Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Verschwörung gegen die Demokratie

Mit der Rutherford-Schrift von 1940 "Verschwörung gegen die Demokratie", der Schrift des gleichen Verfassers mit dem Titel "Theokratie"und der Rutherford-Schrift von 1941 "Gott und der Staat", liegen drei WTG-Veröffentlichungen vor, die nicht mehr auch ins Deutsche übersetzt wurden. Von der Gedankenführung her, weisen alle drei nicht zu übersehende Gemeinsamkeiten auf, so das es durchaus legitim ist, sie in "einem Abwasch" zu referieren.

Mit Sicherheit ist festzuhalten, dass die katholische Kirche in ihnen nicht "gut" abschneidet. Es werden eine ganze Reihe von Interpretierungen genannt, die das belegen sollen.

Auch heute werden katholische Kreise über die darin gemachten Aussagen, wohl kaum in "Jubel" ausbrechen. Es ist in der Tat so, dass die "Opposition" gewisse Sachverhalte vielfach deutlicher sieht und ausspricht als die jeweils Herrschenden. Das gilt auch im Verhältnis Zeugen Jehovas - katholische Kirche. Ich persönlich habe da keine Schwierigkeiten, diese historische Kritik angemessen gelten zu lassen. Ich habe das bereits in meiner "Geschichte der Zeugen Jehovas" dokumentiert. Katholische und überhaupt kirchliche Kreise, gehören sicherlich nicht zu deren "Bejublern". Schon bei der Auswahl des Titelbildes habe ich den Dissens Zeugen Jehovas - katholische Kirche mit herausgearbeitet. Wer das Buch kennt, der weiss, dass Titelbild thematisiert auch die Koalition zwischen katholischer Kirche und Nazismus. Meine Ausführungen zum Falle Jonak liegen auf der gleichen Ebene.

Dennoch füge ich eine wesentliche Erkenntnis mit hinzu. Sie kommt meines Erachtens treffend in dem Spruch zum Ausdruck: "Die Progressiven von gestern - die Konservativen von heute". Damit ist zugleich gesagt, dass die seinerzeitigen Verdienste der Zeugen Jehovas, keineswegs auf die Gegenwart unreflektiert übertragbar sind, auch wenn letztere es gerne so haben möchten.

Kommen wir zuerst zu "Verschwörung gegen die Demokratie".



Einleitend schreibt Rutherford: "DIE SELBSTREGIERUNG des Volkes verschwindet rapide von der Erde. Harte, verächtliche Diktatoren übernehmen die Macht."

Er versäumt es in diesem Zusammenhang nicht, sich auch wirkungsvoll zu verkaufen:

"Weil Jehovas Prophetie unmissverständlich vorhersagte, dass Diktatoren die Herrschaft über Europa erlangen würden, war es mein Vorrecht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit vor über drei Jahren auf diese Tatsache aufmerksam zu machen und die europäischen Nationen vor der gegenwärtigen Katastrophe zu warnen, die nun dort herrscht. Bei dieser Gelegenheit werde ich darauf hinweisen, was die Prophezeiungen zeigen, das gewiss über Amerika kommen wird und welche Rolle die Religion in dieser Sache spielt."

In diesem Zusammenhang wiederholt er seine sattsam bekannte Religionstheorie:

"RELIGION bedeutet, alles zu tun, was dem Willen des allmächtigen Gottes zuwider ist.

CHRISTENTUM bedeutet, freudig das zu tun, was in voller Übereinstimmung mit dem Willen des allmächtigen Gottes ist, „dessen Name alleine Jehova ist." Satan der Teufel führte die Religion beim Menschen ein. Jesus Christus ist der Begründer und das Haupt des Christentums."

Seine Interpretation der aktuellen Tagespolitik kleidet er in die Worte:

"Die „Machthierarchie" hat immer einen totalitären oder korporativen Staat begünstigt und unterstützt. Für eine Zeitlang war diese Organisation in ihren Bewegungen, die Welt zu beherrschen, verzögert, aber seit dem (Ersten) Weltkrieg ist sie wieder sehr aggressiv geworden und obwohl sie behauptet, Gott zu dienen, lässt sich die „Machthierarchie" zu allen unheiligen Mitteln herab, um die Welt zu erobern. Die Hierarchie handelt in völliger Übereinstimmung und Verbindung mit den grausamen Diktatoren, darunter Stalin, Hitler, Mussolini und andere mit gleichem politischem Ehrgeiz. Das Haupt dieser großen Religionsorganisation ist Ratgeber und enger Verbündeter Hitlers, der gedroht hat, alle Demokratien der Welt zu überrennen. Die Religion hat die Freiheit der Nationen Europas zerstört und richtet ihre bösartigen Klauen auf die Republiken der westlichen Welt.... In meinen Schlussfolgerungen ..., habe ich die Nationen Europas in einer öffentlichen Rede in London davor gewarnt, dass das totalitäre religiöse Kombinat über die Freiheiten der Menschen herfallen und sie wegnehmen werde. Das ist nun erreicht"

Die Politik der zeitgenössischen katholischen Kirche charakterisiert er mit den Worten:

"Dr. Barnett, einmal ein tätiger Priester, hat unter dem Titel „Rom lässt sich zu Eroberungen herab" ein Buch veröffentlicht, das Fakten enthält, die für die amerikanische Freiheit und für alle gerechtigkeitsliebenden Menschen von entscheidender Bedeutung sind. Alle aufrichtigen Menschen täten gut daran, das Buch zu lesen. Ich zitiere daraus kurz wie folgt: „Papst Pius XI. ... hat das Beste seiner einmaligen Fähigkeit für die Überwaltung und Leitung der katholischen Kampagne in Amerika gegeben. ... Die Eroberung Amerikas ist das höchste Ziel, das er sich gesteckt hat. ... Pius ist sich dessen sehr wohl bewusst, dass die katholische Kirche niemals hoffen kann, die zivilisierte Welt zu beherrschen, solange nicht Amerika, geschlagen und bereuend, zu ihren Füßen kniet. ... Katholisch-faschistische Verschwörer in Kanada, angeführt von Adrien Areand und geleitet vom Vatikan aus, beabsichtigten, während des Jahres 1940 in Kanada die Macht zu ergreifen. Adrien Areand und andere sind verhaftet worden. Unter den vielen Dokumenten, die den kanadischen Beamten in die Hände fielen, ist das folgende soeben veröffentlicht worden. An Areand war folgender Brief adressiert: „Vom Komitee für Universelle Aktion, Rom: Seit langem folgen wir den faschistischen Aktivitäten, die Sie in Ihrem großen und ehrwürdigen Lande fördern, und ein langes Gespräch mit der Person, für die ich die Begleitnote an Sie weiterleite, hat mich das Ziel Ihrer Heiligen Schlacht besser kennenlernen lassen. Wir konnten auch erfahren, dass Sie gute faschistische Arbeit in Kanada leisten, faschistische Arbeit reiner Mussolinischen Natur, das heißt, RÖMISCH UND KATHOLISCH."

In ähnlichem Sinne auch die Aussage:

"Die Taten und Worte der gegenwärtig machthabenden Funktionäre dieser Organisation täuschen über einen guten Zweck hinweg. Ihr gegenwärtiger nationaler Befehlshaber ist ein römischer Katholik und Kolumbus-Ritter, eine Organisation, die Befehle von der Hierarchie in der Vatikanstadt entgegennimmt. Die Legion ist gegen die demokratische Regierungsform. Ihr früherer nationaler Befehlshaber Owsley sagte in aller Öffentlichkeit: „Vergessen Sie nicht, dass die Faschisten für Italien dass sind, was die Amerikanische Legion für die Vereinigten Staaten ist." Der gegenwärtige nationale Befehlshaber verunglimpft in einer kürzlich gehaltenen Rede offen die Versammlungsfreiheit und die Redefreiheit und hat eine Ergänzung zur Freiheitsurkunde gefordert. Überdies trat derselbe Befehlshaber in einer Rede vor ein paar Tagen für eine Privatarmee durch die Legion ein. Diese Armee existiert bereits und ist gut ausgerüstet; sie wartet auf den Einsatzbefehl der Hierarchie."

Als Beispiel aus der Praxis wird erwähnt:

"In Richwood, West Virginia, wurden amerikanische Bürger, die ihr verfassungsmäßiges Recht ausübten, Unterschriften für eine Petition zu sammeln, von der Amerikanischen Legion gewaltsam angegriffen - diese zerstörte das Eigentum von Jehovas Zeugen. Dann misshandelte ein katholischer Priester diese schutzlosen Menschen in aller Öffentlichkeit, und währenddessen griff ein Polizist in bösartiger Weise einen dieser Christen an, weil dieser eine Bibelstelle zitierte. Neun von diesen Christen wurden wie Vieh mit Stricken zusammengebunden. Ein Arzt mit einer Magenpumpe zwang Rizinusöl durch ihren Schlund. Zusammengebunden, wurden diese Zeugen wie wilde Tiere aus der Stadt geführt, während die Führer der Amerikanischen Legion sie in widerwärtiger Sprache beschimpften und gegen diese Zeugen ausriefen: „Hitlerspione; Fünfte Kolonne!" Ich kann hier nur ein paar von diesen Vorfällen erwähnen, aber ich füge eine Liste der Beamten hinzu, die dem Rat von Mr. Kelly, dem Kommandeur der römisch-katholischen Legion, gefolgt sind, SUMMARISCHE Bestrafung gegen unschuldige amerikanische Bürger zu verhängen, weil diese ihre verfassungsmäßigen Rechte ausgeübt haben. Die Legionäre und andere Schurken unter dem Kommando der Hierarchie haben sich zu einer Bürgerwehr gemacht, die summarische Bestrafung gegen unschuldige Bürger verhängt. Das Gesetz des Landes fordert, dass der bösartigste Mörder ein Gerichtsverfahren vor einer Jury von Gleichrangigen haben muss, dass er eine anständige Rechtsberatung erhält und sich verteidigen kann. Die Hierarchie und die Legion, die sich als Patrioten ausgeben, bestrafen Unschuldige, ohne ihnen auch nur zuzugestehen, dass sie zu ihrer eigenen Verteidigung angehört werden. Das ist das, was die Religion für Amerika vollbracht hat."

Genannt wird auch:

"Solch grausame und ungesetzliche Vorgehensweise durch Hierarchie und Legionäre ist nichts anders als die Wiederbelebung der alten römischen Hierarchie und ihrer grausamen Inquisition.

Hitler war zeit seines Lebens römisch-katholisch. Hitler hat Gott beschimpft und seine Absicht erklärt, das „Heilige Römische Reich" wiederzuerrichten und den Westfälischen Frieden aus dem Jahre 1648, der einen dreißigjährigen Religionskrieg zum Abschluss brachte und der zum Ergebnis hatte, dass die Anbetungsfreiheit erlangt wurde, wegzuwischen.

Mussolini ist Katholik geworden und arbeitet mit der Hierarchie zusammen und erhält seinen Rat vom Papst. Franco, ein katholischer Diktator, zerstörte die spanische Republik und hat jetzt die katholische Kirche und den Staat in Spanien vereint. Frankreich ist keine Republik mehr, es ist nun ein katholischer totalitärer Staat. Kanada hat sich finsterem religiösem Einfluss der Hierarchie unterworfen und seine Bürger daran gehindert, die Versammlungsfreiheit und die Freiheit, den allmächtigen Gott anzubeten und sein Wort zu studieren, auszuüben."

Weiter Rutherford:

"Kürzlich hat sich eine Anzahl pflichtbewusster katholischer Priester aus der Organisation der katholischen Hierarchie zurückgezogen und versucht nun, die Leute durch die Publikation einer Zeitschrift mit dem Titel „Der bekehrte Katholik" aufzuklären. Ich zitiere aus dem Leitartikel vom Juni 1940 wie folgt: Hitlers Ambitionen, die Welt zu erobern, „waren geplant und erwünscht, lange bevor Hitler oder irgendeiner seiner Achsenpartner die Szene betraten." Hitlers „Ziele sind dieselben wie die des jesuitengeführten Katholizismus seit vierhundert Jahren in seinem Bemühen, die Auswirkungen der Reformation zunichte zu machen. Nazi-faschistische Diktatoren, alle Produkte der katholischen Kirche, haben die Mittel beschafft, die diese Ziele schnell der Verwirklichung näher bringen.

In Deutschland und in Zentraleuropa hat Hitler sich vorgenommen, alle Freiheiten des Geistes völlig zu zerstören, und sein Angriff kann auf der Gewinnseite der katholischen Kirche verbucht werden."

Die deutsche Besetzung von Belgien ist Rutherford den Kommentar wert:

"Nazi-Faschisten versuchen, völlig die Freiheiten in allen Nationen abzuschaffen, und bei diesem Versuch werden sie völlig von der Hierarchie der Vatikanstadt unterstützt. Als das katholische Volk von Belgien wie wilde Tiere aus ihren Häusern getrieben wurde, wurde die folgende Depesche aus Berlin abgeschickt und am 6. Juni auf der ganzen Welt veröffentlicht: „Berlin, 6.Juni

1940. - Besondere Treffen der römisch-katholischen Bischöfe in ganz Deutschland haben zu der Entscheidung geführt, Danksagungsmessen für den deutschen Sieg in Belgien und Flandern abzuhalten, hieß es heute."

Weiter kommt er besonders noch auf die Flaggengrußproblematik zu sprechen, die ihm offenbar schwer im Magen liegt. Dazu Rutherford:

"Zwangsfahnengruß und „Heil Hitler" wurden in Deutschland von Religionisten eingeführt, um die Unterwerfung des Volkes unter religiöse Diktatoren zu erzwingen und Gott zu verunehren. Die Geheimpolizei oder Gestapo trat zur selben Zeit auf den Plan und gebrauchte in brutaler Weise Gewalt gegen Menschen, die es ablehnen, der religiösen Zeremonie nachzugeben, die Hakenkreuzfahne zu grüßen oder Heil Hitler zu sagen. Die Hierarchie ist die wahre Triebkraft des Zwangsfahnengrußes und der Verehrung von Geschöpfen. Weil die Christen in Deutschland sich weigerten, sich solchen religiösen Zeremonien zu unterwerfen, wurden Tausende von ihnen in Gefängnissen eingekerkert und viele von ihnen umgebracht. Sie erlitten lieber den Tod, als ihren Bund zu brechen, dem allmächtigen Gott zu gehorchen. In Amerika wurde auf Betreiben der Hierarchie der Fahnegruß durch Schulkinder eingeführt. Er erschien in Form von Patriotismus, aber in Wirklichkeit richtet er sich gegen die, die Gott in Geist und Wahrheit anbeten.

Die Absicht war, vielen Menschen Furcht einzuflößen und das individuelle Gewissen und die Hingabe an den allmächtigen Gott zu zerstören. In 150 Jahren amerikanischer Geschichte hat niemand je daran gedacht, jemanden dazu zu zwingen, die Fahne zu grüßen, und nun zwingt man sogar schon Schulkinder dazu.

Der Oberste Gerichtshof hat im Fall Gobitis nur entschieden, dass Schulleitungen Regeln durchsetzen können, die Kinder zwingen, die Fahne zu grüßen, und das gegen ihr Gewissen. Das Gericht unternahm keinen Versuch zu entscheiden, ob Erwachsene die Fahne grüßen müssen. Das stand hier nicht zur Entscheidung an. Es gibt kein Gesetz in Amerika, das Erwachsene zwingt, die Fahne zu grüßen. Aber die Hierarchie und die Verbündeten versuchen, um das Volk einzuschüchtern, pflichtbewusste Christen zu zwingen, entgegen dem Gesetz des Landes Gottes Gesetz zu brechen."

Besonders in "Gott und der Staat" wird das Thema des Flaggengrußes weiter behandelt.

Die Problematik wird mit den Worten umrissen:

"Solche Menschen, mit dem Ehrgeiz, als bejubelte Hüter des öffentlichen Wohls zu erscheinen, haben die Vorstellung vermittelt, man müsse Schulkinder zwingen, an einer festgelegten Zeremonie des Flaggengrußes teilzunehmen. Die Vorstellung erschien anderen, die Gottes Wort nicht beachten, als gut, und bald schon begannen Schulkollegien damit, Vorschriften aufzustellen, um alle Kinder zur Teilnahme an einer solchen Zeremonie zu zwingen. Dies ist fortgeschritten, bis jetzt eine allgemeine Hysterie im Lande herrscht, die zur Bestrafung von Kindern durch schlechte Behandlung und zum Hinauswurf aus Schulen geführt hat, weil sie nach ihrem Gewissen handeln und es ablehnen, an der religiösen Zeremonie des Fahnengrußes teilzunehmen."

Den Dissens in der Flaggengrußfrage sieht Rutherford besonders darin:

"Gemäß maßgeblichen Definitionen ist der Fahnengruß eine religiöse Zeremonie, die entgegen dem Gesetz Gottes Verehrung und Anbetung darstellt. Diese Definitionen lauten:

„Die Fahne ist wie das Kreuz geheiligt ... Die Regeln und Vorschriften in Bezug auf die Haltung von Menschen gegenüber nationalen Standarten gebrauchen starke, ausdrucksvolle Worte wie 'Dienst für die Fahne', ... 'Verehrung für die Fahne', 'Ergebenheit gegenüber der Fahne'." - Encyclopedia Americana, Band 11, Seite 316.

GEHEILIGT bedeutet „für eine religiöse Zeremonie herausgehoben".

HINGABE bedeutet „eine Form des Gebetes oder der Anbetung." - Webster.

VEREHRUNG bedeutet „Ehrfurcht, Ausdruck eines Gefühls der Ehrfurcht, Anbetung".

GRUSS bedeutet „mit einem Kuss grüßen, sich niederbeugen und Höflichkeit entgegenbringen, eine Kopfbedeckung abnehmen, jemanden umarmen oder mit der Hand winken oder dergleichen ... förmlich oder mit zeremonieller Anerkennung jemanden zu ehren". (Century Dictionary, Seite 5321) „Mit einem Zeichen des Willkommens, der Liebe oder des Respekts, wie einem Beugen oder einer Umarmung, oder einem Winken der Hand, zu grüßen." - Webster.

Unter dem Wort „Bildnis" gibt Websters Wörterbuch diese Definition: „Bildnis legt im modernen Sprachgebrauch gewöhnlich den Gedanken an RELIGIÖSE VEREHRUNG nahe." Nach der Bibel schließt das 'Niederbeugen vor einem Symbol oder Bildnis' alle Körperhaltungen und Posituren gegenüber einem Bildnis ein, selbst einen Kuss. (Siehe 1. Könige 19:18; Hosea 13:2; Hiob 31:25-27.) So erkennen weltliche Lexikografen den Fahnengruß als EINEN RELIGIÖSEN FORMALISMUS an. ... Der Grund, dass solch ein Fahnengruß eine Verletzung dieses Gebotes ist, liegt darin, dass der Gruß die Rettung dem Staat zuschreibt, den die Fahne repräsentiert, womit der Staat zu einem Mächtigen oder „Gott" gemacht wird, wo doch die 'Rettung allein Jehova, dem allmächtigen Gott, gehört', und niemandem sonst".

... Die heuchlerische Zeremonie des Fahnengrußes oder Menschen „Heil" zu sagen, hat ihren Ursprung in Deutschland bei den Nazis und ist ein weiteres Bemühen seitens des Teufels, die treue Hingabe an den allmächtigen Gott durch Menschen, die gelobt haben, Gott zu dienen, zu brechen.

Dieselbe satanische, totalitäre Herrschaft versucht, sich gewaltsam über die Nationen der Erde auszubreiten. In den Vereinigten Staaten sind die Menschen 150 Jahre oder länger zurechtgekommen, ohne gezwungen zu werden, Fahnen zu grüßen; und das Grüßen von Fahnen hat nicht die Kriminalität vermindert. Die begeistertsten Fahnengrüßer in Amerika sind heute die, die vor den Gesetzen von Menschenden wenigsten Respekt und keine Achtung vor dem Gesetz Gottes haben."

In der Schrift "Theokratie" ragt besonders die Polemik gegen die US-Tageszeitung "New York Post" hervor.

Rutherford beklagt:

"Zeitungen suchen durch ihre Vertreter nach Interviews, um Material für eine „Story" zu erhalten, und aus den in den Informationen enthaltenen Tatsachen wird eine „Story" zusammengestellt.

Zweifellos schreiben die Reporter, die diese Informationen sammeln, viele Tatsachen in ihren Berichten, aber der Mann, der im Drehstuhl sitzt, sagt: „Das reicht nicht. Wir müssen das groß aufmachen und so auftischen, dass es den Sensationsfanatikern passt und wir nicht die hohen Tiere beleidigen." Ein passendes Beispiel ist das der New Yorker Post, einer Zeitung, die ihre Reporter losschickte, um eine „Story" zu erhalten, die sich über Jehovas Zeugen veröffentlichen ließ. Der Reporter wurde gebeten, seine Fragen schriftlich einzureichen. Das tat er, und es wurden Antworten auf seine Fragen verfasst. Als die Geschichte in der New Yorker Post erschien, war sie völlig anders als die gelieferten Fakten."

Offenbar hatte die "Post" besonders das WTG-Finanzgebaren aufs Korn genommen. Dazu liest man bei Rutherford:

"Die Post scheint den Eindruck zu erwecken, dass die WACHTTURM BIBEL- UND TRAKTAT-GESELLSCHAFT große Summen an Geld mit der Veröffentlichung ihrer Literatur macht, und zu diesem Zweck veröffentlicht die Post, was vorgibt, Information aus einer ungenannten Quelle über die Kosten von Büchern und anderen Veröffentlichungen zu sein. Das tut man mit der Absicht, den „Gewinn" der Gesellschaft abzuschätzen. Die Post nimmt überhaupt nicht die Tatsache zur Kenntnis, dass der Druck von Büchern oder Literatur eine Sache ist, die Kosten der Verbreitung aber eine völlig andere. Die Post verschwendet keinen Gedanken an die Tatsache, dass der ganze Büroapparat der Gesellschaft zusätzlich zu dem Druckerpersonal, das in der Zentrale arbeitet, auf Kosten der Gesellschaft ernährt und untergebracht werden muss; und auch nicht an die weitere Tatsache, dass die Verpackung, der Versand, das Ausfahren mit Lastwagen und andere Versandkosten auch von der Gesellschaft zu bezahlen sind. Und dann kommen noch die Kosten hinzu, sie an die Prediger zu verteilen, sowie deren Tätigkeit, die auch Geld kostet.

Dann sind da noch Ausgaben für die Verbreitung des Königreichswerkes über Rundfunk und andere legitime Mittel und auch die schwere finanzielle Bürde für die Gesellschaft, Jehovas Zeugen vor Gericht zu verteidigen, die unrechtmäßig angegriffen und ins Gefängnis geworfen und anderweitig von religiösen Fanatikern behindert werden, die Kosten für Kongresse, die Ausgaben für ihre vielen reisenden Diener und für die Millionen von Büchern, die für das Ausland hergestellt und versandt werden, für das keinerlei Geld als Gegenwert erhalten wird, sowie für die Millionen von Büchern, die an aufrichtige Menschen abgegeben werden, die zu arm sind, etwas dafür zu geben."

Weiter interpretiert Rutherford:

"Die Religionisten und ihre Vertreter, die Zeitungen herausgeben, scheinen sehr zu wollen, dass diese Gesellschaft ihre Bilanz veröffentlicht. Was wollen sie damit erreichen? Sie haben kein vernünftiges Interesse an diesem Werk, sondern widersetzen sich ihm im Gegenteil und können das nur aus einem selbstsüchtigen Grund verlangen. Warum bitten die Post und andere ähnliche Publikationen nicht die römisch-katholische Hierarchie, ihre Bilanz zu veröffentlichen und die Leute zu informieren, was sie mit den riesigen Summen an Geld tut, die sie für das Aufsagen von Gebeten für die Toten erhält, und mit dem Geld, das sie aus anderen Quellen erhält? Es ist bekannt, dass die römisch-katholische Hierarchie überall in den Vereinigten Staaten, ja, auf der ganzen Welt, Besitztümer hat, und die Rechtstitel und die Kontrolle über diesen ganzen Besitz in der Vatikanstadt liegen, und dass große Summen an Geld von den Leuten eingesammelt und der Hierarchie übergeben werden, aber nie hat jemand erlebt, dass die Hierarchie ihre Bilanz veröffentlicht. Die WACHTTURM BIBEL- UND TRAKTAT-GESELLSCHAFT hat kein Interesse an dem, was die Hierarchie mit ihrem Geld tut. Wir halten uns an unsere eigenen Dinge, die der Herr uns gegeben hat.

Damit wir uns richtig verstehen: Die WACHTTURM BIBEL- UND TRAKTAT-GESELLSCHAFT erhält kein Geld von einem Gegner. Keine politische Partei liefert einen Penny, und auch sonst niemand liefert einen Penny außer denen, die an der Förderung der Königreichsinteressen interessiert sind.

Die katholische Hierarchie verwendet, wie bekannt ist, zusätzlich zu den zahlreichen Geldern, die sie von den Leuten einsammelt, auch noch öffentliche Mittel, die durch Steuern erhoben werden, um gewisse Teile ihrer Organisation am Leben zu erhalten. Die Post ist nicht an der Wahrheit interessiert, sie tut vielmehr alles mögliche, um die Verkündigung der Wahrheit zu behindern."

Die Ära Rutherford

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