Re: Lörrach


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 16. Juli 2004 14:54:29:

Als Antwort auf: Re: Lörrach geschrieben von DZ am 16. Juli 2004 14:23:02:

Erst mal Martin Niemöller.
Der verfasste ein schon vom Titel her charakteristisches Buch „Vom U-Boot zur Kanzel". Noch 1937 gab er zusammen mit Otto Dibelius ein Buch heraus mit dem Titel: „Wir rufen Deutschland zu Gott!" Wer es gelesen hat (ich habe beide genannten Bücher gelesen), der kommt nicht umhin zu sagen. Aha! Da spielte sich ja dasselbe Spektakel ab wie im Falle der Zeugen Jehovas. Die bisherigen Probleme der Kirche im Naziregime seien doch alles nur „ausräumbare Mißverständnisse" die man doch untertänigst auszuräumen sich anbiete.

Nie wäre der bis auf die Knochen deutschnationale Niemöller in Konflikt mit dem Naziregime geraten, hätte es im Naziregime so etwas wie Religionsfreiheit gegeben. Er wurde in der Tat eines besseren (oder besser gesagt schlechteren) noch belehrt. Und man sollte auch nicht vergessen, dass es Niemöller war, der der nach 1945 die prägnante Feststellung traf:
„Als die Kommunisten und Juden verfolgt wurden, habe man geschwiegen, weil man ja selbst kein Kommunist oder Jude war. Als man dann selbst an die Reihe kam, gab es keinen mehr, der dagegen hätte protestieren können."

Ich habe dem verursachenden J. mangelnde Sachkenntnis vorgeworfen. Offenbar nicht nur auf diesen „J." zutreffend. Jetzt wird also noch das Verhalten in der Wehrdienstfrage in der Schweiz mit ins Spiel gebracht. Bitte schon, diese berüchtigte und kritisierenswerte Erklärung stammt aus dem Jahre 1943. Anna Maria und Otto Denz erwischte es indes schon im Jahre 1938. Weswegen? Ursächlich wegen Einschmuggeln von WTG-Literatur.

In diesem Kontext die Schweizer Wehrdiensterklärung von 1943 einzuflechten ist also nicht sachgerecht.
Genau dieses: Nicht sachgerecht ist der entscheidende Punkt. Nebst „J." gibt es offenbar noch ein paar mehr, die vordergründig nur emotionalsiert reagieren.
Die Emotionen sind nachvollziehbar. Das ändert alles nichts, dass sie sich am untauglichen Element eine Entladung suchen.


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