf das Gewissen ihrer Anhänger ausübt."

Das Ausmaß der Aktion
„Neu ist, daß diese Aktion erstmals auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet ist . . . ausdrücklich „Angehörige des Ärztestandes und verwandter Berufe". Und in dem internen Anweisungsblatt der Zeugen Jehovas "Unser Königreichsdienst" Oktober 1977, heißt es, beide Schriften sollten „allen Ärzten, Leitern von Krankenhäusern dem gesamten Pflegepersonal", darüber hinaus allen „Richtern und Rechtsanwälten übergeben werden." Das wird unterstrichen durch die Feststellung, daß es in der Bundesrepublik „ungefähr 115 000 Ärzte, über 40 000 Richter und Rechtsanwälte und etwa 240 000 Krankenschwestern und Krankenpfleger" gäbe. Es handelt sich demnach um eine gezielte und mit aller Energie betriebene Aktion."

WTG-Zweigbüro in Wiesbaden weicht der Antwort aus
„Je sorgfältiger man die Texte liest und je genauer man sich mit der ganzen Aktion befaßt, desto offenkundiger wird, daß hier die Freiheit der Gewissensentscheidung, die als ein „grundlegendes Menschenrecht" eigens angesprochen wird, auf drastische Weise eingeschränkt wird. Es wird nicht biblisch oder theologisch argumentiert, nicht das Für und Wider erörtert und dann dem Zeugen Jehovas ans Gewissen gelegt, mit seinem Gott auszumachen, wie er sich zu verhalten habe. Die Entscheidung wird ihm vielmehr abgenommen, er wird manipuliert, indem mit großer Selbstverständlichkeit gesagt wird: „Wir als Zeugen Jehovas lehnen Bluttransfusion aus religiösen Gründen ab, wir sind der Auffassung, daß die Bibel Christen verbietet, Blut in sich aufzunehmen . . . Wir möchten nicht . . . Das ist unsere Verantwortung . "

„Wer steht hinter diesem ,Wir'? Es gibt keine Verpflichtung, die ein Zeuge, Jehovas etwa bei seiner Taufe zur Kenntnis nehmen oder unterschreiben müßte, und die von ihm Eine 'Ablehnung von Blut' verlangen würde, so wie ein Novize eines zölibatären Ordens offen und klar gesagt bekommt, daß er als Mitglied dieses Ordens nicht heiraten kann. Zeugen Jehovas werden zu nichts verpflichtet. Somit ist dieses anspruchsvolle 'wir' rechtlich ungedeckt. Es ist ein den Zeugen Jehovas heimlich vereinnahmendes ,wir'. 'Heimlich', weil die Wachtturm-Gesellschaft immer, wieder ausdrücklich die Freiheit des Glaubens betont."

"Allein die Bibelargumentation der Wachtturm-Gesellschaft und die theoretischen Folgerungen daraus üben eine solche suggestive Macht aus, daß der Zeuge Jehovas zu einer wirklich eigenständigen Urteilsbildung und Entscheidung so gut nicht mehr fähig ist. Jeder Kenner der Wachtturm-Organisation weiß, daß in diesem System kein Raum ist, eine freie Gewissensentscheidung auszuüben.. Die Gewissens- und Glaubensfreiheit ist in der Literatur der Zeugen Jehovas auch kein Punkt, der intensiv und grundsätzlich - das heißt in seinen Auswirkungen auch der „Leitenden Körperschaft" der Zeugen Jehovas gegenüber - besprochen würde. So berichtet ein aktiver Zeuge Jehovas in, bezug auf die, hier besprochene Aktion: "… Es wurde (in der Versammlung) nicht ausdrücklich erwähnt, daß diese Haltung der Blutfrage eine Gewissensentscheidung des einzelnen bleibt. Die Ausführungen der Broschüre heben das Blutverbot ja in den Rang eines für jeden Christen verbindlichen Gebotes."

"Die Wachtturm-Gesellschaft, Deutscher Zweig, in Wiesbaden wich einer direkt an sie gerichteten Anfrage aus; offensichtlich konnte oder wollte sie auf die Frage: „in welcher Form wird bei dieser Aktion den Zeugen Jehovas bewußt gemacht, daß es sich bei der Verweigerung einer Bluttransfusion in jedem Fall um einen Akt der freien Gewissensentscheidung handelt", keine Antwort geben."

Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn schaltet sich ein
„Genau genommen wird hier die Gewissensentscheidung des einzelnen, auf die alles aufgebaut ist, unterwandert: Jehovas Zeugen werden im Zuge einer von oben angeordneten Informations-Aktion dazu gebracht, sich schon heute für den künftigen Ernstfall festzulegen. Sie sollen eine Entscheidung treffen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt und in der augenblicklichen Situation überhaupt nicht angemessen, getroffen werden kann. Denn jetzt betrachten die Zeugen Jehovas den Fragenkomplex „Bluttransfusion" so, wie ihn ihre Körperschaft auch sieht .... noch ohne die letzte persönliche Betroffenheit. Sie können sich der Aktion also schwerlich entziehen … Tritt dann der Ernstfall ein, befindet sich der Zeuge Jehovas in einer Zwangslage: Seine Glaubenshaltung liegt bereits schriftlich fixiert und unterschrieben beim Arzt vor. Er müßte also wortbrüchig werden …

Dies ist also die verborgene Kehrseite des so harmlos aussehenden „Feldzuges mit der „Blut-Broschüre". Er ist weit eher eine verborgene Maßnahme des Gewissenszwanges gegenüber den Zeugen Jehovas als eine Aktion zur Sicherung der Gewissensfreiheit oder der Hilfe für den Arzt und Rechtsanwalt:

„Das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit" hat demzufolge, auch, eine Prüfung der mit dem "Feldzug" der Zeugen Jehovas aufgeworfenen Fragen erbeten."
Dürfen Jehovas Zeugen ihre Kinder dem WTG-Blutkult opfern? Zur Rechtslage in der BRD
„Ein heiß umstrittener Punkt in diesem Fragenkomplex die Handhabung des Elternrechts bzw. des Sorgerechts über nicht voll einsichtsfähige Personen. Kann eine Person den sie selbst verpflichtenden Glauben zum alleinigen Maßstab auch ihrer Entscheidung für eine andere Person machen? - das ist die Frage. Die Bremischen Ärzterichtlinien verneinen das … In gleiche Richtung weisen verschiedene Urteile (z. B. das Urteil vom 10. 10.1967 des Oberlandesgerichtes Hamm … Der nichtmündige Mensch ist demnach nicht ausschließlich von. seinen Eltern bzw. seinem Vormund abhängig … Die Erhaltung des Lebens eines Menschen, dem auf Grund gesetzlicher Verpflichtung Hilfe zu leisten ist, oder für den auf Grund einer Garantenstellung eine besondere Sorgepflicht besteht, stellt ein so überragendes Rechtsgut dar, daß in dessen Interesse auch eine entgegenstehende religiös fundierte Gewissensentscheidung keine Berücksichtigung finden kann, kommentiert J. Listl das Urteil des OLG Hamm."

In der nächsten CV-Ausgabe zu diesem WTG-Blutkult:
- Beweis, daß Blutverbot kein Gebot Gottes ist!
- Ist die Blut-Aktion der WTG grundgesetzwidrig?

WACHTTURMGESELLSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS IM WIDERSPRUCH ZU ERKLÄRTEN MENSCHENRECHTEN
Jehovas Zeugen durch die WTG außerhalb grundlegender Menschenrechte gestellt
Eine unumgängliche Frage nach 1975 für den rechten Weg als freier Christ
Es gibt mehrere Gründe für unser Thema. Einmal das persönliche, familiäre, berufliche und soziale Interesse eines jeden, das nach 1975 neu durchdacht werden muß. Ist doch wieder ein Weltende nicht gekommen. Es ist auch die Situation, die die WTG durch die bekannte Politik in ihrer Verkündigung heraufbeschworen hat. Und es ist nicht zuletzt das zunehmende Verbot in immer mehr Ländern, besonders Entwicklungsländern. Dort gerät nämlich die WTG gleichsam auf den jüngsten Prüfstand, ob ihrer Tätigkeit echte Hilfe aus menschlicher und sozialer Not ist oder nicht. 46 Länder sind es schon, in denen heute die WTG verboten bzw. eingeschränkt ist. Und schließlich ist es der Anspruch der WTG auf die erklärten Menschenrechte für ihre Tätigkeit Ein Anspruch, den sie nicht zufällig nach 1975 lauter denn je erhebt, um alle weiter in der Organisation zu halten und ihre Kritiker und Gegner ins Unrecht zu setzen.

Durch die Wachtturm-Verkündigung mißachtete Menschenrechte
Wir wollen nun grundlegende Menschenrechte für alle Menschen aufzählen, die durch die WTG-Verkündigung und WTG-Tätigkeit überall, wo sie wirksam wird, mißachtet, eingeschränkt oder gar völlig unterdrückt werden. Aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dez. 1948 kommt u. a. folgendes in Betracht.

Artikel 3
„Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit seiner Person."
Die WTG verneint und verhindert durch ihr Blutkult-Dogma im Ernstfall das Recht auf Leben unmündiger Kinder. (Broschüre Jehovas Zeugen und. die Blutfrage, S. 33 ff, WTG 1977)
Artikel 19
„Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung." Die WTG verneint und verhindert durch Bedrohung mit Vernichtung durch Gott jede Freiheit der Kritik an ihrer Tätigkeit in ihrem Einflußbereich. (WT 15. 5 1955, S. 316, 1. 7. 57, 5. 408, 412)
Artikel 20
„Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören."
Die WTG bedroht jeden, der ihre Gemeinschaft oder Vereinigung verlassen will, als Abtrünnigen mit Diffamierung, Verleumdung, Rufmord und mit Vernichtung durch Gott und Verlust des Lebens. (WTG-Buch Neue Himmel und eine neue Erde, S. 325)
Artikel 21
„Jeder Mensch hat das Recht, an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter teilzunehmen."
Durch ihre Verkündigung, „wer Politik treibt, macht sich dadurch zum Feinde Gottes und kommt zur Vernichtung in Betracht", vernichtet die WTG unter den Gläubigen jedes Recht auf Teilnahme an der Leitung der Angelegenheiten des Landes. (WT vom 1. 1. 1957, S. 5-8)
Artikel 23
„Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl." Die WTG bekämpft mit ihrer Endzeit-Verkündigung jede Berufstätigkeit, die sie mit ihrer Weltende-Verkündigung nicht gebrauchen kann. (Jahrbuch 1978, S. 15)
Artikel 26
"Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung. Die höheren Schulen sollen allen nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten und Leistungen offenstehen."
Die WTG behindert, verhindert und verschließt durch ihre Endzeitverkündigung den Jugendlichen in ihren Reihen generell den Besuch höherer Schulen und Universitäten. (KRD 1/1964, WT 15. 6. 1969, S. 363, WT 1. 11. 1975, S. 643f.)
Artikel 26,2
Bildung soll Verständnis, Duldsamkeit und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen und religiösen Gruppen fördern und die Tätigkeit der Vereinten Nationen zur Aufrechterhaltung des Friedens begünstigen."
Die WTG fördert nicht, sondern bekämpft mit der von ihr vermittelten Bildung besonders haßerfüllt die friedliche Koexistenz und Freundschaft mit den sozialistischen Ländern und Nationen. Mit der WTG-Bildung wird unter den religiösen Gruppen schärfste Unduldsamkeit verbreitet, indem alle anderen als zu hassende „unbußfertige Huren", als „Tempelprostituierte", als „gierige Priesterschaft" und „voll von abscheulichen Dingen und Unreinigkeiten ihrer Hurerei" öffentlich in Verruf gebracht werden, deren Vernichtung als „Genugtung" zu betrachten sei. (Babylon-Buch, Seiten 577, 578, 582,583):

Die Friedensbemühungen der Vereinten Nationen werden unter heuchlerischem Mißbrauch der Bibel als „nutzlos" und "rebellisch gegen Gott", als eine „internationale Verschwörung gegen Gott", als „Götzendienst", eines vernichtungswürdigen "Tieres aus dem Abgrund" verteufelt und bekämpft. (WT 15. 12. 1974, S. 744, Babylon-Buch Seiten 585, 587, 591, 595) Der heuchlerische Mißbrauch der Bibel hierbei wird offenbar, wen man sich vergegenwärtigt, daß seinerzeit das Haager Schiedsgericht als göttliche Wahrheit über jenes „Tier" verbreitet wurde, was jetzt bewußt vertuscht wird.

Artikel 30
„Keine Bestimmung der vorliegenden Erklärung darf so ausgelegt werden, daß sich daraus für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht ergibt, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu setzen, welche auf die Vernichtung der in dieser Erklärung angeführten Rechte und Freiheiten abzielen."

Die WTG verkörpert eine Gruppe wie nachgewiesen, die in ihrem Einflußbereich eine Tätigkeit ausübt und Handlungen setzt, welche zahlreiche in dieser Erklärung angeführten Rechte und Freiheiten einschränkt, behindert, verweigert oder vernichtet. Sie ist damit als eine Organisation erwiesen, die sie gewinnt, außerhalb grundlegender Menschenrechte stellt.

WTG-Verkündigung verletzt Menschenrechte der KSZE-Schlußakte
Die Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vom 1. August 1975 unter Teilnahme aller europäischer Staaten, des Vatikans, der USA und Kanadas, besagt über die Menschenrechte und Grundfreiheiten, über die Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Überzeugungsfreiheit in Punkt VII:

„Die Teilnehmerstaaten werden die wirksame Ausübung der zivilen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen sowie anderen Rechte und Freiheiten, die sich alle aus der dem Menschen innewohnenden Würde ergeben und für seine freie und volle Entfaltung wesentlich sind, fördern und ermutigen.
Sie werden diese Rechte und Freiheiten in ihren gegenseitigen Beziehungen stets achten und sich einzeln und gemeinsam, auch in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen bemühen, die universelle und wirksame Achtung dieser Rechte und Freiheiten zu fördern.

Auf dem Gebiete der Menschenrechte und Grund werden die Teilnehmerstaaten in Übereinstimmung mit Zielen und Grundsätzen der Charta der Vereinten und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte handeln."
Die Wachtturm-Tätigkeit arbeitet wie die Beispiele zeigen, zahlreichen zivilen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten und Freiheiten entgegen; entmutigt, ja, vernichtet sie in ihrem Einflußbereich.

Dies ist u. a. der Hauptgrund des Verbots in zahlreichen Entwicklungsländern.
Es ist darum in völliger Übereinstimmung mit Menschenrechten, wenn die Wachtturm-Gesellschaft gezwungen diese Rechte und Freiheiten wirksam zu achten.
KSZE-Schlußakte verlangt permanentes Vorgehen auch gegen die WTG
Im Memorandum an den Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen vom Kolloquium über die Rolle der Kirchen bei der Anwendung der Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Montreux, Schweiz, vom 24. bis 28. Juli 1976 heißt es:

„Religionsfreiheit darf weder losgelöst von der Sorge um andere grundlegende Menschenrechte betrachtet noch verwechselt werden mit der Beanspruchung besonderer Privilegien für bestimmte Religionsgemeinschaften. Der Verlust von Privilegien ist nicht zwangsläufig als eine Verletzung der Religionsfreiheit anzusehen. Die Kirchen müssen ihr eigenes Verhalten, mit dem sie unter Berufung auf die Religionsfreiheit andere grundlegendere Menschenrechte unterdrückt haben, einer permanenten Kritik unterziehen." (CCIA, News Letter 1976/Nr. 4)

Die Wachtturm-Gesellschaft betrachtet wie nachgewiesen ihre Religionsfreiheit losgelöst. von zahlreichen andern grundlegenden Menschenrechten, die sie in ihrem Einflußbereich unterdrückt oder vernichtet. Sie hält das obendrein tatsächlich noch für ihr „Vorrecht" oder Privileg.

Es ist nun keine Verletzung der Religionsfreiheit, keine Christenverfolgung, wo sie gezwungen wird, diese „Vorrechte" oder Privilegien, aufzugeben und auch die anderen grundlegenden Menschenrechte zu achten. Noch fährt sie jedoch fort, unter Berufung, auf Religionsfreiheit andere grundlegenden Menschenrechte, wie gezeigt, zu behindern oder zu unterdrücken. Die grundlegenden Menschenrechte verlangen jedoch die Kritik, Zurückweisung und Unterbindung solcher Unterdrückungen.

Wie wir sehen, kann sich keine Kirche oder Religionsgemeinschaft auf die Dauer einer solchen permanenten Kritik entziehen. Die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas unter der WTG ist da nicht ausgenommen. Allerdings erfordert das die Opposition gegen die praktizierte, Unterdrückung von Menschenrechten seitens der WTG, was bei Uneinsichtigkeit bis zum Verbot solcher menschenrechtswidrigen Tätigkeit führen kann, was sich bis 1977/78 mehr oder weniger schon in 46 Staaten der Erde ereignet hat. Wahrscheinlich können Jehovas Zeugen solche schmerzlichen Auseinandersetzungen und Entwicklungsprozesse nicht erspart bleiben. Es muß meistens erst zu Auseinandersetzungen kommen, um Recht und Unrecht voneinander zu scheiden Mögen sich alle Betroffenen vor Augen führen: Die allgemeinen und sozialen Menschenrechte sind fundamental, auch für Christen! Könnte etwa ein Verhungerter Gott dienen?
- P -

VOM ZEUGEN JEHOVAS ZUM ZEUGEN JESU CHRISTI!
Warum ich mit „Jehovas Zeugen" brach
Sommer 1950. Als neunzehnjähriger, evangelischer junger Mann komme ich ins Gespräch mit "Jehovas Zeugen". Ein Gespräch ungleicher Partner! Sie sind für die Diskussion mit Andersdenkenden geschult. Sie haben auf jede Frage eine Antwort, auf jeden Einwand, ein Gegenargument. Dreimal in der Woche kommen sie zusammen, um sich, rüsten zu lassen, Menschen für ihre „theokratische Organisation" zu gewinnen.

Und was hatte ich ihnen damals entgegenzusetzen? - Allzuwenig! Meine Generation hat das Strammstehen und das Grüßen gelernt. Wir haben gelernt, Hitler zu ehren und Gott zu leugnen. Wir sollten den Staat lieben und Christus hassen, den Krieg verherrlichen und Glaubensmenschen als artfremde Schwächlinge verachten. Wie sollte ich jetzt gerüstet sein, dem Zugriff dieser-Bewegung zu begegnen? Schon nachdem ich mich kurze Zeit mit den Schriften der „Zeugen Jehovas" beschäftigt habe, komme ich zu dem Entschluß, selbst ein Glied der „Neuen-Welt-Gesellschaft" zu werden. Bald besuche ich die Versammlungen und gehe mit der Wachtturm-Literatur von Haus zu Haus, erkläre meinen Austritt aus der evangelischen Kirche und lasse mich-bei den "Zeugen" taufen. Das bedeutet: Nun gehöre ich zu der „glücklichen Neuen-Welt-Gesellschaft", wie der Wachtturm diese Organisation so gerne nennt. In ihrer Mitte soll die Bibel als alleiniger Maßstab gelten. Sie will zum ursprünglichen Christentum zurückgekehrt sein, und bei Ihr ist „alles ganz freiwillig".

Doch die Organisation der „Zeugen Jehovas" hält nicht, was sie laut prahlend immer wieder verspricht. So sehr ich mich zunächst auch bemühe, meine Augen zu verschließen: Die Wirklichkeit der vielgepriesenen „Neuen-Welt-Gesellschaft" sieht ganz anders aus. Nicht die Bibel, sondern die Schriften der Wachtturm-Gesellschaft und ihre besondere Bibel - Auslegung sind letztgültige Autorität!

Und sie enthalten nicht das versprochen „ursprüngliche Christentum, wie ich bald entdeckte, sondern eine Sammlung menschlicher Lehren (zu deren Erweis zwar viele zusammenhangslose Bibelstellen "herhalten" müssen), die aber weit über das biblische Christentum hinausgehen. (2. Joh. 9), und statt der verheißenen Atmosphäre der Freiheit finde ich nur organisatorischen Zwang, geistige und geistliche Uniformierung und Gewissensknechtschaft.

Das treibt mich zum Lesen der Bibel
Und nach der Entdeckung der Wirklichkeit der „Neuen-Welt-Gesellschaft" kommt es zur Entdeckung meiner eigenen Wirklichkeit: So wie ich bin, kann ich nicht vor Gott bestehen. Ich bin ein Sünder. Und aus dieser Stellung kann mich die Wachtturm-Organisation nicht retten, auch nicht das angelernte Wissen, die „Erkenntnis", auch nicht der noch so eifrige "Felddienst" von Haus zu Haus. Denn ich habe keinen Frieden mit Gott, weil ich keinen Heiland habe. Daß es durch Jesus Christus eine Heimkehr gibt in die Gemeinschaft mit Gott, daß Gott allen, die zum Sohne kommen, Vater sein will und sie seine Kinder sein dürfen, denen er sagt: „Mein Kind, du bist mir recht, und deine Sünden sind dir vergeben" - das alles hat mir die Wachtturm-Religion nicht gesagt. Das finde ich erst jetzt beim Lesen der Bibel (Joh. 1, 12; Röm. 8, 15. 16; 5, 1. 2). Das herrliche Evangelium von der Gnade Gottes leuchtet vor meinem inneren Auge auf. Ich darf es erkennen: Das Heil, ist ganz allein in Jesus Christus zu finden, Heil für alle Menschen. Darum muß ihnen das Evangelium vom „gekreuzigten Christus" verkündigt werden. (1. Kor. 1, 23; 2, 2)

Was aber hat die Wachtturm-Gesellschaft uns verkündigt und weiterzuverbreiten geboten?
Statt der Frohbotschaft vom Heil in Christus die Drohbotschaft von der Schlacht von Harmagedon. Und statt von dem lebendigen Herrn, der für uns gekreuzigt und auferstanden ist, zu zeugen, sollen wir von der Theorie, daß 1914 das Königreich Jehovas begonnen habe, Zeugnis geben. Mit Erschrecken lese ich die Warnung des Apostels Paulus: „Wenn euch jemand ein anderes Evangelium predigt, er sei verflucht!" (Gal. 1, 8.9). Dies Wort trifft mein Gewissen: Kann ich da noch in dieser Sekte bleiben? Ich bin von Tür zu Tür gegangen und habe den Leuten gesagt: „Eure Kirche lehrt anders als die Schrift, darum geht aus ihr hinaus." Nun muß ich, erkennen, daß meine eigene „Kirche" ein anderes Evangelium hat als die Bibel. Muß ich sie da nicht verlassen? Doch dieser Gedanke ist schon Ketzerei in den Augen der „Zeugen".

Wer sich. von der Wachtturm-Gesellschaft löst und ihre Organisation verläßt, soll umkommen wie die Rotte Korah, die gegen Mose rebellierte: „Die Abtrünnigen … lassen ihren Namen zum Fluchwort zurück und werden hinausgeworfen, …
werden von allem künftigen Leben abgeschnitten", sagt eins ihrer Bücher.

So stehe ich also vor der Wahl
So stehe ich also vor der Wahl, entweder bei den „Zeugen" zu bleiben und ihr falsches Evangelium zu verkündigen (das bringt min Gottes Zorngericht ein nach Gal. 1,8), oder die Organisation zu verlassen (das hat zur Folge, als Ketzer und Abtrünniger von den „Zeugen Jehovas" verdammt zu werden). Was soll ich tun? Wem soll ich mehr glauben, Gott oder Menschen? Zunächst schwanke ich.

Dann aber fällt die Entscheidung: Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen. Auch wenn dieser Weg viel Anfeindung und Schmach bringt von seiten der ehemaligen Mitverbundenen - ich will den Weg des Glaubens gehen. In den Wintertagen des Jahres 1956 ruft mich die Stimme des guten Hirten, Jesus Christus; aus der Diktatur der Wachtturm-Organisation heraus. Er ruft mich zu sich: „Alles, was mir der Vater gibt, kommt zu mir, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen!" Nun darf ich's erkennen, daß Er für mich gestorben ist, daß Er mich mit dem Vater versöhnte.

Und in meinem Herzen wirkt Er Glauben und Vertrauen zu ihm und die Bereitschaft, Seinen Namen zu bekennen. Der Bann der un-"theokratischen Organisation" ist gebrochen für immer. "Ich habe nun den Grund gefunden, der meinen Anker ewig hält."

Auch an das deutsche Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft richtete ich einen Brief
In den folgenden Wochen und Monaten sage ich den mir bekannten „Zeugen Jehovas" vom biblischen Glauben, der sich nicht an eine Organisation klammert - sie heiße, sie wolle - sondern an eine Person: an den lebendigen Herrn Jesus Christus. Auch an das deutsche Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft richte ich einen Brief mit diesem Zeugnis. Noch ehe ich die Antwort erhalte, lösen sich etwa 15 „Zeugen Jehovas" meiner Heimatversammlung und der Nachbargruppen von der Wachtturm-Organisation, um auch den Weg der Jesus-Nachfolge, zu gehen.

Die „Zeugen Jehovas". beantworten unsere „Abtrünnigkeit" mit der Exkommunikation („Gemeinschaftsentzug"). Das bedeutet, daß kein „Zeuge" mehr mit uns reden darf, noch uns grüßen, noch ins Haus aufnehmen. Als Begründung heißt es in dem mir damals übersandten Schreiben:-„ … völlig außer Harmonie mit der neuen Welt- bzw. Wachtturm-Gesellschaft". Das bin ich allerdings, und das möchte ich, auch immer bleiben. Mit einer religiösen Diktatur, die in' ihrer Lehre nicht bei der Bibel blieb und die in ihren vermessenen Hoheitsansprüchen („Mitteilungs- und Verbindungskanal Gottes" usw.) sich an Christi Statt zu stellen wagt und die zugleich alle Andersgläubigen, die nicht zu ihr kommen, in richterlicher Weise verurteilt, will ich keine Gemeinschaft.

Und alle meine „Felddienst"-Leistung?
Und alle meine „Felddienst-Leistung"? Und meine „tiefere Erkenntnis"? Und die vorher so freundschaftliche Verbindung mit vielen „Zeugen".? Ist dass alles nichts? Mit dem Apostel Paulus möchte ich darauf antworten: „Das, was ich (früher) für Gewinn hielt, das habe ich um Christi willen. für Verlust zu achten gelernt, ja, ich achte sogar unbedingt alles für Schaden gegenüber der, unendlich wertvolleren Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um dessentwillen ich das alles preisgegeben habe und es geradezu für Kehricht halte, damit ich nur Christus. gewinne und in ihm erfunden werde …" (Phil. 3,7,8 nach Menge). Denn ohne Jesus Christus haben wir nichts - und hätten wir sonst alles. Mit ihm aber haben wir alles - und hätten wir sonst auch nichts. (Joh. 3,36; 1. Joh. 5,12.13).

Ich habe eine ganze Reihe von Handreichungen gedruckt und herausgebracht
Natürlich lassen sich die vielen Fragen, die hiermit zusammenhängen, nicht in einem kurzen Traktat beantworten, Ich möchte jedoch gerne versuchen, Ihnen zu helfen. Um häufig wiederkehrende Anfragen nicht immer noch einmal brieflich beantworten zu müssen, habe ich eine ganze Reihe von Handreichungen gedruckt herausgebracht:

- Was ist es um den Namen „Jehova"?
- Wer ist der „kluge und treue Knecht"?
- Wie steht der Christ zum Staat?
- Gesetzliches Christentum, was heißt das?
- Die Hoffnung der Christen 144 000 und „andere Schafe"
- Hoffnung für Israel?
- Kriegsdienst oder Friedensdienst?
- Sagt die Wachtturm-Gesellschaft "Jehovas Zeugen" die Wahrheit?
- Unter welchem Risiko wird man Z. J.?
- Neuer Endtermin 1975, Aktivierungsmittel oder Botschaft von Gott?
- Wohin sollen wir gehen?
- Eine gründliche Auseinandersetzung mit Lehre und Geschichte der Wachtturm-Religion in dem Buch: „Vom Zeugen Jehovas zum, Zeugen Jesus Christi", 115 Seiten.
- Ein Appell an die „Zeugen Jehovas" zur Selbstprüfung:
„Die Bibel und deine Kirche, stimmen sie überein?"
Hans-Jürgen Twisselmann, Itzehoe, Schleswig-Holstein

ANGST VOR DEM ALLEINSEIN, VOR SCHMACH UND EHRABSCHNEIDEREI
Ein Wort aus der Erfahrung mit „Jehovas Zeugen"
(Aus dem christlichen Hilfswerk "Bruderdienst" für die Zeugen Jehovas in der BRD)
Ein bemerkenswertes Beispiel: Frau Hildegard V. aus Gunzenhausen, eine „Zeugin-Jehovas", wandte sich hilfesuchend an uns mit den Worten:
„Ich bekomme vor den Herren der Zeugen Jehovas keine Ruhe, Meine erste Austrittserklärung gab ich durch Eilboten am 28. März ab. Darauf besuchten mich die Herren mit der Erklärung, ich könne so wenig aus der Neuen-Welt-Organisation austreten, wie ich nach Bonn fahren könnte, und dort erklären: Ab heute sei ich kein Deutscher mehr …"

Wir gaben ihr den Rat, noch einmal eingehend ihre Glaubens- und Gewissensgründe, biblisch fundiert, den zuständigen Instanzen der „theokratischen Organisation" darzulegen und darum zu bitten, ihre Gewissensentscheidung zu respektieren. Sollten die "Zeugen" jedoch sich weiterhin weigern, ihr das Ausscheiden aus der Organisation zu gewähren, so bliebe: ihr kein anderer Ausweg, als eine öffentliche Erklärung in der Presse abzugeben.

Die Folgen
Diesem Rat folgte sie dann. Ergebnis: Ihrem Austrittsbegehren wurde nicht entsprochen. Aber sie wurde a u s g e s c h l o s s e n. Dies ist nur: ein Beispiel von vielen. Seltsame Türen hat diese „Neue-Welt-Gesellschaft". Sie haben eine Klinke nur von draußen. Man kommt hinein, aber nicht heraus. Und wenn, dann nur durch „Rausschmiß".

Nur durch Anschluß an ihre "Neue-Welt-Gesellschaft" gibt es ihrer Ansicht nach ein Überleben des „nahen Weltendes". Nur sie ist die wahre Kirche. Nur sie hat die Wahrheit. Nur sie garantiert Heil. Viele sind dieser Einladung Stufe für Stufe gefolgt und werden bitter enttäuscht. Der eine mehr, der andere weniger. Einer früher, der andere später. Eines Tages werden alle enttäuscht.

Denn eine Organisation kann nicht retten! Mancher möchte heraus. Aber - einen Austritt gibt's nicht. Begründung: „Du bist ja auch nicht eingetreten." (Der Anschluß wird ja nie so bezeichnet . . .). Also schweigen sie und machen stillschweigend weiter mit. Die A n g s t sitzt ihnenim Nacken. Warum Angst?

Der „Gemeinschaftsentzug" droht!
Er droht jedem, der zu sagen wagt:
- daß ihm Freiheit versprochen, aber Felddienstzwang und Gewissensdruck beschert werden, - daß man Bibelstudium sagte, aber Wachtturmstudium meint,
- daß man „Hingabe an Jehova" sagte, aber Hingabe an die Wachtturm-Gesellschaft verlangt. Er droht jedem, der sich weigert,
- die unbiblischen Lehren des Wachtturms zu predigen und über offenbare Irrwege der kleinen und großen Führer zu schweigen.
- einzustimmen in den Richtgeist über andere Christen und. still zu sein zur Selbstvergötzung der "Organisation Jehovas".
Kurz: Er droht jedem, der die Lehren und Praktiken der „Zeugen Jehovas" durchschaut, kritisiert oder angreift, sich ihren Gehorsamsforderungen nicht unterwirft und deren .Hoheitsansprüche als „Kanal" Gottes und „kluger und treuer Knecht" des Herrn nicht anerkennt.

Doch warum Angst vor dem Gemeinschaftsentzug? S o 1 1 e n sie doch!?
1. Ein „Zeuge Jehovas" hat meistens durch Bekenntnis und totalen Einsatz für seine Organisation alle „weltliche" Gemeinschaft verloren. Wird er nun bei den „Zeugen" ausgeschlossen, so heißt das: Verlust jeder menschlichen Gemeinschaft!
Die Zeugen dürfen mit ihm nicht sprechen, ihn nicht einmal grüßen, er wird gemieden wie ein Aussätziger, diffamiert wie ein Verbrecher. Wer mit ihm spricht, wird selbst mit „Gemeinschaftsentzug bestraft. Angst vor dem Ausschluß ist Angst vor dem Alleinsein, vor Schmach und Ehrabschneiderei!

2. Ein „Zeuge Jehovas" hat jahrelang felsenfest an alle Lehren geglaubt. Er hat auch geglaubt, wer diese Organisation verläßt, geht in Gottes Schlußgericht von "Harmagedon" in die „Vernichtung". So schreibt das Wachtturm-Werk „Neue Himmel und eine neue Erde", Seite 325: „Die Abtrünnigen, welche zur Klasse des 'schlechten Sklaven' werden, lassen ihren Namen zum Fluchwort zurück und werden hinausgeworfen, um ihr Teil mit den Heuchlern zu haben, die in Harmagedon schließlich hingerichtet werden .... Weil der Fluch sie trifft wegen ihrer Heuchelei und Rebellion und wegen ihres Ungehorsams (gegen wen? - gegen die Gesellschaft!) werden sie von allem künftigen Leben abgeschnitten."

Solche Angst vor „Vernichtung" geht auch dem oft noch nach, der sich gegen Irrlehren und Mißstände auflehnt, u. U. auch komplexhaft und im Unterbewußtsein noch Jahre nach dem Ausschluß.

Angst vor dem Ausschluß ist Angst vor, der eigenen Angst („ . . und wenn ich eines Tages fürchten würde, es könnte doch was dran sein ab der Wachtturm-Botschaft, dann würde mich schon die Angst vernichten … "). Ein Beispiel aus der Praxis:

Eine ehemalige „Zeugin" ;aus Berlin berichtet
„Meiden wie den Teufel! Einer älteren Dame, die zu den „Zeugen" gehört, wurde auf der Straße plötzlich übel. Eine ehemalige Mitverbundene sieht das, eilt herbei, nimmt sich ihrer an und bringt die ältere Dame bis zu ihrer Haustür. Plötzlich zuckt die „Zeugin" zusammen und ruft: „Eben ist Frau . . . vorbeigegangen und hat uns gesehen. Jetzt kommt eine Meldung, paß auf, das wird furchtbar." Tatsächlich erschien einen Tag darauf ein leitender Herr der Ortsversammlung der „Zeugen" und stellte die ältere Frau empört zur Rede: „Wie kannst Du Dich von Frau … nach Hause bringen lassen. Weißt Du nicht, daß sie ausgeschlossen ist bei uns. Alle diese Leute mußt Du meiden wie den Teufel."

Gewissensnot wird bestraft. Beispiel: Ich selbst
Als junger Mann von 19 Jahren schloß ich mich 1951 den „Zeugen" an, kam aber im Laufe der Jahre mehr und mehr in einen Gewissenskonflikt. Theorie und Praxis, Lehre und Leben stimmten bei den „Zeugen" nicht überein. Und zwischen dem christlichen Glauben, wie ich ihn in der Bibel kennenlernte, und der Wachtturm-Ideologie klaffte ein abgrundtiefer Gegensatz. Ich zog mich zurück und teilte der Führung in Wiesbaden meine Gewissensbedenken mit. Nach mündlichen Diskussionen mit den zuständigen Funktionären, die ultimativ Anerkennung der Wachtturm-Führung und Lehre forderten, und nach vielen Gesprächen mit „Zeugen Jehovas", die dazu führten, daß sofort eine Anzahl von ihnen meinem Beispiel folgten, wurden sie und ich kurzerhand ausgeschlossen. Begründung, in meinem Fall: "… völlig außer Harmonie mit der Neuen Welt bzw. Wachtturm-Gesellschaft".

Der gesamte Briefwechsel, einschließlich der Ausschlußmitteilung, sind Beweis genug, daß meine Trennung freiwillig und aus Gewissensgründen geschah. Trotzdem verbreiten die „Zeugen Jehovas" unwahre und diffamierende Behauptungen über mich und andere. So also reagiert die „Neue-Welt-Gesellschaft", wenn einer ihrer Anhänger es wagt, selbständig zu denken, Gottes Wort zu: erforschen und d a r a n zu glauben. Das verlockende Angebot der Freiheit zum selbständigen Bibelstudium ist für sie nur ein Mittel, Menschen in ihre Organisation zu locken, um ihnen dann diese Freiheit für immer zu rauben. "Jesus sagt: „Ich bin die rechte Tür. Wer durch mich eintritt, wird selig sein, er wird ein- und ausgehen und Weide finden . . . Ich bin gekommen, daß sie leben können und im Überfluß finden, was sie brauchen."
(Joh. 10,9.10. Zink). - Hans-Jürgen Twisselmann

"HABT SALZ IN EUCH"
Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Studienartikel
Lehrstück Wt. 22/2, S. 695-700
"Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wißt, wie ihr einem jeden zu antworten habt." Wie erklärt nun die Wachtturmgesellschaft die Bedeutung dieser Aufforderung, "habt Salz in euch"? Welcher Zusammenhang besteht zwischen dieser Aufforderung und dem als Leitgedanken angeführten Bibeltext aus Kolosser 6:4? Wie erklärt die Leitung der Wachtturmgesellschaft die Bedeutung von „Eure Rede sei stets mit Salz gewürzt"?
In all ihren Darlegungen wird bewußt n i c h t auf den wirklichen Zusammenhang, die wirklich schriftgemäße Bedeutung dieser Bibelstelle eingegangen.

Wunsch und Vorstellung der Wachtturmgesellschaft
Aber wollen wir uns doch erst noch einmal vergegenwärtigen, was gemäß dem Wunsch und der Vorstellung der Wachtturmgesellschaft Anleitung zu unserem Handeln sein soll.

In den ersten Abschnitten wird das "Salz" als Erkenntnis zur geistigen Gesundheit der Christenversammlung dargestellt. Nur so ist der Beginn des zweiten Abschnittes, "Wir fragen uns deshalb, mit wieviel von diesem 'Salz' die Rede gewisser Männer bei der Gelegenheit gewürzt war …" zu verstehen. Nach der Darstellung in diesem Zusammenhang, wir vergleichen den Abschnitt zwei weiter, hatte also der Apostel Johannes (Markus 9: 38-40) nicht genügend "Salz", sprich Erkenntnis. Es ist von Selbstsucht die Rede. Er verstand nicht (vergleiche dabei die Wachtturmgesellschaft), daß auch Menschen, die nicht Jünger Jesu waren oder sind, im Namen Jesu befugt sind, tätig zu sein. Johannes betrachtete die Apostel als einzige Gruppe von Menschen (vergleiche die Wachtturmgesellschaft), so wird weiter ausgeführt, die befähigt war, im Namen Jesu tätig zu sein.

Jetzt folgt im Abschnitt acht der Hinweis, daß j e d e r tätig sein kann und belohnt wird, wenn er im Namen Jesu Christi Gutes tut.
Weiter wird gesagt, wer gleichgültig und nicht am geistigen Wohl seiner Brüder interessiert ist, verrate Selbstsucht und Lieblosigkeit und lasse erkennen, daß ihm am ewigen Leben des anderen nichts liege. "Es wäre besser, wenn sich solch fahrlässig handelnder Mensch ins Meer versenken würde", wird Markus 9:42 zitiert. Wir sollten also andere nicht zum Straucheln bringen und uns auch nicht durch andere, in die wir größere Erwartungen setzen, zum Straucheln bringen. Das bedeute unseren Tod.

Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Habt Salz in euch". Warum forderte er sie dazu auf? Weil sie einen Mangel an dem sinnbildlichen Salz der Erkenntnis verraten hatten. Das „Salz" stelle auch die Charaktereigenschaften dar, die einen veranlassen, anderen gegenüber „geschmackvoll" zu handeln. Was er sagt, werde für andere gefälliger und seine Worte seien leichter aufzunehmen und gedanklich leichter zu verdauen. Wenn wir also „Salz" in uns haben und unsere Worte damit würzen, werde es uns helfen, das zu tun, wozu Jesus seine zwölf Apostel abschließend aufforderte, „H a I t e t F r i e d e n untereinander" (Markus 5:22) W e r soll denn nun Frieden untereinander halten? Damit kommen wir zu dem entscheidenden Punkt, auf den die Wachtturmgesellschaft hinaus will. So folgt der Schlußsatz zum Lehrstück, den wir besonders beachten müssen: „Er (der Frieden) hält u n s als Gottes o r g a n i s i e r t e s Volk unter Christus z u s a m m e n".

Da liegt der Widerspruch!
Es kommt hier eine geschickte Verlagerung der Worte Jesu auf die Organisation der Wachtturmgesellschaft zum Ausdruck, ein Alleinvertretungsanspruch der Wachtturmgesellschaft, als einzig auserwähltes Volk ewiges Leben zu erlangen. Das steht in krassem Widerspruch zu dem vorher an Hand der Bibel dargelegten Ausführungen.

Fassen wir noch einmal zusammen. Was wurde ausgeführt? Die Apostel hatten nicht genügend „Salz", also nicht die richtige Erkenntnis. Jesus begründete ihnen, daß j e d e r , der in seinem Namen Rechtes tut, dazu berechtigt sei und keiner selbstherrlich irgendjemandem dieses Recht absprechen kann, unabhängig davon, ob er sein Bruder ist oder nicht.

Spätestens hier muß eigentlich jedem der Widerspruch zwischen dieser Darstellung und dem tatsächlichen Handeln der Wachtturmgesellschaft bewußt werden, auch demjenigen, der unserer Auffassung von der Widersprüchlichkeit der irreführenden, unbiblischen Lehre der Wachtturmgesellschaft noch skeptisch gegenübersteht. Prüft den Widerspruch doch selbst nach!

Wo verkündet und tätigt die Wachtturmgesellschaft diese brüderliche Liebe auch zu dem, der nach i h r e r Auffassung nicht i h r Bruder aber dennoch ein getreuer Diener Gottes ist?
Es gilt doch bloß die Lehre der Wachtturmgesellschaft und keine andere. Und der, der es wagt, das Unbiblische der Lehre aufzuzeigen, der Fragen hat, der zögert, der nicht mehr bereit ist, alles widerspruchslos hinnehmen zu müssen, wird gemaßregelt, ausgeschlossen, verleumdet.

Wo zeigt sich die geforderte christliche Duldsamkeit? Wo wird anderen praktisch die hilfreiche Hand gereicht? Aber gerade das sollen wir doch gemäß der Bibelstelle tun, die als Leittext - Kolosser 4:6 - gewählt wurde, tun! Betrachten wir alles noch einmal unter diesem Gesichtspunkt. Schreibt eure Gedanken. Hier könnt ihr euch frei äußern. - In christlicher Verbundenheit U. B.

BEGINN EINES WEITEREN AUFBRUCHS IN DER ORGANISATION?
Zur Bedeutung der Auseinandersetzung in Dresden-Leuben aus Dresdener Sicht
Die Auseinandersetzung in Dresden-Leuben-Zschachwitz, von der in CV 94/1977 berichtet wurde, zieht ihre Kreise unter den Geschwistern in unserer Stadt. Ja, es wird ganz bestimmt der Beginn eines weiteren Aufbruchs in der Organisation sein. Denn keine derartige Erfahrung bleibt ohne ihre frühere oder spätere Auswirkung. Was man einmal zur Kenntnis nehmen mußte, hat man zur Kenntnis genommen. Es wird der Same sein, der aufgeht. Jetzt mag die Meinung darüber noch geteilt sein. Aber die Zeit arbeitet gegen die Wachtturmgesellschaft. Sie kann nicht über 100 Jahre nun schon immer „diese Generation" sagen und von einer in die andere verschieben. Ihre Unglaubwürdigkeit w i r d darum offenbar! Das ist unvermeidlich! Die betreffenden Geschwister haben eigentlich ein großes Beispiel gegeben. Sie haben die Augenklappen der Wachtturmgesellschaft nicht angelegt, sondern ihre Augen zum Sehen und ihre Ohren zum Hören benutzt, um festzustellen, welche christlichen und rechtlichen Argumente gegen die Wachtturm-Endzeit-Verschiebungen sprechen, sie wirklich unglaubwürdig machen. Das ist nicht mehr hinwegzudiskutieren. Das läßt sich nur eine zeitlang unterdrücken. Was kann die Organisation schon machen? Einige meinen, der „Bazillus" sei schon drin, und es wäre besser, „vorsorglich" die Isolier-Sanktionen für „Neutralitätsverletzer" anzuwenden. Andere halten entgegen, damit würde alles erst recht zum Ausbruch kommen. Einige meinen, die zum Ausdruck gebrachte Ablehnung der antikommunistisch-staatsfeindlichen Politik der Wachtturmgesellschaft sei der Beweis der „Rebellion", andere sagen, man soll das noch nicht so streng sehen, und es vielleicht doch als in diesem Fall angewandte „theokratische Kriegslist" gelten lassen. So schwebt das Damoklesschwert. Auf jeden Fall wird aus allen Rohren gegen CV geschossen, vor allem antikommunistisch-politisch. Was wollen sie auch biblisch und christlich überzeugend dagegen vorbringen. Sie lassen damit nur immer mehr ihre heuchlerische Maske angeblicher politischer Neutralität, angeblichen Unpolitischseins, fallen. Sie zwingen damit nur umso schneller die Entscheidungen der Geschwister herbei, die ein christliches Werk tun wollen und keine staatsfeindliche Politik zu treiben wünschen. Insgesamt zeigt sich, daß die älteren Geschwister eine größere Besonnenheit an den Tag legen. Ihre Lebenserfahrung veranlaßt sie, den Dingen mehr Gehör zu schenken und sich nicht von der WTG einfach die Augen zuhalten und die Ohren zustopfen zu lassen, wenn sie etwas zur Prüfung vorgelegt, bekommen. Da jeder, der sich eine Übersicht verschafft, sehen, kann, daß die Wachtturmgesellschaft mit ihrer über 100jährigen Endzeit, die schon mehrere Generationen ins Grab sinken ließ, längst unglaubwürdig ist, werden auch die Jüngeren zur Besinnung kommen. Aus dem Funken wird auch in Dresden die Flamme schlagen!
- dr. -

INFORMATIONEN/MITTEILUNGEN
WTG-Missionare im Status amerikanischer staatlicher Entwicklungshelfer nach Äthiopien
Prof. Dr. Friedrich Heyer, Direktor des Konfessionskundlichen Seminars der Universität Heidelberg, BRD, berichtet in der Ökumenischen Rundschau 1/1971 unter dem Thema "Die äthiopische orthodoxe Kirche als unser ökumenischer Partner" u. a.: "Unter den 275 jungen Amerikanern, die mit dem Peace Corps zur Schularbeit ins Land kamen, schlichen sich auch Vertreter der 'Ernsten Bibelforscher' ein und sammelten Gruppen des Watch Tower". (S. 5)
Das amerikanische Peace Corps (Friedens-Korps) ist eine staatliche Organisation der USA für sozialpolitische Entwicklungshilfe in anderen Ländern, Sitz in Washington D. C.

Öffentliche Vorträge über das „verschobene Weltende" der WTG in Nordrhein-Westfalen 1978
In den öffentlichen Vorträgen, die allen Ortsgruppen des Freidenker-Verbandes im BRD-Land Nordrhein-Westfalen 1978 zur Verfügung stehen, lautet eines der Themen: "Das verschobene Weltende - Offenbarungen und Prophezeiungen am Beispiel der Zeugen Jehovas". Der Referent ist Reinhold Schmidt, Münster. Die Vorträge stehen unter der Regie der Schulungskommission des Landesverbandes NRW des Deutschen Freidenker-Verbandes.

Über den Umkreis des WTG-Zweigbüros in Wiesbaden
CV-Mitverbundene, die zu Besuchsgruppen im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden gehörten, teilen mit, daß im Zweigbüro etwa 190 Personen tätig sind, die in Wiesbaden und in der näheren Umgebung wohnen. Bis auf die in Sonderdiensten sind alle Mitarbeiter des Zweigbüros auf die 8 Teilversammlungen von Wiesbaden und umliegende Orte für den Verkündigungsdienst aufgeteilt. Es bestehen daher viele Möglichkeiten.

Zusammenkünfte freier Christengemeinden
In Dresden
Rob.-Blum-Straße 6 (Raum d. adv. Gem.), Samstag 13.30 Uhr
In Leipzig
Witzgallstraße 20 (Jgd.-Zi. St. Laurentius) Samstag 14 Uhr Blumenstraße 74 (Raum d. meth. Gem.) Sonntag 14 Uhr Maurice-Thorez-Straße 22 (Raumgem.) Samstag 16 Uhr
In Karl-Marx-Stadt
Gießerstraße 36 (Jgd.-Zi. St. Joseph) jeden 2. Samstag 14 Uhr
In Magdeburg
Bärstraße 9 (Raumgem.) Sonntag 14 Uhr
Bildet überall WT-freie Hausgemeinden, Hauskreise und Gruppen, die Zeit ist herbeigekommen! In CV 97 wurde über die jüngste Bildung einer freien Gemeinde in Jarmen, Mecklenburg, berichtet.

Informationen zum "Jahrbuch 1978"
Im Dienstjahr 1977 wurden laut „Jahrbuch 1978" 124 459 neue Taufen erzielt.
Damit sank dieses Taufergebnis in den Niveaubereich des Jahres 1969 zurück.

Für 198 Länder (ohne 18 andere, Verbote) werden 114 786 Taufen statistisch ausgewiesen. Tatsache ist, von diesen über Hunderttausend Taufen wurde nicht eine einzige Taufe wirksam. Millionen von Verkündigerstunden von „Haus zu Haus" ergaben an Wachstum gleich null.

Im Gegenteil, die Verluste an Verkündigern durch GE schlugen bis in das Jahr 1976 durch. 63000 Verkündiger = die Summe der zusätzlichen Verluste (durch GE + Fernbleiben) die in die Substanz der /0-Verkündigerzahl negativ eingriffen.

Folglich ist die mit 1 909 297 angegebene /O-Verkündigerzahl für das Jahr 1977 eine manipulierte Zahl des „Jahrbuch-Editors"
(JB 1978
JB 1977)
Deutschland (BRD) (E-18)
Die westdeutsche Zweigorganisation verblieb im Bereich der „roten Zahl". Die Verluste (GE ohne Tote) schlugen bis in das Jahr 1974 durch, Von 34 506 Taufen der Jahre 1972-77 wurde ca. nur 1/3 wirksam.
USA (G-6)
Die Taufdynamik dieser Zweigorganisation = gebrochen, das Taufergebnis von 1977 = 27995 Taufen, fällt weit hinter das Ergebnis von 1970 zurück. Den 328 511 Taufen der Jahre 1972-1977 stehen 198 000 Fälle GE (und Fernbleiben) gegenüber, damit wurde praktisch das Taufergebnis bis 1974 wieder ausgelöscht. Für die nächsten Jahre werden sich die genannten Zweige darauf einstellen müssen, in diesem „Tief" von „Stagnation und roten Zahlen" ausharrend zu verbleiben.

Ein seit 30 Jahren überfälliger Artikel in „Erwachet" Nr. 1178 „Rassenunterschiede - wie groß sind sie?", als „Eintrittsbillet" in afro-asiatische Länder geschrieben, zeigt diese Tendenz sehr deutlich an. Diese Frage empfehlen wir allen Studiengruppen zur Aussprache. Herzlichen Gruß und Dank übermitteln wir unserem Bruder M. in Lothringen.
W. D.

FASST MUT UND FÜRCHTET EUCH NICHT!
Die Zeit ist herbeigekommen
Liebe Leser
„Sollen sie doch!", sagte unser Bruder H. J. Twisselmann seinerzeit furchtlos, als ihm klargeworden war, daß die WTG kein Werk Gottes ist und ihm Gemeinschaftsentzug, Verleumdung unter Mißbrauch der Bibel wie Rotte Korah, Abtrünniger, Verräter, Judas, und Diffamierungen als vernichtungswürdiger Verbrecher seitens der WTG und ihr Höriger zuteil wurden. Außer, die Sache totzuschweigen, hat die WTG sich nie anders verhalten. Anstatt auf Argumente einzugehen, hat sie immer den großen Knüppel der Diffamierung, Verleumdung und des Rufmordes hergeholt: Verräter, Fluchwürdiger, Vernichtungswürdiger! Vielleicht bringt das die so Angegriffenen wenigstens dazu, daß sie schweigen, die anderen aber dazu, daß sie sich fürchten, die Argumente gegen die WTG auch nur anzuhören. Es gibt keine Diffamierung, von feindseliger, antikommunistischer politischer Verteufelung über Mißbrauch der Bibel bis zu Begriffen aus der Gosse, die seitens WTG-Höriger nicht schon gegen CV z. B. in Umlauf gesetzt worden wären. In Ermangelung seriöser Antworten auf die CV-Kritik ist das nur eine Selbstentlarvung und öffnet Aufrichtigen nur umso schneller die Augen. Fürchtet euch daher nicht, liebe Brüder und Schwestern, sondern stellt mutig und offen eure auf die Sache bezogenen Fragen, ob es wahr ist, was CV sagt. Die Auseinandersetzungen werden noch interessanter! Denn das Jahrzehnt der 70er Jahre, in dem alles auf jeden Fall zuende sein sollte, geht ebenfalls zuende, ohne daß etwas kommt! Die WTG wird sich wundern, was damit noch auf sie zukommt! Darum: Faßt Mut, und fürchtet euch nicht. Tretet mutig auf, geht voran, erkennt die Verantwortung, nicht länger andere auf falschen Wegen zu führen. Schreibt uns eure Erfahrungen. Viele warten nur auf mutige Brüder und Schwestern, die die Dinge furchtlos anpacken. Die Zeit ist herbeigekommen!
In christlicher Verbundenheit grüßen
Eure Brüder und Schwestern,
CV-Mitarbeiter und Mitverbundene
CV-Leitung Gera/Thür.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe

A 5109/78 V 71 879

-----------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 105

"Die WTG spekuliert jetzt eindeutig auf die Opfer der 'Industriegesellschaft' und ihrer Krisen, auf die, die da 'abschalten', weil sie nichts mehr mitkommen. Sie gilt es aufzufangen, unter ihnen soll 'gefischt' und 'gejagt' werden, um neue Generation Gutgläubiger zu gewinnen, wenn das Ende nun weiter verschoben wird. Unverschuldete und durch äußere Verhältnisse verursachte Unwissenheit oder mangelhafte Bildung ist keine Schande, sondern eher ein Ansporn, dies zu überwinden. Die WTG aber hält durch ihre Predigten gegen jede höhere Bildung bewußt und absichtlich auf einem mangelhaft gebildeten Niveau. Ihre Endzeitverkündigung gehört genau in diese Welt der Vereinfachung, des Naiven, ja Primitiven, der Flucht aus der Verantwortung in Scheinlösungen einer 'heilen Welt'".

Mit diesen Worten versucht die CV in dieser Ausgabe den Tatbestand zu kommentieren, dass trotz dem 1975-Desaster, diese Organisation weiterbesteht. Ein seltener Lichtblick mag man dazu nur sagen. Dennoch nur der halbe Schritt. Vorstehend gesagtes sollte ja nur für die westlichen Länder zutreffend sein. Im "heiligen Osten" hätte die Religion angeblich keine sozialen Wurzeln mehr.
Wer's "glaubt" wird selig!

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12,1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DER ZWECK DIESER ZEITSCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG) und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.

Nr. 105 Gera April 1978

ÜBERPRÜFUNG DER EIGENEN GLAUBWÜRDIGKEIT WEGEN ENDZEITLICHER 1975-FALSCHVERKÜNDIGUNG UND SOZIALER HERAUSFORDERUNG HEUTE AN ALLE CHRISTEN IST UNVERMEIDLICH

Liebe Leser,
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir sind sehr zuversichtlich, daß jeder Aufrichtige diese CV-Ausgabe mit großem Interesse .lesen wird, wenn er den Inhalt überblickt, wie jeder andere auch, der sich, in der WTG-Frage weiter informieren will. Es ist nicht wahr, die Christen sind nicht "über die Nationen und über die, Königreiche" bestellt wie die WTG jedem mit dem Jahrestext 1978 (1/78) in unchristlicher Weise in den Kopf zu setzen versucht, alttestamentalisch-vorchristliche Prophetenaufträge für heute umfälschend, Christen haben sich nicht über die Nationen aufzuschwingen, sondern sie halben demütig und bescheiden in der Zerstreuung unter ihnen zu leben.

Wer sich ein derartiges Propheten- und Wächteramt heute über seine Mitmenschen anmaßt, wird schmerzlichen Entwicklungsprozessen nicht entgehen können. Für die WTG und ihr Werk und für die, die ihr bedenkenlos folgen, ist die Zeit herbeigekommen. Sowohl durch ihre eigene Weltendefalschverkündigung mit 1975 als jüngstem Terminfiasko, wie auch durch die soziale Herausforderung unserer gesellschaftlichen Entwicklung an alle Christen, die zur Überprüfung der tatsächlichen Verantwortung vor Gott und den Menschen zwingt, zur Überprüfung der eigenen Glaubwürdigkeit.

Jeder wird erkennen, daß in dieser CV-Ausgabe wieder sehr wichtige und wesentliche Anregungen, ja Anstöße, gegeben werden, um im Zusammenhang mit der WTG und ihrer Wirksamkeit unter den Christen insbesondere zu richtigen Erkenntnissen und Entscheidungen zu kommen.
Vergewissert euch über alle Dinge haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
-------------------------------------------------------------------------------------
Wir lesen in dieser Ausgabe:
Sonderbericht:
Es kommt jetzt nach 1975 mit dem Werk der WTG alles so, wie es in CV seit 1976 vorausgesagt wurde!
Beratung mit der leitenden Körperschaft der WTG vom 7. bis 11. November 1977 im Bethel Wiesbaden!
Zum Studienartikel WT 24/3:
„Kann man in einem geteilten Haus glücklich sein?"
Wenn sie ihr Kind nun mit den Schlaftabletten getötet hätte, nur um es nicht mit dem Vater zum Weihnachtsmarkt zu lassen?
Was man über das neue Buch, „Die herannahende Weltregierung Gottes Königreich", wissen muß (2)
Ein weiterer Bericht aus Jarmen, einer kleinen Stadt in Mecklenburg
Blick über den Zaun zu den anderen Mitchristen
"Den getrennten Brüdern mit Achtung begegnen." Es gibt dazu nach 1975 keine Alternative
Vorschau: Was bedeutet das Gespräch des Vorsitzenden des Staatsrates E. Honecker am 6. März 1978 mit der ev. Kirchenleitung auch für alle anderen Christen?
-----------------------------------------------------------------

Sonderbericht
ES KOMMT JETZT NACH 1975 ALLES SO MIT DEM WERK DER WTG, WIE ES IN CV SEIT 1967 VORAUSGESAGT WURDE!
Beratung mit der leitenden Körperschaft der WTG vom 7. bis 11. November 1977 im Bethel Wiesbaden. Wie geht es weiter?
Verkündiger weitgehend in Unwissenheit gehalten
In der Zeit vom 7. bis 11. November 1977 fand im Bethel Wiesbaden eine besondere Zusammenkunft statt, an der Brüder aus 17 Ländern teilnahmen, um über Druckerei und Buchbinderangelegenheiten zu sprechen. An dieser Besprechung nahmen auch Glieder der leitenden Körperschaft teil, die dann nach der Zusammenkunft einigen europäischen Ländern einen Besuch als Zonenaufseher abstatteten. Einer dieser Brüder, Lloyd Barry, diente in der Bundesrepublik Deutschland vom 14. bis 19. November als Zonenaufseher.

In Verbindung Brüder der leitenden Körperschaft fanden in einigen Städten besondere Zusammenkünfte statt. Die Versammlungen die unter Berücksichtigung der Platzverhältnisse in den jeweiligen Hallen eingeladen wurden, erfuhren nähere Einzelheiten.
In II/78 werden die „lieben Königreichsverkündiger" unter „Wir hörten auch" zusätzlich lediglich mit den Bemerkungen abgespeist, daß dabei „auch die modernsten Arbeitsverfahren für Büro, Druck und Versand zur Sprache kamen", und daß im Büro Brooklyn ein „Geschäftscomputer" eingesetzt worden sei, der in, 9 Stunden das mache, was früher nur in 18 Tagen erledigt werden konnte. Dadurch würden alle Aufträge in den USA nun täglich erledigt werden.

Es ging nicht nur um Druckerei- .und Buchbinderangelegenheiten. Es war eine Zusammenkunft für ganz Westeuropa in Wiesbaden, dessen Zweigbüro damit zum westeuropäischen Hauptzentrum wurde, um das Werk in Europa nunmehr endgültig auf den Kurs festzulegen, der in Brooklyn für die Zukunft nach 1975 beschlossen wurde. Wir werden dies sehen.

Was wurde in CV seit 1967 vorausgesagt?
Seit 1966/67 ließ die WTG bekanntlich weltweit verkündigen, Mitte der siebziger Jahre, 1975, sei die Vernichtung „dieser Welt" vollzogen und es beginne die Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden. In CV wurde von Anfang an dazu erklärt, daß dies eine Irrlehre und falsche Prophezeiung ist. Es wurde gesagt, daß die WTG wie nach den Weltendeirrlehren von 1914 und 1925 weitermachen wird. Es wurde gesagt, daß sie alles erneut umdeuten und in weitere Generation verschieben wird. Es wurde gesagt, daß diese Weltendeverkündigung unglaubwürdig und haltlos ist, daß alles in den Abgrund gehen muß, wenn diese Unglaubwürdigkeit zum Bewußtsein kommt. Bei vielen ist das inzwischen eingetreten. Die WTG wurde mit dem Passagierdampfer „Titanic" verglichen, der von der Schiffsleitung mit begeisternder Bordmusik für die Passagiere unvermindert mit Volldampf dahingejagt wurde, obwohl man wußte, daß das Schiff tödlich angeschlagen ist und über kurz oder lang untergehen muß! Man weiß in Brooklyn, daß man das Werk in der Tat über dem Abgrund endzeitlicher Unglaubwürdigkeit und Haltlosigkeit weiter dahinjagt, denn bald nach dem CV-Vergleich mit der „Titanic" griff der WT diesen Vergleich auf, um ihn wie einen Spieß herumzudrehen!

Wer die CV-Veröffentlichungen seit 1967 zur 1975-Verkündigung der WTG heute nachliest, und wer dann vergleicht, was die WTG nach 1975 tut, um alle in Begeisterung und Hochstimmung zu halten und von der Haltlosigkeit der Endzeitverkündigung abzulenken, der erkennt, wie recht CV gehabt hat! Die „besondere Zusammenkunft" im November 1977 in Wiesbaden ist ein neuer Höhepunkt der WT-„Bordmusik" für die Fahrt in den Abgrund endzeitlicher Haltlosigkeit und Unglaubwürdigkeit.

WTG-Zonenaufseher Lloyd Barry in Westberlin
Einer unserer CV-Mitverbundenen in Westberlin nahm an dem Zusammenkommen teil, das Lloyd Barry als Mitglied der leitenden Körperschaft und WTG-Zonenaufseher in Westberlin durchführte. Natürlich schrieb er hierüber für CV, sowohl was die Wiesbaden-Zusammenkunft betrifft, wie anderweitig, hinzu kommen Mitteilungen aus den anderen Städten.

Überall, wo Lloyd Barry vor den zugelassenen Versammlungen sprach, wiederholte er mehr oder weniger die gleichen „begeisternden" Beispiele von Standhaftigkeit für die WT-Lehren in verschiedenen Ländern und über Verkündigungserfolge „außergewöhnlicher" Art. Zum Beispiel, wie in Japan ein atheistischer Professor in wenigen Wochen und auch ein drei Zentner schwerer Samurai-Ringer getauft bzw. gewonnen wurden. Von einem Mitglied der leitenden Körperschaft hatten die Geschwister allerdings mehr erwartet als bloße Erfahrungen, die man ohnehin im WT und Jahrbuch lesen kann. Kritische Bemerkungen gab es besonders hinsichtlich des Glaubensniveaus von Lloyd Barry, wenn er immer wieder die „Erfahrung" anbrachte, wie eine 80jährige Verkündigerin in Japan und ein junger Bruder mit dem Motorrad auf dem Glatteis ins Rutschen kamen und stürzten und die alte Schwester gesagt habe, das wäre der Satan gewesen, der sie am Verkündigen hindern wollte. Ein Mitglied der leitenden Körperschaft könne nicht solchen Aberglauben verbreiten, ein Verkehrsunfall auf dem Glatteis kann jahreszeitbedingt jedem passieren und hat weder mit Gott noch dem Teufel etwas zu tun.

Das Auftreten der Zonenaufseher vor den Verkündigern hatte hauptsächlich den Zweck, weniger der WTG in die Karten gucken zu lassen, als vielmehr Hochstimmung und Begeisterung zu entfachen, damit alle auf dem WT-Schiff jauchzend weiterfahren, ohne groß nach dem Ende zu fragen. Sie sotten lieber an die Ewigkeit denken.

Was sich wirklich in Brooklyn abspielt
Die Arbeit in den WTG-Druckereien wird sich radikal verändern. Die WTG ist von der gegenwärtigen Rationalisierung und Konzentrierung im kapitalistischen Presse- und Druckereiwesen erfaßt, was zeigt, daß sie dem ökonomisch völlig ausgeliefert ist. Es wurde in Wiesbaden bekanntgegeben, daß der Druck der gesamten „geistigen Speise" in etwa vier Jahren gänzlich auf Computer-Methodik umgestellt wird. Die. größte kapitalistische Computer-Firma der Welt übernimmt die in Brooklyn zusammengestellte „geistige Speise" und füttert sie in ihren Computer, der sie automatisch in über 100 Sprachen der Welt gleichzeitig übersetzt und dann wieder „ausspuckt". Einige Brüder, die fachlich das Computereinfüttern verstehen, werden dabei mitmachen können. Ansonsten liegt alles in der Hand dieser weltlichen Großfirma, die natürlich von der WTG dafür bezahlt wird. Die WTG hat in dieser Frage dann nur nach die Zahlungsverpflichtung, die die Verkündiger durch den Schriftenumsatz sichern müssen.

Diese größte kapitalistische Computerfirma der Welt arbeitet speziell für die WTG, will speziell durch die WTG-Verkündigung verdienen. Die Zusammenarbeit beruht darauf, daß die WTG selbst die einzige Firma ist, die gleichzeitig in über 100 Sprachen Schriften herausbringt und auch risikolos umsetzt, da die Verkündiger persönlich für die Bezahlung garantieren, ob sie sie los werden oder nicht.

Die Hauptfrage, die dazu in Wiesbaden gestellt wurde
Wenn es in etwa vier Jahren erst soweit ist, daß alles auf Computer umgestellt ist, dann beginnt in etwa vier Jahren erst dieser neue Massenausstoß an WTG-Schriften. Das wäre etwa 1982! Keine kapitalistische Firma würde das übernehmen, wenn die WTG ihr nicht klarmachen könnte und würde, daß das für diese Firma ein zukunftsträchtiges Geschäft ist. So ist zwischen der WTG und dieser weltlichen Firma ohne Zweifel geklärt, daß sie keine Angst vor einem Weltende zu haben braucht, daß dies nur zum ständigen „Ansporn" für die Verkündiger gepredigt wird.

So wurde umgehend in Wiesbaden auch die Frage gestellt, ob diese Zusammenarbeit mit der weltlichen Großfirma nicht bedeutet, daß die WTG selbst überhaupt nicht an ein nahes Weltende glaubt, daß sie überhaupt nicht an ein Weltende glaubt. Es wurde die gleiche ausweichende Antwort gegeben, wie 1945 auf dem Kongreß in Zürich, Schweiz, als das Ende damals um weitere 10 bis 20 Jahre verschoben wurde. Es hieß damals, daß dies nicht heiße, daß es wirklich so sein wird. 1955 kam. 1965 kam. Auch 1975 kam. Es war alles Schwindel. Die jetzige alles und nichts sagende Antwort ist, natürlich heiße das nicht, daß die WTG nicht daran glaube, daß das Ende in etwa 4 Jahren kommt. Warum dann mit weltlichen Firmen Pläne vereinbart werden und Geschäftsabschlüsse bezüglich der „geistigen Speise", die nicht nur das siebente Jahrzehnt, in dem unter allen Umständen das Ende kommen sollte, vergessen machen, sondern sie erst in den achtziger Jahren wirksam werden? Brooklyn antwortet, David habe in seinem Kampf gegen Goliath auch nur einen Kieselstein gebraucht, aber fünf gesammelt. Da ist man einfach baff!

Man kann doch nicht einfach Davids fünf Kieselsteine zitieren, um nun nach 1975 erneut die Verwendung der Worte Christi, „diese Generation wird nicht vergehen", aus den Köpfen zu „verscheuchen" und wieder in die nächste Generation zu vertragen! Das paßt doch überhaupt nicht zusammen. Das ist doch reinste Willkür. Für wie arglos, ja einfältig hält die WTG ihre Verkündiger? Meint sie, die würden alles schlucken; wenn es nur immer mit einem verblüffend wirkenden Bibelvers versehen ist? Man mißbraucht die Bibel, wie es gerade paßt, um eine Generation Argloser nach der anderen zu täuschen.

WTG-Strategie nach 1975
Es wird folgendes erkennbar, ausgehend von den Verhältnissen in den Hauptländern, von wo das Werk seinen Ausgang nimmt. Die Zahl der Menschen, die durch Wirtschaftskrisen Finanzkrisen, Bildungsmisere und Arbeitslosigkeit in ihrer Existenz verunsichert, bedroht und entwurzelt werden, bedeutet ein ständig zunehmendes Heer von materiell und geistig Benachteiligten, an den Strand Geworfenen, Niedergedrückten und Niedergehaltenen. Der "kleine Mann", die Zahl der "einfachen Leute", für die die hochindustrialisierte, hochtechnisierten, hochspezialisierten und hochorganisierten und scheinbar gerade deswegen existenzbedrohlichen Verhältnisse undurchschaubar, unverständlich und intellektuell nicht zu verkraften sind, und die deswegen "abschalten", nimmt zu. Andererseits wächst damit auch die "Gefahr" des Suchens nach einem vielleicht revolutionären Ausweg. Weitgehend setzt in den so betroffenen Kreisen jedoch eine geistige Gegenbewegung ein - natürlich nicht von allein - der "Ausweg" in eine "heile Welt" der Vereinfachung, des Primitiven und Naiven, wo alle Probleme gelöst scheinen, ohne eigenes Zutun gelöst werden bzw. ohne eigene letzte Verantwortung und Mitverantwortung, eine Art "ohne mich"-Haltung. Die „Blumenkinder" der Jesus-Bewegung in den USA und anderen Ländern veranschaulichten das. Desgleichen das Aufleben der „Jugendreligionen" aus z. T. fernöstlichen indischen Heilslehren, wie auch fundamentalistische Vereinfachungen oder Synkretismen, wie mit der „Mun"-Sekte aus Südkorea.

Die WTG spekuliert jetzt eindeutig auf die Opfer der "Industriegesellschaft" und ihrer Krisen, auf die, die da „abschalten", weil sie nichts mehr mitkommen. Sie gilt es aufzufangen, unter ihnen soll „gefischt" und „gejagt" werden, um neue Generation Gutgläubiger zu gewinnen, wenn das Ende nun weiter verschoben wird. Unverschuldete und durch äußere Verhältnisse verursachte Unwissenheit oder mangelhafte Bildung ist keine Schande, sondern eher ein Ansporn, dies zu überwinden. Die WTG aber hält durch ihre Predigten gegen jede höhere Bildung bewußt und absichtlich auf einem mangelhaft gebildeten Niveau. Ihre Endzeitverkündigung gehört genau in diese Welt der Vereinfachung, des Naiven , ja Primitiven, der Flucht aus der Verantwortung in Scheinlösungen einer „heilen Welt".

Die Illusion des „geistigen Paradieses", das simple abergläubische Niveau eines Lloyd Barry, die unmögliche Verkündigung, alle Regierungen sollen ihre Macht an Christus im Himmel abtreten, die Ungereimtheit, politische Wahlen auf Erden abzulehnen, weil Christus im Himmel zuständig sei, die Predigt, „Weltverbesserung" sei unchristlich, die Verteufelung aller Andersdenkenden, Andersglaubenden, der antikommunistische Haß zur Verhinderung jeder Verständigung, ja jedes Gespräches, die Schwarzmalerei aller gesellschaftlichen Verhältnisse, das „endzeitliche" Hinhalten immer nur „dieser Generation" seit dem ersten Endzeittermin von 1799 (!) schon, das alles und noch vieles andere mehr dokumentiert dieses WTG-Wirken im Bereich des Vereinfachen, Primitiven, Naiven. Zuviele sind es, und die kapitalistischen Krisen werfen immer neue an den Strand, die nicht mitgenommen werden, die sich nicht mehr mitgenommen fühlen, die nicht mehr mitkommen. Hier sieht die WTG ihre Chance und ihre Zukunft, eine neue Generation Gutgläubiger zu finden. Hier aber liegt auch ihre antirevolutionäre und antikommunistische Aufgabenstellung, die die in ihren Untergrundanweisungen I/78 erneut dokumentiert mit der Warnung davor, „revolutionäre Bewegungen zu unterstützen oder an solchen teilzunehmen".

Was bedeutet die jetzige WTG-Zusammenarbeit mit der größten Computer-Firma der Welt?
Es bedeutet, daß vom nächsten Jahrzehnt ab die ganze internationale WT-Verkündigung in ihren vielen Sprachen von den Geschäftsinteressen dieser kapitalistischen Computer-Firma abhängig geworden ist. Das muß man einmal durchdenken! Diese Interessenvereinbarung beweist, daß „oben" in der WTG überhaupt nicht an ein Weltende geglaubt wurde und wird! Daß der ständige Weltende-Ansporn nur Mittel zum Zweck ist, die „Bordmusik" für die Titanic-Fahrt der WTG über dem Abgrund ihrer endzeitlichen Unglaubwürdigkeit und Haltlosigkeit. Es bedeutet schließlich, daß CV Recht hatte, wenn seit 1967 darin gesagt wurde, daß 1975 eine Weltendeirrlehre ist und die WTG nach 1975 alles erneut weiter in die Zukunft verschieben wird! Nun sehen wir es!

Eine Aufgabe für alle Verkündiger: Wie heißt die größte kapitalistische Computer-Firma der, Welt, mit der, die WTG nunmehr für die Zukunft zusammenarbeitet?
K. O.

Auseinandersetzung mit dem vorgegebenen Studienartikel
"KANN MAN IN EINEM GETEILTEN HAUS GLÜCKLICH SEIN"
Lehrstück WT 24/3
Zur Lage in den Studiengruppen
Wir alle wissen, welche Familienprobleme es in unseren Gruppen gibt. Dieser Tatbestand war Anlaß, obige Thematik auch den Kongressen des Jahres 1977 als Hauptthema zuzuordnen. Es war nicht mehr möglich, dieser Thematik als angeblich nicht vorhanden auszuweichen. Nun wird in diesem Monat wiederum dieses Thema in den Vordergrund gestellt. Trotz der weltweit behandelten Themenstellung "Hilfestellung bei der Lösung von Familienproblemen" treten diese immer stärker auf. Das kann doch nur bedeuten, daß das Ziel mit diesem weltweiten „Bemühen" um Hilfe keine Früchte getragen hat. Im Gegenteil, daß die Verhältnisse sich noch zugespitzt haben. Woran kann das liegen?

Es wäre noch verständlich, wenn sich die Probleme um die Familie im weltlichen Bereich mehren würden. Aber sollte Jehova sein auserwähltes Volk nicht unterstützen, wenn sie nach seinem Rat handeln? Und liegt der Wille nicht vor? Woran kann es liegen, daß das Gegenteil eintritt? Der biblische Rat ist weise, und weshalb sollte es mit Jehovas Hilfe nicht möglich sein, die biblischen Grundsätze in die Tat umzusetzen? Und damit geistigen Wohlstand zu erreichen? Dabei mehren sich die Familienprobleme. Also kann es, da es keinen Segen und keine Unterstützung gibt, nicht Jehovas Rat sein, den die Organisation gibt. Wieso? Es steht doch in der Bibel, was wir tun müssen.

Steht es wirklich so in der Bibel?
Steht es wirklich in der Bibel? Steht es wirklich so in der Bibel, wie es gelehrt wird? Diese Frage muß nun eindeutig mit nein beantwortet werden! Kehren wir zur Beweisführung zu unserem Lehrstück zurück.

Gleich im ersten Abschnitt, erster Satz, wird bewußt ein entscheidender Sachverhalt falsch dargestellt. Eine Bibelstelle wird aus dem Zusammenhang genommen, um der WT-Lehre zu dienen. Im ersten Abschnitt heißt es: „Die Botschaft der Wahrheit, das Wort Gottes, wirkt wie ein Schwert", und dabei wird auf Matthäus Kapitel 10:34-36 hingewiesen. Weiter wird im Hinblick auf diese Bibelstelle ausgeführt, daß Jesus also vorausgesagt habe, daß diese Probleme auftauchen müßten.

Schlagen wir jedoch diese Bibelstelle auf und lesen selbst nach. Nachdem wir Vers 34-42 nachgelesen haben, stellen wir fest, daß in diesem Bibeltext nicht gesagt wird, daß die Botschaft der Wahrheit wie ein Schwert wirkt. Davon steht überhaupt nichts in diesem Kapitel. Wir lesen nur, daß wir nicht denken sollen, Jesus Christus wäre gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Aber weiter heißt es doch eindeutig und unmißverständlich im Vers 37, „Wer Vater und Mutter, mehr liebt als mich, der ist mein nicht wert." Und in Vers 38: „Wer nicht sein Joch auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert." Mit diesen Bibeltexten wird doch aber nur darauf hingewiesen, daß wir Jesus Christus allem in unserem Leben voranstellen sollen. Das ist doch der Haupttenor! Es gibt keinen biblischen Hinweis, daß diese Bibelstellen so, wie die WT-Leitung es möchte, ausgelegt werden können. Auch Lukas 14 Vers 26 zeigt eindeutig, daß diese Bibelstelle nicht so ausgelegt werden kann, wo es heißt: „So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein."

Wenn die WTG-Gesellschaft diese Bibelstellen als Beweis auslegt, daß diese Familienprobleme in den Gruppen auftreten müssen, so widerspricht sie sich selbst. Könnte denn Jesus Christus anweisen, daß alle ihre Familien, ihre Brüder und Schwestern hassen sollten? Könnte das wörtlich so gemeint sein? Nein! Im Gegenteil. Nach Galater 5:22 sollen wir an erster Stelle Liebe als eine, Frucht des Geistes hervorbringen. Auf die Familie bezogen heißt es für alle Menschen in Eph. 5:33: „Jeder von euch liebe seine Frau wie er sich selber liebe". Wozu also diese Verdrehung? Wozu die Verdrehung der Worte Jesu?

Warum nehmen die Probleme der Organisation zu?
Nun, in den Lehrstücken wird der Eindruck erweckt, als werde auf die Beachtung des Wortes Gottes hingewiesen. In Wirklichkeit geht es aber nur darum, kompromißlos die Verhaltenslehren der WT-Gesellschaft zu beachten. Darin liegt das Unvermögen der Aushilfe und die Ursache der Zunahme der Probleme. Nur deshalb ist es nicht möglich, die Probleme zu lösen, so daß sie sich mehren. Es ruht nämlich kein Segen auf diesen Lehren. Sie sind keine Lösung. Sie sind vielmehr Verdrehung, eine Falschanwendung von Worten Jesu, um von der eigenen Schuld ihrer Mehrung abzulenken. Da muß Gott seinen Segen versagen. Denn die WT-Gesellschaft drängt praktisch auf Verhaltensweisen, die gar nicht christlich sind sondern z. T. sogar unmenschlich. So der bekannte Blutkult mit seinen Menschenopfern, die Verhinderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung, die Verhinderung praktischer Hilfe für Menschen, die nicht, oder zeitweilig nur nicht, der Organisation angehören. Jahrzehntelang wird die Methode praktiziert, jedem durch das WT-Studium das selbständige kritische Denken abzugewöhnen. Jede echte Diskussion wird ausgeschaltet. Jegliche kritische Fragestellung wird unterbunden, etwa danach, ob sich ihr Machtanspruch und ihre Verhaltensvorschriften mit den christlichen Grundsätzen decken.

Wenn sie ihr Kind mit Schlaftabletten nun getötet hätte? Rat, der überhaupt kein Rat ist!
Gehen wir nun weiter im Lehrstück und erkennen, wie geschickt vorgegangen wird. Welcher Rat wird gegeben, wenn ein andersdenkender Ehemann seine Frau abzuhalten versucht, die Kinder im WT-Sinne zu erziehen? In Abschnitt 5/6 S. 754,755 wird ausgeführt, daß die Frau selbstverständlich alles tun solle, um ihrem Mann die Vorteile solcher Erziehung vor Augen zu führen. Wenn er aber unnachgiebig bleibt, soll die Frau mit Unterscheidungsvermögen und Verständnis vorgehen, um die Kinder doch im WT-Sinne zu erziehen. Nun, das ist doch überhaupt kein Rat, Es wird alles geschickt offengelassen, umgangen. Denn was heißt hier Unterscheidungsvermögen? Es kann alles heißen, ohne WT-Gesellschaft für eventuelle Folgen und Resultate einzustehen brauchte.

Hier ein Beispiel. Eine WT-Schwester versuchte ihren andersdenkenden Mann (er war gegen die WT-Lehren) vom Besuch auf dem Weihnachtsmarkt abzuhalten, den er mit seinem dreijährigen Sohn machen wollte. Da alle WT-Argumente den Mann nicht von seinem Vorhaben abbringen konnte, verabreichte sie ihrem Kind einfach Schlaftabletten, so daß es unterwegs einschlafen mußte und so der ganze Weihnachtsmarktbesuch verhindert wurde. Im Falle eines gefährlichen Ausganges dieser List hätte sich die WT-Gesellschaft sofort von dieser Handlungsweise distanziert. So aber können diese List und Tücke als „Erfahrung" weitergegeben werden.

Worin liegt die eigentliche Problematik im „geteilten Haus"? Tausende christlicher Partner leben mit andersdenkenden zusammen, ohne daß daraus ernsthafte Probleme entstehen. Der Andersdenkende stößt sich am allerwenigsten am christlichen Glauben. Natürlich mag es auch das geben. Aber ursächlich ist doch der Alleinvertretungsanspruch, den die WT Gesellschaft mit ihren Vorschriften geltend macht. Da nun entscheidende Vorschriften der christlichen Lehre in Wahrheit widersprechen, werden sich die Probleme, die sich mit der falschen Endzeitprophetie von 1975 unlösbar zugespitzt haben, weiter verstärken.
Werdet freie Christen

Wir hoffen, wieder einige besondere Argumente und Anregungen gegeben zu haben, um zu helfen. Mögen sich alle aufrichtigen Zeugen Jehovas von der Wachtturmgesellschaft freimachen, um freie Christen zu werden und in Zukunft nicht mehr falsche Prophezeiungen glauben und verkündigen zu müssen.
U. B.

WAS MAN ÜBER DAS BUCH „DIE HERANNAHENDE WELTREGIERUNG GOTTES KÖNIGREICH" WISSEN MUSS (2)
Jeder trägt persönlich die Verantwortung
Wir haben dieses 1977-WTG-Buch im Lichte des vorgerückten Jahres 1977, nun 1978, auf Vertretbarkeit und Verantwortbarkeit geprüft. Nachfolgend führen wir weitere verantwortungslose und haltlose Stellen dieses Buches vor Augen. Möge dies allen helfen, denen die WTG dieses Buch in die Hand drücken mag, um damit unter die Mitmenschen zu gehen. Möge es darüber hinaus auch denen helfen, die mit diesem Buch angesprochen werden.

Zur endzeitlichen 1914-Berechnung
Auf Seite 85 wird die 1914-Berechnung vorgeführt. Bekanntlich kommt die WTG auf 1914, indem sie 2520 errechnete Tage einfach zu 2520 Jahren umdeutet, ab 607 v. Chr. gezählt. Es wird einfach Hesekiel 4:6 herbeigeholt, wo in ganz anderem Zusammenhang „ein Tag für ein Jahr" gesetzt ist, nämlich eine dem Hesekiel gebotene Demonstration, weil er unmöglich 390 Jahre lang den Häusern Israel und Juda persönlich etwas vorführen konnte. Mit welchem Recht bezieht die WTG das auf ihre 1914-Berechnung? Sie tut das in eigener Machtvollkommenheit! Dafür gibt es keine biblische Begründung! So kann man jede Tageszahl in eine Jahresanzahl umdeuten, wie man es braucht! Erkennt denn niemand diese Willkür? Wenn in Kürze die Jahreszahl 1914 haltlos geworden ist, weil die „Millionen" von 1914, die „niemals sterben" sollten, „vergangen" sind, wird auch dem letzten Verkündiger klar sein, was für eine fundamentale Weltendeirrlehre er hier verkündigt hat!

Das ist doch ein grotesker weltpolitischer Bluff!
„Es war ein verfluchtes Jahr, aber auch ein gesegnetes Jahr, das Jahr 1914 .. . damals in den heiligen Himmeln - unsichtbar für Menschenaugen - von dem Schöpfer des Himmels und der Erde, eine mächtige Regierung eingesetzt … Die Nationen weigerten sich jedoch, diese Tatsache anzuerkennen" (S. 89, Abs. 1, 2). Bekanntlich soll Christus diese "mächtige Regierung" seit 1914 „in den heiligen Himmeln" verkörpern. Und weil alle Menschen oder die Nationen sich seit 1914 geweigert haben, ihn anzuerkennen und ihre Macht an, ihn abzutreten, würden sie nun vernichtet. Frage doch einmal in Brooklyn an, wie denn alle Regierungen ab 1914 ihre Macht an Christus im Himmel hätten abtreten sollen! Hätte dann die WTG-Führung in Brooklyn die obrigkeitliche Gewalt in allen Nationen übernommen? Sind nicht die Regierungen aber die rechtmäßigen Obrigkeiten von Gott? Wie kann man sie da auffordern, bei Strafe ihrer Vernichtung ihre obrigkeitliche Macht an Christus seit 1914 in den Himmel abzutreten? Ist das nicht ein grotesker religiös-politischer Unsinn und Bluff? Macht sich nicht jeder erwachsene Mensch lächerlich, der so etwas predigt? Soll man die Regierungen zum Narren halten? Wie sollte denn eine Regierung mit ihren ganzen Ministeriumsgliedern usw. solchen Machtabtritt an Christus im Himmel durchführen! Man muß ja Jehovas Zeugen hier für nicht ganz normal halten! Das ist doch schon längst keine "biblische Torheit" mehr!

Zwei Hauptgründe für diesen selbst auf Kongressen immer wieder vorgetragenen Unsinn treten hervor. Die WTG will, daß Jehovas Zeugen in den Augen ihrer Mitmenschen Toren sein sollen, von ihnen nicht ernst genommen, sondern eher verspottet, auf daß sie bei der WTG bleiben müssen, in ihrer Organisation! So kann sie dann mit der "biblischen Torheit" kommen, als ab es nur biblisch wäre, was ihnen widerfährt. Die Kehrseite ist, daß durch diese Machtabtrittsverkündigung das Gefühl sozialpolitischer Mitverantwortung unter einfachen, gerechtigkeitsliebenden Menschen verhindert wird. Frage dich, wem das nun dient.

Daniel 11 nun antikommunistisch und antisowjetisch
Sie können diese Politik nicht lassen
Als ob es nie anders gewesen wäre, erklärt die WTG, der „Nordkönig" in Daniel 11 sei die „kommunistische, totalitäre Nationengruppe" (S. 121). Es ist hier nicht erforderlich, die gesamte Skala der antisowjetischen und antikommunistischen Verleumdungen und Schmähungen, die ganze politische Hetze dieser Art aufzuzeigen, mit der die WTG aufwartet, um diese „Neudeutung" zu „begründen". Der gegenwärtige Stand der Dinge ist nun, daß es allein Sozialismus und seit der Oktober-Revolution von 1917 seien, was in Daniel 11 mit dem furchtbaren „König des Nordens" gemeint sei. Daß die WTG im Namen Gottes früheren „vergangenen" Generationen schon Kaiser Napoleon von 1799 und später Hitler als ausschließlichen und „endgültigen König des Nordens" gepredigt hat, wird ohne jeden Skrupel verschwiegen. So wird die Geschichte der WTG-Bibeldeutungen laufend "frisiert", das heißt gefälscht.

Täuschung der Öffentlichkeit in der Kriegsdienstfrage
Es heißt auf Seite 131 wie selbstverständlich: "… die Internationalen Bibelforscher, die aus Gewissensgründen den Kriegsdienst verweigerten …" Wer das so liest, glaubt: Oh die Bibelforscher oder Zeugen Jehovas sind ja sogar Kriegsdienstverweigerer! Auch das ist eine Verfälschung der Geschichte der Organisation, ein falscher Eindruck in der Öffentlichkeit, eine Täuschung der Herzen der Arglosen. Dies sind die der WTG wohlbekannten Tatsachen: Im ersten Weltkrieg leisteten die Bibelforscher sehr wohl Kriegsdienst. Im Wachtturm wurden sogar „Briefe an die Brüder im Felde" veröffentlicht! Im zweiten Weltkrieg ordnete die WTG an, daß in der Schweiz die Kriegsdienstverweigerung aufgegeben und der Kriegsdienst in den Reihen der Schweizer Armee angetreten wurde!

Frage dich doch endlich: Wie sollen die Regierungen ihre Macht seit 1914 in den Himmel abtreten?
"Nicht nur die Vereinigten Staaten von Amerika und das Britische Commonwealth of Nations, sondern auch alle anderen Nationen weigern sich, Gottes messianisches Königreich anzuerkennen" (S. 151). "… seit ihre Pacht für die Weltherrschaft … im Jahre 1914 abgelaufen ist .. . steht (Gott) ihnen gegenüber und prüft ihre Einstellung, ob sie bereit sind, sich der rechtmäßigen messianischen Herrschaft zu unterwerfen … Sie müssen jetzt zwischen nationaler Souveränität und Gottes universeller Souveränität, ausgeübt durch sein messianisches Königreich, entscheiden" (S. 161 f). „Mögen doch die Könige und Führer der Erde Gott jetzt ihre Anerkennung und Ergebenheit zuteil werden lassen! Mögen sie Jehova und Jesus Christus als seinen gesalbten König erkennen und damit in einen wahren Dienst für das Volk treten …" (S. 143).

Das ist doch gotteslästerlicher Unsinn! Die Regierungen sind doch rechtmäßige Obrigkeiten vor Gott! Auch seit und noch 1914 weiterhin! Oder hat die WTG Römer 13:1-7 ausgeschaltet? Sie können doch aus diesen biblischen Gründen ihre Macht und Souveränität gar nicht an Christus abtreten! Wie können denn Jehovas Zeugen in dieser Frage Römer 13 mißachten! Was kann denn die WTG ihnen alles aufschwatzen! Durchdenkt das doch einmal! Die WTG zwingt euch zu verkünden, daß die Regierung einen falschen Dienst am Volke leistet! Das bedeutet doch, wahrer Dienst für das Volk wäre, wenn alle von ihren politischen Ämtern zurücktreten! Und wer sorgt dann für Gesetz und Ordnung, Handel und Wandel, Arbeit und soziale Sicherheit, Volkswirtschaft und Bildung, dafür, daß alle ihr tägliches Brot und Auskommen haben? Die Regierung ist nicht für das Abtreten ihrer Macht an Christus da, sondern dafür, daß sie Staat, Ordnung, Gesetzgebung, Volkswirtschaft und Handel und Wandel für das Volk aufrechterhält! Das ist ihre unabdingbare obrigkeitliche Funktion, vor 1914 und nach 1914, nach Römer 13:1-7, was nach wie vor gilt! Man findet nicht die Worte, um diesen Abtretungsunsinn auch nur hinreichend als das darzustellen, was er ist!
Fortsetzung dieser Buch-Überprüfung folgt
F. F.

DAS IST DIE WAHRHEIT!
DARÜBER SOLLTEN JEHOVAS ZEUGEN EINMAL NACHDENKEN!
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg
Unser Anliegen
Mit unseren Artikeln möchten wir veranlassen, über einige Fragen, Probleme, Behauptungen und Beweise nachzudenken. Oft hängt von einer gründlichen Prüfung sehr viel ab. Denken wir nur einmal an die Autobesitzer. Wenn sie nicht von Zeit zu Zeit den Zustand ihres Autos überprüfen würden, dann würde es für sie katastrophale Folgen haben. Genauso sorgfältig sollten sich auch Christen bei der Prüfung ihrer Glaubenseinstellung verhalten. Es wäre unverantwortlich, leichtgläubig und gedankenlos etwas zu glauben und zu verkündigen, womit man in Wirklichkeit sich selbst und anderen schadet. Es ist unverantwortlich, einfach etwas zu predigen, wovon man nicht genau die Wahrheit weiß. Deshalb befassen wir uns hier mit sehr wichtigen Problemen, vor denen aufrichtige Zeugen Jehovas immer öfter stehen.

UNSER DENKANSTOSS
Die Fragestellung: Warum machen die Bibelausleger der Wachtturmgesellschaft laufend schwerwiegende Auslegefehler?
Diese Frage wird nach 1975 oft und mit Recht gestellt, denn viele vertrauten aufrichtig den Aussagen der Wachtturmgesellschaft, hofften darauf. Andererseits: Jeder wird einfach dazu aufgefordert, den Zeilen des Wachtturmes zu glauben. Die Satzformulierungen sind so geschickt geschrieben, um nach und nach den Eindruck zu machen, daß der Wachtturm d i e Quelle der Wahrheit ist. Mit Rückbesuchen, Heimstudien und WT-Studien wird dem bekanntlich energisch nachgeholfen, eine Nacharbeit, die die in Wirklichkeit vordiktierten Lehren in Fleisch und Blut übergehen lassen soll. Wir sollten uns dieses Vordiktieren einmal näher anschauen.

„Der Wachtturm", 1. Oktober 1973, deutsch, Seite 593/94 sagt: „Um dem Souverän des ganzen Universums zu dienen und ihn zu preisen, muss man mit der Organisation der christlichen Zeugen Jehovas verbunden sein. Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird." „Nur für sie ist Gottes heiliges Wort, die Bibel, kein versiegeltes Buch." „So erkannten sie zum Beispiel schon vor langer Zeit, daß die 'bestimmten Zeiten der Nationen', in denen die Nationen ununterbrochen über die Erde herrschen konnten, im Jahre 1914 u. Z. enden würden." „Das kann jenen Bibelforschern nur durch Gottes heiligen Geist solange im Voraus geoffenbart worden sein." (Abs. 4, 5)

Und jetzt kommt der Höhepunkt! In der ironischen Umgangssprache sagt man auch, „und jetzt kommt der Hammer!" Es heißt in Absatz 14: „Wie können wir aber beweisen, daß wir Jehovas Organisation wirklich schätzen? Indem wir zum Beispiel regelmäßig die Bibel und die christlichen Publikationen, die Gott uns durch seine Organisation zukommen läßt, studieren. Wir sollten das nie unterlassen." So fängt man aufrichtige, gläubige Menschen ein, die dann Opfer und Prügelknaben oftmals über Jahrzehnte bleiben, nur weil sie blindlings glauben, was die Wachtturmgesellschaft ihnen vorschreibt.

Die Wahrheit sieht anders aus
Fast 100 Jahre existieren die Wachtturmschreiber schon. Wer sich einmal die Mühe macht und die wichtigsten Voraussagen der Wachtturm-Bibelausleger nachprüft, der wird unweigerlich die Feststellung machen: Solchen Unsinn kann Gott seinem Volke niemals eingeben! Machen wir ganz kurz einen Spaziergang durch den Blätterwald der Wachtturmgesellschaft-Literatur, um zu beweisen, wie geistlos und gotteslästerlich die Auslegungen der WT-Bibelausleger sind.

Eine Auslegung aus dem Jahre 1920:
„Wir haben, wie zuvor dargelegt, überzeugende B e w e i s e d a f ü r, daß die alte Ordnung der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und deshalb gänzlich vergehen wird, daß die neue Ordnung hereinbricht, und das Jahr 1925 Zeuge der Auferstehung der alttestamentlichen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaues der zertrümmerten Weltordnung sein wird". (Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben. S. 103 f, WTG Barmen 1920)

1925 ging nichts von alledem in Erfüllung. Jeder ging seiner täglichen Arbeit nach. Eins erfüllte sich jedoch mit zuverlässiger Genauigkeit: Die WT-Bibelforscher hatten sich zutiefst blamiert. Ein großer Abfall von der Wachtturmgesellschaft war die Folge. Heute möchte man soetwas gern vertuschen. Haben sie wenigstens nachträglich daraus gelernt? Die Beweise sagen: Nein! 50 Jahre später im Jahre 1972, 50 Jahre nach der Falschauslegung von 1920, gibt es wieder solch geistloses Geschwätz, was dann wieder zur Enttäuschung geführt hat: Es hieß in Erwachet vom 9. April 1972, S. 26: „Unsere Generation wird das Ende der gegenwärtigen Ordnung mit ihren streßerzeugenden Problemen erleben. Wir haben sogar berechtigten Grund zu der Hoffnung, daß eine neue von Gott geschaffene Ordnung noch im Laufe des gegenwärtigen Jahrzehntes anbrechen wird."

Im Hinblick auf das 50 Jahre nach 1925 auf 1975 neu festgesetzte Weltende schrieb der Wachtturm vom 1. August 1968, S. 464, Abs. 7: "In der unmittelbaren Zukunft werden sich die Ereignisse überstürzen, denn dieses alte System geht seinem vollständigen Ende entgegen. E s d a u e r t h ö c h s t e n s n o c h e i n p a a r J a h r e, bis sich der letzte Teil der biblischen Prophezeiung über diese 'letzten Tage' erfüllen, und die Menschen, die dann noch am Leben sind, durch die herrliche Tausendjahrherrschaft Christi befreit werden!"

Der letzte Teil der biblischen Prophezeiung über die letzten Tage dieser Welt soll laut WT-Aussage die Schlacht von Harmagedon sein. Harmagedon kam aber 1975 wieder nicht. Was kam, war wieder die große Enttäuschung. Wann werden die Zeugen Jehovas der Wachtturmgesellschaft endlich gescheit? Wann werden die Zeugen Jehovas einsehen, daß man den WT-Propheten nicht mehr ernsthaft glauben kann?

Wann endlich werden sie diese Propheten verachten ob ihrer falschen Verkündigungen und sich von ihnen lossagen, wie es von Gott in 5. Mose 18:20-22 angeordnet ist?

Warum also die WT-Falschauslegungen?
Würde sich die Wachtturmgesellschaft ehrfurchtsvoll vom Geiste Gottes anleiten lassen, dann würde ihre Bibelauslegung zuverlässig sein. Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Ich werde den Vater bitten, daß er euch einen Stellvertreter für mich gibt, den Geist der Wahrheit, der für immer bei euch bleibt". Ev. Joh. 14:16 DGN. Die WT-Falschprophezeiungen beweisen, daß die WTG keinen Geist der Wahrheit hat. Sie ist kein Werk Gottes und Christi. Von "immer bei der Wahrheit geblieben", davon kann nicht im entferntesten die Rede sein.

In CV wurde ständig darauf hingewiesen, wie zweideutig die Wachtturmgesellschaft informiert. Aber man glaubte CV nicht, sondern hielt die Brüder für Satansdiener. CV hat seit 1967 bereits vor den Falschauslegungen im Hinblick auf 1975 gewarnt. Aber die wenigsten nahmen diese Warnung ernst. Nun haben sie die Quittung dafür. Zwei Jahre nach 1975 sehen wir deutlich, daß die Harmagedon-Verkündigung für 1975 wirklich nur Geschwätz war! Dennoch wurde es der ganzen Welt gepredigt. Wann werden Jehovas Zeugen endlich gescheit?

Vorankündigung
Erinnerst du dich noch daran? Unter dieser Frage wird unser nächster Beitrag eine hochinteressante Betrachtung!
- W -

DIE ZEUGEN JEHOVAS ERREGTEN MEINE AUFMERKSAMKEIT
Wie ich sie beobachtete und eingehender kennenlernte
- Eine Zuschrift -
Die Art ihres Vorgehens
Kommen die Zeugen Jehovas mit anderen Menschen ins Gespräch, so sind beliebte Diskussionspunkte negative Umweltfaktoren, besonders Beispiele aus kapitalistischen Ländern. Aber auch Naturkatastrophen oder besondere Situationen des Gesprächspartners wie Trauer, Schmerz, Krankheit, finanzielle Notlage und anderes. Die Ausführungen sind mit Bibelzitaten derart überladen, so daß der Gesprächspartner zunächst gar nicht in der Lage ist zu prüfen, ob sie dazugehören oder nicht. Sie gehen dabei vielfach so vor, daß sie weder ihren Namen noch die Tatsache des Verbotes ihrer Organisation bekanntgeben. Sie verschweigen, daß ihnen umfangreiche provokatorische antikommunistische Hetze in ihren Schriften gegen die DDR und gegen das sozialistische Ausland vorzuwerfen ist und daß sie wissentlich die Gesetze der DDR verletzen z. B. durch einen umfangreichen Geldschmuggel in die BRD. Sie beanspruchen das alleinige Recht, die wahre biblische Lehre zu verkündigen und verschweigen dabei, wie oft sie schon falsche Lehren verbreitet haben. Von den anderen Kirchen und Gemeinschaften unterscheiden sie sich im wesentlichen dadurch, daß sie ein Weltende (Harmagedon) in unserer Generation prophezeien, bei dem nur sie überleben werden. Auf der ganzen Welt gibt es nur ca. 2 Millionen Zeugen Jehovas. Ich hatte von ihren leitenden Leuten den Eindruck, daß sie genau wissen, weshalb sie es so und nicht anders tun und solche Ansprüche erheben. Eine hervortretende Absicht war, ihre Hörer daran zu hindern, sich anderweitig über sie zu informieren. So bekommt man den Eindruck, daß sie auf hinterhältige Weise versuchen, sich das Vertrauen ahnungsloser Menschen zu erschleichen. Das ist in höchsten Maße unehrlich. Sie hintergehen wissentlich und willentlich andere Menschen. Das sind nur einige Punkte, die ihnen vorgeworfen werden müssen.

Wie besonders ältere Menschen festgehalten werden
Bei einem nur oberflächlichen oder kurzen Umgang mit den Zeugen Jehovas erkennt man vieles nicht. Blicken wir aber einmal tiefer, so ergeben sich allmählich erschreckende Bilder.

Die Zeugen Jehovas haben verschiedene Termine veröffentlicht, an denen nach ihrer Meinung die Menschheit vernichtet und nur sie ein ewiges Leben erhalten sollten. Der letzte Termin war 1975.
Nun muß man sich folgendes vorstellen. Ein Zeuge Jehovas hat einen solchen Termin vor Augen. Er glaubt fest daran. Viele Stunden im Monat ist er unterwegs, um anderen Menschen seine „Erkenntnis". mitzuteilen. Er gönnt sich kaum einen erholsamen Urlaub, Qualifizierungen und berufliche Weiterbildung lehnt er deswegen ab. Er bricht mit all seinen Freunden aus der „Welt". Schließlich besteht seine Bekanntschaft nur noch aus seinen Glaubensgenossen. Das Jahr 1975 kommt und geht ohne besondere Vorkommnisse. Eine riesengroße Enttäuschung für ihn. Er beginnt, an den Endzeitlehren zu zweifeln. Er teilt seine Zweifel seinen Glaubensbrüdern mit. Deren Reaktion: Er wird aus der Organisation ausgeschlossen. Jeder Kontakt zu ihm wird verboten. Er hat somit keine Bekannten keine Freunde mehr.

Er müßte sich also einen neuen Lebenskreis aufbauen. Wenn es aber nun ein Mensch von 65, 70 oder 75 Jahren ist? Ist er dazu überhaupt noch in der Lage? Für einen älteren Menschen - und nicht nur für ihn - ist das dann eine furchtbare Situation, von den Zeugen Jehovas hervorgerufen. Nichts ist für einen älteren Menschen schlimmer, als allein dazustehen.

Was für ein geistiger Kopf dieser Organisation?
Ihre Präsidenten sind und waren einflußreiche Persönlichkeiten der amerikanischen Großbourgeoisie (US-Staatsanwaltschaft, Großkaufleute). In ihren immer wieder umgedeuteten und unglaubhaften Lehren betreiben sie ständig eine mehr oder weniger offene aggressive Politik gegen den Sozialismus. Sogar vor einer Spionagetätigkeit Hand in Hand mit dem Außenministerium der USA schreckten sie nicht zurück. Während des Hitlerfaschismus scheuten sie sich nicht, den Nazis ihre ideologische Hilfe anzubieten. Die Nazis gingen auf dieses Angebot nicht ein. Der damalige deutsche Leiter der Zeugen Jehovas, Erich Frost, lieferte viele seiner untergebenen Mitarbeiter der Gestapo und dem Konzentrationslager aus. Noch, lange nach 1945 blieb er der Leiter für Deutschland. Die Zeugen Jehovas sollen glauben, ihre leitende Körperschaft vollziehe den Willen Gottes.

Dieses sind nur einige wenige Fakten, die hier beleuchtet werden konnten? Jedes einzelne Problem konnte in diesem Rahmen nur kurz gestreift werden. Trotzdem dürfte es ausreichen, um vor Kontakten mit den Zeugen Jehovas zu warnen.
- aus Magdeburg

DER VATIKAN - DIE WTG UND CHRISTUS - EIN VERGLEICH
Vor dem Hintergrund des WTG-Weltendes von 1975
"Den getrennten Brüdern mit Achtung begegnen"
Den Wunsch auf Wiederherstellung der Einheit des Glaubens und der Liebe Christi hat der Papst am 22. Januar, anläßlich des Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen an alle katholischen und nichtkatholischen Christen gerichtet.

In seiner Kurzansprache vor dem Gebet des „Angelus" mit den Pilgern zitierte Paul VI. das Vorwort des Konzildekrets über den Ökumenismus und schloß daran drei Überlegungen, was der einzelne Katholik zur Erreichung Einheit tun kann: Das eigene religiöse Empfinden und die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche bekräftigten, für die Wiederherstellung der Einheit aller Christen beten sowie den „getrennten Brüdern" mit Achtung und Sympathie begegnen, dabei die gegenseitigen Beleidigungen und Zwietrachten der Vergangenheit vergessen und mit ihnen eine Beziehung der Freundschaft und menschlichen wie christlichen Zusammenarbeit suchen.
(St. Hedwigsblatt, Berlin, 12. Februar 1978)

Alle anderen Christen abgewiesen und verdammt
In der WT-Verkündigung werden alle anderen Gläubigen, allen voran die Christen mit der katholischen Kirche und auch den evangelischen „Tochterkirchen" intolerant bekämpft und verdammt. Unter Anleitung der WTG werden sie durch die Zeugen Jehovas mit einer „Botschaft gequält", durch die ihnen ihre bevorstehende ewige Vernichtung vor Augen gehalten wird", Dementsprechend werden sie in diesen WT-Botschaften u. a. wie folgt bekämpft und verdammt:

"Babylonische Religionisten . ..götzendienerische Religionisten… Teil der sichtbaren Organisation des Teufels .. unbußfertige Huren, eine Genugtuung, zu sehen, wie das Urteil an der größten aller Huren vollstreckt (wird) . ..Eine lange Karriere der Hurerei und Unzucht … Als-Schandfleck des 'gegenwärtigen bösen Systems der Dinge' erwiesen .. . Tempelprostituierte . . . alle Erdbewohner … vom 'Wein ihrer Hurerei' trunken geworden … Internationale Hure… Gierige Priesterschaft … gewinnsüchtige Hierarchie… 'voll von abscheulichen Dingen und Unreinigkeiten ihrer Hurerei' … Gleich ihrer Mutter sind auch ihre Töchter Huren . . Auch diese Tochtersysteme sind hurerische Organisationen . . alle Arten schmutziger Praktiken…".
Die antikatholische Spitze dieser Schmähungen bildet eine „Bloßstellung" von Papst Johannes XXIII., während er die Enzyklika „Pacem in terris" (Friede auf Erden) 1963 unterzeichnete.
(WTG-Predigt-Buch „Babylon die Große ist gefallen", Seiten 506, 508 f, 513, 577 f, 582 ff, 588. Wiesbaden 1965)

Sachlich muß hieraus folgendes bemerkt werden; Die WTG verwendet hier Texte aus der Offenbarung der Bibel. Aus der Sicht des Schreibers der Offenbarung, Johannes, war das „Weib" oder die „Hure", die „große Stadt" auf „sieben Hügeln", nichts weiter als die damalige Christen verfolgende Siebenhügelstadt Rom. Es war also die damalige heidnische römische Weltmacht gemeint. (Siehe Meyers Neues Lexikon, 1964) Die heutigen Ausdeutungen durch die WTG sind darum völlig willkürlich, wie auch die bereits mehrfache Neuumdeutung dieser Ausdeutung beweist.

Christus lehrte keine Schmähung und Verdammung anderer Christen
"Und er setzte sich und rief die Zwölfe, und sprach zu ihnen: So jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen, und Aller Knecht: Und er nahm ein Kindlein, und stellte es mitten unter sie, und herzte dasselbige und sprach zu ihnen: Wer ein solches Kindlein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat, Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgte, und wir verboten es ihm, darum, daß er uns nicht nachfolgte. Jesus aber sprach: Ihr sollt es ihm nicht verbieten, denn es ist niemand, der eine Tat tut in meinem Namen, und möge bald übel von mir reden. Wer nicht wider uns ist, der ist für uns." (Markus 9:35-40)

Die Zwölfe wußten es zunächst nicht besser, was andere betraf, die nicht in ihrer Gemeinschaft Jesus nachfolgten, sondern getrennt, die in anderer Gemeinschaft im Namen Jesu wirkten. Die WTG jedoch handelt wider besseres Wissen. Sie tritt diese Lehre Christi mit Füßen. Das Schmähen' anderer ist ihr Titus 3:2. Sogar direkt verboten! Gelten Christi Worte oder gelten sie nicht? Nachdem die WTG mit ihrem falschen 1975-Weltende vollends endzeitlich unglaubwürdig geworden ist, treten diese Bibelaussagen über andere Christen um so bedeutungsvoller hervor.
-P-

BLICK ÜBER DEN ZAUN ZU DEN ANDEREN MITCHRISTEN
Es gibt dazu keine Alternative, nach 1945
Vom 24. bis 28. August 1977 fand in Bad Blankenburg/Thüringen die 83. Allianzkonferenz der freikirchlichen Christen statt. Der Schriftleiter der evangelisch-methodistischen Christen in der DDR, Gerhard Rögner, Dresden, führte aus diesem Anlaß ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Allianz, Karl Wohlgemuth, Plauen. In diesem Jahr stand die christliche Allianzzusammenkunft unter dem Thema, „Wagnis mit Jesus". Es ging um die Entscheidung für Jesus, sowohl im täglichen Leben, im Umgang mit dem Nächsten und auch in den Aufgaben des öffentlichen Lebens. Die Durchführung der Konferenz oblag einem Komitee aus Vertretern der verschiedenen christlichen Gruppierungen, die die Arbeit der Allianz mittragen. Es ist ein christlicher Bruderbund, der der Zusammenführung und Förderung der „einen Herde unter dem einen Hirten" dient, ganz gleich, in welcher Form, fern von jedem Konkurrenzdenken. Es gibt keine Rechthaberei, „nur wir sind in der Wahrheit". Es geht vielmehr um das Weitergeben und Bezeugen der Wahrheit Gottes und seiner Liebe, um die Entscheidung für Jesus als die Mitte unseres Lebens. Wort und Werk, 9/77.

Hätten sie stattdessen besser an die haltlosen Weltendeverkündigungen der WTG, zuletzt 1975, glauben sollen? Hat die WTG-sie nicht durch Jehovas Zeugen einst jahrzehntelang sinnlos als religiös abstempeln und verteufeln lassen in der WT-Selbstgerechtigkeit, nichts mit Religion zu tun zu haben? Haben das alle schon wieder vergessen? Baut die

WTG ihr falsches Endzeitgebäude nicht auf dem Gottesglauben auf, der vor ihr da war und von den anderen Christen begründet wurde? Da die als immer wieder unglaubwürdig erwiesene Endzeitausrichtung der Daseinszweck des WT-Werkes ist, gibt es zum Zusammenführen aller aufrichtigen Christen „unter dem einen Hirten" keine Alternative, in der haltlosen Endzeitausrichtung der WTG schon gleich gar nicht.

Der Rat der Stadt Bad Blankenburg hatte die Konferenz um 30 Helfer gebeten, um eine plötzliche günstige Wetterphase gerade zu dieser Zeit für einen außerplanmäßigen Ernteeinsatz zu nutzen, geht es doch um unser aller Brot. Spontan verließen 90 junge Christen ihre Konferenz-Bibelbesprechungen und folgten dem Aufruf. Der Bürgermeister übermittelte in seinem Dank an die Konferenzleitung anerkennende Worte über den vorbildlichen Einsatz. Die Bibelbetrachtungen wurden nachträglich vom Tonband gehört. Das finanzielle Entgelt für ihren Arbeitseinsatz stellten die jungen Konferenzteilnehmer für den weiteren Ausbau eines Heimes für hirngeschädigte Kinder zur Verfügung. Ist das nicht wirkliches Christentum ohne nach dem Glauben des anderen zu fragen, wie es Jesus in seinem Gleichnis in Lukas 10:3-37 lehrt? Unter der WTG ist das unmöglich.
CVN

INFORMATIONEN /BERICHTE/ MITTEILUNGEN
Zum Tode von WTG-Präsident N. H. Knorr
Bekanntlich starb WTG-Präsident Nathan Homer Knorr am 8. Juni 1977. Auf Grund einer Mitteilung aus Wiesbaden konnte das schon in der CV-Ausgabe vom Juni 1977 berichtet werden, Die WTG selbst schwieg offiziell wochenlang hierüber. Erst im August 1977 berichtete das BRD-Zweigbüro Wiesbaden im „Königreichsdienst" an untergeordneter Stelle nebenbei: "Außerdem möchten wir Euch mitteilen, daß am Bruder Knorr am 8. Juni verstorben ist …". Der USA-Wachtturm brachte die Todesnachricht erst in der Ausgabe vom 1. August 1977.

Erfahrung in Dresden-Laubegast
Vor denen, die ihre haltlosen Endzeitlehren und ihre antikommunistisch-politische Ausrichtung noch nicht kennen, spielen sie sich auf als „über die Nationen und über die Königreiche bestellt", um sie ebenfalls gegen Christen, Gesellschaft und Staat feindlich auszurichten. Sachkundig angesprochen verfallen sie jedoch nicht nur in "hinterhältige List" (2. Kor. 4:2 NW), sie seien völlig unpolitisch und nur religiös, sie verleugnen sich sogar völlig! Geschehen im März 1978 in Dresden-Laubegast. Nun, das ist Wachtturm-Erziehung. Sie kann überwunden werden. Alle Aufrichtigen werden sie schließlich überwinden, und zu einer normalen religiösen und politischen Haltung zurückfinden.

Wir bitten um Verständnis
Auf Grund des Sonderberichtes in dieser CV-Ausgabe über die Beratung im Bethel Wiesbaden haben wir die angekündigten Berichte über den WTG-Blutkult nur zurückgestellt.
Zur Neuorientierung und Standortbestimmung für Christen in unserem Lande heute
Was bedeutet das Gespräch des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich. Honecker, am 6. März 1978 mit der evangelischen Kirchenleitung, Bischof D. Albrecht Schönherr, auch für alle anderen Christen?

Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern!
Habt ihr dieses Gespräch in Presse, Rundfunk oder Fernsehen verfolgt oder wenigstens nachgelesen? Hat jemand herauszufinden versucht, was die Aussagen dieses Gespräches speziell für Jehovas Zeugen bedeuten würden? Der Bericht sagt z. B.: „Innenpolitisch verfolge die DDR unbeirrbar den Kurs des Wachstums, des Wohlstandes, und der Stabilität weiter: Vorrangiges Bestreben sei es, daß die Menschen unseres Landes in Frieden leben können und ihnen die Früchte ihres Fleißes sowohl in materieller als auch in kultureller Hinsicht zugute kommen. Den Kirchen als Kirchen im Sozialismus, so betonte Erich Honecker, eröffnen sich heute und künftig viele Möglichkeiten des Mitwirkens an diesen zutiefst humanistischen Zielen. Wir gehen von der Beteiligung aller Bürger am Werk des Sozialismus aus, das im gesellschaftlichen wie im individuellen Interesse liegt. Der Vorsitzende des Staatsrates erklärte zur Situation der Kirchen und Christen in der DDR, daß die Freiheit der Religionsausübung - bei klarer Trennung von Staat und Kirche verfassungsmäßig, garantiert und in der Praxis gesichert ist. „Wir bringen hier sehr viel Verständnis auf, und daran halten wir fest."

Lest die nächste CV-Ausgabe, dieses Gespräch ist von großer Tragweite. Was diese CV-Ausgabe betrifft, studiert sie gründlich; verbreitet sie weiter unter allen, die betroffen und angesprochen sind, verwendet sie, um weiter den Weg zur Freiheit aus der WT-Bevormundung bzw. in freie Christengemeinden zu ebnen.
In christlicher Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
------------------------------------------------------------------------------------------------
„Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe

A 5133/78 V 7 1 1128

-------------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 106

Eine kosmetische Veränderung ist ab dieser Ausgabe zu registrieren. Die Präambel wurde umformuliert. Nun liest man darin auch Sätze wie: "Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden."
Genau dieses Ziel hat aber unterm Strich, die CV n i c h t erreicht. Ohnehin war diese Präambeländerung nur Kosmetik. Schon rund anderthalb Jahre später, war dies dann auch optisch offenkundig. Auch diese Präambel verschwand in der Versenkung. Sie wurde aber nicht mehr durch eine neue ersetzt, sondern schlichtweg ersatzlos gestrichen.

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
- 1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DIE MISSION VON CV
ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit.

Nr. 106 Gera Mai 1978

"ICH WÜRDE DER EINLADUNG VON CV GERN FOLGEN, ZUMAL ICH DAVON ÜBERZEUGT BIN, DASS DA KEIN LEERES STROH GEDROSCHEN WIRD .. "
So lautete ein herzlicher Dank für eine CV-Einladung, die aus Krankheitsgründen nicht wahrgenommen werden konnte
Liebe Leser
Es ist inzwischen so, daß CV von Zeugen und auch ihren Interessierten direkt aufgesucht wird, um sich zu informieren. Immer mehr möchten vor einer Entscheidung in der WTG-Frage nicht nur die WTG hören, sondern vor allem vorher wissen, was berechtigterweise kritisch gegen die WTG vorgebracht und beachtet werden muß. Ein echtes Befolgen oder Beachten der Worte der Schrift setzt sich durch; "Vergewissert euch über alle Dinge …" 1. Thess. 5:21, So nahm z. B. jüngst ein junger ZJ-Interessierter mit gewissem Erstaunen ein altes WTG-Buch zur Hand, worin ihm bewiesen wurde, daß die WTG ihr erstes „Endzeitdatum" schon mit 1799 im Namen Gottes verkündigte! Daß sie ihre „Endzeit" also schon über 2 Jahrhunderte dahinschiebt! Der Schädel brummte am Ende von den vielen Beweisen, wie, er sagte.

Wer in diese CV-Ausgabe schaut, findet wieder Anregungen in großer Fülle und Tragweite für die christlichen Entscheidungen, die jetzt jeder fällen muß im 3. Jahr schon nach dem letzten falschen WTG-Weltende. Wenn man sich vor Augen führt, was alle Menschen in allen Ländern von ihren Größten bis zu ihren Kleinsten tun oder lassen müßten angesichts der Verkündigung eines Weltendes, das sich dann aber als falsche Prophetie erweist, den kann mit 5. Mose 18:20-22 nur die allergrößte Empörung packen über einen falschen Propheten!

Lest diese CV-Ausgabe. Reicht sie weiter. Sprecht darüber furchtlos in den Studiengruppen oder wo ihr sonst mit Brüdern und Schwestern zusammenkommt. Macht anderen Mut, ebenfalls CV zu lesen und frei darüber zu sprechen. Wie kann man sich weigern, informiert zu sein? Ringsherum wird CV verbreitet, muß man nicht einfach wissen, was da auf einen selbst zukommen kann? Natürlich! Der größere Gesichtspunkt aber ist, daß ernstgenommene christliche Verantwortung einfach erfordert, hier hörende Ohren und sehende Augen zu haben. Darum immer wieder:
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess, 5:21 NW
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wir bringen in dieser Ausgabe
Neue abenteuerliche Orientierung durch die WTG in Westeuropa zur Ablenkung von der erneuten Verschiebung des "Weltendes" nach 1975!
Lloyd Barry aus Brooklyn in der Bundesrepublik und Westberlin
Die vereinten Nationen müssen erst noch die Religion vernichten?
Zum neuen WTG-Buch "Die herannahende Weltregierung Gottes Königreich" 1977
Was bedeutet das Gespräch des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR am 6. März 1978 mit der evangelischen Kirchenleitung auch für alle anderen Christen?
Die WTG-Ausrichtung auf dem Prüfstand
Auseinandersetzung mit dem WT-Studienartikel
"Der guten Botschaft gehorchen - ein Lebensweg"
Lehrstück 2/1
Kein Christsein ohne im neuen Bunde zu sein
Dienst am Wort als freier Christ - 12
Beweise sprechen für sich!
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg
Ist die WTG-Blutverkündigung ein Gebot Gottes oder nicht vielmehr unchristlicher Blutkult?
Ein gerichtlicher WTG-Blutkult-Prozeß in der BRD?
Der giftige Qualm hätte das Baby getötet
Bericht aus dem Kreis Beeskow
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
NEUE ABENTEUERLICHE ORIENTIERUNG DURCH DIE WTG IN WESTEUROPA ZUR ABLENKUNG VON DER ERNEUTEN
VERSCHIEBUNG DES „WELTENDES" NACH 1975
Mitglieder der Leitenden Körperschaft der WTG als Zonenaufseher in Westeuropa. Lloyd Barry aus Brooklyn in der Bundesrepublik und Westberlin
Im November 1977 fand im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden, ein WTG-Gipfeltreffen statt. WTG-Beauftragte aus 17 Ländern, in denen WT-Literatur hergestellt wird, waren zusammengezogen worden. Eine Gruppe der Leitenden Körperschaft war aus Brooklyn, New York, USA, gekommen. Über die Teilnahme von WTG-Präsident F. W. Franz wurde offiziell nichts bekanntgegeben. Neben neuen, technisch-organisatorischen Veränderungen von einer Tragweite, die von den meisten überhaupt noch nicht durchschaut wird, wurden auch neue "weltpolitische" Endzeitorientierungen gegeben, die nicht weniger "umwälzend" sind. Die herübergekommenen Mitglieder der Leitenden Körperschaft hatten die Aufgabe, in Westeuropa als Zonenaufseher herumzureisen, um auf Sonderveranstaltungen die Neuorientierungen selbst in die Hand zu nehmen. In der BRD waren mehrere große Zusammenkünfte vorgesehen. Dort und in Westberlin trat Lloyd Barry, Brooklyn, auf.

Was für eine neue Nach-1975-Orientierung wurde gegeben?
Über die technisch-organisatorischen Veränderungen wird noch ausführlich berichtet. Hier soll geprüft werden, was bezüglich der Endzeitverschiebung neu zutagetritt. Daß für dieses WTG-Gipfeltreffen in Westeuropa das Zweigbüro in Wiesbaden gewählt wurde, zeigt an, daß dies künftig offensichtlich das WTG-Zentrum in den Ländern der Europäischen Gemeinschaft (EG) Westeuropas sein wird.

Wie würde es jetzt nach 1975 weitergehen? Lloyd Barry: Alles würde zeigen, daß das "Ende" sehr nahe ist. Jetzt sei es so, daß sich die revolutionären Kräfte in den Vereinten Nationen gegen die Christenheit wenden würden, ehe das Ende kommt. Diese Gefahr gehe von China, von "Rot-China" aus das jetzt auch maßgeblich in der UNO sei. "Rot-China" sei der entscheidende Faktor. Die Witwe von Mao Tse Tung spiele eine bestimmte Rolle dabei. Lloyd Barry zitierte einige WTG-Älteste aus Hongkong, die nach China reisen konnten, um Angehörige zu besuchen, die jedoch der WT-Verkündigung feindlich gesonnen waren. Da habe man die Beweise.

Was soll man dazu sagen?
Es ist absoluter Unsinn und wildeste politische Spekulation, reinste politische Großtuerei, zu predigen, China wolle und werde die Christenheit vernichten, weil China gegen die Religion sei. Die angeblichen "Erfahrungen" einiger. WTG-Ältester aus Hongkong werden zu einer schillernden Seifenblase aufgepustet, die nur Unwissende und Einfältige blenden kann.

Vielleicht wissen es die neuen WTG-Zonenaufseher nicht: Schon nachdem das 1925-Weltende der WTG als falsche Prophezeiung erwiesen war. wurde mit solchen China-Spekulationen gearbeitet. Im "Goldenen Zeitalter" von 1925 wurde seinerzeit zur Ablenkung die frühere deutsche kaiserliche Anti-China-Hetze von einer angeblichen "gelben Gefahr" für Europa neu aufgezogen, politisch antikommunistisch aufgeputzt in Form gräßlicher "asiatischer" Fratzen mit Hammer und Sichel versehen und als göttliche "Erfüllung" der Heuschrecken aus Joel in die Welt gesetzt. Als diese Hetze nicht mehr zu halten war, erklärte die WTG einfach die Zeugen Jehovas selbst als "Erfüllung" dieser Heuschrecken. Es ist erstaunlich, wie diese alten Ladenhüter wieder hervorgeholt werden, um nun von 1975 abzulenken. Wenn Lloyd Barry und die anderen neuen Zonenaufseher nicht naiv sind, sondern ebenfalls um diese frühere politische Weltende-Hetze mit China wissen, dann richten sie sich politisch selbst. WTG-Präsident F. W. Franz hat die Anti-China-Hetze von 1925 selbst mitgemacht damals. Mit aufrichtigem Christentum hat das nichts mehr zu tun.

Was ist die Wahrheit in dieser Sache? Ist China gegen die Religion? Dies sind die Tatsachen: Dem "Nationalen Komitee der politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes", das aus 1989 Mitgliedern besteht, gehören 16 Vertreter religiöser Gemeinschaften an. Sie vertreten den Buddhismus, den Islam und das Christentum. Zu ihnen gehört der Pantschen Lama aus Tibet, der Generalsekretär der protestantischen Kirchen Chinas Liu Liang-mo, der Präsident des Theologischen Seminars in Nangking Bischof Ting Kuangshun, der Mukdener katholische Erzbischof Pi Shu-shi und der Bischof von Schanghai und Jesuit Chang Chia-shu. Der chinesische Ministerpräsident Hua Guofeng erklärte in seinem Bericht auf dem jüngsten Nationalen Volkskongreß: "Wir müssen in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Verfassung weiterhin die Politik der Religionsfreiheit durchführe" Und als Mitglied der Vereinten Nationen ist China verpflichtet, international die UNO-Grundsätze der Religionsfreiheit zu beachten, und steht auch, dazu. Die Wirklichkeit und ihre Weiterentwicklung ist also das krasse Gegenteil von dem, was die WTG-Führung jetzt wieder auf Massenveranstaltungen in die Welt setzt. Jeder, wenn er nur ehrlich will, kann das nachprüfen.

Ein einziges religiös-politisches Abenteurertum
Es ist keineswegs die Privatverkündigung von Lloyd Barry, was er da auf öffentlichen Massenveranstaltungen über China predigt. Es ist von der WTG-Führung vorgegeben. Einmal wäre schon zuviel. Aber schon dreimal hat die WTG ihrer "Zeichen der Zeit" im Laufe ihrer mehr als 100jährigen Tätigkeit wieder ausgelöscht, umgedeutet bzw. umfrisiert: Mit den Büchern "Das vollendete Geheimnis" 1917, "Licht" 1930, "Babylon" 1963/65, und "Geheimnis Gottes vollendet" 1969/1970. Den jetzigen UNO-"Wahrheiten" gehen schon drei andere einschlägige falsche Prophezeiungen voraus. Kein Mensch, der sich wirklich eine Übersicht verschafft, kann der WTG noch irgendeine ihrer "göttlichen Wahrheiten" ernsthaft abnehmen. Jede wurde, wenn sie nicht mehr länger zu halten war, wieder verworfen und durch Neudeutungen ersetzt, egal, ob dies das Gegenteil von dem war, was vorher gepredigt wurde oder nicht.

Die jetzt von der leitenden Körperschaft der WTG neu verbreitete "endzeitliche" Weiterausrichtung für die Zeit nach dem erneuten falschen Weltende von 1975 ist in Wahrheit einer der übelsten antikommunistischen und verleumderischen Ladenhüter, auf die man verfallen konnte. Nur Unwissende, Leichtgläubige und Naive, was das allgemeine gesellschaftliche Verständnis betrifft, können dadurch weiter getäuscht und "endzeitlich" hingehalten werden. Seitens der WTG aber ist dies skrupelloses religiös-politisches Abenteurertum, denn sie weiß um ihre früheren diesbezüglichen ganzseitigen GZ Hetzkarikaturen wie auch um die tatsächlichen Sachverhalte eines Landes. In ihrer "Erwachet"-Zeitschrift beweist sie nur zu oft, daß sie auch ganz anders kann, wenn sie sich davon etwas verspricht. Es interessiert sie überhaupt nicht, was das gegebenenfalls für Opfer unter den einfachen Brüdern und Schwestern der Organisation bedeutet. Was ließ sie z. B. alles bis vor die Gerichte gehen um ihrer forschen Obrigkeitsverkündigungen willen von 1929 bis 1962, und wenn es Freiheit, Gut und Leben kostete. Wieviele hat sie im Laufe der 100 Jahre ihrer Tätigkeit für offensichtliche politische Irrlehren ins Feuer gejagt. Ihr Jahrhundertweg ist besät mit "Generationen", die sie hat "vergehen" lassen, alles im Namen Jesu Christi und unter Mißbrauch seiner Worte.
Wendet euch an CV, um euch über alles wahrheitsgetreu einen Überblick zu verschaffen und sachlich zu informieren!
K. 0.

DIE VEREINTEN NATIONEN MÜSSEN ERST NOCH DIE RELIGION VERNICHTEN?
Zum neuen WTG-Buch "Die herannahende Weltregierung Gottes Königreich" (1977) - Schluß
Nach Seite 176-178 soll jetzt gepredigt werden, der "Anfang des Endes" sei, wenn sich die UNO "haßerfüllt" gegen die Religion wendet und sie vernichtet. Das ist nicht nur, eine verdeckte Ende-Verschiebung bis an den Sanktnimmerleinstag Das kann überhaupt nicht eintreten, weil der Grundsatz der Religionsfreiheit zu den Existenzgrundlagen der UNO gehört. Sind die Verkündiger in den Augen der WT-Führung politisch dumme Hühner? Solche Predigt bedeutet doch einen förmlichen religiös-politischen Amok-Lauf, ein ständiges Anrennen mit dem Kopf gegen die Wand. Denn die Wirklichkeit entwickelt sich ja genau entgegengesetzt.

Nehmen wir nur die jüngsten Beispiele. Genau im Jahr des jüngsten falschen WT-Weltendes, 1975, fand die internationale Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki, Finnland statt. Unter Punkt VII wurde in der KSZE-Schlußakte festgelegt: "Die Teilnehmerstaaten werden die Menschenrechte und Grundfreiheiten, einschließlich der Gedanken-, Gewissens-, Religions- oder Überzeugungsfreiheit für alle ohne Unterschied der Rasse, des Geschlechts, der Sprache oder der Religion achten." Der Generalsekretär der UNO, Dr. Kurt Waldheim, würdigte das Treffen und seine Ergebnisse ausdrücklich mit den Worten: "Ein solches Treffen hat in unserem Jahrhundert, wenn nicht Oberhaupt in der Geschichte nicht seinesgleichen." Nie würde und könnte die UNO die Religion vernichten. Solche Prophezeiungen sind religiös-politischer Bluff. Auch die WTG kennt die UNO-Satzung, die das unmöglich macht. 1976 fand in Berlin eine Internationale Konferenz kommunistischer und Arbeiterparteien statt, die das gültige Wort von kommunistischer Seite zu dieser Frage sprach. Im Dokument der Konferenz heißt es: Eine wichtige Rolle im Kampf um die Rechte der Werktätigen, für Demokratie und Frieden spielen immer breitere katholische Kräfte, Angehörige Zeit aus Liebe anderer christlicher Religionsgemeinschaften und Gläubige anderer Konfessionen. Die kommunistischen und Arbeiterparteien sind sich der Notwendigkeit des Dialoges und gemeinsamer Aktionen mit diesen Kräften bewußt, was ein untrennbarer Bestandteil des Kampfes für die Entwicklung Europas im demokratischem Geist, in Richtung auf den sozialen Fortschritt ist." Die Wirklichkeit entwickelt sich immer weiter in dieser Richtung!

Vom 6. bis 10. Juni 1977 fand in Moskau die Weltkonferenz der Vertreter der Religionen für dauerhaften Frieden, Abrüstung und gerechte Beziehungen zwischen den Völkern statt. Etwa 650 prominente Vertreter der buddhistischen, der christlichen, der hinduistischen, der jüdischen, der muselmanischen, der schintoistischen und der Sikh-Religion waren aus 107 Ländern zusammengekommen. Erstmals wurde in solcher sein Weise, die wachsende Bedeutung der Weltreligion für Frieden und Gerechtigkeit manifestiert. Die Sowjetregierung übermittelte eine Botschaft an die Weltkonferenz, die allen Teilnehmern Erfolg in diesem Dienst am Frieden wünschte. Der persönliche Vertreter des UNO-Generalsekretärs Dr. Kurt Waldheim wünschte diesem Forum der Religionen den größtmöglichen Erfolg.

Das ist die wirkliche Entwicklung der Lage! Sie straft die WT-Prophezeiungen über die UNO und die Religion gröblichster Lügen! Nur: Noch allzuwenig Christen verfolgen das gründlich genug, sonst wurden sie auf die WT-Verkündigung nicht hereinfallen. Und wer von den Zeugen Jehovas selbst überprüft das schon! Das allein ist die Stärke der WTG: Die Unwissenheit über die Wirklichkeit! Und die hält sie in ihren Reihen kräftig aufrecht!

Alle immer wieder und immer weiter hinhalten ist die Taktik der WTG
"Wir gehören zu 'dieser Generation'. Worauf warten wir denn noch?", herrscht die WTG auf S. 152 schließlich jeden an. Noch weiter wird vorgeprescht: Du sollst "zu jeder Zeit an seinem Kommen interessiert" sein und "ihm zu jeder Zeit aus Liebe zu Diensten stehen". Liebe und Gehorsam würden "ständig auf die Probe gestellt". Man müsse "immer darauf vorbereitet" sein! S. 158. Zu jeder Zeit? Ist denn jede Zeit Endzeit? Zu jeder Zeit zu Diensten sein, ja, das allein will die WTG! Darauf läuft das alles hinaus! Es gibt nichts, worauf du warten könntest.

Im nächsten Atemzug wird das natürlich sofort wieder abgeschwächt: "Die messianische Weltregierung" stehe natürlich "unmittelbar bevor"! S. 159. So wirst du kurz schockiert, aber gleich wieder in der gewohnten Denkweise aufgefangen. Zwei Schritte vor, einen wieder zurück, um dich langsam daran zu gewöhnen. Überhaupt nichts steht unmittelbar bevor. Immer wurde es wieder an den Horizont geschoben, wenn es doch heran sein sollte. Dasselbe Spiel wird jetzt nach 1975 wiederholt. Denkst du wirklich, andere merken das nicht?
Kein ehrlicher und aufrichtiger Christ kann das mitmachen.

Es wäre viel mehr noch aus diesem 1977-Buch der WTG vor Augen zu führen. Die Zahl der Beispiele genügt aber. Ein einziges Beispiel würde schon genügen, weil man im Namen Gottes nicht einmal eine einzige falsche Prophezeiung machen darf! 5. Mose 18:20-22. Möge es für alle eine Hilfe sein, denen die WTG dieses Buch zur Verbreitung in die Hände zu drücken versucht, wie auch für alle, die sich damit auseinandersetzen möchten und müssen. Das Buch ist eine einzige Täuschung der Herzen der Arglosen.
F. F.

WAS BEDEUTET DAS GESPRÄCH DES VORSITZENDEN DES STAATSRATES DER DDR E. HONECKER AM 6. MÄRZ 1978 MIT DER EVANGELISCHEN KIRCHENLEITUNG AUCH FÜR ALLE ANDEREN CHRISTEN?
WTG-Ausrichtung auf dem Prüfstand - ein Signal zum Aufbruch!
Was mancher in Rostock möchte
Erinnern wir uns zunächst. Am 6. März 1978 empfing der Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, den Vorstand der Evangelischen Kirchenleitungen mit ihrem Vorsitzenden, Bischof D. Dr. Albrecht Schönherr. Es fand ein konstruktives und freimütiges Gespräch statt vor allem über die grundsätzlichen Fragen des Wirkens von Christen in der sozialistischen Gesellschaft. In der politischen und kirchlichen Presse wurden ausführliche Berichte dazu veröffentlicht. Gespräche, die hierüber mit bisher WTG-geführten Zeugen Jehovas u. a. in Rostock geführt wurden, zeigten, daß auch hier nicht nur Aufgeschlossenheit, sondern Bejahung zum Durchbruch gekommen ist. Man mochte die Aussagen mit jenen teilen, .die die Erde verderben'. Sie betreiben eine vom 6. März 1978 gern voll in Anspruch nehmen.

Vergegenwärtigen wir uns, wohin die WTG führt
Den Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften als solche im Sozialismus, heißt es in den Aussagen vom 6. März 1978, "eröffnen sich heute und künftig viele Möglichkeiten des Mitwirkens" an den zutiefst humanistischen Zielen in der DDR. "Wir gehen von der Beteiligung aller Bürger am Werk des Sozialismus aus, das im gesellschaftlichen wie im individuellen Interesse liegt." Die WTG dagegen bevormundet in übelsten antikommunistisch-politischem Jargon: "Die Zeugen Jehovas in Ostdeutschland mußten zuerst auf das Ende der Naziherrschaft Hitlers warten, und jetzt müssen sie das Ende der neuen totalitären Regierung abwarten, die die Naziregierung ablöste, das Ende der kommunistischen Regierung, die von dem zur Zeit von Breshnew beherrschten Sowjetrußland abhängig ist. Sie sind entschlossen zu warten, bis Jehova sie befreit." (WT 15. 2. 1965, S. 110). Nicht Mitwirken und Beteiligen, sondern Vernichtung des Sozialismus will die WTG hiermit von allen ihren Zeugen verkündigt haben.

In dem Gespräch vom 6. März 1978 heißt es weiter: Der Christ darf "seine Existenz als Staatsbürger nicht nur so verstehen, daß er die bestehenden Gesetze rein formal beachtet, sondern daß er sich von seinem Glauben her mitverantwortlich sowohl für das Ganze als auch für den einzelnen und für dessen Verhältnis zum Ganzen weiß."

Die WTG dagegen bekämpft nach wie vor jede Mitverantwortung unter den Christen: "Wer sich an den Weltverbesserungsprogrammen dieser Welt beteiligt, zieht sich die Feindschaft Gottes zu." Auf Erden sei die WTG-Organisation "die einzige Bewegung, die wahre Aufbauarbeit tut. Alle anderen, die ein Teil dieser Welt sind und an ihren Plänen, Programmen und Werken teilhaben, werden ihr Schicksal mit jenen teilen, 'die die Erde verderben'. Sie betreiben eine Tätigkeit, die mit Gottes aufgerichtetem Königreich außer Harmonie ist und durch die sie sich Ruin und Verderben zuziehen". (WT 1. 11. 1960). Wo wären selbst die WT-Zeugen heute, wenn nach 1945 z. B. keine "weltliche" soziale Aufbauarbeit geleistet worden wäre, wenn man die WTG ernst genommen hätte?

In dem Gespräch vom 6. März 1978 wird weiter gesagt: "Offenheit und Durchsichtigkeit sind das Barometer des Vertrauens. Das Verhältnis von Staat und Kirche ist so gut, wie es der einzelne christliche Bürger in seiner gesellschaftlichen Situation vor Ort erfährt."
Die WTG setzt dem nach wie vor entgegen: Eine mit verdeckten Methoden durchgeführte Untergrundtätigkeit unter antikommunistischen politischem Aspekt, Lug und Trug und Irreführung der Behörden und "obrigkeitlichen" Institutionen ausgegeben als "theokratische Kriegslist", Mißtrauen und Feindschaft gegen Staat und andere Kirchen, in der gesellschaftlichen Situation vor Ort eine antikommunistische politische Verfeindung unter den Mitmenschen, die dadurch irregeleitete WT-Zeugen hervorstoßen läßt, daß ihnen die deutsch-sowjetische Freundschaft z. B. "schon zum Halse heraushängen" würde. Unter der Behauptung politischer Neutralität in Wahrheit Erziehung zu politischer Heuchelei und Lüge.

In einem Kommentar von Radio DDR heißt es: "Das Spitzengespräch am 6. März zeigte, daß die weltanschaulichen Gegensätze zwischen Christen und Marxisten keine unübersteigbare Barrieren bilden."
Demgegenüber schürt die WTG mit der Übernahme der imperialistischen Doktrin "Christentum oder Kommunismus" (Erwachet 8. Juni 1955) seit je einen unbändigen Haß gegen den Kommunismus und baut Barrieren, die unübersteigbar sein. sollen: "Koexistenz mit roten Regimen" gleiche "unmoralischen Beziehungen", und wer "Frieden mit den Kommunisten" mache, begehen "Hurerei" und sei "mit Gotteshassern ins Bett gegangen". (WT 1. 4.1974, S. 131).

Noch viel mehr könnte zitiert werden. Die WTG ist mit ihrer Organisation nicht nur weit entfernt davon, Christentum im Sozialismus zu predigen und anzuerkennen. Sie verführt nach wie vor dazu, das Christentum zu einem sektiererischen Kampf gegen den Sozialismus zu mißbrauchen.

Was ist zu tun?
Die Auseinandersetzung mit dem politischen Mißbrauch des Christentums durch die WTG und die Abkehr von ihrer Bevormundung sind unvermeidlich. Jeder muß sich entscheiden. Man kann nicht diese WT-Verkündigung bejahen und unter den Mitmenschen vertreten und erwarten, daß man unbehelligt bleibt. Die WTG selbst stellt alle, die ihr folgen, gegen die sozialistische "die Menschen betreffende Ordnung", die Christen doch "um des Herrn willen" in Wirklichkeit untertan zu sein haben (1. Petrus 2:13, Menge). Diese WT-Predigt sozialpolitischer Verantwortungslosigkeit kann nicht unwidersprochen bleiben. Der erneute falsche Weltende-Termin von 1975 sollte die Entscheidungen jetzt umso leichter machen.

Aus den Aussagen der Begegnung vom 6. März 1978 wurden generell für die Christen in unserem Lande inzwischen eine ganze Reihe Schlußfolgerungen gezogen. Die Bedeutung dieses Gesprächs z. B. für den künftigen Weg der Christen sei noch nicht abzusehen, auf lange Sicht werde dadurch das Verhältnis der Christen in unserer Gesellschaft geprägt (NZ 11. 3. 1978). Alle in verantwortlicher Stellung haben es als ihre Aufgabe anzusehen, den einzelnen Christen zu helfen, seinen Standort in unserer Gesellschaft zu finden (NZ 13.3. 1978). Es vollzieht sich ein langjähriger kontinuierlicher Prozeß, der manchmal einen schmerzlichen Lernvorgang darstellt, und der noch nicht abgeschlossen ist (Radio DDR 12. 3. 1978). Es wird deutlich, daß Blockaden und sektiererische Haltungen überwunden werden müssen (NZ. 11. 3. 78). Es ist ein Signal für die Weiterführung dieses geistigen Prozesses gesetzt und bedeutet zugleich Einladung und Aufforderung an die Christen (Standpunkt 4/1978).

Alle, die das diesbezügliche sektiererische Verhalten der WTG erkannt haben und erkennen, sind hier ebenfalls angesprochen. Sollte nicht, wer da ein freier Christ geworden ist, seine Mitverantwortung erkennen und mithelfen den rechten Weg zu finden, wo er noch blockiert ist? Jak. 5:19, 20. Für alle, die immer noch. der WTG folgen, sollte es ein Signal sein, endlich damit Schluß zu machen, an die göttliche Autorität der WTG zu glauben und sich und einander damit zu quälen. Die Zeit i s t herbeigekommen!
- P -

Auseinandersetzung mit dem von, der Wachtturmgesellschaft vorgegebenen Studienartikel:
"DER GUTEN BOTSCHAFT GEHORCHEN - EIN LEBENSWEG"
(Lehrstück Nr. 2/1, S. 9-13, Thema des Monats)
Argumente und Anregungen zum Nachdenken für jeden verantwortungsbewußten Zeugen Jehovas.
Argumente und Anregungen zum Nachdenken für jeden verantwortungsbewußten Zeugen Jehovas.
"Was fordert Jehova von dir zurück als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott." Diesen Text aus Micha 6:8 stellt die Wachtturmgesellschaft dem Studienartikel voran. Ja, wenn wir alle diese Eigenschaften hervorbringen, so werden wir Gottes Segen tatsächlich erlangen können.

Gottes Segen und die Lehren der Wachtturmgesellschaft
Können wir aber Recht üben und Güte lieben und bescheiden wandeln und dennoch uns von den haltlosen und Verderben bringenden Lehren der Wachtturmgesellschaft leiten lassen? Wir wollen diese Frage untersuchen. Jedem, der gewillt ist, Jehova aufrichtig zu lieben und zu dienen, wird nach Prüfung der dargelegten Fakten die Antwort zu dieser Frage leichtfallen. Das jedoch allein genügt nicht.

Ziehe daraus die Konsequenzen. Befürchte nicht, allein dazustehen. Überall in den Versammlungen sind Brüder im Aufbruch. Es werden immer mehr, die sich freimachen von der Wachtturmgesellschaft.
Da wir selber diesen Weg gegangen sind wissen wir, wie schwer das ist. Aber können wir es selbst verantworten, so weiter zu leben? Ihr habt den Vorteil, Menschen zu finden, die für euch Wegbereiter waren und in liebender Güte uneigennützig bereit sind, euch zu helfen. Sie fühlen sich verantwortlich auch für dich. Da sie jahrelang geblendet von der Wachtturmgesellschaft, selbst als Lehrer viele Menschen irregeführt haben, wollen sie einen Teil der Schuld abtragen und auch dir helfen.

Ist es einem Menschen unmöglich, ein Christ zu sein?
Unter dieser Überschrift stellt der Wachtturm weitere Fragen wie: Ist es schwierig, ein Christ zu sein? Fordert Gott etwas Unvernünftiges? Verlangt er etwas "ganz Großes", etwas Menschenunmögliches? Und er beantwortet diese Fragen auch: Nein, es ist nicht schwierig, ein Christ zu sein. Danach ist ein Christ - original aus dem WT Seite 9 Textziffer 4 - derjenige, der nach Micha 6:8 wandelt, also Recht übt, Güte liebt, und bescheiden mit Gott wandelt.

Lassen wir uns nicht blenden von dieser: Antwort. Denken wir an den uns gelehrten Alleinvertretungsanspruch, wonach nur die Mitglieder der Wachtturmgesellschaft die auserwählten Überlebenden sind. Wenn wir das Recht üben, was der Wachtturm als Recht gelten läßt, wenn wir die Güte lieben, die der Wachtturm als Güte bestimmt, und wenn wir den Weg wandeln, den die Wachtturmgesellschaft uns vorschreibt, so können wir weiter unter der Wachtturmgesellschaft verbleiben. Gibt es nun außerhalb der Organisation Christen?
Wie tief ist doch die Kluft zwischen dem, was geschrieben steht, und was tatsächlich gelehrt und als Maßstab gesetzt wird.

Gottes Maßstab - Maßstäbe der Wachtturmgesellschaft.
Weiter wird ausgeführt, alles was Gott wünscht ist; daß die Menschen natürlich leben. Natürlich leben bedeutet, sich an Gottes Maßstäbe zu halten (1. Tim. 4:8) (6:6-8). Leben wir eigentlich nach Gottes Maßstäben? Nach jahrelangem Wachtturmstudium ist es kaum zu glauben, daß das nachstehend im WT Aufgeführte Gottes Maßstab sein soll.

Wir haben uns schon se sehr daran gewöhnt, daß Gott alle die verdammt, die nicht der Organisation angehören; und nun soll es ohne die Organisation möglich sein, Gott zu dienen? Ein Wandel? Vorsicht! Es dient nur dazu, nach außenhin die Lehren der Wachtturmgesellschaft zu verdecken, um neue Menschen anzulocken, denen man noch nicht mit "schweren Geschützen" aufwarten kann. Aber lesen wir, was dazu im Lehrstück geschrieben steht.

"Unvollkommene Menschen machen zwar viele Fehler; manchmal sogar schwerwiegende, doch gerade deshalb ist das Sühnopfer Christi dargebracht worden (Hebr. 4:15,16). Wenn jemand eine Sünde begeht, so haben wir einen Helfer im Vater, Jesus Christus; einen Gerechten. Und er ist ein Sühnopfer für unsere Sünden, doch nicht nur für die unsrigen, sondern auch für die Sünden aller übrigen Menschen."

Vergleicht mit Begebenheiten aus eurem eigenen Erleben, wie in dieser Frage die Wachtturmgesellschaft ihre eigenen Inquisitionsgerichte entwickelt hat, wie sie Brüder, die eine Sünde begangen haben, behandelt hat. Kennt ihr auch nur einen Fall, wo sie nach diesen Grundsätzen gehandelt hat? Ihr Verhalten fördert in Wahrheit die Heuchelei, Unaufrichtigkeit, die Lüge, die durch die Angst vor dem Ausschluß geboren wird.

Welche Rolle spielt die Bibel als Richtschnur im Leben?
Diese Frage müßte im Wachtturm lauten: Welche Rolle spielt die Lehre der Wachtturmgesellschaft als Richtschnur im Leben Es steht außer Zweifel, daß die Lehre des Wachtturm an erster Stelle steht. Dazu hast du dich schon bei deiner Taufe bekannt.
Nun aber sagt das Lehrstück: "Da Christen erkannt haben, daß sie sich von Gott leiten lassen müssen, wenn sie sich an s e i n e Grundsätze halten möchten, spielt das B i b e l studium eine wichtige Rolle." Weiter wird ausgeführt: Das bedeutet jedoch nicht, daß alles, was darin steht, buchstäblich zu verstehen wäre. Zugegeben, sie enthält viele buchstäbliche Gebote, aber vieles von ihrem Inhalt ist geschichtlich und vieles ist in symbolischer oder bildlicher Sprache geschrieben" Und nun folgt die kühnste und verlogenste Behauptung: "Der Kontext und andere damit in Verbindung stehende Erklärungen helfen den S t u d i e r e n d e n
z u  u n t e r s c h e i d e n , welche Texte buchstäblich und welche sinnbildlich sind."

Welch ein Hohn für alle dem Wachtturm anhängenden Menschen Also sie selbst erkennen die wahren Lehren! Sie selbst sind dafür verantwortlich, nicht der Wachtturm! Wenn sie das verbreiten, was der Wachtturm ihnen lehrt, sind sie trotzdem allein schuldig!
Wir wissen und haben es alle am eigenen Leibe verspüren müssen, daß allein der Wachtturm bestimmt, was symbolisch, was sinnbildlich und was buchstäblich zu verstehen sei!

Biblische Grundsätze und WT-Maßstäbe
In Abschnitt 10 des Lehrstücks wird ausgeführt: "Das Leben des Christen besteht daher nicht aus einer Sammlung von Regeln oder Riten. Matth. 5:44. Jesus war ein Mensch, der Gott in jeder Hinsicht wohlgefällig war. Obwohl er vollkommen war, führte er kein asketisches Leben. Er war bei Hochzeiten und bei Gastmählern zugegen, ja er schätzte die guten Dinge, die das Leben bietet. Er hatte Freude am Leben und an seiner Arbeit. Was bedeutet das? Das bedeutet, daß Jesus sich nicht fernhielt von den kulturellen Ereignissen. Diese Hochzeiten und Gastmähler waren mit Bestandteil der kulturellen Entwicklung jener Zeit. Er liebte seine Arbeit."

Heute soll es noch Ansicht der Wachtturmgesellschaft, die auch streng darüber wacht, einem Zeugen Jehovas verboten sein, nicht mit dem Glauben zu vereinbaren, eine Theater-, Konzert- oder Kinovorstellung, geschweige denn eine Kulturveranstaltung mit dem Arbeitskollektiv zu besuchen. Langsam hat auch in fast jedem Zeugenhaushalt das Fernsehgerät Einzug gehalten, obwohl es darum große Auseinandersetzungen und Anfeindungen gab.

Wieviele in der Organisation können sich nicht an ihrer Arbeit freuen. Die Lehre der Wachtturmgesellschaft hat ihnen jegliche Qualifikation und jegliche Aktivität untersagt. Sie arbeiten unter ihren Fähigkeiten, können sich nicht bestätigen, sind in Wirklichkeit unzufrieden und verletzen in Wirklichkeit Gottes Gebot.

Abschließend folgt im Lehrstück ein Appell, der eigentlich an die Wachtturmgesellschaft selbst gerichtet sein sollte. Da wir aber nicht erwarten können, daß sie sich von ihren eigenen falschen Lehren abkehrt, sollen die nachfolgenden Grundsätze aus der Bibel dir helfen, deine Haltung deinen Brüdern und Schwestern gegenüber zu überprüfen. Hilf d i r selbst und i h n e n !

Sei nicht allzu gerecht oder übermäßig weise und suche bei anderen nicht ständig nach Fehlern und Mangeln. Prediger 7:16. Übertritt nicht die Gebote Gottes um der Lehren des WT willen. Mache nicht Gottes Gebote ungültig durch die Vorschriften des WT. Matth. 15:1-9. Besprich dich mit deinen Brüdern und Schwestern. Betrachtet die euch zur "Speise" gereichten Dinge mit wachsamen Augen!
Wende dich mit deinen Problemen an uns in christlicher Verbundenheit.
U. B.

KEIN CHRISTSEIN OHNE IM NEUEN BUNDE ZU SEIN
Dienst am Wort als freier Christ - 12.
Rechtfertigung aus Glauben für jeden nur im neuen Bund
So lautet der Ausspruch Gottes: "… Nein, das ist der Bund, den ich nach jenen Tagen mit dem Hause Israel schließen werde, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreiben." Jer. 31:31-34. Dieser Leittext aus Jeremia 31 beinhaltet weit mehr, als bis jetzt behandelt wurde. Das Wissen und Verständnis über den neuen Bund ist nun einmal erste Voraussetzung für alle Christen, eine begründete Hoffnung auf das einzige Christen verheißene Erbe hegen und den dafür geeigneten Weg gehen zu können. Siehe auch: Joh. 14:1-6, Eph. 4:1-6, Phil. 3:17-23.

Im letzten Beitrag wurde festgestellt, daß der neue Bund bereits seiner Bestimmung gemäß wirksam geworden ist. Kein Geringerer als Jesus Christus, der Gottessohn, eröffnete ihn und ladet alle dazu ein, ihm nachzufolgen. Daraus ergeben sich Konsequenzen, die unbedingt zu beachten sind. Jeremia sagte: Nach dieser Zeit, oder: nach diesen Tagen. Damit wird gesagt, daß mit dem neuen Bund ein neues Zeitalter eingeleitet und der Zweck der Bündnisse verändert wird. Über die Außerkurssetzung des alten Bundes sagt Vers 32:
"…denn sie haben meinen Bund gebrochen, ich aber habe sie verworfen." Damit bringt Gott selbst zum Ausdruck, daß der alte Bund nach Form und Inhalt nicht geeignet ist, die Segnungen, die sich an die Merkmale des neuen Bundes knüpfen, zu gewährleisten. Somit ergeben sich Fragen, die eindeutig beantwortet werden müssen. Warum ein neuer Bund? Worin liegt der Vorzug des neuen Bundes? Welche Veränderung im persönlichen Verhältnis zu Gott ist durch den neuen Bund gegeben? Welche Lehren gilt es zu ziehen? Die Erkenntnisse aus diesen Fragen bedeuten den Schlüssel zu der Tür, durch die jeder Christ gehen muß, um Rechtfertigung aus Glauben und Vergebung der Sünden zu erlangen, ohne die es keine Hoffnung auf das Erbe der Verheißung gibt. Es hilft niemandem, wenn er die Auseinandersetzung mit diesen Fragen anderen überläßt. Jeder muß zur eigenen Stellungnahme kommen und sich selbst einen Standpunkt des Glaubens erwerben. Zwar können wir uns gegenseitig Hinweise, Ermunterungen und Ermahnungen geben. Aber Stellung beziehen muß jeder selbst, und sein Verhältnis zu Gott kann nicht von Organisationen abhängig sein oder bestimmt werden, sondern ist ein mündiges und individuelles.

Warum ein neuer Bund?
Charakter und Inhalt des neuen Bundes sind Grundlage christlichen Glaubens und Handelns noch dem Willen Gottes Dem alten Bund werden Werke der Gerechtigkeit zugrundegelegt als Ergebnis geforderten Gehorsams durch die Gesetzgebung auf Sinai und die daraus abgeleiteten besonderen Satzungen. Dieser Bund wurde immer wieder gebrochen und war nicht dazu angetan, die notwendige Gesinnung hervorzurufen, um die Regeln des Bundes aus freiem Antrieb des Herzens zu tun. So erwies sich, daß der alte Bund nicht zum gottgewollten und verheißenen ewigen Leben führen konnte. Es wurde eher ein hoffnungsloser Zustand offenbar. Wenn also das verheißene Leben aus Verdienst nicht zu erreichen war, mußte eine Basis gefunden werden, es auf dem Wege der Gnade und zugerechneten Gerechtigkeit zu erlangen. Das war der Grund für. den neuen Bund, der nunmehr erfüllt werden konnte.

Paulus erörterte dieses Problem. Er sagt in Gal. 3:11, 23, 24: "Daß aber auf Grund des Gesetzes niemand bei Gott gerechtgesprochen wird, ist offenbar, denn nur der aus Glauben Gerechte wird leben. Ehe aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt, eingeschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. Somit ist das Gesetz nur ein Zuchtmeister für uns geworden bis zu Christus, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden." Fortführend und deutlicher: "Als aber die Erfüllung der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn . . . dem Gesetz unterworfen, damit er die dem Gesetz Unterworfenen loskaufte, auf daß wir die Annahme an Sohnesstatt erlangten." Gal. 4:4-5. Es war also Gottes Wille, daß sein Sohn, den er als Erretter der Menschen sandte, das Gesetz erfüllte und es ablöste, damit die Gnade wirksam werden konnte. Die Gnade beinhaltet nun: Freigemacht von der Gehorsamspflicht zur Erfüllung des Gesetzes noch dem Buchstaben durch das Inkrafttreten des Gesetzes des Geistes. Das Gesetz des Geistes aber ist der zusammengefaßte Begriff des Inhaltes und Charakters des neuen Bundes.

Kein Christsein, ohne im Sinne des neuen Bundes wiedergeboren zu sein
Im Johannes-Evangelium, 3. Kapitel, sagt der Herr: "Wenn jemand nicht von oben her (von neuem) geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen' (Vers 4). Nicodemus verstand nicht, daß Jesus damit meinte, daß es im Menschen zu einer neuen Schöpfung kommen muß. D. h., er muß von einer völlig neuen Gesinnung erfüllt und angetrieben werden, die in der Gemeinschaft des Geistes mit dem Herrn ihren Ausdruck finden soll. Deshalb wurde Jesus deutlicher und sagte: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von oben her (von neuem) geboren werden." (Vers 5-7)

Übereinstimmend damit schrieb Paulus: "Als aber die Gütigkeit und die Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes erschienen war, hat er uns, nicht auf Grund von Werken in Gerechtigkeit, die wir getan hätten, sondern noch seiner Barmherzigkeit, gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung kraft des heiligen Geistes." Tit. 3:4-5. Somit wäre die Frage des Warum dahingehend zu beantworten, daß Gott den neuen Bund schuf, um die Verheißung an Abraham zu erfüllen und Gnade vor Recht walten zu lassen.

Worin liegt der Vorzug des neuen Bundes?
Auf den kürzesten Nenner gebracht: In der Fassung des Gesetzes nach dem Geiste. Darüber gilt es Klarheit zu gewinnen Das Gesetz Gottes drückt seinen Willen aus. Hinsichtlich der Erfüllung des Gesetzes nach dem Geiste müßte uns interessieren, worin der Wille Gottes uns betreffend besteht.

Im Leittext dieser Betrachtung heißt es, "ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und es ihnen ins Herz schreibe" Damit ist gesagt, daß es sich nicht mehr um einen Akt des Gehorsams (furchterfüllte Unterwerfung entgegen dem natürlichen Empfinden) handeln kann und soll, sondern die künftige Verhaltensweise wird durch den freien Trieb des Herzens nach der neuen Gesinnung bestimmt werden. Im vorigen Beitrag (11) wurde das wichtigste Merkmal der von Gott gewünschten veränderten Gesinnung erwähnt.

Um Barmherzigkeit zu üben, bedarf es einer völligen Wandlung der Grundsätze und Leitmotive des persönlichen Handelns Das geht nicht ohne Unterstützung und Anregung, eines Vorbildes, dem man nacheifert. Da gibt es nur eine Wahl: Gott selbst. Jesus sagte: "Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist." Mehr noch, er offeriert uns Gott, seinen Vater, auch als unseren Vater. Das bezieht sich ganz konkret auf das neue verwandtschaftliche Verhältnis nach der Gemeinschaft des Geistes mit Gott, nach seinem eigenen Willen, wenn wir dem Sohne angehören. Anders kein Christsein. Joh. 16:26-27.

Also: Wer in die Wirksamkeit des Gesetzes des Geistes einbezogen ist, tut aus freiem Antrieb (Bedürfnis des Herzens), was dem Wesen dieses Geistes entspricht. Das heißt nicht weniger als: Wer dem Geiste nach ein Sohn Gottes geworden ist, tut, was er vom Vater gesehen (wahrgenommen) hat. Wem gar nichts einfallen sollte, der denke daran und lerne begreifen, mit wieviel barmherziger Liebe ihm der Vater täglich ohne Verdienst begegnet.

Somit ist der Vorzug des neuen Bundes darin begründet, daß das Verhältnis zu Gott nicht mehr in Furcht und Knechtschaft beruht, sondern durch die Gemeinschaft des Geistes eine Sohnschaft bedeutet, und, daß die Handlungen, die durch den Geist der neuen Gesinnung bestimmt werden, die Erfüllung des Gesetzes sind und damit eine begründete Hoffnung auf das Erbe der Verheißung gegeben ist.
Die letzte Frage, welche Lehren gilt es zu ziehen?, soll im nächsten Beitrag in CV behandelt werden.

BEWEISE SPRECHEN FÜR SICH
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg
Liebe Leser, liebe Brüder und Schwestern!
Wenn ein Autobesitzer nicht von Zeit zu Zeit den Zustand seines Wagens überprüfen würde, dann würde es eines Tages katastrophale Folgen für ihn haben, nicht wahr? So hängt von einer gründlichen Prüfung oft sehr viel ab. Genauso sorgfältig sollten sich Christen bei der Prüfung ihrer Glaubenseinstellung verhalten. Es ist nämlich unverantwortlich, leichtgläubig und gedankenlos, etwas zu glauben und zu verkündigen, womit man sich selbst und anderen in Wahrheit schadet. Es ist unverantwortlich, etwas zu predigen, wovon man nicht genau die Wahrheit weiß, was man nicht wirklich kritisch zuvor überprüft hat. Denn wir sind ja erwachsene Menschen und sollten mündige Christen sein.

Unser Denkanstoß

Diese Illustration wurde im "Erwachet" vom 22. 4. 1972 in der ganzen Welt verbreitet zum Beweis dafür, daß 1975 das Weltende hereinbricht:
Wir erinnern uns-noch sehr gut daran. Viele Millionen Menschen in vielen Ländern haben es heute noch in der Hand, heute, im Jahre 1978. Was sagt es uns heute? Die Wt-Gesellschaft möchte, daß wir den Kopf davor in den Sand stecken.

Laßt es uns betrachten. Der aufmerksame Leser und Betrachter wird sehr gut die Markierungen erkennen, die die Zeitepochen andeuten sollen: Die Erschaffung des Menschen, die Sintflut, den Tod Jesu Christi. Auch das Jahr 1914 ist angedeutet. An der Grenze des sechstausendsten Jahres sehen wir interessanterweise wieder eine Markierung. Was zeigt sie an? Den Beginn der 1000-Jahrherrschaft Christi! Und unter diesem Bild ist deutlich zu lesen: Da wir uns Mitte der 1970er Jahre dem Zeitpunkt nähern, wo 6000 Jahre der Menschheitsgeschichte enden, besteht die herrliche Hoffnung, bald von dem gegenwärtigen Druck befreit zu werden."

Nach dieser bildlichen Darstellung ist einwandfrei verkündigt worden, daß mit dem Ende der 6000 Jahre Menschheitsgeschichte die 1000-Jahrherrschaft Christi beginnt. Das heißt also, daß laut WTG-Verkündigung mit 1975 Offenbarung 20:1-6 in Erfüllung gehen müßte, wo es heißt: "Danach sah ich einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der hielt den Schlüssel zum Abgrund und eine lange Kette in der Hand, Er packte den Drachen, die alte Schlange, die auch Teufel und Satan genannt wird, und fesselte ihn für die nächsten tausend Jahre Nichts dergleichen hat sich ab 1975 bemerkbar gemacht, obgleich die Wachtturmpropheten im Jahre 1975 die Erfüllung von Offenbarung 20:1-6 verkündigten.

Lassen wir ihnen noch die Zeit bis 1980, falls sie sich um ein paar Jahre verrechnet haben. Dann ist aber auch das Ende des Jahrzehnts der siebziger Jahre fällig! Wir sind gespannt, wie sie ihre Unwahrheiten, die nun bereits zur Gotteslästerung führen, mit neuen lügenhaften Äußerungen decken wollen. Mit Sicherheit werden sich auch zu dieser Zeit tapfere Brüder und Schwestern in der Organisation erheben und nicht mehr länger schweigen und alles bedenkenlos hinnehmen. Es werden noch mehr Tatsachen, Dokumente und Erfahrungen zur Veröffentlichung kommen, die der Wachtturmgesellschaft ihre "endzeitliche" Maske vom Gesicht reißen und alle zum Nachdenken anregen! Es sind nur noch zwei Jahre bis dahin!

Im WT vom 15. 3. 1977 Seite 175/176 heißt es aufschlußreich: "Wir werden noch weiter ausharren müssen. Können wir noch eine ganz kleine Weile ausharren? Wenn ja, dann werden wir es erleben, daß Gott, der Kommende, zur rechten Zeit eintreffen und die Verheißung, die er uns gegeben hat, erfüllen wird. Was für den ewigen Gott eine ganz kleine Weile ist, könnte für uns zwar eine sehr lange Zeit sein.'

Die Uhr ist abgelaufen. Erinnern wir noch einmal daran, was die Wachtturmpropheten damals 1972, drei Jahre vor 1975 sagten: "Unsere Generation wird das Ende der gegenwärtigen Ordnung mit ihren streßerzeugenden Problemen erleben Wir haben s o g a r  b e r e c h t i g t e n  G r u n d zu der Hoffnung, daß eine neue, von Gott geschaffene Ordnung  n o c h  i m
L a u f e  d e s  g e g e n w ä r t i g e n  J a h r z e h n t s anbrechen wird!" Auf diesen Text kommen wir im Jahre 1980 noch einmal zurück!
Vorankündigung: Als nächstes kommentieren wir einige Briefe, Vorträge und Artikel aus der WTG-Organisation.
- W -

IST DIE WTG-BLUTVERKÜNDIGUNG EIN GEBOT GOTTES ODER NICHT VIELMEHR UNCHRISTLICHER BLUTKULT?
Nach dem Exorzismus-Prozeß vor dem Landgericht in Aschaffenburg/Bayern auch ein WTG-Blutkult-Prozeß in der BRD?
Nicht über das hinaus, was geschrieben steht
Unsere Bezugnahme: 1) CV Nr. 88/1976, 2) CV Nr. 101/1977 und 3) CV Nr. 104/1978 mit ausführlichen Erörterungen zur Sache. Jedermann kann sie zur Information und Verwendung anfordern.
Wir fassen hier noch einmal die christlichen Hauptbeweise gegen die WTG-Blutverkündigung zusammen, um sie zur praktischen Nutzanwendung bereit zu haben.
1. - Die WTG verfälscht grundsätzlich den gesamten Sachverhalt Denn in der Schrift ist durchweg nur vom Blutgenuß für Speisezwecke und Mahlzeiten die Rede. Blutübertragung zur Rettung von Menschenleben berührt die Schrift überhaupt nicht. Damit ist die gesamte Argumentation der WTG als schriftwidrig erwiesen, denn es heißt: Damit ihr an uns das Wort verstehen lernt: Nicht über das hinaus, was geschrieben steht. Damit sich keiner von euch für den einen Lehrer gegen den anderen in die Brust werfe." Paulus in 1. Korinther 4:6.
2. - In der gesamten WTG-Argumentation in der neuen Blutbroschüre "Jehovas Zeugen und die Blutfrage" (1977) wird vor den angesprochenen 115 000 Ärzten, 40000 Richtern und 240 000 Krankenschwestern und Krankenpflegern in der BRD bedenkenlos die wirklich alles entscheidende Schriftstelle unterschlagen: "Alles, was auf dem Fleischmarkt zum Kauf steht, das esset, ohne um des Gewissens willen Nachforschungen anzustellen. Wenn ein Nichtchrist euch zu Gast ladet und ihr hingehen wollt, so eßt alles, was man euch vorsetzt, ohne um des Gewissens willen Nachforschungen anzustellen" Paulus in 1. Korinther 10:23-31. Damit ist der Genuß von Blut und Blutprodukten für Christen generell erlaubt., Ein Christ muß es nicht, aber er ist frei es zu tun. Bei der kürzlichen Auseinandersetzung CV - WT in Dresden-Leuben-Zschochwitz mußte das ehrlicherweise von ZJ-Seite zugegeben werden. Siehe CV Nr. 94/1977. Es ist natürlich schwer, das gegenüber der WTG durchzustehen.
3. - Das Prinzip der christlichen Erwachsenentaufe verbietet, irgend jemanden, ein kleines Kind z. B., schon vorher unter christliche oder als christlich erklärte Lehren (im Falle der WTG) zu beugen oder dafür gar zu opfern, indem man ihnen die WTG-Blutlehren einfach aufzwingt und sie gegebenenfalls in den Tod schickt. Das kommt einer Vergewaltigung Minderjähriger gleich, weil sie sich noch nicht selbst vertreten und entscheiden können und bedeutet daher im Ernstfall Blutritual-Mord. Die Worte der Schrift: "Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Offenbarung 22:17) verbietet jedes Beugen und Zwingen. 4. - Die WTG kann kein Gebot Gottes für Christen gegen Blutübertragung zitieren. Im Babylon-Buch der WTG von 1965 ist vielmehr dokumentiert (S. 544 dt.), daß sie dieses Blutdogma selbst erfunden hat, indem sie erst seit 1945 bestimmte Bluttexte entsprechend auszulegen begann. Es ist also kein Gebot Gottes, sondern eine Frage der WTG-eigenen Bibelauslegung, also bloßes Menschenwerk. Da laut 1. Kor. 4:6 verboten ist, über das geschriebene Wort hinauszugehen, bleiben die WTG-Blutlehren eine menschliche Erfindung.

WTG-Blutkult in Lehre und Praxis in der BRD offensichtlich grundgesetzwidrig
Das BRD-Grundgesetz (GG) lautet in Art. 5, Abs. 3: "Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung." In Art. 6, Abs. 1,2 heißt es: "Pflege und Erziehung der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern und die ihnen zuvörderst obliegende Pflicht, über ihre Betätigung - wacht die staatliche Gemeinschaft."

Die WTG lehrt mit ihrem Blutkult ein Recht der Eltern über Leben und Tod noch unmündiger Kinder zu entscheiden. Das ist ein Rückfall in die finsterste Zeit der Sklavenhalterei. Es ist eine Verführung zur Mißachtung des Gebotes, "Du sollst nicht töten"! Damit wird Art. 6, Abs. 1, 2 offenkundig überzogen und mißachtet, wo nur vom Recht auf Pflege und Erziehung, nicht aber vom Recht über Leben und Tod gesprochen wird. Müßte nach Art. 5. Abs. 3 der WTG solche Lehrtätigkeit nicht als grundgesetzwidrig verboten werden?

Ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm/Westfalen vom 10. Oktober 1967 besagt: Der nichtmündige Mensch ist nicht ausschließlich von seinen Eltern bzw. seinem Vormund abhängig. Die Erhaltung des Lebens eines Menschen stellt ein so überragendes Rechtsgut dar, daß in dessen Interesse auch eine entgegenstehende religiös fundierte Gewissensentscheidung keine Berücksichtigung finden kann (Kommentar von J. Listl). Was den WTG-Blutkult betrifft, so ist das für Christen nach 1. Kor. 10:23-31 überhaupt keine göttlich gebotene Gewissensfrage, sondern ausschließlich eine durch WTG-Erfindungen gebotene. Da die WTG hiermit nichts geringeres tut, als Grundgesetzartikel anzutasten, ist es nur zu verständlich, wenn sich inzwischen auch das Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit in Bonn eingeschaltet hat. Die WTG muß damit rechnen, auch vor das Bundesverfassungsgericht zu kommen.

Wird der WTG ein Blutkult-Prozeß gemacht?
Wie das katholische St.-Hedwigsblatt des Bistums Berlin (Nr. 16 vom 16. 4. 1978) mitteilt, begann am 30. 3. 1978 vor dem Landgericht in Aschaffenburg/Bayern, BRD, ein Prozeß gegen zwei katholische Geistliche. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen fahrlässige Tötung vor. Die Geistlichen hatten nach einem Ritual von 1614 an einer epileptisch kranken Studentin ein exorzistisches Verfahren (Teufelsaustreibung) vorgenommen. Das Mädchen selbst wie auch die Geistlichen glaubten, sie sei vom Teufel besessen. Nach 67 exorzistischen Sitzungen war das Mädchen verhungert und tot. Die Staatsanwaltschaft hatte auf verminderte Schuldfähigkeit der Angeklagten hingewiesen. Das Urteil lautete schließlich auf je sechs Monate Freiheitsentzug mit Bewährung (BZ 25. 4. 1978). Dieser erste Teufelsaustreibungs-Prozeß in der BRD-Justiz mit erfolgter Verurteilung der Angeklagten ist offensichtlich von sehr weitreichender Bedeutung.

Mit Bezug auf die WTG erhebt sich folgende Frage. Welcher Wesensunterschied besteht darin, einen nicht zurechnungsfähigen Menschen, wie es die Studentin schließlich war, nach einem religiösen Ritual von 1614 in den Tod gehen zu lassen und ein noch nicht zurechnungsfähiges Kind, weil minderjährig, nach einem „religiösen" Ritual von 1945 in den Tod zu schicken? Kommt auch der erste WTG-Blutkult-Prozeß der BRD-Justiz? Was die WTG hier treibt, ist einfach christlich unverantwortlich.
K. O.

DER GIFTIGE QUALM HÄTTE DAS BABY GETÖTET
Brüder und Schwestern sollten kommen. Ein Wohnungsbrand.
- Bericht aus dem Kreis Beeskow -
Die Zeit war gerade an diese Tag besonders knapp. Neben den vielfältigen Pflichten Mutter und Hausfrau mußte einer besonderen Pflicht am heutigen Tage nachgekommen werden, die die ganze Aufmerksamkeit beanspruchte. Besuch wurde erwartet. Glaubensbrüder und Glaubensschwestern sollten kommen. Bis zum Eintreffen des Besuches mußte alles in Ordnung sein. Nichts darf herumliegen. Auch nicht die Windeln, die noch am Ofen trocknen. Also schnell noch etwas nachheizen, damit es schneller geht. Danach verließ unsere junge Schwester das Zimmer, um draußen noch etwas zu tun.

Obwohl in der unteren Wohnung die Schwiegereltern waren, bemerkten erst Nachbarn die Katastrophe. Aus dem Schornstein quoll dichter schwarzer Rauch, und von den weißen Stores war von draußen nichts mehr zu erkennen. Beherzte Nachbarn eilten herbei, um neben der vorsorglichen Alarmierung der Feuerwehrpolizei selbst Hilfe zu leisten. Sogenannte Weltmenschen aus der Hausgemeinschaft. Was war geschehen? Die heiße Luft des Ofens hatte sich vor der Luftaustrittsöffnung gestaut, die mit einer Windel verhängt war. Es kam zum Hitzestau. In kurzer Zeit war der Flammpunkt der Windel erreicht. Sie fiel brennend herunter und entzündete die Auslegeware und den Linoleumbelag. Die immense Qualmentwicklung ließ die Stores sofort schwarz werden und überzog alles andere mit einem dichten Schlierbelag. Durch das schnelle Eingreifen der Nachbarschaftshilfe und der Hausbewohner konnte ein Brand des Hauses verhindert werden.

Das Kleinkind befand sich glücklicherweise unten bei den Großeltern. Schon geringe Mengen des stark giftigen Qualmes hätten das Baby getötet. Es hätte ja nicht weglaufen können. Der Sachschaden geht in die Tausende. Die Wohnung war erst vor kurzem bezugsfertig geworden und mit vielen modernen Möbeln ausgestattet. Gleichwohl das Gutachten der Feuerwehrpolizei eindeutig zu Ungunsten der Betroffenen ausfiel, bedauern alle das Geschehen aufrichtig. Die Abergläubischen aber sagen, der Satan wollte die Zusammenkunft verhindern.

Niemand ist gegen Unglück gefeit. Dieser Fall ist ein Beweis unter vielen. Dies gilt auch für Jehovas Zeugen. Nur Abergläubische streiten darüber. Der überwiegende Teil der Menschen nutzt die Möglichkeit, ihre im Laufe des Lebens erarbeiteten Sachwerte zu schützen, um besondere Härten von sich und der Familie abzuwenden. Eine Hausratversicherung hätte in diesem Fall eine große Hilfe bedeutet, wenn auch die Ursache Nichtbeachten der Brandschutzbestimmung war. Aber, es war ja bisher gutgegangen. Warum nicht weiterhin auch? Sicher, man zählt sich ja zu einer Gruppe besonderer „Optimisten". Nun ist es aber so, daß der hier zur Entfaltung kommende „Optimismus" nicht auf der eigenen, selbständigen Willensentscheidung beruht. Nein. Die hier praktizierte Versicherungsenthaltsamkeit fällt in das Repertoire der „Ratschläge" der über allen Zeugen Jehovas stehenden WTG. Ratschläge, die allesamt etwa so beginnen: „Ist es nicht vernünftig, anzunehmen, daß es Jehova wohlgefälliger wäre …" Das Geld solle lieber in die G.-H.Kasse gegeben werden als einer „weltlichen" Versicherung. Nur, die WTG ersetzt keineswegs irgendwelche Hausratschäden. Und die „Versicherung", die sie bietet oder anbietet, ist bisher immer ausgeblieben, jüngst erst wieder 1975. Das erkennt doch auch jeder andere, der das prüft. Wer will denn zum Narren werden.

Wie aus den Kreisen der WTG-Verantwortlichen bekannt wird, sind jetzt nach 1975 Anweisungen ergangen, zu ermitteln, wer von den Brüdern und Schwestern noch Versicherungen abschließt, oder wieder abschließt. Gegebenenfalls soll das über unauffälliges Aushorchen der Versicherungskassierer ausspioniert und den Ältesten angezeigt werden. Jetzt nach dem Weltendefiasko von 1975 wieder Versicherungen abschließen wird als heimlicher Unglaube an die WT-Weltendeverkündigung überhaupt gewertet und überwacht.

Zum Glück der Menschen und der Christen hat sich Gott bisher geweigert, die WTG gegen ihre eigene Falschprophetie und Bibelschändung zu versichern, so daß sie immer wieder offenbar wird. Und daß das auch in Zukunft so sein wird, dafür verbürgt er sich mit seinem Wort in 5. Mose 18:20-22. Viele, die an die WT-"Versicherung" von 1975 geglaubt haben, hatten nicht mehr geheiratet, hatten die Berufsausbildung vernachlässigt, Haus und Hof nicht mehr versichert, ja nicht einmal mehr das Haus repariert. Sie hatten der WTG aufrichtig geglaubt. Nun sehen sie sich furchtbar enttäuscht, lächerlich gemacht, blamiert und mißbraucht. Der WTG-Zweigdiener Konrad Franke, Wiesbaden, hatte die Stirn, 1968 im Hinblick auf 1975 zu fordern, unbedingt an 1975 zu glauben, und wenn man sich damit blamiert, sich dann mit der WTG zu blamieren! Was glauben sie überhaupt selbst? Sind das nicht Methoden bloßer Karrieristen?

Das allen Betroffenen bekannte Wohnungsbrandunglück ohne Versicherung - was, wenn das Baby in dem giftigen Qualm umgekommen wäre? - sollte über die WT-"Versicherungen" ernstlich nachdenken lassen. -

CV-BERATUNG IM APRIL 1978 IN BERLIN BERIET DEN WEITEREN WEG UND DIE WEITERE TÄTIGKEIT
Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Im April 1978 fand in Berlin eine weitere größere CV-Beratung in Form einer Tagesversammlung statt. Ein Schwerpunkt war diesmal die Beratung mit verschiedenen am Wort dienenden Brüdern der freien Christengemeinden in unserem Lande, Es waren auch Geschwister dabei, die erst ganz kürzlich von der Bevormundung durch den WT freigeworden waren. Wir werden in CV über diese Beratung berichten.
Aktuellste neue Erscheinungen in der WT-Verkündigung nach 1975 sind, daß jetzt der Teufel aus der Begründung für die Ursachen des Bösen weggelassen wurde! Stellt euch die Konsequenzen vor! Wir werden darüber berichten.
Zusammenkünfte unserer freien Christengemeinden sind u. a.: Dresden, Robert-Blum-Straße 6, samstags 14 Uhr. Leipzig, Witzgallstraße 20, samstags 14 Uhr; Blumenstr. 74, sonntags 14 Uhr; Maurice-Thorez-Str, 22, samstags 16 Uhr. Karl-Marx-Stadt, Gießerstraße 36, jeden 2. Samstag 14 Uhr. Magdeburg, Bärstraße 9, sonntags 14 Uhr. Jarmen, zu erfragen bei W. Warnke, Jarmen, Gartenstraße 8. Die Gemeinden entbieten ein herzliches Willkommen.
In christlicher Verbundenheit sind wir
Eure Brüder und Schwestern Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
------------------------------------------------------------------------------------------------------
„Christliche Verantwortung": Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum. DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6. Preis: M 0,20. Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel u. Gewerbe
A 5150/78 V 71 1562

---------------------------------

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 107
Über die Präambel-Veränderung der CV wurde bereits im Kommentar zur vorigen CV-Ausgabe berichtet. Zielstellung der CV war es auch "organisatorische Strukturen" zu schaffen, so denn möglich. Im Verfolg dieser Politik wurden zu "Tagungen" auch Vertreter der historischen Splittergruppen der WTG eingeladen, die seitens der CV auch ansonsten einigermaßen hofiert wurden. Diesen Kreisen geht es eigentlich mehr um "Erbauung". Die CV-Konzeption der "Abrechnung" mit der WTG ist nicht unbedingt das was ihnen so vorschwebte. Ergo kam letztendlich ein "ungenießbarer Kompromiss" heraus.
Von der Grundkonzeption politischer Kritik an der WTG wurde auch weiterhin nicht abgewichen. Aber man suchte schon, diesen Splittergruppen etwas entgegenzukommen.

Deutlich wird dies auch in dieser CV-Ausgabe. Da meint man doch allen Ernstes, beim kommentieren eines Wachtturmartikels wahrgenommen zu haben. Zitat:
"In dieser 'biblischen Antwort' auf die Ursachen des Bösen ist nicht der geringste Hinweis mehr auf den Teufel vorhanden Es wird alles rein rational, im Menschen selbst liegend, in seiner natürlichen Lust und Begierde liegend erklärt. Man traut seinen Augen nicht, wenn man das liest. Aber, der Teufel ist weg! Nicht einmal einen indirekten Hinweis auf ihn gibt es."
Vorstehendes ist ja nun wahrhaftig eine Sicht die von extremer oder gar gewollter Kurzsichtigkeit zeugt. Letztendlich ist es eine "Morgengabe" an die historischen Splittergruppen, für die der Teufel selbstredend eine unverzichtbare Konstante ihres Weltbildes ist. Aber letztendlich nicht "nur" für sie. Die hier genannte Zweckerklärung seitens der CV ist in der Tat nicht ernst zu nehmen.

Wieder einmal (wen wunderts?) wird auch in dieser Ausgabe das Thema Antikommunismus hochgekocht. Als inkriminierend werden aus der WTG-Literatur nach 1945 Sätze wie diese zitiert:
"
Zwar existieren die Konzentrationslager der Gestapo nicht mehr, doch fühlt sich die breite Volksmasse in der östlichen Zone im allgemeinen nicht viel freier als zur Nazi-Zeit." Die angewandten Methoden „ähneln oft den nazistischen". Die Meinung sei „vorherrschend, daß die Russen unbedingt verschwinden müssen".... „Was den Sowjetkoloß für seine Gegner so furchterregend macht, ist das Ansteigen des Kommunismus in Europa und anderen Erdteilen. Mindestens 11 Millionen organisierte Kommunisten in Frankreich und Italien! Machtübernahme durch die Kommunisten in Rumänien, Ungarn der Tschechoslowakei! Kommunistische Regierungen auch in Polen, Jugoslawien, Bulgarien und Albanien! Werden diese für den Bestand der anderen lebensgefährlichen Manöver nicht alle von der Moskauer Sowjetzentrale aus gelenkt? Welche Mittel könnten die anderen gefräßigen Reiche dieser Welt anwenden, um dem knurrenden russischen Bären kräftig auf die ausgestreckten Tatzen zu klopfen?"

Was ist dazu zu sagen. Zum einem. Genannte Zitate lassen sich in der Tat in der WTG-Literatur nachweisen. Desweiteren. Erklärte USA-Politik in den fraglichen Jahren war die der Zurückdrängung des Kommunismus (Roll back). Die offiziellen Zeugen Jehovas befanden sich, mit den genannten Zitaten, in inhaltlicher Übereinstimmung mit dieser USA-Politik. Genauer. Sie waren sogar eines ihrer Werkzeuge zur Umsetzung dieser Zielstellung. Dies alles ist einzuräumen. Der Farce, der Propagandabehauptung der WTG man sei doch "neutral" ist daher mit Entschiedenheit zu widersprechen. Ihre vorgebliche "Neutralität" erweist sich in der Praxis als Versagung der Erfüllung staatsbürgerlicher Ansprüche, die auch die kommunistischen Regime, nicht zu knapp, stellten.
Dies ist das Eine. Das andere ist. Wie ist der Wahrheitsgehalt jener hier inkriminiert zitierten Aussagen zu bewerten. Und da sage ich ebenso klar. Es ist die tatsächliche Stimmung breiter Volksschichten, sachgerecht reflektiert. Genau diese Feststellung passt natürlich den kommunistisch Gläubigen nicht. Sie werden damit leben müssen, zumindest heutzutage, dass es trotzdem so gewesen ist. Die WTG hat da nichts sachlich Falsches gesagt. Das einzigste was man ihr berechtigt vorhalten kann, vorhalten muss ist dies, dass es bei ihr keine "Neutralität" gibt, sondern nur die handfeste Mitdurchsetzung der jeweiligen USA-Politik. Dies allerdings auch, ziemlich oft auf der "verdeckten Ebene". Eine maßgebende Behörde in den USA für die "verdeckte Ebene" hört auf den Namen CIA. Hier begegnet einem ein indirekter Ableger derselben!

Noch so ein bezeichnender Satz in dieser CV-Ausgabe
Da liest man, und traut seinen Augen nicht, auch als Zwischenüberschrift den Satz: "Das von der WTG nie veröffentlichte Eingeständniss des Leiters des Bibelhauses Paul Großmann". Vollmundig meint die CV verkünden zu können, Großmann hätte schon zeitgenössisch die ostzonalen Vorhalte gegen die Zeugen Jehovas als "relativ wahr" bezeichnet. Dazu mag man nur eines sagen. Jeder andere möge, wenn denn möglich, als "Kronzeuge" genannt werden. Nur einer nicht. Eben besagter Paul Großmann. Warum? Weil er bereits vor dem DDR-Verbot in einer heimtückischen Aktion von den Sowjets verhaftet und danach nie wieder die Freiheit erlangt hat. Im Gegenteil. Er ist dann in den ostdeutschen Zuchthäusern buchstäblich noch umgekommen. Die CV nennt keine Quellen. Sollte sie aber auf irgendwelche erzwungene Verhörprotokolle abstellen, bedarf dies der ausdrücklichen Hinzufügung. Erpresste Voten, müssen auch als solche bezeichnet werden. Egal ob die Gestapo einen Erich Frost oder Konrad Franke erpresste Protokolle unterschreiben ließ, oder ob ihr institutioneller Nachfolger, landläufig als Stasi bezeichnet, sich kaum anderer Methoden bediente.


CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
1. Thess. 4:12, 1. Kor. 14:20 -
Begründet 1959 von Willy Müller, GD, Gera/Thür., DDR

DIE MISSION VON CV
ist Wegbereitung und Auferbauung im Glauben in christlicher und sozialer Mitverantwortung und tätiger Nächstenliebe hier .und heute. Dies erfolgt in besonderem Hinblick auf die von der Wachtturm-Gesellschaft: (WTG), USA, geleiteten Gemeinschaft der Zeugen Jehovas und ihrer haltlosen Weltendeverkündigung. Diese Mission geht aus von Tradition und Bedeutung, der internationalen Bibelforscherbewegung und dient der Hinführung in die Nachfolge Jesu, der Bildung und Tätigkeit freier christlicher Gemeinden sowie, christlicher und mitmenschlicher Verständigung und aktueller Information. Wir rufen zur Mitarbeit.

Nr. 107 Gera Juni 1978

WAS HAT DIE GEMEINSCHAFT DER ZEUGEN JEHOVAS UNTER DER WTG HIER UND HEUTE FÜR EINE ZUKUNFT?
Das ist das zentrale Thema diesmal. Wen unter allen Betroffenen bewegt die Frage wohl nicht in diesem 3. Jahr. nach 1975?
Liebe Leser
Wir sollten uns so langsam darauf vorbereiten. Die nächsten zwei Jahre, 1979 und 1980, bergen Erschütterungen in sich, die in ihrer Auswirkung überhaupt noch nicht abzusehen sind. 1979 ist der 30. Jahrestag der Gründung der DDR; der die WTG noch in ihrer Wiege vor 30 Jahren ins Gesicht schleudern ließ, sie werde binnen Jahresfrist wieder zusammengebrochen sein. Zusammengebrochen ist die gesamte WTG-Endzeitverkündigung, die nun weiter verschoben wird, in die nächste Generation. Das wird wie nie zuvor offenbar werden! 1980-ist das Jahrzehnt der siebziger Jahre abgelaufen, das von der WTG als die: äußerste Grenze des „Verzugs" und der „kleinen Weile" nach 1975 als Termin für die „Schlacht von Harmagedon", also das „Weltende" und die Errichtung der "Tausendjahrherrschaft Christi auf Erden" im Nachhinein eingeräumt worden ist! Dann dürften auch die letzten derer, die 1914 im Glaubensalter erlebt haben, vergangen sein! Wer vermag sich vorzustellen, was damit unreparabel erschüttert ist? Denn die WTG ist nicht irgendwo inmitten ihrer Endzeit, sondern sie ist am Ende ihrer Endzeit angekommen; ja, sie ist im Begriff, sie erneut zu überschreiten und über ihren eigenen Schatten zu springen Was ihren Endzeit-Kollaps bedeutet! Das Drama spitzt sich also zu! Die einzige Chance für die WTG ist die Vergeßlichkeit, Unwissenheit, Einfalt, Furcht und Unmündigkeit, Naivität, aber auch Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit und Leichtgläubigkeit derer, denen sie predigen muß, um zu überleben. Aber diese Chance wird nicht zuletzt auch durch CV immer geringer. Die gesamtgesellschaftliche Situation und Entwicklung bleibt nicht außerhalb des eigenen Horizonts, wenn man sich bemüht, ein gemäß. der Schrift in der Urteilsfähigkeit gereifter Mensch zu werden, der ehrlich bereit ist; sich, wo er aufmerksam gemacht wird allzumal, gründlich zu vergewissern.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Diesmal lesen wir nun
Wo ist der Teufel bei der Ursache des Bösen geblieben? -
Ja, er wurde ausgeklammert!
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg.
Worüber man sich dort Gedanken macht.
Wir stehen vor dem 30. Jahrestag der Existenz der DDR.
Was bedeutet das für aufrichtige, verantwortungsbewußte Christen in unserem Lande? Wort und Antwort an die Zeugen Jehovas und ihre: Verantwortlichen.
Beeindruckt von den staatsbürgerlichen Tugenden" der Zeugen Jehovas
Ein unverletztes Gewissen vor Gott und den Menschen haben
Beratung der Studiengruppe „Christliche Verantwortung," im April 1978 in Berlin. .
Ältestenberatung
Wenn die Wahrheit freimachen soll, dann muß sie auch gesagt werden! -
Lösungen sind nur durch Konfrontation möglich und werden auch so herbeigeführt
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Immer mehr werden es, die furchtlos und freimütig erklären, "müssen wir nicht wissen,: was hier ernstlich gegen die WTG vorgebracht wird?", und die unserem Grundsatz folgen:
Vergewissert euch über alle Dinge
haltet fest an dem, was recht ist
1. Thess. 5:21 NW
Im 3. Jahr nach dem falschen WTG-Weltende von 1975;
DER TEUFEL SPIELT BEI DER URSACHE DES BÖSEN KEINE ROLLE MEHR
ER IST NICHT MEHR DA! JA!
Neueste Erscheinungen in der WT-Verkündigung
Das kann doch nicht möglich sein!
Doch, es ist so. Im Wachtturm (W), vom 1. 1. 1978 dt., und Erwachet (E) vom 8.3.1978 dt. kommt mit den Themen, „Ergrimme nicht gegen Jehovas" und Werden wir von Gott zum Bösen versucht? zum Ausdruck, daß der Teufel, in der Frage nach der Ursache des Bösen im menschlichen Tun keine Rolle mehr spielt, ja, daß er nicht mehr da ist! Hat solche Aussage nicht eine ungeheuerliche Bedeutung?

