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Geschrieben von + am 02. Oktober 2006 23:42:06: Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
Hallo JZ! Danke für Eure Antworten. Wenn ich von Früher schreibe geht es mir einzig und allein um die Antwort
auf die Frage wie glaubwürdig sind HEUTE die Aussagen der Wachtturm Gesellschaft. Hierzu vorab ein klassisches deutsches Gedicht mit dem Titel Zweifel: -:::- Ha!, denkt er da in seinem Grimme: Er lauscht gespannten Angesichts - Er horcht noch inniger und fester: Wo wir an sich schon handeln richtig, Ja, wenn es klar in uns erschölle: Doch leider können wir vom Bösen Ist's die Antenne, sind's die Röhren, Ist's, weil von unbekanntem Punkt Der Mensch umschwirrt von so viel Wellen Gleichviel, ob er das Richtige tue, Wild wie ein Orchester, paukt die Wachtturm Gesellschaft ihre Pseudoweisheiten ihren
Schäfchen ein. Eingepeitscht auf eine große Idee aber davon später. Jetzt ein weiteres Zitat des stillen Lesers der mich bat nachfolgendes hier zu veröffentlichen. Wenn ich nachfolgendes Aussagenpaket hier einstelle, möchte ich eines vorweg in aller Deutlichkeit betonen. ZU JEDEM ZEITPUNKT in unserer jungen Kirchengeschichte behaupteten wir dass man SOFORT
bei seinem Tod in den Himmel auffährt. Wahrlich ich sage Dir: HEUTE wirst Du mit mir im Paradiese sein. Wenn man sich hier also um den Barte des Propheten streitet, so hatte dies in
Wirklichkeit keine Auswirkungen auf die eigene Auferstehungshoffnung der Bibelforscher. Nachfolgend also der Text, den mir der Bruder mit der Bitte es zu veröffentlichen, gegeben hat: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Die Interpunktion in Lukas 23.43 von entscheidender Bedeutung ? A) Zur Fragestellung Dies ist keineswegs eine nebensächliche Haarspalterei, sondern kann insbesondere dann sogar sehr brisant werden, wenn unter Verweis auf die Zeichensetzung entscheidende theologische Folgerungen getroffen werden und sogar ganze Lehrsystem davon angeleitet werden. Diese Problematik soll anhand von Lukas 23:43 dargestellt werden: Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: heute wirst du mit mir im Paradies sein!". Die Neue Welt Übersetzung" übersetzt zwar analog, setzt hingegen die Interpunktion wie folgt: "Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.",
Die früher verwendete Elberfelder Übersetzung gibt Lukas 23:43 wie folgt wieder:
Die Leander van Eß:
Die gute Nachricht:
Allein aufgrund einer Verschiebung des Doppelpunktes um eine einzige Stelle wurde ein
völlig anderer Sinn vermittelt. Der Ausdruck Ich sage" wird also durch die verwendete Zeitangabe näher
bestimmt: Dies verwendet man um die Lehre der Vernichtung der Seele zu bestätigen und widerlegt deren Unsterblichkeit. Analog vertritt die Glaubensgemeinschaft der Adventisten den sog. Seelenschlaf'. HJ. Ronsdorf beschreibt diese Lehren wie folgt: Würde nun in Lukas 23:43 wie bei den herkömmlichen Übersetzungen interpunktiert,
würde diese Auffassung unmöglich werden: Das schließt in Folge ein Weiterleben der menschlichen Seele ein, bzw. widerspricht scheinbar der These der Auslöschung und Vernichtung der menschlichen Existenz nach dem Tod. Nachdem nun - wie gezeigt - ganze theologische Systeme allein von der Setzung eines einzigen Satzzeichens abhängen, soll im Folgenden beispielhaft diese Schriftstelle untersucht werden, um die Frage zu klären, ob Übersetzungen und insbesondere in diesem Fall die Interpunktion, von theologischen Vorverständnissen geleitet werden kann und darf. B) Beobachtungen zu Lukas 23:43 und damit vergleichbaren Strukturen Es ist zunächst wichtig, festzustellen, dass es Betonungen im Neuen Testament gibt, die den Zeitpunkt markieren, wann eine Aussage genau getroffen wird: Hierzu als Beispiel: Der Ausdruck Von diesem Augenblick an oder von jetzt an" (AP1
ARTI) kontrastiert den Satzteil bevor es geschieht" (PRO TOU Durch die Anfangstellung im Satz und aufgrund des Kontextes zeigt sich hier eine besondere Betonung von, jetzt" (AP ARTI). Jesus äußert somit jetzt schon eine prophetische Feststellung, die sich in der
späteren Erfüllung zur Glaubenförderung der Adressaten auswirken soll. Die Fragestellung in Bezug auf Luk 23:43 lautet analog: ist der modifizierende Bezug von heute" zum vorangehenden ich sage" und soll der Zeitpunkt der Aussage wie in Joh 13,19 dadurch betont werden, oder zum anschließendenDu wirst sein" zu sehen? Der entscheidende Faktor zur Beurteilung ist zunächst die Stellung von heute" (SHMERON) in Bezug auf Wahrlich ich sage Dir" (AMHN LEGW SOI) - dazu muss der griechische Grundtext des Satzes angeführt werden um die innere Struktur des Satzes zu erkennen: Luk 23,43 "KAI EIPEN AUTW hO fflSOUS AMHN LEGW SOI SHMERON MET' EMOU ESH EN TW PARADEISW" Jesus leitet ja wichtige und bedeutsame Aussagen oft mit "Wahrlich ich sage Dir/Euch" (AMEN LEGW + Dativ) ein - oft gefolgt vom sog. hOTI-Recitativum Hier zwei Beispiele: (Lukas 18:29) 29 Er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder um des Königreiches Gottes willen verlassen hat, (Lukas 21:32) . . .Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen.
Hierzu sechs Beispiele: (Markus 8:12) 12 Da seufzte er tief mit seinem Geist und sprach: Warum sucht diese Generation nach einem Zeichen? Ich sage in Wahrheit: Kein Zeichen wird dieser Generation gegeben werden. (Markus 9:41) 41 Denn wer immer euch aufgrund dessen, daß ihr Christus angehört, einen Becher Wasser zu trinken gibt, wahrlich, ich sage euch: Er wird seines Lohnes keinesfalls verlustig gehen. (Markus 10:15) 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer immer das Königreich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, wird bestimmt nicht in dasselbe eingehen. (Lukas 18:17) 17 Wahrlich, ich sage euch: Wer immer das Königreich Gottes nicht aufnimmt wie ein kleines Kind, wird bestimmt nicht in dasselbe eingehen. (Johannes 3:3) 3 Als Antwort sagte Jesus zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen. (Johannes 3:5) . . .Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen. In diesen Fällen kann man einen Doppelpunkt setzen - der mit LEGW eingeleitete Inhalt schließt sich jeweils daraufhin an (siehe Anmerkungen, Punkt 4). Adverbien (wie etwa heute") oder andere modifizierende Ausdrücke, die nachfolgen, werden hier nicht auf Wahrlich, ich sage" (AMHN LEGW) bezogen und die Interpunktion ist somit klar (siehe Anmerkungen, Punkt 2). Eine nahezu identische Satzstruktur wie Luk 23:43 weist Markus 14:30 auf:
Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der
Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!". Dies finden wir Analog in der Neuen Weltübersetzung: (Markus 14:30) . . .Darauf sprach Jesus zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Selbst du wirst mich heute, ja diese Nacht, bevor ein Hahn zweimal kräht, dreimal verleugnen.
Johannes 1:51 "wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen
sehen"
Elbf: "Wahrlich, ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Himmel geöffnet sehen" Eine Wiedergabe mit "ich sage euch künftig: ihr werdet den Himmel offen sehen" wäre absurd. Ein deutliches Kontrast-Beispiel (EP ALHQEIAS vor und nach LEGW) zeigt, wie bzw. wie ich sage" (LEGW) nicht modifiziert wird: a) Davor: b) Danach: ! Und natürlich nicht: ALLOS TIS DIISCURIZETO LEGWN EP' ALHQEIAS KAI hOUTOS MET AUTOU HN" - Apg 10:34 "da tat Petrus den Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit,
dass Gott die Person nicht ansieht". ! Natürlich wäre auch hier folgende Wiedergabe nicht möglich: Zusammenfassend kann behauptet werden, dass Lukas 23:43 eine von den 74 formelhaften
Idioms ist, die Jesus üblicherweise in den Evangelien verwendet. Es gibt kein Beispiel im GNT, dass das Idiom Wahrlich ich sage" (AMHN LEGW)
wie auch immer modifiziert wird, wenn das/der Bezugswort/-ausdruck nach (!) nachfolgend im
Satz steht. C) Der Kontext Luk 23:42 "Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn (hOTAN) du in deiner Königsherrschaft kommst!". Zu diesem künftigen Anlass soll sich Jesus Christus an den Schacher zurückerinnern, woraufhin Jesus Christus mit (noch) "heute" kontrastiert. Das Paradies ist in diesem Vers nicht mit der kommenden Königsherrschaft Christi gleichzusetzen, sondern ist ein bereits gegenwärtiger Ort (vgl. 2Kor 12:4 Paulus war bereits im dritten Himmel im Vergleich mit Luk 19:11), daher kann sie heute" auf den Eingang zu diesem Ort noch am selben Tag beziehen. Würde die Interpunktion in Vers 43 anzeigen sollen, dass Jesus heute" die nachgenannte Aussage trifft, würde dies dem dadurch eingeleiteten Kontext nicht gerecht. Zudem wäre es überflüssig zu betonen, dass Jesus die Aussage gerade heute" trifft - es gibt dazu ja keine anderen sinnvollen Alternativen wie morgen", gestern". Der Schacher wird also nicht an einem unbestimmten künftigen Zeitpunkt bei Christus sein, sondern noch am selben Tag der Kreuzigung heute" (im Gegensatz zu einer zukünftigen Erfüllung) ist somit Teil der Verheißung, die Christus dem Verbrecher zuspricht. D) Ergebnis Die Interpunktion, der alle bekannten Übersetzungen gefolgt sind, ist somit richtig
und sinnvoll. Somit bestimmt leider die Theologie den Text des Neuen Testamentes und nicht die
Heilige Schrift die Lehre. Abschließend bleibt mit H.J. Ronsdorf festzuhalten: Anmerkungen: 3) Zur Verteidigung der alternativen Interpunktion führen Zeugen Jehovas an: 4) "Amen is used one hundred times in the Gospels....It is always the first word of the formulaic expression "Amen I say to you," and it is always and only spoken by Jesus, apparently to emphasize the significance of the words he is about to speak. No other person - apostle or prophet - of the early church feit at liberty to follow his example by making use of this very formula" (Green, Joel B., and McKnight, Scot, eds. 1992. Dictionary of Jesus and the Gospels. Downers Grove, IL: Intervarsity,S.7) XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Soweit also der Text den ich hiermit eingestellt habe. Wenn ich auch mit der Zielgerichteten Schlussfolgerung dass die Seele in einer
Hölle gequält wird nicht folgen will, so ist der ganze Gedankengang doch sehr
bemerkenswert. Meine Empfehlung wäre, der eigenen Inneren Stimme zu vertrauen und sich beide Aussagen zu eigen zu machen. Hier noch die Aussage des Beröer Handbuches:
Tatsache ist doch das hier ein Mensch außerzweifel ein Verbrecher war. Wie, Wo und vor allem Wann ist eiteler Religionsklamauk PS.: Als ich meiner Frau diesen Text vorlas fand ich ihre Reaktion bemerkenswert: Der Verbrecher darf keine himmlische Hoffnung haben! Nun nennt mir bitte eine Legitimation warum ich der Wachtturm Gesellschaft mehr glauben
soll als irgendjemand anderen. |