Re: Austrittserklärung


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Bianca am 25. August 2004 22:20:09:

Als Antwort auf: Re: Austrittserklärung geschrieben von Drahbeck am 25. August 2004 13:14:53:

Hallo Drahbeck,
als ich die ZJ freiwillig verließ, nahm ich nach kurzer Zeit Kontakt zu einigen Ausstieg Initiativgruppen auf. Sie gratulierten zum Ausstieg und wollten sofort Infos.
Ich erzählte über mich.. War auch froh Verständnis zu finden.
Nachdem ich kurz geschildert hatte, bat man mich an Fernsehinterviews teilzunehmen, mit bestimmten Rechtsanwälten Kontakt aufzunehmen und an Sonderprogrammpunkten mitzuwirken.
Hätte ich zugesagt und gehört, würdest du evt., mich und meinen Fall "aufgebauscht" im Internet und vor Gerichten finden.
Früher oder später suchen viele EX Rat und melden sich bei Ausstieg Initiativen.
Man muss gut aufpassen, dass man sich nicht plötzlich in dem Krieg befindet, den oft in Wirklichkeit Manche von den Aussieg Initiativen gegen die WTG führen. Ich hatte das Empfinden, dass das was aber aus mir werden könnte, recht egal war.
Ich entschied mich nicht an die Öffentlichkeit zu gehen.
Das war gut so. Ich hätte mehr verlieren können als gewinnen. Ich habe mich auf das Jetzt und die Zukunft konzentriert als auf die Vergangenheit.
Ausserdem ist meiner Ansicht nach die WTG nicht verantwortlich für das, was mich betraf. Würde ich näher erzählen, würden mich so mancher wiedererkennen.
Nicht in die Öffentlichkeit zu gehen, kann auch Schutz bedeuten. Wieviele gehen mit ihren RA in die Öffentlichkeit, führen Prozesse und was hat es ihnen letztendlich eingebracht? Viele fühlten sich noch mehr gepeinigt oder haben ihren Prozess verloren. Die Prozesse haben einzelnen Ex ZJ gegen die WTG sehr wenig eingebracht. Die Anwälte der WTG gehen durch alle Instanzen durch, mit welchem Geld soll das aber ein einzelner ZJ tun? Ausserdem wird der WTG viel vorgeworfen, was auch nicht stimmt.

So manches wird sofort dramatisiert und ausgeschlachtet.So wie in dem Fall-
Als ZJ und EX ZJ weiss man, dass alle persönlichen Unterlagen von verantwortlichen Ältesten aufbewahrt werden.
Bei einem Ausstieg sind die Ansprechpartner in der jeweiligen Versammlung anzusprechen, bzw. anzuschreiben.
Man muss nicht gleich nach Selters schreiben und mit Fristen und Anwälten, Öffentlihkeit drohen. Meines Erachten wäre das Ergebnis, das Gleiche gewesen, wenn man sofort an den entsprechenden Ältesten herangetreten wäre.
Bei Abernennung von Ältesten, Dienstamtsgehilfen, Pioniere, so weit ich weiss, wird doch unweigerlich Selters infomiert. DAs regeln die Verantwortlichen Ältesten.

Ich habe dieses Forum gefunden und bin froh, dass man hier als EX ZJ ohne Hassgefühle schreiben kann.
MAnche ZJ denken dass die meisten EX voller Hass gegen sie sind und viele EX können nicht verstehen, dass man keinen Hass gegen die Vergangenheit empfindet.
Letztendlich ist jede Aggression nur eine Aggression gegen sich selbst.
Als Opfer bleibt einem oft nur der WEg über entsprechende Kliniken, bis man erkennen kann, warum man überhaupt zum Opfer werden kann und wie man sich aus dieser Rolle befreien kann.
Aber wie du auch sagst, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er zur inneren Ruhe kommt. Für manche ist das der Weg über Gerichte.

Ich will niemanden zu nahe treten, auch hier wählt jeder selbst. Und jeder Fall und jede Erfahrung ist anderst.

Bianca


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