Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 102
Kurt und Maria Pape, Eltern der in weiten
Kreisen bekannten Gebrüder Dieter und Günther Pape. Kurt Pape im KZ umgekommen, Maria
daselbst fast auch. Zum Tode war sie schon verurteilt. Lediglich dass die Tage des
Hitlerregimes im Jahre 1945 endeten, verhinderte in ihrem Falle das allerschlimmste. In
dieser Ausgabe wird der Versuch unternommen, ihre Biographie in groben Zügen
nachzuzeichnen.
Noch ein Name taucht in
dieser Ausgabe auf. Der des Martin Pötzinger. Über ihn war zu registrieren, dass er 1977
in die "Leitende Körperschaft" der Zeugen Jehovas berufen wurde.
Über ihn meinte man nun ausführen zu können:
"Wie wir aus München erfahren, ist M.
Pötzinger Ende 1936 besonders aktiv gewesen, die Resolutionen des WTG-Kongresses 1936 in
Luzern/Schweiz verbreiten zu lassen. ... Damit hat er die Verhaftung einer ganzen Reihe
von Geschwistern durch die Gestapo veranlaßt."
Wie ist die tatsächliche
Sachlage. Erst einmal kommt Pötzinger in seinem im Wachtturm vom 1. 3. 1970
veröffentlichten Bericht auf die fraglichen Details mit keiner Silbe zu sprechen. Nun,
Marion Detjen ist in ihrem Buch "Zum Staatsfeind ernannt... "wo auch Pötzinger
mit erwähnt wird, etwas deutlicher. Über ihn führt auch sie aus:
"Die IBV setzte nun im Herbst 1936 als neuen Bezirksdiener
für Bayern den aus Sachsen stammenden Karl Siebeneichler ein, der ohne festen Wohnsitz
mit äußerstem Einsatz die Münchner Organisation völlig umstrukturierte. Er bestimmte
Martin Pötzinger als Gruppendiener für München und die Untergruppendiener für
die einzelnen Stadtteile. ...
So gelang es, daß ganz München am 12. Dezember mit den 'Resolutionen' überschwemmt wurde. Beim Verteilen erwischt wurde allein Martin Pötzinger. Da dieser - obwohl er wahrscheinlich gefoltert wurde - keine anderen Namen preisgab, führte die alarmierte Gestapo bei allen ihr bekannten 'Bibelforschern' - etwa 160 Familien - Hausdurchsuchungen durch. Schließlich nahm sie sich wahllos fünf Personen vor, die sich auf andere Weise bereits verdächtig gemacht hatten, und vernahm sie unter 'verschärften' Verhörmethoden. Als eine Frau nach mehrstündiger Vernehmung gestand, konnte die Gestapo die Untergruppe rechts der Isar, circa 60 Personen, aufrollen Auch einige andere Gruppen konnten verhaftet werden."
CV Christliche Verantwortung
Informationen zu christlichem Wandel und vermehrtem Verständnisvermögen
DER ZWECK DIESER ZEIT SCHRIFT
ist freie, christlich und menschlich
verantwortungsbewußte Information zu Verkündigung und Organisation der Zeugen Jehovas
und ihrer Leitenden Körperschaft, der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, (WTG)
und WTG-bedingten Konfliktlage der Zeugen Jehovas in der gegenwärtigen gesellschaftlichen
Entwicklung Die Vielseitigkeit der Darlegungen in CV
widerspiegelt diese Situation und weist Wege zu ihrer
Lösung. -
Wir rufen zur Mitverantwortung und Mitarbeit.
Nr. 102 Gera Januar 1978
Christliche Verantwortung 1978 Teil I