Gangster in Amt und Würden

Es war schon eine reißerische Überschrift, die in der „Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 11. 1949 Verwendung fand. Und damit keine Unklarheiten entstehen, wohin die Reise zu gehen habe, wurde sie noch mit dem Untertitel: „Überzeugender Beweis dafür, dass die Politiker nicht die von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten sind", ergänzt. Im einzelnen wurde ausgeführt: „Das 'Gottesgnadentum der Könige' wird in demokratischen Ländern nicht mehr gepredigt, dafür aber die religiöse Lehre verbreitet, die politischen Herrscher seien die 'von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten.'" (S. 3)

Als Kernsatz wurde dazu ausgeführt: „Wenn dem so wäre, wenn Gott die Politiker dieser bösen verderbten Welt verordnet hätte, dann müsste er unweigerlich in die scheußlichen Verbrechen solcher Regenten verwickelt sein. Diese lächerliche und lästerliche Auslegung von Römer 13 durch die Geistlichkeit wird von nachdenklichen Erforschern der Bibel nicht akzeptiert."

Der Artikel schließt mit der These (S. 5): „Bei den wirklichen 'obrigkeitlichen Gewalten' von denen der Apostel Paulus sagt, die Christen sollten sie anbeten und ehren, handelt es sich um niemand anders als um Jehova Gott, den umumschränkten Herrscher des Weltalls, und seinen gesalbten, von ihm verordneten Theokratischen König, Christus Jesus. Echte Christen geben zwar dem Cäsar, was des Cäsars ist, vergessen dabei aber nie, dass sie gehorsame Diener der wahren obrigkeitlichen Gewalten sein müssen; denn nur durch diese höchsten Mächte wird eine gerechte Herrschaft herbeigeführt werden."

Andre Gursky hat in seiner Publikation "Zwischen Aufklärung und Zersetzung" jenen "Erwachet!"-Artikel auch reproduziert. Er sei auch an dieser Stelle dokumentiert:

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1949er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte