Nazistische Auslandspropaganda

In Schanghai (China) erschien in den dreißiger Jahren eine in deutscher Sprache gedruckte Zeitschrift mit dem Titel "Ostasiatischer Beobachter". Im Jahre 1938 konnte man darin auch einen zweiteiligen Artikel über die Bibelforscher/Zeugen Jehovas lesen. In der Sache bietet er nichts Neues. Er wiederholt im Prinzip nur die nazistischen Thesen, in einer für das Ausland aufbereiteten journalistischen Form. Immerhin, sei doch noch eine darin enthaltene Charakteristik wiedergegeben. In der Folge 63 (September 1938 S. 51) konnte man lesen:

"Als nichtjüdische Hilfstruppe des internationalen Judentums kann man die Freimaurerei mit ihren Rekrutendepots, den internationalen Vereinigungen der Rotarier, Theosophen, Boy Scouts usw. bezeichnen, sowie die Liga für Menschen-(Juden) Rechte, die roten Gewerkschaften und nicht zuletzt die Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher.

Der Jude hat es schon immer verstanden, sich den Nichtjuden für seine Zwecke einzufangen und auszunutzen. Wer vieles bringt, wird Jedem etwas bringen. So fanden sich die sogenannten 'besseren Leute' in den Logen brüderlich zusammen; und die organisierten Arbeiter ließen sich von Juden verführen. Für die Halbgebildeten des Mittelstandes wurden theo- und anthroposophische Zirkel aufgemacht. Dagegen sorgen die Zeugen Jehovas, die ernsten Bibelforscher, für die 'geistig Armen'. Doch erstreckt sich die Tätigkeit dieser Vereinigung noch weiter, denn gerade hier in Schanghai kann man beobachten, wie sie bei der chinesischen Bevölkerung Proselyten macht. Schon gehen geschulte chinesische Propagandisten herum, die außer ihrer Muttersprache noch eine fremde gut beherrschen.

Wenn man nun liest, dass die englische Zeitung 'Examiner' … Am 31. März 1938 meldet:

'Die Zeugen Jehovas, auch Watch Tower Society und Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher genannt, sind eifrig dabei ihre marktschreierisch bunten Traktate an die Eingeborenen von Nord-Rhodesia und Central-Afrika zu verteilen. Die Traktate bezeichnen bestehende Regierungen und Kirchen als Einrichtungen des Teufels. Ein Korrespondent des 'Examiner', der einen Eingeborenen nach den Lehren der Rutherford-Leute fragte, bekam die Antwort, dass alle Weißen Lügner seien mit Ausnahme der Wachtturm-Prediger. … So besteht wohl kein Zweifel, dass es die Zeugen Jehovas mit ihrer Propaganda in Asien und Afrika darauf abgesehen haben, bei den christlichen Eingeborenen in diesen Ländern durch ihre Irrlehren den Boden für den Bolschewismus vorzubereiten."

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1938er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte