Blutvergießen

„Die freie, von Gott geschaffene Welt kommt nicht ohne Blutvergießen aus, nicht ohne das Blut des größten Freiheitskämpfers der je auf der Erde weilte. Dieser bezahlte Preis macht die neue Welt zu einer Gewissheit, wenn ihr auch noch so viele mächtige Feinde im Wege stehen mögen. Die Welt völliger Freiheit wird daher kommen, freilich nicht ohne Tumult einer Riesenschlacht, nicht ohne das Fließen von noch mehr Blut, ja des Blutes all der Menschen, die die Freiheit bekämpfen, in der Schlacht jenes großen Tages Jehovas, des Allmächtigen, 'der allen Kriegen ein Ende setzt.'"

Es war ein zweideutiger Satz, den die Zeugen Jehovas, so unmittelbar nach 1945 verkündeten. Nachlesbar in ihrer Broschüre „Freiheit in der neuen Welt" (S. 3). ein Satz, der den Nicht-Zeugen Jehovas besonders ins Auge stach und den sie anlässlich des DDR-Verbotes der Zeugen Jehovas wieder zu zitieren beliebten. (Vgl. dazu: „Neue Zeit" 26. 8. 1950).

Er war kein vereinzelter „Lapsus". Er brachte ihre grundsätzliche Haltung zum Ausdruck, wie sie sich auch in ihrer 1945 erschienenen Schrift „Weltweite Verschwörung wider die Wahrheit" widerspiegelt:

„Ist es wahr, dass die internationale Zusammenarbeit der Nationen in der Nachkriegszeit ihr Ziel, der Menschheit dauernden Frieden und Sicherheit zu bringen, verfehlen wird? Jawohl, die inspirierte Prophezeiung in 1. Thessalonicher 5: 2,3 sagt, dass, 'wie ein Dieb in der Nacht, also der Tag des Herrn kommen wird. Denn wenn sie sagen 'Friede und Sicherheit'; da wird sie plötzlich das Verderben überfallen, wie der Schmerz die Schwangere, und sie werden nicht entkommen."

„Weil Gott der Herr dieses Verderben herbeiführt, wird es nicht durch die Atombombe kommen, sondern durch Kräfte Gottes, die außerhalb der Macht menschlicher Wissenschaft und des Militarismus liegen.

Ist es wahr, dass die Menschen in der Hoffnung auf Freiheit und Wohlfahrt, Eitles sinnen? und kämpfen ihre Könige und Herrscher wirklich gegen Gott und seinen gesalbten König, indem sie einen Ersatz für das wirkliche Reich Gottes anraten? Jawohl! Die Verse in Psalm 2: 1-6, wie sie in der Elberfelder Bibel übersetzt worden sind, sprechen von der heutigen Zeit:

'Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jehova und wider seinen Gesalbten: 'Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile'! Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. 'Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!' Die heidnischen Nationen und die 'Christenheit' ratschlagen vergeblich in ihrer Nachkriegs-Organisation für Frieden und Sicherheit."

Angesichts dieser destruktiven Thesen, schon unmittelbar nach 1945, ist man eigentlich nicht sonderlich verwundert, dass sie sich schon einige Jahre später in einem ernsthaften Konflikt entluden!

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1945er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte