Die "Furchtsamen" mögen nach Hause gehen

In der Ausgabe vom 15. Oktober 1927 veröffentlichte der "Wachtturm" einen an J. F. Rutherford adressierten Leserbrief eines Claqueurs namens N. H. Knorr. Als Überschrift wurde dazu gewählt: "Eine öffentliche Versammlung neuester Art". Knorr belobhudelt den Rutherford darin mit den Worten:

"Lieber Bruder Rutherford!

Am 12. Juni (1927) hatte ich das Vorrecht, den Geschwistern in Plainfield, N(ew) J(ersey) (USA) zu dienen. Anstatt eine öffentliche Versammlung abzuhalten, erschien es richtiger, eine einstündige Kolportage zu veranstalten. Gleich nach der Ansprache am Morgen beteiligten sich fünfunddreißig Geschwister an dem Werke, mit dem Resultat, dass 240 Bücher verkauft wurden. Dies war eine wirkliche einstündige 'öffentliche Versammlung'."

An anderer Stelle wird diese von Rutherford durchgesetzte Umfunktionierung der Bibelforscher zu Bücherverkäufern (selbstredend der Rutherford-Bücher) noch deutlicher formuliert. Unter Bezugnahme auf eine Bibelforscher-Veranstaltung in Toronto (Kanada), vermerkt der "Wachtturm" (1927 S. 325):

"In einem dieser Vorträge sagte Bruder Rutherford: 'Es gibt heute in der Kirche solche, die die verantwortliche Stellung von Ältesten einnehmen … die sich weigern, ihre Geschwister zu ermuntern, sich an dem Dienste zu beteiligen, und sich selbst nicht an dem Dienste beteiligen. … Sie spotten über die Zumutung, dass sie von Haus zu Haus gehen sollen. … Für die Treuen ist es an der Zeit, solche kenntlich zu machen und zu meiden und ihnen zu sagen, dass wir solchen Männern nicht noch ferner das Ältestenamt anvertrauen werden. Sie sollen aufgefordert werden, sich im Hintergrund zu halten, bis sie lernen, sich in der Arbeit des Herrn zu betätigen. Ich möchte die Ansicht dieser Hauptversammlung über die erörterte Sache in Erfahrung bringen. Die, welche diesen Standpunkt für richtig halten … mögen ihre Übereinstimmung hiermit durch das Erheben von den Sitzen kundgeben.'

Die große Menge der Anwesenden erhob sich und brachte mit Enthusiasmus ihre Übereinstimmung mit dem Gesagten zum Ausdruck. Es waren wahrscheinlich als Ausnahme einige Älteste gegenwärtig, die glaubten, dass die Arbeit von Haus zu Haus nicht die richtige Sache ist. … Der Redner sagte außerdem: 'Es ist hier klar, dass das, was durch Gideon hinsichtlich der Teilung seiner Armee veranschaulicht wird, jetzt in Erfüllung geht. Die Furchtsamen sollten nach Hause gehen. Jetzt ist die Zeit zur Tätigkeit gekommen, und jeder, der den Herrn liebt, wird wünschen, an der Arbeit, für seinen Namen ein Zeugnis abzulegen, Anteil zu nehmen. Die stolzen und Furchtsamen werden nicht daran teilnehmen.'"

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1927er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte