Re: Zensor Osch

 

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 18. August 2004 04:44:47:

Als Antwort auf: Re: Wikipedia geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2004 02:40:13:

Zu den Besonderheiten des Lexikonprojektes Wikipedia gehört auch, dass man Veränderungen im Detail nachvollziehen kann.
Seitens der Zeugen Jehovas tut sich da besonders ein unter dem Namen „Osch“ Mit-Schreibender hervor. Der nimmt es mit der Wahrheit manchmal nicht so genau; wie beispielsweise bei seiner unbewiesenen Behauptung, Gebhard sei zu DDR-Zeiten „hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter“ gewesen. Nachdem das als falsch gelöscht wurde, setzte „Osch“ es erneut ein. Faktenbeweise dafür konnte er allerdings erneut nicht beibringen. Folge erneutes löschen.

Jetzt hat „Osch“ sich insbesondere die Ausführungen über C. T. Russell zuletzt vorgenommen, und dabei seine massive Zensor-Handschrift offenbart. Es ist eine ganze Liste, was ihm da so alles nicht passt, was er gemäß seiner Schönredner-Technologie nicht länger gesagt wissen will.

Dazu gehören Aussagen wie beispielsweise die:

Russell entstammte materiell wohlhabenden Kreisen und investierte sein Vermögen für seine sich bildende Organisation. Ursprünglich in [Pittsburgh] (Pennsylvanien, USA) ansässig, wurde später (1909), als die Organisationsverfestigung bereits erfolgt, der Zentralsitz nach [Brooklyn], [New York (Bundesstaat)|New York], USA) verlegt.


Passen tut ihm offenbar auch nicht der Hinweis auf Barbour, wie nachfolgende „Osch“-Löschung verdeutlicht:

Sein "Damaskuserlebnis" trat ein, als er in einem "staubigen Lokal" eine Splittergruppe der von William Miller begründeten [Adventisten] näher kennenlernte. Diese "Second Adventisten" hatten dem Jahre [1874] als neuem Endzeitdatum zugefiebert. Davor gab es in dieser Gruppierung schon die ähnlichen Erwartungen für 1843/44. ... Mit N. H. Barbour, einem Vertreter dieser Gruppe, modifizierte er die [1874]-Erwartung in eine "geistige Wiederkunft Christi". - Das zusammen mit Barbour verfasste Buch "Drei Welten" (nur auf Englisch erschienen), wurde später, nachdem Russell sich wieder von Barbour getrennt, inhaltlich erweitert, und ist als "Schriftstudien" Band I noch heute bekannt. Weitere Bände folgten, wobei insbesondere das darin enthaltene 1914-Datum hervorhebenswert ist.


Genau dieses 1914-Datum, von den Zeugen Jehovas noch heute in frisierter Form verwendet, kann Zensor „Osch“ in unfrisierter Form offenbar nicht verkraften, wie auch durch seine nachfolgende Löschung ersichtlich:

Das 1914 Datum, in abgewandelter Form (bei Russell materiell-irdische Erwartungen) gilt noch heute bei den Zeugen Jehovas als grundlegendes Datum. Danach hätte in jenem Jahre Christus seine Macht im Himmel angetreten. Andere Daten Russells etwa, der Beginn der Endzeit im Jahre 1799 (ausgehend von dem Startdatum 539 zuzüglich 1260 = 1799) finden heute keine Verwendung mehr („Schriftstudien" Band II S. 288). ... Russell meinte später dazu: "Ich bekenne daher, dass ich sowohl den Adventisten, als auch anderen Denominationen Dank schulde." - Ebenfalls keine Verwendung mehr findet die flankierende Berechnung des 1914-Datums auch aus den Maßen der Großen Pyramide zu Gizeh:
Dieses Maß beträgt 1542 Zoll und gibt das Jahr 1542 v. Chr. als das Datum an jenem Punkte an. Dann, von diesem Punkte an, die 'Eingangs-Passage' h i n a b messend ... erfahren wir, daß es 3457 Zoll beträgt, welche 3457 Jahre symbolisieren, von dem obigen Datum, 1542 v. Chr. an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1915 n. Chr., als den Anfang der Zeit der Drangsal bezeichnend, an; denn 1542 v. Chr. und 1915 n. Chr. geben 3457 Jahre. So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1914 der CHRONOLOGISCHE Anfang der Zeit der Drangsal war, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird." („Schriftstudien" Band III, S. 330)


Zu den das „Osch’sche“ Missfallen findenden Sachen gehören auch die nachfolgenden Ausführungen:

Autoren, wie beispielsweise Alan Rogerson und Dietrich Hellmund, machen darauf aufmerksam, dass es einen Konkurrenzkampf in den unterschiedlichen Gruppen der Frühzeit gab. Russell gelang es, in den Besitz der Abonnentenkartei einer von Barbour geführten Zeitschrift zu gelangen, und selbigen seine eigene Zeitschrift "Zions Wachtturm" (heute "Der Wachtturm") zuzustellen. Aufgrund seiner materiellen Ressourcen hat Russell diesen Konkurrenzkampf dann gewonnen.
Wie schon der Name "Zions" andeutet, war er einer der theologischen Wegbereiter in der Neuzeit, der dem Volke [Israel] einen in der Bibel "vorhergesagten" endzeitlichen Rang zumisst. Dieser Aspekt sollte auch noch bis in die 1920er Jahre unter seinem Nachfolger [J. F. Rutherford] (etwa in dessen "Trost für die Juden") vorherrschen
Neben dem Ausgangsdatum [1874] orientierte er auf das Jahr [1914], welches nach anfänglicher Euphorie letztendlich doch in Depression der Bewegung umschlug. Erst [J. F. Rutherford] vermochte es dann, wieder das Ruder herumzureißen
Das Lexikon "Die Religion in Geschichte und Gegenwart" (1. Auflage) erwähnt auch die auf Russells Lehren sich gleichfalls stützenden Kreise in der Schweiz um die Zeitschrift "Die Aussicht" (seit 1902 erschienen), die mit die ersten Kreise auf dem europäischen Kontinent sind, die von ihm beeinflusst waren. Hier schon zeigten sich alsbald schismatische Tendenzen. Der "Aussicht"-Kreis wollte sein Blatt weiter selbständig redigieren. Russell bestand auf der Dominanz des "Zions Wachtturm". Die Tendenz, keine Selbstständigkeit neben sich zu dulden, sollte sich unter [J. F. Rutherford] noch verstärkt fortsetzen.


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