Martin C. Harbeck

Noch Ende August 1933, war die deutsche WTG optimistisch, das Blatt doch noch zu ihren Gunsten wenden zu können. Schon als ihr Besitztum im April 1933 erstmals beschlagnahmt wurde; danach es aber gelang, diese Aktion wieder rückgängig zu machen, wurden gegenüber der Öffentlichkeit beschwichtigende Erklärungen abgegeben, worin sich denn auch solche Sätze fanden wie

"Wir erklären gern, daß während der ganzen Dauer dieser einwöchigen Besetzung und Durchsuchung unserer Grundstücke und Gebäude keiner unserer Mitarbeiter irgendwelche Ursache zur Beschwerde gegen die durchsuchenden Beamten gehabt hat. Alles ist trotz der ausgeübten Gründlichkeit in absolut anständiger Form und unter Vermeidung der Verursachung irgendwelcher Schäden vor sich gegangen. Wir geben hiervon sowohl dem Zentralbüro unser Gesellschaft in Brooklyn, wie auch allen Schwestervereinigungen in andern Ländern durch Übrsendung des Wortlautes dieser Erklärung Kenntnis, wie wir stets alles getan haben und auch weiter tun werden, was dazu beiträgt, um falsche Meinungen über Zustande in Deutschland (bekannt als Greuelpropaganda) auf den rechten Weg zurüchzuverweisen."

Nicht nur deutsche WTG-Funktionäre versuchten ihr möglichstes, dass sich anbahnende Ungemach, doch noch abzuwenden. Auch ausländische WTG-Funktionäre wurden dazu in Marsch nach Deutschland gesetzt. Einer auf dem das im besonderen zutraf, war M. C. Harbeck vom Schweizer WTG-Büro.

Harbeck seinerseits ließ nun mit Datum vom 28. 8. 1933 von Magdeburg ein weiteres beschwichtigendes Zirkular in Umlauf setzen. Siehe dazu auch M. James Penton "Jehovah's Witnesses and the Third Reich", Toronto 2004, S. 295f.

Darin wurden die deutschen Zeugen Jehovas von ihm mit den Worten angewiesen:

"Meine lieben Freunde

für die deutschen Freunde bestimmt!

Magdeburg, den 28. August 1933

Die vielen Anfragen, die hier eingegangen sind, möchte ich hiermit durch ein Zirkularschreiben beantworten:

Die Watch Tower Bible and Tract Society ist verboten. Ebenso die Tätigkeit der "Internationalen Bibelforscher-Vereinigung".

Als Bevollmächtigter der Watch Tower Bible and Tract Society, und Watch Tower Bible and Tract speziell als Beauftragter des Präsidenten, Richter Rutherford, möchte ich Euch hiermit bitten. Euch den gegenwärtigen Vorschriften und Massnahmen der Regierungs- und Polizeibehörden zu unterziehen. Vor allen Dingen möchte ich Euch bitten, keine verbotenen Schriften zu verbreiten und ohne polizeiliche Bewilligung keinerlei Versammlungen oder Vorlesungen abzuhalten.

Da uns der Druck von Büchern, Broschüren und Zeitschriften verboten ist, konnten und können die laufenden Bestellungen nicht mehr ausgeführt werden. Anfragen sind daher völlig vorläufig zwecklos.

Wir wollen gute Bürger des Landes sein und auch durch unser Verhalten und unseren Lebenswandel ein beredtes Zeugnis für die Ehre Gottes und die Rechtfertigung seinen Namens und Wortes ablegen. Ich übermittle Euch die Grüsse, die mir Richter Rutherford aufgetragen hat und bitte Euch, in Glauben und Gebet ausharren, bis der Herr uns in seinem Königreich wiederum Gelegenheit gibt, zur Rechtfertigung seines Namens beizutragen.

In Liebe mit Euch verbunden, begrüsse ich Euch als

Watch Tower Bible and Tract Society

Brooklyn, New-York, U.S.A.

(gez.: M. C. Harbeck.)

Es war schon ein denkwürdiger Satz, den man im "Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1934" lesen konnte (S. 100): "Seither haben zwischen dem Vertreter der Gesellschaft, dem Staatsdepartment und der deutschen Regierung in Berlin Verhandlungen stattgefunden, die bewirkten, dass die deutsche Regierung anfangs Oktober dieses Jahres (1933) die Freigabe des ganzen Eigentums der Gesellschaft anordne und dieses wieder in den Besitz unserer Vertreter zurückgab". Wie man weiß, war diese Vermögensfreigabe nicht mit einer Verbotsaufhebung identisch. Es sollte nachfolgend, noch zu weiterem Geplänkel in dieser Frage kommen. Das die Nazis über die ihnen abgetrotzte Vermögensfreigabe nicht sonderlich glücklich waren, versteht sich von selbst. Hatte diese doch unter anderem auch den "Nebeneffekt", das vormals in Magdeburg aufgestellte Druckmaschinen, nunmehr nach Prag und Bern gelangten. Es konnte auch den Nazis klar sein, dass dieser Export nicht dazu diente, die dort als "Museumsstücke" aufzubewahren, sondern, dass sie wider aktiviert würden und das dort gedruckte Erzeugnisse auch nach Deutschland zurück gelangen würden. Aber den Nazis blieb keine andere Wahl. Hatte die WTG es doch verstanden, auch die US-Regierung für ihre Belange zu mobilisieren.

Nach den im Bundesarchiv verwahrten Akten ergibt sich weiter die Erkenntnis, dass in dem Hickhack um die Vermögensfreigabe, es im Oktober 1935 zu einem weiteren bedeutenden Schritt kam. Aus der Sicht der Nazifunktionäre wurde er mit den Worten formuliert: "Nach der am 10. Oktober 1935 zwischen der Watch Tower Bible & Tract Society und dem Geheimen Staatspolizeiamt getroffenen Vereinbarung dürfen erst nach Bezahlung aller Schulden die in amerikanischen Eigentum stehenden Druckmaschinen usw. in das Ausland ausgeführt werden." Ein bedeutsamer Satz, ist doch darin von direkten Verhandlungen zwischen einem WTG-Vertreter und deutschen Behörden, sogar der Behörde Geheimes Staatspolizeiamt die Rede! Nun fragt man sich, wer wohl dieser WTG-Vertreter war? Die Antwort darauf, kann man in der Ausgabe vom 15. 2. 1937 des "Goldenen Zeitalters" nachlesen. Dort gibt der damalige Leiter des Zentraleuropäischen Zweigbüros der WTG, mit Sitz in Bern, Martin C. Harbeck, einen ziemlich persönlich gehaltenen Bericht.

Als Aufhänger nahm Harbeck einen von deutscher Seite lancierten Pressebericht mit dem Titel "Entwicklung der Kriminalität in Deutschland", wo in diese Rubrik auch die Bibelforscher/Zeugen Jehovas mit eingeordnet wurden. Harbeck erregt sich, dass dieser nazistische Artikel, unkommentiert auch in einer Schweizer Tageszeitung nachgedruckt wurde. Dies ist für ihn der Anlass zu einer entsprechenden Gegenerklärung. Am interessantesten sind dabei auch die von Harbeck in persönlichen Worten wiedergegebenen eigenen Erfahrungen. So schreibt er unter anderem:

"Dr. Crohne (deutsches Reichsinnenministerium) und andere maßgebende Vertreter der deutschen Behörden haben dem amerikanischen Vertreter der Bibelforscher im Jahre 1935 in Anwesenheit amerikanischer Regierungsvertreter in Berlin, sowie auch dem Schreiber dieser Zeilen ohne Weiteres zugestanden, dass Bibelforscher nichts mit Kommunisten zu tun haben. Daraufhin haben die Bibelforscher ihre gut begründete Schadensersatzklage gegen die deutsche Regierung zurückgezogen, woraufhin die Beschlagnahme der Vermögenswerte der Bibelforscherbewegung in Deutschland aufgehoben wurde."

Weiter führt Harbeck aus: "Als Beauftragter der Bibelforscher musste er (d. h. Harbeck) des öfteren in Berlin im Innenministerium mit maßgebenden deutschen Personen verhandeln, nachdem er durch den amerikanischen Konsul eingeführt worden war und nachgewiesen hatte, dass er kein Jude ist. (Der deutsche Stammbaum seines nordischen Bauerngeschlechts geht lückenlos zurück bis auf den Dreißigjährigen Krieg). Immer wieder wurde zugegeben, dass Bibelforscher keine Kommunisten seien, und der damalige Chef des Preußischen Innenministeriums, Ministerialrat Dr. Fischer, meinte, dass Verbot der Bibelforscher in Deutschland könne aufgehoben werden, sobald man die Bibel, besonders das Alte Testament, beiseite lasse und beginne, das deutsche Christentum aufzubauen. Unter anderem sagte Dr. Fischer: 'Am deutschen Wesen soll die ganze Welt genesen' und 'die Deutschen hätten Gott in sich, und wie sie Deutschland erweckt hätten, so würden sie auch andere Staaten, besonders auch die Schweiz, Holland und Amerika erneuern.' Weil aber die Bibelforscher mit der Bibel stehen oder fallen, war kein Zusammengehen mit Hitler möglich.

Als der Schreiber im Juli 1935 wiederum in Berlin und bereits bei Staatssekretär Dr. Grauert angemeldet war und von ihm persönlich empfangen werden sollte, wurde er ohne Grund und Ursache am 18. Juli in Berlin von zwei jungen Gestapo-Leuten verhaftet, die ihm die ehrenvolle wörtliche Zusage gaben, dass von einer Verhaftung keine Rede sei.

Vor der Abführung in den berüchtigten Gestapo-Keller an der Prinz-Albrecht-Straße gelang es dem Schreiber, in einem unbewachten Moment im Gebäude der Gestapo an den amerikanischen Generalkonsul zu telefonieren. Der Fall wurde in der englischen und amerikanischen Presse in großer Aufmachung behandelt; aber es wurde verschwiegen, dass es sich um einen Bibelforscher oder Zeugen Jehovas handelte. Die amerikanische Regierung intervenierte unter persönlicher Mitwirkung des amerikanischen Staatssekretärs Cordell Hull, welcher forderte, dass dem Betreffenden irgendein Verbrechen nachgewiesen werden müsse oder er innerhalb drei Tagen aus der Haft zu entlassen sei. Weder kommunistische noch staatsfeindliche Betätigung noch irgendein anderes Verbrechen konnte in diesem Fall zur Zufriedenheit der amerikanischen Regierung nachgewiesen werden, und dann wurde der Schreiber dieses Berichtes nach 4 Tagen Haft entlassen und, um doch irgendeine Entschuldigung für das ungerechtfertigte Vorgehen geben zu können, wegen staatsfeindlicher Gesinnung aus dem deutschen Reichsgebiet ausgewiesen."

Ergänzt werden diese Ausführungen noch durch den Bericht im "Jahrbuch 1936 der Zeugen Jehovas" (S. 184) wo man lesen konnte:

"Der Leiter des Zentral-europäischen Büros, M. C. Harbeck ist ein amerikanischer Bürger. Als die Schwierigkeiten in Deutschland zunahmen und Bruder Balzereit verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurde, musste sich Bruder Harbeck nach Deutschland begeben, um nach dem Eigentum der Gesellschaft zu sehen. Er machte dort keinen Versuch, dass Zeugniswerk weiterzuführen, weil er einen anderen Auftrag hatte. Nachdem er in Berlin angekommen war und kaum begonnen hatte, nach den Dingen zu sehen, die die Watch Tower Bible and Tract Society betrafen, wurde er von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Die Anklage gegen ihn lautete: 'Versuch, Geld aus dem Lande zu schaffen, die Tätigkeit der Gesellschaft fortzusetzen, Veröffentlichung des 'Goldenen Zeitalters' in der Schweiz, worin Kritik über die Deutsche Regierung geübt wurde.'

Die beiden ersten Anklagepunkte waren völlig unbegründet und es konnte denn auch kein Beweis erbracht werden. Hingegen hatte die Zeitschrift 'Das Goldene Zeitalter', wofür aber Bruder Harbeck nicht verantwortlich ist, einige Tatsachen zu Ungunsten Deutschlands veröffentlicht. Bruder Harbeck wurde dann mehrere Tage im Gefängnis festgehalten und man wollte ihm erst nicht gestatten, dass er eine Unterredung mit jemand habe, obschon vom Hauptbüro in Amerika aus Anstrengungen dazu gemacht wurden.

Daraufhin wurde Bruder Burton von London nach Magdeburg geordert.

Nach manchen Schwierigkeiten mit gewissen Polizeistellen erreichte dieser schließlich eine Unterredung mit höheren Beamten der deutschen Behörden, die dann der Freilassung Bruder Harbecks unter der Bedingung zustimmten, dass er das Land verlasse. Er hatte keine andere Wahl, denn die deutschen Gerichte geben einem Ausländer keine Garantie auf die gerechte Prüfung einer Angelegenheit; daher war Bruder Harbeck gezwungen, das Land zu verlassen."

Eine publizistische Fortsetzung dieser Geschichte gab es dann im "Goldenen Zeitalter" vom 1. 3. 1937. Und das ganze sogar in ironischer Form verpackt. Es wurde mal wie folgt referiert:

Wer hätte das gedacht?
Dank dem „Goldenen Zeitalter" vom 1. März 1937 ist die Menschheit nun um eine „gesicherte" Erkenntnis reicher! Der die diesbezügliche Information vermittelnde Artikel ist zwar namentlich gekennzeichnet (mit „Ekar"). Man kann sich also auf den Standpunkt stellen. Es handelt sich nicht um die offizielle Meinung der WTG, sondern eben um die Meinung von „Ekar" (wer immer das auch sein mag). Andererseits kommt man aber auch nicht um den Umstand herum, das besagter „Ekar" seine Meinung nicht „irgendwo", sondern eben in der genannten Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" kundtat.

Was wusste nun „Ekar" so fast sensationell zu nennendes mitzuteilen? Unter anderem dieses:
"Schon seit langem vermutete man auf unserer Erde, daß sich auf dem Planeten Mars menschliche Geschöpfe befinden; doch stießen diese Vermutungen stets auf starken Widerspruch, und die hohen Gelehrten und Verfechter dieser Idee mußten es sich gefallen lassen, daß man sie deswegen allerlei Spott und Hohn preisgab. Wie überrascht war man daher, als eines Tages ein Bewohner des Mars unserem Planeten eine Visite abstattete. Donner und Doria! Das gab ein Aufsehen! Und in einem Stratosphärenflugzeug kam er dahergeflogen, ohne sein Leben irgendwelchem Risiko auszusetzen. Angesichts dieser Leistung verblaßten natürlich die vielgerühmten technischen Fortschritte auf unserem Erdball.

War es Zufall, Glück oder eine gütige Fügung des Schicksals? — kurzum, der Marsbewohner landete an den schönen Gestaden des Genfersees, und wie überrascht war er, zu hören, daß dort ein Völkerbund seinen Sitz habe, der gerade mit Volldampf seines Amtes waltete. Bund der Völker? — Potz Blitz! das schien ihm eine Einrichtung zu sein, die gewiß dazu angetan sein konnte, den Mars von seinen Bedrängnissen zu befreien. Mit großer Bewunderung blickte er auf den herrlichen Palast. Ja, eine solche edle Institution ist gewiß dieses prächtigen Gebäudes würdig!

Der hohe Gast, den wir der Einfachheit halber Mister Mars nennen wollen, lenkte sogleich dorthin seine Schritte, um an Ort und Stelle die nötigen Erkundigungen einzuholen. Doch in diesen Musentempel hineinzukommen ist nicht so einfach. Der Herr Generalsekretär Avenol weigerte sich nämlich, ihn zu empfangen. Ein Vertreter des Mars? Was will dieser denn vom Völkerbund? ..."

Spätestens bei der letzteren Aussage wird es deutlich, wer denn als der ominöse „Ekar" anzusprechen sei. Kein geringerer als der seinerzeitige WTG-Funktionär M. C. Harbeck, der in der Tat zur fraglichen Zeit „die" Schlüsselstellung einnahm; namentlich auch auf der „Schiene" WTG und Untergrundorganisation der Zeugen Jehovas in Hitlerdeutschland. Besagter Herr Harbeck wusste auch zu berichten (nur eine Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" davor. Ausgabe vom 15. 2. 37). Das er in Wahrnehmung seiner Schlüsselstellung gar selbst mit hohen Funktionären des Naziregimes konferierte. Nicht „irgendwo". Nein, sondern direkt in Hitlerdeutschland, in dessen Hauptstadt Berlin.

Besagter Herr Harbeck, 1891 geboren, nach eigener an anderer Stelle mal getätigter Aussage, Sohn eines lutherischen Pastors (somit kann man ihm durchaus ein gewisses Maß von Gewandtheit zusprechen).

Besagter Herr Harbeck wusste auch mitzuteilen. Um überhaupt von den Nazifunktionären als Gesprächspartner akzeptiert zu werden; musste er denen erst mal seinen stramm arischen Stammbaum bis ins Mittelalter hinein nachweisen. Und in der Tat. Es gelang ihm. Kein in Nazisicht „disqualifizierender" Jude befand sich in dieser Stammbaumlinie.

Aber welcher „Katzenjammer" dennoch. Zwar empfingen die Naziherren, Herrn Harbeck das eine und andere mal. Allein jene Gespräche verliefen aus der Interessenlage von Harbeck nicht sonderlich „erfolgreich".
Sogar den Herrn Hitler hatte er sich als "Gesprächspartner" auserkoren. Nur welches Pech, der wollte von ihm nichts wissen. Immerhin ließ er bei "Herrn Hitler" auch seine "Visitenkarte", indem er ihm schon relativ früh (am 28. 9. 1933) einen ausführlichen Brief schrieb, in welchem er seine "Bauchschmerzen" mitteilte, und welcher denn auch die Zeitläufe überdauerte und sich heute im Bestand des Bundesarchivs vorfindet (R 43 II / 179, Bl. 202.f.) Was wusste Herr Harbeck dem "Herrn Hitler" darin mitzuteilen?
Nun, er stellte sich erst mal als Deutsch-Amerikaner vor und legitimierte sich als Bevollmächtigter Vertreter der amerikanischen Watch Tower Bible and Tract Society.

Harbeck amtierte seit Februar 1926 in der Schweiz. Er war für Rutherford "der Ersatzmann", nachdem der für ihn vorher die "Henkersarbeit" leistende Conrad C. Binkele (etwa im Fall Alexandre Freytag) selbst zum unsicheren Kantonisten wurde. Mit den von Rutherford als Ersatz erst vorgesehenen Herren Zaugg (Redakteur des Schweizer "Goldenen Zeitalters" und dem Leiter der Dienstabteilung Weber, welcher die 1925-These zu wörtlich nahm, und daher wie weiland Konrad Franke in einer späteren Geschichtsphase "geschaßt" wurde). Mit diesen beiden Binkele-Nachfolgern hatte Rutherford "in die Scheiße gefasst" (um es mal etwas vulgar zu formulieren. Der aus den USA eigens importierte Harbeck, sollte nun als Ersatz für die bodenständigen geschassten Schweizer, für die WTG die "Kastanien aus dem Feuer holen". Unmittelbar schon nach 1925. Verstärkt aber dann ihm Rahmen der politischen "Zeitenwende" nach 1933.

Zum Einstieg der Information für "Herrn Hitler" bekam der erst mal mitgeteilt, dass seine Behörden das Vermögen der von Harbeck vertretenen Gesellschaft beschlagnahmt hätten und das umfasse einen Wert von 4 Millionen Mark. Aber dieses Vermögen sei nun durch Intervention der amerikanischen Regierung wieder freigegeben worden. Und weil das so ist lege er auch Wert auf die Feststellung, dass es niemals die leiseste Verbindung zwischen SPD, KPD und Bibelforschern gegeben hätte. Diesbezügliche Vorwürfe des Naziregimes also sachlich völlig unbegründet seien.

Um wieder auf das Harbeck-Schreiben an Hitler zurückzukommen.
Dazu zitiert er dann als seinen "Kronzeugen" den Ministerialdirigent im Preussischen Innenministerium Dr. Fischer, der ihm gegenüber, als auch anderen hochrangigen Personen gegenüber, als da wären der amerikanische Consul Geist, der in München wohnhafte Rechtsanwalt Justizrat Kohl, (der ja schon mal als Hitlerverteidiger, anlässlich des gescheiterten Hitlerputsches in den zwanziger Jahren fungiert habe) und noch einige andere. Diesen gegenüber habe also besagter Beamter des Preussischen Innenministerium auch zugegeben, das der Vorwurf von Verbindungen zwischen Kommunisten und Bibelforschern, völlig unbegründet sei.

Dann zitiert er aus der für die WTG sicherlich misslichen Verbotsentscheidung des Naziregimes jene Sätze wonach die Zeugen "unter dem Deckmantel angeblich wissenschaftlicher Bibelforschung eine unverkennbare Hetze gegen die staatlichen und kirchlichen Einrichtungen" verfolgen würden. "Sie untergraben, indem sie die staatlichen und kirchlichen Einrichtungen als Organe des Satans bezeichne, die Grundpfeiler des völkischen Gemeinschaftslebens.
Sie verhöhnen die Einrichtungen von Staat und Kirche in bewusster Verdrehung biblischer Bilder."

Dazu kontert Harbeck dann:
"Dabei ist der Behörde entgangen, das sich die Ausführungen der Bibelforscher) V(ereinigung) größtenteils mit dem Anglo-Amerikanischen Weltreich befassen, dass Einrichtungen des deutsches Volkes überhaupt nicht erörtert wurden, abgesehen von Parlamentarismus und Grossfinanz."

Und dann spielt Harbeck seinen vermeintlichen Trumpf aus:
"Gerade der Parlamentarismus aber wird als der Todfeind des nationalsozialistischen Staates bezeichnet, soweit es die gegenwärtigen Verhältnisse gestatten."

Er belehrt noch weiter, dass aus zahlreichen WTG-Veröffentlichungen hervorgehe,
"dass die Verheißungen und Prophezeiungen des Alten Testaments hauptsächlich auf das geistige Israel, nämlich auf wahre Christen Anwendung haben, dass die Juden das Verbrechen ihrer Vorväter, die Jesus Christus kreuzigten, nie bereut haben und dass den Juden daher keinen Vorzug über andere Nationen haben werden."
Damit sei, so Harbeck, "widerlegt, dass die B.V. ein Freund des Judentums oder des Kommunismus ist."

Er legt noch nach:
"Es darf fast als unverständlich bezeichnet werden, dass der nationalsozialistische Staat vergessen hat, wie sich ein Teil der katholischen Kirche gegen die Nationalsozialisten verhalten hat.
Kirchlicherseits wurde den Nationalsozialisten das Sakrament verweigert, ja sogar das Betreten der Kirchen verboten."

Dagegen, so Harbeck
"hat sich (die Bibelforschervereinigung) niemals auch nur mit einem Wort gegen den nationalsozialistischen Staat gewendet."
Harbeck meint weiter zu wissen:
"Sogar den Juden ist in Deutschland die Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährleistet, den Mitgliedern der B. V." jedoch offenbar nicht.

Um etwaige Gegenargumente abzuwürgen meint er weiter:
"Wenn der eine oder andere Reiseprediger bei den vielen religiösen Zusammenkünften der Glaubensgenossen der B.V. sich in seinem Vortrag ungeschickt ausgedrückt haben sollte", so bitte er (Harbeck) "um Bezeichnung dieses Glaubensgenossen, um eine Nachprüfung zu ermöglichen."

Er meint dann weiter mit der Aussage "punkten" zu können:
"Bei einer Religionsbewegung, die sich auf über 1 Million von Glaubensgenossen erstreckt ist es kaum zu vermeiden, dass durch einen Prediger einmal ein missverständliches Wort fällt."

Einen echten "Nachweis" für die genannte "eine Million" führt Harbeck selbstredend nicht. Wie auch, die existierten allenfalls in seiner Fantasie. Vielleicht hat er sich vorgestellt; dass deutsche "Goldene Zeitalter" habe in seiner Glanzzeit eine Auflagenhöhe von über 400.000 erreicht. Unterstellt jeweils zwei Personen (mindestens) würde die Ausgaben lesen, könnte man so vielleicht die eine Million zusammenkonstruieren. Dagegen steht allerdings der Umstand, dass beim 1933er Gedächtnismahl in Deutschland, gerade mal eine Anwesendenzahl von rund 25.000 erreicht wurde. So schrumpfen offenbar "Millionen".

Um auf den Aspekt zurückzukommen, dass Harbeck einräumt, der eine oder andere Reiseprediger habe sich vielleicht etwas "ungeschickt" ausgedrückt, so lässt er aufbauend auf diesen Gedanken seinen Brief mit der Aussage ausklingen:
"Von diesem Schicksal ist auch die katholische Kirche ebensowenig bewahrt wie die protestantische. Jedenfalls sind Missbräuche der Kanzel der katholischen Geistlichkeit in übergroßem Masse nachzuweisen, während es sich bei allen missverständlichen Ausführungen von Reisepredigern der B. V. um ganz vereinzelte Ausnahmefälle handeln kann.

Es kann gar keine Schwierigkeiten bereiten, mit den Landesbehörden Vereinbarungen zu treffen, die auch derartige Fälle in der Zukunft völlig ausschalten."

Nun ist das zitierte Harbeck-Schreiben nicht das einzigste, welches zur fraglichen Zeit die Hitler-Regierung in Sachen Zeugen Jehovas erreichte. Auch der Hitlerverteidiger Justizrat Kohl verwandte sich zur fraglichen Zeit (offenbar im Auftrag der WTG) auch für die Zeugen Jehovas. Gleichfalls ergebnislos. Zu nennen wäre noch der "Nazipfarrer" Karl Gerecke. Der Nazipartei mag dieser Herr ja formal nicht angehört haben. Aber seiner Gesinnung nach, war er unfraglich ein "echter Nazipfarrer". Der nun beehrte die Hitlerregierung gar noch mit einem vermeintlichen "Memorandum" in Sachen Zeugen Jehovas. Liest man es, muss man diesen äußerst emotional aufgezogenen Ausführungen, weitgehend jegliche Objektivität absprechen.

Aber durchaus beachtlich. "Nazipfarrer Gerecke" ging als wesentlichem Aspekt seiner Ausführungen, auch auf die Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung vom 25. 6. 1933 mit ein. Und hierbei - "fast mit Schaum vorm Maul" - wirft er den Bibelforschern vor, sich ungebeten dem Naziregime anbiedern zu wollen. Und gegen diesen Anbiederungsversuch lege er (Gerecke) schärfste Verwahrung ein.

Was tat eigentlich Herr Harbeck in seinem Schreiben an Hitler? War das nicht auch eine Form von Anbiederung?!

Als Harbeck wieder einmal in Berlin seine Gesprächspartner aufsuchen wollte, ereilte ihn das Mißgeschick, dass er diesmal zu denen nicht mehr vorgelassen wurde. Statt dessen nahm sich die Gestapo seiner an, indem sie ihn einfach auf der Stelle verhaftete.

Harbeck wäre nicht Harbeck, hätte er sich nicht auch um diesen nun eingetretenen Fall so - im voraus - seine Gedanken gemacht. Und nun trat das ein, was für diesen Fall vorgesehen waren. Äußerst hochrangige Beamte der amerikanischen Regierung, intervenierten bei der Hitlerregierung. Sollte letztere geglaubt haben, den Harbeck „spurlos verschwinden" lassen zu können, so ging dieses Kalkül mit Sicherheit nicht auf. Und so musste sich denn das Naziregime dazu bequemen, Herrn Harbeck doch wieder freizulassen. Allerdings, seine anvisierten Gesprächspartner bekam er danach nicht mehr zu Gesicht. Harbeck wurde schlichtweg, ohne viel Tam Tam an die Grenze gebracht, und aus Hitlerdeutschland „rausgeschmissen".

Damit war nun die Gesprächslinie Harbeck - Hitlerdeutschland endgültig geplatzt.
Harbeck hatte aber noch (vermeintlicherweise) einige andere „Eisen im Feuer". Besonderen Stellenwert hatte darin - unfraglich - sein Danzig-Eisen.
Man kennt den Fall ja auch aus der Zeit nach 1945. Westberlin, war auch solch ein für die Kommunisten schmerzlicher „Pfahl im Fleisch". Über Westberlin lief zum allergrößten Teil die Infrastruktur der Zeugen Jehovas im Bereich Ostdeutschland. Und das ging so bis 1961; bis die Kommunisten den „Laden Westberlin" dicht machten. Danach mussten dann andere Strukturen (im Laufe der Zeit immer mehr verfeinert) als Mittel zum Zweck dienen.
Für Harbeck war unfraglich Danzig das, was zu einer späteren Zeit eben Westberlin für Herrn Wauer und danach Herrn Pohl war.

Eine gewaltige Schlappe hatte Herr Harbeck, allerdings schon bei seinem „Danzig-Eisen" hinnehmen müssen. Sein dortiger Statthalter, der Herr Ruhnau, wurde der deutschen Gestapo (offenbar) übergeben. Einen weiteren Aspekt zum Vergleich zum späteren Fall Westberlin gilt es noch zu benennen. Die „Insel Westberlin" war sich im antikommunistischen Konsens weitgehend einig. Der dortige SED-Ableger (SEW) konnte nie eine ernsthafte Rolle spielen. Da herrschten in Danzig allerdings, ganz andere Konditionen. Danzig war schon vor der Annexion, weitgehend nazistisch infiltriert.

Diesen Umstand musste zu seinem großen Bedauern auch Herr Harbeck registrieren. Und als „Gegensteuerungsmittel" setzte er dabei unter anderem auf den Völkerbund. Letzterer hatte ja formal das Mandat über Danzig. Aber welcher Schreck. Trotz aller wortgewaltigen Protest-Eingaben der WTG unter Harbecks Ägide, blieb der Völkerbund in Sachen WTG-Interessen, weitgehend passiv.

Harbeck, der selbst mit Nazifunktionären konferiert hat, wäre nicht Harbeck gewesen, hätte er nicht ähnliches auch mit hohen Völkerbund-Funktionären versucht. Darüber berichtet er ausführlich auch selbst im „Goldenen Zeitalter" vom 1. 3. 1937.
Aber o je. Die Situation für die Zeugen Jehovas in Danzig verschärfte sich immer mehr - trotz aller WTG-Eingaben. Und bei seinem Versuch, nun die Völkerbunds-Funktionäre persönlich zu kontaktieren, musste er wieder einmal die Erfahrungen sammeln. Die behandelten ihn ja als sei er „von einem fremden Stern", eben von besagtem Mars, angereist. Und diesen Frust - menschlich durchaus verständlich - lies er dann mal auch im besagtem Ekar-Artikel ab.


Kehren wir zum zitieren aus jenem Artikel zurück. Wir waren da stehengeblieben, wo ausgesagt wurde, Völkerbunds-Sekretär Avenol hätte das Gefühl Besuch von einem „Marsbewohner" zu bekommen, und das eben durchaus nicht jeder, die „heiligen Hallen" das Völkerbundes so ohne weiteres betreten könnte.
Es geht weiter im Text, dass Avenol reflektiert:

„Ein Vertreter des Mars? Was will dieser denn vom Völkerbund? Kommt er etwa mit irgendeiner Petition, mit einer Beschwerde? Oder will er gar gegen einen andern Planeten des Weltalls Sanktionen beantragen? Ach, der Völkerbund hat ja gerade genug Kopfzerbrechen mit der Erde, als daß er sich noch mit außerirdischen Dingen beschäftigen sollte. Um sich des unbequemen Gastes auf leichte Weise zu entledigen, empfahl Avenol Mr. Mars, sich an Mr. Eden zu wenden, der im Völkerkonzert in Genf bekanntlich die erste Geige spielt."

An gesagtem Herrn Eden nun „weitergerecht" lässt uns „Ekar-Harbeck" in dessen Gedankenwelt nunmehr eintauchen:
„Eden müßte nicht ein hundertprozentiger Engländer sein, wenn er nicht im Nu die großen Chancen erkannt hätte, die sich hier seinem Lande boten: nicht nur die Erde und alle ihre Meere zu beherrschen, sondern den britischen Machtbereich vielleicht auch noch auf den ganzen Mars auszudehnen. Also, neue Expansionsmöglichkeiten von unvorstellbaren Ausmaßen! Mit aller ihm eigenen Galanterie empfing er daher den hohen Gast, und in seiner Gesellschaft war es Mr. Mars natürlich leicht möglich, über die Schwelle des Völkerbundspalastes zu kommen und diese heilige Stätte zu betreten.

Fürwahr, die innere Ausstattung steigerte noch vielfach den gewaltigen Eindruck, den der Palast von außen machte. Überall blitzte ihm Marmor entgegen, kostbare Teppiche und Gobeline dämpften die Schritte. In den mit Statuen und Bildern berühmter Künstler geschmückten Räumen hingen an den kunstvoll ausgemalten Decken wunderbare Kandelaber — überall konnte sich das Auge an Prunk und Glanz weiden. Mr. Mars konnte nicht umhin, seiner Bewunderung Ausdruck zu geben.

... hob Eden bedächtig an zu sprechen. "Den Politikern und Diplomaten bereitet es immer wieder Vergnügen, hierher zu kommen. ... möchte ich Ihnen jedoch nicht verhehlen, daß den hier von überall zusammenkommenden Herren nicht zugemutet werden kann, ihre ganze Zeit nur mit Beratungen und Konferenzen in diesen schönen Sälen zuzubringen. Hier findet die Tätigkeit der Politiker eigentlich nur ihren offiziellen Ausdruck. Die größte Arbeit wird aber — wenn ich es so nennen darf -— hinter den Kulissen geleistet Auf großen Festessen und Banketten tauen die Herren erst recht auf, und manche Vereinbarung ist bei solchen Gelegenheiten schon zustande gekommen. Sie verstehen doch, Mr. Mars, ,Wein, Weib und Gesang' "... — Er zwinkerte seinem Partner vielsagend zu.

Mr. Mars verstand, was damit gemeint war. Aber er wollte nun auch etwas Positives über die Früchte der Tätigkeit des Völkerbunds erfahren.
"Wie ist bisher der Bund seiner Mission nachgekommen, die, wie Sie sagten, der Wahrung des Friedens und der Eintracht unter den Völkern der Erde gewidmet ist?"
— fragte er Mr. Eden.
"Gab es seit dem Bestehen des Völkerbunds keine Kriege mehr?" —
Eine heikle Frage, gewiß, jedoch brachte diese Eden keineswegs in Verlegenheit.
"Dieses Gebiet befindet sich noch im Stadium der Entwicklung. Den immerhin schon erzielten Fortschritt können Sie aus den vier Kriegen erkennen, die seitdem ausgebrochen sind. Im ersten Kriege zwischen Bolivien und Paraguay mußte sich der Völkerbund passiv verhalten, da dabei die großen Ölmagnaten ihre Hand im Spiele hatten. Im zweiten Kriege, wegen der Mandschurei, wurde das schuldige Land, Japan, gezwungen, den Völkerbund zu verlassen.

Was den abessinischen Krieg betrifft, so hat sich der Völkerbund zwar durch die Sanktionen eine große Schlappe geholt und es doch nicht verhindern können, daß Abessinien von Italien verschlungen wurde. Eine solche Blöße wollen wir uns aber nicht mehr geben, und daher haben wir wegen des jetzt tobenden spanischen Krieges ein Nichteinmischungskomitee geschaffen, das den Krieg auf das spanische Gebiet beschränken soll.

Zwar schlagen sich dort außer den Spaniern schon Deutsche, Italiener, Russen, Franzosen, Engländer etc., und man spricht bereits von einem Weltkrieg im kleinen, doch lassen wir uns deswegen einstweilen keine grauen Haare wachsen. Man muß sich immer den gegebenen Verhältnissen anpassen können.

Nehmen wir einmal den Danziger Streitfall. Der Völkerbund mußte da vor dem Terror der Nazis kapitulieren, doch haben wir dafür gleich ein anderes Gebiet, nämlich den Sandschak, unter die Oberhoheit des Völkerbunds gestellt. Es wird dort wieder einen Völkerbundskommissar geben, wir werden Zwistigkeiten zu schlichten haben und wieder lange Debatten führen können. In dieser und vielen anderen Sachen wird sich immer wieder Gelegenheit bieten, hier zusammenzukommen, große Reden zu halten und die Welt mit allerlei Resolutionen zu unterhalten."

Man kommt wohl nicht umhin, diesem von Harbeck durchaus kunstvoll vorgetragenem Bericht, ein hohes Maß an Ernüchterung, angesichts eines weiteren Scheiterns seiner Mission zu entnehmen. Und dieser Frustration begegnet man durchaus an weiteren Stellen in dieser GZ-Ausgabe. Etwa in der Form der Aussage:

„Der weiße Palast in Genf und der feierliche Völkerbundsvertrag sind nichts anderes als Dokumente der Macht Satans, als Engel des Lichts zu erscheinen, und ein Beweis der Erfüllung des prophetischen Wortes in Jesaja 8:9-16: "Tobet, ihr Völker, und werdet zerschmettert! Und nehmet es zu Ohren, alle ihr Fernen der Erde! Gürtet euch und werdet zerschmettert, gürtet euch und werdet zerschmettert! Beschließet einen Ratschlag, und er soll vereitelt werden; redet ein Wort, und es soll nicht zustande kommen; denn Gott ist mit uns. Denn also hat Jehova zu mir gesprochen, indem seine Hand stark auf mir war und er mich warnte, nicht auf dem Wege dieses Volkes zu wandeln: Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen (oder "Bund" Luther), was dieses Volk Verschwörung nennt; und fürchtet nicht ihre Furcht und erschrecket nicht davor. Jehova der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; und er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken. Und er wird zum Heiligtum sein; aber zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Straucheins den beiden Häusern Israels, zur Schlinge und zum Fallstrick den Bewohnern von Jerusalem [der Namenchristenheit]. Und viele unter ihnen werden straucheln, und werden fallen und zerschmettert und verstrickt und gefangen werden."
Mag eben zitiertes auch eine ziemlich weitschweifige Verklärung der Sachlage sein, so bringt vielleicht die nachfolgende Aussage die Sache kürzer auf den Punkt, wenn man liest:

„In Rußland und Italien gibt es überhaupt so gut wie gar keine Zeugen Jehovas mehr, und in vielen anderen Ländern werden sie durch die römisch-katholische Hierarchie verfolgt.
Angesichts dieser Tatsachen sollte man es als ein großes Vorrecht erkennen, heute noch die Botschaft hören zu dürfen, die Gottes Gebot gemäß durch alle Lande tönt."

Allen (nicht geringen) Widrigkeiten zum Trotz, vermögen diese Schwierigkeiten, das eigentliche Sendungsbewusstsein der Zeugen Jehovas offenbar nicht zu tangieren. Ganz im Gegenteil, sie wirken eher als zusätzlicher Katalysator.

1937er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte

Anbiederung

ZurIndexseite