Geschrieben von Drahbeck am 05. August 2001 15:02:52:
Als Antwort auf: Re: Gelten die Warnungen Jesu nicht für Jehovas
Zeugen? geschrieben von Gerd am 09. Juni 2001 11:22:38:
Es ist mit Sicherheit nichts "neues", was im nachfolgenden Text mitgeteilt
wird. Dennoch: Auch in der WTG-Literatur gibt es xmalige Wiederholungen, jeweils
vielleicht etwas anders akzentuiert. Auch das nachfolgende Thema ist es durchaus wert,
gleichfalls "xmal" wiederholt zu werden!
WAS HATTE DIE WTG FÜR 1925 WIRKLICH GEPREDIGT?
(Entnommen aus CV 61)
Wir zitieren aus der WTG-Broschüre von 1920, "Millionen jetzt lebender Menschen
werden niemals sterben!", Seite 103/104, Ausgabe Brooklyn:
"Wir haben, wie zuvor dargelegt, überzeugende Beweise dafür, daß die alte
Ordnung der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und deshalb gänzlich vergehen wird, daß
die neue Ordnung hereinbricht, und daß das Jahr 1925 Zeuge der Auferstehung der
alttestamentlichen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaus der zertrümmerten
Weltordnung sein wird. Und gestützt auf diese Beweise ergibt sich der vernunftgemäße
Schluß, daß Millionen von Menschen, die jetzt auf der Erde leben, im Jahre 1925 noch auf
Erden sein werden. Somit müssen wir, gestützt auf die Verheißung, die in dem Worte
Gottes niedergelegt sind, zu dem positiven und unanfechtbaren Schluß kommen, daß
Millionen jetzt lebender Menschen niemals sterben werden".
In dem Buch "Der Weg zum Paradies", Brooklyn-Bern 1924, hieß es im Kapitel
11:
"Bei fortgeschrittenerem Bibelstudium werdet ihr finden, daß das Jahr 1925 n. Chr.
besonders von der Prophetie bezeichnet ist
Wir sollten darum kurz nach 1925, dem
letzten vorbildlichen Jubeljahr, die Auferweckung von Abel, Henoch, Noah, Melchisedek,
Abraham, Isaak, Jakob, Hiob, Moses, Samuel, David, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel,
Johannes dem Täufer und vielen anderen erwarten
Diese werden gewissermaßen auf
der Erde den Kern des neuen Königreiches bilden. Eines der ersten Dinge, die geschehen
müssen, wird sein, Jerusalem zur Hauptstadt der Welt herzurichten
Wenn Jerusalem
die Hauptstadt der Welt sein wird, muß es von dort eine schnelle Verbindung nach allen
Richtungen geben
Mittels der drahtlosen Telegraphie und des Radios können jetzt Botschaften um die
ganze Erde getragen werden, und bis die Fürsten auferstanden sein werden, werden diese
Erfindungen bedeutend vervollkommnet sein
Welch ein Vorrecht haben wir, gerade in
dieser Zeit zu leben, und das Ende der alten Ordnung und das Kommen der neuen Weltordnung
sehen zu dürfen!"
Als das Jahr 1924 sich dann dem Ende zuneigte, hieß es auf einmal im WT vom 15. Okt.
1924, S. 315:
"Es macht nichts aus, ob dieses Werk um 1925 vollendet ist oder etwas später
Kein Christ, der die Zeit, in welcher wir leben, versteht und wertschätzt, kann jetzt ein
ungebührliches Interesse an der Chronologie nehmen
Der Christ muß ausharren
und Ausharren bedeutet, daß er tätig sein muß."
Als das entscheidende Jahr 1925 gekommen und damit die Krise über die Versammlungen
hereingebrochen war, hieß es im WT vom 15. 3. 1925, S. 84 ff:
"Hat Gott seinen Vorsatz geändert? . . . Wir finden keine Schriftstelle als
Andeutung, daß er es getan hat . . . Was können wir deswegen vernünftigerweise für
1925 und die unmittelbar darauffolgenden Jahre erwarten? . . .
Wenn wir die Sache richtig gedeutet haben, so ist 1926 noch das Jahr für die Segnungen
Gottes, die dann beginnen sollen, zu den Nationen zu kommen. Was würde vernünftiger sein
als zu erwarten, daß 1925 ein sehr rühriges und tätiges Jahr
sein wird, indem
Gott ihre Ordnungen und Stellungen in dem Leibe regeln wird als Vorbereitung für ihr
Werk, das genau auf die Zeit mit den Nationen beginnen soll? Es würde deshalb vernünftig
scheinen, zu erwarten, daß 1925 ein Jahr schwerer Prüfungen für die einzelnen Glieder
sein wird
Ob dies nun die richtige Folgerung ist oder nicht, jedenfalls ist es eine
Tatsache, daß es Tausende der Geschwister gibt, die durch feurige Prüfungen
hindurchgehen, fast nach allen Richtungen hin
Diese scheinen kürzlich schnell
zugenommen zu haben, und jedes Glied des Leibes wird offenbar auf eine persönliche
Prüfung gestellt in bezug auf brüderliche Liebe, Glauben, Vertrauen, Gehorsam gegenüber
den Geboten Christi, geduldiges Ausharren, und fest für das einzutreten, was wir erlangt
haben, und gegen böse geistige Einflüsterungen und Beeinflussungen aller Arten. Es ist
ein Kampf bis zum Ende. Wir sehen somit, daß wir guten Grund haben, irgendwelche
Offenbarung göttlicher Führung zu erwarten, und einen Beweis, daß wir auf dem rechten
Wege sind und das rechte Werk um die rechte Zeit tun
Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, daß, wenn sie einen zukünftigen
Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen wie möglich auf
dieses Datum konzentrieren.
Das ist die Ursache vieler Sichtungen in der Vergangenheit gewesen
Die
Schwierigkeit war die, daß die Geschwister ihrer Einbildungskraft über jede vernünftige
Grenze hinaus freien Spielraum gaben, und daß, als ihre phantastischen Gebilde
zerplatzten, sie geneigt waren, alles und jedes fortzuwerfen
Wir mögen
vernünftigerweise erwarten, daß 1925 ein tätiges Jahr
sein wird, daß aber auch
der Widersacher in zunehmendem Maße tätig in seiner Feindschaft ist
Gegenwärtig
finden wir kein bestimmtes Datum über 1926 hinaus in der Schrift angezeigt
Viele von uns mögen während der Jahre 1925 und 1926 heimgerufen werden. Ob wir nun
gerufen werden, oder ob Jehova einige von uns hier für ein weiteres Werk lassen wird, was
macht das aus?"
Als dann allen klar war, daß 1925 nichts geschieht, hieß es dann im WT
vom 1. Okt. 1925 unter der bezeichnenden Überschrift "FLEISS UND INBRUNST":
"Gott ermuntert seine Söhne zum Fleiß und gebietet Fleiß.
Er blickt mit Ungnade auf Lässigkeit
Es ist zu erwarten, daß Satan versuchen
wird, dem Sinn einiger Geweihter den Gedanken nahezulegen, daß 1925 doch eigentlich ein
Ende des Werkes bringen sollte, und daß es deshalb unnütz für sie sei, noch etwas zu
tun
Weil 1925 ungefähr beendet ist und, wie wir glauben, viele Glieder der Kirche
noch auf Erden sind, möchten vielleicht einige dazu neigen, lässig mit Bezug auf die
Interessen des Königreiches und des Werkes zu werden, das noch zu tun ist. Hierin liegt
eine Gefahr
Das Ende des Jahres 1925 ist ungefähr gekommen.
Einige mögen erwartet haben, das Werk dieses Jahr unbedingt vollendet zu sehen
Wenn dem je so ist, liegt dann nicht ein gewisses Maß von Selbstsucht in einem solchen
Wunsch und solcher Erwartung?"
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