Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Die Württemberger "Schlange"

Eine wohl etwas ungewöhnliche Vokabel im Titel dieser Broschüre aus den Anfang der 1950-er Jahre. Was versteht dieser Verfasser darunter. Seine Definition:

"Die im Zeichen der Schlange stehen, sind Menschen, die sein wollen wie Gott. Dieses Seinwollen wie Gott war und bleibt der große Sündenfall ... Sie wollen Gottes, des Herrn aller Herren und Königs aller Könige Gedanken und Wege durchschaut haben, und sie maßen sich an, Gottes geheime Pläne bis auf das letzte Jahr genau mit dem Rechenstift berechnen zu können."

Hmm, mag man dazu nur sagen. Man merkt dem Verfasser an, bei der Wahl seiner Vokabeln. Er ist Theologe. Er will die offenkundigen Irrtümer dergestalt eliminiert wissen, indem er sich darauf beruft, es sei geheim, was Gott da so vorhabe.

Wieder nur ein hmm als Antwort darauf. Wen diese Art Argumentation "befriedigt", der mag es meinetwegen so halten. Mich "befriedigt" solcherart allerdings nicht. Damit ist keineswegs gesagt, dass die Endzeitberechnungen der "Bibelforscherei" "akzeptabel" wären. Mitnichten sind sie das. Die Frage die zu stellen ist, welche Konsequenzen müssen aus diesen Irrtümern gezogen werden? Besagter Herr, gar noch mit einem Doktortitel sich schmückend meint sich auf "geheime Pläne Gottes" zurückziehen zu können. Andere werden das "Pferd etwas anders aufzäumen" und sagen: Da liegt ein grundsätzlicher Irrtum vor! Dieser wird keineswegs durch angeblich "geheime Pläne" aus der Welt geschafft.

Aber natürlich geht das ans "eingemachte". Mit letzterer These kann man sich wohl kaum noch als "Theologe" bezeichnen. Also bleibt diesen Herren in der Tat wohl bloß ihr Ausweg der "geheimen Pläne Gottes". Es ist klar, dass es bei diesem Dissens keine Überbrückung gibt, und geben kann. Aus vorstehendem ist ersichtlich, dass die Position dieses Lic. Dr. nicht die meinige ist. Aus diesem Grund könnte ich seine Broschüre auch jederzeit entbehren.

Er ist auch in anderer Beziehung ungenau. So behauptet er etwa, dass Rutherford's Fürstenvilla "Beth Sarim" schon 1925 bestanden hätte. Dies ist sachlich falsch. Die wurde erst 1929 gebaut. Aber bedenkenswert erscheint mir schon seine auch getätigte Aussage zu sein. Das die 1931-er Umbenennung der Bibelforscherei in "Zeugen Jehovas", auch einen "Schlusstrich" unter das 1925-Kapitel setzen sollte. Nach dem Motto. Das war doch eine "ganz andere Organisation", die das verkündigt hat. Damit "haben wir doch nichts mit zu tun".

Geppert habe ich eben bezichtigt ungenau zu sein. Er ist es auch noch in einem anderen Punkt. Er bringt Zitate aus der WTG-Literatur, ohne hinzuzufügen, dass gerade jene von ihm gebrachten Zitate, nach 1945 keine Gültigkeit mehr hatten. Er berücksichtigt also nicht, was die Zeugen selbst als "Schnee von gestern" notfalls bezeichnen, wenn sie es denn nicht vorziehen lieber mit schweigen, das entsprechende "auszusitzen". Er stellt diese Zitate so dar, als wären sie noch heute aktuelle Zeugenlehre. Sind sie aber nicht.

Gerade aber darin bietet sich auch die Chance einmal rückzufragen; an die Adresse. Wo bitte schön habt ihr euch in eurer Literatur nach 1945 eindeutig von diesen früheren Aussagen distanziert? Es wird um Namen und Seitenangabe gebeten, wo denn eine eindeutige Distanzierung davon nachlesbar wäre. Und jetzt kommt das Bezeichnende: Nur Gestottere seitens der Zeugen Jehovas! Aber keine eindeutigen Distanzierungsnachweise!"

So mag denn auch einmal zitiert werden, was genannter Autor als noch "aktuelle" Zeugen Jehovas-Lehre darstellte:

Nun zur Sache: Wohl um sich interessant und die Leute auf sich aufmerksam zu machen, wollen Jehovas Zeugen beweisen, daß in der Bibel, Buch Hiob, schon unsere modernen Maschinen mit Dampfantrieb prophezeit seien. Durch sogenannte "Ernste Bibelforschung" sei dies aus Hiob 40, 15-18.21 zu beweisen. Es heißt an dieser Stelle wörtlich:

"Siehe da, den Behemoth, den ich dir gemacht habe. Er frißt Gras wie ein Ochse. Siehe, seine Kraft ist in seinen Lenden und sein Vermögen in den Sehnen seines Bauches. Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder. Die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten. Seine Knochen sind wie eherne Röhren. Seine Gebeine sind wie eiserne Stäbe ... Er liegt gern im Schatten im Rohr und im Schlamm verborgen."

Das also sei Prophezeiung unserer modernen Dampfturbine und D-Zug-Lokomotiven, soweit sie mit Dampf betrieben werden. "Ernste Bibelforschung" hat diese gewaltige Entdeckung gemacht. In Wirklichkeit heißt Behemoth zu deutsch etwa: mächtig starkes Tier. Das Nilpferd ist hier gemeint. Es ist ein pflanzenfressendes Ungetüm, hat sehr starke Knochen und liebt Wasser, Schatten und Schlamm. Urteile selbst, lieber Leser, über den Ernst jener angeblich "Ernsten Bibelforschung". Merkst du hier, wie drollig, wie spöttisch und witzig, in Wirklichkeit aber lästerlich jene angeblich Ernsten mit der Bibel verfahren. Vielleicht bist du ein argloser, ja ein ganz harmloser Kritiker und sagst dir im Stillen: Aber das kann doch gar nicht sein. Diese sogenannten Ernsten Bibelforscher müssen ja ihre Anhänger für halbe Kinder oder für ganze Narren halten, wenn sie ihnen weismachen wollen: In dieser Bibelstelle sei die moderne Maschine mit Dampfkraft prophezeit. Das ist doch ganz unvorstellbar. Diese Zeugen Jehovas müssen doch damit rechnen, daß die Leute zu Hause die Bibel aufschlagen und nachsehen, was da gesagt ist. Dann merken doch die Leute den ganzen Schwindel und fallen entweder ab oder werden nie Zeugen Jehovas.

Ja, so könnte und müßte man meinen. Aber die hohen Herren von Jehovas Zeugen sind bessere Menschenkenner als du, lieber argloser und vernünftiger Leser. Sie rechnen damit, daß 80 % der Leute urteilslos sind, eben nicht die Bibel aufschlagen und den begeisterten Reden voll fanatischer Glut gern glauben. Daß der Rest, eben die übrigen 20 %, die Bibel aufschlagen und lachen, interessiert jene hohen Herren und guten Propaganda-Leute nicht. Unter jenen 80% suchen sie Anhang zu finden, unter den 80% derjenigen, die sich überhaupt für die ganze Sache der Zeugen Jehovas interessieren, schnell begeistert sind und wirklich sogar die tollsten Sachen gern und tapfer glauben. An den 20% Kritischen, Mißtrauischen, die mit nüchternem Verstand in der Bibel forschen und es klipp und klar haben wollen, was behauptet wird, haben jene Propagandisten von Jehovas Zeugen überhaupt kein Interesse. Ganz ebenso geht man bei jeder Propaganda vor. Niemals rechnet man hier mit 100% Erfolg. Man rechnet, kurz und klar geredet, stets mit der Tatsache, daß die leicht Beeinflußbaren und daß vor allem die Einfältigen viel viel zahlreicher sind als die klugen und überlegten Leute, daß die Arglosen zahlreicher sind als die Kritischen, daß also die Törichten nicht aufhören, die Mehrzahl zu sein. So urteilt auch jene Propaganda. Daher wagt sie die kecke Rede: Das Nilpferd oder Behemoth aus Hiob 40, 15-18.21 ist Prophezeiung auf die moderne Dampfturbine und D-Zug-Lok. Spricht man Jehovas Zeugen auf solche komische Art von Bibelforschung hin an, sagen sie: Ja, um das zu begreifen, braucht man eben den Sinn oder die Fähigkeit für vernünftige Erkenntnis. Diesen besitzen wir als Jehovas Zeugen. Daher sind auch wir allein fähig, hinter den Worten den vernünftigen Sinn zu ermitteln, hinter dem Nilperd also die Dampfmaschine. Unser großer Prophet, der amerikanische Großkaufmann Russell, empfing als erster von Jehova diese Erleuchtung des Geistes zu solcher "ernsten Bibelforschung". Er konnte daher auch die geheimsten Pläne Gottes erraten und sogar auf das Jahr genau ausrechnen, was Gott sich vorgenommen hat. Gottes Gedanken sind seine Gedanken geworden. Genau ebenso erleuchtet aber sind auch wir, Jehovas Zeugen.

Natürlich kann hinter der Dampfmaschine nicht das Flugzeug und der Zeppelin zurückstehen. Auch diese modernen Apparate seien in der Bibel prophezeit. Ihr Prophet sei Jesaja, Kapitel 60, Vers 8. Um den abgrundtiefen Wahnwitz solcher Phantastereien ans Licht zu bringen, wollen wir den Zusammenhang dieser Stelle Jes. 60,8 kurz erläutern. Wenn man die sogenannten Ernsten Bibelforscher, Jehovas Zeugen, mit ihrem Mißbrauch der Bibel vernichtend treffen will, muß man immer nach dem Zusammenhang fragen, in dem ihre Bibelsprüche als ihr Arbeitswerkzeug stehen. Ihr Rezept ist nämlich höchst einfach. Sie reißen einen Bibelspruch aus dem Zusammenhang heraus und sagen dann: Hier steht die Prophezeiung für dies und das. Wer es nicht erkennt, versteht nichts von "Ernster Bibelforschung". Noch einen zweiten Rat gilt es zu beherzigen, lieber Leser. Frage immer: Wo steht in eurem herausgerissenen Bibelspruch klipp und klar, was ihr beweisen wollt? Und drittens: Laß dich nicht beeindrucken, wenn vor dir ein Zeuge Jehovas mit Bibelsprüchen jongliert, wie im Zirkus ein Jongleur mit Kaffeetassen, Biergläsern oder Bällen. Es handelt sich immer nur um eine kleine Schar von herausgerissenen Bibelsprüchen, die mit Blitzesschnelle vor deinem geistigen Auge jongliert werden. Immer nur fragen: Was sagt der Zusammenhang und was sagt dein herausgerissener Bibelspruch klipp und klar? Dieses Rezept gilt gegenüber allen Sekten. Es wirkt immer.

In jener Stelle Jes. 60,8 steht etwas vom Fliegen. Also sei dort das Flugzeug und der Zeppelin prophezeit. Die Stelle heißt wörtlich: "Wer sind die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenstern?" Natürlich nur Flugzeug und Zeppelin, wissen Jehovas Zeugen, als gäbe es auf der Welt sonst nichts, was in der Luft fliegt außer den Wolken, den Tauben, den Flugzeugen und den Zeppelinen. In allerneuster Zeit könnte man auch noch sagen: die Raketengeschosse V 1 und V 2. So wären diese auch durch Jes. 60,8 prophezeit, denn diese flogen auch durch die Luft wie die Wolken und Tauben.

Was aber sagt der Zusammenhang? In Jes. 60, 2b steht: "Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir." Um dies zu erläutern, schwelgt der Prophet Gottes geradezu in herrlichen Bildern und Gleichnissen. Seine Sprache ist die Gleichnissprache. Das wird auf den ersten Blick klar. Er will sagen: Einst werde es Wonne über Wonne und Freude über Freude geben. Er meint göttliche Wirklichkeit. Darüber spricht er in Gleichnissen. So hat auch Jesus in den Gleichnissen vom Säemann, vom Fischnetz; von dem verlorenen Groschen göttliche Wirklichkeit dargestellt. Um den Reichtum an Freude in Gottes Reich wiederzugeben, schreibt der Prophet in Jes. 60,6: "Die Menge der Kamele wird dich bedecken. Sie werden ... Gold und Weihrauch bringen und des Herrn Lob verkündigen." Das ist natürlich Gleichnisrede. Der Prophet will doch nicht etwa sagen: Die Kamele werden plötzlich anfangen zu sprechen, weil dort steht: "Sie werden des Herrn Lob verkündigen". Alles ist Gleichnisrede, nicht Wirklichkeitsrede. Das ist hier völlig klar. Ebenso heißt es gleichnishaft, daß auch in den Lüften dieselbe Freude herrschen wird wie auf dem festen Lande. So fragt der Prophet: "Wer sind die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenstern?" Wie auf der Erde die Kamele, sind in den Lüften die Vogelscharen Ausdruck der Freude und des Jubels. Aber Jehovas Zeugen, die sich hier als Ernste Bibelforscher" anbieten, wissen es besser: Ja, seht, liebe Leute, hier ist von dem Propheten Flugzeug und Zeppelin prophezeit. Man muß es nur richtig verstehen. Ganz eindeutig ist doch hier vom Fliegen die Rede. Zeppelin und Flugzeug fliegen ja doch. Das kann niemand bestreiten. Also, liebe Leute, hier die Prophezeiung. Und wir, die "Ernsten Bibelforscher" haben sie als erste entdeckt.

Wenn aber Dampfmaschine, Zeppelin und Flugzeug prophezeit sind, darf natürlich auch das Radio nicht fehlen. Und schon ist die Stelle gefunden. Jehovas Zeugen sind die Entdecker. Wo steht die Stelle? - Hiob 38, 34-35. Wir sind nicht arglos gutgläubig und einfältig und schlagen daher diese Stelle auf. Dort steht als Gottes Frage an Hiob: "Kannst du deine Stimme zu den Wolken erheben, daß dich die Menge des Wassers bedecke? Kannst du die Blitze auslassen, daß sie hinfahren und sprechen zu dir: Hier sind wir?"

Was sagt der Zusammenhang? Gott, der Herr, spricht zu Hiob und macht ihm klar, ein wie kleiner Erdenwurm er ist, wie gewaltig groß aber die Macht seines Schöpfergottes vor ihm steht. Vor jener Stelle heißt es: "Kannst du den Morgenstern hervorbringen?" Und immer wieder Fragen dieser Art. Der Sinn ist klar. Die Antwort heißt immer nur: Nein, du Hiob, kannst das alles nicht tun. Du bist nicht der allmächtige Schöpfer, sondern ein Geschöpf. Man wundert sich, daß nicht jene ernsthaft drolligen Bibelforscher sagen: Hier ist auch der Blitzableiter prophezeit, weil ja etwas vom Blitz vorkommt. Wo das Wort "fliegen" vorkommt, sagen sie, Zeppelin und Flugzeug seien prophezeit. Wo etwas von der Stimme gesagt ist, sagen sie, das Radio sei prophezeit. So müßte auch der Blitzableiter in dem Wort Blitz prophezeit sein und der Fernsehapparat, wo das Wort "sehen" in der Bibel vorkommt. Soll man zu all dieser Bibelforscherei, die sich selbst den klingenden Namen "Ernste Bibelforschung" gibt und mit diesem Propaganda-Trick Eindruck auf die Einfältigen machen will, noch ein Wort verlieren? Wir dürfen es mit den übrigen Prophezeiungen, die die erleuchteten Zeugen Jehovas in der Bibel gemacht haben, kurz zu Ende bringen.

Da ist unser gesamtes Eisenbahnwesen mit Personen- und Güterzügen, mit Eil-, D- und Blitzzügen. Auch hier wissen Jehovas erleuchtete Zeugen etwas von biblischer Prophezeiung. Bitte, lieber Leser, in Prophet Nahum 2, 4-5 steht es. Aber wehe denen, die aufschlagen und dort die Eisenbahn suchen. In Prophet Nahum ist der Untergang Ninives, der großen Heidenstadt, angekündigt. Es ist eine Droh- und Gerichtspredigt. Da heißt es also in Nahum 2, 4-5: "Die Schilde seiner Starken sind rot, sein Heervolk glänzt wie Purpur, seine Wagen leuchten wie Feuer, wenn es sich rüstet. Ihre Spieße beben. Die Wagen rollen auf den Gassen und rasseln auf den Straßen. Sie glänzen wie Fackeln und fahren einher wie die Blitze." Das also ist die Prophezeiung der modernen Eisenbahn. Und es gibt tatsächlich Leute, die das glauben und die Klugheit und Bibelkenntnis jener ernsthaft drolligen Bibelforscher neuer Art anstaunen. Man möchte schier beinahe fragen, ob nicht auch die rote Mütze der Fahrdienstleiter bei der Eisenbahn prophezeit sei. Rot ist rot, hier die Mütze, dort die roten Schilde. Es paßt. Und man fragt, warum nicht bei dem Propheten Nahum an dieser Stelle die Feuerwehr alter Art prophezeit sei. Ihre Wagen rollten ja auf den Gassen und rasselten auf den Straßen. Bei gutem Putz aller Messingteile und leuchtendem Sonnenschein glänzten ihre Geräte wie die Fackeln. Noch besser aber würde alles auf rot angestrichene Panzer oder eine rot angestrichene Straßenwalze mit Dampfbetrieb passen. Vielleicht haben jene drollig-ernsten Bibelforscher auch an Panzer oder Straßenwalze gedacht, sich aber dann für die Eisenbahn entschieden, weil er bei dieser, wenn zwar nicht immer, so doch oft ganz gut paßt: "Sie fahren einher wie die Blitze." Blitz paßt auch gut zu "Blitzzug", den es ja bei der Eisenbahn gibt. Also blieben wohl Jehovas drollig-ernste Bibelforscher bei "Eisenbahn".

Du wirst vielleicht lächeln, lieber Leser, wenn du das alles hier liest. Als bibelstrenger Christ wirst du aber nur mit einem Auge lächeln können, und das andere wird weinen müssen bei dem Anblick solcher Verwüstung, die hier klaren Gottesworten widerfährt. Allzu furchtbar ist es ja, wie hier die hohen Herren den kleinen, einfältigen, aber gewiß hochanständigen Zeugen Jehovas das Wort Gottes zum Gelächter machen. Es steckt etwas Satanisches hinter solchem Treiben. Wehe aber denen, die solchen Verwüstern des Bibelwortes den Rücken stärken, indem sie mitmachen und sogar mitwerden und sich selbst um jede gesunde Überlegung bringen lassen.

Ganz kurz noch einige andere Kostproben: Bei dem Propheten Joel steht viel von einer gewaltigen Drohung: Joel 2, 1b und 2: "Der Tag des Herrn kommt und ist nahe: ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, gleichwie sich die Morgenröte ausbreitet über die Berge, kommt ein großes, mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen und hinfort nicht sein wird zu ewigen Zeiten für und für."

Ja, wer ist das?, fragen Jehovas Zeugen und wissen sofort die Antwort: Das ist "die gelbe Gefahr". Chinesen und Mongolen sind diese furchtbaren Krieger, von denen in den folgenden Versen die Rede ist. Hier sei die berühmte "gelbe Gefahr" für Europa prophezeit. So also reden sie bei uns. Was aber mögen sie in China zu dieser Bibelstelle sagen? Wahrscheinlich sagen sie dort: die japanische Gefahr. Und in Nord-Korea wohl nach dem gleichen Rezept die süd-koreanische und in Süd-Korea die nord-koreanische Gefahr??? Diese Auslegung jener sogenannten "Ernsten Bibelforscher" wird darum zu einer Lächerlichkeit, weil ja der Prophet von Heuschreckenschwärmen spricht. Sie werden kommen, meint der Prophet, wie ein feindliches Kriegsheer. Jede Mauer überwinden sie leicht. Verderben, Vernichtung ist auf ihren Spuren. Noch heute kennen wir im Morgenland den Schrecken der Heuschreckenplagen, gegen die sogar modernste Bekämpfungsmittel nichts ausrichten. Zur Zeit des Propheten waren sie ein furchtbarer Schrecken. Jehovas Zeugen machen bei uns kurzerhand "die gelbe Gefahr" daraus. Natürlich ist die Rede des Propheten Gottes hier Gleichnisrede für den Gerichtstag Gottes. Jehovas Zeugen verwandeln diese Gleichnisrede in Wirklichkeitsrede und verwandeln die Heuschrecken in Mongolen und Chinesen vor den Ohren der Deutschen.

Andererseits nennen sich Jehovas Zeugen selbst die prophezeiten Heuschrecken aus Prophet Joel, weil sie wie die Heuschrecken uneingeladen in alle Häuser eindringen, um Propaganda zu treiben. Wo also der Prophet Gottes wirklich von Heuschrecken spricht, verwandeln sie die Wirklichkeitsrede für sich selbst in Gleichnisrede. Sie machen es immer so, wie es ihnen am besten paßt.

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