Wir lesen
„Die Nöte, unter denen die Menschen heute zu leiden haben, sind darauf zurückzuführen, daß wir alle unvollkommen sind und in einer unvollkommenen, von Menschen geschaffenen Ordnung leben, die größtenteils auf selbstsüchtigen Grundsätzen beruht. Überdies mag jemand allein schon auf Grund eigener unvernünftiger Handlungen in Schwierigkeiten kommen. Meistens zögern Menschen, eigene Fehler einzugestehen oder zuzugeben, daß das von Menschen geschaffene System der Dinge als ganzes verdreht und für das Unheil in der Welt verantwortlich ist (2. Kor. 4:4, Eph. 2:23). Es verhält sich so, wie die Bibel sagt: „Die Torheit eines Erdenmenschen ist es, die seinen Weg verdreht und so er grimmt sein Herz gegen Jehova selbst" (Spr. 19:3). Oder wie es in einer anderen Übersetzung heißt: "Eines Menschen Unwissenheit bringt seine Angelegenheiten. Durcheinander, und er wird über Jehova wütend" (Byington). (W). "In Wirklichkeit verüben Menschen das Böse, weil sie ihren eigenen unrechten Begierden nachgeben: „Jederwird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde, die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor" (Jak. 1:14, 15). Und Erwachet fährt dann fort: „Wenn jemand einer unrechten Begierde nachgibt, hat er also keinen Grund, für die schmerzlichen Folgen seiner sündigen Handlungsweise Gott die Schuld zu geben. Er sollte sich die Zurechtweisung zu Herzen nehmen, die in folgender biblischen Frage zum Ausdruck kommt: „Wie kann sich ein lebender Mensch in Klagen ergehen; ein körperlich tauglicher Mann seiner Sünde wegen?" (Klag. 3:39). Zugegeben, Jehova Gott läßt zu, daß Umstände unterschiedlichster Art auftreten die für einen Christen zurPrüfung werden können. Doch er verleiht dem Unrecht keinen verführerischen Reiz. Sein Wort, die Bibel, verurteilt unmißverständlich alles Schlechte und zeigt deutlich die unerwünschten Folgen. Der Ausgang einer bestimmten Prüfung hängt also davon ab, wie der einzelne in der betreffenden Situation reagiert. Nehmen wir beispielsweise an, ein Christ wird wegen seines Glaubens körperlich mißhandelt. Sein Wunsch nach Erleichterung kann so stark werden, daß er anfängt, an einen Kompromiß zu denken. Gibt er diesem Wunsch nach, wird er sündigen. Doch er kann dann nicht Jehova Gott die Schuld dafür geben, daß er die Ermahnungen der Bibel mißachtet und einen Fehltritt begangen hat.

Es heißt dann im letzten Abschnitt: „Da Jehova der unveränderliche Gott des Guten ist, kannst du dir dessen sicher sein, daß er dich niemals zum Bösen versuchen wird. Von ihm stammt nur Gutes, nichts Schlechtes. Daher sollst du in Prüfungen zu Jehova Gott um Hilfe aufschauen. Er wird dir nicht die Weisheit versagen, die zum Bewältigen eines Problems erforderlich ist." Bewahre dich auch davor, jemals Gott die Schuld für Probleme zu geben, die du dir vielleicht selbst geschaffen hast."
Der Teufel ist weg! Ja! Das Böse nur noch rational erklärt!
In dieser „biblischen Antwort" auf die Ursachen des Bösen ist nicht der, geringste Hinweis mehr auf den Teufel vorhanden. Es wird alles rein rational, im Menschen selbst liegend, in seiner natürlichen Lust und Begierde liegend erklärt. Man traut seinen Augen nicht, wenn man das liest. Aber, der Teufel ist weg! Nicht einmal einen indirekten Hinweis auf ihn gibt es. Was bedeutet das?
Letztlich existiert das Böse ja nur im Zusammenhang mit dem Menschen. Für eine Erlösung der Tiere ist Christus schließlich nicht gestorben. Nach dieser jetzigen neuen Verkündigung über die Grundfragen des Bösen ist die von der WTG aufgestellte „große Streitfrage" um die „Rechtfertigung des Namens Jehovas" hinfällig, ist das gesamte bisherige Harmagedon-Verständnis hinfällig, was ohnehin mit dem falschen Weltende von 1975, als haltlos erwiesen ist, ist das ganze bisherige Endzeitverständnis hinfällig, ja, ist das gesamte der Welt bisher gepredigte „Vorhaben Jehovas" hinfällig - weil in all diesem der Teufel die entscheidende Figur ist! Der aber spielt im Zusammenhang mit der Ursache des Bösen nun keine Rolle mehr. Der ist weg! Wo will die WTG jetzt nach ihrem falschen 1975-Weltende hin? Was für Versuchsballons läßt sie in der Verkündigung hier steigen? Wer hat sich da in Brooklyn nach 1975 und nach dem Tode von WTG-Präsident N. H. Knorr auf den Wachtturm gesetzt? Wo will die WTG letztlich weltanschaulich nach dem halben Duzend falscher Weltendetermine von 1799 bis 1975 nunmehr hin?

Für Aufrichtige führt das zu einer Revolution ihres Gewissens
Wer aufrichtig ist, kann nicht heute dieses und morgen das Gegenteil davon als göttliche Wahrheit vertreten und verkündigen. Sie werden also stutzig werden, bis in die Führungsspitze der Organisation hinein, wo sie dort noch nicht zu bedenkenlosen Karrieristen geworden sind und an ihren Funktionen hängen, egal, was sie zu verkündigen haben. Keiner der Letztverantwortlichen für die WT-Verkündigung glaubt selbst an die nach außen verkündigte Endzeit. Wer verfolgt, wie sie z. B. nur die letzten drei falschen Weltenden von 1925, 1945 und 1975 mit Vorbedacht so predigten, so daß sie immer ein Hintertürchen hatten, durch das sie danach entschlüpfen konnten, dieweil die Dummen die waren, die ernsthaft daran geglaubt hatten, wer das verfolgt, der sieht das nur bestätigt.

Nun ist nach dem letzten falschen Weltende von 1975 sogar der Teufel weg! Wenn er in Verbindung mit der Ursache des Bösen überhaupt keine Rolle spielt; wie es in "Erwachet" und "Wachtturm" hier proklamiert wird, - als Versuchsballon? als erstes Anzeichen einer völlig anderen Orientierung nach 1975? - dann dürften viele in der Tat erwachen. Doch wohl eher über die WTG und ihre seltsamen Widersprüche. Denn wer in seinem Gewissen vor Gott und Menschen ehrlich bleiben will, muß und wird eines Tages aus diesen Widersprüchen ausbrechen, wenn er von anderen weiter ernstgenommen werden möchte.

Was ist Wahrheit?
Der verantwortliche Redakteur für diese Anti-Teufelsverkündigung im deutschen Sprachraum ist Günter Künz im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden. Was er hier vor der Öffentlichkeit über das Nichtstun und Nichtvorhandensein des Teufels unterschrieben hat, steht in völligem Gegensatz und Widerspruch zu dem, was kürzlich erst WTG-Zonenaufseher Lloyd Barry aus Brooklyn bei seinen öffentlichen Vorträgen in der BRD und Westberlin im November 1977 üben den Teufel zum Besten gab. Er verbreitete bekanntlich überall die "Erfahrung" einer alten Schwester von 80 Jahren aus Japan, die als Sozia auf Grund überhöhter Geschwindigkeit auf dem Glatteis mit dem Motorrad hinstürzte und erklärte, Satan der Teufel, habe sie am Verkündigen hindern wollen. Ist das nicht Aberglaube? Ohne Zweifel, ist solch ein Sturz etwas Böse, etwas lebensgefährlich Böses. Doch was ist Wahrheit? Daß der Teufel, gleichsam sogar mit auf einem Motorrad sitzen kann, oder daß kein Teufel mit der Ursache des Bösen im menschlichen Tun etwas zu tun hat? Oder lächeln sich die WTG-Verantwortlichen ob dieser. Widersprüche nur an wie Auguren, die wissen, was sie tun?
Mit Sicherheit wird gar mancher auf Grund: dieser jetzigen völlig rationalen Bibeldeutung und Begründung der Ursache des Bösen, die er doch weiterverkündigen soll, anfragen, wo dabei der Teufel geblieben ist, und wohin das führen. soll. Frag doch auch einmal an!
K.

VIELEN EINFACHEN ZEUGEN JEHOVAS IST ES WAHRSCHEINLICH NIE GESAGT WORDEN, WARUM DIE WTG-TÄTIGKEIT AUCH IN DER DDR SEINERZEIT VERBOTEN WURDE
Ein weiterer Bericht aus Jarmen in Mecklenburg. Worüber man sich dort Gedanken macht
Bald ist es 30 Jahre her. Vielen Zeugen Jehovas ist es wahrscheinlich nie von der WTG gesagt worden, warum die organisierte WTG-Tätigkeit 1950 auch in der DDR verboten wurde. Heute ist diese Tätigkeit bereits in über 40 Ländern der Erde eingeschränkt oder verboten. Überall, wo die sozialen und :demokratischen Interessen im-Lande für alle ernst genommen werden, gerät die WTG ins Schußfeld. Ein Auszug aus der Verbotsbegründung in unserem Lande soll dazu dienen, die Sachlage in rechter Weise zuverstehen. Die Hauptfeststellung war:

Die Tätigkeit der WTG hat bewiesen, daß sieden Namen einer Religionsgemeinschaft fortgesetzt für verfassungswidrige Zwecke mißbraucht. Sie hat „im Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik und in Großberlin eine systematische Hetze gegen die bestehende demokratische-Ordnung und deren Gesetze unter dem Deckmantel religiöser Veranstaltungen betrieben".

Die Beweise sprechen für sich
Lassen wir nun die Beweise sprechen, damit die heutigen Brüder und Schwestern überall eine nüchterne Betrachtung vornehmen können und auch anderen überzeugend helfen können. Jahre vor 1950 begann es.
1947 gab der WTG-"Erwachet-Korrespondent für Deutschland", WTG-Zweigdiener Erich Frost, einen politisch äußerst verleumderischen Bericht nach Brooklyn, USA, der von dort dann bedenkenlos weltweit verbreitet wurde. Unter dem Titel „Deutschland unter russischer Herrschaft" hetzte Erich Frost lügnerisch: „Zwar existieren die Konzentrationslager der Gestapo nicht mehr, doch fühlt sich die breite Volksmasse in der östlichen Zone im allgemeinen nicht viel freier als zur Nazi-Zeit." Die angewandten Methoden „ähneln oft den nazistischen". Die Meinung sei „vorherrschend, daß die Russen unbedingt verschwinden müssen". (Erwachet 22. 12.47).

Im Jahre 1948 ließ die WTG folgende antisowjetische und antikommunistische Hetze durch Jehovas Zeugen verbreiten: „Was den Sowjetkoloß für seine Gegner so furchterregend macht, ist das Ansteigen des Kommunismus in Europa und anderen Erdteilen. Mindestens 11 Millionen organisierte Kommunisten in Frankreich und Italien! Machtübernahme durch die Kommunisten in Rumänien, Ungarn der Tschechoslowakei! Kommunistische Regierungen auch in Polen, Jugoslawien, Bulgarien und Albanien! Werden diese wagte für den Bestand der anderen lebensgefährlichen Manöver nicht alle von der Moskauer Sowjetzentrale aus gelenkt? Welche Mittel könnten die anderen gefräßigen Reiche dieser Welt anwenden, um dem knurrenden russischen Bären kräftig auf die ausgestreckten Tatzen zu klopfen?" (Erwachet 22. 8. 48) Es war die hemmungslose Sprache des kalten Krieges des Westens gegen den Osten, für den hier die Zeugen Jehovas zum Sprachrohr unter den Christen gemacht wurden. Im Sommer 1949 überschlug sich die WTG förmlich in in ihrer politischen Hetze. Auf einem großen Kongreß in der Waldbühne in Westberlin (!) prahlte Erich Frost als deutscher Zweigdiener: „Ist der Bolschewismus schöner als andere Systeme? Glauben die Kommunisten, daß das, was Hitler begonnen hat, von ihnen vollendet werden müsse? Wir fürchten die Kommunisten genau so wenig, wie wir die Nazi gefürchtet haben!" (WT 1. 4. 50, Kongreßbericht 1949) Was für politisch heuchlerische Tiraden! 1961 wurde Erich Frost u. a. auch im BRD-Nachrichten-Magazin ,,Der Spiegel" dokumentarisch selbst als Handlanger der Gestapo entlarvt! Der Höhepunkt der verleumderischen politischen Scharfmacherei war erreicht. Ein ganzes Jahr hatte die WTG dann noch Zeit, rechtzeitig zur Besinnung zu kommen. Doch vergeblich. Die Hoffnung auf die damalige westliche Politik der "Zurückrollung des Kommunismus" und "Befreiung der Ostzone" hatte ihr den Sinn völlig verblendet, ihr und den ihr folgenden Zeugen Jehovas.

Das von der WTG nie veröffentlichte Eingeständnis des Leiters des Bibelhauses Paul Großmann
Das Bedenkliche bei all diesen Dingen ist, daß sich fast alle Zeugen Jehovas in der Meinung, die allein wahren Christen zu sein, zu diesen böswilligen Hetztiraden hinreißen ließen, in der Verblendung durch die WTG, damit obendrein Gott und Christus zu dienen. Es ist natürlich hinterher leicht, zu fragen, war denn keiner der damaligen verantwortlichen Brüder in der Lage, sich gegen solche WTG-Politik aufzulehnen und sie abzuwenden? Leider, solche Stimmen wurden schon im Keime erstickt, dafür gibt es genügend Beweise. Im kleinsten Kreis gab es schon gewisse Meinungen, in der deutschen Führungsspitze des Werkes. Aber keiner wagte, das an die Öffentlichkeit zu bringen.

Als sich 1950 die Lage der Organisation zu ihrem Verhängnis entwickelt hatte, fand im Kreise engster Bibelhausmitarbeiter mit Paul Großmann ein vertrauliches Gespräch statt, was die eingetretene Lage betrifft. Paul Großmann gab hier offen zu, daß die Anklagen der Regierung gegen die WTG-Organisation und ihre Tätigkeit "doch relativ wahr" seien. Die Regierung habe "von ihrem Standpunkt aus durchaus Recht". Aber könne man das zugeben, und den "Brüdern in Brooklyn in den Rücken fallen?" Zeuge dieser Feststellung von Paul Großmann ist u. a. der Vertreter des damaligen WTG-Zweigdieners, Ernst Seliger, jetzt Mitarbeiter im WTG-Zweigbüro in Wiesbaden. Doch wider besseres Wissen wurde die Organisation von diesen WTG-Leitern weiter auf das Schlachtfeld des kalten Krieges geführt. Bis heute. Darüber sollten Jehovas Zeugen nun einmal in Ruhe nachdenken. Es sind die entscheidenden Tatsachen.
- W -

WIR STEHEN VOR DEM 30. JAHRESTAG DER EXISTENZ DER DDR;
Was bedeutet das für aufrichtige, verantwortungsbewußte Christen in unserem Lande?
Wort und Antwort an die Zeugen Jehovas und ihre Verantwortlichen
30 Jahre sind vergangen, endlich innehalten besinnen
Um deretwillen, die betroffen sind: Die Lage ist so ernst auch und die Verantwortung der Verantwortlichen bis hinunter in die Studiengruppen so groß, daß man sich eine lange Vorrede ersparen möchte. Das Werk der, WTG und Zeugen Jehovas als solches steht auf verlorenem Posten. Daß sich die WTG vor 30 Jahren mit der historisch herangereiften sozialistischen „die Menschen betreffende Ordnung" anlegte, besiegelt ihr Schicksal (1. Petr. 2:13). Sie hat dieses Schriftwort in unserem. Land leider auch mit den Füßen der Zeugen Jehovas, die ihr. folgen, zertreten. Wir erinnern nur an den großen „Wortführer" der WTG, Friedrich Adler, Bezirksdiener-Ost, der überall dazu aufrief, den „roten Stier bei den Hörnern zu packen", wie er vor ,30 Jahren in der Irrlehre der WTG, die politische Regierung sei keine „Obrigkeit von Gott", sondern eher eine „Clique von Gangstern und Verbrechern" (Erwachet 8. Nov. 1949), dem Gericht in der DDR, das ein langjähriges Urteil verkündete, ins Gesicht schleuderte: „Meine Herren, Sie meinen wohl ein Jahr!' Durch religiös-politische Irrlehren und antikommunistischen Haß verblendet, rannten sie mit dem Kopf förmlich gegen die Wand. In völlig blockierter Urteilsfähigkeit führten sie; das Werk ins Verhängnis in der Hoffnung und Erwartung, die eben gegründete DDR werde binnen Jahresfrist, zusammenbrechen und damit die „Ostzone befreit". Man hatte die, Endzeitorientierung völlig auf die seit; 1947 praktizierte westliche Politik der ,,Zurückrollung des Kommunismus" ausgerichtet. Wo sind sie damit geblieben? 30 Jahre sind seither vergangen. Die vierte Generation seit dem Verkündigungsbeginn 1874. Seit 1975 geht's, in die fünfte Generation! Jehovas Zeugen durch WTG für die imperialistische Deutschlandpolitik mißbraucht.

In einer Rückschau anläßlich des 18. Jahrestages der DDR im Jahre 1967 unter dem Thema, "Warum der Klassenkampf in Deutschland so hart ist" (ND 7. Oktober 1967) heißt es: "Seit die Oktoberrevolution (1917) in Rußland siegte, ist auch unsere deutsche Geschichte nur im Zusammenhang mit der neuen Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus zu begreifen. Das Jahr 1949 (Gründung der DDR) bezeichnet einen tiefen geschichtlichen Einschnitt. Um Deutschland ist in diesen 50 Jahren (seit 1917) von beiden Seiten mit besonderer Härte gekämpft worden. Seine Bevölkerungszahl, seine Industrie, seine geographische Lage geben ihm besonderes Gewicht. Offenbar erkannten auch die Imperialisten, und zwar nicht nur die deutschen, die Schlüsselstellung Deutschlands in diesem großen Ringen. Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Besatzungsarmee in Deutschland, General Allen schrieb im Januar 1920: "Das befähigste Staatswesen den Bolschewismus erfolgreich abzuwehren, ist Deutschland." Der antisowjetische Mißbrauch der deutschen Nation durch den amerikanischen Imperialismus dauert schon ein halbes Jahrhundert an." Nach 1945 bestand die Politik diesbezüglich darin, in Westdeutschland "einen wirksamen Damm gegen die Flut des bolschewistischen Marxismus zu errichten".

Welche Rolle hatten darin Kirchen und Religionsgemeinschaften zu spielen? Der USA-Deutschlandexperte, James Paul Warburg, schreibt darüber in seinem Werk "Deutschland - Brücke oder Schlachtfeld" (Stuttgart 1949), daß das Ziel der USA-Politik seit dem ersten Weltkrieg der "Sturz des bolschewstischen Regimes" sei. In Deutschland gehe es dabei um die Erhaltung "der alten sozialen und wirtschaftlichen Ordnung", um zu verhindern, daß auch Deutschland ein sozialistischer Staat werde. Deshalb sei die deutsche Frage ein Problem, das an Wichtigkeit hinter keinem Problem der amerikanischen Innenpolitik zurückstehe. Das gelte für die Zeit nach dem ersten wie nach dem zweiten Weltkrieg. Und die Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften hätten dabei eine wichtige Rolle zu spielen. Deshalb habe "die alliierte Besatzung in Deutschland den Kirchen eine mächtigere Stellung eingeräumt, als sie jemals in den Jahren der Weimarer Republik innehatten".

Unter den Religionsgemeinschaften übertraf die WTG mit ihrem entsprechenden Engagement nahezu alle anderen. Rückblickend auf die Jahre vor 1949/50 bestätigte sie im WT vom 1. 2. 51: Ihre Prediger hätten "nie gezögert, offen zu sagen, was sie vom Kommunistenregime halten. Sie haben die Wahlen in der Ostzone als einen Trug gebrandmarkt und das kommunistische Regime selbst als eine satanische Herrschaft". "Resolutionen gegen den Kommunismus" wurden verfaßt und verbreitet, sowie der Kommunismus bei jeder Gelegenheit "bloßgestellt".

Der Wiederaufbau des WTG-Werkes nach 1945 von Westdeutschland her erfolgte nachweislich in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Militärregierung, amerikanischen Nachrichtendiensten und dem USA-Außenministerium in Washington, von wo WTG-Zweigdiener Erich Frost am 25. Juni 1946 seine "Original-Vollmacht"erhielt, wie er in seinem Lebenslauf dokumentierte.

Nach 20 Jahren waren sie noch immer nicht zu Verstand gekommen
Einen dicken Band würde die Zusammenstellung des antikommunistischen Engagements ergeben, dem die WTG die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas seither unterwarf. „Schläge sind für den Rücken der Toren", heißt es in Spr. 19:29. Doch die WTG und Jehovas Zeugen insgesamt hatten auch nach 20 Jahren noch nichts gelernt. Im WT vom 15. Februar 1965 läßt sie ihre Zeugen in typisch antikommunistischem Jargon und demonstrativer Ignoranz gegenüber der DDR proklamieren: „Die Zeugen Jehovas in Ostdeutschland mußten zuerst auf das Ende der Naziherrschaft Hitlers warten, und jetzt müssen sie das Ende der neuen totalitären Regierung abwarten, die die Naziregierung ablöste, das Ende der kommunistischen Regierung, die von dem zur Zeit von Breshnew beherrschten Sowjetrußland abhängig ist". (S. 110). Und in ihrer dritten Offenbarungsauslegung seit 1917, mit ihrem „Babylon"-Buch von 1965, bevormundet sie ihre Zeugen in gewohnter Weise dazu: „Die Haltung der Zeugen, Jehovas gegenüber dem Weltkommunismus hat sich nicht geändert, sondern sie ist in dieser Zeit des göttlichen Gerichts seit 1919 in der Öffentlichkeit noch mehr bekanntgeworden" (S.537). Es gehöre zur permanenten Tätigkeit der Zeugen Jehovas, vor der „Gefahr des Kommunismus" zu warnen (S. 536). Die Parteinahme in der allgemeinen, westlichen Front gegen den „Weltkommunismus", konkret praktiziert in staatsfeindlicher antikommunistischer religiös-politischer Untergrundtätigkeit, ausgegeben als sog. „theokratische Kriegslist", wurde immer wieder forciert, dieweil die vorgegebene Endzeitverkündigung immer wieder und immer weiter verschoben wurde, insgesamt schon fast über 200 Jahre, von 1799 bis zum jüngsten Termin von 1975!

Auch nach 30 Jahren: Kampf gegen „rote Regime", Kampf gegen die DDR
Wir wollen die vielen endzeitlichen Bibelumdeutungen hier unberücksichtigt lassen, mit denen es die WTG immer wieder unternimmt, die Zeugen unter Mißbrauch ihres persönlichen christlichen Glaubens unter ihrer „Endzeit-Fahne" hinzuhalten, damit sie dies nicht durchschauen. Es war um die Zeit, als mit 1975 der 5. „endzeitliche" Harmagedontermin seit 1874 fällig wurde, das 3. Jahrzehnt nach 1945, das 3. Jahrzehnt der Existenz der DDR, der man prahlerisch, arrogant, ignorant und feindselig entgegengeschleudert hatte, sie werde binnen Jahresfrist zusammengebrochen sein.

Indem sie das politische Konzept ihrer Verkündigung, sie werde dem „Grundsatz der friedlichen Koexistenz" mit dem Kommunismus „nicht huldigen" (Erwachet 22. 4. 57), wieder hervorholte, ließ die WTG, auch zur Ablenkung von 1975, erneut wissen, was ihre politische Aufgabe ist und bleibt. Unter der antikatholischen Überschrift, „Warum ist die Religion um Frieden mit dem Kommunismus bemüht?" wurde im Wachtturm vom 1. März 1974, deutsch, ein förmlicher Schmutzkübel über die Zusammenarbeit von Christen und Kommunisten ausgegossen. Indem besonders alle progressiven katholischen Kräfte, der Vatikan selbst nicht verschont, als Esel benutzt wurden, den man schlägt, wurde gegen jede Beendigung des „kalten Krieges mit' der kommunistischen Welt" gegen jede "Koexistenz mit roten Regimen" Stellung bezogen. Wer „Frieden mit der kommunistischen Welt" schließe, begehe "Hurerei", lasse sich auf „unmoralische Beziehungen" ein und gehe „mit Gotteshassern ins Bett". So wurde erneut für alle Zeugen Jehovas insbesondere Feindschaft zur DDR als „rotem Regime" zur obersten politischen Doktrin erhoben. Das Wachtturm-Gesicht aller WTG-Untergrund-Aufseher ist denn auch danach. Wie es dahinter aussehen mag - man kann nur hoffen. Die Aufrichtigen werden sich durchringen.

In skrupelloser Umdrehung des wahren Sachverhalts, ist es doch die WTG, die die Feindschaft zu „roten Regimen" predigt, wird auch gegenwärtig und zukünftig den Zeugen Jehovas seitens der WTG nur die Perspektive der Fortsetzung christlicher Tätigkeit in Form antikommunistischer Untergrundarbeit erlaubt: „Selbst wenn sie von feindlich gesinnten Regierungen verboten werden, versammeln sie sich weiterhin, sozusagen im „Untergrund". (WTG-Buch „Die herannahende Weltregierung, dt. 1977, S. 154). Eingebettet ist dies in die bereits 4, „endzeitliche" Nordkönig-Auslegung seit der „unwiderlegbaren" Deutung auf Napoleon 1799, jetzt endgültig und ausschließlich antikommunistisch ausgelegt auf die „kommunistische, totalitäre Nationengruppe" seit der Oktoberrevolution von 1917 in Rußland (S. 36 ff, 121 f). Damit ist die Parteinahme der WTG in politischer Hinsicht in der allgemeinen westlichen Front gegen den „Weltkommunismus" auch für die nun fällige weitere Verschiebung der endzeitlichen Bibelauslegungen nach 1975 wieder im Lot. Das Grundprinzip gilt nach wie vor: Keinen Frieden mit „roten Regimen", sie werden unter Mißbrauch des christlichen Glaubens bekämpft, dieser psychologische Krieg geht weiter. Staat und Regierung der DDR bleiben für die WTG weiter „der Feind".

Wenn jüngst in der Presse der DDR, in der Berliner Zeitung, in einer Beitragsfolge. „10 Fragen zur Abrüstung" die Frage diskutiert wurde, „Wer lügt von Gefahr aus dem Osten'? Lügen aus der Giftküche der CIA sollen Bürger schocken" (BZ 16. 5. 1978), dann kommt man beim Blick in den religiösen Bereich unseres Lebens unvermeidlich auf die WTG. Mit ihren „gedruckten Predigten" gehört sie zu den politischen Scharfmachern unter den Christen.

Mögen sich doch die Aufrichtigen unter den Verantwortlichen bewußt werden - die Toren werden weiterhin Schläge auf den Rücken erhalten müssen, wie es in den Sprüchen heißt.
Die WTG hat die Zeugen Jehovas in ihrem Kampf gegen die „roten Regime" auf einen verlorenen Posten gestellt. Die Entstehung der sozialistischen „die Menschen betreffenden Ordnung" ist eine Frage der historisch herangereiften gesellschaftlichen Entwicklung im Weltmaßstab. Die Zeugen Jehovas werden mißbraucht dazu, die Rolle eines der „Stoßtrupps" unter den Christen gegen diese unaufhaltsame Entwicklung zu spielen und Generation um Generation unter einer dafür aufgezogenen, in Wirklichkeit haltlosen „Endzeitfahne" moralisch und psychologisch, gegebenenfalls auch buchstäblich „verheizt" zu werden. Es gibt im deutschen Sprachbereich inzwischen mehr-durch die WTG Mißbrauchte, Ausgenutzte und Enttäuschte, als gegenwärtig für sie aktive Zeugen Jehovas. Was bleibt weiter übrig, als diese Endzeitverkündigung zurückzuweisen und zur sozial bedingten Tagesordnung überzugehen?

Die sozialistische „die Menschen betreffende Ordnung" ist keine den Christen feindlich gesinnte Ordnung. Erst kürzlich erklärte der Staatssekretär-für Kirchenfragen der DDR: „Der reale Sozialismus ist eine menschliche Heimstatt für uns alle. Er erfragt, er braucht und er würdigt auch den Beitrag der Christen" (ND 5. 5. 78). Hört auf, diese ausgestreckte Hand durch WTG-Hörigkeit laufend feindselig zu besudeln und zu bespucken!

Zur Innenpolitik erklärte der Vorsitzende des Staatsrates der DDR und Generalsekretär der SED, E. Honecker, in seiner bekannten Rede am 17. Februar 1978 in Berlin u. a.: „Wir stimmen mit allen denjenigen überein, die verschiedentlich daran erinnern, daß der Mensch nicht vom Brot allein lebt. (Anm.: Ein Wort Jesu nach Matth: 4:4). Aber ohne Brot kann er auch nicht leben. Wer Zweifel hegt, braucht nur die Rede von Engels am Grabe von Karl Marx nachzulesen. Dies haben wir seit Beginn der Tätigkeit unserer Partei stets berücksichtigt" (ND 18./19. 2. 1978). Engels führt dort aus, daß das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte in der einfachen, bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckten Tatsache besteht, "daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können". Doch wer liest das in der von der WTG anerzogenen antikommunistischen Arroganz, Ignoranz, Mißachtung und Feindschaft schon, geschweige denn, denkt darüber nach? Nicht wenige Hauptverantwortliche demonstrieren förmlich, wie die WTG in diesen Dingen „ihre Stirn hart gemacht" hat. Finster und verschlossen schauen sie drein, der antikommunistischen "theokratischen Kriegslist" der WTG verpflichtet. Sie werden noch gar manche „Schläge auf den Rücken der Toren" erhalten müssen, denn der Mensch lebt zuerst vom Brot. Um nichts anderes geht es letztlich. Nehmt endlich die Wirklichkeit zur Kenntnis, wenn ihr als Christen ernstgenommen werden wollt!

Im Aufruf zum 30. Jahrestag der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik wird festgestellt: „Das Werk des sozialistischen Aufbaus vollbrachten und vollbringen Menschen unterschiedlicher Weltanschauung, Menschen aus allen Klassen unseres Volkes. Sie wirken zusammen ohne Unterschied der Weltanschauung und Religion". Im WTG-Kampf gegen die "roten Regime" stehen die Zeugen Jehovas demgegenüber auf verlorenem Posten. Politisch und psychologisch mißbraucht sanken und sinken sie Generation um Generation ins Grab, mit 1975 bereits die 4. Generation! Es gibt nur die Perspektive der Einordnung in diese nunmehr herbeigekommene sozialistische "die Menschen betreffende Ordnung", die „um des Herrn willen" vollzogen werden muß, will man hier und heute Christ sein. 1. Petr. 2:13. Für die evangelischen und katholischen Bischöfe Schönherr und Theising in jüngsten Gesprächen mit staatlichen Vertretern zum Ausdruck, daß sie „unbeschadet weltanschaulicher Unterschiede" in der sozialistischen Gesellschaft „vom Glauben her mitverantwortlich für das Ganze" sind. Die Zusammenarbeit mit den staatlichen Organen beruhe auf gegenseitigem und gutem Willen. (ND 7. 3. 78, 13/14. S. 78). Wie aufgezeigt, wird gerade das von der WTG unter den Christen als verwerfliche „Koexistenz mit roten Regimen" und als „mit Gotteshassern hurerisch ins Bett gegangen" antikommunistisch verleumdet und besudelt. Sie offenbart damit, daß sie nach wie vor psychologisch dem imperialistischen kalten Krieg gegen den „Weltkommunismus" unter den Christen verpflichtet ist, womit sie ihr Schicksal hier besiegelt hat.

Der Weg hier und heute
30 Jahre DDR ist darum für alle Aufrichtigen ein Scheideweg. Die in unserem Land ausgestreckte Hand gilt allen Christen. Mit der WTG aber, die diese ausgestreckte Hand mit ihren „Huren"-Hetzereien begeifert und feindselig „rot" sehend antikommunistisch bespuckt, kann es keinen Weg geben. Nur als von der WTG freie Christen ist das ernsthaft möglich. Denn die Schrift fordert, politisch „einen ehrbaren Wandel unter den Nationen zu führen." „Seid, aller die Menschen betreffenden Ordnung um des Herrn willen, untertan", sagt Petrus, „und zwar als wahrhaft Freie, nicht als solche, welche die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit machen". 1. Petr. 2:12-16. Verlaßt darum die WTG mit ihrer schriftwidrigen „Kriegslist" gegen die sozialistische „die Menschen betreffende Ordnung"! 2. Kor. 4:2 NW. Hört auf, unter den WTG-Endzeitverschiebungen weiter dahinzustolpern und euch politisch mißbrauchen zu lassen! „Zeigt euch nicht als Kinder in der Urteilskraft, sondern als gereifte Menschen"! 1. Kor. 14:20. Beschreitet den Weg wahrhaft freier Christen. Die vergangenen 30 Jahre gebieten in jeder Hinsicht, endlich innezuhalten und sich zu besinnen.
K. O.

"BEEINDRUCKT VON DEN STAATSBÜRGERLICHEN TUGENDEN" DER ZEUGEN JEHOVAS, PREIST DIE WTG. - WIRKLICH?
In „Erwachet" vom 8. März 1977 verbreitet die WTG folgendes Loblied, über die von ihr geführten Zeugen Jehovas als Staatsbürger:
"Im vergangenen August veranstalteten Jehovas Zeugen in Spanien insgesamt neue Bezirkskongresse . . . Jehovas Zeugen haben mich durch ihre staatsbürgerlichen Tugenden beeindruckt, die bei diesem Anlaß vor allem durch Sauberkeit und Hygiene zum Ausdruck kamen … Es ist anzunehmen, daß Gijon zu den saubersten und gepflegtesten Städten der Welt gehörte, wenn die Mehrzahl der Bürger den Glauben der Zeugen Jehovas annehmen würde."
Dieses Loblied ist in Wirklichkeit eine der Täuschungen der Herzen der Arglosen (Römer 16:18), die die WTG laufend in staatsbürgerlicher bzw. Politischer Hinsicht betreibt. Denn die Wirklichkeit wäre doch folgendes. Wenn die Mehrzahl aller Bürger einer Stadt oder eines Landes den WT-Predigten tatsächlich folgen würde, dann gäbe es in keiner Stadt auch nur einen einzigen Abgeordneten oder Kommunalpolitiker wie Bürgermeister oder Stadtrat zur Aufrechterhaltung von Verwaltung, Ordnung, Gesetz, Sicherheit, Stadtreinigung usw. geschweige denn eine Regierung für alle Staatsbürger. Führt die WTG alle ihre Zeugen Jehovas doch darin „beispielgebend" voran, sich an keiner Landes- oder Kommunalwahl zu beteiligen, wodurch solche Verwaltungen geschaffen werden: „Warum sollten wahre Christen die Politik meiden, wenn sie doch anscheinend viel tun könnten, um die Welt zu verbessern? Sie wissen, daß die politische Beteiligung nicht nur zu nichts führen würde, sondern ihnen sogar Gottes Mißbilligung eintrüge, und daß jene, die Politik treiben, Feinde Gottes sind und dadurch zur Vernichtung in Betracht kommen. Wahre Christen zeigen also, daß sie Nachfolger Christi sind, indem sie nicht versuchen, diese Welt zusammenzuflicken oder sie durch Politik zu verbessern. (WT 1. 1. 1957). Demgemäß wird jeder, der Zeuge Jehovas geworden ist, von der WT-Organisation gemaßregelt, wenn er sich auch nur an einer Kommunalwahl in seinem Dorf oder in seiner Stadt beteiligt. Ist das etwa nicht so? Und wo ein WT-Verkündiger wirkt, wird den Menschen jede kommunalpolitische Mitverantwortung aus den Köpfen getrieben! Oder ist das etwa nicht. das Ergebnis bei einem jeden, der „den Glauben der Zeugen Jehovas" annimmt?

Im kommenden Frühjahr sind wieder Kommunalwahlen in der DDR. Da werden viele wieder herumlaufen, wie die aufgescheuchten Hühner, die nicht wissen, was sie machen sollen. Hört doch endlich auf, an die göttliche Autorität der WTG-Lehren zu glauben und euch damit-zu quälen. Das Aufsammeln der eigenen Papierschnipsel und Frühstücksabfälle auf den eigenen Kongressen zu preisen, ist doch eitle Täuschung der Mitmenschen angesichts der wirklichen WT-Verkündigung. Als ob vom Abfallbeseitigen eine Großstadt existieren könnte! Eine Großstadt braucht eine ganze kommunalpolitische Stadtverwaltung als örtliches Staatsorgan, um zu. existieren, von der Notwendigkeit der staatlichen Landesregierung gar nicht erst zu reden! Das aber, wird als vernichtungswürdige, gottfeindliche, also verbrecherische "Weltverbesserung" mit der Predigt bekämpft! Ist angesichts dessen, jeder kann es nachprüfen, jene „Erwachet"-Verkündigung „staatsbürgerlicher Tugenden" der Zeugen Jehovas nicht etwas für Einfältige und Naive? In der Tat! Jehovas Zeugen selbst aber werden damit von der WTG zur politischen Heuchelei verführt, dazu, den Mitmenschen zunächst Sand in die Augen zu streuen. Wenn sie dann gewonnen sind, wird ihnen politisch etwas ganz anderes abverlangt! Die WTG selbst ist es hier, wieder, die öffentlich staatsbürgerliche Fragen aufwirft. So, mögen Jehovas Zeugen zur Kenntnis nehmen: In unserem, Lande wird erklärtermaßen von der Beteiligung aller Bürger, also auch der Christen aller Kirchen und Religionsgemeinschaften, am Werk. der sozialistischen Ordnung. ausgegangen. Das ist in völligem Einklang, mit den christlichen Grundsätzen in Römer 13:1-7, Titus 3:1, 1. Petr. 2:13 u. a. Schriftaussagen. So wird der langjährige, kontinuierliche und manchmal auch., schmerzhafte Prozeß und Lernvorgang notwendiger sozialer Erkenntnis insbesondere auch für alle WT-geführten. Zeugen Jehovas weitergehen. Eine Lösung mit der WTG gibt es nicht. Es gibt nur eine Lösung gegen ihre verantwortungslose Politik; indem man als Christ frei von ihr wird.
- P -

EIN UNVERLETZTES GEFÜHL VOR GOTT UND DEN MENSCHEN HABEN
Beratung der Studiengruppe „Christliche Verantwortung" im April 1978 in Berlin
In christlicher Einmütigkeit
CVN Berlin 5. 5. 78 - Unter dem Motto, "Ein unverletztes Gewissen vor Gott und den Menschen haben" (Apg. 24:16) fand im April 1978 in Berlin eine weitere grundsätzliche und wegweisende Beratungverantwortlicher Mitarbeiter, Mitverbundener und Freunde der Studiengruppe „Christliche Verantwortung" (CV) sowie erst kürzlich von der WTG freigewordener Geschwister statt. Zu ihnen gehörten auch leitende bzw. am Wort dienende Brüder der freien christlichen Gemeinden ehemaliger Bibelforscher und Zeugen Jehovas in unserem Lande. Es war eine Tagesversammlung, auf der verschiedene aktuelle Fragen der Mission und Aufgabenstellung von CV sowie der für die Zeugen Jehovas speziell und darüber hinaus allgemein gegebenen Wegweisung in der gegenwärtigen Situation besprachen und entschieden wurden. Die Beratung verlief in wiewohl freimütigem wie kritischem jedoch einmütigem christlichen Geist und brüderlichem Einverständnis.

Eine vorbereitete Auslage von dokumentarischem Material über die haltlose Tätigkeit der WTG und ihre falschen Lehren sowie über das Ausmaß der kritischen Literatur zur WTG-Tätigkeit in ganz Europa wie auch in England und in den USA fand rege Aufmerksamkeit.

Wieso eine Gewissensfrage vor Gott und den Menschen?
"Wer nun weiß, daß er Gutes tun soll, und es doch nicht tut dem ist es Sünde", sagt die Schrift in Jakobus 4:17. So ergibt sich ein christliches Gewissen in entscheidendem Maße aus dem Wissen um Recht und Unrecht, Gut und Böse, Richtigem und Falschem, gemessen mit dem Maß des Evangeliums Jesu Christi. Welches spezielle Wissen gemäß diesem Maßstab liegt nun der CV-Arbeit zugrunde? Es ist interessant, was dazu auf der Beratung hervorgehoben wurde.

Es ist das Wissen um die Irreführung seitens der WTG durch falsche Weltenden und falsche, Endzeitbibeldeutungen, durch falsche Hoffnungen und falsche Prophezeiungen, durch falsche Auffassungen letztlich über Gott und Christus selbst. Es ist das Wissen um die gesellschaftliche Praxis und Auswirkung dieser Irreführungen wie Vergiftung zwischenmenschlicher Beziehungen, Verteufelung und Inkriminierung christlich und menschlich oder religiös Andersdenkender, Verfeindung in Familien, Verwandtschaften und Bekanntschaften, Verneinung und Zerstörung sozialer und politischer Mitverantwortung bei Strafe angeblicher Vernichtung durch Gott. Saat von politischem Haß in antikommunistischem Mißbrauch der Bibel gegen rechtmäßige "Obrigkeit von Gott" und notwendige "die Menschen betreffende Ordnung". Endzeitliche Verteufelung und Schwarzmalerei allen anderen Lebens.

Um diese Dinge zu wissen und nichts zu tun, sondern zu schweigen, würde eine unverantwortliche Mißachtung dessen sein, was in Jakobus 4:17 geboten ist.
Dazu kommen folgende Herausforderungen an die Christen allenthalben, die sie weder ignorieren noch übersehen können, wenn sie aufrichtig sind.

Andere Christen und Kirchen machen Anstrengungen, gegenseitige Entzweiungen und Verfeindungen zu überwinden. Selbst Vertreter nichtchristlicher Religionen reichen heute allen christlichen Gemeinschaften und Kirchen um des Friedens willen die Hand. Kann das ausgeschlagen werden? So mit der Moskauer Weltkonferenz religiöser Friedenskräfte im Juni 1977. Weiter: Kann Christen der irdische Friede gleichgültig sein? Kann es Christen z. B. gleichgültig sein, wenn das Wettrüsten unter den Nationen weitergeht u. a. jetzt mit der Neutronenwaffe? Es wird der Anspruch auf wahres Christentum erhoben. Ist von diesem Standpunkt aus nichts zu all diesem zu sagen, was praktisch hilfreich wäre? Zu was für einer Meinungsbildung ist hier beizutragen oder wird hier beigetragen? Es wird erwartet, daß Christen ihr Wort zur Friedensfrage sagen, konkret, praktisch, nicht nur unverbindlich und allgemein. Es wird auch erwartet, daß alle Christen ihre soziale Mitverantwortung erkennen und wahrnehmen. Die WTG steht unter den religiösen Gemeinschaften an der Spitze, hier den Geist des Verneinens, des Nicht-Verantworten-Wollens, der Passivität, der Gleichgültigkeit, der Ignoranz, der Mißachtung und somit der Verantwortungslosigkeit zu predigen und zu verbreiten.

Das kürzliche Gespräch am 6. März 1978 zwischen der Regierung der DDR und der evangelischen Kirchenleitung setzt Maßstäbe für alle Christen, auch die in den verschiedenen

Religionsgemeinschaften.
Die bereits freien christlichen Gemeinden machen das Angebot eines besseren christlichen, weil neutestamentlichen Weges in Glaube, Hoffnung und Liebe. Sie sind eine Antwort auf die Frage der WT-geführten Zeugen Jehovas: Wohin sollen wir gehen? - wenn die WTG-Endzeitorientierung nun als haltlos und unglaubwürdig erwiesen ist, wie es mit dem jüngsten falschen Termin von 1975 wieder der Fall ist.

Was ist freies Christentum in unserem Land und in unserer Zeit?
Unter diesem Gesichtspunkt wurden für den künftigen christlichen Weg folgende Hauptmerkmale begründet.
Der allein geltende Grundsatz ist, daß Christen zur Freiheit berufen sind und sich nicht unter ein Joch der Knechtschaft spannen lassen dürfen. Es komme nicht nur darauf an, von der organisatorischen WT-Bevormundung freizuwerden, sondern auch von dem WT-Geist. Hierzu gehört die Selbstgerechtigkeit, nur "allein in der Wahrheit" sein zu wollen, die Sucht, unbedingt "Zeichen der Zeit" deuten zu wollen, der Gedanke, alle anderen würden von Gott vernichtet. Das Denken, "nur wir".

Die politische Neutralitätsheuchelei der WTG ist aufzudecken. Es ist der Wille Gottes, die soziale Verantwortung zu erkennen, wie es das Gleichnis vom barmherzigen Samariter lehrt. Dabei ist überhaupt nicht nach dem Glauben zu fragen, es müsse einfach geholfen werden, wie es dieses Gleichnis veranschaulicht.
Es gibt nur eine Alternative. Die Abweichungen der WTG müssen aufgedeckt und bewußt gemacht werden, um im Worte Christi zu bleiben bzw. dahin zurückzukehren. Hierzu müssen solche Schriftworte wie Joh. 5:39, 40, 6:63, 8: 31-36, 42, 43 die Grundlage bilden.

Die freigewordenen christlichen Gemeinden haben die Pflicht, den WT-Zeugen auf ihrem Weg in die christliche Freiheit zu helfen. Dies ist eine Frage, die viel Zeit und Geduld erfordert. Dabei dürfen freigewordene Christen nicht nur sich selbst gelten lassen. Sie müssen noch dem Wort Christi in Markus 9-38-41 auch jene als Christen anerkannt werden, die Christus in anderer Gemeinschaft nachfolgen. Christen haben sich unmittelbar und direkt nach der Schrift zu richten, ohne eine eigene Autorität fordernde Hand dazwischen wie den WT. Was ist das für ein Christentum, dem die Autorität Christi und der Apostel nicht genügt und das sich die haltlosen WT-Bibelausleger dazwischenholt? - so möchte man dazu fragen. Ob und wie errettet wird, hängt nicht davon ab, ob man den WT anerkennt oder nicht, es hat überhaupt nichts mit der WTG zu tun. Das Mittlertum der WTG ist eine einzige Anmaßung. Paulus faßt die Erettung wie folgt zusammen: "So spreche ich denn zu allererst die Mahnung aus, Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen für alle Menschen zu verrichten, für die Könige und alle obrigkeitlichen Personen, damit wir ein stilles und ruhiges Leben in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit führen können. Denn das ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter, der da will, daß alle Menschen gerettet und zur vollen Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Mittler zwischen Gott und Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst zum Lösegeld für alle hingeben hat, das Zeugnis davon sollte zu rechten Zeit verkündigt werden." 1. Tim. 2:1-6 Menge. Wer wollte von diesem Willen Gottes Abstriche machen?

Kritisch wurde u. a. auch auf die Gefahr aufmerksam gemacht, daß Christen auch in Selbstgenügsamkeit verfallen können, in der sie ihre missionarische Aufgabe, ohne die Christentum nicht existieren kann, verfehlen.

CV - eine Stätte, wo man sich persönlich überzeugen kann.
Von einem CV-Mitarbeiter war eine Auslage dokumentarischen Materials vorbereitet worden. Sie veranschaulichte anhand von Originalbeweisen insbesondere die haltlose Tätigkeit der WTG in endzeitlicher Hinsicht. Schwerpunkte der Auslage waren u. A.:
- Kritische Werke über die WTG aus der DDR, BRD, Schweiz, Italien, Frankreich, England, USA, Skandinavien, Sowjetunion und Polen.
- Schriften von freigewordenen Gemeinden aus Europa und aus Übersee.
- Nachweis der verantwortungslosen Politik der WTG mit der das Werk hier in die Schützengräben des kalten Krieges geführt worden ist.
- Seltene Dokumente über die Falschverkündigung der WTG in der Vergangenheit.

Jakobus: Wer jemanden von seinem Irrweg zurückführt
Das treffendste Bibelwort, das aus dem Teilnehmerkreis über die gesamte Beratung gestellt wurde, war Jakobus 5:20, wo es heißt: "Wer einen Sünder von seinem Irrwege zurückführt, der wird dessen Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden zudecken" Mit Fug und Recht: kann dieses Schriftwort über die gesamte CV-Tätigkeit gestellt werden. Wer die WTG-Endzeit als Irrweg erkannt hat, ist erschrocken über die Menge der Sünden, die die einstige Verkündigung dieses Irrweges unter gutgläubigen und arglosen Menschen bedeutet. Nur eine entschlossene Zurückführung von diesem Irrweg kann dies wieder zudecken, wieder gutmachen, für alle Betroffenen. Gibt es eine schönere Aufgabe, als zu helfen, den rechten Lebensweg zu beschreiten? Dies erfüllte alle, die zu dieser Zusammenkunft von CV gekommen waren.

Ältestenberatung
WENN DIE WAHRHEIT FREIMACHEN SOLL, DANN MUSS SIE AUCH GESAGT WERDEN!
Lösungen sind nur durch Konfrontation möglich und werden auch so herbeigeführt
Ohne Zweifel stehen sich CV und WT in entscheidenden Fragen unversöhnlich gegenüber. Das vorgesehene WT-Selbstverständnis, von Gott zu sein, ist durch CV eindeutig in Frage gestellt. Die Argumente von CV können zwar verneint werden. Sie können aber nicht widerlegt werden. Viele sehen das sofort, wenn sie CV nachdenklich und gründlich überprüfen. Dennoch aber schrecken sie zurück, sich das einzugestehen und die entsprechenden Schlußfolgerungen zu ziehen. Warum ist das so? Warum wollen sie die CV-Beweise nicht wahr haben? Laßt uns über das Phänomen von Gegensätzen und ihre Lösung nachdenken.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, daß Konfrontationen immer im Zusammenhang mit großen gesellschaftlichen, kulturellen und geistigen Veränderungen auftreten. Zunächst ist es oft nur eine Vorhut, die vorwärtsdrängt und das Gewohnte, bisher Geglaubte und Bestehende in Frage stellt. Es bleibt aber keine Vorhut, wenn die Zeit der Veränderung herbeigekommen und herangereift ist. Wer sich mit den bisherigen Vorstellungen identifiziert, sieht sich ebenfalls angegriffen und herausgefordert. Für das gesamte internationale WT-Werk ist jetzt mit einem erneuten falschen Weltende (1975) und dem Vergehen einer weiteren Generation eine solche Zeit herbeigekommen. Im internationalen Hauptbereich des WT-Werkes, dem zentraleuropäischen Bereich, ist CV eine solche Vorhut, eine solche vorwärtsdrängende Gruppe. Und die aus ehemaligen WT-Angehörigen entstandenen freien Christengemeinden sind die immer mehr hervortretende Alternative, christliche Alternative. Der WT-Hohn der ersten Tage über CV ist längst verklungen. Man weiß, daß man CV ernst nehmen muß. Der erbarmungslose Vernichtungsfeldzug der WT gegen CV beweist es. Jedes Glied, das sich auf CV einläßt, hackt die WTG unnachsichtig ab. CV ungelesen verbrennen und vernichten, ist das WT-Hauptargument, wer kennt es nicht.

Meistens reagiert man erst einmal gefühlsmäßig
Es soll ganz offen gesagt werden: Um die WT-Führung geht es nicht. Wer schon ein halbes Dutzend mal das Weltende verschiebt und danach jedesmal eine arglose neue Generation zu gewinnen sucht, seit dem ersten Endzeitdatum von 1799 geht das schon so, der glaubt selbst überhaupt nicht daran, und kann nur als falscher Prophet, Heuchler, Scharlatan; Gaukler und Lügner entlarvt werden, der das Evangelium für ganz andere Zwecke mißbraucht. Schon ein einziger falscher Weltendetermin ist vor Gott und Menschen unverantwortlich, denn man bedenke, was das für alle notwendigen menschlichen Pläne und Vorhaben bedeutet, von der kleinsten Familie und ihren sozialen Bedürfnissen, über die internationalen Abkommen, ohne die kein Land existieren kann. Die WTG hat die Menschen schon ein halbes Dutzend mal mit falschen Weltendeterminen im Namen Gottes genarrt. Und jetzt nach 1975 wird alles erneut weiter verschoben. Nein, um die WTG-Führung geht es nicht. Es geht um die, die ihr immer wieder aufrichtig und arglos glauben.

Natürlich fühlen sie sich ebenfalls angegriffen durch die Konfrontation mit der WTG, durch die Konfrontation CV- WT, glauben sie dem WT doch noch. Wie reagieren viele nun? Gefühlsmäßig oder rational, d. h. verstandes- bzw. Erkenntnismäßig? Zumeist reagiert man immer erst einmal gefühlsmäßig, also irrational. Wer kennt nicht die Weisheit, daß man über vieles, was einen aufregt, erst einmal eine Nacht schlafen soll, um die Gefühle abklingen zu lassen, ehe man dann urteilt So ist es. Man muß sich über seine Gefühle oder Emotionen wieder erheben und am Ende der Ratio, dem Verstand und der Erkenntnis, doch den gebührenden Platz einräumen. Die meisten sind zu sehr von Emotionen beherrscht, anstatt von sachliche Denken und Prüfen. Gespräche mit WT-Zeugen bestätigen das immer wieder. Hören sie bloß CV, dann sind sie plötzlich oft gänzlich von Gefühlen der Feindschaft, des Hasses, ja des Zornes und der Wut beseelt. Es gibt Eingeständnisse daß der Gedanke aufkam, wenn man eine Pistole hätte, würde man am liebsten, den CV-Gesprächspartner. Niederschießen! Das ist Tatsache! Wir wollen keinen Namen nennen. Die diese Gedanken hatten, werden sich schon erkennen. Ohne WT-Hörigkeit kämen solche einfachen. Verkündiger nie, in derartige verbrecherische und kriminelle Gefühlsaufwallungen. Wir erinnern an den Extremfall in der WT Versammlung Trimberg/Franken, BRD, wo 1976 die WT Zeugin Helga Sauer ihre blinde katholische Schwägerin Annemarie Sauer mit Messer, Beil und Sichel in einer entsetzlichen Bluttat umbrachte. (Bericht von Udo Pöbel; Trimberg. 28. 6. 1976, CV 91/77).

Der WT existiert nur von der Verteufelung des anderen, aller anderen, von der verteufelten Konfrontation mit allen anderen Menschen die schließlich nur als vernichtungswürdige Verbrecher betrachtet werden und spätestens in Harmagedon an die Reihe kommen. Solange jemand zu dieser Vernichtungsverkündigung schweigt; wenn er sie auch nicht akzeptiert, mag es hingehen. Nimmt er aber dagegen Stellung, dann trifft ihn alle Feindschaft und Wut, aller Zorn und Haß, die mit diesem Vernichtungsglauben verbunden sind. Viele Ehen und Familien, die durch diese WT-Verkündigung zu einem „geteilten Haus" geworden sind, wurden schon durch solche barbarischen Emotionen zerstört. Wie wahr kann doch das Wort werden: „Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, grimmig ist des Tigers Zahn, doch der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn". Und das WT-Harmagedon ist ein Wahn, wie die wiederholten Falschverkündigungen beweisen.

Sorgfältige Information nicht zugelassen
Die WTG fürchtet das vernunftgemäße, rationale, erkenntnismäßige Abwägen ihrer Sache. Sie muß verhindern, daß sich herausstellt, daß der andere gar nicht der böse Knecht ist, als der er hingestellt wird. Die Ehrlichen würden: dann nämlich vor der Tür der WTG zu kehren beginnen. Die WTG läßt deshalb keine sorgfältige Information zu. Jede Kritik wird als gefährlich, unterdrückt, Beweise, die zwingen, das Bild vom anderen in Frage zu stellen, werden als Sprengstoff betrachtet. Die Erziehungsmethoden des WT machen unfähig, sachlich das Für und Wider zum WT abzuwägen.Die emotionelle Verteufelung des anderen läßt kein rationales vernunft- bzw. erkenntnismäßiges Urteilen zu. Wie von kaum jemandem übertroffen ist der einzelne unter der WTG geistig entmündigt und entrechtet. Selbst die Fragen werden ihm vorgeschrieben, die er im „Studium" zu stellen hat.

Wie die Wahrheit allein begriffen werden kann
Der einzig verheißungsvolle Weg ist und bleibt die Konfrontation, die offene Austragung der Gegensätze. Nur wo die Argumente nicht zurückgehalten werden gibt es die Chance, daß das notwendig Neue begriffen wird. Nur wo den Tatsachen ins Auge geschaut wird, gibt es Klarheit. Nie wurden falsche Auffassungen überwunden, wenn man vermied, sie beim Namen zu nennen. Lösungen sind nur durch Konfrontation möglich. Christus selbst hat das veranschaulicht durch sein Vorgehen gegen den Schriftmißbrauch in seinen Tagen, wie wir in Matthäus, Kapitel 23 ausführlich lesen können. Gott fesselt nicht die Gedanken einer Person. Er gewährt Denkfreiheit. Die Menschen sind daher mit einem Sinn versehen, der selbst fähig ist, Recht oder Falsch zu erkennen und diesen oder jenen Weg zu wählen. Der Kampfplatz ist der Sinn. Falsche Lehren und Auffassungen müssen angegriffen und niedergerissen werden, wenn Platz für die Wahrheit geschaffen werden soll. Gott schaut nicht die Person an. Ein Christ betrachtet daher die Sache, das Argument, das vor gebracht wird, wer es sagt, ob CV oder nicht, ist völlig gleichgültig, selbst Kindermund tut Wahrheit kund. Wenn die Wahrheit freimachen soll, dann muß sie offen, ausgesprochen werden. Und die Wahrheit über die WTG ist nicht mehr aufzuhalten. Die Zeit dieser Konfrontation ist unabwendbar herbeigekommen. Es bleibt allein; sich für die eigene unvermeidliche Neuorientierung gründlich zu informieren. -
A. Z.

ZUSCHRIFTEN/INFORMATIONEN/BERICHTE
Vorhaben in der BRD. Steht auch die WTG auf der Liste? Genannt ist sie nicht
CVN - Frankfurt/M.. Aus Frankfurt/M. Erreicht uns folgende Mitteilung. "Für aufklärende Maßnahmen gegen die sogenannten Jugendreligionen und Sekten will sich jetzt die FDP-Landtagsfraktion stark machen, nachdem zwei kleine Anfragen der FDP im Landtag die Landesregierung Untersuchungen zugesagt hatte. Seither, so beklagen die Fraktionssprecher Eberhard Weghorn und Alfred Schmidt vor der Presse, sei nichts mehr geschehen. Dies sei wohl typisch, meinten die FDP-Sprecher, für die allgemeine Hilflosigkeit von Politikern und Behörden gegenüber diesen Vereinigungen, denen teilweise "krimineller Charakter und Scharlatanerie" nicht abzusprechen sei. Man sieht hier vor allem Gefahren für psychisch labile Menschen, für solche auch mit Mangel an Selbstvertrauen, Depressionen und Anfälligkeit für psychosomatische Krankheiten. Es gelänge, besonders psychisch gestörte Menschen durch die pseudowissenschaftlichen Lehren und ebensolches Schrifttum in seelische und materielle Abhängigkeit einer Sekte zu bringen." (Nach Frankfurter Rundschau 21. 4. 1978)

Haltlose WTG-Weltendeverkündigung in der Sowjetunion öffentlich am Pranger
Die Moskauer Zeitschrift "Nauka i Religija" (Wissenschaft und Religion) bringt in ihrer Ausgabe 2/1978 (russisch) eine farbige Karikatur, wie eine Gruppe Zeugen Jehovas ihrem Gott, der auf einer Wolke über ihnen sitzt, eine Liste mit den falschen WTG-Weltendeterminen von 1914 bis 1975 entgegenhält, die alle nacheinander abgenutzt und unmöglich geworden sind. Gott schaut erstaunt über seine Brille hinweg auf sie herab. - Im WT vom 1. Januar 1978 veröffentlicht die WTG ein farbiges Bild, wie Jesus als vollbärtiger "starker Gott" auf einem Sessel zwischen den Wolken sitzt und auf die Erde hinunterlächelt. Der Kerngedanke darunter ist, den Zeugen Jehovas "die scheinbare Verzögerung" beizubringen, die sie jetzt nach 1975 wieder verkraften sollen. Das erste der 10 Gebote lautete indes: "Du sollst dir kein Gottesbild anfertigen, noch irgendein Abbild von dem, was oben im Himmel ist …" 2. Mose 20:4.

Erste europäische ökumenische Begegnung seit der Reformation vor 450 Jahren im April 1978 bei Paris
Jehovas Zeugen sollten es vor dem Hintergrund ihrer mit 1975 erneut unglaubwürdig gewordenen Weltendeverkündigung sehen. Im April 1978 fand in Chantilly bei Paris, Frankreich, die erste europäische Begegnung seit der Reformation vor 450 Jahren statt. Es kamen über 70 Vertreter des Katholizismus, des Protestantismus, der Orthodoxie und der Freikirchen aus rund 30 Ländern Europas aus Ost und West zusammen. Das Thema war das Streben nach Einheit der Christen in Europa und ihr Eintreten für den Frieden. CV möchte dies den Zeugen Jehovas zum Nachdenken mitteilen und ihnen die Frage dazu stellen, ob man den Kirchen etwa zumuten könne, sich stattdessen unter die unhaltbare WT-Endzeitverkündigung zu stellen. Dies ist hiermit geschehen und mitgeteilt.

Zusammenkünfte freier Christengemeinden
Dresden: Robert-Blumstraße 6, samstags 14 Uhr
Leipzig: Witzgallstraße 20, samstag 14 Uhr
Blumenstraße 74, sonntags 14 Uhr
Maurice-Thorezstraße 22, samstag 16 Uhr
Karl-Marx-Stadt: Gießerstraße 36, jeden 2. Samstag 14 Uhr
Magdeburg: Bärstraße 9, sonntags 14 Uhr
Jarmen: zu erfragen bei W. Warnke, Gartenstraße 8

Woran CV arbeitet:
MIT WAS FÜR VERÄNDERUNGEN UND UMDEUTUNGEN IN LEHREN, IN ORGANISATION UND ZIELSTELLUNG VERSUCHT DIE WTG IHREN ZUSAMMENBRUCH MIT DEM VERGEHEN DER 1914-GENERATION ZU VERHINDERN?

Liebe Leser
Liebe Brüder und Schwestern
Dies ist ohne Zweifel die Existenzfrage der Organisation. Mit ihr steht oder fällt die Glaubwürdigkeit nicht nur vor den Mitmenschen, sondern in der eigenen Familie, vor den eigenen Kindern. Das "geteilte Haus" würde aufhören zu bestehen. Kinder würden nicht mehr dem WTG-Blutkult geopfert werden. Zwischenmenschliche Beziehungen würden nicht mehr verfeindet werden. Menschen guten Willens und die Herzen der Arglosen würden nicht mehr getäuscht werden. Christsein würde von haltlosem Endzeitglauben frei werden! CV wird sich in Kürze mit dieser Existenzfrage der WTG beschäftigen und sie beantworten. Haltet euch auf dem laufenden.
Möge auch diese CV-Ausgabe weite Verbreitung und Aufmerksamkeit finden und vielen zum Segen sein.
In christlicher Verbundenheit
Eure Brüder und Schwestern,
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
CV-Leitung Gera/Thür.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Christliche Verantwortung"; Monatsschrift der Studiengruppe Christliche Verantwortung. Herausgeber: Wolfgang Daum, DDR 65 Gera, Otto-Dix-Straße 6, Preis: M 0,20, Jahresabonnement M 2,-. Versand auch kostenlos.
Neue Konto-Nr.: 4564-30-1952 Bank für Handel und Gewerbe

A 5150/78 V 7 1 1562

Christliche Verantwortung 1978 Teil II

ZurIndexseite