Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Schriftstudien-Hinweis

Ergänzender Hinweis: Von den "Schriftstudien" existieren unterschiedliche Versionen, mit unterschiedlicher Seitenzählung. So hat die deutsche Ausgabe des Bandes von 1917 eine andere Seitenzählung als die von 1925. Auch wurden in den jüngeren Ausgaben "kleinere" Abänderungen vorgenommen, die schon den Tatbestand der offenkundigen Fälschung erfüllen. Eckhard von Süsskind ist in seinem 1985 erschienenen Buch "Zeugen Jehovas. Anspruch und Wirklichkeit der Wachtturmgesellschaft" auf diesbezügliche Details eingegangen.

Vielfach stehen heute nur die Ausgaben von 1925/26 griffbereit; während ältere Autoren noch aus den ersten Ausgaben zitieren. Diese missliche Situation muss vorerst in Kauf genommen werden. Es wäre eine "Wahnsinnsarbeit" hier eine historisch-kritische Ausgabe zu schaffen, die diese Differenzen und unterschiedlichen Seitenzählungen im Detail nachweist. Ein einzelner dürfte dies kaum schaffen können. Überdies, diejenigen, die diese "Schriftstudien" heute noch als eine Art "Evangelium" hochhalten und die daher am ehesten am "reinen" Text ihr Interesse haben, dürften sich in der Minderzahl befinden. Für viele andere ist das ganze nur als historische Hintergrundinformation interessant.

Geschichtsfälscher

Eckhard von Süsskind, der in seiner ZJ-Zeit einmal im Jahre 1971 die WTG-Missionarsschule "Gilead" absolviert hatte, zitierte einmal in seiner Buchveröffentlichung ("Zeugen Jehovas. Anspruch und Wirklichkeit der Wachtturmgesellschaft") den Band drei der Russell'schen Schriftstudien in der (heute sehr seltenen) Version der 1913 gedruckten Ausgabe. Und er kommentierte zu seinem Zitat:

"Überraschenderweise findet sich ein Zitat von C. T. Russell das einen ganz anderen Sachverhalt zeigt, das Jahr 1894 ist das Jahr, in dem 'die Zeiten der Nationen' ihr Ende finden sollen."

Das Zitat lautet nach der Wiedergabe bei Süsskind:

"Nun rufe dir die Schritte ins Gedächtnis zurück, die in dem festen prophetischen Wort so wohl gegründet uns zu dieser herzerfrischenden und geisteserfrischenden Erkenntnis geleitet haben. Hinter uns sind all die prophetischen Marksteine, die auf diese Zeit als die wunderbare Periode der ganzen Weltgeschichte hinweisen. Sie haben uns gezeigt ..., daß der Lohn der Herrschaft der Heiden, 'Die Zeiten der Nationen', mit dem Jahr 1894 ausläuft." (S. 296f.)

In der heute weit leichter zugänglichen Version des Bandes drei (Ausgabe 1926) indes lautet der fragliche Text:

"Nun rufe dir die Schritte ins Gedächtnis zurück, die, in dem 'festen prophetischen Worte' so wohl gegründet sind, und zu dieser herzerhebenden und geisterfrischenden Erkenntnis geleitet haben. Hinter uns sind all die prophetischen Marksteine, die auf die Zeit als die wunderbarste Periode der ganzen Weltgeschichte hinweisen. Sie haben uns gezeigt, ... daß das Lehen der Herrschaft der Heiden, 'die Zeiten der Nationen', mit dem Jahre 1914 ausläuft."

Also die Ausgabe 1914 wollte noch den Begriff "Zeiten der Heiden" als in der Vergangenheit bereits erfüllt darstellen, um so die eigentlichen 1914-Erwartungen noch zusätzlich zu unterstreichen. Spätere Auflagen haben dann diesen Fakt wegretuschiert und stillschweigend eine Verschiebung um zwanzig Jahre vorgenommen.

Vielleicht muss Süsskind mit seiner Argumentation bezüglich 1894 korrigiert werden. Dafür spricht folgender Umstand. In der Januarausgabe 1905 des deutschen "Zions Wacht Turm" (S. 16) ist kommentarlos, ohne Widerspruch, ein Leserbrief abgedruckt, der auch auf das Datum 1894 hinweist, es aber als Druckfehler bezeichnet. Zitat:

"Im selben Band 297 heißt es gleich oben in der dritten Zeile, daß die Zeiten der Nationen, die mit dem Jahre 1894 auslaufen, was doch erst 1914 geschieht. Habe mir erlaubt, dies zur Berichtigung mitzuschreiben."

Versteht man Süsskind indes richtig, schwirrt noch in der "Schriftstudien"-Ausgabe von 1914, das Datum 1894 unkorrigiert herum. Diese Frage bleibt also weiter offen.

Eindeutiger indes ist die Sachlage bei der Russell'schen Pyramideneuphorie. Laut "Schriftstudien" Band drei (Ausgabe 1914), behauptete Russell:

"So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1874 der chronologische Anfang der Zeit der Trübsal war, dergleichen nicht gewesen, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird" (S. 327).

In der Schriftstudien-Version von 1926 indes liest man an der gleichen Stelle:

"So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1914 der CHRONOLOGISCHE Anfang der Zeit der Drangsal war, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird" (S. 330).

Auch hier wiederum, eine willkürliche nachträgliche Text-Retusche. Sarkastisch stellt Süsskind dazu die Frage:

"Hatten sich die Maße der Pyramide inzwischen verändert?"

Ein weiteres Detail in diesem Zusammenhang. Um aus der Pyramide Daten wie etwa 1874 (1914) herauslesen zu können, sieht sich Russell genötigt mit allerlei mathematischen Daten herumzujonglieren. Insbesondere wimmelt es bei ihm dabei mit Angaben die in Zoll berechnet wurden.

So schreibt Russell in Band drei der "Schriftstudien" (Ausgabe 1914):

"Da das Böse von seinem Thron gestoßen sein wird, erfahren wir, daß es 3416 * Zoll beträgt, welche 3416 Jahre symbolisieren von dem obigem Datum, 1542 v. Chr. an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1874 n. Chr. an, als den Anfang der Periode der Trübsal markierend; denn 1542 v. Chr. plus 1874 n. Chr. macht 3416 Jahre. So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1874 der chronologische Anfang der Zeit des Endes war" (S. 327).

Der gleiche Passus indes lautet in der "Schriftstudien"-Version von 1926:

"Da das Böse von seinem Throne gestoßen sein wird, erfahren wir, daß es 3457 * Zoll beträgt, welche 3457 Jahre symbolisieren, von dem obigen Datum, 1542 v. Chr. an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1915 n. Chr., als den Anfang der Zeit der Drangsal bezeichnend, an; denn 1542 v. Chr. und 1915 n. Chr. geben 3457 Jahre. So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1914 der CHRONOLOGISCHE Anfang der Zeit der Drangsal war" (S. 330)

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* Die wesentliche Substanz:

Um das Jahr 1874 auf den Ententeich setzen zu können, faselte man in der ersten Ausgabe von 3416 Pyramidenzoll gleich Jahren.

In der „Schriftstudien"-Variante wurde klammheimlich (ohne Hinweis darauf ), daraus nunmehr 3457 Pyramidenzoll gleich 191/15.

Millenium-Tagesanbruch Band III 1898
Kapitel 10, Seite 327 :
"... die "Eingangs-Passage" hinab messend, ...
erfahren wir, daß es 3416 Zoll beträgt,
welche 3416 Jahre symbolisieren von dem obigen Datum,
1542 v. Chr., an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1874 n.
Chr. an, als den Anfang der Periode der Trübsal markie-
rend; denn 1542 v. Chr. plus 1874 n. Chr. macht 3416
Jahre. So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jah-
res 1874 der ch r o n o l o g i s c h e Anfang der Zeit der
Trübsal war, ..."



Schriftstudien Band III 1919
Studie 10, Seite 317 :
hier
"erfahren wir, daß es 3457 Zoll beträgt, welche 3457 Jahre
symbolisieren von dem obigen Datum, 1542 v. Chr., an.
Diese Berechnung zeigt das Jahr 1915 n. Chr., als den
Anfang der Zeit der Drangsal bezeichnend, an; denn 1542
v. Chr. und 1915 n. Chr. geben 3457 Jahre. So bezeugt
die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1914 der c h r o -
n o l o g i s c h e Anfang der Zeit der Drangsal war, ..."

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Vergleicht man beide Ausgaben, registriert man. Das Ausgangsdatum 1542 v. Chr. ist beide mal vorhanden. Aber die Zoll-Angabe differiert. Einmal waren es 3416 Zoll; aus den später dann 3457 Zoll wurden; um so eine Datumsverschiebung um 41 Jahre "plausibel" zu machen (aus 1874 wurde so umgestaltet 1915).

Aus 1914 wird 1918

Ein weiteres von Süsskind genanntes Beispiel stellt jenes Zitat aus dem zweiten Band der "Schriftstudien" dar, wo in der Ausgabe 1913 (auch in der Ausgabe 1916) zu lesen ist:

"Die Erntezeit wird zu ihrer Ausführung vierzig Jahre in Anspruch nehmen und mit dem Jahre 1914 enden." (S. 146)

In der Schriftstudien-Ausgabe von 1926 hingegen lautet der gleiche Passus:

"Die Erntearbeit wird zu ihrer Ausführung vierzig Jahre in Anspruch nehmen und mit dem Jahre 1918 enden" (S. 145).

Auch hier wurde einfach stillschweigend eine Datums-Retusche vorgenommen.

Ein weiteres Retuschierungs-Beispiel:

"Schriftstudien" Band drei, (Ausgabe 1914) behauptet:

"Daß die Befreiung der Heiligen etwas vor 1914 stattfinden wird ... Wie lange gerade vor 1914 die letzten lebenden Glieder des Leibes Christi werden verherrlicht werden, ist uns nicht direkt gesagt" (S. 214).

In der Version von 1926 lautet die gleiche Stelle:

"Daß die Befreiung der Heiligen sehr bald nach Schluß der Ernte stattfinden wird ... Wie lange gerade nach Schluß der Ernte die letzten lebenden Glieder des Leibes Christi werden verherrlicht werden, ist uns nicht direkt gesagt" S. 216).

Also auch hier ist festzustellen, eine ursprünglich ziemlich konkrete Aussage, wurde nachträglich bewusst ins Nebulöse umformuliert.

Eindeutig auch der Vergleich.

"Schriftstudien" Band zwei. In der Ausgabe 1914 (auch Ausgabe 1916) liest man:

"Die 'Zeiten der Nationen' beweisen, daß die gegenwärtigen Regierungen alle vor dem Schluß des Jahres 1914 gestürzt sein müssen" (S. 234).

1926 lautet der gleiche Passus:

"Die 'Zeiten der Nationen' beweisen, daß die gegenwärtigen Regierungen alle von dem Jahre 1914 an gestürzt werden müssen" (S. 232)

Auch hier wurde mittels Retusche der Sinn gravierend verändert. Ursprünglich "Sturz der gegenwärtigen Regierungen vor dem Schluß des Jahres 1914".

"Nach Tisch" dann so ausgedeutet ab 1914.

Noch ein Beispiel in diesem Kontext nennt Süsskind aus Band zwei der "Schriftstudien".

In der Version von 1914 (auch Ausgabe 1916) las man:

"Daß der Herr gegenwärtig sein und sein Königreich aufrichten und seine große Macht gebrauchen muß, um die Nationen, wie eines Töpfer Gefäß, vor 1914 zu zerschlagen ist also deutlich festgestellt; denn es ist 'in den Tagen dieser Könige' - vor ihrem Sturz - d. i. vor 1914 - daß der König vom Himmel sein Königreich aufrichten wird." (S. 165).

In der Version von 1926 lautet derselbe Abschnitt:

"Daß der Herr gegenwärtig sein und sein Königreich aufrichten und seine große Macht gebrauchen muß, um die Nationen wie ein Töpfergefäß zu zerschlagen, ist also deutlich festgestellt, denn es ist 'in den Tagen dieser Könige', vor ihrem Sturze, daß der König vom Himmel sein Königreich aufrichten wird" (S. 165)

Dazu wurde zurecht festgestellt:

"Im letzten Zitat wurde die Jahresangabe nur entfernt, nicht durch eine neue ersetzt - so einfach ist das."

Ein ähnliches Zitat aus "Schriftstudien" Band 3

Süsskind zitiert zuerst aus der Ausgabe von 1914 in der zu lesen war:

"Und mit dem Ende des Jahres 1914 wird, was Gott Babylon nennt, und was die Menschen Christentum nennen, verschwunden sein, wie schon aus der Weissagung gezeigt wurde" (S. 146)

In der Ausgabe von 1926 indes lautet die Formulierung:

"Und mit dem Ende des Jahres 1914 wird Gott zu Babylon, von den Menschen Christentum genannt, ein deutliches Wehe sprechen, wie schon aus der Weissagung gezeigt wurde." (S. 141).

Auch hier eine deutliche Abschwächung ursprünglich vollmundiger Aussagen. "Babylon" sollte "verschwunden" sein. "Nach Tisch" blos noch "ein deutliches Wehe sprechen" gegen Babylon.

Auch mit dem Band sieben der "Schriftstudien" hatte sich genannter Autor auseinandergesetzt. Hierbei stützte er sich besonders auf die englischsprachige Ausgabe und setzte im Vergleich zu ihr, wie sich das in der deutschsprachigen Ausgabe ausdrückte. Ich hätte mir gewünscht, dass er dabei auch die zensierten Stellen des Band sieben, besonders ins Blickfeld genommen hätte. Bekanntlich lies Rutherford darin kriegsgegnerische Passagen abdrucken. Die WTG musste um ihr Werk im ersten Weltkrieg zu retten, dann besonders inkriminierte Stellen daraus entfernen.

Leider hat diese Aufgabe Süsskind nicht wahrgenommen. Sein vorrangiges Blickfeld war doch wohl auf die Abschwächung der ursprünglichen Endzeitaussagen gerichtet. Auch bei der Bewertung von Band Sieben.

Ein Beispiel dafür was er da als registrierenswert notierte, nachstehend. So schreibt er etwa auf den Seiten 41, 42:

"Die englischsprachigen Schriften der WTG nennen das Jahr 1920 als das Datum, an dem die Arbeiterbewegung ihr Ende finden soll:

"As the fleshly-minded apostates from Christianity, siding with the radicals and revolutionaries, will rejoice at the inheritance of desolation that will be Christendom's after 1918, so will God do to the succesful revollutionary movement; it shall be utterly desolated, 'even all of it'. Not one vestige of it shall survive the revages of world-wide allembracing anarchy, in the fall of 1920" (The Finished Mystery, S. 542).

Im deutschen Schrifttum der WTG dagegen sucht man das Datum 1920 vergebens. Hier lautet das obige Zitat so:

"Wie die fleischlich gesinnten Abtrünnigen der Christenheit, die für die Radikalen und Revolutionären Partei ergreifen werden, sich freuen werden über das Erbe der Verwüstung, das nach 1918 über die Christenheit kommen wird, so wird Gott mit der erfolgreichen revolutionären Bewegung verfahren: sie wird gänzlich vernichtet werden, 'insgesamt'. Keine einzige Spur von ihr soll die Verwüstungen der weltenweiten, allumfassenden Anarchie voraussichtlich um das Jahr 1921 herum überdauern" (Das vollendete Geheimnis, S. 268).

Unklar bei diesem Zitat ist mir allerdings, aus welcher deutschen Ausgabe von Band sieben, hier Süsskind zitiert. An einer Stelle gibt er an, die deutsche Ausgabe von 1922 zu zitieren. Die liegt mir nicht vor. In der mir vorliegenden Ausgabe von 1925 konnte ich an der angegebenen Seite die fragliche Stelle nicht finden, somit ist der Seitennachweis kompliziert. Aber aufgrund der anderen von Süsskind genannten (und überprüften) Stellen, besteht keinerlei Anlass, seine Aussage in Zweifel zu ziehen.

Aus der Schrift von Süsskind sei vielleicht abschließend noch jene Passage zitiert (S. 57)

"Ein persönliches Erlebnis des Verfassers zu diesem Thema sei hier wiedergegeben. Der Verfasser absolvierte 1971 die Missionarschule 'Gilead' der ZJ, die sich in der Hauptzentrale der WTG in Brooklyn/New York befindet. Während dieser Zeit fand weltweit ein 'Kreiskongreß' der ZJ statt, dessen Hauptvortrag den bezeichnenden Titel trug: 'Wer wird in den 1970er Jahren die Welt besiegen?' Einen Tag nach Beendigung dieses Kongresses eilte ein Lehrer der Schule in unser Klassenzimmer und rief begeistert: 'Jetzt hat alles Spekulieren ein Ende. Endlich Klarheit! Die 'Gesellschaft' hat sich festgelegt - zwar nicht auf 1975, aber auf dieses Jahrzehnt!"

Ein weiteres zwar bei Süsskind nicht erwähntes Beispiel sei noch genannt. Die deutschen Bibelforscher hatten in den Anfangsjahren die These vertreten, neben der Cheopspyramide in Ägypten, hätte auch das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, eine ähnliche biblische Bedeutung. Und jener Fakt fand auch in den "Schriftstudien" Band sieben (Ausgabe 1914 und Ausgabe 1918) (1918 S. 192) seinen Niederschlag. Bei der Auslegung zu Offenbarung 16: 5-8 las man dort:

"Viele Bibelforscher halten 'Altar' und 'Denksäule' nicht für ein und dasselbe, sondern glauben, daß das Völkerschlachtdenkmal zu Leipzig die 'Denksäule' ist." In der Ausgabe 1925 des gleichen Bandes war jener Passus dann ersatzlos gestrichen.

Noch ein Beispiel. Im Bestand der Schweizerischen Landesbibliothek zu Bern, befindet sich auch ein Teildruck der siebenten Bandes der "Schriftstudien" Unter dem Titel "Der Prophet Hesekiel" (Signatur: N21.487). Das es sich um einen separaten Teildruck handelt wird auch daran deutlich, dass seine Seitenzählung bei S. 530 beginnt und bei S. 864 aufhört. Offenbar muß man das als eine frühe Variante der deutschen Übersetzung des Bandes sieben bewerten. Dort befindet sich auf Seite 810 auch eine Aussage, die ich in keiner anderen Ausgabe des Bandes sieben finden konnte. Man las dort:

"Das Königreich wird nach Hesekiels Erklärung mit Macht aufgerichtet werden 'im vierzehnten Jahre nachdem die Stadt (die Christenheit) geschlagen war' - also vierzehn Jahre nach 1918, das ist im Jahre 1932".

Exkurs:

Die wehrdienstgegnerischen Passagen in „Schriftstudien" Band sieben

Im WTG-Buch „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" (S. 91) liest man den lapidaren Satz:

„Sie erkannten, daß sie einen Kompromiß eingegangen waren, als sie die Seiten 247 bis 253 aus dem Buche 'Das vollendete Geheimnis' (engl. Ausgabe) herausschnitten, um den Wünschen derer zu entsprechen, die sich die Stellung eines Zensors angemaßt hatten."

Ende der Durchsage. Dieses Zitat stellt es so dar, als handelte es sich „nur" um die englische Ausgabe. Offenbar ist dem doch nicht ganz so. „Durchforstet" man Band sieben (deutsche Ausgabe von 1925) findet man in der Tat kaum jene Passagen, die als wehrdienstgegenerisch eingeschätzt werden können. Also Band sieben, Ausgabe 1925, repräsentiert die zensierte Ausgabe. Anders hingegen sieht es aus, vergleicht man auch die 1918 erschienene deutsche Ausgabe von Band sieben. Offenbar lag der deutschen Ausgabe 1918 noch das unzensierte Exemplar zugrunde. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich die dort enthaltene Auslegung zu Offenbarung 16: 13, die in der Ausgabe 1918 auf Seite 198f. beginnt ansieht. Und dann im Vergleich die deutsche Ausgabe von 1925 heranzieht. Denn in der deutschen 1925er Ausgabe kann man in der Tat nicht mehr das lesen, was da noch in der Ausgabe von 1918 enthalten war!

Exkurs: Die Oppositionsbewegung "Wahrheitsfreunde" aus den 1920er Jahren meinte in einem auch von anderen kirchlichen Blättern mit verbreiteten Aufruf, zu diesem Aspekt auch werten zu können:

"Weiter spielen sich diese Irrlehrer als Richter darüber auf, wem die Schuld am Kriege zuzusprechen sei und sie verkündigen in den öffentlichen Versammlungen, Präsident Rutherford sei in Amerika ins Gefängnis gekommen, weil er gegen den Krieg gewesen sei. Tatsache ist nun, daß Rutherford wegen staatsgefährlicher Ausführungen des Buches „Das vollendete Geheimnis” ins Gefängnis gesetzt wurde. Weiter ist es eine im amerikanischen Wachtturm (der Zeitschrift der W. G. zugegebene Tatsache, daß der Held „Rutherford”, als er sah, daß die Behörde der Vereinigten Staaten diese staatsgefährlichen Ausführungen beanstandete, diese Behörden um Mitteilung der beanstandeten Stellen bat, damit sie entfernt werden könnten. Und als die Behörden diese Mitteilung machte, befahl der „mutige” Rutherford seinen Untergebenen diese Stellen herauszuschneiden. Gleichzeitig gab Rutherford zur Beschmusung der Behörde im amerikanischen Wachtturm die Notiz: „Wir sind nicht gegen den Krieg und anerkennen die Regierung der Vereinigten Staaten als die beste der Welt.” Aber alle diese Kriecherei half dem „Helden” Rutherford nichts, er wurde trotzdem verhaftet und mußte ins Gefängnis ..."

In der 1918er deutschen Ausgabe konnte man a. a. O. nachfolgenden Text lesen:

Alle bedeutenden Persönlichkeiten zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts waren eifrige Vorkämpfer des Friedens, eine Schar königlicher und politischer Vertreter des Friedens, die Friedensworte redeten zu einer Welt voller Kriegsgedanken und Kriegsdrohungen. Alle die berühmten und großen Friedensansprachen redeten mit Begeisterung vom internationalen Frieden, von gemeinsamen Menschheitsinteressen, von Solidarität der Völker unter sich usw., und was alles wurde ausgesprochen unter einem politischen Himmel, der mit den schwärzesten Kriegswolken verhängt war.

So besprachen die Zeitungen die Notwendigkeit vermehrter Rüstungen gegen einen etwaigen feindlichen Einfall des Nachbars. In Tokio bereiteten 10.000 Mädchen und Knaben den amerikanischen Seeoffizieren einen begeisterten Empfang, während gleichzeitig in den Vereinigten Staaten Männer von Stadt zu Stadt Vortragsreisen hielten, um die Notwendigkeit von Rüstungen für einen amerikanisch-japanischen Krieg darzutun. Nach jeder neuen Friedenskonferenz folgte regelmäßig der Ruf nach vermehrten Rüstungen.

Während der Friedenspalast im Haag erbaut wurde, feierten die Nationen die Vervollkommnung der Flugmaschinen als eine glorreiche Erfindung, die im Kriegsfalle außerordentliche Dienste leisten werde.

Rußland plante einen neuen Flottenkredit von einer Milliarde Dollars, ungeachtet der Tatsache, daß Rußlands Nationalschuld schon damals 4 ½ Milliarden Dollars betrug und das Land gezwungen war, zur Deckung seiner laufenden Ausgaben 75 Millionen Dollars jährlich an Anleihen aufzunehmen. Trotz den Millionen Menschen, die am Hungertuch nagen und der ungezählten Schar von Bettlern, die die Straßen der Städte füllen und an den Bahnhöfen herumlungern, forderten die damaligen militärischen Machthaber stets neue Anleihen zu Rüstungszwecken. Ist es möglich, möchte irgend jemand sagen, daß die ganze Welt irrsinnig wird?

Die Bibel und die Weltgeschichte zeigen uns Fälle, wo ganze Gemeinwesen Opfer solcher Verblendung allgemeinen Irrtums wurden. Wir brauchen nur Salem zu nennen zur Zeit der höchsten Hexenverführung, und daß eine Stadt den Kopf verlieren kann, zeigte London zur Zeit der Schießpulververschwörung, ja daß selbst ein ganzer Erdteil das Opfer einer Wahnvorstellung werden kann, konnte man ums Jahr 1000 in Europa konstatieren. Zu jener Zeit erwartete alles das Ende der Welt, alles war lebensüberdrüssig. Es hatte allgemein eine mystische Halluzination ganz besonderer Art die Massen ergriffen. Es erscheint also keineswegs ausgeschlossen, daß heute, in einer Zeit, wo die ganze Menschheit durch rasche Verkehrsmittel in ständiger Fühlung unter sich ist, alle Völker unter einen allgemeinen Bann zu stehen kommen, kollektiv von einer krankhaften, ja wahnsinnigen Idee erfaßt werden, und daß die ganze Menschheit demzufolge eine Zeitlang Handlungen begehen wird, welche sie selbst später nach erfolgter Ernüchterung, als die Handlungen eines Irrsinnigen qualifizieren wird. Und finden wir nicht in den heutigen Ereignissen, daß sich dies buchstäblich zugetragen hat?

Ist die Geschichte der Menschheit in den letzten paar Jahren nicht an einem schwindelerregenden Abgrund angelangt, und steuert sie nicht mit aller Kraft blindlings und jählings dem sicheren Verderben entgegen, gleich einem Wahnsinnigen, der direkt dem Abgrund zurennt? Jawohl, genau so stehen die Dinge heute, und einsichtige Männer in allen Lagern haben es nicht unterlassen, die Menschheit zu warnen, aber sie treibt weiter in wildem Strudel.

Alle großen Nationen haben sich in den letzten Jahren riesenhafte Schulden aufgeladen, daß die gewiegtesten Volkswirtschaftler keinen Ausweg mehr sehen, wie die zukünftige Menschheit mit dieser erdrückenden Last fertig werden soll. Die anfänglich neutral dastehenden Vereinigten Staaten wurden von derselben Epidemie ergriffen; ein Land, das weniger mit Kriegsrüstungen sich befaßte als alle anderen Völker ist gleichsam über Nacht in diesen Kriegsstrudel hineingezogen worden; ein friedliebendes Volk, wie das amerikanische muß nun, ob es will oder nicht, mitmachen und seine ganze Industrie und die ganze Volkskraft auf Kriegsindustrie umschalten. Daneben gibt es Millionen von Morgen Ackerland, das wüste daliegt und der Bewässerung bedürfte, Millionen von Morgen Sumpfland, das der Trockenlegung wartet, Tausende von Meilen Wasserwege im Lande, die schiffbar gemacht werden sollten, Häfen, die vertieft, Kanäle, die gegraben, und Wälder, die geschützt und gepflegt werden sollten, und für alle diese Werke, die von unschätzbarer volkswirtschaftlicher Bedeutung waren, bleibt weder Volkskraft noch Geld übrig. Unerbittliche Seuchen, furchtbar in ihrer Wirkung, wie die Tuberkulose, zu deren Ausrottung Millionensummen nötig wären, aber für all das gibt es heute kein Geld mehr. Die amerikanische Vereinigung zugunsten eines internationalen Friedens hat ein ergreifendes Bild obiger Zustände entworfen. ...

Die erste Anleihe der Regierung der Vereinigten Staaten (7000000000 Dollars) zum Eintritt in den Weltkrieg übertraf an Höhe um 27% den Gesamtertrag aller Ernten in den Vereinigten Staaten im betreffenden Jahre. Diese Summe würde genügen, um das Land in je sechs Meilen Abstand nach Ost und West, Nord und Süd, mit einem Netz von Asphaltstraßen zu durchziehen. Sie kommt den Gesamtkosten gleich, welche für Erziehungszwecke ausgegeben wurden, vom Kindergarten bis hinauf zur Universität, in der Zeit von zehn Jahren. Ist das nicht ein Wahnsinn im höchsten Sinne des Wortes?

Man lachte früher darob, daß den türkischen Soldaten für den Fall ihres Todes ein sicherer Eingang ins himmlische Paradies oder dem Indianer die ewigen Jagdgründe verheißen wurde. Heute führen englische Geistliche Bibeltexte an, um die jungen Leute zu ermuntern, sich in Werbelisten eintragen zu lassen und suchen mit falsch angewendeten Bibelstellen den Soldatentod mit einem Glorienschein zu umgeben. ... „Gott ist mit uns!" werden sie versichert; es ist Gottes heilige Rechtssache, für die wir kämpfen, wir werden siegen, weil Gott mit uns ist. Gott hat uns den Auftrag erteilt, die bösen Feinde zu züchtigen usw.

Und zu dem eben vorstehend gebrachten Zitat gibt es dann einen Verweis auf den deutschen „Wachtturm" 1916 S. 24.
Schlägt man diese Seite indes auf, so kann man dort auch die Sätze lesen:

"Wahre Christen, Geheiligte, sind ohne Zweifel in allen Armeen jener Länder zu finden, die eine gesetzliche Wehrpflicht haben. Wir hören von Zeit zu Zeit von solchen Bibelforschern in den verschiedenen Armeen, über ihr Wohlergehen und ihr Bemühen, selbst unter solch schrecklichen Umständen das Licht hochzuhalten um den Herrn zu verherrlichen."

Zurückkehrend zum Band VII der genannten 1918er Ausgabe, kann man dort weiter lesen:
Die Geistlichkeit selbst befindet sich in einer schwierigen Lage. Es wird von ihr erwartet, daß sie treu zur Sache ihres Landes stehe. Sie sollen den Krieg als von Gott gewollt predigen und das Hinausziehen in den Kampf als ein Verdienst hinstellen, auf das göttliche Belohnung und göttlicher Segen fallen werde. (Das Wort „Sie müssen", wie Kutter es so trefflich geschrieben, bewahrheitet sich jetzt im ausgedehntesten Maße). Ja, sie müssen aus Gehorsam zu ihren irdischen Herrschern, zum Kriegsdienst ermuntern und verletzen dabei das Gebot des himmlischen Königs, der sie doch gesandt hat, Friedensstifter zu sein, mit allen Menschen Frieden zu haben und nicht zu töten, sei es gesetzlich gebilligt oder nicht.
Man kann nur noch Gottesdiener (!) brauchen, die im wohlverstandenem Interesse des Staates wirken. Alle anderen, die treu zur Sache ihres himmlischen Königs stehen, werden nach und nach ausgeschaltet, aber diese werden nicht als wahre Helden, als wahre Streiter Christi erkannt werden. Mögen ihrer noch viele werden!


Ein besonderes Highlight gibt es vielleicht dann noch mit dem Zitat:

Unlängst wurde in Kanada der Verfasser durch die rege Tätigkeit der Prediger dort, hauptsächlich derjenigen der englischen Kirche, in Staunen versetzt. Einer von diesen marschierte in Felduniform an der Spitze von Freiwilligen durch die Straßen. Als er von einem Kollegen gefragt wurde: „Sah ich Sie nicht unter den Soldaten?" antwortete er: „Ja, ich wollte die jungen Leute anspornen." „Und wollten Sie auch an die Front, in den Schützengraben gehen?" „Kein Gedanke daran!" Er machte also lediglich den Köder, um andere in das Schlachthaus zu führen, so wie auf einem Chicagoer Viehhof ein Stier die zur Schlachtung bestimmten Tiere zusammentreibt, indem er den Kopf in die Höhe wirft und sich zu ihrem Führer auf dem Wege ins Schlachthaus macht. Dort flüchtet er sich in seinen bestimmten Winkel, wo er geschützt ist, während die andern einander zur Schlachtbank treiben und stoßen.

Wie man unschwer erkennen kann, handelte es sich bei vorstehendem zitierten, um jene Kriegsdienstgegnerische Passagen, welche in den USA zur Inhaftierung von Rutherford und Co führten.
Vorstehende Stellen kann man quasi als „Eigenwertungen" bezeichnen. Daneben gab es im gleichem Kontext auch „Fremdzitate", aber mit ähnlicher inhaltlicher Aussage, zum Beispiel das:

Wir lassen hier eine Schilderung folgen aus dem Munde des bekannten Rev. John Hayes Holmes der Missions-Kirche der Park Av. New York City:
„Der Krieg ist eine offene Schändung des Christentums. Wenn der Krieg gerechtfertigt ist, dann ist das Christentum verkehrt, falsch, eine Lüge. Der durch Jesu und jeden geistigen Führer des Menschengeschlechts geoffenbarte Gott ist kein Kriegsgott. Er zieht nicht das Schwert und verlangt kein Opfer von Menschenblut. Sein Geist ist Liebe. Seine Herrschaft des Friedens; seine Art zu überwinden die Gnade und die Vergebung sein Gesetz, wie es der Nazarener auslegte und verkündete, heißt „Liebet einander", „vergeltet nicht Böses mit Bösem", „vergib siebenmal siebenmal", „überwinde Böses mit Gutem", „liebet eure Feinde", „segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, betet für die, die euch beleidigen und verfolgen!" Solch einen Gott und solch ein Gesetz mögen andere in Einklang mit dem Krieg bringen, wenn sie es können! Ich kann es nicht; und was ich nicht zu tun vermag, das will ich auch nicht vorgeben, zu tun.

Doch, ich muß weiter gehen, - ich muß nicht nur vom Kriege im allgemeinen, sondern vom gegenwärtigen Krieg im besonderen sprechen. Die meisten Menschen geben bereitwillig zu (besonders taten sie dies in den sorglosen Friedenszeiten), daß der Krieg ein Verbrechen ist. Aber lassen sie eine Kriegswolke, nicht größer als eine Menschenhand am Völkerhimmel aufsteigen, und diese Menschen ändern stracks ihr Urteil. Wächst die Kriegswolke weiter und überzieht sie schließlich den ganzen Horizont, so stoßen sie den erwähnten vorher vertretenen Grundsatz gänzlich um. Daraus entspringt die merkwürdige, verdrehte Auffassung, daß Kriege im allgemeinen ein Unrecht seien, jeder einzelne Krieg im besonderen aber gerecht sei.

England verwirft im Prinzip den Krieg und bezeichnet sich als friedliebend; doch behauptet es, daß es im gegenwärtigen Falle gezwungen sei, einen Vernichtungskrieg gegen Deutschland zu führen. Wenn Sie mir sagen, dieser Krieg muß geführt werden, um gewisse Staaten zur Einhaltung des internationalen Rechtes zu zwingen, so muß ich sie fragen: warum wird es dann nur gegen Deutschland und nicht auch gegen England im gleichen Maße geführt, welches doch eine gute Zahl flagranter Rechtsverletzungen sich zu schulden kommen ließ gegen dasselbe internationale Recht? Wenn sie sagen, daß es zugunsten der Rechte der Neutralen geführt wird, so muß ich fragen, wer und wo ist der kriegführende, der in diesem Kriege wirklich die Rechte der Neutralen geachtet hat und welche Garantie können sie leisten, daß nach all den Opfern an Geld und Blut, die zu ihrer Verteidigung gebracht werden, diese Rechte im nächsten Kriege in ähnlicher Weise nicht neuerdings von irgendeiner um ihr Dasein kämpfenden Nation verletzt werden?

Sagen Sie mir, er werde zur Verteidigung von amerikanischem Gut und Blut geführt, so bin ich gezwungen, zu fragen, inwiefern und bis zu welchem Grade das Leben und Eigentum der Amerikaner seit der Kriegserklärung sicherer ist als vorher? Wenn Sie behaupten, daß die Ehre unseres Landes den Eintritt in diesem Krieg forderte, so drängen Sie mir die Frage auf, warum ist denn die Ehre anderer Nationen, wie der Schweiz, Holland und Skandinavien usw. nicht ebenso gefährdet, die noch unendlich mehr unter diesem Kriege zu leiden haben als wir, die aber aus Gründen der Vorsicht und Klugheit sich hüten, die Waffen zu ergreifen? Wenn Sie sagen, es sei ein Krieg zur Verteidigung gegen willkürliche und unerträgliche Herausforderungen, so muß ich Ihnen erwidern, daß jeder erduldete Hieb oder Ausfall in allererster Linie nicht gegen uns, sondern gegen England gerichtet war, und daß bis heute niemand den Beweis erbracht hat, daß Deutschland irgendwie feindselige Absichten gegen uns hegte. Sollten Sie mit der abgedroschenen Phrase argumentieren, es sei ein Kampf auf Leben und Tod zwischen der Zivilisation und dem Barbarentum, so lassen Sie mich fragen, warum wir uns dann neutral verhielten, als Belgien genommen wurde und nicht zur Tat schritten, um den Betroffenen und Überwältigten zur Hilfe zu kommen, sondern erst dann in den Krieg eingriffen, als wir unser eigenes Geld und Leben gefährdet glaubten? Sagen Sie, daß dieser Krieg das letzte Mittel war, um einem allgemeinen Übelstand abzuhelfen, dem gegenüber jedes andere rechtliche, in Geduld versuchte Mittel unwirksam gewesen sei, so muß ich Ihnen die Antwort geben, daß dies nicht wahr ist, - daß andere Auswege und Mittel durch die Erfahrung erprobt und durch ihren Erfolg gerechtfertigt, den machthabenden Behörden zur Verfügung gestanden hätten, von ihnen aber willentlich verworfen wurden.

Im tiefsten Grunde ist dieser Krieg die natürliche Folge unserer gottlosen Zivilisation. Die bewaffneten Heere sind die aufgesproßene Saat der Drachenbrut, die eine geheime Diplomatie, unersättlicher Handelsgeist, wirtschaftliche Ausbeutung im eigenen Lande und darüber hinaus gestreut haben. Auch Amerika hat bei der Aussaat dieser Brut mitgeholfen, und es ist deshalb nur recht und billig, daß es auch beim Einheimsen der schrecklichen Ernte dabei sein muß. „Wer Wind sät, wird Sturm ernten". Der Unterseebootkrieg war die eigentliche Ursache unseres Eintritts in den Krieg. Unsere Beteiligung am Krieg hat sich demnach, wie der Krieg selbst, aus politischen und wirtschaftlichen, nicht aber aus ethischen Beweggründen ergeben. Wenn irgendwo Ehre, Würde oder sonst ein schöner Zug in unserer Handlungsweise liegt, so ist es in den reinen und makelllosen Impulsen zu finden, die heute so manches patriotische Herz bewegen, aber keineswegs in der augenblicklichen wirklichen Lage der Dinge. Der Krieg an sich ist ein Unrecht, seine Fortsetzung ein furchtbares Verbrechen. Es gibt keine aufgeworfene Frage, keine noch so schwierige Streitsache, keine Ursache, die wichtig genug wäre, daß das Leben einer einzigen „Blau Jacke" auf dem See oder eines einzigen „Feldgrauen" im Schützengraben dafür eingesetzt werden dürfte.

Folgt man dem WTG-Buch „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" (S.91), so wurden aus der englischen Ausgabe des Bandes VII "die Seiten 247 bis 253 aus dem Buche 'Das vollendete Geheimnis' herausgeschnitten, um den Wünschen derer zu entsprechen, die sich die Stellung eines Zensors angemaßt hatten."

Nun muss man auch sagen; Band VII wurde vor dem Kriegseintritt der USA in den ersten Weltkrieg (welcher im April 1917 war) abgeschlossen und in Umlauf gesetzt. In Deutschland zwar erst 1918, was aber als technisch bedingt eingeschätzt werden kann.

Wie gelesen enthielt also auch die erste deutsche Ausgabe, Passagen, die als Kriegsdienstgegnerisch einschätzbar sind. Offenbar haben das die deutschen Zensurstellen jedenfalls so nicht mitbekommen. Denn von einem Vertriebsverbot oder einer Beschlagnahme in Deutschland ist jedenfalls nichts bekannt. Vielleicht war dafür auch die Zeit schon zu kurz, denn im November 1918 kam es dann zum vorläufigen Waffenstillstand. Und in der Folge dessen, zu grundlegend anderen politischen Rahmenbedingungen.

Im November 1921 hingegen, war der erste Weltkrieg bereits Geschichte (wenn auch mit gravierenden Nachfolgewirkungen). Just in der deutschen „Wachtturm"-Ausgabe vom November 1921, gibt es einen über vier eng bedruckte „Wachtturm-Seiten sich erstreckenden Artikel, überschrieben:
„Korrekturen zu Band VII". Dessen Haupttendenz ist klar. Abschwächen früherer vollmundig gemachter Endzeit-Naherwartungs-Aussagen.

Es ist allerdings als durchaus mühselig zu bezeichnen, sich durch diesen Artikel „durchzukämpfen".
Da werden lediglich Seitenzahlen genannt mit ein paar Stichwörtern dazu. Auch die Angabe auf welcher Zeile der Seite die Korrektur vorzunehmen sei, ist vorhanden. Der Inhalt der Änderungen erschließt sich auch erst dann richtig, wenn man die gemachten Angaben auch im Detail bis ins letzte nachvollzieht.

Ein Beispiel. Zu Seite 32, Zeile 22 lautet die Korrekturorder:
„Vierhundert Jahre von Luthers Zeit an gehen jetzt zu Ende"

Schlägt man nun diese Passage in der 1918er Ausgabe nach, so lautete dort der Ursprungstext:
„Vierhundert Jahre, vom 31. Oktober 1517 [Luthers Thesenanschlang an], schließen mit 31. Oktober 1917"

Also unschwer ist das Bemühen bei dieser Korrekturanweisung zu erkennen, Ursprungsaussagen zu „entschärfen".

Ein ähnliches Beispiel auch die Änderung zu Seite 468
In der alten Fassung ist da zu lesen:
"... Erbe der Verwüstung, das nach 1918 über die Christenheit kommen wird, so wird Gott mit der erfolgreichen revolutionären Bewegung verfahren, sie wird gänzlich vernichtet werden, "insgesamt". Keine einzige Spur von ihr soll die Verwüstungen der weltenweiten, allumfassenden Anarchie voraussichtlich um das Jahr 1921 herum überdauern."

In der veränderten Fassung (Ausgabe 1925 S. 727) lautet dergleiche Passus dann:
"... Erbteil der Verwüstung, das beginnend mit dem Jahre 1918, das Los des "Christentums" sein wird, so wird Gott es mit der erfolgreichen revolutionären Bewegung machen; sie wird gänzlich vernichtet werden. Nicht eine Spur davon wird die Verheerung der weltweiten, allumfassenden Anarchie am Ende der Zeit der Drangsal überdauern."

Analog auch die Änderung zu Seite 488.
Der alte Text lautet:
" ... Symbol der "zukünftigen besseren Dinge", die nach den Kriegen, den Revolutionen und der Anarchie, welche in der Periode von 1918 - 1925 staffinden, kommen werden."

Die veränderte Fassung des gleichen Passus lautet dann (Ausgabe 1925 S. 763)
"Der Tempel ist indessen in seinen verschiedenen Abteilungen, in seiner Umgebung, seinen feierlichen Bräuchen und den Anbetenden ein Vor- und Sinnbild von den nach Kriegen, Revolutionen und der Anarchie der Zeit der Drangsal kommenden "besseren Dinge".

Eine Ausnahme von der Regel ist allerdings auch zu nennen. Und das sind eben die Kriegsdienstgegnerischen Passagen. Die wurden nicht etwa im Detail umformuliert. Nein. Radikalkur war offenbar die Devise. Die Ursprungsaussagen auf den Seiten 198 - 203 wurden total gestrichen. Das ergibt eindeutig auch der Vergleich etwa mit der 1925er Ausgabe (dort auf den Seiten 331 - 340). (Stilistisch dort teilweise etwas umformuliert: aber in der Substanz vorhanden).

Nun hat man es nicht beim Textstreichen belassen. Man hat dafür einen neuen Ersatztext eingefügt. Und selbiger wurde schon in der „Wachtturm"-Ausgabe vom November 1921 in vollem Wortlaut vorgestellt. Dieser Ersatztext sei jetzt nicht im Detail kommentiert. Er bewegt sich durchaus in den üblichen Bahnen der WTG-Ideologie. Was aber besonders bemerkenswert ist, bleibt eben der Umstand. In Deutschland gab es faktisch keine juristischen Komplikationen wie in den USA, Band VII betreffend. Trotzdem wurde auch hier - und das ist besonders hervorzuheben, in bereits eingetretenen „Friedenszeiten", jene Zensur der Kriegsdienstgegnerischen Passagen vorgenommen. Und das eben ist das eigentlich befremdliche!

Erinnert sei auch an den in der Herrberger-Datei dokumentierten Fall des WTG-Buch "Die Harfe Gottes", wo eine Ursprungsaussage, die vielleicht im weiteren Sinne als "Kriegsdienstgegnerisch" gedeutet werden kann (wenn auch mit dem fragwürdigen Akzent, dass man sich innerhalb der Kriegshandlungen besonders "beschützt" wähnte. An un"frommen" Selbstbetrug hat es ja auch bei der WTG-Religion noch nie gefehlt). Dass auch diese Passage in späteren Auflagen dieses WTG-Buches wegzensiert wurde.

Nachstehend dann noch, zur Vervollständigung der Dokumentation, der Austauschtext, wie er in der „Wachtturm" -Ausgabe vom November 1921 lesbar ist:

„Der schädlichste und alles krönende Zug von Satans Werk ist zuerst erwähnt. Die beiden anderen Irrlehren sind die direkte Ursache der einen. Durch die Kriege des Alten Testaments wurden die Kämpfe illustriert, welche die neue Schöpfung gegen die Schwachheiten des Fleisches führt, und keineswegs wird sie den Schlächtereien, welche während des christlichen Ära im Namen der Religion ausgeübt wurden (z. B. Am Bartholomäustag und während der Zeit der schrecklichen Inquisition) eine Berechtigung gegeben. Niemals im Testament wird zu Hass gegen andere Völker aufgefordert. Immer und überall ist Hass verboten und doch hat Jahrhunderte hindurch auf jede Art und Weise eine Klasse der Geistlichkeit das Volk dazu ermutigt, anstatt die Botschaft des Friedefürsten zu bringen.

Und aus dem Munde des Tieres - Die antichristliche Lehre von der göttlichen Berufung der Geistlichkeit war die direkte Ursache zu dem großen Kriege. Dieser Frosch ist sechzehn Jahrhunderte lang aus dem Munde des päpstlichen Tieres gekommen. „Diese falschen Lehren eines dunklen Zeitalters tragen schreckliche Frucht zur heutigen Zeit. Ebenso trägt die Lehre von der ewigen Qual eine Verunstaltung und Lästerung des Charakters Gottes, schreckliche Frucht. Millionen Menschen sind und dadurch vom Glauben an einen Gott der Liebe abgekommen und verwerfen die Bibel als eine Botschaft der ungeheuerlichsten Gotteslästerung das dunklen Zeitalters.

Ich mache für alle diese Sekten und Bekenntnisse das Christentums verantwortlich. Ich beschuldige die Geistlichen, deren Augen jetzt zu einem klaren Verständnis geöffnet worden sind, dass sie die Bibel und das Volk vernachlässigt haben. Anstatt ihm aus der Finsternis herauszuhelfen, führen sie es jetzt in entgegengesetzter Richtung wieder in Finsternis, in Evolution und höhere Textkritik und zu allem, was dem Werke Gottes entgegen ist. Gott ist noch falsch dargestellt in der Welt. Die Glaubensbekenntnisse des finsteren Mittelalters werden dem äußeren Schein nach aufrechterhalten, während sie innerlich verworfen sind. Ein großer Betrug, eine große Heuchelei sagst du? Ich antworte Ja!

Der erschreckendste den die Welt gesehen hat. Zweihunderttausend professionelle Diener Gottes und Christi stehen heute vor der Welt und erzählen die Legenden des finsteren Mittelalters und suchen die Menschen zu hindern zur Erkenntnis der Wahrheit zu kommen, während sie vom Volke Gold und Ehren empfangen. Verdient nicht solche Heuchelei solche Gotteslästerung, solche Verführung des Volkes in dem es in Finsternis gehalten wird eine große Strafe? Und ist diese nicht nahe? - ...

Und aus dem Munde des falsche Propheten - Der eine Hauptirrtum an welchen alle protestantischen Sekten (der falsche Prophet) festhalten, ist die Lehre von der menschlichen Unsterblichkeit, die Lehre Satans in Eden (1. Mose 2,17; 3,4) Hiervon sprechend, sagt unser Herr: „Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen". (Johannes 8,44). Ebenfalls in Bezug darauf sagt der Apostel Paulus von den Anbetern des Tieres und seines Bildes: „Darum dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrtums, dass sie der Lüge glauben (2. Thessalonicher 2,10.11). In beiden Fällen setzt das Griechische den bestimmten Artikel. Der Frosch welcher von dem falschen Propheten (dem Bilde des Tieres) ausgeht, ist die Lehre von der menschlichen Unsterblichkeit. Betrogene Seelen glauben tatsächlich diesen Irrtum und zweifellos imstande sein, ihn zu beweisen zur Zufriedenheit der alten Schlange. Dieser Irrtum liegt auch der Lehre von der ewigen Qual und von der Dreieinigkeit zu Grunde. In 1. Johannes 4,1-4 ist ein Hinweis darauf, das der Hauptirrtum des falschen Propheten darin besteht, dass Jesus, als er vom Vater kam, mehr als Fleisch war das heißt dass er wenigsten eine unsterbliche Seele hatte. Offenb. 13,11.13.14.15;14,9.11;15,2;16,2;19,20;20,10; Matth. 24,24.

Alle christlichen Völker glauben das der Herr das Buch der Offenbarung gegeben hat, wie auch Johannes überzeugt war (Offenb. 1,1) deshalb sind wir für die Symbolik, die hier angewendet wird, nicht verantwortlich. Es gibt so viele Möglichkeiten missverstanden zu werden, sogar von guten Christen, das wir natürlich mit großer Bedachtsamkeit unsere Ansichten aussprechen möchten. Wenn wir fortfahren, unser Verständnis der Symbolik der Offenbarung darzulegen, so möchten wir ausdrücklich erklären, dass wir niemals irgendetwas. irgendwie zu irgendeiner Zeit gegen gute Christen in oder außerhalb einer Kirche sagen. Wir haben nicht zu sagen in bezug auf Menschen. Wir diskutieren jederzeit über Grundsätze und Lehren, über Personen niemals. Gott hat uns nicht berufen, Personen zu besprechen, aber sein Wort zu besprechen ist uns erlaubt.

Überall in der Bibel ist das Tier als Symbol gebraucht, eine Regierung darzustellen. In Daniels Prophezeiung sind die großen Universalreiche der Erde in dieser Weise symbolisiert. Babylon war der Löwe, Medo-Persien der Bär, und Rom ist das schreckliche Tier der Drache (Daniel 7,1-8). Das Römische Reich besteht noch, der Drache symbolisiert daher die römische Macht, repräsentiert durch die zivile Macht in der Welt. Das Tier ist das System der Herrschaft des Papsttums. Das dritte Symbol der falsche Prophet bleibt noch zu erklären. Wir glauben es ist eine andere Bezeichnung für das System, welches anderswo „das Bild des Tieres" genannt wird (Offb. 13,14). Nach der Schrift ist dieses Bild eine sehr genaue Darstellung des Tieres, bedeutet, wie wir es verstehen, die protestantische Vereinigung der Kirchen.

Drei unreine Geist wie Frösche kamen aus dem Mund des Tieres das Drachen und des falschen Propheten. An dieser Stelle hat das Wort „Geist" die Bedeutung von Lehre, falsche Lehre, unreiner Lehre. Jedes von diesen Systemen spricht dieselben Dinge aus und diese Aussprüche werden den Erfolg haben, die Reiche dieser Erde zusammenzubringen zum Kriege von Harmagedon.

Der Symbolismus der Schrift ist sehr kräftig, und es ist immer eine große Ähnlichkeit zwischen dem Symbol selbst und den Dingen, welche symbolisiert sind. Wenn die Heilige Schrift einen Frosch gebraucht um gewisse doktrinäre Lehren darzustellen, so können wir sicher sein, dass die Anwendung passend ist. Obwohl ein Frosch ein kleines Tier ist, so bläht er sich doch auf, bis er fast platzt vor Anstrengung etwas zu sein. Ein Frosch hat ein sehr kluges Aussehen, trotzdem er nicht viel weiß. Und Frosch quakt, wenn immer er einen laut von sich gibt.

Die drei charakteristischen Eigenschaften eines Frosches sind also: Aufgeblasenheit, ein Anschein von besonderer Weisheit und Erkenntnis und ein unausgesetztes Quaken. Wenn wir diese Eigenschaften zu dem Bilde, welches in Gottes Wort gegeben ist, hinzufügen lernen wir, dass von der Macht der Könige, von der katholischen Kirche und von den verbündeten protestantischen Kirchen diese Lehren ausgehen. Der Geist aller ist aufgeblasen, eine Art besonderer Kenntnis und Weisheit ist angenommen, und sie prophezeien grässliche Folgen, wenn man verfehlt ihm Rate zu gehorchen. Wie einander widersprechend die Lehrsätze auch sind, die Differenzen werden ignoriert, es ist die Hauptsache, das nichts Althergebrachte zerstört oder erforscht oder verworfen wird.
Die angemaßte göttliche Autorität der Kirche und das göttliche Recht der Könige, wenn auch getrennt von der Kirche, werden nicht miteinander in Konflikt kommen, weil beide sich gegenseitig anerkennen. Aber alle Personen und Lehren, die diesen, prahlerischen unbiblischen Anmaßungen widersprechen, werden durch den Mund der Frösche von Kanzel und Rednerbühnen aus als etwas Verwerfliches gebrandmarkt ebenso durch die religiöse und weltliche Presse. Die edleren Gefühle einiger weniger werden erdrosselt von einer Philosophie desselben üblen Geistes, welcher aus Kajaphas, dem Hohenpriester sprach, bei unserem Herrn Jesus. Wie Kajaphas es schicklich fand ein Verbrechen zu begehen, eine Vergewaltigung der Gerechtigkeit vom menschlichen wie vom göttlichen Standpunkt aus, um Jesus und seine Lehren loszuwerden, so wird dieser froschähnliche Geist immer irgendwelche Vergewaltigung der Prinzipien, die zu seiner Selbstverteidigung nötig ist, gutheißen.

Jeder wahre Christ ist beschämt, wenn er auf die Blätter der Geschichte zurückblickt und sieht, was für schreckliche Taten im Namen Gottes und unseres Herrn Jesus der Gerechtigkeit getan worden sind. Wir glauben nicht für einen Augenblick, dass diese Froschgeister oder Lehren alle schlecht sind, aber vielmehr, daß sie aufgeblasene und prahlerische Lehrer sind, die sich alle als sehr weise und groß darstellen, da sie eine Vergangenheit von Jahrhunderten haben.

Aus dem Munde der Drachen kommen die Lehren von der göttlichen Berechtigung der Könige. 'Schau nicht zurück hinter die Kulissen der Geschichte um zu sehen, welche der Könige ihr Recht haben. Nimm die Lehre an, wenn du es nicht tust, und wenn Menschen in diese Dinge Einblick gewinnen, so wird es eine schreckliche Revolution geben und alles wird untergehen.'

Das Tier und der falsche Propheten haben ein ähnliches Gequake. Die katholische Kirche sagt: 'Schau nicht zurück, frage nicht etwas über die Kirche' Der Protestantismus sagt auch so: 'Wir sind groß, wir sind weise, wir wissen eine große Menge! Sei still! Dann wird niemand erfahren das du nichts weiß. Alle sagen (quakend): 'Wir sagen dir wenn du irgend etwas gegen die gegenwärtigen Einrichtungen sagst, so werden sich schreckliche Dinge ereignen.

Die politischen Parteien stimmen damit überein. Alle erklären: 'Wenn irgendein Wechsel kommen sollte, so wird das schreckliches Unglück bedeuten. Einige haben die Willenskraft und einige haben weltliche Macht hinter sich, aber gemeinschaftlich quaken sie das Volk an und sagen, dass wenn eine Änderung getroffen wird, es den Untergang der gegenwärtigen Ordnung bedeutet. In der Sprache unserer Tage ist die Parole für Kirche und Staat: 'Bleib stehen wo du stehst'. Aber das Volk ist in Bewegung durch die Furcht. Es ist das Gequake des Tieres, des Drachen und des falschen Propheten, was die Könige der Erde rufen und sammeln wird zum Kriege von Harmagedon.

Die geistlichen Könige und Fürsten mit ihrem Gefolge von Geistlichen und treuen Anhängern werden sich in geschlossener Kampflinie sammeln Katholiken und Protestanten.
Die politischen Kaiser und Könige und Prinzen und Würdenträger mit ihren Hofleute und ihren Anhängern werden in Reih und Glied auf derselben Seite folgen. Die Geldkönige und Handelsfürsten und alle, welche sie mit dieser gewaltigsten Macht, die je auf der Erde ausgeübt wurde beeinflussen können, werden gemäß dieser Prophezeiung auf derselben Seite stehen. Obwohl sie sich nicht bewusst sind, dass sie nach Harmagedon kommen, ist es, so seltsam es klingt doch ein Teil ihres Geschreies: 'Auf sammelt euch nach Harmagedon!'

Der Herr erklärt von unserer Zeit sprechend. Die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden (Lukas 21,26). Die Könige von Europa wissen nicht was sie tun. Alles Sektierertum ist erschüttert.

Das Quaken der Froschgeister oder Lehren wird die finanziellen, politischen, religiösen und sozialen Könige und Fürsten einem großen Heere sammeln. Der Geist der Furcht, welcher durch das Quaken eingeflößt wird, wird die Leidenschaft guter und vernünftiger Männer zu verzweifelter Raserei aufpeitschen. Im blinden Gehorsam gegen diese bösen Geister oder schlechten Lehren werden sie bereit sein, das Leben und alles zu opfern, wie sie irrtümlicherweise glauben auf dem Altar der Gerechtigkeit, Wahrheit unter göttlicher Überwaltung.

Manche edlen Leute werden in dieser großen Armee eine Stellung einnehmen, die ganz entgegengesetzt ist zu dem was sie wollen. Für einige Zeit werden die Räder von Freiheit und Fortschritt rückwärts gedreht werden. Mittelalterlicher Zwang wird für nötig gehalten werden zur Selbsterhaltung, zur Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Ordnung der Dinge und zur Verhinderung der neuen Ordnung, welche Gott bestimmt hat zur völligen Zeit, die jetzt vor der Tür steht. Aber solche, welches Gottes Volk sein möchten, werden nicht aufhören darüber nachzudenken, ob es Gottes Wille ist, dass die Dinge so bestehen bleiben, wie sie in den vergangenen 6000 Jahren gewesen sind. Die Bibel sagt, dass das nicht Gottes Wille ist, sondern daß ein großer Umsturz sein wird, dass eine neue Ordnung kommen wird.

Wie wir die Bibel verstehen, werden für eine kurze Zeit die vereinten Kräfte von Harmagedon triumphieren. Freie Sprache, freie Post und andere Freiheiten, welche sozusagen der Lebensodem des Volkes in unseren Tagen geworden sind, werden unbarmherzig abgeschnitten werden unter dem Vorwand der Notwendigkeit zum Ruhme Gottes, als Gebot der Kirche und so weiter. Es wird sein, als ob eine Sicherheitsklappe aufgesetzt ist und der Dampf verflüchtigt. Die irdischen Könige werden aufhören, sich zu ängstigen. Alles wird ruhig scheinen, bis die große soziale Exposition, die in der Offenbarung als ein Erdbeben beschrieben ist, stattfinden wird. In symbolischer Sprache bezeichnet oft ein Erdbeben eine allgemeine Revolution, und die Bibel erklärt, das dergleichen nicht geschehen ist seit Menschen auf Erden sind (Offb.16,18.19). Unser Herr bestätigt dies in Matth. 24,21.

In Übereinstimmung hiermit zeigt die Heilige Schrift, dass die göttliche Macht vorwärtsschreiten wird, und Gott wird die geordneten Scharen zu Harmagedon sammeln, auf dem Berge der Zerstörung (Offenb. 16,16). Gerade das, was sie mit ihrer Vereinigung ihren Bündnis und so weiter zu hintertreiben suchten, wird dadurch beschleunigt werden. Andere Schriftstellen zeigen uns, dass Gott repräsentiert durch den Messias, auf der Seite der Massen sein wird. „Zu jener Zeit wird Michael [einer wie Gott, der Messias] aufstehen" (Daniel 12,1). Er wird die Macht an sich nehmen. Er wird sein Königreich in Besitz nehmen, wie es weniger von denen erwartet haben, die fälschlich behaupteten, sein Königreich zu sein, von ihm autorisiert zu sein und in seinen Namen und an seiner Statt zu regieren.

Unser Herr Jesus erklärt: „Ihr seid die Diener dessen, in dessen Dienst ihr steht." Manche mögen in Satans Diensten stehen, die behaupten, Gott und der Gerechtigkeit bedienen. Und manche mögen unwissentlich Satan dienen, wie Saulus von Tarsus, welcher wahrhaftig dachte, dass er Gott einen Dienst tat, indem er die Kirche verfolgte.

Derselbe Grundsatz hält die Treue entgegengesetzt Wie ein irdischer König sich nicht verantwortlich fühlt, für die Charakterbeschaffenheit eines jeden Soldaten, der in seiner Schlacht kämpft, so verbürgt sich der Herr nicht auf alle Fälle für den Charakter derer, die sich in seinen Dienst stellen und auf seiner Seite kämpfen. Sie sind Diener dessen, in dessen Dienst sie eingetreten sind, welche Gründe sie auch dazu bewegt haben.

Derselbe Grundsatz wird in der Schlacht von Harmagedon gelten. Gottes Seite in dieser Schlacht wird die Seite des Volkes sein. Und eben diese unbeschreiblichen Schar, das Volk wird losgelassen werden beim Beginn des Kampfes. Anarchisten, Sozialisten und heißblütige Radikale von jeder vernünftigen und unvernünftigen Richtung werden in den ersten Reihen der Schlachtordnung kämpfen. Wer das Soldatenleben kennt, weiß, wie sich eine große Armee aus allen Klassen zusammensetzt. Die Massen werden restlos unter Zwang stehen, aber sie werden sich ihrer Schwachheit bewusst sein, im Vergleich zu den finanziellen, religiösen, politischen und sozialen Königen und Fürsten, die das Übergewicht haben. Die Massen haben keine Sympathie für Anarchie, sie sehen wirklich ein, dass die schlechteste Form einer Regierung besser ist als gar keine.

Die Massen werden Erleichterung suchen durch die Wahlen, durch eine friedliche Wiederherstellung der irdischen Angelegenheiten, um das Übel zu entfernen, um Monopole und Vorteile und natürliche Hilfsmittel in die Hand des Volkes zubringen zum allgemeinen Guten. Die Krisis wird erreicht werden, wenn die, die bisher das Recht aufrechterhalten haben, Vergewaltiger des Rechtes werden und dem Willen der Menge widerstehen, der durch die Wahlen ausgedrückt wurde. Furcht vor der Zukunft wird die wohlmeinenden Massen zur Verzweiflung treiben und Archive das Ergebnis sein wenn der Sozialismus unterliegt.

Dass Herrn Heilige beteiligen sich nicht an diesem Kampfe. Gottes geweihtes Volk sehnt sich des von Herzen nach dem Königreich des Messias, nach dem glorreichen Jubeljahr, dem Jahr der Wiederherstellung, welches es mit eröffnen wird und wartet geduldig und ohne Murren, bis die Zeit des Herrn gekommen ist. Da ihre Lampen geschmückt und brennend sind, werden sie nicht in Finsternis sein betreffs der wichtigen Begebenheiten in der bevorstehenden Schlacht. Aber sie werden guten Mutes sein, indem sie den Ausgang kennen, wie er in dem sicheren prophetischen Wort beschrieben ist, auf welches zu achten sie wohlgetan haben „als auf eine Lampe welche an einem dunklen Ort leuchtet bis der Tag anbreche" - 2. Petrus 1,19

Nun steigt die Frage auf: Warum lässt Gott sein Königreich nicht früher kommen, warum ist Harmagedon notwendig? Wir antworten, dass Gott seine eigenen Zeiten und Jahreszeiten hat, dass er den 7. Tausendjahrtag für er die Herrschaft des Christus bestimmt hat. Seine Weisheit hat bis zu unserer Zeit die große Erkenntnis und das Wissen zurückgehalten, welches zu gleicher Zeit Millionäre und Unzufriedene hervorbringt. Hätte Gott den Vorhang der Unzufriedenheit tausend Jahre früher gelüftet, so würde die Welt tausend Jahre früher für Harmagedon gerüstet haben. Gott ließ diese Dinge nicht von der gegenwärtigen Zeit geschehen, weil sein Plan wichtige Teile hat, die alle zur selben Zeit zusammenlaufen. Gütig hat Gott die Augen der Menschheit verschleiert, bis nach dem Sammeln zu Harmagedon der Messias plötzlich hervortreten wird, um seine große Macht an sich zunehmen und seine Herrschaft zu beginnen. (Offb. 11,17.18)

Nochmals zusammengefasst:
Der zitierte Austauschtext, ist so in der 1918er Ausgabe nicht enthalten. Ob er denn im gleichem Umfange "kriegsdienstgegnerisch" sei wie der 1918er Text, dürfte sich da wohl als die "Gretchenfrage" entpuppen.

Exkurs:

Als Repro noch nachstehend (unkommentiert) die Seiten 199 - 202 der Auflage von 1918.

Sie werden deshalb besonders noch vorgestellt, dieweil - pauschal - zu ihnen festgestellt werden kann. Sie enthielten besonders konzentriert die Kriegsdienstgegnerischen Passagen. Und was besonders wesentlich ist, weite Teile dieser Passagen, gab es dann in der Auflage von 1925 nicht mehr!

Hinweis auf weitere Retuschen Band 7 betreffend, die Ausgabe 1925 mit der vorgangegangenen von 1918 verglichen:

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Auflage 1925, dort Seiten 79 - 81

Dieser Abschnitt:

Vierzig Tage nach Christi Auferstehung fand seine Himmelfahrt statt. Dieses sollte den Gedanken nahelegen, daß die Verherrlichung der Kirche vierzig Jahre (ein Jahr für einen Tag) nach der Erweckung der schlafenden Heiligen folgen wird. Die sieben Tage vor der Sintflut mögen ein Sinnbild von sieben buchstäblichen Tagen oder sieben Jahren sein, „einer Woche oder Jahren", in deren Mitte die letzten Glieder des Messias jenseits des Vorhanges eingehen werden. Die Klasse der großen Schar mag am Ende dieser „Woche von Jahren" ihren Lauf vollenden. Wenn wir die erste Hälfte dieser Woche deutlich ausgeprägt sehen, so würde dies uns auf den Gedanken bringen, daß wir noch weiteres Zeugnisablegen für dreiundeinhalb Jahre von seiten der großen Schar zu erwarten haben; denn es scheint gleich von Beginn der Schöpfung bis jetzt das Verfahren des himmlischen Vaters zu sein, sein Werk nach Wochen und Halbwochen auszuführen. Der Bund mit Abraham, 2045 v. Chr., lag in der Mitte (2081 Jahre nach beiden Richtungen) zwischen dem Sündenfall Adams, 4127 v. Chr., und der Belehrung des Kornelius, 36 n. Chr. Die letzte Feier eines vorbildlichen Jubeljahres durch Israel, 626 v. Chr., lag der Zeit nach in der Mitte (2500 Jahre nach beiden Richtungen) zwischen dem Ende von Adams Tag, 3127 v. Chr., und dem Beginn der Zeiten der Wiederherstellung im Jahre 1874. Die Gefangenschaft, 606 v. Chr. bezeichnet den Beginn der Zeiten der Nationen, in der Mitte (2520 Jahre nach beiden Richtungen) zwischen dem Ende des Tausendjahrtages Adams, 3127 v. Chr., und dem Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914. Die Gefangenschaft, 606 v. Chr., bezeichnet einen Punkt auf halbem Wege (3520 Jahre nach beiden Richtungen) zwischen dem Sündenfall des Menschen (4127 v. Chr.) und seiner völligen Wiederherstellung zu göttlicher Gunst im Jahre 2914. Christi Tod, 33 n. Chr., bezeichnet einen Punkt auf halbem Wege (1845 Jahre nach beiden Richtungen) zwischen dem Tode Jakobs, 1813 v. Chr., und Israels Wiederaufnahme in die göttliche Gunst im Jahre 1878. Der Tod Christi, im Jahre 33, lag in der Mitte (3, 5 Jahre nach beiden Richtungen) zwischen seiner Taufe, 29 n. Chr., und der Bekehrung des Kornelius, im Jahre 36 n. Chr.

Die Erweckung der schlafenden Heiligen, im Jahre 1878, lag gerade in der Mitte (3, 5 nach beiden Richtungen) zwischen dem Beginn der Zeiten der Wiederherstellung im Jahre 1874 und dem Schluß der hohen Berufung im Jahre 1881. Unser Gedanke ist der, daß die Verherrlichung der kleinen Herde am Schluß der Zubereitungszeit der Kirche, also zu Gottes bestimmter Zeit stattfinden wird. Das vergebliche Suchen nach Elia (2. Könige 2:17-17) während drei Tagen, könnte vielleicht eine Anwendung für die Zeit sein, in der die Vollendung der Kirche noch nicht allgemein unter den Menschen bekannt ist. Wir werden abwarten und sehen; wir werden aber nicht gleichgültig dasitzen, während wir warten, damit nicht etwa ein anderer, der eifriger ist, unsere Krone nehme. Die Zeit ist nicht mehr lange: wenn wir aber noch fünfzig Jahre weiter pilgern müssen, warum sollten wir uns sorgen? Wir sind des Herrn. Laßt ihn mit seinem Eigenen tun, was er will.

Für diese Passage käme etwa die Seite 46 der Auflage von 1918 in Betracht, ist dort aber nicht vorfindlich. Ergo handelt es sich um eine nachträgliche Einfügung, welche es so in der Ausgabe von 1918 noch nicht gab.

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Auflage 1925 Seite 91, Gedichttext

Sei e i n s im Geist, geliebtes Volk des Herrn!
Vergiß es nicht, was dich der Heiland lehrte,
Wie er in Wort und Wandel froh und gern,
Ganz e i n s mit Gott, des Vaters Willen ehrte.

Sei s t a r k im Herrn! Die Stärke seiner Macht
Stützt deine Schwachheit in der Welt Gedränge.
Die Lieb` erkalte nicht! Sei auf der Wacht!
Die Liebe decket ja der Sünden Menge.

Du als Jehovas heil`ges Priestertum
Sollst e i n s sein mit dem Vater und dem Sohne;
E i n heil`ger Tempel zu des Höchsten Ruhm,
Daß Gottes hehre Majestät d`rin wohne.

Jehovas Tag, der große, ist nicht fern;
So möge Liebe fester dich verbinden!
Sei e i n s im Geist, geliebtes Volk des Herrn,
E i n s in der Liebe, e i n s im Überwinden!

In der Auflage 1918 nicht nachweisbar.

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Auflage 1925, Seite 121, Gedichttext

Lobet den Herrn, den mächtigen König der Ehren!
Lobt ihn, ihr Heil`gen, vereint mit den himmlischen Chören!
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf,
Lasset den Lobgesang hören!

Lobet den Herrn! der alles so herrlich regieret!
Der euch durch dienstbare Geister so sicher geführet,
Der euch erhält, wie`s seiner Weisheit gefällt!
Habt ihr`s nicht reichlich verspüret?

In der Auflage 1918, wo die Seite 69 in Betracht kommt ist jener Text nicht enthalten. Dort gibt es dafür diese Variante:

O daß ich tausend Zungen hätte

Und einen tausendfachen Mund,

Ich stimmte damit um die Wette

Vom allerletzten Herzensgrund

Ein Loblied nach dem anderen an

Von dem was Gott an uns getan.

 

Was schweigt ihr denn, ihr meine Kräfte?

Auf, auf, braucht allen euren Fleiß,

Und steht munter im Geschäfte

In Gottes unseres Herrn Preis

Ach wäre jeder Puls ein Dank

Und jeder Odem ein Gesang!

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Auflage 1925 Seite 132 Gedichttext

In Jehovas Ehre stimmt ein Lied an!
Rühmet was der hehre Gott an uns getan!
Denn von eignen Wegen bracht er und zurück,
Gab uns Heil und Segen, unverdientes Glück.
Die einst Knechte waren, hat er frei gemacht;
Rühmt, erlöste Scharen, rühmt Jehovas Macht!

Liebe ohn` Ermessen nahm sich unser an,
Wird uns nie vergessen, zieht uns himmelan.
In die Zukunft schauen wir mit frohem Mut,
Weil wir dem vertrauen, welcher Wunder tut.
Er wird uns bewahren als sein Eigentum!
Singt erlöste Scharen, singt Jehovas Ruhm!

Seine Huld und Gnade wankt und weichet nicht;
Auf dem Himmelspfade ist er Schild und Licht.
Er vermag zu geben, was er uns verheißt:
Freiheit, ew`ges Leben, einen neuen Geist.
Seine Kraft erfahren täglich wir aufs neu:
Preist, erlöste Scharen, preist Jehovas Treu`!

In der Auflage 1918 wo die Seite 76 in Betracht kommt, nicht enthalten. Dafür dort dieser Text:

Jesus Christus herrscht als König;

Alles wird ihm untertänig;

Alles legt ihm Gott zu Fuß

Jede Zunge soll bekennen,

Jesus sei der Herr zu nennen,

Dem man Ehre geben muß.

 

Nur in ihm, o Wundergaben!

Können wir Erlösung haben,

Die Erlösung durch sein Blut.

Hört's! das Leben ist erschienen

Und ein ewiges Versühnen

Kommt in Jesus uns zu gut.

 

Jauchzet ihm, Menge heil'ger Knechte!

Rühmt, vollendete Gerechte,

Und du Schar, die Palmen trägt,

Und ihr Sieger mit der Krone,

Und du Chor vor seinem Throne,

Der die Gottesharfen schlägt.

 

Ich auch auf den tiefsten Stufen,

Ich will glauben, reden, rufen,

Ob ich schon noch Pilger bin;

Jesus Christus herrscht als König!

Alles sei ihm untertänig!

Ehret, liebet, lobet ihn!

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Auflage 1925 Seite 156, Gedichttext

Ich trau' auf ihn, den Heiland meiner Seele,
Ob mir's gelingt, ob hier und da ich fehle -
Im Glauben alles ihm ich anbefehle.

Er hat verheißen, daß er Kraft verleihe,
Vertrauensvoll drum das Gelübd' der Treue
Vor ihm, dem heil'gen Vater, ich erneue!

In der Auflage 1918, wo die Seite 90 in Betracht kommt, nicht enthalten. Dafür dort dieser Gedichttext:

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Auflage 1925 Seite 166

Ein Brief von einem im Bethel arbeitenden Bruder, kurz nach dem Tode Bruder Russells geschrieben, lautet: „Vor etwa drei Monaten stellte ich bei Tisch verschiedene Fragen, die letzte war wie folgt: „Da ich sehe, daß die jüdische Zeit der Drangsal nicht vor dem Jahr 73 nach Chr. endete, wie ich mich durch Forschen in Geschichtswerken völlig überzeugt habe, so frage ich, was sollten wir dann in dem Paralleljahre 1918 erwarten?" Bruder Russell fragte dann drei gut in biblischen Fragen beschlagene Brüder, was sie darüber dächten, und alle drei antworteten, sie wüßten es nicht, aber sie wären bereit, abzuwarten und aufzupassen. Als Bruder Russell mich dann fragte, sagte ich: „Da im Jahre 73 nach Chr. der vollständige Umsturz des nominellen fleischlichen Israel in Palästina stattfand, so sollten wir nach meinem Dafürhalten in dem Paralleljahre 1918 den völligen Umsturz des nominellen geistlichen Israels erwarten, das heißt den Fall Babylons (Off. 18)." Bruder Russell erwiderte: „Ganz genau. Das ist genau das, was man daraus schließen sollte." (Siehe Kommentar zu Off. 3:14, beginnend gleich nach der Zeittafel der Pyramidengänge mit dem Absatz: die Chronologie usw. – und dann noch sieben weitere Absätze bis zu „Schreibe – Pastor Russell war der fruchtbarste Schreiber usw.)"

Wenn du die „Tür" der Gelegenheit zum Opfern und Dienen offen vor dir siehst, so trete ein! Aber mache schnell; denn die Macht der Finsternis und heftiger Opposition und Feindschaft gegen die Wahrheit wird binnen kurzem über uns kommen und dich daran hindern, in den Dienst einzutreten. „Der Morgen kommt und auch die Nacht" – „Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann." Wenn das wahr ist, dann magst du wissen, daß „die Tür geschlossen"

In der Auflage von 1918 (dort Seite 96) ist vorstehender Abschnitt etwas "breiter ausgewälzt". Insbesondere gibt es dort einen zusätzlichen Nachsatz, der in der Auflage von 1925 "wegrationalisiert" wurde.

[Wir wollen geduldig auf die Erfüllung warten, auch wenn sie noch weiter in der Zukunft liegen sollte]

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Auflage 1925, Seite 184, Gedichttext

O daß ich tausend Zungen hätte
Und einen tausendfachen Mund,
Ich stimmte damit um die Wette
Vom allertiefsten Herzensgrund
Ein Loblied nach dem andern an
Von dem was Gott an uns getan.

Was schweigt ihr denn, ihr meine Kräfte?
Auf, auf braucht allen euren Fleiß,
Und stehet munter im Geschäfte,
Zu Gottes unseres Herren Preis.
Ach wäre jeder Puls ein Dank
Und jeder Odem ein Gesang!

Auflage 1918, wo die Seite 106 in Betracht kommt, ein anderer Gedichttext:

Mein Schifflein geht behende

Dem Friedenshafen zu;

Der Lauf ist bald zu Ende;

Es folgt die selge Ruh,

Ich sehe schon von weitem

Des Leuchtturms hellen Schein,

Ich will mich nur bereiten,

Ich geh' zur Ruhe ein.

 

O Schifflein, du mußt eilen!

Ihr Segel schwellet an!

Ich möcht nicht länger weilen,

Auf stürm'scher Meeresbahn.

Schon lange hör ich toben

Die wilde Meeresflut;

Geht's auch durch schwere Proben,

Doch fass ich neuen Mut.

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Auflage 1925, Seite 200 Gedichttext:

Geheimnisvoll ist Gottes Rat,
Sein Wunderwerk zu tun,
In großen Wassern ist sein Pfad,
Er reitet auf dem Sturm.

Auch bei diesem Kapitelende, wo in der Auflage von 1918 die Seite 116 in Betracht kommt, ein anderer Gedichttext

Alarm!

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht -

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

Es drohen der Feinde so viel;

Es ist noch so weit bis zum Ziel.

So weit bis der Feind besiegt -

Zertreten am Boden liegt.

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht -

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

 

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht-

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

So mancher Streiter schon fiel,

So nahe, so nahe dem Ziel.

Je weiter voran den Weg,

Sind eng die Schlingen gelegt.

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht -

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

 

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht

Auf Zions Turm in derdunklen Nacht. -

Hörst du nicht Alarmruf vom Turm?

"Der Feinde Heer rüstet zum Sturm!"

Der Wächter tut's kund und warnt:

"Gib acht! daß du nicht umgarnt!"

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht -

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

 

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächtr hält Wacht -

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

Es tönt der Alarm immerzu,

Der Wächtersmann stört dir die Ruh',

Die dir doch so wohlgetan --

Sag: "Zürnst Du dem Wächtersmann?"

Gebt acht! Gebt acht!

Der Wächter hält Wacht -

Auf Zions Turm - in der dunklen Nacht.

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Auflage 1925 Seite 217 Textende

Die „Hölle" als Ort einer ewigen Pein,

Wo Satan die Gottlosen quälet,

Wann mag doch dieselbe geschaffen sein?

Denn Moses davon nichts erzählet;

Von Himmel und Erde gibt er Bericht,

Die Hölle dagegen erwähnet er nicht.

Die Bibel zwar auch eine Hölle lehrt,

Doch nicht, daß der Satan die Seele,

Die etwa nicht auf-, sondern abwärts fährt,

Darinnen in Ewigkeit quäle;

Gemäß dem „Scheol"(ein hebräisches Wort)

Ist die Hölle das Grab – nicht ein Peinigungsort.

Die Hölle also, die die Bibel lehrt,

Ist nichts, um die Menschen zu schrecken;

Wer dahin zur Ruhe hinunter fährt,

Den wird der Herr wieder erwecken;

Und wer den Propheten wird hören alsdann,

Auf Erden in Seligkeit fortleben kann.

In der Auflage 1918 wo die Seite 126 in Betracht kommt liest man dagegen:

Geheimnisvoll ist Gottes Rat,

Sein Wunderwerk zu tun,

In großen Wassern ist sein Pfad,

Er reitet auf dem Sturm

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Auflage 1925 Seite 223 Gedichttext

Jesus Christus herrscht als König;
Alles wird ihm untertänig;
Alles legt ihm Gott zu Fuß.
Jede Zunge soll bekennen,
Jesus sei der Herr zu nennen,
Dem man Ehre geben muß.

Nur in ihm, o Wundergaben!
Können wir Erlösung haben,
Die Erlösung durch sein Blut.
Hört`s! das Leben ist erschienen
Und ein ewiges Versühnen
Kommt in Jesu uns zugut.

Jauchzt ihm, Menge heil`ger Knechte!
Rühmt, vollendete Gerechte,
Und du Schar, die Palmen trägt,
Und ihr Sieger mit der Krone,
Und du Chor vor seinem Throne,
Der die Gottesharfen schlägt.

In der Auflage 1918 Seite 130 f. gibt es an der Stelle gleich zwei andere Gedichttexte:

Gehet hin! Siehe, ich sende euch

Wie Lämmer inmitten von Wölfen -

Wer von euch hört, hört mich;

Und wer euch verwirft,

Verwirft mich;

Wer aber mich verwirft,

Verwirft den,

Der mich gesandt hat. -

Ich sage euch, daß es Sodom

An jenem Tage erträglicher

Ergehen wird als - jenen!

Luk. 10, 3 - 16.

 

Die kleine Zeugenschar

Fürchtet dich nicht, du kleine Herde,

Hartbedrängte Jüngerschar,

Du, das Licht und Salz der Erde,

Kirchlein, das mein Geist gebar.

Freue dich und laß erschallen

Deiner Botschaft neues Lied,

Denn dem Vater hat's gefallen,

Daß er dir das Reich beschied.

 

Fürcht dich nicht, du kleine Herde,

Die mein Wort der Welt bezeugt,

Die mit grimmiger Gebärde

Fort und fort der Wolf noch scheucht,

Werde nimmer träge noch müde,

Trag dein Kreuze mit Geduld,

Sonne dich in meiner Güte,

Wärme dich in meiner Huld.

 

Fürcht dich nicht, du kleine Herde,

Kämpfe, dulde, warte Sein,

Durch viel Trübsal und Beschwerde

Gehst du dann zur Ruhe ein.

Aus den Dornen wachsen Rosen,

Durch die Tränen strahlt mein Bild,

Unter rauhen, harten Losen

Glänzt die Gnade himmlisch mild.

Hell erglänzt der Morgenstern;

Bald, ja bald erschallt's: Es werde!

Aus dem Munde deines Herrn.

Bald wird über die Gebeine,

Gottes Lebensodem wehn,

Und im hellen Osterscheine

Deine Toten auferstehn.

 

Fürcht dich nicht, du kleine Herde!

Endlich kommt die große Zeit,

Endlich naht der dunklen Erde

Gotttes Kraft und Herrlichkeit.

Schwerter werden dann zu Pflügen,

Friedlich weiden Leu und Lamm,

Und aus reinen Freudenkrügen

Trinken Braut und Bräutigam.

Fürcht dich nicht, du kleine Herde!

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Auflage 1925 Seite 234/235

"Es wäre möglich, daß in Verbindung mit der Aufrichtung des Königreiches einige Ereignisse von besonderer Bedeutung zu rechter Zeit ihren Anfang nehmen werden, sechs Jahre nach Beginn der Zeit der großen Drangsal."

Im Vergleich dazu die Auflage 1918 dort Seite 138

Dort sind die genannten "sechs Jahre nach Beginn der Zeit der großen Drangsal" schon mal nicht nachweisbar. Der ganze Detailtext ist auch etwas umformuliert. In dieser Umformulierung stechen besonders die Stellen hervor:

daß es vom Herbst 1914, dem Ausbruch des Weltkrieges an gerechnet zehneinhalb Jahre gehen wird (1925), bis Babylon, die Namen-Christenheit völlig zu Fall gebracht sein wird.  ...

Doch da diese Dinge noch zukünftig sind, so warten wir geduldig, bis wir sie ganz deutlich erkennen können. Wir glauben, das große Erdbeben könnte im Jahre 1918 seinen Anfang nehmen, an welches sich später das Feuer der Anarchie anschließen wird.“

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Auflage 1925 Seite 255 Gedichttext

Wem sollte nicht in dieser Zeit
Das Herz vor Schmerz und Mitleid wallen,
Wenn er muß sehen, daß im Streit
Mit Satan selbst auch solche fallen,
Die allen andern weil voran
Stets hoch gehalten ihre Fahn'.

Wir sind gewarnt, und Wachsamkeit
Empfiehlt der Herr den Jüngern allen:
Und keiner wird zur bösen Zeit
Dem grimmen Feind zur Beute fallen,
Der in der Demut bleibt am „Wort".
Als feinem Fels und sichern Hort.

Nur die in Stolz und Sicherheit
Die Warnung Jesu nicht beachten,
So, daß zu irgendeiner Zeit
Ihr eig'nes Herz sie nicht bewachten —
Die fielen. — Drum' w merket all':
Ihr Hochmut brachte sie zu Fall.

 

In der Auflage 1918, wo die Seite 150 in Betracht kommt ein anderer Text:

"Wer da meinet, zu stehen, der sehe zu, daß er nicht falle"

Wem sollte nicht in dieser Zeit

Das Herz vor Schmerz und Mitleid wallen,

Wenn er muß sehen, daß im Streit

Mit Satan selbst auch solche fallen

Stets hoch gehalten ihre Fahn'

 

Der Teufel hat nur wenig Zeit,

Und - seinen großen Zorn zu kühlen - (Off. 12, 12)

Wiegt Helden er in Sicherheit,

Daß ja sie seine Macht nicht fühlen;

Ein Held, weiß der verschmitzte Geist,

Im Fallen andere mit sich reißt.

 

Ob Tausend nun zu deiner Seit',

Zehntausende zu deiner Rechten (Ps. 91, 7)

Du fallen siehst zu dieser Zeit,

Laß deren Fall nicht dich anfechten;

Sieh ob von Menschen, laß allein

Das "Wort" dein Stab und Stecken sein!

 

Hat doch der Herr schon prophezeit

In einer seiner letzten Reden (Matth. 24, 24)

Daß, sonderlich zur letzten Zeit,

Viel falsche Christi und Propheten

In Irrtum führ'n wenn's möglich wär',

Sogar der "Auserwählten" Heer.

 

Auch Paulus schreibt von dieser Zeit,

Daß Gott würd' kräft'gen Irrtum senden,

Weil viele in der Christenheit

Sich würden von der Wahrheit wenden,

Zu folgen jenem Lügengeist,

Der je durch Lügenwunder gleißt. (2. Thess. 2, 11)

 

Wir sind gewarnt und Wachsamkeit

Empfiehlt der Herr den Jüngern allen;

Und keiner wird zur bösen Zeit.

Dem grimmen Feind zur Beute fallen,

Der in der Demut bleibt am "Wort";

Als seinem Fels und sicheren Hort.

 

Nur die in Stolz und Sicherheit

Die Warnung Jesu nicht beachten,

So daß zu irgendeiner Zeit

Ihr eig'nes Herz sie nicht bewachten -

Die fielen. - Drum' so merket all';

Ihr Hochmut brachte sie zu Fall.

J. Kühn

Bemerkenswert an diesem 1918er Text seine namentliche Kennzeichnung.

Jener J. Kühn aus Toledo gehörte zeitweilig mit zum Begleitpersonal von Russell's Weltreisen.  In der Ära Rutherford dann mit in Ungnade gefallen, respektive hat er selbst dann den WTG-Staub von seinen Füßen geschüttelt.

Erinnere ich mich recht, trat ein J. Kühn auch (mit) als Trauerredner bei der Beerdigung von Russell in Erscheinung.
Es stellt sich die Frage, angesichts des durch Rutherford verursachten Schisma. Wo stand besagter Kühn aus Toledo (Ohio) in diesen
Auseinandersetzungen? Auf der Seite des Siegers Rutherford; oder auf der Seite jener, welche gewisse demokratische Strukturen gewahrt
wissen wollten. Und in Konsequenz, in diesem Machtkampf, aus der WTG- Organisation hinausgedrängt wurden?

Von dem Kreis der später in Opposition zur WTG stehenden "Aussicht" (in Thun/Schweiz) gibt es auch eine selbständige Schrift mit dem Titel:

"Die alte Theologie.
Die wunderbare Geschichte der Weisheit, Liebe und Gnade Gottes
"Die liebe alte Geschichte von Anfang bis zum Ende
Aus dem Englischen übersetzt von
Joh. Kühn in Toledo, Ohio, V. S.
Thun Verlag der "Aussicht 1902"

Inhaltlich enthält sie nur religiöse Gedichte. Auch dieses Indiz scheint dafür zu sprechen.

Vielleicht darf man die umfänglichen Veränderungen an Gedichttexten zwischen diesen Auflagen, auch in anderen Fällen diesem Kontext zuordnen. Wie auch in anderen Fällen von in Opposition zur WTG gelangten, nachweisbar, die aber in ihren Anfangstagen die "WTG-Stange hielten", wird auch dieser Kühn von der heutigen WTG in ihrer "Geschichtsschreibung" als Luft behandelt. So als hätte er nie eine gewisse Rolle in ihren Kreisen gespielt.

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Auflage 1925 Seite 288

Eine gewisse Person wohnte kürzlich einer Zeremonie der römisch-katholischen Kir-che bei. Als der Papst in der Prozession an ihm vorbeischritt, prächtig in seinen päpstlichen Gewändern angetan, blieb das Auge dieses Zuschauers auf diesen hellstrahlenden Buchstaben vorn auf der Tiara des Papstes, die Bischofsmütze, haften: VICARIVS FILII DEI, der Vikar oder Stellvertreter, Statthalter des Sohnes Gottes. Seine Gedanken verfielen mit Blitzesschnelle auf Offb. 13:8." – „Willst du die Stelle aufschlagen?" sagte Frau A. Als Alice das Neue Testament öffnete, las sie: „Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig." Sie hörte auf zu lesen, und Frl. Emmons sagte: „Er zog seinen Bleistift heraus, und als er die Buchstaben der Inschrift, die eine Zahl bedeuten, entsprechend markierte und zusammenzählte, ergab sich das Resultat 666." (Smith) Diese Erklärung wurde von Pastor Russell gutgeheißen und von ihm aus einer Frageversammlung gegeben. Siehe auch ergänzende Erklärung im Wachtturm 1921, Seite 135.

.... Zusammen 666

In der Auflage von 1918 (wo die S. 168, 169 in Betracht kommt) ist der Text offenbar an dieser Stelle, etwas umfänglicher ausgestaltet. Verweist die Auflage 1925 auf den "Wachtturm 1921 S. 135", so gibt es diesen Verweis in der Auflage von 1918 noch nicht. Dafür ist aber dort der Text an dieser Stelle ausführlicher. Nachfolgend noch der Passus der Auflage von 1918, welchen die Auflage von 1925 nicht mit übernahm

Anläßlich einer Frage-Versammlung stimmte Pastor Russell dieser Erklärung bei. Auf der päpstlichen Krone im vatikanischen Museum steht der vom Papst anerkannte und angenommene Titel VICARIVS FILII DEI (Stellvertreter des Sohnes Gottes). Das Wort VICARIVS befindet sich oben an der dreifachen Krone, FILII auf dem zweiten Reifen; die Buchstaben bestehen aus dunkeln, leuchtenden Juwelen. DEI ist auf dem untern Teil der dreiteiligen Mitra und ist aus 100 Diamanten zusammengesetzt. "Die Tiara ist bienenkorbförmig mit drei Kronen geschmückt. Sie wurde erstmals vom Papst Konstantin im Jahre 716 erwähnt. Auf päpstlichen Münzen erschien sie zur Zeit Sergius III. um 911. Damals bestand sie erst aus einer Mütze aus weißem Stoff. Aus den päpstlichen Münzen des 11. Jahrhunderts ist nicht zu ersehen, ob der Zierstreifen an der untern Kante der Tiara eine Krone darstellt oder bloß zur Dekoration dienen soll. Erst die Darstellungen des 13. Jahrhunderts zeigen den Reif als gleichmäßig gezackte Krone. Der zweite Reif wurde von Papst Bonifazius VIII. um 1303 und der dritte von Clement V. um 1311 zugefügt." (Brit., engl. Werk) Der Grund, warum diese Reifen angefügt wurden, ist unbekannt, ebensowohl warum der Papst überhaupt eine Krone tragen soll [Wahrscheinlich wollten sich damit die Päpste ausweisen als dreifache Könige (Herrscher) des Himmels, der Erde und der Hölle]. Die Worte VICARIVS FILII DEI sind wie man sagt, auch über dem Eingang zum Vatikan ausgehauen.

Nur wenige haben überwunden!

Siehst du die Schar dort am kristall'nen Meer?

Sie bringen Anbetung, Preis und Ehr

Mit allen Seligen dem Lamme her,

In der Enge, im Gedränge

Haben sie überwunden

Durch des Lammes Blut und Wunden.

 

In dieser trüben, glaubensarmen Welt,

Die jedem Trug so bald zum Opfer fällt,

Hat sich die Schar zu Gottes Wort gestellt.

Helle Glocken - unerschrocken

Haben sie von dem gezeuget,

Dem der Erdkreis einst sich beuget.

 

Sich selbst verzehrend wie der Kerzen Licht,

Vergaßen sie den Dienst an Brüdern nicht,

Sie übten Liebe, treu und wahr und schlicht.

Ew'ge Kronen werden lohnen,

Die ihr Lieben nicht geliebet,

Sich um and'rer Leid betrübet.

Zweite Anmerkung. Bezüglich des Verweises auf den "Wachtturm 1921, S. 135" ist auf den dort enthaltenen Satz zu verweisen:

"Nachdem wir das erkannt haben, kann uns die früher gegebene Erklärung, daß diese Zahl sich auf den Papst der Römischen Kirche beziehe, nicht mehr zufrieden stellen."

Die neue Auslegung ist offenbar in dem Satz zusammengefasst (WT 1921, S. 136):

"Die Zahl 666 scheint, statt sich auf ein einzelnes Individuum zu beziehen, auf die große Vereinigung der kirchlichen, politischen und finanziellen Elemente der Erde mit ihren Hilfsquellen hinzuweisen."

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Auflage 1925 Seite 306

Tausend sechshundert Stadien weit: (In der sinaitischen Handschrift "tausend z w e i hundert Stadien".) Dies kann nicht so ausgelegt werden, als ob es sich auf die 2100 englische Meilen lange Schlachtfront des Weltkrieges beziehen könne. Ein Stadium ist keine Meile, und dies ist außerhalb der Stadt, während die Schlachtlinie innerhalb der Stadt liegt. Siehe Rotherhams Bibelübersetzung.
Ein Stadium ist 6063/4 englische Fuß; 1200 Stadien
sind an Meilen 137,9
Das Werk der Zusammenstellung dieses Bandes wurde in Scranton, Pa., ausgeführt. Sobald es fertiggestellt war, wurde es nach Bethel gebracht.
Die Hälfte des Werkes wurde in Scranton auf einer Durchschnittsentfernung von 5 Bloks von der Lackawannastation ausgeführt, und die andere Hälfte auf

In der Auflage von 1918 (dort S. 181) lautet der Text anders ab dem Satz:

Tausendsechshundert Stadien weit.: (Fortsetzung S. 307)

Auflage 1925 Seite 307

einer Entfernung von 25 Bloks. Die Bloks in
Scranton messen 10 auf eine Meile. Daher beträgt
Die Durchschnittsentfernung zur Station 15 Bloks,
oder Meilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5
Nach dem offiziellen Eisenbahnfahrplan beträgt
die Entfernung von Scranton nach der Endstation
Hoboken an Meilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .133.0
Laut Berechnung des städtischen Ingenieurs der
Stadt New York beträgt die offizielle Entfernung
von Hoboken nach dem Bethel in Brooklyn über
die Barcly Str. Fähre, Fulton Str. und Fulton
Fähre 8850 Fuß, 4950 Fuß, 2540 Fuß und 1460
Fuß, oder im Ganzen an Meilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4
Die genaue Entfernung von dem Orte, wo die
Kelter von den Fußgliedern des Herrn, dessen Leitung
und Hilfe allein diesen Band möglich machte, getreten
wurde, ist also sonderbarer Weise auch . . . . . . . . . . .Meilen 137.9
- Joh. 6:60,61; Matth. 20:11.
Das Treten der Weinpresse ist, wie man sich vor Augen halten möge, ein gewaltiger Vorgang. Sobald die Irrlehren, irriger Bräuche und Gewohnheiten, die das Lebensblut des sogenannten Christentums gewesen sind, in ihrem Verhältnis zum wahren Königreich Christi erkannt sind, und sobald diese Ideen von den Menschen über Bord geworfen werden, wird das Blut des Lebens aus den falschen Systemen des nominellen Christentums heraustreten. Dies Buch ist das Resultat solch mühsamen Tretens und ist ein Mittel zum Zweck, auch andere wieder in den Stand zu setzen, ihrerseits beim Treten mitzuhelfen.
 

In der Auflage von 1918 (dort S. 181) lautet der Text (ab S. 306 und bis zum Ende des14. Kapitels) anders ab dem Satz:

Tausendsechshundert Stadien weit. -
Weiter geht es in der Auflage 1918 (S. 181 - 183) mit der Ausführung: (zitiert ab:)

Tausendsechshundert Stadien weit. -

Einige erblicken hierin einen Hinweis auf die einundzwanzighundert Meilen weisende Frontlinie des Weltkrieges. Ein "surlong" (engl. Maß =ein Achtel englischer Meile) oder Stadium = 160 bis 190 Meter, ist keine Meile, und überdies soll sich dies außerhalb der Stadt abspielen, während sich der Krieg ja innerhalb derselben abwickelt. Siehe Rotherhams Übersetzung. [Vorstehende Erklärung betreffs der Kelter und dem Orte des Tretens scheint uns richtiger zu sein] Zur Bekanntmachung und Offenbarung der jetzt fälligen Wahrheiten "des zentnerschweren Hagels, der das Lügendach Babylons zertrümmern wird", was im Bilde hier mit dem Treten der Kelter illustriert ist, bedurfte es der Mitwirkung aller Fußglieder des Herrn, deren Hilfe allein das Erscheinen und die Verbreitung der fälligen Wahrheiiten und des siebenten Bandes zuzuschreiben ist.

Wohl denen, welche sich unter des Herrn mächtige Hand beugen und die bestrebt sind, allezeit sich als treue Erntearbeiter in der Verbreitung fällig gewordener Wahrheiten, selbst auch dann, wenn es sich um herbe Botschaften handelt von kommenden Zorngerichten Jehovas, wie Johannes und Hesekiel sie ankündigten.] - Joh. 6, 60-61

Die Hölle steht nicht im Schöpfungsbericht!

Zu Off. 14, 10-11.

Die "Hölle" als Ort einer ewigen Pein,

Wo Satan die Gottlosen quälet,

Wann mag doch dieselbe geschaffen sein?

Denn Moses davon nichts erzählet;

Von Himmel und Erde gibt er Bericht,

Die Hölle dagegen erwähnet er nicht.

 

Wir seh'n ersten Mose, wie jeden "Tag"

Sind neue Geschöpfe entstanden:

Vom "Licht" bis zum "Menschen", der Reihe nach,

Von Hölle kein Wort wir drin fanden.

Ist denkenden da nicht die Frage erlaubt,

Ob solch ein Ort wohl existiert überhaupt?

 

Nicht wurde doch Adam mit Pein bedroht,

Im Fall das Verbot er mißachte -

Als Sündensold sprach ihm Gott zu den Tod,

Den über uns alle er brachte.

Kann, wenn diesen Sold meiner Sünde ich zahl',

Hernach noch die Red' sein von ewiger Qual?

 

Mitnichten! Gott spricht: wer gestorben ist,

Gerechtfertigt ist von der Sünde.

Daher auch als gläubiger Bibelchrist

Auf Gott und sein Wort ich mich gründe,

Indem ich verwerfe, der Wahrheit zur Ehr',

Die "Höllische Pein" als unbiblische Lehr'.

 

Wer hat diese Lehre doch aufgebracht,

Da nicht sie im "Worte" sich findet?

Es hat sie der Anti-Christ ausgedacht

Und scheinbar mit Sprüchen begründet,

Die allesamt bildlich nur sind zu versteh'n,

Die er jedoch trefflich verstand zu verdreh'n.

 

Die Bibel zwar auch eine Hölle lehrt,

Doch nicht, daß der Satan die Seele,

Die etwa nicht auf, sondern abwärts fährt,

Darinnen in Ewigkeit quäle;

Gemäß dem "Scheol" (ein hebräisches Wort)

Ist die Hölle das Grab - nicht ein Peinigungsort.

 

Die Hölle also, die die Bibel lehrt,

Ist nichts, um die Menschen zu schrecken;

Wer dahin zur Ruhe hinunter fährt,

Den wird der Herr wieder erwecken;

Und wer den Propheten wird hören alsdann,

Auf Erden in Seligkeit fortleben kann. (Apg. 3, 19-23)

 

Mein Volk alsdann in stolzer Ruh',

In Häusern des Friedens wird wohnen,

Das Recht in der Wüste wird nehmen zu,

Im Land wird Gerechtigkeit thronen.

Als Frucht der Gerechtigkeit ewiger Fried'

Und Stille und Sicherheit sein wird hienied.

Jes.32; 16-18. J. Kühn.

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Auflage 1925 Seite 315

In der Auflage 1918 (dort S. 188) befindet sich zum Kapitelende wieder ein Gedicht, welches aber die Auflage 1925 nicht mit übernahm:

Möchtest du ein Stein des Tempels,

Auserwählt und passend sein?

Widerstrebe nicht dem Meister,

Daß er dich poliere fein.

 

Bis durch Hamer und durch Meißel

Du geformt für jenen Tag,

Denn in Zion an dem Tempel

Hört man keines Werkzeug Schlag.

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Auflage 1925 Seite 321

Wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte: Die Lehre der großen Pyramide steht in vollem Einklang mit dem Rest des Buches. (Siehe Off. 14:15) Sie ist in keiner Weise ein Zusatz zu der geschriebenen Offenbarung: diese Offenbarung ist vollständig und vollkommen und bedarf keines Zusatzes. Sie ist aber ein starker

b e s t ä t i g e n d e r Z e u g e für Gottes Plan. Jesaja zeugt von einem Altar und einer Denksäule im Lande Ägypten, welches "zu einem D e n k z e i c h e n und zu einem Z e u g n i s sein wird dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten." Und aus dem Zusammenhang geht hervor, daß das Denkzeichen ein Zeugnis sein soll a n jenem T a g e, wo der große Heiland und Erretter kommen wird, um die Sklaven und Gefangenen der Sünde in Freiheit zu setzen - wovon unser Herr bei seinem ersten Kommen predigte." - C 305.
 

Der auf dieser Seite befindliche Abschnitt (in der Auflage 1918 S.192), beginnend mit

Wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte ... und endend mit - C 305 ...
hat in der Ausgabe 1918 einen anderen Inhalt. Insbesondere gibt es dort einen Bezug auf das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig in der Form eines eingeklammerten Textzusatzes..

In der Auflage von 1918 las man an der Stelle:

die Pyramide bezeugt durch ihre geradezu überwältigende Chronologie, daß unser Herr Jesus jetzt seine große Macht angetreten hat. (Siehe Off. 1,8; Joh. 5,22; Matt. 28,18.) Die Lehre von der großen Pyramide steht mit dem übrigen Inhalt des dritten Bandes völlig im Einklang. (Siehe Off. 14, 15.) Sie ist aber in keiner Weise als ein Zusatz zum geschriebenen Worte Gottes, der Heiligen Schrift, zu betrachten, diese ist vollständig und vollkommen und bedarf keines Zusatzes. Aber die Pyramide ist ein starker bestätigender Zeuge für Gottes Wort und Gottes Plan. Jesaias redet von einem Altar und einer Denksäule in Ägypten, welche zu einem D e n k z e i c h e n und zu einem Z e u g e n sein werden dem Jehova der Heerscharen im Lande Ägypten. Und der Zusammenhang lehrt, daß die Pyramie an j e n e m T a g e ein mächtiger Zeuge sein soll, wenn der große Heiland und Erretter kommen wird, um die Gefangenen der Sünde in Freiheit zu setzen." - C. 305. [Viele Bibelforscher halten "Altar" und "Denksäule" nicht für ein und dassselbe, sondern glauben, daß das Völkerschlachtdenkmal zu Leipzig die "Denksäule" ist.]

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Auflage 1925 S. 327

Um nur ein paar bezeichnende Beispiele anzuführen: Als ein Geistlicher die Rednertribüne betrat, wurde folgender Ausruf laut: "Er sieht wahrlich ganz danach aus. So ein gemeiner alter Himmelspilot!" Und aus einem anderen Teile des Saals hörten wir folgende gegen die Geistlichen geschleuderten Worte: "Verfluchte Lumpen!" usw. Ein Herr, der einen Zwischenruf wagte, wurde angeschnauzt mit den Worten: "Raus mit der Pfaffenschnauze!" - Z. 1914 - 133.
 

In der Auflage 1918 (dort S. 196) gibt es nach "Raus mit der Pfaffenschnauze" ... noch einen eingeklammerten Zusatz, welcher dort lautete:

[Sind das nicht ernste Zeichen der Zeit, und bedeutet dies nicht den deutlichen Anfang der Erfüllung unseres Textwortes, daß die Wasser vom gegenbildlichen Euphrat anfangen auszutrocknen?]

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Auflage 1925 beginnend S. 330, Abschnitt "Aus dem Munde des Drachens" (Auflage 1918 S. 198f.) sich fortsetzend über mehrere Seite (in der Auflage 1918 bis zum Beginn des Abschnittes "Und aus dem Munde des Tieres"), gab es dort offenbar Kriegsgegnerisch orientierte Passagen, welche die Auflage von 1925 jedoch nicht mit übernahm. Der Text vorbezeichneter Abschnitte  in der Auflage 1918 (dort bis zur Seite 201 sich hinziehend): wurde weiter eben, schon dokumentiert.

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Auflage 1925 Seite 331

Der auf der vorigen Seite beginnende Abschnitt Und aus dem Munde des Tieres, war in der Auflage von 1918 (dort S. 201f.) etwa doppelt so groß. Die Kürzungen in der Auflage von 1925 betreffen wiederum die ursprünglichen, kriegsgegnerischen Passagen. In der Auflage 1918 war in diesem Abschnitt auch noch zu lesen (S.202):

Man lachte früher darob, daß den türkischen Soldaten für den Fall ihres Todes ein sicherer Eingang ins himmlische Paradies oder dem Indianer die ewigen Jagdgründe verheißen wurde. Heute führen englische Geistliche Bibeltexte an, um die jungen Leute zu ermuntern, sich in Werbelisten eintragen zu lassen und suchen mit falsch angewendeten Bibelstellen den Soldatentod mit einem Glorienschein zu umgeben. (W. T. 16,24) „Gott ist mit uns!" werden sie versichert; es ist Gottes heilige Rechtssache, für die wir kämpfen, wir werden siegen, weil Gott mit uns ist. Gott hat uns den Auftrag erteilt, die bösen Feinde zu züchtigen usw.

Die Geistlichkeit selbst befindet sich in einer schwierigen Lage. Es wird von ihr erwartet, daß sie treu zur Sache ihres Landes stehe. Sie sollen den Krieg als von Gott gewollt predigen und das Hinausziehen in den Kampf als ein Verdienst hinstellen, auf das göttliche Belohnung und göttlicher Segen fallen werde. [Das Wort „S i e m ü s s e n", wie Kutter es so trefflich geschrieben, bewahrheitet sich jetzt im ausgedehntesten Maße]. Ja, sie müssen aus Gehorsam zu ihren irdischen Herrschern, zum Kriegsdienst ermuntern und verletzen dabei das Gebot des himmlischen Königs, der sie doch gesandt hat, Friedensstifter zu sein, mit allen Menschen Frieden zu haben und nicht zu töten, sei es gesetzlich gebilligt oder nicht. Man kann nur noch Gottesdiener (!) brauchen, die im wohlverstandenem Interesse des Staates wirken. Alle anderen, die treu zur Sache ihres himmlischen Königs stehen, werden nach und nach ausgeschaltet, aber diese werden nicht als wahre Helden, als wahre Streiter Christi erkannt werden. Mögen ihrer noch viele werden!
Unlängst wurde in Kanada der Verfasser durch die rege Tätigkeit der Prediger dort, hauptsächlich derjenigen der englischen Kirche, in Staunen versetzt. Einer von diesen marschierte in Felduniform an der Spitze von Freiwilligen durch die Straßen. Als er von einem Kollegen gefragt wurde: „Sah ich Sie nicht unter den Soldaten?" antwortete er: „Ja, ich wollte die jungen Leute anspornen." „Und wollten Sie auch an die Front, in den Schützengraben gehen?" „Kein Gedanke daran!" Er machte also lediglich den Köder, um andere in das Schlachthaus zu führen, so wie auf einem Chicagoer Viehhof ein Stier die zur Schlachtung bestimmten Tiere zusammentreibt, indem er den Kopf in die Höhe wirft und sich zu ihrem Führer auf dem Wege ins Schlachthaus macht. Dort flüchtet er sich in seinen bestimmten Winkel, wo er geschützt ist, während die andern einander zur Schlachtbank treiben und stoßen.

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Auflage 1925 S. 347

Der Lügner hört nicht gern die Wahrheit,

Denn sie hält seine Sünden stets ihm vor,

Er haßt das Licht und fürchtet alle Klarheit

Und leiht der Schmeichelei so gern sein Ohr.


Damit ihn die Posaune nur nicht störe,

Wiegt er in tiefe Schläfrigkeit sich ein;

Wer Ohren hat zu hören, nun, der höre,

Doch wer nicht hören will, der laß’ es sein.
 

Das Kapitel 16 endet in der Auflage 1918 auf Seite 208. Anschließend gibt es dort Bildbeilagen, welche mit Variationen in der Auflage von 1925 nach S. 452 beginnen.

Dann schließt in der Auflage 1918 das 16. Kapitel mit einem anderen Gedichttext:

Die Nacht kommt, aber auch der Morgen!

Jes. 21, 11-12

Es flammen die Berge, es glänzen die Höh'n,

Es strahlet der Himmel in Pracht;

Der Morgen, den einstens die Seher geseh'n,

Ist rosig und herrlich erwacht!

Doch, ob auch die Berge erglänzen im Licht,

Ob droben der Himmel auch lacht,

Die Schläfer dort unten, die wissen es nicht.

Denn Tiefen und Täler deckt Nacht!

 

Von Türmen und Warten schallt's fröhlich und laut:

"Erwachet, der Morgen bricht an!

Sie schmücken dem Lamme die herrliche Braut

Auf, machet dem Herren die Bahn!"

Doch rüttelt die Kunde die Schläfer nicht auf;

Nur einzel'ne stehn auf der Wacht

Und rufen von Stunde zu Stunde hinauf:

"O Hüter, wie steht's um die Nacht?"

 

Hier droben erschallet von nah und fern

Das fröhliche Siegesgetön;

Sie grüßen das selige Kommen des Herrn

Und preisen den Morgen so schön.

Doch, wie auch die Jünger besingen den Sieg

Und preisen das herrliche Licht,

So träumen doch Babel und Duma von Krieg

Und sehen nur Tod und Gericht!

Es fallen die Fündlein der menschlichen Kunst,

Es wankt, was die Herrschsucht erdacht;

Es fliehen die Lügengewebe wie Dunst,

So weit wie der Morgen erwacht.

Doch während die Guten darüber sich freu'n,

Daß Fessel auf Fessel zerschellt,

Schallt's graus durch die Tiefen: "Der Himmel stürzt ein -

Ein Flammenmeer zündet die Welt!"

 

Erwachet, ihr Schläfer, bewundert das Licht,

Das euch um die Ruhe gebracht;

Schon leuchtet der Morgen, doch brennet es nicht,

D i e S o n n e v e r t r e i b t n u r d i e N a c h t !

Laßt immerhin brennen Holz, Stoppeln und Heu,

Womit ihr den Tempel gebaut!

Ihr könnt es nicht ändern, das Alte wird neu:

Begrüßet das Lamm und die Braut!

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Auflage 1925 S. 365

Prächtige Klänge und tönende Glocken,
Blitzend` Geschmeide, Juwelen und Gold,
Prunkt in den Tempeln, und vor der Tür hocken
Krüppel und Bettler in Lumpen gerollt.
Tönen von Altar und Kanzel herab.
Sel`ger als nehmen ist immer das Geben,
Sagen sie alle; wer tat es und - gab,
Gab an die Armen, die hungern und darben,
Gab an die Schwachen, die siechten und starben,
Und die dann sinken schließlich ins Grab!
Wo ist, o Christenheit, dein Christentum,
Hat nicht der Heide oft größeren Ruhm!

In der Auflage 1918 (S. 223) wieder ein anderer Gedichttext:

Das Gericht über Babylon und der Sieg des Lammes!

Sag’, Wächter, sag’, was ist der Schall,

Der jetzt und durchdringet die Lande?

Vor Freuden das Herz uns entbrannte,

Da and’re, gestöret aus träger Ruh,

Voll Unmut sich halten die Ohren zu,

Daß man es gewagt, sie zu stören,

Und wollen die Wahrheit nicht hören.

 

Es ist der unerhörte Ton

Die letzte der Wahrheits-Posaunen,

Den Wachende seit Jahren schon

Vernommen mit freudigem Staunen;

Der Engel, so laut er auch anfangs blies,

Bald kräftiger in die Posaune stieß,

Womöglich vor’m nahenden Schrecken

Die schlafenden Christen zu wecken.

 

‘s ist die Posaune des Gerichts,

Nur bildlicher Weis’ zu verstehen;

Denn nach dem Äußeren ist nichts

Von solcher zu hör’n und zu sehen;

Die jetzige Wahrheit, sie ist der Schall,

Ob welchem die Untreuen überall

Gleich Feinden des Herrn sich erbittern

Und vor dem Gerichte erzittern.

 

Sie wissen ja und glauben nicht,

Daß Christus, der König, gekommen;

Daß mit den Knechten das Gericht

Bereits seinen Anfang genommen.

Und daß bald, nachdem ihrer Treue Lohn

Die e i n e n empfangen des Lebens Kron’ -

Zu schließlicher Rettung die a n d e r n

Das Feuer der Trübsal durchwandern.

 

Dies Feuer gleichfalls bildlich ist:

Nicht wird es den Erdball verzehren,

S y s t e m e, die der Wider-Christ

Ersonnen, nur wird es verzehren;

Mit geist-, wie leiblicher Tyrannei,

Mit Selbstsucht und Habsucht ist’s dann vorbei;

Was hoch in der Welt, muß sich bücken,

‘s gilt Niedere nie mehr zu bedrücken.

 

Das wird die große Trübsal sein,

Wie solche so groß nie gewesen,

Die über’n Erdkreis bricht herein;

Denn so im Wort Gottes wir lesen.

Wer dieser entgeh’n will, noch heut vernimm

Im Hall der Posaune des Richters Stimm’

Und lern’ in der Liebe sich üben

Und Recht und Gerechtigkeit lieben.

J. Kühn

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Auflage 1925 S. 386

Und von allen denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind: Der große europäische Krieg und ebenso andere Kriege, werden mit Recht dem Kirchentum zur Last gelegt, das die Lehren göttlichen Rechts von Geistlichen und Königen immerwährend erhalten und zu einer feststehenden Einrichtung gemacht hat; und aus diesem Grunde hat Gott verordnet, daß seine Sünden ausgetilgt werden müssen.

In der Auflage 1918 (dort S. 239f.), ist der letzte Abschnitt: Und von allen denen ...", der zugleich das Kapitelende ist, inhaltlich erheblich umfangreicher.

Und von allen denen, die auf der Erde geschlachtet worden sind. - Die Schuld an dem großen Weltkrieg und früheren Kriegen wird gerechterweise dem System zugeschrieben, das stets bestrebt war, die Lehre aufrecht zu erhalten, daß Gott einer bestimmten Klasse und den Geistlichen besondere Rechte verliehen habe. Deshalb hat Gott beschlossen, daß ihre Sünden erst symbolisch durch Blut (Off. 14, 20) gesühnt und nachher in dem roten Meere der Anarchie ausgelöscht werden sollten. - 2. Mose 14, 21 - 28; Jes. 63, 1-6 [Bei all diesen Darstellungen darf aber nie vergessen werden, daß die angedrohte Vernichtung immer nur die falschen Lehrsysteme betrifft und niemals das einzelne Individuum. Wir möchten mit N a c h d r u c k betonen, daß wir eine tiefe Sympathie und herzliche Liebe für alle lieben Glaubensbrüder und -Schwestern, seien sie Glieder der katholischen, anglikanischen oder irgend einer der vielen protestantischen Kirchen oder Gemeinschaften. Und diese aufrichtige Liebe gründet sich auf die klare Erkenntnis, Daß Gott s i e a l l e in seinem wunderbaren Heilsplane e i n g e s c h l o s s e n hat.

Diese Gnade Gottes offenbart sich vorerst in der ergreifenden Tatsache, daß er jetzt, wie wir betrachtet haben, „seinem Volke" in Babylon eine letzte Gelegenheit bietet, herauszufliehen, um sich der Verantwortung für Babylons Sünden zu entledigen. Aber dieselbe Gnade wird sich selbst denjenigen gegenüber noch gewaltig erzeigen, die diesen Ruf jetzt nicht hören, sich folglich nicht als sein Volk erweisen, allerdings unter Verlust dr größten und kostbarsten Verheißungen, die Gott jetzt seinem Volke anbietet (2. Petri 1,4). So lesen wir im Propheten Zephanja 3, 8-9 ein majestätisches Zeugnis hinsichtlich Gottes Absichten selbst der armen irregeführten, von Satan verblendeten Menschheit gegenüber: „Darum harret auf mich, spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtspruch (mein Plan) ist, die Nationen zu versammeln und die Königreiche zusammenzubringen (ist bereits geschehen durch den Weltkrieg), um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde (Kosmos- Ordnung der Dinge auf der Erde) verzehrt werden. Alsdann werde ich die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen und ihm einmütig dienen." Er selbst will also die Lippen der Menschen, die jetzt noch so verkehrte Begriffe über ihren Schöpfer hegen und äußern, in reine Lippen umwandeln, damit s i e a l l e den Namen Jehovas anrufen und ihm einmütig dienen. Ist das nicht über alle Begriffe wunderbar, und wie sollten wir Mitbegnadigte allen seinen Geschöpfen, die er mit solcher Gnade umhüllt, nicht auch eine herzliche Liebe und Sympathie entgegenbringen. Ja wahrlich, solche Erkenntnis der Heilsabsichten Gottes schließt religiöse Unduldsamkeit für immer aus, da diese nur in Herzen aufkommen kann, die einen Gott beherbergen, der die Mehrzahl seiner eigenen Geschöpfe in Ewigkeit zu quälen imstande ist]

Mein Volk.

Zu Off. 18,1

Sei eins im Geist, geliebtes Volk des Herrn!

Vergiß es nicht, was dich der Heiland lehrte,

Wie er in Wort und Wandel froh und gern,

Ganz eins mit Gott, des Vaters Willen ehrte.

 

Sei stark im Herrn! Die Stärke seiner Macht

Stützt deine Schwachheit in der Welt Gedränge.

Die Lieb erkalte nicht! Sei auf der Wacht!

Die Liebe decket der Sünden Menge.

 

Du als Jehovas heil’ges Priestertum.

Sollst eins sein mit dem Vater und dem Sohne:

Ein heil’ger Tempel zu des Höchsten Ruhm,

Daß Gottes hehre Majestät drin wohne.

 

Jehovas Tag, der große, ist nicht fern:

So möge Liebe fester dich verbinden!

Sei eins im Geist, geliebtes Volk des Herrn,

Eins in der Liebe, eins im Überwinden!

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1925 Seite 399

Die Zeit der Drangsal.


Der Welt macht der Herr sein Erscheinen
In Zeichen des Zornes nun kund,
Wird weiden mit eiserner Rute
Sie, die ihm gebrochen den Bund.

Der menschliche Stolz wird nicht willig
Sich beugen dem eisernen Joch,
Die Selbstsucht verschlimmert die Schwachheit
Vom Sündenfall herrührend noch.

Wenn Zeiten der Trübsale kommen,
Die Menschen zuvor nicht erlebt,
Wenn - vor zu erwartenden Dingen -
Der Sünder erzittert und bebt.

Wenn Reiche und Throne verschwinden,
Dogmatik und Lehrsystem f ä l l t,
Errichtet der Herr auf den Trümmern
Sein Königreich über die Welt.

J. Kühn.

In der Auflage 1918  sah dieser Kapitelabschluss anders aus

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1925 Seite 421

In der Auflage 1918 (dort S. 265) gibt es auch am Ende dieses Kapitels noch einen Gedichttext:

Milleniums irdischer Ruhm, nicht fern,

Des glanzvollen Tags, der längs prophezeit,

Ist Zions Wächtern ein Morgenstern,

Von Sehern geschaut in alter Zeit.

 

Ob heute noch verhüllt durch der Wolken Grau,

Wo Morgenrot kündet Verheißung wahr,

Steigt morgen die Sonne ins Himmelsblau,

In Liebe erstrahlend für tausend Jahr’

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Auflage 1925 Seite 436

"Dieser Stein kristallisiert in Doppelpyramiden (Grundfläche gegen Grundfläche) von drei Seitenflächen auf jeder Pyramide. Pastor Russelle Treue war von echter, wahrer, tiefer Art, und er war voller Treue gegen das Blut Christi."

Die gleiche Stelle in der Auflage 1918 (dort Seite 274

„Der Stein bildet Kristalle in Form von doppelten dreiseitigen Pyramiden, deren Grundflächen gegeneinander liegen. Pastor Russell hatte einen Ametyst als Geburtsstein. Und wie bezeichnend ist dies! Er war wahrlich treu und dem Blute Jesu Christi (der Lehre vom Lösegeld) völlig ergeben, was durch die rote Farbe dargestellt ist.“

Der Passus vom Ametyst als Geburtsstein "und wie bezeichnend das ist", dann in der Auflage 1925 entfallen.

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1925 Seite 444, Kapitelende

Nur in der Auflage 1918 (dort S. 279f.) wieder ein Gedichttext

Die neue Erde

(Zu Off. 21, 1.)

Es naht ein schöner Morgen,

Der große Tag des Herrn,

Der noch der Welt verborgen,

Uns strahlt sein Morgenstern.

Und wenn auch dunkle Nacht ihn hüllt,

So zagen wir doch nicht,

Und brausen auch die Wogen wild,

Am Morgen wird’s doch Licht,

Willkommen, schöner Morgen,

Willkommen, Tag des Herrn,

Denn du bringst Freud’ und Wonne

Und Frieden nah und fern!

 

Es naht der schöne Morgen,

Der Auferstehungstag,

Die lang das Grab geborgen -

Der Herr ruft alle wach.

O freue dich, du ganze Welt,

Empfang mit Jubelschall

Den Lebensfürst, der Einzug hält

Auf diesem Erdenball!

 

An diesem schönen Morgen

Man, Herr, Dich preisen wird.

Du wirst dann allen Völkern

Der gute treue Hirt.

Du machst das Auge licht und hell

Und stillest allen Schmerz,

Und führst die Welt zum Lebensquell,

Dem Vater an das Herz.

 

An diesem schönen Morgen

Ein Lied man singen wird,

Das einst auf Bethlems Fluren

Von Hirten ward gehört.

Verklungen ist der Krieg und Streit,

Verklungen Schwertgeklirr;

Und auf der ganzen Erde weit

Kein Volk den Krieg lernt mehr.

 

An diesem schönen Morgen

Ein herrlich Bild man schaut,

Der Wolf, das Lämmlein weiden

Beisammen lieblich traut.

Die Bärin gleich dem Rind

Auf Weiden prächtig grün,

Am Loch der Otter spielt ein Kind -

Die Feindschaft mußte fliehn.

 

An diesem schönen Morgen

Ein Paradies ersteht,

Ein neues, großes Werden

Auf Erden vor sich geht:

Wo jetzt nur Dorn und Disteln sind,

Am Wege blüht die Hyazinth’,

In Tälern und auf Höhn.

 

An diesem schönen Morgen

Der Lahme freudig springt,

Des Tauben Ohren hören,

Die Zung’ des Stummen singt.

Vorbei ist Kummer, Seufzen, Schmerz,

Vorbei die lange Nacht,

Der Fürst des Friedens allerwärts

Hat alles neu gemacht.

 

Willkommen, schöner Morgen,

Mit Sehnsucht warten wir,

Da jeder frei von Sorgen

Anbetend kniet vor Dir!

Du, König, dem die Welt sich beugt

Und singt von Deiner Treu’,

Das Herz in Lieb’ zu Dir sich neigt,

Ja, D u m a c h s t a l l e s n e u

Willkommen, Schöner Morgen,

Willkommen Tag des Herrn,

Denn Du bringst Freud’ und Wonne

Und Frieden nah und fern!

Zionslied 182.

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1925 Seite 451

22:21. Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit (allen) Heiligen: Die ersten der Heiligen, denen die unverdiente Gunst einer Auferstehung aus dem Tode zur Vollkommenheit zuteil werden wird, werden die kleine Herde sein; die nächste Klasse von Heiligen, die dann an die Reihe kommen, wird die große Schar sein; dann werden die alttestamentlichen Überwinder hervorkommen; und schließlich die Tausende von Millionen der ganzen großen Menschheit, bis zuletzt Adam selbst aus dem Todesgefängnis, in dem er so lange gelegen hat, hervorkommen wird, um dann, wenn er will, von neuem nach dem Willen Gottes, als eine Gunst oder Gnade aus der Hand Christi, die unaussprechliche Gnadengabe ewigen Lebens zu empfangen.
 

Nachdem mit 22.21. beginnenden Abschnitt (in der Auflage von 1918 S. 285f.), gibt es dort im Anschluss noch zwei Seiten Gedichttexte

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Auflage 1925 Seite 452

Bild in der Auflage 1918 nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 453

Bild in der Auflage 1918 nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 462

Bild in der Auflage 1918 nicht enthalten

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Auflage 1925 Seite 463

Bild in der Auflage 1918 nicht enthalten

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Auflage 1925 Seite 464

Bild in der Auflage 1918 nicht enthalten

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Auflage 1925 Seite 465

Das Hohelied Salomos
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Bräutlicher Wechselgesang

In der Auflage 1918 vor dem Textbeginn ein Gedicht vorgeschaltet

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Auflage 1925 Seite 470

In der Auflage 1918 enden (meistens) die einzelnen Bibelkapitel des "Hohelied" noch mit Gedichttexten, welche die Auflage 1918 nicht mit übernahm. So schon zum Ende des 1. Kapitels (Auflage 1918 S. 294):

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Auflage 1925 S. 475

Auf den zerklüfteten Bergen: Auf den sich gegenseitig bekämpfenden und entzweiten Nationen, den Herrschaften dieser Welt, welche zurzeit noch Hindernisse sind und uns von dir, sowie dich von deiner langverheißenen Herrschaft trennen.
3:1. In den Nächten: Solange ich noch im Dunklen hinsichtlich des großen Heilsplanes Gottes war.
Auf meinem Lager: Auf meinem Bett von Glaubenslehren, von dem ich jetzt weggenommen bin, aber in dem viele andere noch zurückgeblieben sind.
Suchte ich (ihn): Suchte vertraute Gemeinschaft mit ihm.
Den meine Seele liebt: "Wer Vater oder Mutter ... Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig." - Matthäus 10:37.
Ich. suchte ihn: Christus, den himmlischen Bräutigam.

In der Auflage 1918 (dort S. 299) gibt es nach dem Abschnitt „Auf den zerklüfteten Bergen" (Ende des 2. Kapitels) wieder einen Gedichttext, welchen die Auflage von 1925 nicht mit übernahm:

Hoch erfreue ich mich in Jehova;

Meine Seele soll frohlocken in meinem Gott!

Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils,

den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan,

wie ein Bräutigam den Kopfschmuck nach Priesterart anlegt,

und wie eine Braut sich schmückt mit ihrem Geschmeide.

Jes. 61, 10.

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Auflage 1925 Seite 479

Der Freude seines Herzens: Sobald die Hochzeit des Lammes stattfindet. "Glückselig die geladen sind zum Hochzeitsmahle des Lammes." - Offenbarung 19:9.
4:1. Siehe, du bist schön: Der Herr redet wieder die Braut an.
Meine Freundin: "Größere Liebe hat niemand, als diese, daß jemand sein Leben läßt für seine Freunde." - Joh. 15:13.
Siehe, du bist schön: "Und der König wird deine Schönheit begehren." - Psalm 45:11.
Deine Augen sind Tauben hinter deinem Schleier: Die himmlische Weisheit.
Dein Haar: Der Frauen Haare sind ihnen zur Bedeckung gegeben, und sie sind ihr Schmuck, ihre Herrlichkeit; und so ist auch die Gerechtigkeit Christi die Bedeckung der Braut, und sie ist ihr Schmuck, ihre Herrlichkeit.
Ist wie eine Herde Ziegen: Dicht, üppig gewachsen.
Die an den Abhängen des Gebirges Gilead lagern: Die Ziegenherden auf dem Berge Gilead sind bis auf den heutigen Tag von ungewöhnlicher Größe.

 

In der Auflage 1918 (dort S. 303) ist der letzte Abschnitt des 3. Kapitels mit der Überschrift „Der Freude seines Herzens" etwas umfänglicher. Nicht in der 1925er Auflage enthalten ist der weitere Text;

(hinter Off. 19,9) „Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm Ehre geben, denn die Hochzeit (die definitive Verbindung zwischen dem himmlischen Bräutigam und seiner von der Erde erwählten Braut) ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet." -

(Danach gibt es in der 1918er Auflage noch einen ebenfalls nicht mit übernommenen Gedichttext:

Die Sehnsucht der Braut

Komm’, Jesu, komm’! Ich warte Dein

Mit allen Deinen Frommen

Verzieh’ nicht, Jesu, komm’, erschein’ -

Ich freu’ mich auch, wenn Du zu mir

Wirst sagen: „Komm’! Und ich von Dir

Werd’ zu Dir aufgenommen.

 

Ja, Amen, komm’! Ruft Deine Braut

Im Geist Dir, Herr, entgegen,

Bis sie Dein Angesichte schaut,

Möcht’ an Dein Herz sich legen.

Ja, Erd’ und Himmel, predigt laut:

„Er kommt!" - Ja, „komm’!" Ruft Deine Braut

Dir tausendmal entgegen.

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Auflage 1925 S. 489

Ihr Töchter Jerusalems: Ihr, die ihr dem Namen nach ihm angehört.
6:1. Wohin ist dein Geliebter gegangen: Nachdem die Tür verschlossen ist, beginnen diejenigen, die dem Namen nach Bekenner Christi waren, der Botschaft der törichten Jungfrauen Aufmerksamkeit zu schenken.
Du Schönste unter den Frauen: Die du unter uns am meisten geistlich gesinnt bist.
Wohin hat dein Geliebter sich gewendet: Wir sind zur Einsicht gekommen, daß er sich ganz von uns abgewendet hat.
Und wir wollen ihn mit dir suchen: Zeige uns im Worte, wie er jetzt zu finden ist. "Alles was der Mensch hat, gibt er um sein Leben." - Hiob 2:4.
6:2. Mein Geliebter: So spricht die Klasse der törichten Jungfrauen, die jetzt vollständig aufgerüttelt und zur wahren Erkenntnis der Sachlage gekommen ist, zu des Herrn vorgeblichen Bekennern im nominellen Zion.
Ist in seinen Garten hinabgegangen: Seine zweite Wiederkunft ist erfüllt; er hat seine Braut zu sich genommen.
In den Würzkrautbeeten: Um aus ihrem Herzensgarten die wohlriechenden und süßen Früchte des Heiligen Geistes entgegenzunehmen.
Um in den Gärten zu weiden: Um sich an den herrlichen Früchten zu laben, die sie ihm entgegenbringt, ihrem reichen Schatz von Liebe, Freude, Frieden, freudigem Ausharren, Sanftmut, Güte, Treue, Demut, Selbstverleugnung.

 

Zum Ende des 5. Kapitels (in der Auflage 1918 S. 314), gibt es dort noch im Anschluss daran (hinter dem Abschnitt „Ihr Töchter Jerusalems" einen Gedichttext, welchen wiederum die Auflage 1925, nicht mit übernahm:

Mein Freund ist mein

Hohel. 5, 16.

Mein Freund ist mein und ich bin sein,

Er hat mich angenommen.

Mein Will ist nun, nur das zu tun,

Was ziemet alle Frommen.

Und mein Begehr ist Christi Ehr’,

Mit ihm einst zu erscheinen.

Dann flieht der Schmerz aus jedem Herz,

Und endet alles Weinen.

Zionslied Nr. 107

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Auflage 1925 Seite 493

Von Machanaim (Von zwei Heeren): "Als eine große Volksmenge, welche niemand zählen konnte." - Offb. 7:9.
7:1. Wie schön sind deine Tritte (deine Füße): "Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der die Botschaft des Friedens verkündigt." (Jes. 52:7) Der Herr redet hier wieder zu seiner Braut. ...

 

Zum Ende des 6. Kapitels (in der Auflage 1918 S. 319), gibt es dort, hinter dem Abschnitt „Von Machanaim", wiederum einen nicht übernommenen Gedichttext:

Die große Schar

Wer sind die vor Gottes Throne?

Was ist das für eine Schar?

Traget jeder eine Palme,

Leuchtet wie ein Stern so klar!

Jeden ziert ein weißes Kleid;

Fried’ umfängt sie, Lieb’ und Freud!

Off. 7, 9-17.

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Auflage 1925 Seite 500

Hinter dem Ende des 8. Kapitels (in der Auflage 1918 S. 328f.), gibt es dort noch zwei Gedichttexte und ein Bild, welche allesamt auch für die Auflage 1925 nicht mit übernommen wurden:

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Auflage 1925 S. 513

Welche Feder soll beschreiben
Was kein Aug´ gesehen hat,
Welcher Sterbliche kann bleiben
Vor dem, der die Kraft, die Tat,
Der die Liebe und das Leben,
Der das Recht und Weisheit ist,
Welchem Munde ist`s gegeben,
Unsern Gott und Jesum Christ
Zu benennen? Werde stumm und beuge
Deinen Nacken und bezeuge,
Daß des Dankes würd`ge Frucht
Gott bei uns vergebens sucht.
O, wie gnädig er sich zeiget,
Wenn zu uns sein Ohr er neiget.

Obwohl das Ende dieses Kapitels einen Gedichttext enthält, ist dennoch festzustellen, dass in der Auflage 1918 (dort S. 339), ein anderer Gedichttext Verwendung fand:

Lob und Anbetung Jehovas.

Preist mit mir den Gott der Stärke,

Der im Regimente sitzt.

Der uns mit der Wolke führet,

Mit der Feuersäule schützt.

 

Preist mit mir den Gott der Liebe,

Seines Volkes ein’ger Hirt,

Der auf grüner Au’ uns weidet,

Und zu frischen Wassern führt.

 

Preist mit mir den Gott der Weisheit,

Unsern Führer, Helfer, Freund,

Der uns tausendmal bewiesen,

Wie so gut er’s mit uns meint.

 

Preiset mit mir den gerechten

Und unwandelbaren Gott,

Der uns, um uns zu erretten,

Jesum gab, das Lebensbrot.

 

Ich will preisen, ich will lieben,

Will ihm trauen Tag für Tag,

Will ihm dienen, freudig wirken

Was sein Arm durch mich vermag.

Z i o n s l i e d Nr. 168.

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Auflage 1925 S. 519

Wenn du es ißt, was Gott in seinem Wort dir sagt,
So wirst du sehen, daß der Kämpfe viele werden;
Im Munde süß, jedoch den Leib es bitter macht,
Wenn du in Jesu Pfaden gehst auf Erden;
O, es ist süß, sein Eigentum zu sein,
Zeig` deine Treue ihm im Leiden,
Tu deine Pflicht, er läßt dich nicht allein,
Nach hartem Kampfe folgen ew`ge Freuden.

 

Gedichttext am Kapitelende (Auflage 1918, dort S. 342) nicht enthalten.

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1925 Seite 543

Pastor Russell

Es ist ein Mann von und gegangen,
Vor dem die Wahrheit offen lag,
Der Noah gleich der Welt gepredigt
Von einem letzten Gnadentag.

An Hohn und Spott litt er nie Mangel,
Die Welt begehrte seiner nicht,
Sein Mahnruf kam ihr ungelegen,
Zu helle brannte ihr sein Licht.

Und nun, da sich der Tag genahet,
Ging er in Gottes Ruhe ein,
Ihm folget noch die kleine Herde,
Und dann wird große Drangsal sein

 

Gedicht in der Auflage 1918 (dort S. 356) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 551

"Fromme(?)" Kleider, "heil`ge(?)" Kerzen
Sind nicht das, was Gott will haben;
Heil`ge Sinne, heil`ge Herzen
Sind ihm angenehme Gaben.
"Räucherfaß" und Litaneien
Nicht sein Vaterherz erfreuen;
O, bald werden alle sehen
Eitlen Tand und Schein vergehen.

Gedicht in der Auflage 1918 (dort S. 361) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 558

Licht und Schatten liegt im Kampfe
Miteinander und es toben
Zorn und Haß im Pulverdampfe,
Teufelskräfte sich geloben,
Alles Leben zu zerschlagen,
Und wie großes, banges Fragen
Schreit`s nach Auferstehungstagen,
Wo dann Leid und Weh behoben,
Wo das Toben
Aller Leidenschaft beendet,
Wo sich alles, alles wendet

In der Auflage 1918 (dort S. 365) gibt es an der Stelle einen anderen Gedichttext:

„Fürcht dich nicht! O du von kleinem Glauben;

Sturm und Woge wird dich mir nicht rauben.

Auf mein Schelten legen sich die Welten: Geh hinaus! Ich halte deine Hand,

Führe sicher dich zum Heimatstrand,

Nimmer wird dein kleines Schiff zerschellen!"

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Auflage 1925 S. 568

In der Auflage 1918 (dort S. 371) gibt es an diesem Kapitelende noch einen Gedichttext;

„Verkannt von der Welt, als Unrat verachtet,

Verschmäht und verspottet allerwärts,

Gleich ihrem Herrn, den die Erde verworfen,

Trägt sie sein Los und teilt seinen Schmerz."

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Auflage 1925 Seite 577

Wunderbar ist Gottes Rat,
Wunderbar sein großes Tun;
Seines Planes Wundertat
Ist ja bald vollendet nun,
Staunend wird der Mund ihn preisen,
Wenn das Licht des Morgens schnell
Seine Liebe wird erweisen,
Dunkle Täler werden hell
Wie des Berges lichte Weiten,
Gott wird alles wohl bereiten.

Gedicht in der Auflage 1918 (dort S. 377) nicht enthalten

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Auflage 1925 Seite 587

Spötter mögen weiter spotten,
Was Gott sprach, wird Er erfüllen,
Pöbelhaufen schon sich rotten,
Der Gewalttat Stimmen brüllen.
Wenn die Abgunst und der Haß
Zeigen furchtbar ihre Zähne,
Und die Stolzen werden blaß,
Hunger wie eine Hyäne
Rasen wird erst in den Gassen, -
Werden sie das Spotten lassen.

Warum läßt man sich nicht warnen
Abzulassen den Gebräuchen
Die die Erde nur umgarnen
Und der Menschen Sinn verseuchen?
Bahn drum des Geschickes Zielen;
Wer nicht hören will, muß fühlen.

Gedicht in der Auflage 1918 (dort S. 383) nicht enthalten.

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Auflage 1925 S. 591

Jehova ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er lagert mich auf grünen Auen, Er führt mich zu stillen Wassern.
Er erquickt meine Seele;
Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen.
Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens,
Fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir;
Dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde;
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über.
Fürwahr, Güte und Huld werden mir folgen alle Tage meines Lebens;
Und ich werde wohnen im Hause Jehovas auf immerdar.

 

Der Text „Jehova ist mein Hirte ..." ist in der Auflage 1918 (dort S. 386) nicht enthalten. Dafür gibt es dort einen anderen Gedichttext:

Sicher in Jesu Armen,

Sicher an seiner Brust,

Ruhend in seiner Liebe,

Da find’ ich Himmelslust.

Mit holder Hirtenstimme

Ruft mir mein Heiland zu:

Laß ab vom eignen Ringen,

An meinem Herzen ruh’!

Sicher in Jesu Armen usw.

 

Sicher in Jesu Armen,

Los von der Sorge Qual,

Sicher in der Versuchung

Durch Jesu Wundenmal!

Frei von dem Druck des Kummers,

Frei von den Zweifels Pfad;

Nur noch ein wenig Prüfung,

Nur etwas Tränensaat!

Sicher in Jesu Armen usw.

 

Jesu, des Herzens Zuflucht,

Jesu, du starbst für mich!

Sicher auf diesen Felsen

Stütz’ ich mich ewiglich.

Hier will ich stille warten,

Bis daß vergang’n die Nacht,

Bis an dem goldnen Ufer

Leuchtend der Tag erwacht.

Jesu, des Herzens Zuflucht usw.

Zionslied Nr. 188

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Auflage 1925 Seite 606

Sucht Gott in Aufrichtigkeit
Und mit laut`rem Herzen,
So wird er zur rechten Zeit
Alle Not und Schmerzen,
Alle Sünden, alle Schuld,
Voller Langmut und Geduld
Tilgen und ausmerzen.

In der Auflage 1918 (dort S. 395) gibt es an dieser Stelle einen anderen Gedichttext:

Es ist ein köstlich Ding, geduldig warten

Auf die verheißene Hilfe unsers Herrn,

Und köstlich, in der Jugend Rosengarten

Das Joch des Herrn zu tragen froh und gern.

 

Es ist ein köstlich Ding, das Herz zu stählen

In Festigkeit, unwandelbarer Treu,

Und Huld und Gnade wird uns nimmer fehlen

Des, der da sprach: „Ich mache alles neu!"

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Auflage 1925 Seite 615

Lange Zeit schon wartet Er
Voller Huld und Gnaden,
Daß der Mensch, der hin und her
Irrt auf Sündenpfaden,
Seine Hand ergreift, die schon
Sich mit Segen füllet;
Ew´ges Leben, reicher Lohn,
Seinem Thron entquillet
Jedem, der durch Jesum Christ
Je zu Ihm gekommen ist.

Aber, wer mit stolzem Sinn
Traut auf eig´ne Werke,
Dessen Hoffen und Gewinn,
Dessen Kraft und Stärke,
Liegt im Geist der Sünde noch,
Und sie bringt Verderben.
Denn es wird die Seele doch,
Die da sündigt, sterben.
Dies sagt Gottes Wort, darum
Hört auf Ihn und kehret um.

 

Gedichttext in der Auflage 1918 (dort S. 400) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 618

In der Auflage 1918 (dort S. 402) ist an dieser Stelle ein anderer Gedichttext:

Auf Gott und nicht auf Menschen mehr

Will ich fortan vertrauen,

Auf Gottes Wort, nicht Menschenlehr,

Mein Haus des Glaubens bauen.

Auf Dogmen und Konziliensand

Hat solche Gebäude nicht Bestand:

Ein Tor, wer darauf bauet!

 

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Auflage 1925 Seite 627

Einstens wird die Menschheit noch
Jener Zeit sich schämen,
Wo unter der Sünde Joch
Sorge, Leid und Grämen
War die Speise aller Tage.
Ach, wenn endlich alle Plage
Weicht, dann brechen alle Schranken,
Daß der Mensch dann den erkennt,
Der sich "unser Vater" nennt.
Wie wird man Ihm danken.

Gedicht in der Auflage 1918 (dort S. 406) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 635

21:37. Du wirst dem Feuer zum Fraß werden, dein Blut wird inmitten des Landes sein; deiner wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich, Jehova, habe geredet: Alle Systeme und Institutionen, die von Gott verurteilt sind, werden ein Brandmittel für das Riesenfeuer dieser Drangsal sein und in Vergessenheit versinken. Der Krieg ist der Schmelztiegel des Namenkirchentums.

In der Auflage 1918 (dort S. 412) gibt es an dieser Stelle noch einen Gedichttext:

Denn, wenn des Geistes Winde wehn,

Und wenn der Wahrheit Wellen

Aus ihren Ufern übergehn

Und stoßen an die Schwellen,

So fällt es und gewinnt gewiß,

Den vorgedrohten, großen Riß:

Umsonst, wer darauf bauet.

 

Apostel und Prophetengrund

Taugt nur zum Fundamente

Und Lehre aus des Herren Mund,

Zu tragen Dach und Wände,

Dieweil Er selbst, der heil’ge Christ,

Der „wohlbewährte Eckstein" ist:

Wohl dem, der darauf bauet!

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Auflage 1925 Seite 640

Redet die Wahrheit.
Fördert die Klarheit,
Laßt ab von Narrheit
Und werdet frei!

Gedichttext in der Auflage 1918 (dort S. 415) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 649

Alle Schuld rächt sich gewiss auf Erden,
Und die Sünden, die gesehen werden,
Finden jetzt ja auch schon ihre Sühne.
Jedoch unter frommer Heil´genmiene
Noch verbergen manche ihre Sünden,
Die dereinst erst ihre Strafe finden.

Gedichttext in der Auflage 1918 (dort S. 420) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 655

In der Auflage 1918 (dort S. 424) gibt es am Kapitelende dann noch einen Gedichttext:

Pastor Russell

Ein Stern verblich, von Gott der Welt gegeben,

Ein Licht erlosch in diesem Erdental.

Zu Gott entfloh ein edles Menschenleben,

Um zu genießen Freuden ohne Zahl.

 

Vom Herrn hat er jetzt reichen Lohn empfangen,

Dem er sein ganzes Dasein hat geweiht;

Der liebe Bruder durfte heimgelangen

Zur Wohnstatt, die sein Herr ihm hielt bereit.

 

Als treuer Knecht durft er das Gut austeilen,

Ein kostbar Gut, das Gott ihm hat verstehn’n;

Sein Werk vollbracht, durft er jetzt heimwärts eilen,

Wo golderstrahlend Zions Pforten glüh’n.

 

Den Liebesratschluß uns’res großen Gottes

Verborgen in dem heilgen Bibelbuch,

Er treu verkündet hat trotz Schmach und Spottes,

Wo golderstehlend Zions Pforten glüh’n

 

Den Liebesratschluß un’res großen Gottes,

Verborgen in dem heiligen Bibelbuch,

Er treu verkündet hat trotz Schmach und Spottes,

Die Kraft des Herrn ihn in der Schwachheit trug.

 

O möchten wir in Christo überwinden,

Um teilzunehmen an dem Hochzeitsmahl,

Und uns im Himmel alle wiederfinden

Als Braut des Lamm’s im seligen Himmelssaal!

H. N.

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Auflage 1925 Seite 659

Es bleibt das Los der Seinen,
Mit Ihm in seinen Leiden
Zu leiden und zu weinen;
Doch ew´ge Himmelsfreuden
Wird einst ihr Herz beglücken,
Denn ihre Augen sehen
Die Macht derer vergehen,
Die heut` sie noch bedrücken.

Gedichttext in der Auflage 1918 (dort S. 426) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 677

Hochmut kommt vor dem Fall.
Dieses Wort überall gebräuchlich ist.
Nicht Ruhm noch Menschenehr`
Bleiben. Du täuschst dich sehr,
Wenn du auf eig`ne Kraft vertrauend bist.
Man weiß es überall:
Hochmut kommt vor dem Fall.

Gedichttext in der Auflage 1918 (dort S. 437) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 681

Der Mensch ist klein, und was er unternimmt,
Kann nimmermehr des Schöpfers Willen brechen,
Er sieht die Welt voll Unrecht und ergrimmt,
Er hat das Recht, ein Urteil auch zu sprechen,
Dem niemand widersteht, die Zukunft wird`s beweisen.
Es wird der Zorn des Menschen noch den Schöpfer preisen.

In der Auflage 1918 (dort S. 440) befindet sich an der Stelle ein anderer Gedichttext:

„Hebet eure Häupter auf."

„Die Häupter, ihr zagenden Pilger, erhebt

Und lasset die nutzlose Furcht ganz dahinten;

Der für euch gestorben auf Golgatha, lebt

Und wird seine Tausendjahr-Herrschaft jetzt gründen.

 

„Die tausend Jahr künftiger Ehre und Pracht,

Der Freudentag, den uns Propheten verkündet,

Der Morgen, da Zion wird herrlich gemacht,

Sind eben im Anbruch - die Dämmerung schwindet.

 

„Die Zeit der Erfrischung, der Ruhe, bricht an.

Erzählet die fröhliche Kunde doch allen!

Sagt’s allen Bedrückern, und wär’s auch mit Lallen!

 

„Was schad’s, ob Wolken ‘nen Augenblick lang

Am Morgen den freundlichen Himmel verhüllen?

Bald, bald wird die Sonne in siegendem Gang

Im Tausendjahrtag die Verheißung erfüllen.

 

O, Zeiten der Herrlichkeit, eilet herbei,

Da Christus erscheinet, um die Herrschaft zu führen.

O, daß dann Einer der wenigen sei,

Gewürdigt, mit ihm tausend Jahr zu regieren!"

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Auflage 1925 Seite 686

Wohlgegründete Systeme,
Glaubensdogmen und Extreme,
Formenwesen, Priesterlist:
Klug berechnete Belehrung,
Kindertaufe, Schnellbekehrung
Wohl ein guter Boden ist,
Namenchristen zu erziehen;
Doch dies unweise Bemühen
Ist umsonst, die Zeitenwende
Bringt auch hier ein völlig` Ende,
Töricht ist, wer das vergißt.

In der Auflage 1918 (dort S. 443) befindet sich an der Stelle ein anderer Gedichttext:

Sehen kann ich, wie Gerichte

Düster um die Erde kreisen,

Seh’n die Zeichen und die Wetter,

Die mit Sicherheit beweisen,

Daß, erfüllt mit Herrlichkeit,

Nahe ist die neue Zeit!

 

Lesen kann ich Gottes Urteil,

Das gerecht und sonder Wanken

Trifft mit Wucht die ird’schen Throne,

Daß sie sammeln, stürzen, schwanken.

Christ, der König ist bereit,

Einzuzieh’n in Herrlichkeit!

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Auflage 1925 Seite 690

Ausgespie`n aus meinem Munde,
Bist du, treulose Fürstenhure;
Warst du nicht stets zu jeder Stunde
Ehre und Ansehen auf der Spure?
Gabest du nicht gern meinen Namen
Her zu blutbeflecktem Handeln?
Die einst schmeichelnd zu dir kamen,
Werden gar bald ihre Stellung wandeln;
Und nach unten wird dann gekehret,
Was einst so hoch war und sehr verehret.
 

In der Auflage 1918 (dort S. 446) befindet sich an der Stelle ein anderer Gedichttext:

Der Tag des Herrn.

„Der große Tag des Herrn,

Er ist nun nicht mehr fern:

Schon kann man klar vor Augen seh’n

Die Zeichen in Erfüllung geh’n,

Die alle vorher noch gescheh’n.

Vor’m großen Tag des Herrn -

Die Bosheit hebt ihr Haupt,

Die Liebe wird in vielen kalt,

Die Hoffnung schwindet Jung und Alt,

Die Menge nicht mehr glaubt

Das Wort vom Tag des Herrn.

Du aber Volk des Herrn

Sollst freuen dich, Er nahet sich

Der Tag, der große Tag des Herrn.

 

„Der große Tag ist schier

Schon nahe vor der Tür:

Das Völkermeer, es grollet schon,

Bald wird es brausen, daß davon

Die Fürsten zittern auf dem Thron -

Der Tag ist vor der Tür.

Der Nihilismus schafft

Geheimnisvoll, mit sicherm Gang,

An aller Reiche Untergang,

In ungeschwächter Kraft.

Der Tag ist kommen schier.

Du aber Volk des Herrn

Verzage nicht, Es naht dein Licht

Am Tag, am großen Tag des Herrn.

 

„Heut ist der Tag des Herrn,

Erwart’ ihn nicht mehr fern!

Hörst du denn die Posaune nicht,

Die Wahrheit, die wie helles Licht

Die Finsternis der Welt durchbricht,

Heut, an dem Tag des Herrn?

Von Engeln, fern und nah’,

Wird nun, was Weizen, eingeernt’t,

Die Unkrautbündel draus entfernt;

Jetzt ist die Ernte da.

Heut ist der Tag des Herrn.

Du aber Volk des Herrn

Empfange schön Mit Lobgetön

Empfang, empfange deinen Herrn!"

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Auflage 1925 Seite 714

33:33.Wenn es aber kommt, - siehe, es kommt! - so werden sie wissen, daß ein Prophet in ihrer Mitte war: Wenn aber die Dinge, die in den sieben Bänden der S c h r i f t = S t u d i e n vorhergesagt sind, geschehen werden, dann wird der Scheinweizen - aber zu spät - zur Erkenntnis kommen, daß ein großer und von Gott ordinierter Prediger "in ihrer Mitte war".

In der Auflage 1918 (dort S. 460) gibt es an der Stelle noch einen Gedichttext:

Rede, Herr, es höret dein Knecht,

Lechzend nach dem Worte dein,

Das ihm Herz und Geist erfrischt.

Laß ihn schauen tief hinein!

Herr, ich höre, rede du,

Sprich mir Trost und Frieden zu!

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Auflage 1925 Seite 723

Es war einmal ein Weg voll Leiden
Für eine kleine Kreuzesschar;
Es wird einst sein ein Haus voll Freuden
Auf ewig und für immerdar.
Es war einmal ein großes Sterben
Und Leid und Weh mit Schmerz und Tod;
Es wird einst sein ein selig` Erben
In Freud` und Frieden, frei von Not.
Ja, flieht nur, Finsternis und Nacht,
Die Sonne der Befreiung lacht,
Und bald wird alles neu gemacht.

Gedicht in der Auflage 1918 (dort S. 465) nicht enthalten.

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Auflage 1925 Seite 727

Wellen zwar den Felsen schlagen
Ja, sie reißen gar ihn nieder;
Wenn sie stolze Kronen tragen,
Ist`s doch Schaum nur; ihre Lieder,
Prahlend Heulen, wird sich rächen;
Hör` sie schrein: Wir bleiben immer!" -
Wenn am Strande sie zerbrechen,
Sind sie fort, du siehst sie nimmer

In der Auflage 1918 (dort S. 468) befindet sich an der Stelle ein anderer Gedichttext:

Der kommende Sturm.

„Ob kommenden Sturmes mein Herz ist gar traurig.

Gewölke, gleich Adlern, vom Meer fegt heran;

Die Möve sucht Obdach, die Fichte ächzt schaurig;

Sie alle den nahenden Sturm zeigen an."

 

„Es gehet ein Zauber aus Meer oder Schlünden:

Die Hirten, sie schlafen, die Wächter sind stumm,

Zerstreut geh’n die Herden auf Höf’n und in Gründen

Und niemand fast glaubt, daß der Meister gekomm’n"

 

„Ja, wohl ist er kommen, doch wen find’t er wachend?

Wo, in der weiten Welt, glaubt man ihn hier?

Der Reiche auf Luxus nur sinnend und lachend,

Der Arme hält kaum mehr den Wolf von der Tür."

 

„Laß Scherz und Vergnügen, du Mann od’r du Mädchen,

Und horch, wenn von kommender Trübsal ich sag.

 

Doch grad so gut könnt ich vom Eisberg dort pred’gen

Und schrei’n meine Warnung den Seewogen nach."

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Auflage 1925 Seite 737

Ich hab` dich je und je geliebet,
Und mein Erbarmen war bereit -
Trotzdem du mich so oft betrübet -
Dir zu vergeben allezeit.
Drum kehre um von falschen Wegen,
Dann wird dir meine Hilfe schnell
Zuteil, und meinen Vatersegen
Leg` ich auf dich; dein Weg wird hell
Und heller, wenn du auf mich hörest
Und dich auf meine Wege kehrest.

In der Auflage 1918 (dort S. 474) befindet sich an der Stelle ein anderer Gedichttext:

Zion, willkommen dein seliger Morgen!

Freude dem Land, denn die Finsternis schwind’!

Trauern verscheucht sei und Klaglaut der Sorgen!

Zion, triumphierend ihr’ Herrschaft beginnt.

 

Aufstehn die Toten; vom Land und vom Meere

Lobpreis Jehovas zum Himmel aufwallt,

G’stürzt Kriegsgetümmel, des Aufruhres Heere,

Fast Firmament spreng ‘nder Heilsruf erschallt!

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Auflage 1925 Seite 740

37:4. Da sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret das Wort Jehovas!: Gott sagt über die schriftgemäßen Hoffnungen sowohl der Juden als auch der Christenheit, deren Fall, Schande und Gefangenschaft im buchstäblichen Babylon, im sinnbildlichen Babylon, im adamischen Tode und in der Zeit der Drangsal so schweres Leid und so viele bittere Tränen verursacht haben und noch verursachen werden: "Höret die frohe Kunde Jehovas betreffs eurer zerstörten Hoffnungen."
37:5. So spricht der Herr, Jehova, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, daß ihr lebendig werdet: Dieses sagt der Herr, Jehova, über die Hoffnungen des Christentums: Siehe, in den gesegneten Zeiten der Wiederherstellung, in der Zeit, da seine große Liebe zu den Menschen geoffenbart werden soll, wird Gott alle Menschen, die aus Judentum und Christentum übrig geblieben sind, dazu bringen, daß sie über ihre schönen Hoffnungen zur Hebung ihrer selbst und der ganzen Welt zu besseren und höheren Wesen reden, und deswegen zu Gott beten werden. Ihre Hoffnungen werden wieder aufleben; denn Gott wird ihren Hoffnungen den Geist des Lebens, Lebensenergie, einflößen und damit auch die Toten beleben - die im adamischen Tode gefangen sind und in den Trümmern der großen Trübsal. - E 309.
37:6. Und ich werde Sehnen über euch legen und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen, und ich werde Odem in euch legen, daß ihr lebendig werdet. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin: Gott wird ihre Hoffnungen erstarken lassen, denn sein Wort gibt Zuversicht, daß sie zur Wirklichkeit werden; und Gott gibt ihnen Kraft, Form, Substanz und Schutz, und schließlich wird er ihnen Lebenskraft geben und sie werden leben und zur leuchtenden und lebendigen Wirklichkeit werden. Dann werden sie ihn im Herzen wahrlich als Jehova erkennen. - E 309.
 

Anmerkung: Zu Hesekiel 37: 4 - 6

Eine der Innovationen von Rutherford, etwa in seinem „Trost für die Juden", bestand in der erstaunlichen Mitteilung.

Das menschliche Skelett habe 206 Knochen.

Am ersten Zionistenkongreß hätten 206 Delegierte teilgenommen.

Dies sei - nach Rutherford - kein Zufall, sondern von Gott so beabsichtigt.

Zitat aus „Trost für die Juden" S. 100:

„Etwa 1878 setzt eine schwere Verfolgung der Juden in Russland, Deutschland, Rumänien und anderen Teilen Europas ein. Da entstand ein Geräusch und ein Getöse bei jenem Volke, Ein zusammenbringen von verdorrten Knochen, indem ein Herzesverlangen nach einer Heimat bei den jüdischen Volke wach gerufen wurde. Der Herr ließ sein Wort erscheinen, damit einige hören möchten, er erweckte Theodor Herzl, einen Juden, der sein Volk liebte und ihm gerne diente. Herzl sagte: "Das Elend der Juden ist die Triebkraft für den Entwurf des Planes für den Zionismus."

Es war dieses Geräusch und Getöse der Verfolgung und Agitation, dass die Knochen nämlich die Judenschaft der Erde, veranlasste, zusammenzurücken und das Gerippe einer Organisation zu bilden, die auf die Rückkehr Israels nach Palästina und dem Wiederaufbau seiner Heimat hinarbeiten sollte.

Ein menschliches Skelett besteht aus 206 Knochen. Der Zionismus wurde in Basel in der Schweiz im Jahre 1897 als Körperschaft organisiert. Auf der Konferenz, die die Organisation in Leben rief, waren genau 206 Delegierte genau die Zahl der Knochen des menschlichen Körpers. Das war kein Zufall, sondern ein von Herrn angeordnet und zeigt, dass Gott die kleinsten Angelegenheiten bezüglich der Wiederherstellung der Juden anordnet, um sie zu sich zurückzuführen."

Als weiterer Zitat-Beleg dazu mal ein solches aus einem einschlägigen Artikel im „Goldenen Zeitalter" vom 15. 4. 1928:

„Viele Prophezeiungen sind in bildlicher Sprache gegeben: Der Prophet Hesekiel gebrauchte in seiner Prophezeiung von der Wiederherstellung Israels ein Bild von einem Tal verdorrter Gebeine. Sicherlich ist dies ein treffendes Bild für ein so lange verworfenes Volk. Gott ruft den Propheten und sagt: „Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine! Höret das Wort Jehovas! So spricht der Herr, Jehova, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, daß ihr lebendig werdet. Und ich werde Sehnen über euch legen und Fleisch über euch wachsen lassen und euch mit Haut überziehen, und ich werde Odem in euch legen, daß ihr lebendig werdet. Und ihr werdet wissen, daß ich Jehova bin." - Hesekiel 37: 4-6.

Dann zeigt der Prophet in bildlicher Sprache, wie sich die Prophezeiung erfüllt. Er sagt: „Und ich weissagte, wie mit geboten war. Da entstand ein Geräusch als ich weissagte, und siehe, ein Getöse; und die Gebeine rückten zusammen Gebein an Gebein."

Nicht selten gebraucht die Heilige Schrift den menschlichen Körper als ein Bild für eine Gesellschaft oder Körperschaft. ...

Die zusammengerückten Gebeine, die ein Skelett bilden, stellen darum das Skelett oder den Anfang einer Organisation dar. Die Juden hatten schon lange die Sehnsucht, in ihr Heimatland zurückzukehren, und zur bestimmten Zeit erweckte Gott Theodor Herzl und benützte ihn, die verdorrten Gebeine zusammenzubringen und eine Organisation zu bilden. Wie bekannt, enthält das menschliche Knochengerüst 206 Knochen. Auf dem ersten Zionistenkongreß zu Basel, der dazu bestimmt war, das Werk zu organisieren, waren 206 Delegierte, also ebensoviele wie Knochen in einem menschlichen Körper. Das ist kein bloßer Zufall, sondern es hilft uns dazu, die Prophezeiung zu verstehen. Der Zionismus war der Anfang einer Organisation, um die Juden in ihr Heimatland zurückzubringen."

Und dann vergleiche mal wie in der Ägide Russell’s (also noch in Band 7 „Schriftstudien") die gleiche Bibelstelle ausgelegt wurde

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Auflage 1925 Seite 742

„Pastor Russell war als das Gegenbild Hesekiels beauftragt, den über die ganze Welt zerstreuten und in der Zerstreuung unter dem sinnbildlichen Babylon, dem Christentum, befindlichen Hebräern zu verkündigen, daß das ganze Wort Gottes auf zwei für sie bestimmte große Segnungen hinweist: (1) auf die Neubelebung ihrer zionistischen Hoffnungen und die Verwirklichung dieser Hoffnungen durch das Wiedereinsammeln vieler Hebräer nach Jerusalem, und ferner dadurch, daß dort die Grundlage für die weltweite Herrschaft des Königreiches Gottes über die ganze Erde gelegt werden soll, in welches Königreich Gottes alle wahren Israeliten der ganzen Welt, wo sie auch immer sind, aus dem sinnbildlichen Babylon eingesammelt werden sollen; ...“

Die gleiche Stelle in der Auflage 1918 (dort Seite 477)

„Pastor Russell als Hesekiels Gegenbild war beauftragt, den Juden, welche in der ganzen Welt zerstreut sind und in der Knechtschaft des sinnbildlichen Babylon (der Christenheit) sind, das ganze Wort Gottes zu verkündigen, welches in zwei großen Verheißungen gipfelt, betreffend 1. Die Wiederbelebung der zionistischen Hoffnung und deren Verwirklichung in dem versammeln vieler Juden in Jerusalem und die Gründung einer weltenweiten Herrschaft der Juden über die ganze Erde, in welche alle Juden aus dem sinnbildlichen Babylon herausgesammelt werden, aus aller Welt, wo immer sie auch sein werden ...“

Namentlich der Passus von der weltenweiten Herrschaft der Juden über die ganze Erde, war für die zeitgenössischen Antisemiten und ihre kirchlichen Schleppenträger, das "gefunde Fressen", dann in der Auflage 1925 etwas entschärft.

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Auflage 1925 Seite 747

Wo jetzt noch dunkel wohnt,
Wird`s licht einst werden;
Wo jetzt die Sünde thront,
Auf dieser Erden,
Wird einst Gerechtigkeit
Völlig und alle Zeit,
Ja, bis in Ewigkeit,
Gegründet werden.

Gedichttext in der Auflage 1918 (dort S. 480) nicht enthalten.

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Exkurs: Die vom "Tagesanbruch" veranstalteten (deutschsprachigen) Nachdrucke der "Schriftststudien" Band 1 - 6.

Hinweis nachfolgende Angaben basieren auf vorhandene Privatexemplare selbiger, Während den von der Wachtturmgesellschaft veranstalteten Ausgabe bedingt, durch schlechtere Papierqualität, mittlerweile schon Zersetzungserscheinungen, namentlich der in den frühen 1920er Jahren gedruckten Ausgaben, bescheinigt werden muss, ist die Papierqualität der Tagesanbruch-Ausgaben eindeutig besser.

Andererseits erweisen sich dortige Impressums-Angaben bzw. ihr (teilweise) Nicht vorhandensein, als problematisch.

Band I "Der göttliche Plan der Zeitalter" 399 Seiten + Zeitalterkarte im Anhang. Gedruckt in heute üblichen Schrifttypen (keine Frakturschrift also, was ja für die WTG-Ausgaben der Fall ist. Im Impressum auch die Angaben:

Printed in U.S.A.

Dawn Bible Students Association, East Rutherford, N.J.. Ohne das Russell-Vorwort vom Oktober 1916. Bibliotheks-Nachweis auch: Zentralbibliothek Zürich:

FB 8644-1

Band II "Die Zeit ist herbeigekommen" muss offenbar als Sonderfall bewertet werden

In der Zentralbibliothek Zürich vorhanden (FB 8644-2) eine gekürzte Ausgabe (nur 166 Seiten Umfang), gedruckt in den USA, wie vorstehend, zusätzlich auf Seite 4 die Angabe enthaltend

"Tagesanbruch-Literatur Gemeinnützige G.m.b.H, Berlin-Friedenau, Menzelstraße 2" (letztere Adressangabe war aber nur für Anfang der 1950er Jahre zutreffend)

Offenbar gibt es aber als Photomechanischer Nachdruck noch eine weitere Ausgabe (1916) davon. Die jedoch ohne irgendwelche Tagesanbruch-typische Impressusangaben. 366 Seiten in Frakturschrift, zuzüglich Russell-Vorwort von Oktober 1916 in normaler Schrift. Zuzüglich (nach S. 362, nicht Seitennumeriert in Normalschrift den auch aus den WTG-Ausgaben bekannten Anhang weiter: einschließlich nicht nummerierte Werbetexte, der WTG Barmen. . Die Unterstellung, vom Tagesaanbruch veranstaltet, kann in diesem Falle nur mittels der guten Papierqualität begründet werden, und eben das weitere Bände auch vom Tagesanbruch neu aufgelegt wurden

Mit enthalten in dieser Ausgabe:

"Anmerkunen zu Band II der Schriftstudien "Die Zeit ist herbeigekommen". Selbige enden mit dem Satz;

"Die Anmerkungen beziehen sich auf den englischen Band II der Schriftstudien in der Ausgabe 1916". Selbige seien hier denn mal mit vorgestellt..

Band 3 "Dein Königreich komme 366 Seiten + nicht numerierter Anhang, in Frakturschrift, mit Russell-Vorwort vom Oktober 1916

Mit vorgenannten USA-Tagesanbruch-Impressumsangaben.

Band 4 "Der Krieg von Harmagedon" 536 Seiten in Frakturschrift. Mit Russell-Votwort, Oktober 1916.

Mit vorgenannten USA-Tagesanbruch-Impressumsangaben. und der deutschen (auch nicht mehr aktuellen) Anschrift "Tagesanbruch Bibelstudien-Vereinigung, 78 Freiburg i. Br., Sachsenstr. 12"

Die Deutsche Bücherei Leipzig, ordnet ihr vorhandenes Exemplar (SA 35549-4) zeitlich dem Jahre 1957 zu.

Band 5 "Die Versöhnung des Menschen mit Gott" 476 Seiten in Frakturschrift. Mit Russell-Votwort, Oktober 1916.

Mit vorgenannten USA-Tagesanbruch-Impressumsangaben.

Mit (eingeklebt) der deutschen auch wohl nicht mehr aktuellen Adressangabe:

"Tagesanbruch Bibelstudien-Vereinigung, Postfach 4, 8567 Neunkirchen am Sand"

Band 6 "Die neue Schöpfung" 733 Seiten, Frakturschrift

Mit vorgenannten USA-Tagesanbruch-Impressumsangaben.

Mit vorgenannter deutscher (nicht mehr aktueller) Adressangabe:

"Tagesanbruch-Literatur Gemeinnützige G.m.b.H, Berlin-Friednau, Menzelstraße 2"

(Vorhanden auch in: Zentralbibliothek Zürich FB 8644-6)

Noch ein weiterer Exkurs:

Herr Russell bekommt Sorgen!

Infolge nicht erfüllter wirtschaftlicher Erwartungen, war die Deutschsprachige Ausgabe von „Zions Wacht Turm und Verkünder der Gegenwart Christi", die auf dem Titelblatt als Nummer 26 bezeichnet wird, und die Datumsangabe Juli - September 1900 trägt, die vorerst letzte Ausgabe welche vom Verlag der Watch Tower Bible and Tract Society Deutschsprachig publiziert wurde. Sie nennt als Verlagsorts-Angabe: Allegheny, Pa., U. S. A.

Als deutsche Versandstelle nennt sie: „Schwester Marg. Giesecke, Bremen W., Nordstr."

Innerorganisatorische Ernüchterungen bewirkten dann das die nächste Deutschsprachige Ausgabe von „Zions Wacht Turm" (welche in einschlägigen Privat-Sammler-Beständen nachweisbar ist), die vom Juli-September 1902 ist. Selbige nennt als Erscheinungsort erstmals Allegheny und Elberfeld.

Als deutschen Hilfsredakteur nennt diese Ausgabe Otto A. Kötitz, welcher inzwischen von den U.S.A. nach Deutschland übergesiedelt war (was 1900 noch nicht der Fall war).

In dieser offenbaren Schwächephase des „Zions Wacht Turm" begannen in der Schweiz, die Übersetzer von „Millenium Tages Anbruch" (Band 2,3,4 und 5) ab Herbst 1902 (in Thun Schweiz), eine eigene Zeitschrift zu realisieren, welche sie betitelten „’Die Aussicht’ Verkünder der Gegenwart Christi".

Die erste Auflage des Handwörterbuches „Die Religion in Geschichte und Gegenwart" (Band I Sp. 168 ) nennt noch ausdrücklich die „Aussicht" mit bei ihrer Beschreibung der „Milleniums-Adventisten" (sicherlich keine korrekte Bezeichnung, noch andere Ungenauigkeiten lassen sich in jenem RGG-Artikel nachweisen).

In späteren Rückblicken erläutert dann die „Aussicht", Russell habe es ihr verweigert den Namen „Zions Wacht Turm" führen zu dürfen. Damit begann eine allmähliche Trennung. Namentlich wollte es Russell nicht zugestehen, dass jene Schweizer Kreise auch eigene Artikel verfassten.

Als Russells Schwiegersohn E. C. Henninges (Ehemann seiner Stieftochter Rose Ball) in späteren Jahren vom fernen Australien schismatische Tendenzen betrieb, stellte sich die „Aussicht" eindeutig hinter Henninges. Damit vertieften sich diese Gegensätze immer mehr, die anfänglich so noch nicht gegeben waren.

http://www.imagebam.com/image/dbf701211200

Ab 1904 aktivierte Russell dann - im Vergleich zu früher - auch mächtig den deutschen „Zions Wacht Turm" (welcher nun erstmalig, Deutschsprachig auch monatlich erschien) was zusätzlich zur Verschärfung der Konkurrenzsituation beitrug.

Russell ließ auch die Bände 2, 3, 4 und 5 von „Millenium Tagesanbruch" Deutschsprachig neu übersetzen, unter dem nun veränderten Serientitel „Schriftstudien". Damit entfielen auch die Vorworte, welche den Anteil an der deutschen Übersetzung der Bände 2, 3, 4 und 5 (in der Variante „Milleniums Tagesanbruch") durch jene Kreise um die „Aussicht" dokumentierten.

Politik vieler wissenschaftlicher Bibliotheken (auch um die Jahrhundertwende noch, war es (mit Ausnahme der aber erst später gegründeten Deutschen Bücherei in Leipzig); keinesfalls „Vollständigkeit" als Sammlungsziel zu definieren, sondern nur den Grundsatz der Relevanz. Damit entfiel schon mal einiges als „Nicht Sammlungswürdig". Das traf auch die Bände des „Millenium Tagesanbruch".

Ein „Zwitterbeispiel" lässt sich dennoch benennen. Die 1908 erschienene Auflage der „Schriftstudien". Band 5.

Die Berliner Staatsbibliothek (damals noch „Preußische Staatsbibliothek") ordnete den Signaturmäßig ihrer sogenannten „Nebenreihe" zu, um damit zu dokumentieren. Aus ihrer Sicht eigentlich nicht Sammlungswürdig.

In selbigem liest man als Vorwort zur deutschen Ausgabe (S. 9f.) auch:

„Unsere lieben Geschwister deutscher Zunge werden uns als den Übersetzern dieses Buches wohl gestatten, dem Vorstehenden (Russells eigenes Vorwort) auch noch ein Wort beizufügen. Eure im Herrn und seinem Dienst verbundenen Ed. Pillichody und Gustav Baumann."

 

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