Schizophrenie oder "böse Geister"?

Unter dem Stichwort "Schizophrenie" kann man in Lexika folgende Definition lesen:

"Schizophrenie (griech.) Spaltungsirresein: akut und chronisch verlaufende Störungen des Denkablaufs, Wollens, Handelns, Gefühlslebens und des zwischenmenschl. Kontaktes; Halluzinationen, Illusionen, Wahnideen und systematisierte Wahnbildungen treten auf. Schizophrenie wurde früher als Dementia praecox bezeichnet."

Mit dieser wissenschaftlichen Definition kann die WTG offenbar nicht allzu viel anfangen. Sie nimmt dies nicht zur Kenntnis, sondern ersetzt die Sachlage durch eine eigene Definition in Milchmädchenlogik. Für sie sind solche Vorgänge schlicht und einfach das Wirken "böser Geister". Ein makabres Veranschaulichungsbeispiel, stellt auch ihr Kommentar zum deutschen Reichstagsbrand dar, den der "Wachtturm" 1937 veröffentlichte (S. 198):

"Ein … Beispiel, wie diese bösen Geister wirken, kann im folgenden gesehen werden: In der Nacht vom 27. Februar 1933 wurde das deutsche Reichstagsgebäude in Brand gesetzt, und das bahnte Hitler und seiner Gesellschaft den Weg, die vollständige Gewalt über Deutschland zu erlangen, und das gelang ihnen denn auch unmittelbar darauf. Jenes Verbrechen der Brandstiftung brachte genau das zustande, was die Nazis begehrten. Die Nazis selbst hatten das Gebäude angezündet, und danach schoben sie das Verbrechen ihren politischen Feinden zu, und viele von diesen wurden verhaftet. Ein Holländer, mit Namen van der Lubbe, den die Presse als schwachsinnig bezeichnete, wurde zusammen mit mehreren Kommunisten verhaftet und des Verbrechens der Brandstiftung am Reichstagsgebäude angeklagt.

John Gunther, ein amerikanischer Journalist war an der betreffenden Gerichtsverhandlung zugegen und erstattete darüber Bericht. In seinem Buche 'Inside Europe' sind die Tatsachen veröffentlicht worden, und daraus sei hier das Folgende angeführt:

'Van der Lubbe, ein unglückseliges Nebenprodukt unserer modernen Zivilisation, das typisch genug ist, war nicht nur schwachsinnig, sondern hegte auch einen tiefen Groll gegen die Gesellschaft und Behörden, den sein schwaches Gehirn durch seinen Brandstiftungstrieb zu beschwichtigen suchte. Er war der echte Typ eines Brandstifters. Ein obdachloser Landstreicher, der sich in den Berliner Elendsvierteln herumtrieb und bereits mehrmals Feuer gelegt hatte, womit er sich in seiner plumpen Art brüstete, und Nazis hörten ihn. Die weiteren Tatsachen offenbarten, dass die Nazis es van der Lubbe ermöglicht hatten, mit Zündmaterial im Gebäude zu sein, damit sie ihn als den Schuldigen hinstellen könnten. Das Feuer, dass das Gebäude zerstörte, war das von den Nazis gelegte chemische Feuer, die ihr Material durch den Göring-Tunnel hingebracht und den Zeitzünder so eingestellt hatten, dass er gerade in dem Moment losging, als van der Lubbe dachte, er selbst hätte das Feuer angezündet. Lubbe verließ das Gebäude in stolzem Triumph und wurde von der Polizei verhaftet, und das war es, was die Nazis geplant hatten.

Lubbe war ein unverkennbares Opfer einer irrsinnigen, schwermütigen Psychose.'

Ferner erklärt die oben angeführte Autorität:
'Der Gerichtshof erschrak, wann immer Lubbe seinen Mund öffnete. Lubbe wurde auf den Zeugenstand gestellt und gab zu, dass er das Gebäude angezündet hatte. Er gestand Dinge getan zu haben, die er unmöglich hätte tun können.

Er war stolz auf seine Brandstiftung. Er nahm es sehr übel auf, wenn jemand auf der Bildfläche erschien, der sein Verdienst hätte teilen wollen.'

Die Öffentlichkeit stand seither jenem Brande wie einem Rätsel gegenüber.

Was ist denn die wahre Erklärung? Von der Lubbe war ohne Zweifel ein Opfer der oben beschriebenen bösen Geister, die sich seines Sinnes bemächtigt und ihn glauben gemacht hatten, er wäre der Brandstifter gewesen. Diese bösen Geister erzeugen Irrsinn in einem jeden, der ihren Einfluss nachgibt."

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